Ostpreußenblatt, Folge 02 vom 12.01.1957

Ostpreußenblatt

Folge 02 vom 12.01.1957

 

Seite 1   Foto: Im Hof des Königsberger Schlosses. Bildarchiv: LMO

Eine einsame Linde wirft ihren Schatten ... Man glaubt, von dem weiten Schlosshof die Sprache der Geschichte zu hören.

 

Die Weite des Schlosshofes wurde dem Besucher offenbart, sowie er das Renaissance-Tor gegenüber dem Mühlenberg durchschritten hatte. Den Blick lenkte sogleich der in der Südwestecke aufragende Schlossturm auf sich. Eine kleine grüne Schmuckanlage, die sich in der Mitte des 105 mal 67 Meter großen Hofes befand, war entfernt worden, so dass das Auge des Schauenden nicht abgelenkt und die Wirkung der geschichtlichen Bauten nicht beeinträchtigt wurde. Einst war diese lichte Fläche nicht so leer; auf ihr standen das Konventshaus der Ordensritter und ein Kreuzgang. Die Forschungsarbeiten von Professor Friedrich Lahrs, deren Ergebnis in dieser Folge gewürdigt wird, verhelfen zu einer Vorstellung über die Bauweise der mittelalterlichen Ordensburg.

 

Eine humorvolle Ergänzung zu dieser wissenschaftlichen Arbeit gibt eine Plauderei, die uns das Schloss aus der Schau eines Königsberger Jungen, eines echten „Bowke" zeigt. Den Königsberger Jungen und Mädeln war auch die auf dem Schlosshof stehende Linde gut vertraut. Unzählige Klassen haben den Stamm und die Laubkrone beim Arbeiten nach der Natur mit Kohle oder Bleistift auf das Zeichenblatt gebannt.

 

Seite 1   Die Reise nach Moskau. Von unserem Berliner M. Pf. - Korrespondenten

Die Reise, die Ulbricht und Grotewohl mit einem ungewöhnlich zahlreichen Begleiterstab nach Moskau unternommen haben, ist kein Höflichkeitsbesuch zu Neujahr. Sie ist aber auch nicht einer der üblichen Befehlsempfänge, wie wir sie seit jeher kennen. Auch mit dem Wort Bitt- und Bettelgang ist ihr Charakter nicht genau bezeichnet. Denn diesmal konnte Ulbricht fordern; ihn, dem das Wasser bis zum Halse steht, zu retten, ist eine Schicksalsfrage auch für die Sowjetunion.

 

Die Schatten Ungarns und Polens sind drohend über die Gespräche zwischen Pankow und Moskau gefallen, beide, Diener und Herr, haben inzwischen das Fürchten gelernt.

 

Im Kommuniqué hieß es, die Reise sollte der Festigung der freundschaftlichen und wirtschaftlichen Beziehungen dienen.

 

Nehmen wir den „freundschaftlichen" Teil zuerst.

 

Verschärfter Kurs

Hier steht das Wesentliche zwischen den Zeilen der offiziellen Erklärungen. Wie werden wir, darum ging es, mit den Erscheinungen von Aufsässigkeit unter der Jugend, unter der Intelligenz, unter der Arbeiterschaft fertig? Welches Rezept ist gegen die Ratlosigkeit und Verwirrung unter den Funktionären anzuwenden? Noch nie wird Ulbricht mit diesen Fragen auf so großes Verständnis gestoßen sein wie diesmal, da die Sowjetunion vor ähnlichen im eigenen Lande steht. Angesichts der Ereignisse in Ungarn und Polen und jener ersten Aufweichungserscheinungen in der Sowjetunion selbst dürfte Ulbricht den Befehl erhalten haben, die Zügel noch straffer anzuziehen. Für die, denen das Wohl ihrer Völker nichts, die Erhaltung ihrer Macht aber alles bedeutet, gibt es keine andere Wahl. Man wird in Zukunft nicht mehr so viel Geld und Zeit für Aufklärung, Schulung und Propaganda verschwenden, dafür umso mehr, um „feindliche Kräfte" aufzuspüren und andererseits die Unterwürfigen, Ergebenen zu sammeln und materiell zu verwöhnen. Das ist die ganze Weisheit der Stalinisten, andere Schlussfolgerungen vermögen sie nicht zu ziehen.

 

Was Westdeutschland anbetrifft, so dürften verstärkte Versuche der Unterwanderung und verstärkte Streikhilfe abgesprochen worden sein. Alles, was offiziell zum Thema Wiedervereinigung verlautete, ist ebenso undiskutabel wie belanglos; es verrät nichts als das krampfhafte Bemühen, die „DDR" salonfähig zu machen, und dies Bemühen ist, knapp acht Wochen nach dem Budapester 4. November, einfach kläglich.

 

Wasser bis zum Hals

Brennend wichtig war jedoch die Frage wirtschaftlicher Hilfe, und hier sind zweifellos für Ulbricht positive Entscheidungen gefallen.

 

Geben wir uns einmal die Mühe einer gründlichen unvoreingenommenen Analyse der Sowjetzonenwirtschaft.

 

Seit sie besteht, befindet sie sich in ständiger Krise. Diese Krise aber hat, nach einem ersten Höhepunkt im ersten Halbjahr 1953, nunmehr einen zweiten erreicht. Die Sowjetzone geht in das neue Jahr ohne Plan-, der „Volkswirtschaftsplan 1957", im vergangenen Herbst mühsam erarbeitet, ist hinfällig geworden. Seine Voraussetzungen treffen nicht mehr zu, denn Ungarn kann und Polen will seinen vertraglichen Verpflichtungen nicht mehr nachkommen.

 

Die Zonenindustrie war bisher in stärkstem Maße von der polnischen Steinkohle abhängig. Polen aber stellte während der kritischen Oktoberwochen seine Lieferungen vollständig ein. Im November sind sie zwar wieder in Gang gekommen, doch in stark beschränktem Umfang, unregelmäßig und nur mit den minderwertigsten Sorten, für die sich in den westeuropäischen Ländern kein Abnehmer finden würde; die jüngsten Lieferungen bestanden, wie aus unterrichteter und völlig der Gehässigkeit unverdächtiger Quelle verlautet, oft sogar bis zur Hälfte aus „unbrennbaren Stoffen".

 

Da es an verwendbarem Koks fehlt, hat die Walzstahlerzeugung einen bedenklichen Tiefstand erreicht, überall fehlt es an Material. Die Rostocker Werftarbeiter werden damit beschäftigt, Rost von alten Schiffen abzuklopfen, in den Zentren des Schwermaschinenbaus — Magdeburg, Dessau und Leipzig — werden Verlegenheitsarbeiten ausgeführt. Besteller von Wechselzuganhängern, die das Leipziger Herstellerwerk noch am 20. November als „sofort lieferbar" angekündigt hatte, erhielten auf Anfrage die Auskunft, die Produktion sei „ausgelaufen", es könne nicht mehr geliefert werden. Nur dort, wo mit geringsten Walzstahlmengen hochwertige Erzeugnisse hergestellt werden — Feinmechanik, Optik — kann noch von einer fließenden Produktion gesprochen werden.

 

Export-Niederlage

Es wäre allerdings falsch, die Lage in der Industrie nur auf das Ausbleiben der polnischen

Kohle zurückzuführen. Hierdurch wurden lediglich Schwierigkeiten ins Unermessliche gesteigert, die im östlichen Wirtschaftssystem selber liegen. Nie zeigten sich diese Schwierigkeiten so krass wie im vergangenen Jahr, das im Zeichen der sogenannten „Exportoffensive" stand. Es war ein Jahr peinlicher Niederlagen. Ganze Güterzüge und Schiffsladungen voll von Erzeugnissen der sowjetzonalen Maschinen- und Fahrzeugindustrie sind von den Bestellländern im Westen, aber auch im Osten wegen schwerer Mängel nicht abgenommen und zurückgeschickt worden. Das einzige diskutable Automodell „Wartburg" fand nur in Finnland, Norwegen und der Türkei Eingang, wurde sonst aber überall als zu plump und unwirtschaftlich abgelehnt. Plump und schwer, — das gilt auch für zahlreiche auf dem Exportmarkt angebotene Erzeugnisse der Maschinenindustrie, die nach wie vor mit einer veralteten Ausrüstung arbeitet.

 

Auch rein politische Gründe haben die Wettbewerbsfähigkeit der Sowjetzone bisher entscheidend gehemmt. Man entsinnt sich der Parole „Aufbau aus eigener Kraft!". Nun, unter dieser Parole hat man geradezu ungeheuerliche Mengen an Material, Geld und Zeit vergeudet, um Verfahren und Maschinen zu „erfinden", die es im sogenannten kapitalistischen Ausland längst und viel besser gibt. Und dabei leistete die Propaganda Ulbrichts sich noch den köstlichen unfreiwilligen Witz, das Zurückbleiben der Industrie damit zu begründen, dass sie noch mit veralteten Maschinen „aus der kapitalistischen Zeit" arbeiten müsse. Jetzt ist die Erfinderbewegung zusammengebrochen und abgeblasen, und für 1957 wurde das Schlagwort ausgegeben: „Lizenzkonstruktion von der Auslandsschau ist besser als schlechter Eigenbau!"

 

Entscheidend zum Misserfolg der Exportoffensive trug auch die Schwerfälligkeit des staatlichen Handelsapparates bei und das Misstrauen gegenüber den eigenen Wirtschaftsfunktionären, das Auslandsreisen unendlich erschwert und die direkte Fühlungnahme zwischen Herstellerwerk und Bezieher nahezu unmöglich macht. Auch auf diesem Gebiet sind für 1957 Verbesserungen geplant, die sich alle als Anleihen bei „kapitalistischen" Wirtschaftsbräuchen entpuppen.

 

So sieht es also — mit Ausnahme der billigen Textilien, die besonders von der Sowjetunion massenweise abgenommen werden — beim Export aus, der ja die Voraussetzung für Importe und damit für die längst verheißene Steigerung des Lebensstandards der mitteldeutschen Bevölkerung ist.

 

Versorgungslage katastrophal

Was ihr bisher angeboten wird, liegt meist noch weit unter der oben angedeuteten Exportqualität. Nennen wir nur einige Beispiele. Trotz langjähriger Entwicklungsarbeit gibt es in der Sowjetzone noch keinen funktionierenden Kühlschrank. Alle technischen Geräte kommen mit Fehlern auf den Markt, ihre Form ist unbefriedigend. Ersatzteile werden nicht hergestellt, sie sind nicht „eingeplant". Noch immer hat der Witz von dem Mann, der sich zwei Fahrräder auf einmal kauft, Gültigkeit; er wird gefragt, warum? und er antwortet, er kaufe das zweite nur für den Fall, dass er einmal eine Ersatzkette braucht...

 

Erstmals ab kommendes Frühjahr soll — Toilettenpapier hergestellt werden! Die Erzeugnisse werden nach wie vor nicht den bescheidensten Ansprüchen gerecht. Stoffe aus reiner Wolle und Lederwaren sind für den Normalverdiener noch immer unerreichbarer Luxus.

 

Hinzu kommen die Schwierigkeiten in der Lebensmittelversorgung die zu verschleiern nur in den etwas reicher bestellten Schaufenstern Ostberlins gelingt und allenfalls in Leipzig während der Messe. Butter, Zucker, Eier, Margarine, Rindfleisch und Käse sind im Laufe des Jahres immer knapper geworden. Die Milchkontingente wurden gekürzt, in manchen Bezirken der Zone konnten nicht einmal mehr die Lebensmittelkarten beliefert werden. Räucherfisch und Fischkonserven sind Seltenheiten. Der Kaffee kostet nach wie vor vierzig Mark das Pfund und eine Tafel billigster Schokolade, für die man in West-Berlin siebzig Pfennig verlangt, kostet sechs bis sieben Mark. Nur die einheimischen Spirituosen und die sehr schlechten Zigaretten werden reichlich und zu erschwinglichem Preis angeboten. Mit dem Ausfall Ungarns gibt es jedoch nun auch keine genießbare Weinsorte mehr.

 

Stromsperren

Bruno Leuschner, der Vorsitzende der staatlichen Plankommission, hat die Lage vorsichtig so formuliert: „Auf Grund der weltpolitischen Ereignisse der letzten Monate haben sich einige Außenhandelsgeschäfte verzögert und bestimmte vorgesehene Importe wurden annulliert“. Ferner erklärte er: „Auch 1957 werden uns so wichtige Grundstoffe wie Kohle, Stahl und Energie nicht ausreichend zur Verfügung stehen“. Noch immer gibt es Stromsperren und Spitzenzeiten, in denen das Einschalten elektrischer Haushaltsgeräte verboten ist, ja, Sperrzeiten gelten auch für die Industriebetriebe mit Ausnahme der für den Export arbeitenden.

 

An den Weihnachtstagen und zu Neujahr mussten mitteldeutsche Bergleute in Sonderschichten Braunkohle fördern. Braunkohle ist in Mitteldeutschland reichlich vorhanden, wenn sich auch die Förderausrüstung nach gründlicher Demontage durch die Sowjets, der keine Neuanschaffungen gefolgt sind, in bejammernswertem Zustand befindet. Doch ist die Braunkohle kein Ersatz für Steinkohle und Koks. Hochöfen mit ihr zu befeuern ist ein letzter verzweifelter Ausweg.

 

Problematische Hilfe

Die Sowjetunion hat also nunmehr Hilfe zugesagt, wenn auch im Rahmen ihrer Möglichkeiten. Es ist eine fragwürdige Hilfe, die den Kern des Übels gar nicht trifft. Der Kern des Übels nämlich ist die im System der Weltrevolution selbst verankerte Bevorzugung der Schwerindustrie und die entsprechende Vernachlässigung der Verbrauchsgüterproduktion und der Leichtindustrie, die ja nicht der Welteroberung, sondern „nur" der Befriedigung der Bedürfnisse der arbeitenden Massen dient.

 

Ulbricht kann aufatmen, — denn nichts ist gefährlicher, als in ihren Betrieben wegen Material- und Strommangel unbeschäftigt herumstehende und diskutierende Arbeiter! Aber an ein Aufatmen der Hausfrau in der Sowjetzone ist nicht zu denken.

 

Wann hier eine Änderung eintritt, das wird mehr und mehr vom Westen abhängen; ob er endlich aufhört, besorgt und gespannt nach Moskau zu starren, wartend, was dort wieder Neues und Überraschendes geschieht, oder ob er sich angesichts der seit vergangenem Herbst so gründlich veränderten Weltlage zu eigenen neuen Plänen entschließt.

 

Seite 1   In der „Woiwodschaft“ Allenstein: Von 550 Kolchosen blieben 48 übrig.

Nach polnischen Zeitungsmeldungen sind in den letzten beiden Monaten des vergangenen Jahres in Polen achttausend der zehntausend Kollektivgüter aufgelöst worden. Wie die kommunistische Parteizeitung von Grünberg in Schlesien, die „Gazeta Zielenogorska", berichtet, ist dieser Prozess noch nicht abgeschlossen.

 

Die Auflösung der Kollektivgüter ist in den unter polnischer Besetzung stehenden deutschen Ostgebieten am schnellsten vorangetrieben worden. In der „Woiwodschaft" Allenstein sind nach einer Meldung der Parteizeitung „Glos Olsztynski" von 550 Kollektivgütern, die es noch vor einigen Monaten gab, nur 48 übriggeblieben.

 

In dem Wochenblatt des Zentralkomitees der Kommunistischen Partei für die Bauern, „Chlopska Droga", schrieb ein kommunistischer Landwirtschaftsfachmann, der Hauptfehler in der bisherigen Landwirtschaftspolitik in Polen sei damit begangen worden, dass man die sowjetischen Kolchosen als Beispiel einer sozialistischen Landwirtschaft ansah. Die Sowjet-Kolchosen eigneten sich aber nicht für die Verhältnisse in Polen, wo Genossenschaften wie in Dänemark, Schweden und Holland vorzuziehen seien.

 

Die fortschrittlich-katholische Warschauer Zeitung „Slowo Powszechne" erklärt zu diesen Maßnahmen, die Kollektivgüter seien „eine Verzerrung der Idee des Sozialismus und nicht ein Ausdruck des Sieges des Sozialismus in den polnischen Dörfern. Der Bauer sah mit seinen eigenen Augen, wie die Landwirtschaft im Namen eines haarspalterisch verstandenen Sozialismus vernichtet wurde. Das gesunde Urteil des Bauern lehnte die Zerstörung der Kleinbauernwirtschaften nur wegen eines Prinzips ab“.

 

Seite 1   Volksmiliz in Wormditt angegriffen. Der Hauptsitz der Polizei in Brand gesteckt.

Die in Allenstein erscheinende polnische Zeitung berichtet von antikommunistischen Demonstrationen, die sich an verschiedenen Orten im polnisch besetzten Ostpreußen ereignet haben. Es handele sich um „terroristische Ausschreitungen von Rowdys", die zeitweise einen antikommunistischen Charakter getragen hätten. In Wormditt hätten die Demonstranten die Volksmiliz angegriffen und den Polizei-Hauptsitz in Brand gesteckt. In Allenstein hätten Studentengruppen vor dem Hauptsitz der Kommunistischen Partei Kundgebungen veranstaltet.

 

Seite 1   Neue amtliche Bezeichnung für die Ostgebiete

Auf Bundesebene ist Einverständnis darüber erzielt worden, dass die deutschen Ostgebiete unter fremder Verwaltung im amtlichen Sprachgebrauch künftig die Bezeichnung „Deutsche Reichsgebiete in den Grenzen vom 31. Dezember 1937 unter vorläufiger polnischer bzw. sowjetischer Verwaltung" führen sollen. Als Kurzform soll die Bezeichnung „Ostgebiete des Deutschen Reiches (Stand 31. Dezember 1937), zurzeit unter fremder Verwaltung“ gelten.

 

Seite 2   Freie Rückfahrt. Für bedürftige Besucher aus der Sowjetzone.

Die Erstattung der Rückreisekosten für Besucher aus der Sowjetzone ist nun durch einen Erlass des Bundesministeriums für gesamtdeutsche Fragen und entsprechende Richtlinien neu geregelt worden. Nach dem Erlass können nun alle Besucher aus der Sowjetzone die Rückreisekosten aus der Bundesrepublik erstattet erhalten, wenn sie dies beim zuständigen Fürsorgeverband beantragen. Der Antrag muss die Erklärung enthalten, dass weder der Besucher noch sein Gastgeber die Rückreise bezahlen können. An den Antrag sind keine Bedingungen geknüpft, außer der Voraussetzung, dass sich der Besucher mindestens eine Woche in der Bundesrepublik aufgehalten haben muss.

 

Außerdem können Besucher aus der Sowjetzone bei den zuständigen Fürsorgeverbänden ein Taschengeld in Höhe von zehn Mark beantragen. Auch hier soll die Gewährung großzügig gehandhabt werden. Daneben können alle Besucher aus der Zone im Bedarfsfalle die Krankenhilfe bei den zuständigen Fürsorgeverbänden beantragen.

 

Seite 2   Keine „Grenze von Dauer. Warschau befürchtet UN-Diskussion der Oder-Neiße-Frage.

Wie aus gutunterrichteten diplomatischen Kreisen verlautet, hegen polnische Diplomaten und Regierungsfunktionäre in Warschau die Befürchtung, die Regierung eines wiedervereinigten Deutschland werde die Frage der Oder-Neiße-Linie vor das Forum der Vereinten Nationen bringen. Auf Grund neuerer polnischer Diplomatenberichte aus dem UN-Hauptquartier habe man in Warschau die Feststellung getroffen, „dass nur eine geringe Zahl westlicher Staaten bereit ist, die politische Neuentwicklung in Polen durch ihre Zustimmung zu einer Verzichtleistung Deutschlands zu fördern“. Man zeige im UN-Hauptquartier wohl „lebhaftes Interesse" an Polen, habe jedoch gleichzeitig zum Ausdruck gebracht, dass die Oder-Neiße-Linie keine „Grenze von Dauer" zwischen Deutschland und Polen sein könne, vielmehr bilde sie nach der Wiedervereinigung Deutschlands einen „Gefahrenherd". In Warschau wurde gleichfalls auf Grund der neuen Berichte festgestellt, dass eine „Wandlung" in der Haltung der asiatisch-afrikanischen Staatengruppe zur Oder-Neiße-Frage eingetreten sei, die für Polen „negativ" sei. Zwar sei die Haftung der asiatisch-afrikanischen Staatengruppe nicht fest gewesen, aber man habe bisher eine „stillschweigende Zustimmung und freundliches Wohlwollen" zu den polnischen Ansprüchen auf die Oder-Neiße-Gebiete bemerkt.

 

Das Wahlprogramm der polnischen „Front der nationalen Einheit" enthält u. a. auch einige Punkte, die sich besonders mit den besetzten deutschen Ostgebieten befassen, die in dem veröffentlichten Aufruf als „Westgebiete" Polens bezeichnet werden. Das Programm fordert hierzu: „Volle Bewirtschaftung der Westgebiete. Erhöhte Hilfe und Zuschüsse zur Entwicklung der Landwirtschaft, des Handwerks und der Kleinstädte in den Westgebieten. Volle Beteiligung und Einräumung der gebührenden Stellung für die autochthone (das heißt alteingesessene) Bevölkerung im gesamten sozialpolitischen, wirtschaftlichen und kulturellen Leben in den Westgebieten“.

 

Seite 2   Deutsche Frage und Vereinte Nationen.

Ein Sprecher der Bundesregierung erklärte auf der Bonner Pressekonferenz, dass ein Schritt in der deutschen Frage bei den Vereinten Nationen möglicherweise auf der September-Tagung der UNO erfolgen könne. Es handele sich dabei um eine Entschließung der Vereinten Nationen, die sich darauf stützen könne, dass die deutsche Spaltung eine ständige Gefährdung des Weltfriedens bedeute. Die Bundesregierung habe einen solchen Schritt bei den Vereinten Nationen schon im vergangenen Frühjahr erwogen und vorbereitet. Die Nahostkrise mit ihren Auswirkungen auf die asiatischen Länder habe aber der deutschen Regierung das Stimmenverhältnis bei der Entscheidung über eine solche Entschließung undurchsichtig erscheinen lassen. Deutschland müsse jedoch Wert darauf legen, dass eine derartige Resolution eine möglichst große Mehrheit findet. So warte man jetzt einen geeigneten Zeitpunkt ab.

 

Seite 2   Flüchtlingsstrom 1956. gestiegen 280000 Deutsche vertieften im letzten Juni die Sowjetzone.

Seit drei Jahren hat der Strom der Flüchtlinge aus der Sowjetzone in die Bundesrepublik und nach West-Berlin ständig zugenommen. Im vergangenen Jahr hat sich die Flüchtlingszahl um 10,4 Prozent auf 279 189 erhöht; das sind über 26 000 Flüchtlinge mehr als 1955 und 95 000 mehr als 1954.

 

Bundesvertriebenenminister Oberländer teilte dazu in Bonn im Einzelnen mit, dass der Anteil der Jugendlichen unter 25 Jahren von 52,4 auf 49 Prozent zurückgegangen ist. 2170 Volkspolizisten sind 1956 in die Bundesrepublik geflüchtet (1955: 2553). Unter den Flüchtlingen waren zweieinhalbmal so viel ehemalige Häftlinge wie im Vorjahr.

 

In der Bundesrepublik sind bisher rund 11 000 ungarische Flüchtlinge aufgenommen worden.

 

Im Rahmen der Familienzusammenführung hat die Bundesrepublik während des abgelaufenen Jahres, wie Oberländer ferner bekanntgab, rund 26 000 Spätaussiedler aus Polen, Jugoslawien, der Tschechoslowakei, Ungarn und Rumänien aufgenommen. 1957 erwartet man auf Grund der Rotkreuz-Verhandlungen, die mit sechs osteuropäischen Staaten geführt werden, weitere 55 000 Spätaussiedler.

 

Etwa 4000 sollen aus der Sowjetunion kommen, 16 500 aus den polnisch besetzten deutschen Ostgebieten und aus Polen, 9000 aus der Tschechoslowakei, 3000 aus Ungarn, 6000 aus Rumänien und 8000 aus Jugoslawien. Oberländer lobte die Zusammenarbeit der Rotkreuzgesellschaften und äußerte sich optimistisch zu den bevorstehenden deutsch-sowjetischen Rotkreuzverhandlungen in Moskau.

 

Seite 2   Die Rubelspritze …

In dem nach dem Abschluss der Besprechungen in Moskau im großen Saal des Kreml-Palastes in feierlicher Form unterzeichneten gemeinsamen Kommuniqué erklärt sich die Sowjetunion bereit, der Sowjetzone einen Kredit in der Höhe von 340 Millionen Rubel (nachamtlichem Kurs 340 Millionen DM) zu gewähren. Der Umfang des gegenseitigen Warenaustausches im Jahre 1957 soll um 30 Prozent gegenüber dem Vorjahr gesteigert werden. Die Sowjetunion will im Austausch für Maschinen, Industrieausrüstungen und andere Industrie- und Verbrauchsgüter ihre Lieferungen von Koks, Erdöl, Walzstahl, Schnittholz und anderen Industrierohstoffen sowie Lebensmitteln steigern.

 

Als „Teillösung in der Abrüstungsfrage" befürworten beide Verhandlungspartner die Errichtung einer „Zone der beschränkten Rüstung in Europa, die beide Teile Deutschlands einbezieht".

 

Das Kommuniqué kündigt an, dass in Kürze zwischen der Sowjetunion und der Sowjetzone ein Abkommen über das Statut der in der Sowjetzone stationierten russischen Truppen abgeschlossen wird. Das Kommuniqué unterstreicht die Bündnisverpflichtungen, die sich für die Sowjetzone aus dem Warschauer Vertrag ergeben.

 

Das gleichfalls angekündigte Konsularabkommen soll der Sowjetzone die Visahoheit geben. Auch auf kulturellem Gebiet soll die Zusammenarbeit zwischen der Sowjetunion und der Sowjetzone verstärkt werden. Vor allem ist vorgesehen, durch den Austausch von Fachleuten zu einer engeren wissenschaftlichen und technischen Zusammenarbeit zu gelangen.

 

Nach einem Kommentar des Zonen-Rundfunks ist auch jetzt nicht mit einem Abzug sowjetischer Truppen aus der Sowjetzone zu rechnen. Dies könne erst dann geschehen, „wenn in Europa die Gefahr eines Überfalls auf die DDR und die Länder des Sozialismus gebannt ist“.

 

Seite 2   Dulles erläutert Eisenhower-Doktrin. „Den dritten Weltkrieg beenden, bevor er beginnt".

Der amerikanische Außenminister Dulles erklärte, dass ein kommunistischer Einbruch in den Nahen Osten die sowjetischen Machthaber ermutigen würde, überall zu einer aggressiveren Politik überzugehen. Es wäre ein politisches Unglück für die Welt, wenn der Nahe Osten in die Hände des internationalen Kommunismus fiele.

 

Dulles erläuterte vor dem Außenpolitischen Ausschuss des Repräsentantenhauses den Plan Präsident Eisenhowers, dem Kommunismus im Nahen Osten entgegenzutreten. Dulles sagte, nur wenn der Kongress rasch dem wirtschaftlichen und militärischen Hilfsprogramm für den Nahen Osten zustimme, werde er das Äußerste zur Sicherung des Friedens und der Freiheit getan haben.

 

Gegen die in Kongresskreisen wachgewordenen Bedenken wegen zu weitreichender Konsequenzen der von Eisenhower beantragten militärischen Vollmacht wandte sich Dulles mit der Erklärung, die vom Präsidenten gewünschte Entschließung bezwecke Befriedung und nicht Krieg. Wie bereits in früheren Fällen, in denen Präsident und Kongress gemeinsam gegen den internationalen Kommunismus aufgetreten seien, sei das Ziel, „den dritten Weltkrieg zu beenden, bevor er beginnt“.

 

Es stehe zwar einigermaßen fest wie der amerikanische Kongress sich verhalten werde, falls der Weltkommunismus damit besinnen sollte, sich mittels Krieg, Stück für Stück die Welt zu erobern, sagte Dulles. „Solange der Kongress aber nicht wirklich gesprochen hat, besteht Ungewissheit im Nahen Osten und möglicherweise auch in der Sowjetunion“.

 

Damit erläuterte Dulles die Grundsatzerklärung, die Präsident Eisenhower vor dem amerikanischen Parlament in einer feierlichen Sondersitzung abgegeben hat; er ersuchte in ihr um die Erteilung von wirtschaftlichen und militärischen Vollmachten für den Nahen Osten. In einer halbstündigen Erklärung begründete Eisenhower, warum der Kongress, der über Krieg und Frieden zu entscheiden hat, ihn ermächtigen solle, die bewaffneten Streitkräfte der Vereinigten Staaten einzusetzen, falls der Schutz der territorialen Unverletzlichkeit und politischen Unabhängigkeit einer Nation im Nahen Osten dies verlange.

 

Der Präsident fügte hinzu, dass von einer solchen Ermächtigung nur auf Wunsch der angegriffenen Nation Gebrauch gemacht werden würde. Es sei seine tiefe Hoffnung, dass er sie überhaupt nicht anzuwenden brauche.

 

Die „Eisenhower-Doktrin", über die nun der Kongress zu befinden haben wird, verband die Ankündigung der militärischen Bereitschaft Amerikas im Nahen Osten mit einem erneuten Bekenntnis zum Frieden als höchstem Ziel der Außenpolitik Amerikas. „Feierlich und emphatisch" erklärte Eisenhower, dass „die Sowjetunion nichts von den Vereinigten Staaten im Nahen Osten zu fürchten hat, solange ihre Herrscher nicht ihrerseits zuerst zum Angriff schreiten".

 

Seite 2   Von Woche zu Woche

Bundespräsident Heuss gab nach seiner Rückkehr vom Weihnachts- und Neujahrsurlaub in Bonn dem diplomatischen Korps den traditionellen Neujahrsempfang.

 

Bundeskanzler Dr. Adenauer hatte in Bonn eine längere Aussprache mit den Beiräten des Präsidenten Eisenhower über die zukünftige amerikanische Waffenhilfe für die Bundesrepublik. Westdeutschland erhält von den USA als Geschenk Waffen und Militärgerät im Werte von 4,2 Milliarden DM, weitere Waffen im Werte von rund 5,8 Milliarden DM sollen von der Bundeswehr in den USA gekauft werden.

 

Die zehn Bundestagsabgeordneten des Saarlandes sind vom Saarbrücker Landtag gewählt worden. Es handelt sich um drei Mitglieder der CDU und der demokratischen Partei sowie um je zwei Abgeordnete der SPD und der früheren Hoffmann-Partei.

 

Die Bundesrepublik wird mit der Sowjetunion solange keinen Handelsvertrag abschließen, wie die sowjetische Regierung ihre Haltung in der Deutschland-Frage nicht ändert. Bundespressechef von Eckardt erklärte in Bonn auf einer Pressekonferenz, der Abschluss eines Handelsvertrages oder eines Handels- und Freundschaftsvertrages setze ein Maß von Vertrauen voraus, das so lange nicht gegeben sei, wie sich die Sowjetunion der Wiedervereinigung Deutschlands widersetze.

 

Für eine Berufung General Heusingers zum Generalinspekteur der Bundeswehr hat sich die SPD ausgesprochen. Sie erklärte, Heusinger, der auch in der Vergangenheit gegenüber der Opposition große Loyalität gezeigt habe, werde mit dem Verteidigungsminister gut zusammenarbeiten.

 

Die in Bayern aufgestellte 5. Panzer-Division der Bundeswehr wird im Februar zum großen Teil nach Hessen und Rheinland-Pfalz verlegt werden. Der Divisionsstab kommt nach Koblenz.

 

Ein Berliner Amtssitz des Bundespostministeriums wird in einem Bürohaus am Kurfürstendamm von Bundesminister Lemmer und einem kleinen Arbeitsstab am 1. Februar 1957 bezogen werden.

 

Ein erster Höflichkeitsbesuch des polnischen Militärmissionschefs in Westberlin bei Bürgermeister Suhr erfolgte vor einigen Tagen. Der polnische Missionschef hat damit nach drei Jahren zum ersten Mal die Verbindung mit dem Senat aufgenommen.

 

3847 Flüchtlinge aus der Sowjetzone baten in der letzten Woche in der Bundesrepublik und West-Berlin um Notaufnahme. Die Zahl war etwas geringer als in der Vorwoche.

 

Für eine Ungarn-Siedlung in der Stadt Köln haben die Katholiken des dortigen Erzbistums über 400 000 DM gestiftet. Die Siedlung erhält auf Wunsch des Kardinals Frings den Namen des Ungarnkönigs Stephan.

 

Die Zahl der Schulentlassenen in der Bundesrepublik wird nach einer Erklärung von Bundesminister Oberländer in den nächsten Jahren stark sinken. Während es 1954 noch 920 000 Schulentlassene gab, werden es 1960 nur 579 000 sein. Für die Jugend bedeutet das eine erhebliche Verbesserung der Berufsaussichten.

