Ostpreußenblatt, Folge 48 vom 30.11.1957

Ostpreußenblatt

Folge 48 vom 30.11.1957

 

Seite 1   Foto: Vor dem Schloß in Heilsberg. Aufnahme: Charles Wassermann.

Das Schloß Heilsberg ist erhalten, wir wissen das aus Berichten und Fotos, aber dieses Bild zeigt noch etwas anderes: das fremde Gesicht, das unsere Städte heute haben, die trostlose Verlassenheit, die beinahe gespenstische Atmosphäre, die heute Stadt und Land zu erdrücken scheint.

 

Wie es in den von Polen verwalteten deutschen Ostgebieten aussieht, davon berichtet sehr eindrucksvoll das Buch „Unter polnischer Verwaltung" von Charles Wassermann. Auszüge aus diesem Werk und eine Besprechung bringen wir auf Seite 3.

 

Seite 1   Warschau ist isoliert

Was bereits vorauszusehen war, ist denn auch eingetreten: Polen ist politisch isoliert in jenem Sinne, dass es gegenwärtig mehr als jemals zuvor seit dem Wiedererscheinen Gomulkas auf der politischen Bühne von Moskau abhängig ist und auf keinerlei Unterstützung von irgendeiner Seite rechnen könnte, wenn der Kreml es für zweckmäßig halten sollte, auch noch die letzten Reste jener „Liberalisierung" rückgängig zu machen, die mit dem Posener Aufstand im Frühjahr 1956 begann, um sodann zum „polnischen Frühling im Oktober" zu führen. Dass sich Polen somit in einer höchst schwierigen Lage befindet, ist sicherlich vor allem darauf zurückzuführen, dass Moskau sowohl durch die waffentechnischen Entwicklungen auf dem Gebiete der interkontinentalen Raketen wie auch durch die Beendigung der Auseinandersetzung um die Nachfolge Stalins wiederum die fast unbestrittene Führung im Lager des Weltkommunismus gewann; aber auch die Außenpolitik Gomulkas hat ganz wesentlich dazu beigetragen, dass außer einigen ebenso unmaßgeblichen wie unverbesserlichen Illusionisten im Westen und in Polen selbst niemand mehr die politische Position Warschaus überschätzt.

 

Es waren drei „Pfeiler", auf die sich die „Politik der polnischen Selbständigkeit" stützte oder zu stützen suchte: Auf China, auf Tito und auf die Wirtschaftshilfe aus Amerika und überhaupt aus dem Westen. Was China anlangt, so hat die Tatsache, dass Mao Tse-Tung von der einst mit großem Propagandaaufwand angekündigten Reise nach Warschau Abstand nahm, hinreichend deutlich gemacht, dass Gomulka von dieser Seite keinerlei „Rückendeckung gegenüber Moskau" mehr zu erwarten hat. Hinsichtlich Titos hat sich ergeben, dass nicht nur von irgendeinem Einfluss des jugoslawischen Diktators auf die Politik des Kreml überhaupt keine Rede mehr sein kann, sondern dass Tito um seine eigene Machtposition fürchten müsste, wenn er sich weiterhin in die „inneren Angelegenheiten" des Ostblocks einmischen wollte. Und was Amerika und den Westen anbetrifft, so hat nicht zuletzt die „rigorose" Politik Gomulkas gegenüber Westdeutschland dazu beigetragen, dass die erwartete umfassende Wirtschaftshilfe für Polen ausblieb.

 

Man sollte nicht vergessen, dass die „Belgrader Erklärung", die zum Abbruch der diplomatischen Beziehungen zwischen Bonn und Belgrad führte, zugleich Ausdruck einer Unterschätzung des Einflusses war, den die Bundesrepublik Deutschland nach Lage der Dinge im Bereiche des Westens hat. Rückschauend betrachtet, hebt sich klar hervor, dass der Besuch Gomulkas in Belgrad und die scharfen Erklärungen der polnischen Politiker in der Oder-Neiße-Frage schwere Fehler der polnischen Außenpolitik darstellten, indem das eine das Misstrauen Moskaus schürte und das andere immer wieder Öl auf die bereits hochgehenden Wogen pro-Warschauer Sympathien im Westen — auch in Westdeutschland — goss. Es hat sich herausgestellt, dass die Mahnung des amerikanischen Kongressabgeordneten Reece, Warschau möge doch davon Abstand nehmen, die Anerkennung der Oder-Neiße-Linie als deutschpolnische „Grenze" zu fordern, eine Warnung darstellte, die aus einer klaren Erkenntnis der wirklichen politischen Gegebenheiten, keineswegs aber aus einer Art „antipolnischer" Einstellung erwuchs.

 

 Es hat sich also ergeben, dass die Politiker in Warschau erneut — und diesmal unter besonders ungünstigen Bedingungen — den Versuch gemacht haben, die polnische Position sowohl gegen den östlichen wie auch gegen den — mittelbaren — westlichen Nachbarn auszubauen, wobei sich Warschau wiederum auf die „Nachbarn der Nachbarn" zu stützen suchte. Dieser Versuch ist zwar bereits in den Ansätzen stecken geblieben, aber dass er überhaupt unternommen wurde, hat die an sich schon äußerst schwierige Lage Polens weiterhin erschwert. Zugleich ist eben dadurch — daran besteht kein Zweifel — die sowjetische Deutschlandpolitik erleichtert worden. Denn wenn Chruschtschow dem polnischen Parteichef kürzlich in Moskau erklärt hat, dass die Oder-Neiße-Linie „in Zukunft noch oftmals die Politiker beschäftigen" werde, eben weil diese Linie „nach westlicher Ansicht umstritten" sei, so bedeutet dieses nichts anderes, als dass Moskau nunmehr die Oder-Neiße-Frage nicht allein dazu benutzt, um Warschau von „unbedachten Schritten" abzuhalten, sondern dass sich Chruschtschow ausdrücklich vorbehalten hat, die polnisch verwalteten Gebiete gegebenenfalls bei einer Regelung der „Deutschlandfrage" in die Waagschale der Interessen zu werfen, sei es um der Sowjetzonen-Republik ein erhöhtes Gewicht zu verleihen, sei es, um noch weitergesteckte Ziele zu verfolgen.

Dr. Oskar L. Lipsius

 

Seite 1   Von 9,6 auf 6 Millionen

Die Bevölkerung in den polnisch besetzten deutschen Ostgebieten

Das Statistische Zentralamt von Polen hat neue Zahlen über die Bevölkerungsziffern in den deutschen Ostgebieten veröffentlicht. Nach der jetzigen polnischen Wojewodschaftseinteilung ist der Bezirk Breslau mit 2,05 Millionen Einwohnern das stärkst besiedelte Gebiet. Die zweitgrößte Wojewodschaft ist Danzig mit 1,1 Millionen Einwohnern, gefolgt von der Wojewodschaft Oppeln mit 900 000 Bewohnern, dann von der Wojewodschaft Allenstein mit 842 000, Grünberg mit 717 000, Stettin mit 695 000 und Köslin mit 653 000 Einwohnern. Insgesamt leben demnach in den deutschen Ostgebieten — wobei zu berücksichtigen ist, dass teilweise altpolnische Gebiete zu Wojewodschaften in den deutschen Ostgebieten geschlagen wurden — zurzeit insgesamt rund sieben Millionen Menschen.

 

In den gleichen Gebieten wohnten 1939 rund 9,6 Millionen Menschen. Von den jetzt angegebenen sieben Millionen dürften jedoch zwischen 500 000 und einer Million in Gebieten leben, die früher schon zu Polen gehörten. Um höhere Einwohnerzahlen zu erhalten, wurden sie nach dem Kriege zu den in den deutschen Ostgebieten errichteten Wojewodschaften geschlagen. Diese Errechnung ergibt, dass die polnisch verwalteten deutschen Gebiete tatsächlich erst von 6 bis 6,5 Millionen Menschen und damit von einer Bevölkerungszahl bewohnt werden, die erst zwei Drittel der ursprünglichen Summe entspricht.

 

Mit diesen, von polnischen amtlichen Stellen genannten Zahlen ist die seit Jahren verbreitete Propagandalüge widerlegt, dass Polen diese Gebiete ordnungsgemäß zu besiedeln und zu bewirtschaften in der Lage sei. Amtlich zugegebene Tatsache ist, dass von der derzeitigen Gesamtbevölkerung Polens in Höhe von 28,2 Millionen, nur 6 bis höchstens 6,5 Millionen in den deutschen Ostgebieten und damit auf einer Fläche von 114 000 qkm leben, während rund 22 Millionen auf einer Fläche von 198 000 qkm siedeln. Die Versäumnisse auf wirtschaftlichem Gebiet, und die Tatsache, dass eine den Möglichkeiten angemessene Entwicklung dort in absehbarer Zeit völlig undurchführbar ist, sind ebenfalls von amtlicher Seite wiederholt bestätigt worden.

 

Seite 1   Neue Institute iür Ostfragen  

In München ist jetzt neben den dort bestehenden Ostforschungsinstituten nun auch ein Institut für Ostrecht eröffnet worden, das das einzige seiner Art in der Bundesrepublik ist. Es soll die Tradition der Rechtsabteilung des Breslauer Osteuropa-Instituts fortführen. Im Münchener Institut sollen die Rechtssysteme in der Sowjetunion, den kommunistischen Satellitenländern und in der Sowjetzone erforscht werden. Bei der Eröffnung wies Ministerialdirigent Dr. Müller vom Gesamtdeutschen Ministerium auf die äußerst bedrohliche Rechtsentwicklung in Mitteldeutschland hin.

 

In Köln hat in Gegenwart des Bundesvertriebenenministers Bundesinnenminister Dr. Schröder ein Institut für ostpolitische Studien der Bundeszentrale für Heimatdienst eröffnet. In ihm sollen laufend Lehrer, Juristen, Beamte, Journalisten und andere Interessenten über die neuesten Erkenntnisse zur geistig-politischen Bekämpfung des Kommunismus unterrichtet werden.

 

Seite 1   Hüben und drüben

Wenn in einer immer noch friedlosen Welt ein Bund freier und souveräner Staaten eine wirksame Verteidigungsstellung gegen einen geschlossenen diktatorischen Machtblock beziehen will, dann kann er nur dann auf Erfolge rechnen und eine echte Kraft darstellen, wenn er wirklich eine imponierende Einheit ist. Sobald er aber Risse in sich zeigt und sobald er seinen einzelnen Gliedern die Möglichkeit offenlässt, ihr eigenes Süppchen zu kochen und ihre Sonderwünsche auf Kosten des Ganzen brutal anzumelden und durchzusetzen, muss er zum Spielball für die auf jede Schwäche raffiniert spekulierenden Regisseure der anderen Seite werden. Wer sich diese Binsenwahrheit, die im Grunde jedes Kind erkennen muss, vor Augen hält, der wird nur mit ernster Besorgnis einige Dinge verzeichnen, die sich wenige Wochen vor dem Zusammentritt der großen Pariser Konferenz, die doch der Aktivierung und Stärkung des westlichen Staatenbundes dienen soll, zugetragen haben. Allein der hysterische französische Aufschrei wegen einer mengenmäßig mehr als bescheidenen Lieferung amerikanischer und britischer leichter Waffen an das immerhin souverän gewordene Tunesien ist schon ein Schulbeispiel dafür, wie wenig man in gewissen Ländern des Westens bereit ist, sich dem Ganzen dann unterzuordnen, wenn angeblich „nationale Empfindungen" im Spiel sind.

 

Frankreich, das ohne den Beistand der anderen nur allzu rasch eine Beute kommunistischer Weltzersetzungspläne sein würde, setzt ohne weiteres voraus, dass es für alle seine Extratouren Vergebung und Verständnis findet. Es möchte seine katastrophale Algerienpolitik unter allen Umständen fortsetzen und sich dabei auch von den Verbündeten unterstützt wissen. Knapp ein Jahr nach dem Suezabenteuer der Franzosen und Briten, das der freien Welt so furchtbar schadeten und das uns alle an den Rand eines Krieges brachte, geht man munter seinen ganz besonderen Weg. Um ein paar hundert Gewehre, die eigentlich Frankreich selbst zu liefern verpflichtet war und die die Tunesier dringend brauchen, beschwört man eine Haupt- und Staatsaktion herauf. Niemand kann in Paris leugnen, dass Tunesien wenige Wochen später sehr viel mehr und sehr viel gefährlichere Waffen von den allzu bereiten Sowjets empfangen hätte, wenn eben die Angelsachsen nicht wenigstens etwas geliefert hätten. Die Behauptung der Franzosen, von Tunis könne man die Waffen den algerischen Aufständischen weitersenden, hängt völlig in der Luft. Die fast unbewaffneten Tunesier werden ihre Gewehre wohl kaum weiterverhandeln, zumal von Ägypten und auf anderen Schleichwegen Waffen ohnehin in die Aufstandsgebiete gelangen.

 

Der ganze Fall ist typisch dafür, wie hier eine durch und durch verfehlte, längst überholte Prestigepolitik Sand in das Getriebe eines auf vertrauensvolle und großzügige Zusammenarbeit alles angewiesenen Staatenbundes werfen kann. Wir sollten uns dabei nicht verhehlen, dass auch die einstigen Suez-Kompagnons der Franzosen, die Briten, offenbar versuchen, für sich in diesem Bündnis eine bevorzugte Sonderstellung herauszuholen, die in einem Bund Gleichberechtigter undenkbar sein müsste. Dass es aber gerade die Sonderwege britischer wie auch französischer Politik waren, die einem zu allem entschlossenen Gegner neue Möglichkeiten der Beeinflussung im Nahen wie zuvor schon im Fernen Osten lieferten, das sollte doch nicht vergessen werden.

 

Wenn also etwas auf der Pariser Konferenz — in Gegenwart Eisenhowers — klargestellt werden muss, so ist es die Tatsache, dass der westliche Bund nun für immer vor dieser Sorte von Sonderpolitik geschützt werden muss. Gelingt das nicht, können Eigenmächtigkeiten und übergriffe und Wünsche einzelner das Ganze weiter gefährden, dann kann auch eine reformierte NATO niemals zu einer achtunggebietenden militärischen Kraft und noch viel weniger zu einem ordnenden und richtungweisenden politischen Faktor werden.

 

Über aller Arbeit und über allem Denken hat zuerst und vor allem die klare Erkenntnis zu stehen, wie sich uns heute die „andere Seite" darstellt. Da kann es denn nicht den geringsten Zweifel geben, dass alle Spekulationen auf eine Schwächung oder gar Lockerung des roten Machtblocks heute völlig in der Luft hängen. Das sogenannte „rote Konzil" der Kommunistenführer von Peking bis Pankow nach der Moskauer Revolutionsfeier ist soeben zu Ende gegangen. Was hier besprochen wurde, wird der Kreml kaum an die große Glocke hängen, aber wir wissen auch so, dass alle Vermutungen über einen möglichen „Frühling", über eine „Liberalisierung" usw. für absehbare Zeit unzutreffend ist. In der entgotteten Welt der Kommunisten in Europa und Asien ist die rote Partei wieder völlig unumstrittener Abgott und Selbstherrscher geworden. Chinas „tausend Blüten" angeblich neuen Denkens sind ebenso erfroren wie alle Reformgedanken bei den Satelliten. Nach Schukow sind mit Sicherheit auch schon viele weitere Sowjetoffiziere gemaßregelt worden, bei denen Chruschtschow die nötige Unterwürfigkeit gegenüber der Parteibürokratie vermisste. Peking meldete ähnliche Absetzungen und Bestrafungen, und die kleinen Statthalter Moskaus im Trabantenbereich nahmen widerspruchslos die Marschordnung Moskaus mit nach Hause. Ein Wink genügte zum Beispiel, um die roten Tschechen zu veranlassen, einen Vertrauensmann Chruschtschows aus der Parteileitung zum Präsidenten zu „wählen".

 

Sollte es nicht die Koexistenzler aufhorchen lassen, wenn sogar der von ihnen oft zitierte einstige Moskauer USA-Botschafter George Kennan erklärt, nichts, aber auch gar nichts habe sich gegenüber der Stalinzeit geändert, alles andere sei blasse Träumerei? Während man im Westen hier und da noch um bescheidene Bewilligungen feilscht, setzt Moskau alles daran, seine modernsten Waffen zu verstärken, seine strategische Position immer noch weiter auszubauen. 20 000 Professoren und junge Forscher will der Kreml nach einer neuen Stadt bringen, wo sie allein unabhängig an der Entwicklung der Raketen und Bomben arbeiten sollen. Erstickt ist jede Regung eines freieren Geistes. Zugleich aber — und das dürfen wir nie vergessen — ist die sowjetische und rotchinesische Politik in voller Offensive. Jede Torheit, welche die westlichen Mächte in Asien und Afrika begeht, wird genutzt. Wo Amerikaner und Briten mit der erbetenen wirtschaftlichen Hilfe zurückhaltend sind, springt der Kreml mit politisch und strategisch wohlüberlegten Anleihen ein, die zu einmaligen Bedingungen gegeben werden. Indien, Syrien und nun auch Ägypten bekamen solche politische Anleihen in der Größenordnung von vielen hundert Millionen Rubeln. Das Werben und Locken dauert unvermindert an. Auch bei Ländern, die sicher nicht kommunistisch denken, zeigt man sich großzügig und spendabel. Wenn der Westen sich nun nicht endgültig vom Denken der alten Kolonialmächte freimacht, wenn er nicht umdenkt und klug wird, muss er Jahr für Jahr an Boden auch in Gebieten verlieren, die nicht zum eigentlichen kommunistischen Machtbereich gehören. Kraftvoll und überzeugend handeln, weitschauend politisch denken und planen, darauf kommt für uns heute alles an.

 

Seite 2   „Tausende entführter deutscher Techniker…“

Enthüllungen eines sowjetischen Stabsoffiziers

Die Sowjets haben zweitausend deutsche Wissenschaftler und Techniker entführt und nach dem Zweiten Weltkrieg zur Entwicklung ihrer Raketen angeleitet. Das erklärte der ehemalige sowjetische Oberstleutnant Wladimir Shabinski vor dem amerikanischen Senatsausschuss für innere Sicherheit Seine Aussage steht im Widerspruch zu amtlichen Behauptungen der Sowjets, dass keine Deutschen an der Entwicklung sowjetischer Raketen beteiligt gewesen seien.

 

Der Rechtsberater des Ausschusses, Robert Morris, ergänzte die Aussage des ehemaligen sowjetischen Offiziers mit einem Bericht über seine Vernehmungen zweier Amerikaner, die in Zusammenhang mit dem „Fall Rosenberg" verurteilt wurden. Diese beiden, Harry Gold und David Greenglass, hätten ihm mitgeteilt, die Sowjets seien durch ihre Spionageorganisation ohne große Mühe in den Besitz amerikanischer Geheimpläne über Raketenforschung, Raketenabwehr und atomgetriebene Schiffe gekommen. Shabinski, der heute als amerikanischer Bürger in New York lebt, bezeichnete den ehemaligen Heinkel Chefzeichner Siegfried Gunther als „Star" der deutschen Forschergruppe in der Sowjetunion. Gunther hat, wie Morris mitteilte, nach dem Kriege seine Dienste den Amerikanern angeboten. Diese hätten ihn jedoch nicht angenommen, „weil er nicht wie ein Techniker aussah“. Bei einem Besuch seiner Familie in der Sowjetzone sei Gunther entführt worden, und seitdem arbeite er in der Sowjetunion. Er sei heute der wichtigste Mann bei der Entwicklung moderner sowjetischer Düsenflugzeuge.

 

Seite 2   „Denkmalsschutz“ in Ostpreußen...

Der Verfall ostpreußischer Kleinstädte

Die vom polnischen „Westinstitut" in Posen herausgegebene Zeitschrift „Przeglad Zachodni" veröffentlicht einen Bericht über die Verhältnisse in den Kleinstädten Ostpreußens, in dem eine neue „Begründung" dafür gegeben wird, dass diese Ämter für Denkmalsschutz den „Wiederaufbau verhindert" hätten, indem sie „selbst bereits nicht mehr bestehende Stadtteile unter Denkmalsschutz stellen ließen, woraufhin dort nicht mehr gebaut werden durfte". Auf diese Weise habe es sich ergeben, dass „die Innenbezirke der Städte zu Wäldern wurden", wie dies insbesondere in den ostpreußischen Städten Braunsberg, Angerburg, Guttstadt, Schippenbeil, Barten, Mehlsack, Liebstadt, aber auch in Wormditt, Rößel, Frauenburg und Heilsberg der Fall sei.

 

Seite 2   Elbing ist keine Hafenstadt

Wie die in Allenstein erscheinende polnische Zeitschrift „Warmia i Mazury" (Ermland und Masuren) feststellt, ist Elbing „keine Hafenstadt mehr". Wörtlich heißt es in dem polnischen Bericht hierzu: „Die früheren Werften in Elbing wurden in Industriebetriebe anderer Fertigungsbranchen umgewandelt, und der durch Kriegseinwirkungen beträchtlich zerstörte Hafen wurde durch Demontagen von den noch verbliebenen Hafen- und Umschlagseinrichtungen befreit“.

 

Seite 2   Niedergang der Haff-Fischerei

Obgleich die Küste des Frischen Haffs mit einer großen Anzahl von polnischen Fischern besetzt worden ist — insgesamt sind hier 430 Fischer tätig —, nehmen die Erträge der Fischerei im Frischen Haff ständig ab; sie sind im Vergleich zur Vorkriegszeit auf rund die Hälfte gesunken. Wie die polnische Zeitschrift „Warmia i Mazury" (Ermland und Masuren) berichtet, sind „einige Haffgewässer buchstäblich ohne jeden Fischbestand, ja man wird in kurzer Zeit nicht einmal mehr Krebse fangen können, weil es keine mehr geben wird". Im Jahre 1955 haben die 430 Fischer insgesamt nur 927 Tonnen Fische gefangen. Die Fischerei-Genossenschaft von Tolkemit fing beispielsweise im Jahre 1955 noch 120 Tonnen Heringe, im Jahre 1956 jedoch nur noch 40 Kilogramm.

 

Seite 2   Südostpreußen so schnell wie möglich ausrauben

Bei der Übernahme des südlichen Ostpreußens in polnische Verwaltung habe man diese Provinz „als eine Art erobertes Land angesehen, das man so schnell wie möglich ausrauben wollte", heißt es in einem Artikel, den die in Posen erscheinende Zeitschrift des polnischen „Westinstituts" in Posen, „Przeglad Zachodni", in ihrer neuesten Ausgabe veröffentlichte. Die Austreibungsmaßnahmen der ersten Nachkriegszeit seien oftmals nur deshalb erfolgt, „um auf diese Weise in den Besitz eines besseren Gehöftes oder auch nur einer Kuh und eines Pferdes zu gelangen“. Alle die Missverständnisse und Spannungen zwischen der „autochthonen" und der zugewanderten polnischen Bevölkerung seien darauf zurückzuführen gewesen, dass man die polnischen Neusiedler „nicht genügend vorbereitet und aufgeklärt" habe. In Zukunft müssten „den Neusiedlern in besonderen landeskundlichen Kreisen gründliche Kenntnisse von der geschichtlichen Vergangenheit sowie des Brauchtums und der inneren Einstellung der ansässigen Bevölkerung vermittelt werden", ja „der Verbleib in diesen Gebieten" müsse von dem Bestehen eines „Examens über die Grundkenntnisse der Problematik in den Westgebieten" abhängig gemacht werden. Geschehe dieses nicht, so erscheine die „Wiederpolonisierung" des südlichen Ostpreußens als „gefährdet" . . .

 

Seite 2   Chruschtschows „freundliche“ Drohung

Neue Einzelheiten zum Gomulka-Gespräch über Ostdeutschland

Über den Verlauf eines Gespräches zwischen dem Sekretär der polnischen KP, Wladyslaw Gomulka, und dem Ersten Sekretär der sowjetischen KP, N. Chruschtschow, das nach Beendigung des 40. Jahrestages der kommunistischen Oktoberrevolution in Moskau fortgesetzt wurde, (Ostpreußenblatt, Folge 47) verlautet aus rotpolnischen diplomatischen Kreisen, dass eine „ideologische Übereinkunft" zwischen Gomulka und Chruschtschow erzielt worden sei.

 

Im zweiten Teil des Gespräches zwischen Gomulka und Chruschtschow — über den ersten Teil haben wir in der letzten Folge berichtet — wurden die Deutschlandfrage, der Status Polens, die Frage der diplomatischen Beziehungen zwischen Bonn und Warschau sowie erneut die Oder-Neiße-Frage erörtert. Chruschtschow meinte, die Deutschlandfrage sei für Moskau „augenblicklich nicht interessant", im Gegensatz zur Lage Polens. Moskau messe den Beziehungen zu Warschau eine Bedeutung bei, „die sich unsere Gegner nicht vorstellen können". Demnach müssten westliche Versuche, Warschau aus dem Ostblock herauslösen zu wollen, als „Bedrohung" der Interessen Moskaus angesehen werden. Er — Chruschtschow — habe diese „Realitäten" schon immer in diesem Sinne dargelegt.

 

Die polnischen diplomatischen Kreise wiesen auf eine Äußerung Chruschtschows gegenüber Gomulka hin, als das Thema der diplomatischen Beziehungen zwischen Bonn und Warschau auftauchte. Chruschtschow habe hierzu ausgeführt, dass „wirtschaftlich gesehen" derartige Beziehungen für Polen Vorteile mit sich bringen könnten, doch habe er gleichzeitig vor möglichen nachteiligen Auswirkungen eines solchen Schrittes in politischer Hinsicht gewarnt. Gomulka habe den Ausführungen Chruschtschows zugestimmt, der hinzugefügt habe, dass Moskau Warschau auf dem Handelsweg dieselben Waren anbieten könne wie die Bundesrepublik. Vielleicht, meinte Chruschtschow, könne man „späterhin" diplomatische Beziehungen zwischen Bonn und Warschau ins Auge fassen.

 

Zur Oder-Neiße-Frage verwies Chruschtschow auf seine Äußerungen im ersten Teil der Unterredung, denen er hinzufügte: „Wir sehen diese Grenze tatsächlich klarer, wie ich schon sagte. Sie wird für uns solange klar bleiben, solange wir Polen zu unseren Freunden zählen können. Das ist keine Drohung, Genosse Gomulka, sondern unsere Ansicht — klar und eindeutig“. Gomulka erklärte gegenüber Chruschtschow, Warschau bemühe sich weiterhin um eine „internationale Garantie" der Oder-Neiße-Linie, was bisher aber noch nicht zu „greifbaren Erfolgen" geführte habe. Er versicherte, dass Warschau jederzeit die sowjetische KP-Führung und die Sowjetregierung in dieser Frage „konsultieren" werde, „da Eure Ratschläge für uns immer sehr wertvoll sind“.

 

Zum Abschluss des Gespräches zwischen Gomulka und Chruschtschow, an dem zeitweilig der kürzlich aus Warschau abberufene Sowjet-Botschafter, P. K. Ponomarenko, teilnahm, sagte Chruschtschow zu Gomulka: „Kommt wieder in unseren Freundeskreis, Genosse Gomulka. Ihr habt ihn zwar niemals verlassen, aber seit einem Jahr etwas abseits gestanden. Diese Schwächeperiode ist jetzt überwunden“. Wie aus gut unterrichteter Quelle des Weiteren verlautet, bezeichnete Chruschtschow gelegentlich Polen als „kleinen Außenseiter, der uns nur genehm ist“.

 

Seite 2   Problematische Polen-Pilger

In einer stürmisch verlaufenen Versammlung hat sich der Studentenrat der Universität Göttingen mit den Vorfällen befasst, die sich während einer kürzlich mehrwöchigen Reise einer Göttinger Studenten-Delegation durch Polen und die polnisch verwalteten deutschen Ostgebiete zugetragen haben. Es gelangten dabei insbesondere zwei Äußerungen von Reiseteilnehmern zur Erörterung, die nicht nur in den Kreisen der Studierenden, sondern auch bei den Heimatvertriebenen lebhafte Empörung ausgelöst haben. Einer der Studierenden soll polnischen Gesprächspartnern gegenüber erklärt haben, dass die Oder-Neiße-Gebiete „polnisches Staatsgebiet" seien, welche Äußerungen er späterhin ausdrücklich damit „begründete", er sei eben der Ansicht gewesen, dass man durch derartige Erklärungen „erst einmal das Vertrauen der Polen gewinnen" müsse. Ein weiterer Teilnehmer der Delegation soll außerdem bei der Besichtigung einer Heil- und Pflegeanstalt für Geisteskranke in Gnesen zu einem der polnischen Ärzte gesagt haben, die Zellen könnten doch auch zur Aufnahme „von solchen Leuten, die Adenauer wählen", dienen.

 

Diese schier unglaublichen Vorfälle zeigen zunächst, dass einige Reiseteilnehmer offenbar der Meinung waren, sie brauchten bei einem Aufenthalt in Polen sich nicht jenes Mindestmaßes an Zurückhaltung zu befleißigen, das sonst bei Auslandsreisen selbstverständlich ist. Was hier geschehen ist, lässt nicht nur die Grenzen des politisch Erträglichen weit hinter sich, sondern es legt die Frage nahe, ob es überhaupt verantwortet werden kann, dass derartige Expeditionen in Form von offiziellen oder offiziösen Delegationen auftreten dürfen. Gilt dies schon allgemein, so kommt bei Reisen nach Polen hinzu, dass hier den Veranstaltern und Leitern wie jedem Teilnehmer solcher Unternehmungen ein erhöhtes Maß an politischer Verantwortung zuwächst; denn schließlich handelt es sich um Reisen in ein Land, dessen leitende Politiker unablässig für eine Annexion deutschen Gebietes eintreten. Man sollte sich zum mindesten dessen bewusst sein, dass das Erscheinen einer deutschen Delegation in Polen und den Oder-Neiße-Gebieten unvermeidlich als Politikum aufgefasst und ausgewertet wird, wie auch selbstverständlich die Gastgeber alle Hebel in Bewegung setzen werden, um einen ihnen politisch zweckmäßig erscheinenden Eindruck zu vermitteln.

 

Da dem aber so ist, ergibt sich das Erfordernis, dass die Leitung wie auch die Teilnehmer einer solchen Delegationsreise bei jeder sich bietenden Gelegenheit mit gebotener Zurückhaltung, aber nichtsdestoweniger mit Bestimmtheit den Standpunkt vertreten, der nicht nur von der Bundesregierung, sondern einmütig und wiederholt auch vom Bundestag erklärt worden ist. Sollten sie sich dazu aus irgendwelchen Motiven oder sonstigen Gründen als nicht imstande betrachten oder erweisen, so haben sie von einer solchen Reise entweder Abstand zu nehmen, zum mindesten aber während derselben ihre private Auffassung zurückzustellen. Wird auch gegen dieses Erfordernis verstoßen, so hat die Leitung der Delegation die Verpflichtung, der von ihr übernommenen Verantwortung entsprechend zu handeln, das heißt zum mindesten dafür zu sorgen, dass der Gastgeber keine irrigen Vorstellungen von der Einstellung des deutschen Volkes zu einer Frage gewinnt, die für die künftige Gestaltung der deutsch-polnischen Beziehungen von entscheidender Bedeutung ist.

 

Seite 2   Von Woche zu Woche

Bundespräsident Heuss wurde bei seinem Besuch in Rom wie auch in Süditalien vom italienischen Volk sehr herzlich begrüßt. Der Präsident besuchte auch den großen deutschen Soldatenfriedhof in Pomezia. Bei einer Feier auf dem Kapitol gedachte der römische Bürgermeister der großen „Deutschrömer Goethe, Winckelmann, Gregorovius und Theodor Mommsen.

 

Ein Freundschafts- und Handelsvertrag zwischen der Bundesrepublik und Italien ist in Rom von den Außenministern von Brentano und Pella unterzeichnet worden. Beide Staaten sichern sich für zunächst zehn Jahre die Meistbegünstigung zu.

 

Gespräche, die Dulles und von Brentano in Washington führten, dienten — wie ein sehr kurzer amtlicher Bericht sagt — einem deutsch-amerikanischen Gedankenaustausch für die bevorstehende Pariser Konferenz der NATO-Regierungschefs. Brentano erklärte vor der Presse, es komme nicht nur auf eine enge politische Fühlungnahme, sondern auch auf eine vertrauensvolle technische Zusammenarbeit der Verbündeten an.

 

82 000 Deutsche aus den polnisch verwalteten deutschen Ostgebieten sind in den ersten zehn Monaten dieses Jahres in der Bundesrepublik eingetroffen. Man hofft, dass die Zahl bis Weihnachten auf etwa hunderttausend ansteigen wird.

 

4958 Flüchtlinge aus Mitteldeutschland erbaten in der letzten Woche Notaufnahme in West-Berlin und in Westdeutschland. Von ihnen waren 852 alleinstehende Jugendliche unter 24 Jahren.

 

Der Personalgutachterausschuss für die Bundeswehr hat mit der Überprüfung von 600 Generalen und Obersten seine laufende Arbeit im Wesentlichen abgeschlossen. Der Bundestag hat über eine weitere Betätigung des Ausschusses zu entscheiden.

 

Die Landesdelegiertenversammlung der Hamburger SPD billigte gegen wenige Stimmen eine Koalitionsregierung mit den Freien Demokraten. Dem neuen Senat gehören unter Führung von Max Brauer als Erstem Bürgermeister neun Sozialdemokraten und drei Freie Demokraten an.

 

Eine Amerikareise des Berliner Regierenden Bürgermeisters Brandt wird für Anfang 1958 angekündigt. Brandt soll auch in London und Paris die mit Berlin zusammenhängenden politischen Fragen erörtern.

 

Der bisherige Oberkommandierende der sowjetischen Truppen in der Sowjetzone, Marschall Gretschko, ist „auf eine hohe Funktion nach Moskau berufen" worden. Armeegeneral Sacharow wurde zum Oberkommandierenden der sowjetischen Streitkräfte in Mitteldeutschland ernannt. Gretschko wird wahrscheinlich den Posten eines stellvertretenden sowjetischen Verteidigungsministers übernehmen. Er würde damit Vertreter Marschall Malinowskis, der kürzlich den in Ungnade gefallenen früheren Verteidigungsminister Marschall Schukow ablöste.

 

Verschärfte Kontrollen an der Sektorengrenze in Berlin wollen die Pankower Machthaber noch vor Weihnachten einführen. Der Besuch von Ost-Berlinern in den freien Sektoren soll stark eingeschränkt werden.

 

Neuer Staatspräsident der Tschechoslowakei wurde der kommunistische Parteisekretär Novotny; der als besonderer Günstling Chruschtschows gilt. Er behält auch weiter die Parteileitung.

 

Der jugoslawische Staatschef Marschall Tito ist im Jahre 1953 in letzter Minute einem Mordanschlag der sowjetischen Geheimpolizei entgangen, wie der aus dem Prozess gegen den sowjetischen Meisterspion Abel bekannte amerikanische Doppelagent Boris Morros in einer amerikanischen Zeitschrift berichtet. Der bis ins einzelne geplante Mordversuch soll erst zwölf Minuten vor dem verabredeten Termin auf telefonische Anweisung von Moskau abgeblasen worden sein.

 

 

Für eine „Koexistenz auf der Grundlage des Leninismus" spricht sich bezeichnenderweise das Moskauer Manifest der Kommunistenführer aus. Man sucht Verbündete für kommunistisch gelenkte „Volksfronten" und spricht die Hoffnung aus, dass man auch ohne Bürgerkrieg in den Ländern der freien Welt die Staatsmacht erobern werde.

 

Die USA haben durch den wissenschaftlichen Vorsprung der Sowjetunion eine Niederlage erlitten, die „größer und bedeutender ist, als die Niederlage von Pearl Harbour", erklärte der Schöpfer der amerikanischen Wasserstoffbombe, Teller. Die gegenwärtige Situation der USA sei „sehr traurig und gefährlich". Die meisten Leute in den USA seien sich des Ernstes der Lage gar nicht bewusst. Er könne nicht sagen, wie lange es dauern werde, bis der Vorsprung der Sowjets eingeholt ist. Teller behauptete, dass die amerikanischen Wissenschaftler in letzter Zeit „zu hochnäsig" waren.

 

Als außenpolitischer Berater der Regierung Eisenhower ist der Führer der Opposition und frühere Gegenkandidat Eisenhowers, Stevenson, vereidigt worden.

 

Präsident Eisenhower wird — wie das Washingtoner Weiße Haus bekanntgab — zur Pariser Konferenz am 15. Dezember in der französischen Hauptstadt eintreffen und mindestens vier Tage dort bleiben.

 

Seite 3   Aus dem Buch von Charles Wassermann.

Andere wandern durch das steinerne Meer …

Ostpreußen, zu einem große Teil ein Trümmerhaufen, ein Brachland

„So wie bisher kann es nicht weitergehen …“

Foto: Eine Szene auf dem Trödelmarkt von Heilsberg, der gegenüber dem Schloß abgehalten wird; den Bericht von Charles Wassermann über Heilsberg bringen wir auf dieser Seite.

 

Zwei Fotos: In Osterode und Angerburg

Das Bild unten links gibt einen Blick auf das Stadtzentrum von Osterode. Charles Wassermann schreibt dazu u. a.: Eine Deutsche bestätigte mir, dass es sich bei der Kirchenruine im Stadtzentrum um die frühere evangelische Kirche handelte. „Jetzt ist alles weg — alles", sagte sie, und dabei war sie eigentlich nicht traurig, sondern völlig resigniert. Sie sprach in einem leblosen, völlig apathischen Ton. „Alles ist verschwunden, sogar die Kirche, die ja uns allen gehörte. Es bleibt uns nur eines übrig, und das ist der Friedhof. Auch den können wir wenigen Deutschen nicht mehr instand halten. Aber wir tun, was wir können, denn er gehört uns“. Die Frau ging grußlos weiter. Sie selbst, dachten wir uns, war ein Teil der Ruinen, von denen sie sprach.

