Ostpreußenblatt, Folge 09 vom 02.03.1957

Ostpreußenblatt

Folge 09 vom 02.03.1957

 

Seite 1   Das Deutsche Haus in Bremen — Symbol der deutschen Einheit

Foto: Aufnahme: Rosemarie Fleischer

 

„Gedenke der Brüder, die das Schicksal unserer Trennung tragen!" Diese Mahnung spricht Tag für Tag in Bremen zu vielen Tausenden von Menschen von der Wand eines Hauses, das in diesen Tagen seiner Bestimmung übergeben wurde, — des Deutschen Hauses. Es steht — dieses Bild zeigt es — am Markt, dem herrlichen Mittelpunkt der alten Hansestadt mit dem Roland (links im Bilde) und dem Rathaus. Dieses Haus soll allen Bestrebungen um die Wiedervereinigung in Bremen ein Sammelpunkt sein und allen gesamtdeutschen Veranstaltungen der Stadt eine Heimstätte bieten. Es soll die Heimatabende der Landsmannschaften in sich aufnehmen. Es soll für alle Besucher Bremens aus Mittel- und Ostdeutschland eine „offene Tür" haben.

 

Keine andere Stadt in der Bundesrepublik hat bisher etwas Ähnliches geschaffen wie Bremen. Wir berichten darüber ausführlich auf Seite 3 dieser Folge.

 

Seite 1   Friedensvertrag muss Oder-Neiße-Grenze bringen. „Andernfalls wäre die Vertreibung von dreizehn Millionen Menschen nicht ernst gemeint und somit ein Verbrechen gewesen"

Pastor Niemöller, der Präsident der Vereinigten Landeskirche von Hessen und Nassau, hat auf Einladung des polnischen evangelischen Bischofs, Kotula, eine Reise durch Polen und die polnisch besetzten deutschen Ostgebiete gemacht. An dieser Reise nahmen noch die Oberkirchenräte Dr. Krüger als Leiter der Ökumenischen Zentrale und Bartelt vom Außenamt der Evangelischen Kirche teil.

 

Nach Beendigung der Reise gab Niemöller Erklärungen ab, die das Ungeheuerlichste darstellen, was in der Bereitschaft zum Verzicht auf Ostdeutschland bisher gesagt worden ist. Er sagte in Warschau, er könne sich schwer vorstellen, dass ein Friedensvertrag für Deutschland die Oder-Neiße-Linie nicht als die endgültige deutsch-polnische Grenze anerkennen würde. Die Tatsache der Aussiedlung der deutschen Bevölkerung durch Polen — er meint damit die Vertreibung —, die mit Zustimmung der Signatarmächte des Potsdamer Abkommens geschehen sei, lasse sich seiner Ansicht nach nicht mehr rückgängig machen. „Die vier Signatarmächte, die das Potsdamer Abkommen unterzeichnet haben, können bei Friedensverhandlungen mit Deutschland nichts anderes machen als das, was sie in Potsdam getan haben. Andernfalls wäre die Vertreibung von dreizehn Millionen Menschen nicht ernst gemeint und somit ein Verbrechen gewesen. Das ist alles, was ich dazu sagen kann“.

 

Niemöller wies die Behauptung des Organs der Vereinigten kommunistischen Arbeiterpartei „Trybuna Ludu" als unzutreffend zurück, nach der er in Stettin gesagt haben soll, die Mehrheit des deutschen Volkes vertrete die Ansicht, dass die Frage der deutsch-polnischen Grenze durch die Aussiedlung der Deutschen endgültig geregelt sei.