 

Das Ostsee-Feuerschiff „Kiel" wurde im Nebel von einem finnischen Dampfer gerammt und im sinkenden Zustand bei Bülk auf Grund gesetzt. Die Besatzung konnte gerettet werden. Das Schiff soll später bei der Kieler Lindenau-Werft (früher Memel) ausgebessert werden.

 

Die Lieferung von amerikanischem Getreide an Polen gegen Dollarzahlung zu Weltmarktpreisen hat der Washingtoner Handelsminister angekündigt. Der rotpolnische Botschafter in Paris hat mit seinem amerikanischen Kollegen Geheimbesprechungen über eine amerikanische Finanzhilfe für Polen geführt.

 

160 000 Ungarn waren bis Ende letzter Woche nach Österreich geflüchtet. Etwa 92 000 der Geflüchteten sind inzwischen nach anderen Ländern weitergeleitet worden. Deutschland hat etwa 11000 Ungarnflüchtlinge aufgenommen.

 

Gegen eine von Bulganin geforderte Fünf-Mächte-Abrüstungskonferenz haben sich in ihren Antwortnoten an den Kreml Präsident Eisenhower, Eden und Mollet ausgesprochen. Sie betonten, es sei zweckmäßig, die Abrüstungsgespräche im Rahmen der Vereinten Nationen fortzuführen. Eisenhower schrieb, eine Fünf-Mächte-Konferenz habe zurzeit keinen Sinn.

 

Neue Bedingungen für den Suez-Kanalverkehr hat der ägyptische Staatspräsident Nasser gestellt. Er teilte mit, dass englische und französische Schiffe den Kanal erst wieder passieren könnten, wenn Israel das Gebiet von Gaza geräumt habe. Kairo verlangt weiter dass in Zukunft alle Kanalgebühren an Ägypten gezahlt werden.

 

Erhebliche Summen für die Räumung des Suez-Kanals will UNO-Generalsekretär Harnmarskjöld von den Mitgliedsstaaten der Vereinten Nationen fordern. Als Anfangskapital für die glatte Durchführung der Arbeiten hat er 42 Millionen Mark veranschlagt. Amerika soll bereit sein, die Hälfte zur Verfügung zu stellen. Angeblich hat man bereits auch bei der Bundesregierung wegen einer Beteiligung angefragt.

 

Die größten Kriegsschiffe der Welt werden sechs amerikanische Flugzeugträger von je 75 000 Tonnen sein, die in den nächsten Jahren in Dienst gestellt werden. Jedes Schiff kostet annähernd 900 Millionen Mark.

 

Seite 3   Das vierzigste Jahr.

Im Spätherbst 1957 werden volle vier Jahrzehnte seit dem Ausbruch der bolschewistischen Oktoberrevolution vergangen sein. Die Zwanzigjährigen, denen damals in Sankt Petersburg (dem heutigen Leningrad) und später in Moskau, der neuen roten Metropole, Lenin den „Sieg des Volkes über alle seine Unterdrücker" und den baldigen Anbruch des ersten Arbeiterparadieses auf Erden verkündete, werden — wenn sie die Stürme der Zeiten und die immer neuen „Säuberungswellen" des kommunistischen Regimes überlebt haben — nun als weißhaarige Sechziger die „Jubelfeiern der Revolution" über sich ergehen lassen, mit denen der Kreml als Hauptveranstalter solcher „proletarischen Feste" sicher nicht geizen wird. Alle Jüngeren aber, schon die Fünfziger und mehr noch die Vierziger und Dreißiger, können mit Recht von sich behaupten, dass sie ein anderes als ein sowjetisches Russland bewusst überhaupt nicht mehr erlebt haben. Die Vorstellung einer anderen, einer freien Welt muss ihnen ganz fern liegen, denn sie haben ja ihr rotes „Paradies" fast ausnahmslos niemals verlassen und es fehlen ihnen somit alle Vergleichsmaßstäbe. Was sollen sie, die doch ihr ganzes Leben hindurch nur kommandiert, reglementiert, „eingeplant" und angetrieben wurden, sich etwa unter einer Freiheit der Persönlichkeit, unter einer frei im Wettbewerb stehenden Privatwirtschaft und unter tausend anderen Dingen vorstellen, die. sie doch allesamt niemals miterlebten? Keine noch so abgelegene Insel der anderen Welt ist ja in diesen vierzig Jahren so rücksichtslos abgeschlossen gewesen wie das rote „Vaterland der Werktätigen“. Was „da draußen" vor sich geht, das ist doch den Russen so fremd und unbekannt wie uns etwa ein Leben auf dem Mond und dem Mars. Ihre Zeitungen und Rundfunksender, ihre Parteiagitatoren und „Stimmungsmacher" haben ihnen Jahr für Jahr eingehämmert, dass der Arbeiter und Bauer nirgends besser lebt als in der Sowjetunion. Sie hatten es sehr einfach, belanglose kleine Verbesserungen und Erleichterungen als Gipfel menschlichen Fortschritts anzupreisen; vergleichen konnte ja niemand. Wohl werden es die meisten wenigstens dumpf geahnt haben, dass bis zur Verwirklichung des irdischen Paradieses auch für den russischen geduldigen Menschen noch viel fehle, immer wieder aber schrien ihnen dann ihre Regenten von Lenin über Stalin bis Chruschtschow und Bulganin in die Ohren: „Wartet nur noch ein paar Jährchen, dann hat alle Not ein Ende, dann werden wir die anderen eingeholt und überholt haben“.

 

Um welchen Preis?

Sechsmal nacheinander hat man bis heute den „Bürgern der Sowjetunion" einen Fünfjahresplan vorgesetzt, nach dessen Erfüllung dann die allgemeine Not des Volkes so gut wie restlos behoben sein sollte. „Nur einmal noch den Gürtel enger schnallen, nur einmal noch alle Kräfte anspannen, dann scheint uns für immer die Sonne, dann sind die Sowjetmenschen die glücklichsten der Welt, von allen anderen beneidet und bewundert“. Sobald ein Plan abgeschlossen war, wurde unter ungeheurem Geschmetter der Parteifanfaren der nächste auf den Tisch gelegt, ein Riesenband von Zahlen, Verheißungen und Forderungen, deren Richtigkeit nicht einmal gewitzte Wirtschaftsfachleute beweisen oder widerlegen konnten. Niemand wird leugnen wollen, dass unter Aufbietung aller Kräfte und unter Einsatz aller nur irgendwie verfügbaren Mittel riesige Fabriken, Kraftwerke, Bergwerke und sonstige Anlagen geschaffen wurden. Dass zuerst und vor allem die russische Schwer- und — was hier meist das gleiche bedeutet — die Waffenindustrie mit ihren Zulieferbetrieben nie gekannte Ausmaße erreichte, dass ebenso mächtige Kanäle und Stauwerke geschaffen wurden, — wer wollte es bestreiten? Die Sowjetunion verfügt im vierzigsten Jahre nach der Revolution nicht nur über die weit größte Armee der Welt, sondern auch über ein Waffenarsenal von geradezu märchenhaftem Ausmaß. Das alles ist richtig und wird kaum irgendwo — weder in noch außerhalb Russlands — bestritten. Was aber — und das muss man sich doch wohl vier Jahrzehnte nach der Machtergreifung des Bolschewismus zuerst und vor allem fragen — geschah, um das angeblich erste und entscheidende Vorhaben dieser Revolution, die Schaffung eines Musterstaates für Arbeiter und Bauern bei den denkbar besten Lebensbedingungen zu verwirklichen? Haben nicht seit den Tagen Lenins die Männer im Kreml immer wieder beteuert, alles, was sie unternähmen, solle doch nur dem Zwecke dienen, dem russischen Proletarier so bald wie nur möglich ein paradiesisches Dasein zu schaffen? Das würde dann als ein leuchtendes Beispiel der neuen Zeit schon dahin wirken, die Arbeiter und Bauern der ganzen Welt auf den allein richtigen Weg des Kommunismus zu bringen. Der Anbruch des „Goldenen Zeitalters" wurde nach jedem Fünfjahresplan in Aussicht gestellt, was aber vollzog sich in Wirklichkeit?

 

Belogen und betrogen!

Den Kampf gegen jede Form des Imperialismus und Unterdrückung hatten die bolschewistischen Führer angeblich auf ihre Fahnen geschrieben. Jetzt, vier Jahrzehnte nach dem Einzug Lenins als roter Diktator in den Petersburger Smolnypalast, präsentiert sich das Sowjetregime dem eigenen Volke und der Welt als die vollkommenste Verkörperung des hemmungslosen Machtstaates und der totalen Unterdrückung. Die „Bauernbefreiung" und die „vollkommene Landreform" hatte Lenin verheißen, — verwirklicht haben er und seine Nachfolger die Vernichtung des gesamten freien Bauernstandes. Wo wird der Arbeiter, der doch als der „liebe Sohn des Regimes" vor allem die neuen Errungenschaften genießen sollte, in Wahrheit mehr drangsaliert und gegängelt als im Zeichen des sowjetischen Staatskapitalismus? Wo hat er weniger Rechte und Freiheiten als im kommunistischen Machtbereich? Seine „Gewerkschaften" und seine „Betriebsräte" haben nur die eine Aufgabe, ihn zu immer größeren Leistungen anzupeitschen, ihn im Namen des Regimes zu kontrollieren und in Schach zu halten. Was sind seine Löhne — wenn man die Kaufkraft zugrunde legt — gegenüber denen seiner Kollegen im freien Ausland und was ist sie gegenüber den fürstlichen Einkünften der Funktionäre, der roten Generale und Kommissare? Er ist vom ersten bis zum letzten Tage belogen und betrogen worden. Der Mensch, der nicht von den Pfründen und Gunsterweisen der Staatspartei zehrt, gilt nichts in dieser „Vaterland der Werktätigen". Wann hat er jemals frei wählen und über sein Schicksal entscheiden dürfen? In dem Staat, dessen Machthaber den lieben Gott „absetzen" wollten, da wird auch die Persönlichkeit gleich nichts geachtet, man ist eine Nummer, ein Schräubchen in einem seelenlosen Mechanismus. Und mag auch der Russe heute gar nicht ahnen, wie anders sein Leben in einer freien Welt verlaufen würde, er spürt es schon, was alles, ihm in der Praxis des Bolschewismus von klingenden, immer neuen Versprechungen nicht gehalten wurde.

 

Grenzen der Macht

Man hat sich oft die Frage vorgelegt, ob eigentlich die „Erzväter" des russischen Kommunismus selbst jemals an die Versprechungen geglaubt haben, die sie dem von ihnen nun seit vierzig Jahren ausgebeuteten und misshandelten Volke machten. Es mag sein, dass es in den Anfängen unter ihnen auch Ideologen gegeben hat, die ernsthaft annahmen, ihre Revolution werde die große Befreiung der Massen bringen. Dass aber schon Lenin unter der „Diktatur des Proletariats" nur die unumschränkte Macht einer kleinen Gruppe von Parteifanatikern verstand, dass er sich sogleich nach der Machtergreifung mit Terror und Gewalt in die Rolle eines roten Zaren einlebte, steht fest. Sein Nachfolger Stalin hat ganz gewiss nie an etwas anderes als an die Aufrichtung einer roten imperialistischen Weltmacht um jeden Preis gedacht und die Massen ebenso wie seine gefügigen Werkzeuge abgrundtief verachtet. Daran hat sich auch unter seinen Nachfolgern nicht das Mindeste geändert. Heute wie einst bestimmt in Russland eine winzige Gruppe von skrupellosen roten Managern das Schicksal aller, und wenn man alle Parteikommunisten und geschäftstüchtigen Nutznießer hinzurechnet, kommt man noch nicht auf zehn Prozent des ganzen Volkes.

 

Wie war es — so fragen sich wohl viele — möglich, dass eine riesige Nation eine solche unerhörte Tyrannei vierzig Jahre ertragen hat und noch weiter erträgt? Vieles hat zusammengewirkt, den bolschewistischen Regisseuren und Drahtziehern das Spiel zu erleichtern, die Eigenart des Volkscharakters ebenso wie die schweren Unterlassungssünden des morschen Zarenstaates, im weiteren Verlauf dann vor allem oft genug die Torheit und Unfähigkeit auch der westlichen Politiker, den wahren Charakter des Sowjetsystems und seine wahren Ziele und Bestrebungen zu erkennen. Dass sich Stalin 1947 am dreißigsten Jahrestag der Oktoberrevolution wie ein großer Triumphator fühlen konnte, das verdankte er doch nicht zuletzt der geradezu verbrecherischen Einsichtslosigkeit Roosevelts und anderer „Friedensmacher" gleichen Schlages, die ihm Europa bis an den Harz und an die Elbe, die ihm ganz Ost- und Südosteuropa ausgeliefert hatten. Der Mann, der einst nur Russland unterjocht hatte, konnte nun schonungslos auch die Polen, die Tschechen, Ungarn, Bulgaren und auch die Mitteldeutschen auspressen. Wer, so mochte er sich damals fragen, würde seinen weiteren Vormarsch auch nach West-Berlin, nach Westdeutschland und nach Westeuropa aufhalten können, zumal Frankreich und Italien von seinen Kreaturen schon nahezu beherrscht wurden. Es schien für seine Machterweiterung fast keine Grenzen mehr zu geben.

 

Heute, zehn Jahre später, hat sich doch manches schon gewandelt in diesem Bilde. Gewiss, der Geist im Kreml ist der gleiche geblieben. Wir dürfen sicher sein, dass in den kommenden Monaten in Moskau mit lauten Versicherungen der Stärke, der Unwiderstehlichkeit und mit „Siegesbotschaften" aus den Produktionsschlachten nicht gespart werden wird. Die befohlene Jubelstimmung für die nun vierzigjährige Sowjetunion wird rechtzeitig angeheizt werden. Aber auch sie kann den Klarblickenden nicht darüber hinwegtäuschen, dass sich die Grenzen der Sowjetmacht stärker denn je abzeichnen. Die von Stalin geplante völlige Auslöschung der östlichen Völker als Eigenpersönlichkeiten ist misslungen. Was man längst tot wähnte, hat sich erneut als lebendig erwiesen. Die Augen der Bolschewisten haben mehr gefordert als der Magen verdauen konnte. Das kommunistische China wird sich niemals mit der Rolle des bloßen Moskauer Befehlsempfängers abfinden, und die anderen Satelliten werden nur noch mit blanker Waffengewalt einigermaßen bei der Stange gehalten.

 

Um ganze Zehn- und Zwanzig Millionen Völker zu gefügigen Werkzeugen und zu verlässlichen Mitarbeitern zu machen, dazu genügen ganz gewiss auf die Dauer auch Panzerarmeen nicht mehr. Schon muss man sehr laut den kritischen und ernüchterten Stimmen auch im eigenen Land Schweigen gebieten, aber gerade die sowjetischen Experten werden wissen, wie rasch sich Wellen der Missstimmung und Widersetzlichkeit wie Flammen verbreiten können. Man ahnt dunkel, dass auch einmal das tausendfach betrogene und getäuschte, geschundene und missbrauchte russische Volk alte Rechnungen präsentieren könnte. Einstweilen gibt man sich programmgemäß siegessicher und zuversichtlich, wirft man den alten Versprechungen und Verheißungen neue hinterher.

 

Seite 3   Bevölkerungsdichte auf die Hälfte gesunken. Im Gebiet Allenstein herrschen katastrophale Zustände.

Polnischer Sejm-Abgeordneter stellt fest: Die gegenwärtig in Allenstein erscheinende Zeitung „Glos Olsztynski" veröffentlicht einen eingehenden Bericht des polnischen Abgeordneten Krol, in dem die „katastrophalen Zustände" im polnisch verwalteten südlichen Ostpreußen geschildert werden. In dem Bericht, der vor dem Sejm erstattet wurde, heißt es einleitend, dass die Neubesiedlung der „Woiwodschaft Allenstein" im allgemeinen im Jahre 1949 beendet worden sei, wobei man allerdings die besten Böden den Staatsgütern, die minderen Böden den „Individualbauern" zugewiesen habe. Sechzig Prozent der Höfe weisen zwischen sieben und fünfzehn Hektar Fläche auf. Infolge des Mangels an Arbeitskräften sind die Wiesen und Weiden nicht hinreichend genutzt worden-, infolgedessen sank die Erzeugung von Futtermitteln so stark ab, dass der Viehbestand je 100 Hektar jetzt im südlichen Ostpreußen um ein Viertel geringer ist als der polnische Durchschnitt. Ausdrücklich wird festgestellt, dass vor dem Kriege der Viehbesatz im südlichen Ostpreußen viermal größer war als im Jahre 1956.

 

Was die Industrie anlange, so sei die Zahl der Sägewerke von insgesamt 280 auf 40 (vierzig) abgesunken, ähnliches gelte auch für die Mühlen. Die Maschinen-Traktoren-Stationen, haben ein Absinken des Bestandes an landwirtschaftlichen Maschinen — zwischen 1950 und 1955 — um nicht weniger als 60 v. H. gemeldet. Die Bevölkerungsdichte im südlichen polnisch verwalteten Ostpreußen wird in dem Bericht des Abgeordneten mit 26 je qkm angegeben (vor dem Kriege betrug die Bevölkerungsdichte im jetzigen polnischen Verwaltungsgebiet Süd-Ostpreußen 56,4 je qkm. Anm. d. Red.)

 

Der polnische Abgeordnete forderte angesichts der „Allensteiner Katastrophe" die unverzügliche Einsetzung einer besonderen Regierungskommission, welche sich mit der Wirtschaftslage der „Woiwodschaft Allenstein" befassen und für deren Behebung Sorge tragen solle. Bisher hätten sich die von Warschau ausgehenden Planungen „nicht nach den Gegebenheiten in der Woiwodschaft, sondern nach dem Monde gerichtet". Ähnliche Verhältnisse, so hob der polnische Sejm-Abgeordnete Krol hervor, herrschten u. a. auch in den Woiwodschaften Grünberg (Niederschlesien-Ostbrandenburg) und Köslin (Ostpommern).

 

Rest der Seite: Werbung mit Foto: A. O. Schmidt, Hamburg – Bernsteinschmuck als Werbegabe –

 

Seite 4   Die Ostprovinzen in zunehmendem Verfall. Das Zentralorgan der polnischen Kommunisten stellt es fest.

Das Zentralorgan der nationalkommunistischen „Polnischen Vereinigten Arbeiterpartei", die Warschauer Zeitung „Trybuna Ludu", veröffentlicht unter der Überschrift „Breslau — eine offene Frage" einen umfassenden Bericht über die gegenwärtige Lage in der Hauptstadt Schlesiens, in dem ausführlich festgestellt wird, dass in Breslau seit 1948 ein allgemeiner Verfall der Wirtschaft und überhaupt der Stadt eingetreten ist. Dies wird insbesondere darauf zurückgeführt, dass in der polnischen Einwohnerschaft eine „Stimmung der Vorläufigkeit" eingerissen sei, die nun „liquidiert" werden müsse.

 

In dem Artikel wird außerdem zugegeben, dass die einst reichen deutschen Ostprovinzen sich insgesamt in einem zunehmenden Verfall befinden. Hierzu heißt es wörtlich: „Wir wissen, dass wir ein armes (!) Land sind und erhebliche wirtschaftliche Schwierigkeiten zu überwinden haben. Doch kann man sich nur schwer mit der Tatsache abfinden, dass der prozentuale Anteil der Westgebiete (der polnisch verwalteten deutschen Ostgebiete jenseits der Oder und Neiße Anm. d. Red.) an den Gesamtaufwendungen im Jahre 1954 nur 19,2 v. H. betrug . . . Dabei leben in den Westgebieten 26 v. H. der polnischen Gesamtbevölkerung, und sie nehmen 33 v. H. der Gesamtfläche des Landes ein“.

 

Seite 4   29000 Deutsche ausgesiedelt

Von amtlicher polnischer Seite wird mitgeteilt, dass in den Jahren 1952 bis 1956 insgesamt 29 000 Deutsche aus den polnisch besetzten deutschen Ostgebieten und aus Polen nach Deutschland ausgesiedelt worden sind, 1956 allein rund 18 000, von denen 12 500 in die Bundesrepublik, der Rest in die Sowjetzone gegangen sind.

 

Seite 4   „Baltische Eigenstaatlichkeit …“ Man erwartet ein neues Moskauer Täuschungsmanöver.

Die Stockholmer Zeitung „Morgonbladet" berichtet, die Sowjetunion plane, den drei baltischen „Sowjetrepubliken" Estland, Lettland und Litauen durch eine neue Erklärung eine sogenannte „Souveränität" zu geben. In London lägen Informationen vor, wonach der Kreml erklären wolle, die drei baltischen Länder würden den „gleichen völkerrechtlichen Status wie die übrigen Ostblockländer erhalten". Estland, Lettland und Litauen sollten, ohne dass sich natürlich faktisch etwas ändere, auch dem Warschauer Pakt beitreten und sogenannte unabhängige Regierungen erhalten. In London sei man davon überzeugt, dass hier von Moskau ein „Versuchsballon" gestartet werden solle, um festzustellen, wie die westlichen Staaten, die zum Teil die Annektion der baltischen Staaten niemals anerkannt hätten, auf ein solches Manöver reagieren würden.

 

Seite 4   Wie Chruschtschow befahl...

Chruschtschow und der frühere Sowjetministerpräsident Malenkow waren die Dirigenten jener Budapester Konferenz, auf der die Sendboten des Kreml zusammen mit linientreuen „Genossen" aus Bulgarien, der Tschechoslowakei, Rumänien und Ungarn über den weiteren Kurs in dem so furchtbar heimgesuchten Donaustaat „verhandelten". Die dort gefassten Beschlüsse sind ein geradezu klassischer Beweis für die Starre und Unbelehrbarkeit, mit der Moskau und die von ihm abhängigen Satelliten den stalinistischen Kurs weiter verfolgen. Das Marionettenregime des Kadar musste natürlich dem Kreml den „tiefgefühlten Dank" für das Eingreifen der russischen Panzerarmeen und für den Mord an ungarischen Freiheitskämpfern aussprechen. Moskau sagte wieder einmal „brüderliche Hilfe" zu, und darauf hatten die Budapester Trabanten zu beteuern, dass in Ungarn auch in Zukunft die „proletarische Diktatur" der vom ganzen Volk verachteten Kommunisten „in voller Stärke" auch weiter angewandt werde. Den von der ungarischen Arbeiterschaft gewählten Vertrauensräten wurden alle Vollmachten genommen und die roten „Genossen Direktoren" abermals als Alleinherrscher in den Betrieben eingesetzt. Auch für die weitere Enteignung des Bauerntums und die Straffung der Kolchosen und Staatsgüter bolschewistischer Prägung hat man sich abermals ausgesprochen. Blutige Unterdrückung, Ausbau der roten Geheimpolizei, totale Ausschaltung des Volkes, — das sind die „Errungenschaften", die Kadar auf Chruschtschows Befehl seinem Volk zu bieten hat. Dass man damit wohl ein Volk knebeln und knechten, nicht aber ein neues Ungarn schaffen kann, wird sich zeigen . . .

 

 

Seite 4   Verbesserungen im Lastenausgleich. Höhere Sätze in der Unterhaltshilfe - Weitere Änderungen gesichert. Von unserem Bonner O. B. – Mitarbeiter.

Der Bundestagsausschuss für den Lastenausgleich hat in den Tagen vor Weihnachten die zweite Lesung des großen Achten Änderungsgesetzes zum Lastenausgleichsgesetz abgeschlossen. Obwohl sich in Anbetracht der Wichtigkeit dieses in Vorbereitung befindlichen Gesetzes über den Stand der Beratungen in den großen Problemen der Auseinandersetzung manches sagen ließ, sei hier nur auf solche Einzelfragen eingegangen, in denen keinesfalls zu erwarten steht, dass eine spätere Gesetzeslesung daran noch etwas ändert. Die folgenden Gesetzesverbesserungen können bereits als gesichert angesehen werden.

 

1. Die Sätze der Unterhaltshilfe werden vom 1. April 1957 ab wesentlich heraufgesetzt. An Stelle von 100 DM werden künftig 120 DM gezahlt werden. Der Ehegattenzuschlag wird sich künftig mit 60 DM bemessen, so dass dem Ehepaar künftig 180 DM statt bisher nur 150 DM im Monat zur Verfügung stehen werden.

 

2. Entschädigungsrenten werden künftig auch die Angehörigen der Jahrgänge 1890 und jünger (Frauen 1895 und jünger) erhalten, sofern sie das 65. Lebensjahr (bei Frauen 60. Lebensjahr) vollendet haben.

 

3. Für 65-jährige bemisst sich die Entschädigungsrente ab 1. April 1957 nicht mehr mit 4 Prozent des Hauptentschädigungsanspruches jährlich, sondern mit 6 Prozent.

 

4. Die Waisenrente des Lastenausgleichs wird vom 1. April 1957 ab von 55 DM auf 65 DM erhöht

 

5. Das Sterbegeld erhalten auch solche Unterhaltshilfeempfänger, deren Unterhaltshilfe ruht oder inzwischen eingestellt worden ist.

 

6. Die Sätze der Entschädigungsrente wegen Existenzverlustes werden vom 1. April 1957 ab um 10 DM heraufgesetzt.

 

7. Aufbaudarlehen werden, falls der Hauptentschädigungsanspruch höher liegt, auch über 50 000 DM hinaus gewährt.

 

8. Aufbaudarlehen können auch mit den Hauptentschädigungsansprüchen naher Verwandter verrechnet werden, so dass sie also nicht zurückgezahlt zu werden brauchen.

 

9. Aufbaudarlehen Wohnungsbau für eine Mieterwohnung werden nicht mehr mit der Hauptentschädigung zwangsverrechnet, sondern nur auf Antrag des Vertriebenen wird die Hauptentschädigung in Anspruch genommen.

 

10. Verlorene Ansprüche (Hypotheken, Schuldverschreibungen, Postscheckkonten usw.) werden mit demselben DM-Betrag im Rahmen des Lastenausgleichs entschädigt wie bei den Einheimischen bei der Währungsreform die Umstellung erfolgte; bisher gib es für die Vertriebenen nur einen Teil hiervon.

 

11. Bei Memelländern können für die Hausratentschädigung und die Entschädigungsrente wegen Existenzverlustes statt der Einkünfte der Jahre 1937/1939 die Jahre 1939/1940 zugrunde gelegt werden.

 

12. Vermögensverluste, die bis zum 31. März 1954 anzumelden vergessen worden sind, können auch nachträglich angemeldet werden.

 

13. Die Lastenausgleichsansprüche können nicht nur von den nahen Verwandten, sondern von allen Erben geltend gemacht werden.

 

14. Die Erben von Personen, die in der Heimat zurückgeblieben sind und dort bis zum 31.03.1952 verstarben, können, sofern sie im Bundesgebiet wohnen, die Vermögensverluste des Erblassers geltend machen.

 

15. Hausratentschädigung erhalten auch diejenigen Personen, die 1949/1951 mehr als 10 000 DM Einkünfte besaßen. Über die hier genannten Gesetzesverbesserungen wird später im Ostpreußenblatt noch ausführlich berichtet werden.

 

Seite 4   Sieben Vertriebenen-Großstädte. Wie das Bild der Vertriebenen-Statistik sich änderte. Von unserem Bonner O. B. - Mitarbeiter

Wieviel Vertriebene leben eigentlich in Westdeutschland? Diese Frage wird häufig gestellt, und sie wird von den meisten Vertriebenen falsch beantwortet, nämlich zu niedrig geschätzt. Am 1. April 1956 wohnten im Bundesgebiet einschließlich Berlin (West) 8,96 Millionen Vertriebene; inzwischen dürfte der „neunmillionste Vertriebene" zugezogen oder nachgeboren sein. Am 01.01.1946 betrug die Zahl der Vertriebenen in Westdeutschland erst 2,6 Millionen, 1947 6,3 Millionen, 1949 überschritt die Zahl die 7-Millionen-Grenze, 1952 die 8-Millionen-Grenze, und in diesen Wochen hat sie die 9-Millionen-Grenze erreicht. Der steile Aufstieg zwischen dem 01.01.1946 und dem 01.01.1947 erfolgte durch die organisierten Vertreibungen, insbesondere aus dem Sudetenland, der starke Anstieg während der Jahre 1947 und 1948 durch die Entlassungen aus der russischen Gefangenschaft. Das Anwachsen während der letzten Jahre um durchschnittlich 150 000 Vertriebene kommt aus den Zuwanderungen aus der sowjetischen Besatzungszone und aus dem Geburtenüberschuss der Vertriebenenfamilien. Die Vertriebenen machen gegenüber der Gesamtbevölkerung des Bundesgebietes 17,4 Prozent aus.

 

Welches ist das Vertriebenenland Nr. 1? Die meisten Befragten werden antworten: Schleswig-Holstein. Das ist falsch. Viele werden Niedersachsen oder Bayern meinen. Auch das ist nicht richtig. Vertriebenenland Nr. 1 ist jetzt Nordrhein-Westfalen. Hier leben 2,1 Millionen Vertriebene. Den zweiten Platz hat Bayern inne mit 1,8 Millionen Vertriebenen, den dritten Platz Niedersachsen mit 1,7 Millionen Vertriebenen, den vierten Platz Baden-Württemberg mit 1,2 Millionen Vertriebenen, den fünften Platz Hessen mit 0,8 Millionen Vertriebenen und erst den sechsten Platz belegt Schleswig-Holstein mit 0,6 Millionen Vertriebenen. 1945 war Schleswig-Holstein Vertriebenenland Nr. 1. 1949 sah die Reihenfolge so aus: Bayern (1,9), Niedersachsen (1,8), Nordrhein-Westfalen (1,7), Schleswig-Holstein (0,9). Die Länder Rheinland-Pfalz, Hamburg, Berlin und Bremen weisen gegenwärtig 260 000 bzw. 190 000 bzw. 160 000 bzw. 80 000 Vertriebene auf. Prozentual stehen Schleswig-Holstein und Niedersachsen mit 27 und 26 Prozent Vertriebenen an der Spitze, Berlin und Rheinland-Pfalz mit 7 und 8 Prozent Vertriebenen am Ende der Reihenfolge. Bayern (20 Prozent) und Hessen (18 Prozent) liegen noch über dem Bundesdurchschnitt, Hamburg (11 Prozent), Bremen (13 Prozent), Nordrhein-Westfalen (14 Prozent) und Baden-Württemberg (17 Prozent) unter dem Bundesdurchschnitt. 1949 betrug der Anteil in Schleswig-Holstein noch 33 Prozent, in Nordrhein-Westfalen dagegen erst 9 Prozent. Ursache für diese Verschiebung sind die gelenkte und die freie Umsiedlung.

 

Beträgt die Zahl der Frauen unter den Vertriebenen wesentlich mehr als die der Männer? In Erinnerung an die Fluchtzeiten wird man geneigt sein, diese Frage zu bejahen. Doch das stimmt nicht. Der Frauenüberschuss unter den Vertriebenen ist inzwischen nur noch gering, die Frauen machen lediglich 52,6 Prozent aller Vertriebenen aus. Es ist bemerkenswert, dass bei den Einheimischen der Frauenanteil 52,9 Prozent ausmacht, demnach sogar etwas höher liegt. Relativ betrachtet haben die Vertriebenen also einen Männerüberschuss.

 

Liegen die Sterbeziffern bei den Vertriebenen höher oder tiefer als bei den Einheimischen? Entgegen der überwiegenden Meinung, die von den Entbehrungen in der Fluchtzeit und den meist dürftigen jetzigen Wohnverhältnissen ausgeht, ist die Sterblichkeit bei den Vertriebenen kleiner als bei den Einheimischen. Nur, die Widerstandsfähigen haben den Weg bis in den Westen geschafft. Während von tausend Personen bei den Vertriebenen im Jahr 7,9 starben, starben bei den Einheimischen zehn Personen. Ähnliche Unterschiede zeigen die Geburtenziffern. Bei den Vertriebenen wurden auf tausend Personen im Jahr 17,2 Geburten gezählt, bei den Einheimischen jedoch nur 15,1.

 

Gibt es Vertriebenen-Großstädte? Der Leser wird diese sonderbare Frage rundweg verneinen. Tatsächlich gibt es sieben deutsche Städte, in denen mehr als hunderttausend Vertriebene wohnen: Hamburg, Berlin, München, Frankfurt, Hannover, Düsseldorf und Stuttgart. In der ostdeutschen Heimat gab es auch nur sieben deutsche Großstädte: Breslau, Königsberg, Stettin, Danzig, Hindenburg, Gleiwitz und Beuthen.

 

Seite 4   Ostpreußische Schwestern helfen. An der ungarischen Grenze.