 

Die Aufnahme unten rechts zeigt den Stadtkern von Angerburg. Über diese Stadt schreibt Wassermann u. a.: Angerburg bietet einen sehr deprimierenden Anblick. Der Stadtkern, zumal der Teil, der wahrscheinlich einmal der Marktplatz war, ist ein Ruinenfeld. Die Kirche steht, obwohl rings um sie kaum ein Haus erhalten geblieben ist. Soweit wir feststellen konnten, wurde hier überhaupt noch keine Aufbauarbeit begonnen.

 

Aus dem Buch von Charles Wassermann „Unter polnischer Verwaltung“, Blüchert Verlag Hamburg, auf das wir in einer Besprechung auf dieser Seite hinweisen, bringen wir im folgenden einige Abschnitte; sie werden — auch die hier veröffentlichten Fotos und das Titelbild sind dem Buch entnommen — viele unserer Leser veranlassen, das Buch zu kaufen und zu lesen.

 

Saalfeld in Ostpreußen heißt jetzt Zalewo. Als ein Schild den Beginn der Ortschaft ankündigte, trauten wir kaum unseren Augen. Wo war hier das Städtchen? Wir sahen nur einige halbzerfallene Häuser, sonst nichts. Wir fuhren weiter, an den Häusern vorbei und einen kleinen Hügel hinauf. Hier sahen wir dann, wo Saalfeld einst gestanden haben muss.

 

Ich entdeckte die beinahe dem Erdboden gleichgemachte Ruine einer Kirche; nur an dem halb stehenden Torbogen war sie noch erkennbar. Von dem ehemaligen Platz, der die Kirche umgeben haben muss, sind nur noch die Pflastersteine übrig. Kein einziges Haus steht hier mehr — nur einige Grundmauern. Etwas weiter weg zählten wir drei Häuser, die man noch als solche bezeichnen konnte. Sie waren auch bewohnt. Dann wieder nichts. Einige Straßen und Gassen sind noch erkennbar, allerdings unter einem Dach von Büschen und Sträuchern. Hie und da sieht man noch die Zugangstreppen der Häuser; sie ragen hinauf ins Gebüsch, ins Gebüsch ins Nichts. Ein gespenstischer Ort.

 

Es war spät geworden, und die Dämmerung hatte bereits eingesetzt. Als wir so standen und starrten, fuhr Jacqueline plötzlich zusammen:

 

„Um Himmels willen, was ist denn dort?", flüsterte sie mir zu und deutete zwischen zwei besonders gespenstisch aussehende Ruinen. Auch ich erschrak. Dort war ja ein Totenkopf! Das Weiße mochten Knochen sein — Knochen eines urtierartigen Kopfes! Aber dazwischen waren auch schwarze Flächen, die nicht nur Schatten waren. Dann bewegte sich das Ganze, bewegte sich und kam auf uns zu. Es war eine schwarz-weiß gefleckte Kuh, deren Zeichnung am Kopf tatsächlich wie ein Totenschädel aussah. Langsam kam sie näher, ihr hagerer Körper schwankte von einer Seite zur anderen, als sie behutsam festen Boden zwischen dem Schutt Suchte. Unwillkürlich traten wir zurück.

 

Mohrungen

Das graublaue Abendlicht, das hier im Sommer solange andauert, hüllte die Geburtsstadt von Johann Gottfried Herder in ein sanftes Licht. An einem anderen Ort hätte eine solche Beleuchtung sehr eindrucksvoll gewirkt, hier in Mohrungen aber trug sie nur dazu bei, die melancholische, nahezu geisterhafte Atmosphäre, die man in diesem Lande sogar bei hellem Tageslicht fast immer verspürt, noch deutlicher werden zu lassen. Auch hier Ruinen, auch hier Armut und die Anzeichen einer düsteren Existenz. In einem Raum eines kleinen Hauses an der Straße brannte ein Licht — eine einzelne Birne, die von der Decke hing.

 

„Sieh mal her — so wird hier gelebt“!, sagte Jacqueline.

 

Wir hielten und sahen in den zu ebener Erde gelegenen Raum: Kahle, gelbliche Wände, von denen der Mörtel abbröckelte. Ein alter Schrank aus kartonartigem Holz. Daneben ein großer Reisekorb, der wohl auch als Kommode verwendet wurde. Zwei Feldbetten und ein alter Stuhl. In der Mitte des Raumes eine Kiste und darauf eine Wodka-Flasche. Auf den Feldbetten und dem Stuhl saßen drei Männer und zwei Frauen. Irgendwo außerhalb unseres Blickfeldes spielten und kreischten Kinder. Rauchschwaden füllten die Luft. Jemand ergriff die Wodka-Flasche, trank und reichte sie weiter. Die elektrische Birne schwankte von einer Seite zur anderen — wahrscheinlich ging jemand im oberen Stockwerk umher. Man sah uns und bemerkte, dass wir in das Zimmer blickten. Das Fenster wurde geschlossen und eine Pferdedecke über die Scheiben gespannt. Über eine der beiden Scheiben — die andere war zerbrochen.

 

Vergeblich suchten wir nach Herders Geburtshaus. Zweimal fragten wir danach und wurden nicht verstanden. Vielleicht existiert es nicht mehr, vielleicht wird es nicht mehr als solches anerkannt, vielleicht hätte nur längeres Suchen Erfolg gehabt.

 

Heilsberg

Es ist Dienstag und Markttag, und was sich hier in Heilsberg, in dem jetzigen Lidzbark Warminski, tut, ist geradezu überwältigend!

 

Nicht nur, dass die ganze Stadt mit Pferdewagen überfüllt ist, so dass man kaum durchkommen kann — auf dem Marktplatz gegenüber dem Schloß befindet sich außerdem ein echt polnischer Trödelmarkt.

 

Bis jetzt waren unsere Erlebnisse hier kurz, aber dafür ziemlich aufregend.

 

Zunächst hupten wir uns zum Stadtzentrum durch. Dort fanden wir wieder viele Ruinen, aber das schöne alte Schloß, eine Burg aus dem Mittelalter, ist gut erhalten.

 

Hier soll es einmal Ermländer gegeben haben, eine Autochthonengruppe ähnlich den Masuren. Es war nichts mehr vor ihnen zu sehen. Zum ersten Mal, seit wir in diesen Gebieten reisen, gelang es mir nicht, irgendjemanden zu finden, der deutsch sprach. Da erinnerte ich mich auch an das in Warschau gehörte Gerücht, dass hier vor nicht langer Zeit einige tausend Ukrainer angesiedelt worden seien. Was man hier sah, schien dies vollauf zu bestätigen.

 

Ich blieb am Marktplatz stehen und stieg aus, um den Trödelmarkt zu fotografieren. Ich hatte das starke Gefühl, irgendwo in West-Russland zu sein. Nicht nur war der Markt eine genauso kümmerliche Ausstellung von Kleinigkeiten schlechtester Qualität, wie man es auf Fotografien von russischen Kleinstädten sieht — auch die Leute sahen dementsprechend aus. In Gesichtszügen, Benehmen und Kleidung schienen sie viel weniger europäisch als alle anderen, die wir bisher gesehen hatten. Sie zeigten auch viel mehr Temperament, sogar in der Art, in der unser Wagen umringt, berührt und geschaukelt wurde, und in der die Frauen auf dem Markt kreischend aus dem Bereich meiner Kamera flohen. Ein Soldat hingegen, der mir heftig auf den Rücken klopfte und mir „Kamerad" ins Ohr brüllte, bestand mit deutlichen Gesten darauf, dass ich ihn fotografierte. Zwei andere Soldaten, die mich beim Fotografieren beobachtet hatten, versuchten mir die Kamera wegzunehmen und mich abzuführen. Zufällig hatte ich die sehr offiziell aussehende Eintrittskarte zu einer Vorstellung des „Mazowsche" Volksmusikensembles in Warschau in meiner Tasche. Als ich diese vorwies, salutierten die zwei, drückten mir die Hand und gingen weiter. Dennoch wurde es mir ungemütlich. Als ich zum Wagen zurückkam, konnte ich gerade noch eine Schlägerei verhindern. Eine junge Zigeunerin in einem langen Rock und ein Mann in einem Arbeitskittel brüllten einander an und waren drauf und dran, handgreiflich zu werden. Die umherstehende Menge hatte sich bereits in zwei Parteien geteilt. Ich gab mir einen Ruck, fuhr wie ein Schwimmer erst durch die Umherstehenden, dann zwischen Zigeunerin und Mann, riss die Wagentür auf und ließ den Motor anspringen. Mit der Hand auf der Hupe fuhr ich davon.

 

Während der Fahrt erklärte Jacqueline, dass sich die Zigeunerin zum offenen Fenster des Wagens hineingelehnt, Geld verlangt und mit den auf dem Sitz liegenden Zusatzobjektiven der Kamera gespielt habe. Jacqueline habe versucht, sie loszuwerden, aber keinen Erfolg gehabt. Da war der Mann gekommen, hatte die Zigeunerin kurz und bündig aus dem Fenster herausgezogen, und so hatte der Streit begonnen.

 

Es schien, dass der Mann um jeden Preis Jacquelines Beschützer werden wollte. Auch ohne mehr als einige Worte der Sprache zu verstehen, in der sich die Zigeunerin und der Mann beschimpften, war es bald recht klar, dass es sich zuerst um keineswegs freundschaftliche Hinweise auf die Urahnen der beiden Gesprächspartner handelte und dann um eine ebenso reichhaltig mit Schimpfworten verzierte Diskussion über Jacquelines Tugendhaftigkeit, die, laut Auffassung des Mannes, eine Belästigung durch die Zigeunerin besonders verwerflich machte.

 

Dabei hatte aber Jacqueline den Eindruck, dass — wäre es tatsächlich zu einer Rauferei gekommen und hätte der Mann „gesiegt" — es der Beschützer als sein Siegerrecht empfunden hätte, dort fortzusetzen, wo seine besiegte Gegnerin aufgehört hatte.

 

„Ich war sicher", meinte Jacqueline, „dass er sich nicht nur durch das Fenster gelehnt hätte, sondern dass er auch in den Wagen eingestiegen und vielleicht mit mir weggefahren wäre, wenn du nicht rechtzeitig zurückgekommen wärst. Wer weiß, ich könnte jetzt schon auf dem Weg nach der Ukraine oder sonst wo sein!"

 

Es ist angenehm, einmal nicht nur als Gatte, sondern auch als Ritter und Retter angesehen zu werden.

 

Um die Einzelheiten unserer Erlebnisse mit dieser wahrhaft wilden Bevölkerung sofort aufzuzeichnen, bin ich nun abermals stehengeblieben, und zwar vor dem alten Stadttor. Ich schreibe eben in das Tagebuch, bemerke aber, dass sich schon wieder eine kreischende Menschenmenge um uns ansammelt. Glücklicherweise bin ich schon fertig.

 

„Ich bitte dich, fahr weiter!", sagt Jacqueline. Sie hat genug. Ich auch.

 

Elbing

Charles Wassermann beschließt seinen Bericht über die Fahrt durch Ost- und Westpreußen mit den folgenden Worten:

 

Nur das mechanisch erzeugte Auge des Fotoapparates kann ohne Schaudern erblicken und wiedergeben, was nach dem Zweiten Weltkrieg von der Hansestadt Elbing übriggeblieben ist. — Der Kameramann, der den Apparat hält, muss sich alle Mühe geben, um nicht abzuwenden und so schnell wie möglich weiterzufahren.

 

In Worten ist der Bericht wohl bald verfasst: Teile des Geschäftsviertels und des Industrieviertels stehen, obwohl sie ebenfalls stark beschädigt worden waren; aber hier hat man gebaut oder Erneuerungen der Mühe wert gefunden. Von der Altstadt, dem Viertel um den Marktplatz, den Patrizierhäusern und dem Speicherviertel blieb nichts, aber auch gar nichts erhalten, und es wurde auch nichts seither daran getan. Die Nikolai-Kirche steht zum Teil, aber ihr Turm ragt wie ein gespenstisches Skelett über die Trümmer hinweg. Nur eine Brücke über den Elbingfluss ist befahrbar, die anderen liegen, so wie sie die Bomben trafen, im Wasser. Ringsherum ragen Teile von Kaminen, von Mauern und Türmen wie grauenhafte Denkmäler des internationalen Massenmordes in den Himmel.

 

An einzelnen Stellen buddeln wieder Leute in den Ruinen, andere wandern so trostlos wie ihre Umgebung durch das steinerne Meer.

 

Auf vereinzelten Häusern sieht man sogar noch die letzten Reste von deutschen Aufschriften: „Goldener Löwe", „Einbahnstraße", „Bank", und aus dem halbwegs gedeckten Schiff der Nikolai-Kirche ertönt das Glöckchen der Ministranten! Hier ist also Gottesdienst inmitten der Ruinen! Hier wird gebetet, „Frieden auf Erden den Menschen, die guten Willens sind“!

 

Wie dringend ist das Gebet! Wie oft haben die Menschen dagegen gehandelt! Wie sehr ist Elbing ein Mahnmal, eine immer noch offene Wunde zur Erinnerung dessen, was geschah im Namen der nationalen Ehre.

 

In Elbing, in der Kirchenruine, wird gebetet, und ringsumher liegt der Trümmerhaufen der Stadt, die, einst die zweitgrößte Westpreußens war. Und dahinter liegt dieses Westpreußen und dann das ganze Ostpreußen — auch zu einem großen Teil ein Trümmerhaufen, ein Brachland. Man kann nur hoffen, dass das Gebet helfen wird, nicht nur um eine Wiederholung dieser Schrecken zu vermeiden, sondern um die Zukunft dieses Landes in die richtige Bahn zu leiten. Wer immer hier von nun an regiert und wie immer seine politische Einstellung ist, er wird wohl erkennen müssen, dass es so nicht weitergeht, nicht weitergehen kann. Das Gebet muss helfen. Aber auch die Tat.

 

Seite 3   Ein Buch klagt an

„Unter polnischer Verwaltung", der Bericht des kanadischen Journalisten Charles Wassermann über seine Reise durch die polnisch verwalteten deutschen Ostgebiete

„Wenn hier was passiert, können wir Deutschen die Dummen sein", sagte der Bauer, aus dem ostpreußischen Lyck. Er war einer der wenigen Deutschen, die man hier noch traf — einer der wenigen, die sich trotz der täglichen Gefahren gehalten hatten. Er sah mich an, den Journalisten aus dem Westen; er sah Jacqueline, meine Frau, die neben mir saß in unserem amerikanischen Auto mit der kanadischen Nummer.

 

„Heute", meinte er, „ist es weniger die Gefahr der polnischen Unterdrückung als die, dass die Russen wiederkommen. Und das kann leicht passieren, viel leichter, als man sich das im Westen vorstellt!"

 

„Und wie sieht die Zukunft aus?", fragte ich.

 

„Zukunft? Zurzeit gibts hier keine, zurzeit gibts gar nichts. Und später — na ja, warten wir. Auf jeden Fall ist's wohl am besten, von hier rauszugehen, auch wenn der ganze Laden nicht in die Luft geht. Hier gibts keine Zukunft. Zurzeit nicht, vielleicht überhaupt nie“.

 

Er war ziemlich groß und hager, mit blitzblauen Augen und dem zerfurchten, lederbraunen Gesicht des Bauern. Er stand neben uns, lehnte sich auf den Sattel seines Fahrrades, und man sah es ihm an, dass er mit Begeisterung deutsch sprach. Nicht nur, weil wir aus dem Westen kamen wie ein Besuch aus einer anderen Welt, sondern auch weil ja Deutschsprechen überhaupt etwas Besonderes für ihn war. Bis vor einem Jahr war es fast gar nicht möglich, und auch jetzt, wie er sagte, „muss man noch sehr vorsichtig sein“. Dabei sah er sich immer wieder um, und jedes Mal, wenn jemand vorbeikam und bei unserem Wagen erstaunt stehen blieb, versickerte unser Gespräch, denn er flüsterte: „Da ist wieder einer aus meinem Dorf", und wir wussten dann, dass das immer ein Pole war. Die Deutschen musste man ja suchen wie eine Nadel im Heuschober.

 

Das ist die erste Seite eines vor wenigen Wochen erschienenen Buches, und sie ist bezeichnend für die Art des Verfassers, sofort und unmittelbar an die Menschen und die Dinge heranzugehen und sie sprechen zu lassen. „Unter polnischer Verwaltung", so heißt das Buch. Der Verfasser ist Charles Wassermann, aus Wien gebürtig und Sohn des Romanschriftstellers Jakob Wassermann, der als „Deutscher und Jude" sehr klar die Entwicklung voraussah und 1934 in der Emigration starb. Sein Sohn Charles, Reporter des kanadischen Rundfunks und freier Schriftsteller — er ist bekanntgeworden durch sein „Tagebuch der Freiheit", einen Bericht über den Heldenkampf des ungarischen Volkes —, unternahm mit seiner Frau Jacqueline im Sommer 1957 eine mehrwöchige Reise durch die polnisch besetzten deutschen Ostgebiete. Sie begann in Ostpreußen und führte über Westpreußen, Danzig und Pommern nach Schlesien; als sie in Oberschlesien endete, hatte das Ehepaar siebentausend Kilometer zurückgelegt. Charles Wassermann und seine Frau sprachen mit vielen Menschen, mit Deutschen, Polen und Ukrainern, sie sahen und notierten, sie machten Tonbandaufnahmen und Fotos. So entstand das erste Buch das Antwort gibt auf die Frage, welches Bild die polnisch verwalteten deutschen Ostgebiete heute bieten. (Charles Wassermann, „Unter polnischer Verwaltung". Tagebuch 1957. Mit 163 Originalaufnahmen des Verfassers. 304 Seiten. Ganzleinen 12,80 DM. Blüchert Verlag Hamburg.)

 

Es ist ein Buch, das erschüttert. Wir wissen aus zahlreichen Berichten und Briefen und seit einiger Zeit auch von Fotos, wie es heute in unserer Heimat aussieht, wir machen uns da nicht die geringsten Illusionen, aber wir bemühen uns auch, nicht zu schwarz zu sehen. Jetzt nun kommt ein neutraler Beobachter, ein ganz und gar neutraler, wie schon seine Herkunft und sein Tätigkeitsgebiet zeigen, einer, der nicht den geringsten Anlass hat, irgendetwas den Polen zum Nachteil und uns zu Gefallen darzustellen, und dieser Mann nun fasst am Schluss seines Buches seine Eindrücke in der Feststellung zusammen, dass die deutschen Ostgebiete wieder in den Urzustand zurückkehren, den sie vor mehr als sieben Jahrhunderten besaßen; „weit, wahrhaftig weit ist dieser Verfall schon vorgeschritten“.

 

Zahlreiche Einzelheiten, mit denen er sein Urteil belegt, sind uns nur zu gut bekannt: wir hören — in immer neuen Abwandlungen — von den stark zerstörten und verfallenden Städten, in denen auf den mit Gras und Gestrüpp bewachsenen Ruinen oft Ziegen weiden, von Gehöften, deren Lage man heute manchmal nur noch an den Fliederhecken feststellen kann, von denen sie einst umgeben waren. Manches ist neu, so zum Beispiel, dass es auch „Potemkinsche Felder" gibt: das Getreide ist nur auf einem drei Meter breiten Streifen längs der Wege und Raine angebaut worden. Das alles ist, wie gesagt, im ganzen gesehen bekannt. Aber was so erschüttert, das sind die Fülle und die ständige Wiederkehr dieser traurigen und entmutigenden Tatsachen, und das ist die große Sünde, die man an unserer Heimat begeht.

 

„Wer jetzt hier lebt, liebt dieses Städtchen nicht", meint Frau Wassermann, als sie auf dem Marktplatz von Wartenburg steht. Diese Feststellung trifft nicht nur für diese Stadt zu, sie gilt für das ganze deutsche Gebiet, das jetzt in der Gewalt der Polen ist. Sie lieben das Land nicht, in dem sie jetzt leben, und sie fühlen sich auch nicht sicher in ihrem Besitz. In dem unbeschädigten Christburg spricht Wassermann es aus, dass die Zerstörungen allein nicht zu der Verwandlung geführt haben, die in den ostdeutschen Gebieten überall zu sehen und zu spüren ist: „Die bloße Anwesenheit der neuen Bevölkerung scheint manchmal schon zu genügen, um Straßen, Häuser, ja die ganze Atmosphäre auf eine Art zu prägen, die Gleichgültigkeit, Vernachlässigung und zuletzt Trostlosigkeit mit sich bringt. Als wir diese Menschen hier sahen, die mit einem Ausdruck der beinahe stumpfsinnigen Passivität in der späten Nachmittagsstunde vor ihren Häusern saßen und uns anstarrten, meinten wir, eine ebenso starke Verwüstung vorgefunden zu haben wie dort, wo die Gebäude zerstört, die Straßen ein wilder Trümmerhaufen waren“.

 

Die kommunistische Zwangswirtschaft hat die Arbeitsunlust nur noch gefördert; oft genug spricht der Verfasser von jungen Männern, die „in der üblichen Art herumlungern". Auf einem staatlichen Gutsbetrieb bei Stuhm „schlief ein Mann neben dem Eingang eines Stalles, zwei Frauen standen auf der Schloßterrasse und schienen überhaupt nichts zu tun, ein Kind bewachte das Vieh auf der Weide". So ist es kein Wunder, dass „ein tiefer Kot auf sämtlichen Wegen liegt, in denen sich zahlreiche Schweine und Ferkel wälzen. Zwischen Stallungen und Schloß liegt ein Haufen stark verrosteter landwirtschaftlicher Geräte, — Pferdepflüge, Eggen und dergleichen. Trotz dieses traurigen Zustandes sind die verschmutzten verfallenden Überreste noch immer so eindrucksvoll, dass das Bild der Vergangenheit sofort erkennbar wird".

 

Der Verfasser beschränkt sich nun keineswegs darauf, das äußere Bild festzuhalten und wiederzugeben, — auf jeder Seite spüren wir auch den Herzschlag des Menschen, der dieses Buch geschrieben hat. Das Menschliche steht, schon die Eingangsseite zeigte es, im Vordergrund seines Berichtes. Wassermann berichtet von schweren menschlichen Schicksalen. Er erzählt von Polen, die nach diesem Kriege aus Frankreich in die alte Heimat kamen und nun, schwer enttäuscht, wieder zurückkehren möchten, ohne dass das möglich ist. Ein junger Mann sagt auf Französisch zu Frau Jacqueline: „Ich wollte, ich wäre an Ihrer Stelle. Viele von uns wünschen sich das. Das Leben ist hart, Madame, hart!" Immer wieder berichtet Wassermann von der hoffnungslosen Lage der Deutschen. „Seit eineinhalb Jahren haben die Polen einige Verordnungen gegen uns Deutsche aufgehoben, aber bis die Lebensverhältnisse hier wirklich besser werden, vergehen wohl noch hundert Jahre!" Eine junge deutsche Frau sagt: „Wir haben überhaupt keine Hoffnung auf irgendetwas. Dass wir heute mit Ihnen sprechen konnten, daran werden wir lange zehren!" Das Ehepaar Wassermann ist bedrückt, dass es nicht helfen kann.

 

Von dem, was dieses Buch enthält und in welcher Art es geschrieben wurde, braucht hier nicht mehr gesprochen zu werden. Aber wir Heimatvertriebenen müssen eine Folgerung ziehen: wir müssen dafür sorgen, dass dieses Buch nun auch verbreitet wird. Wir müssen es selbst kaufen und lesen, wir müssen alles tun, dass alle Deutschen es kennenlernen und dass es auch Menschen im Ausland darüber aufklärt, wie immer tiefer das deutsche Land sinkt, das man uns geraubt hat, das Land, das uns gehört und das wir niemals verloren geben werden.

 

Seite 4   Foto: Großes Verdienstkreuz für Professor Herbert Kraus

Dem mutigen Vertreter unseres Rechtes auf den deutschen Osten

Bundespräsident Prof. Dr. Heuss verlieh dem Präsidenten des „Göttinger Arbeitskreises" ostdeutscher Wissenschaftler, Prof. Dr. Herbert Kraus, in Würdigung seines Wirkens für den deutschen Osten das Große Verdienstkreuz des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland. Die Überreichung der hohen Auszeichnung erfolgte namens der Landesregierung von Niedersachsen durch den Staatssekretär im Kultusministerium Hannover, Jung, im Rahmen einer Feierstunde im Rektorat der Georg-August-Universität Göttingen.

 

An der Feierstunde im Amtszimmer des Rektors der Georgia Augusta nahmen vonseiten der Universität Rektor Prof. Dr. W. Weber, Universitätskurator Dr. K. Müller und der Dekan der Juristischen Fakultät, Prof. Dr. Plessner, teil; vom „Göttinger Arbeitskreis" war eine Reihe von Mitgliedern des Vorstandes und Beirates, an ihrer Spitze der frühere Oberpräsident der Provinz Ostpreußen, Dr. W. Kutscher, J. Frhr. v. Braun und Prof. Dr. K. Kurth, erschienen. — Die Feierstunde wurde eingeleitet mit einer Ansprache von Staatssekretär Jung, der zunächst hervorhob, dass mit der Verleihung der hohen Auszeichnung durch den Bundespräsidenten ein hervorragender Gelehrter wegen seiner besonderen Verdienste geehrt werde. Er würdigte in einem kurzen Überblick das Wirken von Prof. Dr. Kraus als Vertreter des Völkerrechts in Wissenschaft und Staatsleben, wobei er insbesondere auf die Tätigkeit von Prof. Dr. Kraus an den Universitäten Königsberg und Göttingen sowie als Präsident des „Göttinger Arbeitskreises" ostdeutscher Wissenschaftler hinwies.

 

Prof. Dr. Kraus, der am 2. Januar 1884 in Rostock als Sohn eines Universitätslehrers geboren wurde, entstammt einer alten ostpreußischen Gelehrtenfamilie. Er ist ein Urgroßneffe des Kantfreundes, Kantschülers und Staatswissenschaftlers Christian Jacob Kraus. Nach seinem Studium an den Universitäten Heidelberg, Berlin und Leipzig und nach einem längeren Studienaufenthalt in den Vereinigten Staaten und an der Pariser Sorbonne habilitierte sich Herbert Kraus an der Universität Leipzig für Völkerrecht und Kolonialrecht mit einer Arbeit über die Monroe-Doktrin in ihren Beziehungen zur amerikanischen Diplomatie und zum Völkerrecht. Im Jahre 1917 wurde er in die völkerrechtliche Abteilung des Auswärtigen Amtes in Berlin berufen und nahm an den Friedensverhandlungen in Brest Litowsk und in Versailles teil. Nach seiner Rückkehr in die wissenschaftliche Arbeit wurde Professor Dr. Kraus an die Albertus-Universität zu Königsberg Pr. berufen, an der er als ordentlicher Professor für öffentliches Recht tätig war. Hier rief er auch gemeinsam mit anderen Königsberger Professoren die „Königsberger Gelehrten Gesellschaft" ins Leben. Seit 1928 gehört er als Ordinarius zum Lehrkörper der Georg-August-Universität zu Göttingen, wo er das Institut für Völkerrecht gründete. In diesen Jahren stand er auch mit dem Auswärtigen Amt in enger Verbindung, indem er Attaché-Kurse über Konsularwesen abhielt. Zugleich führte ihn seine Lehrtätigkeit als Gast- und Austauschprofessor an die Universitäten Chicago und Princeton/USA, an das „Institut Universaire des Hautes Etudes Internationales" in Genf und an die Akademie für Völkerrecht in Den Haag, wie er auch zum Mitglied des „Institut de Droit International" berufen wurde. Sein besonderes Interesse richtete sich stets auf Fragen der internationalen Moral, worüber er erstmals anlässlich der I. Jahresversammlung der „Königsberger Gelehrten Gesellschaft" am 10. Januar 1925 einen Vortrag hielt, der die Grundlage für das im gleichen Jahre in Berlin erschienene Buch: „Gedanken über Staatsethos im internationalen Verkehr" bildete, wie Prof. Kraus hierzu auch späterhin zahlreiche Veröffentlichungen vorlegte.

 

Im Juli 1937 wurde Prof. Herbert Kraus zwangspensioniert, da er nicht gewillt war, sich in den damals geforderten politischen Rahmen einzufügen. In den folgenden Jahren widmete er sich in seinem privaten Wohnsitz Dresden der Ausarbeitung eines umfassenden Lehrbuches des Völkerrechts, dessen Manuskript zusammen mit seiner großen Bibliothek und seinen Kunstsammlungen bei der Bombardierung Dresdens durch alliierte Geschwader im Februar 1945 ein Raub der Flammen wurde. Eine etwa 1000 Seiten umfassende Darstellung der deutschen völkerrechtlichen Vertragspraxis ist in der Bibliothek der Columbia-University in New York aufbewahrt, in deren Auftrage sie geschrieben wurde.

 

Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges kehrte Prof. Dr. Kraus auf seinen Lehrstuhl an der Universität Göttingen zurück. Zur gleichen Zeit übernahm er die Mitverteidigung des früheren Reichsbankpräsidenten Dr. Hjalmar Schacht im Nürnberger Prozess, nach dessen Abschluss er von alliierter Seite gebeten wurde, die Leitung der deutschen Ausgabe der amtlichen Publikation über den Prozess zu übernehmen.

 

Im Mai 1951 übernahm Prof. Dr. Kraus als Nachfolger von Kurator Dr. h. c. Friedrich Hoffmann die Leitung des „Göttinger Arbeitskreises". In seiner Eigenschaft als Präsident dieser Arbeitsgemeinschaft ostdeutscher Wissenschaftler hat er die menschenrechtlichen und staatsrechtlichen Gesichtspunkte in den Vordergrund gestellt, die bei einer Beurteilung der Vertreibungen und der Rechtssituation der gegenwärtig unter fremder Verwaltung stehenden deutschen Ostgebiete jenseits von Oder und Neiße entscheidend sind. Wie Staatssekretär Jung in seiner Ansprache hervorhob, ist es von besonderer Bedeutung gewesen, dass Kraus die Vertretung der Rechtsansprüche auf die deutschen Ostgebiete auf einen festen Staats- und völkerrechtlichen Boden stellte, was im westlichen Auslande eine zunehmende Anerkennung des deutschen Standpunktes bewirkte. Unter der Leitung von Prof. Dr. Kraus konnte der „Göttinger Arbeitskreis", so betonte der Staatssekretär, durch zahlreiche Veröffentlichungen — vor allem durch die „ Jahrbücher der Albertus-Universität zu Königsberg Pr.“ und die „Jahrbücher der Schlesischen Friedrich-Wilhelms-Universität zu Breslau", durch wissenschaftliche Monographien und durch laufend in den wichtigsten Weltsprachen erscheinende Informationsdienste — die geistigen Grundlagen für die Vertretung des deutschen Rechtsanspruches auf die Oder-Neiße-Gebiete herausarbeiten und sowohl im Inlande als auch jenseits der Grenzen wirksam zur Geltung bringen.

 

Der Staatssekretär übergab anschließend Prof. Dr. Herbert Kraus die hohe Auszeichnung mit der Urkunde, in der es heißt, dass der Bundespräsident „in Anerkennung der um Staat und Volk erworbenen besonderen Verdienste" Prof. Dr. Kraus das Große Verdienstkreuz des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland verliehen hat.

 

Professor Dr. Herbert Kraus wohnte in seiner Königsberger Zeit „Auf den Hufen". Seine Eltern sind alteingesessene Königsberger, während sein Urgroßvater in seiner Eigenschaft als Bürgermeister von Elbing seinerzeit mit Napoleon verhandelte und eine Kontribution, die der Stadt auferlegt war, abwendete.

 

Seite 4   Geschenksendungen in die sowjetisch besetzte Zone

In unseren Städten sind in diesen Tagen Arbeiter damit beschäftigt, viele Tausende von Kerzen anzubringen, damit schon am ersten Adventssonntag ein vorweihnachtlicher Glanz unsere Straßen erfüllt, überall in Stadt und Land werden Weihnachtsvorbereitungen getroffen. Gefüllte Schaufenster reizen zum Kauf. Jeder von uns schmiedet Pläne, wie er seine Angehörigen und Freunde zu Weihnachten erfreuen kann.

 

Auch in diesem Jahr wollen wir unsere Landsleute nicht vergessen, die drüben, jenseits des Eisernen Vorhangs, leben, und denen die meisten Dinge, die zu unserem Alltag und zu unserer Festesfreude gehören, versagt sind. Wie in den vergangenen Jahren, ja mehr noch als bisher soll ein Strom von Paketen nach drüben gehen und unseren Landsleuten zeigen, dass sie nicht vergessen sind.

 

Der gute Wille allein genügt aber nicht. Wir müssen auch wissen, wie wir unsere Geschenksendungen zusammenstellen, damit der Empfänger das Paket auch ohne Schwierigkeiten bekommt. Wir geben eine kurze Zusammenstellung über die Möglichkeiten:

 

Zugelassen sind nur Sendungen privater Absender an Einzelpersonen in der sowjetisch besetzten Zone, — Geschenksendungen dürfen als Absender also nicht die Namen von Versandhäusern, Geschäften, Schulen, Vereinen oder sonstigen Organisationen tragen. Der Gesamtwert eines Geschenkpaketes ist nicht begrenzt, jede einzelne Sendung darf aber nicht mehr als sieben kg wiegen. Jeder Bewohner der sowjetisch besetzten Zone oder des Ostsektors von Berlin darf jährlich zwölf Geschenksendungen empfangen (nicht nur in jedem Monat ein Paket; sondern insgesamt zwölf, ganz gleich zu welchem Zeitpunkt).

 

Zugelassen sind pro Sendung:

An Nahrungsmitteln, 1000 g Fett, 500 g Zucker, 2000 g Mehl oder Hülsenfrüchte, 500 bis 1000 g Fleischwaren, 500 g Zitronen, Apfelsinen, Mandeln und ähnliches, 250 g Trockenmilch, 250 g Käse, 50 g Eipulver.

 

An Genussmitteln, 250 g Kaffee (roh, gemahlen, gebrannt oder gemischt), 250 g Kakao (auch in gemischter Form), 125 g Tee, 300 g Schokolade, 50 g Tabak oder Tabakerzeugnisse.

 

Schuhe: jeweils ein Paar.

 

Textilien: jeweils ein Stück, ein Paar oder eine Garnitur.

 

Nicht zugelassen sind:

Luftdicht verschlossene Behälter, zum Beispiel Obst, Milch- und Fischdosen, Einmachgläser, Flaschen mit Patentkorken, Tuben mit Stanniolverschluss, Geld und Wertpapiere, Briefmarken aller Art, schriftliche und gedruckte Mitteilungen, Westdeutsche und Westberliner Zeitungen und Zeitschriften (auch nicht als Verpackungsmaterial), Kinderspielzeug „militärischen Charakters", Schallplatten, Landkarten, Filme, Fotopapier.

 

Medikamente dürfen in Geschenksendungen nur enthalten sein, wenn ein Rezept beigefügt ist, das von einem in der sowjetisch besetzten Zone oder in Ostberlin zugelassenen Arzt ausgefertigt ist. Diese Bestimmung gilt auch für Medikamente, die in der Bundesrepublik oder in Westberlin nicht rezeptpflichtig sind.

 

Jedes Geschenkpaket muss den Vermerk tragen „Geschenksendung — keine Handelsware". Die Pakete dürfen keinen Brief und keine schriftliche Mitteilung an den Empfänger enthalten. Außerdem muss jeder Geschenksendung ein vollständiges Inhaltsverzeichnis beiliegen, dadurch kann einem Diebstahl bei der Paketkontrolle vorgebeugt werden. Wichtig ist auch, dass Geschenke nur als Päckchen oder als Paket verschickt werden dürfen. Briefsendungen, die Geschenke enthalten, werden in der sowjetisch besetzten Zone in jedem Fall beschlagnahmt.

 

Seite 5   Briefe an das Ostpreußenblatt

Sie ruhen in Gott

Zu der Aufnahme des Massengrabes in Wilkendorf im Kreise Rastenburg, die wir in Folge 47 vom 23. November 1957 auf Seite 10 veröffentlicht haben, schreibt uns ein ostpreußisches Ehepaar das heute in Berlin wohnt:

 

Wir haben heute beim Aufschlagen unseres Blattes eine schmerzlich-wehmütige Freude gehabt. Sie bringen in der Nummer zum Totensonntag ein Bild des Wilkendorfer Friedhofs mit dem Massengrab. Dieses Massengrab ist mit von meinem Mann gegraben worden Er hat seiner erste Frau und die Mehrzahl der Ermordeten mit eigener Hand gebettet, dann den Zaun errichtet und die kleinen Birken gepflanzt, aus denen jetzt stämmige Bäume geworden sind. Bitte schreiben Sie uns, woher Sie das Bild haben, und ob es eine Möglichkeit gibt, Abzüge davon zu erhalten. Wir wären Ihnen innig dankbar“.