 

In einer Besprechung mit dem polnischen Minister für religiöse Angelegenheiten, Sztachelski, habe er, Niemöller, angeregt, in Masuren und in Oberschlesien wieder Deutsch als Sprache in den evangelischen Kirchen zuzulassen, soweit dort noch deutsche Volksangehörige wohnten. Bei seiner Reise quer durch die polnisch besetzten deutschen Ostgebiete von Oberschlesien bis zur Ostsee habe er — mit einer Ausnahme — keine Anzeichen von etwaiger Versteppung feststellen können. Das ganze Gerede von der Versteppung Pommerns und der übrigen ostdeutschen Gebiete stimme nicht; lediglich im Gebiet zwischen Stargard und Dt.-Krone, wo jedoch nur Sandboden sei, lägen weite Flächen brach, sonst habe er nirgends unbestellte Äcker gesehen.

 

Nach seiner Rückkehr in die Bundesrepublik erklärte Niemöller in Frankfurt: „Nach Polen sind sehr viele Türen offen, und man sollte sie benutzen“.

 

Wir möchten an das Wort anknüpfen, das Niemöller in Frankfurt gesagt hat: nach Polen ständen sehr viele Türen offen. Gewiss, die Polen haben sie für Niemöller nicht nur aufgemacht, sie haben sie weit, weit aufgerissen, sie haben ihn eingeladen, sie haben alles getan, damit er diese Reise auch macht, wussten sie bei der Art dieses Mannes doch schon vorher genau, dass er den ungeheuerlichen Raub der deutschen Ostgebiete als recht und billig anerkennen würde. Es gibt aber Deutsche, Väter und Mütter mit zerrissenen, blutenden Herzen, und es sind viele Tausende, die schon seit der Austreibung vergeblich eine Tür suchen, durch die sie nach ihrer alten deutschen Heimat kommen können, nach dem Land, das für Niemöller jetzt ebenso ein Stück Polen geworden ist wie für die Warschauer Kommunisten. Dort, in dem Land, das ihnen und ihren Vorfahren durch mehr als sieben Jahrhunderte Heimat war, dort möchten sie ihre Kinder suchen, die sie einst verloren haben, Kinder, die zu Polen gemacht werden und zu Kommunisten. Diesen Menschen bleiben die Türen verschlossen, und nur in der letzten Zeit hat sie sich diesem und jenem einmal aufgetan. Wenn es aber gelingt, vom Westen aus Kinder ausfindig zu machen und sie aus der polnischen Gewalt sogar herauszubekommen, dann kennen sie nicht einmal mehr das deutsche Wort Vater oder Mutter, wenn sie ihren Eltern hier weinend in die Arme sinken.

 

Wenn wir das hier sagen, dann nicht in der Erwartung, es werde auf Niemöller irgendeinen Eindruck machen. Nach einer Leserzuschrift, die im vorigen Jahr in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung veröffentlicht wurde, hat er erklärt, dass „jedes wieder-bewaffnete Deutschland in einem Kriege zwischen Ost und West auf der Seite der östlichen Welt stehen werde und stehen müsse“. Mag diese Äußerung gefallen sein oder nicht, — er steht mehr auf Seiten jener Welt, der kommunistischen, als auf der der freien Welt. Auch aus dem, was er jetzt über unsere Austreibung sagte, spricht ganz und gar der kalte, herzlose Fanatismus jener Welt. Es hat keinen Sinn, mit diesem Mann zu rechten oder ihn gar überzeugen zu wollen.

 

Aber er ist ja nicht ein beliebiger Pastor, er steht als Kirchenpräsident von Hessen in einem hohen Amt der Evangelischen Kirche, und er ist von zwei hohen Würdenträgern dieser Kirche auf seiner Reise begleitet worden. Das, was er sagte, blieb ja auch nicht im stillen Kämmerlein verborgen, es ist durch viele Zeitungen gegangen, zum Teil in großer Ausführlichkeit. Das alles ist Anlass genug, dass seine Ausführungen in aller Öffentlichkeit und mit der größten Schärfe zurückgewiesen werden müssen.