In Niekitsch im Burgenland, einem Ort an der ungarisch-österreichischen Grenze, 110 Kilometer südlich von Wien, und in dem benachbarten Oberwarth betreuen ein Arzt, drei Schwestern und dreizehn Helfer des Johanniter-Ordens aus Ungarn gekommene Flüchtlinge. Sie erweisen dort den erschöpften Menschen, denen die Flucht nur unter großen Gefahren und Strapazen gelang, die erste Hilfe. Bei den Schwestern handelt es sich um drei ostpreußische junge Mädchen, Kara Gräfin Finkenstein, aus Jäschkendorf, sowie die Geschwister Inta und Annchen von Gottberg, aus Gr.-Klitten, Kreis Bartenstein. Sie sind die einzigen Angehörigen der Bonner Johanniter-Schwesternschaft, die zu diesem christlichen Liebeswerk entsandt wurden. Eine aufreibende Arbeit, die bis tief in die Nacht dauert und die viel Widerstandskraft und tüchtiges Zugreifen erfordert, haben diese ostpreußischen Mädel zu verrichten. Sie verteilen Essen, säubern die Unterkünfte, nehmen sich liebevoll der Kinder an, und versorgen die Frierenden mit Kleidern und Wäsche. Verwundeten müssen Verbände angelegt werden, Kranke bedürfen der Pflege. Verzweifelten Müttern sprechen sie Mut zu; ein verstehendes und tröstendes Wort gibt mancher bekümmerten Frau neue Hoffnung. Viel Leid haben diese stets hilfsbereiten Schwestern in den letzten Wochen lindem können.

 

Seite 4   Die Rose „Berlin" ...

An seinem 81. Geburtstag erhielt der Bundeskanzler Dr. Adenauer eine Fülle von Glückwünschen und mancherlei Ehrungen. Der Kanzler nahm sehr frisch und gutgelaunt die guten Wünsche und Geschenke entgegen. Nach einem Ständchen der Militärkapelle sprach Vizekanzler Blücher dem Regierungschef die Wünsche des Kabinetts aus. Der britische Botschafter übergab Dr. Adenauer im Auftrage der Königin Elizabeth das Großkreuz des englischen Ordens „St. Michael und St. Georg" das nur sehr selten Ausländern verliehen wird. Zu den Gratulanten gehörte als Vertreter der Sowjetbotschaft auch der Gesandte Kudriawzew. Die SPD ließ einen Strauß Nelken mit einem Schreiben Ollenhauers überreichen, in dem der Parteivorsitzende dem Chef der Bundesregierung die herzlichsten Glückwünsche mit der Hoffnung auf persönliches Wohlergehen aussprach. Der Berliner Senat schickte die neu gezüchtete Strauchrose von zinnoberroter Farbe, die in den Garten des Kanzlers in Rhöndorf gepflanzt werden soll. In dem Glückwunschschreiben des Regierenden Bürgermeisters heißt es: „In Ihrem Garten in Rhöndorf soll die Rose „Berlin“ wachsen, blühen und gedeihen als Zeichen unserer gemeinsamen Hoffnung auf die deutsche Wiedervereinigung“. Der saarländische Ministerpräsident Ney überbrachte die Grüße und Glückwünsche des jüngsten deutschen Bundeslandes.

 

Seite 5   Aus den ostpreußischen Heimatkreisen …

Königsberg-Stadt

Lyzeum Arnheim

In der ersten Folge dieses Jahrgangs veröffentlichten wir einen Beitrag „Die Königsberger höheren Mädchenschulen". Der Verfasser. Oberstudienrat Heinrich Klingenberg, erwähnte darin die Schulen, die im Jahre 1938 bestanden. Frau Hildegard Lewerenz, geb. Decker (Berlin-Neukölln, Sonnenallee 75), weist ergänzend in einem Schreiben auf das Lyzeum Arnheim hin, das 1883 gegründet wurde und bis 1931 bestand. Das Schulgebäude befand sich in der Tragheimer Pulverstraße 15. Der Unterricht wurde bis zur Reifeprüfung erteilt. Etwa gegenüber der Krugstraße stand ebenfalls in der Tragheimer Pulverstraße das rote Gartengebäude der Höheren Mädchenschule Cochins. Diese Schule ging 1912 ein, und eine städtische Hilfsschule zog in die Räume. Die Schulleiterin, Fräulein Anna Cochins, konnte im Kriege ihren 80. Geburtstag feiern. Besonders den Kalthöfern war sie, wie ihre beiden Schwestern, gut bekannt.

 

Wehlau

Im Namen der Kreisgemeinschaft habe ich dem Oberkreisdirektor und dem Landrat unseres Patenkreises Grafschaft Hoya unsere Glückwünsche zum Weihnachtsfest und zum neuen Jahr übermittelt. In dem Antwortschreiben von Oberkreisdirektor Dr. Siebert-Meyer vom 19. Dezember 1956 heißt es:

 

„Ich erwidere von Herzen Ihre Grüße und Glückwünsche zum Weihnachtsfest und zum neuen Jahr. Dabei teile ich Ihre heißen Wünsche, die Sie in Bezug auf die politische Entwicklung zum Ausdruck gebracht haben. Es wird der ernsten Mitwirkung aller Menschen, die irgendwie an diesem Problem beteiligt sind, bedürfen, um zu einer tragbaren Lösung zu gelangen. Ohne unser Wollen hinten anzustellen, werden wir doch Herz und Gemüt mit Geduld wappnen müssen, um nicht durch Zeitablauf vorzeitig zermürbt zu werden. Für das neue Jahr hoffe ich, dass sich unsere Verbindung im Sinne unseres Patenschaftsverhältnisses weiter festigen möge. Mit den besten Grüßen an Sie und an alle Ihre Landsleute verbleibe ich

Ihr sehr ergebener Dr. Siebert-Meyer.

Ich möchte diesen Brief allen Landsleuten aus unserem Heimatkreis zur Kenntnis bringen.

Strehlau, Kreisvertreter, Karlsruhe, Hertzstraße 2

 

Heydekrug

Gesucht werden aus:

Auritten:

1. Familie Max Grubert;

2. Carl Schack, geb. 28.041869;

3. Ida Thiel, geb. etwa 1920. —

 

Barden:

Hans Josephi, Ortsteil Schakunellen. —

 

Berzischken:

1. Hans Baldszus, Haumeister, Norkaiten;

2. Arthur Hoppe, Fleischer, Norkaiten;

3. Otto Meding;

4. Max Schillalies, Norkaiten;

5. Willi Schillus, Norkaiten. —

 

Bewern:

1. Heinrich Böttcher, geb. 22.061897 und Familie;

2. Erdmann Kenklies;

3. Wilhelm Müller, geb. 18.09.1918;

4. Martin Preukschat;

5. Ernst Prieve und Willi Prieve;

6. Sahmel. Ortsteil Jagstellen;

7. Eduard Stephan, geb. 06.05.1883;

8. Johann Strekies;

9. Grete Tautrim oder andere Angehörige von Otto Tautrim, geb. 23.09.1909. —

 

Bismarck:

1. Maria Gedwill. geb. Trinkies, geb. 09.08.1883;

2. Maria Giszas, geb. Klimeit, geb. 31.01.1896;

3. George Rupkalwies, geb. 18.02.1875, Wiesenstraße;

4. Martin Staggars, Wiesenstraße. —

 

Bruiszen:

Emil Bräuer, geb. 1898, Schneider. —

 

Didszeln:

Michel Budweth, geb. 28.02.1884 und Familie. —

 

Feilenhof:

Lehrer Wilhelm Beta, geb. etwa 1908. —

 

Gaidellen:

1. Bauer Jonuschies;

2. Georg Paulicks, geb. etwa 1900;

3. Luise Paulicks, geb. 1896 und Kinder Herta, Waltraut und Erich. —

 

Georgenhöhe:

1. Johann Barwa, Else Barwa und Selma Barwa;

2. Wilhelm Paszehr, geb. 01.03.1920. —

 

Girreningken:

Christoph Gerull. —

 

Gnieballen:

Lehrer Ewald Reimann, geb. etwa 1909. —

 

Klein-Grabuppen:

1. Emil Maibaum, geb. 11.09.1897;

2. Familie Otto Schnell. —

Gurgsden:

1. Georg Kuhlins und Maria Kuhlins, geb. Jurgeleit;

2. Grete Septinus;

3. Fräulein Marta Schulkies. —

 

Heidewald:

1. Marta Kloweit;

2. Gusta Szameitat und Fritz Szameitat;

3. Käte Wallendszus, verw. Szameitat;

4. Eduard Wallendszus, geb. 06.05.1902. —

 

Heinrichsfelde:

1. Anna Gelscheit, geb. Bentkus, Ortsteil Schilleningken;

2. George Hörsing, Pächter;

3. Gustav Kubat, geb. 1910;

4. Maria Kubat;

5. Richard Möwius, geb. 20.09.1897 (vermisst Januar 1945 beim Volkssturm;

6. Amanda Paulin, geb. Hinz, und Sohn Werner, geb. 1934;

7. Horst Taruttis. geb. 06.03.1921;

8. Johann Walluks und Tochter Helga. —

 

Hermannlöhlen:

1. Berta Hoffmann;

2. Eva Schlaszus, geb. Plewe. —

 

Jonaten:

1. Georg Makat, Bauer, geb. 22.04.1879;

2. Scheya, Zimmermann. —

 

Jugnaten:

1. David Balandies;

2. Familie Walter Kinszorra;

3; Johann Mokulies:

4. Lucia Petereit, geb. 24.08.1927;

5. Frau Schompeter, geb. Gailus, geb. 20.04.1888;

6. Wanda Toleikies;

7. Heinrich Wiegratz, geb. 09.11.1878. —

 

Kinten:

1. Helene Schäfer, geb. Jost;

2. Gertrud Schulmeistrat, geb. Wehleit.

 

Kirlicken:

1. Anna Balandies;

2. Fritz Griegoleit, geb. 13.11.1909;

3. Helene Wolf. —

 

Kischken:

Alfred Schakat, Landwirt.

 

Zuschriften erbittet die Arbeitsgemeinschaft der Memelkreise, Geschäftsstelle, Oldenburg (Oldbg.), Cloppenburger Straße 302 b.

 

Schloßherq (Pillkallen)

Wir kündigen hiermit ein Rundschreiben an alle Landsleute im Bundesgebiet, Berlin-West und alle Ausgewanderten, auch nach Übersee, an. In diesem Schreiben werden Fragen behandelt, die für uns von größtem Interesse sind. Wir bitten alle, die in den letzten beiden Jahren ihren Wohnsitz geändert haben, die neue Adresse sofort Landsmann Albert Farnitz. (24) Winsen (Luhe), Riedebachwe, mitzuteilen (soweit dies nicht bereits geschehen ist). Auch Veränderungen in der Familie, Verheiratung, damit Gründung eines neuen Hausstandes, Geburt und Tod bitte Landsmann Fernitz anzuzeigen.

Fritz Schmidt, Geschäftsführer (23) Sulingen, Bassumer Straße 42

 

Gumbinnen

Allen Landsleuten gebe ich meine neue Anschrift ab 15. Dezember 1956 bekannt: Hans KUNTZE; Hamburg-Billstedt, Schiffbeker Weg 168. Telefon 73 33 4? (letzte Zahl unlesbar).

Hans Kuntze, Kreisvertreter

 

Lötzen

Wir setzen unsere Suchaktion fort und bringen Namen aus unserem Kreise. Wir bitten um dringende Beachtung und Mitarbeit, stets den Heimatwohnort zu benennen, da die Kartei nach Heimatwohnorten geordnet ist. Meldungen an die Geschäftsstelle in Neumünster, Königsberger Straße Nr. 72.

 

Groß-Warnau:

Ella Bah.;

Willy Brosch;

Eduard Czyanowski;

Luise Demjanek;

Klaus Kullack;

August Lucke;

Christel Lorenz;

Emil Schubber;

Johannes Skopnick. —

 

Grünau:

Otto Blask;

Gustav Grenz;

? Heling;

? Hoffmann;

? Karrasch;

Willi Lange;

Marta Lukas;

Erich Melzer;

Herta Trimmel. —

 

Grundensee:

Grete Bemba;

? Dietrich. —

 

Gutten:

Karl Weiß. —

 

Hanffen:

Fritz Balk;

Heinz Banaski;

Zita Bley;

Ferdinand Dombrowski;

Selma Hartmann;

Erika Karlisch;

Johannes Kropp;

Heinz Meding und Paul Meding,

Walter Mrotzeck;

Margarete Philino;

Frieda Schröder;

Bernhard Zahlmann. —

 

Kampen:

Margarete Hohendorf.

Julius Sorg.

 

Kl.-Gablick:

Lina Czilwik;

Henriette Walter. —

 

Kl.-Jauer:

Edith Giese. —

 

Kl.-Krösten:

Amalie Kuhn;

Heta (vieeliecht Schreibfehler: Herta? Samorey.

 

Kl. Lenkuck:

Rudolf Preuß. —

 

Kl.-Notisten:

Gottlieb Friedrich;

Johannes Kostka;

Karl Kraschinski. —

 

Kl.-Stürlack:

Marie Bombosch;

Wilhelmine Buttwill;

Karl Dombrowski;

Gustav Genske;

Gerhard Kessel;

Charlotte Knieschewski;

Karl Marohn;

Oskar Mitzka;

Marta Schiwek;

Eva-Maria v. Stein;

Willy Zupritta.

 

Kl.-Warnau:

Wilhelm Griggo;

Gustav Hartwig;

Otto Knabe;

Gustav Kolossa;

Richard Schwarz. —

 

Königsfließ:

Berta Golembek;

Robert Kutzner;

Rudolf Kutzner;

Bruno Mrotzek;

Alfred Pietraß;

Richard Riemey. —

 

Königshöhe:

Paul Bahl;

E. Bahr;

Fritz Bilio;

Ursula Fox;

Kurt Gutzeit;

Michael Jakschas;

Emil Jaschk;

Adolf Pasternak;

Ruth Rams;

Paul Wels. —

 

Kraukeln:

Charlotte Kliem;

Berta Kruzinna;

Otto Kuberka;

Horst Skubich;

Annemarie Sasdrich;

Hertha Schulz;

Johann Wittke. —

 

Kronau:

Ferdinand Borrek;

Bertha Gorny;

Erich Wagner.

 

Langenwiese:

Wilhelm Borowka;

Gustav Haupt;

August Littek.

 

Lauken:

Otto Dollek;

Charlotte Fisley;

Marta Gasbur;

Hildegard Glania;

Lehrer Henzel;

Erich Januschkewitz;

Gerhard Waschk. —

 

Lindenheim:

Ernst Abramowski;

Willi Abramowski;

Lotte Aschbauer;

Fritz Brosda;

Frieda Koschmieder;

August Nikodem;

Richard Seibüchler;

Charlotte Strelski.

 

Lindenwiese:

Fritz Gärtner;

Fritz Poreda. —

 

Lorenzhall:

Karl Odoy. —

 

Martinshagen:

Erna Bendschneider;

Minna Ferber;

Walter Groneberg;

Ruth Gonschewski;

G. Kukies;

H. Mischel;

Irene Weiß.

 

Mertenau:

Egon v. Lingen;

Horst Reck.

 

Mertenheim:

Hans Kostka;

Herta Kullack;

Horst Scheinack;

Edeltraut Stahl. —

 

Milken:

Wilhelm Dekarz;

Karl Erdmann;

Fritz Erdmann;

Fritz Heinrich;

Konopatzki;

Ida v. Lojewski;

Eduard Reetz;

Oskar Schön;

August Such;

Hildegard Schulz;

Käthe Schworm;

Margarete Skopnik;

Karl Turreck;

Martha Widrenka.

Curt Diesing, Kreisgeschäftsstelle (24b) Neumünster, Königsberger Straße 72

 

Sensburg

Bernhard Freiherr von Paleske 80 Jahre alt

Am 18. Januar 1956, wird Fregattenkapitän a. D. Bernhard Frhr. von Paleske, aus Sorquitten achtzig Jahre alt. Er stammt aus einer Landwirtsfamilie. 1895 trat er in die Kaiserliche Kriegsmarine ein. Kaiser Wilhelm II. wurde auf den fähigen Offizier aufmerksam und ernannte ihn zum Flügeladjutanten und Kommandanten des Depeschenbootes „Sleipner". In dieser Eigenschaft begleitete er den Monarchen auf Fahrten in die skandinavischen Gewässer, nach England und zur Mittelmeerinsel Korfu. Im Ersten Weltkrieg wurde er zunächst in Admiralstabsstellungen verwendet: er befehligte dann nach einer fliegerischen Ausbildung eine Seefliegerabteilung als Kommandeur. Nach dem Kriege widmete er sich tatkräftig der Bewirtschaftung des ihm von seinem Oheim, Graf Julius von Mirbach, vererbten großen landwirtschaftlichen Besitzes Sorquitten und der dazugehörenden Waldungen und Seen im Kreise Sensburg. Das bekannte, im Tudorstil vor rund hundert Jahren erbaute Schloss, das während der Tannenbergschlacht zur Ruine ausbrannte, ließ er wieder aufbauen. Der passionierte Jäger erhielt auf vielen deutschen Jagdausstellungen hohe Anerkennungen und Prämien für die von ihm ausgestellten kapitalen Hirschgeweihe. Bernhard Freiherr von Paleske wohnt jetzt in (22a) Wunstorf (Hannover), Hindenburgstraße 13.

Die Kreisgemeinschaft Sensburg wünscht dem Jubilar einen gesegneten Lebensabend.

Albert von Ketelhodt, Kreisvertreter Ratzeburg, Kirschenallee 11

 

Bilder aus dem Kreis Sensburg

Im Verlag von Gerhard Rautenberg in Leer ist das Buch „Masuren in 144 Bildern" erschienen. In dem Buch sind viele schöne Aufnahmen auch aus unserem Kreis enthalten, die uns unsere Heimat wieder vor Augen führen. Masuren tritt uns in diesem Buch so vor Augen, wie wir es alle kennen und lieben. Die Anschaffung des Buches kann ich nur empfehlen.

v. Ketelhodt, Kreisvertreter (24a) Ratzeburg, Kirschenallee 11

 

Lyck

Der neunte Lycker Brief ist mit 9734 Stück unterwegs, das heißt es sind zunächst über 400 zurückgekommen, weil wir „falls verzogen, mit neuer Anschrift" aufgedruckt hatten. Über 400 neue Anschriften erhielten wir so, aber noch mehr liegen im Kasten „unbekannt verzogen". „Höchste Zeit zur Ummeldung" schrieb ein Postbeamter zur neuen Adresse; wollen wir das nicht doch endlich befolgen? Die Kosten für den neuen Versand sind erheblich und treffen die Allgemeinheit. Wer den 9. Hagen-Lycker Brief vom Dezember 1956 noch nicht erhalten hat, melde sich sofort unter Angabe des alten Heimatortes. Bereits ein halbes Dutzend Überweisungen liegen vor mit Bestellungen auf das Heimatbuch „Unsere Heimat. Stadt und Kreis Lyck" und auf das Ostpreußenblatt ohne Angabe des Absenders. Bitte melden, wenn die Zusendung ausbleibt.

 

Der Zug nach Westfalen und dem Rheinland hält an, die Abwanderung aus dem Norden setzt sich fort. Nach Nordrhein-Westfalen sind 27,3%, nach Schleswig-Holstein 25,5%, Niedersachsen (Postleitzahl 20) 20%, und (Postleitzahl 23) 6%, nach Hessen und Rheinland-Pfalz 5,6%, nach Baden-Württemberg 5%, Bayern 5%, Hamburg 3,6% und Berlin 2% verschickt worden. Rücksendungen gehen zu rund 50% nach Nordrhein-Westfalen.

 

Ich bitte, den 9. Lycker Brief besonders den Jungen und Mädels in die Hand zu geben. — Nachlieferung an Lehrlinge und selbst findige Kinder sind jederzeit möglich, Anschriften bitte melden, damit sie sich für die vorgesehene Freizeit melden können.

 

Da der Versand des Briefes eine sehr schwere Belastung für das Büro ist, bitte ich um Nachricht, wenn Anfragen jetzt erst erledigt werden können.

Otto Skibowski, Kreisvertreter, Kirchhain, Bezirk Kassel

 

Johannisburg

Die Kreisgemeinschaft Johannisburg trauert um das Hinscheiden eines ihrer eifrigsten Förderer, unseres Landsmannes Oberpostmeister a. D. Walter Strauch – Wassmann, aus Johannisburg. Während seiner vier Jahrzehntelangen Amtstätigkeit im Kreise Johannisburg hat der Verstorbene stets, besonders in der Abstimmungszeit, in erster Reihe vorbildlich für die Erhaltung der Heimat geworben. Die Johannisburger Kreisbevölkerung wird diesem hochgeachteten Landsmann stets ein ehrendes Andenken bewahren.

Fr. W. Kautz, Kreisvertreter, (20) Altwarmbüchen/Hann.

 

Neidenburg

Die Zusage der Teilnehmer an der Neidenburger Jugendwoche, die Mustersendung von Aufnahmen von unserem Zusammensein in Bochum sofort an den nächsten Teilnehmer weiter zu senden, ist leider nicht eingehalten worden. Die Mustersendung der Aufnahmen befindet sich noch irgendwo unterwegs und geht trotz Mahnungen nur sehr langsam weiter. Es ist dies bedauerlich und ich möchte an dieser Stelle die Säumigen auffordern, sofort die Mustersendung weiterzusenden, damit die Teilnehmer der Jugendwoche nicht durch die Unzuverlässigkeit einiger Teilnehmer geschädigt werden.

 

Die Jugendlichen, die sich ihrer Pflicht durch sofortige Weitergabe der Mustersendung entledigten, bitte ich, noch Geduld zu haben. Sobald die Mustersendung und die Bestellliste eingeht, werde ich für Fertigung und Versand der Bilder Sorge tragen. Von Erinnerungen bitte ich abzusehen.

Wagner, Kreisvertreter Landshut/B II. Postschließfach 2

 

Allenstein Stadt und Land

Für die Kinder des in Jugoslawien verstorbenen Arthur Werner, Bezirkshauptmann der Gendarmerie aus Allenstein, Graf-Yorck-Straße, und seiner im August 1945 in Allenstein verstorbenen Ehefrau Marta Emilie Werner, geb. Wirth, wird bei der Festsetzung der Versorgungsbezüge die Beförderung zum Bezirks-Leutnant der Gendarmerie zugrunde gelegt, während der Vormund bzw. Pfleger der Kinder den Dienstgrad des verstorbenen Arthur Werner mit Bezirks-Hauptmann angibt. Es werden Landsleute (evtl. ehemalige Vorgesetze oder Kameraden des Arthur Werner) gesucht, die die Beförderung zum Oberleutnant bzw. Hauptmann der Gendarmerie bestätigen können.

 

Konrad Rybitzki, früher Allenstein, Jakobstraße, Sohn der Hebamme Rybitzki, jetzt Walldorf (Hess), Waldemarstraße 54, kann über seine Namensänderung in „Forster" keine Urkunde aufweisen. Herr Forster hatte die Namensänderung infolge seiner Tätigkeit am Landestheater vorgenommen. Er ist geboren am 13.11.1913 und hat die Prüfung als Malermeister April 1939 bestanden. Allensteiner, die über die Namensänderung orientiert sind, werden um eine entsprechende Erklärung gebeten.

Sämtliche Zuschriften werden an die Geschäftsstelle „Patenschaft Allenstein" Gelsenkirchen, Hans-Sachs-Haus, erbeten.

 

Osterode

Für das Jahr 1957 sind im Bundesgebiet folgende Kreistreffen geplant: Jahreshaupttreffen: Hamburg, 2. Juni 1957; Frankfurt a. M., 30. Juni 1957; Hannover, 18. August 1957; Herne, Ende September 1957 / Anfang Oktober 1957 — Die endgültigen Daten werden ebenso wie die Einzelheiten über die Treffen rechtzeitig im Ostpreußenblatt bekanntgegeben.

von Negenborn-Klonau, Kreisvertreter, Lübeck, Alfstraße 35

 

Pr.-Eylau

Heimatchronik Canditten

Kantor i. R. Gustav Glahs hat sich der mühevollen Arbeit unterzogen, eine Chronik der Gemeinde Canditten zusammenzustellen. Die Chronik geht bis auf die Zeit des Ritterordens zurück. Ihr sind Berichte von Frau Käthe Steinau und Eva Steinau sowie von Frau Schiemann über die Jahre 1945 - 1947 in Canditten hinzugefügt. Die Chronik enthält viel Interessantes und Lesenswertes, nicht nur für die früheren Bewohner von Canditten, sondern für alle, die in der dortigen Gegend ihren Wohnsitz hatten. Der Ortsbeauftragte von Canditten, Carl Schaff, (24b) Gaushorn über Heide, verfügt noch über eine Anzahl von Exemplaren. Gegen Einsendung von DM 5.-- auf das Postscheckkonto von Landsmann Schaff, Postscheckamt Hamburg Nr. 2154 65, wird jedem Besteller die Chronik übersandt.

v. Elern-Bandels, Kreisvertreter Königswinter, Siebengebirgsstraße 1

 

Rößel

Alle Angehörigen des Rößeler Gymnasiums, die sich noch nicht gemeldet haben, werden gebeten, umgehend ihre Anschrift der Gymnasialkartei mitzuteilen. Auch die Angehörigen unserer verstorbenen Kameraden wollen sich bitte melden, damit die Totentafel vervollständigt werden kann. Meldungen erbeten an: Erwin Poschmann, (24b) Kisdorf über Ulzburg/Holstein.

 

Aus der landsmannschaftlichen Arbeit in …

Vorsitzender Landesgruppe Hamburg: Hans Kuntze, Hamburg-Billstedt, Schiffbeker Weg 168. Telefon 73 33 49; Geschäftsstelle: Hamburg 13, Parkallee 86, Telefon 45 25 41/42; Postscheckkonto Hamburg 96 05.

 

Bezirksgruppenversammlungen

Es wird gebeten, zu allen Bezirksgruppenversammlungen die Mitgliedsauswelse mitzubringen.

 

Eimsbüttel: Sonnabend. 19. Januar, 19.30 Uhr, im Lokal „Heusshof", Fruchtallee 136 a. Heimatabend mit geselligem Beisammensein.

 

Wandsbek:

Sonnabend. 26. Januar, 20 Uhr, im Bezirkslokal Lackemann, Hamburg-Wandsbe, Hinterm Stern 4, Kappenfest. Für flotte Tanzmusik und unterhaltsame Darbietungen ist wiederum gesorgt. Unkostenbeitrag 1,-- DM, Gäste können mitgebracht werden.

 

Kreisgruppenversammlungen

Treuburg: Sonnabend. 12. Januar, ab 19 Uhr in der Gaststätte Steenbuck. Hamburg 13, Beim Schlump 29.

 

Gerdauen: Sonnabend. 19. Januar, 19 30 Uhr, im Lokal „Heusshof", Fruchtallee 136 a, Heimatabend mit geselligem Beisammensein.

 

Unsere Jugend trifft sich

Altona: Jugendgruppe: Heimabend alle vierzehn Tage Mittwoch, 19.30 bis 21.30 Uhr, Jugendheim Altona, Bahrenfelder Straße 131, Hof. Nächstes Treffen 23. Januar 1957. Kindergruppe: Heimabend jeden Donnerstag um 16 Uhr im Jugendheim Altona, Bahrenfelder Straße 131, Hof.

 

Barmbek: Jugendgruppe: Heimabend jeden Donnerstag von 18.30 bis 20.30 Uhr im Jugendheim, Wittenkamp 17 a.

 

Eimsbüttel: Kindergruppe: Heimabend jeden Mittwoch ab 16 Uhr im „Heim der offenen Tür", Hamburg 13, Bundesstraße 101.

 

Eppendorf-Eimsbüttel: Jugendgruppe: Jeden Mittwoch von 19.30 bis 21.30 Uhr im Gorch-Fock-Heim, Loogestraße 21 (U-Bahnhof Kellinghusenstraße).

 

Elbgemeinden: Unsere Kinder und Jugendlichen schließen sich den Veranstaltungen in Altona an.

 

Fuhlsbüttel: Kindergruppe: Jeden Montag von 17.30 bis 19.30 Uhr in der Schule Ratsmühlendamm.

 

Harburg - Wilhelmsburg: Jugendgruppe: Nächstes Treffen wird noch bekanntgegeben. Kindergruppe: Jeden Freitag von 16 bis 18 Uhr in der Schule Eissendorfer Straße 26.

 

Wandsbek: Jugendgruppe: Sonnabend. 12. Januar, 17 Uhr, in der Schule Bovestraße 10 (Baracke Hilfsschule auf dem Hof).

 

Junge Spielschar Ostpreußen

Jeden Montag, 20 Uhr, in der Turnhalle Schule Winterhuder Weg 128, Volkstanz und gesellige Tänze. Wegen des geplanten Elternabends fallen die Abende des Musischen Kreises aus.

 

Deutschland östlich der Elbe. Vortragsreihe der Volkshochschule Hamburg.

Die Hamburger Volkshochschule führt die in den vergangenen Trimestern begonnene Aufklärungsarbeit über die Fragen der uns geraubten Ostgebiete auch in diesem Jahre fort. Das Thema des beginnenden Trimesters, dessen Betreuung Professor Dr. Waller Kuhn übernommen hat, soll speziell die Siedlungs- und Volkstumsentwicklung des deutschen Ostens in einer Reihe zusammenhängender geschichtlicher Vorträge behandeln.

 

Im Folgenden bringen wir eine Übersicht über die Vorträge:

Dienstag: 20 (pünktlich) bis 22 Uhr, Universität, Edmund-Siemers-Allee, Hörsaal H.

 

15. Januar: Der Ostraum vor der großen deutschen Siedlungsbewegung, Professor Eggers.

 

22. und 29. Januar: Wie der Ostraum deutsch wurde, Dr. Lammers.

 

5. Februar: Die Reformation als Brücke zwischen den Völkern im Osten, Professor Kuhn.

 

12. Februar: Der Adel und die großen Oststaaten als Kolonisatoren im 16. und 18. Jahrhundert, Professor Kuhn.

 

19. Februar: Landflucht und Kampf um den Volksboden im 19. Jahrhundert, Professor Kuhn.

 

26. Februar: Das nationale Erwachen der Völker in der Donaumonarchie im 19. Jahrhundert, Professor Tangl.

 

5. März: Die zweisprachigen Deutschtumsgruppen an der deutsch-slawischen Grenze (Memelländer, Masuren, Oberschlesier, Sorben usw.), Professor Kuhn.

 

12. März: Zusammenfassung und Aussprache.

 

Hörergebühr für die gesamte Reihe 2,-- DM, Gastkarten für den einzelnen Vortrag nur an der Abendkasse 50 Pfennig.

 

BERLIN

Vorsitzender der Landesgruppe Berlin: Dr. Matthee, Berlin-Charlottenburg, Kaiserdamm 83, „Haus der ostdeutschen Heimat".

 

13. Januar. 15 Uhr, Heimatkreis Neidenburg, Kreistreffen; Lokal: Ideal-Klause, Berlin-Neukölln, Mareschstraße 14, Bus A 4, S-Bahn Sonnenallee.

 

13. Januar, 16 Uhr, Heimatkreise Memel / Heydekrug / Pogegen, Kreistreffen: Lokal: Parkrestaurant Südende, Steglitzer Straße 14/16, S-Bahn Südende.

 

13. Januar, 16 Uhr. Heimatkreis Heiligenbeil, Kreistreffen; Jahreshauptversammlung mit Jahresbericht; Lokal: „Zum Burggrafen". Berlin-Steglitz, Liliencronstraße 9.

 

19. Januar, 16 Uhr, Heimatkreis Bartenstein, Kreistreffen; Jahresbericht und Vorstandswahl: Lokal: Vereinshaus Heumann. Berlin N 65, Nordufer 15.

 

19. Januar, 19.30 Uhr, Heimatkreis Königsberg (Bezirk Tempelhof), Bezirkstreffen; Lokal: Schultheiß, Berlin-Tempelhof, Tempelhofer Damm Nr. 113.

 

3. Feburar, 14 Uhr, Heimatkreis Osterode, Treffen in Anwesenheit des Kreisvertreters. Lokal: „Sportkasino", Berlin-Charlottenburg, Kaiser-Friedrich-Straße 63, S-Bahn Charlottenburg, Straßenbahn 3, 44, 60. Anschließend Lichtbildervortrag über den Heimatkreis. Es ist mit einem großen Besuch von Landsleuten zu rechnen.

 

SCHLESWIG-HOLSTEIN

Vorsitzender der Landesgruppe Schleswig-Holstein: Fritz Schröter, Kiel, Holstenstraße 46 II.

 

Schleswig. Die Gruppe veranstaltete ihre Weihnachtsfeier im Ballhaus Hohenzollern. Das Programm dieses Abends wurde von der Musikkapelle Willmer, vom Gesangverein „Liederfreunde Ostland" und von der Laienspielschar bestritten. Unter den Gästen des Abends konnte der 1. Vorsitzende den stellvertretenden Vorsitzenden" des BvD-Kreisverbandes und seinen Kassenführer, den zuständigen Pastor der Michaelisgemeinde und sechs Landsleute willkommen heißen, die vor kurzem aus der Heimat in Schleswig eingetroffen sind. Sie wurden mit Kaffee und Kuchen bewirtet. Jeder von ihnen erhielt einen Briefumschlag mit 10 DM, die ein Gast, der selbst noch in der Ausbildung steht und über kein festes Einkommen verfügt, als ungenannter Spender dem Weihnachtsmann für die Aussiedler überreicht hatte. Möge dieses Beispiel recht viele Nachahmer unter denen finden, die an dem Segen des „Wirtschaftswunders" der Bundesrepublik teilhaben. Dem Spender dieses Geldbetrages sei auch an dieser Stelle herzlichst gedankt. Der 1. Vorsitzende sprach den Wunsch aus, dass die Worte, die vor zweitausend Jahren die Herzen der Hirten auf den nächtlichen Fluren Bethlehems höher schlagen ließen, in den Ohren der Staatsmänner, die die Schicksale der Völker lenken, immerfort klingen mögen, so dass sie von allen Gewalttaten sich abwenden, jedes Blutvergießen vermeiden und der Welt den Frieden erhalten. Er sagte weiter:.Mögen diese Worte auch in unsere Herzen einziehen und sie erweichen, dass wir allen denen die Hand reichen, deren Verhältnis zu uns sich getrübt hat, und sprechen: „Vergeben und vergessen!“, damit wir singen können: „Fried soll auf Erden werden und die Liebe König sein!“

 

Oldenburg (Holstein).

