Ostpreußenblatt, Folge 21 vom 25.05.1957

Ostpreußenblatt

Folge 21 vom 25.05.1957

 

Seite 1   Ostpreußen hat das Wort. 170000 Menschen bekunden auf dem Bundestreffen unserer Landsmannschaft in Bochum stellvertretend für alle Ostpreußen: Die Treue zu Ostpreußen, zu diesem deutschen Land, wird uns niemand aus dem Herzen reißen!

Dr. Gille sagt, was die Ostpreußen denken. Die Rede des Sprechers unserer Landsmannschaft

Foto: Die große Kundgebung Diese Aufnahme kann nur einen Ausschnitt aus dem Bild geben, das die BV-Halle Bochum bei der großen Kundgebung unseres Bundestreffens am Sonntag bot; auch die Bühne mit der Stirnwand ganz rechts — wir sehen sie noch gesondert auf einer Aufnahme auf Seite 5 — gibt einen Maßstab. Achtzigtausend Menschen fasst die Halle, sie war so überfüllt, dass noch viele Tausende im Freien stehen mussten.

 

Das Bundestreffen der Landsmannschaft Ostpreußen ist vorbei; die 170 000 Menschen, die zu ihm gekommen waren, sind in die Orte zurückgekehrt, in denen sie jetzt leben.

 

Über den Verlauf dieser Tage wird hier in Wort und Bild ausführlich berichtet. An erster Stelle steht dabei die Rede, die der Sprecher unserer Landsmannschaft, Dr. Gille, auf der Kundgebung am Sonntag gehalten hat. Denn der Sinn des Bundestreffens war es vor allem, zu sagen, was die Ostpreußen denken und fühlen, und es so laut und klar zu sagen, dass nichts überhört und nichts missdeutet werden kann. Dr. Gille hat das getan. Er hat dabei nicht seine private Meinung geäußert, sondern, wie er selbst es feststellte, dem geschlossenen Willen unserer ostpreußischen Gemeinschaft Ausdruck gegeben. Seine Ausführungen sind so bedeutungsvoll, dass wir sie hier im Wortlaut wiedergeben. Dr. Gille führte aus:

 

Verehrte Gäste, meine lieben ostpreußischen Landsleute!

 

Zunächst ein Wort des Dankes dem Herrn Oberbürgermeister und dem Herrn Landesminister für die Worte, die Sie uns soeben widmeten. In dieser Stunde hätten wahrlich konventionelle Redensarten nicht an der richtigen Stelle gestanden. Ich danke beiden, dass der Schlag ihrer Herzen für uns aus ihren Worten fühlbar geworden ist!

 

Ein zweites Grußwort, und ich hoffe, liebe Landsleute, dass ich in Ihrem Sinne spreche: Wir haben zum ersten Mal die Freude, Angehörige des polnischen Volkes als Gäste in unserer Mitte zu sehen! (Beifall) Ich möchte von dieser Stelle aus für die Öffentlichkeit des Inlandes und Auslandes das wiederholen, was ich gestern schon diesen Gästen gegenüber mit einem Händedruck zum Ausdruck brachte. Wir haben diese Gäste in dem ehrlichen Wollen zu uns gebeten, sich selbst davon zu überzeugen, dass nicht die Spur eines Hasses oder eines nicht überbrückbaren Gegensatzes zwischen dem deutschen und polnischen Volk in den Reihen der Ostpreußen fühlbar ist. (Beifall) Wir wären glücklich, wenn sie aus dieser Stunde in ihre Heimat und zu ihrem Volk den Eindruck mitnehmen, dass die ehrliche Bereitschaft vorhanden ist, in guter Nachbarschaft mit ihnen drüben in unserer schönen Heimat leben zu dürfen, und zwar wieder in Freiheit und Frieden, wie es Jahrhunderte lang der Fall war! (Beifall)

 

Als wir aus Ostpreußen vertrieben wurden, wohnten in unserer schönen Heimat 2,6 Millionen Menschen. Rund 1,4 Millionen haben heute in den Grenzen und im Bereich der Bundesrepublik eine Heimstatt gefunden. Siebenhunderttausend wohnen in der sowjetischen Besatzungszone und tragen mit all den anderen Brüdern und Schwestern seit Jahr und Tag das gleiche Los, die gleiche Not und die gleiche Bedrückung. Rund einhunderttausend leben nach unserer Schätzung heute noch in Ostpreußen, und zwar der größere Teil im südlichen Gebiet, das heute unter polnischer Verwaltung steht. Wenn Sie nun rechnerisch die Differenz ermitteln wollen, die zwischen den 2,6 Millionen und den heute nachweisbar noch Lebenden besteht, dann kommen Sie auf rund eine halbe Million. Das ist das Opfer, das der Stamm der ostpreußischen Menschen nach dem eigentlichen Ende der Kriegshandlungen auf dem Vertreibungstreck erlitten hat.

 

Heute, in dieser feierlichen Stunde, stehen wir nun zu vielen Zehntausenden hier, um für die 2,6 Millionen zu zeugen, ganz gleich, ob sie noch leben oder unter uns weilen.

 

Wir stehen hier, um zu sagen, was im Drang und in der harten Auseinandersetzung des Tages als Meinung der Ostpreußen zu sagen ist.

 

Meine lieben Landsleute, es ist verständlich, dass in solchen großen feierlichen Kundgebungen das Herz und das Gemüt mehr mitschwingen, als es sonst vielleicht im Drang des nüchternen Alltags der Fall ist. Das will ich offen zugeben. Wir meinen aber nicht, dass es klug und weise ist, diese Gefühlswerte, diese Kräfte jedes Herzens, einfach als lästige und störende Begleitmusik im politischen Leben zu betrachten und gering zu werten. Bedauernswert sind die Menschen, die noch nicht begriffen haben, dass die Kräfte des Herzens in der Vergangenheit das Schicksal der Völker mitgestaltet haben, und dass, solange Deutsche mit Herz und Seele leben, dies auch in Zukunft der Fall sein wird. Wir tragen natürlich die Verpflichtung, und wir empfinden es sehr schwer, dass wir mit diesen Kräften des Herzens nur verantwortungsbewusst zu handeln berechtigt sind. Möge die Öffentlichkeit auch hier zur Kenntnis nehmen: Wir wissen, dass wir nur ein Glied im Rahmen unseres Volkes sind, und dass deshalb keine Forderung über unsere Lippen kommen darf, die unserem Volk in seiner Gesamtheit schaden könnte. (Beifall) In dieser Stunde werden auch keine privaten Meinungen geäußert, meine lieben Landsleute! (Beifall)

 

Hier wird dem geschlossenen Willen unserer ostpreußischen Gemeinschaft Ausdruck gegeben von Menschen, die dazu berechtigt sind, die nach allen demokratischen Spielregeln von der großen Millionengemeinschaft an die Spitze gestellt worden sind. Dies betone ich, weil manche Leute in der letzten Zeit im deutschen Blätterwald die Meinung vertreten haben, dass das, was die Wortführer der Vertriebenen sagten, gar nicht der Meinung der Millionen entspräche. Die Jugend wolle überhaupt nichts mehr von dem wissen, was da Drahtzieher, nationalistische Berufspolitiker — und welche schönen schmückenden Beiwörter uns gegeben werden — auf Landesebene und Bundesebene verkündeten.

 

Meine lieben Landsleute! Ich glaube, dass auch Ihnen nicht entgangen ist, als Sie mit eigenen Augen sahen, wie unsere ostpreußische Jugend auftritt, wie sie denkt und bereit ist, zu handeln! (Starker Beifall) Wir brauchen keine demoskopischen Befragungen oder andere Befragungen, wie wir sie auch in Deutschland jetzt viel als sogenannte Meinungstests erleben. Wir wissen, wie es in den Herzen der Jungens und Mädels aussieht, und dafür danken wir ihnen! Wenn Ihr heute nicht bei uns ständet, hätten, vielleicht die Schwätzer recht, die glauben, dass das Problem der Vertreibung eines Tages dadurch gelöst wäre, dass die Alten gestorben sind und dass die Jungen nicht mit der gleichen leidenschaftlichen Liebe zum Boden ihrer Heimat, zum Land ihrer Eltern, stehen. Wir warnen deshalb davor, solche Kundgebungen und solche eindrucksvollen Willensäußerungen nicht ernst zu nehmen. Wer glaubt, darüber leichtfertig hinweggehen zu können, wer so tut, als ob die Kraft der Herzen von Millionen von Menschen kein Faktum sei, das von einem verantwortlichen Staatsmann beachtet werden müsse, wird eines Tages voller Schrecken die Augen aufreißen, wenn er sieht, wohin er damit kommt! (Beifall)

 

Es wäre Anlass genug für uns, meine lieben Landsleute, in dieser Stunde so etwas wie Abrechnung mit all den unverantwortlichen Schwätzern zu halten, die im Laufe des letzten Jahres sich erdreistet haben, nicht nur uns, sondern auch dem deutschen Volk durch ihre Schwätzereien Schaden zuzufügen. (Beifall) Aber, meine Damen und Herren diese Stunde, ist für uns zu kostbar, um eine solche Abrechnung zum Zentralthema der heutigen Kundgebung zu machen. Ich sage es deutlich und ohne Schonung: Sie sind uns zu gering an Wert und Würde, um so viel kostbare Zeit auf sie zu verwenden! (Starker Beifall) Wir haben die Zuversicht, dass der gesunde Sinn unseres Volkes für Treue, für Anstand, für Festhalten an den Werten unseres Vaterlandes, wie sie die Geschichte lehrt und ohne die ein Volk und Staat nicht leben können, dazu führt, dass alle, die so unverantwortlich das Wort nehmen und private Meinungen äußern, eines Tages der öffentlichen Verachtung anheimfallen werden! (Beifall)

 

Wir wollen die Stunde anders nutzen. Wir wollen erneut den Versuch machen, mit Ihrer Zustimmung für die deutsche und ausländische Öffentlichkeit zu sagen, wie nach unserer Meinung der Weg allein aussehen kann, der uns in Frieden und Freiheit in die Heimat zurückführt, und wie allein ein nachbarlich-freundschaftliches Leben und ein Anpacken aller gemeinsamen Aufgaben der Völker des Raumes drüben denkbar ist. Die vielen beachtlichen Gedanken, die Sprecher von Vertriebenen im Laufe der Jahre geäußert haben, sind in merkwürdiger Weise besonders schnell unter die Bewusstseinsschwelle der Öffentlichkeit gesunken. Mir ist es vor wenigen Wochen passiert, dass ich in einer namhaften Zeitschrift einen sehr klugen Gedanken las, der mit dem ganzen Pathos der Erstgeburt vorgetragen wurde. Es war nicht schwer zu erkennen, dass derselbe Gedanke schon in der Charta der Vertriebenen enthalten war, die im Jahre 1950 aufgestellt wurde; ihr haben wir weder etwas hinzuzusetzen, noch haben wir etwas zu streichen. Wir hoffen, dass das, was wir heute zu sagen haben, nicht dem gleichen Schicksal anheimfällt. Man möge hören, man möge sich bemühen, uns zu verstehen, und dann wird man nicht mehr mit solch erbärmlichen Vorwürfen kommen, als ob ausgerechnet wir Heimatvertriebenen, denen das Vertriebenenschicksal ja in sehr lebendiger Erinnerung ist, die genau wissen, wieviel Hunderttausende auf dem Treck geblieben sind, solche Gedanken äußern. Man wird nicht sagen können, dass die Vertriebenen Hass oder Revanchegedanken oder irgendwelchen nationalistischen Überlegungen nachstrebten. Wer das, von den Ostpreußen, noch sagt, wenn wir am Ende der Kundgebung sind, ist ein unverbesserlicher Lügner, den wir als solchen auch behandeln werden! (Beifall)

 

Lassen Sie mich zwei Vorbemerkungen machen, die ich für richtig halte. Nur wenn man diese beiden Vorbemerkungen festhält, kann man uns verstehen.

 

Die Urkraft der Heimatliebe

Vor vier Jahren habe ich auf diesem Podium gestanden. In diesen vier Jahren sind wir einen ziemlich weiten Weg gegangen, auch bei den Überlegungen, wie wir in unsere Heimat zurückkommen können. Vor vier Jahren habe ich unter dem Beifall von Zehntausenden ostpreußischer Menschen erklärt, dass wir gegen jede Vertreibung sind, dass wir nicht wünschen, dass irgendeinem Angehörigen eines anderen Volkes einmal dasselbe geschieht. Von diesem Bekenntnis haben wir heute nichts zurückzunehmen; es bleibt solange gültig, wie ostpreußische Menschen um ihre Heimat kämpfen! (Beifall)

 

Die Erfahrungen der letzten vier Jahre haben das bestätigt, was wir eigentlich schon als sicher annahmen. Das Urgefühl, das alle gesunden, bodenständigen Menschen zur Heimat drängt, lebt nicht nur in deutschen Menschenherzen, sondern auch, ja, vielleicht noch stärker, in den Herzen slawischer Völker, die unsere Nachbarn waren. Wenn man diesem Urgefühl freie Bahn ließe, brauchten sich Staatsmänner und Politiker nicht die Köpfe zu zerbrechen. Alles, was in den Jahren des Unheils geschehen ist, löst sich spielend auf, wenn man diesem unausrottbaren Gefühl der Bodenständigkeit freie Bahn lässt. Wehe, wenn Staatsmänner und Politiker in der Stunde der Entscheidung glauben, man könnte über die Urkräfte und Menschenherzen mit einer anmaßenden Handbewegung oder Entscheidung hinweggehen!

 

Wir sind gegen jede Vertreibung. Narren sind das, die das Problem nicht kennen, aber behaupten, dass dann kein Weg mehr sei, in die Heimat als freie und friedliche Menschen zurückzukehren. Es ist eine häufig gehörte Zwecklüge — ich kann es nicht anders bezeichnen —, wenn man so tut, als ob es im großen Ostraum unseres Erdteils jahrhundertelang nur Hader und Streit, nur Hass und Kampf zwischen deutschen und slawischen Völkern gegeben habe. Das ist die Unwahrheit! Das lässt sich aus der Geschichte ganz leicht belegen. Die Zahl der kriegerischen und blutigen Auseinandersetzungen an den Ostgrenzen Europas ist unvergleichlich geringer gewesen als die blutigen Auseinandersetzungen zwischen europäischen Völkern irgendwo anders auf diesem Erdteil. Die ältesten Grenzen in Europa liegen nicht im Westen oder im Süden Europas, sondern in dem Gebiet, in dem unsere Heimat ist. Das ist ja das Erbärmliche, dass die Menschen das nicht zur Kenntnis nehmen. Seit 1422, seit dem Vertrag am Melno-See, sind die Ost-, Nord- und Südgrenzen einschließlich Memel unverrückbare Grenzen; sie gehören mit, zu den ältesten Europas! (Beifall) Das muss man doch wissen, wenn man darüber schreibt oder spricht und nicht die Tatsachen auf den Kopf stellen will.

 

Lautere Menschlichkeit

Ich habe hier vor vier Jahren schon gesagt, dass trotz allen politischen Haders zwischen Litauen und Deutschland, zwischen Polen und Deutschland gerade in den Jahren nach dem Zusammenbruch viele erschütternde Beispiele echter Menschlichkeit aus dem Leben von Angehörigen der slawischen Völker und unserer in Not befindlichen Brüder bekanntgeworden sind, — und dass Menschen, die nicht ohne Glauben und Zuversicht sind, einfach gezwungen sind, zu bekunden, dass der Tag kommen wird, wo wir alle, in freundnachbarlicher Arbeit verbunden, an einer großen Aufgabe in einem großen geistigen Rahmen eines vereinten Europas wirken können.

 

Lassen Sie mich einen Einzelfall schildern, der mich persönlich besonders erschüttert hat. In unserer ostpreußischen Heimat innerhalb des polnischen Verwaltungsgebiets lebt ein polnischer Arzt. Wir haben Hunderte von schriftlichen und mündlichen Berichten, mit welchem Mut und Einsatz dieser Angehörige des polnischen Volkes nicht etwa nur seiner ärztlichen Pflicht nachgegangen ist, ohne danach zu fragen, ob es sich um einen deutschen oder polnischen Patienten handelt. Dieser Arzt hat weit über seine ärztliche Pflicht hinaus vom ersten Tag seines Wirkens an, an dem er in unsere ostpreußische Heimat geschickt war, eine so lautere Menschlichkeit an den Tag gelegt, dass viele, die so viel von abendländischer Gesinnung und von großen moralischen Werten reden, von der Haltung und dem Handeln eines solchen Menschen beschämt sein müssten Ich glaubte, meine lieben Landsleute, Ihnen in dieser Stunde derartige Erfahrungen und Mitteilungen nicht vorenthalten zu dürfen. (Beifall)

 

Das Recht muss den Sieg davontragen

Wie denken wir uns nun die Neuordnung in den chaotischen Verhältnissen, die der völlige Zusammenbruch unseres Reiches und die machtpolitischen Absichten und Pläne insonderheit des Kreml dort verursacht haben?

 

Es gibt nur zwei Möglichkeiten.

 

Wenn in der Stunde der Entscheidung das Machtpolitische, die Macht das erste Wort redet, dann gnade Gott nicht nur uns Deutschen, sondern auch den slawischen Völkern! Aus einer machtpolitischen Entscheidung wird nie eine dauerhafte Ordnung und ein dauerhafter Friede in jenem Raum geschaffen werden! (Beifall) Wir wissen, dass Millionen von Angehörigen der slawischen Völker ebenfalls die Hände falten, wenn wir unseren Herrgott bitten, dass er der Menschheit bei dieser Entscheidung eine Sternstunde schenken möge, um die Fundamente auf dem Boden des Rechts und der Gerechtigkeit zu begründen. (Beifall) Es gibt keine andere Lösung. Ihr Freunde und Gäste aus dem polnischen Volk! Auch Euer Volk gehört seit Jahrhunderten dem abendländischen Kulturkreis und seiner Gesinnung an. Wir brauchen Euch nicht zu fragen, wir wollen auch keine Antwort haben. Ein Volk, das aber so große nationale Standfestigkeit beweist, das zeigt, was der einzelne seiner Gemeinschaft zu geben bereit ist — noch letzthin im Oktober —, dürfte klug genug sein, einem anderen großen Volk nicht zuzumuten, dass es Hunderttausende von Quadratkilometern deutschen Heimatbodens einfach aus irgendwelchen Gründen des Tageszwecks aus seinem Bereich streichen lässt. Das kann niemals eine Grundlage sein, die beständig ist. Wer das glaubt, bringt Unruhe in die Welt. Das sind aber nicht wir, die wir nichts anderes tun, als uns auf den Boden des anerkannten völkerrechtlichen Besitzstandes zu stellen. (Beifall) Wollen wir doch die Dinge beim rechten Namen nennen und nicht immer die Tatsachen auf den Kopf stellen! (Beifall)

 

Vielleicht darf ich Sie in diesem Zusammenhang noch an die telegrafischen Grüße des amerikanischen Kongressabgeordneten Reece erinnern, der ein Verehrer Kants ist, und dessen feierliche Grüße meist mit einem Kantwort schließen. Sein heutiger Gruß schließt mit folgenden Worten Immanuel Kants: „Der Natur unwiderstehlicher Wille ist es, dass das Recht zuletzt den Sieg davonträgt“. Wären wir Ostpreußen, wenn wir nicht auch dieses Glaubens wären? (Beifall)

 

Meine Freunde aus dem polnischen Volk! Nehmen Sie die Überzeugung mit, dass wir keinen Deut mehr verlangen, als wir bereit sind, auch jedem anderen Volk zu geben!

 

Nehmen Sie ein weiteres mit: Hier stehen keine revanchelüsternen Militaristen. Wir haben die Grauen und Schrecken des Krieges vielleicht härter erlebt als manche anderen Volksteile. Wir haben uns gestern zu einem Leben in soldatischer Haltung bekannt. Das hat aber nichts mit Militarismus oder Säbelrasseln zu tun. Wir haben uns zu der Haltung von Menschen bekannt, die bereit sind, wenn es das Ganze und die Gemeinschaft erfordern, bis zum eigenen Opfer einzustehen! (Beifall)

 

Lassen Sie sich also nicht die Köpfe verwirren, wenn Zeitungsleute oder politische Schwätzer, von denen es im Inland und im Ausland so viele gibt, dann, wenn sie nichts anderes mehr wissen, von Dingen reden, von denen sie wirklich keine Ahnung haben, nur, um sich interessant und wichtig zu machen. Das ist keine Lösung, sondern dadurch werden neue Hindernisse geschaffen.

 

Seite 2   Welche materiellen Voraussetzungen hat ein polnischer Staat nötig?

Nun lassen Sie mich einen Schritt weiter gehen. Wir sind der festen Zuversicht, dass wir in der Zukunft eines Tages mit dem polnischen Volk als Nachbarn eng zusammenleben müssen. Unser Interesse ging niemals dahin, einen lebensunfähigen polnischen Staat neben uns zu sehen, der nicht in der Lage ist und nicht die Kraft hat, den Angehörigen seines Volkes die Grundlage für eine glückliche Zukunft zu geben. Das kann niemals das Interesse ostpreußischer Menschen sein, die auf ihrem Heimatboden im Süden mit dem polnischen Volk aneinandergrenzen. Wir wünschen — und das ist keine Redensart — ehrlich und offen, dass dem polnischen Volk ein Staat beschieden sein möge, der frei und unabhängig der Wohlfahrt seines Volkes zu dienen in der Lage ist. Daran mitzuwirken ist unser Wille! (Beifall)

 

Eine Anregung

Und nun lassen Sie mich eine Anregung geben. Ich bin auf den Gedanken gekommen, als ich eines Tages las, dass sich deutsche und polnische Historiker in Tübingen zusammensetzten und in einer sehr eindrucksvollen wissenschaftlichen Tagung in dem Willen zusammenfanden, gewisse historische Grundtatsachen in gemeinsamer Arbeit festzulegen und damit auch viele Lügengespinste und Scheinargumente zu beseitigen, die dem persönlichen Gespräch von Angehörigen beider Völker immer störend entgegenstehen. Sollte man nicht einmal erwägen, in einer ähnlichen Art Sachkenner des polnischen Volkes und von deutschen Vertriebenen an einen Tisch zu bringen, mit der Aufgabe, doch einmal ganz nüchtern und leidenschaftslos zu ermitteln, welche materiellen Voraussetzungen ein polnischer Staat nötig hat, um seine große Aufgabe erfüllen zu können, der Wohlfahrt seines Volkes zu dienen? (Beifall)

 

Dabei bitte ich nicht zu übersehen, dass wir selbst Zeugen überraschender Möglichkeiten wirtschaftlicher Hilfsstellung bei wirtschaftlich gemeinsamen Aufgaben im Westen Europas erlebt haben. Vielleicht werden wir, wenn die Zeichen nicht trügen, in Kürze noch stärkere Beweise erleben dafür, dass Staatsgrenzen überhaupt keine Rolle spielen, um freie und unabhängige Völker zu großen gemeinsamen wirtschaftlichen Anstrengungen zum Segen aller einzusetzen.

 

Das klingt nüchtern, und man könnte manches anders formulieren, was Sie in Ihren Gefühlen mehr bewegen würde. Ich habe aber mit Bewusstsein und mit Zustimmung der Landsmannschaft diesen Vorschlag der Öffentlichkeit zur Diskussion unterbreitet. Natürlich müssen Sachkenner dabei sein. Dazu gehört, wenn wir von der Landwirtschaft sprechen, nicht etwa ein Kirchenpräsident, der Brachland von Wintersaat nicht zu unterscheiden vermag. (Beifall) Es gehört auch nicht der Chef einer Landesregierung dazu, der, wenn er von wirtschaftlicher Verständigung spricht, nicht zu eigenen wirtschaftlichen Opfern im Interesse des Gemeinsamen bereit ist, sondern nur auskalkuliert, was er dabei verdienen kann.

 

Meine lieben Freunde aus Polen! Wir warnen vor Gesprächspartnern, die mit solchen geschäftlichen Kalkülen kommen. Vielleicht wird der Run auf den polnischen Markt demnächst sehr groß sein. Sehen Sie den Menschen zuerst ins Herz. Prüfen Sie, ob die Leute nur kommen, um Geld zu verdienen. Prüfen Sie, ob sie die Fundamente einer dauerhaften Ordnung bringen. Sie mögen die Leute im Augenblick brauchen und zu diesem Zweck ein Abkommen schließen. Es sind aber nicht Kräfte, die in unserem Raum eine Ordnung bringen werden! (Beifall)

 

Seite 2   Der Raub des nördlichen Ostpreußen

Meine lieben Landsleute! Das Ausmaß der politischen Diskussion über die Neuordnung unseres Heimatraums zwingt mich dazu, heute zum ersten Mal auch zu zwei Sonderfragen im Rahmen unserer Landsmannschaft Stellung zu nehmen. Es ist merkwürdig, dass in der weltweiten, jetzt fast zehn Jahre andauernden Diskussion über die Neuordnung jenes großen europäischen Raums im Osten alle, aber auch alle, eine Tatsache verschweigen, die doch einfach gar nicht übersehen werden kann. Ich meine das Problem des Gebietes um Königsberg, wie es im Potsdamer Vertrag genannt ist. Wir haben nicht übersehen, dass auch diese Frage erst im Friedensvertrag geregelt wird. Wir haben aber auch nicht übersehen, dass leider der damals amtierende amerikanische Präsident und der damals amtierende britische Ministerpräsident im Potsdamer Vertrag den Sowjets die Zusage gegeben haben, sich bei den Friedensverhandlungen für diesen sowjetrussischen Annexionswunsch einzusetzen. Ruhm und Ehre haben diese beiden Staatsmänner durch diese Zusage nicht erworben! (Beifall) Für uns ist wichtig, dass weder das Wort des amerikanischen Präsidenten noch das Wort des britischen Ministerpräsidenten irgendwie völkerrechtlich verbindliche Bedeutung für ihre Völker und Staaten gehabt hat! (Beifall)

 

Wie wollen wir, die alle guten Willens sind — ganz gleich, wo sie wohnen — der Welt den Frieden bringen, wenn es etwa möglich sein sollte, dass heute, im Zeichen der Grundsätze der Atlantik-Charta, dieser Raub deutschen Landes von der Welt bestätigt werden sollte! Denn das ist Raub, der nicht die Spur einer moralischen oder rechtlichen Begründung für sich hat. Solange ein ostpreußisches und, wie ich hoffe, ein deutsches Herz schlägt, werden wir niemals freiwillig diesen nackten Raub bestätigen! (Beifall)

 

Die „Grenzen von 1937"

Sodann fühlen wir als Ostpreußen uns in dieser Stunde verpflichtet, über die Frage, über den Begriff der Grenzen von 1937 zu sprechen. Wir haben dazu etwas zu sagen, weil vier ostpreußische Kreise nördlich der Memel, also außerhalb der Grenzen von 1937 liegen. Ich will Sie nicht mit der langen Geschichte dieses Begriffs und mit der Erfindung dieses Begriffs wie seiner Bedeutung langweilen. Ich möchte aber unsere Meinung zum Ausdruck bringen. Gleichgültig, was die Erfinder dieses Begriffs „Grenzen von 1937" gemeint haben, — niemals kann der Sinn dieser Grenzziehung sein, dass außerhalb dieser Grenzen für deutsches Land und für deutsche Menschen das Völkerrecht keinen Bestand mehr habe! (Beifall) Wir sagen deutlich, was wir denken. Wenn einmal das Memelgebiet nach der Absicht der großen Weisen am Tisch der Friedensverhandlungen von Deutschland getrennt werden sollte, muss die betroffene Bevölkerung und kein anderer das letzte Wort in dieser Entscheidung haben! (Beifall) Und nun kommen Politiker mit weit wirkender Stimme, die im Inland und Ausland gehört werden möchten, und glauben, gerade aus der Tatsache, dass wir die Stunde für gekommen halten, vielleicht früher als wir wollten, auf diese Tatbestände und ihre Rechtsfolgen hinzuweisen, den Schluss ziehen zu müssen, dass wir uns irgendwie großdeutscher Phantasiepolitik verschrieben hatten. Es war meine Pflicht, dies klar und nüchtern zu sagen. In meiner Stellungnahme zu den „Grenzen von 1937" ist kein Wort enthalten, das nicht mit dem Sinn und dem Wortlaut der Satzung der Vereinten Nationen und mit den Grundsätzen der Atlantik-Charta in Übereinstimmung gebracht werden könnte.

 

Meine lieben Landsleute! Die Zeit läuft schneller weg als wir es vorher glauben, wenn wir uns über unsere Sorgen und über unser Wollen unterhalten. Ich hätte noch manches zu sagen, muss aber weitergehen, weil ich Ihnen noch andere, auch für die Öffentlichkeit wissenswerte Dinge zu sagen habe. Nur noch ein letztes Wort zu Sowjetrussland. Wir sind real genug zu sehen und zu wissen, dass eine wirkliche Ordnung und damit eine friedliche Rückkehr in unsere Heimat ohne die Zustimmung der vier Besatzungsmächte unmöglich ist. Ich will nicht in akute politische Tagesfragen hineingleiten, das ist auch nicht unsere Aufgabe. Wenn es richtig ist, dass die Sowjetunion ein echtes Sicherheitsbedürfnis empfindet, wenn es richtig ist, dass die Sowjetunion das Gefühl hat, von weltpolitischen Kräften, die gegen sie stehen, eingekreist zu sein, dann gibt es nur ein wirksames Mittel, Entspannung zu schaffen: Man möge das herausgeben, was man zu Unrecht besetzt hat! Auf Raub und auf Unrecht lassen sich weder Sicherheit noch Friede für sich oder andere gewinnen! (Beifall) Wir werden die Aufgabe haben, die maßlos schwer ist, der Sowjetunion klarzumachen, dass das, was wir fordern, nüchtern und ruhig betrachtet, nicht den Interessen der Sowjetunion entgegensteht, sondern letztlich sogar ihrem Wunsch auf Befreiung von Gefahr und Gefährdung entspricht!

 

Das nächste Bundestreffen in Berlin

Der Weg nach Ostpreußen, meine lieben Landsleute, führt über die Reichshauptstadt Berlin. Wir werden alle Bestrebungen unterstützen und von uns aus alles tun, um der Reichshauptstadt Berlin so viele Funktionen zuzuweisen, und zwar so schnell, wie es der Hauptstadt des Deutschen Reiches zukommt (Beifall) Wir haben die Absicht, den Sitz der Führung der Landsmannschaft nach Berlin zu verlagern und haben darüber hinaus beschlossen, das nächste Bundestreffen der Ostpreußen in Westberlin stattfinden zu lassen. (Beifall) Unser freundlicher Gastgeber wird verstehen, dass das nicht etwa eine Absage an Bochum ist oder etwa der Ausdruck eines Undanks für die Herzlichkeit, mit der wir hier aufgenommen werden! (Beifall) Wir möchten aber einmal prüfen, wie stark das Gefüge unserer Gemeinschaft ist, und wie sehr jeder bereit ist, sich dafür einzusetzen. Wir werden versuchen, in Sonderzügen — auch aus dem Westen — Zehntausende nach Berlin zu bringen. Wenn etwa entstehende Lücken nicht ganz geschlossen werden, wenn wir nicht hundertfünfzigtausend zusammenbringen, werden von den siebenhunderttausend Landsleuten in der Sowjetzone Zehntausende an deren Stelle erscheinen. (Beifall) Keine Macht ist in der Lage, das zu verhindern, zu stoppen oder abzusperren. Dieser Tag soll ein Tag menschlicher Kontakte sein. Man mag uns verwehren, in die politischen Verhältnisse der Sowjetzone hineinzureden. Das ist auch nicht unser Anliegen oder unser Verlangen. Man kann uns aber nicht hindern, und man kann nicht vor der Tatsache die Augen verschließen, dass dort siebenhunderttausend Landsleute sind, und dass diese Landsleute genau so wie Sie das Bedürfnis haben, sich mit Menschen aus ihrer Heimat zu treffen und zu unterhalten.

 

Die vielen Menschen, die aus der Sowjetzone zu diesem Treffen gekommen sind, sind nicht gekommen, um hier ein rauschendes Fest zu feiern oder um hier einmal die vollen Schaufenster der schönen Stadt Bochum zu sehen. Sie sind gekommen, weil sie von der Treue zur Heimat gerufen sind, so wie wir alle! (Beifall)

 

Patenschaft von Berlin für Ostpreußen

Wir kommen ihnen näher, indem wir uns in Berlin treffen! (Beifall) Die Verhandlungen mit dem Senat der Stadt Berlin sind aufgenommen, und zwar mit dem Ziel, ein Patenschaftsverhältnis zwischen der Reichshauptstadt Berlin und der Landsmannschaft der Provinz Ostpreußen herzustellen! (Beifall) Wir wissen genau, dass wir uns damit der Möglichkeit begeben, uns der Obhut eines der reichsten Länder Westdeutschlands anzuvertrauen. Damit habe ich nicht das reichste Land, nicht Nordrhein-Westfalen gemeint, Herr Minister! Wir sind uns völlig darüber klar, dass die Reichshauptstadt Berlin vielfältige Sorgen und Nöte hat. Das wissen wir, aber wir haben es so gewollt, dass wir nicht so sehr als Nehmende, sondern als Gebende nach Berlin kommen. (Beifall) Wir bringen die Kraft unserer Herzen mit, wir wollen uns an die Seite dieser kraftvollen Menschen stellen. Der Weg über Berlin führt in unsere Heimat. Alles, was Berlin dient, dient der Rückkehr in unsere Heimat und umgekehrt! (Beifall) Wir wollen nicht nur an der glücklichen, sondern auch an der gefahrvollen Seite der Berliner Bevölkerung stehen. So fassen wir jedenfalls das Patenschaftsverhältnis auf, und wir hoffen, dass der Berliner Senat uns versteht.

 

Die Flamme, mit der wir heute die Kerzen hier angesteckt haben, die unsere Heimaterde beleuchten, stammt vom Mahnmal für die Vertriebenen auf dem Reichskanzlerplatz in Berlin. Sämtliche Landsmannschaften haben zusammen mit Vertretern aller Landtage den Grundstein dieses Mahnmals in einer bescheidenen Form gelegt. Das soll und muss aber anders werden. Dieses Mahnmal darf kein Torso bleiben, sondern muss auch in seiner äußeren Form seiner Bedeutung entsprechen. Wir appellieren deshalb an Sie, liebe Ostpreußen, hierfür in einer Groschensammlung, oder wenn ich es ostpreußisch sagen will, in einer Dittchensammlung, mit zu sorgen und an keiner Sammelbüchse vorbeizugehen. Der Groschen soll der Grundstein einer Spende sein, die wir dem Senat der Reichshauptstadt Berlin zur Verfügung stellen wollen, um eines Tages aus diesem Torso ein leuchtendes Mahnmal zu machen, das weit in den Osten hineinstrahlt. Helfen Sie mit, dass dieser Wille zu Berlin, zur sowjetischen Besatzungszone, dass dieser Wille nach Osten auch in dieser kleinen Spende zum Ausdruck kommt. Ich weiß, dass keiner den Groschen verweigern wird, den wir für diesen Zweck erbitten. (Beifall)

 

Worte der Mahnung

Jetzt ein Wort besonders an unsere Gemeinschaft, der Ostpreußen. Wir kommen ja auf solchen Treffen nicht eng genug zusammen, um alle Sorgen und Nöte im Einzelnen zu besprechen. Vielleicht ist es aber auch gut, dass sich eine Millionengemeinschaft nicht scheut, ruhig und ohne Scheu vor der Öffentlichkeit zu sagen, was gebessert werden könnte und was wir als unzureichend empfinden. Ich bin gewiss: Wenn ich als Beauftragter einige Worte der Mahnung spreche, werden diese bei unseren Landsleuten nicht falsch ankommen, selbst wenn der eine oder andere sich getroffen fühlt.

 

Das feste Gefüge unserer landsmannschaftlichen Arbeit steht und fällt mit der ehrenamtlichen Mitarbeit ostpreußischer Männer und Frauen in den Städten und Dörfern in der Bundesrepublik. Dank ihnen allen für die viele Arbeit, für die viele Mühe und die Zeit, die sie aufwenden. Aber es stehen doch noch viel zu viele abseits. Darf ich einmal an den Stand der Erzieher appellieren. Was könnten unsere Lehrer in der landsmannschaftlichen Kleinarbeit leisten, wenn sie noch mehr als bisher lückenlos für diese Arbeit zur Verfügung ständen. (Beifall) Wir appellieren an alle sogenannten geistigen Berufe im weitesten Bereich. Wem das Niveau nicht passt, der gehe hinein und hebe das Niveau, damit es auch ihm gefalle. (Beifall) Keinem sind die Wege zur Mitarbeit in unserer Gemeinschaft verschlossen. Wir warten darauf und werden auch organisatorische Mittel und Wege finden, um noch mehr als bisher die vielen wertvollen Kräfte, die mithelfen könnten, heranzuholen. Niemand darf sich diesem Appell verschließen!

 

An unsere evangelischen Pfarrer

Und nun ein besonders ernstes Wort an unsere evangelischen Pfarrer aus Ostpreußen! Wenn wir uns das Erinnerungsbild an unsere Heimat recht eindringlich vorstellen, steht in ihm auch das Gotteshaus unseres Dorfes oder unserer Ortschaft oder unserer Stadt, und aus der Erinnerung lässt sich nicht wegwischen der Pfarrer, der von der Kanzel dieses Gotteshauses zu uns gesprochen hat, um den wir uns in so vielen Feierstunden und an so vielen Feiertagen im kirchlichen Raum versammelten. Wir wissen, wieviel Pfarrer an der Spitze des Trecks gezogen sind, wir wissen, wie sie ihre Pflicht in den Stunden der Gefahr getan haben! Ich muss aber feststellen, dass die Verbindung zwischen der Gemeinschaft evangelischer Pfarrer und uns viel, viel enger sein könnte. Sie könnte so gut sein, wie sie in manchen anderen Landsmannschaften ist. Ich darf in aller Bescheidenheit unsere Landsleute aus diesem Kreis vor die Frage stellen: Wer hat Dich, evangelischer Pfarrer, von Deiner Pflicht für Deine Gemeinde entbunden? Die Vertreibung weiß Gott nicht! Irgendeine organisatorische Versetzungsmaßregel auch nicht! Du bist auch heute der Seelsorger Deiner Gemeinde, wie Du es einmal in der Heimat warst! Daraus erwachsen Pflichten, die wir in der Gemeinschaft suchen und erfüllt sehen möchten. (Beifall)

 

Und nun noch ein ernstes Wort und eine bittere Mitteilung. Vor einigen Monaten hat in Dortmund eine Tagung evangelischer Pfarrer und evangelischer Laien, ein Kreis von dreihundert bis vierhundert Personen, stattgefunden. In seiner Begrüßungsrede teilte Professor Dr. Iwand mit, dass auf seine Anregung die Evangelische Kirche Ostpreußens, die bisher noch ein Glied der Evangelischen Kirche Deutschlands war, aufgelöst worden sei. (Zurufe: Pfui)

 

Meine lieben Landsleute! Ich weiß, dass diese Tatsache der Öffentlichkeit wahrscheinlich noch nicht bekannt ist. Wir haben monatelang geschwiegen in der Erwartung, dass diejenigen, die es in erster Linie angeht, Mittel und Wege finden, um Herrn Professor Iwand klarzumachen, dass weder sein Herrgott noch eine menschliche Satzung ihm auch nur die Spur des des Rechts gegeben hat, so etwas zu tun! (Starker Beifall)

 

Ich will bewusst nicht mitteilen, was er weiter gesagt hat. Uns liegt nicht daran, Herrn Professor Iwand der öffentlichen Bewertung zur Verfügung zu stellen. Das mögen andere machen. Wir bitten aber unsere evangelischen Pfarrer, mit uns gemeinsam diesen Wahnsinnsschritt zu prüfen. Nach Erkundigungen, die wir eingezogen haben und von denen wir nicht wissen, ob sie ganz der Wahrheit entsprechen, scheint es sogar so zu sein, dass nicht nur die Anregung von Professor Iwand ausgegangen ist, sondern dass der Durchführungsbeschluss von ihm in einsamer Größe selbst gefasst worden ist. Es gibt nämlich Demokraten, die ein merkwürdig autoritäres Gehaben bei der Behandlung ihrer Mitmenschen und von Institutionen an den Tag legen. Wer die Evangelische Kirche Ostpreußens auflöst, schadet unseren Bemühungen und dem Ringen ostpreußischer Menschen, die Heimat zurückzugewinnen. Keine Meisterrede kann uns davon überzeugen, dass es gegen den Willen des Herrgotts ist, wenn wir auf der Erde es als unsere Pflicht empfinden, den Boden, den siebenhundert Jahre unsere Geschlechter und Vorfahren bearbeitet haben, wieder in deutsche Arbeit zu nehmen, um zu schaffen und zu wirken, gottesfürchtig in Treue zu den Menschen und in Ehrfurcht vor dem Herrgott. Niemand auf dieser Welt wird uns beweisen, dass das ein Unrecht wäre! (Beifall)

 

Leistung und Haltung

Meine lieben Landsleute! Nach dieser Kundgebung werden wir uns in den Räumen treffen, die uns zur Verfügung gestellt worden sind. Wir werden liebgewordene Menschen wiedersehen und werden Erinnerungen pflegen. Am Abend werden die Stunden des großen Treffens ausklingen. Es ist unser herzlicher Wunsch, dass alle, die Mühen und Strapazen auf sich genommen haben, um zu diesem großen Bundestreffen zu kommen, auch etwas neue Kraft mit in den Alltag nehmen. Sie sollen das Gefühl haben, in eine große staatliche Gemeinschaft eingebettet zu sein; sie sollen auch den Eindruck haben, dass wir nichts unversucht lassen werden, um unser Recht auf unsere ostpreußische Heimat zu wahren, nicht als militaristische Kriegshetzer, sondern als Menschen, die beabsichtigen, klar auf dem Boden des Rechts und der Gerechtigkeit zu wandeln.

 

Wenn wir uns vielleicht in zwei Jahren - so hoffen wir jedenfalls — in Berlin wiedersehen, wird wieder ein Stück Zeitgeschichte hinter uns liegen. Wenn die Zeichen der Zeit nicht trügen, werden auch wir als Gemeinschaft der Ostpreußen vielleicht schneller, als wir glauben, vor schwere oder sogar schwerste Entscheidungen gestellt sein. Möge uns der Herrgott die Kraft schenken, dass jeder von uns, gleichgültig, wohin er von der Gemeinschaft gestellt wurde, bei seinen Entscheidungen sich nach dem großen Ziel richtet: Die Treue zu Ostpreußen, zu diesem deutschen Land, wird uns niemand aus dem Herzen reißen! Nehmt das hin und glaubt daran und baut eine neue Welt nicht, ohne dass Ihr dieses Faktum beachtet!

 

Wir haben heute im Niederländischen Dankgebet schon die schönen Verse gesungen: „Herr, höre: Ich schwöre dem Volk und dem Lande, Ohn' Wanken und Schwanken zu halten die Treue“. Ich weiß kein besseres Schlusswort am Ende meiner Ausführungen als den herrlichen Vers jenes alten deutschen Liedes. Ich sagte schon: Wir haben nie vergessen, dass wir nur ein Glied des deutschen Volkes sind.

 

Wir haben uns in den langen Jahren immer gern und willig in die Aufbaugemeinschaft Westdeutschlands eingefügt. Wir waren stolz und erfreut, dass wir auch heute aus berufenem Munde die Anerkennung für diese Leistung fanden. Daran wird sich auch in Zukunft nichts ändern. Ein Ostpreuße beweist seine Treue zu seinem Land am besten dadurch, dass er hier eine Leistung und eine Haltung zeigt, die unseren Mitbürgern Achtung vor allen Ostpreußen und unserem Heimatland abnötigt. (Beifall) Als treue Glieder unseres Volkes wollen wir auch diese Kundgebung schließen, indem wir den ersten und dritten Vers unserer Nationalhymne singen und damit bekunden:

 

Ostpreußen bleibt deutsches Land. Ostpreußen und seine Zukunft ist deutsche Verpflichtung. Niemand, der sein Volk liebt, darf an unserer Seite fehlen, wenn wir maßvoll und auf dem Boden des Rechts Schritt für Schritt den Weg in die Freiheit nach Ostpreußen zurückgehen! (Starker anhaltender Beifall)

 

Seite 3   Die Kraft, auszuharren. Ein Telegramm des Bundeskanzlers.

Bundeskanzler Dr. Adenauer sandte an die Landsmannschaft Ostpreußen das folgende Telegramm:

 

Das zweite große Bundestreffen der Landsmannschaft Ostpreußen zeigt, dass die Ostpreußen ihre Treue zur Heimat und die Verbundenheit untereinander nicht verloren haben. Die Hoffnung auf ein Wiedersehen mit der Heimat gibt, den vertriebenen Ostpreußen, die Kraft, auszuharren, damit sie auf diesen hoffentlich nicht mehr fernen Tag gerüstet sind. Die Bundesregierung ist mit allen ihr zu Gebote stehenden Kräften bemüht, auf friedlichen Wegen diese Hoffnung so bald wie möglich zu erfüllen. Ich bin sicher, dass auch das diesjährige Bundestreffen - der Ostpreußen - wieder eine eindrucksvolle Bekundung dafür sein wird, dass ihre schöne Heimat nicht vergessen ist.

Adenauer, Bundeskanzler Bonn, den 18. Mai 1957

 

Seite 3   Das Recht auf Selbstbestimmung. Ein Telegramm von Ollenhauer

Der Vorsitzende der Sozialdemokratischen Partei, Ollenhauer, sandte an die Landsmannschaft Ostpreußen das folgende Telegramm:

 

Der Bundesversammlung der Landsmannschaft - der Ostpreußen - in Bochum übersende ich für die Sozialdemokratische Partei Deutschlands herzliche Grüße und Glückwünsche zu gutem Gelingen. Als eine positive Aufgabe der Landsmannschaften sehe ich es an, die Einheit Deutschlands im Bewusstsein des ganzen Volkes und unserer Jugend lebendig zu halten. Die Sozialdemokratische Partei Deutschlands bekennt sich vom ersten Tage an zu dem Recht auf Heimat, weil sie der Meinung ist, das Recht auf Heimat kann und darf von der freien Welt nicht verweigert werden. Die SPD bejaht dieses Recht aus dem Respekt vor dem Recht jedes Menschen und jedes Volkes auf seine Heimat und auf seine Selbstbestimmung. Die SPD wird in ihrem Kampf um ein geeintes und soziales und demokratisches Deutschland immer an der Seite der Heimatvertriebenen stehen, denn nur ein solches Deutschland hat eine Zukunft.