 

Landsmann H. W., der jetzt in der Nähe von Remagen lebt, schreibt uns:

 

„Mit großem Interesse habe ich das Ostpreußenblatt gelesen, seit ich im Bundesgebiet bin. So auch die eben erschienene Folge 47 vom 23. November mit dem Artikel „Unsere Friedhöfe im Ermland". Tieftraurige Gedanken werden wach, seltsame Stimmungen hervorgerufen, wenn man diese Berichte liest. Ja, unser Friedhof, der uns allen heilig war, — hier ruhen unsere nächsten Angehörigen, so viele liebe gute Bekannte und Freunde. Wir haben sie einst dort zur letzten Ruhe gebettet und ihnen das letzte „Ruhe sanft" zugerufen, und heute ist es uns nicht mehr vergönnt, ihre Gräber zu pflegen. Es würde uns wohl auch nicht mehr möglich sein, heute noch ihre Grabsteile zu finden. Es bleibt uns nur der tröstliche Gedanke: Sie ruhen in Gott in der Heimaterde"!

 

Ein Haus in Mohrungen

Liebes Ostpreußenblatt! In Nr. 43 vom 26. Oktober brachten Sie die Abbildung eines Hauses mit der Unterschrift „Ein Haus in einer der Hauptstraßen von Mohrungen, aufgenommen in diesem Sommer". Ich habe das Haus sofort in einer Vergleichsaufnahme erkannt, die ich hier zur Hand habe. Es ist ein Haus in der Mauerstraße, sie zweigt von der Hauptstraße, der Preußisch-Holländer Straße ab. Das Haus liegt etwa vierzig Meter von der Kreuzung entfernt. Die Häuser auf der Seite gegenüber sind nach Ihrer Aufnahme allerdings zerstört, denn einen solchen großen Platz vor dem Hause gab es nicht; bei meiner Vergleichsaufnahme aus dem Jahre 1944 musste der Fotograph das Haus schräg aufnehmen. Aber alle Einzelheiten bei der Vergleichsaufnahme stimmen, übrigens handelt es sich zufällig um das Haus, in welchem die Mutter von Johann Gottfried Herder, Anna Elisabeth Herder, geb. Peltz, am 3. September 1772 starb.

 

Als geborener Mohrunger kenne ich fast alle Häuser meiner Heimatstadt. Wie mag es jetzt in unserem lieben alten Mohrungen aussehen? Wie oft wandere ich in Gedanken durch die Straßen von Mohrungen. Die Sehnsucht nach der Heimat lässt mich nicht los.

Erich Przetak, Hannover, Ferdinand-Wallbrecht-Straße 56

 

Brücke zur Heimat

Eine Leserin aus Pennsylvanien/USA schreibt uns:

 

„Es ist immer eine große Freude, wenn das Ostpreußenblatt hier eintrifft. Beim Lesen bin ich ganz daheim, ja, es ist eine Brücke zur Heimat. Wenn ich auch in einem schönen, mit Früchten reich gesegneten Land wohne, so vergesse ich meine ostpreußische Heimat nie. Lausche ich am Erie-See dem Rauschen der Wellen, dann träume ich vom schönen Ostseestrand. Wenn dann die Segelboote vorüberziehen, dann bin ich an meinen geliebten masurischen Seen. Sehe ich die Maisfelder, dann denke ich an unsere wogenden Getreidefelder. Und so könnte ich fortfahren. Ich will Ihnen auch sagen, dass Menschen, die in weiter Ferne eine neue Heimat gefunden haben, doch an allem, was in der alten Heimat geschieht, teilnehmen.

 

Acht Königsbergerinnen feierten Wiedersehen

Fast dreizehn Jahre sind seit der Flucht und der Vertreibung aus unserer Heimat vergangen. Verwandte, Freunde und Bekannte sind in alle Winde zerstreut. Bei den großen Treffen, wie auch bei den Zusammenkünften in kleinerem Kreis zeigt sich immer wieder, wie stark das Zusammenhörigkeitsgefühl unserer Landsleute ist. So haben sich vor kurzem acht Königsbergerinnen, die sich seit dem Verlassen der Heimat nicht mehr gesehen hatten, zu einer Wiedersehensfeier zusammengefunden. Frau Grete K. schreibt uns darüber:

 

„ . . . wir acht gehörten in Königsberg zu einem Gymnastikkursus und trafen uns jede Woche in der Turnhalle im Schauspielhaus. Nach dem Turnen mussten wir uns natürlich regelmäßig mit Kaffee und Kuchen in der Konditorei Amende stärken. Bis Anfang Januar 1945 kamen wir noch regelmäßig zusammen. Dann hörten wir nichts mehr voneinander. Nach vielen schriftlichen Nachfragen wussten wir endlich, wo die acht Überlebenden unseres damaligen netten Kreises geblieben waren. Eine von uns, Bertel W. in Oldenburg, brachte dann endlich das ersehnte Treffen ins Rollen.

Monatelang vorher wurde fleißig gespart, denn wir wollten ja nach so langer Zeit ein paar Tage zusammenbleiben, um uns mal so richtig „ausschabbern“ zu können. Die verschiedenen Ehemänner und Chefs bewilligten einen Urlaub, und so kam es, dass wir endlich alle acht wieder einmal um einen Kaffeetisch saßen. Die meisten von uns sind in der Zwischenzeit grau geworden, aber unsere alte Fröhlichkeit hat uns die Zeit nicht nehmen können. In zwei Jahren hoffen wir, das 25. Jubiläum unseres kleinen Klubs gemeinsam feiern zu können …“

 

Brühsandkuchen in Uruguay

Viele Anfragen und Zuschriften beweisen, dass die Kochrezepte und Anregungen, die Frau Margarete Haslinger im Ostpreußenblatt gibt, gerne gelesen und auch benutzt werden. Erfahrene Hausfrauen werden an manches beliebte heimatliche Gericht erinnert, und die jüngeren, die erst nach dem Kriege sich ihren eigenen Hausstand eingerichtet haben, erfahren einiges über die ostpreußische Küche. Die Männer freuen sich, wenn gelegentlich ein Gericht auf den Tisch kommt das, sie von ihrer Kindheit an kennen und das ihnen die Mutter einst daheim bereitete. Es kommt freilich auf die Art der Zubereitung und auf die Zutaten an.

 

Sehr beachtet werden die Rezepte von unseren Leserinnen, die in anderen Erdteilen wohnen, weil bei der ganz anders gearteten Lebensweise das Verlangen nach einer gewohnten ostpreußischen Mahlzeit oft auftaucht. So schrieb Frau Helene Tzschirner, geb. Frank, Warnikam, (früher Königsberg) aus Uruguay (Aigua „El Candil"), dass sie Gäste mit dem im Ostpreußenblatt empfohlenen Brühsandkuchen — „weil alles bis ins einzelne erläutert war" — bewirtete und großes Lob erntete.

 

Frau Tzschirner lebt auf der Estancia (landwirtschaftlicher Besitz) ihrer Kinder, etwa 175 Kilometer von der Landeshauptstadt Montevideo entfernt. Auch in diesem südamerikanischen Lande herrscht Mangel an landwirtschaftlichen Arbeitskräften; der Sohn stellte daher die Wirtschaft von einer Rinderherde und Buttererzeugung auf Ochsenmast, Schafhaltung und Hühnerzucht um. Als er vor neun Jahren das Land erwarb, fand er nur ein kleines, primitives Haus und kahles Feld vor. Durch seine Tatkraft hat dieser Landsmann, der im Kriege ein Bein verloren hat, gemeinsam mit seiner tüchtigen Frau ein Haus mit sechs Zimmern, Gästezimmern, sehr geräumiger Küche, Bad, Wasserleitung und elektrischem Licht erbaut und einen Garten mit gepflegten Zypressenhecken, wunderbaren Blumen, Mimosengewächsen und Zitrusbäumen angelegt. „Eine richtige Oase nach deutschem Muster im weiten Camp von Uruguay", schreibt die Mutter.

 

Seite 5   Unser Buch

Zauber der Heimat. Ostpreußische Meistererzählungen. 296 Seiten und acht Kunstdrucktafeln. Ganzleinen 13,50 DM. Gräfe und Unzer Verlag München.

 

Die Verzauberung des Lesers soll von der Gesamtwirkung des Buches ausgehen, sagt der Herausgeber Martin A. Borrmann, trotzdem wolle er zwei Erzählungen besonders hervorheben, „Miks Bumbullis" von Hermann Sudermann und die von schalkhaftem Humor so durchwärmte „De Fru Lisedank ehr Jubilee" von Frieda Jung. Viele Leser werden ihm zustimmen, nicht wenige wieder werden eine andere Erzählung an die Spitze stellen, wenn sie sich fragen, wo der besondere ostpreußische Klang am reinsten zu hören ist und am stärksten ergreift. „Die Visionen des Fischers Himp" könnten überall in der Welt vor sich gehen, wo ein Mörder die Gewissensnot durch Trinken zu ersticken versucht, sie haben mit unserer Heimat nur so viel zu tun, als Alfred Brust, ihr Verfasser, Ostpreuße ist. Das Gegenstück ist „Vor der Mahd" von Hansgeorg Buchholtz. Mit welcher suggestiven Kraft, mit welch großem dichterischem Können wird hier auf knapp neun Seiten das besondere Schicksal unserer Heimat als einer blutenden Grenze gestaltet! Jene helle Nacht im Sommer 1914, das Bauernmädchen, den Soldaten, den unheimlichen Mann hinter dem Baum, — man vergisst sie nicht.

 

Schon um dieser Erzählung willen lohnt es sich, den Band mit den zehn Meistererzählungen zu lesen. Er erhebt nicht den Anspruch, die Meistererzählungen vereint zu haben; es fehlen, wohl aus verlagstechnischen Gründen Dichter, die man in solch einer Sammlung gerne gesehen hätte. Und auf Ernst Wichert, den „alten“ Wichert, wollen wir allmählich verzichten; er malt ein Leben, das es auch kurz nach der Mitte des vorigen Jahrhunderts — er amtierte damals als Kreisrichter in Prökuls — in dieser kriminell zugespitzten Art selbst in den abgelegensten Teilen Ostpreußens nicht gegeben hat. Wie sehr ist dagegen die „Grabe-Dore" ein Mensch unserer Heimat, wie klar und echt hat Johanna Wolff diese Frau gestaltet: man sieht sie vor sich, als hätte Käthe Kollwitz sie gezeichnet. Wahrlich eine Meistererzählung! Und braucht hier noch etwas zum Lobe des von Heimatliebe so ganz und gar durchleuchteten „Heimgekehrt" gesagt zu werden, jener prachtvollen Erzählung von Annes Miegel? Sie steht am Anfand des Bandes. Ernst Wiechert, Charlotte Keyser und Otto Ernst Hesse sollen hier nicht nur der Vollständigkeit halber genannt werden, auch ihre Beiträge sind gewichtig.

 

Acht ganzseitige Aufnahmen von ostpreußischen Landschaften und Menschen und biographische Notizen ergänzen die zehn Erzählungen zu einem geschlossenen Sammelband. Schließen wir uns dem Wunsch des Herausgebers an, dass dieses Buch auf eine neue Art für unser Ostpreußen Ehre einlegen möge und dass es uns noch enger verbinde mit der ganzen alten, nicht verblassenden, immer mahnenden geliebten Heimat. ks.

 

Wilhelm Matull: Werden und Wesen der deutschen Sozialdemokratie. Verlag nach J. H. W. Dietz, Hannover, 160 Seiten und 30 Abbildungen.

 

Unser Königsberger Landsmann Wilhelm Matull, dessen „Liebes, altes Königsberg" das Interesse und den Beifall vieler unserer Leser gefunden hat und der durch seine Tätigkeit in der ostpreußischen Arbeiterbewegung und in der Presse gerade den älteren Ostpreußen bekannt ist, legt hier die erste kurzgefasste Gesamtdarstellung der nahezu hundertjährigen Vorgeschichte und Geschichte der Sozialdemokratischen Partei vor, die es überhaupt gibt. Die Werke von Mehring und anderen umfassen immer nur bestimmte Zeitabschnitte. Aus einem geradezu riesigen dokumentarischen Material hat der Verfasser sehr geschickt das Wesentliche über Werden und Wesen seiner Partei herausgestellt. Man spürt auf jeder Seite die umfassende Kenntnis der Zusammenhänge und die innere Anteilnahme Matulls an seinem Stoff. Jeder politisch interessierte Leser wird aus diesem Werk umfassende Unterrichtung gewinnen. Eine große Zeittafel wie auch, ein gründlich durchgearbeitetes Literaturregister sind von erheblichem Nutzen. r.

 

Rudolf Lusar: Die deutschen Waffen und Geheimwaffen des Zweiten Weltkrieges. J. F. Lehmanns Verlag, München 15. 170 Seiten, 16,-- DM.

 

Ein erfahrener Waffentechniker der alten deutschen Wehrmacht, der in den letzten Jahren des Krieges auch Kommandeur technischer Truppen war, legt hier die erste umfassende Darstellung der Entwicklung deutscher Waffen und Geheimwaffen im Zweiten Weltkriege und ihrer Weiterentwicklung vor. Lusar vermittelt Einblicke, die man kaum erwartet hat. Um nur ein Beispiel zu nennen: Er weist nach, dass die vielen Gerüchte um die sogenannten „Fliegenden Untertassen" keineswegs auf Phantasien beruhen, sondern dass es „fliegende Scheiben“ bereits in Deutschland gegeben hat. Im Februar 1945 sind die deutschen Konstrukteure Schriever und Habermohl mit einer solchen „fliegenden Scheibe“ bei Prag aufgestiegen und haben, wie das Buch betont, dabei die Schallgrenze durchstoßen. Das Buch gibt, zusammen mit vielen interessanten Lichtbildern und Konstruktionsskizzen einen Überblick aller modernen deutschen U-Boote, Geschütze, Fernraketen usw. Lusar weist zugleich nach, welche dieser erstaunlichen deutschen Erfindungen nach dem Kriege sowohl in der Sowjetunion als auch in Amerika und England weiter entwickelt wurden. Auch ein Nicht-Techniker wird die Darstellung wie einen spannenden Roman lesen. p.

 

Seite 5   Aus den ostpreußischen Heimatkreisen …

Königsberg-Stadt

Endkampf um Königsberg 1945

General Lasch, der Verteidiger von Königsberg, beabsichtigt eine Veröffentlichung über den Endkampf um Königsberg 1945. Während von den übrigen Kampfverbänden genügend Nachrichten vorliegen, fehlen solche von der 5. Panzer-Div., der 69. Inf.-Div. und der 561. Volks-Gren.-Div. Angehörige dieser Verbände werden um entsprechende Angaben gebeten. Ferner sind Mitteilungen über die russischen Vorstöße Ende Januar 1945 auf Arnau-Palmburg, Godrienen-Altenburg und Tannenwalde-Charlottenburg erwünscht. Auch fehlt Fotomaterial von den Kampfhandlungen um Königsberg und Ostpreußen überhaupt, für das bei Veröffentlichung eine Vergütung gewährt werden kann.

 

Zuschriften erbeten an General a. D. Lasch, Bad Godesberg, Denglerstraße 38.

 

Burgschultreffen in Duisburg

Die Reihe der Treffen im westdeutschen Raum wird am Freitag, dem 29. November, um 20 Uhr, in Duisburg im Hotel „Prinzregent", Universitätsstraße Nr. 1 - 3, fortgesetzt werden. Der letzte Schulleiter, Oberstudiendirektor a. D. Dr. Falcke, wird anwesend sein. Es wird über Fragen der Patenschaftsübernahme im Zusammenhang mit der 300-Jahr-Feier der Burgschule gesprochen, die Mitte nächsten Jahres erfolgen soll. Alle ehemaligen Lehrer und Schüler sind zu dieser Zusammenkunft herzlich eingeladen. Wer nicht unmittelbar, sondern nur über diese Ankündigung von dem Treffen Kenntnis erhält, wird gebeten, seine Anschrift Hellmuth Schulz in Düsseldorf, Steffenstraße 37. mitzuteilen.

 

Staatliche Hufenoberschule für Mädchen

Die Schulgeschichte, von Oberstudiendirektor a. D. Walsdorff verfasst, ist gegen Nachnahme von 8,80 DM erhältlich bei Oberschullehrerin H. Schmidt, Soest, Westfalen, Wilhelm-Morgner-Weg 16.

 

Ehemalige Sackheimer Mittelschüler

Treffen der ehemaligen Sackheimer Mittelschüler aus Hamburg und Umgebung, am Sonntag, 8. Dezember, 16 Uhr, im Weinrestaurant von Landsmann Richard Woesner, Hamuburg 24, Wartenau 4, zum 37-jährigen Stiftungsfest und zu einer Adventstunde. Das Lokal ist zu erreichen mit den Straßenbahnlinien 3, 5, 15 und 16 bis Haltestelle Wartenau/Landwehr/Wandsbecker Chaussee; mit der S-Bahn bis Landwehr oder mit der U-Bahn bis Lübecker Straße oder Mundsburg.

 

Fischhausen

Auf Grund des Beschlusses der am 20. Oktober in Hannover versammelten Gemeindevertreter des Kreises Fischhausen, die eine stärkere Durchbildung der Heimatgemeinden und die Bildung von größeren Gemeindevertretungen forderten, weil die Ersatzfrage in den Gemeinden mit dem zunehmenden Aussterben der lebenden Bürgermeister usw. immer schwieriger wird, hat die Vertretung der Stadt Fischhausen den nachstehenden Wahlvorschlag der Kreisgeschäftsstelle eingereicht.

 

Es sind vorgeschlagen:

A. Für die Stadtertretung: Brauereibesitzer Hermann Dietrich, Obergerichtsvollzieher Fritz Domscheit, Lehrer Max Goldberg, Bäckermeister Otto Hinz, Kaufmann Fritz Kabke, Kreisschulrat i. R Ernst Morgenroth, Brunnenbaumeister Emil Niklaus, Rechtsanwalt und Notar Walter Schulz, Kaufmann Rudolf Stobbe, Justizinspektor Erich Utschakowski, Drogeriebesitzer Georg Wallner.

 

B. Für den Stadtausschuss: Als Vorsitzender Stadtrentmeister a. D. Bruno Guddat, Lübeck, Trappenstraße 2; als stellvertretender Vorsitzender Lehrer i. R. Max Schulz; als Schrift- und Protokollführer Kaufmann Otto Wenzel; als Beisitzer Heizer Albert Rockel und Frau Gertrud Brasat, geb. Schwarz.

 

Die ehemaligen Einwohner unserer Kreisstadt Fischhausen werden gebeten, bis zum 14. Dezember ihre zustimmenden oder begründet ablehnenden Stellungnahmen unserer Kreisgeschäftsstelle zuzustellen. Falls keine besonders begründeten Ablehnungen einsehen, gilt der Vorschlag als angenommen. Die Wahl wird beim nächsten Treffen der Stadtgemeinschaft Fischhausen, das noch bekanntgegeben wird, rechtskräftig.

 

Anschrift der Kreisgeschäftsstelle: (24b) Pinneberg-Borstel.

Hermann Sommer, stellv. Kreisvertreter

 

Wehlau

Es wird nochmals darauf hingewiesen, dass bei Anfragen an die Kreiskartet der Heimatwohnort anzugeben und das Rückporto beizufügen ist, andernfalls wird die Bearbeitung der Eingänge unnötig erschwert.

 

Wer kann Auskunft geben über folgende Landsleute:

 

1. Hermann Richter, Bez.-Schornsteinfegermeister in Sprindlack;

 

2. Rose Sturmann, Großudertal;

 

3. Elly Wölk, Großudertal;

 

4. Willi Schüttpelz, Pomedien;

 

5. Albert Stadie,Nickelsdorf;

 

6. Willy Stadie, Grünhayn;

 

7. Erna Stadie und Edith Stadie, Imten;

 

8. Fritz Hamann, geb. 10.10.1883, und Anna Hamann, geb. 24.08.1892, Bürgersdorf;

 

9. Bruno Stade, Oberförster, Albrechtshausen;

 

10. Gustav Neumann und Emmy Neumann, Heinrichshof;

 

11. Erich Festag, Kaufmann, (er dürfte etwa 65 Jahre alt sein);

 

12. Hans Postelmann, Balzershof (Gemeinde Sprindlack);

 

13. Otto Rudzeweit, Wehlau, Beim Friedhof (R. war Bahnbeamter);

 

14. Familie Otto, Wehlau (O. war in der Heil- und Pflegeanstalt Allenberg beschäftigt);

 

15. Dittmer, geb. Pietsch, geb. 04.01.1889. Zuletzt wohnhaft in Zargen;

 

16. Gerda Kulig, (soll in Wehlau gewohnt haben);

 

17. Johanna Lingoth, Tapiau;

 

18. Fleischer, Schneidermeister, Neuendorf;

 

19. Behrend, Rentner. Czerlitzki, Kaufmann. Schumann, Maurer und Thiel, Arbeiter. Alle aus Tapiau, Kirchenstraße 8/9;

 

20. Emmi Thiel, Tapiau;

 

21. Familie Fuß, aus Großhof bei Tapiau.

 

Zuschriften erbeten an:

Wilhelm Poepping, Kartelführer, Hamburg 33, Schlicksweg 14

 

Gumbinnen

Adventsfeier in Hannover

Die Kreisgemeinschaft Gumbinnen wird in diesem Jahr am Sonntag, dem 8. Dezember, 16 Uhr, eine heimatliche Adventsfeier unter Mitwirkung eines Gumbinner Chors und mehrerer Gumbinner Solisten begehen. Die Feier findet im Fürstenzimmer der Hauptbahnhofgaststätten Hannover statt. Die Leitung hat Wilhelm Fiedler, Hannover, Rumannstraße 4, übernommen, an den ich Anmeldungen und Wünsche zu richten bitte.

Hans Kuntze, Kreisvertreter, Hamburg-Billstedt, Schiffbeker Weg 168

 

Ebenrode (Stallupönen)

Durch Landsmann Hill, aus Stadtfelde, erhielt ich zugeschickt: Arbeitsbuch und Invalidenversicherungskarte von Berta Meyer, geb. 05.06.1907 in Matzutkehmen, Kreis Gumbinnen, und von Ernst Koch, geb. 30.03.1899 in Baringen, Kreis Ebenrode. Ich bitte die Betreffenden sich bei mir zu melden.

 

Gesucht werden:

Frau Margarete Bussas, aus Ebenrode, Ulanenstraße, beschäftigt gewesen bei der Landkrankenkasse, wohnhaft gewesen in Wanzleben/Börde, Birkenweg 11. Jetzt unbekannt verzogen.

 

Bauer, Albert Netz, aus Eichhagen;

 

Schmiedemeister, Otto Berger, aus Ebenrode;

 

Dobel, Viehhändler. Ernst Waldaukat, aus Urfelde und

 

Bauer, Paul Ebner und Ehefrau, aus Wabbeln.

 

Rudolf de la Chaux, Kreisvertreter, (1a)Wiesbaden, Sonnenberger Straße 67

 

Angerapp

Durch ein Versehen In der Druckerei ist die Notiz, die für unsere Landsleute aus dem Kreis Angerapp bestimmt war, unter „Angerburg" erschienen. Wir wiederholen deshalb diesen Bericht:

 

Die diesjährigen Treffen sind durchgeführt. Einen sehr guten Besuch wies wie alljährlich das Jahreshaupttreffen in unserer Patenstadt Mettmann auf. Aber auch die beiden Treffen in Hamburg und Hannover waren gut besucht. Auf vielfachen Wunsch fand in diesem Jahre erstmalig eine Zusammenkunft in Süddeutschland, und zwar in Stuttgart, statt. Der Besuch war hier geringer, weil in Süddeutschland weniger Landsleute aus unserem Kreise wohnen.

 

Erstmalig wurde in diesem Jahre in der Zeit vom 2. bis 9. August ein Jugendtreffen in der Jugendherberge Ratingen bei Düsseldorf durchgeführt. An dieser Zusammenkunft, das von unserem Landsmann, Lehrer Wittkat, geleitet wurde, nahmen zwanzig Jungen und zwei Mädchen teil. Aus allen Landestellen waren sie gekommen, aus Berlin, Schleswig-Holstein, Bayern, Baden, Hannover und Nordrhein-Westfalen. Am 3. August wurden die Teilnehmer von zwei Vertretern unserer Patenstadt und von Landsmann Czerlinski, als Vertreter des Kreisvertreters, herzlich begrüßt. Während der ganzen Zeit herrschte herrliches Sommerwetter, so dass die Teilnehmer in täglichen Wanderungen und Ausflügen die nähere Umgebung von Mettmann kennenlernen konnten, so haben sie einen Ausflug zum Düsseldorfer Flughafen gemacht und diesen besichtigt. Bei einem Ausflug nach Kaiserswerth machten sie eine Dampferfahrt auf dem Rhein. Ein besonderes Ereignis aber war es, als sie von der Stadt Mettmann eingeladen wurden. Zunächst fuhren sie in einem von der Stadt Mettmann gestellten Bus zum Neandertal, wo sie das vorgeschichtliche Museum besichtigten. Nach einer Stadtrundfahrt lud die Stadt Mettmann alle Teilnehmer zu Kaffee und Kuchen ein. Hier wurden sie von Bürgermeister Lünenstrass herzlich begrüßt. Anschließend wurden noch andere Sehenswürdigkeiten, wie die Münestener Brücke und Schloß Burg, auf einer Busfahrt besichtigt. Erst abends trafen die Teilnehmer wieder in der Jugendherberge ein. Ein Bad in der Nähe der Unterkunft sowie Sportgeräte sorgten für Abwechslung. Abends wurden ihnen Bilder aus der Heimat sowie Filme über Ostpreußen und Westpreußen gezeigt. Auch durch Vorträge wurde der Jugend die Heimat nähergebracht.

 

Zusammenfassend kann gesagt werden, dass alle Jungen und Mädchen von dem Ferienlager begeistert waren. Von allen Teilnehmern wurde der Wunsch ausgesprochen, im nächsten Jahre wiederum ein Jugendtreffen zu veranstalten.

 

Ich möchte meinen Bericht schließen mit einem Dank an unsere Patenstadt Mettmann für die Mithilfe und Unterstützung sowie die freundliche Aufnahme unserer Jungen und Mädchen. Bürgermeister Lünenstrass danke ich besonders für die herzlichen Worte der Begrüßung. Ferner danke ich Herrn Mihe von der Stadtverwaltung für die Mithilfe bei den Vorbereitungen und Landsmann Wittkat für die Leitung des Jugendtreffens.

Wilhelm Haegert, Kreisvertreter, Düsseldorf, Zaberner Straße 42

 

Johannisburg

Am 5. Dezember 1957, wird unser Kreisausschussmitglied Carl Bongarts-Gehlenburg, jetzt in (22) Korschenbroich bei Grevenbroich, Heidsmühle 61, seinen 70. Geburtstag begehen. Die Kreisgemeinschaft beglückwünscht ihn von ganzem Herzen zu seinem Ehrentage. Landsmann Bongarts wurde am 5. Dezember 1887 in Bialla (Gehlenburg) geboren. Er besuchte die landwirtschaftliche Schule in Marggrabowa (Treuburg), wurde Eleve bei Landsmann Maleika in Tarpupönen und diente als Einjähriger bei den Königsberger Grenadieren. Den Ersten Weltkrieg machte er von Anfang bis Ende mit. 1918 erbte er das Gut seines Vaters mit der Kalksandsteinziegelei. Als anerkannter Landwirt, ausgezeichneter Pferdekenner, Pferde- und Viehzüchter, wovon zahlreiche Ehrenpreise Zeugnis gaben, war er weit über den Kreis hinaus bekannt. Im Jahre 1928 vergrößerte er seinen Besitz durch den Ankauf der Leopoldschen Brennerei mit Stallungen und Speichern. Landsmann Bongarts war Mitbegründer und 2. Vorsitzender des Reitervereins. Er war ferner Mitbegründer der Gehlenburger Molkerei-Genossenschaft und bis zur Vertreibung deren Vorsitzender. Er bekleidete viele Ehrenämter, gehörte zum Vorstand verschiedener wirtschaftlicher Organisationen und war Mitglied des Kreistages und des Stadtrates. Immer hat er sein Wissen und Können seinem Vaterland und der Allgemeinheit zur Verfügung gestellt. Im Zweiten Weltkriege war er Rittmeister und zum Schluss Kompanieführer. Er überstand die Gefangenschaft im Todeslager Kreuznach und im Höllenlager Attichi. Bongarts war einer der Ersten, die sich unserer heimatlichen Arbeit und dem Aufbau unserer Kreisgemeinschaft zur Verfügung stellten. Er steht mir auch heute mit Rat und Tat zur Seite. Wir alle sind ihm zu großem Dank verpflichtet. Der Herrgott schenke ihm noch viele Jahre in Gesundheit und seiner alten Tatkraft, erhalte ihn uns und seiner Familie und lasse ihn und damit uns alle den Tag der Heimkehr erleben.

Fr. W. Kautz, Kreisvertreter, Altwarmbüchen/Hann.

 

Ortelsburg

Die Heimatauskunftstelle in Lübeck teilt mit, dass die für die Festsetzung der Ersatz-Einheitswerte für die landwirtschaftlichen Betriebe in den einzelnen Gemeinden des Kreises Ortelsburg vorgesehenen Vertrauensleute die Aufforderung zur Teilnahme an den Sitzungen der Gemeindearbeitskreise zum Teil sehr spät oder gar nicht beantworteten.

 

Die beschleunigte Festsetzung der Ersatz-Einheitswerte liegt im Interesse der gesamten Landwirtschaft, insbesondere der Rentner und älteren Landsleute, die so sehr auf die Erledigung dieser Vorarbeiten warten, um ihre Ansprüche geltend machen zu können.

 

Ich bitte daher sehr eindringlich den von der Heimatauskunftstelle in Lübeck angeschriebenen Personenkreis um Teilnahme an den Sitzungen, zu denen diese Landsleute eingeladen werden, und um prompte Beantwortung diesbezüglicher Anfragen.

 

Adventstreffen der Ortelsburger in Herford

Wie bereits kurz angekündigt, wird am Sonntag dem 1. Dezember in Herford im Lokal Zur Freiheit, Straße Auf der Freiheit (neben der Post), das diesjährige Adventstreffen der Ortelsburger Landsleute aus dem Raum Herford – Bielefeld - Detmold stattfinden. Öffnung des Lokals um 10 Uhr. Beginn der Adventsfeier um 14 Uhr. Die Festansprache hält stud. theol. Dieter Ptassek, Bad Salzuflen. Im weiteren Ablauf des Programms ist die Vorführung eines Heimatfilmes vorgesehen.

 

Landsmann Willy Zekau, Lippinghausen über Herford 2, Kreis Herford, Am Berge 31, lädt alle Ortelsburger aus nah und fern mit ihren Verwandten und Bekannten zu dieser Adventsfeier herzlich ein.

Max Brenk, Kreisvertreter, Hagen (Westf.), Postfach

 

Allenstein Stadt

Gesucht werden:

 

Herbert Seidenkranz, Straße am Langsee 13. —

 

Wendelin Warpakowski, Malermeister, Wilhelmstraße 25/26. —

 

Bruno Warpakowski, Malermeister, Wilhelmstraße 25/26. —

 

Albert Ammon, Justizinspektor, Wadanger Straße 65, geb. 10.12.1883. —

 

Albert Zimmermann, Glasermeister, Wadanger Straße Nr. 19. —

 

Familie Czyborra, Trautziger Straße Nr. 7. —

 

Hermann Holstein, Jägerstraße. —

 

Frau Rosa Rarek, Zimmerstraße 15. —

 

Hermann Meiritz, Zimmerer, Treudankstraße. —

 

Einwohner des Hausgrundstücks Treudankstraße 25, die bis 1945 dort gewohnt haben, werden gebeten, sich zu melden.

 

Alle Zuschriften und Meldungen werden an die Geschäftsstelle Patenschaft Allenstein, Gelsenkirchen, Hans-Sachs-Haus, erbeten.

 

Pr.-Holland

Überschwemmung am Drausensee

Von einer Aussiedlerin, die erst in diesem Sommer aus dem Gebiet am Drausensee nach dem Westen gekommen ist und die heute noch mit Landsleuten im Kreis Pr.-Holland in Verbindung steht, bekamen wir folgende Mitteilung, die unsere Landsleute aus diesem Gebiet sicher interessieren wird:

 

„Aus unserem Heimatkreis erhielt ich die Nachricht, wie es dort zurzeit aussieht. Wo wir zuletzt gewohnt haben ist der Drausen über den Damm gegangen. Das ganze Dorf Langenreihe ist unter Wasser. In Kämmersdorf ging das Wasser über die Bahnschienen. Ein Dammbruch der Elske setzte Weeskendorf unter Wasser. Nach Luisenhof wurde in der Nacht die Polizei gerufen zur Rettung der Einwohner. Gegenüber Wiesenhof war die Weeske übergegangen. Das Wasser stand bis vor dem Birkenweg. Die Leute mussten ihre Kartoffeln aus den unter Wasser stehenden Kellern aufsammeln. Vielen sind die Kartoffeln verfault. Die Mieten sind zusammengefallen. Roggen wurde nur sehr wenig eingesät, weil der Acker zu nass war. Diese Zustände sind aber nur der Nachlässigkeit zuzuschreiben“.

 

Pr.-Eylau

Wie es heute in Landsberg aussieht

Einem Brief, den ein Landsmann aus dem Kreis Pr.-Eylau an seine Angehörigen in Westdeutschland schrieb, entnehmen wir die folgenden Auszüge über das heutige Bild der Stadt Landsberg im Kreis Pr.-Eylau:

 

„In dem Blumenhäuschen am Markt ist jetzt eine Schuhmacherwerkstatt. Die Gärtnerei steht leer. Am Bahnübergang an der Mehlsacker Chaussee sind zwei große Magazine und ein großes Bürohaus entstanden. An der Pflasterstraße am katholischen Friedhof ist eine neue Bäckerei im Bau. An der Kreuzung an der Heilsberger Chaussee wird eine neue Meierei gebaut, die 1959 fertig sein soll. Die alte ist zu klein und auch baufällig. Die Bürgersteige in der Stadt werden jetzt neu gelegt. In Fleischer Fischers Laden ist ein Café und in der ehemaligen Drogerie von Nachtegal hat ein Deutscher eine Konditorei eingerichtet. Jetzt ist es jedem freigestellt, Privatbetriebe einzurichten.

 

Der Bach, der durch Landsberg geht, wird jetzt von der Schleuse bis zur Kanditter Chaussee neu reguliert. Dazu haben sie von den Erlen, die am Bach stehen, Pfähle gemacht. Dazu werden wohl auch von Deinen Erlen welche abgesägt sein. Das Ganze wird an der Stelle mit Faschinen verflochten. Die Läden von Hecht und Schikorr stehen leer. Bei Schnell-Kohns werden vorn Eisenwaren verkauft, und wo die Bierstuben waren, gibt es heute Haushaltsartikel.

 

An unserer Kirche hatte der Sturm wieder ein Loch in den Turm gerissen. Es ist jetzt ausgebessert worden. Unser bisheriger Pfarrer ist fortgezogen, jetzt haben wir nur eine Vertretung. Die Landsberger Gemeinde ist klein geworden.

 

Da, wo der Mühlenteich an der Schleuse war stehen jetzt Heuhaufen. Das Haus neben der Mühle nach dem Bahnhof zu ist abgerissen, auch der schiefe Schornstein, der hinter der Mühle stand, ist verschwunden. Da war doch immer ein Storchennest drauf. Der Storch baut sich jetzt sein Heim auf dem Haus nebenan, wo mal das Zeuggeschäft Fuchs war. In dem Wohnhaus von Maatschen an der Ecke der Straße zum Bahnhof, wo auf der anderen Ecke Eggerts waren, ist jetzt ein Arbeiterhotel eingerichtet worden.

 

Die Arbeit ist hier ein ewiges Hasten im Akkord. Aber im Stundenlohn, wie bei euch, würde es hier wohl nicht gehen, denn die Arbeitsgenossen haben zu sehr die Ruhe weg. Sie sagen, die Arbeit ist kein Hase, sie läuft nicht fort. Und wenn Rauchpause ist, dann müssen sie dabei sitzen. Aber nachher, am Lohntag, soll viel Geld da sein. Und dann ein paar Tage feiern und nicht nüchtern werden. Ich selbst halte mich davon fern, denn gewöhnlich kommt nichts Gutes dabei raus“.

 

Seite 5   Immer 144 Bilder

und einen ausführlichen begleitenden Text enthält jedes Buch einer Reihe, die sehr großen Beifall bei unseren Landsleuten gefunden hat. Diese Bildbände sind eine lebendige Erinnerung an unsere ostpreußische Heimat. Sie heißen: „Königsberg in 144 Bildern" — „Masuren in 144 Bildern" — „Von Memel bis Trakehnen in 144 Bildern" — Jeder Band in Geschenkausgabe 10,80 DM, kartoniert 8,50 DM. Verlag Gerhard Rautenberg in Leer (Ostfriesland).

 

Seite 6   Aus der landsmannschaftlichen Arbeit in …

NORDRHEIN WESTFALEN

Vorsitzender der Landesgruppe Nordrhein-Westfalen: Erich Grimoni, (22a) Düsseldorf 10, Am Schein 14. Telefon 6 24 14.

 

Köln. Wie die Kreisgruppe Köln mitteilt, ist die Adventfeier am 1. Dezember, 14.30 Uhr, in der Gaststätte Stadt Nürnberg, Am Weidenbach 24, nur für die Landsleute aus den Memelkreisen bestimmt.

 

Düren. Die Ausstellung „Ost und westpreußische Persönlichkeiten und ihr Werk" wird in der Zeit vom 29. November bis 8. Dezember in der Pechschule gezeigt. Sie ist vor allem als Anregung für den Ostkundeunterricht in den Schulen gedacht. Für die Öffentlichkeit ist die Ausstellung am 30. November und 7. Dezember von 18 bis 21 Uhr und am 1. und 8. Dezember von 13 bis 18 Uhr geöffnet. Alle Landsleute werden gebeten, mit ihren Bekannten und besonders mit der Jugend die Ausstellung zu besuchen. — Nächster Heimatabend am Sonnabend. 7. Dezember, 19 Uhr, im Restaurant Zur Altstadt, Steinweg 8. Die Ausgestaltung hat Studienrat Kruschewski übernommen. Um rege Beteiligung wird gebeten.