Auf der Weihnachtsfeier für die Kinder der Landsleute kam nach Gedichtvorträgen und gemeinsam gesungenen Liedern der Weihnachtsmann mit einer bunten Tüte für jedes Kind. Eine Feierstunde für die älteren Landsleute schloss sich an. Nach der Begrüßung durch den 1. Vorsitzenden, Bernhard Obersteller, sprach Pfarrer Meyer-Buchtin. Dann spielten der Posaunenchor unter Leitung von Landsmann Rasch und die Musikgruppe weihnachtliche Weisen. Die Kindergruppen führten Weihnachtsspiele auf.

 

NIEDERSACHSEN

Vorsitzender der Landesgruppe Niedersachsen: Arnold Woelke, Göttinnen, Keplerstraße 26. Telefon 2 47 01: Geschäftsstelle: Hannover, Humboldtstraße 21/22 (Hofgebäude). Tel. 13 221.

 

Sulingen. Nächster Vortragsabend am Mittwoch, dem 16. Januar, 20 Uhr, im Lindenhof. Dr. Ing. A. Baumann, Karlsruhe, der ehemalige Präsident der Reichsbahndirektion Königsberg wird einen Vortrag über das Deutschtum in Südtirol halten und anschließend Lichtbilder aus dem Alpengebiet (Ostpreußenhütte) und dem Salzburger Land zeigen. Alle Landsleute aus dem Altkreis Sulingen und den Nachbargruppen sind herzlich hierzu eingeladen und werden gebeten Gäste mitzubringen. Der Eintritt ist frei. Anschließend Fleckessen.

 

Elze. Am 22. Dezember 1956, versammelten sich die Landsleute zu einer gemeinsamen Weihnachtsfeier. Landsmann Barkowski las die Weihnachtsgeschichte. Die alten Weihnachtslieder erklangen, und in besinnlichem Gespräch blieben die Landsleute noch lange zusammen.

 

Hannover. Sonnabend, den 19. Januar, 20 Uhr, im Döhrener Maschpark, Großer Bunter Abend mit Marion Lindt und Ferdi Dackweiler.

 

Uetze. Zu einer weihnachtlichen Feierstunde trafen sich die Landsleute im Gasthaus „Zum neuen Garten". Die Kindergruppe führte ein besinnliches und ein heiteres Weihnachtsspiel auf. Am nächsten Tag gab es dann eine Weihnachtsfeier für die Kinder der Landsleute, bei der jedes Kind eine bunte Tüte erhielt.

 

Quakenbrück. Gleich zu Beginn des neuen Jahres wird die Kreisgemeinschaft die Reihe der Kulturveranstaltungen in den örtlichen Gruppen fortsetzen. Nach drei ähnlichen Veranstaltungen in Bramsche und Fürstenau wird der Landeskulturreferent von Baden-Württemberg Otto Stork am Freitag, 11 Januar 1957, 20 Uhr im Lokal Henzeholt (schlecht lesbar), Bersenbrück, zu seinen Farblichtbildern über das Thema „Deutsches Land im Osten – Zwischen Weichsel und Memel“ sprechen. Am Sonnabend, den 12. Januar, 11 Uhr, in Quakenbrück geschlossene Vorstellung für die Schüler des Gymnasiums; um 20 Uhr in der Aula der Oberschule öffentlicher Vortragsabend mit Landsmann Stork.

 

Seite 6   NORDRHEIN-WESTFALEN

Vorsitzender der Landesgruppe Nordrhein-Westfalen: Erich Grimoni, (22a) Düsseldorf 10, Am Schein 14. Telefon 6 24 14.

 

An alle ost- und westpreußischen Jugendgruppenleiter, Leiter von Volkstanz-, Singe- und Laienspielkreisen im Lande!

 

Liebe Mädchen und Jungen!

Euch allen einen herzlichen Gruß, mit den besten Wünschen für ein erfolgreiches Jahr 1957! Möge es uns in unserer Arbeit erneut ein Stück voran bringen!

 

Heute gebe ich Euch nun die Termine und Orte für die nächsten Lehrgänge der DJO auf Landesebene bekannt, die die Grundlage für unsere jugendpflegerische und heimatpolitische Tätigkeit sind. Ich bitte Euch daher sehr, diese Lehrgänge recht stark zu besuchen!

 

Am 12./13. Januar Singleiterlehrgang DJH Düsseldorf. am 19. 20. Januar Volkstanz DJH Hagen am 2.3. Februar Laienspiel DJH Düsseldorf

am 9./10. Februar Singleiter DJH Hagen

am 2./3. März Volkstanz DJH Hagen

am 9./10. März Singleiter DJH Düsseldorf

am 16./17. März Laienspiel DJH Düsseldorf

 

Eure Anmeldungen richtet bitte direkt an die Geschäftsstelle der Landesgruppe der DJO Krefeld, Westwall 44. Ich wünsche Euch recht viel Freude bei diesen Lehrgängen und einen vollen Erfolg in Eurer Arbeit in der Gruppe!

Euer Hans Herrmann, Landesjugendwart

 

Rheydt. Jahreshauptversammlung mit Neuwahl des Vorstandes, Kassenbericht und einer Besprechung über die zukünftige Arbeit der Gruppe am 12. Januar, 20 Uhr, bei Köllges, Ecke Wickrather Straße / Oberheydener Straße. Stimmberechtigt sind alle ordentlichen Mitglieder, die ihren Beitrag für 1956 bezahlt haben. Alle Mitglieder werden um ihr Erscheinen gebeten. — Landsleute, die ihre Wohnung wechseln, werden gebeten, die Anschriftenänderung auf der Geschäftsstelle oder bei dem Kassierer zu melden, um Schwierigkeiten bei der Zusendung der Mitteilungsblätter zu vermeiden.

 

Düsseldorf. Heimatnachmittag, gemeinsam mit den anderen landsmannschaftlichen Verbänden am 13. Januar, um 16 Uhr in der Aula des Humboldtgymnasiums in der Wielandstraße (Straßenbahnlinien 3, 4, 12 bis Wehrhahn). Es spielt ein großes Streichorchester unter der Leitung von Fritz Korth. Zur Aufführung gelangen im ersten Teil Musikstücke ernster Art, darunter die Uraufführung der Elegie „Leid und Hoffnung" von Fritz Korth, und im zweiten Teil volkstümliche Melodien.

 

Essen-West. Jahreshauptversammlung, verbunden mit einem Fleckessen, für die Bezirksgruppen Essen-West und Borbeck am 12. Januar, 20 Uhr, im Lokal „Dechenschenke", Essen-West, Dechenstraße 12. — Zu der Weihnachtsfeier der beiden Bezirksgruppen fanden sich über achtzig Mitglieder mit ihren Kindern ein. Ein Männerquartett und die Jugendgruppe der heimattreuen Ost- und Westpreußen halfen mit, die Feierstunde zu verschönern. Landsmann Strebe vom Vorstand der Kreisgruppe sprach zu den Anwesenden. Anschließend wurden den Kindern und älteren Landsleuten bunte Türen überreicht.

 

Essen-Kupferdreh. Die Bezirksgruppe lädt alle Landsleute zu der Jahreshauptversammlung am Sonnabend, dem 12. Januar, 20 Uhr, bei Bovensiepen herzlich ein. Stadtoberinspektor Garbner wird über den Lastenausgleich und über Rentenfragen sprechen.

 

Recklinghausen-Altstadt. Auf der Weihnachtsfeier der Gruppe konnte der Weihnachtsmann fünfundzwanzig Kindern eine große Weihnachtstüte überreichen. — Am 18. Dezember kam die Frauengruppe zusammen. Bei Kaffee und Kuchen verlebten 25 Frauen im Gedenken an ihre Heimat schöne Stunden. Auf beiden Veranstaltungen beschlossen die Landsleute, die Gruppe weiter auszubauen.

 

Witten Ruhr. Jahreshauptversammlung am 12. Januar im Josefsaal, Herbeder Straße. Alle Mitglieder der Gruppe werden um ihr Erscheinen gebeten.

 

Wuppertal. Der Ostdeutsche Heimatverein Wuppertal 1885 veranstaltet anlässlich des zweiundsiebzigsten Stiftungsfestes am 19. Januar 1957, um 19 Uhr in der Elberfelder Turnhalle eine Treuekundgebung. Alle ostdeutschen landsmannschaftlichen Gruppen in Wuppertal sowie die alten ostdeutschen Wuppertaler aus Stadt und Umgebung werden hierzu eingeladen. Die Kundgebung wird eingeleitet durch ein Turmblasen um 18.30 Uhr vom Elberfelder Rathausturm. Um 19 Uhr beginnt in der Turnhalle, Sportstraße 1, die Feierstunde. Es spricht der Kreisvorsitzende der Vereinigten Landsmannschaften, L. Noack. Die ostpreußische Gruppe hat keine weiteren Veranstaltungen im Januar vorgesehen und bittet deshalb alle Landsleute, an der Kundgebung der treuen Ost- und Westpreußen teilzunehmen.

 

Schloss Holte. In den festlich geschmückten Gastwirtschaft Joachim hatten sich über 100 Landsleute zu einer Weihnachtsfeier eingefunden, die Landsmann Wilhelm Junkuhn mit herzlichen Worten willkommen hieß. Landsmann Michelau überbrachte Grüße des Regierungsvertreters. Weihnachtliche Lieder und Gedichte schufen die rechte Weihnachtsstimmung. Dann erschien der Weihnachtsmann, der alle Kinder beschenkte.

 

Amern. Zu einer weihnachtlichen Feierstunde hatten sich etwa zweihundert Mitglieder und Gäste im Gemeinschaftsraum der Firma Gebhardt & Co., zusammengefunden. Nach der Begrüßung durch den 1. Vorsitzenden. Wilhelm Keber, sprach Pfarrer Geduhn, Brüggen, über das Wort des Johannes „Richtet den Weg des Herrn". Gesangsvorträge einer Sängergruppe der evangelischen Kirchengemeinde Brüggen und des Ostpreußenchores und ein Adventsspiel der Kindergruppe unter Leitung von Frau Küppers bereicherten die Feierstunde.

 

HESSEN

Vorsitzender der Landesgruppe Hessen: Konrad Opitz, Gießen, Grünberger Straße 144.

 

Marburg (Lahn). Feierstunde der Kreisgruppe am 13. Januar im Gasthof „Zur Stadt Straßburg", Schützenstraße.

 

BADEN-WÜRTTEMBERG

Vorsitzender der Landesgruppe Baden-Württemberg: Hans Krzywinski, Stuttgart-W, Hasenbergstraße 43. Zweiter Vorsitzender: Regierungsrat de la Chaux, Reutlingen, Karlstraße Nr. 19.

 

Tuttlingen. Die nächsten Veranstaltungen der Gruppe: Jahreshauptversammlung mit Neuwahl des Vorstandes am 19. Januar im Rheinischen Hof. — Unterhaltungs- und Tanzabend am 16. Februar im Kaiserhof. — Bei einem Rückblick auf das vergangene Jahr lässt sich feststellen, dass der 25. November, der Totensonntag, von besonderer Bedeutung für die Arbeit der Gruppe war. An diesem Tage wurde auf dem Tuttlinger Friedhof eine Totengedenkstätte aller landsmannschaftlichen Verbände eingeweiht. Die Gruppe hatte außer ihrem finanziellen Anteil wesentlich zur äußeren Gestaltung des Gedenksteins mit der Bronzeschale beigetragen. Der Rotsandsteinblock im Gewicht von sechsunddreißig Zentnern trägt auf der linken und rechten Seitenfläche in erhabenen Bronzebuchstaben die Namen der Heimatprovinzen. An seiner Vorderseite befindet sich der Spruch: „Wo unsere Toten ruhn, liegt unsere Heimat / Wo wir unsere Toten ehren, liegt unsere Würde“. Nach dem Choral, gesungen vom Tuttlinger Männergesangverein, gab Stadtrat Manzey die Entstehungsgeschichte der Gedenkstätte wieder und dankte allen, die zum Gelingen des Werkes beigetragen hatten. Dekan Stichler für die evangelische Kirche und Vikar Joos im Namen der katholischen Gemeinde fanden warmherzige Worte für das Schicksal der Vertriebenen. Die Gedenkrede hielt als Beauftragter aller landsmannschaftlichen Gruppen der erste Vorsitzende der LVO, Dr. W. Schienemann. Er sprach über die Verpflichtung der Lebenden, der Toten der Heimat zu gedenken, deren Geist durch diese Gedenkstätte beschworen werden solle als Mahnung an alle Landsleute, in unerschütterlicher Treue zur Heimat zu stehen. Dann wurde das Feuer in der Bronzeschale entzündet, ein Bläserquartett der Donauschwaben spielte das Lied vom guten Kameraden, und die Vertreter der Stadt und der beteiligten landsmannschaftlichen Gruppen legten am Gedenkstein Kränze nieder. In einer kurzen Ansprache übernahm Oberbürgermeister Balz die Gedenkstätte in die Obhut der Stadt. — An Stelle einer Weihnachtsfeier trat diesmal die öffentliche Aufführung des Stückes „Die ewige Mühle", das Dr. Werner Schienemann 1946 in der sowjetisch besetzten Zone geschrieben hat und das er selbst mit Mitgliedern der Jugendgruppe und seinen Schülern einstudiert hatte. Im Mittelpunkt dieses Spiels, dessen Handlung ins späte Mittelalter verlegt wurde, steht der Kampf des freiheitliebenden Menschen gegen Unterdrückung und Gewalt. Die zwei gut besuchten Aufführungen des Stückes fanden reichen Beifall, und der Oberbürgermeister sagte jedem der Mitwirkenden ein Buch als Anerkennung der Stadt zu.

 

Wendlingen. Voranzeige: Ostdeutscher Fasteloawend am 23. Februar im Gasthaus „Zum Ochsen". — Bei der Weihnachtsfeier wurden die Kinder der Landsleute mit Geschenken bedacht, die aus dem Erlös einer Verlosung auf der letzten Herbstveranstaltung der Gruppe beschafft werden konnten. Ein Weihnachtsspiel, Lieder und Gedichtvorträge und einige durch Landsmann John vorgeführte Heimatfilme verschönten den Abend.

 

Ebingen. Jahreshauptversammlung am Sonnabend, dem 19. Januar, 20 Uhr, im Eintrachtsaal. Alle Landsleute werden herzlich um ihr Erscheinen gebeten.

 

Ludwigsburg (Württemberg). Nächste Zusammenkunft am 12. Januar im Gasthaus Kurrle. Es werden zwei Ostpreußenfilme gezeigt. Beginn 20 Uhr.

 

BAYERN

Vorsitzender der Landesgruppe Bayern e V.: Rechtsanwalt Heinz Thieler, München 23, Trautenwolfstraße 5/0, Telefon 33 85 60, Postscheckkonto-Nr. 213 96 PSA München.

 

Traunstein. Bei der Weihnachtsfeier begrüßte der 1. Vorsitzende Schadau die Landsleute, unter ihnen Ehrenmitglied David Junker, und dankte ihnen für die bewiesene Treue zur Landsmannschaft. Unter Leitung der Kulturreferentin Romahn führte die Jugendgruppe ein Weihnachtsspiel auf. Als dann der Weihnachtsmann erschien und aus seinem schier unerschöpflichen Sack Weihnachtstüten und Geschenke für die Kleinsten verteilte, wollte der Jubel kein Ende nehmen.

 

Memmingen/Allgäu. Bei der Weihnachtsfeier im kleinen Burgsaal lenkte der erste Vorsitzende, Pentzek, die Gedanken der Landsleute in die Heimat und gedachte der Brüder und Schwestern drüben. Oberbürgermeister Dr. Berndl würdigte die Pflege des überlieferten Brauchtums. Dann trugen die Kleinsten Gedichte vor und sangen unter Leitung von Fräulein Bourdos Weihnachtslieder. Mit viel Liebe und Hingabe spielte die Jugendgruppe das Weihnachtsstück „Till erwartet den Weihnachtsmann". Ungefähr hundert Kinder wurden mit einer bunten Tüte durch den Weihnachtsmann bedacht.

 

Seite 6   Aus der Geschäftsführung

Eine ostpreußische Mutter, die erst jetzt mit ihren beiden Töchtern aus Ostpreußen gekommen ist, hat sich mit folgender Bitte an uns gewandt: Sie sucht für ihre ältere, zweiundzwanzigjährige Tochter die bis zuletzt Schwerarbeiterin in einem polnischen Betrieb war, um den nötigsten Lebensunterhalt zu verdienen, eine geeignete Familie, in der sie bis zum 31. März 1957 als Haustochter und Lernende aufgenommen wird (nicht als Dienstmädchen). Ab April kann die Tochter eine Schule besuchen. Die Mutter möchte erreichen, dass die Tochter auf diese Weise mit den hiesigen Verhältnissen vertraut wird und dabei würdigen menschlichen Umgang lernt, nachdem sie jahrelang unter so schweren Bedingungen leben musste. Wer kann und will einem jungen Menschen hierbei helfen?

 

Zuschriften erbeten an die Landsmannschaft Ostpreußen, Hamburg 13, Parkallee 86. Abteilung „Jugend und Kultur" z. Hd. Hanna Wangerin.

 

Seite 6   „Kamerad, ich rufe dich!“

Luftgau I

Es liegen folgende Suchanfragen vor:

Heinrich Witt, geb. 01.12.1887, zuletzt wohnhaft in Königsberg Pr., Alter Garten 24/25, tätig gewesen als Reichsangestellter bzw. Beamter bei den Fliegerhorsten Jesau, Powunden und Neukuhren. Er soll durch einen Badeunfall ums Leben gekommen sein. Die Witwe bittet Zeugen um Angaben über seine frühere Tätigkeit, um ihre Versorgungsansprüche stellen zu können. Mitteilungen erbeten an Frau Elisabeth Witt, Wiesbaden, Schulberg 27. —

 

Regierungsinspektoren Liedtke und Krüger, Elektriker Hans Hennig, Klempner Erich Bergien, Lagerverwalter Karl Fischer von der LN-Stelle Ballieth gesucht von Kurt Heft, früher U- und K-Stelle Ballieth, wohnhaft in Unna-Königsborn, Dorotheenstraße 73 c. —

 

Hauptmann Ulrich und Hauptmann Höfer, die ehemaligen LN-Helferinnen Irmtraut Helm, Irmgard Wolff, Vera Florian, Hildegard Tetzlaff, Elfriede Schwitzki und Anny Redweyk gesucht von Frau Hildegard Otto, geb. Schwesig, geb. 16.03.1923 zu Thomaschienen, Kreis Osterode, wohnhaft in Leverkusen-Wiesdorf, Emil-Fischer-Straße 4. —

 

Wer kann bestätigen, dass der Tiefbauunternehmer Passarge, aus Königsberg Pr. eine normalspurige Diesellokomotive besaß, welche auf dem Fliegerhorst Seerappen und Gutenfeld eingesetzt war und dort verloren ging? Angaben werden für den Lastenausgleich benötigt und erbeten an O. Passarge, Bremen-Arsten. —

 

Gesucht wird der Techn.-Insp. Kusch, Leiter der betriebstechnischen Gruppe in Neuhausen und Seerappen von Franz Rudat, ehemaliger Maschinenmeister, wohnhaft in Singen a. H., Worblinger Straße 39. —

 

Wer kennt den Flugzeugschlosser Waldemar Markowski, ehemals bei der Werft Heiligenbeil? Er gehörte zu einem Restkommando der Werft Pillau-Neutief und geriet mit diesem am 25. April 1945 in russische Gefangenschaft. Er braucht Zeugen über seine frühere Tätigkeit und Zugehörigkeit zu diesen Dienststellen für die Invalidenversicherung. Mitteilungen an: Waldemar Markowski, Friedrichshafen/Bodensee, Dr.-Sproll-Str. 8.

 

Für unser September-Treffen in Göttingen wurden mir verschiedene Fotos vermisster Kameraden zugestellt, denen das Porto für die Rücksendung leider nicht beilag. Ich möchte diese, vielleicht einzige Andenken, den Angehörigen wieder zustellen und empfehle gleichzeitig, die Suchaktion beim Deutschen Roten Kreuz in Hamburg (Abt Suchdienst) fortzuführen. Gleichzeitig möchte ich stets sich wiederholende Anfragen nach Abwicklungsstellen der ehemaligen Luftwaffe allgemein dahingehend beantworten, dass es solche nicht gibt. Es ist mir auch nicht bekannt, ob irgendwelche Personalpapiere sichergestellt werden konnten. Die „Abwicklungsstelle der ehemaligen Betriebskrankenkasse des Reichs" in Wilhelmshaven, Göckergasse 14, ist in der Lage, in einigen Fällen einen Kontenauszug auf Antrag zu geben, aus welchem die Höhe der Beiträge und die Dienststelle hervorgeht. Ferner erteilt auf Antrag die Bundesversicherungsanstalt für Angestellte in Berlin-Wilmersdorf, Ruhrstraße 2, Kontenauszüge. Für die Invalidenversicherung sind alle Unterlagen durch Kriegseinwirkung verloren gegangen. Die Anfragen verschiedener Art haben einen derartigen Umfang angenommen, dass ich leider nicht in der Lage bin, diese kurzfristig zu bearbeiten und zu beantworten. Nach wie vor bitte ich aber um Beifügung des Rückportos, da mir hierfür keinerlei Mittel zur Verfügung stehen.

Wilhelm Gramsch, Celle, Waldweg 83. (Zuletzt Prüfleitung der Werft Jesau).

 

Seite 6   Für Todeserklärungen

Otto Welsch, geb. 07.04.1888 in Papuschienen, Landwirt, aus Sandfelde, Kreis Tilsit-Ragnit, wird vermisst. Wer kann über seinen Verbleib Auskunft geben?

 

Zuschriften unter Su/Mü 13/56 an die Geschäftsführung der Landsmannschaft Ostpreußen, Hamburg 13, Parkallee 84/86

 

Seite 6   Vermisst, verschleppt, gefallen, gesucht …

Auskunft wird erbeten über...

Oberfeldwebel Lothar Kohn, heute etwa 40 Jahre alt. Heimatanschrift: Saalfeld, Kreis Mohrungen. Die Eltern besaßen ein Textilgeschäft in Frankreich (Normandie) im August 1944 vermisst. Wer weiß etwas über den Verbleib?

 

… Pionierhauptmann Kurt Lokoschus, heute etwa 55 Jahre alt, aus Ostpreußen. Wer weiß etwas über den Verbleib?

 

Michel Schluszas, geb. am 22.06.1880 in Wilkieten, Kreis Memel, sowie seine Ehefrau Else Schluszas, geborene Malzat, geb. am 16.02.1884 in Laschen, Kreis Heydekrug. Letzter Wohnort: Kibbeln, Kreis Memel. Im Februar 1945 in Lichtenhagen (Samland) zuletzt gesehen worden. Wer weiß etwas über den Verbleib?

 

Oberschützen Willi Staunus, geb. am 12.05.1910, Feldpostnummer 26 128. Vermisst in Russland, südwestlich von Charkow am 20.01.1943.

 

Günter Ukat, geb. am 22.01.1935 in Neuwalde, Kreis Insterburg. Im Jahre 1947 in Litauen gesehen worden.

 

 Familie Arwed, aus Baggendorf, Infanterie-Kaserne, Familie Heinrich Hagemeister, aus Gumbinnen und Frau Auguste Hard, aus Gumbinnen, Bismarckstraße 74.

 

... Margarete Durchholz, geb. Flik, aus Matzhausen, Kreis Gumbinnen.

 

Franz Hoffmann, geb. am 14.09.1892, aus Sommerfeld, Kreis Heilsberg, und die Kinder Erna, aus Mehlsack, Straße der SA, Hedwig, aus Sommerfeld und Alfons, aus Arnsdorf.

 

... Ida Kalweit, Schwester der Meta Kalweit, geb. am 0310.1888 in Baltruscheiten, Kreis Elchniederung. Ida Kalweit soll unter dem 20.01.1915 ihrer Schwester nach Hannover von Zinten Abbau, bei Bauer Obeikat, geschrieben haben. Als Heimatwohnort kann Schanzenkrug angenommen werden. Wer kennt die beiden Schwestern und kann nähere Angaben über Heimatwohnort und evtl. über den Verbleib der Ida Kalweit machen?

 

Paul Lingnau, geb. am 18.09.1899 in Lekitten. Letzte Heimatanschrift: Lekitten, Kreis Rößel. Beruf: Landwirt. Im Februar 1945 von den Russen verschleppt, seitdem fehlt jede Spur.

 

Frau Ella Lutringer, geborene Puls, aus Ostpreußen. Wer weiß etwas über deren Verbleib?

 

Wilhelm Nickstadt, geb. am 15.03.1890 in Kaiserau, Kreis Elchniederung. Zuletzt wohnhaft gewesen in Kühlen, Kreis Tilsit-Ragnit. Seit dem 10.03.1945 im Raume Westpreußen, Kreis Dirschau, vermisst. Wer weiß etwas über den Verbleib?

 

Fritz Abromeit, aus Neuhausen bei Königsberg Pr.

 

Anna Albuschies, geb. Cyrulies. aus Schillmeischen, Kreis Heydekrug.

 

David Cyrulies, aus Roboken, Kreis Heydekrug.

 

Maria Naujoks, aus Willeiken, Kreis Heydekrug.

 

... Michel Cyrulies, aus Gnieballen, Kreis Heydekrug.

 

Else Awischus, verw. Cyrulies, Kreis Heydekrug.

 

... die Erben des Otto Karl Pohling, geb. 17.02.1884 in Tiefensee, Kreis Heiligenbeil. Er soll noch einen jüngeren verheirateten Bruder und eine 84-jährige Schwester gehabt haben.

 

... Anna Marie Scheffler, geb. am 19.01.1868. und deren Tochter Käthe Scheffler, geb. am 05.05.1905, aus Mohrungen, Pr.-Holländer Straße 36.

 

Meta Tege, geb. Scheffler, geb. am 30.08.1898 und deren Kinder Gerhard Tege, geb. am 26.08.1927 und Werner Tege, geb. am 18.11.1924, aus Mohrungen, Tannenbergstraße 1.

 

Erna Krause, Rittergutspächterin, geb. 1899, aus Inrücken. Kreis Mohrungen.

 

Frau (Familie) Geisler, geborene Kunkel, aus Mohrungen, Pr.-Holländer Straße.

 

Soldat Franz Wiedenberg, geb. am 25.05.1911 in Wilmsdorf, Kreis Pr.-Eylau. Letzte FPNr 22 945 B. Vermisst seit Juli 1944 bei Stabin, etwa 18 Kilometer südöstlich Augustowo. Letzter Wohnort: Lauck bei Perwilten, Kreis Heiligenbeil.

 

... Charlotte Scharfenorth, geb. am 02.06.1897, im Januar 1945 Königsberg verlassen, der Sohn Heribert, geb. am 14.08.1926, war Soldat.

 

Frau Tamier, aus Königsberg Pr., Arnoldstraße 6 und Frau Kroll, geb. Unruh, Rittergutbesitzerin: der Heimatwohnort kann nicht angegeben werden.

 

Helmut Kösling, geb. am 09.12.1925. Im Jahre 1940 Bäckerlehrling in Gerdauen. Ab März 1943 Soldat. Letzte Nachricht aus einem Lazarett aus Köln im Januar 1945. Heimatanschrift: Barten, Kreis Rastenburg. Wer weiß etwas über den Verbleib?

 

Paul Kropat, aus Ober-Eißeln, Kreis Tilsit-Ragnit.

 

Oberschirrmeister Stascheit vom Heeresbekleidungsamt Königsberg Pr.

 

Maria Dombrofsky, Barten, Kreis Rastenburg und Paul Thiel, Wormditt. Kreis Braunsberg.

 

Arbeiter Otto Luschas, Insterburg. Cecilienstraße.

 

Otto Wenzelewski, aus Gr.-Schläfken. Kreis Neidenburg.

 

Bauer Ernst Neumann, aus Nalegau, Kreis Wehlau.

 

… folgende Landsleute aus Goldap, Insterburger Straße 14:

Auguste Reitenbach.

Emil Bernadowitz,

Klara Mamat.

Joseph Fröse.

Harry Qudnau (oder Quednau).

Franz Buschmann.

Karl Suppa.

Henriette Bernat.

Fritz Mischko.

Franz Bernadowitz.

R. Alexander.

 

Familie Hänseleit und Familie Broszonn, aus Bornberg, Kreis Goldap

 

Familie Lack, aus Marschenen, Gemeinde Gr.-Heydekrug, Kreis Fischhausen. Verwandte oder Bekannte wollen sich bitte melden.

 

Franz Wiese, aus Königsberg Pr.. Adalbertstraße 25.

 

Familie Rudolf Rudat, aus Tilsit, Hindenburgstraße 21.

 

Fähnrich der Luftwaffe Günter Romoth, geb. am 22.05.1925 in Lyck. Zuletzt als Flugzeugführer bei Berlin eingesetzt. Heimatanschrift: Lyck, Posener Straße 1.

 

Auguste Siebert, aus Steinort, Kreis Angerburg.

 

Lehrerin Frida Haubensack, aus Königsberg Pr., Mitteltragheim 8.

 

Rudolf Kühn, geb. am 15.03.1893 und seine Ehefrau Herta Kühn, geb. Schöpper, geb. am 27.02.1897, früher Gut Friedrichsfelde, Gemeinde Kahlau, Kreis Mohrungen.

 

Auguste Benk und Charlotte Wolinski, aus Schlagekrug, Kreis Johannisburg.

 

Heinz Strauss, Tischler, geb. 1921 in Wehlau.

 

August Naporra, aus Eisermühl, Kreis Lötzen. Im August 1945 im Uralgebirge, Lager Karpinsk (Waldlager). Seitdem fehlt jede Spur. Zivilberuf: Lehrer. Wer weiß etwas über seinen Verbleib?

 

Frau Helene Druske, geborene Wohlgemuth, geb. am 09.07.1914 in Agilla, Kreis Labiau. Letzte Heimatanschrift: Viehoff, Kreis Labiau. Seit 1945 verschollen.

 

... Willi Wohlgemuth, geb. am 23.10.1922. Letzte Heimatanschrift: Mauern, Kreis Labiau. Wer weiß etwas über den Verbleib?

 

Willy Buchhorn, geb. am 12.08.1907 in Schmoditten, Kreis Pr.-Eylau. Heimatanschrift: Seerappen.

 

Hildegard Harmann, geb. am 08.06.1929 in Königsberg Pr. Zuletzt wohnhaft gewesen in Ludwigswalde, Samland.

 

… Ernst Harmann, geb. am 23.01.1907 in Ludwigswalde-Abbau. Seit 1945 vermisst.

 

... Willi Liß, geb. 1910 in Königsberg Pr , seine Ehefrau Eva Liß, geborene Klein, geb. am 28.05.1913 im Kreis Angerapp und Sohn Dieter, geb 1936. Heimatanschrift: Königsberg Pr.

 

Lehrer Emil Wiemer, etwa 64 Jahre alt sowie dessen Ehefrau Ida Wiemer, geborene Dreyer, aus Lawischkehmen bei Stallupönen.

 

Zuschriften erbittet die Geschäftsführung der Landsmannschaft Ostpreußen, (24a) Hamburg 13, Parkallee 86.

 

Seite 6   Erfolgreichste Werbung: 160 Neubestellungen

Die Vertriebsabteilung des Ostpreußenblattes dankt allen Landsleuten, die sich an dem bis zum 10. Dezember 1956 befristeten Werbe-Wettbewerb beteiligt haben; durch ihre Bemühungen erfolgte ein erfreulicher Eingang von Neubestellungen.

 

Geldpreise wurden an alle Landsleute versandt, die mindestens sechs neue Bezieher vermittelt haben. Das beste Ergebnis mit 160 Neubestellungen konnte ein Landsmann in Wanne-Eickel erreichen; die vier darauf folgenden größeren Geldpreise gingen nach Bochum (46 B.), Hamburg (31 B.), Hannover (29 B.) und Gelsenkirchen (28 B.). Weitere Preise fielen nach Berlin, sehr viele nach Nordrhein-Westfalen, wo auch eine weitere Werbung guten Erfolg verspricht, nach Schleswig-Holstein, Niedersachsen, einige nach Süddeutschland. Ein Preis ging sogar in die USA; auch in Amerika steigt die Bezieherzahl des Ostpreußenblattes.