 

In Stettin, so berichtet das polnische kommunistische Zentralorgan, hat Niemöller erklärt, die Mehrheit des deutschen Volkes, sei der Ansicht, dass die Frage der deutsch-polnischen Grenze durch die Aussiedlung endgültig geregelt sei. Niemöller meint, er habe das so nicht gesagt, aber das ist nur ein Spiel mit Worten. Denn in der Richtigstellung sagt er im Grunde nichts anderes, auch da stellt er fest, dass die Vertreibung, die er als Aussiedlung bezeichnet, vollzogene Tatsachen geschaffen habe, von denen die Signatarmächte nun nicht mehr abrücken könnten. Er empfiehlt ihnen sogar, bei den Friedensverhandlungen aus dem vorläufigen Zustand, den die Verwaltung der geraubten Gebiete durch Polen darstellt, einen endgültigen zu machen. Würden sie das nicht tun, dann wäre die Vertreibung von dreizehn Millionen Menschen ja nicht ernst gemeint und somit ein Verbrechen.

 

Unter den Millionen von Heimatvertriebenen wird es viele, sehr viele geben, denen beim Lesen der Behauptungen dieses Mannes der Verstand stille zu stehen droht. Sie haben die ungeheuerlichen Verbrechen bei der Austreibung erlebt, die ungezählten Schändungen von Greisinnen und Kindern, die Morde ohne Zahl, die Verschleppungen, den ganzen Jammer, wie ihn die deutsche Erde in diesem Ausmaß und in dieser Bestialität nicht einmal im Dreißigjährigen Krieg gesehen hat, — aber erst dann, wenn diese Vertreibung nicht ernst gemeint gewesen wäre, erst dann, wenn sie nicht den Grund dafür abgeben würde, dass das geraubte deutsche Land nun auch zu Polen gehören darf, erst dann wäre sie, so erklärt Niemöller, ein Verbrechen.

 

Welch eine ungeheure Blasphemie, wenn dieser Mann von sich sagt, er sei ein Jünger Christi! Wessen Jünger er ist, wessen Geschäfte er besorgt, das zeigen seine Worte nur zu deutlich. Viele Tausende evangelischer Christen aber werden sich fragen, wie es möglich war, dass er, den man in seiner Art doch kennt, eine Gruppe von hohen Geistlichen führen durfte. Eine Gruppe, die in Polen als Delegation der Evangelischen Kirche in der Bundesrepublik angesehen und die auch als solche von dem kommunistischen Zentralorgan bezeichnet worden ist.

 

Es ist höchste, allerhöchste Zeit, dass hier etwas geschieht. Die Heimatvertriebenen haben sich auch in den Zeiten der schwersten Not von dem Gefühl tiefer Verantwortung gegenüber dem ganzen deutschen Volk leiten lassen. Sie haben in ihrer Charta auf Rache und Vergeltung verzichtet; sie haben sich bereit erklärt, jedes Beginnen zu unterstützen, das auf die Schaffung eines geeinten Europa - gerichtet ist, eines Europa, in dem die Völker ohne Furcht und Zwang leben können. Aber das bedeutet nicht, dass sie schweigend zusehen werden, wie ihre Heimat verraten wird. Das Recht auf die Heimat, auch das wurde in der Charta erklärt, ist eines der Grundrechte, die Gott der Menschheit geschenkt hat. Die Heimatvertriebenen verlangen, dass es anerkannt und verwirklicht wird. Niemand, wer immer es auch sei, darf sich anmaßen, auf diese ihre Heimat zu verzichten.

 

Niemöller aber, dessen Herz mehr für Polen zu schlagen scheint als für Deutschland, mehr für die kommunistische Gewalt als für das von Gott gesetzte Recht, er möge, das wünschen die Heimatvertriebenen in ihrer überwältigenden Mehrheit, doch bald eine der sehr vielen offenen Türen benutzen, von denen er jetzt gesprochen hat, und er möge dann für immer in Polen bleiben.