 

Düsseldorf. Am Dienstag, 10. Dezember, 20 Uhr, Treffen der Ostpreußischen Frauengruppe in der Konditorei Martieße, Hüttenstraße 86 (zu erreichen mit den Linien 10, 4 und 34 bis Hüttenstraße/Helmholtzstraße).

 

Essen. Die Frauengruppe der Memelkreise wird am Donnerstag, dem 5. Dezember, 17 Uhr, in der evangelischen Schule Schönebeck, Heißener Str. 49, ihre Adventfeier begehen. Kaffee und Kuchen stellt die Frauengruppe, Geschirr ist mitzubringen. Alle Mitglieder sind herzlich eingeladen. (Straßenbahnlinien 5, 25, 11 bis Heißener Straße, 3, 33 und 15 bis Fliegenbusch.)

 

Rheydt. Auf dem letzten Heimatabend sprach der Kulturwart Heinrich Dombrowski über Leben und Werk Joseph von Eichendorff. Dann las er aus dem neuerschienenen Buch des kanadischen Journalisten Charles Wassermann „Unter polnischer Verwaltung" in dem der Verfasser über eine Reise durch die polnisch verwalteten deutschen Ostgebiete im Sommer dieses Jahres berichtet.

 

Steele-Überruhr. Mitgliederversammlung der Bezirksgruppe am 1. Dezember, 16 Uhr, bei Schürmann, Krayerstraße. Stadtoberinspektor Schenk wird über Lastenausgleichsfragen sprechen.

 

Ludwigsburg. Ein einmaliges Erlebnis bot der aus Tilsit stammende Arzt, Dr. Henry Rittberger, jetzt Stuttgart, Hasenbergsteige 27, den Ludwigsburger Landsleuten mit einem Lichtbildervortrag über 5000 Jahre Ägypten. In fesselnder Weise schilderte er das Land der Pharaonen. In seinem Schlusswort wies Dr. Rittberger darauf hin, mit welchen Schwierigkeiten das heutige Ägypten zu kämpfen hat. Reicher Beifall belohnte den Vortragenden für diesen interessanten Abend.

 

Solingen. Veranstaltungen in der Adventzelt: Sonnabend, 14. Dezember, 20 Uhr, bei Steinbaul, Solingen-Wald: Adventfeier des Ostpreußischen Singkreises (nur für Mitglieder des Chores und deren Angehörige). — Sonntag, 15. Dezember, 16 Uhr, im gleichen Lokal Adventfeier für Spätaussiedler und Landsleute über 60 Jahre. Anmeldungen umgehend bei Frau Aßmuß, Solingen-Wald, Corinthstraße 11, erbeten. — Sonnabend, 21. Dezember, 17 Uhr, im Wilddieb (ehem. Leigemann), Solingen-Wald, Adventfeier mit Kinderbescherung. Anmeldung der Kinder ebenfalls bei Frau Aßmuß, Solingen-Wald, Corinthstraße 11. — Sonntag, 22. Dezember, 20 Uhr, in der neuen Stadtkirche Solingen. Vorweihnachtlicher Gottesdienst, besonders für die ostpreußischen Landsleute, unter Mitwirkung des Ostpreußischen Singkreises mit heimatlichen Weihnachtsliedern und der Weihnachtsgeschichte von Max Drischner für Solo, Chor und Orgel.

 

Hagen. Mit einem Kammermusikabend ihres Streichquartetts unter Mitwirkung des Gemischten Chores trat die Kreisgruppe auch in diesem Jahr wieder mit großem Erfolg an die Öffentlichkeit. Die Veranstaltung, bei der Werke alter Meister zu Gehör gebracht wurden, war überaus gut besucht. Der 1. Vorsitzende, Ewert, fand herzliche Worte des Dankes, vor allem für den Kapellmeister, Landsmann Rautenberg, der die Gesamtleitung des Abends hatte und der sich mit seinen Musikfreunden uneigennützig in den Dienst der guten Sache gestellt hatte. Studienrat Professor Popescul gab Erläuterungen zu den vorgetragenen Werken, Frau Rautenberg trug Worte bekannter Dichter über die Musik vor. Die Bühne war mit den handgestickten Wappen aller ostpreußischen Städte festlich geschmückt. Mit dem Reinertrag dieser Veranstaltung wird die Kreisgruppe den Spätaussiedlern, vor allem den älteren Landsleuten, die in den letzten Wochen aus der Heimat nach Hagen gekommen sind, eine Weihnachtsfreude bereiten.

 

Bad Oeynhausen. Freitag, 29. November, 20 Uhr, nächste Versammlung im Saal Backs, Detmolder Straße. Der Amtsleiter der Kreisverwaltung Minden wird über die Auswirkungen der Achten Novelle zum LAG sprechen. — Adventfeier am Sonnabend, 21. Dezember, 18 Uhr, im Saal Backs, Detmolder Straße (nur für die Mitglieder und ihre Angehörigen). Einlass bis 18.30 Uhr, gegen nummerierte Einlasskarten, die bei den Betreuerinnen erhältlich sind. Eine gemeinsame Kaffeetafel und Vorführungen der Jugendgruppe sind vorgesehen. Für Kinder bis zu 14 Jahren hält Nikolaus eine kleine Überraschung bereit - Der 2. Vorsitzende, Todtenhöfer, hatte zusammen mit der Jugendgruppe ein unterhaltsames Programm für das gesellige Beisammensein nach dem letzten Fleckessen vorbereitet.

 

Viersen. Nächste Monatsversammlung am 30. November bei Kamps, Große Bruchstraße, mit einer Besprechung über die geplante Weihnachtsfeier und Anmeldung der Kinder zur Bescherung. Weihnachtsfeier am 22. Dezember, 16 Uhr, in Kaisers Tonhalle. Besondere Einladungen ergehen nicht.

 

Herford. Zu einem würzigen Fleckessen, das von den Frauen der Mitglieder zubereitet worden war, fanden sich die Landsleute in ihrem Stammlokal zusammen. Unterhaltende Vorträge, Musik und Gespräche über die Heimat schlossen sich an.

 

Bünde. Adventfeier im Beisein des Vorsitzenden der Bezirksgruppe Michelau, am Sonntag, dem 1. Dezember, 16 Uhr, bei Sieker, Neue Straße. Der Singkreis wird mitwirken. Anschließend gemeinsame Kaffeetafel (Kuchen bitte mitbringen).

 

Münster. Die Memellandgruppe in Münster wird am Sonntag 15. Dezember, 15 Uhr, in der Gaststätte Lühn, Weseler Straße 58, Ecke Geiststraße, eine Weihnachtsfeier mit Kinderbescherung veranstalten. Alle Kinder im Alter von zwei bis vierzehn Jahren und alle Landsleute über siebzig Jahre können schriftlich oder mündlich beim 1 Vorsitzenden H. Bartkus, Weißenburgstraße 34 II, für diese Feier angemeldet werden. Alle Landsleute werden gebeten, kleine Spenden für die Verlosung bis spätestens 10. Dezember beim 1. Vorsitzenden abzugeben. — Auf der letzten Zusammenkunft sprach der 1. Vorsitzende, Bartkus, über die heimatpolitische Lage. Er forderte die Mitglieder auf, alle noch abseits stehenden Landsleute zum Eintritt in die Landsmannschaft zu bewegen. Der Leiter der Kreisgruppe der DJO gab einen Überblick über die Arbeit der Jugendgruppen. Mitglieder der DJO und der Kindergruppe brachten Lieder, Gedichte und kleine Erzählungen zu Gehör. Mit ihren Volkstänzen ernteten sie reichen Beifall. Als Zeichen des Dankes übergab der 1. Vorsitzende dem Leiter der Jugendgruppe eine Broschüre über das Memelland und ein Buch über die deutschen Ostgebiete.

 

BADEN WÜRTTEMBERG

Vorsitzender der Landesgruppe Barten-Württemberg: Hans Krzywinski, Stuttgart- W., Hasenbergstraße 43. Zweiter Vorsitzender: Regierungsrat de la Chaux, Reutlingen, Karlstraße Nr. 19

 

Heidelberg. Anlässlich des 50-jährigen Amtsjubiläums von Landsmann Pfarrer Hecht wird am 1. Dezember, um 16 Uhr, in der Johanniskirche in Neuenheim ein Gottesdienst mit der Feier des heiligen Abendmahls stattfinden, bei dem der Jubilar die Predigt halten wird. — Am 14. Dezember, 15 Uhr, im Hotel Schwarzes Schiff Weihnachtsfeier. — Am 17. November wurde ein Farblichtbildervortrag über Masuren gehalten. Die 1. Vorsitzende, Frau von der Groeben, schloss mit einem stillen Gedenken an die verlassenen Friedhöfe und an die Toten, die in der Heimaterde ruhen. Die Begeisterung der Landsleute über den Lichtbildervortrag war so groß, dass ein ostpreußischer Lehrer, v. Scheffler, den Vortrag an den beiden folgenden Tagen vor allen Lehrern und Schülern seiner Schule wiederholte.

 

Lindau. In einer Stunde für Agnes Miegel brachten Frieda Altmann und Irene Harbarth eine Auswahl aus den Werken der Dichterin zu Gehör. Der 1. Vorsitzende, Walter Brenneisen, sprach über Jugend und Leben von Agnes Miegel. Hanni Ziehr spielte Werke von Brahms. Zum Abschluss wurde der Film „Das war Königsberg" vorgeführt. Eine künstlerisch gestaltete Grußadresse an Agnes Miegel wurde von vielen Landsleuten mitunterzeichnet.

 

Tübingen. Nikolausfeier für Kinder am 7. Dezember, 15 Uhr, im Hospiz, Neckarhalde 2. — Am Vorabend des Volkstrauertages hatten sich die Landsleute zu einer Feierstunde im Gedenken an die Toten zusammengefunden. Landsmann Margowski hatte die Leitung des Programms, in dem Gedichte, musikalische Darbietungen und ernste Vorträge die Erinnerung an die Toten beider Weltkriege und der Vertreibung wachriefen. Der Grundgedanke dieser Feierstunde war der Wunsch nach Frieden, Gerechtigkeit und Liebe für alle Menschen.

 

Metzingen. Adventfeier der Memellandgruppe am 1. Dezember, 15 Uhr, in der Gaststätte Turnhalle Urbanstraße 4. Die ostpreußische Jugendgruppe wird mitwirken. Alle memelländischen Landsleute aus dem Regierungsbezirk sind herzlich eingeladen. — Bei dem letzten Treffen der Gruppe in Tübingen wurde des 100. Geburtstages von Hermann Sudermann gedacht. Die Landsleute hörten einen Bericht über das Treffen der Memelländer in Mannheim. Es wurde bekanntgegeben, dass die Memellandgruppe der Landesgruppe Baden-Württemberg beigetreten ist und jetzt folgende Bezeichnung führt: Memellandgruppe Südwürttemberg-Hohenzollern in der Landsmannschaft Ostpreußen, Landesgruppe Baden-Württemberg.

 

BAYERN

Vorsitzender der Landesgruppe Bayern e. V.: Rechtsanwalt Heinz Thieler, München. Geschäftsstelle: München 23, Trautenwolfstraße 5/0, Telefon 33 85 60, Postscheckkonto München 213 96

 

Würzburg. Zur letzten Veranstaltung der Gruppe waren außer den Mitgliedern und Angehörigen anderer landsmannschaftlichen Gruppen, auch viele Würzburger als Gäste erschienen. Der 1. Vorsitzende, Fischer, betonte, dass die Teilnahme der einheimischen Bevölkerung an den Veranstaltungen der Vertriebenen ein Beweis für das rege Interesse am deutschen Osten und für die Arbeit der Landsmannschaft sei. Landsmann Trotzky hielt einen Lichtbildervortrag über die Kurische Nehrung. Unter den gemeinsam gesungenen Liedern fand das von Landsmann Trotzkv verfasste Nehrungslied „Kiefernwälder rauschen über Haff und See" starken Beifall. Die einheimischen Gäste äußerten den Wunsch, zu weiteren Veranstaltungen der Gruppe eingeladen zu werden.

 

Würzburg. Der Bezirksverband Unterfranken der Ost- und Westpreußen hielt am 17. November seine Jahreshauptversammlung in Karlstadt (Main) ab, an der auch der 3. Vorsitzende der Landesgruppe, Baasner, teilnahm. Nach der Totenehrung gab der 1. Vorsitzende, Fischer, den Geschäftsbericht. Dem Bezirksverband Unterfranken gehören zehn Kreisgruppen an: Aschaffenburg, Bad Kissingen, Bad Neustadt (Saale), Karlstadt (Main), Kitzingen, Lohr (Main), Marktheidenfeld, Ochsenfurt, Schweinfurt und Würzburg. Der bisherige 1. Vorsitzende, Adolf Fischer, Würzburg, wurde einstimmig für weitere zwei Jahre in seinem Amt bestätigt. Der 2. Vorsitzende, Kurt Peter Gross, Bad Kissingen, der Kassierer, Friedrich Grünheid und der Organisationsleiter und Kulturwart Richard Trotzky (beide Würzburg) wurden ebenfalls einstimmig wiedergewählt. Zum zehnjährigen Bestehen der Kreisgruppe Würzburg ist für Juni 1958 ein unterfränkisches Bezirkstreffen aller Ost- und Westpreußen geplant. Über Fragen der Spätaussiedlerbetreuung und Jugendfragen entspann sich eine längere Aussprache. Mit einem Treuebekenntnis zur Heimat wurde die Tagung geschlossen.

 

Gundelfingen. Weihnachtsfeier am 22. Dezember,um 16 Uhr, im Gasthaus zum Schützen mit gemeinsamer Kaffeetafel, Kinderbescherung und der Verteilung von Geschenkpäckchen im Werte von mindestens 2,-- DM. Wegen der Weihnachtsfeier findet im Dezember kein Heimatabend statt. — Am 11. Januar, um 20 Uhr, Jahreshauptversammlung im Schützen.

 

Memmingen/Allgäu. Zusammen mit den Angehörigen der anderen ostdeutschen Landsmannschaften nahmen auch die Ostpreußen an der Totenehrung zu Allerheiligen teil. Bei einer Feierstunde am Mahnmal für die Heimatvertriebenen wurde unter den Klängen des Liedes vom guten Kameraden im Gedenken an die Toten, die in der Heimat ruhen, und an die Brüder und Schwestern, die bei der Vertreibung den Tod fanden, ein Kreuz am Mahnmal niedergelegt.

 

Dachau. Nächstes Treffen mit Weihnachtsfeier, am 8. Dezember, um 15 Uhr, im Zwingereck. — Am 16. November hatte die Landesgruppe zu einer Versammlung eingeladen, die unter der Leitung des Geschäftsführers der Landesgruppe, Jankowski, stand und sehr gut besucht war. Der 1. Vorsitzende der Bezirksgruppe Oberbayern, Dr. Schlusnus, sprach über die Aufgaben der Landsmannschaft. Die Versammlung beschloss, sich von der pommerschen Gruppe zu trennen und wählte einen neuen Vorstand. 1. Vorsitzender wurde Landsmann Heinrici, 2. Vorsitzender Landsmann Bark (beide stammen aus Königsberg Pr.).

 

Weilheim. Adventfeier der Kreisgruppe am 30. November, um 15 Uhr, im Oberbräu. — Weihnachtsfeier am 14. Dezember, um 15 Uhr, im Oberbräu. — Zur letzten Monatsversammlung hatten sich auch Gäste aus Tutzing und Wolfratshausen eingefunden. Der 1. Vorsitzende, Ketelhut, sprach über geschäftliche Fragen. Landsmann Preuß hielt einen Lichtbildervortrag über Pommern. Der 1. Vorsitzende der Gruppe Tutzing, Völker, dankte für die freundliche Aufnahme und sprach den Wunsch aus, dass die benachbarten Gruppen in Zukunft eng zusammenarbeiten möchten.

 

Seite 6    Für Todeserklärungen

Erika Keuchel, geb. 23.11.1920 in Deppen bei Heiligenthal, Kreis Heilsberg, wurde am 08.02.1945 von den Russen aus Deppen verschleppt und wird seitdem vermisst. Es werden Zeugen gesucht, die ihren Tod bestätigen, bzw. über ihren Verbleib etwas aussagen können.

 

Zuschriften erbittet die Geschäftsführung der Landsmannschaft Ostpreußen, (24 a) Hamburg 13, Parkallee 86.

 

Seite 6   Landsleute, die jetzt aus Ostpreußen kamen

In den letzten Wochen sind, wie schon in den Monaten vorher, zahlreiche Landsleute aus unserer ostpreußischen Heimat in die Bundesrepublik gekommen. Wir bringen im Folgenden eine Übersicht darüber, aus welchen einzelnen Kreisen die Landsleute stammen, die mit den einzelnen Transporten im Lager Friedland bei Göttingen eintrafen:

 

Am 15. Oktober 1957, kamen mit dem 148. Aussiedlertransport 78 Aussiedler.

Es stammen aus dem Heimatkreis: Allenstein-Stadt 4. Allenstein-Land 24. Angerapp 2, Goldap 2, Heilsberg 4, Lötzen 4, Mohrungen 2, Ortelsburg 23, Rößel 11, Sensburg 2.

 

Am 17. Oktober 1957, kamen mit dem 149. Aussiedlertransport 107 Landsleute.

Es stammen aus dem Heimatkreis: Allenstein-Land 3, Angerburg 3, Ebenrode 10, Goldap 6, Gumbinnen 5, Lötzen 17, Rastenburg 5, Rößel 3, Sensburg 49, Tilsit-Ragnit 2, Treuburg 4.

 

Am 19. Oktober 1957, kamen mit dem 150. Aussiedlertransport 128 Landsleute aus den polnisch besetzten deutschen Ostgebieten in die Bundesrepublik.

Es stammen aus dem Heimatkreis: Allenstein 19, Johannisburg 2, Königsberg 1, Lötzen 15, Lyck 11, Mohrungen 3, Neidenburg 1, Ortelsburg 3, Rößel 7, Sensburg 44, Schloßberg 3, Treuburg 19.

 

Vom 11. bis 20. Oktober 1957, kamen als Einzelreisende 38 Landsleute aus den polnisch besetzten deutschen Ostgebieten in die Bundesrepublik.

Es stammen aus dem Heimatkreis: Allenstein 7, Heilsberg 1, Johannisburg 1, Lötzen 2, Lyck 2, Mohrungen 1, Neidenburg 1, Osterode 8, Rößel 3, Sensburg 8, Tilsit-Ragnit 3, Treuburg 1.

 

Am 22. Oktober 1957, kamen mit dem 151. Aussiedlertransport 105 Landsleute aus den deutsch besetzten Ostgebieten.

Es stammen aus dem Heimatkreis: Allenstein-Land 7, Lötzen 6, Lyck 11, Neidenburg 7, Ortelsburg 12, Osterode 38, Rastenburg 1, Sensburg 15, Treuburg 8.

 

Am 23. Oktober 1957, kamen mit dem 152. Aussiedlertransport acht Landsleute aus den polnisch besetzten Ostgebieten.

Es stammen aus dem Heimatkreis: Ortelsburg 1, Osterode 6, Sensburg 1.

 

Am 24. Oktober 1957, kamen mit dem 153. Aussiedlertransport 110 Landsleute aus den polnisch besetzten Ostgebieten.

Es stammen aus dem Heimatkreis: Allenstein 14, Bartenstein 3, Braunsberg 13, Gumbinnen 4, Heiligenbeil 3, Johannisburg 2, Königsberg 3, Lötzen 2, Lyck 7, Neidenburg 3, Ortelsburg 12, Osterode 21, Rößel 2, Sensburg 23, Treuburg 8.

 

Am 26. Oktober 1957, kamen mit dem 154. Aussiedlertransport 126 Landsleute aus den polnisch besetzten Ostgebieten.

Es stammen aus dem Heimatkreis: Allenstein 16, Bartenstein 6, Braunsberg 12, Gumbinnen 1, Johannisburg 17, Königsberg 4, Lötzen 11, Mohrungen 18, Neidenburg 9, Ortelsburg 10, Osterode 2, Pogegen 3, Pr.-Eylau 4, Rößel 1, Sensburg 1, Tilsit-Ragnit 11.

 

Am 29. Oktober 1957, kamen mit dem 155. Aussiedlertransport 109 Landsleute aus den polnisch besetzten Ostgebieten.

Es stammen aus dem Heimatkreis: Allenstein 11, Angerapp 2, Bartenstein 3, Braunsberg 9, Ebenrode 3, Heilsberg 8, Johannisburg 19, Lötzen 1, Lyck 3, Mohrungen 4, Ortelsburg 7, Osterode 3, Pr.-Eylau 1, Rößel 7, Sensburg 24, Treuburg 4.

 

Am 30. Oktober 1957, kam mit dem 156. Aussiedlertransport ein Aussiedler aus den polnisch besetzten Ostgebieten. Er stammt aus dem Heimatkreis: Allenstein.

 

Vom 21. bis 30. Oktober 1957, kamen als Einzelreisende 64 Landsleute aus den polnisch besetzten Ostgebieten.

Es stammen aus dem Heimatkreis: Allenstein 2, Angerapp 7, Bartenstein 5, Braunsberg 2, Goldap 1, Johannisburg 2, Königsberg 9, Lötzen 3, Lyck 2, Neidenburg 2, Ortelsburg 11, Osterode 2, Pr.-Eylau 1, Rößel 9, Sensburg 6.

 

Seite 6   Der Senior der Turnierreiter gestorben

Der Altmeister der deutschen Dressurreiter, Otto Lörke, ist im 79. Lebensjahre auf Schloß Kronberg bei Frankfurt (Main) gestorben. Er ist schon zu Lebzeiten zu einer fast legendären Gestalt geworden. Einst Leibsattelmeister des Kaisers, hat er für drei Olympische Reiterspiele die Ausbildung von Reitern und Pferden geleitet. 1936 errangen die von ihm geschulten Trakehner Kronos und Absinth unter ihren Reitern Heinz Pollay und Friedrich Gerhard in Berlin die Goldene und die Silberne Medaille. In Vornholz arbeitete er mit den Reitern der Dressurmannschaft, die dann von Helsinki 1952 die Bronzene Medaille heimbrachten. Schülerinnen des Meisters erstritten auf dem harten Wettbewerb in Stockholm 1956 die Silberne Medaille; den damals von Hannelore Weygand gerittenen Trakehner Perkunos hat er geschult. - Im Jahre 1938 kaufte Otto Lörke in Trakehnen für 17 000 Mark den berühmten Rappwallach Fanal, der sein Lieblingspferd wurde. Das jetzt dreiundzwanzig jährige Turnierpferd ging noch in diesem Sommer - wie übrigens auch Perkunos - mit in der aufsehenerregenden Quadrille, die auf dem Internationalen Turnier in London großen Beifall hervorrief. Einen anderen Veteranen unter den Elchbrandträgern, Dorffrieden, hat der Meister ebenfalls gerne geritten. Mit den Siegen der Trakehner und mit der Bewahrung ihres alten Rufes nach der Vertreibung aus dem heimatlichen Zuchtgebiet bleibt der Name von Otto Lörke ständig verbunden.

 

Seite 7   Suchanzeigen

Gesucht wird die Ehefrau Luise Losch, geb. Warschun, geb. 02.04.1904 in Korschen, Kreis Rastenburg (Ostpreußen), zuletzt wohnhaft in Korschen, Kreis Rastenburg (Ostpreußen), Siedlung Heimberg. Um umgehende Nachricht über das Schicksal der Vermissten, die als Nervenkranke im Jahre 1945 in Allenstein-Kortau im Krankenhaus gelegen hat, an das Amtsgericht Essen zu 55 II 48-49/57 wird gebeten.

Essen, den 7. November 1957     Das Amtsgericht

 

Foto:

Name: Wenzel

Vorname: Dora

geb.: etwa 1936/1937

Die Jugendliche Dora Wenzel sucht Eltern und Angehörige. Ihr Heimatort ist ihr unbekannt.

 

Sie gab jedoch an, dass sie in der Nähe von Memel gelebt haben muss. Dort haben scheinbar die Eltern einen Bauernhof gehabt. Es ist aber auch möglich, dass diese Angabe verwechselt wird mit dem Evakuierungsort der Familie. Dora Wenzel erinnert sich, dass unten im Hause die Küche und Wohnräume der Eltern gewesen seien. Im ersten Stock hat ihre Kusine Lotte GeruIIus gelebt. Die Kusine soll 2 bis 3 Jahre älter gewesen sein als Dora. Der Vater der Dora Wenzel soll den Vornamen Erich gehabt haben. Geschwister sollen nicht vorhanden gewesen sein. Auf dem Hof seien Kühe, Schweine und Hühner gewesen. Die Familie ging mit dem eigenen Pferdefuhrwerk auf die Flucht. Der Vater kam als Soldat öfter auf Urlaub und brachte „Soldatenbrot" mit. Hin und wieder sei auch ein Onkel zum Besuch gekommen, der ein Auto hatte, welches er selbst steuerte. Nur kurze Zeit sei sie zur Schule gegangen und erlitt dann einen Unfall, so dass sie fehlen musste. Sie war gegen den glühenden Ofen gefallen und hatte dadurch Verbrennungen. Es wurde eine Hautverpflanzung vorgenommen. Haut aus dem Nacken wurde auf die Stirnwunde verpflanzt. Sie hatte über dem Auge eine Narbe.

 

Bei der Flucht lenkte die Mutter das Pferdefuhrwerk. Sie und Ihre Kusine saßen auf dem Wagen. Sie fuhren mit anderen Leuten ihres Heimatortes im Treck zusammen. Die Mutter sei aber auf der Flucht verstorben. Da Dora Wenzel selbst stark erfrorene Füße hatte, nahmen andere Flüchtlinge sich ihrer an. Dadurch verlor sie auch ihre Kusine Lotte Gerullus. Sie sei dann in Rastenburg in ein Kinderlager gekommen. Bei Ausweisung dieser Kinder wurde sie dann im Transport mitgenommen.

 

Ob diese Angaben alle den Tatsachen entsprechen, wissen wir nicht. Sofern eine doppelte Evakuierung nach Verlassen des Heimatortes stattgefunden haben sollte, besteht die Möglichkeit, dass Dora früher Erlebtes mit später Erlebtem verwechselt. Zuschrift erbittet unter Nr. 78 145 Das Ostpreußenblatt, Anz.-Abt., Hamburg. 11.

 

Es werden Erben, der Emma Storkmann, geb. am 24.11.1887 in Krakonischken, letztständiger Wohnort vor der Vertreibung Schloßberg, Ostpreußen, verstorben am 19.01.1956 in der Landesheilanstalt in Süchteln (Niederrhein) gesucht. Nachricht an Willi Josten, (22a) Hüls bei Krefeld, Jerusalemstraße 31.

 

Achtung Rastenburger! „Pieperweg". Suche Einwohner vom Pieperweg 4 - 9. Nachricht erbeten an Herrmann Wargenau, Frankenberg a. Eder, Post Virmünden (Hessen).

 

Gesucht wird Hauptwachtmeister Hallwas, Art.- u. Nachricht-Ersatz.-Abt. 121 in Konin, Warthegau, als Zeuge in der Angelegenheit des vermissten Ernst Faude. Anschrift erbittet A. Eichhorn, Notar a. D.,Tuttlingen, Königstraße 75.

 

Zwecks Arbeitsbescheinigung wegen Rente gesucht: Cafétier Fritz Eichler oder Hildegard, Königsberg Pr. Inhaber Palast-Café Königsberg Pr. Frau Schmidt oder Rudi und Karl Schmidt oder Angestellte, Kellner Griggel, Romey und Gebr. Huck. Unkosten werden ersetzt. Zuschrift an Max Malone, Delmenhorst i. O., Brookampweg 30.

 

Postamt Schirwindt! Suche Kamerad, Georki vom Postamt Schirwindt, war damals bei der Abwicklungsstelle in Schloßberg tätig und hat Postgut nach Wehlau gefahren. Kamerad, bitte melde Dich, Franz Trumpa, Langenberg (Rhelnl.), Frohnstraße I17.

 

Achtung Königsberger! Wer kann Auskunft geben, dass ich von 1936 bis 1938 bei der Maschinen-Genossenschaft, Oberlaak 1 bis 4 gearbeitet habe? Ferner suche ich: Hans Dawideit, Herrn Hasford, Willy Krohs, Herrn Klose, Herrn Neumann, Dir. Pohlmann und Frau Ursula Nachtwey, Ratshof, Lochstädter Straße. Zuschrift erbittet Otto Holstein, früher Königsberg und Charlottenburg. Jetzt: Hamburg-Niendorf, König-Heinrich-Weg 234a.

 

Wer kann Nachricht geben über das Schicksal meines Schwagers, Lehrer Gustav Krause und Familie, aus Hanswatde b. Kl.-Schönau, Kreis Friedland/Ostpreußen. Um Nachricht bittet herzlich Frau Lisbeth Krause, geb. Dannehl, Wanne-Eickel (Westf.), Schlachthofstr. 14.

 

Suche Heinz Siebert, geb. 05.01.1913, ehem. Stabsgefreiter, Zivilberuf: Fuhrhalter, Heimatanschrift: Königsberg Pr., Kaiserstraße 31, Eing. Pregelufer. Letzte Nachricht 17.01.1945 aus Königsberg. Ferner suche ich Hedwig Schelke oder Scheike (unleserlich), geb. 11.03.1925, wohnhaft Woynitt, Kreis Braunsberg, zuletzt gesehen 1945 in Königsberg. Nachricht erbittet M. Siebert, Oberndorf, Oste, Deichweg 15.

 

Max Malone, früher Königsberg Pr., Sackhelm 18, jetzt Delmenhorst (Oldb.), Brookampweg 30, sucht die Einwohner: Ludigkeit, Venske, Frau Mauer, Fräulein Böhm, habe gute Nachricht zu übermitteln. Wer kann Auskunft geben über Frau Schmidt und Rudi jr., Inhaber des Palast-Café. Wo befindet sich der Inh. des Café Eichler? Fritz Eichler und Frau und Hildegard, Königsberg, Königstraße 67, und weiterhin die Kellner des Palast-Cafés, Griggel, Gebr. Huck, Romey, ebenso die Kellner, Steiner, Kellmer, Völkner, Retzma, Silber und Bekannte. Habe wichtige Nachrichten, bitte melden!

 

Achtung! Königsberger! Artilleriestraße 32. Wer kann Auskunft geben über den Tod meiner Mutter, Frau Marie Funk, geb. Ewert, geb. 06.03.1876 und Herrn Heinrich Schulz, zuletzt wohnhaft Artilleriestr. 32, IV Treppen. Unkosten werden ersetzt. Nachricht erbittet Max Funk, Atzenbach/Wiesental, Kreis Lörrach, Untermättle 17.

 

Gertrud Halves, geb. Pomm, Gumbinnen, Poststr. 9, Grete Brix, geb. Pomm, zuletzt in Schröttersburg, gesucht von Helene Lenz, geb. Schwagun, Lübeck, Karl-Löwen-Weg 54.

 

Gesucht wird Frau Kuckwa, aus Lötzen, Bahhhofstraße. Ihr Mann war beim Wasserwerk beschäftigt. Zuschrift erbittet August Tranfeldt, Köln-Lindenthal, Bachermerstraße 64.

 

Wo befindet sich Frau Anna Nopens, geb. Wieberneit? Heimatanschrift: Minge, Post Kinten, Kreis Heydekrug, früher Memelland. Angehörige der Familie Rudolf Wieberneit, Bliematzen bei Kinten, Kreis Heydekrug, früher Memelland. Es sucht euch Familie Eduard Pietsch, Mülheim Ruhr, Knappenweg 18 (früher Dinnweten b. Memel).

 

Pogegen und Tilsiter. Benötige eine beglaubigte Erklärung darüber, dass ich das Autoschlosserhandwerk erlernt und die Gesellenprüfung in Tilsit mit gutem Erfolg abgelegt habe. Unkosten werden vergütet. Zuschrift erbittet Lothar Hoffmann, Pogegen bei Tilsit, derzeit Garmisch-Partenkirchen, Am Königreich 5.

 

Wer kann bestätigen, dass ich als Hausgehilfin etwa 1923 bis 1924 in Arys (Name des Arbeitgebers entfallen), etwa 1925 bis 1926 Konditorei Brandt, Königsberg Pr., Koggenstraße, etwa 1927 bis 1932 Frau M. Teschendorf, Königsberg Pr., Weißgerberstraße, als Putzfrau, von 1933 bis 1945 Feuersozietat, Königsberg Pr., Königstraße, beschäftigt war? Wo befinden sich die Herren Dr. med. Joachim und Rechtsanwalt Wolfgang Teschendorf? Nachrichten erbeten an Frieda Strachowitz, (21a) Langenholzhausen (Lippe), Kreis Lemgo.

 

Rest der Seite: Unterricht, Verschiedenes, Werbung

 

Seite 8   Familienanzeigen

Rainer, geb. 18.11.1957. Unsere Sigrid hat ein Brüderchen bekommen. Wir freuen uns sehr. Gisela Rielke, geb. Schacht und Oberfeldwebel, Siegfried Rielke. Hamburg-Rahlstedt, Sieker Landstraße 53b. Früher Liebstadt, Ostpreußen

 

Die Geburt unserer Tochter zeigen wir in dankbarer Freude an. Maria Marienfeld, geb. Prothmann und Hans Marienfeld. Belecke (Möhne), Oststraße 28. Früher Sonnenwalde, Ostpreußen.

 

Als Verlobte grüßen Brigitte Balzer, Bergen-Enkheim, füher Ebenrode, Ostpreußen und Wilfried Teßmer, Bauingenieur. Frankfurt (Main). 26. November 1957

 

Zur Silberhochzeit unserer lieben Eltern und Schwiegereltern, Paul Schattauer und Frau Gertrud Schattauer, geb. Wittkowski, am 3. Dezember 1957, gratulieren wir herzlich und wünschen weiterhin Gottes Segen. Die dankbaren Kinder, Helmut Schattauer. Christa Schattauer. Ursula Hildebrand, geb. Schattauer. Alfred Hildebrand. Hamm (Westf.), Roonstraße 47, den 3. Dezember 1957. Früher Königsberg-Ponarth, Dreysestraße 52.

 

Am 3. Dezember 1957 feiern wir unsere Silberhochzeit und grüßen alle Verwandten und Bekannten. Julius Kursin und Frau Liesbeth Kursin, geb. Bahr. Gelsenkirchen, Karl-Meyer-Straße 80. Früher Königsberg Pr., Plantage 29.

 

Anlässlich unserer Silberhochzeit am 3. Dezember 1957 grüßen wir alle Verwandten und Bekannten aus der Heimat. Paul Schött und Frau Elly Schött, geb. Wargenau. Düsseldorf, Heresbachstraße 9. Früher Königsberg Pr.

 

Für die uns anlässlich unserer Diamantenen Hochzeit gesandten Glückwünsche und Geschenke sagen wir hiermit allen unseren herzlichsten Dank. Karl Lange und Frau Wilhelmine Lange, geb. Fietkau, sowj. bes. Zone. Früher Schönberg, Kreis Pr.-Holland, Ostpreußen.

 

Am 4. Dezember 1957 feiert unsere liebe Mutter, Oma und Uroma, Hennriette Steinert, geb. Herrmann, früher Paulken bei Liebstadt, Kreis Mohrungen, jetzt Dielmissen, Ostlandstr. 160, ihren 88. Geburtstag. Es gratulieren herzlichst, fünf Töchter ein Sohn drei Schwiegertöchter Enkel und Urenkel.

 

Unserem lieben Großvater, Otto Szeszinski, zu seinem 85. Geburtstag, am 2. Dezember 1957, die herzlichsten Glückwünsche und beste Gesundheit. Er wohnt bei seiner Großtochter, Eva Rexa, Düsseldorf 10, Roßstraße 135c. Früher Königsberg Pr., Nasser Garten 142.

 

Am 30. November 1957 feiert unsere geliebte Mutter, Omi und Uromi, Frau Therese Sauerbaum, früher Bahnhof Nesselbeck über Königsberg Pr., jetzt Bad Schwartau-Cleverbrück, Cleverhofer Weg 96, ihren 85. Geburtstag. Wir wünschen ihr von Herzen Gottes Segen und beste Gesundheit. Im Namen ihrer dankbaren Kinder: Frau Martha Buchholz, geb. Sauerbaum. Berlin-Spandau, Ev. Johannesstift

 

Für die so zahlreichen Glückwünsche zu meinem 80. Geburtstage sage ich allen Verwandten, Bekannten und Freunden meinen herzlichsten Dank. Karl Mallwitz, Mülheim-Ruhr, v.-Gräfe-Str. 2. Früher Wilhelmsheide, Kreis Elchniederung, Ostpreußen.

 

Für die so zahlreichen Glückwünsche zu meinem 70. Geburtstage, sage ich allen Freunden und Bekannten hiermit meinen herzlichsten Dank. Marie Hirschberg. Hilden, Hülsenstraße 116. Früher Guttstadt.

 

Unsere liebe Mutter, Frau Emma Lekies, feiert am 27. November 1957, ihren 83. Geburtstag. Wir wünschen ihr Gottes reichsten Segen. Ihre dankbaren Kinder. Aerzen, Kreis Hameln-Pyrmont. Früher Ansten, Kreis Tilsit-Ragnit, Ostpreußen.