Erich Ollenhauer

Bonn, den 17. Mai 1957

 

Seite 3   Das Erlebnis von Bochum

Seit Jahr und Tag kann man hier und dort von bestimmter Seite — bald laut und bald verhalten — die „These" hören, die großen Treffen der ostdeutschen Heimatvertriebenen in der Bundesrepublik lebten sozusagen nur auf einem absterbenden Ast. Solche Äußerungen kommen nicht nur aus dem interessierten Ausland, sie kommen auch aus Kreisen deutscher „Realisten", die beweisen möchten, die Zahl der Ausgetriebenen, die wirklich noch aktiv für die Rückgabe ihrer Heimat einträten, sinke langsam aber stetig ab. Viele — so sagt man — betrachteten sich eben doch schon als voll „eingegliedert" und hielten als Teilhaber am vielzitierten deutschen Wirtschaftswunder die echte Wiedervereinigung ganz Deutschlands für gar nicht mehr so dringend. Als „tiefe Denker" und untadelige Beobachter wollen diese Auguren entdeckt haben, dass der machtvolle Ruf nach der Wiederherstellung der Ordnung und des Rechtes auch für Ostdeutschland matter werde und dass er vielleicht schon ganz verstummt wäre, wenn nicht die führenden Kräfte aus der Riesenschar der Vertriebenen immer noch ihre Stimme erhöben. Mit großer Keckheit und auch Perfidie wird behauptet, nur die „Berufsflüchtlinge" störten das herrliche Idyll. Die Masse der Ostdeutschen stehe gar nicht hinter ihnen und wolle im Grunde auch gar nicht mehr in die alte Heimat zurück. So gibt man sich in den Kreisen der „Abbucher" und „Nüchternen" die Stichworte in die Hand.

 

Ist nicht so ein ostdeutsches Bundestreffen nur noch eine etwas sentimentale und schwermütige Angelegenheit, so fragt man unverfroren. Von Jahr zu Jahr sterben mehr die Alten, die einst die Bewegung der Heimatvertriebenen aufbauten und trugen, die jungen Menschen aber haben nach Ansicht dieser Weltdeuter angeblich kaum noch ein echtes Interesse für dieses Anliegen.

 

Nun, wir glauben, dass nach dem Erlebnis von Bochum die ebenerwähnten „Realisten" es sehr, sehr schwer haben werden, in der Zukunft ihre Theorie vom Stillstand und vom langsamen Absterben der Sache der Heimatvertriebenen noch irgendwo in wirklich aufmerksamen und klarblickenden Kreisen zu verkaufen. Wenn in einer Zeit, in der es an Veranstaltungen und sicherlich durchaus verlockenden Abhaltungen wahrlich nicht fehlt, insgesamt doch beinahe zweihunderttausend Ostpreußen aus allen Gegenden der westdeutschen Bundesrepublik, ebenso aber auch aus Berlin und aus Mitteldeutschland unter erheblichen Opfern ins Industrierevier eilen, um hier in Bochum am großen Bundestreffen teilzunehmen, dann ist das an sich schon eine klare Widerlegung des Geredes vom langsam verstummenden Ringen der Ostdeutschen und vor allem der Ostpreußen um ihr Recht. 170 000 Ostpreußen hatten die westdeutsche Polizei in Bochum schon am Vormittag des Haupttages gezählt, und zur gleichen Zeit war der Zustrom der Züge und der vielen Autobusse noch im vollen Gange. Wer in und vor der so unendlich weiten Riesenhalle des Bochumer Vereins die Riesenmassen gesehen hat, die hier in dichten Mauern versammelt waren, der wird wissen, dass hier weit mehr Menschen noch als 1953 versammelt waren. Die Tagungslokale waren in frühester Stunde oft schon bis auf den letzten Platz besetzt. Es herrschte eine Hochstimmung ohnegleichen, an der auch der giftigste Kritiker wohl nicht die geringste Mattheit entdecken konnte.

 

Und dann, wir haben Tausende von Zeugen auch aus der einheimischen Bevölkerung dafür, dass hier nicht nur die Menschen in mittleren Jahren oder gar nur die Alten standen. Die Jugend war überall in einem Ausmaß vertreten, das wohl jeden Beobachter überraschte. Tausende und aber Tausende von Jungen und Mädeln, die selbst die große Schönheit unserer Heimat gar nicht mehr bewusst miterlebt haben, fügten sich überall ein, trugen mit ihren hellen Stimmen freudig und stolz den Gesang unserer Lieder. Die Schüler und Studenten, die jungen Handwerker und Angestellten, die Jugend aus der Landwirtschaft — alle waren zur Stelle. Hier hat das Gerede vom Aussterben des ostdeutschen Bewusstseins eine Widerlegung, eine Niederlage erlitten, wie sie einprägsamer nicht zu denken waren. Bochum ist zu einer Bewährung geworden, die nirgends überhört werden kann. Es war hier ein frischer und ein junger Geist in jeder Rede, in allen anderen zu verspüren, der weit über unseren Kreis hinaus die Nachdenklichen aufhorchen lässt. Wir alle wissen, dass ein solches Riesentreffen der sorgsamsten und vielseitigsten Vorarbeit bedarf, wenn jeder zu seinem Recht kommen soll. Es ist in dieser Hinsicht von den berufenen Kräften Hervorragendes geleistet worden. Das Organisatorische muss sich jedoch darauf beschränken, den Rahmen zu schaffen, aber auch die beste Vorbereitung würde wenig nützen, wenn nicht alle, die sich nun versammeln, dem Ganzen den Inhalt und die eigentliche Grundnote geben. Dass Bochum das wurde, was es war, dazu haben alle beigetragen. Hier schlug das Herz in einem Takt, hier war der Sprecher im besten Sinne des Wortes Dolmetscher für alle. Wie verblasste vor allen diesen zukunftsträchtigen Formulierungen und Bekenntnissen unseres Anliegens die alberne Behauptung, die Ostpreußen und ihre anderen ostdeutschen Schicksalsgenossen seien nur „Störer" oder gar „Revanchisten". Wenn immer wieder gesagt worden ist, es sei in unseren Tagen nichts wichtiger, als echte Gedanken und Vorschläge für die Wiederherstellung von Recht, Frieden und Gerechtigkeit vorzubringen, so ist diese entscheidende Aufgabe vor der gewaltigen Zuhörerschar der Landsleute und der in- und ausländischen Gäste in bester Weise besorgt worden. Hier wurde für ein besseres Morgen gearbeitet. Wir wollen unser Glück, unseren Frieden und unser Recht nicht mit dem Unglück und der Not anderer erkaufen, wir sind davon überzeugt, dass vieles, ja alles zu erreichen ist, wo man sich guten Willens und aufgeschlossen im wahren Geist unserer Charta zusammenfindet, um im kleinen wie im großen Lösungen zu erarbeiten. Der starke Beifall, den gerade Dr. Gilles Worte an die Polen fanden, kann nicht überhört werden.

 

Es hat — das werden alle bezeugen, die dabei waren — ein wunderbarer Geist über diesen Tagen von Bochum gelegen. Keiner fuhr heim, der nicht gestärkt und erhoben war und das Bewusstsein mit heimbrachte, dass die Ostpreußen auf einem guten Wege sind. Und wenn unser Bundesvorstand uns zum ersten Treffen nach Berlin, der deutschen Schicksalsstadt ruft, dann werden wir sehen, dass Bochum reiche Frucht getragen hat.

 

Seite 3   Polen soll Ostdeutschland freigeben! Eine Rede des Abgeordneten Reece im Repräsentantenhaus.

In einer Rede vor dem amerikanischen Repräsentantenhaus forderte der republikanische Abgeordnete Carroll Reece Polen auf, freiwillig auf die polnisch verwalteten deutschen Ostgebiete zu verzichten und sich aus dem unrechtmäßig besetzten Gebiet Deutschlands zurückzuziehen. Der durch sein mutiges Eintreten für die deutschen Rechte auf Ostpreußen und Ostdeutschland bekannte Abgeordnete und langjährige Vorsitzende der Regierungspartei der Republikaner betonte, Polen werde sich durch eine Rückgabe Ostdeutschlands von seiner Abhängigkeit vom Kreml befreien und seine Unabhängigkeit wiedererlangen.

 

Reece erklärte, die amerikanische Regierung dürfe keinen Zweifel daran lassen, dass die deutschen Ostprovinzen nach Gesetz und Recht zu Deutschland gehören, zurzeit militärisch besetzt sind und unter einer quasi kriegsmäßigen Verwaltung zweier kommunistischer Staaten stehen. Es sei eine Beschimpfung der Zivilisation, wenn Königsberg, wo ein Kant gelebt habe, von Kommunisten Kaliningrad genannt werde. Die freie Welt könne sich damit nicht einverstanden erklären. Durch den Anspruch Polens und der Sowjetunion, in den deutschen Ostprovinzen Hoheitsrechte auszuüben, werden ständig die Charta der Vereinten Nationen und das internationale Recht verletzt. Reece vertrat die Ansicht, dass es im Hinblick auf den bevorstehenden Besuch von Bundeskanzler Adenauer in den Vereinigten Staaten Zeit sei, die Dinge beim Namen zu nennen. Man sollte die Bundesregierung ermutigen, ihre Rechte mit Nachdruck zu vertreten.

 

Reece erklärte weiter, wer auf ein freies Polen hoffe, könne nicht wünschen, dass Warschau in der Haltung bestärkt werde, die deutschen Ostgebiete behalten zu wollen. Ein Verzicht Polens auf diese Gebiete würde die Grundlage für ein gutnachbarliches Verhältnis mit Deutschland schaffen. Die

Lösung des europäischen und deutschen Problems liege in der Richtung, die durch die deutsch-französische Regelung der Saarfrage bewiesen worden sei. In diesem Falle hätten die Westmächte zunächst die politische Abtrennung deutschen Gebietes von Deutschland nicht nur begünstigt, sondern sich sogar zu dieser Lösung in einem künftigen Friedensvertrag verpflichtet. Die Franzosen hätten es jedoch klugerweise unterlassen, diesen Weg der Verletzung internationalen Rechts zu beschreiten. Sie hätten der Wiedervereinigung des Saargebiets mit Deutschland zugestimmt und dabei einen für sie sehr günstigen Vertrag über wirtschaftliche Zusammenarbeit ausgehandelt. Diese sichere Frankreich Vorteile, die als ein Vielfaches der Gewinne bewertet werden, auf die man hätte hoffen können, wenn Frankreich weiter seine Herrschaft über das deutsche Gebiet ausgeübt hätte.

 

Reece erklärte abschließend: „Ich habe keinen Zweifel, dass auch im Falle der deutschen Ostgebiete eine ähnliche Lösung sehr wohl ausgearbeitet werden kann“.

 

Seite 4   Die Kundgebung aller Ostpreußen

Auch Sturmwetter und Hagelschlag seien keine schlechte Kulisse, wenn aufrechte ostpreußische Menschen im Sturm und Drang der Zeit Zeugnis ablegten für Ostpreußen und eine glückhafte Zukunft ihres deutschen Vaterlandes, — an dieses Wort Dr. Alfred Gilles in seinem letzten Appell vor Bochum haben ziemlich alle Landsleute gedacht, die in den frühen Morgenstunden des Sonntag zu dem Riesengelände des „Bochumer Vereins" und zur heute wohl größten Halle der Bundesrepublik wanderten. Zu Sturm und Hagelschlag kam es zwar noch nicht, aber das schöne Sonnenwetter der beiden Vortage war im Revier abgelöst worden von einem anhaltenden Nieselregen. Der Feiertagsstimmung tat das aber nicht Abbruch. Der Wettergott hätte noch ganz andere Kaliber feuern können, er hätte damit die allgemeine Wiedersehensfreude schwerlich beeinträchtigt. Von frühester Stunde an ließ der Besucherstrom nicht mehr nach, und lange vor dem offiziellen Beginn waren die weiten Hallenschiffe schon ganz und gar gefüllt. Die zündenden Weisen der unermüdlichen Knappenkapelle der Zeche „Zentrum-Morgensonne" fanden helle Begeisterung und gaben auch dieser so denkwürdigen Feier das rechte „Glückauf" zum Gelingen.

 

Die Lichtkegel der Scheinwerfer strahlten durch die Hallen und vereinten sich vor allem auf dem meisterlich entworfenen und ausgeführten Riesenbild der Stirnseite. Hier sah man auf einer gewaltigen Fläche die großartigsten Symbole unserer ostpreußischen Heimat. Auf dem Hintergrund in hellen Farben die Konturen der Provinz, vor ihnen zur Rechten die Wiedergabe der Plastik Immanuel Kants von Hagemann, deren Original heute in der Kunsthalle der größten westlichen Stadt Deutschlands, in Hamburg, aufbewahrt wird. Ganz unten das Tannenbergdenkmal, links das Allensteiner Abstimmungsdenkmal und hochragend darüber die Front des Königsberger Domes. Ein Gruß an alle vertriebenen Landsleute, wie er eindrucksvoller und bewegender kaum gedacht werden kann.

 

Das Feuer der Heimatliebe

Voran die Fanfarenbläser und die Trommler, dahinter die vielen Wimpel und Fahnen, zieht nun die ostpreußische Jugend ein, immer wieder begeistert von den Zehntausenden begrüßt. Nach dem mitreißenden Bläserruf spricht ein junger Ostpreuße im Namen der ganzen Jungen Generation das „Wort der Jugend", das wir in der Beilage „Wir jungen Ostpreußen" veröffentlichen. Voller Bewegung vernehmen alle den Klang der Silberglocke des Königsberger Domes, und dann braust, getragen vom Massengesang, von Chören und Kapellen, das unvergessliche Kirchenlied des Adrianus Valerius aus den Tagen des Dreißigjährigen Krieges, das „Wir beten in Nöten" durch den Riesenbau wie ein Gebet.

 

Erich Grlmonl, der Vorsitzende der Landesgruppe Nordrhein-Westfalen unserer Landsmannschaft, verleiht in seinen Begrüßungsworten zunächst der großen Freude und Genugtuung aller anwesenden Landsleute über die außerordentlich starke und eindrucksvolle Beteiligung unserer ostpreußischen Jugendgruppen Ausdruck. Unsere Jugend hat, so sagt er, aus der deutschen Hauptstadt Berlin von der ewigen Flamme des dortigen Mahnmals der Vertriebenen das Feuer der Heimatliebe und der Einsatzbereitschaft nach Bochum gebracht. Mit der in einer Grubenlampe bewahrten Flamme Berlins werden an einer großen Schale mit ostpreußischer Heimaterde die Kerzen entzündet.

 

Landsmann Grimoni verliest nunmehr, immer wieder von starkem Beifall unterbrochen, die zahlreichen Telegramme und Grüße, die zum ostpreußischen Bundestreffen in Bochum eingegangen sind, und die wir an anderer Stelle im Wortlaut bringen. Nach herzlicher Begrüßung der überaus zahlreichen Ehrengäste, darunter der Vertreter der Volksvertretungen in Bund und Ländern, der Regierungen und der befreundeten Landsmannschaften. Vor allem natürlich auch des „Hausherrn", dem Bochumer Oberbürgermeister Heinemann und der so zahlreich erschienenen Repräsentanten anderer Patenstädte und Patenkreise äußert Erich Grimoni seine große Genugtuung über die gewaltige Zahl der Landsleute, die oft unter erheblichen persönlichen Opfern wieder den Weg hierher gefunden haben. Unter anhaltendem stürmischem Beifall grüßt er vor allem die Ostpreußen, die aus der sowjetisch besetzten Zone und aus Ostberlin nach Bochum gekommen sind, und ebenso herzlich jene Landsleute, die erst in jüngster Zeit aus der alten Heimat in die Bundesrepublik kamen, wie auch die bewährten Freunde aus Westberlin. Die beachtlich starke Teilnahme der Presse des In- und Auslandes, erstmals auch polnischer Publizisten, des Rundfunks und Fernsehens zeigt das starke Interesse, das die Bochumer Kundgebung weit über die Grenzen der Bundesrepublik hinaus gefunden hat.

 

Bekenntnis

Grimoni betont dann: „Ostpreußen, deutsche Verpflichtung" ist das Thema unseres Bundestreffens. Lassen Sie mich für Sie alle kurz zusammenfassen, was uns in dieser Stunde bewegt. Wir bekennen uns zu der Gemeinschaft aller Deutschen, wie sie in der Geschichte unseres Volkes wurde. Diese Gemeinschaft kann nicht durch willkürliche Grenzen getrennt werden.

 

Darum bekennen wir uns zu allen Deutschen jenseits des Eisernen Vorhanges in der sowjetisch besetzten Zone, zu den Brüdern und Schwestern in Ost- und Westberlin, zu allen, die noch in KZ's und Gefängnissen den Tag der Freiheit ersehnen. Wir bekennen uns zu den Menschen, die noch in der alten ostpreußischen Heimat verblieben sind, zu denen, die in Masuren sind, und zu den allerletzten im Königsberger Bereich. Wir bekennen uns zu allen deutschen Brüdern und Schwestern, die heute noch in Kriegsgefangenschaft leben. Wir bekennen uns aber auch zu den vielen Millionen in aller Welt, die gleich uns vertrieben wurden und mit uns das Recht auf Heimat und Selbstbestimmung erstreben.

 

Wir bekennen uns zu einer Neuordnung Europas, frei von Zwang und Willkür, weil nur so der Friede für die Zukunft und unsere Rückkehr in die alte Heimat gesichert werden können. Wir bekennen uns als tätige Mitstreiter im geistigen Kampf um den Bestand eines christlichen Abendlandes. Dafür wollen wir, aufgerufen von der Not unseres Volkes, uns mit allen zu Gebote stehenden Mitteln einsetzen, damit die Sehnsucht unseres Herzens, die Rückkehr in die Heimat, Erfüllung findet. Europa, Recht, Freiheit und einen beständigen Frieden! (Lang anhaltender Beifall).

 

Gedenken der Toten

Während sich alle Anwesenden in feierlicher Stille von den Plätzen erheben, spricht Erich Grimoni unter dem Klang der Glocke von Neidenburg folgende Gedenkworte:

 

„Wir gedenken aller derer, die in der Geschichte ihr Leben für unsere, ostpreußische Heimat, gelassen haben. Wir gedenken derer, die in den letzten beiden Kriegen mit ihrem Leib die Heimat schirmten und in fremder oder heimatlicher Erde zur letzten Ruhe gebettet wurden. Wir gedenken aber besonders der zahllosen Landsleute, die als Opfer einer grausamen, in der Geschichte noch nicht vorgekommenen Austreibung in der Heimat oder auf dem Wege in den rettenden Westen ihr Leben lassen mussten. Wo sie auch ruhen mögen, in fremder Erde, auf den Feldern der Heimat, in den Fluten des Frischen Haffs oder der Ostsee, — sie bleiben unserem Herzen nahe und verpflichten uns, im Kampf um die Heimat nicht zu erlahmen, weil wir die Heimat lieben, wie jene sie geliebt haben. Diese Verpflichtung wollen wir beim Licht dieser Kerzen und angesichts dieser ostpreußischen Erde erneut auf uns nehmen“.

 

Der Oberbürgermeister von Bochum, Heinemann, erinnert in einer herzlichen Ansprache die Versammlung daran, dass beim Wiederaufbau dieser im Krieg sehr schwer zerstörten Stadt Ostpreußen und Einheimische in alter Verbundenheit aufs erfolgreichste zusammengewirkt haben. Die Patenstadt Neidenburgs wolle hier im Herzen des Ruhrgebietes, vor allem bei der heranwachsenden Jugend den Gedanken an den deutschen Osten wachhalten. Alle müssten sich bemühen, menschlich zu helfen, und diese Arbeit dürfe keine Grenzen zwischen Einheimischen und Vertriebenen kennen, da sie ja für die Gesamtheit des deutschen Volkes geleistet werde und der deutschen Zukunft erst ihren tieferen Sinn und Inhalt gebe. In dieser Stunde solle das gemeinschaftsbildende und einmütige Bekenntnis für das unveräußerliche Heimatrecht und für ein ungeteiltes Deutschland, das aus dieser Kundgebung spreche, die freie Welt bewegen. Wir dürften nie den Glauben verlieren, dass dem deutschen Volke in einer friedlichen Lösung der Lebensraum wiedergegeben werde, der ihm auf Grund des völkerrechtlich anerkannten Anspruchs auf die Heimat zukomme.

 

Nach dem gemeinsamen Gesang „Land der dunklen Wälder" überbringt im Auftrag des Ministerpräsidenten von Nordrhein-Westfalen Minister Hemsath die herzlichsten Grüße des Landesparlaments und der Landesregierung. Er sieht im Treffen, der Ostpreußen, auch einen Tag des Bekenntnisses für die Zusammenarbeit von Vertriebenen und Einheimischen an den großen deutschen Aufgaben. Die Probleme der Vertriebenen seien noch nicht gelöst. Durch die große Zahl der wöchentlich nach Nordrhein-Westfalen einströmenden Spätaussiedler seien neue, große Aufgaben gestellt worden. Diese Gruppe der so hart vom Schicksal betroffenen deutschen Menschen habe das moralische Recht, zuerst betreut und eingegliedert zu werden. Der Minister schließt seine Ausführungen mit dem Appell an die Öffentlichkeit, den Spätaussiedlern und Flüchtlingen so tatkräftig zu helfen, wie das bei den Ungarnflüchtlingen geschehen sei.

 

Nach dem Marsch „Preußens Gloria" betritt dann der Sprecher der Landsmannschaft Ostpreußen, Bundestagsabgeordneter Dr. Alfred Gille, das Podium zu seiner großen Rede, die bis zum Ende hin alle Anwesenden im Bann hielt und die immer wieder von stürmischen und anhaltenden Beifallskundgebungen unterbrochen wurde.

 

Der gemeinsame Gesang des Deutschlandliedes war machtvolles Bekenntnis am Schluss der unvergesslichen Großkundgebung.

 

Seite 4   Bonner Ostabteilung personell völlig unzureichend. Eine ernste Mahnung des Bundestagsabgeordneten Dr. Alfred Gille im Parlament.

Bei der Beratung des Haushalts für das Auswärtige Amt im Bundestag wies Bundestagsabgeordneter Dr. Alfred Gille, sehr nachdrücklich auf die Notwendigkeit hin, die Referate, die wirklich die deutsche Ostpolitik tragen sollen, im Auswärtigen Amt personell weit besser als heute zu besetzen. Dr. Gille stellte einleitend fest, dass seine Fraktion auch in diesem Jahr wieder Veranlassung habe, ihr Bedauern über die unzureichende personelle Ausstattung der für die deutsche Ostpolitik wichtigen Unterabteilung auszusprechen. Er fuhr dann fort:

 

„Als ich den schriftlichen Bericht des Kollegen Dr. Vogel zur Hand nahm und gleich im zweiten Absatz las, dass die Personalkosten des Auswärtigen Dienstes um zehn Millionen DM erhöht worden sind, hatte ich eigentlich die Hoffnung, dass ich endlich erfahren werde, dass die für uns so entscheidenden Referate in der Unterabteilung Osten von diesen zehn Millionen wenigstens etwas abbekommen haben. Aber diese hoffnungsvolle Bemerkung hat leider völlig getrogen.

 

Nicht einmal eine halbe Schreibmaschinenkraft ist dabei für die Referate abgefallen, ohne deren ausreichende Ausstattung eine deutsche Ostpolitik einfach nicht möglich ist ...“

 

Dr. Gille betonte weiter, er freue sich, dass der Bundesfinanzminister bei der Beratung dieser Fragen anwesend sei. Er bat den Finanzminister sehr dringend darum, die hier geäußerten Personalwünsche nicht unter die allgemeine Rubrik zu bringen, in die man solche Vermehrungswünsche leicht zu bringen geneigt sei. Es gehe hier um weitaus mehr. Dr. Gille fuhr fort: „Ich habe den Eindruck, dass das Parlament selbst mit allen seinen Mitgliedern noch gar nicht einmal recht weiß, wie unerhört dürftig die personelle Ausstattung dieser wichtigen Referate ist. Es wird gewöhnlich von der Abteilung Osten mit, was weiß ich, fünfundzwanzig oder sechsundzwanzig Referenten und Hilfsreferenten gesprochen. Das ist keineswegs die Frage, um die es hier geht, denn die Unterabteilung Osten erstreckt sich von den Ostgrenzen der Bundesrepublik bis China und Japan, und der ganze asiatische Raum hängt mit dran. Davon reden wir nicht. Wir sprechen von den Referaten, die wirklich die deutsche Ostpolitik tragen sollen. Das ist einmal das Referat Sowjetunion; ich will es hier ausklammern. Das Referat Sowjetunion war ursprünglich wohl das einzige, das nicht nur den Bereich der Sowjetunion, sondern auch den Bereich der ganzen Ostblockstaaten, der Satellitenstaaten mit umfasste. Der Bereich der Satellitenstaaten, der für die Entwicklung der deutschen Ostpolitik gar nicht überschätzt werden kann, wird im Augenblick von einem einzigen Referenten und einem Hilfsreferenten verwaltet und betreut, denen nicht einmal ausreichende Hilfskräfte zur Verfügung stehen. Herr Bundesfinanzminister, das ist die Situation“!

 

„.... Es ist bedauerlich, wenn die Regierung nicht mehr als eine Oberregierungsratsstelle verlangt. Ich weiß nicht einmal, ob sie bewilligt ist. Vielleicht können Sie es mir sagen. Aber bei einer Personalvermehrung um zehn Millionen DM hätten einige hunderttausend Mark — ich weiß nicht, ob es überhaupt die Summe von mehreren hunderttausend Mark erreicht hätte — bereitgestellt werden müssen. Denn dass die personelle Ausstattung dieser wichtigen Referate völlig unzureichend ist, hat auch der Bundesaußenminister, wenn ich seine Worte recht in Erinnerung habe, im Auswärtigen Ausschuss bei wiederholten Gelegenheiten nicht bestreiten können. Ich richte also diese sehr herzliche und dringende Bitte sowohl an das Auswärtige Amt, an seinen Minister, aber auch an das Bundesfinanzministerium“ …

 

Dr. Gille ging schließlich noch auf eine Ankündigung in dem schriftlichen Bericht zum Etat ein, wonach der Bundesaußenminister erwäge, zur Vermeidung gewisser Zweigleisigkeiten die Politische Abteilung und die Länderabteilung zusammenzulegen. Dr. Gille erinnerte daran, dass der Außenminister wenige Wochen nach seiner Amtsübernahme im Ausschuss gesagt habe, er werde selbstverständlich in eine Erwägung eintreten die Zweigleisigkeit zu ändern. Dr. Gille fuhr fort: „Inzwischen ist wieder mindestens ein Jahr vergangen. Wir haben uns gefreut, dass die Bemerkung des Herrn Außenministers, er werde in eine Erwägungen eintreten, die sogar in dem Bericht des Haushaltsausschusses enthalten ist und damit ins Protokoll geht. Ich möchte daran die sehr herzliche Bitte knüpfen, diese Erwägungen soweit voranzutreiben, dass die Zweigleisigkeit in der Bearbeitung außenpolitischer Angelegenheiten im Auswärtigen Amt sehr bald aufhört. Man muss einmal selbst, wie es mir mehrfach gegangen ist, folgendes Erlebnis gehabt haben, um sich sagen zu können, dass es so doch nicht weitergehen konnte. Wenn Sie mit Referaten der Länderabteilung, um ein Beispiel zu nennen, irgendetwas, zu besprechen haben und zu einer Frage kommen, in der ein gewisser politischer Gehalt steckt, dann hören Sie häufig die Antwort: „Hier hört meine Zuständigkeit auf, jetzt beginnt die Zuständigkeit der Politischen Abteilung. Ich glaube, es braucht nicht vieler Worte, um zu begründen, dass es so nicht richtig sein kann. Sie teilen hier die Arbeit des Auswärtigen Dienstes an einer Stelle, wo es keine echte Scheidungslinie gibt. Wir wissen ja alle, wie es zur Bildung der Politischen Abteilung gekommen ist, die auch einmal als der Kreis der Halbgötter des Auswärtigen Amtes bezeichnet worden ist. Herr Außenminister, Sie täten dem Amt und den schweren Aufgaben, die Ihrem Amt bevorstehen, den besten Dienst, wenn Sie schnell eine Gliederung Ihres Amtes unter Beseitigung dieses Kreises der Halbgötter vornehmen und jedem Referat und jeder Abteilung die volle politische Verantwortung für das zuweisen, was zu bearbeiten sie übernommen haben.

 

Zum Schluss aber noch einmal die herzliche Bitte: Wege zu suchen, um die wenigen Mittel, die zu einer wirkungsvollen Verbesserung der personellen Ausstattung der Referate für den Osten notwendig sind, irgendwie zu beschaffen. Wenn ich die Dinge richtig sehe, muss das möglich sein“.

 

Seite 4   Privat- oder Sozialversicherung. In bestimmten Fällen Entscheidung bis zum 31. Mai 1957. Von unserem Bonner O. B. – Mitarbeiter.

Durch das Gesetz zur Neuregelung des Rechts der Rentenversicherung der Angestellten ist die Pflichtversicherungsgrenze erheblich heraufgesetzt worden. Alle Personen mit Monatseinkünften zwischen 750 DM und 1250 DM sind in die Pflichtversicherung einbezogen worden. Für diese Gruppe von Angestellten sieht das Neuordnungsgesetz vor, dass sie von der Versicherungspflicht befreit werden können, sofern sie am 31. Mai 1957 das 50. Lebensjahr vollendet haben oder bei einer privaten Lebensversicherung versichert sind, zu der Beiträge von mindestens 105 DM gezahlt werden. Will der Angestellte von dieser Befreiungsvorschrift Gebrauch machen, muss er bis zum 31. Dezember 1957 einen entsprechenden Antrag an die Bundesversicherungsanstalt für Angestellte, Berlin-Wilmersdorf, Ruhrstraße 2, stellen.

 

Der Angestellte, der das 50. Lebensjahr noch nicht vollendet hat, muss also bis zum 31. Mai 1957 sich entscheiden, ob er einer privaten Lebensversicherung beitritt. Es lässt sich nicht generell sagen, ob es für den Einzelfall günstiger ist, die Privatversicherung zu wählen oder in die Sozialversicherung einzutreten. Wer schon einer privaten Lebensversicherung angehört, wird sich darüber zu entscheiden haben, ob er seine etwaig zu niedrige Beitragsprämie bis zum 31.05.1957 heraufsetzt. Auf jeden Fall wird empfohlen, sich rechtzeitig mit einem Versicherungsagenten oder der nächstgelegenen Sozialversicherungsbehörde wegen der Zweckmäßigkeit des Entschlusses in Verbindung zu setzen.

 

Seite 4   Auf dem Fundament der Gerechtigkeit

Das Mitglied des amerikanischen Repräsentantenhauses Carroll Reece, sandte an die Landsmannschaft Ostpreußen zu Händen ihres Sprechers Dr. Gille aus Anlass des Bundestreffens das folgende Telegramm:

 

Bedaure, nicht bei Ihnen zu sein, bin aber im Geiste anwesend und wünsche Ihnen erfolgreichsten Verlauf der Tagung. Ich bin mit Ihnen der Hoffnung, dass das Unrecht der Teilung ausgelöscht wird und dass der Tag kommen wird, an dem in Übereinstimmung mit den Regeln des internationalen Rechts die Gesetze von Menschlichkeit und nach jedem Prinzip das ganze Deutschland wieder in echter Freiheit erstehen möge. Dauernder Frieden kann nicht auf dem Treibsand einer augenblicklichen Zweckpolitik aufgebaut werden, sondern er muss fest auf dem Fundament der internationalen Gerechtigkeit errichtet werden, wie Immanuel Kant so treffend sagte: Der Natur unwiderstehlicher Wille ist es, dass das Recht zuletzt den Sieg davonträgt.

Carroll Reece, Mitglied des Kongresses.

 

Seite 4   Die ewigen Rechte

Die größte politische Organisation der Deutschamerikaner, die Steuben-Gesellschaft, sandte das folgende Telegramm: Aus Anlass Ihres Großtreffens am 18. und 19. Mai 1957 übersenden Ihnen die Mitglieder der Steuben-Gesellschaft Amerikas ihre besten Wünsche für eine erfolgreiche Demonstration für die Einheit. In Ihren Bestrebungen halten wir es mit Schillers Worten: „Nein, eine Grenze hat Tyrannenmacht. Wenn der Gedrängte nirgends Recht kann finden, greift er hinauf getrosten Mutes in den Himmel und holt herunter seine ew'gen Rechte“.

Robert A. Baerwalde, Vorsitzender

 

Seite 5   Unser Bundestreffen im Bild.

Sechs Fotos: Am Sonntagfrüh eröffneten die Posaunenchöre der evangelischen Jugend Bochum durch ein Turmblasen vom Rathaus (Bild links oben) den Haupttag unseres Bundestreffens. — Das Feuer auf dem Mahnmal der Vertriebenen in Berlin wurde dort (Bild links in der Mitte) auf eine Grubenlampe übertragen, von ihm wurden dann bei der Kundgebung am Sonntag in Bochum die Kerzen auf der Schale mit Heimaterde entzündet (Aufnahme links unten).

 

Die Stirnwand der gewaltigen BV-Halle in Bochum war (unser Bild oben) besonders eindrucksvoll gestaltet. — Dass der Regen der Stimmung keinen Abbruch tat, das sah man immer wieder in Szenen von der Art, wie unser Bild in der Mitte — aufgenommen vor dem alten Bochumer Bahnhof — sie zeigt. — Bei der Kundgebung waren auch polnische Journalisten anwesend. Auf der Aufnahme unten sieht man den Deutschlandkorrespondenten der Warschauer Parteizeitung „Trybuna Ludu", Podkowinski (rechts mit erhobener Hand), den Bonner Korrespondenten der amtlichen polnischen Nachrichtenagentur, Kassyonowicz (in der Mitte) und vor diesem, den Kopf in die Hand gestützt, einen der drei polnischen Studenten, die ebenfalls gekommen waren.

 

Seite 6   - Welteroberung, so billig wie möglich - Chruschtschow offenbarte seine wahren Ziele.

Erstaunlich kurz und unzulänglich ist in den meisten deutschen Tageszeitungen die geradezu sensationelle Erklärung behandelt worden, die der Moskauer Parteichef Chruschtschow in einer zweistündigen Unterredung gegenüber dem Chefredakteur der großen nordamerikanischen Zeitung „New York Times", Turner Catledge abgab, und die einen einzigartigen Einblick in die wahren Gedanken und Wünsche des Kreml vermittelt. In der Presse der westlichen Staaten und auch der neutralen Mächte wurden diesem „Wunschzettel" Chruschtschows mit Recht lange Spalten eingeräumt. Die Zeitung, der Chruschtschow das Interview gab, stellt in einem ersten Kommentar treffend fest, hier wurde bewiesen, dass der Kreml heute und morgen — wie auch in der Vergangenheit — nichts weniger als die rote Weltherrschaft anstrebe. Chruschtschow habe deutlich zu verstehen gegeben, dass er einen nichtkriegerischen Weg zur Erreichung dieser Ziele durch Zerstörung der Verteidigungsbündnisse der freien Welt einem selbstmörderischen Krieg vorziehe. Niemand könne bestreiten, dass der Kreml vorhabe, auf diesem Weg eines der isolierten Länder nach dem anderen zu schlucken. Die neutrale „Neue Zürcher Zeitung" betont, dass Chruschtschows Äußerungen durch einen denkbar brutalen Realismus reinster Machtpolitik charakterisiert werden.

 

„Unter vier Augen"

Es lohnt sich, die wichtigsten Gedankengänge der Erklärung genau unter die Lupe zu nehmen. Der Chef der bolschewistischen Partei und heute wohl mächtigste Mann im Moskauer Kreml hat unmissverständlich zum Ausdruck gebracht, dass er größten Wert darauf legt, unter völliger Ausklammerung aller anderen Mächte und Staaten alle Probleme des Westostkonfliktes allein unter vier Augen mit Eisenhower beraten und „lösen" zu können. Typisch für die Grundhaltung Chruschtschows war es, dass er sogar Bedenken gegen eine neue Viererkonferenz anmeldete, wobei er erklärte, bei einer solchen Begegnung könne es gar zu leicht zu Enttäuschungen kommen. Wenn man noch einmal, wie in Genf, zu vieren verhandele, werde sich wahrscheinlich wenig ergeben. Besser wäre jedenfalls eine Zweierkonferenz auf der höchsten Ebene. Um ja nicht missverstanden zu werden, fügte Chruschtschow eilig hinzu, er denke da nicht etwa an eine Aussprache zwischen den Außenministern der Vereinigten Staaten und der Sowjetunion. Zynisch fügte er hinzu: „Eine Konferenz zwischen Dulles und Gromyko könnte wohl hundert Jahre dauern“. Der sowjetische Parteichef meinte dann, auf einer solchen Zweierkonferenz — zwischen ihm und Eisenhower — würden die Sowjets über alle Fragen der Abrüstung, der Wasserstoffbomben, der Bombenversuche usw. mit sich reden lassen. „Vernünftige Lösungen" könnten gefunden werden, wenn die Vereinigten Staaten es wollten. Nach seiner Meinung strebten sie allerdings noch einen Krieg gegen das Sowjetimperium an.

 

Weder Wiedervereinigung noch Osteuropa

Chruschtschow betonte dann, dass für ihn weder die Frage der deutschen Wiedervereinigung noch die Frage Osteuropas Gegenstand von Verhandlungen sein könnten. Die Entspannung könne nur auf dem Gebiet der Abrüstung herbeigeführt werden, wobei nach Ansicht des roten Parteichefs alle Kernprobleme ausgeklammert bleiben müssten. Wieder einmal glaubte er, als einzige „Möglichkeit", die deutsche Frage der Lösung näherzubringen, das Gespräch zwischen Bonn und Pankow, zwischen Adenauer und Grotewohl anpreisen zu sollen. Vielleicht könne man die Lösung dieser Probleme durch die Schaffung eines „Organs" erleichtern, in dem dann die Vereinigten Staaten und die Sowjetunion allein die bestimmende Rolle spielten. Für eine Freigabe osteuropäischer Länder lasse sich Moskau keinerlei politische Bedingungen stellen. Wenn man solche Fragen stelle, dann könne es wohl zweihundert Jahre dauern, bis man jemals zusammenkomme. Chruschtschow sagte wörtlich: „In diesen Dingen sind wir unerbittlich“.

 

Totale Preisgabe der Bündnisse

Als Voraussetzung für jede Verständigung mit Moskau bezeichnete Chruschtschow die bedingungslose Auflösung der gesamten NATO und der ihr nahestehenden Verteidigungssysteme. Er, erklärte hierzu, verschiedene Länder wollten, wie er gehört habe, ja schon jetzt wieder aus der NATO austreten. (!) über weltanschauliche Unterschiede brauche man sich nicht zu erregen: „Ihr haltet unser System für ein Sklavensystem, und wir sind der Meinung, das eure sei eins“. Die Vereinigten Nationen seien vielleicht nützlich für den Frieden, aber sie seien nicht entscheidend, weil in ihnen die USA die führende Rolle spielten. In seiner üblichen derben Formulierung meinte Chruschtschow grinsend, Polen dürfe von ihm aus amerikanische Hilfe dann annehmen, wenn es sich davor hüte, im Honig zu ertrinken wie eine Fliege. Selbst die Sowjetunion könne, theoretisch gesehen, ruhig einmal amerikanische Hilfe annehmen, sie werde sich darum doch nicht ändern.  

 

Ton und Inhalt dieser Chruschtschow-Erklärung, die man nicht so leicht vergessen sollte, werden wohl am besten durch einen Kommentar des Chefredakteurs Catledge, der selbst dieses Interview mit Chruschtschow führte, gekennzeichnet: „Alles in allem kommt Chruschtschow auf einen Plan Stalins zurück, der ebenfalls ein Abkommen für die Aufteilung der Welt zwischen der Sowjetunion und den Vereinigten Staaten vorsah. Die Vereinigten Staaten von Amerika haben damals den Abschluss eines derartigen Abkommens abgelehnt und können es neuerdings ebenfalls nur ablehnen. Ein derartiges Abkommen würde den politischen und moralischen Bankrott Amerikas und den Verzicht auf unsere feierlichen politischen und militärischen Verpflichtungen bedeuten. Die Folge wäre nichts anderes, als das Ende der freien Welt“.

 

Seite 6   Rote Armee gerüffelt

„Mehr Disziplin, gründlichere weltanschauliche Schulung und „größere Wachsamkeit" verlangt das Moskauer Parteipräsidium der Kommunistischen Partei der Sowjetunion künftig von der Roten Armee, der Flotte und Luftwaffe. Das Zentralkomitee der KP äußerte in einem Aufruf schwere Bedenken über angebliche disziplinarische Mängel in der roten Wehrmacht. Die beiden Tageszeitungen des Armeeoberkommandos und der roten Flotte erhielten Auftrag, sofort in längeren Kommentaren diese „wichtige Mahnung der Parteispitze" gehörig zu unterstreichen. Beide Blätter beklagen dabei, dass der bedingungslose Gehorsam gegenüber den Weisungen der Kommunistischen Partei und auch der Truppenführung zu wünschen übrig lasse. Die Armeezeitung „Roter Stern" erklärt, es sei vorgekommen, dass in der letzten Zeit Befehle und Anordnungen des Kommandos in den politischen Versammlungen der Soldaten gründlich kritisiert worden seien. Es mache sich scheinbar bei Offizieren, Unteroffizieren und auch Mannschaften eine Art „reaktionäre bürgerliche Ideologie" breit. Dieser müsse der schärfste Kampf angesagt werden. Bei dieser Gelegenheit bekommen auch die Parteizellen in der roten Wehrmacht scharfe Worte des Tadels seitens des Kreml zu hören. Es herrsche Selbstgefälligkeit, Disziplinlosigkeit und Unordnung, und es sei höchste Zeit, dass hiergegen energisch eingeschritten werde.

 

Seite 6   Wie verlief der Besuch Wyszynskis?

Der meist hervorragend informierte vatikanische Korrespondent der größten holländischen katholischen Zeitung „Volkskrant" befasst sich in einem längeren Bericht mit dem römischen Besuch des polnischen Kardinalprimas Wyszynski. Er weist darauf hin, dass Wyszynski mit seinem Gefolge während seines mehrwöchigen Aufenthaltes in Rom in einem dort bestehenden polnischen Kloster Aufnahme fand. Zu der ersten längeren Audienz beim Papst sei Wyszynski zusammen mit dem Gnesener Weihbischof Baraniak, dem Lodzer Bischof Klepacz und dem Warschauer Weihbischof Choromanski durch ein päpstliches Geleit abgeholt worden. Von Augenzeugen hat der Holländer erfahren, dass der Papst den polnischen Kirchenfürsten, der zum ersten Mal seit sechs Jahren wieder das Oberhaupt seiner Kirche besuchte, bei der Begrüßung umarmte. Die eigentliche Audienz, die genau fünfunddreißig Minuten dauerte, fand traditionell ohne weitere Zeugen statt. Die anderen polnischen Bischöfe wurden dann in die Privatbibliothek des Papstes gebeten, und berieten einige Zeit gemeinsam mit dem Papst und dem Kardinal. Wyszynski habe dem Papst eine sehr umfangreiche Darstellung über die Ereignisse in der polnischen Kirche vorgelegt. Diese Denkschrift sei vom Kardinalprimas bereits in jenen Tagen begonnen worden, als er noch auf Anordnung des rotpolnischen Regimes einen Zwangsaufenthalt in einem polnischen Kloster verbringen musste. Der Kardinal überbrachte übrigens dem Papst viele Hostien, die aus jenem Korn hergestellt wurden, das, Kinder aus verschiedenen polnischen Gebieten an der Wallfahrtsstätte von Tschenstochau ihrem Kirchenfürsten überreicht hatten.

 

Die Übergabe der Kardinalsinsignien an Wyszynski erfolgt in diesen Tagen in einer besonderen Feierlichkeit. Am 26. Mai wird der polnische Kardinal im Petersdom der Seligsprechung einer französischen Nonne zusammen mit den anderen Kardinälen im feierlichen Ornat beiwohnen.

 

Die – Garanten - von Cäcilienhof

Die Gelegenheit einer sogenannten „Interparlamentarischen Konferenz", zu der das Pankower Regime die nominellen Präsidenten des rotpolnischen und des tschechoslowakischen Scheinparlaments nach Ost-Berlin geladen hatte, nutzte man gleich zu einer „Freundschaftstagung", die man bezeichnenderweise in jenes frühere Potsdamer Kronprinzenschloß Cäcilienhof verlegte, in dem vor zwölf Jahren Stalin, der amerikanische Präsident Truman und der britische Premierminister Attlee die berüchtigten Potsdamer Abkommen unterzeichnet haben. Der Vorsitzende der Pankower Jasager-„Volkskammer", Dieckmann, der rotpolnische Sejmpräsident Wycech und der Präsident des Prager Marionettenparlaments Fierlinger unterzeichneten bei dieser Gelegenheit auf Weisung ihrer kommunistischen Vorgesetzten eine sogenannte Garantieerklärung. Es wird niemanden überraschen, dass die drei gefügigen Funktionäre aus dem Satellitenbereich „feierlich" beteuerten, die Grenzen Polens und der Tschechoslowakei seien „endgültig festgesetzt und die Westgrenze Polens an der Oder-Neiße sei unantastbar". Nach den üblichen Phrasen über die angebliche schwere Bedrohung durch den Aufbau einer deutschen Bundeswehr sprachen sich die drei Befehlsempfänger dahin aus, sie unterstützten die Errichtung eines kollektiven Sicherheitssystems in Europa und vor allem natürlich das Verbot der Stationierung von Atomwaffen in Westdeutschland. Von den sowjetischen Atomwaffenbasen war selbstverständlich hier nicht die Rede.