 

Seite 1   Dr. Gille über den Fall Niemöller

Die „Welt am Sonntag" hatte den Sprecher unserer Landsmannschaft, Dr. Gille, gebeten, zu den Ausführungen von Pastor Niemöller über die deutschen Ostgebiete Stellung zu nehmen. Dr. Gille übermittelte der Zeitung die folgende Erklärung:

 

„Pastor Niemöller gehört nicht zu denen, auf die die deutschen Heimatvertriebenen jemals große Hoffnungen setzten, wenn sie nach Mitstreitern suchten, die ihnen zur Seite stehen würden im ‚Kampf um ihr Heimatrecht' mit den friedlichen Mitteln historischer Wahrheit, politischer Vernunft und der Anerkennung der feierlich verkündeten Menschenrechte auch für Deutschland. Die Zeiten, in denen Niemöller mit todesverachtendem Mut gegen Terror und Gewalt auftrat und für Recht und Menschenwürde in Konzentrationslager ging, sind lange vorbei. Natürlich werden die Heimatvertriebenen durch die Äußerungen Niemöllers erneut in ihrem ehrlichen Hoffen und Streben verletzt. Wann werden die politischen Parteiführer unseres Volkes außer der Reihe der unmittelbar Betroffenen sich endlich veranlasst sehen, unmissverständlich gegen die destruktiven Erscheinungen öffentlich aufzutreten? Geistliche und Laien der Evangelischen Kirche sollten sich durch diese Äußerungen des hessischen Kirchenpräsidenten besonders angesprochen fühlen. Wir glauben einfach nicht daran, dass die ‚überwiegende Mehrheit' unseres Volkes bereit ist, Hand in Hand mit Dr. Sieveking, Niemöller und wie sie alle heißen, den Raub der Heimat von Millionen deutscher Menschen hinzunehmen“.

 

Seite 1   Sensationelle Enthüllungen des „Zycie gospodarcze". „Das Land ist ein Niemandsland …“ Brachland nahm um 1,5 Millionen Hektar zu — Zehntausende polnische Neusiedler verlassen die Gehöfte — Fälschung der Produktionsziffern

In der Warschauer Zeitung „Zycie gospodarcze" ist eine Darstellung des allgemeinen Verfalls in den polnisch besetzten deutschen Ostgebieten erschienen, wie sie bisher in der polnischen Presse noch niemals zu verzeichnen war. Die polnische Wirtschaftszeitung enthüllt in sensationeller Aufmachung, dass das Brachland allein in den polnisch besetzten deutschen Ostgebieten um 1,5 Millionen Hektar zugenommen hat, dass Zehntausende von polnischen Neusiedlern die ihnen zugewiesenen deutschen Gehöfte verlassen haben und „in riesigen Grenzgebieten eine fast völlige Entvölkerung" eingetreten ist. Des Weiteren hebt „Zycie gospodarcze" hervor, dass amtliche polnische Angaben über Produktionsergebnisse der Landwirtschaft um etwa 100 Prozent übertrieben wurden. Zusammenfassend wird ausgeführt, dass „das Land anscheinend ein Niemandsland ist".

 

Im Einzelnen stellt die Warschauer Zeitung fest, dass „nach der ersten Periode der Wiederbelebung (nach 1945. Anm. d. Red.) eine Stagnation eintrat, die bis heute andauert und immer größeren Umfang annimmt". Wörtlich heißt es hierzu: „In ganzen Landstrichen ziehen sich unbebaute Felder hin, auf denen Steppengras und Disteln unangefochten herrschen. Auf anderen Feldern legt der Pflug die Schollen nur einmal im Verlauf mehrerer Jahre um und zwar dann, wenn der Landmann hofft, wenigstens einigen schlechten Hafer zu ernten“. Über den Umfang des Brachlandes in den polnisch verwalteten deutschen Ostgebieten gibt „Zycie gospodarcze“ die folgenden Zahlen (zusammen mit ,,Unland") an:

 

„Wojewodschaft" Oppeln: 254 000 Hektar

„Wojewodschaft" Breslau: 488 800 Hektar

„Wojewodschaft" Grünberg: 603 600 Hektar

„Wojewodschaft"  Stettin: 316 000 Hektar

„Wojewodschaft"  Köslin: 556 700 Hektar

 

Die polnische Zeitung weist darauf hin, dass von diesen rund 2,2 Millionen Hektar landwirtschaftlich nicht genutzten Bodens etwa 750 000 Hektar auf „Unland" entfallen, was bedeute, dass allein in den genannten Wojewodschaften der polnisch besetzten deutschen Ostgebiete — über das Brachland im südlichen, polnisch besetzten Ostpreußen finden sich keine Angaben, ebenso nicht über das Brachland in Zentralpolen — „noch über 1,5 Millionen Hektar in landwirtschaftliche Nutzung genommen werden müssten".

 

In diesem Zusammenhang befasst sich „Zycie gospodarcze" eingehend mit der Abwanderung der polnischen Neusiedler von den ihnen zugewiesenen deutschen Gehöften. Hierzu wird festgestellt, dass allein in der „Wojewodschaft Breslau" alljährlich zwei- bis dreitausend polnische Neusiedler auf ihre Gehöfte „verzichteten". Dies bedeutet, dass in den gesamten polnisch besetzten deutschen Ostgebieten die Zahl der „Verzichte" sich alljährlich auf weit über zehntausend beläuft. In den letzten fünf Jahren haben danach also rund sechzigtausend polnische Neusiedler mit ihren Familien die ihnen zugewiesenen Gehöfte verlassen.

 

„Zycie gospodarcze" gibt der Hoffnung Ausdruck, dass in Zukunft „nicht mehr solche Fälle eintreten, dass die Siedler eine Wirtschaft zugrunde richten (ruinieren) und dann andere Wirtschaften beanspruchen, weil sich die Wirtschaft auf dem bisherigen Boden nicht mehr rentiere. Außerdem wird darauf hingewiesen, dass die polnischen Neusiedler „mit allen Kräften nach einer Verminderung ihres Besitzes unter den Stand von fünf Hektar streben“, weil sie damit „der Progression der Pflichtablieferungen entgehen wollen“. Die Folge der „Fluktuation" sei „ein ständiger Umsatz des Landes".

 

Dementsprechend sind die Hektarerträge außerordentlich niedrig. Aber obwohl bisher schon die polnische Presse Angaben brachte, aus denen hervorging, dass die Hektarerträge höchstens vierzig bis fünfzig Prozent im Vergleiche zur Vorkriegszeit betragen, enthüllt „Zycie gospodarcze“ nunmehr, dass auch diese Angaben noch weit übertrieben waren. „Die Kontrolle und die Berichterstattung waren so gehalten, dass vom Zustande dieser Länder kein zutreffendes Bild entworfen wurde", schreibt „Zycie gospodarcze" hierzu und stellt fest, dass „nach offiziellen Berichten" beispielsweise die reichen Wiesen am Unterlauf der Oder etwa zwanzig Doppelzentner Heu je Hektar erbracht haben sollen, während es in Wirklichkeit nur rund zehn Doppelzentner waren, „und dabei handelte es sich um Heu niedrigster Qualität“.

 

Über die Gründe, die zu dem fortschreitenden Verfall der polnisch besetzten deutschen Ostgebiete führten, erklärt „Zycie gospodarcze", dass vor allem politische Befürchtungen hierfür maßgeblich waren und sind: „Das mangelnde Bewusstsein der Stabilität bewirkte es, dass die ungenügenden Investitionskredite auch noch falsch angewandt wurden, dass riesige Acker- und Wiesenflächen jahrelang brach liegen gelassen wurden und dass erneut Brachland entstand, wie auch die Erträge absanken“.