 

Seite 7   Ostpreußische Späßchen

Ein Mädchen und eine Wachstube

In Königsberg stand am Vorderroßgarten das alte Gebäude des früheren Generalkommandos L, ein etwas von der Straße abgesetztes Gebäude, das durch einen Torweg zu erreichen war.

 

Nach dem Ersten Weltkrieg wurde dieses Gebäude die Dienstwohnung des Wehrkreisbefehlshabers, des damaligen Generals Heye, des späteren Chefs der Heeresleitung. Über der Wohnung des Befehlshabers bezog der Artillerie-Regimentskommandeur eine Offizierswohnung. Am Toreingang stand der Posten, dessen Wachlokal in dem an das Tor grenzenden Zivilgebäude untergebracht war.

 

Eines Tages kommt am frühen Nachmittag an einem Regentage der Befehlshaber von einem Truppenbesuch aus der Provinz zurück. Als er in das Tor einbiegt, sieht er, wie ein Artillerist mit einem Mädel am Arm hinter dem Tor auf der Wachstube verschwindet.

 

Der Befehlshaber, empört, lässt den Namen des Artilleristen feststellen, und er erfährt, dass es der Bursche des über ihm wohnenden Regimentskommandeurs ist. Diesen befiehlt er zu sich. Er drückt ihm seinen Unwillen darüber aus, dass ein Soldat am hellen Tag ein Mädel in sein Haus bringt, und er verlangt Bestrafung und Meldung.

 

Der Regimentskommandeur, der seinen Burschen als soliden ordentlichen Soldaten kennt, stellt diesen zur Rede: „Sagen Sie, sind Sie wahnsinnig geworden, am hellen Tage mit einem Mädel am Arm in unser Haus zu kommen und auf die Wache zu gehen! Es ist schon ungewandt genug in dem Moment durch das Tor zu gehen, in dem der Herr Befehlshaber herein fährt!"

 

Verständnislos sieht der Kanonier seinen Oberst an. Er meldet: „Herr Oberst, gestern war doch das schlechte Wetter. Meine Schwester kam mit dem rasenden Litauer (der Labiauer Bahn) in die Stadt und machte Einkäufe. Mittags holte ich sie ab. Da es so regnete, nahm ich sie auf die Wache mit. Um 18 Uhr ging ihr Zug. Ich brachte sie zu diesem Zug auf den Bahnhof“.

 

Der Regimentskommandeur: „Das mag ja alles stimmen, aber können Sie sich gar nicht vorstellen, in welchen Ruf Sie Ihre Schwester bringen können, wenn Sie das Mädchen in unser Haus auf die Wache bringen?"

 

Nach längerem Besinnen kommt mit treuen Augen die Antwort: „Herr Oberst, das wusste ich nicht, das dieses so ein verrufenes Haus ist!"

 

Mitleidig

Vor dem letzten Kriege lebte ich in Berlin und war dort berufstätig. Selbstverständlich verbrachte ich meinen Urlaub stets in unserer ostpreußischen Heimat. Meine Verwandten besaßen eine schöne Landwirtschaft, und so konnte ich mich in den Ferienwochen auch bei ihnen in der Wirtschaft nützlich machen. Meine kleine Nichte Anneliese, die damals fünf Jahre alt war, bekam offenbar plötzlich Bedenken, dass ich doch schon vierzehn Tage da war und noch keine Anstalten für die Abreise traf. Diplomatisch fragte sie mich: „Tante Idke, hest du kein Land?" Ich verneinte. Darauf fragte sie: „Hest du keine Kinner und hest du keine Kühe?" Wieder verneinte ich. Schließlich fragte sie seufzend: „Hest du auch kein Hund?" Auch auf diese Frage musste ich mit nein antworten. Da wandte sie sich an meine Schwester und sagte: „Mama, gib Tante man de Katz, damit se nicht so ganz arm is!" J. S.

 

Anatomie

Lehrer N. im Kreise G. unterrichtete einmal in der Rechenstunde über die Bruchrechnung. Unter seinen Schülern war auch Ottchen, der Herrn N. manchen Kummer bereitete, weil er nur sehr unlustig dem Unterricht folgte. Nachdem der Lehrer die Bruchrechnung eingehend erklärt hatte, stellte er nunmehr überraschend die Frage: „Was ist ein Bruch?" Zuerst herrschte Stillschweigen in der Runde, dann meldeten sich einige Schüler, zum Erstaunen von Herrn N. auch Ottchen. Da er so eifrig die Hand erhoben hatte, rief er ihn auf und wiederholte dabei noch einmal die Frage: „Ottchen, was ist also ein Bruch?" Die Antwort war: „Ein Bruch is so ein Knubbel am Bauch!" M. M.

 

Der Sprung in den Pregel

Beim Landgericht Königsberg schwebte ein Ehescheidungsprozess. Es klagte eine Ehefrau gegen ihren Gatten, einen strammen Mann im besten Alter, mit der Behauptung, dieser stehe mit einer Handelsfrau vom Altstädtischen Markt in ehewidrigen Beziehungen. Zur Stützung dieser Behauptung hatte die junge Ehefrau vorgetragen, dass ihrem Ehemann einmal nach durchzechter Nacht die Brieftasche von einer Brücke in den Pregel gefallen sei und dass die Handelsfrau sofort in voller Kleidung in den Pregel gesprungen sei, um die Brieftasche zu retten.

 

Das Landgericht beschloss, die Handelsfrau als Zeugin über die behaupteten ehewidrigen Beziehungen zu vernehmen. Im Beweistermin erschien die Handelsfrau, eine wohlansehnliche junge Person von guter Gestalt und in erstklassiger Garderohe. Die Behauptung der Ehefrau, dass ihr Mann mit dieser Zeugin ein Techtelmechtel habe, erschien nicht unwahrscheinlich. Landgerichtsdirektor W. befragte die Zeugin, ob sie mit dem Beklagten etwas vorgehabt habe. Die Zeugin beantwortete diese Frage mit einem klaren „Nein", und sie fügte hinzu, sie sei mit dem beklagten Ehemann nur in Gesellschaft dritter Personen gelegentlich zusammen gewesen. Landgerichtsdirektor W. fragte die Zeugin nun nochmals eindringlich, ob sie auch bei ihrer Aussage bleibe, wenn ihr vorgehalten werde, dass sie doch einmal in den Pregel gesprungen sei, um die Brieftasche des Beklagten zu retten, und er fügte hinzu, dass dieses Verhalten doch auf engere Beziehungen schließen ließe. Auch durch diesen Hinweis ließ sich die Zeugin nicht erschüttern. Sie erklärte wörtlich: „Herr Direktor, wenn Ihnen die Brieftasche in den Pregel fällt, spring ich auch rein“.

 

Das Gericht war entwaffnet.

(Mitgeteilt von Rechtsanwalt und Notar Dr. Kemsies, Berlin, früher Königsberg.)

 

Backannchen

„Die Backannchen" war weithin bekannt und begehrt in dem kleinen Städtchen St. und im Landkreise ob ihrer guten Kochkünste, und sie wurde von vielen Familien immer wieder geholt, wenn es eine Festlichkeit vorzubereiten galt. Klein und drugglich stand sie dann am Herde, glühte mit diesem um die Wette und dirigierte alles, was im Hause Beine hatte, von der Hausfrau an bis zu den kleinsten Kindern; selbst der Hausherr hatte nichts zu lachen, wenn er sich sehen ließ. Das ging so lange, bis alles fertig war und die ersten Gäste erschienen. Dann pflegte sich Annchen rot, über das ganze freundliche Gesicht, jedes Mal auf den nächsten besten

 

Stuhl sinken zu lassen und die klassisch gewordenen Worte zu sagen: „Nu loat se freete!" St.

 

In der Straßenbahn

In die Straßenbahn in Königsberg, die Vier, Richtung Juditten, steigt ein ziemlich angetrunkener Fahrgast und erfüllt die Luft mit einem nicht gerade angenehmen Duft nach Alkohol. Zu allem Überfluss zieht er auch noch eine Kognakflasche aus der Tasche und nimmt einen kräftigen Schluck. Gerade da geht die Straßenbahn in eine Kurve, der Angetrunkene hustet, und ein Mundvoll Kognak und noch einiges mehr ergießt sich auf den hellen Kamelhaarmäntel seines Gegenübers. Der sagt ob der schönen Bescherung empört: „Sie sind ein Schwein!" Der andere guckt erstaunt, dann grinst er und saqt: „Ich? Ddddda müssten Ssssie sich mal sehn!" Kt.

 

Das rote Tuch

Mariechen war viele Jahre bei unserer alten Tante W. tätig. Dann und wann gerieten die beiden schärfer aneinander, wenn es eine Unstimmigkeit gab. Als Tante W. wieder einmal Mariechen Vorwürfe machte, behauptete diese wie sonst, recht zu haben und beschloss ihre Ausführungen mit folgenden geflügelten Worten: „Ich weiß all, Madamche, wenn Sie dem roten Mattinee anhaben, dann jibts Stiehm!" J.K.

 

Rest der Seite: Rätsel-Ecke, Werbung

 

Seite 8   Familienanzeigen

Armin Fritz Otto, geboren am 11.12.1956. Gottes Güte schenkte uns in der Adventszeit unser erstes Kind, einen gesunden Jungen. In dankbarer Freude, Helma Heise, geborene Schäfer und Norbert Heise. Zielkeim, Kreis Samland, Ostpreußen, jetzt Baalborn, Rhld.-Pfalz

 

Eberhardt v. d. Meden und Frau Hildegard v. d. Meden, geb. Schulze, geben die Geburt einer Tochter, Barbara, bekannt. 13. September 1956. La Conception-Maracaibo, Campo Niquitav Edo Zulia, 118 B Calle Colon, Venezuela

 

Die Verlobung meiner Tochter Charlotte mit Freiherr Friedrich v. Friesen, beide Vancouver, Kanada, gebe ich hiermit bekannt. Gertrud v. d. Meden, Hofgeismar, Pensionshaus.

 

Die Verlobung unserer Tochter Ilse mit dem Landwirt Herrn Gerd W. Schmidt, Faulück, geben wir hiermit bekannt. Robert Heumann, Dipl.-Landwirt und Frau Elisabeth Heumann, geb. Maier-Gaffken, Gablick bei Widminnen, jetzt Nürtingen, Marienstr. 1, Silvester.

 

Meine Verlobung mit Fräulein Ilse Heumann, gebe ich hiermit bekannt. Gerd W. Schmidt. Faulück/Schleswig. Silvester 1956

 

Die Verlobung unserer Tochter Gisela mit Herrn cand. theol. Willi Scharffetter, geben wir bekannt. Harry Farchmin und Frau Elisabeth Farchmin, geb. Kühn. Kiel-Pries, Karl-Müllenhoff-Weg 27, früher Pillau, Breite Str. 41

 

Am 1. Januar 1957 haben uns verlobt. Gisela Farchmin, Willi Scharffetter, Gelsenkirchen, Am Stadthafen, früher Memel, Kurzinnaplatz 1

 

Als Verlobte grüßen Ilse Kattoll, Heidmühlen, Holstein, früher Altchristburg, Ostpreußen. Franz Neubacher, Wahlsted, Holstein, Marinesiedlung 18a, früher Erlengrund, Ostpreußen, Gumbinnen. 30. Dezember 1956

 

Ihre Verlobung geben bekannt, Christel Oehmke, Elbing, Westpreußen, jetzt Wolfenbüttel, Krumme Straße. Werner Joachim Klaar, Widminnen, jetzt Wolfenbüttel, Jahnstraße 106

 

Ihre Vermählung geben bekannt, Friedrich Jeschke, Spargitshoop, früher Bad Polzin. Ilse Jeschke, geb. Adloff, Kellinghusen, Brauerstraße 31, früher Näglack, Ostpreußen. 21. Dezember 1956.

 

Als Verlobte grüßen, Waltraut Schattkowski, Gronden, Kreis Angerburg, jetzt Margareten. Werner Brandt, Labiau, jetzt Sievershütten

 

Weihnacht 1956. Wir haben uns verlobt.  Elsa Mallon, Stuttgart-S Rottannenweg 4. Helmut Urbat, Stuttgart-Degerloch, Straifstraße 18. Früher Ohldorf bei Gumbinnen.

 

Ihre Verlobung geben bekannt. Ingeborg Paloks, Krombach, Kreis Siegen, Siegener Straße 38, früher Hochdünen, Kreis Elchniederung, Ostpreußen. Bernhard Pohler, Niedersetzten, Kreis Siegen, Westfalen. 4. Advent 1956

 

Die Vermählung unserer einzigen Tochter Helgard mit Herrn Dipl.-Ing. Emanuel Wirfel, Köln, geben wir bekannt. Johannes Morscheck und Frau Gertrud Morscheck, geb. Siebert. Wehlau, Ostpreußen, Feldstraße 2, jetzt Schwelm, Westfalen, Potthoffstraße 28. 24. Dezember 1956

 

Dipl.-Ing. Emanuel Wirfel und Frau Helgard Wirfel, geb. Morscheck. Vermählte. New Martinsville, West-Virginia, USA 221 Riverview. 24. Dezember 1956

 

Statt Karten. Die Vermählung unserer dritten Tochter Bergild mit Herrn Thomas Neary, geben wir hierdurch bekannt. Erich Spickschen - Woydiethen und Frau Gerda Ursula Spickschen, geb. Dietrich. Dannenfels. Pfalz. 29 Dezember 1956

 

Ihre am 29. Dezember 1956 stattgefundene Vermählung beehren sich anzuzeigen, Thomas Neary, Bergild Neary, geb. Spickschen, Philadelohia, USA. Dannenfels. Pfalz

 

Als Vermählte grüßen, Günter Kallien, Heinrichsdorf, Kreis Mohrungen, Ostpreußen. Christel Kallien, geb. Liedtke, Dakau, Kreis Rosenberg, Westpreußen, jetzt Düsseldorf, Auf’m Hennekamp 2, 22. Dezember 1956

 

Ihre Vermählung geben bekannt, Karl Weber, Insterburg, jetzt Braunschweig, Salzdahlumer Straße 206. Berta Weber, verw. Wittke, geb. Schulz, Korschen, jetzt Unteriesingen, Kreis Tübingen, Hauptstraße 106. 22. Dezember 1956

 

Ihre Vermählung geben bekannt, Christian Unterberger, Leutnant Im Panzerlehrbataillon, Hildesheim, Struckmannstraße 8. Ursula Unterberger, geb. Fromelt, Munsterlager über Soltau

 

Die Vermählung unserer Tochter Ingrid mit Herrn Günter Meyer, geben wir bekannt. Lehrer Erich Riegel und Frau Gertrud Riegel, geb. Schlagowsky. Kloken, Kreis Elchniederung, jetzt Schnega, Kr. Lüchow-Dannenberg

 

Ihre Vermählung geben bekannt, Willi Damboldt, Hamburg 26, Bethesdastraße 36. Käte Damboldt, geborene Fischer, früher Neunassau, Kreis Insterburg.

 

Am 23. Januar 1957 feiern wir den Tag unserer Silberhochzeit. Ernst Hoffmann und Frau Elly Hoffmann, geb. Westerwick. Königsberg Pr., Aschmannallee 28, jetzt Havighorst über Hamburg-Bergedorf

 

So Gott will, begehen wir am 15. Januar 1957 den Tag unserer Silbernen Hochzeit. Wir grüßen hiermit alle lieben Verwandten, Gneister und Lauker. Friedrich Bogdan und Frau Auguste Bogdan, geb. Zeglarski, Gneist bei Rhein, Ostpreußen, jetzt Gelsenkirchen, Grothusstraße 87

 

Zum 70. Geburtstag am 16. Januar 1957, unserer lieben herzensguten Mutter und Omi, Franziska Schulz, früher Gehsen, Kr. Johannisburg, die herzlichsten Glückwünsche von Kindern und Enkeln. Brühl/Vochem. Kierb, Bahnhofstraße 34

 

Wir haben geheiratet, Hans-Walter Misse, Wuppertal-Ronsdorf, Am Jägerhaus 70b. Christel Misse geb. Orlowski, früher Niedersee, Ostpreußen, Urlaubsheim, jetzt Gräberkathe, Holstein. 29. Dezember 1956

 

Allen Lieben und Verwandten aus der Heimat danken wir herzlichst für ihre guten Wünsche zu unserer Goldenen Hochzeit. Gleichzeitig wünschen wir allen ein gutes neues Jahr. Gustav Strauß, Marta Strauß geb. Kluwe. Friedland, Ostpreußen, Schippenbeiler Weg 11, jetzt (24b) Wahlstedt-Waldesruh, Kreis Bad Segeberg

 

Am 14. Januar 1957 feiern unsere lieben Eltern Paul Grunau und Frau Marie Grunau, geb. Marquardt, Mohrungen, Erich-Koch-Siedlung, jetzt Neu-Oerzen über Lüneburg, das Fest der Goldenen Hochzeit. Es gratulieren herzlichst und wünschen weiterhin gute Gesundheit und Gottes Segen. Die dankbaren Kinder und Enkelkinder

Weihnacht

 

Für erwiesene Aufmerksamkeiten anlässlich unserer Goldenen Hochzeit danken wir allen Landsleuten auf das herzlichste. Hermann Leber und Frau, Schnellwalde, Ostpreußen, jetzt Rendsburg

 

Am 14. Januar 1957 gratulieren alle Bekannten und Verwandten, Frau Elma Hochstuh,l geb. Jagielki, aus Königsberg Pr., Steindamm 88/90, jetzt Meeschendorf auf Insel Fehmarn, zum 80. Geburtstag

 

Am 19. Januar 1957 feiert unsere liebe Mutter, Schwiegermutter und Oma, Auguste Blonske, geb. Fischer früher Wehlau, Ostpreußen, Deutsche Straße 20, jetzt sowj. bes. Zone, ihren 86. Geburtstag. Es gratulieren herzlichst und wünschen weiterhin gute Gesundheit und Gottes Segen, ihre dankbaren Kinder Kurt und Fritz. (Zu erreichen über Kurt Blonske in Krefeld, Rheinld., Weberstraße 9)

 

Fern seiner geliebten ostpreußischen Heimat entschlief sanft am 25. Dezember 1956, unser lieber Vater, Groß- und Urgroßvater, der Tischlermeister Gustav Fischer, Emma Fischer, Ella Fisccher, Erich Fischer, Ernst Fischer. Schwiegersöhne, Schwiegertöchter, Enkelkinder und Urenkel. Kuddewörde über Trittau, Bez. Hamburg

 

Für die vielen, überaus herzlichen Wünsche zu meinem 75. Geburtstage sage ich allen Lieben aus der Heimat innigsten Dank. Otto Hagen, (14a) Ellwangen (Jagst), Mozartstraße 17

 

Durch Gottes Gnade feierte am 5. Januar 195, Witwe Auguste Rudowski, geb. Winterfeld, aus Königsberg Pr., Nasser Garten 41, ihren 81. Geburtstag. Es gratulieren herzlichst, die dankbaren Kinder, Enkel, Urenkel. Flensburg, Eckernförder Landstr. 76, zurzeit auf See, sowj. bes. Zone. Hamburg-Bergedorf

 

Fern der unvergessenen Heimat entschlief am 5. November 1956 nach kurzer Krankheit, unsere liebe gute und unvergessliche Mutter und Oma, Luise Petter, geb. Faust, aus Labagienen, Kr. Labiau, im Alter von 81 Jahren. In tiefer Trauer: Helene Wenzel, geb. Petter. Heinrich Wenzel. Franz Petter und Frau. Willi Petter und Frau Walter Petter und Frau und elf Enkelkinder. Ostheim, Kreis Hanau, Zimmerplatz 10

 

Am 8. Januar 1957 feierte unsere gute Mutti, Schwiegermutter und unser geliebtes Omilein, Elma Grotthaus, ihren 60. Geburtstag. Es gratulieren herzlichst die dankbaren Kinder, Ingeborg, Gabriele und Sabine. Schwiegersohn Arnold. Enkelkinder Helmut, Juliane und Ines. Königsberg Pr., jetzt Faßberg, Kr. Celle, Poitzener Straße 26

 

Allen Bekannten und Verwandten in nah und fern ein glückliches neues Jahr 1957. Walter Gorlo, Heinrichstal, Kr. Treuburg. Wienau bei Dierdorf (Ww.)

 

Am 5. Dezember 1956 entschlief nach kurzer Krankheit, unsere liebe gute Mutter, Schwiegermutter, Schwester, Schwägerin, Oma und Urahne, Resa Frommke, geb. Glauss, im gesegneten Alter von 84 Jahren. In stiller Trauer: Friedrich Rehder und Frau Lotte Rehder, geb. Frommke und alle Angehörigen. Allenstein, Zimmerstraße 17, jetzt Bordesholm, Finnenredder 56

 

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Seite 9   8 Fotos: Das Bild, das Memel heute bietet

Wir haben in zahlreichen Artikeln darüber berichtet, welche Veränderungen unsere Heimat unter der polnischen und der russischen Besetzung erfahren hat und welches Bild sie heute bietet. Besonders ausführlich ist dabei auch von Memel erzählt worden. Aufnahmen aus dem nördlichen Teil unserer Heimat, dem von der Sowjetunion besetzten, waren erst in der letzten Zeit zu bekommen, und sie blieben auch dann immer eine große Seltenheit. Trotzdem konnten wir auch von Memel eine ganze Reihe von Bildern bringen, so in den Folgen 11 vom 17. März und 12 vom 24. März vorigen Jahres.

 

Jetzt, sind wir in der Lage, zahlreiche Aufnahmen aus Memel zu veröffentlichen, die ein Landsmann von dort mitgebracht hat; Aufnahmen ähnlicher Art sind in diesem Umfange bisher noch nirgends erschienen. Die ersten acht Fotos bringen wir hier auf dieser Seite, weitere werden in der nächsten Nummer und später folgen.

 

Von besonderem Interesse werden diese Aufnahmen natürlich für die Memeler selbst sein und für diejenigen, welche die Stadt kennen, aber auch die anderen Landsleute aus unserer

Heimat werden aus diesen Bildern manches ablesen können, was nicht nur von lokalem und begrenztem Interesse ist. An Stelle der über fünfzigtausend deutschen Einwohner, die Memel zuletzt hatte, sind ganz und gar andere Menschen getreten, vor allem Russen aus der tiefen Sowjetunion — es leben jetzt in Memel nur noch wenige hundert Deutsche —, aber auch das äußere Bild der Stadt hat sich so sehr verändert, dass selbst die Memeler sie in einzelnen Teilen kaum noch wiedererkennen würden, vor allem nicht nach den Fotos, wenn sie nicht gerade ein bemerkenswertes Gebäude zeigen.

 

Memel ist etwa zu zwei Dritteln zerstört worden, besonders stark in der Innenstadt, von der wir jetzt diese acht Aufnahmen bringen. Diese Fotos sind rings um die Börsenbrücke gemacht worden, die als der Mittelpunkt der Stadt gelten kann.

 

Wir sehen die Börsenbrücke — und zwar ist es eine neue, nach dem Kriege erbaute — auf dem Bild rechts oben. Sie ist an der gleichen Stelle erbaut worden, an der auch die alte stand, aber nicht als Dreh-, sondern als Klappbrücke. In diesem Sommer wurde sie nach etwa fünf Jahren (!) Arbeitszeit fertiggestellt und dem Verkehr übergeben; bis zu diesem Zeitpunkt diente eine etwas weiter flussaufwärts liegende primitive Hängebrücke, deren Bild wir seinerzeit brachten, den Fußgängern als Weg über den Fluss. (Die Dange, so heißt der Fluss — wir sehen ihn auf diesem Bilde —, teilt Memel in eine nördliche und eine südliche Hälfte; sie kommt aus Litauen und mündet in das Memeler Tief, der Verbindung zwischen dem Kurischen Haff und der Ostsee.) Rechts auf dem Bild erhebt sich, noch genau so wie früher, das hohe Gebäude der Reederei Meyhoefer, in der seinerzeit die Landesregierung des Memelgebietes untergebracht war; jetzt ist es Unterkunft für die NKWD und die Polizei. Wie das Bild es zeigt, ist auch der alte Speicher nebenan erhalten geblieben. Auf der linken Seite des Bildes sind einige Bäume zu erkennen, die am Nationaldenkmal stehen.

 

Das Bild links daneben (ganz oben links auf dieser Seite) zeigt die Partie etwa gegenüber dem Hochhaus Meyhoefer, — die Stelle, die man zwar nicht nach dem Alter, aber nach der Bedeutung als die historische von Memel bezeichnen kann. Man sieht: das Rathaus (das große Gebäude links) steht — es wird jetzt von der russischen Marine benutzt —, hinter ihm ist der kurze, stumpfe Turm der Feuerwehr zu erkennen. Von den Gebäuden, die sich in der Luisenstraße an das Rathaus nach Osten zu anschließen, ist nur ein einsames, dreistöckiges Haus übrig geblieben. Von der großen Anlage des Nationaldenkmals vor dem Rathaus stehen nur der Sockel der Borussia (wir erkennen ihn deutlich auf dem Bild) und einige Bäume. Die Börse, die auf diesem Bild ganz vorn rechts zu sehen gewesen wäre, ist vollständig zerstört, die Ruinen sind beseitigt, der Boden ist eingeebnet.

 

Dass nicht nur die Börse verschwunden ist, sondern auch der ganze Block, der zwischen der Luisenstraße, der Polangen- und der Börsenstraße lag, erkennen wir auch auf dem linken Bild der zweiten Reihe. Der Blick geht hier von der Friedrich-Wilhelm-Straße (rechts im Vordergrund ist die alte Sparkasse zu sehen) über die Börsenbrücke ganz frei bis zu Häusern der Polangen- und Börsenstraße. Die Gebäude, die sonst den Blick fingen, sind zerstört; die Trümmer sind beseitigt. Ein Omnibus fährt gerade über die neue Börsenbrücke.

 

Die Aufnahme rechts davon (in der zweiten Reihe) lässt noch am ehesten erkennen, was sie darstellt; das Gebäude links ist das des „Memeler Dampfboots", das beschädigt war und inzwischen wiederhergestellt wurde; es schließen sich die Libauer Straße hinauf weiter Bauten an, die in den letzten Jahren an Stelle der zerstörten errichtet worden sind. Auf der rechten Seite erkennt man die Neue Sparkasse, und vorn, im Vordergrund, die Ruinenreste der Gebäude, die einst hier in der Börsenstraße standen; die Bäume, die hier gepflanzt worden sind, machen das Bild noch ungewohnter.

 

Wie sehr die Innenstadt sich verändert hat, zeigen am stärksten die vier Bilder der unteren beiden Reihen. Die Gebäude zwischen Dange, Börsen- und Werftstraße sind bis weit nach dem Elektrizitätswerk zu verschwunden; an ihrer Stelle ist ein parkartiger Platz entstanden, den die erste dieser vier Aufnahmen (dritte Reihe, links) zeigt. Die Straße, die links nach dem Hintergrund zu führt, ist die Werftstraße; der rauchende Schornstein dicht daneben ist der wiederaufgebaute des Elektrizitätswerkes. Die Passanten ganz rechts auf dem Bild kommen von der Börsenbrücke, und die beiden Frauen im Vordergrund queren die Stelle, an der die Luisenstraße in die Börsenstraße mündet. Vorn im Park erkennt man das Stalin-Denkmal.

 

Die Aufnahme rechts davon (dritte Reihe, rechts) ist etwa in der Gegend gemacht worden, in der die Kleine Börsenstraße in die Börsenstraße mündete; die Trümmer der zerstörten Gebäude sind fortgeschafft worden, man hat auch hier eine Parkanlage geschaffen.

 

Wie sehr man sich bemüht, auch diesem Teil der Stadt ein „sowjetrussisches" Gesicht zu geben, zeigen die beiden Aufnahmen der unteren Reihe; sie lassen auch besonders deutlich erkennen, dass das ganze Viertel zwischen Börsen- und Polangenstraße und der Dange verschwunden ist. Wo sonst ein ganzes Häuserviertel stand, da geht jetzt der Blick frei bis zur Friedrich-Wilhelm-Straße, zur Fischerstraße und zum Hochhaus Meyhoefer; und da ist eine Parkanlage entstanden, in deren Mitte — auch das Bild rechts zeigt es — ein Denkmal steht, es zeigt drei „Helden der Arbeit". Auf der Vorderseite dieser Denkmalsanlage hat man auf dem Rasen — das Bild rechts unten — einen „Kalender" geschaffen, der jeden Tag das Datum anzeigt. Vor diesem Denkmal (im Hintergrund auf dem Bild rechts unten ist der Turm der Feuerwehr zu erkennen) werden an den großen sowjetrussischen Feiertagen, also am 1. Mai und am Tag der Oktober-Revolution, Tribünen aufgebaut, auf der die sowjetische Prominenz Aufstellung nimmt; hier marschieren dann die Truppen und die Angehörigen der Betriebe vorbei.

 

Wir sagten es schon: trotz der starken Anhaltspunkte, welche das Rathaus, das Hochhaus der Firma Meyhoefer und die Dange bieten, wird es für die Memeler recht schwer sein, sich nach diesen Fotos zurechtzufinden und in die Bilder hineinzusehen, — so stark sind die Veränderungen hier in der Innenstadt.

 

In der nächsten Folge werden wir eine weitere Seite mit Bildern aus Memel bringen

 

Seite 10   Blätter ostpreußischer Geschichte. Das Königsberger Schloss im Wandel der Zeiten.

Das Bild des Königsberger Schlosses mit dem hochragenden Turm ist so fest in unser Bewusstsein geprägt, dass es uns trotz Vertreibung und Zerstörung stets gegenwärtig ist. Das Schloss war ein in Stein gefügtes Dokument des historischen Wachsens Ostpreußens von früher Ordenszeit an. Die Geschichte und die Verwendung des großen Bauwerkes geben kurz die Hauptdaten wieder: 1255 erste Befestigung auf einem Höhenrücken nördlich des Pregel, Ausbau in Stein an naher Stelle, 1312 Sitz des Ordensmarschalls, 1457 Schloss der Hochmeister nach dem Verlust der Marienburg, 1525 Hofhaltung der Hochmeister, 1701 königliche Residenz. In den Jahrzehnten vor dem Zweiten Weltkrieg beherbergte es Museen und Behörden. Jede dieser Wandlungen hinterließ ihre Spuren im architektonischen Gefüge des Schlosses. Im August 1944 wurde es zugleich mit den alten Stadtvierteln bei Luftangriffen auf Königsberg zerstört.

 

In seiner letzten Gestalt war das Schloss den Königsbergern und vielen Landsleuten wohlvertraut. Bis 1926 wusste man jedoch wenig über seinen Zustand zur Ordenszeit. Chroniken und alte Rechnungsbücher berichteten von Umbauten, von dem einstigen Konventshaus, von der Firmarie — die zum Siechen- und Altersheim der Ordens-Veteranen diente — der Marschallswohnung und dem Kornhaus. Ungewisse Hinweise auf die Lage abgetragener Gebäude enthielten Urkunden aus dem Beginn des 16. Jahrhunderts.

 

Wie weit erstreckten sich einst diese Bauten? Wie war ihre Bauweise beschaffen, und wie waren die Räume verteilt? Die wissenschaftliche Forschung konnte diese Fragen lange nicht klären; die Hoffnung, durch Grabungen Auskunft zu erhalten, wurde 1926/1927 verwirklicht.

 

Diese Forschungsarbeiten waren einem Fachmann von hohem Können übertragen worden: Professor Friedrich Lahrs, der die Architekturklasse der Königsberger Kunstakademie leitete und die Kant-Grabstätte am Dom schuf. Die notwendigen Mittel gewährten die Notgemeinschaft der deutschen Wissenschaft die Stadt Königsberg und die Provinzialverwaltung. Zu den Beratern gehörten Museumsdirektor Andersen, Professor Clasen und Schlossoberinspektor Radtke. Die Firmen Bieske und Lilienthal stellten unentgeltlich Fachleute für die Bohrungen und Arbeitskräfte zum Abräumen der Erdschichten zur Verfügung. Es gelang, die Grundmauern des Konventshauses freizulegen.

 

Jahrzehnte hindurch hat Professor Lahrs an der Auswertung seiner Forschungen gearbeitet. Das Ergebnis stellt er jetzt in einem Buch „Das Königsberger Schloss" dar. Er behandelt auf 103 Seiten die Baugeschichte des Schlosses in der Ordenszeit und zur herzoglichen Zeit. Sechzig Zeichnungen, Aufrisse, Details und alte, meist wenig bekannte Bilder sind dieser Niederschrift eines gewissenhaft durchgeführten Auftrags beigegeben; unter ihnen befinden sich mehrere Rekonstruktionen von Professor Lahrs.

 

Dieses Buch ist die erste Veröffentlichung einer geplanten Reihe über ostdeutsche Bau- und Kunstdenkmale der Fachgruppe für Kunstgeschichte des Johann-Gottfried-Herder-Forschungsrats. Herausgegeben wurde es im Verlag W. Kohlhammer von dem heutigen Denkmalspfleger der Hansestadt Hamburg, Museumsdirektor Professor Dr. Günther Grundmann. (Preis: Brosch. 13,50 DM.)