 

Unserer lieben Mutti und Omi, Karoline Rebbe, früher Königsberg Pr., jetzt Ahlen (Westf.), zu ihrem 76. Geburtstag, am 29. November 1957, herzliche Glückwünsche. Ihre dankbaren Kinder und Enkelkinder. Sow.bes. Zone. Ahlen (Westf.)

 

Am 26. November 1957 feierte unser lieber Vater und Großvater, Friedrich Ackermann, früher Königsberg Pr., Kanonenweg 15, jetzt Lerbeck, Porta Westf., Dorfstraße 70, seinen 75. Geburtstag. Alles Liebe und Gute wünschen seine Kinder und Enkel.

 

Unser lieber Vati und Opa, Emil Mohns, Stampelken, Kreis Wehlau, jetzt Stadtoldendorf, Neißestr. 10, Kreis Holzminden, feiert am 29. November 1957, seinen 70. Geburtstag. Es gratulieren herzlich seine Kinder und Enkel.

 

Am 29. November 1957 feiert mein lieber Mann, unser guter Vater, Bernhard Rybak, früher Königsberg Pr., Am Bahnhofswall 9, jetzt Hagen/Westf., Wilhelmstr. 14a, seinen 60. Geburtstag. Es gratulieren herzlichst: Martha Rybak und die dankbaren Kinder.

 

Am 2. Dezember 1957 feiert mein lieber Papa, Schwieger- und Großpapa, Landwirt Johann Daduna, früher Borschimmen, Kreis Lyck, seinen 60. Geburtstag. Es wünschen Gottes Segen, seine einzige Tochter, Christel, Schwiegersohn Friedrich Hinz, Ulrich, Martin und Susanne, als Enkelkinder. Gelsenkirchen, Irmgardstr. 3

 

Am 29. November 1957 feiert unser lieber Vater und Schwiegervater, der frühere Landwirt und Bürgermeister, Emil Kalinna, aus Klein-Strengeln, Kreis Angerburg, jetzt Dinslaken-Lohberg, Zechenstr. 4 (N.-Rhein), seinen 70. Geburtstag. Es, gratulieren herzlich und wünschen baldige Genesung, vor allem noch viele gesunde Jahre. Im Namen meiner Geschwister: Sohn, Heinz Kalinna. Schwiegertochter, Hildegard Kalinna, geb. Baltrusch. Witten/Ruhr, Breddestraße 27

 

Ein liebes Mutterherz hat aufgehört zu schlagen. Plötzlich und unerwartet, drei Wochen vor unserer Goldenen Hochzeit, verschied am 18. November 1957, fern der Heimat, meine liebe Gattin, unsere herzensgute Mutter, Schwiegermutter, Omchen, Schwester, Schwägerin und Tante, Frau

Helene Grigat, geb. Becker, zwei Wochen vor ihrem 70. Geburtstag. Gott rief sie am Todestag unseres Sohnes, Horst (1943) zu sich. Tochter, Herta ruht seit 1950 fern in Russlands Erde. Die Trennungsstunde schlug zu früh, doch Gott der Herr bestimmte sie. In tiefer Trauer: Emil Grigat. Günter, als Sohn. Traudel, als Schwiegertochter. Erich Sawatzki, als Schwiegersohn. Gisela, Elke, Bernd und Helma, als Enkel. Hedwig, Gertrude und Erich, als Geschwister, sowie Schwager und Nichten. Bonn, Sternstraße 55. Früher Stellwagen, Elchniederung, Ostpreußen.

 

Rest der Seite: Werbung

 

Seite 9   „Düne“ kann nicht sinken

Neuartige Jacht ostpreußischer Bootsbauer

Foto: Meister Karlisch macht schnell die Plexiglasscheiben blitzblank

 

Foto: Die „Düne“ unter Segel auf der Ostsee

Zwölf Meter hoch ist der Mast, das Großsegel hat dreiundzwanzig Quadratmeter, das hier gefahrene Vorsegel, der „Ballon", fünfunddreißig Quadratmeter.

 

Vor kurzem hat die Norddeutsche Sportbootwerft in Mölln - wir könnten sie unter uns auch ostpreußische Sportbootwerft nennen - in den Fachkreisen von sich reden gemacht, als sie ein Schiff, eine Segeljacht ganz besonderer Art auf die See entließ. Eigentlich fängt man jetzt erst richtig an, über die „unsinkbare Jacht zu reden, nachdem sie ihre Probefahrten im Spätsommer und Herbst mit Erfolg hinter sich gebracht hat.

 

Wilhelm Karlisch, Chef der Möllner Werft war schon immer allen modernen technischen Entwicklungen aufgeschlossen, was man keineswegs von jedem Bootsbauer behaupten kann. Aber wer in Ostpreußen schnelle Eisjachten baute und selber segelte, wer Außenbord-Rennboote baute und selber steuerte (und all das tat Wilhelm, als er noch Mitinhaber der größten ostpreußischen Bootswerft in Königsberg war), der muss wohl schon ein Herz für alles Neue, Schnelle, Moderne auf seinem Arbeitsgebiet haben. Nun, schließlich dürfte der „Kleine Mann aus Lötzen" — das Wort „klein" bezieht sich also nur - auf die Körperlänge - nicht ohne Grund zum Vorsitzenden der Boots- und Schiffbauerinnungen des Bundesgebietes gewählt worden sein.

 

Wilhelm also, der mit seinem Teilhaber Sörensen Rennruderboote aus hauchdünnem kochfestem Sperrholz an zahlreiche Ruderklubs in Deutschland und auch im Ausland liefert, dessen Mitarbeiter zu mehr als die Hälfte Vertriebene sind, und der als Kern seiner Mannschaft noch drei ostpreußische Bootsbaumeister neben sich hat, — Wilhelm sagte nicht nein, als es darum ging, etwas ganz Besonderes zu bauen: die erste Segeljacht dieser Größenordnung, die bisher in Deutschland aus Sperrholz entstanden ist. Ein Schiff mit sehr interessanten Eigenschaften, die auch für die Schifffahrt gewisse Bedeutung haben, denn es ist unsinkbar, auch in vollgelaufenem Zustand, und zudem in so ziemlich allen Teilen weitgehend unempfindlich gegenüber den Einflüssen der Witterung.

 

Schaumstoff unter dem Fußboden

Jeder weiß, dass Holz „arbeitet", wie der Fachmann sagt, dass es unter dem Einfluss von Temperatur und Feuchtigkeit quillt oder schrumpft, sich ausdehnt oder zusammenzieht. Sperrholz tut das nicht. Sperrholz ist aber auch seit langem nicht mehr ein Material, das „aus dem Leim geht", wenn es nass wird. Modernes Bootsbausperrholz ist einer Probe von 72 Stunden Kochen gewachsen, es hat sich unter tropischen wie polaren Bedingungen bewährt, was Karlisch selbst mit einem Arbeitsboot beweisen konnte, das an Bord eines Schiffes ein Jahr lang in heißesten und kältesten Gegenden unterwegs war. Kurzum, es ist ein Material von sehr hoher Festigkeit, und man kann mit ihm zudem sehr leicht bauen, weil die Beplankung erheblich dünner gewählt werden kann, als bei Massivholz. So ist dieser Kielschwertkreuzer aus siebenschichtigem Mahagoni-Sperrholz von zehn Millimeter Dicke gebaut. Und er wiegt bei fast zehn Meter Länge und fast drei Meter Breite nur drei Tonnen, obwohl sich von diesem Gewicht allein eineinhalb Tonnen im Kielballast befinden. Normal gebaut würde ein Schiff dieser Größe viereinhalb bis fünf Tonnen wiegen. Ein solcher, vollständig verleimter Rumpf ist pottendicht. Die Unsinkbarkeit aber wird einmal durch luftgefüllte Sicherheitsräume erzielt, die fest mit den Außenplanken verleimt und zum anderen durch Ausfütterung mit einem schneeweißen Schaumstoff, der mit 0,025 Gramm spezifischem Gewicht rund zehnmal leichter ist als Kork. Hebt man ein Brett des Kajütfußbodens auf, dann leuchtet einem diese geheimnisvolle weiße Maße entgegen, die sich hervorragend als Auftriebskörper eignet.

 

Um nun die Grundidee nicht nur eines unsinkbaren, sondern auch witterungsunempfindlichen Fahrzeuges konsequent durchzuführen, bestehen die Segel ebenso wie die Leinen und Trossen aus synthetischen Fasern, die nicht stocken und rotten, der Anstrich aus seewasserfestem Härtelack, Blöcke, gefährdete Kanten und allerlei sonstige Teile aus Kunststoff, und selbst der Klubwimpel, der Stander aus Perlon. Also wirklich ein sehr interessantes Schiff, dessen Bau vor allem Meister Schulz unter seinen Händen gehabt hat.

 

Der Klubstander der „Düne", so heißt die Jacht, zeigt das schwarze Ordenskreuz des ältesten deutschen Segelklubs, des S.C. Rhe aus Königsberg. Denn das von dem Sperrholz-Vorkämpfer unter den Konstrukteuren, Ernst Lehfeld, Hamburg, entworfene Fahrzeug wurde für den früheren deutschen Eissegelmeister Markus Joachim Tidick gebaut, dessen Bücher vielen bekannt sein dürften. Karlisch und er haben schon so manches Ding zusammen ausgeknobelt, wenn es um interessante Probleme bei Booten oder Eisjachten ging, und immer war, wie auch hier wieder, die ganze prächtige Mannschaft der kunstfertigen jungen und alten Bootsbauer nicht nur mit den Händen, sondern mit den Herzen dabei.

 

Mehr Sicherheit für alle

Fragt man nach dem tieferen Sinn eines solchen Baues, eines solchen Entwurfes, all der vielen technischen Überlegungen und der unendlichen Arbeit, so dürfen wir sagen: Es dreht sich nicht nur um dieses eine Sportfahrzeug, sondern um einen Weg, der hier gewiesen wird. Den Bootsbauern gezeigt als technische Lösung, vor allem aber den Seglern, die heute noch zu Hunderten mit ihren Familien in kenterbaren oder sinkbaren Fahrzeugen auf See herumschippern. Ihnen soll vor allem für die Segelei in den Küstenrevieren ein „Untersatz" mit mehr Sicherheit geboten werden. Dass sich gleiche Bauverfahren auch für Motorboote und sonstige Fahrzeuge mit gleichem Erfolg anwenden lassen, ist selbstverständlich.

 

Seite 9   Sie können mir doch mein Kind nicht nehmen

Von Hansgeorg Buchholtz

Es war im Park. Angelika spielte mit ihrer Freundin auf einem der stillen Wege. Frau Orlowski saß auf einer Bank in der Nähe. Die Sonne dieses Septembernachmittages wärmte nicht mehr, wenngleich ihr Glanz den warmen Goldton alten Weines hatte.

 Was hatten wir doch daheim in Ostpreußen für wunderbare Herbste, sann Frau Orlowski. Sie dachte an ihr Zuhause, das weiße Schulhaus oberhalb des Sees am Ausgang des Dorfes. Aus seinen Fenstern hatte man an solchen Tagen eine weite Sicht über das Wasser, die Kiefernforst und die welligen Ackerbreiten. Sie sah das Uferschilf, wie goldene Bänder vor dem starken Blau des Sees. Sie hatte plötzlich den Geschmack von Kalmus auf der Zunge und glaubte die wasserklare Luft im Gesicht zu spüren. Sie vermeinte, Wildenten und Blesshühner rufen zu hören und das Geschrei der weißen Gänseflotten in der Dorfbucht zu vernehmen.

 Aber irgendetwas musste sie dann beunruhigt haben. Sie blickte umher und fand sich wieder in der Wirklichkeit dieses Anlagenweges der Großstadt, in der sie nun lebte. Die Mädchen sprachen in der Biegung des Weges mit einer fremden Frau und wiesen ihr eine Richtung. Die Fremde ging, und Frau Orlowski überließ sich wieder ihren Gedanken. Sie sah Bilder aus den Fluchttagen vor sich. Was mochte sie heraufbeschworen haben? Die hagere, ärmlich gekleidete Gestalt, die jetzt am Ende des Weges verschwand?

Das Haff, eisengrau und schon vom Wasser überspült, bildete die Szenerie. Sie half einer Frau einen Handschlitten ziehen, auf dem zwischen Bündeln und Paketen ein kaum zweijähriges Mädchen hockte. Dann kam der Angriff der Tiefflieger. Sie sah sich zwischen Bombenlöchern und über schwankende Eisschollen hinweg mit dem Kinde im Arm dem Nehrungsufer zueilen. Sie hätte nicht sagen können, in welchem Augenblick sie das Kind gepackt und wo die Frau geblieben war, zu dem es gehört hatte. Noch jetzt erschauerte sie in der Erinnerung an jene Vorgänge.

 Das fremde Kind, dieses lebendige Bündelchen, blieb ihre einzige Habe auf dem Elendswege der Flucht. Das eigene, das sie in sich trug und am Ende jener furchtbaren Monate gebar, lebte nur wenige Stunden. Als ob dies nicht genug des Leids gewesen wäre, überfiel sie dann bald in der neuen Heimat die Nachricht vom Tode ihres vermissten Mannes.

 „Das sind keine guten Gedanken", fand sie. Sie raffte sich gewaltsam auf und erhob sich fröstelnd.

„Angelika!", rief sie. „Angelika!" Immer, wenn sie traurig oder verzweifelt war, rief sie das Kind zu sich.

 Die Zehnjährige war recht groß für ihr Alter. Lang und dünn schauten die Beine unter dem Faltenröckchen hervor. Um das weiße Gesicht wippten braune Locken. Frau Orlowski war durch den Anblick des Kindes schon fast getröstet. „Wir wollen heim. Mich friert Komm, mein Engelchen!"

 Aber da war plötzlich jene Fremde wieder, welche vorhin die Kinder nach dem Wege gefragt hatte. Sie kam Frau Orlowski bekannt vor. Sie meinte, sie schon gestern an dieser Stelle getroffen zu haben. Der Blick der großen, knochigen Frau hatte etwas Forschendes, Frau Orlowski fühlte sich beunruhigt.

 Die Fremde blieb vor ihr stehen, nannte ihren Namen und fragte dann mit sehr wohllautender, tiefer Stimme: „Angelika heißt das Kind? Ich bin eine Heimatvertriebene und erst unlängst zurückgekehrt. Sind Sie nicht auch aus Ostpreußen, Frau Orlowski?" Ohne die Antwort abzuwarten, wandte sie sich an Angelika. „Du sagtest es doch vorhin, mein Kind“.

Das Mädchen nickte schüchtern. Was will sie nur von uns? überlegte Frau Orlowski. Sie fühlte Abwehr in sich und Misstrauen.

 Aber die andere drang unbeirrbar weiter vor: „Ich möchte mit Ihnen sprechen. Darf ich mit Ihnen gehen?"

 „Wenn es hier nicht möglich ist, bitte!", antwortete Frau Orlowski und kam sich völlig überrumpelt vor. „Gehen wir in die Wohnung!"

 Während sie gingen, wurde sie von der Vorstellung befallen, es kröche etwas hinter ihr her, sie würde verfolgt. Später, in der Stube dem hellen, freundlichen Raum den sie wegen des Balkons so liebte, war ihr zumute, als sei sie in eine Falle gegangen. Sie saß der Fremden gegenüber Angelika hatte sie zum Bäcker geschickt. Die Frau richtete die verhärmten grauen Augen auf sie. „Wann haben Sie Ostpreußen verlassen?", fragte sie.

 Es war dann sehr schnell offenbar, worum es ging. Der Kuchen, den Angelika geholt hatte, wurde nicht aufgetischt. Das Kind wurde auf einen weiteren Besorgungsgang geschickt. Wie kämpfende Glucken saßen sich die beiden Frauen gegenüber. Die Hände im Schoß verkrampft, die Blicke nicht voneinander lassend, verhandelten sie mit gedämpften Stimmen und doch mit größter Heftigkeit. Der Kampf endete unentschieden. Frau Augstat, die Fremde, verließ mit Schluchzen die Wohnung. Frau Orlowskis Gesicht war so wächsern, dass die kleine Angelika, die in der Küche gewartet hatte, aufschrie: „Bist du krank, Mutti?" Aber sie erhielt keine Antwort. Frau Orlowski zog das Kind nun an sich und presste es stumm an die Brust.

 Sie schlief in dieser Nacht nicht. Sie grübelte und zerquälte sich. Ach, warum hatte sie gesagt, dass sie am 7. Februar 1945 über das Haffeis gegangen war! „Ich hatte nichts bei mir als ein kleines Handköfferchen, denn ich war schwanger“. Warum hatte sie sich so leicht erkennbar geschildert! Sie hätte alles anders darstellen müssen. Es hätte ihr doch bei der ersten Frage schon klar sein müssen, worauf diese Frau hinaus wollte! Kein Wunder, dass sie nach den ersten Sätzen sie schon matt gesetzt glaubte und behaupten konnte: „Angelika ist meine Tochter!"

 „Dies ist sie im Alter von zwei Jahren!", hatte sie gerufen und mit zitternden Fingern der großen, durch Frost und Lagerarbeit zerstörten Hände ein kleines Foto hervorgezogen. Auch eine Trauurkunde mit dem Geburtsschein des Kindes hatte sie daneben ausgebreitet. Und sie hatte von der Brottasche gesprochen, in welcher sich das mit „Angelika" gezeichnete Taschentüchlein befunden hatte. Aber dies, frohlockte Frau Orlowski, hatte sie abgeleugnet. Freilich besaß sie das Täschchen, doch sie würde es morgen verbrennen. In dieser Nacht war sie zu jeder Schändlichkeit bereit und war voll Hass gegen die unselige Fremde.

 „Angelika hat keinerlei Ähnlichkeit mit Ihnen. Sie können die Mutter nicht sein“. Mit diesem Satz hatte sie schließlich die andere in die Enge getrieben. Frau Augstat musste zugeben, dass sie nur die Stiefmutter war und dass ihr Mann, Angelikas Vater, im Kriege gefallen sei.

 Frau Orlowski tat in dieser Nacht kein Auge zu. Immer wieder schlich sie an das Kinderbett und beugte sich über die kleine Schläferin. „Sie wollen dich mir fortnehmen", flüsterte sie. „Aber bist du nicht seit sieben Jahren mein Kind?"

 Nun folgte eine Zeit der Qual. Frau Orlowski sah ihr ganzes Leben in Frage gestellt. Sie geriet in eine schwere Nervenkrise. Sah sie durch das Glas der Wohnungstüre einen weiblichen Schatten, so schlug ihr Herz wie ein Hammer. Es konnte wieder die große Frau sein. Und wirklich, Frau Augstat kam noch mehrere Male. Wenn der Briefträger geschellt hatte, nahm sie die Briefe mit zitternden Händen aus dem Kasten. Vielleicht fragten das Rote Kreuz oder der Suchdienst nach Angelika. Sie brachte das Mädchen zur Schule, und sie legte ihren eigenen Dienstschluss so, dass sie das Kind abholen konnte. Sie ließ es nicht mehr aus den Augen. Es gab kaum eine Nacht, in der sie sich nicht in den Schlaf weinte. Sie grübelte und wurde immer unsicherer. Manches, was Frau Augstat vorgebracht hatte, war in ihr geblieben und behauptete sich gegen ihre eigenen Vorstellungen. „Es ist meines Mannes Kind", hatte die Fremde gesagt. „Er hat es in unsere Ehe eingebracht. Ich habe es wie mein eigenes aufgenommen. Es war ihm so ähnlich, und ich liebte ihn. Jetzt stehe ich ganz allein“. Oder sie hatte gesagt: „Wenn ich damals nicht verwundet zwischen den Fahrzeugen liegen geblieben wäre, hätte ich für mein Kind doch das gleiche getan wie Sie".

 

Dagegen ließ sich nicht viel einwenden, musste sich Frau Orlowski eingestehen. Und dann sah sie das verhärmte Gesicht der anderen vor sich und glaubte, ihr dunkles Schluchzen zu vernehmen: „Sie können mir doch mein Kind nicht vorenthalten!" In solchen Augenblicken war sie fast zum Verzicht bereit. Aber wenn Frau Augstat dagewesen war, wenn sie im Anfang zwar noch gelassen, dann aber zu den heftigsten Ausbrüchen sich steigernd, miteinander gerungen hatten, fußte sie wieder auf ihrem alten Standpunkt: „Nie werde ich Angelika aufgeben. Ich habe sie gerettet und aufgezogen. Wäre sie nicht gewesen, hätte ich vielleicht ein eigenes Kind. Schon darum gehört Angelika mir“.

 Frau Augstat hatte inzwischen die Rechtsberatung in Anspruch genommen. „Warum zögern Sie?", hatte man ihr gesagt. „Wenn die Frau das Kind nicht freiwillig herausgibt, wird man sie dazu zwingen“. Aber Frau Augstat hatte nur, unendliche Traurigkeit im Blick, entgegnet: „Ich habe genug Qual gesehen. Ich will Einsicht. Sonst verzichte ich lieber“.

 Angelika tat in jenen Tagen einen merkwürdigen Ausspruch. Sie sagte von Frau Augstat: „Sie ist so schön, wie sie hässlich aussieht. Streitet euch doch nicht um mich! Ihr könnt mich doch beide lieb haben“.

 Es war ein Tag im Oktober. Ein feiner Nebelregen erfüllte die Luft. Der Nachmittag war grau und lichtlos. Frau Orlowski, die das Klicken des Briefkastenverschlusses gehört hatte, eilte erschrocken zur Tür. Sie nahm den Brief, riss ihn auf und las: „Liebe Frau Orlowski! Ich fahre heute oder morgen fort. Ich habe eine Stelle als Wirtschafterin in Dänemark angenommen. Von dort aus hoffe ich, Verbindungen anknüpfen zu können, die mich ganz aus dem alten Europa herausführen. Werden Sie glücklich, indem Sie Angelika als Ihr Kind behalten. Ich hätte auch stillschweigend aus Ihrem und Angelikas Leben verschwinden können, so, wie ich einmal plötzlich zu Ihrem großen. Kummer aufgetaucht bin. Aber ich möchte Sie doch über meine Abreise unterrichten, damit Sie für alle Zukunft beruhigt sind“.

 Frau Orlowski ließ den Brief aus der Hand fallen. Einen Augenblick noch zögerte sie. Dann aber belebte sich ihr Gesicht wieder, das eine ungeheure Spannung verraten hatte und totbleich gewesen war.

 „Angelika!", rief sie. „Angelika!" Es klang lauter, als sie sonst zu rufen pflegte. Aber als das Kind erschien, hatte sie sich völlig gefasst. „Deine Mutter will fort! Wir müssen sofort zu ihr!"

 „Meine Mutter?", wiederholte Angelika fragend. Aber Frau Orlowski fand keine Zeit zu Erklärungen. Hastig zog sie das Kind an und warf sich selbst den Mantel über.

 Sie erreichten Frau Augstat noch in dem Heim, in dem sie wohnte. Sie hatte gerade ihre wenigen Habseligkeiten zusammengepackt, da sie mit dem Abendzug abreisen wollte. Betroffen sah sie die beiden in der Türe. „Wozu noch ein Abschied?", murmelte sie.

 „Ich bringe Ihnen Ihre Tochter", sagte Frau Orlowski und blickte fest in die aufstrahlenden Augen der anderen.

 

Seite 10   Gebäck zu Weihnachten

Der Duft von Honigkuchen, das „Helfen" beim Backen — es gehört zum Fest und zu den frühesten Kindheitserinnerungen jedes Menschen. Weihnachtliches Kleingebäck, Kringel und Herzchen, bei deren Formen und Ausstechen Kinder so beglückt helfen, backt jeder Haushalt nach altbewährten Rezepten, und wenn es nur bescheidene Mürbeplätzchen sind. Darüber wollen wir uns heute nicht unterhalten. Lieber von einigen ablagerungsfähigen Kuchen, die gut und gern vier Wochen vor dem Fest gebacken werden können und die mit der Zeit immer schöner werden. Sie erleichtern der Hausfrau die arbeitsreichen Adventwochen. Zu diesen Kuchen gehören einige englische Rezepte, die besonders in der Memeler Gegend gebacken wurden, weil dort der Traditionseinschlag englisch-schottischer Einwanderung noch lebhaft gepflegt wurde. Sie passen gut zum Fest.

 

Englischer Früchtekuchen:

125 g Margarine, 125 g brauner Zucker (kann auch gewöhnlicher sein), ein Dessertlöffel Sirup, 250 g Sultaninen, 125 g Korinthen, 60 g Zitronat und Orangeat, eine kleine Tasse Wasser, eine Zitronenschale und Zitronensaft, Mandelessenz oder fünf bittere Mandeln, 250 g Mehl, ein gestrichener Teelöffel Backpulver, Salz, ein Ei, ein Teelöffel doppeltkohlensaures Natron, ein Esslöffel warme Milch.

Margarine, Zucker, Wasser, Sirup zusammen aufkochen und zugedeckt fünfzehn Minuten leise kochen lassen, abkühlen. Alle anderen Zutaten mischen, mit der Flüssigkeit anrühren, zuletzt das in Milch gelöste Natron. In mit Papier ausgelegter Tortenform neunzig Minuten backen, mit Guss überziehen. Als Gewürz mischt man Zimt oder Nelken nach Wunsch in das Mehl.

 

Englischer Korinthenkuchen:

500 g Mehl, 250 g Zucker, 250 g Palmin, 250 g Sultaninen, 250 g Korinthen, 250 g Zitronat, ein achtel Liter Milch, drei Eier, Zitronenschale, ein Teelöffel Natron, eine Prise Salz, ein Spitzglas Rum.

Die Früchte mit dem Mehl mischen, Zucker, Eier und das aufgelöste Palmin dazu tun, zuletzt das in Milch gelöste Natron und den Rum. In Kastenform fast drei Stunden bei mäßiger Hitze backen, mit Papier auslegen. Weniger schwer wird der Kuchen, wenn man nur 125 g Zitronat und 125 g Korinthen nimmt oder einen einfachen englischen Korinthenkuchen backt: 250 g Palmin, ein gestrichener Teelöffel Natron, ein viertel Liter Milch, drei ganze Eier, 250 g Zucker, 500 g Mehl, eine Zitronenschale, zwei Esslöffel Rum, 250 g Korinthen. Zubereitung wie bei dem englischen Korinthenkuchen. Zwei Stunden lang backen.

 

Für diese lange backenden Kuchen muss man seinen Ofen gut kennen, damit sie nicht oben oder unten zu braun werden. Rechtzeitig mit Pergamentpapier abdecken und nur Mittelhitze geben!

 

Vor drei Jahren gab ich das Rezept zu einem echten Weihnachtsgebäck, dem aus Masuren stammenden Tatarenkuchen. Da ich des Öfteren nach ihm gefragt wurde, soll es hier wiederholt werden. Er schmeckt herrlich; jeder rätselt an ihm herum, und teuer ist er nicht, weil er unwahrscheinliche Mengen ausgibt. Fünf Eier, zwei Esslöffel Zucker, ein Esslöffel Wasser, ein Esslöffel Rum, ein halber Teelöffel Salz, Mehl, bis ein Knetteig wie zu Nudeln entsteht. Den Teig messerrückendick ausrollen, in strohhalmdicke Streifen schneiden, diese wieder in kleine Würfelchen, die mit Mehl bestäubt werden, damit sie nicht zusammenkleben. Palmin erhitzen, immer je zwei Esslöffel voll von den Würfelchen darin hellgelb backen, nachdem man sie im Drahtsieb gut von dem anhaftenden Mehl abgeschüttelt hat; das Fett kocht sonst zu leicht über. Man nehme vorsichtshalber einen hohen Fett-Topf, man traut seinen Augen nicht, wie hoch die kleinen Würfelchen aufgehen und den Topf füllen. Man kommt sich wie der Zauberlehrling vor. Wenn der ganze Teig verbacken ist, übergießt man das Gebackene mit einer Mischung von 500 g Honig, den man mit 125 g Zucker etwas „zäglich" kochen lässt und 250 g grob gehackten Haselnüssen oder Mandeln. Gut verrühren, und wenn der Teig einigermaßen kühl geworden ist, mit nassen Händen kleine Brote formen, die später beim Gebrauch in Scheiben geschnitten werden. Legen Sie Ihren Weihnachtspaketen solche „Brote" bei, und Sie werden staunende Anerkennung ernten.

 

Mehrere Anfragen galten dem Blitzkuchen, der auch zu den Dauerkünstlern gehört. Blitzkuchen I: 125 g Margarine, vier Eier, 250 g Zucker, 250 g Mehl, Zimt und Kardamom. Zuerst Mehl mit Gewürzen mischen und mit dem Fett verkneten, dann erst Eier und Zucker dazu. Der Teig muss elastisch sein. Auf ein gefettetes Blech dünn aufrollen, mit flüssiger Margarine bestreichen, mit Zucker und Zimt und nach Wunsch mit 50 g Mandelstiften bestreuen. Vor dem Backen mit dem Kuchenrädchen in schräge Streifen rädern, hellbraun backen und noch heiß ablösen.

 

Blitzkuchen II: (nach Hedwig Heyl, Das ABC der Küche) 125 g Margarine, vier Eier, 125 g Zucker, 125 g Mehl, Zucker schaumig rühren, allmählich die ganzen Eier, Zucker und Mehl dazu. Auf ein gefettetes Blech wird der Teich ganz dünn und glatt gestrichen und im heißen Ofen fünf bis zehn Minuten hellbraun gebacken. Sofort danach mit Lineal und Messer in schräge Streifen teilen und abheben. (Ich würde ihn noch vor dem Backen mit Zucker und Zimt bestreuen.)

 

Lebkuchen:

350 g Zucker mit fünf Eiern schaumig rühren, dazu 250 g gehackte Walnüsse, 125 g Zitronat, 75 g Orangeat, 125 g Reibbrot, Zitronenschale, Zimt, Nelken, ein bis zwei Teelöffel Rum. Kneten und 110 bis 150 g Mehl dazu, eine halbe Stunde stehen lassen. Falls dann der Teig noch zu weich ist, ein bis zwei Esslöffel Reibbrot dazu. Auf Oblaten backen. Die eine Hälfte mit weißem Zitronenguss, die andere mit Schokoladenguss bestreichen und mit Nüssen, Zitronat oder mit Buntzucker hübsch verzieren.

 

Die meisten Weihnachtskuchen erfordern als Würze Zitronenschale. Beim Gemüsehändler beim Kauf der Zitronen erfragen, ob sie auch nicht mit Dephinyl behandelt sind, das Zeug kann den besten Kuchenteig verderben. Lassen Sie sich nicht beschwatzen, wie etwa: „Lauwarm abspülen!", nichts hilft, weil die Chemikalie viel zu tief in die Schale eingedrungen ist. Spanien und Italien verzichten zum großen Teil auf diese Konservierungsmethode, während sie in Amerika vorgeschrieben ist.

 

Heidesand, sehr beliebt zum Wegknabbern. Hier gehört aber Butter, (es braucht ja nicht Markenbutter zu sein, Margarine bräunt nicht). 200 g Butter werden gebräunt, 300 g Zucker dazu, der noch ein klein wenig mitbräunen soll. In einer Schüssel erkalten lassen, schaumig rühren, 375 g Mehl mit einem gestrichenen Teelöffel Backpulver und einem Päckchen Vanillezucker mischen, unter die Fettmasse verarbeiten. Eine Rolle formen, die über Nacht sehr kalt stehen soll. Am nächsten Tage einen halben Zentimeter dicke Scheiben schneiden und bei mäßiger Hitze backen.

 

Und nun zum Schluss etwas Herzhaftes zum Punsch (auch auf Vorrat):

Käsestangen:

100 g geriebenen Käse (am besten Schweizer und Parmesan gemischt), 75 g Butter, 100 g Mehl, Salz, Pfeffer und ein kleines Ei. Einen geschmeidigen Teig kneten, den man in Röllchen oder Streifen auf dem Blech formt, mit Milch oder Ei bestreicht, je nach Geschmack mit Kümmel bestreut und im Ofen hellgelb backt.

Margarete Haslinger

 

Seite 10   „Wallungen einer Urgewalt" (Foto)

Im Banne des Spiels von Adalbert Matkowsky / Von Paul Wittko

In der Geschichte der deutschen Bühne nimmt Adalbert Matkowsky einen hervorragenden Platz ein. Vor hundert Jahren, am 6. Dezember 1857, wurde der geniale Schauspieler in Königsberg als Sohn einer armen Näherin geboren. Sein Weg führte ihn über Dresden und Hamburg an das Königliche Schauspielhaus in Berlin. Gerühmt wurde er vor allem als Darsteller von Gestalten aus den Dramen von Shakespeare. Der im 92. Lebensjahre stehende, aus Ostpreußen stammende Journalist Paul Wittko hat den großen Charakterschauspieler noch auf der Bühne gesehen; er schildert seine Erscheinung und sein Wesen aus persönlichem Erleben.

 

Er hielt sich stets auf der Bühne etwas nach vorn geneigt, wie um etwas ein- und aufzufangen, wie zu einem Angriff, zu Hieb und Stoß bereit, Adalbert Matkowsky, dieser große Bühnenkünstler mit dem mächtigen dunklen Haupt.

 

Dem alten Theodor Fontane als Theaterkritiker der Voßischen Zeitung, der an die maßvollen traditionellen Klassikervorstellungen im Berliner Königlichen Schauspielhaus gewöhnt war, missfiel Matkowskys „nach dem Prinzip von Flut und Ebbe hergerichteter Wechsel von Stentorschreien und flüsterndem Geflüster". In einem vergilbten Notizbüchelchen aus einer mir heute fast mythisch vorkommenden Periode meines Daseins fand ich folgende lakonische Bemerkung: „Matkowsky als Tasso: ein herrlich zornmutiger Adler mit einem zierlichen Blumenkörbchen im Schnabel“.

 

Matkowskys Fieberräusche auf der Bühne waren natürliche Wallungen einer Urgewalt. Als Darsteller von Gestalten aus den Dramen Shakespeares war er von löwenhafter Kraft. Da schlug er sturmreitend in Flammen aus, dass ein Feuerregen auf die Zuschauer herniederprasselte wie bei vulkanischen Entladungen. Sein Othello blieb vom ersten bis zum letzten Auftritt von bezwingender innerer und äußerlicher Vornehmheit, von vollendetem Schönmaß der Bewegungen und der Sprache, auch wenn er, die Herzen mit Schaudern durchrüttelnd, nach Blut dürstete. So oft seine Gestalten verstrickt waren in seelische Wirrnisse, so umgab den Künstler doch stets das goldene Glanzlicht einer Gloriole, schien er doch ein Urgemisch von Schöpfer- und Zermalmertum aus unzähmlicher Naturgewalt heraus.

 

Er stand in dieser Höhe ganz allein am Berliner Schauspielhaus, er überragte alle Mitspieler turmhoch. Wie ebenbürtige Gestalter, so fehlte ihm auch ein ebenbürtiger Regisseur. Er lebte in einer Welt der Träume. Er las keine Bücher und — wirklich, nicht nur vorgeblich — auch keine Zeitungen, er kümmerte sich um nichts als seine Rollen, seine Raritäten. Seine Wohnung am Berliner Zoo glich einem Museum mit alten Bronzen, kostbaren Bildgeweben, Teppichen und Glasmalereien und um seine kleine Familie. Da er mit niemandem umging, wusste er — kaum glaublich, aber wahr — nichts von Max Reinhardt und Albert Bassermann. Als Max Reinhardt nach langem Zögern — er hatte die Besorgnis, Matkowsky würde sich nie in seine Stileinheit fügen — mit ihm in Unterhandlungen trat, um ihn für sein Deutsches Theater zu gewinnen, da erkundigte sich Matkowsky in erstaunlicher Ahnungslosigkeit bei Bekannten nach diesem Herrn. Die Verhandlungen scheiterten denn auch.

 

Nachdem sein einziges Kind, ein prächtiger fünfzehnjähriger Junge, bei einer Bergpartie in England tödlich verunglückt war, erlosch seine Lebenslust. Er erlitt einen Schlaganfall. Der kraftstrotzende Körper, der Geist dieser herrlichen Menschenblüte wurden rasch zerstört. Wenige Tage nach Vollendung seines 50. Lebensjahres ist er gestorben.

 

(Über die Jugendzeit Adalbert Matkowskys in Königsberg Pr. berichtete ein Beitrag in Folge 19 des Jahrgangs 1956.)

 

Rest der Seite: Wir hören Rundfunk

 

Seite 11   Aus der landsmannschaftlichen Arbeit in …

BERLIN

Vorsitzender der Landesgruppe Berlin: Dr. Matthee, Berlin-Charlottenburg, Kaiserdamm 83. „Haus der ostdeutschen Heimat“.

 

8. Dezember, 15 Uhr, Heimatkreis Memel, Heydekrug, Pogegen. Weihnachtsfeier. Lokal: Parkrestaurant Südende, Steglitzer Straße 14/16. S-Bahn Südende.

 

8. Dezember, 15 Uhr, Heimatkreis Heiligenbeil. Weihnachtsfeier. Lokal: Zum Burggrafen, Berlin-Steglitz, Liliencronstraße 9. S-Bahn Südende.

 

8. Dezember, 15 Uhr, Heimatkreis Neidenburg/Soldau. Weihnachtfeier. Lokal: Ideal-Klause, Berlin-Neukölln, Mareschstraße 14. S-Bahn Neukölln. Bus A 4.

 

8. Dezember, 16 Uhr, Heimatkreis Rößel. Weihnachtsfeier. Lokal: Café Leopold, Berlin-Zehlendorf, Fischerhüttenstraße 113. U-Bahn Krumme Lanke.