 

Die Warschauer Wirtschaftszeitung kommt zu dem Ergebnis, dass „in riesigen Grenzgebieten nicht nur die Dörfer, sondern auch die Kleinstädte" fast völlig entvölkert sind: „Es gingen zugrunde die Meliorationen, die Gebäude, deren Verschwinden in einigen Gebieten Verluste von dreißig vom Hundert des unbeweglichen Vermögens verursachten. Dutzende und Hunderte von Dörfern in den Westgebieten zerfallen im buchstäblichen Sinne des Wortes …“ Es handele sich um ein Land, „das anscheinend Niemandsland ist und das sich keiner Liebe eines Menschen erfreut", stellt „Zycie gospodarcze" für die polnische Bevölkerung fest.

 

Warschau bemüht sich um eine Weizenanleihe in Kanada. Schon 1956 kaufte Polen erhebliche Weizenmengen. Diesmal möchte es seine Einkünfte mit einer auf fünf Jahre laufenden Anleihe finanzieren.

 

Seite 2   „Wer verschleppte Kochs Prozess?"

Mit der neuen Vertagung des Warschauer politischen Prozesses gegen den einstigen Gauleiter der NSDAP in Ostpreußen, Koch, befasst sich erneut ein Bericht des gut unterrichteten Warschauer Korrespondenten der „Neuen Zürcher Zeitung". Wenn auch — so meint das Schweizer Blatt — die offizielle Lesart so laute, dass Koch schwer erkrankt sei und in einem Warschauer Gefängnishospital liege, so scheine das eben doch nicht der einzige Grund zu sein. Man wisse sehr wohl, dass der mit der Voruntersuchung gegen Koch beauftragte polnische Richter Bienkiewicz ganz erhebliche Schwierigkeiten mit dem Angeklagten gehabt habe. Zwei Offizialverteidiger seien Koch zur Verfügung gestellt worden; er habe es jedoch kategorisch abgelehnt mit seinen Verteidigern auch nur zu sprechen.

 

Die „Neue Zürcher Zeitung" erinnert daran, dass in den letzten Wochen mehrere polnische Zeitungen sehr scharf gegen die jahrelange Verschleppung des ganzen Verfahrens protestiert hätten. Man habe dabei erfahren, dass die Anklageschrift erst volle fünf Jahre nach Kochs Auslieferung durch die britischen Besatzungsbehörden, nämlich im März 1955, fertiggestellt worden sei. Inzwischen seien abermals zwei Jahre ins Land gegangen, ohne dass der Prozess eröffnet wurde. Der Schweizer Publizist stellt fest, dass — offenbar doch auf höhere Weisung — die polnische Presse nichts davon erwähne, dass die Verzögerung auf eine Weisung der sowjetrussischen Geheimpolizei zurückging. Infolge der langjährigen Verschleppung müsse nach Ansicht der „NZZ" wegen der im Jahre 1956 erlassenen polnischen Amnestie die Anklage in zwei Punkten — nämlich wegen Raub polnischen Vermögens und wegen der Zugehörigkeit Kochs zur NSDAP fallengelassen werden.

 

Seite 2   Auch eine Antwort an Niemöller. „Ablehnen!" antworteten 69 Prozent, „annehmen" nur 10 Prozent!

Wie die „Trybuna Ludu", das Organ der Vereinigten polnischen kommunistischen Arbeiterpartei berichtete, hat Kirchenpräsident Niemöller erklärt, die Mehrheit des deutschen Volkes vertrete die Ansicht, dass die Frage der deutschpolnischen Grenze durch die Umsiedlung — gemeint ist die Vertreibung — endgültig geregelt sei.