 

Seite 6   Ostdeutschlands Schlösser gratis zu vermieten

Wie die in Stettin erscheinende polnische Zeitung „Kurjer Szczecinski" berichtet, sind die polnischen Landeskonservatoren der „Wojewodschaften" Stettin und Breslau dazu übergegangen, die ostdeutschen Schlösser und Gutshäuser allgemein zur kostenfreien Benutzung anzubieten, um deren weiteren Verfall zu verhindern. Die Mieter müssen sich nur verpflichten, die notwendigen Reparaturen zu bestreiten und für die Instandhaltung zu sorgen. Der Landeskonservator der „Wojewodschaft Breslau" hat insgesamt 180 schlesische Schlösser und Gutshäuser zur freien Benutzung angeboten, da — so berichtet der „Kurjer Szczecinski" — „die bisherigen Benutzer dieser Gebäude, die in vielen Fällen kostbare architektonische Denkmäler darstellen, sich nicht um deren Erhaltung gekümmert und nur zum weiteren Verfall beigetragen haben". Die Schlösser und Gutshäuser wurden bisher in der Regel von Staatsgutverwaltungen, der „Gegenseitigen Bauernhilfe", den Produktionsgenossenschaften und sonstigen staatlichen Betrieben benutzt oder fanden als Lager für Getreide oder sonstige Massengüter Verwendung. Der Landeskonservator der „Wojewodschaft" Stettin hat fünfzehn in Ostpommern gelegene Schlösser unter den gleichen Bedingungen zur freien Verwendung angeboten, darunter auch das Stettiner Schloß. Bezüglich dieses Schlosses wurde zugleich der Vorschlag gemacht, in der Schloßkapelle ein Kino einzurichten, dessen Erträge dazu verwandt werden sollen, das Schloß „sukzessive" wieder aufzubauen.

 

Seite 6   Foto: Die Straßen und Plätze von Bochum standen am Sonntag ganz im Zeichen der Ostpreußen; unsere Aufnahme, die das Rathaus zeigt, gibt einen Eindruck davon.

 

Seite 6   Ein Silberteller

Auf einem Empfang, den die Stadt Bochum den Vertretern der Landsmannschaft Ostpreußen gab, überreichte Bürgermeister Calderoni der Landsmannschaft mit herzlichen Worten einen schönen Silberteller mit einer Plakette aus schwarzer Kohle, ein Geschenk, das Dr. Gille Gelegenheit gab, noch einmal für die Gastfreundschaft zu danken. Die Mitglieder des Vorstandes und des Ältestenrats wurden zudem durch einen Sonderdruck aus der „Jobsiade" erfreut, jenes Werkes, durch das der in Bochum geborene Dichter Kortum sehr bekannt geworden ist. „Über alle Antworten des Kandidaten Jobses geschah allgemeines Schütteln des Kopfes" ist zum geflügelten Wort geworden, — man könnte es, abgewandelt, auch auf die Ausführungen anwenden, die manche Politiker vor kurzem über unsere Heimat gemacht haben.

 

Frohes Ostpreußen

Am Vorabend des Bundestreffens hatte die Landsmannschaft Ostpreußen zu einem Bunten Heimatabend in der Nord-Süd-Halle geladen. Der Andrang der Landsleute und Gäste zu dieser Veranstaltung war so groß, dass ein weiterer Raum in der BV-Halle zur Verfügung gestellt werden musste. So lief der Bunte Abend vor Tausenden von Zuschauern in den zwei größten Hallen der Stadt ab.

 

Starker Beifall dankte den ostpreußischen Künstlern, die diese heimatlichen Stunden in Frohsinn und Erinnerung, gestalteten. Die Plaudereien in heimatlichem Platt, die Marion Lindt zu Gehör brachte, wurden begeistert aufgenommen. Die Geschwister Milthaler, ebenso wie Marion Lindt den meisten Ostpreußen schon aus der Heimat vertraut, brachten Gesänge zur Laute. Der Komponist und Sänger heiterer ostpreußischer Lieder, Horst Raszat, der humorvolle Zauberkünstler Paul Reinhardt und der Ansager Heinz Wald, der mit seinen Plaudereien immer den richtigen Ton traf (alle drei Vortragskünstler stammen aus Königsberg) fanden schnell den Weg zu den Herzen ihrer Landsleute. Mitreißende Tänze und Märsche spielte die Bundespostkapelle Bochum, die später auch zum Tanz aufspielte.

 

Die Vortragskünstler hatten es nicht leicht an diesem Abend. Jeder von ihnen wurde nach seinem Auftreten zwischen den beiden Hallen hin- und hergefahren, so dass alle Landsleute das gleiche Programm sehen konnten. Aber es klappte großartig, und die Stimmung in beiden Sälen war so heiter und gelöst, wie wir das aus unserer Heimat kennen. Die „schwerfälligen“ Ostpreußen zeigten wieder einmal, dass sie Feste zu feiern verstehen. Als das bunte Programm abgerollt war, gab es ein lebhaftes Hin und Her von Tisch zu Tisch. Landsleute, die sich lange nicht gesehen hatten, fanden sich wieder, und in fröhlicher Unterhaltung vergingen die Stunden. Man spürte, dass diese Menschen sich einmal freigemacht hatten aus dem alltäglichen Einerlei, um in festlicher Stimmung mit ihren Landsleuten zusammen zu sein. Der Abend war ein gelungener festlicher Auftakt zu dem Haupttag des Bundestreffens, dem Sonntag.

 

Seite 7   Aus den ostpreußischen Heimatkreisen …

Großes Heimattreffen Pfingstsonntag in München

Am Pfingstsonntag, dem 8. Juni, werden die Heimatkreise Königsberg-Land, Fischhausen, Labiau und Pr.-Eylau ein gemeinschaftliches Heimatkreistreffen in München veranstalten. Dieses Treffen soll eine Manifestation der unverbrüchlichen Treue zu unserer ostpreußischen Heimat sein und soll den im süddeutschen Raum lebenden Landsleuten Gelegenheit geben, einige Stunden in heimatlicher Gemeinschaft zu verleben, wir bitten unsere Landsleute, recht zahlreich zu erscheinen. Wer nicht zum Bundestreffen nach Bochum fahren konnte, komme möglichst am Pfingstsonntag nach München!

 

Trefflokal und Tagesprogramm werden in der nächsten Folge des Ostpreußenblattes bekanntgegeben.

Teichert, Lukas, Gernhöfer, von Elern

 

Memel, Heydekrug, Pogegen

Die Landsleute aus den Kreisen Memel-Stadt und –Land, Heydekrug und Pogegen werden sich am Sonntag, dem 2. Juni, in Hannover-Limmer, im Kurhaus Limmerbrunnen, treffen. Die Heimatgedenkstunde wird um elf Uhr beginnen. Es wird Forstmeister Loeffke, früher Allenstein, sprechen. Bitte dies allen Landsleuten weitersagen. z. WV.

 

Labiau

Gesucht wird:

Erich Seddig, Labiau, K.-Freiburger Straße 5. Er war 1948 in Neumünster, ist dort nicht zu ermitteln.

 

Wer kennt den Verbleib von Kurt Gräf, geb. 25.03.1928. Buchdruckerlehrling aus Labiau, Fr.-Tschierse-Straße 13? (die 1 von der Hausnr. unleserlich, daher?) Er wurde am 15.01.1945 zum RAD nach Engelstein einberufen und ist seitdem vermisst.  

 

Gesucht wird Horst Raabe, Geschäftsführer der AOK Labiau, und eine inzwischen verheiratete Tochter desselben, die Rendantin in Deimehöh gewesen ist.

 

Mitteilungen erbeten an Kreiskartei Labiau, (24b) Elpersbüttel über Meldorf. W. Gernhöfer, Kreisvertreter (24a) Lamstedt/NE.

 

Schloßberg/Pillkallen

Das Bundestreffen ist nun vorüber, und wir rüsten uns für unser Hauptkreistreffen in unserem Patenkreis Harburg-Land in Winsen (Luhe), Schützenhaus, am 17. Juni, dem Tag der Einheit.

 

Wie bereits mehrfach bekanntgegeben, wird das Freizeitlager für unsere Jugend vom 13. bis 17. Juni seinen eigentlichen Abschluss am Sonntag, dem 16. Juni, mit einem „Ostpreußenabend" finden. Bei der Ausgestaltung dieses Abends sollte die Sing- und Tanzgruppe des Litauischen Gymnasiums, zurzeit Schloß Rennhof bei Mannheim, mitwirken. In einem freundschaftlich gehaltenen Schreiben teilt uns nun der Direktor der Schule mit, dass er sehr bedauert, zu diesem Zeitpunkt aus schultechnischen Gründen nicht mit der Gruppe nach Winsen kommen zu können.

 

Es ist uns nun gelungen, die Bundeswehrkapelle aus Hamburg für ein Konzert in Winsen zu gewinnen. Wir wiederholen unsere Einladung an alle Landsleute und kommen so dem Wunsche vieler entgegen, bereits am Sonntag, dem 16. Juni, nach Winsen zu kommen. Das Konzert beginnt um 20 Uhr im Schützenhaus. Diesem geht ein Platzkonzert von 17 bis 17.30 Uhr voraus. Wir erwarten eine starke Beteiligung der einheimischen Bevölkerung und wollen die Gelegenheit nützen, uns kennenzulernen und in kameradschaftlicher Weise zusammenzufinden. Im Anschluss an das Konzert wird getanzt. Der Eintritt beträgt 1,50 DM je Person.

 

Das Hauptkreistreffen am Montag, dem 17. Juni, dem Tag der Einheit, wird zu einer Feierstunde ausgestaltet. Für das Hauptkreistreffen wird ein Unkostenbeitrag von 1 DM je Person erbeten. Bitte Quartierwünsche unter genauer Zeitangabe bis spätestens 5. Juni an Albert Fernitz. (24) Winsen (Luhe), Riedebachweg, zu richten.

 

Für das Freizeitlager und die Ferienlager sind noch Plätze frei. Weitere Anmeldungen werden bis 5. Juni erbeten an: F. Schmidt, Schleswighöfen jetzt Sulingen (Hann.), Bassumer Str. 42

 

Ebenrode (Stallupönen)

Heimatkreistreffen des Kreises Ebenrode

Patenstadt Kassel: 2. Juni im Nordischen Hof, gegenüber Hauptbahnhof.

Hamburg: im August, Lokal steht noch nicht fest.

Hannover: im September, noch kein fester Termin.

 

Rudolf de la Chaux, Kreisvertreter Wiesbaden, Sonnenberger Straße 67

 

Gumbinnen

Folgende Treffen sind in diesem Jahr noch geplant:

 

1. Haupttreffen in der Patenstadt Bielefeld vom 22. bis 24. Juni. Das genaue Programm wird noch veröffentlicht. Ich teile heute schon mit, dass das Treffen am Sonnabend, dem 22. Juni, um 15 Uhr, mit einer Feierstunde in der Cecilienschule eröffnet werden wird. Für Montag, den 24. Juni, ist wieder eine Tagesfahrt zu mäßigem Preis durch die schöne Umgebung von Bielefeld vorgesehen. Ich empfehle frühzeitige Bestellung von Quartieren beim Städtischen Verkehrsamt Bielefeld, Bahnhofstraße.

 

2. Treffen in Hamburg, Elbschloßbrauerei, am 11. August.

 

3. Treffen in Berlin am 1. September. Vom 30. August (Anreisetag) bis zum 2. September wird in Berlin-Dahlem, Pücklerstraße, Jugendherberge, eine Jugendfreizeit stattfinden. Auch Besucher aus Westdeutschland sind herzlich eingeladen.

 

4. Treffen in Stuttgart am 13. Oktober.

 

Ich bitte, sich die Daten zu notieren. Die genauen Programme werden rechtzeitig im Ostpreußenblatt veröffentlicht werden.

 

Bei allen Treffen wird eine besondere Jugendstunde gehalten werden. Anmeldungen bei der Jugendkartei, Mittelschullehrer Friedrich Hefft. Celle, Buchenweg 4, werden schon jetzt entgegengenommen.

Hans Kuntze, Kreisvertreter, Hamburg-Billstedt, Schiffbeker Weg 168

 

Vierte Freizeit der Gumbinner Jugend in Hamburg

Jungen und Mädchen aus allen Teilen Deutschlands trafen sich vom 3. bis 6. Mai in der Jugendherberge auf dem Stintfang zu einer Freizeit der Gumbinner Jugend. Mancher von ihnen wurde wohl an den Stinthengst in Nikolaiken erinnert, als er den Namen „Stintfang" auf der Einladung las. Für viele der jungen Gumbinner, die aus dem Binnenland kamen, war es etwas völlig Neues, von der schönen Jugendherberge den weiten Blick über den Hamburger Hafen und die Elbe mit ihren vielen Barkassen, Schuten und Schleppkähnen zu genießen. Auf einer Hafenrundfahrt wurde dieser erste Eindruck noch vertieft.

 

Die Zeit zwischen Wecken und Zapfenstreich verlief allzu schnell für die jungen Menschen, die sich

nach kurzer Zeit zu einer fröhlichen Gemeinschaft zusammengefunden hatten, obwohl sie aus ganz verschiedenen Lebenskreisen und Gegenden kamen und nur die gemeinsame Liebe zur angestammten Heimat sie zusammenschloss. In Vorträgen und Filmvorführungen wurden sie mit heimat-politischen Fragen vertraut gemacht. Ein Besuch im Tierpark Hagenbeck brachte vielen von ihnen neue Eindrücke und fröhliche Begegnungen. Ein gemeinsamer Besuch des Gottesdienstes in der St. Michaelskirche in Hamburg, am Sonntagvormittag, gehörte zu den stärksten Eindrücken dieser Jugendfreizeit. Am Sonntagabend war eine Gruppe, der DJO-Hamburg, bei den Gumbinnern zu Gast in der Jugendherberge. Bei Liedern, fröhlichen Spielen und Tänzen fanden die jungen Menschen schnell zusammen.

 

Für die Gumbinner Jungen und Mädchen, die am Montagmorgen noch Zeit hatten, brachte die Besichtigung der Werft von Blohm und Voß einen weiteren Höhepunkt des Zusammenseins. In liebevoller Weise nahmen sich die Vertreter der großen Werft, die in der Nachkriegszeit aus Schutt und Trümmern neu aufgebaut wurde, der jungen Gumbinner an; sie hatten viele neugierige Fragen zu beantworten.

 

So wurde auch diese vierte Jugendfreizeit für die jungen Menschen zu einem starken Erlebnis, das noch lange in ihnen weiterwirken wird. Viele von denen, die dabei waren, möchten so bald wie möglich wieder an einer Jugendfreizeit teilnehmen. Sie und alle anderen jungen Gumbinner, die diesmal nicht dabei sein konnten, rufen wir zu neuen Begegnungen beim Bundestreffen der Gumbinner in Bielefeld am 22. und 23. Juni, bei der gesamtdeutschen Begegnung in Berlin vom 30. August bis 2. September und bei der Freizeit der Gumbinner Jugend in Bielefeld vom 27. bis 30. September. Bitte meldet euch rechtzeitig an. Ihr erleichtert damit die Vorbereitung unserer Freizeiten und Begegnungen. Jugendkreis Gumbinnen, Friedrich Hefft, Celle, Buchenweg 4

 

Es werden gesucht aus der Stadt Gumbinnen:

1. Aschmoneit, Schneidermeister;

 

2. Fritz Assmus, Kirchenstraße;

 

3. Lina Bartlewski, geb. Engelhardt;

 

4. Franz Baumgart, Schuhmacher, Hindenburgstraße;

 

5. Friedrich Blauert, Soldauer Straße 9;

 

6. Helmut Bredel, Oberfachschullehrer, Heeresfachschule;

 

7. Adolf Burghardt, Königstraße 69/71, geb. 02.05.1923;

 

8. Dannies, Bäckermeister, Bismarckstr.;

 

9. Gustav Didschun, Geräteverwalter;

 

10. Fritz Dombrowski, Bismarckstraße 45;

 

11. Maria Hoffmann, geb. Block;

 

12. Fritz Justies, Danziger Straße;

 

13. Gustav Kühn, Grünstraße;

 

14. Margarete Loyak, geb. Tonnius, Goldaper Straße 43;

 

15. Max Neumann, Schneidermeister;

 

16. Martha Mornigkeit, geb. Britt, Falkensteig 8;

 

17. Nietz oder Nitz, geb. Engelhardt, Lindenweg 6;

 

18. Helene Plickert, Dammstraße 11a;

 

19. Fritz Rudat, Ulanenstraße 9;

 

20. Günter Szeczinna, Bismarckstraße 25c, geboren am 25.07.1924;

 

21. Hans Tomoscheit, Bekleidungsverwalter;

 

22. Hildegard Triebel, verw. Westermann, geb. Karal, Soldauer Straße 12;

 

23. Otto Vorrath, Berufssoldat;

 

24. Arthur Wallet, Berufssoldat;

 

25. Dr. Friedrich Wolf, Studiendirektor, Heeresfachschule;

 

26. Heinz Wolf, Prangmühlen.

 

Aus dem Kreis Gumbinnen

1. Henriette Blauert, geb. Schimck, Ohldorf;

 

2. Horst Brix, Schulzenwalde;

 

3. Fritz oder Kurt Dischereit, Angerhöhe;

 

4. Fritz Kalweit, Ehefrau Maria Kalweit, geb. Köhler, Kinder: Heinz Kalweit und Willi Kalweit, Luschen;

 

5. Otto Liehr, Martinshof;

 

6. Friedrich Mattke, Tannsee;

 

7. August Meyer, Samohlen, geb. 26.06.1905;

 

8. Familie Gustav Migge, Amtshagen;

 

9. Otto Müller, Melkermeister, Lolen;

 

10. Emil Riehl, Bauer, Jungort;

 

11. Otto Sausmikat, Preußendorf;

 

12. August Sieloff, Bauer, Ehefrau Bertha, Pötschwalde;

 

13. Friedrich Tuguntke, Meister der Gendarmerie, Kreis Gumbinnen;

 

14. Karl Weidig, Amtshagen.

 

Zuschriften erbeten an die Kreiskartei Gumbinnen, Friedrich Lingsminat, (24a) Lüneburg, Schildsteinweg 33.

 

Hans Kuntze, Kreisvertreter, Hamburg-Billstedt, Schiffsbeker Weg 168

 

Lötzen

Für die in Niedersachsen wohnenden Landsleute aus unserem Heimatkreis wird am Sonntag, dem 2. Juni, ein Kreistreffen in Hannover, Fleischer-Casino, Kurt-Schumacher-Straße, stattfinden. Beginn der Feierstunde 11.45 Uhr.

Guillaume, Kreisvertreter, Hamburg 21, Averhoffstraße (Hausnummer unlesbar)

 

Lyck

Das größere Treffen in Berlin wird am 16. Juni im Volkshaus-Tiergarten (Tiergarten-Festsäle), in Berlin NW 21, Perleberger Straße 62, stattfinden. Das Lokal ist zu erreichen mit den Straßenbahnen 2, 25, 35; mit der S-Bahn bis Putlitzstraße, Anschlusslinien mit Übergang Autobus 1, 16, 24 und 25, Straßenbahn 3, 23, 44. Das Treffen beginnt um 15 Uhr, die Festfolge um 16 Uhr.

 

Wegen der Wichtigkeit eines Treffens in Berlin werden alle Lycker gebeten, die es ermöglichen können, insbesondere die in Hamburg und Hannover wohnenden Landsleute, das Treffen in Berlin zu besuchen. Anmeldungen bitte an die Ortsobleute, damit Omnibusfahrten festgelegt werden können.

 

Das Jahrestreffen in Hagen wird am 17./18. August im üblichen Rahmen stattfinden. Wir bitten dringend, die Urlaubszeit so einzurichten, dass die Teilnahme ermöglicht wird. Das Treffen wird auch vieles aus dem heutigen Lyck bringen. Alle, die dazu beitragen können, insbesondere die Umsiedler, bitte ich um Nachrichten, Berichte und Bilder.

 

Meldungen über Geburtstage usw. gehen oft zu spät ein, dass sie nicht mehr weitergegeben werden können. Dabei ist die Freude unserer alten Landsleute besonders groß, wenn Kreis Lyck und die Patenstadt Hagen gratulieren können. Ich bitte die Angehörigen, doch darauf zu achten.

 

Das Heimatbuch des Kreises und der Stadt Lyck, herausgegeben von Hans Syttkus (Preis 3 DM und 0,35 DM Porto, Postscheckkonto 1828 20 Frankfurt, Kreisgemeinschaft Lyck) ist von einigen Landsleuten mit Postscheckeinzahlung bestellt worden, auf der, der Absender fehlt, zum Beispiel aus Verden (Aller), Köln-Sulz, Bad Schwalbach. Bitte melden, wer es bestellt hat. Weitere Bestellungen erbeten. Unsere Jugend sollte das Buch lesen!

 

Vor dem Jahrestreffen in Hagen wird ein Jugendlager in der Patenstadt stattfinden. Die Teilnehmerzahl von zwanzig Jugendlichen ist noch nicht erreicht. Wer daran teilnehmen will, sollte sich umgehend melden.

 

Schüler der oberen Klassen aus Oberschulen und Gymnasien werden die Möglichkeit haben, in Ferienlagern der Patenschule der Ernst-Moritz-Arndt-Oberschule unterzukommen. Auch hierfür bitte ich um schnellste Meldung.

 

Wer kannte eine Familie von Bartelslooh, Lyck? Der Vater soll Weihnachten 1944 in Lyck gestorben sein. Tochter Heidemarie lebt in Kanada. Nachricht erbeten, da im Adressbuch nicht enthalten.

 

Darf ich bitten, bei jeder Anfrage anzugeben, wie der letzte Heimatort war? Wir verlieren viel Zeit mit den Nachfragen und können manches gar nicht in die Kartei bringen, weil wir den alten Heimatort nicht erfahren — bei 158 Ortschaften des Kreises keine Kleinigkeit.

 

Paul Dietz, Direktor der Kreis- und Stadtsparkasse Lyck, feiert am 31. Mai 1957, seinen 70. Geburtstag, fern der Heimat in Lübeck-Marli, Schenkendorfstraße 43. In Berlin geboren, kam er als 40-jähriger nach Lyck und übernahm die Leitung der damals zusammengelegten Kreis- und Stadtsparkasse, des größten Geldinstituts des Kreises Lyck. Die Aufgabe, für einen Grenzkreis zu arbeiten, dessen Wirtschaftslage nicht ganz einfach war, löste er in persönlichem Einsatz, oft in den Jahren seit 1933 auch mutig. Dass es ihm nicht gelang, die Unterlagen der Bank zu retten, weil ein direktes Verbot des Kreisleiters dagegen stand, sucht er heute durch eifrige Tätigkeit in Ausschüssen und Gutachten auszugleichen. Die Kreisgemeinschaft Lyck wünscht ihm noch viele Jahre in Gesundheit und Schaffenskraft und dankt ihm an seinem Ehrentage herzlich.

 

Um Einsendungen für den nächsten Hagen-Lycker Brief bittet bis 1. Juni 1957:

Otto Skibowski, Kreisvertreter, Kirchhain, Bezirk Kassel

 

Seite 7   Amtliche Bekanntmachung

56 II 29/57 (schlecht lesbar)     Aufgebot

Der kaufmännische Angestellte Alfred Skotzek, Essen, Zollvereinstr. 6, hat beantragt, seinen Vater, den Postschaffner Eugen Max Skotzek, geboren am 30.12.1894 in Kobulten, Ostpreußen Süd, zuletzt wohnhaft gewesen in Ortelsburg, Ostpreußen, Albertshof 5, für tot zu erklären, weil er während des letzten Krieges vermisst ist. Der Verschollene wird aufgefordert, spätestens am 24. September 1957, 9 Uhr, Zimmer 20, dem unterzeichneten Gericht Nachricht zu geben, widrigenfalls er für tot erklärt werden wird. Alle, die Auskunft über Leben oder Tod des Verschollenen geben können, werden gebeten, dies spätestens im Aufgebotstermin dem Gericht anzuzeigen. Essen den, 10. Mai 1957. Das Amtsgericht

 

Aufgebot

Die gerichtliche Todeserklärung der nachstehend bezeichneten Person ist beantragt worden. Die bezeichnete Person wird hiermit aufgefordert, sich zu melden, widrigenfalls sie für tot erklärt werden kann. Alle, die Auskunft über die bezeichnete Person geben können, werden hiermit aufgefordert, bis zum Ende der Aufgebotsfrist bei dem unterzeichneten Amtsgericht Anzeige zu machen. Die Buchstaben bedeuten: a) Anschrift am letzten bekannten Wohnsitz, b) letzte bekannte Truppenanschrift, c) zuständiges Amtsgericht und dessen Aktenzeichen, d) Ende der Aufgebotsfrist, e) Name und Anschrift des Antragstellers.

 

Fritz Börsch, 24.04.1920, Schilleningken, Ostpreußen, Bauer, Unteroffizier, a) Bärensprung, Kreis Insterburg, Ostpreußen, b) Feldpostnummer 36 313, c) Walsrode, 1 II 49/57, d) 27.07.1957, e) Franz Börsch in Kettenburg Nr. 3 D, Kreis Fallingbostel.

Amtsgericht Walsrode, 08.05.1957

 

55 II 32/56        Beschluss

Der verschollene städt. Angestellte, Franz Langowski, geboren am 11. August 1906 in Mavern, Kr. Heilsberg, zuletzt wohnhaft gewesen in Guttstadt, Allee-Siedlung 3, wird für tot erklärt. Als Zeitpunkt des Todes wird der 31. Dezember 1945, 24 Uhr, festgesetzt. Die Entscheidung ergeht gerichtskostenfrei. Die, der Antragstellerin entstandenen notwendigen Kosten, fallen dem Nachlass zur Last.

Essen, den 4. April 1957    Das Amtsgericht

 

Erbenaufruf

Erblasser: Albert Gasenzer, geb. 21.11.1890, als Landarbeiter bis zur Vertreibung tätig gewesen in Steinacker, Kreis Insterburg, bei Bauer Hans Korinth, Geburtsort: Gr.-Laszeningken, Kreis Insterburg, Ostpreußen. Gesetzliche Erben sind die Eltern, bzw. Geschwister. Meldungen von erbberechtigten Personen erbeten an Nachlasspfleger Albert Ludszuweit, Wolfach, Baden, Notariat.

 

Seite 7   Suchanzeigen

Mit Foto: Wer kann Auskunft geben über den Verbleib meines Mannes, Otto Neumann, geb. 26.11.1907, Prausken, Kr. Sensburg, Ostpreußen, vermisst Januar 1945, Obergefreiter, Gren.-Ers.-Bat. 356 Gneisenau, Kaserne Heiligenbeil, Ostpreußen, 1. Feldpostnummer 26 893 D? Dankbar für jede Nachricht, Frieda Neumann, Ödenwaldstetten , P. Bernloch, Kreis Münsingen, Württembg.

 

Sanitäts-Uffz. Heinz Mattke, geb. 21.01.1920, Königsberg Pr., letzte Wohnung: Königsberg Pr., Sackheimer Mittelstraße. Feldpostnummer 10 209 B oder 20 910 B. Mattke fuhr am 31.12.1944 vom Urlaub nach Baranow am Brückenkopf. Nachricht erbittet Franz Müller, Ludwigshafen a. Rh.-Edigheim, Frankenthaler Str. 111

 

Heinz Siebert, geb. 05.01.1913, ehemaliger Stabsgefreiter. Zivilberuf: Fuhrhalter, Heimatanschrift: Königsberg, Kaiserstraße 31, Eingang Pregelufer, letzte Nachricht 27.01.1945 aus Königsberg. Wer weiß etwas über seine früheren Arbeitsverhältnisse, und Hedwig Scheike, geb. 11.03.1925, wohnhaft Woynitt, Kreis Braunsberg, zuletzt gesehen Sommer 1945 in Königsberg? Nachricht erbittet M. Siebert, Oberndorf/Oste, Deichweg 15.

 

Wer kann Auskunft geben über meinen Sohn Eugen Puppa, geb. 27.12.1929, Wildfrieden, Kr. Johannisburg, verschleppt von den Russen am 31.01.1945 von Rastenburg, Ostpreußen? Nachricht erbittet Johann Puppa, Neckartailfingen, Kreis Nürtingen, Hauptstraße 199, Württemberg.

 

Suche meinen Sohn Kurt Naglatzki, geb. 09.05.1925, wohnhaft Willenberg, Ostpreußen, Kreis Ortelsburg, Lindenstraße 4, zuletzt Fhj.-Uffz., Gren.-Ers.-Bat. 3 Braunsberg, verschollen seit 14.01.1945. Nachricht erbittet Marie Naglatzki, Rendsburg, Friedrich-Voss-Straße 16.

 

Wer kennt Bruno Büttner, geb. 05.04.1930, zuletzt wohnhaft Yorken, Kreis Angerburg, 02.02.1945 gefangengenommen in Bartenstein, Ostpreußen? Soll im Raume Königsberg Pr. Juli - August 1948 gearbeitet haben. Nachricht erbittet Fräulein Gertrude Pochwalla, Neustadt (Weinstr.), Hindenburgstraße 44.

 

Von seiner Frau und seinem Schwager wird gesucht, Robert Klein, geb. 25.04.1906, in Lindenwiese, Kr. Lötzen. Wohnort: Königsfließ, Kr. Lötzen. Feldpostnummer 14 290 A, 383. Inf .-Div. Letzte Nachricht 21.06.1944 aus Slobin-Bobruisk, Ostfront. Wer war mit Ihm zusammen oder kann auch nur die kleinste Auskunft über sein Ergehen geben? Um Nachricht erb Ernst Thies, Augsburg, Kaiserplatz 12, früher Steinberg, Kreis Lyck, Ostpreußen.

 

Wer kann Angaben machen, zu welcher Einheit Leopold Henschke, geb. 30.05.1906, aus Cienschkow, 1943 nach Tilsit einberufen und wohin er dann versetzt worden ist? Wer weiß etwas über seinen Einsatz in Russland und seinen späteren Lazarettaufenthalt? Zuschriften erbeten unter Nr. 73 837 Das Ostpreußenblatt, Anz.-Abt., Hamburg 13

 

Achtung Kurlandkämpfer! Wer kann Auskunft geben über meinen Sohn, Uffz. Hans Kalthof, geb. 21.08.1919, in Erlenrode, Kreis Elchniederung, Ostpreußen? Letzte Nachricht Januar 1945, aus Kurland. Feldpostnummer 47 283 D. Nachricht erbittet Auguste Noetzel, verw. Kalthof, Elmshorn, Holstein, Ostlandring 18.

 

Wer kann Auskunft geben über Hermann Schulz, geb. 11.03.1906, aus Güldenboden, Kreis Mohrungen, verschollen. Emil Schulz, geb. 07.08.1916, aus Güldenboden, Kreis Mohrungen, vermisst in Stalingrad; Paul Bruchhoff, aus Güldenboden, Kreis Mohrungen, war bis zum Russeneinfall 1945 im Industriewerk Heiligenbeil, Ostpreußen, beschäftigt. August Friese, früher Silberbach, Kreis Mohrungen. Gerhard Friese, früher Georgenthal, Kreis Mohrungen? Auskunft erbittet Frieda Hilger, geb. Schulz, früher Güldenboden, Kreis Mohrungen, jetzt Ahaus, Bahnhofstraße 47, Westfalen.

 

Wer kann Auskunft geben über meinen Sohn Karl Hinz, geb. 11.05.1933, in Sarkau (Kurische Nehrung)? Wer war mit ihm am 22.09.1945 im Lazarett in Insterburg zusammen? Nachricht erbittet Karl Hinz, (23) Visselhövede, Kr. Rotenburg, Burgstraße 14.

 

Angerburger! Wer kann Auskunft geben über Ufw. Max Kletzke, geb. 26.12.1912 in Magdeburg? Er soll aus Freiburg i. Br. von einer Verpflegungseinheit kommend im Winter 1944/1945 kurze Zeit in Angerburg in Quartier gelegen haben. Von dort zum Einsatz. Letzte Feldpostnummer 38 136. Nachricht erbittet H. Petzerling, (17 b) Schopfheim, Baden, Roggenbachstraße 45.

 

Wer kann Auskunft geben über den Verbleib meiner Schwester Erna Heydecker, geb. Ziedorn, aus Bartenstein, Ostpreußen, geb. 03.06.1917 in Gertlack? Letzte Nachricht Mai 1945, Lager Pr.-Eylau. Nachricht erbittet Therese Manstein, geb. Ziedorn, Remscheid, Fischerstraße 16.

 

Bestätigungen

Achtung Arbeitskollegen vom Arbeitsamt Wehlau! Zwecks Erneuerung meiner Invalidenkarten muss ich den Nachweis erbringen, dass ich im Jahre 1934 - 1935 beim Bahnbau Zinten - Heiligenbeil als Lagerführer tätig war. Arbeitgeber war die Firma Romanowski & Werner, Königsberg. Wer kann mir dieses bescheinigen mit beglaubigter Unterschrift? Nachricht erbittet Walter v. Collzepp, Dortmund, Wormstraße 24.

 

Rest der Seite: Werbung. Unterricht

 

Seite 8  Aus den ostpreußischen Heimatkreisen …

Osterode

Für den Heimatkreis Osterode werden in diesem Jahr folgende Kreistreffen stattfinden:

 

Am 2. Juni, Hauptkreistreffen in Hamburg, Elbschloßbrauerei.

Am 7. Juli, in Frankfurt/Main, Ratskeller.

Am 28. Juli, in Hannover, Limmerbrunnen.

Am 6. Oktober, in Herne, Kolpinghaus.

 

von Negenborn-Klonau, Kreisvertreter, Lübeck, Alfstraße 35

 

Rastenburg

Liebe Rastenburger! Wie schon im Ostpreußenblatt in Folge 17 vom 27. April bekanntgegeben, wird unser Jahreshaupttreffen in diesem Jahr zum ersten Mal in Wesel stattfinden und zwar am 20. und 21. Juli. Unser Patenkreis Rees und die Stadt Wesel scheuen keine Mühe, dieses Treffen würdig zu gestalten. Die Vorbereitungen hierzu sind bereits in vollem Gange.

 

Bei diesem Treffen wird auch die offizielle Übernahme der Patenschaften erfolgen, und zwar:

 

Landkreis Rees für den Landkreis Rastenburg.

Stadt Wesel für die Stadt Rastenburg.

Stadt Rees für Barten.

Stadt Isselburg für Drengfurth.

Stadt Emmerich für Korschen.

Amt Schermbeck für Heiligelinde.

 

Aus diesem Grunde dürfte es für uns Rastenburger aus Stadt und Land, soweit die wirtschaftlichen Verhältnisse es nur irgend möglich machen, eine Ehrenpflicht sein, an dieser Feier teilzunehmen. Ich bitte daher schon jetzt, in Ihrem Verwandten- und Bekanntenkreis auf dieses Großtreffen hinzuweisen.

 

Nachstehende Veranstaltungsfolge ist vorgesehen:

 

Am Sonnabend, dem 20. Juli, wird um 17 Uhr im Hotel Stadt Wesel (Stadtkasino), Kaiserring, im Beisein von Vertretern der Behörden, des Kreises Rastenburg und der Vertriebenenverbände die Patenschaftsübernahme und Übergabe der Urkunden erfolgen. Am Sonntag, dem 21. Juli, wird das Jahreshaupttreffen stattfinden. Dieser Tag wird eröffnet mit einem Festgottesdienst beider Konfessionen (die Kirchen werden noch bekanntgegeben). Um 11 Uhr Jahreshaupttreffen und öffentliche Großkundgebung in der Niederrheinhalle mit Ansprachen des Landrats als Vertreter des Patenkreises, des Vertreters der Heimatvertriebenen, des Bürgermeisters der Stadt Wesel und einer Festansprache des Sprechers der Landsmannschaft Ostpreußen, Dr. Alfred Gille. Ende gegen 11.30 Uhr. Festabzeichen und Programm am Saaleingang.

 

Anschließend geselliges Beisammensein in der Niederrheinhalle. Die Tagesgaststätte ist von 8 Uhr ab, früh morgens eintreffende Teilnehmer geöffnet. Am Mittag des gleichen Tages können die Rastenburger mit Omnibussen ihre jeweiligen Patenstädte Rees, Isselburg, Emmerich und Schermbeck/Marienthal besuchen und werden dort betreut. Teilnehmer für diese Fahrten bitte ich, sich spätestens bis zum 1. Juli bei der Geschäftsstelle Patenschaft Rastenburg, Wesel, Kreishaus, mit Angabe der Heimatgemeinde anzumelden. Gewünschte Ubernachtungen bitte ich ebenfalls bis zum 1. Juli bei der Geschäftsstelle aufzugeben, und zwar mit folgenden Angaben: Termin der Übernachtung. Hotel- oder Privatquartier. Anzahl der Personen.

 

Von der Rastenburger Chronik sind noch Exemplare greifbar. Bevor der Vorrat erschöpft ist, bitte Bestellungen an Regierungsbaumeister a. D. Martin Modricker, Senne 1, Jahnstraße 1322, Post Windelsbleiche bei Bielefeld, zu richten.

Hilgendorff, Kreisvertreter Flehm, Post Kletkamp über Lütjenburg

 

Bartenstein

Urlaub des Kreisvertreters

Nach dem Bundestreffen in Bochum will ich die Zeit bis zum Hauptkreistreffen am Sonntag, dem 14. Juli, in Nienburg (Weser) benutzen, um eine schon lange beabsichtige Kur im nahen Rheuma-Bad Nenndorf durchzuführen. Ich werde also bis Ende Juni von Celle abwesend sein. Da unsere Heimatkreiskartei sich — wie ich das schon mehrfach im Ostpreußenblatt bekanntgegeben habe — bei unserem Patenkreis Nienburg (Weser) zur Anfertigung einer Zweitschrift befindet, kann ich Anfragen nach Anschriften sowieso nicht beantworten. Ich bin überhaupt in den letzten Jahren mit schriftlichen Arbeiten und Anfragen auch in Lastenausgleichsangelegenheiten sehr stark in Anspruch genommen worden. Es ist daher verständlich, wenn ich auch einmal eine, wenn auch nur kurze Zeit haben möchte, in der ich von derartigen Arbeiten verschont werde, wie das bei einer Kur auch erforderlich ist. Ich bin gewiss, dass diese meine Bitte von den treuen Heimatfreunden und Lesern unseres Ostpreußenblattes auch gern befolgt werden wird. Es gibt aber doch immer noch Ahnungslose und Abseitsstehende, die nicht einmal Leser des Ostpreußenblattes sind. Diese werden sich dann eben gedulden müssen. Eilige Anfragen von Aussiedlern werde ich natürlich erledigen, soweit ich dazu ohne Akten überhaupt in der Lage sein werde. Antwort erteile ich wie immer, sofort.

Herzliche Heimatgrüße und auf Wiedersehen im Juli in Nienburg (Weser)!

Zeiß, Kreisvertreter (20a) Celle, Hannoversche Straße 2

 

Das erste Kreistreffen in diesem Jahre wird am Sonntag, dem 2. Juni, in Rendsburg im Bahnhofshotel stattfinden. Anlässlich des 625-jährigen Bestehens der Stadt Bartenstein wird der letzte Bürgermeister, Landsmann Zipprick, sprechen, der auch meine Vertretung übernehmen wird. Landsmann Moldzio (Dietrichswalde), wird über seine Erlebnisse in Afrika berichten. Die vielen Teilnehmer unseres alljährlichen ersten Treffens im Norden werden also viel Freude an diesem Treffen haben.

Zeiß, Kreisvertreter (20 a) Celle, Hannoversche Straße 2

 

Pr.-Eylau

Hauptkreistreffen in Verden am 30. Juni

Um möglichst zahlreichen Landsleuten die Teilnahme an dem diesjährigen Hauptkreistreffen zu ermöglichen, wurde bei dem Treffen im Juli 1956 in Hamburg der Beschluss gefasst, verbilligte Omnibusfahrten nach Verden durchzuführen. Die Organisation der einzelnen Fahrten haben die Landsleute Bernhard Sohst, Kleinwaals über Eckernförde, und Fritz Schröder, Lübeck, Artlenburger Straße 1, übernommen.

 

1. Fahrt I. Leiter Herr Sohst, Ausgangspunkt der Fahrt Eckernförde. Aufnahme weiterer Landsleute in Kiel und Neumünster sowie in den Ortschaften bis Neumünster, in denen sich Teilnehmer für die Fahrt anmelden.

 

2. Fahrt II. Leiter Herr Schröder, Ausgangspunkt der Fahrt Lübeck. Aufnahme weiterer Landsleute in Bad Oldesloe.

 

Ich bitte, mit den Leitern der einzelnen Fahrten sogleich Verbindung — auch wegen der Höhe des Fahrpreises — aufzunehmen und die endgültige Teilnahme ihnen bis spätestens zum 15. Juni mitzuteilen.

 

Die von Flensburg aus geplante Fahrt kann leider nicht durchgeführt werden, weil am 30. Juni in Flensburg kein Omnibus zur Verfügung steht.

 

Am 30. Juni findet der Gottesdienst im Dom zu Verden um 9.30 Uhr, die Feierstunde am Mahnmal um 11.30 Uhr statt. Im Anschluss Beisammensein im „Grünen Jäger"

 

Ich hoffe, dass zahlreiche Kreiseingesessene von der Möglichkeit der verbilligten Fahrt Gebrauch machen werden, damit wir in großer Anzahl am 30. Juni bei unserem Patenkreis zusammen sein können.

v. Elern-Bandels, Kreisvertreter, Königswinter, Siebengebirgsstr. 1.

 

Es werden gesucht aus:

Elisenhof:

Friedlich Hildebrand und Frau Minna Hildebrand, geborene Krause;

 

Grünwalde:

Werner Fuhr, geb. 19.01.1930, aus Grünwalde;

 

Worienen:

Lehrer Fritz Brehm;

 

Pr.-Eylau:

Fleischermeister Rogge und Frau;

Fräulein Lau, später verheiratet, war bei der Stadtverwaltung;

 

Ackerau:

Karl Krause und Frau Marie Krause, geborene Schirrmacher;

 

Liepnicken:

Berta Lange, geborene Götz;

 

Cavern:

Heinrich Krause, Grundstückspächter;

 

Pr.-Eylau:

Gustav Huhn und Frau Henriette Huhn, geborene Gehrt, Obere Schloßstraße 24;

 

Kromargen:

Karl Grosalski und Frau Frieda;

Gustav Labien, Schmied;

Familie Pehr;

Frau Helene Kremser;

Frau Auguste Gottschalk und Frau Minna Gottschalk.

 

Bei der Kreiskartei Pr.-Eylau in Verden (Aller), Kreishaus, sind noch Einwohnerlisten der Stadt Kreuzburg zum Preise von 1,-- DM in Briefmarken zu haben.

 

Die Heimatkreiskartei Pr.-Eylau erinnert alle Landsleute daran, bei Schreiben an die Heimatkreiskartei unter die Unterschrift immer auch den eigenen Heimatwohnort des Schreibers zu setzen.

Fritz Schadwinkel, Karteiführer Verden (Aller), Kreishaus

 

Königsberg-Stadt

Vereinigung ehemaliger Sackheimer Mittelschüler:

Das Jahreshaupttreffen wird Pfingsten in Hamburg stattfinden. Eröffnungsfeierstunde am Sonntag, dem 9. Juni, 15 Uhr, in der Gaststätte Zum Elch, Hamburg 21, Mozartstraße 27

 

Fischhausen

Unerwartet und für uns sehr schmerzlich hat der unerbittliche Tod wieder einen unserer Besten aus den Reihen geholt. Unser langjähriges Kreisausschussmitglied, Arthur Krüger, 59 Jahre alt, Erbhofbauer aus Alt-Pillau, ist nach schwerem, durch eine Kriegsverletzung hervorgerufenem Leiden, am 9. Mai 1957, verstorben. Unsere Kreisgemeinschaft verliert mit ihm wieder einen Wissensträger aus urangestammtem Bauerntum. Seine Familie, seit 1489 in Alt-Pillau ansässig, stellte seit Generationen viele markante Vertreter. Sein Wesen und Wirken wird in unserer Kreisgemeinschaft unvergessen bleiben.

Heinrich Lukas, Kreisvertreter Gr.-Quern bei Flensburg

 

Braunsberg

Gymnasium Hosianum:

Die Ehemaligen des Abiturientenlehrgangs 1927 begingen in Paderborn ihre dreißigjährige Wiedersehensfeier. Von insgesamt sechsundzwanzig ehemaligen Abiturienten waren elf erschienen; neun sind im Zweiten Weltkrieg gefallen oder bereits verstorben. Der Aufenthaltsort von Gerhard Grunwald, Bruno Schlesiger und Alois Amten ist noch unbekannt. Hans-Georg Wolf, der einzige Sohn des früheren Inhabers der Neustadtapotheke, lebt jetzt in New York, wo ihn Ministerialrat a. D. Dr. Rainer Barzel vor kurzem gelegentlich einer Amerikareise besuchte. Es war eine große Freude für die Ehemaligen, dass sie ihren verehrten Klassenlehrer Oberstudienrat i. R. Dr. Barzel, der jetzt in Köln wohnt und im Dezember 1957, seinen 70. Geburtstag begehen wird, in ihrer Mitte begrüßen konnten. In lebhaftem Gedankenaustausch vergingen die Stunden des Wiedersehens. Die Teilnehmer des Treffens kamen überein, in zwei Jahren in Bad Pyrmont wieder zusammenzukommen. Nachrichten erbittet und Auskünfte erteilt: Studienrat Alfons Groß, Hildesheim.

 

Königsberg-Land

Erstes Tontaubenschießen in Löwenhagen

Der Tontauben-(Wurftauben-)Schießsport wird in Deutschland bereits seit etwa 65 Jahren ausgeübt. Etwa fünfzehn Jahre früher begann man in Amerika auf geworfene Glaskugeln zu schießen. Das Glaskugelschießen verlor an Beachtung, nachdem der Amerikaner Ligowsky die Tontaube und die dazugehörige Wurfmaschine erfunden hatte. Das Tontaubenschießen wurde durch den Deutsch-Amerikaner Armin Tenner im Jahre 1891 nach Deutschland verpflanzt.

 

Die Bezeichnung „Tontaube" ist darauf zurückzuführen, dass lebende Tauben — die nur im Ausland bei solchen Wettschießen zum Ziele dienten — durch die Wurftaube, die zuerst aus einer tonartigen Masse hergestellt wurde, ersetzt worden ist. Die heutige Wurftaube, die aus einer Asphaltmasse gefertigt wird, hat einen Durchmesser von elf Zentimetern, eine Höhe von drei Zentimetern und ein Gewicht von etwa hundert Gramm. Im Jahre 1923 erfand der Ostpreuße Horst Goeldel eine gefüllte Taube, die später als „Montetaube" (nach Monte Carlo) oder „Deutsche Jagd- und Armeetaube" bezeichnet wurde.