 

11. Dezember, 19.30 Uhr, Heimatkreis Königsberg/ Bezirk Wedding. Bezirkstreffen. Lokal: Beyer, Berlin N 65, Müllerstraße 126.

 

14. Dezember, 16 Uhr, Heimatkreis Gumbinnen. Weihnachtsfeier. Lokal: Parkrestaurant Südende, Steglitzer Straße 14/16. S-Bahn Südende.

 

14. Dezember, 16 Uhr, Heimatkreis Bartenstein. Weihnachtsfeier. Lokal: Vereinshaus Heumann, Berlin N 65, Nordufer 15. S-Bahn Putlitzstraße. Bus A 16.

 

14. Dezember, 16.30 Uhr, Heimatkreis Mohrungen. Weihnachtsfeier. Lokal: Berliner Kindl, Berlin-Wilmersdorf, Bundesplatz 2. S-Bahn Wilmersdorf. Bus A 16. Straßenbahn 44.

 

15. Dezember, 15 Uhr, Heimatkreis Gerdauen. Weihnachtsfeier. Lokal: Café Leopold, Berlin-Zehlendorf, Fischerhüttenstraße 113. U-Bahn Krumme Lanke.

 

15. Dezember, 15 Uhr, Heimatkreis Allenstein. Weihnachtsfeier. Lokal: Hansa-Restaurant, Berlin NW 87, Alt-Moabit 47/48. Straßenbahn 2, 3, 23, 25, 35, 44.

 

15. Dezember, 15 Uhr, Heimatkreis Pillkallen. Weihnachtsfeier in Anwesenheit des Kreisvertreters, Dr. Wallat. Lokal: Vereinshaus Heumann, Berlin N 65, Nordufer 15. S-Bahn Putlitzstraße. Bus A 16.

 

15. Dezember, 15 Uhr, Heimatkreis Samland/Labiau. Weihnachtsfeier. Lokal: Bürgereck, Berlin-Britz Buschkrugallee 20. S-Bahn Neukölln. U-Bahn Grenzallee. Straßenbahn 6.

 

15. Dezember, 15 Uhr, Heimatkreis Pr.-Holland. Weihnachtsfeier Lokal: Sportfeldklause am Reichssportfeld, Berlin-Charlottenburg, Reichssportfeldstraße 23. S-Bahn Reichssportfeld. Straßenbahn 75.

 

15. Dezember, 16 Uhr, Heimatkreis Königsberg. Weihnachtsfeier. Lokal: Lichterfelder Festsäle, Berlin-Lichterfelde-West, Finckensteinallee 39. S-Bahn Lichterfelde.

 

15. Dezember, 16 Uhr, Heimatkreis Pr.-Eylau. Weihnachtsfeier. Lokal: Saalbau-Schultheiß (Keglerheim), Berlin-Neukölln, Hasenheide 23/31. Straßenbahn 2 und 3.

 

15. Dezember, 16 Uhr, Heimatkreis Lyck. Weihnachtsfeier. Lokal: Landhaus-Casino, Berlin-Lichterfelde-West, Hindenburgdamm 54. S-Bahn Botanischer Garten. Bus A 48. Straßenbahn 73, 74.

 

15. Dezember, 16 Uhr, Heimatkreis Sensburg. Weihnachtsfeier in der Turnhalle des Turn- und Sportvereins Fuß, Berlin-Neukölln, Werbellinstraße 13. Bus A 4. U-Bahn Karl-Marx-Straße und Rathaus Neukölln. S-Bahn Neukölln. Straßenbahn 6 und 47.

 

Bund ostpreußischer Studierender (BOST). Landesgruppe Berlin

29. November, 20 Uhr, Filmvorführung im Wilhelm-Westkamm-Haus (Katholisches Studentenheim), Berlin-Charlottenburg, Suarezstraße 15/17: Ostpreußen - Brandenburg. Von der Havel an die Memel, in die durch ein tragisches Schicksal unerreichbaren Teile unserer deutschen Heimat führt der UFA-Kulturfilm: „Das Jahr der Elche“. Packende Bilder vom Leben dieses Großwildes, von der Balz der Trappen — den letzten Zeugen dieser in Europa aussterbenden Tierrassen! Ein nicht mehr zu beschaffendes Bilddokument der deutschen Ostgebiete. — Ein Erlebnis für jeden Tierfreund. — Eine Erinnerung für jeden Deutschen. Aufgenommen und gestaltet von Dr. Horst Sievert. Musik: Professor Clemens Schmalstich.

 

Fahrtverbindung: Bus A 10, A 21. Straßenbahn 60 und 75. S-Bahn Charlottenburg. Eintritt frei!

 

HAMBURG

Vorsitzender Landesgruppe Hamburg: Hans Kuntze, Hamburg-Billstedt, Schiffbeker Weg 168. Telefon 73 33 49: Geschäftsstelle: Hamburg 13, Parkallee 86. Telefon 45 25 41/42. Postscheckkonto Hamburg 96 05.

 

Der für den 2. Dezember vorgesehene Ernst-Wiechert-Abend muss wegen technischer Schwierigkeiten auf einen späteren Zeitpunkt verschoben werden. Bekanntgabe erfolgt rechtzeitig.

 

Bezirksgruppenversammlungen

Es wird gebeten, zu allen Bezirksgruppenversammlungen die Mitgliedsausweise mitzubringen.

 

Eimsbüttel: Sonntag, 1. Dezember, 15.30 Uhr, Lokal Heusshof, Fruchtallee 136a, Adventfeier mit einer Jugendgruppe. Bitte Kuchen und ein Geschenk im Wert bis zu 1,-- DM für den Julklapp mitbringen. Gäste sind herzlich eingeladen. Unkostenbeitrag 50 Pfennige.

 

Harburg-Wilhelmsburg: Mittwoch, 4. Dezember 19.30 Uhr, im Restaurant Außenmühle, Harburg Außenmühlenteich. Adventfeier. Die Ansprache hält Superintendent i. R. Doskocil. Lesung aus Ernst Wiecherts „Wälder und Menschen". Die Schule Harburg-Kapellenweg zeigt ein Krippenspiel. Kerzen und Kuchen bitte mitbringen.

 

Altona: Donnerstag, 5. Dezember, 20 Uhr, im Hotel Stadt Pinneberg, Königstraße 260. Adventfeier. Gäste herzlich willkommen.

 

Fuhlsbüttel: Donnerstag (diesmal nicht Dienstag , 5. Dezember, 20 Uhr, im Landhaus Fuhlsbüttel, Brombeerweg 1. Monatszusammenkunft mit Filmvorführungen der Bundesbahn. Kinder können teilnehmen.

 

Kreisgruppenversammlungen

Gerdauen: Sonntag, 1. Dezember, 15 30 Uhr, Lokal Husshof, Fruchtallee 136a. Adventfeier mit einer Jugendgruppe. Bitte Kuchen und ein Geschenk im Wert bis zu 1,-- DM für den Julklapp mitbringen. Gäste sind herzlich eingeladen. Unkostenbeitrag 50 Pfennige.

 

Insterburg: Sonntag, 8. Dezember, 16 Uhr. Alsterhalle, An der Alster 83. Adventfeien.

 

Memel, Heydekrug, Pogegen: Sonntag, 8. Dezember, 16 Uhr, im Winterhuder Fährhaus (Taverne), vorweihnachtliches Beisammensein. Für unsere Kinder manche Überraschungen. Wir bitten uns auch diesmal, soweit es geht, durch Spenden zu unterstützen.

 

Unsere Jugend trifft sich

Altona: Kindergruppe: Heimabend jeden Donnerstag um 16 Uhr im Jugendheim Altona, Bahrenfelder Straße 131, Hof. – Jugendgruppe: Heimabend alle vierzehn Tage, Mittwoch von 19.30 bis 21.30 Uhr, Jugendheim Altona, Bahrenfelder Straße 131, Hof. – Nächstes Treffen am 11. Dezember 1957.

 

Barmbek: Jugendgruppe: Heimabend jeden Donnerstag von 19 bis 21 Uhr, in der Schule Langenfort.

 

Eimsbüttel: Kindergruppe: Heimabend jeden Freitag von 15.30 bis 17 Uhr im Heim der offenen Tür, Hamburg 13, Bundesstraße 101.

 

Eppendorf: Jugendgruppe: Alle vierzehn Tage von 18 bis 20 Uhr im Haus der Heimat 36, vor dem Holstentor 2, nächstes Treffen am 4. Dezember 1957. – Heimabend alle vierzehn Tage von 19 bis 21 Uhr im Groch-Fock-Heim, Loogestraße Nr. 21, nächstes Treffen am Mittwoch, 11. Dezember.

 

Harburg: Jugendgruppe: Heimabend jeden Mittwoch von 19.30 bis 21.30 Uhr im Jugendheim Harburg, Am Heckengang.

 

Wandsbek: Jugendgruppe: Heimabend alle vierzehn Tage, am Mittwoch ab 19.30 in der Schule Bovestraße (Baracke auf dem Hof), nächstes Treffen am 4. Dezember.

 

Junge Spielschar Ostpreußen

Tanzkreis: Alle vierzehn Tage am Donnerstag von 19.30 bis 21.30 Uhr im Heim Winterhuderweg 11, Saal, nächster Abend am 5. Dezember. – Heimabend: Alle vierzehn Tage am Donnerstag von 19.30 bis 21.30 Uhr im Heim Winterhuderweg 11, Zimmer 207, nächster Abend am 12. Dezember. – Mädelkreis: Jeden Montag von 19.30 bis 21.30 Uhr bei Brunhilde Plauschinat, Hamburg 28, Packersweide 2.

 

Nächste Zusammenkunft der Mitglieder und Freunde des Vereins für ost- und westpreußische Familienforschung am Mittwoch, 4. Dezember, 20 Uhr, im Restaurant Remter, Hamburg 36, Neue Rabenstraße 29

 

Akademische Vereinigung Ordensland zu Hamburg

a) Universität — Postfach 13

b) Hamburg 26, Hinrichsenstraße 13 / 26 18 72 / 45 25 41. Donnerstag, 5. Dezember, 19.30 Uhr (gemeinsam mit „Germania"), Heimhuder Straße 34: „Internationale Arbeiterbewegung“.

 

Kinder unserer Landsleute, die im Winter 1944/1945 auf der Flucht zur Welt gekommen sind, werden gesucht!

Alle Landsleute in Hamburg, in deren Familie sich ein solches Kind befindet oder die von einem auf der Flucht geborenen Kind wissen, werden gebeten, Namen, Anschrift und Geburtstag dieser Kinder bis zum 10. Dezember der Geschäftsführung der Landsmannschaft Ostpreußen, Hamburg 13, Parkallee 86, mitzuteilen. Es handelt sich um eine Weihnachtsüberraschung für diese Kinder.

 

Gesamterhebung der Vertreibungsverluste

In diesen Tagen wird im Gebiet der Hansestadt Hamburg die zweite Fragebogenaktion zur Feststellung der Vertreibungsverluste anlaufen. Wie das Deutsche Rote Kreuz mitteilt, werden Schüler unseren Landsleuten, die heute in Hamburg wohnen, die Fragebogen zustellen, die später dann wieder abgeholt werden. Die Gesamterhebung der Vertreibungsverluste soll möglichst lückenlose Unterlagen über das Schicksal der aus den deutschen Ostgebieten vertriebenen Deutschen bringen. Man hofft, durch diese Aktion viele Schicksale zu klären, außerdem Gefangenen oder Verschleppten Hilfe leisten zu können.

 

Unsere Landsleute werden gebeten, wenn sie die Fragebogen bekommen, diese so sorgfältig wie möglich auszufüllen. Es ist wichtig, dass jeder Vertriebene sein gesamtes Wissen über Angehörige. Bekannte und auch über Fremde auf diesen Fragebogen schriftlich niederlegt, damit das Deutsche Rote Kreuz die Möglichkeit hat, nach diesen Unterlagen die noch ungewissen Fälle zu klären. Alle Landsleute werden um ihre Mitarbeit gebeten.

 

SCHLESWIG-HOLSTEIN

Vorsitzender der Landesgruppe Schleswig-Holstein: Fritz Schröter, Kiel, Holstenstraße 46 II

 

Tagung der Kreisgruppenvorsitzenden der Landesgruppe

Am 16. November fand eine Tagung der Kreisgruppenvorsitzenden der Landesgruppe Schleswig-Holstein statt, an welcher der Landesvorstand und fast sämtliche Kreisgruppenvorsitzenden teilnahmen. Der Vorsitzende der Landesgruppe hielt ein eingehendes Referat zur weltpolitischen und zur heimatpolitischen Lage, außerdem erstattete er einen ausführlichen Bericht über die Tagung der Landesvertretung vom 9./10. November in Hamburg. Die Mitteilung von dem Zusammenschluss der Spitzenorganisationen am 27. Oktober wurde mit besonderer Genugtuung entgegengenommen. Der gesamte Bericht fand besonderen Beifall sowie den ausgesprochenen Dank der Versammelten.

 

Weiterhin wurde nunmehr endgültig beschlossen, am 18. Januar eine feierliche Tagung der Kreisgruppenvorsitzenden durchzuführen.

 

Am 17. Juni wird das vierte Landestreffen in Neumünster stattfinden. Die Vorarbeiten werden sofort aufgenommen.

 

Hieran schloss sich eine außerordentlich rege Aussprache die sich insbesondere auch mit Jugendfragen beschäftigte. Es ist beabsichtigt, dieses Thema zusammen mit dem Landes-Jugendwart Olschewski in der nächsten Tagung sehr eingehend zu behandeln.

 

Uetersen. Adventfeier am Dienstag, 17. Dezember, um 20 Uhr im Café von Stamm. Anmeldungen und Geschenke zum Julklapp bis zum 14. Dezember in der Buchhandlung Andresen erbeten. — Auf der letzten Zusammenkunft gab der 1. Vorsitzende Tinschmann einen Überblick über das politische Geschehen in den letzten Wochen. Unter Leitung von Frau Eichler boten dann Mitglieder der Gruppe ein buntes Programm, das mit viel Beifall aufgenommen wurde.

 

NIEDERSACHSEN

Vorsitzender der Landesgruppe Niedersachsen: Arnold Woelke, Göttingen, Keplerstraße 26. Telefon 5 87 71-8. Geschäftsstelle: Hannover, Humboldtstraße 21/22 (Hofgebäude) Telefon 1 32 21. Postscheckkonto: Hannover 1238 00

 

Landesdelegiertenversammlung in Hannover

Zu einer überzeugenden Absage an einen kleinen Kreis von Landsleuten, welchen es gelungen war, ein planvolles Arbeiten der Landsmannschaft Ostpreußen in Niedersachsen für längere Zeit zu lähmen, gestaltete sich die Landesdelegiertenversammlung am 17. November. Aus allen Teilen des Landes hatten sich die Delegierten der örtlichen Gruppen und der Kreisgruppen in Hannover zusammengefunden, um gemeinsam den vor Jahresfrist begonnenen neuen Weg der Landesgruppe für ein weiteres Arbeitsjahr zu bestimmen.

 

Zur gleichen Stunde, als die große Versammlung derjenigen Menschen gedachte, die für die ostpreußische Heimat ihr Leben opferten oder es bei dem bitteren Wege aus der Heimat verloren, legten Landsleute im Namen der in Hannover Versammelten einen Kranz am ostpreußischen Ehrenmal in Göttingen nieder. Dann wurden die Landsleute, welche aus dem Harz und von der Nordseeküste, vom Eichsfeld und von der holländischen Grenze zusammengekommen waren, gefangengenommen von den Ausführungen, die der Erste Sprecher der Landsmannschaft Ostpreußen, Dr. Alfred Gille, über die große Aufgabe machte, der sich die Landsmannschaft verschrieben hat. Ausgehend von der völkerrechtlichen Situation, einmal des Memelgebietes und zum anderen des durch brutale sowjetische Annexion verlorenen nördlichen Teils von Ostpreußen mit der Hauptstadt Königsberg, zeigte Dr. Gille einige der in allen Teilen der Erde unternommenen Bemühungen auf, das den Ostpreußen zugefügte Unrecht in das Bewusstsein der Weltöffentlichkeit zu rücken und damit die Voraussetzungen für eine friedliche Rückgewinnung unserer Heimat zu schaffen. Hier wurde manchem Landsmann zum ersten Mal klar, wie entscheidend er selbst an dem zähen und unermüdlichen Ringen um die Heimat beteiligt ist, wenn er den ihm in diesem Kampfe zugefallenen Platz, etwa die Führung einer Gruppe der Landsmannschaft, gewissenhaft ausfüllt.

 

Sehr zu beherzigende Worte fand Dr. Gille, als er die Notwendigkeit einer verstärkten Betreuung derjenigen Landsleute, die erst jetzt aus der Heimat zu uns kommen, begründete. Damit und mit den ergänzenden Ausführungen des geschäftsführenden Vorstandsmitgliedes Egbert Otto, welcher sich insbesondere mit der Auslandsarbeit der Landsmannschaft befasst, war bereits der Höhepunkt der Tagung erreicht. Jeder der Teilnehmer der Delegiertenversammlung erhielt hierbei die Gewissheit, dass die Landsmannschaft Ostpreußen ihr Ziel, die Rückgewinnung unserer Heimat, unbeirrt und auf den vielfältigsten Wegen verfolgt. Genauso klar wurde aber auch jedem, dass die Bundesführung bei solchen Anstrengungen auf keinen Fall eine Lücke im organisatorischen Gefüge der Landsmannschaft dulden kann, schon gar nicht in einem Lande von der Größe Niedersachsens.

 

Dass diese Organisationslücke, welche jahrelang mit großem Bedauern verzeichnet wurde, sich nun in Niedersachsen schnell zu schließen scheint, war aus dem Tätigkeitsbericht zu entnehmen, welchen der Landesgruppenvorsitzende, Landwirtschaftsrat Woelke, der Versammlung erstattete. Gestützt auf eine beachtliche Anzahl örtlicher Gruppen mit sehr regem landsmannschaftlichem Leben, konnte der vor Jahresfrist neugewählte Vorstand vieles, was bis dahin versäumt war, aufholen. Die Versammlung würdigte die bisher geleistete Aufbauarbeit dann auch dadurch, dass sie den 1. Vorsitzenden einstimmig bei zwei Enthaltungen, wiederwählte. Nach den weiteren Wahlen setzt sich der niedersächsische Landesvorstand der Landsmannschaft Ostpreußen nunmehr wie folgt zusammen:

 

Vorsitzender: Woelke, Kreisvorsitzender Göttingen;

1. Stellvertreter: Raddatz, Kreisvorsitzender Wolfsburg;

2. Stellvertreter Jost, Kreisvorsitzender Bersenbrück;

Schatzmeister: Zehe, Kreisvorsitzender Hildesheim.

Die Neuwahlen der Bezirksbeauftragten, die gleichzeitig den erweiterten Vorstand bilden, brachten nur geringfügige Änderungen. Nach der Abwicklung der übrigen Tagesordnungspunkte mit meist sehr regen Aussprachen konnte der Landesvorsitzende seine Mitarbeiter im Lande mit der Feststellung verabschieden, dass diese Tagung, wie bisher keine andere dazu beigetragen habe, die Organisation der Landesgruppe zu festigen und damit auch diese Säule der Landsmannschaft Ostpreußen stark zu machen.

 

Goslar. Auf dem letzten Heimatabend sprach der 1. Vorsitzende, Rohde, über Erntebräuche in der Heimat. Er betonte die Notwendigkeit, in den landsmannschaftlichen Gruppen auch heute noch diese Überlieferungen zu pflegen. Frau Endrussat überreichte dem 1. Vorsitzenden im Namen der Frauengruppe ein Geschenk als Anerkennung für seine Arbeit. Nach einer gemeinsamen Kaffeetafel brachte Frau Werner Vorträge in heimatlicher Mundart zu Gehör. Die DJO trug durch Lieder und Volkstänze zum Gelingen des Abends bei.

 

Wunstorf. Für das Winterhalbjahr sind folgende Veranstaltungen vorgesehen: Ende November oder Anfang Dezember Lichtbildervortrag über die Heimat mit Landsmann Hoffmann, Syke. — 20. Dezember im Hotel Ritter Adventsfeier für die Kinder. — Im Januar Jahreshauptversammlung mit Lichtbildervortrag. — Im Februar Ostpreußischer Familienabend mit Fleckessen. — Im März ein Heimatabend. — Am 30. April, Tanz in den Mai. — Ort und Zeit der einzelnen Veranstaltungen werden rechtzeitig durch Rundschreiben und Aushang bekanntgegeben. - Auf dem letzten Heimatabend gedachte, der 1. Vorsitzende, Rektor Reimann, des verstorbenen 1. Vorsitzenden der Gruppe, Generalmajor a. D. Koester, und hob die großen Verdienste hervor, die sich der Verstorbene um die Landsmannschaft erworben hat. Kulturwart Helmut Rhode hatte ein Buntes Programm vorbereitet, bei dem Walter Kaschel, Rudi Ahrend, Otto Joppin und Landsmann Friedrich sowie die Jugendgruppe Luthe unter Leitung von Frau Bartels mitwirkten. Geschäftsleute hatten Geschenke für eine Tombola gestiftet, die Erich Stockdreher vorbereitet hatte.

 

Rinteln. Adventsfeier am Sonnabend, 7. Dezember, 16.30 Uhr, im Ratskeller. — Auf dem letzten Heimatabend hielt Otto Stork einen Lichtbildervortrag über die Heimat, der von den Landsleuten mit begeistertem Beifall aufgenommen wurde. Der 1. Vorsitzende, Neumann, betonte, dass es notwendig sei gerade der Jugend in solchen wertvollen Lichtbildreihen und Vorträgen das Bild der Heimat vor Augen zu führen.

 

Breloh. Viele Landsleute und Gäste hatten sich zu einem Bunten Abend eingefunden, bei dem der 1. Vorsitzende, Drewke, Walter Lietz und Kulturwart Heinz Krack mitwirkten. Es gab ein Bratwurstessen und viele Überraschungen.

 

Osnabrück. Am 18. Januar wird in der Aula des Ratsgymnasiums, Hans-Böckler-Straße 12, Lehrer Georg Hoffmann, Syke, über heimatliche Vogelkunde sprechen. — Am 1. Februar im Saal Riemann, Haste, Winterfest der Gruppe. — Auf der Jahreshauptversammlung gedachte der 1. Vorsitzende, Hinz, der Toten des Jahres. In seinem Jahresbericht betonte er, dass in der vergangenen Zeit die Betreuung der Spätaussiedler, für die sich besonders die ostpreußischen Frauen mit Rat und Tat eingesetzt haben, im Vordergrund der heimatpolitischen Arbeit stand. Diese Fürsorge für unsere Landsleute ist eine Probe auf den Geist der Zusammengehörigkeit in der Landsmannschaft. Auch Gleichgültige müssten aufgerüttelt werden. Die Landsleute sollten sich, angeregt durch dieses Beispiel, auch um kranke und unverschuldet in Not geratene Landsleute kümmern. Er bat die Mitglieder, alle noch abseits stehenden Landsleute für die Arbeit in der Landsmannschaft zu gewinnen und auch die Jugend zum Eintritt in die DJO zu werben. Unter Leitung des Ehrenvorsitzenden Matz, wurden folgende Landsleute in den Vorstand gewählt: 1. Vorsitzender Leo Krämer; 2. Vorsitzender Landsmann Hinz; 3. Vorsitzende Frau Ramm; 1. Kassierer Landsmann Bialojan; Schriftführer Landsmann Mörchel. Dem bisherigen 1. Vorsitzenden, Hinz, der auf eigenen Wunsch sein Amt abgab, wurde als Dank für seine unermüdliche Arbeit ein Buchgeschenk überreicht. Landsmann Krämer griff eine frühere Anregung wieder auf und regte an, einen Gesangchor zu gründen. Mit einem geselligen Beisammensein wurde die Versammlung beschlossen.

 

Sulingen. Am 15. Dezember, Adventfeier. — Im Januar soll eine Bilderreihe aus dem heutigen Ostpreußen gezeigt werden. — Am 22. Februar großer Heimatabend mit vielen Darbietungen. — Die Gruppe hatte Landsleute und einheimische Gäste darunter viele Jugendliche, zu einem Lichtbildervortrag eingeladen den G. Hoffmann, Syke, über die ostpreußische und niedersächsische Landschaft, die Tier- und Pflanzenwelt, hielt. Zu Beginn gab Landsmann Schmidt eine Übersicht über die Tagung der Landesvertretung in Hamburg; er rief die Landsleute zu Spenden für unsere ostpreußischen Aussiedler auf.

 

Diepholz. Adventsstunde, am 1. Dezember, um 15.30 Uhr, bei Klostermann (Bahnhofshotel). Alle Landsleute aus der Stadt und Umgebung sowie die Westpreußen und Danziger werden recht herzlich eingeladen.

 

BREMEN

Vorsitzender der Landesgruppe Bremen: Rechtsanwalt und Notar Dr. Prengel, Bremen, Sögestraße 46.

 

Bremen. Nächster Heimatabend mit Adventsfeier am 4. Dezember, um 20 Uhr, im Café Schrick. An diesem Abend sind erhältlich: Königsberger Fleck (in Dosen) und Königsberger Marzipan sowie Ostpreußen-Kalender. — Adventsfeier für die Kinder am Sonnabend, 14. Dezember, um 17 Uhr im Café Schrick. Die Kinder werden sich zu einer gemeinsamen Kaffeetafel zusammenfinden und erhalten vom Nikolaus kleine Geschenke. Kasperle wird für die Unterhaltung sorgen. Die Kinder im Alter von drei bis zwölf Jahren sind schriftlich oder telefonisch bei Frau Todtenhaupt, Bennigsenstraße Nr. 13 b, Tel. 4 31 18, oder in der Geschäftsstelle anzumelden. Die Geschäftsstelle ist an jedem Dienstag von 15 bis 18 Uhr geöffnet und befindet sich im Deutschen Haus, Am Markt. Das Alter und den Vornamen der Kinder bitte genau angeben. Kuchenspenden für die Kinderadventsfeier bitte ebenfalls bei Frau Todtenhaupt anmelden.

 

RHEINLAND-PFALZ

Vorsitzender der Landesgruppe Rheinland-Pfalz: Landrat a. D. Dr. Deichmann, Koblenz, Simmerner Straße 1, Ruf 3 44 08. Geschäftsführung und Kassenleitung: Walter Rose, Neuhäusel Westerwald, Hauptstraße 3. Postscheckkonto 15 75 Frankfurt am Main.

 

Ludwigshafen. Heimatabend mit Lichtbildervortrag, unterhaltenden Beiträgen der Jugendgruppe, fröhlichen Darbietungen, geselligem Beisammensein und Tanz am Sonnabend, 30. November, 20 Uhr, im Großen Saal des Großen Bürgerbräus. Alle Landsleute aus Stadt und Land werden herzlich eingeladen. — Landsleute, die ihre Beitrittsscheine noch nicht abgegeben haben, werden gebeten, sie an den 1. Vorsitzenden der Kreisgruppe, A. Rimek, Ludwigshafen, Ludwigstraße 6 II, einzusenden.

 

HESSEN

Vorsitzender der Landesgruppe Hessen: Konrad Opitz, Gießen, Unter der Liebigshöhe 28.

 

Wiesbaden. Nächste Monatsversammlung am Montag, 2. Dezember, 20 Uhr, im Großen Saal des Kolpinghauses. Landsmann Schumacher wird über die 8. Novelle zum LAG, im Hinblick auf den Währungsausgleich für Sparguthaben Vertriebener, sprechen. Landsmann Paczkowski wird über eine Fahrt im Sommer dieses Jahres durch die Heimat berichten. Im Anschluss Feierstunde zum Advent. — Für den nach Frankfurt versetzten bisherigen Vorsitzenden, Loch wurde in einer außerordentlichen Mitgliederversammlung Herbert Schumacher zum neuen Vorsitzenden gewählt. — In der letzten Monatsversammlung im Kolpinghaus, dessen Saal bis auf den letzten Platz gefüllt war, wies Landsmann Sender auf die Bedeutung des Zusammenschlusses der Heimatvertriebenen hin. Ein buntes Programm war vorbereitet, bei dem Walter Quednau und Ysner mitwirkten; sie erhielten für ihre Darbietungen reichen Beifall.

 

Frankfurt (Main). Die Ost- und Westpreußen-Jugend Frankfurt bereitet für Ende Januar 1958 ein Treffen aller ehemaligen Mitglieder vor, dem sich die ehemaligen Mitglieder der Ostlandgruppe anschließen werden. Alle ehemaligen Mitglieder werden um Mitteilung ihrer jetzigen Anschrift an Ernst Friedrich, Frankfurt (Main), Libellenweg 102, gebeten.

 

Rest der Seite: Rätsel-Ecke

 

Seite 12   Wir gratulieren …

zum 95. Geburtstag

am 5. Dezember 1957, Landsmann Wilhelm Ruschinski, aus Gutten, Kreis Johannisburg, jetzt bei seinem Sohn, Richard in Ober-Netphen (Sieg), Junge Ecke 35.

 

zum 94. Geburtstag

am 3. Dezember 1957, Rektor i. R., August Marder, aus Lyck, jetzt bei seiner Tochter in Hannover, Grabbestraße 31.

 

zum 91. Geburtstag

am 21. November 1957, Frau Anna Kutz, geb. Jankowski, aus Goldap, Mühlenstraße 35, jetzt in der sowjetisch besetzten Zone. Sie ist über ihren Sohn, Eduard Kutz, Hilden (Rheinl.), Albert-Schweitzer-Weg 6, zu erreichen.

 

zum 90. Geburtstag

am 5. Dezember 1957, Frau Elise Becker, geb. Boenke, aus Eydtkau (Buch- und Papierhandlung). Ihr einziger Sohn ist im vergangenen Jahr gestorben. Sie lebt bei ihrer Schwiegertochter in der sowjetisch besetzten Zone und ist durch A. Hochmann (13b) Passau-Hacklberg, Fürstenweg 10, zu erreichen.

 

zum 89. Geburtstag

am 7. Dezember 1957, Landsmann August Thörmer, aus Insterburg, Cäcilienstraße 5, jetzt in Lübeck-Eichholz, Tannenkoppel.

 

zum 88. Geburtstag

am 17. November 1957, Frau Marie Myska, aus Wartenstein, Kreis Goldap. Sie wohnt bei ihrer Tochter, Frieda Kammer in Haßlinghausen II (Westf.), Schmiedestraße 137.

 

am 28. November 1957, Frau Marie Weege, aus Tilsit, Garnisonstraße 28, jetzt in (20b) Harlingerode, Kaltenfelder Straße 6.

 

zum 86. Geburtstag

am 15. November 1957, Landwirt Adam Biernath, aus Albrechtsfelde, Kreis Treuburg, jetzt bei seiner jüngsten Tochter in der sowjetisch besetzten Zone. Er ist durch August Gollub, Kolenfeld über Wunstorf Nr. 191, Kreis Neustadt a. Rbg., zu erreichen. Der tüchtige und strebsame Jubilar hat 1895 auf Neuland in Albrechtsfelde einen Hof ausgebaut, den er 1921 verkaufte, um aus einer unbebauten Bauernsiedlung in Lindenhof, Kreis Treuburg, einen modernen Bauernhof zu schaffen. Nach dem Tode seiner Frau im Jahre 1927 übernahm der zweite Sohn den Besitz. Durch seine zweite Ehefrau kam der Jubilar dann wieder nach Albrechtsfelde, wo er als Altenteiler lebte. Während der Kriegsjahre stand der erfahrene Landwirt den Gemeindegliedern mit Rat und Tat zur Seite.

 

am 24. November 1957, Frau Wilhelmine Schlicht, aus Tharau, zuletzt Fischhausen. Sie lebt heute bei der Familie Mombrei in Oyten, Kreis Verden.

 

am 25. November 1957, Frau Luise Sobottka, aus Binien, Kreis Lyck, jetzt in Lörrach (Bad), Hüsingstraße 43, bei Schmidt.

 

am 30. November 1957, Landsmann Karl Cherubin, aus Pappelheim, Kreis Johannisburg, jetzt bei seinem Schwiegersohn, Emil Czwalinna in Eggebek, Kreis Flensburg.

 

zum 85. Geburtstag

am 22. November 1957, Molkerei- und Restgutbesitzer Carl Hofstedt, aus Borkenwalde (Regulowken), Kreis Angerburg, jetzt bei seiner jüngsten Tochter, Kriegerwitwe Ilse Laskowski, in Wankendorf, Kreis Plön (Holst.).

 

am 27. November 1957, Oberst a. D. von Preetzmann, aus Salusken, Kreis Neidenburg, jetzt in Krefeld-Ördingen, Am Oberberg 37, bei seiner Tochter Gerda Melcher.

 

am 28. November 1957, Stellwerksmeister i. R. Friedrich Meyer, aus Eydtkau, Hindenburgstraße 19, jetzt bei seinem Sohn Richard in München 45, Garnierplatz 2a.

 

am 4. Dezember 1957, Frau Henriette Ehrenheim, aus Lyck, jetzt in Berlin N 31, Lotzingstraße 40.

 

am 8. Dezember 1957, Landsmann Friedrich Böhm, aus Königsberg-Ratshof, Gerlachstraße 100d, jetzt bei seiner Tochter Gertrud in der sowjetisch besetzten Zone. Er ist über Elisabeth Böhm, Itzehoe (Holst.), Brückenstraße 8, zu erreichen.

 

zum 84. Geburtstag

am 22. November 1957, Witwe Marie Schnittka, geb. Sattko, aus Bachort, Kreis Johannisburg, jetzt bei ihrer jüngsten Tochter, Ida Schnittka in Hamburg-Garstedt, Ott. Chaussee 452.

 

am 22. November 1957, Frau Henriette Daeblitz, geb. Both, aus Angerapp, Insterburger Straße 137/38, jetzt bei ihrer Tochter, Elisabeth Vogt in Elmshorn (Holst.), Besenbeker Straße 42.

 

am 28. November 1957, Frau Marie Turowski, geb. Syla, aus Ebenfelde, Kreis Lyck, jetzt bei ihrem Sohn, Schneidermeister Otto Turowski, in Gevelsberg, Wittener Straße 9.

 

zum 83. Geburtstag

am 24. November 1957, Witwe Ottilie Kewitz, geb. Behlau, aus Glottau, Kreis Heilsberg, jetzt bei ihrem Sohn, Otto Kewitz in Münster (Westf.), Spichernstr. 7.

 

am 27. November 1957, Frau Emma Lekies, aus Ansten, Kreis Tilsit-Ragnit. Sie ist durch Landsmann Erich Korinth, Aerzen, Kreis Hameln-Pyrmont, zu erreichen.

 

am 7. Dezember 1957, Landsmann Paul Witt, aus Königsberg, Sackheim 94, jetzt in Lübeck, Beckergrube 8.

 

zum 82. Geburtstag

am 22. November 1957, Frau Auguste Kania, geb. Nikulski. Sie kam erst im August 1950 aus Olschewen, Kreis Johannisburg, lebte zunächst in der sowjetisch besetzten Zone und ist seit 1951 bei ihren Familienangehörigen in Solingen-Ohligs, Hülsen 4.

 

am 24. November 1957, Landsmann Gottlieb Kowalzik, aus Langheide, Kreis Lyck, jetzt in Helmeringhausen, Post Büge.

 

am 26. November 1957, Frau Anna Markowsky, aus Plohsen, Kreis Ortelsburg, jetzt bei ihrer Tochter und ihrem Schwiegersohn Gustav Sakowski in Hannover-Bothfeld, Kol. Hasenheim, List 162.

 

am 27. November 1957, Landsmann Johann Christochowitz, aus dem Kreis Lyck, jetzt in Brinjahe, Kreis Rendsburg.

 

am 1. Dezember 1957, Frau Auguste Grabau, aus Liebenfeld, Kreis Labiau, jetzt mit ihrer Tochter in Quisdorf/Weddeln, Kreis Eutin. Die Jubilarin betätigt sich in der landsmannschaftlichen Gruppe.

 

am 5. Dezember 1957, Gerbermeister August Kastner, aus Lyck, jetzt in Markdorf (Baden), Gallusstraße.

 

am 6. Dezember 1957, Landsmann Karl Pfeffer, aus Rothof, Kreis Lyck, jetzt in Negernbötel über Segeberg.

 

am 6. Dezember 1957, Witwe Berta Liedtke, geb. Nehrke, aus Heiligenbeil, Baderstraße 6, jetzt in Elmshorn/Holstein, Saarlandhof 18.

 

zum 81. Geburtstag

am 17. November 1957, Landsmann Friedrich Beitler, aus Pr.-Holland, Bahnhofstraße 12, jetzt in Hilden (Rheinl.), Mittelstraße ?5 (Hausnr. unlesbar).

 

am 18. November 1957, Frau Ida Hertel, geb. Elgström, aus Tilsit, Stolbecker Straße 120, jetzt in Köln, Moltkestraße 99a.

 

am 22. November 1957, Landsmann Karl Oschmann, aus Königsberg Pr., Alter Garten 59b, jetzt in Süderbrarup, Kreis Schleswig, Schleswiger Straße 20. Der Jubilar war im Reichsbahndienst beschäftigt und erlitt 1940 einen schweren Betriebsunfall. Seine Ehefrau hilft ihm auch heute noch, obwohl sie selbst erkrankt ist, sein Schicksal mit Gottvertrauen zu tragen.

 

am 26. November 1957, Altbauer Hermann Schulaks, aus Willmannsdorf-Tilsit, jetzt in Werne a. d. Lippe, Nordrhein-Westfalen, Wagenfeldstraße 11, bei Frau Grete Losewies. Nach der Vertreibung lebte er bis vor kurzem in Pommern.