 

Das Alter des Schlossturms

Aus Raumgründen müssen wir es uns versagen, auf die Untersuchungen über einzelne Bauabschnitte einzugehen, doch wollen wir einige Thesen von Professor Lahrs erwähnen:

 

Einen Anhalt über das Alter des Schlossturms gab die 1387 gegossene 1855 umgegossene große Glocke Der Turm diente weniger zu Verteidigungszwecken, er war ein Repräsentationsbau aus der Blütezeit des Ordens nach Art der „beffrois" (belfrieds) flandrischer Städte. Zu bezweifeln ist die Annahme, dass der Turmkörper ursprünglich niedriger gewesen sei. Nicht zu ermitteln ist die Form des ersten Turmdachs. Den uns vertrauten spitz zulaufenden Helm erhielt der Turm 1864 nach einem Entwurf von Schlossbauinspektor Hecker.

 

Um Platz für den Bau der Schlosskirche zu schaffen, wurden nach 1584 die noch stehenden Teile des einstigen Konventshauses der Ordensritter abgerissen. Über dem Innenraum der Kirche dehnte sich in der ganzen Länge des Kirchenflügels der Moskowitersaal 18 x 83 Meter aus. Sein Name wurde von einem Raum übertragen, der im Nordflügel, im Kornhause — 1810 zum Oberlandesgericht umgebaut - lag. Er war bis zur Umgestaltung des Ostflügels der größte Festraum im Schloss. In ihm fanden Konzerte und Theateraufführungen statt. Im „Moskowitergemach" erfolgte 1663 die Huldigung vor dem Großen Kurfürsten.

 

Unmittelbar neben dem großen Gemach war in einem Turm die Brautkammer eingerichtet. Dieser Raum diente auch als Wöchnerinnenstube. Die schon immer fragwürdig erscheinende Überlieferung, dass der erste preußische König Friedrich I. in dem sogenannten „Geburtszimmer" zur Welt gekommen sei, bezeichnet Professor Lahrs als völlig unglaubhaft. Jenes mit kunstvoller Täfelung und Holzreliefs geschmückte kleine Zimmer — eine der Hauptsehenswürdigkeiten Königsbergs — war das „Schreibstübl" des Herzogs Albrecht und seiner Nachfolger.

 

Der achteckige altersgraue Haberturm hatte im 16. Jahrhundert einen Kuppelaufsatz mit offenen Fenstern. Auf dem Kuppelknauf glänzte in der Sonne „ein güldin Engel" als Wetterfahne.

 

Sehr eingehend befasst sich Professor Lahrs mit der Marschalls-, späteren Hochmeisterwohnung im Nordflügel. Wenn auch in etwas veränderter Form und mit verkürzten Räumen blieb sie bis zur Zerstörung 1944 erhalten. Wir sahen nur einige Reste der früheren Wandbemalung; auch waren die Räume nicht so kahl getüncht, wie sie uns bekannt sind; die Bogenrippen der Sterngewölbe waren blau und rot bemalt. Bildhauerarbeiten schmückten die Gewölbekonsolen.

 

Längst abgetragen war der Kreuzgang, der einst um alle vier Hofseiten des Konventshauses lief. Großes Glück hatte ein Reiter, der bei einem Lanzenstechen mit seinem Pferd in den Schlossbrunnen stürzte; er kam heil wieder heraus.

 

Die Blätter dieses Buches erzählen viel, und die sachlich gehaltenen Beschreibungen mögen dem Leser als Fundament für die eigene Vorstellungskraft dienen, um Zeitenbilder tatenfroher Jahrhunderte wachzurufen.

 

Zeichnung: Ordenshaus Königsberg um 1400. Aus dem Buche „Das Königsberger Schloss", Verlag W. Kohlhammer

 

Seite 10   Die ältesten Karten von Ostpreußen

Bereits 1421 spielte eine Karte von Preußen eine Rolle in einem politischen Streit zwischen dem deutschen Orden und der polnischen Krone. Eine polnische Gesellschaft wollte mit ihrer Hilfe den Papst Martin V. bewegen, eine Entscheidung zugunsten des polnischen Königs zu treffen. Diese nur gezeichnete nicht gedruckte Karte, ist in den Archiven des Vatikans nicht mehr aufzufinden.

 

Die älteste uns bekannte Karte von Ost- und Westpreußen wird in der „Bibliotheca Marciana“ in Venedig aufbewahrt. Sie wurde von dem Nürnberger Holzschneider Heinrich Zell 1542 gezeichnet. Nicolaus Kopernikus hatte schon elf Jahre früher Karten von Preußen und Livland hergestellt. Er errechnete auch, dass Frauenburg, Krakau und Durazzo auf dem gleichen Längengrad liegen. Der Herausgeber seiner berühmten Schrift „De revolutionibus orbium collestium“, J. Rheticus, entwarf ebenfalls eine Karte von Preußen. Leider sind beide Arbeiten verschollen, doch besteht die Vermutung, dass Heinrich Zell die Karte von Kopernikus gekannt und sie als Vorlage benutzt hat.

 

Aus Franken kam auch Kasper Hennenberger, der in seiner neuen Heimat Ostpreußen viele Karten zeichnete. Er war Pfarrer in Mühlhausen (Kreis Pr.-Eylau), und später am Löbenicht. Im Auftrag Herzogs Georg Friedrich führte er eine genaue Landaufnahme durch, wozu er alle Städte und Gegenden des Herzogtums und des Ermlands bereiste. Seine Zeichnungen übertrug er 1576 auf den Holzstock im Maßstab 1 : 400 000. Seine Hauptkarte wurde später auch in Kupfer gestochen. Er schuf ein kartographisches Meisterwerk, das viele andere europäische Länder nicht besaßen.

 

Der in Duisburg, Königsbergs heutiger Patenstadt, lebende berühmte Kartograph Mercator (1512 – 1594) und seine Söhne stützten sich im Wesentlichen auf das Werk Hennenbergers beim Zeichnen von ostpreußischen Karten. In den Atlanten, die die Amsterdamer Kartographenfamilie Ottens im 18. Jahrhundert herausgab, erschienen merklich verbesserte Karten von Ostpreußen.

 

Am Ufer des Tiefensees

Das größte stehende Gewässer im Kreise Heiligenbeil ist der südlich Zinten gelegene Tiefensee. Er nimmt eine Fläche von ungefähr acht Hufen ein. Da an seinen Ufern die Chaussee Königsberg-Allenstein und die sich bei der Station Kupgallen gabelnden Eisenbahnstrecken Königsberg-Allenstein und Zinten-Rothfließ-Rudczanny (Niedersee) vorbeiführen, ist er vielen Landsleuten ein Begriff, zumal die Natangische Landschaft arm an Seen ist.

 

Am Ostufer, von Arnstein her, läuft zunächst an dem in den See mündenden Bach, ein Wanderpfad entlang, der an bewaldeten Höhen zur Mühle Rudolfshammer und weiter nach Zinten führt. Die Badeanstalt am See mit dem 55 Meter langen Seesteg und dem hohen Sprungturm war ein beliebtes Ziel für die Jugend ringsum.

 

Es verlohnte sich, auf einem Kahn über den See zu fahren. Der schöne Park und die Gebäude des Gutes Tiefensee, der stattliche Hof des Seebesitzers Moritz von Badinski und die Anlagen der Ziegelei im Dorfe Tiefensee, waren mit ein sichtbarer Ausdruck für den Wohlstand dieser Gegend. Die saftigen Uferwiesen ermöglichten die Haltung guter Viehherden. Die Kirche im Dorfe Tiefensee wurde bereits 1486 erwähnt; sie ist nach einer Zerstörung wieder aufgebaut worden. Ihre letzte Gestalt erhielt sie gegen Ende des 17. Jahrhunderts, was eine Inschrift auf einer Tafel in der Vorhalle bezeugte. Ihr Turm war ein bretterverschalter Ständerbau. In den im Königsberger Schloss aufbewahrten Kunstsammlungen befanden sich auch Holzplastiken aus der Tiefenseer Kirche, und auf ihrem Boden waren Figuren aufgespeichert, die vermutlich zu einem alten Beichtstuhl gehörten. G

 

Seite 10   Heimatliches Kunterbunt.

Der letzte Beitrag zu dieser Reihe unseres lustigen und erklärenden ABC der ostpreußischen Umgangssprache erschien in Folge 1, Ausgabe vom 5. Januar 1957.

 

Tagger

Bei den Treffen der Heimatkreise setzen sich die Einwohner des Dorfes an den Tischen zusammen, und nun beginnt das Erzählen und Berichten. Sorgen und Hoffnungen werden ausgetauscht, wie dies auch früher Brauch war, denn der gute Nachbar nimmt immer herzlichen Anteil am Schicksal des anderen. Das Gespräch gleitet dann über zu gemeinsamen Bekannten aus der alten Gemeinde, und man erkundigt sich, wie es ihnen geht. Am schwersten fällt das Eingewöhnen in die ganz anders gearteten Verhältnisse den älteren Landsleuten. Sie empfinden den Verlust der Heimat, der Landschaft, in der sie aufwuchsen, der Umgestaltung der gewohnten Lebensverhältnisse besonders schwer. Hinzu kommt, dass sich die meisten von ihnen nach einem arbeitsreichen Leben mit einer kärglichen Rente abfinden müssen. All' dieses zehrt an ihren Kräften. Da hört man auf eine solche Erkundigung hin wohl die Antwort: „Dat geiht em noch ganz tagger", was etwa heißen soll: er ist noch recht rüstig und kräftig, trotz seines hohen Alters.

 

Tagger bedeutet vielerlei: tapfer, züchtig, wacker, rüstig, ausdauernd, fleißig, hurtig, munter. „Er hat sich tagger gesput'" — er hat seine Sache eifrig und schnell verrichtet. Der Zuruf: „Na, tagger, tagger" ermuntert zum tüchtigen Zugreifen bei der Arbeit und beim Essen. Wer zagt oder zweifelt, kann nichts gewinnen. „Tagger, drauf los!", lautet die Losung der Tapferen, denen der Erfolg winkt. Auch den dicksten Eichenkloben kriegt man schließlich klein, wenn man nur tagger zuhaut!

 

Untererdschken

In dem ostpreußischen Sagenkreis spielen die Untererdschken eine ziemliche Rolle. Es sind dies die Unterirdischen, die Erdmännchen, kleine Kobolde. In ihrem Wesen waren sie durchaus nicht so freundlich zu den Menschen, wie es in dem von Kindern immer wieder gern gehörten Gedicht heißt: „Wie war es doch zu Köln vordem, mit Heinzelmännchen so bequem …“

 

Die Untererdschken hatten vielmehr die üble Gewohnheit, ihre Wechselbälge gegen neugeborene Kinder der Menschen einzutauschen Das gelang ihnen aber nur, solange die Kinder nicht getauft waren. Das anempfohlene Schutzmittel der Taufe weist zurück auf die Zeiten der Heidenbekehrung, denn die Untererdschken wurden von den alten Prussen als Hausgötter gedacht und verehrt. Sie hausten unter der Erde, meist unter dem Herde. Die warme Feuerstätte der Menschen schätzten sie sehr, und sie müssen sich doch — wenigstens stellenweise — ganz zutraulich benommen haben. Heißt es doch in einer samländischen Sage: „Bi dem fröere Kreger Hans ön Alexwange hadde söck de Underhörsekes angewennt, ehre Teppkes oppem Herd to stelle ...“

 

Keine Hausfrau lässt sich so etwas bieten, und man kann es begreifen, dass das Krüger-Ehepaar von Alexwangen mit Recht verärgert über die Dreistigkeit der winzigen Kinderklauer war.

 

Die Bezeichnung „Untererdschke" haftete fest in Ostpreußen, sie wurde angewandt auf einen klein gewachsenen Menschen, was aber nicht böse gemeint war.

 

Zoddern

„Erbarmung, wie de Marjell rumrennt — de Zoddre hänge ehr enne Ooge!" So rief empört die Mutter, als sie die Tochter auf der Dorfstraße sah, wo sie mit den Spielgefährten dahintollte. Wer könnte auch beim Zweiten- und Dritten-Abschlagen darauf achten, dass die Zöpfe hübsch ordentlich bleiben. „Zodderkopf" ist die Spottbezeichnung für ein Mädchen mit wirren, strubbeligen Haaren. Das Tätigkeitswort „zoddern" bedeutet zausen, zerren. Der Gemütszustand eines Menschen leidet, wenn er vom Schicksal hin und her gezoddert wird. Der Hund, der die über den Hof schleichende Katze erwischen möchte, zoddert wild an seiner Kette. Sehr ärgerlich ist es für eine Strickerin, die mit ihrer Arbeit vorwärts kommen möchte, wenn sich die Wolle verzoddert hat. Die Fäden sind durcheinander gewirrt und miteinander verflochten. Mühsam müssen sie nun wieder auseinander geklaubt werden. Nichtsnutzige Jungen zerzoddern das Löschpapier in den Heften und die Schulbücher obendrein. Noch schlimmer aber ist es, wenn ihnen nach einer zünftigen Rauferei mit ihresgleichen die Zoddern von den Kleidern baumeln. Richtige Jungen kneifen nicht bei einer Prügelei, auch wenn Jacke und Hose dabei in Fetzen gehen sollten. So arg treiben es die kleinen „zodderkopfschen" Mädchen nicht. Kamm und Bürste sind überdies leichter zu handhaben als die zeitraubende Flickerei mit Nadel und Faden. Doch eine Mutter verzeiht schnell.

 

Seite 11   Foto: Der Fliesensaal im Königsberger Schloss. Bildarchiv LMO

In diesem weiten Raum wurde zur Zeit Herzogs Albrechts Hoftafel gehalten. Der Kronleuchter hing an einer mit reicher Holztäfelung versehenen Decke. Die Gemälde der Decke, die von geschnitztem Rahmenwerk eingefasst waren, stellten die vier Jahreszeiten, biblische Szenen und Landschaften dar. Die Wände schmückten Werke italienischer und niederländischer Meister. Der auf dem Bilde sichtbare Thron war der Sessel des ersten preußischen Königs Friedrich 1., der 1701 in der Schlosskirche gekrönt wurde

 

Foto: Die kämpfenden Wisente vor dem Landgericht.

Der Schöpfer der kraftvollen Gruppe, August Gaul, nannte sie „Kämpfende Auerochsen". Es handelt sich aber um Wisente (wir verweisen auf den entsprechenden Beitrag in Folge 46 des vorigen Jahrgangs.) Die eindrucksvolle Plastik steht jetzt im Königsberger Tiergarten.

 

Foto: „Kling — klang — kling" auf dem Kaiser-Wilhelm-Platz.

Das Kopfsteinpflaster wird ausgebessert. Im Hintergrund die Terrassenmauer des Königsberger Schlosses. (Die Aufnahme ist lange vor dem letzten Krieg gemacht worden.) Aufnahme: DAI

 

Seite 11   Ein Bowke schlendert durch Königsberg.

Manchmal — besonders abends, in der Dämmerstunde — wandere ich in Gedanken durch vertraute Straßen. Ich sehe sie nicht in Trümmern, nicht mit ausgebrannten Fassaden, die alte Residenzstadt Königsberg, ich sehe sie, wie sie war, bevor Bomben und Granaten ein Haus um das andere, einen Stadtteil um den anderen zerbrachen und ihr das Antlitz nahmen. Ich sehe sie, wie sie war, als ich als kleiner Bowke durch ihre Straßen schlenderte, auf Entdeckungsreisen, die Hände in den Hosentaschen und im Mund einen Tilsiter Sahnebonbon, dessen Bewältigung gewöhnlich eine Viertelstunde erforderte und der es für diese Zeit unmöglich machte, auch nur ein Wort zu sprechen. So ein Bonbon war nur was für Leute mit großem Mund, also gerade das Richtige für Bowkes. Und die Nase, ja die Nase, — aber wer hat auch schon immer ein Taschentuch bei sich!

 

Vom Nordbahnhof zum Tiergarten, da geht es an den kämpfenden Auerochsen vorbei. Ob sie wohl nur zufällig ausgerechnet vor dem Amtsgericht aufgestellt waren, wo die Meinungen oftmals hart auf hart gegeneinander prallten? Man konnte so schön auf ihnen reiten, auf den Auerochsen, man durfte sich nur nicht erwischen lassen und nicht herunterfallen. Dann kommt das Schauspielhaus mit dem breiten Treppenaufgang und der Säulenvorhalle, und nun noch ein paar Minuten, und der Tiergarten ist erreicht.

 

Da sind sie schon, die kleinen putzigen Braunbären. Sie klettern an ihren Baumstämmen hoch, soweit, dass man sie auch von draußen sehen kann, sie jagen sich, und schon sind sie wieder verschwunden. Aber heute verlocken sie mich nicht, ich gehe weiter.

 

So, jetzt müsste ich doch rechts, — aber nein, ich wandere ja nur in Gedanken, da braucht, man doch nicht zur Schule! Also aufatmend der „Hufen-Penne" den Rücken gedreht und die Steinstufen herabgesprunge;: ich bin in Luisenwahl. Wenn ich so zurückdenke, will es mir fast scheinen, als hätte ich diesen Weg so manches Mal dem anderen vorgezogen, — aber vielleicht waren ja gerade Ferien.

 

Es ist ein schöner Spaziergang durch diese Anlagen, wenn man dem Bach folgt, unter dunklen Bäumen entlanggeht. Es ist Frühling, und hier findet man ihn, mit Knospen und jungem Laub und Anemonen, und wenn man Lust hat, dann wandert man wohl weiter, an der Luisenkirche vorbei zum Veilchenberg und schaut nach den Krokussen und Leberblümchen, nach dem Seidelbast und den Forsythien und sucht nach Veilchen. Es duftet eigenartig hier, nach jungen Blüten und frischem Laub, aber dazwischen mischt sich der Totenduft der Lebensbäume, von den Friedhöfen her, und er erinnert daran, dass alles vergehen wird, auch dieser Frühling, und mehr.

 

Oder ich wandere durch die Altstadt, betrachte die Speicher am Pregel, die alten Fachwerkbauten am Hundegatt. Auch zum Fischmarkt laufe ich und höre die Fischfrauen rufen: „Aber here Se, Madamche, janz fresch, die Zandere, und schmäcken wie Schmand!" — Aber wehe, wenn „Madamche“ die Qualität ihrer Ware anzweifelte; nur noch schnelle Flucht konnte sie vor den Schmäh- und Schimpfrufen der erbosten Handelsfrau retten!

 

Und dann stehe ich auf der Grünen Brücke, beuge mich über das Geländer. Da fließt er unter mir hindurch, der alte Pregel, langsam und ruhig. Ein Schlepper kommt den Fluss hinaufgefahren, in gleichmäßigen Abständen stößt er Rauch aus. Wann er wohl tutet, damit die Brücke aufgeklappt wird? Immer näher kommt er, jetzt, jetzt müsste er doch allerspätestens ... noch nicht... er wird sich den Schornstein abfahren oder die Brücke einreißen, er wird . . . fest klammere ich mich an das Geländer, meine Hände werden feucht, und dann, ja, dann kurbelt der Schiffer eifrig, und langsam legt sich der Schornstein um. Ja, wenn das so ist! Und beruhigt schaue ich auf die breiten Schleppkähne, die nun unter mir hindurchziehen. Breit und schwer liegen sie im Wasser.

 

Ich hatte mir immer gewünscht, der Brückenwärter würde mal vergessen, die Schranken zu schließen und die Brücke ohne Warnung aufklappen. Das müsste doch lustig sein, wenn dann alle Passanten, Straßenbahnen und Autos herunterrutschten, wie im Winter etwa die Anfänger auf der Eisbahn des „Dittchenklubs“. Natürlich wollte ich nicht mitrutschen, nur zusehen!

 

Und wieder schaue ich in den Pregel, in das ziehende Wasser. Unser Fluss, unser alter Fluss. Und jetzt — nein, hoffentlich hat es keiner gesehen, ich schäme mich, jetzt habe ich doch tatsächlich wieder hineingespuckt, ganz in Gedanken. Ich sagte es ja, ich sehe Königsberg wie früher, aus der Perspektive eines Bowkes.

 

Nun wandere ich die Kneiphöfsche Langgasse entlang. Da ist die Dresdner Bank und gegenüber das schöne Portal der Stadtbank mit dem Fahnenschwenker und den Darstellungen aus dem Leben der Zünfte. Und vor mir rückt ein schlanker Turm immer näher, dessen spitzes Dach von einer Wetterfahne gekrönt ist und umgeben von vier kleineren Erkertürmchen: der Schlossturm!

 

Trutzig blickt der Eiserne Kanzler von seinem Sockel auf den Kaiser-Wilhelm-Platz, grüßend hebt der alte Kaiser sein Schwert, weit die Schlossmauer überragend. Der seitliche Treppenaufgang, der runde Eckturm, das Giebeldach, beherrscht von dem hohen Turm, — so bot sich das Schloss von dieser Seite, abwehrend, fast ein wenig düster. Ganz anders der Blick von der anderen Seite, vom Schlossteich aus, der sich weit hinzog, wie der Lauf eines Flusses, mit grünen, Promenadenufern, von denen herab Trauerweiden ihre Zweige bis auf den Wasserspiegel senkten und lauschige Plätzchen für die Gondeln schufen. Das Schloss im Hintergrund, das blitzende Wasser, die grünen Ufer und das Weiß der Bänke, der Bootshäuschen und der Gondeln, — ein helles Bild voller Frohsinn und Frieden.

 

Und dann bin ich im Treppenhause des Schlosses. Oben an der Tür bekomme ich die Filzlatschen. Dafür kann man sich im Parkett der Säle auch spiegeln! Wenn der Aufseher nicht hinschaut, wird schnell mal gerutscht. Es geht besser als auf Eis, man muss nur aufpassen, dass man nicht gerade durch die Absperrung saust und im kaiserlichen Bett landet, sonst muss man, dem ausgestreckten Arm des Aufsichtführenden folgend, zur Tür schlürfen und, seiner Filzlatschen beraubt, das Schloss verlassen. Und das wollte ich nicht gern. Wenn ich sie auch alle kannte, die Säle und Kammern des Schlosses, so erweckten sie doch immer wieder mein Staunen und meine Bewunderung. Hier hatten Herzöge, Könige und Kaiser gewohnt, oder residiert, oder wie man das so nennt. In diesem Saal hatten sie hohe Gäste empfangen, dort hatten sie getafelt, im Kerzenschein der Leuchter und des Kronenlüsters, und in diesem Saal hatten sie bei den großen Hofbällen getanzt. In jenem Bett hatten sie geschlafen, auf diesem Thron gesessen, die Großen des Reiches um sich. Ach ja, der Thron! Da hatte ja mal der dicke Mann mit der Zigarre, der mich vorher in die Seite geknufft und gesagt hatte: „Jeh weiter, Bengel!" einen verspäteten Kniefall getan. Und dabei war ich ihm doch nur hinten — wirklich, es war fast ganz aus Versehen! — auf einen seiner Filzlatschen getreten, übrigens: Rauchen war ja auch verboten!

 

Und dann stehe ich vor dem Portrait des Leutnants Katte, des jungen Offiziers, der mit seinem Freund, dem Kronprinzen Friedrich, der später der Große genannt wurde, nach England fliehen wollte und den der strenge Soldatenkönig hatte enthaupten lassen. Es war nur ein kleines Portrait, aber es hat mich immer wieder angezogen, das Bild des lächelnden Katte.

 

Vor diesem Bild, da passierte ja die kleine Geschichte mit dem Engländer, dem ersten Engländer meines Lebens. Wie der sich wohl so weit nach dem Osten verirrt hatte? Kurz und gut: er war da — es war noch vor dem Kriege — und beteiligte sich an der Führung. Nur konnte er ihr leider nicht ganz folgen, was denn ja auch weiter kein Wunder ist, fällt es doch mitunter schon einem Heimischen schwer, das „Führungsdeutsch" zu verstehn. Der Engländer unterbrach also den Redestrom des „Führers" und fragte bescheiden: „Excuse, don't you speak English?" Nein, englisch sprach der nun nicht, aber er wiederholte noch einmal buchstabengetreu seine Rede, mit beträchtlich vergrößerter Lautstärke, als spräche er zu einem Schwerhörigen. Der Engländer gab sich zufrieden, aber schon im nächsten Saal stand er wieder hilflos da, mit angespanntem Gesichtsausdruck und verlegenem Lächeln. Schließlich schien er sich zu bescheiden, er wandte sich ab und betrachtete still für sich ein Bild, eben jenen preußischen Leutnant. Das sah der führende Aufseher, er unterbrach seine Erklärungen und fragte, in dem Bestreben, dem ausländischen Gast zu helfen: „Kann einer von den Herrschaften vielleicht englisch?" Da horchte der Engländer auf, drehte sich um und sagte, offensichtlich froh, sich nützlich machen zu können: „Oh yes — ich!" Diese kleine Fehlzündung fällt mir stets ein, wenn ich an jenes Bild denke, dieses Missverständnis, das die steife Gruppe der Besucher zu einer lustigen Gemeinschaft machte, die nun mit Händen und Füßen zu reden begann und sich bald prächtig mit dem Engländer und auch untereinander, im anderen Sinn, verstand, — damals, vor dem Krieg, als das Schloss noch stand.

 

Nach der Führung pflegt man ins Blutgericht zu gehen und über das Gesehene bei einer Flasche Burgunderblut zu reden. Aber das ist nichts für Bowkes. Ein Teller voll Purzeln oder eine Schüssel Schmand mit Glumse locken da mehr. Ich wandere nun zum Uhrmacher Rautenberg und sehe mir den kleinen Roboter an, der jahraus jahrein auf ein Uhrenglas schlägt und dann kopfschüttelnd feststellt, dass es halt unzerbrechlich ist.

 

Es gibt viele Stellen, zu denen ich wandere: in den Aschmannspark, wo man im Sommer baden konnte, wenn man sich nicht vor Fröschen fürchtete, oder zum Oberteich. Oder ich stehe wieder Stunde um Stunde an die Umzäunung der Klapperwiese gedrückt und warte. Einmal müssen sie doch kommen, die Störche, und lustig klappern, sonst hieße doch die Wiese (die gar keine ist) nicht so. Oder ich gehe . . . Aber nun ist es dunkel geworden, ganz dunkel, und ich stehe auf und mache Licht.

Klaus-Dieter Kaspereit

 

Seite 11   Römische Goldmünze bei Kauschen

Vor hundert Jahren, als 1854 die Chaussee von Tilsit nach Ragnit gebaut wurde, fand man bei Kauschen (Kreis TiIsit-Ragnit) die Rüstungen und Überreste von sechs schwedischen Reitern. — Vermutungen knüpfen sich an den Fund einer Goldmünze in der Kolk mit dem Bildnis des römischen Kaisers Marcus Aurelius, der von 161 bis 180 n. Chr. regierte. Man will in diesem Fund den Beweis erblicken, dass damals bereits eine Handelsverbindung zwischen dem Land an der Memel mit den Mittelmeerländern bestanden haben muss.

 

Seite 11   Der Rogotschbaum

Als die Bauern ihren Acker noch mit selbstgearbeiteten Pflügen bestellten, ließen sie sich von den Förstern bei der Auswahl der Bäume beraten. Die Heger des Waldes kannten die Fichtenbäume, die das beste Material für einen Pflug abgaben. DernBaumstamm durfte nicht zu stark sein, und Wurzeln mussten in einer bestimmten Weise gewachsen sein, damit sie als Griffe am Pflug benutzt werden konnten. Rogotschbaum nannte man einen geeigneten Baum, der an die Bauern für einen Taler abgegeben wurde.

 

Der ausgewählte Rogotschbaum wurde im Winter gefällt, bevor der Saft in die Rinde drang. Am Stubbenende stemmte der Bauer zwischen die hochstehenden Wurzeln ein Schwanzloch, durch das eine aus zwei „Schinken" bestehende Gabel gezwängt wurde. Diese beiden Spitzen erhielten Eisenbeschläge und dienten als Pflugschar. Mit Eisenblech wurde auch der hintere Teil des hölzernen Pfluges beschlagen. Noch einige andere Vorrichtungen und Teile kamen hinzu, bis das Gerät gebrauchsfertig war. Man unterschied den leichteren Ochsenpflug und den schwerem Pferdepflug. Vor deren vierspännigen Pferdepflug wurde ein zweirädriger Wagen mit Deichseln gespannt, dessen rechtes Rad etwas höher als das linke war. Ein handfester Mann und ein guter Vorreiter waren notwendig, um das schwere Pfluggerät zu führen. Um auftretende Schäden sogleich abzustellen, nahmen die Männer einen Axthammer und Holzkeile auf das Feld mit. Die Stahlpflüge der Fabrik Wermke in Heiligenbeil verdrängten im vorigen Jahrhundert die selbsthergestellten Ackergeräte

H. M.

 

Seite 12   Wir gratulieren …

zum 97. Geburtstag

am 8. Januar 1957, Frau Karoline Labs, geb. Kristahl, aus Königsberg, jetzt in Marne, Holstein, Ringstr. Nr. 38, bei ihrem Schwiegersohn, Postbetriebsassistent Gustav Friedrich, aus Fischhausen. Die Jubilarin ist die älteste Einwohnerin der Stadt.

 

am 6. Januar 1957, Landsmann Friedrich Legat, aus Waplitz, jetzt in Wallensen, Kreis Hameln.

 

zum 95. Geburtstag

am 2. Januar 1957, Postbeamtenwitwe Auguste Hollstein, aus Kl.-Jägerndorf. Sie lebte mit ihrer Familie bis zur Vertreibung 1945 in Königsberg. Die Jubilarin wurde auch von der Stadt Nienburg (Weser), deren älteste Einwohnerin sie ist, anlässlich ihres 95. Geburtstages geehrt. Sie wohnt bei ihrer Tochter Elise Rhody in der Ludwig-Kayser-Str. 12.

 

zum 94. Geburtstag

am 11. Januar 1957, Holzbildhauer Hermann Schilk, aus Tilsit, jetzt mit seiner Ehefrau in (13 a) Straubing, Bürgerheim.

 

zum 93. Geburtstag

am 18. Januar 1957, Witwe Amalie Stürmer, geb. Reddig, aus Gr.-Kärthen, Kreis Bartenstein, jetzt bei ihrer Tochter Elisabeth und ihrem Schwiegersohn Max Kimritz in Langen, Kreis Wesermünde, Alter Postweg 1.

 

zum 91. Geburtstag

am 12. Januar 1957, Landsmann Gottlieb Rosochatzki, aus Neu-Kiwitten, Kreis Ortelsburg, jetzt in Herne, Westfalen, Jahnstraße 1.

 

zum 90. Geburtstag

am 31. Dezember 1956, Werkmeister i. R. Gustav Seeger, aus Königsberg, Weidendamm 4, jetzt mit seiner Tochter in der sowjetisch besetzten Zone. Er ist durch seine Nichte Elsa Brill, St. Wendel, Saar, Marpinger Straße 23, zu erreichen.

 

am 10. Januar 1957, Frau Veronika Weiß, geb. Engelberg, aus Wusen, jetzt bei ihrer Tochter Maria Ortwich in Karlsruhe, Vorholzstraße 31.

 

am 17. Januar 1957, Frau Karoline Broszio, geb. Lojewski, aus Angerburg, Franz-Tietz-Straße 2, jetzt bei ihrer Tochter Liesbeth Ruttkowski in Garstedt bei Hamburg, Lindenweg 5.

 

zum 89. Geburtstag

am 12. Januar 1957, Frau Anni Grunwald, geb. Muthreich, aus Langenreihe, Kreis Pr.-Holland, jetzt bei ihrem Sohn Otto in Malterdingen, Kreis Emmendingen, Südbaden.

 

am 12. Januar 1957, Landsmann Gottlieb Steffen, aus Alt-Ukta, Kreis Sensburg. Er war hier viele Jahre Amts- und Gemeindevorsteher. Der Jubilar lebt noch in der Heimat. Er ist durch seinen Neffen Fritz Steffen, (17 b) Malterdingen, Kreis Emmendingen, Südbaden, zu erreichen.

 

am 19. Januar 1957, Landsmann Christoph Walpuski, aus Glauch, Kreis Ortelsburg, jetzt in der sowjetisch besetzten Zone. Die Anschrift ist durch Kreisvertreter Max Brenk, (21 b) Hagen, Westfalen, Elbersufer Nr. 24, zu erfahren.

 

zum 88. Geburtstag

am 6. Januar 1957, Fräulein Hedwig Gluth, aus Insterburg, jetzt im Altersheim Hagen, Kreis Neustadt " a. ,Rbge.

 

zum 87. Geburtstag

am 6. Januar 1957, Fleischermeister Ernst Biller, aus Lötzen, jetzt in (24 a) Wöhrden über Stade.

 

am 9. Januar 1957, Lehrer i. R. Franz Berg, aus dem Kreise Wehlau. Er wirkte hier an verschiedenen Orten. Heutige Anschrift: Bremen-Blumenthal, Liebrechtstraße 18.

 

zum 86. Geburtstag

am 11. Januar 1957, Frau Minna Strupat, aus Seefelden, Kreis Goldap, jetzt in Berlin-Friedenau, Kreuznacher Straße 3, bei Bartsch. Die Kreisgemeinschaft Goldap gratuliert herzlich.