 

Gleich nach der Jahrhundertwende entwickelte der Wurftaubenschießsport das sportliche oder „internationale" und das „jagdliche" Wurftaubenschießen. Der Unterschied besteht darin, dass beim sportlichen Schießen das Gewehr vor dem Losruf voll in Anschlag gebracht werden darf, während es beim jagdlichen Schießen etwa in Hüfthöhe gehalten werden muss. Die letzte Bedingung geht auf die Schießregeln des Verbandes der Schießvereine deutscher Jäger zurück. Der Verband, der das Wurftaubenschießen als eine Vorübung für das praktische Schießen auf Flugwild ansah, hielt diese Gewehrhaltung für zweckmäßig, weil sie für alle Wechselfälle der Jagd am günstigsten ist. Im Sinne des Schießergebnisses ist das jagdliche Wurftaubenschießen schwieriger als das sportliche, weil das Gewehr beim Erscheinen der Wurftaube sehr schnell an die Schulter gebracht werden muss, wodurch immer ein Zeitverlust entsteht und Anschlagsfehler gemacht werden können. Die Wurftaube fliegt im Allgemeinen etwa dreißig bis 45 Meter in der Sekunde. Es ist daher schnelle Entschlussfähigkeit von ausschlaggebender Bedeutung, weil die Wurftaube bald aus dem Wirkungskreis des Schrotschusses kommt. Durch die geringere Entfernung des Schützen vom Stand der Wurfmaschine — jagdlich elf bis dreizehn Meter, sportlich fünfzehn bis sechzehn Meter — kann der vorerwähnte Zeitverlust nicht ausgeglichen werden. Aus dem Schießergebnis hervorragender Schützen, die sowohl am sportlichen als auch am jagdlichen Wurftaubenschießen teilnehmen, hat man ermittelt, dass die Trefferergebnisse beim sportlichen Schießen etwa zehn bis fünfzehn vom Hundert höher sind als beim jagdlichen.

 

Das erste öffentliche Wurftaubenschießen in Ostpreußen, das von Zander-Hohenfelde geleitet wurde, fand am 17. September 1903 in Löwenhagen statt. Im Jahre 1904 wurde in Neuhausen-Tiergarten eine Ortsgruppe des Schießvereins Deutscher Jäger gegründet. Später entstand die Ortsgruppe Rauschen. Auch die Badeorte Cranz und Neukuhren veranstalteten in der Badesaison wiederholt Wurftaubenschießen. Der Hauptverein des Schießvereins deutscher Jäger in Neumannswalde-Neudamm schrieb im Jahre 1904 zum ersten Mal ein Schießen um die Meisterschaft von Deutschland im jagdlichen Wurftaubenschießen aus (das Schießen wurde alljährlich wiederholt). Als erster Ostpreuße gewann diese Meisterschaft am 6. Juli 1900 mit 83 Treffern von hundert Tauben der praktische Arzt und Landwirt Dr. med. Fritz Albrecht in Liska-Schaaken, später Adl. Hasseldamm. - Dr. Albrecht, der Mitglied der Ortsgruppe Neuhausen-Tiergarten des Schießvereins Deutscher Jäger war, hatte am 17. September 1903 in Löwenhagen zum ersten Mal auf Wurftauben geschossen.

Otto Wenck

 

Seite 8   Vermisst, verschleppt, gefallen, gesucht …

Auskunft wird gegeben über . . .

… Gottlieb Niedanowski, geb. am 30.10.1915 in Pierlawken, Kreis Neidenburg. Gesucht wird August Niedanowski, aus Pierlawken, Kreis Neidenburg.

 

... Günther Schubert, geb. am 15.10.1925 in Kaimen. Gesucht wird der Vater, Franz Schubert, aus Kaimen, Kreis Labiau.

 

... Johann Schnittka, geb. etwa 1927. Gesucht werden Angehörige, aus Johannisburg.

 

... Polizeimeister Heinrich Grabowski, geb. am 25.05.1913 in Fischborn, Kreis Johannisburg, beschäftigt gewesen als Polizei-Landposten in Lauth bei Königsberg. Zuletzt wohnhaft in Darmstadt. Gesucht werden die Angehörigen.

 

... Erich Stichler, geb. am 07.12.1910. Gesucht wird die Ehefrau, Lotte Stichler, geb. Menk, aus Königsberg, Neuroßgärter Kirchenberg 2.

 

... Ephraim Streubel, geb. am 12.06.1910. Gesucht wird die Ehefrau, Lydia Streubel, aus Königsberg, Dahlienweg 193, oder Moltkestraße 15.

 

Zuschriften erbittet die Geschäftsführung der Landsmannschaft Ostpreußen, (24 a) Hamburg 13, Parkallee 86.

 

Auskunft wird erbeten über . . .

... August Paul, geb. 19.02.1894, aus Königsberg Pr., Straßenbahner bei der KWS und Sohn Helmut Paul, geb. 23.11.1923, aus Königsberg Pr., Rippenstraße 17. Helmut war schwer kriegsbeschädigt und wurde 1945 in Danzig von seiner Mutter getrennt.

 

... Franz Buhrke, geb. 15.10.1901, aus Königsberg Pr., Yorckstraße 94. Buhrke war beim Landesschützenbataillon in Insterburg. Letzte Nachricht im Januar 1945 aus Insterburg.

 

... Frau Kalweit, aus Gumbinnen, Grünstraße oder Tochter Irene Fouqué.

 

...Walter Simon, geb. am 28.11.1889, Wachtmeister der Luftschutzpolizei, aus Königsberg Pr., Feldpostnummer 65 100. Letzte Nachricht vom März 1945 aus Königsberg Pr.

 

... Maria Scheller, aus dem Kreis Lötzen, Maria Parschau, aus dem Kreis Heilsberg. Frieda Stein und Erna Hohlweg aus dem Kreis Gerdauen und Maria Jeckel, aus Kerwienen, Kreis Heilsberg.

 

... Auguste Mrotzek mit Sohn Erwin und Tochter Frieda Jakob, aus Treuburg sowie Hermann Rogala und Ehefrau Emma, aus Königsberg Pr., Yorckstraße 71.

 

... Alfons Grünke, Postbeamter, und Frau Albertine Grünke, geborene Neske, aus Königsberg Pr., Speicherdorfer Straße 129.

 

... Käthe Czemper, geborene Groß, geb. am 20.05.1916, und ihre Kinder Eberhard, geb. am 02.02.1937 in Königsberg Pr. und Gabriele, geb. am 26.03.1944 in Heilsberg. Sie sind beim Einmarsch der Russen aus Heilsberg am 31.01.1945 zu Fuß weggegangen und sind dann noch im Februar in Rosenberg, Kreis Heiligenbeil, gesehen worden.

 

... Unteroffizier Helmut Zimmermann, geboren am 30.01.1912 in Königsberg Pr. Letzte Heimatanschrift: Königsberg Pr., Bismarckstraße 10 c. Feldpostnummer 09 767. Letzte Nachricht vom 22.06.1944, Witebsk, Mittelabschnitt. Russland.

 

... Fritz Kater, etwa 45 Jahre alt, war Berufssoldat und wurde im Kriege Offizier, seine Eltern wohnten in Osterode, Pausenstraße (?).

 

... Feldwebel Georg Schwarz, geb. am 04.12.1899, Heimatanschrift: Königsberg Pr., Körnerplatz Nr. 2. Letzte Feldpostnummer 19 163, 4. Pz.-Komp. 1561. Vermisst seit 03.04.1945 auf dem Wege nach Juditten.

 

... Familie Fritz Kapke, aus Golzhausen, Kreis Labiau, und Familie Ernst Komm und Ulrike Komm, aus Margutten, Kreis Wehlau.

 

... Harry Fischer, geb. 09.09.1925, aus Jürkendorf, Kreis Heiligenbeil, Fallschirmjäger im Regiment Feldherrnhalle, und Erwin Fischer, geb. 15.06.1930, im April 1945 in Danzig von den Russen verschleppt.

 

... Frau Maria Menk, geb. Fröse, geb. 27.05.1902 in Kraussenhof, zuletzt wohnhaft gewesen in Königsberg-Ponarth, Erlenweg Nr. 15, und Hildegard Menk, geb. am 21.08.1926 in Königsberg.

 

... Landsmann Dautsch, Tilsit. Garnisonstr. 39, und Richard Schukies, Tilsit. Schulstraße 22.

 

... Auguste Buntrock, geb. Plettau, geb. 07.03.1907, aus Angerapp, Gustav Plettau, aus Jänichen, Kreis Insterburg, und Bäuerin Auguste Schulz, aus Wilhelmssorge, Kreis Gerdauen.

 

… Alfons Krieger, geb. 18.12.1927 in Bewernick, Kreis Heilsberg, war Mitte Januar 1945 als Panzerjäger zur Ausbildung in Allenstein.

 

... Gerhard Wessel, aus Rastenburg, Freiheitstraße.

 

... Gefr. Fritz Kohn, geb. 02.04.1924, Feldpostnummer 34 675 B. Anfang Mai 1945 in Österreich zum Einsatz gekommen, und SS-Sturmmann Albert Kohn, geb. 19.09.1926, Feldpostnummer 59 176, letzte Nachricht Ende Dezember 1944 aus Kurland. Fritz und Albert K. stammen aus Poschloschen, Kreis Pr.-Eylau.

 

... Matrose Hauptgefreiter Erwin Bronsert, geb. 28.02.1923, aus Paterswalde, Kreis Wehlau. Im Januar 1945 in Königsberg gesehen worden.

 

... Frau Maria Girod, geb. Steinau, geb. am 17.02.1905 in Rositten, Kreis Pr.-Eylau, sowie ihre Tochter Irmgard Girod, geb. am 30.04.1928 in Königsberg, beide aus Königsberg, Schrötterstr. 192.

 

... Frau Anna Preikschat, geb. Baltruweit, geb. am 15.03.1888, aus Steilberg, Kreis Elchniederung. Seit dem 20. Januar 1945 auf der Flucht bei Königsberg vermisst.

 

... Hebamme Frau Toni Kanapin und deren Tochter Käthe Schadem, geb. Kanapin, aus Angerapp, und Frau Götz, Kaufmann aus Skaisgirren, Kreis Elchniederung.

 

... Lieselotte Fischer, geb. am 19.04.1943 und Rainhard Fischer, geb. am 28.03.1944, aus Königsberg. Mit dem Transport im Februar 1945 bis Zimmerbude gekommen, seitdem vermisst.

 

... Irmgard Reck, Angestellte der Sparkasse in Rastenburg.

 

... Gerhard Kariegus, geb. 11.02.1938, aus Königsberg, Heidemannstraße 8, sowie Erna Neumann, geb. 15.09.1893. Wirtschafterin bei Kariegus (Mutter verstorben, Vater im Feld) nach Ausbombung in Abbau Liep wohnhaft. Letzte Nachricht Ende 1944. Wo ist Bauer Franz Rebel, Abbau Liep?

 

... Otto Schirinski, geb. 06.06.1920, aus Heiligenstein, Kreis Gerdauen. Letzte Nachricht im März 1945 aus Heiligenbeil.

 

... Franz Kaledat, aus Gut Dellgienen, Kreis Fischhausen, geb. 09.06.1898 und Frau Grigull, geb. Lemke, aus Kiautrienen, Kreis Fischhausen. Franz Kaledat soll im Sommer 1945 von Frau Grigull in einem Gefangenenlager bei Königsberg gesehen worden sein.

 

... Wachtmeister Heinrich Wallat, aus Tilsit, Zivilberuf: Konditor.

 

... Franz Gallinat, geb. am 13.04.1912 in Sommerswalde, Kreis Schloßberg. Zivilberuf: Schuhmachermeister. Zuletzt wohnhaft in Schloßberg.

 

... Fritz Gerschau, Gertrud Gerschau und Ruth Gerschau, aus Königsberg-Ponarth, Speichersdorfer Straße und Hanna Meklenburg, geborene Anhut, geb. etwa 1924, aus Königsberg, Speichersdorfer Straße.

 

Gefr. Erwin Breitkreuz, geb. am 03.05.1914, aus Königsberg-Ponarth. Letzte Feldpostnummer 18 185 E, letzte Nachricht vom 11.10.1944; Obergefr. Gottfried Radeck, geb. am 06.09.1921, aus Königsberg, Brandenburger Straße, Feldpostnummer 08 099 E, letzte Nachricht bei Rudina vom 05.10.1943 und Pionier Hermann Arndt, geb. am 22.03.1903, aus Königsberg, letzte Feldpostnummer 36 100, zuletzt wohnhaft gewesen Königsberg, Buddestraße 6, letzte Nachricht vom 22.02.1945, aus Königsberg.

 

... Schneidermeister Paul Funk, etwa 70 Jahre alt, aus Königsberg, Nikolaistraße 39/40.

 

… Fräulein Edith Müller, heute etwa 45 Jahre alt, Hauptbibliothekarin, zuletzt wohnhaft in Pobethen und Neukuhren, Kreis Fischhausen.

 

... Eisenbahnbeamten Leopold Legaut oder Legant, aus Laugszargen, Kreis Pogegen, Memelgebiet; Familie Bruno Lieder, aus Tauroggen und Frau Johanna Kirschning, aus Tilsit, Johanna-Wolff-Straße 15.

 

Gertrud Witt, verheiratete Eder, aus Gumbinnen. Gertrud Witt, ging 1926 oder 1927 nach Nord-Amerika. Wo sind Angehörige der Gertrud Witt, aus Gumbinnen?

 

... Fritz Hill, aus Schwägerau, Kreis Insterburg. Hill war Volkssturmmann.

 

... Sanitätsunteroffizier Horst Baumann, geb. am 03.04.1916 in Königsberg. Zuletzt nach Görnau.Litzmannstadt (Lodz). 6. Komp., San.-Ers.-Abt 1, kommandiert. Letzte Nachricht vom 14.01.1945.

 

... Grenadier Bernhard Riedel, geb. 15.08.1927, aus Biegiethen, Kreis Samland, letzter Einsatzort: Neukuhren und Karl Schwager, Stabsgefreiter, geb. 21.02.1918, aus Biegiethen. Letzter Einsatzort vermutlich Linz.

 

... Marie Witzoreck, geborene Schuster, geb. etwa 1865, sowie ihre Kinder. Heimatanschrift: Abbau Rohmanen, Kreis Ortelsburg.

 

... Reinhard Heinz Faßhauer, etwa 60 Jahre alt, aus Königsberg-Kalthof, Olivierstraße 12.

 

... Anna Elias, geborene Luckau, geb. am 09.07.1902 in Hüllen, auf der Flucht verschollen. Letzter Heimatwohnort: Freimark. Kreis Heilsberg.

 

... Frau Elisabeth Bengus, geborene Battig, geb. am 22.10.1893 in Hermannsdorf, Kreis Wirsitz. Letzte Heimatanschrift bis 1944: Widminnen, Kreis Lötzen. Soll dann nach Sachsen evakuiert worden sein; und Hedwig Freytag, geborene Hammer.

 

... Ilse Schäfer und Hanna Schäfer, aus Königsberg, Sackheim 5.

 

... Franz Tolksdorf, geb. 08.03.1917, aus Kerwienen, Kreis Heilsberg.

 

... Familie Johann Walter, aus Bussen, Kreis Sensburg.

 

... Charlotte Hildegard Paulat, geb. 31.03.1926. Charlotte Paulat befand sich zur Zeit der Evakuierung in der orthopädischen Abteilung der Kopernikus-Klinik in Frauenburg, wo die Folgen einer überstandenen Kinderlähmung ausgeheilt werden sollten. Es soll sich ein Teil der Kopernikus-Klinik in Schleswig-Holstein befinden.

 

... Bauunternehmer Helmut Lau, aus Königsberg.

 

... Verwandte der Brüder, Richard Nippa, Erwin Nippa und Edward Nippa, geboren in Dmussen, Kreis Johannisburg. Die Eltern sind durch Kriegsereignisse 1945 ums Leben gekommen. Die Brüder leben heute noch in Ostpreußen und haben keinerlei Verbindung mit Verwandten oder Bekannten.

 

... Familie Heintel, aus Schimirdtkeim, Post Schippenbeil, und Familie Alma Funk, geb. Heintel, wohnhaft gewesen auf einem Gut in der Nähs von Zinten.

 

... Familie Adolf Kuhnke und Ehefrau Elise Kuhnke, verw. Krause, geb. Tabel, aus Tharau, Kreis Pr.Eylau.

 

... Maria Dilbat, geb. Gerewitz, aus Migeln, Kreis Gumbinnen, und Martha Feuersenger, geb. Gerewitz, aus Waldaukadel, Kreis Goldap.

 

... Landsleute Muhlack, Erich Wendland, Reschat und Fräulein Kretschmann, Angestellte der Stadtkasse Königsberg.

 

... Frau Martha Paltinat, geborene Horch, aus Liebenfelde, Kreis Labiau, sowie Frida Paltinat, Ruth Paltinat und Hilde Paltinat.

 

... Fritz Puddlat, Franz Dickert und Franz Stepel, alle aus dem Kreise Ebenrode. Außerdem werden Landsleute aus Goldsfelde, Trakehnen und Jonasthal, Kreis Ebenrode, gesucht.

 

... Gerd Reimer, geb. am 13.01.1926 in Solknick, Gerdauen, zuletzt Pionier bei der Feldpostnummer 28 871 B, Pionier-Bataillon. Letzte Nachricht vom Januar 1945 aus dem Raume Lomscha.

 

... Margarete Bluhm, geb. 02.11.1886, aus Königsberg. Frau Bluhm war blind und hatte im Rheinland Angehörige.

 

... Elisabeth Pallentin, etwa 64 Jahre alt, sowie deren Kinder Horst, geb. 1927, Willi, geb. 1929, Fritz, geb. 1930 und Frieda, geb. etwa 1937, alle aus Ostpreußen. Letzte Nachricht 1948.

 

... Karl Buchholz, geb. am 16.04.1892 in Poschlaschen, Kreis Pr.-Eylau, sowie seine Ehefrau Auguste Buchholz, geborene Penkewitz, und deren Tochter Gertrud Buchholz, alle aus Goldap.

 

... Familie Schneppat, aus Königsberg. Kaporner Straße 45.

 

... Anna Gryczewski, geb. Kallenbach, aus Gumbinenn, Meelbekstraße 34. Am 4. Februar 1945 auf dem Bahnhof Stettin gesehen, seitdem keine Nachricht.

 

Zuschriften erbittet die Geschäftsführung der Landsmannschaft Ostpreußen, (24 a) Hamburg 13, Parkallee 86.

 

Seite 8   Bestätigungen  

Wer kennt Gertrud Heske, geb. Radtke, geb. 28.05.1905, aus Königsberg, und kann die nachfolgend aufgeführten Arbeitsverhältnisse in der Zeit von etwa 1923 bis 1929 bestätigen? Korsettgeschäft Jacobi, als Maschinennäherin. Wattefabrik Nolde, General-Litzmann-Straße, ferner einige Zeit in einer Bindfaden- und später Fischfabrik.

 

Wer kann bestätigen, dass Albert Nasgowitz, geb. 26.12.1886, etwa 1900 bei Tischlermeister Sobolewski in Gehlenburg (Bialla), in der Lehre war, von 1933 bis 1935 als Straßenbauarbeiter bei der Firma Abroschat in Gehlenburg und von 1935 bis 1945 als Zimmermann bei der Firma Geisler in Königsberg beschäftigt war?

 

Wer kennt den Monteur Karl August Wilhelm Kriwitzky, geb. 11.09.1899, und kann bestätigen, dass er als Tischler und Monteur gearbeitet hat? Tischlerlehrling vermutlich in Ebenrode, später in der „Karowschen Mühle" in Königsberg Pr.

 

Wer kann bestätigen, dass Albert Ruschke von 1919 bis 1925 als Tischlerlehrling bzw. Geselle bei Tischlermeister Albert Boy in Königsberg beschäftigt war? Von Ostern 1925 bis Weihnachten 1927 bei Tischlermeister Kaiser und anschließend bis 1931 bei Potempa & Co. Vom 12. 6. 1931 bis zur Einberufung zur Wehrmacht im August 1939 bei der Stadtverwaltung, Gartenamt. Sämtliche Arbeitsstellen waren in Königsberg. Von Mai 1944 bis Oktober 1947 in Gefangenschaft.

 

Wer kann bestätigen, dass Friedrich Schlick, geb. 04.01.1880 etwa in der Zeit von 1905 bis 1914 in einer Holzgroßhandlung in Königsberg, Am Pregel, gearbeitet hat? Inhaber der Firma war vermutlich ein Herr Lewin oder Albrecht und Levandowski. Wo ist Arbeitskollege Scheffler, vermutlich aus Heydekrug, der zur gleichen Zeit dort gearbeitet hat?

 

Zuschriften erbittet die Geschäftsführung der Landsmannschaft Ostpreußen, (24 a) Hamburg 13, Parkallee 86.

 

Seite 9   Verschiedenes

Ehemalige und Freunde der früheren LBA Memel! Es stehen miteinander in Verbindung: Alex, Ehmer, Lukoschus, Uplegger und Staap. Didwiszus, Erwin Koch, Schinsky, Schlase oder Schlage (schlecht lesbar) und Tydecks, Unvericht. 30 weitere sind auffindbar. Wer meldet sich noch bei Studienrat Uplegger, Homberg, Bez. Kassel, Stellbergweg 35? Wer käme in den Sommerferien zu einem Treffen (etwa zwischen Kassel u. Hannover)?

 

Rest der Seite:  Rätsel-Ecke. Wir hören Rundfunk. Stellenangebote. Stellengesuche. Bekanntschaften. Verschiedenes. Werbung. 

 

Seite 10   Familienanzeigen

Unser Harry bekam am 8. April 1957 sein Schwesterchen, Verena-Gabriele. Die sehr erfreuten Eltern, Helga Addicks, geb. Fleischer, früher Königsberg Pr., Steinstraße 12. Harry Addicks (24b) Hohenwestedt, Lindenstraße 19

 

Ute Christiane, geboren am 29.04.1957. In dankbarer Freude zeigen wir die Geburt einer gesunden Tochter an. Gertrud Bartenbach, geborene Aust. Willi Bartenbach, Kirchberg-Hunsrück, Kappeler Straße 7. Früher Königsberg Preußen, Bülowstraße 20

 

Rudolf, geboren am 12.05.1957. Gerlinde hat ihr Brüderchen bekommen. Brunhild Barnholt, geb. Schulz. Alfred Barnholt (Bartikowski), Zollinspektor. Schönborn, Kreis Heiligenbeil. Königsberg Pr. 9, Gneisenaustraße 13, jetzt (22a) Schiefbahn bei Krefeld, Bahnstraße 56

 

Als Verlobte grüßen: Hanna Goetzie und Harald Ernst, Tapeziermeister. Nörten-Hardenberg, Ostern 1957. Früher Neukirch, Elchniederung, Salamander-Schuhgeschäft.

 

Als Verlobte grüßen: Erika Plumhoff, Rosche, Kreis Uelzen. Ulrich Katins, Rosche, Kreis Uelzen. Früher Neuendorf, Kreis Gerdauen. Im Mai 1957

 

Anlässlich unserer Silberhochzeit grüßen wir alle Bekannten. Gleichzeitig geben wir die Verlobung unserer ältesten Tochter Hildegard bekannt. Willy Adomat und Frau Erna Adomat, geb. Langecker. Lünen, den 13. Mai 1957, Münsterstraße 102. Früher Auerfließ, Kreis Tilsit-Ragnit.

 

Als Verlobte grüßen: Hildegard Adomat,  Lünen, Münsterstr. 102. Karl-Heinz Möllmann, Lünen, Karlstr. 1 a. Lünen, den 13. Mai 1957.

 

Ihre Vermählung geben bekannt: Gerhard Mau, Großhandelskaufmann, Ramstein Pfalz, Gutenbergstraße 23. Helene Mau, geb. Bender, Herschberg, Pfalz, Hauptstraße 66. Früher Kreuzingen, Kreis Elchniederung, Ostpreußen. 24. Mai 1957

 

Ihre Vermählung geben bekannt: Otto Rosengart,  Trebur, Fr.-Ebert-Str. 10, früher Neu-Rosenthal. Anneliese Rosengart, geb. Kablitz, Camberg (Taunus) Burgstraße 5, früher früher Tapiau, Ostpreußen. Mai 1957

 

Wir haben geheiratet: Hans-Joachim Hölbüng, Architekt BdB, früher Dölitz, Kreis Pyritz, Pommern. Hannelore Hölbüng, geb. Saar, früher Rosengarten, Kreis Angerburg, Ostpreußen. Düsseldorf, den 14. Mai 1957, Marienstraße 34

 

Ingeburg Atzler, Dr. med. Josef Müller, beehren sich, ihre am 29. Mai 1957 stattfindende Vermählung bekanntzugeben. Bamberg, Ottostr. 35, früher Königsberg Pr. Frankfurt (Main), früher Temesvár.

 

Als Vermählte grüßen: Reinhard Koopmann. Irene Koopmann, geb. Waschkuhn. Früher Großgarten, Kr. Angerburg, Ostpreußen, jetzt Brickwedde über Bersenbrück. 11. April 1957

 

Ihre Vermählung geben bekannt: Hans-Jürgen Baron Maydell, Hamburg 19, Hohe Weide 22. Renate Baronin Maydell, geb. Anders. Hamburg 20, Heilwigstraße 39. 22. Mai 1957

 

Am 28. Mai 1957 feiern wir unsere Silberhochzeit und grüßen unsere Verwandten und Bekannten aus der Heimat. Emil Darlinger und Frau Gertrud Darlinger, geb. Zink. Ostseebad Cranz, Kanzlerstr. 20, jetzt Duisburg, Fürstenstr 1 a

 

Anlässlich der Goldenen Hochzeit meiner Eltern, Landwirt, Ludwig Lau und Frau Mina Lau, geb. Atzpodien, Sinsheim / Elsenz, Speiserstraße. Früher Rosenwalde, Kreis Elchniederung, grüße ich alle Verwandten, Freunde und Bekannten. Bruno Lau, Kaufmann. Buchau a. F., Württemberg

 

Zu meinem 100. Geburtstag, den ich gottlob bei guter Gesundheit begehen konnte, sind mir so sehr viele Segenswünsche und Geschenke zuteil geworden, die mich so sehr erfreuten. So möchte ich hiermit allen Verwandten, Freunden und Bekannten von ganzem Herzen danken. Gottfried Siedler, (16) Bergheim/Waldeck 

 

Am 20. Mai 1957 feierte unser lieber Bruder, Ewald Böhm und Frau Magda Böhm, geb. Steiner, das Fest der Silbernen Hochzeit. Wir wünschen weiterhin die beste Gesundheit. Kurt Böhm, Lehrer, Berlin, Lutherstraße 30. Edith Böhm, geb. Rasch. Hans-Georg Böhm. Gertrud Nilsson, geb. Böhm, Malmö, Schweden. Friedrichswalde, Kreis Gerdauen, Ostpreußen, jetzt sowjetisch besetzte Zone.

 

Unsere lieben Eltern, Gustav Zimmeck und Frau Luise Zimmeck, geb. Zielinski, aus Sonntag, Kreis Sensburg, feierten am 19. Mai 1957, das Fest der Goldenen Hochzeit. Es gratulieren herzlich, die Kinder und Enkelkinder. Mülheim (Ruhr), Saargemünder Straße 1

 

Unsere lieben Eltern, Karl Berger und Frau Emma Berger, geb. Kurras, aus Karlshof, Kreis Tilsit-Ragnit, Ostpreußen, feiern am 25. Mai 1957, das Fest der Goldenen Hochzeit. Es gratulieren herzlich die Kinder. Ohlenstedt, Kreis Osterholz bei Bremen

 

Am 25. Mai 1957, feiern die Eheleute Franz Pultke und Rosine Pultke, geb. Zimmer, aus Sorgenau, Kreis Fischhausen, im Beiseln ihrer Tochter und ihres Schwiegersohnes, das Fest der Goldenen Hochzeit. Von Enkel, Reinhard und Braut Resi, herzlichen Glückwunsch. Sie sind durch ihre Tochter Herta Meller, Penzberg, Philippstraße 4, zu erreichen.

 

Unserer lieben guten Mutti, Anna Eggert, geb. Matz, früher Königsberg Pr., Nassengärter Feuerweg 3 a, zum 70. Geburtstag, am 29. Mai 1957, alles Liebe und Gute. Ihre Kinder Enkelkinder und ein Urenkel.

 

Am 28. Mai 1957 feiert unser lieber Vater, Großvater und Bruder, der Bauer Adam Fischer aus Steinkendorf, Kreis Lyck, jetzt Boffzen über Höxter, seinen 70. Geburtstag. Es, gratulieren herzlichst und wünschen weiterhin gute Gesundheit und Gottes Segen, seine Geschwister, die dankbaren Kinder und Enkelkinder. Am gleichen Tage heiratet seine jüngste Tochter, unsere liebe Schwester, Gertrud. Auch ihr unsere besten Glück- und Segenswünsche.

 

 

Zum 80. Geburtstag unseres lieben Onkels, Ernst Arndt, Bad Teinach, Kreis Calw, Württemberg. Früher Mohrungen, Ostpreußen, am 25. Mai 1957, gratulieren wir von Herzen und wünschen ihm noch viele schöne Jahre bei bester Gesundheit. Erika Arndt und Edith Arndt

 

Am 9. Mai 1957 rief Gott nach kurzer schwerer Krankheit meinen lieben Mann, meinen guten Schwiegervater, unseren lieben Opa, Bruder, Schwager und Onkel, Bauer, Oskar Heske, aus Bladiau, Ostpreußen, im 72. Lebensjahre, heim. Er folgte seinem einzigen Sohn nach ein dreiviertel Jahren in die Ewigkeit. In tiefer Trauer: Anna Heske, geb. Trusch. Luzia Heske, geb. Armborst. Monika und Alfred, als Enkel. Leichlingen. Schmerbach 2

 

Am 11. April 1957 ist mein lieber Mann, Tapeziererobermeister und Möbelkaufmann, Wilhelm Philipp, früher Allenstein, Ostpreußen, nach schwerem Leiden, im 75. Lebensjahre, in den Frieden der Ewigkeit heimgegangen. In tiefer Trauer: Elise Philipp, geb. Muntau und Angehörige. Owingen bei Überlingen (Bodensee), zurzeit Stuttgart, Röckenwiesenstraße 56

 

Am 20. April 1957 ist nach einer kurzen Krankheit, unser lieber herzensguter Vater und Großvater, Schwiegervater und Onkel, Eduard Skibba, nach einem arbeitsreichen Leben, im 72. Lebensjahre, für immer von uns gegangen. Er folgte unserer lieben unvergesslichen Mutter, Auguste Skibba, nach zwölf Jahren, in die Ewigkeit. In stiller Trauer im Namen aller Angehörigen: Hedwig Skibba. Hannover-Wülfel, Algermissener Straße 5. Früher Mittenheide, Ostpreußen. Wir haben ihn in Hannover, auf dem Seelhorster Friedhof, zur letzten Ruhe gebettet.

 

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Seite 11   Sechs Fotos.

Oben links: Der Sprecher unserer Landsmannschaft Dr. Gille (links) und der stellvertretende Sprecher Strüvy tragen den Kranz, den der Bundesvorstand am Ehrenmal in Bochum niederlegte. — Auf der Eröffnungsfeier des Bundestreffens wurden die Stiftung eines Kulturpreises der Landsmannschaft und die Verleihung des Preußenschildes (auf der zweiten Aufnahme links sind das Preußenschild in der Ausführung für Frauen und Männer und die Urkunden zu sehen) bekanntgegeben. Das Bild oben zeigt die Träger des Preußenschildes Graf zu Eulenburg-Wicken (links) und Agnes Miegel nach der Verleihung und (rechts) Dr. Gille. Auf dem Bild darunter in der ersten Reihe Frau Schreiber; der Kulturpreis wird am 1. Mai, dem Geburtstag ihres verewigten Gatten, Ottomar Schreiber, verliehen werden. Die untere Aufnahme: Dr. Gille überreicht als Geschenk der Landsmannschaft Bürgermeister Calderoni (rechts) ein Bild von Mollenhauer. Links unten ein Schnappschuss von der großen Kundgebung: Während die Tausende der Rede von Dr. Gille lauschen, unter ihnen auch der ostpreußische Bundestagsabgeordnete Rehs (in der ersten Reihe, den Kopf auf die Hand gestützt), sind zwei kiewige ostpreußische Jungen trotz der energischen Ordner bis ganz nach vorne gelangt. Hand in Hand und gar nicht schüchtern, beobachten sie alles sehr genau.

 

Seite 12    Spielen verboten!

Ostpreußische Kinder warten auf Deine Spende.

Zeichnung.

 

Spielen verboten! Meisterhaft hat die große ostpreußische Künstlerin Käthe Kollwitz in dieser Zeichnung eine Szene aus einem düsteren Hinterhof festgehalten. Spielen verboten! So steht es auf dem Schild im Hintergrund. Die armselige Umgebung ist nur angedeutet. Aber welch eine Anklage gegen die Gleichgültigkeit und Hartherzigkeit der Umwelt liegt in dieser erschütternden Darstellung, in der Haltung der Kinder, in der Hoffnungslosigkeit, die aus ihren Augen spricht!

 

Mit ihren Zeichnungen aus der Welt der Hinterhöfe, hat Käthe Kollwitz ihre Mitmenschen aufrütteln wollen aus ihrer Trägheit. Das Elend, an dem sie achtlos vorübergingen in einer Zeit, als Armut dem satten Bürger unverständlich, ja anrüchig erschien, hat die Ostpreußin Käthe Kollwitz in ihren Werken deutlich machen wollen.

 

Sie selbst stammte aus einer bürgerlichen Umgebung, war wohlbehütet in ihrer Familie aufgewachsen. Aber sie war ein Mensch, der Augen hatte, um zu sehen, und Ohren, um zu hören. Sie erkannte die Not, die hinter schmalen, düsteren Türen, auf grauen Höfen zu finden war, und sie ging nicht an dieser Not vorüber, wie viele ihrer Mitbürger es taten. Ihr warmes Herz und ihre künstlerische Begabung ließen sie einen Weg finden, um die Not der Kinder und der Mütter, der Armen und der Ausgestoßenen sichtbar zu machen.

 

Es ist lange her, dass diese Zeichnung entstand. Der letzte Krieg, die Vertreibung und die schweren Nachkriegsjahre haben jeden von uns am eigenen Leibe erleben lassen, was Hunger, Wohnungsnot und Elend bedeuten. Für viele von uns hat sich in den zwölf Jahren nach Kriegsende das Leben wieder gewandelt. Wir sind wieder satt geworden, vielleicht zu satt. Wir sitzen zufrieden in unseren warmen Wohnungen. Wir haben es nicht gern, wenn man uns Bilder der Not und des Elends vor Augen führt.

 

Haben wir wirklich vergessen, was hinter uns liegt? Haben wir vergessen, wie viele unserer Landsleute ohne eigenes Verschulden auch heute noch so leben müssen, wie wir damals lebten, in Lagern, Baracken oder Notunterkünften? Haben wir vergessen, dass Tausende von Kindern unserer Landsleute in dieser trostlosen Umgebung aufwachsen müssen, in einer ebenso trostlosen Umgebung, wie Käthe Kollwitz sie mit ihrem unbestechlichen Zeichenstift festgehalten hat?

 

Spielen verboten! Diese harten Worte, die Käthe Kollwitz unter ihre Zeichnung setzte, gelten auch heute noch unzähligen Kindern, die genau wie ihre Altersgenossen Luft und Sonne und Fröhlichkeit im kindlichen Spiel brauchen, um wachsen und gedeihen zu können.

 

Eine Betreuerin, die im Auftrag der Ostpreußischen Kinderhilfe in diesen Wochen die Flüchtlingslager in Westdeutschland besucht, um erholungsbedürftige Kinder von Landsleuten ausfindig zu machen, erzählte uns dazu folgendes kleine Erlebnis: In einem der großen Lager, das überfüllt ist mit Aussiedlern aus der Heimat und Flüchtlingen aus der sowjetisch besetzten Zone, überraschte ein Wärter ein kleines, fünfjähriges Mädchen, das auf eine Mauerbrüstung geklettert war. Er holte das Kind herunter, machte den Vater ausfindig und zwang diesen, sein Kind für die Übertretung des Verbotes vor seinen Augen zu bestrafen. „Ordnung muss sein!", sagte er dazu. „Wo kämen wir hin, wenn das hier alle Kinder machen würden!"

 

Wir wollen nicht darüber streiten, ob dieser Mann das Recht hatte, so zu handeln. Wir wissen wohl, dass es schwer ist, unter Tausenden von Menschen in überfüllten Baracken Ordnung zu halten. Eins aber ist gewiss: diese „Ordnung" ist nicht Ordnung! Es ist nicht in Ordnung, dass Kinder nicht nur Monate, sondern Jahre lang auf engstem Raum mit Geschwistern, Eltern und anderen Menschen zusammen in einer grauen Umgebung leben müssen, die ihnen nicht die Luft zum Atmen, nicht den Platz zum Spielen lässt!

 

Die Anklage, die aus der Zeichnung von Käthe Kollwitz spricht, gilt auch heute noch. Wir wissen wohl, dass auch den Behörden Grenzen gesetzt sind. Wir wissen, dass in den Ämtern viele Menschen sitzen, die alles Erdenkliche tun, um diesen vom Schicksal benachteiligten Aussiedlern und Flüchtlingen das Leben leichter zu machen. Wir wissen aber auch, dass alle Maßnahmen von oben nicht ausreichen.

 

Umso größer ist die Verpflichtung für jeden einzelnen von uns, hier zu helfen, so weit es in unserer Macht steht. Wenn jeder Landsmann nur durch eine kleine Spende dazu beiträgt, dass die Kinder unserer Landsleute aus Lagern und Notunterkünften für eine kurze Zeit aus der Enge und Not herauskommen können in die freie Natur, dass sie einmal nach Herzenslust mit Gleichaltrigen spielen und fröhlich sein dürfen, durch kräftiges Essen und ausreichenden Schlaf wieder zu Kräften kommen, dann ist schon viel getan. Denken wir auch einmal an die Mütter, die endlich einmal während dieser Zeit ihre Kinder wohlbehütet in einer gesunden Umgebung wissen!

 

Wir alle wollen mithelfen, dass die Ostpreußische Kinderhilfe in diesem Jahr vielen, vielen dieser Kinder fröhliche Ferientage verschaffen kann. Eine Reihe von Spenden, oft in ganz kleinen Beträgen, ist inzwischen bei der Ostpreußischen Kinderhilfe eingegangen. Jeder, auch der kleinste Betrag, trägt dazu bei, ein Ostpreußenkind für eine kurze Zeit glücklich zu machen!

 

Spenden bitten wir einzuzahlen auf das Postscheckkonto Hamburg Nr. 75 57 der Landsmannschaft Ostpreußen e. V. mit dem Vermerk „Ostpreußische Kinderhilfe"

 

Seite 12   Ostpreußische Leistung. Reger Besuch der Ausstellung in Bochum.

Am Mittwoch vor dem Bundestreffen wurde die Ausstellung „Ostpreußische Geschichte und Leistung“ in einem Zelt auf dem Platz an der Castroper Straße in Bochum durch den 1. Vorsitzenden der Landesgruppe Nordrhein-Westfalen, Grimoni, eröffnet.

 

Schon in den ersten Tagen wurde die Ausstellung lebhaft besucht. Schulklassen aus Bochum und den umliegenden Orten des Industriegebietes wurden unter sachkundiger Führung mit Geschichte und Leistung der Provinz Ostpreußen vertraut gemacht. Viele Landsleute haben die Ausstellung schon gesehen, sie wurde im Herbst vergangenen Jahres auf der LAG-Schau in Hannover und im Februar auf der Grünen Woche in Berlin gezeigt.

 

Seit langer Zeit besteht eine Brücke von unserer Heimat zum Ruhrgebiet. Daher fanden bei den Schulkindern und der einheimischen Bevölkerung vor allem die vielen Beweise enger Verbundenheit zwischen Ostpreußen und dem Industriegebiet reges Interesse. Große Tafeln wiesen darauf hin, dass während der Siedlungstätigkeit des Deutschen Ritterordens eine starke Einwanderung aus dem westfälischen Raum nach dem deutschen Osten erfolgte. Während der Industrialisierung des Ruhrgebiets um die Jahrhundertwende und in den ersten Jahrzehnten unseres Jahrhunderts setzte ein Zustrom von Arbeitskräften aus ostpreußischen Familien nach den aufblühenden Industriestädten des Ruhrgebiets ein. Im Jahre 1935 lebten bereits eine halbe Million Ostpreußen in diesem Gebiet; so stammte zum Beispiel jeder fünfte Einwohner von Gelsenkirchen damals aus unserer Heimat. Auch nach dem Zweiten Weltkrieg siedelten sich wieder Tausende unserer Landsleute im Kohlenpott an. Neben diesen geschichtlichen Tatsachen wurden die graphischen Darstellungen aufmerksam betrachtet, auf denen die Bedeutung Ostpreußens für die Ernährung des dichtbesiedelten Industriezentrums im Nordrhein-Westfälischen Raum dargestellt worden ist.

 

Das bisher gezeigte Ausstellungsmaterial ist für die Schau in Bochum noch ergänzt und erweitert worden. Neu hinzugekommen sind Darstellungen der wirtschaftlichen Bedeutung Ostpreußens, der Stellung Königsbergs als Zentrum und Umschlagplatz des osteuropäischen Handels, der Fischerei und der Ein- und Ausfuhr.

 

Inmitten des großen Ausstellungszeltes wurde ein Modell des Tannenberg-Nationaldenkmals aufgebaut, ferner eine maßstabgetreue Nachbildung der Marienburg, des Haupthauses des Deutschen Ritterordens, und ein Modell der Stadt und Burg Neidenburg als Beispiel für eine planmäßig angelegte Siedlung im deutschen Osten aus dem Mittelalter.

 

Als Leihgabe aus dem Düsseldorfer Museum kam eine Handelskogge, die von den Jungen ständig umlagert war. Die Landesgruppe Nordrhein-Westfalen stellte die Nachbildung eines Kurenkahnes aus Nemonien aus.

 

Für Liebhaber alter Dokumente hatten Bibliothekare der Bücherei des deutschen Ostens in Herne, die sich immer sehr entgegenkommend gezeigt hat, seltene Dokumente, alte Handschriften aus der Geschichte Ostpreußens und zum Teil vergriffene Bücher über die Heimat in mehreren Schaukästen übersichtlich für den Betrachter geordnet. An einer anderen Stelle wurden wertvolle Bernsteinarbeiten gezeigt. Die Stirnwand der Halle war mit seltenen Jagdtrophäen aus Ostpreußen geschmückt, wie sie in dieser Form wohl kaum anderswo zu finden sind.

 

Während der Führungen ergab sich ein lebhaftes Hin und Her an Fragen und Antworten. Nicht nur für die Landsleute, die in vielen Fotos und übersichtlichen Darstellungen das Bild ihrer engeren Heimat suchten und wiederfanden, war der Besuch dieser Ausstellung lohnend und anregend. Die Schüler und die Besucher aus der eingesessenen Bevölkerung nahmen einen starken Eindruck von der Vielfalt und Stärke ostpreußischen Wirkens und Schaffens, ostpreußischer Geschichte und Leistung mit nach Hause. Die Besucher bekundeten ihre Aufmerksamkeit in lebhaften Gesprächen. So ist zu hoffen, dass der empfangene Eindruck für lange Zeit weiterwirken wird.

 

Seite 12   Unter Gottes Wort

So, wie einst bei uns daheim die Kirche mitten im Leben der gläubigen Ostpreußen stand und zwischen Pfarrhaus und Familien ein starkes Band bestand, so gehören auch nach der Vertreibung die Festgottesdienste zu jedem Bundes- und Kreistreffen. Einige Stunden vor dem Beginn der Großkundgebung fanden sie diesmal in der Frühe des Sonntagmorgens in Bochum statt. In zwei evangelischen Gotteshäusern, der Paulus- und der Engelsburgkirche sammelten sich die Gläubigen unter dem Gotteswort. Beide Gotteshäuser waren bis zum letzten Platz voll besetzt. In der Pauluskirche richtete unser Landsmann, Pfarrer Erich Woronowicz (früher Plibischken im Kreise Wehlau) bewegende Worte an seine große Gemeinde. Der heute in der Gemeinde Merkstein bei Aachen tätige Geistliche gab vielen Trost und geistige Stärkung mit auf den Weg.

 

Auch Pfarrer Georg Henkys (früher in der samländischen Gemeinde Heiligencteutz) wusste sich in einer gedankenreichen Predigt die Herzen aller seiner Hörer und Landsleute zu erschließen. Wer den schönen und klangvollen Choralgesang hörte, der wusste, dass er sich in einer ostpreußischen Gemeinde befand. Pfarrer Henkys, der heute an der Friedenskirche in Düsseldorf amtiert, hat übrigens einst in der Gemeinde Heiligencreutz den Vater im Amt des Seelsorgers und Predigers abgelöst.

 

Die Geistlichen richteten in der Predigt die Fürbitte an Gott, uns in unserer Hoffnung zu stärken und uns wieder die Heimat zurückzugeben.

 

Für die katholischen Christen fand ein ostpreußischer Gottesdienst in der Anna-Kirche statt. Ihn leitete der aus unserer Heimat stammende Geistliche Studienrat Pfarrer Englick. Er ist heute in Düsseldorf, Ober-Kassel, Friedrichstraße (St. Antonius) tätig. Viele Landsleute nahmen aber auch an einem Gottesdienst in der im Zentrum gelegenen Propstei-Kirche teil. Dieses ursprünglich romanische, um 1600 zur Westfälischen Hallenkirche umgebaute Gotteshaus wurde an diesen Tagen viel besucht.

 

Seite 12   Zu Ehren unserer Gefallenen

Gedenkfeier am Ehrenmal in Göttingen

In jedem Jahre versammeln sich viele hundert Landsleute, Abgesandte von landsmannschaftlichen Gruppen und Traditionsverbänden im Göttinger Rosengarten vor dem Ehrenmal für die Gefallenen ostpreußischer und niedersächsischer Truppenteile. Tausende von Blumensträußen, von denen jeder den Namen eines Gefallenen aufweist, werden an diesem Tage vor dem Denkmal ausgebreitet. Seit der Einweihung der Gedenkstätte im Jahre 1953 — die ist auf Anregung von General d. Inf. Friedrich Hoßbach entstanden — wurde diese Ehrung der Toten zu einem festen Brauch.