 

am 27. November 1957, Fräulein Emma Kollaß. Sie wurde im Mai 1957 aus Neu-Bestendorf, Kreis Mohrungen, ausgesiedelt und wohnt jetzt in Anderten bei Hannover, Neue Bahnhofstraße 293.

 

am 1. Dezember 1957, Frau Lina Grigo, aus Königsberg Pr., jetzt in Würzburg, Traubengasse 5.

 

am 4. Dezember 1957, Kaufmann August Matthée, aus Angerburg, jetzt in (22c) Siegburg (Rheinl.), Industriestraße 13.

 

am 4. Dezember 1957, Landsmann Gottfried Heyda, aus Osterode, jetzt bei seiner Tochter, Meta Fiebig in Herborn/Dillkreis, Freiherr-vom-Stein-Straße 7.

 

am 5. Dezember 1957, Frau Anna Kerrinnis, geb. Dobat, ehemals Bäuerin in Rehbusch (Girnuhnen), Kreis Ebenrode (Stallupönen), jetzt in (21a) Bielefeld, Beckhausstraße 81 (Volkeninghaus).

 

zum 80. Geburtstag

am 13. November 1957, Landsmann Richard Rautenberg, ehemals Kaufmann in Sensburg. Seit Mai 1957 lebt er in Bielefeld, Paulusstraße 30.

 

am 27. November 1957, Frau Marie Schröter, geb. Schikorra, aus Guttstadt, jetzt in Neuenkirchen-Bramsche, Kreis Bersenbrück.

 

am 29. November 1957, Landsmann Gottlieb Ulma, aus Eckertsdorf, Kreis Sensburg, jetzt in Rheinhausen, Flutweg 47.

 

am 1. Dezember 1957, Landsmann Ferdinand Bardeck, Eisenbahnbeamter i. R., aus Insterburg, Lutherstraße Nr. 10, jetzt in Sunstedt, Kreis Helmstedt.

 

am 1. Dezember 1957, Landsmann Johann Dombrowski, zuletzt Marienburg-Kalthof, Ziegeleistraße 4. Heutige Anschrift: Offenbach (Main), Pirazzistraße 19.

 

am 2. Dezember 1957, Frau Auguste Zibulski, Witwe des 1945 verstorbenen Zugführers Christian Zibulski, aus Osterode, Wilhelmstraße 2, jetzt in der sowjetisch besetzten Zone. Die Anschrift liegt bei der Schriftleitung vor.

 

am 2. Dezember 1957, Landsmann Paul Oberndorff. Er wurde in Goldap geboren, erlernte hier das Buchdruckerhandwerk und war seit 1901 beim Ostpreußischen Tageblatt in Insterburg tätig. Heute lebt er im Haushalt seines Neffen, Kurt Oberndorff, Vermessungs-Oberinspektor, (22c) Düren, Jesuitengasse 3.

 

am 2. Dezember 1957, Landsmann Albert Adelhöfer. Er wurde in Walleikehmen, Kreis Stallupönen, geboren und hat immer in der Landwirtschaft gearbeitet. Seit seiner Eheschließung 1900 war er als Deputant auf zwei Gütern in Zweilinden, Kreis Gumbinnen, tätig. Zweimal erhielt er mit seiner Ehefrau, Minna Adelhöfer, geb. Ellereit, für treue Dienste das Ehrendiplom der Landwirtschaftskammer. Als 1935 Zweilinden zu einem Truppenübungsplatz wurde und mehrere Besitzungen aufgelöst wurden, blieb er als Schäfer bis zur Vertreibung in Zweilinden. Heute lebt er mit seiner Tochter in Biberach a. d. Riß (Württ.), Emminger Gasse 6. Sein einziger Sohn ist als Sanitätsfeldwebel gefallen.

 

am 3. Dezember 1957, Oberfeldzahlmeister a. D. Adolf Hess. Von 1921 bis 1933 war er Vorsteher der Heeresstandortverwaltung Marienwerder, dann bis 1943 Vorsteher der Heeresstandortverwaltung Allenstein. Er hat am Boxeraufstand in China (1900 bis 1903), am Ersten Weltkrieg und am Zweiten Weltkrieg bis März 1940 teilgenommen. Im Ganzen hat er über 46 Jahre aktiv im Heer bzw. in der Wehrmacht gedient. Jetzige Anschrift: Freiburg/Breisgau, Rosbaumweg 34.

 

am 3. Dezember 1957, Oberleutnant a. D. Hermann Panka, aus Königsberg Pr., Hindenburgstraße 16., jetzt mit seiner Ehefrau in Essen-Margaretenhöhe, Hoher Weg Nr. 14.

 

am 3. Dezember 1957, Landsmann Fritz König, aus Frankenreuth, Kreis Schloßberg (Pillkallen), jetzt bei seinem Schwiegersohn, Willy Tinney in Gütersloh, Pulpenweg 7.

 

am 3. Dezember 1957, Frau Helene Kötzing, aus Reichenbach, Kreis Pr.-Holland, jetzt in Tangstedt, Kreis Stormarn (Holst.).

 

am 4. Dezember 1957, Frau Marie Kuhnke, geb. Streitz, Witwe des Oberstraßenmeisters Richard Kuhnke, aus Kl.-Stürlack, Kreis Lötzen, jetzt bei ihrer Tochter, Edelgard und ihrem Schwiegersohn, F. Kühnast in Hahnenknoop über Bremerhaven.

 

am 5. Dezember 1957, Landsmann Adolf Stiller, aus Keipern, Kreis Lvck (Geburtsort Regeln, Kreis Lyck), jetzt bei seinem Sohn Gustav in Bielefeld, Voltmannstraße 194a. Seine Ehefrau verstarb 1954.

 

am 7. Dezember 1957, Munitionsaufseher i. R. Karl Held. Er war 50 Jahre bis zur Vertreibung im Reichsdienst beim Marine-Artillerieamt Pillau. Jetzt lebt er in Horn, Kreis Simmern.

 

zum 75. Geburtstag

am 24. November 1957, Frau Marie Quandt, geb. Hoting, Witwe des Geheimen Konsistorialrats und Dompfarrers D. Joh. Quandt, aus Königsberg Pr., jetzt in der sowjetisch besetzten Zone. Sie ist durch ihre Tochter, Ursula Simon, Gütersloh (Westf.), Im Brake 5, zu erreichen.

 

am 26. November 1957, Frau Anna Arbeit, geb. Frisch, Witwe des Schmiedemeisters Hermann Arbeit, aus Gr.-Plauen, Kreis Wehlau, jetzt in Dortmund, Goethestraße 61.

 

am 26. November 1957, Landsmann Friedrich Ackermann, aus Königsberg, Kanonenweg 15, jetzt in Lerbeck/Porta (Westf.), Dorfstraße 70.

 

am 27. November 1957, Frau Lina Brödys, geb. Metauge, aus Groß-Dirschkeim, Samland, jetzt bei ihrer Tochter, Frida Hoffmeister und deren Familie in Bargteheide (Holst.). Ostpreußenstraße 4.

 

am 27. November 1957, Frau Erna Fessel, aus Rastenburg, Kaiserstraße 9, jetzt in Bad Pyrmont, Bahnhofstraße 7. Ihr Ehemann war Oberst beim Wehrkreiskommando; er ist seit dem Einmarsch der Roten Armee vermisst.

 

am 30. November 1957, Frau Käte Jelinski, aus Goldenau, Kreis Lyck. Ihre Töchter, Enkel und Urenkel werden an der Geburtstagsfeier teilnehmen. Der einzige Sohn, Hauptmann Willy Jelinski, ist in den letzten Apriltagen 1945 gefallen. Die Jubilarin ist zu erreichen durch ihre Tochter, Marie Laskowski, Heidelberg-Kirchheim, Langgarten 1.

 

am 30. November 1957, Landsmann Rudolf Harke, aus Lyck, jetzt mit seiner Ehefrau in Diepholz, Boelckestraße 7. Die Eheleute hatten im Sommer dieses Jahres eine besondere Freude. Sie fanden im Ostpreußenblatt vom 8. Juni ihr Haus am Marktplatz in Lyck abgebildet, das heute noch steht.

 

am 1. Dezember 1957, Landsmann Emil Montag, aus Königsberg, jetzt in Diepholz, An der Bahn 11.

 

am 1. Dezember 1957, Frau Gertrud Günther, aus Königsberg Pr., Neuroßgärter Kirchenberg, jetzt in der sowjetisch besetzten Zone. Sie ist durch ihre Schwester, Anni Schödsack, Lübeck, Schwartauer Allee 86a, zu erreichen.

 

am 1. Dezember 1957, Frau Minna Schlösser, geb. Ritter, aus Kattenau, Kreis Stallupönen, später in Eydtkuhnen, Allenstein und Königsberg Pr. Jetzige Anschrift: Adenau in der Eifel, Evangelisches Pfarramt.

 

am 2. Dezember 1957, Oberpostamtmann a. D. Hugo Engel, aus Königsberg Pr., Gerhardstraße 2, jetzt mit seiner Ehefrau in Hamburg-Wandsbek, Tilsiter Straße 1a.

 

am 3. Dezember 1957, Frau Johanna Erdmann, aus Königsberg Pr., Tamnaustraße 42/43, jetzt bei ihrer Tochter, Herta Kirstein in Limburg (Lahn), Frauenwürsweg 14. Sie nimmt regen Anteil an der Arbeit der landsmannschaftlichen Gruppe, für die sie als Kassiererin tätig ist.

 

am 4. Dezember 1957, Maurer Hermann Herold, aus Gerswalde, Kreis Mohrungen, jetzt in Egg-Waldburg, Kreis Ravensburg (Württ.).

 

Superintendent i. R. Lic. Ernst Wedemann 90 Jahre alt

In der Folge 36 des Ostpreußenblattes vom 7. September dieses Jahres wurde des 70. Geburtstages des letzten Superintendenten von Allenstein, Friedrich Rzadtki, gedacht. Heute möchte ich, dem dieses ehrende Gedenken galt, ein herzliches Gruß- und Segenswort zum 90. Geburtstag meines Vorgängers, des Superintendenten f. R. Lic. Wedemann, sagen. Er ist ein Sohn Ostpreußen, geboren am 2. Dezember 1867 in Auglitten, Kreis Bartenstein. Auch seine Schuljahre (Friedrichskolleg in Königsberg) und seine Studentenzeit (Albertus-Universität) hat er in Ostpreußen zugebracht. Dann lebte er, der Vertiefung seiner theologischen Bildung und der Vorbereitung auf das praktische Pfarramt, in dem Predigerseminar der Lutherstadt Wittenberg. Nach dem zweiten theologischen Examen zog es ihn in die weite Welt. Er wurde 1893 auf die Pfarrstelle nach Kairo berufen. Dort blieb er bis 1903; er hat in diesen Jahren neben seinem Pfarramt die dortige deutsche Schule geleitet. 1899 verheiratete er sich mit der Tochter eines deutschen Arztes in Jerusalem. In diesen Jahren in Ägypten hat Superintendent Wedemann den Blick für die ökumenische Weite der evangelischen kirchlichen Arbeit gewonnen, der ihn sein Lebtag ausgezeichnet hat.

 

Nach Deutschland heimgekehrt, hatte er die ostpreußischen Pfarrstellen in Schippenbeil, in Schmoditten und seit 1915 die erste Pfarrstelle und die Superintendantur in Allenstein inne. Auf diesen Pfarrstellen hat er sich das Vertrauen und den Dank nicht nur seiner Gemeindeglieder, sondern auch seiner ostpreußischen Amtsbrüder erworben, so war er viele Jahre hindurch Vorsitzender des ostpreußischen Pfarrvereins. Für seine Verdienste um die Kirche und den Pfarrerstand ist er von der theologischen Fakultät der Albertus-Universität mit dem akademischen Grad des Lizentiaten der Theologie honoris causa geehrt worden.

 

Am Anfang seines Pfarramtes in Allenstein stand die Einweihung der dortigen Garnisonkirche. Seine Tätigkeit als Garnisonpfarrer war auch sein letzter Pfarrdienst in Allenstein, als er 1937 als Gemeindepfarrer in den Ruhestand ging. Er hat das Amt als Garnisonpfarrer bis zur Besetzung Allensteins im Januar 1945 ausgeübt. Superintendent Wedemann hat in den schweren Jahren des Kirchenkampfes zusammen mit seinen dortigen Amtsbrüdern auf der Seite der Bekennenden Kirche gestanden, in einer Brüderlichkeit und Einmütigkeit des Geistes, die sich zum Segen der Allensteiner Gemeinde auswirkte. Auch in seinem Verhältnis zur katholischen Kirche war er, unbeschadet seiner bewusst evangelischen Gesinnung, von vornehmer, versöhnlicher Haltung. Als in der Kirche der Union das Amt des Bezirkssuperintendenten eingeführt wurde, wurde Superintendent Wedemann die Leitung dieses Amtes für den Regierungsbezirk Allenstein übertragen.

 

Als derjenige, der in diesen Ämtern als Gemeindepfarrer, Superintendent und Bezirkssuperintendent sein Nachfolger gewesen ist, bezeuge ich dankbar, dass wir in diesen letzten Jahren der deutschen evangelischen Gemeinde in Allenstein in gegenseitiger Hochachtung und echter Brüderlichkeit in Einheit des Geistes nebeneinander gestanden haben. Heute verbindet uns die Liebe zur ostpreußischen Kirche und zu der Stätte, auf der echte ostpreußische evangelische Glaubenshaltung im Werk der Liebe entfaltet und bezeugt wird, zum „Haus der helfenden Hände" in Beienrode. Aus solcher dankbaren Verehrung wünsche ich namens aller seiner Freunde unserem Jubilar, der seinen Lebensabend an der Seite seiner Gattin im evangelischen Pfarrhaus in Heckershausen über Kassel-Land verlebt, weiterhin die Erfüllung der Verheißung: „Um den Abend wird es licht sein".

Rzadtki, Sunerintendent i. R., Beienrode, Haus der helfenden Hände.

 

Bürgermeister a. D. Paul Romanowski achtzig Jahre (Foto)

Der bei allen Willenbergern beliebte und weit über die Grenzen unserer Heimatstadt bekannte Bürgermeister Paul Romanowski wird am 9. Dezember 1957, in geistiger und körperlicher Frische seinen 80. Geburtstag begehen. Aus diesem Anlass entbietet seine Vaterstadt Willenberg ihrem hochgeschätzten Jubilar herzliche Grüße. Seine Landsleute, mögen sie heute auch weit verstreut sein, erinnern sich in heimatlicher Verbundenheit noch gern ihres Stadtoberhauptes.

 

Nach Besuch des Wilhelmsgymnasiums in Königsberg Pr. studierte er Rechts- und Staatswissenschaft. Er hatte im Jahre 1911 das Glück, in seiner Vaterstadt zum Bürgermeister gewählt zu werden. Er leitete die wechselvollen Geschicke der Stadt bis zum Jahre 1935. Den Ersten Weltkrieg hat er als Offizier mitgemacht.

 

Das tiefe Vertrauen der Bürgerschaft erleichterte dem klugen und umsichtigen Stadtvater die verantwortungsvolle Arbeit, so dass er sich den wirtschaftlichen und kulturellen Aufgaben, die für unsere Grenzstadt von höchster Bedeutung waren, rege zuwenden konnte. Hervorzuheben sind seine Erfolge auf folgenden Gebieten: Förderung des Fremdenverkehrs, Ausbau des Straßen- und Wegenetzes, Steigerung der Bodenerträge durch Entwässerungen sowie Beschaffung von staatlichen Beihilfen, Errichtung von Kleinsiedlungen und Sesshaftmachung von Facharbeitern, Verbesserung der Schulverhältnisse durch Neubau einer modernen Volksschule, Fürsorge für Alte und Gebrechliche in Altersheimen, Neubau eines modernen Elektrizitätswerkes und Errichtung einer nutzbringenden Installationsabteilung. Der Leistung dieser Unternehmen, wie auch der Erhaltung des tüchtigen Leiters galt seine besondere Sorge, weil die hieraus erzielten Überschüsse es ihm ermöglichten, die Steuerlasten im Vergleich zu andern Städten verhältnismäßig niedrig zu halten. Wie sehr ihm das Wohl seiner Mitbürger am Herzen lag, geht zum Beispiel daraus hervor, dass er nach Unwetterschäden kurzerhand nach Berlin fuhr und dort in direkten Verhandlungen mit den zuständigen Ministerien oftmals erhebliche staatliche Beihilfen erwirkte.

 

Seinem unermüdlichen, jahrelangen Schaffen wurde im September 1935 durch die damaligen Machthaber ein Ende gesetzt. Trotz erwiesener einwandfreier und erfolgreicher Amtsführung wurde er aus rein politischen Gründen widerrechtlich seines Amtes enthoben, und man legte ihm sogar nahe, seine Vaterstadt zu verlassen. Das große Leid, das man dem erfahrenen Verwaltungsmann damals zufügte, war zugleich ein schwerer Verlust für die Stadt und ihre Bevölkerung.

 

Heute lebt der Jubilar mit seiner treusorgenden Gattin in der schönen schwäbischen Stadt Heilbronn am Neckar, Äußere Rosenbergstraße 23. Mögen unserem hochgeschätzten Jubilar und seiner verehrten Gattin noch lange Gesundheit und Wohlergehen beschieden sein. E. G.

 

Diamantene Hochzeiten

Malermeister Josef Schneider, aus Wormditt, Kreis Braunsberg, und seine Ehefrau Emma feierten am 15. November 1957, im Kreise ihrer drei Söhne, zehn Enkel und sechs Urenkel, das Fest der Diamantenen Hochzeit. Viele Ehrungen wurden dem Jubelpaar zuteil. Landsmann Schneider war der letzte amtierende Obermeister der Malerkreisinnung des Kreises Braunsberg, außerdem mehrere Amtsperioden hindurch Stadtrat. Das Ehepaar ist durch Malermeister Artur Schneider, Offenburg (Baden), Hans-Jacob-Straße 4, zu erreichen.

 

Die Eheleute Richard Kischlat und Frau Elise Kischlag, geb. Wolf, aus Thiergarten, Kreis Angerburg, jetzt in Kamp-Lintfort, Kamperbruchstraße 2, feiern am 3. Dezember 1957, das Fest der Diamantenen Hochzeit. Die 87 und 81 Jahre alten Eheleute hatten kürzlich die Freude, ihre Tochter mit Ehemann und Sohn, die erst jetzt aus der Heimat kommen konnten, nach langen Jahren der Trennung wiederzusehen. Außer zwei anderen Töchtern und fünf Enkelkindern werden viele Verwandte an der Diamantenen Hochzeit teilnehmen.

 

Goldene Hochzeiten

Schulleiter i. R. Emil Berger und seine Ehefrau Helene Berger, geb. Schiwek, jetzt in Bad Oldesloe, Meisenweg 2, feiern am 26. November 1957, ihre Goldene Hochzeit. Die Eheleute sind beide im Kreise Stallupönen aufgewachsen. Der Jubilar besuchte das Seminar in Karalene und war während seiner ganzen Amtszeit mit einer Unterbrechung von vier Jahren, in denen er in Krusen, Kreis Pillkallen, wirkte, im Kreise Stallupönen als Lehrer tätig, zuletzt bis zur Vertreibung 32 Jahre in Szabojeden (Haselgrund). Bis 1950 war er Schulleiter in der sowjetisch besetzten Zone. Nach seiner Pensionierung kam er durch seinen Sohn, Oberregierungsrat Emil Berger, nach Westdeutschland. Mit vielen seiner ehemaligen Schüler steht der Jubilar heute noch in Verbindung.

 

Landsmann Karl Kalki und seine Ehefrau Martha Kalki, geb. Feider, aus Neuhof bei Heilsberg, jetzt in Uetersen (Holst.), Kirchenstraße 7, feierten am 26. November 1957, im Kreise ihrer Kinder, Enkel und Urenkel das Fest der Goldenen Hochzeit.

 

Die Eheleute Karl Schröter und Frau Maria Schröter, geb. Marx, aus Sommerfeld, Kreis Pr.-Holland, jetzt in Myhl, Kreis Erkelenz, Altmyhler Straße 8, bei Familie Randerath, feiern am 29. November 1957, ihre Goldene Hochzeit.

 

Die Eheleute Oskar Schlicht und Frau Anna Schlicht, geb. Rieß, aus Lötzen, Grüner Weg, jetzt in Habighorst, Kreis Celle, feierten am 29. November 1957, im Kreise ihrer Kinder und Enkel, das Fest der Goldenen Hochzeit. Landsmann Schlicht war bei der Polizei und nach dem Ersten Weltkrieg infolge Kriegsbeschädigung Gastwirt in Königshöhe bis zum Jahre 1939.

 

Die Eheleute Eduard Hoffmann und Frau Elisabeth Hoffmann, geb. Gröning, aus Klein-Gnie, Kreis Gerdauen, jetzt in Bremerhaven-Wulsdorf, Poggenbruchstraße 55, begehen am 30. November 1957, im Kreise ihrer Kinder und Verwandten, das Fest der Goldenen Hochzeit.

 

Landwirt Karl Teschke und seine Ehefrau Ida Teschke, geb. Folgmann, aus Liebwalde-Abbau, Kreis Mohrungen, feiern am 30. November 1957, ihre Goldene Hochzeit. Sie wohnen jetzt in der sowjetisch besetzten Zone und sind durch ihren Schwiegersohn, Werner Ziemer, Lüdenscheid, Wehbergstraße 54, zu erreichen.

 

Die Eheleute Gottlieb Krokowski und Frau Henriette, aus Neidenburg, jetzt in Langelsheim (Harz), Heimkehrerstraße 2, feiern am 1. Dezember 1957, im Kreise ihrer Kinder und Enkel das Fest der Goldenen Hochzeit.

 

Jubiläum

Fräulein Helene Pietzka, aus Lyck, jetzt in Hamburg 33, Drosselstraße 40, feiert am 1. Dezember 1957, ihr 40-jähriges Dienstjubiläum. Sie arbeitete in der Stadtverwaltung Lyck und wurde nach der Vertreibung vom Landesarbeitsamt Hamburg übernommen. In der Heimat betreute sie im Wohlfahrtsamt viele Hilfsbedürftige vorbildlich. Die Lycker gedenken ihrer aus Anlass ihres Jubiläums mit herzlichem Dank.

 

Seite 12   „Erzähl uns doch was von Ostpreußen!“

So bitten Mädchen und Jungen ihre Eltern oder ihre älteren Geschwister, und diese erzählen von dem Zuhause, von dem Dorf oder der Stadt, aber dann geht es oft nicht weiter, und sie wissen sich keinen Rat mehr. Da hilft ihnen ein Buch; es heißt „Ostpreußen erzählt", und es erzählt nun in vielen Textbeiträgen und mit schönen Bildern von unserer ostpreußischen Heimat, und alles lebt und alles ist interessant. Kinder, Jugendliche, Erwachsene, — alle werden ihre Freude an diesem Buch haben. Es ist jetzt in einer neuen Auflage herausgekommen; in Halbleinen gebunden kostet es 7,50 DM. Verlag Gerhard Rautenberg, Leer (Ostfriesland).

 

Seite 13   Mit reicher Fracht ...

„Der redliche Ostpreuße" für 1958 ist erschienen

Auf den Gehalt, auf die richtige Mischung kommt es an, - das gilt auch für einen echten Volkskalender. Und wer nun unter diesem Gesichtspunkt die neueste Ausgabe des Jahr für Jahr von Tausenden treuer Landsleute erwarteten „Redlichen Ostpreußen“ prüft, den Jahrgang 1958, der wird feststellen, dass auch diese neunte Nachkriegsfolge gehaltvoll, vielseitig und richtig gemischt ist. Eine Fülle hervorragender und neuer Bilder neben einem gewichtigen Text, Heiteres und Besinnliches, Ernstes und Belehrendes, - das Ganze wird so zu einem echten und unverfälschten Klang aus der Heimat. So manche schöne Stunde der inneren Einkehr, des Erinnerns und der stillen Freude kann man sich mit der Lektüre dieses Kalenderbuches bereiten.

 

So weit, wie der Lebenskreis ostpreußischer Menschen so weit reicht auch die Spanne der Beiträge. Es hat seinen guten Grund, wenn uns vom Titelbild Lovis Corinth, der größte ostpreußische Maler, von seinem Selbstbild her anschaut. 1958 wird es hundert Jahre sein, dass der zu Weltruhm aufgestiegene Meister in unserm Tapiau das Licht der Welt erblickte. Eine Würdigung seiner Persönlichkeit, einige Wiedergaben seiner Werke und ein Kapitel aus seinen eigenen Erinnerungen sind ihm gewidmet. Eine besondere Kostbarkeit schenkt uns Agnes Miegel; sie erzählt, wie jetzt in der Vertreibung der Besuch eines kleinen Mädchens ihr zu einem wunderbaren Erlebnis und zu einer großen Freude wird. Von den ostpreußischen Dichtern sind u. a. noch vertreten Walter Scheffler mit einer Schilderung der Königsberger Laak und Hansgeorg Buchholtz mit einer humorvollen und nachdenklichen Erzählung und mit einem Gedicht, das an den Anfang des Kalenders gestellt wurde.

 

Zahlreiche Beiträge führen mitten in die so unerschöpfliche Natur Ostpreußens. Dr. Waldemar Quednau erzählt sehr spannend, wie man früher in Ostpreußen Dachse in Kornsäcken fing; Wilhelm Eigener hat diese Schilderung glänzend illustriert. Walter von Sanden-Guja legt dar, wie es war, „wenn in der Heimat die Frühlingsboten kamen", und Hedy Groß steuert eine lustige Geschichte von masurischen Fischern bei, in der der König der Welse eine Rolle spielt.

 

Viel ist auch zu lesen von der Geschichte und von Sitten und Gebräuchen unserer Heimat. Dr.

Grunert bringt Bilder aus der Vergangenheit Georgenburgs, Pfarrer Leitner lässt mit der Kirche von Ebenrode die Kirche der Heimat vor uns erstehen, E. J. Guttzeit erinnert an den berühmten Goldfund von Hammersdorf. Berta Groß erzählt aus ihrem großen volkskundlichen Wissen heraus, welch eine Rolle das Brot in unserm Brauchtum spielte. Und wer lauscht nicht gerne Toni Schawaller, wenn sie vom ländlichen Leben erzählt? Diesmal sind die „neun Johanniskräuter" und die geheimnisvolle Storchenversammlung auf der Wiese vor dem Spukberg an der Reihe. „Gleich zwei Liebesgeschichten" erzählt uns Hilde Klein.

 

Der Kalender bringt keineswegs nur Erinnerungen, er wendet sich auch dem Heute zu. Vor allem die junge Generation wird den bedeutsamen Beitrag von M. E. Franzkowiak-Bischoff „Die Welt ist größer geworden" mit besonderem Interesse lesen. „Der Stein von Lyck" berichtet vom ungebrochenen Lebensmut unserer Landsleute, die nun schon viele Jahre hindurch ihr schweres Schicksal in der alten Heimat tragen. Der Geschäftsführer des Trakehner Verbandes, Dr. Schilke, berichtet über die großen Erfolge unserer Trakehner in der Bundesrepublik. Es würde zu weit führen, hier alle Themen zu erwähnen, — es wird wohl jeder etwas finden, was ihn besonders interessiert. — Ein besonderer Vorzug dieses Kalenders sind — wie immer schon — die zahlreichen großformatigen Bilder.

 

Der leitende Beitrag, den der Sprecher unserer Landsmannschaft Dr. Alfred Gille in jedem Jahr für den Kalender schreibt, ist diesmal ein herzlicher Gruß und eine Aufrichtung für unsere „Aussiedler". Und in ihm steht ein Wort, das wir gut in unseren Herzen bewahren wollen:

 

„Auch wenn der letzte deutsche Mensch eines Tages ostpreußischen Boden verlassen haben sollte, bleibt der Anspruch auf die Rückgabe der geraubten Heimat genau so fest gegründet, als wenn die etwa achtzigtausend in Ostpreußen Zurückgebliebenen und Zurückgehaltenen — von einer ehemaligen Gesamtbevölkerung von etwa zweieinhalb Millionen — bis zum Tage der Entscheidung in Ostpreußen verbleiben würden. Wie so oft im Leben gibt das Herz die richtige Antwort. Juristische Spitzfindigkeiten können unser Recht auf die Heimat weder stärken noch schwächen. Solange Millionen deutscher Menschen an ihrer Heimat festhalten und sich in ihrem Willen zur Rückkehr nicht beirren lassen, ist und bleibt unser Recht fest gegründet“.

 

(„Der redliche Ostpreuße" 1958. 128 Seiten mit vielen Bildern. Preis 2 DM. Verlag Gerhard Rautenberg, Leer/Ostfriesland.)

 

Seite 13   Amtliche Bekanntmachungen

2 II 353/57     Aufgebot

Der Johann Puckies in Lollar, Kreis Gießen, Alten Busecker Weg 6, hat beantragt, seinen Bruder, den verschollenen Martin Puckies, geb. 16.03.1909 in Paul-Narmund, Kreis Memel, zuletzt wohnhaft in Paul-Narmund, für tot zu erklären. Der Verschollene wird aufgefordert, sich bis zum 31. Januar 1958 vor dem unterzeichneten Gericht zu melden, widrigenfalls er für tot erklärt werden kann. Alle, die Auskunft über den Verschollenen geben können, werden aufgefordert, bis zu dem oben bestimmten Zeitpunkt dem Gericht Anzeige zu machen.

Gießen, den 8. November 1957   Amtsgericht

 

Aufgebote

Die gerichtliche Todeserklärung der nachstehend bezeichneten vermissten Person ist beantragt worden. Die bezeichnete Person wird hiermit aufgefordert sich zu melden, widrigenfalls sie für tot erklärt werden kann. Alle, die Auskunft über die bezeichnete Person geben können, werden hiemit aufgefordert bis zum Ende der Aufgebotsfrist bei dem unterzeichneten Amtsgericht Anzeige zu machen. Die Buchstaben bedeuten: (a) Anschrift am letzten bekannten Wohnsitz, (b) letzte bekannte Truppenanschrift, (c) zuständiges Amtsgericht und dessen Aktenzeichen, (d) Ende der Aufgebotsfrist, (e) Name und Anschrift des Antragstellers.

Wilhelm Dzienian, 22.09.1893, Landwirt, (a) Eibena, Kreis Treuburg, (b) Volkssturm (50) über Treuburg, 3. Komp. I St. Bat. 25/376/3, (c) Amtsgericht Walsrode 1 II 123/57, (d) 20.12.57, (e) Frau Therese Dzienian, geb. Dzubiel, Walsrode, Flötenkamp 29.

 

4 II 232/57

Wer kann Auskunft geben über das Schicksal der Ehefrau, Maria Paul, geb. Sommerfeld, aus Allenstein (Ostpreußen), Hohensteiner Querstraße Nr. 5, geboren am 22.07.1905 (Monat schlecht lesbar) in Allenstein, verheiratet gewesen mit Alfons Paul, (Kraftfahrer), sowie über das Schicksal ihrer Tochter, Birgit Paul, geboren am 09.01.1943 in Berlin-Mariendorf. Maria Paul und ihre Tochter Birgit sollen beim Einmarsch der Russen im Februar 1945 in einer fremden Wohnung verwundet worden und Birgit verstorben sein. Nachrichten erbittet das Amtsgericht Detmold (Az. 4 II 232/57.

Detmold, den 11. November 1957     Amtsgericht

 

Durch Gerichtsbeschluss ist der Tod und der Zeitpunkt des Todes der nachstehend bezeichneten Personen festgestellt worden: Die mit Buchstaben bezeichneten Angaben bedeuten: a) Anschrift am letzten bekannten Wohnsitz, b) letzte bekannte Truppenanschrift, c) zuständiges Amtsgericht und dessen Aktenzeichen, d) Tag des Beschlusses, e) Zeitpunkt des Todes.

Mathilde Christoph, geb. Schwoerendt, 12. Mai 1891, a) Königsberg Pr., Karschauer Straße 36a, c) Amtsgericht Walsrode 1 II 102/57, d) 6. November 1957, e) 31. Dezember 1945, 24 Uhr.

 

55 II 48-49/57     Aufgebot

Die Ehefrau, Johanna Schiemann, geb. Warschun, (Vormund der am 18.10.1938 geborenen Irma Losch), wohnhaft in Essen, Heinrich-Strunk-Straße 37, hat beantragt ihren Schwager, den Hilfsarbeiter (Soldat) Otto Losch, geboren am 21.06.1905 in Bartenstein (Ostpreußen) für tot zu erklären, weil er während des letzten Krieges vermisst ist. Der Verschollene wird aufgefordert spätestens am 28. Januar 1958, 9 ¼ Uhr, Zimmer 20, dem unterzeichneten Gericht Nachricht zu geben, widrigenfalls er für tot erklärt werden wird. Alle, die Auskunft über Leben oder Tod des Verschollenen geben können, werden gebeten, dies spätestens im Aufgebotstermin dem Gericht anzuzeigen.

Essen, den 7. November 1957      Das Amtsgericht

 

Amtsgericht Säckingen, den 15. August 1957

Abt. II UR II 19/57      Aufgebot

Frau Berta Masuhr, geb. Fischer, in Säckingen, Habsburger Str. 21 (Straßennr. Unleserlich), hat beantragt, ihren Ehemann, den Stuckateur, Heinrich, Friedrich, Wilhelm Masuhr, geboren am 23. Juli 1907 in Seligenfeld/Königsberg, zuletzt wohnhaft in Königsberg, Kohlhof 1049, vermisst als Angehöriger des festen Platzes Wilna in Feldkommandantur 400 (letzte Feldpost-Nr. 30 580) seit September 1944, für tot zu erklären. Es ergeht hiermit die Aufforderung: a) an den Verschollenen, sich spätestens bis zum 10. Dezember 1957 beim Amtsgericht Abt. II, Zimmer 28, zu melden, widrigenfalls er für tot erklärt werden kann, b) an alle, die Auskunft über den Verschollenen geben können, dem Gericht bis zu dem genannten Zeitpunkt Anzeige zu machen.

gez. Keller. Ausgefertigt: Geschäftsstelle des Amtsgerichts (gez.) - Unterschrift (Siegelstempel)

 

Rest der Seite: Stellenangebote, Stellengesuche, Werbung, Bekanntschaften

 

Seite 14   Familienanzeigen

Fern seiner geliebten Heimat entschlief nach einem Leben voller Liebe und Sorge für die Seinen, am 13. Oktober 1957, nach kurzer Krankheit, mein lieber treusorgender Mann, unser guter Vater, Schwiegervater und Opi, Franz Thulke, im vollendeten 73. Lebensjahre. In tiefer Trauer: Elise Thulke, geb. Hartwig. Elsa Kenneweg, geb. Thulke. Eva Siekmeyer, geb. Thulke. Dr. med. Egon Kenneweg. Manfred, Dieter, Reinhard, als Enkel. München 58, Wiesbachhornstraße 36. Früher Königsberg Pr.

 

Am 21. November 1957 entschlief im 75. Lebensjahre, nach schwerer Krankheit, unsere liebe Mutter, Großmutter, Schwester, Schwägerin und Tante, Frau Lina Plew, geb. John, früher Zinten, Ostpreußen. In tiefer Trauer: Lotte Mahnke, geb. Plew. Dr. Horst Mahnke, Hamburg-Fuhlsbüttel, Vor dem Berge 22. Elfriede Plew. Erna Ewert, geb. Plew. Karl-Heinz Ewert, Hamburg 23, Eilbeker Weg 170b. Margarete Gems, geb. Plew. Paul Gems, sowjetisch besetzte Zone. Die Enkelkinder: Michael, Thomas, Gisela-Gabriela, Dieter, Marianne und Hans-Joachim. Berlin, den 21. November 1957.

 

Es ist so schwer, wenn sich zwei Mutteraugen schließen, zwei Hände ruhn, die einst so treu geschafft, und still und heimlich unsere Tränen fließen. Der Trost — Gott hat es wohlgemacht. Nach langer, mit Geduld getragener Krankheit, ist fern ihrer geliebten ostpreußischen Heimat, unsere innig geliebte Mutter, Großmutter und Urgroßmutter, Therese Schwarz, geb. Ewert, verw. Will, geb. 27.11.1883, gest. 28.10.1957, von uns gegangen. In tiefer Trauer: Margarete Will. Helene Sahm, geb. Will. Charlotte Leskien, geb. Will. Waldemar Will und Frau. Geismar, Kreis Fritzlar, Bezirk Kassel. Früher Königsberg-Ponarth.

 

Am 16. Juli 1957 ist nach schwerer Krankheit, unsere liebe Schwester, Anna Moderegger, früher Kreisfürsorgerin in Gumbinnen, nach einem Leben aufopfernder Sorge und steter Hilfsbereitschaft entschlafen und hat ihre letzte Ruhestätte in Oldenburg gefunden. Sie war uns eine liebe Kollegin und treue Freundin und wird uns unvergesslich bleiben. Elisabeth Sczuka, Iserlohn, Augustastraße 13. Gerda Troyke, Landau (Pfalz), Neustädter Straße 36.

 

Psalm 63. 4    Am 13. Oktober 1957, starb unsere liebe Mutter, Schwiegermutter, Schwester und Großmutter, Eva Plehn, geb. Werner. Im Namen aller Hinterbliebenen: Anni Plehn, Studienrätin. Elmshorn, Mühlenstraße 4. Früher Königsberg Pr.