 

am 13. Januar 1957, Landsmann Friedrich Erdmann, aus Tannenberg, Kreis Osterode, jetzt in Leverkusen-Schlebusch 2, Opladener Straße 35.

 

am 19. Januar 1957, Landsmann Max Goerigk, aus Allenstein, Liebstädter Straße 25, jetzt mit seiner Ehefrau Anna und seiner Tochter, Frau Schmoldt, in (24 b) Großenrade bei Burg i. Dithm.

 

zum 85. Geburtstag

am 7. Januar 1957, Frau Kaethe Wilhelmi, geb. Eschment, aus Königsberg, Schönstraße 9, jetzt in Bad Homburg v. d. H, Hasselmannstraße 2 h.

 

am 16. Januar 1957, Schneidermeister Karl Valley, aus Königsberg, Selkestraße 7, jetzt in Oldenburg, Holstein, Burgtorstraße 61.

 

am 17. Januar 1957, Frau Olga Ulkan, geb. Treskatis. Sie war viele Jahre Postagentin in Rheinswein, Kreis Ortelsburg. Seit dem Tode ihres Ehemannes wohnt die Jubilarin bei ihrer ältesten Tochter Else Erdmann in Stuttgart W., Bismarckstraße 134.

 

am 17. Januar 1957, Frau Helene Schwede. Sie lebte viele Jahre im Hause ihres Schwiegersohnes, Förster Herbert Benzel, in Hirschhagen, Kreis Johannisburg, bei dem sie auch heute wieder in der Försterei Freetz über Sittensen wohnt.

 

zum 84. Geburtstag

am 4. Januar 1957, Witwe Julie Rostek, aus Lötzen, Boyenstraße 26, jetzt bei ihrer Schwester Anna Hagen in Neumünster, Geibelstraße 12. Sie konnte erst im November 1956 aus Rastenburg ausreisen.

 

am 7. Januar 1957, Frau Amalie Lange, aus Usfelde, Kreis Stallupönen, jetzt in Flensburg, Norderstr.  24.

 

am 17. Januar 1957, Schmiedemeister Fritz Cziborr, aus Engelstein, Kreis Angerburg, jetzt bei seiner Tochter, Familie Komnick, in Olpe, Westfalen, Eichendorffstraße 7. Er würde sich freuen, von seinen früheren Kunden, Bekannten und Lehrlingen etwas zu hören.

 

am 19. Januar 1957, Frau Wilhelmine Radies, geb. Lattko, aus Groß-Guja, Kreis Angerburg, jetzt in Hannover-Limmer, Schleusenweg 6. Ihr Ehemann Wilhelm Radies begeht am 21. Januar 1957, seinen 81. Geburtstag,

 

zum 83. Geburtstag

am 8. Januar 1957, Frau Klara Kropeit, aus Tapiau, Altstraße, jetzt in St. Michaelisdonn, Bahnhofstraße 13.

 

9. Januar 1957, Frau Maria Bürst, aus Schippenbeil, jetzt bei ihrer Tochter Margarete Rautenberg in Henstedt-Rhen über Ulzburg, Holstein.

 

am 10. Januar 1957, dem Altbauern Friedrich Loos, aus Schublauken, Kreis Gumbinnen, jetzt in Berlin-Frohnau, Am Rosenanger 22, gegenwärtig in Bad Driburg, Westfalen, Bad 16.

 

am 11. Januar 1957, Landsmann Otto Lenzing, Dirigent und Komponist aus Königsberg, jetzt Gelsenkirchen-Horst, Heinrich-Heine-Straße 12.

 

am 13. Januar 1957, Witwe Amalie Pogoda, aus Genslack, Kreis Wehlau, jetzt bei ihrem ältesten Sohn Fritz Pogoda in Abbenburg, Post Brakel, Kreis Höxter.

 

am 14. Januar 1957, Landsmann Ernst Stakemann, aus Allenstein. Er war Jahrzehnte hindurch Tierzuchtdirektor in Allenstein und ist allen ostpreußischen Landwirten von seiner Tätigkeit her in guter Erinnerung, er hat sich um die ostpreußische Landtierzucht große Verdienste erworben.

 

am 15. Januar 1957,Frau Mathilde Neitzel, geb. Zachow, aus Cranz, jetzt mit ihren Kindern in Kiel-Gaarden, Augustenstraße 3. Die Jubilarin ist vielen Cranzer Badegästen als Badefrau in Erinnerung. Ihre Schwester, die bekannte „Flunderfrau" Hulda Pusch, wird am 20. Januar 1957, 82 Jahre alt. Sie wohnt heute bei ihrer Tochter Berta Buttgereit in Timmendorfer Strand, Steenbeek 26.

 

am 16. Januar 1957, Frau Henriette Thalau, geb. Lau, aus Königsberg, jetzt in Ohringen, Kernstraße 19.

 

am 17. Januar 1957, dem Bauern Karl Gorny aus Neumalken, Kreis Lyck, jetzt in der sowjetisch besetzten Zone. Er ist durch A. Szallies, Heide, Holstein, J.-H.-Fehrs-Straße 72, zu erreichen.

 

zum 82. Geburtstag

(ohne Datum) Landsmann Johann Szepanski, aus Treuburg, jetzt in Flensburg, Adolf-Menzel-Weg 2.

 

am 30. Dezember 1956, Witwe Wilhelmine Lampe, geb. Lilienthal, Altbäuerin aus Neu-Hasselberg, Kreis Heiligenbeil, jetzt bei ihrer jüngsten Tochter Erna in Eisdorf, Kreis Bergheim, Bezirk Köln, Neustr. Nr. 20.

 

am 6. Januar 1957, Landsmann Otto Kohnke, aus Allenburg, Kreis Wehlau, jetzt mit seiner Ehefrau in Malente, Holstein, Kellerstr. 3, bei seiner Tochter.

 

zum 81. Geburtstag

(ohne Datum) Bezirksdirektor i. R. Oscar Schibrowsky, aus Königsberg, jetzt in Gelting, Kreis Flensburg.

 

am 27. Dezember 1956, Landsmann Fritz Rumey, aus Lyck, jetzt in (24 b) Burg i. Dithm., Kleine Bergstraße 6.

 

am 4. Januar 1957, Landsmann Rudolf Wiesemann, aus Sannen Abbau, Kreis Ebenrode, jetzt bei seinem Schwager Fritz Riemke in Hoyerhagen-Hägerdorn, Post Mehringen, über Verden (Aller).

 

am 5. Januar 1957, Landsmann Bruno Porr, aus Lötzen, jetzt in Flensburg, Südergraben 73.

 

am 8. Januar 1957, Landsmann Friedrich Andrick, aus Goldbach, Kreis Mohrungen, jetzt bei seiner Tochter Marie Lerbs in Siegen, Westfalen, Roonstraße Nr. 5 (Sieghütte).

 

am 9. Januar 1957, Altbauer Friedrich Skottke, aus Posmahlen, Kreis Pr.-Eylau, jetzt bei seinem Schwiegersohn Erich Hess in Lübeck-Niendorf, Hauptstraße Nr. 42. Am gleichen Tage beging sein Bruder, Lehrer i. R. Karl Skottke, seinen 68. Geburtstag.

 

am 20. Januar 1957, Baumeister Karl Lutterberg, aus Königsberg, Reichardtstraße 1, jetzt mit seiner Ehefrau in (17 b) Ettenheim, Baden, Frauenweg 1.

 

zum 80. Geburtstag

am 2. Dezember 1956, Maschinenbaumeister Gustav Schwenkner, aus Rastenburg, Bahnhofstraße 15. Bis zur Vertreibung 1945 leitete er die Reparaturwerkstatt der Raiffeisen-Genossenschaft. Erst 1953 konnte er zu seiner Tochter Ella Schröder, Großbüllesheim, Kreis Euskirchen, Alleestraße 3 - 44, kommen. Bis dahin wurde er von den Polen als technischer Leiter der Zuckerfabrik in Rastenburg festgehalten.

 

am 29. Dezember 1956, den Eheleuten Nitschke, aus Königsberg, jetzt in (24 b) Windbergen über Meldorf, Holstein.

 

am 1. Januar 1957, Landwirt Albert Lamprecht, aus Raudnitz, Kreis Rosenberg, jetzt bei seinem Neffen Otto Lamprecht in Vollersode 63, Kreis Osterholz-Scharmbeck.

 

am 2. Januar 1957, Frau Johanna Schmidtke, aus Königsberg, jetzt in Flensburg, Friesische Straße 111.

 

am 4. Januar 1957, Landsmann Christoph Stepputtis, aus Jonaten, Kreis Heydekrug, jetzt in (23) Verden (Aller), Lagenstein 8.

 

am 5. Januar 1957, Frau Auguste Gerwien, aus Schloßberg, ehem. Adolf-Hitler-Straße, jetzt mit ihrem Ehemann, Hermann Gerwin, in der sowjetisch besetzten Zone. Das Ehepaar ist durch Frau Maria Heyer, Elmshorn, Kaltenweide 83, zu erreichen.

 

am 8. Januar 1957, Landsmann Karl Lerbs, ehemals Gutsrendant, Bürgermeister und Amtsvorsteher in Podangen, Kreis Pr.-Holland. Er wohnt bei seiner Tochter Paula Nowakowski in (13 a) Forchheim (Oberfr.), Gerhart-Hauptmann-Straße 17.

 

am 9. Januar 1957, Landsmann Ferdinand Leonhardt, aus Altmühle, Kreis Elchniederung, ehemals dort Bürgermeister. Er lebt mit seiner Ehefrau in Lilienthal, Bezirk Bremen, Kutscherstraße 15.

 

am 10. Januar 1957, Frau Wilhelmine Plotzitzko ,aus Rastenburg, Deutsch-Ordens-Str. 33, jetzt mit ihrem Ehemann, der viele Jahre am Preußischen Landgestüt Rastenburg tätig war, in Uelzen, Medingstraße 4.

 

am 10. Januar 1957, Eisenbahnassistent i. R. Heinrich Kunter, aus Tiefensee. Er war 27 Jahre hindurch Bahnhofsmeister in Dombrowken, Kreis Ortelsburg, und lebte zuletzt in Wormditt. Jetzige Anschrift: (23) Lingen (Ems), Josef-Kaiser-Straße, Behelfsheim Nr. 1, bei seinem Schwiegersohn Gustav Schröter.

 

am 12. Januar 1957, Gendarmeriemeister i. R. Johann Hensel, aus Osterode, Olgastraße 24, jetzt in Salzhemmendorf, Kreis Hameln/Pyrmont, Haus Nr. 161.

 

am 14. Januar 1957, Frau Margarete Pietsch, aus Königsberg, Nicoloviusstraße 14, jetzt in Lauf bei Nürnberg, Albertistraße 14.

 

am 14. Januar 1957, Tischlermeister Hermann Schwabe, aus Neidenburg. Er war viele Jahre Innungsmeister und Brandmeister der Freiwilligen Feuerwehr. Heute lebt er in der sowjetisch besetzten Zone. Er ist durch seine Tochter Lisbeth Blietz, Berlin-Britz, Alt-Britz 91, zu erreichen.

 

am 14. Januar 1957, Frau Emilie Werner, geb. Hinkel, aus Gabditten, Kreis Heiligenbeil, jetzt in Osterholz-Scharmbeck bei Bremen, Breslauer Straße 17.

 

am 19. Januar 1957, Landsmann Paul Knorr, aus Königsberg, jetzt bei seinem Sohn Helmut in (23) Barnstorf 460, Bezirk Bremen.

 

am 22. Januar 1957, Frau Auguste Engel, aus Bartenstein, Schmettaustraße 10, jetzt bei ihrer Tochter Gertrud Radmacher in Göttingen, Pfalz-Grona-Breite Nr. 29.

 

zum 75. Geburtstag

am 23. Dezember 1956, Landsmann August Döhring, aus Pr.-Mark, Kreis Mohrungen, jetzt in (24 b) Frestedt über Meldorf, Holstein.

 

am 1. Januar 1957, Landsmann Emil Feinmann, aus Königsberg, Kaporner Straße 14 a, jetzt in Kamp Lintfort (22 a), Moerser Straße 74.

 

am 5. Januar 1957, Landwirt Albert Kundt, aus Koddien, Kreis Wehlau, bei Tapiau, jetzt mit seiner Ehefrau in Dorfhagen, Kreis Wesermünde. Von den Bauern der Gemeinde Koddien haben die Eheleute Kundt als einzige die Flucht nach Westdeutschland überstanden.

 

am 7. Januar 1957, Frau Wilhelmine Glagau, aus Königsberg, jetzt bei ihrer Tochter Elsa Schirrmacher in Marbach bei Marburg/L.

 

am 9. Januar 1957, Frau Marie Wittke, geb. Flade, aus Ebersbach, Kreis Pr.-Holland, jetzt bei ihrem Sohn Erich in (22 a) Velbert, Stettiner Weg 18.

 

am 9. Januar 1957, Frau Wilhelmine Jewarowsky, aus Königsberg, Königseck 10, jetzt in Hamburg 39, Klg. Verein Baumkamp 73.

 

am 11. Januar 1957, Witwe Johanna Gennies, aus Kampspowilken, Kreis Tilsit-Ragnit, jetzt bei ihrer jüngsten Tochter Käthe Prams in Salzgitter-Lebenstedt, Distelweg 5.

 

am 11. Januar 1957, Tischler Otto Kranke aus Kl.-Norgau, Kreis Samland, jetzt mit seiner Ehefrau und Tochter in (24 b) Uetersen, Holstein, Kl. Sand 64.

 

am 11. Januar 1957, Landsmann Ernst Noetzel, Baumeister beim Staats-Hochbauamt zu Königsberg, jetzt mit seiner Ehefrau in Oldenburg i. O., Widukindstraße 16.

 

am 11. Januar 1957, Frau Gertrude Milthaler, geb. Voss, Witwe des ehemaligen Mitinhabers der Firma Lingen & Co. in Königsberg, Bergplatz, jetzt bei ihrer jüngsten Tochter Liselotte Küster in Hagen, Westfalen, Hohle Straße 45.

 

am 12. Januar 1957, Bauer Fritz Schäfer, aus Liebwalde, Kreis Mohrungen, jetzt in Ahrensburg, Holstein, Friedrich-Hebbel-Straße 41.

 

am 13. Januar 1957, Frau Wilhelmine Reinhardt, aus Gartenau, Kreis Neidenburg, jetzt in Hahnknüll über Neumünster, Holstein, Altersheim.

 

am 14. Januar 1957, Landsmann Gustav Grönbeck, aus Passenheim, Kreis Ortelsburg, jetzt in (17 a) Pforzheim, Calwer Straße 151.

 

am 14. Januar 1957, Witwe Henriette Bachler, aus Grenzhöhe, Kreis Schloßberg, jetzt bei ihrem ältesten Sohn Erich in Malsbach, Post Hausen, Kreis Amberg, Bayern.

 

am 16. Januar 1957, Frau Ernstine Kirsch, geb. Grap, aus Rothenen, Samland, jetzt in der sowjetisch besetzten Zone. Sie ist durch Frau Eva Schwarz, (24 b) Neuenkoogsdeich, Post Neufeld über Marne, Holstein, zu erreichen.

 

am 17. Januar 1957, Verwaltungsdirektor i. R. Otto Schulz, aus Allenstein, später Königsberg, jetzt in Bad Homburg v. d. H., Mittelweg 28. Er war Geschäftsführer der Landkrankenkasse und Allgemeinen Ortskrankenkasse für den Landkreis Allenstein, deren Vereinigung zur Kreiskrankenkasse er 1925 durchführte. 1933 wurde er zum Geschäftsführer und dann zum Leiter der Allgemeinen Ortskrankenkasse Königsberg berufen. Bei der Besetzung Königsberg geriet er in russische Gefangenschaft; erst 1948 kam er nach Westdeutschland. Er fand hier seine einen Monat früher aus Königsberg eingetroffene Familie vor. Landsmann Schulz ist seit mehreren Jahren Vertrauensmann der landsmannschaftlichen Gruppe Bad Homburg v. d. H.

 

am 21. Januar 1957, Landsmann August Wunderlich, ehemals Gutsbesitzer und Bürgermeister in Patilszen (Brücken), Kreis Stallupönen, sowie Mitglied der kirchlichen Gemeindevertretung. Anschrift: Lütjensee bei Trittau.

 

Goldene Hochzeiten

Lehrer Hermann Tolksdorf und seine Ehefrau Maria Tolksdor, geb. Jordan, aus Tolksdorf, feierten am 8. Januar 1957, das Fest der Goldenen Hochzeit. Ihre Anschrift ist durch Valborg Tolksdorf, Papenburg (Ems), Hauptstraße r. 101, zu erfahren. — Der Schwester des Jubilars, Klosterfrau M. Luidgardis TolksdorL wurde vom Bundespräsidenten „für ihre Verdienst um die deutschen Kriegsgefangenen in der ägyptischen Wüste" das Bundesverdienstkreuz verliehen.

 

Oberlokomotivführer i. R. Ernst Kelka und Frau Klara Kelka, geb. Oberweg, zuletzt in Zinten, vorher in Königsberg, Korschen und Rastenburg, feierten am 11. Januar 1957, das Fest der Goldenen Hochzeit. Das Ehepaar wohnt heute in Wuppertal-Vohwinkel, Vohwinkeler Straße 47.

 

Ihre Goldene Hochzeit feiern am 14. Januar 1957, die Eheleute Paul Grunau und Frau Marie Grunau, geb. Marquardt, aus Mohrungen, Koch-Siedlung, jetzt in Neu-Oerzen über Lüneburg.

 

Schmiedemeister August Noss und Frau Wilhelmine Noss, geb. Britt, aus Gumbinnen, Königstraße 32, jetzt in Wuppertal-Elberfeld, Otto-Hausmann-Ring Nr. 200 c, feiern am 18. Januar 1957, ihre Goldene Hochzeit.

 

Jubiläen

Postsekretärin Anna Klautke, aus Rastenburg, Kaiserstraße 63, jetzt beim Postamt in Bentheim/ Hannover, beging am 28. November 1956, ihr 40-jähriges Dienstjubiläum.

 

Ernennungen

Eisenbahnassistent Helmut Schiffke, Sohn des Oberbahnhofvorstehers Schiffke aus Rößel, wurde am 1. Januar 1957, zum Obersekretär befördert. Er ist Dienststellenleiter (Bahnhofsvorsteher) des Bahnhofs in Bad Bramstedt, Holstein.

 

Im Wege der Wiedergutmachung hat Maschinenmeister a. D. Hermann Frankfurt, aus Pillau, jetzt in Hof (Saale), Lessingstraße 1, das Recht erhalten, sich „Maschinenbetriebsleiter a. D“. zu nennen.

 

Seite 12   Verschiedenes

Als Erben gesucht werden Personen namens Zebbedles (Zebedies), aus Tilsit und die nächsten Verwandten der Eheleute Michael Kallweit und Maria, geborene Szonn, aus Schanzenkrug oder Baltruscheiten. Eilnachricht an J.-F. Moser, Baden-Baden, Zeppelinstraße 1.

 

Rest der Seite: Wir hören Rundfunk, Werbung

 

Seite 13   Amtliche Bekanntmachungen

14 II 102/56     Beschluss

Der Bauer Hugo Grunenberg (Gefreiter), geboren am 20. November 1906 in Münsterberg, zuletzt wohnhaft gewesen in Münsterberg, Kreis Heilsberg, Ostpreußen, wird für tot erklärt. Als Zeitpunkt des Todes wird der 31. Dezember 1945, 24 Uhr, festgestellt.

Hildesheim, den 19. Dezember 1956    Das Amtsgericht

 

Aufgebot

Der Arbeiter Helmut Meyer in Lothe Nr. 169 hat beantragt, seine Mutter, die verschollene Witwe Johanne Meyer, geborene Wolf, geb. 08.01.1899, zuletzt wohnhaft in Königsberg-Tannenwalde, Siedlung, für tot zu erklären. Die bezeichnete Verschollene wird aufgefordert, sich spätestens in dem auf Donnerstag, den 14. März 1957, vormittags 10 Uhr, vor dem unterzeichneten Gericht, Zimmer Nr. 7, anberaumten Ausgebotstermine zu melden, widrigenfalls die Todeserklärung erfolgen wird. An alle, welche Auskunft über Leben oder Tod der Verschollenen zu erteilen vermögen, ergeht die Aufforderung, spätestens im Aufgebotstermin dem Gericht Anzeige zu machen.

Blomberg, den 28. Dezember 1958    Das Amtsgericht (II 34/56)

 

Aufgebot

Die gerichtliche Todeserklärung der nachstehend bezeichneten vermissten Person ist beantragt worden. Die bezeichnete Person wird hiermit aufgefordert, sich zu melden, widrigenfalls sie für tot erklärt werden kann. Alle, die Auskunft über die bezeichnete Person geben können, werden hiermit aufgefordert, bis zum Ende der Aufgebotsfrist bei dem unterzeichneten Amtsgericht Anzeige zu machen. Die Buchstaben bedeuten: a) Anschrift am letzten bekannten Wohnsitz, c) zuständiges Amtsgericht und dessen Aktenzeichen, d) Ende der Aufgebotsfrist, e) Name und Anschrift des Antragstellers.

Anna Herbig, geb. Stachorowski, 19.08.1865 Danzig, Witwe, a) Königsberg Pr., Brandwiesenweg 2, c) Walsrode, 1 II 96/56, d) 20.04.1957, e) Richard Herbig, Beetenbrück, Kreis Fallingbostel.

Amtsgericht Walsrode, 27. Dezember 1956

 

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Mit Foto: Wer kann Auskunft geben über meinen Mann Theodor Quednau, geb. 07.02.1904. Reg.-Insp. b. Vers.-Amt Insterburg. Heimatanschrift Insterburg, Schönstraße 7? Im Einsatz Ende Januar 1945 mit dem Insterburger Volkssturm im Kampfgebiet Königsberg-Labiau. Nachricht erbittet Hedwig Quednau, geb. Heisler. Minden, Westf., Kreuzweg 15

 

Achtung, Elchniederunger! Wer weiß etwas über den Verbleib meines Bruders. Sattler Ewald Szaag, aus Kuckerneese? Wer hat ihn 1944/1945 gesehen? Ebenfalls seine Ehefrau Therese Szaag, geborene Rogat, die jahrelang bettlägerig war, sowie dessen verheiratete Tochter Gerda. Nachricht erb. Wilhelm Szaag, (13a) Zeitlofs, Kreis Brückenau.

 

Achtung, Russlandheimkehrer! Wer kann Auskunft geben über den Verbleib meines seit dem 12.01.1943 in Russland, südlich Schlüsselburg, vermissten Sohnes, Soldat Albert Grimm, geb. 13.05.1923 in Schweden, Kreis Heilsberg, Ostpreußen, letzte Feldpostnummer 19 202 A. Einh. Inf.-Nachr.-Regt. 21? Nachricht, erb. Anton Grimm, Stellau, Post Stapelfeld über Hamburg. Unkosten werden erstattet.

 

Wo befindet sich die Frau, die die Geschwister Fritz Steinke, geb. 05.01.1936 in Pojerstieten bei Kumehnen; Rosemarie Steinke, geb. 24.05.1938 in Mülsen bei Cranz, nach dem Tode der Mutter zu sich nahm: zuletzt gesehen in Regehnen bei Pobethen? Fr. Marie Steinke, geb. Klammer, Irmgard Steinke, geb. 28.10.1934 in Pojerstieten, Lili Steinke, geb. 11.11.1936 in Regehnen/Pobethen, zuletzt gesehen in Pobethen zusammen mit Paul Ruttner. Wo befindet sich Fr. Johanna Behrendt, geb. Müller. Erna Krüger, geb Behrendt mit Kindern, Frieda Neubert, geb. Behrendt mit Brigitte Behrendt, Max Behrendt und Paul Behrendt mit Familie, aus Königsberg, Yorckstrarte 23 Hths.? Nachricht erb. Elfriede Steinke, Hannover, Husarenstr. 10. Früher Mülsen bei Cranz, Samland, Ostpreußen

 

Suche meine Kinder Fredi Schemmerling und Arno Schemmerling, 1938 und 1940 geboren in Wiedenau, Kreis Gerdauen. Im Februar 1948 fuhren beide über die Grenze nach Litauen und kehrten nicht zurück. Welcher Spätheimkehrer kann Angaben machen über die Kinder? Nachricht erb. Paula Woite, Berlin W 35, Pallastraße 8 - 9.

 

Wer kann Auskunft geben über meinen Schwiegersohn Erich Westphal, geb. 21.07.1919, wohnhaft Wolfsberg, Kr. Elchniederung, Ostpreußen, wurde 1945 aus dem Kreis Elbing von den Russen verschleppt? Nachricht erbittet Otto Sturm, Freilaubersheim, Rheingrafenstraße 7, Kr. Alzey.

 

Achtung! Wer kann Auskunft geben über das Schicksal meiner Mutter, Frau Berta Dankowski, geb. Tiedemann, geb. 31.01.1885, zuletzt wohnhaft in Wormditt, Ostpreußen, Adolf-Hitler-Str. 29? Im Januar 1945 wurde meine Mutter in Begleitung eines Kindes in der Nähe von Stutthof (Danzig) gesehen. Nachr. erb. Bruno Dankowski, Rheinhausen, Rhld., Kruppstr. 34. Unkosten werden erstattet

 

Gesucht wird der Fuhrunternehmer Ewald Kairis, früher Königsberg Pr., Herr K. war mit seinem Omnibusunternehmen für die Königsberger Wach- und Schließgesellschaft tätig. Auskünfte über den Verbleib erbittet Kurt Klein, Bln.-Tempelhof, Eresburgstraße Nr. 44 a.

 

Wer weiß etwas über das Schicksal unseres Bruders, Obergefr. Hugo Meyer, geb. 13.08.1922, Feldpostnummer 12 414 A, letzter Wohnort Königsberg Pr., Hagenstr. 81? Nachricht erbitten Geschwister Helmut Meyer und Hedwig, Meyer, Hambg.-Lohbrügge, Lohbrügger Landstraße 73 b, I.

 

Mit Foto: Wer kann über den Verbleib meiner Mutter, Friederike Laurien, geb. 05.02.1890, wohnh. in Königsbergg-Ponarth, Buddestraße 9, Auskunft geben? Meine Mutter wurde zuletzt 1947 in Ponarth, Barbarastr., gesehen. Für jede kleinste Nachricht wäre ich dankbar. Lisbet Lux, geb. Laurien, Herford, Lübberlindenweg 22

 

Wo bist Du. Johanna Kaschlun, geb. 24.06.1924? Es suchen Dich ehemalige Kolleginnen d. Reichsbahn-Güterabfertigung Königsbg. Pr.-Ost. Nachricht erb. ???? (unlesbar) Kowalewski, Dortmund, Goethestraße 46.

 

Bestätigungen

Wer kann bestätigen. dass mein Mann Max Hecht, geb. 06.09.1904, in den Jahren 1922 und 1923 bei der Deutschen Bank, Filiale Königsberg, u. etwa v. 1925 bis 1929 bei der Holzwarenfabrik (Spulen) in Königsberg beschäftigt war? Gertrud Hecht, Korbach, Pommernstr. Nr. 21.

 

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Seite 14   Familienanzeigen

Ich halte dafür, dass dieser Zeit Leiden der Herrlichkeit nicht wert sei, die an uns soll offenbart werden. Am zweiten Adventssonntag ist mein innig geliebter Mann, unser liebevoller und gütiger Vater, Schwiegervater und Großvater, unser lieber Bruder, Schwager und Onkel, Studienrat i. R. Erich von Riesen, aus Mohrungen, Ostpreußen, im 74. Lebensjahre heimgegangen. Sein tiefes Gottvertrauen gab ihm täglich Kraft, seine jahrelangen schweren Leiden geduldig zu ertragen. Für seine selbstlose Liebe und stete Freundlichkeit werden wir ihm immer dankbar bleiben. In tiefer Trauer: Charlotte von Riesen, geb. Hassenpflug. Dr. med. Heinz-Rudolf von Riesen und Frau Ingeborg von Riesen, geb. Löhr. Studienreferendar Erich von Riesen und Gisela Runzel, als Verlobte. Claudia von Riesen, die Geschwister und Verwandten. Göttingen, den 9. Dezember 1956, Böttinger Straße 3. Die Beerdigung hat am 13. Dezember 1956 in Göttingen stattgefunden.

 

Gott, der Herr über Leben und Tod, nahm am 4. Januar 1957 nach langem schwerem Leiden unseren lieben guten Vater und Schwiegervater, herzensguten Groß- und Urgroßvater, meinen treuen Bruder, Schwager und Onkel, Rudolf Ellendt, Maschinenbauer i. R., im Alter von 86 Jahren zu sich in sein himmlisches Reich. Gebet und Arbeit waren der Inhalt seines Lebens. Es trauern um ihn: Hermann und Maria Leisner, geb. Ellendt mit Werner Ellendt. Heinz Ellendt und Maria Ellendt, geb. Engels mit Astrid, Lothar und Cornelia. Günter Schulz und Ingrid Schulz, geb. Ellendt mit Brigittchen. Eugen Schulte und Rosemarie Schulte, geb. Ellendt mit Klein-Hans-Alfred. Gustav Ellendt und Familie. Pillau II, Ostpreußen, jetzt Berlin-Mariendorf, Gersdorfstraße 32

 

Was wir bergen in den Särgen ist der Erde Kleid. Was wir lieben, ist geblieben, bleibt in Ewigkeit. Am 12. Dezember 1956 nahm Gott der Herr unsere innig geliebte schaffensfrohe Mutter, Schwiegermutter und Omi, Anna Lehmann, geb. Müller, geb. 09.03.1888, gest. 12.12.1956 zu sich in die Ewigkeit. Sie folgte unserem lieben Vater, dem Schachtmeister Fried. Aug. Lehmann, geb. 17.10.1875, gest. 09.01.1951. Wir gedenken seiner in Liebe und Dankbarkeit. In tiefer Trauer: Eva Pallacks, geb. Lehmann. Max Pallacks. Karin Pallacks. Hilde Zimmermann, geb. Lehmann. Fritz Zimmermann. Erwin Zimmermann. Paterswalde, Kreis Wehlau, Ostpreußen, jetzt Flintbek. Kreis Plön. Holstein

 

Kein Weinen, kein Flehen bringt dich zurück, vorbei ist Freude, Hoffnung und Glück. Kühl ist dein Grab, tief unser Schmerz; nun ruhe sanft, du edles Herz. Heute Morgen gegen 7.30 Uhr entschlief sanft meine liebe Frau, unsere herzensgute Mutter, Schwester, Schwägerin und Tante, Gertrud Thorun geb. Schmidt, im Alter von 47 Jahren. In stiller Trauer: Otto Thorun. Ruth Thorun. Hildegard Thorun und Anverwandte. Königsberg Pr., Oberlaak 27 b, jetzt Wuppertal-Elberfeld, den 20. Dezember 1956, Cronenberger Straße 68

 

Fern ihrer geliebten ostpreußischen Heimat entschlief sanft und unerwartet am 24. Dezember 1956, infolge Herzschlages, Ida Mattern, geb. Fürst, früher Schwaigendorf, Kreis Mohrungen, im 69. Lebensjahre. Im Namen aller Hinterbliebenen: Traute Schulz, geborene Fürst, sowjetisch besetzte Zone. Die feierliche Beisetzung hat in aller Stille am 28 Dezember 1956 stattgefunden.

 

Am 21. Dezember 1956 entschlief im 58. Lebensjahre, unser Vorstandsmitglied Bernhard Krause, Kaufmann und Bauer aus Freudenberg, Kreis Rößel. Dem ostpreußischen Heimatboden verwurzelt, großzügig und herzlich, ein aufrechter deutscher Mann — so wird er uns im Gedächtnis bleiben.