 

Um ihre Verbundenheit mit den Zielen unserer Landsmannschaft zu bekunden, begab sich auf Veranlassung von General Hoßbach zur gleichen Stunde, in der die Großkundgebung in Bochum, am 19. Mai, stattfand, eine Abordnung der an dem Denkmal beteiligten niedersächsischen und ostpreußischen Traditionsverbände zu der Gedenkstätte. Herr Hütter, der Vorsitzende des Vereins der ehemaligen 82-er - des Göttinger Hausregimentes, das in beiden Weltkriegen ruhmvoll an den Kämpfen um Ostpreußen teilgenommen hat —, legte einen Kranz mit dem Eisernen Kreuz zu Ehren der ostpreußischen Gefallenen nieder. Ein stilles Gedenken schloss sich diesem Akt der Ritterlichkeit an. Den niedersächsischen Kameraden in Göttingen gebührt der Dank der Ostpreußen für diese Äußerung einer treuen Gesinnung.

 

Seite 12  Ostpreußische Dichterlesung

Eine kleine, aber umso aufmerksamere Hörergemeinde hatte sich am Sonnabendnachmittag im Großen Hörsaal der Verwaltungs- und Wirtschaftsakademie in Bochum eingefunden, um in einer stillen Stunde der Besinnung, Lesungen aus Werken ostpreußischer Dichter zu hören. Die Königsbergerin Leonore Gedat, die in Braunsberg die Staatliche Musikschule besucht hat und jetzt an der Deutschen Oper am Rhein in Düsseldorf tätig ist, trug einfühlsam und ohne Pathos Lyrik und Prosa aus Werken ostpreußischer Dichter wie Simon Dach, Agnes Miegel und Hermann Sudermann vor. Einen heiteren Akzent in der Lesung gab eine kleine Novelle über Immanuel Kant von Otto Ernst Hesse.

 

Während das milchige Licht des späten Nachmittags den schönen, in warmen Farben gehaltenen Raum verzauberte, ließen sich die Zuhörer gefangen nehmen von den vertrauten Worten unserer Dichter, Josef Vossen von der Deutschen Oper am Rhein brachte Lieder von Schubert, Brahms und Hugo Wolf zu Gehör, die in ihrer Wärme und Innigkeit den Zauber dieser Stunde noch vertieften.

 

Eine freundliche Aufmerksamkeit erwies die Kapelle der Bundespost den ostpreußischen Gästen. Unter der Stabführung von Landsmann Grzywatz gab sie am Sonnabend um 18 Uhr auf dem Rathausplatz ein Unterhaltungskonzert. Auf dem großen, mit Steinen belegten Platz entwickelte sich bald ein regelrechter Promenadenbetrieb. Das Publikum zählte zu Hunderten; Bekannte wurden begrüßt. Verabredungen wurden getroffen. Die Steinbänke, die längs der Mauern des Rathauses gefügt sind, waren voll besetzt. Überall kam bald eine frohe Stimmung auf.

 

Seite 13   Die Verleihung des Preußenschildes. Feierliche Eröffnung des Bundestreffens im Bochumer Rathaus.

Stahlblauer Himmel über der Stadt, über den behäbig wunderschöne blendendweiße Wolkenschiffe segeln. Wohl jeder, der in dieser Vormittagsstunde des Sonnabend unter den vielen Menschen – Ostpreußen und Westfalen – auf dem weiten Platz vor dem mächtigen Rathaus Bochums steht, spürt die Feierlichkeit einer großen Stunde. Schon eine halbe Stunde vor elf Uhr beginnt sich der große, lichte Sitzungssaal zu füllen. Die Fenster sind weit geöffnet, ein ganz leichter, frischer Wind geht durch die hohe Halle. Vom Turm schlägt mit tiefen Akkorden die Uhr, und gleich darauf verstummen sie alle, die vielen Gäste dieser feierlichen Eröffnungsstunde. Denn nun gibt das schöne Glockenspiel den eigentlichen Akkord an: Im Zusammenklang der vielen „ehernen Musikanten“ erklingt das Lied unserer Heimat „Land der dunklen Wälder“. Andächtige Stille liegt über den beiden Sälen, die dicht gefüllt sind. Das hervorragende Bochumer Streichquartett unter der bewährten Leitung von Kammermusiker August Krause bringt als Einleitung das Allegro aus dem Streichquartett d-moll des frühvollendeten ostdeutschen Meisters der Töne, Franz Schubert.

 

Der Vorsitzende der Landesgruppe Nordrhein-Westfalen unserer Landsmannschaft, Erich Grimoni, eröffnet die Feierstunde mit einer Ansprache, in der er u. a. sagte:

 

Mir ist die hohe Ehre zuteil geworden, Sie alle bei dieser morgendlichen Veranstaltung im Namen des Bundesvorstandes unserer Landsmannschaft und im Namen aller Ostpreußen auf das herzlichste zu begrüßen.

 

Ich begrüße die zahlreich erschienenen Vertreter der Fraktionen des Bundestags sowie die Vertreter der Bundesministerien. Hier darf ich ferner alle Vertreter der Landsmannschaften einschließen, die mit uns herzlich befreundet sind.

 

Ich begrüße die Vertreter der Fraktionen des Landtags Nordrhein-Westfalen sowie der Landesministerien und die ebenfalls erschienenen Vertreter der Regierungspräsidenten dieses Landes.

 

Besonders innig verbunden und daher besonders dankbar für ihr Erscheinen sind wir den Vertretern unserer Patenstädte, die fast ausnahmslos durch ihre Landräte, Oberkreisdirektoren, Oberbürgermeister oder Stadtdirektoren uns die Freude ihres Besuches geben.

 

Bei der großen Zahl der Erschienenen, die alle einer namentlichen Erwähnung würdig wären, gestatten Sie mir, mich auf wenige Namen zu beschränken, die stellvertretend für alle stehen mögen. Zunächst begrüße ich ganz besonders herzlich Frau Schreiber, die Gattin unseres verstorbenen Ehrenpräsidenten Dr. Ottomar Schreiber. Für die Stadt Bochum begrüßen wir Bürgermeister Calderoni und die übrigen Herren von Verwaltung und Rat der Stadt. Einen besonderen Gruß wollen wir auch dem Bundesminister a. D. Blank entbieten.

 

Von unseren Landsleuten darf ich zunächst unserem Bundessprecher, Dr. Gille, den Interpreten unserer Gefühle und unserer Gedanken seit Jahren, herzlich an der Spitze des Gesamtbundesvorstands und der ostpreußischen Landesvertretung bei uns in Bochum, im Lande Nordrhein-Westfalen, willkommen heißen.

 

Einen ganz besonders herzlichen Gruß darf ich aber unseren beiden Landsleuten Agnes Miegel und Siegfried Graf zu Eulenburg-Wicken entbieten, die wir aus besonderem Anlass hierher gebeten haben. Hierher, das heißt in die Stadt unserer Bundestreffen, nach Bochum, der schaffenden Stadt im Revier, mit der uns eine herzliche Freundschaft verbindet. Wenn es auch erst das zweite Bundestreffen dieser Stadt ist, so hat sich doch schon ein herzliches Verhältnis, ein gutes Einvernehmen und eine gegenseitige Achtung ergeben. Es sind also die Bande, die sich schon in der Zeit anknüpften, als ostdeutsche Menschen zur Erschließung von Eisen und Kohle durch ihre Arbeitskraft beitragen konnten, auch heute noch die Grundlage für ein gutes Verstehen. Meine erste Aufgabe ist es daher, dem Herrn Bürgermeister stellvertretend für alle Organe der Stadt unseren Dank für alle Unterstützung, die uns hier bei der Vorbereitung und Durchführung des Treffens zuteil geworden ist, abzustatten.

 

Als sichtbares Zeichen dieses Dankes ist es mir eine Ehre, Ihnen zugleich als Andenken an diese Stunde ein Gemälde unseres ostpreußischen Malers Ernst Mollenhauer, dem die Stadt in diesen Tagen Gelegenheit zur Durchführung einer Ausstellung gab, namens der Landsmannschaft zu überreichen. (Das Gemälde wird überreicht.)

 

In unseren Veranstaltungen soll sich der weite Bereich musischen Lebens in unserer Heimat widerspiegeln. Alles das soll ein schlichtes Zeugnis deutschen Kulturschaffens im Osten sein. Es muss endlich einmal Schluss gemacht werden mit dem unsinnigen Gerede vom westlich-östlichen Kulturgefälle. Wer diese törichten Worte leichtfertig in den Mund nimmt zeigt nur, dass er nie ernstlich um Kenntnis und Verstehen der Werke unserer Großen bemüht ist.

 

Ostpreußen ist nach Geschichte und Leistung deutsch. Die Anerkennung dieser Wahrheit bleibt die echte Grundlage einer von uns friedlich angestrebten Regelung unserer Ansprüche. In diesem Geist steht diese Stunde der Eröffnung unseres Treffens; in diesem Geist stehen diese zwei Tage seines Höhepunktes; in diesem Geist möge die zukünftige Entwicklung uns zu dem ersehnten Erfolg unserer Arbeit zur Wiedergewinnung der Heimat führen. Mit lebhaftem Beifall bekundeten die Anwesenden ihre Zustimmung.

 

Im Namen der gastgebenden Stadt ergriff dann Bürgermeister Calderoni das Wort zu einer Begrüßung, in der er u. a. sagte: „Meine sehr verehrten Damen und Herren, meine lieben ostpreußischen Freunde! Ich glaube, es ist gestattet, Sie Freunde zu nennen, denn Sie sind nicht zum ersten Mal in unserer Stadt Bochum. Ich möchte wünschen, dass Sie von uns den Eindruck gewonnen haben, dass wir Sie als wahre Freunde betrachten. Sie sind darum auch so herzlich willkommen. Der Zweck Ihres Bundestreffens ist der, den Sie auf Ihre Fahne geschrieben haben und den Sie auf allen Ihren Kundgebungen immer wieder betonen: Die Vereinigung des deutschen Vaterlandes. Dass wir als wesensverwandte Menschen diesem Ziel zustreben, die Gewissheit, meine ostpreußischen Freunde, dürfen Sie mit nach Hause nehmen. Diese Großkundgebung, die Sie in Bochum veranstalten, wird gewiss mit dazu beitragen, einen kleinen Schritt weiterzukommen auf dem schwierigen Weg zur deutschen Wiedervereinigung. Fast scheint es mitunter, als ob dieser Weg immer länger werden würde, doch dürfen wir uns nicht entmutigen lassen. Die ganze Welt muss von dem furchtbaren Geschehen, das das größte Unrecht aller Zeiten ist, Kenntnis nehmen. Dieses Unrecht wiedergutzumachen ist ganz besonders Sache der Länder, die den Frieden auf ihr Panier geschrieben haben, die täglich von Frieden reden und dabei wissen, dass es ohne diese Wiedervereinigung in der Welt niemals Frieden geben wird.

 

Meine Damen und Herren! Sie haben unserer Stadt Bochum ein schönes Geschenk gemacht. Ich darf Ihnen dafür herzlich danken. Ich darf Ihnen versichern, dass dieses schöne Gemälde in unserem Rathaus einen Ehrenplatz einnehmen wird. Ich behalte mir auch vor, mich in entsprechender Form zu revanchieren.

 

Aber hier, meine Damen und Herren, herrscht eine Losung: Ostpreußen hat das Wort! Möge die Welt dieses Wort gut aufnehmen. Damit seien Sie in unserer Stadt Bochum auf das herzlichste begrüßt“. Lebhafter Beifall dankte Bürgermeister Calderoni.

 

Seite 13   Stiftung des ostpreußischen Kulturpreises.

Mit besonders herzlichem, anhaltendem Beifall begrüßt, trat hierauf der Sprecher der Landsmannschaft Ostpreußen, Bundestagsabgeordneter Dr. Alfred Gille, an das Podium. Er führte in seiner Ansprache aus.

 

Fast ein Jahrzehnt geht die Landsmannschaft Ostpreußen als festgefügte Gemeinschaft aller lebenden ostpreußischen Menschen durch die Not und die Gefahren unserer harten Gegenwart. Ein Bundestreffen in solch einer Gemeinschaft ist ein Ereignis von besonderer Bedeutung, es ist ein Markstein in unserer Entwicklung. Wir stellen uns auf das Bundestreffen ein, wir prüfen und überlegen, was wir an diesem Tage nicht nur in einer Rede, in einer Ansprache, der Öffentlichkeit zu sagen haben, sondern wir prüfen auch, ob es nicht Maßnahmen gibt, die größeren, festeren Bestand haben als ein gesprochenes Wort, die Zeugnis ablegen sollen von dem, was wir meinen, was wir wollen.

 

So habe ich heute, meine sehr verehrten Damen und Herren, liebe Landsleute, den Auftrag, Ihnen und damit der Öffentlichkeit von zwei Beschlüssen der landsmannschaftlichen Führung Kenntnis zu geben.

 

Die Landsmannschaft Ostpreußen stiftet am heutigen Tage einen Kulturpreis, der in allen drei Sparten — Dichtung, bildende Kunst und Musik — jährlich einmal im Betrage von je eintausend DM verliehen werden soll. Künstlerisches Schaffen ist mit dem Heimatboden, wenn es echt sein soll, wenn es weit wirken soll, verbunden. Wir sehen die Not, in der sich ostpreußisches künstlerisches Schaffen befindet, seit die natürliche Verbindung zum ostpreußischen Heimatboden zerrissen ist. Wir wissen aber auch, wieviel Kräfte, auch junge Kräfte, sich aus künstlerischem Auftrag regen in dem heißen Bemühen, doch etwas mitzuteilen und auszusagen vom ostpreußischen Wesen. Deshalb hat dieser Kulturpreis seinen besonderen Akzent auf das Schaffen des künstlerischen Nachwuchses gelegt. Es soll die Leistung, das Kunstwerk bewertet werden, das unmittelbar im Jahre vor dem Verteilungstage der Öffentlichkeit bekanntgeworden ist. Wir werden mit allem und aller Sorgfalt an die Beobachtung des Schaffens und an die Auswahl herangehen. Sachkenner auf allen drei Gebieten sollen zusammengeholt und gebeten werden, den Bundesvorstand, der das Verleihungsgremium darstellen wird, zu beraten. Wir haben absichtlich nicht den Kreis so eng gezogen, dass nur ostpreußische Menschen durch die Verleihung dieses Kunstpreises Anerkennung finden sollen. In die Auswahl beziehen wir auch alle anderen deutschen Künstler ein, sofern das Thema oder eine andere Beziehung zu unserem Ostpreußen durch das Kunstwerk gegeben ist, dessen Leistung Anerkennung finden soll. Wir haben bei dieser Gelegenheit geglaubt, einer tiefempfundenen Dankesschuld Ausdruck geben zu zollen.

 

Am Geburtstag Ottomar Schreibers

Als wir vor vier Jahren unser erstes Bundestreffen hier in Bochum abhielten, da hat die feierliche Eröffnungsstunde ein besonderes Gewicht durch die Worte gefunden, die unser verstorbener Landsmann Dr. Ottomar Schreiber damals an uns richtete. Häufig wird gesagt, es gebe keine Lücke, die nicht durch Nachfolgende geschlossen werden könnte. Nun, meine lieben Landsleute, wer in der Verantwortung der Führung unserer Gemeinschaft steht, der hat wohl das Recht, glaubhaft zu bezeugen, dass die Lücke, die der Tod unseres Dr. Ottomar Schreiber gerissen hat, bisher von uns nicht geschlossen werden konnte. Ich sehe auch nicht, wie sie einmal geschlossen wird. Liebe Frau Schreiber, wir sind Ihnen von Herzen dankbar, dass Sie unserer Bitte entsprachen und heute in dieser Stunde bei uns sind.

 

Der Kulturpreis soll jährlich am Geburtstag Ottomar Schreibers, am ersten Mai jedes Jahres, verliehen werden.

 

Seite 13   Drei Träger des Preußenschildes

Ein weiterer Beschluss, den ich auftragsgemäß Ihnen und der deutschen Öffentlichkeit mitzuteilen habe, ist die Stiftung eines Preußenschildes. Wir sind nicht vermessen genug, vielleicht auch nicht töricht genug, etwa in eine Konkurrenz mit dem staatlichen Recht der Ordens- und Ehrenzeichenverleihung einzutreten. Wenn wir aber dennoch das Bedürfnis empfanden, in Form eines Preußenschildes nicht nur Frauen und Männer zu ehren, sondern damit auch etwas Wesentliches auszusagen, so deshalb, weil heute kein legitimierter Sprecher für Preußen und seine geschichtliche Leistung da ist, der etwas dazu zu sagen vermag. Wir haben deshalb bewusst den Tag der Verleihung dieses Preußenschildes mit dem Tage jenes Kontrollratsbeschlusses der Besatzungsmächte gleichgesetzt, der den Staat Preußen zur Auflösung brachte. Es ist ein stiller Protest, aber vielleicht durch die gewählte Form ein Protest, der nach unserer Hoffnung viel dringlicher zu Kopf und Herzen derer sprechen soll, die, wenn auch keine formale Legitimation, so doch eine echte Verantwortung dafür tragen, dass aus dem Gegenwartsleben und dem Zukunftsleben des deutschen Volkes Preußen und seine Leistung nicht vergessen wird. (Lebhafter Beifall.)

 

In solchen Zeiten wie 1945, also nach dem totalen Niederbruch unseres Volkes, kommen absurde Gedanken auf. Sehr merkwürdig ist doch, dass sehr kluge und sehr viel Verantwortung tragende Staatsmänner glaubten, mit einem Federstrich die Leistung eines Staates, der Jahrhunderte bestanden hat, auslöschen zu können. Nicht um Preußen und seiner Vergangenheit hier große Lobpreisungen zu halten, sondern weil wir der Überzeugung sind, dass die Ideen des wahren Preußentums auch als Fundamente bei dem Bau eines neuen deutschen Reiches Verwendung finden sollten, deshalb fühlen wir uns verpflichtet — ich möchte sagen: beauftragt —, immer wieder unsere Stimme zu erheben, und zu bekunden, dass wir diesen Staat Preußen genau so heiß lieben wie ein anderer Stamm, der in der glücklichen Lage ist, in den Grenzen und Organisationsformen seines Stammes leben zu dürfen.

 

Das wird jeder durch unser eigenes Tun und Handeln bezeugen. An diesem so viel geschmähten und bewusst verleugneten staatlichen Gebilde haben alle deutschen Stämme mitgeschaffen.

 

Bei der Schaffung dieses Preußenschildes haben wir geglaubt, einige Bestimmungen einzubauen, um einmal der Sinndeutung dieser Verleihung den rechten Maßstab zu geben. Es soll nicht leichthin eine Ehrung bedeuten, sondern nur die wenigen Besten sollen ihn tragen; nicht mehr als zehn lebende Personen, das ist der Wille der Stifter, sollen mit dem Preußenschild gleichzeitig ausgezeichnet sein dürfen. Nur ein einstimmiger Beschluss des Vorstands kann eine solche Ehrung aussprechen.

 

Ich habe nun die Ehre und Freude, meine Damen und Herren, meine lieben Landsleute, den drei ersten Trägern des Preußenschildes, die dazu durch einstimmigen Beschluss des Bundesvorstandes ausersehen sind, die Verleihungsurkunden auszuhändigen. Ich möchte bei der Nennung der Namen in aller Kürze die Gründe mitteilen, die uns veranlasst haben, diesen Persönlichkeiten diese höchste Ehrung, die unsere Gemeinschaft heute und für alle Zeiten zu vergeben haben wird, darzubringen.

 

Agnes Miegel

An der Spitze dieser Reihe steht unsere Agnes Miegel. (Lebhafter Beifall.) Es ist nicht leicht, meine lieben Landsleute, Sie wissen es, in wenigen Worten auszudrücken, was uns Ostpreußen Frau Agnes Miegel bedeutet. Ihr Name, liebe Frau Agnes Miegel, ist beinahe zu einer symbolischen Bedeutung geworden. Das haben Sie selbst oft erlebt, so oft Sie nach der Vertreibung im Kreise ostpreußischer Menschen geweilt haben. Das zu würdigen, was Ihr dichterisches Werk nicht nur für Ostpreußen, sondern für Deutschland und darüber hinaus für die abendländische Kulturwelt bedeutet, dafür ist mein Mund und dafür sind meine Worte zu schwach. Wir haben geglaubt, liebe Frau Agnes Miegel, die Beweggründe und die Absicht der Verleihung so deuten zu können, dass wir damit einen Menschen treffen, der in ganz seltenem Maße das Wesen unserer Heimat und seiner Menschen durch sein Leben, durch sein Handeln und durch seine Haltung ausdrückt. Bitte, nehmen Sie mit dieser Begründung diese Ehrung entgegen. Sie kommt aus übervollem Herzen. Sie, liebe Frau Miegel, sollen als erste in der Reihe in besonderem Maße den Maßstab setzen, den dieser oder ein kommender Bundesvorstand bei seiner nicht leichten Auswahl einmal anwenden soll.

 

Ich darf vielleicht zum ersten Mal der Öffentlichkeit den Preußenschild zeigen. Es ist ein Preußenadler auf silbernem Grund und soll nach dem Willen der Stifter bei feierlichen Anlässen von Frauen an der silbernen Kette um den Hals und bei Männern in Ansteckform getragen werden.

 

Liebe Frau Agnes Miegel, nehmen Sie diesen Schild so entgegen, wie wir ihn aus übervollem Herzen geben. Ich darf Ihnen als erste den Preußenschild überreichen.

 

Graf Brünneck

Der zweite Träger des Preußenschildes ist leider wegen seines angegriffenen Gesundheitszustandes heute nicht unter uns. Wir haben aber seine Zusicherung, dass er bereit ist, die ihm angetragene Ehrung anzunehmen. Wenn ich den Namen nenne, dann weiß ich, dass ich für die ostpreußischen Menschen keinen Unbekannten nenne. Der zweite Träger des Preußenschildes soll der ehemalige Landeshauptmann der Provinz Ostpreußen, Graf von Brünneck-Bellschwitz sein. (Lebhafter Beifall.) Lassen Sie mich dazu einige Angaben machen.

 

Graf von Brünneck-Bellschwitz wurde am 1. September 1872 im Kreis Rosenberg geboren. Damals gehörte sein Geburtsort noch zu Preußen, weil der Kreis Rosenberg noch zum ungeteilten Preußen gehörte. Erst die spätere Zeit hat das Gebiet in Ostpreußen und Westpreußen geteilt. Er entstammt einer alteingesessenen Familie. Aus dem Geschlechte der Brünneck ist eine Reihe, um den preußischen Staat sehr verdienter Männer, hervorgegangen. Ich möchte nur den Feldmarschall Karl Otto Magnus von Brünneck erwähnen, der 1813 an der Erhebung der ostpreußischen Stände gegen Napoleon maßgebend mitgewirkt hat. Der Träger unseres Preußenschilds Manfred Graf von Brünneck, war lange Jahre Landrat des Kreises Königsberg. 1916 wurde er zum Landeshauptmann der Provinz gewählt und bestellt. Dieses verantwortungsvolle Amt hat er bis zum Jahre 1928 geführt. In seine Amtszeit als Landeshauptmann fiel also das Ende des Ersten Weltkrieges und die Zeit der damals schon für unser Ostpreußenland heraufziehende Gefahr durch den bolschewistischen Osten. Auch damals schon griff man nach unserem Heimatland. Wer konnte damals wissen und sagen, ob sie die Absicht erreichen würden, sich ostpreußisches Land einzuverleiben. Damals hat Landeshauptmann von Brünneck immer an erster Stelle gestanden, wenn es galt, solche Gefahren für unsere Heimatprovinz abzuwehren, ob das im Heimatbund, ob das im Abstimmungskampf im südlichen Teile Ostpreußens war oder ob es die notwendigen Organisationen und Maßnahmen waren, die sich aus der Abwendung der unmittelbaren bolschewistischen Gefahr ergaben, die sich im Baltikum zusammenbraute, überall hat er gestanden.

 

Aber Graf Brünneck war doch noch viel mehr. Er ist eine der markantesten Persönlichkeiten auch des geistigen Lebens Ostpreußens. Wenn ich nicht irre ist er durch die Albertus-Universität etwa im Jahre 1924 mit sehr hohen Ehren bedacht worden. Damals habe ich als junger Referendar den Tag und die Stunde miterleben können — ich glaube, mein Gedächtnis täuscht mich nicht —, als ihm die Würde des Ehrensenators der Albertus-Universität verliehen wurde. Ich habe damals den Vortrag gehört, den er, ein echter Schüler Immanuel Kants, in seinem Denken, in seiner geistigen Zucht, in seiner Haltung, über Immanuel Kant damals gehalten hat. Er war eine Persönlichkeit eigengeprägten und profilierten Formats, die in allen Bereichen des ostpreußischen Geisteslebens nicht nur während seiner Amtszeit, sondern auch vorher und nachher immer von besonderer Bedeutung war.

 

Als Dr. Gille diese Worte sprach, da ahnte niemand, dass Graf von Brünneck nicht mehr unter den Lebenden war; er war am Donnerstag gestorben. Sein Tod wurde erst am Montag nach dem Bundestreffen in der Landsmannschaft bekannt.

 

Graf von Brünneck wusste von der Verleihung des Preußenschildes; der stellvertretende Sprecher Strüvy hatte ein entsprechendes Schreiben an ihn gerichtet. Graf von Brünneck antwortete darauf kurz vor seinem Tode:

 

Sehr verehrter lieber Herr Strüvy!

Ihr so freundlicher Brief vom 06.05. macht es mir besonders schwer, Ihnen sagen zu müssen, dass mir die Teilnahme an dem Empfang und der Eröffnung des Bundestreffens in Bochum durch den Zustand meiner Gesundheit verwehrt wird. Nach Gottes Ratschluss stehe ich nun wohl im fünften Akt meines Lebensganges, und dass Sie mir den Ablauf desselben durch Ihre geplante Ehrung noch so verschönern wollen, empfinde ich, wenn ich auch glaube, dass sie das, was ich in meinem Leben habe schaffen dürfen, weit übertrifft.

 

Mit herzlicher Dankbarkeit, in der ich stets verbunden bleibe als der Ihrige

Dr. Manfred Graf Brünneck

 

Graf zu Eulenburg-Wicken

Der dritte ist unser verehrter Siegfried Graf zu Eulenburg-Wicken. (Lebhafter Beifall.) Herzlichen Dank, verehrter Graf, dass Sie heute zu uns kamen. Als wir mit dem Gedanken der Stiftung eines solchen Ehrenschilds, genannt Preußenschild, umgingen, mag jedem von denen, die die Gedanken austauschten, dieser und jener vorgeschwebt haben. Ich war der Meinung, dass wir unter allen Umständen unter den ersten Trägern, die den Maßstab schaffen sollten, auch eine Persönlichkeit finden müssten, die das Soldatische im besten Sinne Preußens und unseres Ostpreußenlandes verkörpert. (Beifall.) Das hat nichts, aber auch gar nichts mit dem viel geschmähten und gelästerten Militarismus zu tun, sondern hier ist soldatisch im Sinne einer äußersten Pflicht eines Vorlebens, einer Haltung, die nicht mit dem Tragen der Uniform beginnt, und mit dem Ablegen aufhört, gemeint. Das ganze Wirken Ihrer Persönlichkeit, verehrter Graf Eulenburg, diese soldatische Haltung im guten und besten Sinne, letzten Endes nichts anderes als der Wille und die Bereitschaft zum Opfer für das Ganze, ist die Verkörperung des Soldatischen in unserer Provinz. Da glaubten wir, keinen besseren für diese hohe Auszeichnung zu finden als Sie. Wir sind stolz darauf, dass Sie, der alte Kommandeur des 1. Garderegiments zu Fuß, die höchste soldatische Auszeichnung des Ersten Weltkriegs verliehen erhielten. Ich weiß im Augenblick nicht, ob als einziger, aber sicher als einer der wenigen, erhielten Sie den Orden Pour le mérite mit Eichenlaub. Darauf sind wir alle stolz. (Beifall.)

 

Wir glauben nicht, dass man einfach Traditionen im geschichtlichen Leben eines Volkes zerschneiden kann, dass alles an Leistungen nicht mehr zeitgerecht und zeitgemäß sein soll. Ein Volk muss sich ernst mit seiner Geschichte auseinandersetzen. Diese Aufgabe haben wir vielleicht noch nicht ernst genug im deutschen Volke angepackt. Wir werden solchen Auseinandersetzungen nicht ausweichen, wir werden diese Auseinandersetzungen nicht leicht haben. Einen neuen Staat als Rahmen für ein Leben des Volkes traditionslos schaffen zu können, das ist ein Illusion, die sich sehr bald zum Schaden der Gemeinschaft auswirken müsste.

 

Im Jahre 1920, nach Beendigung des Krieges, nahmen Sie von ihrem Soldatenberuf Abschied und zogen den Soldatenrock aus. Sie übernahmen dann das väterliche Gut Wicken, das sich seit dreihundert Jahren im Besitz Ihrer Familie befand, in eigene Bewirtschaftung. Sie haben aber niemals in der Provinz Ostpreußen gefehlt, wenn es galt, Männer zu finden, die das Wort an die Gemeinschaft richteten, und wenn die Not der Anlass des Zusammenfindens war. Die Geschichte unserer Provinz zwischen den beiden Kriegen ist nie ohne Sorge gewesen. Wenn wir nicht so gut zusammengestanden hätten, und wenn wir in der Heimat nicht immer wieder Männer gefunden hätten — zu denen zählen wir auch Sie —, die das Gemeinsame herausstellten und das Trennende überwunden hätten, dann wäre die Zeit der Insellage vielleicht nicht so gut vorübergegangen. Wir wollen uns aber darüber klar sein, die Generation, der Insel-Ostpreußen ist der Anlass dazu, dass wir heute im westlichen Gebiet eine so festgefügte und unzerreißbare Gemeinschaft von Menschen gleichen Wollens und gleichen Denkens haben.

 

Nun, verehrter Graf zu Eulenburg, wir haben Ihre soldatische Haltung, die wir in Ihrer Person verehren, keinen Augenblick zur Seite gelegt, als die Vertreibung Sie und uns alle in materielle Not brachte. Auch wenn Sie keinen stolzen Uniformrock mehr trugen — wo Sie waren und standen, da standen Sie immer noch als der Kommandeur des 1. Garderegiments zu Fuß, und wenn es bei trockenem Brot war. Ihre Haltung ist uns Beispiel. Das wollen wir heute bekennen. So darf ich Ihnen als drittem Träger des Preußenschildes die Urkunde und den Schild überreichen. (Lebhafter Beifall.)

 

Graf zu Eulenburg dankte mit folgenden Worten:

 

Verehrter Herr Doktor! Ihnen und dem Vorstand danke ich aus ganzem Herzen für diese Auszeichnung. Ich kann mir es nicht versagen auszusprechen, soweit ich mein Leben überblicke, kann ich einen Verdienst für diese Auszeichnung nicht finden. Auch an die Seite einer Persönlichkeit wie Agnes Miegel kann ich mich nicht stellen. Nehmen Sie darum den herzlichen Dank entgegen. Ich werde diese Auszeichnung im Sinne Ihrer Worte als ein Denkmal für Preußen verehren (Beifall.)

 

Dr. Gille schloss: Liebe Landsleutel Wir alle hoffen, dass der Bundesvorstand, gleichgültig, wie er einmal zusammengesetzt sein möge, die Maßstäbe, die wir heute uns zu legen bemühten, als eine Verpflichtung betrachten wird.

 

Wir stehen damit am Ende unserer feierlichen Eröffnungsstunde unseres Bundestreffens. Was wir über unser Wollen im politischen Bereich zu sagen haben, das soll auf der Kundgebung geschehen. Allen, die heute hierher gekommen sind, um diese Stunde für uns zu einer Feierlichkeit zu machen, darf ich noch einmal im Namen der Landsmannschaft sehr herzlich danken. (Beifall.)

 

Mit weihevollen Klängen aus dem Streichquartett Nr. 1. von Joseph Haydn, dem Schöpfer der Melodie, die zur Hymne aller Deutschen wurde und aus dem vierten Streichquartett des Titanen Ludwig van Beethoven, klang die Stunde aus. Und wieder grüßte vom Turm das Glockenspiel Bochums mit dem Lied unserer Heimat.

 

Seite 14   „Das hätte ich nie für möglich gehalten …“

Eindrücke und Beobachtungen auf unserem Bundestreffen.

Bleigrau hing der Himmel über der schlafenden Stadt, als wir uns in der Frühe des Sonntags fröstelnd auf den Weg machten, um die Ankunft der Landsleute auf dem Bochumer Hauptbahnhof mitzuerleben. Wenn wir geglaubt hatten, die Ersten zu sein, dann hatten wir uns getäuscht; überall trafen wir die Helfer der Landsmannschaft, die bereits Auskunftstellen und Kassen für den Verkauf der Festplaketten und der Festschrift eingerichtet hatten. Über Nacht waren schon Plakate und Hinweisschilder angebracht worden, um den Landsleuten den Weg zur BV-Halle zu erleichtern.

 

Besorgt gingen unsere Blicke immer wieder zum Himmel zu den schweren Regenwolken oben. Würde das Wetter sich halten? Würden viele unserer Landsleute aus der Umgebung Bochums sich durch das Wetter abschrecken lassen?

 

Im Bahnhof selbst herrschte schon reger Betrieb. In den Wartesälen trafen wir Landsleute, die bereits in der Nacht angekommen waren und sich bei einer Tasse Kaffee und lebhaftem Gespräch über das nasskalte Wetter trösteten. Der Verkauf der Festplaketten war hier schon im vollen Gange. Als dann die Frühzüge mit den Sonderwagen für die Teilnehmer des Bundestreffens einliefen, waren die Bahnsteige und die Überführungen zeitweise so überfüllt, dass die Menschenmenge sich nur zentimeterweise vorwärtsschieben konnte. Hier bewährte sich wieder einmal der ursprüngliche ostpreußische Humor, das Hinnehmen eines Zustandes, an dem man im Augenblick doch nichts ändern kann. Scherzworte flogen hin und her. Überall hörten wir den vertrauten Klang der ostpreußischen Sprache, an der man sofort den Landsmann erkennt.

 

Als sich die ersten Gruppen aus der Bahnhofshalle ins Freie schoben, setzte der Regen ein.

 

„Na, wenn das man bloß nicht so bleibt", sagte eine der Frauen und tastete besorgt nach ihrem neuen Hut. „Ach, lass man, Muttchen", tröstete ihr Mann und schob sie sacht vorwärts. „Weißt, Wir sind doch nicht von Zucker!“

 

Wir ahnten alle noch nicht, dass dieser graue Nieselregen sich im Laufe des Tages noch verstärken sollte und dass er den ganzen Sonntag über bei uns hängen bleiben würde. Aber so schnell sind richtige, Ostpreußen, ja nicht unterzukriegen!

 

Stunde um Stunde schob sich nun bis zum Beginn der Großkundgebung ein nicht abreißender Menschenstrom durch die sonntäglich stillen Straßen zur BV-Halle hin. Dazwischen trafen die ersten Sonderbusse ein; die Parkplätze füllten sich schnell mit Privatwagen, von denen jeder so voll besetzt war, wie es sich nur irgend machen ließ.

 

Die Bochumer waren noch nicht aufgestanden an diesem frühen Morgen. Die Ostpreußen waren unter sich. Wie Angehörige einer großen Familie wanderten sie einträchtig durch den Regen; Fragen gingen hin und her über das Woher und Wohin, und die Frage nach dem Woher schloss immer auch den Ort aus der Heimat ein, aus dem der andere stammte.

 

Auch die genaueste Vorplanung auf dem Papier kann über den Haufen geworfen werden, wenn Unvorhergesehenes dazwischenkommt. Bereits in den frühen Morgenstunden war die riesige BV-Halle zur Hälfte gefüllt. Immer neue Menschenmassen drängten nach. Der Besucherstrom übertraf die kühnsten Erwartungen. In letzter Minute mussten noch zehntausend Stühle zusätzlich beschafft werden, ein fast unlösbares Problem. Die Stühle waren schließlich aufzutreiben; woher sollte man aber am Sonntagmorgen so schnell die nötigen Arbeitskräfte zum Transport und zum Aufstellen nehmen? Eine Anfrage in der Sammelunterkunft der ostpreußischen Jugend genügte, — sofort standen die freiwilligen Helfer zur Verfügung. Die Jungen der DJO luden auf und ab, reichten die Stühle in Ketten weiter, und in kurzer Zeit fanden die Landsleute neue Sitzplätze vor.

 

Nur den Regen konnte niemand abstellen. Die Helfer an den Kassen, vor der BV-Halle hatten sich, so gut es ging, eine Mauernische oder ein vorspringendes Dach zum Schutz gesucht. Einen Verkäufer trafen wir draußen, der seinen Regenschirm an einem Bindfaden in den Zweigen eines jungen Baumes über sich befestigt hatte. Jeder suchte sich zu helfen, so gut er konnte.

 

Schon vor Beginn der Kundgebung war der riesige Raum der BV-Halle, der über achtzigtausend Menschen fasst, überfüllt. Die Landsleute, die keinen Sitzplatz mehr gefunden hatten, standen enggedrängt in den Gängen und an den Seitenwänden. Zehntausende mussten draußen bleiben und verfolgten den Verlauf der Kundgebung über die Lautsprecher. Viele Tausende mussten umkehren, als der Regen sich verstärkte.

 

Wir zwängten uns zwischen den Landsleuten in der Halle hindurch und stellten fest, dass trotz der Enge und der riesigen Ausdehnung der Halle die Aufmerksamkeit unserer Landsleute auch in den hinteren Reihen der Halle ungeteilt den Rednern galt. Diese Landsleute konnten die Rednertribüne und den Sprecher an der Stirnseite der Halle nicht sehen. Und doch lag gespannte Aufmerksamkeit auf ihren Gesichtern. Wenn man die Blicke über die Reihen schweifen ließ, dann fand man viele Männer und Frauen, deren Züge durch harte Jahre der Entbehrungen und vielfältiges Leid geprägt waren. Alte Menschen waren darunter, gebeugt vom Leben und doch nicht ohne Hoffnung; junge Mütter mit kleinen Kindern auf dem Arm. Viele junge Menschen, die ebenso gespannt lauschten wie die Landsleute aus der älteren Generation. Völlig vergessen schienen während dieser Kundgebung alle Unterschiede des Standes, des Herkommens, der Bildung. Viele von ihnen haben sicher nur unter Entbehrungen nach Bochum kommen können. Aber ob sie ihre letzten Groschen aufeinandergelegt hatten, um diese Fahrt zu ermöglichen oder ob sie die Fahrt nach Bochum im eigenen Wagen unternehmen konnten, — dass sie alle gekommen waren, zeigte stärker als alle Worte, dass sich unsere Landsleute durch nichts und niemand abbringen lassen von ihrem festen Willen, zur gemeinsamen Heimat zu stehen. Alle waren in diesem Augenblick eine Familie, die zusammengehört und aus deren Mitte einer aufsteht und das ausspricht, was alle bewegt.

 

Ich glaube, dass wir allen diesen Landsleuten, die nach Bochum gekommen sind, um eindeutig vor aller Welt ihre Zusammengehörigkeit und ihren Willen zu friedlicher Rückkehr in die Heimat darzutun, von Herzen danken sollten, dass sie gekommen sind. Wir sollten ihnen danken, dass diese Willenskundgebung durch ihre Anteilnahme nicht nur zu einer äußeren Demonstration wurde, sondern dass ihre Bewegtheit, die aus innerstem Herzen kam, jedem Beobachter zeigte, wie unerschütterlich wir Ostpreußen an unserer angestammten Heimat festhalten.

 

Schon während der Begrüßungsworte brauste der Beifall durch die riesige Halle. Zu einer eindeutigen Kundgebung wurde dieser Beifall während der Rede des Sprechers unserer Landsmannschaft, Dr. Alfred Gille. Seine Worte, die unmittelbar aus dem Herzen kamen, fanden auch den Weg zu den Herzen seiner Landsleute. Als er von der Verständigungsbereitschaft der Ostpreußen sprach und von der Möglichkeit eines friedlichen Gespräches mit den Polen, da ging starker Beifall durch lie Halle. Für die anwesenden Vertreter der polnischen Presse war dieser Augenblick wohl einer der eindrucksvollsten während der gesamten Kundgebung. Nichts kann stärker den Willen zur friedlichen Verständigung mit dem polnischen Volk deutlich machen, als diese Zustimmung der Achtzigtausend.

 

Ich kannte den Mann nicht, der neben mir stand — ich weiß nur, dass es kein Landsmann war — der nach Schluss der Kundgebung seinen Eindruck in die Worte fasste: „Das hätte ich nie für möglich gehalten. Ich glaube nicht, dass eine solche eindeutige Zusammengehörigkeit irgendwo anders in Deutschland möglich ist“.

 

Der tiefe Eindruck der Kundgebung war noch spürbar, als wir am Nachmittag, einen Rundgang

durch die Gaststätten machten, in denen die Landsleute aus den einzelnen Heimatkreisen sich zusammengefunden hatten. Auch hier waren die erwarteten Besucherzahlen weit übertroffen worden. Schon beim Betreten eines solchen Raumes drang den Besuchern das Summen vieler Gespräche ins Ohr. Auch wenn unsere Landsleute heute nicht mehr, wie noch vor vier Jahren, auf der Suche nach Verwandten und Bekannten aus der engeren Heimat sind, so Standen doch die Gespräche über die Heimat und über die Menschen, die einem vertraut waren, im Mittelpunkt dieser Zusammenkünfte. Es war, als wollten alle diese wenigen Stunden nutzen, um so viel wie möglich mit Landsleuten aus ihrer engeren Heimat zu sprechen und Erinnerungen und Neuigkeiten auszutauschen.

 

Junge Menschen, die sich nie zuvor gesehen hatten, fanden sich abseits von der älteren Generation zu Gesprächen zusammen. Und wenn auch Ausgelassenheit und Frohsinn vielfach zu ihrem Recht kamen, so fanden wir doch, in vielen Gesprächen noch den Nachhall der Kundgebung am Vormittag und der warmen Worte, die der Sprecher der Landsmannschaft an seine Landsleute gerichtet hatte.

 

Leider hatte auch hier der Regen manche Pläne zunichte gemacht. Landsleute, die sich darauf gefreut hatten, Bekannte und Freunde aus anderen Heimatkreisen aufzusuchen, wurden durch das schlechte Wetter zurückgehalten. Nur einige Unentwegte sahen wir, in Gesprächen versunken, unter ihren Regenschirmen draußen auf den aufgeweichten Wegen hin- und hergehen. Die anderen blieben in ihren Gaststätten beisammen, bis die ersten von ihnen an die Heimfahrt denken mussten. Die Kreisvertreter und ihre Mitarbeiter waren in den meisten Gaststätten den ganzen Nachmittag lang umlagert von Landsleuten, die Rat und Auskunft suchten.

 

Vom frühen Abend an rollten die Busse mit den Landsleuten wieder zurück nach allen Richtungen. Die Zurückgebliebenen rückten noch enger zusammen. Eins hatten sie aber wohl alle mitgenommen von diesem Tag des Wiedersehens in Bochum: Ein starkes Gefühl der Zusammengehörigkeit, das weiter wirken wird, bis in die kleinsten Dörfer und entlegensten Gegenden, überall hin, wo Ostpreußen heute wohnen.

 

Seite 14   Ostpreußische Kammermusik beim Bochumer Bundestreffen.

Dass Ostpreußen sich seiner Musikgeschichte nicht zu schämen braucht, ist bekannt. Aber die Werke der großen ostpreußischen Komponisten sind (abgesehen etwa von Nicolais Oper „Die lustigen Weiber von Windsor") nicht eben oft zu hören. Deshalb hätte man dem Kammermusikabend beim Bundestreffen in Bochum stärkeren Zuspruch gewünscht, als er tatsächlich erhielt. Immerhin, die Musikfreunde, die gekommen waren, wurden reich belohnt. Es stellte sich heraus, dass das Auditorium Maximum der Bochumer Verwaltungs- und Wirtschaftsakademie ein idealer kleiner Konzertraum ist, in welchem die gewählten Werke, von hervorragenden einheimischen und auswärtigen Künstlern dargeboten, klar und eindringlich zu den Hörern sprachen.

 

Im Programm begegneten sich Romantik und Neuzeit. Des Königsberger Hermann Goetz 1874 in Zürich entstandenes Quintett für Klavier, Geige, Bratsche, Cello und Kontrabass ist ein leidenschaftlich aufbegehrendes Bekenntniswerk, in welchem die Musik ringt und singt. Gegenüber den trotzigen Ecksätzen bringen die beiden Mittelsätze Aufhellung und Entspannung. Dabei bleibt das anmutige Menuett mit seiner kanonartigen Melodie am ehesten im Ohr haften. Die Wiedergabe durch die bekannten Kölner Virtuosen Helmut Zernick, Heinz Herbert Scholz, Helmut Küfer und Emil Morneweng, mit denen die Berliner Pianistin Anneliese Schier-Tiessen einmütig zusammenwirkte, wurde der Eigenart des Werkes voll gerecht; sie stand im Zeichen besten Gelingens. Hermann Goetz verehrte Brahms; er steht ihm bei allem Eigenstreben auch mit seiner romantischen Tonsprache nahe.

 

Dass Brahms für einen heute lebenden ostpreußischen Komponisten durchaus noch kein überholter Begriff zu sein braucht, bewies der aus Insterburg stammende, in Lübeck wirkende Gerhard Wiemer, der sich mit zwei Bochumer Künstlern, dem Geiger Alfred Oligmüller und dem Cellisten Helmut Gorn, zum Vortrag seines romantisch schwärmenden, melodisch ebenso schlicht wie klar gestalteten, vielleicht noch etwas zu redseligen Klaviertrios verband.