 

Haltet mich nicht auf, denn der Herr hat Gnade zu meiner Reise gegeben. (Genesis Kap. 26, 57) Am Morgen des 13. November 1957 entschlief sanft nach kurzem Leiden, meine liebe Mutter, unsere gute Großmutter, Urgroßmutter und Schwägerin, Frau Wilhelmine Rau, geb. Ksionsek, im 89. Lebensjahre. Johanna Janzen, geb. Rau. Hanna Getrost, geb. Janzen. Dr. Rüdiger Janzen. Ruth Fischer, geb. Janzen. Christiane Janzen. Christel Janzen, geb. Bleiker. Dr. Friedrich Getrost. Emmy Ksionsek, geb. Lindenau und fünf Urenkel. Wiesbaden-Kohlheck, Häherweg 5. Früher Göritten, Kreis Ebenrode, Ostpreußen

 

Es ist bestimmt in Gottes Rat, dass man vom Liebsten, was man hat, muss scheiden! Fern seiner geliebten Heimat ist am 4. November 1957, mein lieber Mann, unser guter Vater, Schwiegervater, Großvater und Urgroßvater, der Rentner, Gustav Hankel, im Alter von 78 Jahren, nach kurzer Krankheit, von uns gegangen. In stiller Trauer im Namen der Angehörigen: Auguste Hankel, geb. Kohn. (22a) Kelzenberg, Bezirk Düsseldorf. Früher Corniten, Kreis Samland, Ostpreußen.

 

Am 4. November 1957 starb im Alter von 70 Jahren, unser herzensguter Bruder, der Eisenbahnsekretär, Friedrich Rosinski, früher Johannisburg, Ostpreußen, jetzt sowj. bes. Zone. Mit uns trauern besonders seine Ehefrau, Marta Rosinski, geb. Sinowzick. Töchter, Schwiegersöhne und Enkelsöhne. Als Schwestern, Anna Grigo, geb. Rosinski, früher Arys, jetzt Berlin. Berta Boegel, geb. Rosinski, Wanne-Eickel. Pauline Hoffmann, geb. Rosinski, früher Nikolaiken, jetzt Wanne-Eickel. Heinriette Rosinski, Diakonisse, Hannover. Wilhelmine Haase, geb. Rosinski, sowj. bes. Zone. Schwager, Kurt Haase und Kinder nebst Anverwandten.

 

Fern der geliebten Heimat entschlief in der sowj. bes. Zone nach kurzer schwerer Krankheit, acht Tage nach seinem 82. Geburtstag, unser lieber Vater, Schwiegervater und Bruder, Landwirt, Hermann Kalinna, geb. 30.10.1875, gest. 07.11.1957. In stiller Trauer: Richard Kalinna und Frau Waltraut Kalinna, geb. Kutz. Ferdinand Kalinna. Johanna Lebedies, geb. Kalinna. Hamburg-Harburg, Rieckhoffstraße 9 II. Früher Sonnheim, Kreis Angerburg

 

Müh' und Arbeit war Dein Leben, Ruhe hat Dir Gott gegeben. Plötzlich und unerwartet verstarb am 28. Oktober 1957, mein innig geliebter Mann, unser geliebter, treusorgender Vater, Schwiegervater, Schwager und Onkel, Richard Mische, im Alter von 64 Jahren. In tiefem Schmerz: Frida Mische, geb. Kratzat. Rudolf Mische. Hildegard Lötzke, geb. Mische. Dorothea Mische. Botho Lötzke und alle Anverwandten. Methler, Kreis Unna, Im Winkel 3. Früher Hainau, Kreis Ebenrode, Ostpreußen.

 

Ausgelitten hast Du nun, bist am frohen Ziele, von den Leiden auszuruhn, die Du nicht mehr fühlest. Kein Arzt fand Heilung mehr für Dich. Jesus sprach: „Ich heile dich“. Am 12. November 1957 hat mein liebevoller Mann, unser treusorgender Papa, Schwiegervater, Opa, Schwager und Onkel, B.B.-Signal-Werkmeister i. R., Fritz Gollupch, im Alter von 64 Jahren, nach qualvollem Leiden, die Augen für immer geschlossen. In stiller Trauer: Anna Gollupch und Sabine. Edith Augstein, Wriedel 12. Hans Gollupch, Hagen (Westf.). Brügge (Westf.). Früher Königsberg Pr.

 

 

Fern ihrer geliebten, ostpreußischen Heimat, entschlief am 8. November 1957 nach kurzer Krankheit plötzlich und unerwartet, im gesegneten Alter von 87 Jahren, unsere liebe gute Mutter, Großmutter, Urgroßmutter, Schwester, Schwägerin und Tante, Auguste Naguschewski, aus Seubersdorf und Osterode, Ostpreußen. In stiller Trauer: Mathilde Wiebe, geb. Naguschewski und Kinder. Emilie Kinski, geb. Naguschewski und alle Verwandten. Itzehoe, den 8. November 1957, Langer Peter 19

 

Am 12. November 1957 ist mein lieber Bruder, Otto Sporwien, früher Pillau II, nach kurzer Krankheit im 71. Lebensjahre gestorben. Er folgte seiner lieben Frau, Elise, welche am 14. Juli 1957 heimging. In stiller Trauer: Familie Karl Sporwien. Eckernförde, Noorstr. B 5

 

Nach kurzer schwerer Krankheit entschlief am 13. November 1957 sanft und ruhig, mein lieber, treusorgender Vater, Schwiegervater und Großvater, Franz Backschat, im gesegneten Alter von 85 Jahren. In stiller Trauer: Marta Wunderlich, geb. Backschat. Ernst Wunderlich. Anneliese und Erika, als Enkelkinder. Scharmbeck 86, Kreis Harburg. Früher Burgkampen, Kreis Ebenrode, Ostpreußen.

  

Am 5. November 1957 rief Gott der Herr meinen unvergesslichen Mann, unseren lieben Vater, Schwieger- und Großvater, unseren lieben Bruder, Schwager und Onkel, Hermann Waschat, im 72. Lebensjahre, zu sich in Sein himmlisches Reich. In stiller Trauer: Anna Waschat, geb. Preukschat. Fritz Waschat und Frau Waschat, geb. Schonscheck. Willy Schnatmann und Frau Schnatmann, geb. Waschat. Ida Hein, geb. Waschat. Drei Enkelkinder und alle Verwandten. Radbruch. Früher Kischen b. Kreuzingen, Ostpreußen. Die Beisetzung fand am 8. November 1957 statt.

 

Denn meine Schafe hören meine Stimme, und ich kenne sie; und sie folgen mir, und ich gebe ihnen das ewige Leben und sie werden nimmermehr umkommen, und niemand wird sie mir aus meiner Hand reißen. Joh. 10. 27, 28     In treuer Nachfolge und festem Glauben an Jesu Wort, verschied heute durch einen Verkehrsunfall, meine liebe Frau, unsere gute, treusorgende Mutter, Oma, Uroma, Schwester, Schwägerin und Tante, Frau Wilhelmine Pogorzelski, geb. Pinkohs, im Alter von 78 Jahren. In stiller Trauer: Wilhelm Pogorzelski. Kinder, Enkel, Urenkel und Anverwandte. Düsseldorf-Wersten, den 17. November 1957, Rheindorfer Weg 12. Früher Großdorf, Kreis Johannisburg, Ostpreußen. Die Beerdigung fand am Freitag, dem 22. November, 11.30 Uhr, von der Kapelle des Stoffeler Friedhofes aus statt.

 

Nach schwerem, mit viel Geduld ertragenem Kriegsleiden, ist mein lieber Mann und mein herzensguter Papa, Fleischermeister, Kurt Wolff, im 50. Lebensjahre, am 25. Oktober 1957, von uns gegangen. In tiefer Trauer: Grete Wolff, geb. Ewert und Tochter Gerda Wolff. Königsberg Pr., Oberlaak 26, jetzt Hannover, Gartenstr. 16.

 

Wir gedenken unserer lieben Toten, Paul Herrmann, geb. 28.02.1886, gest. 29.11.1954; Hans Herrmann, geb. 18.07.1922, gest. 13.12.1953, beide in der sowj. bes. Zone. Anna Herrmann, geb. Kemsky. Herrmann Bechmann u. Frau Lieselotte Bechmann, geb. Herrmann. Günther Herrmann, Berlin-West. Leverkusen-Wisdorf, In den Kaempen 24. Früher Osterode, Ostpreußen, Kaiserstraße 1.

 

Unsere liebe Mutter, Schwiegermutter, Großmutter und Urgroßmutter, Frau Ellen Laporte, geb. Feldt, früher Königsberg Pr., jetzt Merken-Düren (Rheinl.), ist nach längerem Leiden, im 91. Lebensjahre, am 13. November 1957, sanft entschlafen. In stiller Trauer: Helene Laporte, Merken-Düren. Ruth Issermann, geb. Laporte, Gauting/München, Buchendorfer Straße 14. Joachim Laporte, Trenton USA. Margarete Laporte, geb. Lappenberg, Timdorf bei Malente und 6 Enkel und 13 Urenkel. Gleichzeitig denken wir an meinen lieben Mann, unseren lieben Vater, Schwiegervater und Großvater, Dipl.-Ing., Kurt Issermann, geb. 06.01.1887, gest. 08.07.1952. Im Namen der Hinterbliebenen: Ruth Issermann, geb. Laporte.

 

Nach kurzer schwerer Krankheit entschlief plötzlich und unerwartet im festen Glauben an ihren Erlöser, nach einem arbeitsreichen Leben, unser nimmermüdes, liebes Mütterchen, unsere gute Schwiegermutter, liebe Oma, Urgroßmutter, Schwester, Schwägerin und Tante, Johanna Schulz, geb. Sembill, im vollendeten 75. Lebensjahre. In stiller Trauer: Die Kinder.Oldendorf, den 10. November 1957. Früher Tranatenberg, Elchniederung, Ostpreußen.

 

Schlaf wohl, geliebtes Mutterherz. Du hast den Frieden, wir den Schmerz. Nach Gottes heiligem Willen und einem pflichttreuen von Liebe und Sorge erfüllten Leben, entschlief am 5. November 1957, unsere innigst geliebte, gute Mutter, Schwieger-, Groß- und Urgroßmutter, Schwester, Schwägerin und Tante, Witwe, Frau Auguste Scheu, geb. Enskat, im Alter von 76 Jahren, in Recklinghausen. Früher Brämerhusen, Kreis Schloßberg, Ostpreußen. Wer sie gekannt, der weiß, was wir verloren. Gleichzeitig gedenken wir unseres lieben Bruders, des treusorgenden Ehemannes und Vaters seiner vier Kinder, Schwagers und Onkels, Friedrich Scheu, der im blühenden Alter von 42 Jahren fern der Heimat und seiner Lieben, kurz nach Kriegsende in Herborn, Dillkreis, verstorben sein soll. Früher Lindenhaus, Kreis Schloßberg Ostpreußen. Im Namen aller tieftrauernden Kinder und Anverwandten: Familie Ernst Peim. Coesfeld (Westf.), Siedlung Goxel.

 

Am 21. November 1957 entschlief nach längerem Leiden, mein lieber Mann, unser treusorgender Vater, Großvater und Urgroßvater, Schwiegersohn, Bruder, Schwager und Onkel, der Postbetriebsrat a. D., Paul Lobien, im 69. Lebensjahre. Im Namen aller Hinterbliebenen: Frieda Lobien, geb. Haese. Kappeln (Schlei), Fritz-Reuter-Straße 5. Früher Pr.-Holland, Ostpreußen.

 

Am 15. November 1957 ist im gesegneten Alter von 88 Jahren, unsere liebe Mutter, Schwiegermutter, Großmutter, Urgroßmutter, Schwägerin und Tante, Frau Sophie Neumann, geb. Schulz, in Frieden heimgegangen. In stiller Trauer: Familie Bahr, früher Germau, Kreis Samland. Familie Müller, früher Polennen, Kreis Samland. Trossingen (Württ.), den 17. November 1957, Händelstraße 25. Früher Germau, Kreis Samland.

 

Am 1. Oktober 1957 verstarb nach kurzer schwerer Krankheit, meine liebe Frau, unsere herzensgute Mutter und Großmutter, Ida Bartlewski, geb. Bein, im Alter von 73 Jahren. Hermann Bartlewski. Ursula Neumann, geb. Bartlewski. Hans-Joachim. Claus-Dieter. (23) Lingen/Ems, Kiefernstr. 11. Früher Osterode, Ostpreußen.

 

Im September verstarb in der sowjetisch besetzten Zone, meine liebe Mutter, Schwiegermutter und Urgroßmutter, Auguste Falk, geb. Doliwa, früher Groß-Schläfken, Kreis Neidenburg. Familie Adolf Falk. Melle, Königsberger Straße 30.

 

Am 21. Oktober 1957 fand meine liebe Mutter, Frau Minna Willfang, geb. Wiemer, früher Schuditten, Ostpreußen und Königsberg Pr., Körteallee 17, im Alter von 70 Jahren, Erlösung von schwerem Leiden durch den Tod. Sie hat Ruhe gefunden nach einem Leben voller Liebe und steter Hilfsbereitschaft, voller Sorgen und Arbeit. Im Namen der Angehörigen: Charlotte Baldamus, geb. Willfang. Mittelberg, P. Moosbronn über Karlsruhe (Bd) 2.

 

Nach kurzer Krankheit starb am 25. Oktober 1957, unsere liebe Mutter, Schwiegermutter, Großmutter, Urgroßmutter, Schwester und Tante, Frau Luise Blumberg, geb. Schwarz, im Alter von 84 Jahren. Sie folgte ihren drei Söhnen sowie einem Enkel, die alle in Russland gefallen sind, in die Ewigkeit. Im Namen aller Hinterbliebenen: Rudolf Stetzkowski und Berta Stetzkowski, geb. Blumberg. Ellweiler/Nahe. Früher Hohenstein, Ostpreußen.

 

Plötzlich und unerwartet nahm Gott, der Herr meinen lieben Mann, Bruder, Schwager und Onkel, Emil du Maire, im 70. Lebensjahre, zu sich in Sein Reich. In stiller Trauer: Charlotte du Maire, geb. Krüger und Angehörige. Sowj. bes. Zone, den 24. Oktober 1957. Die Beisetzung hat am 28. Oktober 1957, in der sowj. bes. Zone stattgefunden.

 

Seite 15   Familienanzeigen

Nach kurzer schwerer Krankheit, zwei Tage nach seinem 78. Geburtstage, wurde mein lieber, guter Mann, unser lieber Vater, Schwiegervater, Groß- und Urgroßvater, Lehrer, Gustav Prang, aus Gaffken/Fischhausen, in den ewigen Frieden abgerufen. Wir haben ihn in aller Stille am 16. November 1957 in Langenhagen bei Hannover beerdigt. Im Namen aller Hinterbliebenen: Lydia Prang, geb. Reschke. Heisede bei Hildeshelm, 12. November 1957.

 

Fern seiner geliebten Heimat entschlief am 9. November 1957, nach kurzer schwerer Krankheit, mein lieber Mann, unser herzensguter Vater, Schwiegervater, Großvater und Schwager, der Oberlokheizer, Albert Gehlhaar, im Alter von 62 Jahren. In tiefer Trauer: Anna Gehlhaar, geb. Neumann. Karl Gehlhaar. Hans Gehlhaar. Elsa Horstmann, geb. Gehlhaar. Gerda Klein, geb. Gehlhaar. Gertrud Binzer, geb. Gehlhaar nebst Enkelkindern und Anverwandten. Herne in Westfalen, Horsthauser Straße 14. Früher Königsberg Pr., Heidemannstraße 30.

 

Gott der Herr nahm heute, 17 Uhr, plötzlich und unerwartet, meinen über alles geliebten Gatten, unseren lieben Pappi, Sohn, Bruder, Schwager und Onkel, Herbert Wolfgart, Zollsekretär, nach kurzer Krankheit, im Alter von 46 Jahren, zu sich in die Ewigkeit. In stiller Trauer: Elida Wolfgart, geb. Rüggebrecht. Ingrid Wolfgart. Hildegard Wolfgart. Bodo Wolfgart. August Wolfgart, als Vater und Anverwandte. Kaldenkirchen, den 18. November 1957, Spitalstraße 9. Früher Johannisburg, Ostpreußen, Stadtrandsiedlung 43.

 

Am 5. November 1957 entschlief sanft und ruhig nach längerem Leiden, mein lieber Bruder und Schwager, unser Onkel und Großonkel, Rektor i. R., Walter Kramer, im 80. Lebensjahre. In stiller Trauer: Oskar Kramer und Frau Kramer, geb. Schober, Neukloster bei Stade. Seine treue Pflegerin, Frau Elise Fischer und alle Angehörigen. Stockelsdorf bei Lübeck, Dorfstraße 5c. Früher Königsberg Pr., Jägerhof 1.

 

Gott nahm, nach schwerer Krankheit, jedoch plötzlich und unerwartet, an Herzschlag, meinen lieben Mann, unseren lieben Vater, Schwiegervater, Großvater, Bruder und Schwager, Friedrich Otto Hundertmark, Guts- und Siedlungsverwalter a. D., im 70. Lebensjahre, für immer zu sich. In stiller Trauer: Maria Hundertmark, geb. Lindenau. Wolf-Dieter Hundertmark. Margareta Hundertmark, geb. Hirlinger und Angehörige. Salmendingen-Tübingen, den 13. November 1957.

 

Nach einem aufopfernden, arbeitsreichen Leben in selbstloser Liebe für die Seinen, entschlief am 20. November 1957, nach kurzer, schwerer Krankheit, plötzlich und unerwartet, im Alter von 65 Jahren mein geliebter Mann, unser guter Vater, Schwiegervater, Bruder, Schwager und Onkel, Herr Erich Augat, Frisörmeister, früher Tilsit, Kasernenstraße 23, jetzt Rheydt, Marktstraße 8. In stiller Trauer: Anna Augat, geb. Kiupel. Harald Augat. Elfriede Augat, geb. Bräunig. Renate Link, geb. Augat. Willi Link. Rheydt, Viersen, den 20. November 1957, Marktstraße 5.

 

Am 15. November 1957 verschied plötzlich und unerwartet, mein lieber unvergesslicher Mann, mein treusorgender guter Papi, Schwager und Onkel, Albert Serwill, im Alter von 56 Jahren. In tiefer Trauer: Elisabeth Serwill, geb. Waschewsky. Rotraut Serwill. München, den 15. November 1957, Schellingstraße 61. Früher Königsberg Pr., Dorotheenstraße 8

 

Am 15. November 1957 ist der ehemalige Abteilungsleiter bei der Königsberger Werke und Straßenbahn GmbH, Königsberg Pr., KWS., Herr Albert Serwill, nach kurzer Krankheit unerwartet verstorben. Wir verlieren in ihm einen treuen Mitarbeiter, dem wir und alle früheren Arbeitskameraden für seine seit fast 10 Jahren geleistete ehrenamtliche Tätigkeit in unserem Arbeitsausschuss zu großem Dank verpflichtet sind. Arbeitsausschuss ehemaliger Arbeitskameraden der Königsberger Werke und Straßenbahn GmbH, Königsberg Pr. Georg Sonne. Anna Schiel. Ernst Radewald. Alfred Berger.

 

Nach einem arbeitsreichen Leben und langjährig geduldig ertragenen Leiden wurde heute, 9.30 Uhr, mein lieber guter Mann, mein bester treuer Lebenskamerad, Bruder, Schwager, Onkel und Großonkel,

Landesgeschäftsführer, Willy Hartwig, im 68. Lebensjahre, von seinem schweren Leiden erlöst. In stiller Trauer im Namen aller Angehörigen: Martha Hartwig, geb. Böhnke. Kassel, den 11. November 1957, Motzstraße 4. Früher Königsberg Pr., Graf-Spee-Straße 4.

 

Nach langem schwerem Leiden verschied am 9. Oktober 1957, fern seiner geliebten Heimat, unser lieber Vater, Schwiegervater, Großvater, Urgroßvater und Onkel, der Malermeister, August Klöckner, aus Lyck, Ostpreußen, im 86. Lebensjahre. Er folgte seiner Frau, Johanna, nach drei Jahren. In stiller Trauer im Namen aller Angehörigen: Familie Emil Radzio und Frau Radzio, geb. Klöckner. Familie Willy Göttsch und Frau Göttsch, geb. Klöckner und Enkelkinder. Schierensee über Kiel, den 9. November 1957.

 

Ruhet in Frieden. Im gesegneten Alter von 80 Jahren, verschied sanft nach kurzer Krankheit, am 9. August 1957, unsere liebe Mutter, Schwiegermutter, Schwester, Schwägerin, Oma, Tante und Großtante, Anna Pelkowski, geb. Jakubzick, in Mohrungen, Ostpreußen. Am 10. November 1957 folgte unser lieber guter Vater, Schwiegervater, Schwager, Opa und Onkel, August Pelkowski, der nur 14 Tage bei uns weilte, im 81. Lebensjahre, in die Ewigkeit. In tiefer Trauer: Gustav Pelkowski, Bäckermeister und Frau Luise Pelkowski, geb. Hildebrandt, Flensburg. Julius Pelkowski, Schuhmachermeister und Frau Marta Pelkowski, geb. Makulla, Braunschweig. Almi Puhl, geb. Jakubzick, Braunschweig. Albert Jakubzick und Frau, Lübeck und vier Enkelkinder. Flensburg, Norderfischerstraße 1

 

Nach kurzer schwerer Krankheit entschlief am 10. November 1957, mein lieber Mann, Vater, Schwiegervater, Großvater, Schwager und Onkel, Stadtinspektor i. R., Hermann Schapals, früher Tilsit, Hohe Straße 21 – 22, im 67. Lebensjahre. In stiller Trauer: Martha Schapals, geb. Jankus. Familie Lothar Schapals und Angehörige. Ratzeburg, im November 1957, Rathausstraße 1.

 

Am 23. Oktober 1957 entschlief sanft nach einem arbeitsreichen Leben, mein lieber Mann, unser guter Vater, Schwiegervater, Bruder, Schwager, Onkel und Großvater, der Landwirt, Hermann Baranski, früher Goldap, Schlanger Chaussee 1, im Alter von 79 Jahren. Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: Berta Baranski, geb. Mehl. Willi Wedell und Frau Friedel Wedell, geb. Baranski, sowjetisch besetzte Zone. Herbert Steiner und Frau Gertrud Steiner, geb. Baranski, Eckernförde, Stettiner Straße 33. Eckernförde, den 18. November 1957.

 

Ganz plötzlich, für uns unfassbar, entschlief heute früh, unser lieber Vater, Schwiegervater, Großvater, Bruder und Onkel, Kurt Boljahn, Malermeister i. R., aus Rosenberg, Westpreußen, im Alter von 74 Jahren. In tiefem Schmerz im Namen aller Angehörigen: Ursula Boljahn. Kurt Boljahn, Zahnarzt. Hella Boljahn, geb. Podzuhn und vier Enkelkinder. Elmpt, Kreis Erkelenz, Roermonder Straße 128c. Keyenberg, Kreis Erkelenz, Lindenallee 105b, 17. November 1957.

  

Fern der geliebten Heimat entschlief nach einem arbeitsreichen Leben, am 28. Oktober 1957, plötzlich und unerwartet, mein lieber Mann, unser lieber Onkel, der Bauer, Emil Heisel, im 85. Lebensjahre. In stiller Trauer: Helene Heisel, geb. Kirgasser. Gelsenkirchen. Früher Eggenhof, Ostpreußen.

 

Plötzlich und unerwartet erlag am 4. November 1957, unser lieber Vater und Großvater, Walter Lenuweit, im Alter von 64 Jahren, einem Herzschlag. Er folgte seiner treuen Ehegefährtin, unserer lieben Mutter und Großmutter, Charlotte Lenuweit, geb. Gehlhaar, die am 9. Juli 1946 in Gr.-Volz, Kreis Rummelsburg, ihre letzte Ruhestätte fand. In stiller Trauer: Familie Helmut Lenuweit, Eschenbach (Oberpfalz). Familie Gerhard Lenuweit, Oftersheim. Familie Horst Lenuweit, Schwetzingen. Schwetzingen, 6. November 1957, Schubertstraße 2. Früher Königsberg Pr., Tragh. Mühlenstraße 8.

 

Am 21. Oktober 1957 fand meine liebe Mutter, Minna Willfang, geb. Wiemer, früher Schuditten, Ostpreußen, und Königsberg Pr., Körteallee 17, im Alter von 70 Jahren, Erlösung von schwerem Leiden durch den Tod. Sie hat Ruhe gefunden nach einem Leben voller Liebe und steter Hilfsbereitschaft, voller Sorgen und Arbeit. Im Namen der Angehörigen: Charlotte Baldamus, geb. Willfang. Mittelber, P. Moosbronn über Karlsruhe (Bd) 2, Schwarzwald.

 

Am 2?. (zweite Zahl unlesbar, könnte eine 8 sein) Oktober 1957 entschlief nach kurzer schwerer Krankheit, mein lieber Mann, unser guter Vater, Schwiegervater, Großvater, Bruder, Onkel und Schwager, Gustav Peter, im 58. Lebensjahre. In stiller Trauer: Trude Peter, geb. Hopp. Ernst Karpa und Frau Hilde Karpa, geb. Peter. Elsa Peter. Hubert Anders und Frau Inge Anders, geb. Peter. Liesbeth Peter. Gerhard Peter und drei Enkelkinder. Bielefeld, Am Feuerholz 41. Früher Albehnen, Kreis Heiligenbeil, Ostpreußen.

 

Am 26. Oktober 1957 entschlief nach kurzer, schwerer Krankheit, mein lieber Vater, Schwiegervater, Opa und Uropa, Gustav Harnack, kurz vor seinem 90. Geburtstag. Er folgte seiner lieben Frau, unserer guten Mutter, Johanna Harnack, die in Dänemark 1948 verstarb. Im Namen der Hinterbliebenen: Walter Harnack. Ulm (Donau), 26. Oktober 1957, Grimmelfinger Weg 27. Früher Königsberg/Ponarth, Godriener Straße 25.

 

Fern ihrer geliebten ostpreußischen Heimat entschlief am Montag, dem 21. Oktober 1957, nach langem, mit großer Geduld ertragenem Leiden, meine liebe Frau, unsere liebe herzensgute Mutter, Schwiegermutter, Großmutter und Urgroßmutter, Luise Riemann, geb. Kamradt, im Alter von 86 Jahren. In stiller Trauer im Namen aller Angehörigen: August Riemann, Hamburg-Niendorf, Kol. „Horst", Verbindungsweg 8. Früher Rhein, Kreis Lötzen, Ostpreußen.

 

Fern seiner geliebten ostpreußischen Heimat, entschlief nach längerem schwerem Leiden und doch unerwartet, im Alter von 71 Jahren, am 22. Oktober 1957, mein lieber Mann und guter Vater, Eisenbahn-Assistent a. D., Gustav Wegner, früher Nordbahnhof. In tiefer Trauer: Ernstine Wegner, geb. Möhrke und Tochter Christel. Sohn Heinz, vermisst im Osten. Schura, Kreis Tuttlingen, Lange Straße 111. Früher Königsberg Pr., Fritzener Weg 4.

 

Seite 16   Familienanzeigen

Ein gutes Vaterherz hat aufgehört zu schlagen. Am 8. August 1957 verstarb im 81. Lebensjahre, mein lieber Mann, unser guter Vater, Großvater und Urgroßvater, der Landwirt, August Trilus, früher Argenflur, Kreis Tilsit-Ragnit. Er folgte nach zehn Tagen, seinem Bruder, Michael, der im Alter von 75 Jahren verstarb, in die Ewigkeit. In stiller Trauer: Frau Witwe Lydia, geb. Broscheit. Gustav Trilus und Frau Emma Trilus, geb. Störmer, Düsseldorf-Unterbach, Am Heitberg 34. Herm. Schiefke und Frau Minni Schiefke, geb. Trilus, Düsseldorf, Graf-Recke-Straße 82. Franz Wincenty und Frau Meta Wincenty, geb. Trilus, Berlin-Frohnau, Sigesmundkorso 81. Willy Trilus, Düsseldorf, Schillerstraße 35. Hermann Trilus, Hohen Neuendorf bei Berlin, Veltener Straße 63. Christel, Hans-Dieter und Heidi, als Enkel. Die Beerdigung fand am 12. August 1957 auf dem Friedhof in Hohen Neuendorf statt.

 

Nachruf. Ich weiß, dass mein Erlöser lebt. Hiob 19, 25    Am 13. November 1957 entschlief im Frieden des Herrn Pfarrer i. R., Alfred Müller, früher Laukischken/Waldau, im 81. Lebensjahre. Wir haben ihn am 16. November 1957 in Otterndorf (Niederelbe) zur letzten Ruhe gebettet. Lydia Anskeit und Angehörige.

 

Ein gutes Vaterherz hat aufgehört zu schlagen. Am 12. November 1957 nahm Gott der Herr unseren guten treusorgenden Vater und Schwiegervater, unseren lieben Opa, meinen Bruder, unseren Schwager und Onkel, den Polizeihauptwachtmeister i. R., Rudolf Polleit, früher Osterode, Ostpreußen, Bahnhofstraße, im Alter von 85 Jahren, zu sich in die Ewigkeit. In stiller Trauer: Frieda Langkau, geb. Polleit. Viktor Langkau. Herbert Polleit. Herta Polleit, geb. Tucholski. Als Enkelkinder: Horst, Gerhard und Herbert, Jürgen und Klaus. Hannover, Spichernstraße 27. Herzogenaurach (Oberfranken), Köpfwasen 11. Die Beerdigung hat auf dem Seelhorster Friedhof in Hannover stattgefunden.

 

Am Mittwoch, dem 13. November 1957, haben wir unseren lieben Entschlafenen, den Lokomotivführer i. R., Fritz Slogsnat, früher Insterburg, Kyffhäuserring 6, zur letzten Ruhe gebettet. In stiller tiefer Trauer: Margarete Slogsnat, geb. Taterra und Kinder. Celle, Eltzestraße 24.

 

Fern der geliebten Heimat entschlief sanft am 7. November 1957, nach schwerem Leiden, im 53. Lebensjahre, unser lieber Bruder, Schwager und Onkel, der ehem. Landwirt, Friedrich Wilhelm Domning, früher Matzwolla, Kreis Darkehmen. Er folgte unserem lieben Bruder, Rudolf Domning, der in den Kämpfen in Ostpreußen (Fischhausen) wahrscheinlich gefallen ist, und unserer guten Mutter, Minna Domning, geb. Novack. In stiller Trauer: Otto Domning und Familie, Frankfurt/Main-Römerstadt, Hadrianstraße 17. Kurt Domning und Familie, Frankfurt/Main, Lersnerstraße. Walter Domning und Familie, Mittelbuchen, Kreis Hanau. Fritz Hoffmann und Frau Evaliene, geb. Domning, Bad Soden (Taunus). Gustav Ennulat und Frau Minna Ennulat, geb. Domning, Hadamar. Fritz Gottschalk und Frau Herta Gottschalk, geb. Domning, sowj. bes. Zone. Witwe Elfriede Domning und Tochter, Bad Soden, Taunusstraße 9. Frau Kralemann, Pflegerin. Wir haben ihn zu unserer Mutter, am 11. November 1957, auf dem Friedhof in Bad Soden (Taunus) beigesetzt. Im Namen aller Hinterbliebenen: Otto Domning, Frankfurt/Main-Römerstadt, Hadrianstraße 17.

 

Apotheker i. R., Fritz Dous, früher Besitzer der Adler-Apotheke in Allenstein, geb. 4. März 1878, gest. 13. November 1957. Im Namen der tieftrauernden Familie: Elisabeth Dous, geb. Stobbe, sowj. bes. Zone.

 

Wir betrauern tief das Ableben unserer Bundesbrüder, Dr. jur. Eugen Witt, Regierungsdirektor i. R., geboren am 8. April 1888., aktiv 1908, verstorben am 7. Juli 1957; Fritz Dous, Apothekenbesitzer i. R., geb. am 4. März 1878, aktiv 1900/01, verst. am 13. November 1957. Cimbria-Königsberg im CC zu Saarbrücken.

 

Am 28. Oktober 1957 verstarb ganz unerwartet, Oberstudienrat, Curt Neudorf. Was er für die St.-Georgen-Oberschule in Pr.-Holland geleistet hat, werden wir nie vergessen. Ehre seinem Andenken! Kotelmann, Oberstudiendirektor.

 

Heute früh entschlief sanft, unser lieber Vater, Schwiegervater, Großvater, Bruder und Schwager, Landeszentralbankdirektor a. D., Ernst Koch, im Alter von 72 Jahren. In tiefer Trauer im Namen aller Angehörigen: Dr. Ernst-Günter Koch, Ahlten bei Lehrte, Bahnhofstraße 364. Dorothea Grube, geb. Koch, Freyersen, Post Weertzen, Zeven-Land. Dr. Hildegard Becker, geb. Koch, Mandelsloh über Neustadt a. Rbge. Susanne Alway, geb. Koch, England, Jud Falls Stony Hurst, near Blackburn. Mandelsloh Nr. 64, Kreis Neustadt-Rbge., den 2. November 1957. Die Trauerfeier hat am Dienstag, dem 5. November 1957, 14 Uhr, im Trauerhause stattgefunden.

 

Ein treues Vaterherz hat aufgehört zu schlagen. Plötzlich und unerwartet verschied heute, um 0.10 Uhr, infolge eines Herzschlages, mein lieber Mann, unser guter Vater, Großvater, Schwiegervater, Onkel und Schwager, Bauer, Max Possienke, im Alter von 68 Jahren. In stiller Trauer: Margarete Possienke, geb. Korsch. Kinder, Enkelkinder und Anverwandte. Wanne-Eickel (Westf.), Bruchstraße 45, den 13. November 1957. Früher Knöppelsdorf, Kreis Königsberg Pr. Die Beerdigung fand am Samstag, dem 16. November 1957, um 10.30 Uhr, von der Leichenhalle des Waldfriedhofes aus statt.

 

Fürchte dich nicht, denn ich habe dich erlöst, ich habe dich bei deinem Namen gerufen, du bist mein! Fern ihrer unvergesslichen, ostpreußischen Heimat, entschlief am 5. November 1957, nach kurzer, schwerer Krankheit, unsere liebe treusorgende Mutter, Schwiegermutter und Großmutter, gute Schwester, Schwägerin und Tante, Frau Anna Schmogrow, geb. Schober, im Alter von 67 Jahren. Sie folgte ihrem Gatten, dem Landwirt und Fleischermeister, August Schmogrow, der 1951 in Byhleguhre, verstorben ist. In stiller Trauer: Lieselotte Wenger, geb. Schmogrow. Hans Wenger, Hameln/Weser, Wehrberger Str. 40. Heinz Schmogrow und Friedel Schmogrow, geb. Engelhardt. Klaus und Ursel, als Enkel, sowj. bes. Zone. Hameln, den 9. November 1957. Früher Mixeln, Kreis Gumbinnen, Ostpreußen.

 

Gott der Herr nahm heute nach langem Leiden, meine liebe Frau, unsere gute Mutter, Oma, Schwester, Schwägerin und Tante, Frau Elisabeth Karschuck, geb. Kreuzahler, verw. Wenger, im 69. Lebensjahre, zu sich in Sein himmlisches Reich. In stiller Trauer: Franz Karschuck. Charlotte Ballendat, geb. Wenger. Liesbeth Wenger. Hildegard Wenger. Martin Köhler und Frau Gertrud Köhler, geb. Wenger. Hans Wenger und Frau Liselotte Wenger, geb. Schmogrow. Als Enkelkinder: Renate Ballendat und Marlies Ballendat. Elisabeth Köhler und Reinhard Köhler. Gleichzeitig ein stilles Gedenken meines lieben Mannes und guten Vaters, Richard Ballendat Tammau, Kreis Insterburg, geb. 01.07.1906, gefallen 04.10.1944. Im Namen aller Angehörigen: Charlotte Ballendat. Renate und Marlies. Mittelstendorf über Soltau, den 10. November 1957. Früher Altlinden, Kreis Gumbinnen.

 

Weinet nicht an meinem Grabe, gönnet mir die ewige Ruh! Denkt was ich gelitten habe, eh' ich schloss die Augen zu. Fern der geliebten ostpreußischen Heimat entschlief am 7. November 1957, nach langem, mit unendlicher Geduld getragenem Leiden, meine liebe Frau, meine unvergessliche gute Mutti, Schwester, Schwägerin und Tante, Ella Radszwill, geb. Saunus, kurz vor Vollendung ihres 57. Lebensjahres. In stiller Trauer im Namen aller Angehörigen: Eduard Radszwill, Pol.-Mstr. a. D., Han.-Kirchrode, Bünteweg 17. Inge Appleton, geb. Radszwill. Früher Tilsit, Stiftstraße 12b

 

Fern der alten Heimat wurde Frau Olga Migge, unsere einzige, von uns geliebte Schwester, am 15. November 1957 zu Grabe getragen. Wir danken Herrn Pfarrer Wortmann für die trostreichen Worte am Sarge und Grabe, den Landsleuten, Freunden und Bekannten, die unserer lieben Schwester das letzte Geleit gaben sowie für die zahlreichen Kranz- und Blumenspenden. Die Brüder, Erich Stanzick und Herbert Stanzick mit Verwandten.

 

Nach langem schwerem Leiden verlor ich am 26. Oktober 1957, meine liebe Freundin, Postsekretärin i. R., Erna Pritzlaff, Hamburg, früher Königsberg Pr. In stiller Trauer: Gertrud Ortmann. Hamburg, Krankenhaus Wintermoor. Früher Lazarett Königsberg Pr. Die Urne wird in Augsburg beigesetzt.

 

 

 

 

Inhaltspezifische Aktionen