Landsmannschaft Ostpreußen, Kreisgruppe Lüneburg, H. L. Loeffke, 1. Vorsitzender

 

Ein Mutterherz hat aufgehört zu schlagen. Schmerzerfüllt geben wir allen Verwandten und Bekannten die traurige Nachricht, dass meine liebe herzensgute Mutter und Schwiegermutter, unsere liebste Omi, Frau Witwe Olga Petzinna, geb. Rut, im Alter von 75 Jahren nach langem, geduldig ertragenem Leiden von uns gegangen ist. Ihr Leben war Aufopferung für die Ihren! Gleichzeitig gedenken wir unseres lieben Vaters Gustav Adolf Petzinna, Gärtnermeister, gefallen im Januar 1945 und unseres lieben Bruders und Schwagers, Ernst Petzinna, gefallen am 8. Juni 1943 in Russland. In tiefer Trauer: Ruth Thrien, geb. Petzinna. Gustav Thrien mit Kindern Winfried und Detlef. Mühlhofen (Bodensee), den 15. Dezember 1956, früher Osterode. Ostpreußen

 

Weinet nicht an meinem Grabe, gönnet mir die ewige Ruh. Denkt, was ich gelitten habe, eh' ich schloss die Augen zu. Nach langem schwerem Leiden entschlief am Heiligabend, mein lieber guter Mann, unser treusorgender Vater, Schwiegervater und Großvater, unser lieber Bruder, Schwager und Onkel, der frühere Landwirt Fritz Riechert, kurz vor seinem 60. Lebensjahre. Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: Herta Riechert geb. Pechbrenner. Walter Riechert und Frau Grete Riechert, geb. Schwertner Willi Riechert und Frau Herta Riechert, geb. Engel. Daniel Grabarek und Frau Hildegard Grabarek, geb. Riechert. Ilse Riechert mit Verlobtem. Lothar Scheffler. Herbert Riechert. Die Enkel, Klaus-Dieter und Joachim und Verwandte. Seeben, Kreis Pr.-Evlau. Zimmerbude, Samland, Ostpreußen, jetzt Pforzheim, Kandelstr. 5

 

Zum Gedächtnis. Den Hungertod in Königsberg starben Heinrich Volkmann, geboren am 21.03.1877, gestorben am 14.01.1947; Anna Volkmann, geb. Balinski, geboren am 21.09.1879, gestorben am 08.07.1947. Verschollen seit April 1945, Horst Volkmann, geboren am 24.10.1913. Fritz Volkmann und Frau Margarete Volkmann, geborene Hartmann, Königsberg Pr., Mischener Weg 32. Gerabronn, Württbg., Hindenburgstraße 19. Mit uns trauern: Friedrich Hartmann und Frau Auguste Hartmann, geb. Niederstrasser. Edith Volkmann, geb. Neumann, mit Lothar und Dietmar

 

In Liebe und Dankbarkeit gedenken wir am 6. Januar 1957, dem zehnjährigen Todestage, unserer geliebten Mutter Auguste Jonuleit, geb. Laßus, Ragnit, Ostpreußen, Windheimstr. 1. Ferner gedenken wir unseres geliebten Vaters Adam Jonuleit, gest. 29.11.1943 in Ragnit, Ostpreußen. Im Namen aller Geschwister: Anna Jonuleit und Ruth Jonuleit, Bönningstedt, Holstein

 

Die Scheidestunde schlug für euch zu früh, doch Gott der Herr bestimmte sie. Zum zehnjährigen Gedenken. An den Folgen der Kriegseinwirkungen verstarb am 13. Januar 1947 unser lieber Sohn, Großsohn und Neffe, Edgar, im Alter von dreizehn Jahren in Königsberg Pr.; Gleichzeitig gedenken wir unserer lieben Eltern, Schwiegereltern und Großeltern, Otto Schenk, aus Königsberg geb. 30.04.1882, verst. 03.06.1945; Auguste Schenk, geb. Struwe, geb. 19.06.1883, verst. 17.02.1947. Beide ruhen in unserer geliebten Heimat. Ferner meines lieben Mannes, unseres lieben Vaters und Schwiegervaters, Ernst Warkentin, aus Königsberg, geb. 19.12.1876, verst. 13.11.1945, ebenfalls in Königsberg an den Folgen seiner Verwundung. Dann gedenken wir auch unseres lieben Sohnes. Bruders und Neffen, Jürgen Schenk, geb. 29.03.1933, verst. 16.12.1945 in Königsberg. Wer euch gekannt, vergisst Euch nie. Im Namen aller Angehörigen: Herbert Warkentin und Frau Helene Warkentin, geb. Schenk. Königsberg Pr., jetzt Anderten (Hannover), Neue Bahnhofstraße 274 B

 

Weinet nicht, ihr meine Lieben, gönnet mir die ewge Ruh. Denkt, was ich gelitten habe, eh' ich schloss die Augen zu. Am 18. Dezember 1956 verstarb nach langem, mit großer Geduld getragenem Leiden und kurzer schwerer Krankheit, meine liebe Frau, unsere treusorgende Mutter und Tochter, Frau Elfriede Kruzinna, geb. Zentara, im Alter von 46 Jahren. Sie folgte ihrer lieben Schwester, Gertrud, die am 4. Oktober 1951 verstorben ist. Ferner gedenken wir ihres Bruders Erich, der 1941 in Russland gefallen ist und ihres Bruders Artur, der seit 1944 in Russland vermisst ist. In stiller Trauer: Otto Kruzinna. Werner Zentara und Waltraud. August Zentara. Ottilie Zentara. geb. Pilchowski. Hanffen. Kreis Lötzen, jetzt Bad Godesberg, Dietrichstraße 48. Die Beerdigung fand am 22. Dezember 1956 auf dem Zentralfriedhof in Bad Godesberg statt.

 

Nach einem arbeitsreichen Leben verstarb am 24. Dezember 1956, im 65. Lebensjahre, mein lieber Mann, unser guter Vater, Schwieger- und Großvater, Oberlokomotivführer i. R. Albert Reinke. In stiller Trauer: Helene Reinke, geb. Lepsien. Herbert Noack und Frau Gerda Noack, geb. Reinke. Otto Reincke und Frau Ursula Reincke, geb. Reinke. Gerhard Reinke und Frau Edith Reinke, geb. Scheßling. Hansjörg Ackermann und Frau Helga Ackermann, geb. Reinke und fünf Enkelkinder. Früher Königsberg Pr., Pillau jetzt Uelzen, Kühlaustraße 8

 

Starken Geistes hast du viel ertragen. Arbeit, Kummer war dein Los. Ruhe sanft nun von des Leidens Plagen, mein lieber Mann, in der Erde Schoß. Dort oben bei Jesu im ewigen Licht, da sehen wir uns wieder und trennen uns nicht. Am 17. Dezember 1956 entschlief nach schwerer Operation und langer, mit großer Geduld ertragener Krankheit, mein so innig geliebter, treusorgender Mann Franz Ewert, im 66. Lebensjahre. In tiefem Schmerz: Amalie Ewert, verw. Schönbeck, geb. Ewert und alle Angehörigen. Liebstadt und Königsberg-Charlottenburg, jetzt Sandhausen-Myle über Osterholz-Scharmbeck

 

Durch einen tragischen Unglücksfall in Ludwigshafen, kam unser lieber Sohn Rudi Zielich, Waldsee, Pfalz, am 21. Dezember 1956 ums Leben. Betrauert von seiner Frau und seinen Kindern. Eltern und Geschwistern. Familie Otto Zielich. Tilsit, Ostpreußen, jetzt Straelen, Kr. Geldern, Marienstraße 95

 

Am 22. Dezember 1956, morgens 2 Uhr, ist unerwartet an Herzschlag mein lieber Mann, unser guter treusorgender Vater, Großvater und Bruder, Gustav Krenz, Kreisinspektor a. D., im 77. Lebensjahre heimgegangen. In stiller Trauer: Martha Krenz, geb. Köhler. Dr. Georg Krenz. Dipl.-Chemiker und Frau Marie Luise. Heinrich Krenz, Hauptmann, gestorben 1944 und drei Enkelkinder. Kurt Krenz, Oberregierungsrat a. D. Richard Krenz, Revierförster a. D. Großalmerode, Kasseler Str. 30, früher Treuburg, Ostpreußen. Die Beisetzung fand am Montag, dem 24. Dezember 1956, um 12 Uhr statt.

 

Heute früh, 10 Uhr, entschlief sanft, fern ihrer lieben Heimat, nach einem langen Leiden, unsere liebe Mutter, Schwiegermutter, Großmutter, Urgroßmutter und Tante, Else Paulat, geb. Preugschat, im 79. Lebensjahre. Im Namen aller Hinterbliebenen: Walter Paulat und Frau Helene Paulat, geb Nikschat. Sodehnen, Kr. Tilsit-Ragnit, jetzt Moorregge, Amtsstraße, Kreis Pinneberg, den 15. Dezember 1956

 

Am 14. Dezember 1956 entschlief plötzlich und unerwartet, meine liebe Frau, unsere gute treusorgende Mutter und Großmutter, Lina Scherwath, geb. Kropat. Im Namen der Hinterbliebenen: Gustav Scherwath. Bergental bei Nordenburg, Kreis Gerdauen, jetzt Vorst, Rheinland, Lrenspfad 7

 

Fern der geliebten Heimat verstarb nach schwerer Krankheit am 17. Dezemoer 1956, unsere liebe Mutter, Schwiegermutter und Oma, Edeltrud Gutzeit, Aßlar bei Wetzlar, früher Königsberg, Freystr. 5, im 72. Lebensjahre. Gleichzelt gedenken wir des lieben Bruders, Schwagers und Onkels, Alfred Lohrenz, der am 31. Januar 1942 in Russland gefallen ist. Ferner gedenken wir unseres lieben Vaters, Walter Lohrenz, geb. 28.11.1884, vermisst in Königsberg seit 1945. In stiller Trauer: Familie Helmut Lohrenz, Aßlar bei Wetzlar, Hohlstraße 1. Familie Siegfried Lohrenz, Garbenheim bei Wetzlar, Schulstraße 3

 

Bei Wiederkehr ihres zehnten Todestages gedenken wir unserer unvergesslichen Schwester, Schwägerin und Tante, Frau Ida Schulz, geb. Schallies, Tilsit geb. 11.06.1892, gest. 04.01.1947. In unser Gedenken schließen wir außerdem ein: Richard Schulz, Tilsit, geb. 02.07.1886, gest. 04.06.1948. Altbauer David Schallies, Pellehnen, geb. 30.09.1864, vermisst seit Ende Januar 1945 in Eicheln bei Landsberg, Ostpreußen. Im Namen aller Anverwandten: Anna Szonn, geb. Schallies. Martha Reiter, geb. Schallies. Oskar Reiter. Lehrer i. R. Christoph Szonn. Uschpelken, Kr. Heydekrug, jetzt Alsenborn. Pfalz

 

Am 11. Dezember 1956 entschlief sanft, nach längerem Leiden, unsere liebe Mutter, Schwiegermutter, Großmutter, Urgroßmutter, Schwester und Tante, Minna Leinweber, geb. Schlemminger, im 82. Lebensjahre. In stiller Trauer im Namen der Hinterbliebenen: Familie Willi Hillgruber, Wensken, Kreis Schloßberg, jetzt Karperbek, Post Ascheberg, Holstein

 

Nach längerem, mit Geduld getragenem Leiden verschied plötzlich und unerwartet, meine geliebte Frau, meine liebe Mutter, Schwiegermutter, Großmutter, Schwester und Schwägerin, Frieda Krispien, geb. Mantwill, im fast vollendeten 65. Lebensjahre. In tiefer Trauer: Oskar Krispien, Lehrer i. R. Dr. Heinz Krispien, Tierarzt. Ine Krispien, geb Junck. Klaus, Jochem, Christiane und Ursula, als Enkel. Anna Berger, als Schwester. Richard Berger, als Schwager. Poschloschen,. Kr. Pr.-Eylau, Ostpreußen, jetzt Fürfeld, Rheinhessen, Kreis Alzey, Hochstätter Straße 26, den 13. Dezember 1956

 

Am 26. November 1956 entschlief ganz unerwartet, meine liebe, treusorgende Mutter, Schwiegermutter, Schwester und unsere liebe Omi, Helene Mueller, geb. Bahlo, kurz vor Vollendung ihres 69. Lebensjahres. In tiefer Trauer: Ulrich Mueller. Lisa Mueller, geb. Kramer. Ulrike und Michael, z. Z. Montevideo, Uruguay, Resistencia 1558. Käthe Bahlo, Wilhelmshaven, Kniprodestraße 14

 

 

Seite 15   Familienanzeigen

Nach einem Leben treuester Pflichterfüllung, entschlief fern der Heimat nach langem schwerem Leiden, mein lieber Mann, unser guter Vater, Großvater, Bruder, Schwager und Onkel, der Senatspräsident i. R. Ernst Meyer, im Alter von 68 Jahren. In stiller Trauer: Hildegard Meyer, geb. Weber. Kinder und Enkelkinder. Dr. phil. Walter Meyer, als Bruder. Dr. med. Bruno Meyer, als Bruder. Berlin-Zehlendorf, den 18. Dezember 1956, früher Stallupönen

 

Nach kurzer schwerer Krankheit hat uns mein treusorgender Lebenskamerad, unser herzensguter Vater, Schwiegervater und Opa, unser lieber Bruder, Schwager, Onkel, Großonkel und Freund, der Verwaltungsamtmann i. R. Arthur Komm, früher Landwirtschaftskammer Ostpreußen, im 63. Lebensjahre für immer verlassen. In tiefer Trauer im Namen aller, die ihn lieb hatten: Erna Komm, geb. Asmus. Rosemarie Schröder, geb. Komm. Dr. med. Rolf Schröder. Klein-Henner. Martha Wolf, geb. Komm. Minna Komm. Max Komm und Frau Bertha Komm, geb. Sewerin. Hannover, den 27. Dezember 1956, Am Mittelfelde 113 C. Die Beerdigung hat am Montag, dem 31. Dezember 1956, um 10.30 Uhr von der großen Kapelle des Seelhorster Friedhofes aus stattgefunden.

 

Nach einem arbeitsreichen Leben erlöste fern seiner geliebten Heimat, Gott der Herr nach kurzer _ schwerer Krankheit meinen geliebten Mann, unseren herzensguten Vater, Schwiegervater, Opa, Bruder und Onkel, Kupferschmiedemeister Robert Pajonzek, im Alter von 76 Jahren, durch einen sanften Tod. In stiller Trauer: Maria Pajonzek, geb. Jaeckel. Horst Pajonzek. Alfred Pajonzek. Eva Pajonzek, geb. Pergam. Ilse Pajonzek, geb. Herrmann. Enkel Michael sowie alle Anverwandten. Königsberg Pr., Arn .Fließ 10 a, jetzt Frechen bei Köln, Elsa-Brandström-Straße 19, den 26. Dezember 1956

 

Nach Weihnachten nahm Gott der Herr unseren geliebten Sohn, Bruder, Schwager und Onkel, Günter Reinke, im Alter von 39 Jahren zu sich in sein Reich des ewigen Friedens und der Freude. Um stilles Gedenken bitten: Fritz Reinke und Frau Elise Reinke, geb. Sziede. Heinz Reinke und Frau Käte Reinke , geb. Leiß  und Sohn Jürgen. Frau Helene Leiß. Sowjetisch besetzte Zone, früher Osterode, Ostpreußen

 

Am 23. Dezember 1956 entschlief nach einer schweren, mit großer Geduld getragenen Krankheit, unser lieber Vater, Bruder, Schwager und Onkel, Franz Parakenings, früher Kartingen, Kreis Tilsit-Ragnit, jetzt Moorsee bei Kiel, im 62. Lebensjahre. Die trauernden Hinterbliebenen: Kurt Parakenings. Gerhard Parakenings. Familie Otto Parakenings. Familie Franz Bramert. Familie Hans Dumont.

 

Fern der Heimat entschlief unsere liebe, treusorgende Mutter, Schwiegermutter; Großmutter; Schwester, Schwägerin und Tante, Auguste Jodat, geb. Schermucksnies, aus Kattenau-Michelsdorf, Kreis Ebenrode, Ostpreußen, geboren 29. März (Geburtsjahr nicht genannt) in Abracken, Kreis Ebenrode, Ostpreußen, gestorben 19. Dezember 1956 in Wattenscheid, Nordrh.-Westf. In tiefer Trauer: Anna Hundrieser, geb. Jodat. Otto Hundrieser. Marta Koch, geb. Jodat. Hans Koch. Emma Jodat. Minna Becker, geborene Jodat. Kurt Becker. Rita Koch. Hans Dieter Koch. Heidemarie Jodat. Anita Hundrieser.

 

Am 1. November 1956 wurde aus unserer Mitte abberufen: Apothekenbesitzer Kurt Amelong in Flensburg-Mürwik; früher Kreuzingen, Ostpreußen. Wir verlieren mit ihm einen geliebten und verehrten Bundesbruder, der in bewährter Treue bis zuletzt zu uns gehalten hat. Sein Andenken wird von uns allezeit in hohen Ehren gehalten werden. Cimbria-Königsberg im CC zu Saarbrücken. Dr. Flick

 

Am Sonnabend früh, dem 22. Dezember 1956, entschlief, für mich unfassbar, mein innigst geliebter Mann und treuer Lebenskamerad, unser fürsorglicher guter Vater, mein allerbestes Opilein, Willy Schweiger, Lehrer, im Alter von 65 Jahren. Aus glücklichster Ehe und einem schaffensreichen Leben ging er, fern seiner unvergessenen ostpreußischen Heimat, viel zu früh von uns. In tiefem Schmerz im Namen aller Angehörigen: Utta Schweiger, geb. Kalinna. Willenberg, Kreis Ortelsburg, jetzt Berlin-Steglitz, den 22. Dezember 1956, Dalandweg 27, Hochhaus

 

In der Heiligen Nacht verstarb plötzlich und unerwartet, mein lieber Mann, mein guter Sohn, unser lieber Bruder, Schwager, Vater und Opa, Rudolf Kischko, im Alter von 65 Jahren. In stiller Trauer: Charlotte Kischko, geb. Utschinski. Wilhelmine Kischko, als Mutten. Albert Ziffus und Frau Minna. Bernhard Schulenburg und Frau Rosi. Wolfgang, Brigitte und Verena, als Enkelkinder. Sausgörken, jetzt Köchingen bei Braunschweig.

 

Am 11. Dezember 1956 entschlief sanft nach kurzer Krankheit, mein lieber Mann, unser guter Vater, Schwiegervater, Großvater, Urgroßvater, Schwager und Onkel, Otto Piehl, im fast vollendeten 81. Lebensjahre. Im Namen der trauernden Angehörigen: Maria Piehl, geb. Schwarz. Altmölln (Lauenburg), früher Taabern, Kreis Mohrungen, Ostpreußen

 

Für uns gelebt. Von uns geliebt. Zum zehnjährigen Todestag, gedenken wir in Dankbarkeit unserer lieben Mutter, Hedwig Hecht, aus Kreuzburg, Ostpreußen. Die Kinder. 4. Januar 1957

 

Am zweiten Weihnachtsfeiertag entschlief nach langem und schwerem Leiden in ihrem 95. Lebensjahre, unsere liebe Mutter, Elise Fischer, geb. Rauschning, geboren am 13.05.1862, gestorben am 26.12.1956. In guten und schweren Tagen war sie uns allzeit ein Vorbild. Dr. jur. Martin Fischer und Familie. Ijui (Rio Grande do Sul), Caixa postal 158, Brasilien. Werner Fischer und Familie, Kiel-Wik, Holtenauer Straße 276. Dr.-Ing. Richard Fischer und Familie, Hamburg-Gr.-Flottbek, Droysenstraße 27. Elisabeth Pernice, geb. Fischer und Familie, Hildesheim, Bergsteinweg 22. Hamburg, den 29 Dezember 1956. Die Einäscherung hat in aller Stille in Hamburg-Ohlsdorf stattgefunden.

 

Mit Gott fang an, mit Gott hör auf, das ist der beste Lebenslauf. Plötzlich und unerwartet nahm Gott der Herr infolge Unfalles, meinen lieben Mann, unseren herzensguten Vater, Bruder, Schwager und Onkel, Viehkaufmann Franz Stipproweit, kurz vor Vollendung seines 57. Lebensjahres, zu sich in die Ewigkeit. In stiller Trauer: Frau Luise Stipproweit, geb. Rettkowski. Ingrid, Adelheid und Gudrun, als Kinder und Anverwandte. Eilmsen 57, Kreis Soest, den 3. Januar 1957. Die Beisetzung hat auf dem Friedhof in Dinker, Kreis Soest, stattgefunden.

 

Nach langem schwerem Leiden, das sie nach ihrer Gefangenschaft in Russland zu ertragen hatte, entschlief sanft am 14. Dezember 1956 in einer Krankenanstalt in der sowjetisch besetzten Zone, unsere liebe gute Mutter, Schwiegermutter, Schwester, Schwägerin, Tante und Kusine, die Kaufmannswitwe Paula Werthmann, verw. Schellhammer, geb. Lessing, früher Königskirch, Kreis Tilsit, im 66. Lebensjahre. Sie folgte ihrer Tochter Margarete Schellhammer, die im Januar 1945 beim Einmarsch der Russen in Ostpreußen ums Leben kam. Im Namen aller Hinterbliebenen: Werner Schellhammer. Gerhard Schellhammer. Kaiserslautern, Fischerstraße 75. Kelheim a. d. Donau, D. 13

 

Das Vaterhaus ist immer nah, wie wechselnd auch die Lose. Es ist das Kreuz von Golgatha Heimat für Heimatlose. Am dritten Adventssonntag 1956, ist unsere liebe Mutter, Schwiegermutter, Großmutter und Tante, Frau Katharina Schlopsna geb. Lekszas, im Alter von 68 Jahren für immer von uns gegangen. In Wehmut gedenken wir unserer Schwester, Schwägerin und Tante, Helene Schlopsna, die im Sommer 1945 infolge eines Unfalles in Gotenhafen starb und beigesetzt wurde. Helmut Schlopsna und Frau Erna Schlopsna, geb. Reisgries. Franz Neumann u. Frau Margarete Neumann, geb.  Schlopsna. Fritz R. Schnieber und Frau Erika Schnieber, geb. Schlopsna. Heinz Schlopsna und Braut und zwei Enkelkinder. Pagrienen, Kreis Heydekrug, Ostpreußen, jetzt Essen-Bergeborbeck, Welkerhude 36. Meyerich-Welver über Ham., Westfalen, den 16. Dezember 1956

 

Im Vaterhaus droben werden wir uns wiedersehen und ewig vereint vor Gottes Throne stehen. Dort über den Sternen, da winket die Krone und ewiges Leben bei Gottes Sohne. Zum zehnjährigen Todestag ihrer geliebten Tochter Elli, gedenken am 19. Januar 1956, ihre Mutter, Luise Buddrick, geb. Zesian und alle Angehörigen. Sie bleibt uns unvergessen. Königsberg Pr., jetzt Berlin N 65, Putbusser Straße 53

 

Psalm 90,10  Einen Monat nach dem Tode ihrer Tochter Irmgard, entschlief am 9. November 1956, unsere liebe unvergessliche Mutter und Großmutter, Frau Henriette Gardziella geb. Tromm früher Wehrkirchen, Kreis Goldap, im Alter von 81 Jahren. In tiefer Trauer: Herta Kirschner, geb. Gardziella, (USA). Günther Gardziella und Frau. Fritz Naujoks. Enkel und Urenkelkinder. Fritz Tromm und alle Verwandten.

 

Seite 16   Familienanzeigen

Am 1. Januar 1957 nahm Gott der Herr unsere liebe Mutter, Oma und Uroma, Luise Hundertmarck, geb. Stillger, aus Adl. Bogdahnen, Kreis Elchniederung, nach einem arbeitsreichen und gesegneten Leben, im 97. Lebensjahre, ohne Schmerz und Todeskampf zu sich in den Himmel. Sie war, unserem Vater, dem Superintendenten Emil Hundertmarck in Insterburg jahrzehntelang eine vorbildliche christliche Pfarrfrau und hat ihn in seinem großen Lebenswerk, im Ausbau der Insterburger Stifte, mit ihrem klugen Rat aufs trefflichste unterstützt. Ihre große Herzensgüte hat unendlich viel Licht und Sonne in das Leben meiner Geschwister und in das meinige gebracht. Sie wird uns allen wie ein liebevoller und treuer Schutzengel in steter Erinnerung bleiben. Im Namen aller, die um sie herzlichst trauern: P. Hundertmarck-Wittgirren, Fregattenkapitän a. D. Kummerfeld bei Pinneberg, im Januar 1957. Die liebe Entschlafene hat in Wernigerode im Harz ihre letzte Ruhestatt gefunden.

 

Mein lieber Mann, mein guter Vater, unser lieber Bruder, Schwager, Freund und Onkel, Hubert Bollig, Oberleutnant a. D., ist uns durch einen Verkehrsunfall genommen worden. Edith Bollig, geb. Sommerey. Hubertus Bollig, im Namen aller Angehörigen. Ansbach, Bayern, den 26. November 1956, Platenstraße 2

 

Nach einem arbeitsreichen Leben und fern seiner geliebten Heimat ging, ganz plötzlich und unerwartet für uns, mein lieber treusorgender Mann, unser guter Vater, Schwiegervater und Opa, Postinspektor a. D. Franz Engel, im 65. Lebensjahre, für immer von uns. Er folgte seinem einzigen Sohne, dem Fliegeruffz. und Bordfunker, Karl-Heinz Engel, geb. am 24.11.1920, der am 4. Dezember 1942 vom Feindflug im sonnigen Süden nicht zurückkehrte. In tiefer Trauer: Auguste Engel, geb. Rehfeld. Walter P?rschat (unlesbar) und Frau Traute, geb. Engel, Velbert-Langenhorst, Rhld., Stefan Stipic und Frau Hanna Stipic, geb. Engel, Australien und drei Enkelkinder. Gerdauen, Ostpreußen, Bartener Straße 22. Jetzt Jeinsen über Elze (Hannover), den 24. Dezember 1956

 

Am 11. Dezember 1956 entschlief nach längerem Leiden mein lieber Mann, unser guter Vater, Schwiegervater, Groß- und Urgroßvater, Bauer Anton Kehr, Basien, Kreis Braunsberg, Ostpreußen, im Alter von fast 82 Jahren. In stiller Trauer: Cornelia Kehr, geb. Bahr und Kinder. Heimersheim, Kreis Alzey, Hauptstraße 55. Die Beerdigung hat im engsten Kreise in Alzey stattgefunden.

 

Ein treues Mutterherz hat aufgehört zu schlagen zwei nimmermüde Hände ruhn für immer aus. Ein sanfter Tod erlöste von ihrem schweren Leiden, unsere liebe Mutter, Schwiegermutter, Oma, Schwester, Schwägerin und Tante, Ida Teichert, geb. Kowalewski, geb. 25.04.1887 in Wartendorf, Ostpreußen, gest. 22.12.1956 in Durmersheim. Baden. Ihre letzten Gedanken weilten in der lieben Heimat Ostpreußen. Sie folgte unserem lieben Vater, Max Teichert, geb. 22.10.1886 in Wartendorf. Ostpreußen, gest. 18.02.1927 in Balzershausen, Ostpreußen und unseren lieben Brüdern, Kurt Teichert, geb. 22.12.1912 in Wartendorf, Ostpreußen, gest. 15.04.1943 im Lazarett Tapiau und Heinrich Teichert, geb. 02.06.1917 in Wartendorf, Ostpreußen, gefallen 07.11.1944 in Kroatien. In stiller Trauer: Meta Glodd, geb. Teichert, verw. Ulonska, Gernsbach, Baden. Hedwig Wierzchowski, geb. Teichert, Staufenberg, Baden. Frieda Frick, geb. Teichert, Durmersheim, Baden. Hildegard Rotermund, geb. Teichert, Hörste-Lippstadt, Westfalen. Balzershausen, Kreis Johannisburg, Ostpreußen, jetzt Durmersheim, Baden, Durlacher Straße 34

 

Dr. med. Otto Schwarz, Medizinaldirektor, geb. 02.03.1899, gest. 02.01.1957. Im Namen der Hinterbliebenen: Frau Ada Schwarz, geb. Poppe und Kinder Adelheid, Erika, Ursula. Bremen, Roonstraße 12, früher Königsberg Pr., Schindekopstraße 13. Dem Wunsche des Entschlafenen entsprechend hat die Trauerfeier im engsten Familienkreise stattgefunden.

 

Im Jahre 1956 gingen von uns unsere Landsleute: Hermann Till. Gertrud Bieber. Walter Dietze. Martha Topf. Sie leben in unserer Gemeinschaft fort! Landsmannschaft Ostpreußen, Wilhelmshaven, Dr. Zürcher. 1. Vorsitzender

 

Am 28. Dezember 1956 entschlief nach langem, mit Geduld ertragenem Leiden, fern seiner geliebten Heimat, mein lieber Mann, unser guter Vater, Schwiegervater und Opa, unser lieber Bruder, Schwager und Onkel, der Ökonom Paul Langkau, aus Königsberg Pr., Hinterroßgarten 49, im 82. Lebensjahre. In stiller Trauer: Anna Langkau, geb. Bukowski. Horst Langkau. Hedwig Wagner, geb. Langkau. Gertrud Jabs, geb. Langkau. Ursula Langkau, geb. Jeworrek. Doris Langkau, Christel Langkau und Evelyn Langkau. Bernhard Langkau und Frau Gertrud. Josef Bukowski, Martha Bukowski. Walter und Gerhard Langkau. Rodalben, Pfalz, Hasentalstraße 9. Die Beerdigung fand am Sonntag, dem 30. Dezember 1956, auf dem Friedhof in Rodalben statt.

 

Am 26. November 1956 entschlief nach schwerem Leiden, mein lieber Mann, unser guter Vater, Schwiegervater, Großvater, Bruder, Schwager und Onkel, der Landwirt Otto Wiesberger, früher Ebenhausen, Kreis Schloßberg, im Alter von 67 Jahren. Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: Lisette Wiesberger, sowjetisch besetzte Zone  

 

Fern seiner geliebten Heimat entschlief am 16. Dezember 1956 unser lieber Vater, Schwiegervater und Großvater, Landwirt Robert Gempf, im 76. Lebensjahre. In tiefer Trauer im Namen aller Angehörigen: Familie Helmut Gempf. Schuditten. Kreis Samland, Ostpreußen, jetzt Straubing, Niederbayern

 

Am 11. Dezember 1956 nahm Gott, der Herr über Leben und Tod, unsere liebe treusorgende Mutter und Großmutter, die Lehrerwitwe Anna Elise Riel, geb. Senkel, im Alter von fast 73 Jahren zu sich in sein ewiges Reich. In tiefer Trauer: Elfriede Tengel, geb. Riel. Gisela Tengel. Erlengrund, Kreis Gumbinnen, jetzt Uphusen, Kreis Verden

 

Am 26. Dezember 1956 entschlief plötzlich und unerwartet, mein lieber Mann, unser guter Vater, Schwiegervater, Schwager und Onkel, Polizeimeister Otto Klatt, früher Tilsit, Garbassen, jetzt Datteln, Westfalen, Holtbredde 11. In stiller Trauer: Helene Klatt mit Kindern und Agehörigen. Datteln, den 4. Januar 1957

 

Am 21. Dezember 1956 entschlief in Bückeburg, unerwartet für uns alle, im Alter von 73 Jahren unsere liebe Mutter, Schwiegermutter und Großmutter, Emily Rogalla von Bieberstein-Rosoggen, geb. Marshall. In tiefer Trauer: Alexander Rogalla von Bieberstein. Salborgh Rogalla von Bieberstein, geb. Freiin von Ketelhodt. Günther Rogalla von Bieberstein. Ursula Schilke, geb. Rogalla von Bieberstein. Dr. Fritz Schilke. Kuno Rogalla von Bieberstein. Monika Rogalla von Bieberstein, geb. Freiin von Dungern und neun Enkel. Hannover, Mannheim. Hamburg. Bremen. Die Beerdigung hat in aller Stille in Bückeburg stattgefunden.

 

Mitten aus frohen Vorbereitungen, den Heiligen Abend mit uns zu verleben, entriss uns der Tod plötzlich und unerwartet infolge Herzschlags meine innig geliebte, stets um mich besorgte gütige Mutter, meine liebe Schwiegermutter, Martha Topf, geb. Müller, früher Königsberg Pr., Luisenallee 96 a, im Alter von 76 Jahren. Wir sind dem Schicksal dankbar, dass es unserer lieben Entschlafenen vergönnt war. nach der Flucht aus ihrem geliebten Ostpreußen hier eine neue Heimat zu finden und mit uns, beziehungsweise in unserer Nähe in dem schönen Altenheim „Lindenhof", noch einige Jahre wohlbehütet und sorgenfrei verleben zu können. Ihr stets frohes, tapferes und hilfsbereites Wesen machte sie bei allen beliebt. Wir werden sie sehr vermissen. In tiefer Trauer: Erika Hartog, geb. Topf. Dietrich Hartog. Wilhelmshaven, den 24. Dezember 1956, Am Kirchhof 4. I

 

Zum stillen Gedenken meiner einzigen geliebten Tochter, der Zahnärztin, Gisela-Gerda Woldach, geb. 03.10.1919 zu Königsberg Pr., gest. 04.01.1956 zu Hannover, allen denen, die sie kannten. Elsa Woldach, geb. Petrat. Kruglanken, Lyck, Ostpreußen, jetzt Hannover, Friesenstraße 40

 

Plötzlich und unerwartet entschlief am 27. Dezember 1956 fern ihrer geliebten Heimat, meine liebe Frau, unsere gute Mutter, Schwiegermutter, Großmutter, Schwester, Schwägerin und Nichte, Emma Roggon, geb. Falk, früher Haarschen, Kreis Angerburg, im 68. Lebensjahre. In tiefer Trauer: Otto Roggon. Siegfried Roggon, vermisst im Osten. Kurt Roggon. Ilse Roggon, geb. Bordewieck. Monika, Sybille, Andreas. Ottilie Mosny, geb. Falk. Marie Schnoewitz, als Tante. Bargteheide, Neue Straße 44. Hamburg-Harburg, Heimfelder Straße 42. Die Beerdigung fand am Donnerstag, dem 3. Januar 1957, in Hamburg-Harburg statt.

 

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