 

Zwei Werke des vor einigen Wochen an dieser Stelle gelegentlich seines 70. Geburtstages eingehend gewürdigten Königsbergers Heinz Tiessen, der neben Otto Besch der bedeutendste lebende ostpreußische Komponist ist, bildeten die gehaltvolle zweite Hälfte des Programms. Tiessens Duo-Sonate für Violine und Klavier opus 35 zählt zu den stärksten und persönlichsten Werken ihres Schöpfers und hat mit ihrem kraftvollen, von der Spätromantik wegstrebenden Neutönertum (insbesondere ihrer stampfenden, eigenwilligen Rhythmik) etwas von Bartokscher Erdgebundenheit. Helmut Zernick und Anneliese Schier-Tiessen sorgten hier für eine beglückend gültige Wiedergabe. Am Schluss stand Tiessens ebenso kunstvoll geformtes wie naturseliges Divertimento für Flöte, Oboe, Klarinette, Horn und Fagott, opus 51, dessen Kopfsatz durch die Glocken von Big Ben inspiriert wurde, wohingegen der Schlusssatz sich dem Ruf der vom Komponisten so geliebten Amsel verschreibt. Das wird dann in der Ausspinnung „kleine Schularbeit" genannt, ist in Wirklichkeit aber eine Meisterarbeit. Die Städtische Bläser-Kammermusikvereinigung Bochum, bestehend aus den Herren Otto Schneeberg (Flöte), Wilhelm Rust (Oboe), Hans Heinen (Klarinette), Rudolf Voss (Horn) und Emil Mechler (Fagott) nahm sich dieses Werkes mit schöner Einfühlung und virtuosem Können an. Die Hörer dankten mit herzlichem Beifall. Erwin Kroll

 

Seite 14   Gemälde von Ernst Mollenhauer

In den Ausstellungsräumen der Stadt Bochum im Hause Metropol eröffnete der aus Ostpreußen stammende Bochumer Kultur- und Schuldezernent, Stadtrat Gehrmann, eine nahezu siebzig Gemälde und Aquarelle umfassende Kollektivausstellung von Werken Ernst Mollenhauers. Mit der Nennung des Namens dieses Malers taucht unwillkürlich die Vorstellung von Nidden auf, diesem in der unvergleichlichen Nehrungslandschaft gelegenen Fischerort, der zum Sommeraufenthalt vieler bekannter Maler wurde. Als einer der ersten stellte hier Lovis Corinth die Staffelei auf. In Tapiau, der Geburtsstadt von Corinth, kam auch Ernst Mollenhauer zur Welt; er wurde dort am 27. August 1892 geboren. Er besuchte die Königsberger Kunstakademie und gehörte den Malklassen von Richard Pfeiffer und Arthur Degner an. Viele Jahre lebte er dann in Nidden, wo er zusammen mit seiner Frau, einer geborenen Blode, das renommierte Gästeheim Hermann Blode leitete. In jenen Jahren kam er wenig zum Malen, aber das eingesammelte Gut des Schauens wirkte weiter.

 

Dass Ernst Mollenhauer im hohen Maße die Gabe verliehen worden ist, aus dem Vorrat zu schöpfen, wurde man wieder bei dieser Ausstellung gewahr. Wohl nicht ohne Grund wählte er in der Aufstellung der Werke, unter der Zahl eins, ein Gemälde „Boote am Meer". Die heranrollende See mit den ausgreifenden weißen Brandungsstreifen hat ihn als Motiv oft beschäftigt. Im Bilde „Nordweststurm" tobt die gewaltige Kraft des Meeres. Der Zug zur Darstellung des Fließend-Bewegten und des leuchtenden Sonnenballs ist Mollenhauer besonders eigentümlich. „Wanderer in der Düne", so nennt er ein Ölbild; doch die beiden Wanderer sind mehr Staffage, wichtig ist die kreisende Sonne, deren Licht vom grellen Weiß sich fortschwingt und in blauen Zitterringen ausläuft. Das Braun des Sandbodens unten ist der Ausdruck der festen, unbewegbaren Materie.

 

Zu den Reflexionen aus der Niddener Zeit gesellen sich Bilder, die der Künstler in der Marsch, in Frankreich und auf Sylt gemalt hat. Das schwere Karmin eines Viaduktes, die flickerartigen Wolken in einem starren Firmament über einer monotonen Straße in Tréboul sind ausgewogene, statisch gebaute Bilder.

 

Mollenhauer ist ein Maler der Landschaft; figürliche Darstellungen und Kompositionen sieht man weniger. Erstaunlich stark ist die vitale Kraft, die manchen seiner Bilder innewohnt.

 

Seite 15   Bekenntnis der ostpreußischen Jugend

Auf der Kundgebung des Bundestreffens unserer Landsmannschaft wurde dieses Wort unserer Jugend gesprochen:

 

Wir ostpreußischen Mädchen und Jungen treten heute zum ersten Male vor die Öffentlichkeit, um zu bekunden:

 

Wir verwahren uns gegen die Behauptung, dass wir unsere ostpreußische Heimat vergessen haben.

 

Wir bezeichnen als Lügner den, der uns unterstellt, wir wollen nicht in die Heimat unserer Eltern, in unsere Heimat zurückkehren. Wir empfinden die Verpflichtung gegenüber unserer Mutter Ostpreußen. Wir sehen unsere Aufgabe darin, im deutschen Volk, in Europa und in der Welt das Bewusstsein wachzurufen und wachzuhalten, dass mit der Vertreibung der Deutschen aus dem europäischen Osten die Freiheit verschwunden ist.

 

Siebenhundert Jahre abendländischer Geschichte sollen ausgelöscht sein? Tyrannei soll herrschen, wo Freiheit und Toleranz regierten?

 

Darum wollen wir Menschen erziehen, die in Glauben und Recht wieder echte Maßstäbe in sich tragen und danach handeln. Wir sind nicht in das Leben gestellt, um zu verdienen, sondern um zu dienen.

 

Die Nachwelt soll nicht einmal von uns sagen: Als sie aus der Heimat vertrieben wurden, da weinten die einen, die andern tanzten auf den Trümmern um das goldne Kalb.

 

Die Zeit fordert von uns Bereitschaft, Entschiedenheit und Tat: Hier und heute wird die Heimat im Herzen bewahrt. Hier und heute wird die Heimat verteidigt. Hier und heute wird die Heimat neu errungen. Unser Mutter Ostpreußen die Treue. Nur so unserer Heimat die Freiheit.

 

Das gelobt die ostpreußische Jugend beim Klange der Silberglocke des Königsberger Domes

 

Seite 15   Die jungen Ostpreußen sind wach! 1300 Jungen und Mädchen aus den Jugendgruppen waren zu dem Bundestreffen nach Bochum gekommen

Foto: In einer Turnhalle in Bochum zeigen die einzelnen Gruppen beim Volkstanz ihr Können.

 

Foto: Sehr fröhlich ging es in der Märchenstunde zu, die Margarete Kudnig auf dem Bundestreffen in Bochum den Kindern bereitete. — Wir berichten darüber.

 

Foto: In der Ausstellung, „Ostpreußische Geschichte und Leistung" war von unserer Jugend besonders das Modell eines Kurenkahnes umlagert.

 

Bei der Großkundgebung unseres Bundestreffens in Bochum in der BV-Halle wird das Gewirr von vielen Tausenden von Stimmen durch Trommeln unterbrochen, und alle Köpfe wenden sich dem Mittelgang zu. Über der Menge leuchten die Wimpel der Jugendgruppen der DJO und bewegen sich nach vorne zur Bühne zu. Man verliert leicht den Überblick in der riesigen Menge, aber es sind bei ungefährer Zählung etwa 1300 ostpreußische Jungen und Mädchen aus den Jugendgruppen, die trotz Regen und Wind nach Bochum gekommen sind und nun hier vorne stehen. Die vielen Tausende in der weiten Halle sehen; die ostpreußische Jugend ist da, wo es um die Heimat geht! Sie wird ihre Aufgabe nicht vergessen! Vor der Schale mit ostpreußischer Erde werden Kerzen entzündet — das Feuer wurde in einer kleinen Lampe vom Mahnmal der Vertriebenen in Berlin gebracht — und dann brennt das Licht dort vorne vor den Reihen der Jugend während der ganzen Kundgebung, leuchtend und stetig. Selbst wer ganz hinten am Ende der Halle steht, wird dies Bild mitnehmen als Symbol dafür, dass auch in den Herzen der Jugend die Liebe zur Heimat brennt.

 

Draußen fällt der Regen auf das Dach der großen Werkhalle, drinnen ist es voll bis zum letzten Platz. Auf der Bühne mit dem ausdrucksvollen Ostpreußen-Wandbild steht die Jugend mit den Wimpeln der einzelnen Gruppen. Seitlich davon, dichtgedrängt auf dem knappgewordenen Raum, leuchten die bunten Trachten der Mädchen. Manche müssen noch den Regen aus den Haaren und Jacken schütteln, aber das Bild bleibt bewegt und froh bei so vielen lachenden Gesichtern. Vor der Bühne steht das Fanfaren-Korps der Düsseldorfer DJO, wie ein Weltwunder angestaunt von ein paar Knirpsen, die durch irgendwelche Lücken den Weg bis nach vorne gefunden haben. Einmal da hineinblasen dürfen, werden die Sechsjährigen denken, das muss herrlich sein! Oder einmal dort vorne einen Wimpel halten! In ihren Augen spiegelt sich das ganze Geschehen wider, — heute noch als ein buntes Schauspiel, morgen aber als eigene Verpflichtung und Aufgabe, wenn sie selber in den Kreis der Jugend hineinwachsen.

 

Die dort vorne stehen, haben viele Mühen auf sich genommen, von der langen Fahrt nach Bochum angefangen bis zur provisorischen Übernachtung in Schulen und dem langen Stehen während der Veranstaltungen. Sie opfern auch sonst viel Zeit für ihre Gruppenarbeit. Alles das sieht man hier in Bochum nicht unmittelbar. Aber die Tausende in der Halle spüren doch, dass das hier mehr ist als nur ein farbenfrohes Bild fürs Auge. Dass sich hier ein Kreis um Jugend und Alter schließt, der selten so deutlich sichtbar wird. Und manch einer wird den tröstlichen Gedanken mit nach Hause nehmen, dass hier eine Generation von jungen Ostpreußen, nachwächst, die weiß, worum es geht.

 

Zwei Stunden später, werden noch, mehr bange Blicke zum Himmel emporgeschickt als am Morgen. Das geplante Singen und Volkstanzen der Jugend auf dem Rathausplatz fällt buchstäblich ins Wasser, weil der Regen gar nicht aufhören will. Das schadet zwar nicht der guten Laune der Gruppen, die sich nun in der Turnhalle der Schule in der Alleestraße versammeln, aber es nimmt die Möglichkeit, hier nun auch einmal den Älteren und den vielen anderen Jungen und Mädchen einen Teil von dem zu zeigen, was in den Gruppen an praktischer Arbeit geleistet wird, was an Beschwingtheit und Frohsinn da ist und nach Ausdruck verlangt.

 

Die Turnhalle ist fast zu klein für die vielen, die sich eingefunden haben. Das Singen in diesem Kreis macht Freude, die jungen Stimmen gehen schnell mit und gern. Man spürt, dass sie oft und viel singen. Eine Polonaise zum Beginn lässt die letzte Fremdheit verschwinden, die vielleicht noch hier und dort zwischen den Gruppen aus den verschiedenen Gegenden bestehen mag. Lachend ziehen die Paare durch die bunten Reihen der Kameraden, und später beim gemeinsamen Tanz wächst die frohe Stimmung noch mehr. Bald stehen regennasse Schuhe an der Seite, und auf Strümpfen geht's weiter. Was tut's, dass die weiße Farbe der Strümpfe allmählich verschwindet, dass draußen der Regen immer heftiger wird, dass die ersten Gruppen schon ans Abschiednehmen denken müssen, — hier entfaltet sich der frohe Sinn einer festgefügten Gemeinschaft, der sich auch auf die Außenstehenden und Zuschauer überträgt.

 

Beim Volkstanz zeigen Gruppen aus Kamen, Lengerich, Gütersloh, Opladen, Minden und Aachen ihr Können. Da ist kein totes Schema, — jede Gruppe tanzt anders, verleiht ihren Bewegungen den eigenen Ausdruck. Am schönsten ist das Bild dort, wo die kräftigen Farben der echten Trachtenkleider bei den Mädchen aufleuchten, und wo auch die Jungen in der rechten Art gekleidet sind. Vielleicht werden es im Laufe der Zeit noch mehr werden, die diese Kleidung tragen, das wäre zu wünschen und könnte das Bild noch mehr abrunden.

 

Der Abschied ist herzlich und vertraut, als die ersten Gruppen sich auf den Weg machen müssen. Die hier geschaffene Fühlungnahme wird weiterwirken, wenn jeder wieder an seinem Platz in Schule oder Beruf stehen wird. Dann ist er wieder allein in einer Welt von Menschen anderer Herkunft, aber er kann das leichter in dem Bewusstsein dieser Gemeinschaft, die er hier miterlebt. Die jungen Ostpreußen sind wach und wissen um ihre Verpflichtung, das geht als tröstende und in die Zukunft weisende Gewissheit vom Bochumer Treffen aus.

 

Seite 15   Das „Steckenpferd-Preisausschreiben“

Die Gewinner

Am 25. April 1957, war der letzte Einsendetermin für das „Steckenpferd“-Preisausschreiben. Die eingegangenen Briefe eröffnen einen Blick in die verschiedensten Interessen und Liebhabereien der Jungen und Mädel: Pflege von Pflanzen und Tieren, Anlegen von Sammelmappen über Literatur, Kunst, Malerei, Bücherlesen, Tagebuch führen, Gedichte schreiben, Handarbeiten machen und Basteln, Zeichnen und Malen, Ausgestalten des eigenen Zimmers, Sport und Tanz, und so weiter in bunter Reihe.

 

Es macht Freude zu lesen, wie sehr sich die einzelnen mit Haut und Haar ihrem „Steckenpferd" verschrieben haben. Da wird liebevoll ausgemalt, wie diese Freizeitbeschäftigung aussieht, und in vielen Briefen steht der Satz: :„Ich wünschte nur, ich hätte noch mehr Zeit dafür!"

 

Mit Hauptpreisen ausgezeichnet wurden folgende Einsender:

1. Gisela Bachler, Mengershausen bei Göttingen,

 

2. Annemarie Behrendt, St. Andreasberg im Harz, Silberstraße 406,

 

3. Arvid Göttlicher, Helmstedt, Schwanefelder Weg 58,

 

4. Dietrich Grohnert, Itzehoe, Wilhelmstraße 8 (Seinen Bericht über den Flugmodellbau habt ihr in der Jugendbeilage vom 04.05.1957 gelesen),

 

5. Helmut Stenzel, Jastorf über Bevensen, Lüneburger Heide,

 

6. Karin Tinkewirth, Gandersheim am Harz, Neustadt 8.

 

Weitere Preise erhielten außerdem:

1. Margot Brenneisen, Langenhorst 104 über Burgsteinfurt (Westf),

 

2. Anke Brühn, Süsel, Post Neustadt (Holst),

 

3. Herbert Eggert, Mosbach 59, Post Gersfeld/ Rhön,

 

4. Otto Hausmann, Frankenthal (Pfalz, Wormser Straße 110,

 

5. Werner Kallender, Essen-Katernberg, Zollvereinstraße 78,

 

6. Heinz Merz, Oppenheim a. Rh., In den Weingärten 10,

 

7. Eberhard Steinke, Bühl/Baden, Hauptstr. 120a.

 

Wir werden den Preisträgern mehrere Buchtitel nennen, und jeder kann sich dann unter den Büchern eins auswählen. — Ausschnitte aus den einzelnen Beiträgen zu diesem Preisausschreiben werden wir in den folgenden Nummern bringen.

 

Seite 16   „Uhleflucht" am Stintfang. Junge Gumbinner trafen sich in Hamburg.

Foto: Fröhliche Stunden verlebten etwa dreißig junge Gumbinner auf einem Heimabend zusammen mit einer Gruppe der DJO Hamburg. In der Jugendherberge am Stintfang, die unmittelbar über dem Hamburger Hafen liegt, fanden sich Gumbinner Jungen und Mädchen zu ihrer vierten Freizeit zusammen.

 

Schon von weitem klang uns fröhliches Singen und Lachen entgegen, als wir am ersten Sonntagabend im Mai die jungen Gumbinner in der Jugendherberge am Stintfang in Hamburg besuchten.

 

Das waren junge Menschen aus allen Teilen Deutschlands, Schüler und Berufstätige, die sich hier zu einer Freizeit zusammengefunden hatten, junge Menschen, von denen die meisten sich vorher noch niemals gesehen hatten und die schon in den ersten Stunden dieses Treffens zusammensaßen, als ob sie seit langem miteinander vertraut wären. Die meisten von ihnen haben ihre ostpreußische Heimat nur noch in undeutlicher Erinnerung, weil sie als Kinder schon nach Westdeutschland kamen. Aber in den Gesprächen mit diesen jungen Menschen wurde schnell klar, was sie alle miteinander verband. Im Elternhaus und bei jeder Begegnung klingen immer wieder die Gespräche über die Heimat auf. Auch wenn sie hier im Westen einen völlig neuen Lebenskreis gefunden haben, wenn Freundschaften und vielfältige Interessen ihnen hier neue Bindungen gebracht haben, so bleibt die Heimat für sie alle doch das große, gemeinsame Erlebnis, die starke Bindung, die in ihren Herzen weiter besteht.

 

Eine der Jungen Gumbinnerinnen, die zweiundzwanzigjährige Lore, sagte mir: „Wenn man zu einer solchen Freizeit kommt, dann ist es, als käme man nach Hause“.

 

Alle Altersstufen zwischen sechzehn und dreißig Jahren waren unter diesen Jungen und Mädchen vertreten. Für den achtzehnjährigen Oberschüler Klaus Peter, der einmal Ingenieur werden will, ist das Wichtigste an dieser Begegnung das persönliche Gespräch mit jungen Menschen, die durch die Liebe zur gemeinsamen Heimat miteinander verbunden sind. Er wünscht sich für jedes dieser Treffen Lichtbildervorträge über die Heimat: „Wir wissen ja viel zu wenig davon; was wir als Kinder gesehen haben, ist zu wenig. Und weil wir keine Möglichkeit haben, unsere Heimat auf Wanderungen und Fahrten kennenzulernen, sollte man uns die Landschaft, die Bauten und die Menschen unserer Heimat so oft wie möglich in Bildern zeigen, damit wir wieder mit ihr vertraut werden. Ganz von selbst ergeben sich dann die Gespräche über die Heimat. Und man kann zu Hause die Eltern noch dieses und jenes fragen und bekommt langsam ein richtiges und vollständiges Bild von unserem Ostpreußen“.

 

Lassen wir für alle diese jungen Menschen, die an der Gumbinner Jugendfreizeit in Hamburg teilgenommen haben, Erna aus Sadweitschen im Kreise Gumbinnen sprechen. Wenn sie es neben ihrer beruflichen Arbeit irgend ermöglichen kann, dann fährt sie zu jeder Begegnung der Gumbinner Jugend. Sie sagt dazu: „Für uns liegt die Heimat in den Menschen aus der Heimat. Jede Begegnung gibt uns ein starkes Gefühl der Zusammengehörigkeit. Ich freue mich schon wochenlang auf jede dieser Freizeiten“. Erna hat in ihrer Kindheit noch das heimatliche Platt gesprochen. Die meisten ihrer Briefe, die an Freunde und Bekannte gehen, sind in ostpreußischem Platt geschrieben. In ihrem Brief an eine andere junge Ostpreußin, die diesmal nicht dabei sein konnte, erzählt sie von ihren Eindrücken bei dieser Begegnung der Gumbinner Jugend:

 

„Min leewet Lottke!

Öck wöll Di e bößke von onsre Gumbinner Frietiedgestaltung ön Hamburg vertelle. Schoad, dat Du nich doabi sin kunnst. De Herr Kuntze ut Augschtopeene un de Herr Hefft ut Gumbinne hebbe sick wahrraftig väl Meej mött ons jemoakt. Du warscht erstaunt sön, dat öck schon wedder doabi wär. Weetst, dat ös ömmer to scheen, wenn wi tosamme koame. Wi feele ons wi ön eene groote Familie. Stell Di moal vär, ön onsre Gumbinner Familie sönd all äwer tweeduusend Marjellkes un Junkes von 14 bis 30 Joahr. On nu hebbe sick äwer dreißig ön Hamburg opp veer Doagkes ön de Jugendherberg Am Stöntfang getroffe.

 

Am Sinnoawend wär wi bi Hagenbeck, de Oape gefulle ons am beste. Dann hebbe wi e Hoawerundfoahrt gemoakt. Doa kunnst du väl groote Schiffe sehne. Weetst noch, wenn wi to Hus öm Brottrog e Diegrundfoahrt moagde? Wenn doa noch so e lachuddriger Lorbaß drin huckd, köppt wi meistens ömm.

 

Am Oawend hebb wi ons äwer dat Thema unterhoale: „Wat kann öck fär de Wiedervereinigung done?“ Dat eene, wat wi alle könne, an onsre Landslüd un Bekannte ön de Mittelzon Breefkes schriewe un wenn meeglich ok Paketkes hennschöcke. Se sulle durt nich denke, dat wi se verjäte.

 

Segg moal, häst am Sinndag dat Hoawekonzert öm Rundfunk jeheert? Doa ös Di bestömmt dat dolle Klatsche oppjefalle. Stell Di vär, morjens noa sechs Uhr woak wi von eener scheenen Music kopp. Doa hadst Du seene sulld, wi alle ut de Bedde runderhobste, wi funde nich schnell jenog onsre Wuschen. Doa späld de Musickkapell vom Norddietsche Rundfunk unde ön onsre Herberg tom Hoawekonzert.

 

Am Vörmäddag ging ons Familievoader Kuntze mött ons to de Michaeliskerch. Du, dat ös oawer e scheene, groote Kerch. Un de Herr Farr hät ons ok erwähnt. He säd, he begreeßt eene Jugendgrupp ut Gumbinne, Ostpreiße, dä hier anwesend ös.

 

Öm Jästebook vonne Herberg hebb wi ons als Gumbinner Jugendgrupp önjedroage. Et ward doa so manch eener doaröwer noadenke. Vleicht seekt dat moal eener oppe Landkoart, oawer opp manche niee ward he Gumbinne leider nich mehr finde.

 

Oawends keem ons de ostpreißische Jugend ut Hamburg beseeke. Wi hebbe tosamm jesunge, jespält un jedanzt.

 

Du sittst, leewet Lottke, wo wi Ostpreiße tosamme koame, ös dat ömmer jemietlich. Oawends, wenn wi schon önne Bedde ligge, wurd Uhleflucht gehoole, jeder vertelld, wat he noch von to Hus wußd.

 

So sönn ons de Doagkes väl to schnell verjange. Öck hoff, dat Du biem nächste Treffe ön Berlin doabi böst.

Heimatliche Grieße sendet Di

Dien Ernke

 

Seite 16   Sommerfreizeit in Nordrhein-Westfalen.

„Warum denn in die Ferne streifen?

Sieh, das Gute liegt so nah!"

 

Liebe ostpreußische Mädchen und Jungen!

In einer der schönsten Gegenden des Landes Nordrhein - Westfalen führt die Landsmannschaft Ostpreußen, Landesgruppe Nordrhein-Westfalen zum ersten Male Sommerfreizeiten für Euch durch. Ihr fragt wo? Der Platz befindet sich in der Nähe von Höxter, im Ausläufer des Teutoburger Waldes.

 

Wir wollen uns in der ersten Hälfte unserer Sommerferien zusammenfinden. Wandern, singen, lachen, von der Heimat hören, auch einige Lichtbilder und Filme sehen, doch vor allem uns tüchtig erholen. Herzlich laden wir Euch dazu ein.

 

Wer macht mit?

 

Die Freizeit wird vom 3. bis 17. August stattfinden und kostet für diese fünfzehn Tage zwanzig DM. Die Mädchen werden in einem festen Haus (nur die ganz Unentwegten in Zelten), die Jungen in Zelten utergebracht. Und nun meldet Euch bis zum 15. Juli. Vergesst aber den Termin nicht. Je eher Ihr Euch anmeldet, umso besser. Nach Eurer Meldung erhaltet Ihr dann genaueren Bescheid.

 

Jungen von zehn bis vierzehn Jahren melden sich bei Horst Pietzarka, Dortmund, Sudermannstr. 25. Er wird wie schon im vorigen Jahre die Freizeit leiten.

 

Mädchen und Jungen im Alter von fünfzehn Jahren und darüber, bitte ich die Meldung an mich in Herne, Ringstr. 47, zu schicken. Die Leitung dieser Freizeit wird in meinen Händen liegen.

 

Ich freue mich schon jetzt auf unsere gemeinsame „Freie Zeit" und auf Euch.

Euer Hans Herrmann, Bundesgruppenwart und Landeswart der ostpreußischen Jugend.

 

Seite 16   Jugendbeilage unter die Lupe genommen.

Bei dem dritten Arbeitstreffen der ostpreußischen Landesgruppenwarte in der Ostdeutschen Akademie in Lüneburg fand auch eine Aussprache über unsere Jugendbeilage statt. Alle Teilnehmer des Treffens wurden gebeten, Kritik und Vorschläge vorzubringen. Das Wichtigste aus dieser Aussprache lässt sich etwa in folgender Form zusammenfassen:

 

Es wurde beanstandet, dass die Jugendbeilage bisher offenbar zu sehr von Erwachsenen bearbeitet worden sei; es fehle die Mitarbeit der Jugend. Als die Teilnehmer des Treffens von einem Mitglied der Redaktion erfuhren, dass trotz aller Anregungen zur Mitarbeit bisher nur ein sehr geringes Echo aus den Kreisen der Jugend festzustellen sei, äußerten sie ihr großes Erstaunen. Sie hatten sich vorgestellt, dass bei der Redaktion Berge von Briefen eingingen, die alle in den Papierkorb wanderten!

 

Wahrscheinlich ist diese Auffassung unter den jungen Lesern weit verbreitet. Es soll darum noch einmal mit Nachdruck gesagt werden, dass der „Berg von Briefen" keineswegs hoch ist, er ist nicht einmal ein bescheidener Hügel! Darum bleibt nach wie vor die Bitte an alle ostpreußischen Jugendlichen; schreibt Eure Wünsche und Vorschläge, schickt Beiträge und Berichte; sorgt dafür, dass das Gefühl verschwindet, Eure Beilage würde nur von Erwachsenen gemacht!

 

Eine weitere Kritik: Eine Kindergruppe aus Bramsche, Niedersachsen, hatte einen Wettbewerb unter dem Motto „Was Opa (Oma) von zu Hause erzählen" veranstaltet, und die Leiterin der Gruppe regte an, die besten und lebendigsten Berichte an das Ostpreußenblatt zu schicken. Sie erhielt zur Antwort: „Ach, das hat ja doch keinen Zweck, die wollen ja etwas ganz anderes; die Jugendbeilage ist doch bloß was für Oberschüler“. Ob noch mehr unter den jungen Lesern sich dieser Kritik anschließen würden? Wer schreibt uns mal darüber? Die bisherigen Zuschriften – leider sind es, wie gesagt, nur sehr wenige – haben ergeben, dass ein Echo aus allen Kreisen der Jugend da ist, keineswegs nur von den Oberschülern. Und so soll es ja auch sein, dass sich jeder angesprochen fühlt. „Wir jungen Ostpreußen“, - das sind alle und nicht nur ein kleiner Kreis!

 

Ein Vorschlag, der gemacht wurde: Die Jugendbeilage so zu drucken, dass die beiden Seiten zu vier Seiten werden, denn dann kann man das Blatt in der Mitte falten und in Mappen in laufenden Folgen abheften. Der Vorschlag ist gut, er hat vieles für sich, aber dabei sind auch Nachteile vorhanden. So kann dann zum Beispiel, um nur eins zu erwähnen, eine solche Zeichnung wie die vom Hechtflimmern, die in der letzten Beilage enthalten war, nicht mehr über vier Spalten gebracht werden. Wir wollen uns diese Frage sorgfältig überlegen, und wir werden bald zu einer Entscheidung kommen.

 

Bei den Vorschlägen und Wünschen für die Gestaltung des Textteils wird immer wieder die Forderung nach lebendiger Darstellung laut. In leicht fasslicher Form sollen die Beiträge geschrieben sein, so dass sie auch schon den Kindern etwas sagen können. Wettbewerbe, Rätsel und Quizfragen sind besonders gefragt, daneben Anregungen zum Basteln und Spielen. Was an heimatlichen Themen vorgeschlagen wird, ist so reichhaltig und vielseitig, dass man nicht alles einzeln aufzählen kann.

 

Es ist gut, wenn wir immer wieder die Jugendbeilage kritisch unter die Lupe nehmen. Aber das sollte nicht nur auf den Treffen der Gruppenleiter stattfinden, — Jeder müsste es für sich tun! Fangt heute schon an! Schreibt uns! Richtet Eure Briefe an Frau M. E. Franzkowiak, Düsseldorf-Heerdt, Pestalozzistraße 30.

 

Seite 16   Kinder aus dem Kohlenpott hörten ostpreußische Märchen

Schon hinter den geschlossenen Türen des Raumes hörten wir helle Kinderstimmen und fröhliches Lachen, als wir — am Nachmittag des Sonnabend unseres Bundestreffens — die ostpreußische Märchenstunde mit Margarete Kudnig besuchten. Die große Aula einer modernen Schule im Stadtzentrum von Bochum war bis auf den letzten Platz besetzt. Kinder im Alter von vier bis zwölf Jahren waren hier zusammengekommen. Es war keine leichte Aufgabe für die Märchentante, mit den kurzen Geschichten und Anekdoten aus der ostpreußischen Heimat den Kleinen etwas zu bieten und auch die größeren Kinder noch anzusprechen und zu fesseln.

 

Margarete Kudnig erzählte nicht nur Märchen aus unserer Heimat, sondern sie versuchte zugleich, den lebhaften Kindern aus dem Kohlenpott mit ein paar kurzen Worten der Einleitung der ostpreußischen Lndschaft und ihrer Menschen zu vermitteln. Wenn auch die Lebhaftigkeit der kleinen Zuhörer manchmal beängstigende Formen annahm, so verlangten sie doch immer wieder neue Geschichten.

 

Als der Bundesjugendwart der ostpreußischen Jugend, Hans Herrmann, am Schluss der Veranstaltung Margarete Kudnig für ihren lebendigen Vortrag dankte und die Kinder bat, sich nun mit dem Gehörten zufriedenzugeben, zeigte er ihnen das Festabzeichen des Bundestreffens und fragte sie: „Kennt ihr das?" — „Ja", riefen die jungen Gäste, „das ist doch das Abzeichen von den Ostpreußen". „Wisst ihr aber auch, was dieses Zeichen bedeutet?" — Schweigen und verlegenes Achselzucken. Ein paar Kinder riefen: „Erzähl doch mal!" So erzählte er ihnen zum Schluss der Märchenstunde noch von den Tieren unserer Heimat und von dem mächtigen Elch, dessen Schaufel zum Sinnbild der Landsmannschaft Ostpreußen geworden ist. Die Kinder hörten aufmerksam zu, und als Herrmann ihnen zum Schluss sagte, dass es auch einen Filmstreifen über den Elch gäbe, da meinten ein paar lebhafte Jungen: „Au fein, das wollen wir unserem Lehrer sagen, dass er uns diesen Film mal zeigt!"

 

Seite 16   Zwei Briefwünsche:

Anke Brühn, aus Süsel, Post Neustadt i. H., wünscht sich eine Brieffreundin, die ihre Liebe zu Büchern teilt.

 

Werner Kallender, aus Essen-Katernberg, Zollvereinstraße 78, wünscht sich Briefwechsel mit Jungen im Alter von 13 bis 14 Jahren, die auch so gerne zeichnen und malen wie er.

 

Seite 16   Wahlen

Nach langen Jahren leistet sich die Sowjetzonenregierung am 23. Juni wieder einmal den Luxus, „Wahlen“ zu veranstalten. An sich ein völlig nutzloses Unterfangen. Denn bei Wahlen, die in Unfreiheit stattfinden und deren Ergebnisse bedenkenlos verfälscht werden können, ist über den Ausgang niemand im Zweifel. Mit den berüchtigten 99 Prozent ist auch der einfälltigste Hund nicht mehr hinter dem Ofen herzuzulocken. Bemerkenswert aber ist nun, wie die Jugend in den Wahlrummel hineingezogen und ausgenutzt wird.

 

Die Zeitungen der Zone sind voll davon:

 

Die Jungen Pioniere der Glauchaschule 1 in Halle schreiben Handzettel an alle Eltern mit der Aufforderung, die Kandidaten der Nationalen Front zu wählen. Am Wahltag stellen sich Pioniere als Helfer zur Verfügung. Einige Pioniere des Freundschaftsrates verpflichteten sich, in ihren Häusern Wandzeitungen aufzuhängen, die auf die Bedeutung der Wahlen hinweisen. Wenn in der Glauchaschule ein Wahllokal eingerichtet wird, werden es die Pioniere zum Wahltag mit Blumen schmücken und den ersten Wählern Blumensträuße überreichen. (Aus der Jungen Welt, dem Organ der „Freien Deutschen Jugend“.

 

Aber das scheint noch gerade zu harmlos gegen die folgende Meldung:

 

„Auch im Bezirk Leipzig ist die Jugend mit Begeisterung dabei, durch nützliche Taten beim sozialistischen Aufbau die Wahlen am 23. Juni vorbereiten zu helfen. So erreichte die Jugendschicht ‚VI. Weltfestspiele' vom Tagebau Schleehain bei einer Hochleistungsschicht 6400 Tonnen, das sind 113 Prozent. Sechs Jugendbrigaden der Maschinen-Traktoren-Station Wiederode melden als Ergebnis von Hochleistungsschichten 188,24 Hektar mittleren Pflügens. Die Freunde von der Theaterhochschule wollen nach Ostern zwei Wochen in der Braunkohle arbeiten. Ihnen folgen 200 Studenten der Hochschule für Binnenhandel“. („Junge Welt".)

 

Es bleibt vollkommen schleierhaft, was Braunkohle-Förderung und Kommunalwahlen miteinander zu tun haben. Außer vielleicht, dass in der Sowjetzone bei beiden nur Minderwertiges zu Tage gefördert wird.

 

Die SED-Zeitung „Freie Presse“ schreibt: „Auf, auf zum Kampf, zum Kampf sind wir geboren …So erklang es hell zu Beginn der 3. Bezirksdelegiertenkonferenz der Freien Deutschen Jugend in Karl-Marx-Stadt . . .“

 

Nun so hell wird es nicht geklungen haben angesichts der bevorstehenden „nützlichen Taten beim sozialistischen Aufbau“. Dafür haben die Sowjetzonen-Machthaber durch ihre schamlose Ausnutzung der Jugendlichen schon selbst gesorgt.  

Peter.

 

Seite 17   Aus der landsmannschaftlichen Arbeit in …

BERLIN

Vorsitzender der Landesgruppe Berlin: Dr. Matthee, Berlin-Charlottenburg, Kaiserdamm 83, „Haus der ostdeutschen Heimat".

 

26. Mai, 16 Uhr, Ostpreußengottesdienst in der Kirche Schlachtensee, Matterhornstraße.

 

1. Juni, 19 Uhr, Heimatkreis Pillkallen/Stallupönen. Kreistreffen. Lokal: Vereinshaus Heumann, Berlin N 65, Nordufer 15.

 

1. Juni, 19.30 Uhr, Heimatkreis Königsberg, Bezirk Steglitz, Friedenau, Zehlendorf, Bezirkstreffen. Lokal: E. Beuche, Berlin-Steglitz, Hubertusstraße Nr. 10.

 

1. Juni, 19.30 Uhr, Heimatkreis Königsberg, Bezirk Spandau. Bezirkstreffen. Lokal: Sportklause, Berlin-Spandau, Pichelsdorfer Straße 71.

 

2. Juni, 8.30 Uhr, Heimatkreis Gumbinnen, Dampferfahrt über den Wannsee nach Pichelswerder (Gasthaus „Zum Freund"). Treffpunkt 8.30 Uhr, Nikolassee-Beelitzhof, Dampferanlegestelle, Fahrpreis 1,80 DM.

 

2. Juni, 15 Uhr, Heimatkreis Darkehmen, Kreistreffen. Lokal: „Zum Landsknecht", Berlin NW 21, Havelberger Straße, Ecke Stephanstraße. Straßenbahn 2, 3, 23, 25, 35, 44. S-Bahn Putlitzstraße, Bus A 16.

 

2. Juni, 15.30 Uhr, Heimatkreis Rastenburg. Kreistreffen. Lokal: Pilsner Urquell, Berlin-Wilmersdorf, Bundesplatz 2, S-Bahn Wilmersdorf, Bus A 16.

 

2. Juni, 16 Uhr, Heimatkreis Tilsit-Stadt / Tilsit-Ragnit / Elchniederung. Kreistreffen. Lokal: Reinickendorfer Festsäle, Berlin-Reinickendorf, Alt-Reinickendorf 32, S-Bahn Reinickendorf, Bus A 12 und 14.

 

2. Juni, 16 Uhr, Heimatkreis Lyck, Kreistreffen. Lokal: Konditorei Bolt, Berlin SW 61, Yorckstraße Nr. 80/81, U-Bahn Mehringdamm. S-Bahn Yorckstraße. Straßenbahn 2, 3, 95, 96. Bus A 10 und 28.

 

8. Juni, 20 Uhr, Heimatkreis Königsberg, Kreistreffen. Lokal: Lichterfelder Festsäle, Berlin-Lichterfelde-West, Finkensteinallee 39, S-Bahn Lichterfelde-West.

 

SCHLESWIG-HOLSTEIN

Vorsitzender der Landesgruppe Schleswig-Holstein: Fritz Schröter, Kiel, Holstenstraße 46 II.

Oldenburg. Die Gruppe, welche am 24. April 1949 gegründet wurde und jetzt etwa fünfhundert Mitglieder zählt, hielt am 2. Mai 1957, ihre Jahreshauptversammlung ab. Der 1. Vorsitzende, Bernhard Obersteller, der seit der Gründung der Gruppe den Vorsitz führt, sprach über die geschichtliche Entwicklung der Heimat bis zur Gegenwart. Über die Arbeit der Frauengruppe und der Jugendgruppe, die beide eine lebhafte Tätigkeit entwickelt haben, sprachen Frau Schwesig und Landsmann Wachowski. Der 2. Vorsitzende, Jaschinski, berichtete über mehrere Tagungen auf Landesebene, bei denen die Äußerungen von Sieveking und Niemöller über die deutschen Ostgebiete zur Debatte standen. Der Vorstand wurde in seiner Gesamtheit wiedergewählt. Zum Vertreter der Jugendgruppe wurde Landsmann Wachowski bestimmt.

 

Burg auf Fehmarn. Für den 2. Juni ist ein Ausflug in die Holsteinische Schweiz mit einer „Fünfseenfahrt" geplant. Anmeldungen möglichst bald bei Landsmann Soboll erbeten. — Auf dem Bunten Abend im Hotel Kaiserhof begrüßte der 1. Vorsitzende, Raatz, viele Landsleute und Gäste. In dem heiteren Programm waren die Aufführung eines Schwanks und unterhaltsame Zauberkunststücke enthalten.

 

HAMBURG

Vorsitzender Landesgruppe Hamburg: Hans Kuntze, Hamburg-Billstedt, Schiffbeker Weg 168. Telefon 73 33 49: Geschäftsstelle: Hamburg 13, Parkallee 86, Telefon 45 23 41/42. Postscheckkonto Hamburg 96 05.

 

Bezirksgruppenversammlungen

Es wird gebeten, zu allen Bezirksgruppenversammlungen die Mitgliedsausweise mitzubringen.

 

Altona: Am Sonntag, dem 16. Juni, Sommerausflug ins Grüne. Teilnehmergebühr für Fahrt und Mittagessen 3,25 DM. Anmeldung unter gleichzeitiger Einzahlung des Betrages bis zum 28. Mai bei Drogerie Krüger, Altona, Keplerstraße 7; H. Prenzlin, Altona, Biernatzkistraße 321II; G. Goerz, Altona, Elbchaussee 15. Jugendliche, Kinder und Gäste aus anderen Bezirken sind herzlich eingeladen. Treffpunkt 8.20 Uhr am Kaltenkirchener Bahnhof. — Im Juni und Juli fallen die Versammlungen aus.

 

Elbgemeinden:

Am Sonntag, dem 16. Juni, Fahrt ins Grüne mit dem Bezirk Altona. Teilnehmergebühr für Fahrt und Mittagessen 3,25 DM. Treffpunkt 8.20 Uhr am Kaltenkirchener Bahnhof, Altona. Anmeldung unter Einzahlung des Betrages bei H. Salewski, Blankenese, Oesterleystraße 17; O. Rehse, Altona, Allee 124 (Café); Firma H. Kopp, Osdorf, Blomkamp 49. — Sonnabend, 1. Juni, 19.45 Uhr, in der „Johannesburg", Elbchaussee 566. „Schönes Masuren in Bild, Lied und Dichtung" unter Mitwirkung der Jungen Spielschar Ostpreußen der DJO. Gäste, auch aus anderen Bezirken, herzlich willkommen. Anschließend geselliges Beisammensein.

 

Billstedt: Sonnabend, 1. Juni, 20 Uhr, im Bezirkslokal Kämper, Billstedter Hauptstraße 93, Lichtbildervortrag. Anschließend Besprechung über den Ausflug und geselliges Beisammensein. Unkostenbeitrag 0,50 DM.

 

Fuhlsbüttel: Dienstag, 4. Juni, 20 Uhr, Monatszusammenkunft im Landhaus Fuhlsbüttel, Brombeerweg 1.

 

Harburg-Wilhelmsburg: Freitag, 7. Juni, 19.30 Uhr, in der Außenmühle, Außenmühlenweg. Es spricht der Leiter des Ausgleichsamtes Harburg, Amtmann Heck, über Neuerungen im Lastenausgleichsgesetz.

 

Kreisgruppenversammlungen

Memelkreise: Sonntag, 28. Mai, 17 Uhr, im kleinen Saal des Winterhuder Fährhauses (U-Bahn Hudtwalcker Straße) Protestversammlung gegen die immer wieder auftauchenden Verzichtserklärungen über die deutschen Ostgebiete. Alle Landsleute werden um ihre Teilnahme gebeten, da die Erklärungen auch unsere Heimat betreffen. Sachverständige Referenten werden über die rechtliche Lage unseres Heimatgebietes berichten. Anschließend wird ein Spätheimkehrer aus Memel berichten, wie es jetzt dort aussieht.

 

Lyck: Sonnabend, 1. Juni, ab 18 Uhr, in der Alsterhalle, An der Alster 83.

 

Treuburg: Sonnabend, 8. Juni, ab 19 Uhr, bei Steenbuck, Hamburg 13, Beim Schlump 29.

 

Insterburg: Für Sonntag, 30. Juni, ist eine Autobusfahrt an die Ostsee geplant. Anmeldungen mit Anzahlung von 6,-- DM erbeten an Frau Bieleit, Hamburg 26, Grießstraße 35.

 

Unsere Jugend trifft sich

Altona: Jugendgruppe: Jeden Mittwoch 19.30 - 21.30 Uhr, im Jugendheim Altona, Bahrenfelder Straße 131 (Hof), am 29. Mai Heimabend. — Kindergruppe: Heimabend jeden Donnerstag um 16 Uhr im Jugendheim Altona, Bahrenfelder Straße 131 (Hof).

 

Barmbek: Jugendgruppe: Heimabend jeden Donnerstag von 19 - 21 Uhr in der Schule Langenfort.

 

Eimsbüttel: Kindergruppe: Heimabend jeden Dienstag ab 16 Uhr im Heim der Offenen Tür, Hamburg 13, Bundesstraße 101.

 

Eppendorf: Jungen und Mädel zwischen 8 und 13 Jahren jeden Mittwoch von 17 bis 18.30 Uhr im Gorch-Fock-Heim, Loogestraße 21. — Blockflötengruppe von 18.30 bis 19 Uhr. — Jungen und Mädel ab 14 Jahre von 19 bis 21 Uhr, im gleichen Heim.

 

Fuhlsbüttel: Kindergruppe: Im Mai, jeden Montag 17.30 bis 19.30 Uhr in der Schule Ratsmühlendamm; ebenfalls am Montag, 3. Juni.

 

Harburg-Wilhelmsburg: Jugendgruppe: Heimabend alle vierzehn Tage am Mittwoch ab 19.30 Uhr im Jugendheim Winsener Straße, nächstes Treffen am 5. Juni, sowie alle vierzehn Tage im Gymnastiksaal der Schule Eissendorfer Straße 26, nächstes Treffen am Donnerstag, 30. Mai. — Kindergruppe: Jeden Freitag von 16 bis 18 Uhr in der Schule Eissendorfer Straße 26.

 

Wandsbek: Jugendgruppe: Heimabend alle vierzehn Tage am Sonnabend um 17 Uhr in der Schule Bovestraße 12 (Baracke auf dem Hof), nächstes Treffen am 25. Mai.

 

NIEDERSACHSEN

Vorsitzender der Landesgruppe Niedersachsen: Arnold Woelke, Göttingen, Keplerstraße 26, Telefon 2 47 01; Geschäftsstelle: Hannover, Humboldtstraße 21/22 (Hofgebäude). Telefon 1 32 21. Postscheckkonto: Hannover 1238 00.

 

Hannover. Die Landsleute aus Insterburg, die in Hannover und Umgebung wohnen, werden sich am 26. Mai, ab 15 Uhr im Fasanenkrug treffen.

 

Braunschweig. Fünfhundert Jahre Hauptstadt Königsberg, — das war das Thema eines Lichtbildervortrages, den der 1. Vorsitzende der Kreisgruppe, Robert Wöhlmann, in der Aula des Martino-Katharineums hielt. Neben den historischen Stätten des alten Königsbergs zeigten die Bilder die moderne Großstadt und die Zerstörungen, die das Bild der vertrauten Stadt am Pregel so furchtbar verwandelt haben. Willy Steege vom Staatstheater Braunschweig sprach Gedichte von Agnes Miegel und Walter Scheffler.

 

Seesen a. H. Mit Rücksicht auf das Bundestreffen in Bochum wird der nächste Heimatabend erst am 6. Juli stattfinden. — Anmeldungen für den geplanten Busausflug in den Südharz bis spätestens 30. Juni im Elektrogeschäft Schmitz (Röder) erbeten. — Der 1. Vorsitzende, Papendick, sprach die verbindenden Worte zu dem von Mittelschullehrer Budzinski vorgeführten Farbfilm „Masuren im Zauber der Farben und im Spiegel der Dichtung". Die Heimatgedichte zu den Bildern sprachen Frau Donnermann und Frau Fahlke. Der Lichtbildervortrag wurde von den Landsleuten mit starkem Beifall aufgenommen. Beim anschließenden geselligen Beisammensein brachte Lina Fahlke ostpreußischen Humor zu Gehör, Heinz Held spielte Geige und Willi Blaesner sang Lieder zur Laute.