 

Auch wenn man es sonst nicht wüsste, zeigen die Ergebnisse von Umfragen, dass die Mehrheit die gegenteilige Meinung vertritt. Über die Fragen des Instituts für Demoskopie, Gesellschaft zum Studium der öffentlichen Meinung in Allensbach am Bodensee und die Antworten haben wir seinerzeit — in Folge 19 vom 12. Mai 1956 — ausführlich berichtet; wir bringen hier die wesentlichsten Ergebnisse.

 

Im März 1951 wurde die folgende Frage gestellt: „Finden Sie, wir sollten uns mit der jetzigen deutsch-polnischen Grenze — der Oder-Neiße-Linie — abfinden oder nicht abfinden?"

 

Mit „nicht abfinden" antworteten achtzig Prozent, mit „abfinden" acht Prozent, und zwölf Prozent nahmen eine unentschiedene Haltung ein.

 

Im August 1953 wurde die Frage gestellt: „Glauben Sie, dass Pommern, Schlesien und Ostpreußen noch einmal zu Deutschland gehören werden, oder sind sie für immer verloren?

 

Mit „Werden wieder zu Deutschland gehören", antworteten 66 Prozent, davon 77 Prozent der befragten Heimatvertriebenen und 63 Prozent der Einheimischen. Mit „Sind für immer verloren" antworteten elf Prozent, davon neun Prozent der befragten Heimatvertriebenen und zwölf Prozent der Einheimischen, und die Antwort „Weiß nicht" gaben 23 Prozent, davon 14 Prozent der befragten Heimatvertriebenen und 25 Prozent der Einheimischen.

 

Im August 1955 war die Frage zu beantworten: „Angenommen, die Russen bieten Adenauer in Moskau die Wiedervereinigung Deutschlands und freie Wahlen an, wenn wir dafür endgültig auf Schlesien, Pommern und Ostpreußen verzichten, was soll Adenauer dann tun? Annehmen oder ablehnen?"

 

„Ablehnen!" antworteten 69 Prozent, „annehmen" 10 Prozent, „weiß nicht" 12 Prozent, unentschieden waren 9 Prozent.

 

Selbst wenn dadurch die Wiedervereinigung mit der sowjetisch besetzten Zone erreicht werden könnte, waren nur zehn Prozent dafür, auf die deutschen Ostgebiete zu verzichten. Die Antwort konnte kaum klarer ausfallen.

 

Seite 2   Gegen Politisierung der Kirche. Der Bischof von Schleswig-Holstein: „Hier können wir nicht mitmachen"

Ernste Besorgnis über die Gefahr einer Politisierung innerhalb der Evangelischen Kirche äußerte Bischof Halfmann, Kiel. Auf der Landessynode der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche von Schleswig-Holstein in Rendsburg wandte er sich gegen den politischen Aktivismus einer Gruppe von Kirchenmännern und Vereinigungen aus vorwiegend westlichen Landeskirchen, der die Geschlossenheit der Evangelischen Kirche zu lockern drohe. Mit Berufung auf das evangelische Gewissen würden politische Fragen wie Wiedervereinigung, Koexistenz, Kriegsdienstverweigerung und andere zur Verärgerung zahlreicher evangelischer Christen immer wieder behandelt. Als besonders auffallendes Beispiel nannte der Bischof die Unterschriftensammlung zur Wehrpolitik auf der letzten gesamtdeutschen Synode in Berlin. (Mit noch mehr Beweiskraft hatte der Bischof die Erklärungen Niemöllers über den Sinn der Austreibung und die deutschen Grenzen im Osten anführen können. Die Red.)

 

„Es ist hier eine theologische Verschiebung am Werk", sagte Bischof Halfmann, „in der die Versöhnung Gottes mit dem Sünder, der Buße tut, umgedeutet wird in eine Versöhnbarkeit aller Menschen mit Gott, auch wenn sie nicht Buße tun“. Von diesem angeblichen Ja Gottes zur Welt, die ausgesprochenermaßen ohne Gott leben will, wisse die Bibel nichts, doch würden daraus Kontakte mit östlichen Stellen und die Wiedervereinigung Deutschlands mit prophetischem Anspruch als Gotteswille verkündigt. Diese theologische Politik gehe Hand in Hand mit einer Relativierung und kritischen Zersetzung des lutherischen Bekenntnisses. „Hier können wir nicht mehr mitmachen“.