 

Langelsheim/Harz. Auf dem letzten Heimatabend wurde die Dia-Reihe „Wiedersehen mit Ostpreußen" gezeigt. Viele der anwesenden Landsleute erkannten auf den Bildern altvertraute Straßen und Häuser wieder. — An einer Waldwanderung auf dem Sangenberg konnten auch die alten gehbehinderten Landsleute teilnehmen, die von einigen Mitgliedern im Wagen zum Ausflugsziel gebracht wurden. Bei gemeinsamem Kaffeetrinken und unterhaltenden Spielen verging die Zeit wie im Fluge.

 

Quakenbrück. Auf dem großen Bunten Abend anlässlich des fünfjährigen Bestehens der Gruppe hatten sich so viele Landsleute und Einheimische eingefunden, dass die Festräume überfüllt waren. Forstmeister z. Wv. Loeffke sprach über Fragen der Heimatpolitik. Der Ostpreußenchor sang unter Leitung von Konrektor Lukoschus. Im unterhaltsamen Teil des Abends erntete die ostpreußische Künstlergruppe „Die Pawelleks" reichen Beifall. Eine Tombola und fröhlicher Tanz beschlossen den gelungenen Abend. — In den Orten Fürstenau, Ankum, Bersenbrück, Bramsche und Quakenbrück veranstaltet der VdL Heimatabende mit dem Farbtonfilm „Heimat hinter Oder und Neiße". Etwa dreitausend Schüler nehmen an den Veranstaltungen teil.

 

Bersenbrück. Jahreshauptversammlung mit einem Ausflug zum Dümmer vermutlich am 1. oder 2. Juni. Nähere Einzelheiten werden noch bekanntgegeben. — Der Vorstand der Kreisgruppe wird sich in der zweiten Hälfte des Monats Juni zu einer außerordentlichen Arbeitstagung im Lokal „Wiederhall" in Bramsche zusammenfinden. Im Mittelpunkt der Besprechungen wird das für den 17. August in Bramsche geplante Kreistreffen stehen.

 

NORDRHEIN-WESTFALEN

Vorsitzender der Landesgruppe Nordrhein-Westfalen: Erich Grimoni, (22a) Düsseldorf 10, Am Schein 14. Telefon 6 24 14.

 

III. Bezirkstreffen des Regierungsbezirks Aachen

In Erinnerung an die Abstimmung in Ost- und Westpreußen am 11. Juli 1920 werden sich die Ost- und Westpreußen aus dem Regierungsbezirk Aachen am 13. und 14. Juli in der Bergbaustadt Alsdorf zu ihrem III. Treffen versammeln. Das Leitwort dieses Treffens lautet „Dies Land bleibt deutsch".

 

Für Sonnabend den 13. Juli, ist um 20 Uhr ein Kulturabend in der Festhalle Alsdorf-Ofden vorgesehen mit einer Ansprache des stellvertretenden Vorsitzenden der Landesgruppe, H. Poley, Duisburg. Das Feierspiel „Heilige Saat" wird zur Aufführung kommen, außerdem wird das VHS-Orchester der Stadt Alsdorf mitwirken. Am Sonntag, dem 14. Juli, 7 Uhr, Wecken durch den Fanfarenzug der DJO Merkstein; 9 Uhr evangelischer Gottesdienst mit einer Predigt des ostpreußischen Pfarrers Korsch in der Martin-Luther-Kirche. Um 10 Uhr katholischer Gottesdienst in der Kirche St. Castor; die Predigt hält der ostpreußische Kaplan Penczerzinski. Um 11 Uhr wird eine Großkundgebung in den Räumen des EBV-Kasinos am Denkmalsplatz stattfinden; es spricht der 1. Vorsitzende der Landesgruppe, E. Grimoni, Düsseldorf. 13 bis 14 Uhr Platzkonzert und Volkstänze der Jugend im Burggarten; ab 14 Uhr Heimattreffen in den Räumen des EBV-Kasinos und der Gaststätte Plum, Kirchstraße. Alle Landsleute werden zu diesem Treffen herzlich eingeladen.

 

Groß-Dortmund. Die nächste Monatsversammlung wird einen Tag später als geplant stattfinden, am Mittwoch, dem 29. Mai, 20 Uhr, im Hotel Industrie, Malinkrodstraße 210/214. Herr Pempe wird einen Vortrag „Was verstehen wir unter Sozialbetreuung der Landsmannschaft" halten. Fragen können gestellt werden. Es werden Filme aus Ostpreußen gezeigt; kein Unkostenbeitrag. — Frauengruppe am 27. Mai und 2. Juni, um 15 Uhr, Hotel Industrie. — Jugendgruppe jeden Freitag um 19.30 Uhr im Fritz-Hensler-Haus, Raum 119.

 

Münster. Auf dem letzten Kulturabend wurden die Filme „Nikolaus Kopernikus", „Berlin, Insel

der Hoffnung" und „Die Stadt Berlin, einst und jetzt" vorgeführt. Kulturreferent Kleinfeld sprach einleitende Worte und gab dann ein Lebensbild von Nikolaus Kopernikus. Im Anschluss an die Filmvorführungen sprach Landsmann Steckel über Fragen des Lastenausgleichs und gab die neuen Bestimmungen bekannt.

 

Soest. In einer Feierstunde zum Muttertag wurde den Müttern gefallener Söhne ein liebevoll ausgewähltes Geschenkpäckchen überreicht. Kinder und Jugendliche trugen Gedichte und Lieder vor und Lehrer Sabels las eine Erzählung. Das Programm hatte die Kulturwartin, Frau Bieber, zusammengestellt.

 

HESSEN

Vorsitzender der Landesgruppe Hessen: Konrad Opitz, Gießen, Grünberger Straße 144.

 

Wiesbaden. Am Himmelfahrtstag, dem 30. Mai, ist eine Omnibusfahrt über die Bäderstraße (Bad Ems), Koblenz, an der Mosel entlang nach Treis vorgesehen. Rückfahrt über Bingen und Ingelheim. Abfahrt am Luisenplatz um 8 Uhr. Rückkehr etwa 21 Uhr. Fahrpreis 7,75 DM. Anmeldungen bei Landsmann Neumann, Haydnstraße 30 und bei Firma Fiehl, Rheingauer Straße 7. — Am Sonntag, dem 2. Juni, wird ein gemeinsamer Kulturabend unter Mitwirkung sämtlicher Landsmannschaften in der Bose-Aula stattfinden. Thema: Der deutsche Osten Iím Frühling. Beginn 20 Uhr. Eintritt frei. — Nächste Monatsversammlung am Montag, dem 3. Juni, um 20 Uhr im großen Saal des Kolpinghauses.

 

Erbach (Odenwald). Nächster Heimabend mit Vorführung von Heimatfilmen am 1. Juni in Stockheim, Gasthaus „Zum Anker". Alle Landsleute aus dem Kreis Erbach sind herzlich eingeladen.

 

BADEN-WÜRTTEMBERG

Vorsitzender der Landesgruppe Baden-Württemberg: Hans Krzywinski, Stuttgart-W, Hasenbergstraße 43. Zweiter Vorsitzender: Regierungsrat de la Chaux, Reutlingen, Karlstraße Nr. 19.

 

Tübingen/Reutlingen. Auf einem Heimattreffen in Tübingen wurde eine Memellandgruppe Tübingen/Reutlingen gegründet. Der Vorstand setzt sich wie folgt zusammen: 1. Vorsitzender, Hans Jörgen, Reutlingen; 2. Vorsitzender, Heinz Steinbacher, Tübingen; Kassenführer Fritz Kirbschus, Pfullingen; Beiräte, Hans-Joachim Hundsdörfer und Käthe Willmann. Von den mehr als fünfzig Landsleuten wurden ferner Vertrauensleute der Gruppe für folgende Städte bestellt: Reutlingen: Hans Jörgen; Tübingen: Heinz Steinbacher; Metzingen: Hermann Doering; Pfullingen: Fritz Kirbschus; Horb: Fritz Herrmann.

 

Reutlingen. Für den Himmelfahrtstag (30. Mai) ist eine Sternwanderung, verbunden mit einem Kreistreffen, geplant. Treffpunkt ist Metzingen. Die Teilnehmer werden am 30. Mai bis 12 Uhr, im Saal des Gasthofes Zum Schwanen eintreffen. Nach dem gemeinsamen Mittagessen wird um 13.30 Uhr der 1. Vorsitzende der Landesgruppe, Hans Krcywinski, sprechen. 14 Uhr heimatliches Programm mit Darbietungen der Landesspielschar. Anschließend geselliges Beisammensein. Der Juwelier und Goldschmiedemeister Walter Bistrick (ehemals Königsberg), der jetzt in Stuttgart ein Bernsteinmuseum unterhält, wird voraussichtlich in einer Ausstellung Bernsteinarbeiten zeigen. Alle Landsleute aus dem Kreis Reutlingen und den angrenzenden Kreisen werden herzlich zu diesem Treffen eingeladen. — Der Vorstand der Kreisgruppe beschloss, bis zur Wahl eines neuen Vorstandes Landsmann Bruno Browatzki mit der kommissarischen Führung der Gruppe Metzingen zu betrauen.

 

Tuttlingen. Die am 23. Februar dieses Jahres gegründete Arbeitsgemeinschaft der Landsmannschaften für Kulturveranstaltungen trat zum ersten Male mit einer Veranstaltung am 11. Mai an die Öffentlichkeit. Die Feierstunde, die unter dem Leitwort „Mutter Heimat" stand, war von weit über vierhundert Heimatvertriebenen besucht. Musik von Wolfgang Amadeus Mozart, Heimatlieder und Dichtungen aus den verschiedenen ostdeutschen Landschaften sowie heimatlicher Humor und Anekdoten standen auf dem Programm. Der 1. Vorsitzende der Gruppe Ordensland. Dr. W. Schienemann, sprach über die Aufgabe landsmannschaftlicher Kulturarbeit und hob die rege Tätigkeit der Gruppe in der letzten Zeit hervor.

 

BAYERN

Vorsitzender der Landesgruppe Bayern e. V.: Rechtsanwalt Heinz Thieler, München 23, Trautenwolfstraße 5/0, Telefon 33 85 60. Postscheckkonto-Nr. 213 96 PSA München.

 

Würzburg. Am 2. Juni wird in Würzburg im Kolpinghaus eine Versammlung der Bezirksdelegierten stattfinden. Als Delegierte der Kreisgruppe wurden die Landsleute Metzdorf und Haupt gewählt. — Auf der letzten Monatsversammlung wurde eine kleine Feierstunde zum Muttertag veranstaltet. Kinder der Landsleute sangen Lieder und trugen heimatliche Gedichte vor. — Die nächste Veranstaltung der Kreisgruppe wird durch Rundschreiben bekanntgegeben werden.

 

Bad Windsheim. Zusammen mit der Gruppe der Schlesier veranstalteten die Landsleute einen Ausflug zum Kaaghof. Die Jugendgruppe war zusammen mit Landsmann Fast bereits am Morgen mit Rädern zu dem Ausflugsziel gefahren. Der 1. Vorsitzende, Wienhold, hob die ausgezeichnete Zusammenarbeit der landsmannschaftlichen Gruppen der Schlesier und Ostpreußen hervor und erwähnte, dass auch die Jugendgruppen sich zusammengefunden hätten. Mit fröhlichen Spielen und musikalischen Darbietungen, Liedern und heimatlichen Gedichten vergingen die Stunden schnell. — Die Kindergruppe des Bundes, der, heimattreuen Ostpreußen, hatte eine Feierstunde zum Muttertag unter der Leitung von Landsmann Fast liebevoll vorbereitet. Die Kinder brachten heimatliche Lieder und Gedichte zum Muttertag zu Gehör. Zum Schluss vereinte eine fröhliche Kaffeetafel alle Teilnehmer an dieser Feierstunde.

 

Seite 17   Landsleute, die jetzt aus Ostpreußen kamen

Mit den Aussiedlertransporten sind auch im Februar 1957, Landsleute im Grenzdurchgangslager Friedland eingetroffen; nachstehend bringen wir Listen der Angehörigen dieser Transporte. Aus Gründen, die darzulegen hier zu weit führen würde, ist es schwierig, über jeden Ausgesiedelten genaue Angaben zu erhalten, und so sind die Zahlen und die Ortsangaben nicht in jedem Falle ganz richtig. Auch die hier veröffentlichte Liste enthält, was die Orte anbetrifft, Fehler. Der Wohnort von 1939 ist in der Liste in Klammern gesetzt. Die Namen sind nach den Kreisen geordnet, in denen die Aussiedler 1939 gewohnt haben.

 

Kreis Allenstein-Land:

Jakob Block, geb. 05.04.1895 (Likussen), kommt aus Likussen;

 

Agnes Graf, geb. Kallisch, geb. 03.04.1918 (Salpki), aus Westendorf, Kreis Pr.-Holland;

 

Hildegard Graf, geb. 10.04.1938 (Salpki), aus Westendorf;

 

Georg Graf, geb. 24.05.1942 (Salpki), aus Westendorf;

 

Adolf Graf, geb. 04.07.1951 (Salpki), aus Westendorf;

 

August Krause, geb. 03.11.1883 (Vierzighuben), aus Vierzighuben;

 

Karoline Krause, geb. Puschitzki, geb. 12.12.1887 (Vierzighuben), aus Vierzighuben;

 

Auguste Lehmann, geb. Mosdzein, geb. 26.06.1896 (Schönbrück), aus Likussen;

 

Justina Prochnau, geb. 15.07.1932 (Nowosadie), aus Schönwiese, Kreis Allenstein;

 

Alois Prochnau, geb. 02.11.1953 (Schönwiese), aus Schönwiese;

 

Horst Schlewinski, geb. 02.05.1939 (Wartenburg), aus Kronau, Kreis Allenstein;

 

Helga Schniejewski, geb. 13.11.1940 (Neuvierzighuben), aus Neuvierzighuben;

 

Otto Schniejewski, geb. 30.08.1944 (Neuvierzighuben), aus Neuvieraighuben;

 

Ilse Zimmnick, geb. 28.11.1940 (Deuthen), aus Bartenstein;

 

Rita Zimmnick, geb. 21.04.1942 (Deuthen), aus Bartenstein.

 

Kreis Angerapp

Emma Faesel, geborene König, geb. 23.09.1896 (Sodehnen), kommt jetzt aus Karwinden;

 

Horst Faesel, geb. 21.05.1934 (Sodehnen), aus Karwinden.

 

Kreis Angerburg

Karl Abramowski, geb. 23.03.1891 (Surminnen), kommt jetzt aus Steinwalde;

 

Gertrud Dewitz, geb. Stellter, geb. 02.11.1923 (Norden), aus Angerburg;

 

Manfred Dewitz, geb. 05.01.1944 (Norden), aus Angerburg;

 

Irene Dewitz, geb. 10.02.1948 (Norden), aus Angerburg;

 

Emma Grigo, geb. Sewzick, geb. 21.08.1898 (Possessern), aus Possessern;

 

Waltraut Grigo, geb. 06.04.1937 (Possessern). aus Possessern;

 

Ingried Grigo, geb. 18.07.1939 (Possessern), aus Possessern;

 

Minna Gross, geb. Neumann, geb. 26.06.1884 (Gr.-Garten), aus Gr.-Garten;

 

Selma Gross, geb. 16.10.1920 (Gr.-Garten), aus Gr.-Garten;

 

Ida Gruber, geb. Hoffmann, geb. 20.09.1894 (Gr.-Garten), aus Gr.-Garten;

 

Luise-Marie Klimmek, geb. Kurewitz, geb. 20.11.1910 (Anserburg), aus Angerburg;

 

Inge Kotzan, geb. 13.09.1939 (Angerburg), aus Angerburg;

 

Minna Kriejak, geb. Cibor, geb. 03.03.1880 (Angerburg), aus Angerburg;

 

Fritz-Willy Müller, geb. 05.12.1939 (Possessern), aus Possessern;

 

Günther Müller, geb. 21.12.1941 (Possessern), aus Possessern;

 

Gisela Rochalla, geb. 26.09.1936 (Benkheim), aus Benkheim;

 

Ingried Rochalla, geb. 10.09.1939 (Benkheim), aus Benkheim;

 

Anna Rochalla, geb. Baiak, geb. 12.10.1899 (Benkheim), aus Benkheim;

 

Luise Sadlowski, geb. Sömski, geb. 18.12.1875 (Wauditten), aus Angerburg;

 

Maria Schilawa, geb. Haus (Geburtsname schlecht lesbar), geb. 30.05.1903 (Wiesenthal), aus Wiesenthal;

 

Horst Schilawa, geb. 16.10.1933 (Wiesenthal), aus Wiesenthal;

 

Gustav Volkmann, geb. 25.06.1902 (Jorken), aus Jorken;

 

Klara Wischnewski, geb. Rekowski, geb. 02.07.1902 (Kehlerwald), aus Angerburg;

 

Egon Wischnewski, geb. 10.09.1936 (Kehlerwald), aus Angerburg;

 

Ortrud Wischnewski, geb. 25.11.1938 (Kehlerwald), aus Angerburg.

 

Kreis Bartenstein

Josef Biess, geb. 30.06.1888 (Essen), kommt jetzt aus Nußthal;

 

Marie Dannehl, geb. Nietsch, geb. 30.07.1890 (Langanken), aus Gallingen;

 

Anny Fischer, geb. 08.12.1922 (Landkrow) aus Bartenstein;

 

Bärbel Fischer, geb. 12.06.1947 (Landkrow), aus Bartenstein;

 

Willi Reich, geb. 06.10.1918 (Wolittnick), aus Bartenstein;

 

Olga Trinks, geb. Wink, geb. 18.07.1904 (Bartenstein), aus Bartenstein.

 

Kreis Braunsberg:

Berta Armborst, geb. Lieder, geb. 16.07.1881 (Eschenau), kommt jetzt aus Eschenau;

 

Stefan Kaczalla, geb. 16.02.1886 (Braunsberg), aus Braunsberg;

 

Johanna Kaczialla, geb. Schwabe, geb 24.06.1894 (Braunsberg), aus Braunsberg;

 

Rudi Klühe, geb. 01.03.1929 (Braunsberg), aus Karthaus-Danzlg;

 

Wanda Klühe, geb. Labodda, geb. 29.04.1892 (Braunsberg), aus Karthaus-Danzie;

 

Auguste Skock, geb. Sagronski, geb. 08.02.1878 (Bürgerswalde), aus Altwolfsdorf;

 

Alfred Skock, geb. 12.06.1930 (Bürgerswalde), aus Altwolfsdorf.

 

Kreis Fischhausen

Dorothea von Hagen, geb. Weisky, geb. 29.09.1893 (Bertaswalde), aus Ballau.

 

Kreis Goldap

Egon Bewersdorff, geb. 12.02.1937 (Goldap), kommt jetzt aus Heilsberg;

 

Karoline Schoepp, geb. 16.09.1908 (Hanunin), aus Weskendorf, Kreis Pr.-Holland;

 

Pauline Schoepp, geb. 08.09.1918 (Hanunin), aus Weskendorf;

 

Lieselotte Schoepp, geb. 20.11.1954 (Hanunin), aus Weskendorf;

 

Amalie Boettcher, geb. Rasch, geb. 01.11.1874 (Grunau), aus Grunau.

 

Kreis Gumbinnen

Albert Stroetzel, geb. 28.09.1891 (Moosgrund), aus Lötzen.

 

Kreis Heilsberg

Martha, Anhut, geb. 25.11.1898 (Wormditt), kommt jetzt aus Wormditt;

 

Ludwig Bohr, , geb. 14.10.1892 (Mokrotin), aus Heilsberg;

 

Maria Bohr, geb. Jerschke, geb. 21.07.1894 (Mokrotin), aus Heilsberg;

 

Antonie Kluth, geb. Werner, geb. 10. 10. 1895 (Alt-Garschken), aus Elbing;

 

Marta Leszynski, geb. Dost, geb. 22.04.1894 (Heilsberg), aus Heilsberg;

 

Herbert Leszynski, geb. 11.05.1927 (Heilsberg), aus Heilsberg;

 

Helmut Leszynski, geb. 24.02.1936 (Heilsberg), aus Heilsberg;

 

Lucie Neuwald, geb. Timm, geb. 27.05.1918 (Blankensee), aus Heilsberg;

 

Franz Neuwald, geb. 23.08.1939 (Blankensee), aus Heilsberg;

 

Waltraut Neuwald, geb. 23.01.1941 (Blankensee), aus Heilsberg;

 

Clemens Neuwald, geb. 13.08.1943 (Blankensee), aus Heilsberg;

 

Hedwig Potowski, geb. Klein, geb. 21.11.1920 (Blankenberg), aus Blankenberg;

 

Barbara Potowski, geb. Weichert, geb. 09.12.1882 (Blankenberg), aus Blankenberg;

 

Ida Schamrowski, geb. Schwark, geb. 03.01.1902 (Blumenau), aus Blumenau;

 

Auguste Schorowski, geb. Leszynski, geb. 19.11.1916 (Heilsberg), aus Heilsberg;

 

Norbert Schorowski, geb. 27.07.1936 (Heilsberg), aus Heilsberg;

 

Bernhard Teichert, geb. 17.05.1917 (Regarten). aus Heilsberg;

 

Siegfried Wein, geb. 23.03.1941 (Blumenau), aus Blumenau;

 

Herbert Wein, geb. 30.09.1937 (Blumenau), aus Blumenau.

 

Kreis Johannisburg

Marlene Bergknecht, geb. 30.03.1935 (Sdorren), kommt letzt aus Sdorren;

 

Frieda Biallas, geb. 21.09.1909 (Sabielen), aus Sabielen;

 

Franz Biallas, geb. 07.05.1871 (Sabielen), aus Sabielen;

 

Karoline Biallas, geb. Drubba, geb. 16.12.1877 (Sabielen), aus Sabielen;

 

Gottlieb Biallas, geb. 19.06.1872 (Reuschendorf), aus Reuschendorf;

 

Gertrud, Bondzio, geb. Mross, geb. 15.03.1913 (Groß-Zechen), aus Karwik;

 

Ingeborg Bondzio, geb. 16.08.1937 (Gr.Zechen), aus Karwik;

 

Klaus Bondzio, geb. 13.04.1940 (Gr.-Zechen), aus Karwik;

 

Ingrid Brzoska, geb. 12.09.1942 (Sabielen), aus Johannisburg;

 

Luise Cherubin, geb. Schwittel, geb. 07.11.1903 (Gr.-Rosen), aus Gr.-Rosen;

 

Rudolf Czymay, geb. 18.01.1885 (Reuschenwalde), aus Reuschenwalde;

 

Anna Czypull, geb. Cybulka, geb. 30.07. 890 (Dotenberg), aus Drigelsdorf;

 

Herta Doehring, geb. Schiemann, geb. 15.03.1903 (Reuschendorf), aus Reuschendorf;

 

Werner Doehring, geb. 23.03.1943 (Reuschendorf), aus Reuschendorf;

 

Amalie Dudda, geb. Lippka, geb. 02.03.1876 (Heidik), aus Sdorren;

 

Karl Dziobaka, 04.09.1888 (Kronfelde), aus Drigelsdorf;

 

Auguste Dziobaka, geb. Schyko, geb. 28.10.1891 (Kronfelde), aus Drigelsdorf;

 

Frieda Gardelo, geb. Kaminski, geb. 31.05.1895 (Nieden), aus Nieden;

 

August Gizewski, geb. 13.08.1877 (Schaast), aus Johannisburg;

 

Amalie Gizewski, geb. Rudnik, geb. 04.02.1877 (Schaast), aus Johannisburg;

 

Auguste Glomb, geb. Kruck, geb. 22.06.1879 (Heldenhöhe), aus Drigelsdorf;

 

Ida Gregel, geb. Cittrich, geb. 25.08.1897 (Drigelsdorf), aus Drigelsdorf;

 

Edith Gregel, geb. 23.03.1930 (Drigelsdorf), aus Drigelsdorf;

 

Ida Janzik, geb. Sujatta, geb. 09.09.1899 (Gr.-Rosen), aus Gr.-Rosen;

 

Luise Jeromin, geb. Ortian, geb. 12.11.1877 (Gr.-Rosen). aus Gr.Rosen;

 

Johann Joachim, geb. 23.09.1881 (Misken), aus Misken;

 

Wilhelmine Joachim, geb. Schimanowski, geb. 01.12.1886 (Misken), aus Misken;

 

Berta Kowallik, geb. Macht, geb. 15.02.1880 (Jeglinnen), aus Jeglinnen;

 

Gerda Kowallik, geb. 31.03.1938 (Jeglinnen), aus Jeglinnen;

 

Elisa Kowallik, geb. 02.10.1939 (Jeglinnen), aus Jeglinnen;

 

Martha Kuschmierz, geb. Specka, geb. 14.10.1895 (Karwik), aus Karwik;

 

Max Kuschmierz, geb. 26.08.1930 (Karwik), aus Karwik;

 

Anna Mross, geb. Wenzek, geb. 10.01.1888 (Karwik), aus Karwik;

 

Auguste Mytanz, geb. Pustolla, geb. 07.09.1886 (Nieden), aus Nieden;

 

Wilhelmine Ostrowski, geb. Synofzik, geb. 25.10.1879 (Pasken), aus Johannisburg;

 

August Ostrowski, geb. 18.11.1886 (Siegmunden), aus Siegmunden;

 

Friederike Ostrowski, geb. Bannasch, geb. 17.04.1882 (Siegmunden), aus Siegmunden;

 

Rudolf Penski, geb. 23.07.1876 (Sdorren), aus Sdorren;

 

Anna Penski, geb. Symanzik, geb. 16.10.1878 (Sdorren), aus Sdorren;

 

Anna Penski, geb. 17.09.1903 (Sdorren), aus Sdorren;

 

Siegrid Pietschner, geb. 17.10.1935 (Heidik), aus aus Sdorren;

 

Ida Przystawik, geb. Przystawik, geb. 12.02.1888 (Karwik), aus Karwik;

 

Martha Przystawik, geborene Ostrowski, geb. 08.01.1908 (Pasken), aus Johannisburg;

 

Dieter Przystawik, geb. 09.12.1935 (Pasken), Johannisburg;

 

August Rafael, geb. 23.07.1879 (Drigelsdorf), aus Drigelsdorf;

 

Maria Rattay, geb. Buttler, geb. 18.06.1905 (Johannisburg), aus Johannisourg;

 

Kurt Rattay, geb. 10.04.1933 (Johannisburg), aus Johannisburg;

 

Martha Rattay, geb. 04.05.1917 (Rostken), aus Gr.-Zechen;

 

Johann Rogallo, geb. 08.06.1905 (Gr.-Zechen), aus Gr.-Zechen;

 

Hedwig Skock, geb. Gerigk, geb. 11.05.1904 (Weissuhnen), aus Weissuhnen;

 

Brigitte Skowronnek, geb. 11.04.1935 (Pilchen), aus Pilchen;

 

Brunhilde Skowronnek, geb. 11.11.1937 (Pilchen), aus Pilchen;

 

Ida Skowronnek, geb. Dorroch, geb. 04.09.1907 (Pilchen), aus Pilchen;

 

Charlotte Symanzik, geb. 15.06.1883 (Sdorren), aus Sdorren;

 

Gottlieb Synowzik, geb. 01.11.1883 (Kuckeln), aus Gehlenburg;

 

Gottliebe Synowzik, geb. Nisitka, geb. 20.02.1884 (Kuckeln), aus Gehlenburg;

 

Maria Zielonka, geb. Schoen, geb. 04.03.1897 (Gehlenburg), aus Wilkendorf, Kreis Rastenburg.

 

Kreis Königsberg - Stadt

Amanda Bastiks, geb. Ubowski, geb. 25.11.1908 (Königsberg), aus Elbing.

 

Kreis Labiau

Friedrich Senzewski, geb. 22.03.1890 (Petrecken), aus Schedlisken, Kreis Allenstein.

 

Fortsetzung von Seite 18

 

Seite 18 (Fortsetzung von Seite 17)

Kreis Lötzen

Irmgard Czekay, geb. 15.06.1937 (Steinthal), kommt jetzt aus Steinthal;

 

Anna Dischereit, geb. 14.02.1896 (Lötzen), aus Lötzen;

 

Senta Ebner, geb. Thrun, geb. 12.10.1909 (Lötzen), aus Lötzen;

 

Karl Haerning, geb. 26.11.1893 (Lötzen), aus Lötzen;

 

Anna Haerning, geb. Riedzewski, geb. 14.02.1899 (Lötzen), aus Lötzen;

 

Irene Jack, geb. 15.06.1936 (Lötzen), aus Lötzen;

 

Renate Jack, geb. 02.02.1940 (Lötzen), aus Lötzen;

 

Selma Kolletzki, geb. Krohn, geb. 26.03.1903 (Rhein), aus Rhein;

 

Waltraut Kolletzki, geb. 21.12.1938 (Rhein), aus Rhein;

 

Anna Liedtke, geb. Rosinski, geb. 25.09.1896 (Steinthal), aus Steimhal;

 

Hermann Mischel, geb. 05.07.1889 (Schönballen), aus Schönballen;

 

Franz Mischewski, geb. 09.08.1879 (Rhein), aus Rhein;

 

Barbara Mischewski, geb. Boenti, geb. 16.03.1884 (Rhein), aus Rhein;

 

Max Padschewa, geb. 11.07.1879 (Schwiddern), aus Antowen;

 

Wilhelmine Pajonk, geb. Karaschewski, geb. 27.12.1897 (Lötzen), aus Lötzen;

 

Gustav Pienkulla, geb. 29.08.1878 (Lötzen), aus Lötzen;

 

Emma Pogorzeiski, geb. Putzek, geb. 06.06.1910 (Lötzen), aus Lötzen;

 

Renate Pogorzeiski, geb. 10.07.1940 (Lötzen), aus Lötzen;

 

Amalie Reichmann, geb. Januschkewitz, geb. 28.01.1890 (Lafken), aus Trossen;

 

Lotte Stenzel, geb. Luek, geb. 06.11.1920 (Lötzen), aus Lötzen;

 

Marianne Stenzel, geb. 02.07.1948 (Lötzen), aus Lötzen;

 

Selma Swarz, geb. 06.07.1911 (Lötzen), aus Lötzen;

 

Hedwig Schauer, geb. 16.08.1880 (Justusberg), aus Rhein;

 

Rudolf Willuda, geb. 02.11.1870 (Münchenfelde), aus Münchenfelde;

 

Gertrud Willuda, geb. 11.02.1911 (Münchenfelde), aus Münchenfelde;

 

Ottilie Willuda, geb. Gregor, geb. 24.01.1883 (Münchenfelde), aus Münchenfelde;

 

Lina Willuda, geb. Puschina, geb. 08.11.1882 (Freiort), aus Lötzen;

 

Gerda Willuda, geb. 25.12.1925 (Freiort), aus Lötzen.

 

Kreis Lyck

Anna Czieslick, geb. 09.05.1915 (Lyck), kommt jetzt aus Pasow, Pommern;

 

Therese Dziengel, geb. Donder, geb. 17.06.1901 (Kalgendorf), aus Merzdorf, Schlesien;

 

Erika Dziengel, geb. 17.01.1929 (Kalgendorf), aus Merzdorf;

 

Else Dziengel, geb. 19.06.1930 (Kalgendorf), aus Merzdorf;

 

Hartmut Dziengel, geb. 18.01.1933 (Kalgendorf), aus Merzdorf;

 

Hugo Dziengel, geb. 04.01.1939 (Kalgendorf), aus Merzdorf;

 

Julie Halser, geb. Michalzik, geb. 03.05.1876 (Borschimmen), aus Borschimmen;

 

Otto Herzog, geb. 30.07.1877 (Keipern), aus Milken;

 

Johann Leschinski, geb. 09.12.1880 (Grabnick), aus Brassendorf;

 

Martha Leschinski, geb. Klein, geb. 23.10.1886 (Grabnick), aus Brassendorf.

 

Kreis Mohrungen

Martha Scheumann, geb. Piontek, geb. 29.12.1903 (Schwenkendorf), kommt jetzt aus Pr.-Holland;

 

Erwin Scheumann, geb. 28.10.1928 (Schwenkendorf), aus Pr.-Holland.

 

Kreis Neidenburg

Martha Königsmann, geb. 26.08.1902 (Dietrichsdorf), aus Dietrichsdorf.

 

Kreis Ortelsburg

Adolf Papai, geb. 29.07.1886 (Treueneck), kommt jetzt aus Rauschken;

 

Hedwig Rossmann, geb. Blazejewski, geb. 19.05.1907 (Ortelsburg), aus Allenstein;

 

Heinz Rossmann, geb. 19.12.1932 (Ortelsburg), aus Allenstein;

 

Horst Rossmann, geb. 25.03.1935 (Ortelsburg), aus Allenstein;

 

Manfred Rossmann, geb. 19.05.1941 (Ortelsburg), aus Allenstein;

 

Helene Sadlowski, geb. Kleinschmidt, geb. 06.09.1897 (Finsterdammrau), aus Engelstein;

 

Auguste Schedlinski, geb. Russmanne, geb. 06.01.1894 (Pfaffendorf), aus Heilsberg;

 

Anna Schedlinski, geb. 12.03.1923 (Pfaffendorf), aus Heilsberg;

 

Horst Schedlinski, geb. 26.03.1935 (Pfaffendorf), aus Heilsberg;

 

Christel Schedlinski, geb. 25.05.1950 (Pfaffendorf), aus Heilsberg;

 

Ursula Schedlinski, geb. 13.04.1954 (Pfaffendorf), aus Heilsberg;

 

Brigitte Schedlinski, geb. 01.01.1957 (Pfaffendorf), aus Heilsberg;

 

Martha Schildt, geb. Budzinski, geb. 15.02.1890 (Saadau), aus Bischofsburg, Kreis Rößel;

 

Marie Zagorny, geb. Tanski, geb. 20.05.1895 (Hügelwalde), aus Passenheim;

 

Edith Zagorny, geb. 20.011929 (Hügelwalde), aus Passeniheim;

 

Gertrud Zagorny, geb. 10.10.1936 (Hügelwalde), aus Passenheim.

 

Kreis Osterode

Elfriede Bieber, geb. Orlowski, geb. 16.10.1921 (Mittelgut), kommt jetzt aus Mittelgut;

 

Emilie Bukowski, geb. Wenzlawski, geb. 29.05.1888 (Witulken), aus Witulken;

 

Auguste Choinowski, geb. Mayke, geb. 25.01.1875 (Thierberg), aus Buchwalde;

 

August Choinowski, geb. 31.10.1896 (Thierberg), aus Buchwalde;

 

Berta Choinowski, geb. 06.10.1900 (Thierberg), aus Buchwalde;

 

Hermann Czygan, geb. 25.12.1887 (Gr.-Groeben), aus Osterwein;

 

Auguste Czygan, geb. Kenzler, geb. 25.08.1889 (Gr.-Groeben), aus Osterwein;

 

Alfred Dalkowski, geb. 02.12.1886 (Arnau), aus Arnau;

 

Lina Dalkowski, geb. Diesing, geb. 21.04.1893 (Arnau), aus Arnau;

 

Gustav Dombrowski, geb. 15.05.1893 (Marwalde), aus Marwalde;

 

Martha Faber, geb. Mathias, geb. 07.02.1875 (Marwalde), aus Johannisburg;

 

Auguste Goralski, geb. Domkowski, geb. 20.07.1893 (Steffenswalde), aus Osterode;

 

Adam Graeber, geb. 24.02.1885 (Lubainen), aus Lubainen;

 

Berta Graeber, geb. Grabowski, geb. 07.07.1886 (Lubainen), aus Lubainen;

 

Wilhelmine Hardt, geb. Freitag, geb. 05.04.1879 (Osterode), aus Osterode;

 

Oskar Janowski, geb. 18.02.1903 (Plichten), aus Plichten;

 

Auguste Kopewski, geb. Chionowski, geb. 27.08.1898 (Osterode), aus Buchwalde;

 

Karoline Kownatzki, geb. Salewski, geb. 23.10.1891 (Thierberg), aus Thierberg;

 

Wilhelm Krukowski, geb. 12.06.1884 (Seubersdorf). aus Seubersdorf;

 

Henriette Krukowski, geb. Marquardt, geb. 14.11.1886 (Seubersdorf), aus Seubersdorf;

 

Berta Labacka, geb. Hoppel, geb. 06.01.1895 (Kernsdorf), aus Kernsdorf;

 

Auguste Mattern, geb. Poller, geb. 03.05.1887 (Dochringen), aus Greben;

 

Wilhelmine Mlodochowski, geb. 09.08.1894 (Spogahnen), aus Meitzen;

 

Ida Monsin, geb. Piakowski, geb. 28.08.1897 (Gusenofen), aus Gusenofen;

 

Franz Neumann, geb. 10.06.1882 (Hohenstein), aus Hohenstein;

 

August Piontek, geb. 10.09.1874 (Liebemühl), aus Liebemühl;

 

Auguste Piontek, geb. Dorka, geb. 12.04.1884 (Liebemühl), aus Liebemühl;

 

Auguste Pollinowski, geb. Eisenbart, geb. 25.05.1880 (Kl.-Schmückwalde), aus Reinsgut;

 

Friedrich Pollinowski, geb. 03.03.1907 (Kl.-Schmückwalde), aus Reinsgut;

 

Martha Preuss, geb. Schabram, geb. 10.02.1890 (Mirken), aus Mirken;

 

Franziska Sablotny, geb. Kuklan, geb. 24.06.1893 (Schildeck), aus Panzerei;

 

Luise Skibba, geb. Meyke, geb. 10.07.1888 (Mancheneut), aus Manchengut;

 

August Sobottka, geb. 06.06.1879 (Bieberswalde), aus Bieberswalde;

 

Emma Sobottka, geb. Kühnapfel, geb. 02.12.1879 (Bieberswalde), aus Bieberswalde;

 

Wilhelmine Sontowski, geb. Golombek (Theuernitz), aus Osterode;

 

Auguste Schabalewski, geb. Schabram, geb. 30.05.1886 (Mirken), aus Mirken;

 

Maria Schmeling, geb. Kopowski, geb. 25.12.1888 (Buchwalde), aus Buchwalde;

 

Berta Tissareck, geb. Masan, geb. 28.04.1900 (Delau), aus Delau;

 

Karl Tissareck, geb. 27.03.1883 (Delau), aus Delau;

 

Johann Schramke, geb. 21.08.1891 (Gelsenkirchen), aus Gilgenburg;

 

Hedwig Schramke, geb. Rudnik, geb. 11.10.1898 (Gelsenkirchen), aus Gilgenburg;

 

Frieda Werner, geb. Saborasch, geb. 31.10.1897 (Ruhwalde), aus Gr.Schmückwalde;

 

Fritz Werner, geb. 12.12.1889 (Ruhwalde), aus Gr.-Schmückwalde.

 

Kreis Osterode

Helene Lenszewski, geb. 13.10.1927 (Rauschken), aus Marienwerder;

 

Sophie Klingenberg, geb. Dobbek, geb. 06.09.1910 (Peterswalde), aus Peterswalde.

 

Kreis Pr.-Eylau

Emilie Saremba, geb. Heinrich, geb. 25.05.1887 (Uderwangen), aus Wigrinnen, Kreis Sensburg.

 

Kreis Pr.-Holland

Elisabeth Frank, geb. Hillenberg, geb. 21.02.1921 (Mühlhausen), kommt jetzt aus Pr.-Holland;

 

Klaus Frank, geb. 16.08.1940, aus Pr.Holland;

 

Hans Frank, geb. 15.10.1946 (Mühlhausen), aus Pr.-Holland;

 

Magdalena Graudenz, geb. Grunenberg, geb. 16.03.1917 (Hermsdorf), aus Quittainen;

 

Waltraut Graudenz, geb. 31.10.1938 (Hermsdorf), aus Quittainen;

 

Günther Graudenz, geb. 17.09.1949 (Hermsdorf), aus Quittainen;

 

Horst-Anton Graudenz, geb. 12.06.1952 (Hermsdorf), aus Quittainen;

 

Martha Hillenberg, geb. Meissner, geb. 23.02.1885 (Mühlhausen), aus Pr.-Holland;

 

Elisabeth Hugeth, geb. Schöpp, geb. 02.03.1867 (Weskenhof), aus Weskenhof;

 

Ernst Kelka, geb. 13.03.1877 (Stegen), aus Stegen;

 

Katharine Reineking, geb. Zurberg, geb. 17.06.1915 (Essen), aus Neumark, Kreis Pr.-Holland;

 

Margrit Reineking, geb. 30.03.1938 (Essen), aus Neumark;

 

Auguste Steinbach, geb. 19.08.1891 (Pr.-Holland), aus Rositten;

 

Franz Schafrinna, geb. 05.02.1885 (Regehnen), aus Bischofsburg, Kreis Rößel;

 

Paul Werner, geb. 07.02.1882 (Reichenbach), aus Reichenbach;

 

Pauline Werner, geb. Ziema, geb. 20.12.1878 (Reichenbach), aus Reichenbach;

 

Elisabeth Wostrack, geb. Gusowski, geb. 23.11.1896 (Pr.-Holland), aus Pr.-Holland.

 

Kreis Rastenburg

Friedrich Ewert, geb. 17.08.1886 (Weischnuren), kommt jetzt aus Eichhöhe, Kreis Sensburg;

 

Marie Ewert, geb. Purwin, geb. 20.07.1881 (Weischnuren), aus Eichhöhe;

 

Friedrich Folkmann, geb. 16.10.1884 (Wilkendorf), aus Wilkendorf;

 

Henriette Folkmann, geb. Milwa, geb. 07.04.1885 (Wilkendorf), aus Wilkendorf;

 

Ottmar Gehrmann, geb. 09.06.1939 (Rastenburg), aus Rastenburg;

 

Anna Hartmann, geb. Widdra, geb. 16.08.1891 (Muhlack) schlecht lesbar, aus Salzbach;

 

Lydia Koslowski, geb. Olschewski, geb. 16.09.1918 (Berlin), aus Rastenburg;

 

Dietrich Koslowski, geb. 28.10.1938 (Berlin), aus Rastenburg;

 

Klaus Koslowski, geb. 23.11.1939 (Berlin), aus Rastenburg;

 

Lothar Koslowski, geb. 16.09.1942 (Berlin), aus Rastenburg;

 

Heidelinde Koslowski, geb. 04.11.1943, aus Rastenburg;

 

Roswitha Koslowski, geb. 10.01.1945, aus Rastenburg;

 

Adolf Kunkel, geb. 26.08.1876 (Motgraben), aus Motgraben;

 

Emilie Kunkel, geb. Bunkowski, geb. 25.04.1885 (Motgraben), aus Motgraben;

 

Frieda Lorra, geb. Hartmann, geb. 12.04.1922 (Rastenburg), aus Salzbach;

 

Marlies Lorra, geb. 12.02.1945, aus Salzbach;

 

Amalie Reck, geb. 10.04.1879 (Rastenburg), aus Rastenburg;

 

Max Schiemann, geb. 10.12.1876 (Rastenburg), aus Rastenburg;

 

Emma Schiemann, geb. Awiszio, geb. 02.09.1888 (Rastenburg), aus Rastenburg;

 

Albert Wiese, geb. 21.06.1910 (Birkenhagen), aus Salzbach.

 

Kreis Rößel

Anna Arendt, geb. Wysotzki geb. 06.09.1885 (Seeburg), kommt jetzt aus Seeburg;

 

Anna Engling, geb. Bordin, geb. 17.04.1893 (Bischofsburg), aus Bischofsburg;

 

Anna Heinrich, geb. Krüger, geb. 17.05.1892 (Schöndorf), aus Schöndorf;

 

Martha Jablonka, geb. Sarasa, geb. 24.08.1891 (Bredinken), aus Bredinken;

 

Brigitte Jablonka, geb. 23.04.1934 (Bredinken), aus Bredinken;

 

Helene Keller, geb. 25.06.1940 (Seeburg), aus Seeburg;

 

Franziska Krakor, geb. Chichowski, geb. 20.05.1907 (Sauerbaum), aus Sauerbaum;

 

Heinrich Krakor, geb. 15.12.1945 (Sauerbaum), aus Sauerbaum;

 

Andreas Krüger, geb. 09.07.1939 (Rößel), aus Rößel;

 

Gertrud Kurzke, geb. 24.03.1893 (Bischofsburg), aus Bischofsburg;

 

Emma Lau, geb. Hess, geb. 26.08.1914 (Kowno, Litauen), aus Kleisack;

 

Erhard Lau, geb. 20.07.1938 (Kowno, Litauen), aus Kleisack;

 

Rita Lau, geb. 28.07.1939 (Kowno, Litauen), aus Kleisack;

 

Helga Lau, geb. 19.01.1942 (Kowno, Litauen), aus Kleisack;

 

Christel Lau, geb. 02.10.1943 (Kowno, Litauen), aus Kleisack;

 

Hermann Mathe, geb. 10.07.1885 (Labusch), aus Labusch;

 

Charlotte Mathe, geb. Ripschläger, geb. 10.03.1883 (Labusch), aus Labusch;

 

Charlotte Mondry, geb. 10.01.1890 (Raschung), aus Raschung;

 

Lucia Orlowski, geb. Ewendt, geb. 30.06.1905 (Seeburg), aus Laxdoyen;

 

Martha Poschmann, geb. Wiechmann, geb. 01.10.1886 (Rautern), aus Rautern;

 

Emilie Rahn, geb. Mondry, geb. 11.11.1887 (Raschung), aus Raschung;

 

Rosa Schipper, geb. Pich (Sternsee), aus Sternsee;

 

Karl Schroeder, geb. 19.01.1889 (Darieden), aus Bischofsburg;

 

Stanislawa Terkowski, geb. Sagurna, geb. 14.04.1912 (Legienen), aus Rößel;

 

Irmgard Terkowski, geb. 17.03.1939 (Legienen), aus Rößel;

 

Erwin Terkowski, geb. 29.08.1940 (Legienen). aus Rößel;

 

Maria Zaremba, geb. 08.12.1935 (Sauerbaum), aus Sauerbaum.

 

Kreis Sensburg

Johann Baumgart, geb. 08.11.1882 (Zollernhöhe), kommt jetzt aus Zollernhöhe;

 

Leopold Blask, geb. 12.08.1881 (Aweyden), aus Aweyden;

 

Gertrud Dembeck, geb. 23.07.1930 (Lindendorf), aus Lötzen;

 

Hermann Denicke, geb. 01.10.1871 (Immenhagen), aus Immenhagen;

 

Olga Denicke, geb. Fischer, geb. 02.05.1881 (Immenhagen), aus Immenhagen;

 

Frieda Gollub, geb. Katzig, geb. 20.11.1913 (Julienhöfen), aus Salpkeim;

 

Horst Gollub, geb. 23.01.1937 (Julienhöfen), aus Salpkeim;

 

Edeltraut Gollub, geb. 22.04.1939 (Julienhöfen), aus Salpkeim;

 

Amalie Klepper, geb. Sbrzesny, geb. 30.01.1888 (Lindendorf), aus Lötzen;

 

Auguste Moltkau, geb. Zimmermann, geb. 31.01.1886 (Bussen), aus Bussen;

 

Hans-Georg Recketat, geb. 14.12.1934 (Erlenau), aus Rhein;

 

Emma Sbrzesny, geb. Schittkowski, geb. 04.12.1914 (Prauskenwalde), aus Immenhagen;

 

Horst Sbrzesny, geb. 21.08.1943 (Prauskenwalde), aus Immenhagen;

 

Marie Strysack, geb. Piewek, geb. 28.12.1887 (Peitschendorf), aus Angerburg;

 

Klara Schulz, geb. Prostowitz, geb. 12.07.1912 (Nikolaiken), aus Stuhm;

 

Irene Schulz, geb. 21.09.1946 (Nikolaiken), aus Stuhm;

 

Georg Schulz, geb. 13.06.1943 (Nikolaiken), aus Stuhm;

 

Otto Wannowius, geb. 28.06.1881 (Eichmedien), aus Eichmedien;

 

Ida Wannowius, geb. Nadolny, geb. 28.04.1889 (Eichmedien), aus Eichmedien;

 

Auguguste Schaffranski, geborene Danielzik, geb. 07.03.1885 (Schimonken), aus Schimonken.

 

Kreis Tilsit-Ragnit

Anna Doerfer, geb. Schulz, geb. 05.05.1898 (Neuhof), kommt jetzt aus Bludau, Kreis Braunsberg;

 

Helga Doerfer, geb. 06.02.1938 (Neuhof), aus Bludau;

 

Ewald Doerfer, geb. 02.7.1939 (Neuhof), aus Bludau.

 

Kreis Treuburg

Otto Berger, geb. 22.11.1885 (Kreuzdorf), kommt letzt aus Stechernruh;

 

Auguste Berger, geb. Rogosch, geb. 31.12.1890 (Kreuzdorf), aus Stechernruh;

 

Anna Galonska, geb. Prostka, geb. 12.01.1899 (Woynassen), aus Franziskowen;

 

Rudolf Galonska, geb. 04.03.1939 (Woynassen), aus Franziskowen;

 

Elisabeth Moneth, geb. 01.05.1889 (Rodehlen), aus Rastenburg;

 

Terese Moneth, geb. Pahlke, geb. 12.08.1877 (Rodehlen), aus Rastenburg;

 

Johann Nimzik, geb. 06.10.1886 (Garbassen), aus Laxdoyen;

 

Anna Nimzik, geb. Lakowitz, geb. 04.11.1895 (Garbassen), aus Laxdoyen;

 

Ottilie Tietz, geb. Derdau, geb. 08.02.1900 (Rogonnen), aus Kruglanken, Kreis Angerburg;

 

Edeltraut Tietz, geb. 11.11.1937 (Rogonnen), aus Kruglanken;

 

Ingrid Tietz, geb. 24.03.1941 (Rogonnen), aus Kruglanken.

 

Kreis Wehlau

Auguste Szaberni, geb. Dzikowski, geb. 06.07.1889 (Tapiau), kommt jetzt aus Bartenstein;

 

Minna Ziemutta, geb. Salewski, geb. 26.10.1888 (Hasenberg), aus Hasenberg;

 

Pauline Zilz, geb. Karlowski, geb. 18.12.1880 (Hasenberg), aus Hasenberg.

 

Seite 18   Wir gratulieren …

zum 95. Geburtstag

am 24. Mai 1957, Landsmann Karl Potzka. Er war als Landwirt in Stummbragirren, Witschen und Rucken, Kreis Pogegen, Memelgebiet, tätig und wohnte zuletzt bis zur Vertreibung bei seinen Kindern in Tilsit. Von seinen neun Kindern verstarb der älteste Sohn 1948 im KZ Oranienburg, sein jüngster Sohn ist vermisst. Er lebt jetzt in einem Altersheim in der sowjetisch besetzten Zone. Briefe von ehemaligen Freunden und Bekannten, über die er sich freuen würde, erreichen ihn durch seine Schwiegertochter Martha Potzka, Kiel, Holtenauer Straße 123 p.

 

zum 94. Geburtstag

am 30. Mai 1957, Frau Berta Hirschfelder, aus Neumünsterberg, Kreis Pr.-Holland, jetzt in Flensburg, Schiffbrücke 75.

 

zum 93. Geburtstag

am 26. Mai 1957, Oberbahnhofsvorsteher i. R. Heinrich Schwarz, aus Insterburg, Friedrichstr. 6. Der rüstige Jubilar lebt mit seiner 86-jährigen Ehefrau bei seinem Schwiegersohn und seiner jüngsten Tochter in (20a) Wolfsburg, Rathenauplan 13.

 

zum 92. Geburstag

am 30. Mai 1957, Landsmann Franz Schlick, aus Bodenwalde, Kreis Labiau, jetzt bei seinem ältesten Sohn in Dortmund-Wambel, Am Hemesod 4.

 

zum 91. Geburtstag

am 28. Mai 1957, Landsmann Ferdinand Neumann, aus Königsberg, jetzt in Flensburg, Mathildenstraße 6.

 

am 1. Juni 1957, Landsmann Julius Dembowski aus Kl.-Bajoren, Kreis Gerdauen, jetzt bei seinem Neffen Bernhard Hundrieser (Nordenburg), Westberlin-Reinickendorf 1, Winterstraße 10. Der Jubilar ist erblindet und hat auch die Sprache verloren, er ist aber sonst bei guter Gesundheit.

 

zum 90. Geburtstag

am 14. Mai 1957, Witwe Auguste Franke, aus Tilsit, jetzt bei ihrer Tochter Emma in Köln-Nippes, Siebachstr. 100. Die Jubilarin nimmt regen Anteil an den Veranstaltungen der landsmannschaftlichen Gruppe.

 

am 31. Mai 1957, Witwe Adline Herzbergen, geb. Mattern, aus Wensen, Kreis Angerburg, jetzt in Dörnigheim, Kreis Hanau, Waldsiedlung.

 

zum 89. Geburtstag

am 1. Juni 1957, Landjägermeister i. R. Martin Girnus, aus Königsberg, Scharnhorststr. 24, jetzt in Bad Harzburg, Herzog-Wilhelm-Str. 46.

 

zum 88. Geburtstag

am 2. Juni 1957, Marine-Generaloberstabsarzt a. D. Dr. Friedrich Markull, aus Bartenstein, jetzt in Göttingen, Beethovenstr. 13 b. Wir berichteten über seinen Lebensweg aus Anlass seines 87. Geburtstages im vergangenen Jahr in der Folge 25 vom 23. Juni 1956. An der Arbeit der landsmannschaftlichen Gruppe Göttingen nimmt er nach wie vor lebhaften Anteil.

 

zum 87. Geburtstag

am 14. Mai 1957, Landsmann Hermann Migge, aus Ogonken, Kreis Angerburg, jetzt in Lübeck-Dornbreite, Balzerplatz 6c.

 

zum 86. Geburtstag

am 27. Mai 1957, Frau Marie Rhode, geb. Dreier, Witwe des Hegemeisters Rhode, aus Osterode, Elvenspoekstraße, jetzt Sozialwerk Stukenbrock über Bielefeld 2, Westfalen.

 

zum 85. Geburtstag

am 16. Mai 1957, Preußischer Revierförster a. D. August Wenskeit, aus dem Forsthaus Hegewald, Kreis Angerburg, jetzt mit seiner Ehefrau bei seiner verheirateten Tochter in Siegen, Westfalen, a. d. Giersberg 20, Silberfochs.

 

am 30. Mai 1957, Landsmann Friedrich Heidemann, aus Szillutten, Kreis Pogegen, ehemals Gastwirt und Bauer. Er wohnt jetzt bei seinem Sohn Franz in Alfstedt, Kreis Bremervörde.

 

am 30. Mai 1957, Hegemeisterwitwe Emilie Draheim, geb. Leber, aus Dammwalde, Post Goldschmiede, Samland, später Ortelsburg. Sie wohnt jetzt bei ihrer Tochter Hertha Voß in Minden, Westfalen, Johanniskirchhof 2.

 

am 2. Juni 1957, Frau Wilhelmine Woskowski, Witwe des Bauunternehmers Friedrich Woskowski, aus Wolfsee, Kreis Lötzen. Sie lebt jetzt im Hause ihres Schwiegersohnes Fritz Zielinski in Langengeisling 82, Kreis Erding.

 

zum 84. Geburtstag

am ??. Mai 1957 (Tag unlesbar, könnte eine 14 sein), Landsmann Paul Koch, aus Wehlau, Pa???) Straße unlesbar) 21, jetzt in Lübeck, Zwinglistraße 21.

 

zum 83. Geburtstag

am 19. Mai 1957, Lokomotivführer i. R. Adolf Starbatty, aus Osterode, Wilhelmstr. 17a, jetzt in Dannenberg, Elbe, Bahnhofstr. 35, bei seinem Sohn, Mittelschullehrer Karl Starbatty.

 

am 24. Mai 1957, Frau Auguste Migge, aus Ogonken, Kreis Angerburg, jetzt in Lübeck-Dornbreite, Balzerplatz 6c.

 

am 6. Juni 1957, Frau Johanna Braun, geb. Reiß, aus Nikolaiken, jetzt in Seesen a. H., Lange Straße 45.

 

zum 82. Geburtstag

am 7. Mai 1957, Frau Sophie Plauk, aus Königsberg, jetzt in Lübeck, Percevalstr. 9.

 

am 26. Mai 1957, Postschaffnerwitwe Auguste Jortzick, aus Insterburg, Strauchmühlenstr. 5, jetzt in Hann.-Münden, Blume Nr. 19.

 

am 27. Mai 1957, Klempnermeister Otto Frank, aus Altenkirch, Kreis Tilsit-Ragnit, jetzt in (16) Veckerhagen, Weser, Weserstraße 28, bei seinem Schwiegersohn, Uhrmacher Voigt.

 

am 30. Mai 1957, Frau Hedwig Ballhorn, geb. Petzold, aus Königsberg, Tragheimer Pulverstr. Nr. 14, jetzt in Itzehoe, Liethberg 12.

 

zum 81. Geburtstag

am 28. Mai 1957, Frau Berta Boenki, aus Königsberg, Hansaring 40, jetzt in Bad Segeberg, Bismarckallee 21, Heim.

 

am 30. Mai 1957, Landsmann Johann Sakuth, aus Nidden, jetzt in Flensburg, Hafendamm 52.

 

zum 80. Geburtstag

am 22. Mai 1957, Frau Amalie Masuch, geb. Pallasch, aus Zollernhöhe, Kreis Sensburg, jetzt bei ihrer jüngsten Tochter Elly Nebendahl in Neumünster, Christianstr. 8.

 

am 24. Mai 1957, Fräulein Martha Sattler, aus Ostfelde, Kreis Tilsit-Ragnit, jetzt in Oldenburg i. O., Werbachstraße 38.

 

am 26. Mai 1957, Fleischermeister Wilhelm Bierschenk, aus Reuschendorf, Kreis Sensburg. Er kam erst am 16. April dieses Jahres mit seiner Ehefrau aus der alten Heimat zu seinen Kindern und ist durch seinen Sohn Paul (ehemals Bäslack, Kreis Rastenburg) in (22c) Siegburg, Seehofstr. 335, zu erreichen.

 

am 27. Mai 1957, Frau Auguste Mikoleit, geb. Bergau, aus Tilsit, Lindenstr. 6. Sie war über zwanzig Jahre bei der Ortskrankenkasse Tilsit, Schulstraße, tätig. Jetzt lebt sie in einem Altersheim in der sowjetisch besetzten Zone. Zu erreichen ist sie über Frau Anna Szobries, Berlin-Reinickendorf 1, Kühleweinstraße 28.

 

am 28. Mai 1957, Postbeamtenwitwe Marie Krause, geb. Neumann, aus Osterode, Sendenhauptstr. 19, jetzt bei ihrem Sohne in Hamburg-Altona, Arnoldstraße 40.

 

am 28. Mai 1957, Landsmann Franz Faust, aus Legitten, Kreis Labiau, jetzt mit seiner Ehefrau in Ocholt, Kreis Ammerland i. O. Sein Geburtsort ist Gr.-Sittkeim.

 

am 29. Mai 1957, Postinspektorwitwe Clara Aust, geb. Glashoff, aus Königsberg, jetzt in Rade, Post Bargfeld über Bad Oldesloe (Schule).

 

am 31. Mai 1957, Altbäuerin Minna Plewe, aus Stolzenberg, Kreis Heiligenbeil, jetzt in Altendiez, Lahn, Bergstraße 1, bei ihrem Sohn Richard, dem sie in seiner Landwirtschalt tatkräftig zur Seite steht.

 

am 1. Juni 1957, Frau Lina Purwin, aus Rossitten, jetzt zusammen mit ihrer Tochter in Kiel, Sophienblatt Nr. 26 III.

 

zum 75. Geburtstag

am 4. Mai 1957, Frau Emilie Springer, aus Königsberg, jetzt in Lübeck, Braunstr. 25.

 

am 12. Mai 1957, Frau Dr. Charlotte Riebes, aus Königsberg, Münzstr. 23, jetzt in Lübeck, Gr.

Burgstraße 35.

 

am 20. Mai 1957, Landsmann Hermann Raeder, aus Königsberg, Hoverbeckstraße 3, jetzt in Lübeck, Klosterstraße 16a.

 

am 22. Mai 1957, Frau Elise Wittrin, aus Königsberg, jetzt in Lübeck-Stockelsdorf, Ahrensböckar Straße 44.

 

am 22. Mai 1957, Landsmann Hermann Passarge, aus Königsberg, Roonstr. 6, jetzt in Scheeßel, Bezirk Bremen, Am Meyerhof 2.

 

am 22. Mai 1957, Kaufmann Fritz Maerkert, aus Bartenstein, Am Markt 32/33, jetzt mit seiner Ehefrau Frieda in (16) Frielendorf, Bezirk Kassel.

 

am 25. Mai 1957, Frau Maria Fermer, geb. Heß, aus Tilsit, Sommerstr. 27, jetzt bei ihrem Sohn Erich Fermer in Sprötze, Kreis Harburg, Heide-Haus Nr. 212.

 

am 26. Mai 1957, Tierarzt Dr. Rudolf Aßmann, aus Mohrungen, jetzt in der sowjetisch besetzten Zone. Viele Landsleute werden sich dieses vorbildlichen Sportlers erinnern. Er gründete 1911 zusammen mit anderen sportbegeisterten jungen Männern den Rasensportverein Mohrungen, dessen 1. Vorsitzender er auch war, und der später durch den Zusammenschluss mit dem Männer-Turnverein zum Verein für Leibesübungen wurde. Auf vielen Veranstaltungen in Ostpreußen war der rührige Verein vertreten, dessen Mitglieder auch Wettkämpfe gegen starke Gegner in Allenstein, Elbing und Königsberg durchführten. Landsmann Dr. Aßmann ist durch Frau Johanna Reichert, Wattenscheid, Westenfelder Straße 33, zu erreichen.

 

am 26. Mai 1957, Fräulein Erna Schleebecher, aus Memel, später Königsberg, Lavendelstr. 12. Sie war seit 1919 bis zur Vertreibung bei der Festungskommandantur Königsberg angestellt. Sie lebt jetzt mit ihrem Bruder in Braunschweig, Grabenstraße 1.

 

am 27. Mai 1957, Frau Katharina Federmann, geb. Lopp, aus Geilau bei Fischhausen, jetzt bei ihrer verheirateten Tochter Dora Sawitzki in (21b) Fröndenberg, Ruhr, Grüner Weg 1.

 

am 27. Mai 1957, Frau Margarete Ziemann, geb. Ertmann, aus Königsberg, Sackheim 66, jetzt bei ihrer Tochter, Handelsstudienrätin Gertrud Ziemann, in Koblenz, Rhein, Neuendorfer Str. 183.

 

am 27. Mai 1957, Jagdaufseher i. R. Paul Kaminski, aus Weskeim, Kreis Pr.-Eylau, jetzt mit seiner Ehefrau bei seinen Kindern in Gronau, Westfalen, Tannenbergstr. 53.

 

am 27. Mai 1957, Reichsbahnoberzugführer i. R. Johann Grünheid, aus Königsberg, Berliner Str. 6, jetzt mit seiner Ehefrau Charlotte Grünheid, geb. Syska, in Lehre-Kampstüh über Braunschweig.

 

am 27. Mai 1957, Landsmann Friedrich Welter, ehemals Kaufmann und Fabrikant, aus Eydtkau, Hindenburgstr. 14. Nach der Vertreibung hatte er zehn Jahre hindurch ein Fuhrunternehmen in der sowjetisch besetzten Zone. Seit 1955 lebt er mit seiner Ehefrau Maria Welter, geb. Wagner, in (22b) Godramstein, Kreis Landau, Hauptstr. 327 ¼  

 

am 29. Mai 1957, Frau Gertrud Lenzing, geb. Barnicke, aus Königsberg, Kurfürstendamm 18, jetzt in Gelsenkirchen-Horst, Heinrich-Heine-Str. 12. Ihren Geburtstag verlebt sie bei ihrem Sohn Hans in Berlin-Wilmersdorf, Detmolder Straße 53.

 

am 2. Juni 1957, Zugführer i. R. Ludwig Konstanty, aus Johannisburg, jetzt mit seiner Ehefrau, seiner Tochter und zwei Enkelinnen in Hildesheim, Saarstr. 133a, wo gegenwärtig auch sein Sohn, Syndikus a. D. E. Felix Konstanty, mit seiner aus der sowjetisch besetzten Zone geflüchteten Familie erste Unterkunft gefunden hat. Landsmann Konstanty, der den letzten Bergungstransport aus Johannisburg herausführte und sicher ans Ziel brachte, tat nach der Vertreibung bis 1947 Dienst in Hildesheim.

 

am 8. Juni 1957, Frau Johanna Prang, aus Königsberg, Buddestr. 28, jetzt in Osterholz-Scharmbeck, Auf dem Kamp 35. Ihre beiden Kinder Charlotte Strecker und Reinhold Prang werden diesen Tag mit ihrer Mutter verleben.

 

Diamantene Hochzeit

Das Ehepaar Gustav Bandilla und Frau Berta Bandilla, geb. Herzog, aus Martinshöh, Kreis Lyck, jetzt in der sowjetisch besetzten Zone, feiern am 7. Juni 1957, ihre Diamantene Hochzeit. Die Anschrift ist durch Frida Koloska, geb. Bandilla, (22) Düsseldorf, Düsselstr. 25, zu erfahren.

 

Goldene Hochzeiten

Eisenbahnbeamter i. R. Gustav Bohn und seine Ehefrau Auguste, aus Arys, jetzt in Tornesch, Holstein, Verlängerte Friedrichstraße, feierten am 18. Mai 1957, im Beisein ihrer Kinder, Enkel- und Urenkelkinder das Fest der Goldenen Hochzeit.

 

Die Eheleute Gustav Lumm und Frau Marie-Luise Lumm, geb. Herbst, aus Reinkenwalde, Kreis Schloßberg, jetzt in Nordhemmern 197, Kreis Minden, feierten am 20. Mai 1957, ihre Goldene Hochzeit.

 

Hauptlehrer und Kantor Gustav Lehmann und Frau Helene Lehmann, geb. Hahn, aus Löwenhagen, Kreis Königsberg, jetzt in der sowjetisch besetzten Zone, feierten am 20. Mai 1957, das Fest der Goldenen Hochzeit. Das Ehepaar ist durch seinen Sohn Bruno Lehmann, (21a) Pr.-Oldendorf, Westfalen, Am Osttor 378, zu erreichen.

 

Landsmann Reinhold Cerulla und seine Ehefrau Auguste Cerulla, geb. Kerski, ehemals Waltershausen, Kreis Neidenburg, und Kammhöhe bei Lötzen, jetzt in Hillegossen bei Bielefeld, feierten am 23. Mai 1957, im Beisein ihrer Geschwister, Kinder, Enkel und Urenkel, das Fest der Goldenen Hochzeit.

 

Am 23. Mai 1957, feierten ihre Goldene Hochzeit, Landwirt Wilhelm Kolozey und Frau Maria Kolozey, geb. Wiezorrek, aus Wilhelmshof, Kreis Ortelsburg, jetzt in Hennef, Sieg, Bergstraße 41.

 

Die Eheleute Karl Berger und Frau Emma Berger, geb. Kurres, aus Karlshof, Kr. Tilsit-Ragnit, jetzt in Bilohe-Ohlenstedt, Kreis Osterholz, begehen am 26. Mai 1957, das Fest der Goldenen Hochzeit.

 

Landsmann Daniel Jessat, ehemals Wasserbauwerker, und seine Ehefrau Berta Jessat, geb. Jurgeleit, aus Schanzenkrug, Kreis Tilsit-Ragnit, jetzt in Oldenburg. i. H., Schuhstr. 5, feiern am 26. Mai 1957, ihre Goldene Hochzeit. Die landsmannschaftliche Gruppe Oldenburg gratuliert herzlich.

 

Jubiläen

Oberzollsekretär Willi Drengk, aus Königsberg, Auguste-Viktoria-Allee 10, jetzt in Wassersleben über Flensburg, begeht am 30. Mai 1957, sein vierzigjähriges Dienstjubiläum. Am gleichen Tage feiert er seinen 58. Geburtstag. Landsmann Drengk war mehrere Jahre Vorstandsmitglied und ist seit langem Delegierter des Kreisvereins Flensburg - Stadt der Landsmannschaft. Außerdem ist er Beisitzer der Gruppe der Königsberger. Die landsmannschaftliche Gruppe gratuliert herzlich und dankt ihm für seine treue Mitarbeit.

 

Am 1. April 1957, konnte der ehemalige Hauptmann der Luftwaffe, Hans Bogdan, aus Rundfließ, jetzt Polizeikommissar der motorisierten Verkehrspolizei in Northeim (Hannover), auf 25 Jahre im Staatsdienst zurückblicken.

 

Seite 19   Familienanzeigen

Nach langem schwerem, mit großer Geduld ertragenem Leiden entschlief heute um 15.30 Uhr, sanft und ruhig mein Verlobter, mein lieber Vater, Bruder und Schwager, unser guter Opi, der kaufmännische Angestellte i. R. der Zellstoff-Fabrik Ragnit, Kreis Tilsit-Ragnit, Fritz Schönfeldt, im Alter von 68 Jahren. In tiefer Trauer: Tony Schwark, als Verlobte. Elly Kobiella, geb. Schönfeldt und Enkel. Franz Schönfeldt, als Bruder. Elise Scholz, als Schwägerin. Damendorf, Kreis Eckernförde, den 8. Mai 1957. Früher Ragnit, Kreis Tilsit-Ragnit, Ostpreußen

 

Am 29. April 1957 erreichte mein tapferer Lebenskamerad, unser guter Vater, lieber Großpapa, Schwiegervater, Bruder, Schwager und Onkel, Franz Lamprecht, im Alter von 64 Jahren, die ewige Heimat. Im Namen aller Hinterbliebenen: Helene Lamprecht, geb. Mülbredt. Agathenburg bei Stade (Elbe), im Mai 1957. Früher Königshuld, Kreis Tilsit-Ragnit.

 

Unsere liebe Kusine und Tante, Klara Birkner, geboren 03.05.1874, gestorben 08.05.195,7 ist nach langem Siechtum heimgegangen. Sie folgte ihrem Lebensgefährten, dem Lokführer, Walter Birkner, aus Prostken, Kreis Lyck und ihrem einzigen Kind, der Lehrerin, Erna Birkner, zuletzt Wiese, Kreis Mohrungen, die im Winter 1945 in Wiese umgekommen sind, in die Ewigkeit. In stiller Trauer: Charlotte Genske. Gertrud Heinrich, geborene Genske und Kinder. Barmstedt, Holstein, im Mai 1957, Königstraße 51. Die Beisetzung fand am 11. Mai 1957 in Barmstedt statt.

 

Unsere liebe Tante und Schwester, Auguste Ksonsek, Putzmachermeisterin, ist im Alter von 67 Jahren, für immer von uns gegangen. Im Namen der Angehörigen. Ida Schönfeld, geb. Ksonsek, z. Z. sowj. bes. Zone, sow. bes. Zone, den 16. April 1957. Früher Ortelsburg, Kaiserstraße

 

Nach langem schwerem, mit großer Tapferkeit getragenem Leiden, entschlief fern der geliebten Heimat, am 3. Mai 1957, nach vollendetem 53. Lebensjahr, meine liebe Frau, unsere gute Mutti, Schwiegermutter, Schwester, Schwägerin und Tante, Margot Lankau, geborene von Paul-Perpolken. In tiefer Trauer: Kurt Lankau, sowjetisch besetzte Zone. Albrecht Lankau. Irmgard Lankau, geb. Förster. Frieda Riebensahm, geb. von Paul-Perpolken. Felix Riebensahm, Blumberg, Baden. Ida Lankau, Wohltorf bei Aumühle.

 

Nach langer schwerer Krankheit, wurde meine liebe Frau, unsere gute Mutter, Großmutter, Schwiegermutter, Schwägerin und Tante, Anna Mattiszik, geborene Voss, im 77. Lebensjahre, am 10. Mai 1957, von ihrem Leiden erlöst. In stiller Trauer im Namen aller Hinterbliebenen: Karl Mattiszik, Hameln, Fischbecker Straße 31. Früher Tilsit, Stiftsstraße 9. Die Beerdigung hat am 13. Mai 1957 auf dem Waidfriedhof Wehl, Hameln, stattgefunden.

 

Am 2. Mai 1957 verstarb plötzlich nach kurzer Krankheit, im Alter von 67 Jahren, der frühere Landwirt Ernst Jantz, aus Sillenfelde (Schillehlen), Kreis Angerapp, Ostpreußen. Er wurde am 6. Mai 1957, fern der Heimat in Krusendorf, Kreis Eckernförde, Schleswig-Holstein, zur letzten Ruhe gebettet. Im Namen der trauernden Angehörigen: Fritz Jantz. Oberdorfelden, Kreis Hanau (Main)

 

Am 12. Mai 1957 verstarb nach schwerem Leiden, mein innig geliebter Mann, mein lieber Vater, unser Opi, mein lieber Schwiegervater, Malermeister Albert Hildebrandt, im 68. Lebensjahre. In tiefer Trauer: Vera Hildebrandt, geb. Tedeski. Theodor Hildebrandt und Frau Luise Hildebrandt, geb. Hunze. Die Enkel, Klaus, Wolfgang, Manfred, Ursula, Hansi, Vera. Königsberg Pr., Selkestraße 14 b, jetzt Woltwiesche, Kreis Wolfenbüttel.

 

Am 10. Mai 1957, ist unser liebes Muttchen, unsere liebe Schwieger- und Großmutter, Schwester und Tante, Lina Schulz, geb. Böttcher, früher wahnhaft Königsberg Pr., Rudauer Weg 22, im 76. Lebensjahre, sanft entschlafen. In stiller Trauer: Otto Schulz, Hannover. Willy Schulz, Lübeck. Gertrud Schulz, geb. Meizis. Ida Kaszemek, geb. Schulz, Hamburg. Martin Kaszemek. Ella Fleischer, geb. Schulz, Berlin. Bernhard Fleischer. Ernst Schulz, vermisst 1941 in Russland. Meta Schenk, geb. Böttcher, sowj. bes. Zone, drei Enkelkinder und Angehörige. Lübeck-Dornbreite, Binnenland 10. Die Beisetzung fand am 13. Mai 1957 in Lübeck auf dem Vorwerker Friedhof statt.

 

Am 7. Mai 1957, ist unsere liebe Mutti, Omi und Schwiegermutter, Auguste-Luise Wittke, geb. Rohde, im Alter von 62 Jahren, plötzlich verstorben. In tiefer Trauer, ihre Kinder, Schwiegersöhne und Enkelkinder. Hamburg 21, Weidestraße 139, Brandt. Früher Friedland, Ostpreußen.

 

Am 7. Mai 1957 verstarb plötzlich und unerwartet unsere liebe Mutter, Schwiegermutter und Großmutter, Therese Rußland, geb. Hartmann, aus Paterswalde, Kreis Wehlau, Ostpreußen, im 72. Lebensjahre. In stiller Trauer: Karl Rußland und Frau. Alfred Rußland und Familie. Willi Hartmann und Frau. Schlitz, Bahnhofstraße 39

 

Kein Arzt, keine Hilfe war für Dich, Jesus sprach: „Ich heile dich“. Am 15. Mai 1957 entschlief nach einem langen, mit großer Geduld ertragenen Leiden, meine treusorgende liebe Frau, unsere herzensgute Mutter, Schwiegermutter, Großmutter, Schwester, Schwägerin und Tante, Auguste Simmat, geb. Schneider, im nicht vollendeten 63. Lebensjahre. In stiller Trauer: Otto Simmat. Hildegard Tiemann, geb. Simmat. Gustav Tiemann. Marta Dierck, geb. Simmat. Werner Dierck. Monika und Peter, als Enkelkinder. Warendorf, Westfalen, Schückingstraße 13. Früher Neu-Preußenfelde/Trakehnen

 

Nach einem Leben, das liebevoll aufopfernd seiner Familie galt, nahm der liebe Gott heute, meinen innigst geliebten Mann, unseren treusorgenden Vater und Schwiegervater, meinen lieben Opa, Bruder, Schwiegersohn, Schwager und Onkel, Franz Wesch, im Alter von 60 Jahren, aus unserer Mitte in sein himmlisches Reich. In tiefer Trauer: Minna Wesch, geb. Milkereit, nebst Kindern und Angehörigen. Osnabrück, den 29. April 1957, Belmer Straße 47 a. Früher Tilsit, Ackerstraße 63.

 

Am 1. Mai 1957 entschlief infolge Herzschlages, für uns unfassbar, mein lieber Mann, Bruder, Schwager und Onkel, Kurt Sauerbaum, im 59. Lebensjahre. In stiller Trauer: Lisa Sauerbaum. Wilhelmshaven, Lilienbergstr. 8. Früher Heiligenwalde, Ostpreußen.

 

Am 17. März 1957, entschlief in Berlin, der Bauer August Rieck, aus Burgkampen, Kreis Ebenrode, im Alter von 76 Jahren. Er folgte seinen vier Geschwistern, die seit 1951 von uns gegangen sind, in die Ewigkeit. Er wird betrauert und vermisst von seinen Neffen und Nichten und allen, die ihm nahe standen. Im Namen der Angehörigen: Frieda Drope. Helene Storfinger. Berlin-Charlottenburg, Kolonie Spreegrund 8.

 

Mein geliebter Mann, unser lieber Vater, Bruder, Schwager und Onkel, Fritz Schiemann, ist am 8. Mai 1957, im Alter von 52 Jahren, plötzlich und unerwartet für immer von uns gegangen. In stiller Trauer: Elise Schiemann, geb. Eggert. Töchter Gisela und Monika und alle Verwandten. Bonn, Kölnstraße 313 a. Früher Königsberg Pr., Weidendamm 9.

 

In Aufopferung, um das Leben unserer Kinder zu erhalten, starb vor zehn Jahren, meine herzensgute Frau und treusorgende Mutter unserer Kinder, Ella Buttkus, geb. Rohrer, geb. 23.03.1908 gest. 17.04.1947. Sie ruht in teurer Heimaterde. Fritz Buttkus. Fritz, Christel, Ursula, Else, Hanna, Elfriede und Dora, als Kinder. (21a) Teut 17, P. Alverdissen. Früher Ibenberg und Kaukehmen (Elchniederung) sowie Kiwitten, Kreis Heilsberg, Ostpreußen.

 

Am 8. April 1957 entschlief sanft und ruhig nach einem von Liebe und Fürsorge erfüllten Leben, unsere innigst geliebte und von uns allzeit verehrte Mutter, Schwiegermutter, Oma, Schwester, Schwägerin und Tante, Marie Ragnitz, geborene Thielmann, im Alter von 88 oder 68 Jahren (schlecht lesbar). In tiefer Trauer: Walter Ragnitz. Erich Ragnitz. Herta Schridde, geb. Ragnitz. Otto Schridde. Hedwig Schmidt, geb. Ragnitz. Heinrich Schmidt. Manfred, Christian, Lothar, Annegreth, als Großkinder. Oberg. Kreis Peine. Früher Griesen, Kreis Treuburg.

 

Plötzlich und unerwartet verschied in der Nacht zum 3. Mai 1957, mein innigst geliebter Mann und herzensguter Pappi, der Zahnarzt Hermann Lengkeit, im Alter von 54 Jahren. In unfassbarem Schmerz: Charlotte Lengkeit, geb. Weber und Tochter Helga-Liane. Gießen (Lahn), Bahnhofstr. 66. Früher Lötzen, Ostpreußen.

 

Unserem Gemeinschaftsvertreter Artur Krüger, geb. 1898 oder 1896 (schlecht lesbar) zu Pillau, verst. 1957 zu Halstenbek, gilt unser Dank für seine treue Mitarbeit über das Grab hinaus. Heimatgemeinschaft der Seestadt Pillau.

 

Zum zwölfjährigen Gedenken des verstorbenen Mannes, Vaters, Schwiegervaters und Opas, Friedrich Wilhelm Otschakowski, geb. 31.08.1879; ferner des lieben Mannes, guten Vaters, Bruders und Schwagers, Otto Striewski, geb. 20.10.1907, vermisst 1945; und Bruders Emil Striewski, Mispelsee, geb. 20.01.1910, vermisst 1945; sowie des lieben Mannes, Vaters und Schwagers, Artur Karjack, Stobecken, vermisst 1945. Wer kann über letztere Auskunft geben? Im Namen aller Angehörigen: Berta Striewski, geborene Otschakowski mit Udo und Christa. Sasbach bei Achern, Kreis Bühl, Baden. Früher Königsberg Pr., Zeppelinstraße 48.

 

In stillem Gedenken zum zweijährigen Todestag unserer geliebten Mutter, lieben Schwiegermutter, unserer herzensguten Oma und Uroma, unserer treuen Schwester, Schwägerin und Tante, Henriette Rakowski, geb. Fischer, geb. 16.04.1872, gest. 22.05.1955. In stiller Trauer im Namen aller Angehörigen: Helene Boehm, geb. Rakowski. Barnhausen Nr. 119, Kreis Halle, Westfalen. Früher Königsberg Pr., Hermann-Göring-Straße 111.

 

Am 2. Mai 1957 entschlief sanft nach jahrelangem schwerem, mit großer Geduld ertragenem Leiden, unsere liebe Mutter, Schwiegermutter, Groß- und Urgroßmutter, Lina Szerbowski, geb. Sielasko. Früher Buschbach, Kreis Goldap, im 82. Lebensjahre. In stiller Trauer: Familie Isakowski. Reigern 16 oder 18 (schlecht lesbar), Kreis Arnsberg. Früher Schönhofen, Kreis Treuburg.

 

Kein Arzt, keine Hilfe war für Dich. Jesus sprach: „Ich heile dich“. Gott der Herr nahm heute um 5.07 Uhr nach einem gesegneten Leben voller Liebe, Güte und Fürsorge, fern der lieben Heimat, meine liebe Frau, unsere gute Mutter, Schwiegermutter, Großmutter, Schwester, Schwägerin und Tante, Gertrud Stanschus, geb. Noetzel, im Alter von 66 Jahren, zu sich. In stiller Trauer im Namen aller Angehörigen: Otto Stanschus und Kinder. Bremen-Huchting, 11. Mai 1957. Früher Stucken, Kreis Elchniederung, Ostpreußen.

 

Seite 20   Familienanzeigen

Statt Karten. Heute entschlief unser geliebter unvergesslicher Bruder, Manfred Graf von Brünneck-Bellschwitz, Dr. jur. h. c. der Albertus-Universität Königsberg Pr., Landeshauptmann a. D. der Provinz Ostpreußen. In tiefer Trauer: Editha Freifrau von Seherr-Thoss, geb. von Brünneck, Baden-Baden, Ludwig-Wilhelm-Stift. Irmgard von Lücken, geb. von Brünneck, Bayerhof, Post Gädheim/Ufr. Hanna von Ramin, geb. von Brünneck, Eddigehausen über Göttingen. Harald von Brünneck, Kurhaus Bad Boll (Württ.). Baden-Baden, den 16. Mai 1957. Einäscherung Montag, den 20. Mai 1957, 15 Uhr, Krematorium Baden-Baden.

 

Bei der Rückkehr vom großen Bundestreffen der Ostpreußen erreichte den Bundesvorstand unserer Landsmannschaft die traurige Kunde, dass unser hochverehrter Manfred Graf von Brünneck-Bellschwitz, langjähriger Landeshauptmann der Provinz Ostpreußen, Ehrendoktor unserer Königsberger Albertus-Universität, am 16. Mai 1957 in Baden-Baden, im 85. Lebensjahre, in die Ewigkeit abberufen wurde. Der Urenkel des großen preußischen Staatsmannes, Freiherr Theodor von Schön und Sohn des Oberburggrafen der Marienburg, Roland Graf von Brünneck, hat sein Leben und seine großen Fähigkeiten und Gaben dem Dienst an seinem Vaterland und seiner Heimat in vorbildlichster Weise gewidmet. In den schicksalsschweren Jahren von 1916 bis 1928 wirkte er als Landeshauptmann Ostpreußens in verantwortungsvollstem Amt zum Segen der ganzen Provinz und ihrer Menschen. Das Sittengesetz Immanuel Kants, dessen großer Verehrer und Kenner er war, war und blieb dem geistvollen und kenntnisreichen Mann Verpflichtung. Echter Seelenadel, warme Menschlichkeit und preußischer Geist zeichneten ihn aus.

 

In voller Würdigung seines Lebenswerkes beschloss die Landsmannschaft Ostpreußen, Graf von Brünneck mit dem von ihr gestifteten Preußenschild zu ehren. Er hat die Nachricht von dieser beabsichtigten Ehrung noch auf dem Sterbebett erhalten. Den Schild selbst zu tragen war ihm leider nicht mehr vergönnt. Mit uns stehen alle Ostpreußen trauernd am Grabe Graf von Brünnecks, den wir nie vergessen werden. Die Landsmannschaft Ostpreußen, Dr. Alfred Gille

 

Am 3. Mai 1957 entschlief nach langer schwerer Krankheit, mein lieber Mann, unser guter Vater, Schwager, Vetter und Neffe, der Kaufmann Kurt Becker, im 51. Lebensjahre. In stiller Trauer: Emma Becker, geb. Prusseit. Rosemarie und Inge. Rolf Hartmann, als Verlobter. Moordeich i. O. über Bremen 5, den 5. Mai 1957. Früher Mallwischken, Kreis Pillkallen. Die Trauerfeier fand am Dienstag, dem 7. Mai 1957, in der Kirche in Stuhr statt.

 

Am 13. Mai 1957 verschied in Hamburg, fern seiner geliebten ostpreußischen Heimat, mein lieber Vater, Paul Werner, früher Mitinhaber des Bankhauses S. A. Samter Nachflg. in Königsberg Pr., im gesegneten Alter von 94 Jahren. Dr. Hellmut Werner. München 22, Reitmorstraße 20 oder 26 (unleserlich). Die Trauerfeier hat am Freitag, dem 17. Mai 1957, 16.30 Uhr, im Krematorium Hamburg-Ohlsdorf, Halle A, stattgefunden.

 

Am 26. März 1957 entschlief nach langer Krankheit, mein lieber Mann, unser guter Vati, mein innig geliebter Sohn, mein lieber Schwiegervater, Schwager und Onkel, der Kaufmann Walter Jakobeit, im Alter von 62 Jahren. In tiefer Trauer: Meta Jakobeit, geb. Paap. Ruth Dressler, geb. Jakobeit. Karl Dressler. Loni Jakobeit. Siegfried Jakobeit. Ottilie Jakobeit, als Mutter. Neustadt a. Rbge., Rundeel 11. Früher Kuckerneese, Ostpreußen, Kreis Elchniederung.

 

Am 4. April 1957 holte Gott der Herr sein müdes Kind, unseren teuren, bis zuletzt uns treu umsorgenden Vater, Schwieger- und Großvater, Schwager und Onkel, Friedrich Kuthning, Gr.-Bubainen-Waldhausen, Kreis Insterburg, im fast vollendeten 91. Lebensjahre, heim in die Herrlichkeit. In tiefem Schmerz: Erich Kuthning. Martha Zukowski, geb. Kuthning. Frieda Kuthning. Ruth Kuthning, geb. Schelthauer. Karl Zukowski, früher Kreis Nordenburg, Ostpreußen. Willy Kuthning und Familie, Berlin-Mariendorf, Königstuhlweg 6. Als Enkel, Dorothea, Jürgen, Monika, Armin, Gabriele, Marion. Die Hinterbliebenen sind zu erreichen durch Willy Kuthning, Berlin-Mariendorf, Königstuhlweg 6.

 

Mein lieber Mann, unser treusorgender Vater, Postinspektor a. D. Karl Skauradzun, ist im Alter von 82 Jahren, fern von der geliebten Heimat, in der sowjetisch besetzten Zone verstorben. Wir gedenken auch in stiller Trauer an Sohn und Bruder, der seit 1944 in Russland vermisst ist. Magda Skauradzun geb. Löwe, drei Töchter und Enkelkinder. Baiersbronn (Schwarzwald), Am Bühl 19. Früher Insterburg, Georg-Friedrich-Straße 1

 

Am 13. Mai 1957 entschlief nach kurzer schwerer Krankheit, mein lieber Mann, unser guter Vater, Schwiegervater und Großvater, der Preußische Revierförster i. R. August Villain, im 82. Lebensjahre. Er folgte nach zwölf Jahren seiner ältesten Tochter Annemarie und seinem jüngsten Sohn Arno. In tiefer Trauer: Helene Villain. Erwin Moths und Gerda Moths, geb. Villain. Alfred Paetsch und Hilda Paetsch, geb. Villain. Kurt Villain und sechs Enkelkinder. Hamburg 4, Pinnasberg 79. Früher Revierförsterei Hindenburg bei Labiau.

 

Fern der Heimat entschlief am 7. Mai 1957, unser lieber Vater, Schwiegervater und Großvater, Gustav Wingerning, früher Labiau-Kleinhof, im 82. Lebensjahre. In stiller Trauer: Magda Wingerning, Lüneburg. Hans Wingerning und Frau Hedwig Wingerning, geb. Lukat, Scharbeutz (Ostsee). Heidemarie, Waltraud und Wolfgang, als Enkelkinder. Lüneburg, Im Mal 1957.

 

In Erfüllung trauriger Pflicht geben wir vom Ableben unserer lieben Bundesbrüder, Pfarrer Rudolf Meixner, aktiv W.S 1922/1923, gest. Januar 1957 in Hammelspring, sowj. bes. Zone; Studienrat Gerhard Weidner II, aktiv S.S. 1929, gest. März 1957 in Füssen; Oberpostdirektor a. D. Erich Bienko, aktiv W.S. 1919/1920, gest. Februar 1957 in Bremen; Reichsangestellter Wilhelm Arnswald, aktiv W.S. 1907/1908, gest. 3. Mai 1957 in Braunschweig, geziemend Kenntnis. Alte Königsberger Burschenschafter Germania zu Hamburg.

 

Durch einen tragischen Autounfall verstarb am 1. Mai 1957, im Alter von 55 Jahren, der langjährige Tierzuchtbeamte der Ostpreußischen Herdbuch-Gesellschaft, Diplomlandwirt, Wilhelm Plattenteich, zuletzt Krefeld, Preußenring 91. Der Verstorbene war über zwanzig Jahre in Ostpreußen, davon eine lange Zeit im Dienste der Ostpreußischen Herdbuch-Gesellschaft tätig. Durch seine tierzüchterischen Kenntnisse wie durch sein stets liebenswürdiges Wesen hatte er sich viele Freunde erworben. Wir bedauern den frühen Tod dieses hervorragenden Mannes. Sein Andenken werden wir stets in Ehren halten. Ostpreußische Herdbuch-Gesellschaft e. V. von Saint-Paul, Vorsitzender. Dr. Knopff, Geschäftsführer

 

Fern der Heimat ist am 13. Mai 1957 nach einem arbeitsreichen vorbildlichen Leben, unser lieber Vater, Großvater, Schwiegervater, Onkel und Schwager, der Kaufmann Adolf Grätsch früher Bitterfelde, Ostpreußen, im gesegneten Alter von 87 Jahren, von Gott dem Herrn in die Ewigkeit abberufen worden. In stiller Trauer: Klara Gabriel, geb. Grätsch. Heinz Gabriel und Klein-Manfred, Köln-Buchforst. Rudolf-Clausius-Straße 1. Alice Grätsch, geb. Hertel. Ewald Grätsch und Kinder, Siegrun, Krista, Wolfhard, Neumünster, Holstein, Kiefernweg 19. Wilhelmine Miehe, geb. Hunsalz. Herta Neumann, geb. Miehe und Helma und Sabine, Reppenstedt über Lüneburg, Weichselweg 16.

 

Ein grausames Geschick nahm uns am 20. März 1957 durch Unglücksfall die Stütze meines Alters, unseren innigst geliebten fröhlichen Sohn und Bruder, Neffen und Vetter, den Fleischergesellen Bernhard Molles, im blühenden Alter von 20 Jahren. In unfassbarem tiefem Schmerz im Namen aller Angehörigen: Bruno Molles und Frau Hedwig Molles, geb. Jakoby. Putlos, den 21. März 1957. Die Trauerfeier fand am Montag, dem 25. März 1957, um 14 Uhr in der Friedhofskapelle Oldenburg statt.

 

Heute erlöste, Gott der Herr, nach schwerer Krankheit, meinen lieben Mann, unseren herzensguten Vater, Bruder, Schwager und Onkel, den Landwirt Otto Neufang, Birken, Kreis Insterburg, im Alter von 61 Jahren. In tiefer Trauer: Meta Neufang, geborene Schneppat, Klaus, Christel und Brigitte. Dortmund-Eichlinghofen, den 4. Mai 1957

 

 

 

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