 

Seite 2   Nur fort, nur fort...

Ein Leser schickt uns einen Brief, den er jetzt aus unserer Heimat erhalten hat. Wir bringen ihn hier für viele, viele andere, die ähnlich lauten.

 

. . ., den 7. Februar 1957

 

Recht vielen Dank für die liebe Post, die ich im Dezember erhalten habe. Ich wollte schon, dass mein Sohn schriebe, aber er meinte, er mache zu viel Fehler, weil er keinen deutschen Unterricht mehr gehabt hat. Er wurde noch nicht zu den Soldaten gezogen, denn es waren zu viel. Er kann aber jeden Tag gerufen werden. Er ist jetzt 21 Jahre alt und ähnelt ganz meinem Mann, der jetzt schon zwölf lange Jahre ruht.

 

Oh, diese letzten Tage im Januar sind für mich immer sehr schwer, immer wieder frage ich mich, warum, warum sind wir doch nicht fortgegangen. Aber nun sitzen wir noch im Elend und werden auch nie fortkommen, wenn nicht vom Deutschen Reich eine Anforderung hier bei den regierenden Herren vorliegt. Ich habe schon drei bittende Briefe an meinen Schwager geschrieben, aber sie haben nicht Wohnung. Wenn sie uns doch nur im Pferdestall schlafen ließen, und der Sohn wird schon auf irgendeinem Hof Wohnung und Arbeit finden. Die  Tochter kann nähen und näht in einer Nähstube im Nachbardorf. Von hier werden die Deutschen auch so festgehalten.

 

Als ich neulich in . . . war, wurde mir gesagt: Die Kinder sind ja jetzt groß, ich könne fahren. So sehen sie aus! Vor Jahren, als die Kinder klein waren und die Polen uns restlos alles weggenommen haben und wir lumpig und wie die hungrigen Wölfe waren, da hat keiner gefragt: „Hast du was für die Kinder zu essen oder anzuziehen?" Aber nun die Kinder unter so viel Entbehrungen groß geworden sind, wollen sie uns festhalten zum Schuften, diese, die unser liebes Ostpreußen beherrschen. Sie sollen uns ziehen lassen und allein arbeiten. Es laufen ja Transporte, aber wenige Deutsche von hier. Ich hatte mich sehr aufgeregt, war vierzehn Tage krank, mein Herz ist sehr klapprig. Darum möchte ich so gern nach Deutschland und sofort zum Arzt. Hier war ich bei einem: Er hat mir ein langes Rezept geschrieben, doch es gab in den drei benachbarten Städten nicht diese Arznei.

 

Unser schöner Wald ist sehr, sehr, gelichtet Es ist unsere liebe Heimat, ober wir wollen nur fort. nur fort. Das Paket ist bisher nicht angekommen. Nun viele liebe Grüße aus der Heimat.

 

Seite 2   Verschärfte Gottlosenpropaganda in Polen

Der Warschauer Korrespondent der „Neuen Zürcher Zeitung" berichtet:

 

Sehr schwierig scheinen sich neuerdings die Beziehungen zwischen Staat und Kirche in Polen zu gestalten. Den unmittelbaren Anlass für die Trübung der vor kurzem noch günstigen Atmosphäre bildet die Frage des Religionsunterrichts in den Schulen. Im Januar haben in Polen neben den Sejmwahlen noch andere Wahlen stattgefunden. Über neunzig Prozent der Eltern von Schulkindern haben sich in einer Abstimmung für die Einführung des Religionsunterrichts in den Schulen ausgesprochen. Die orthodoxen Kommunisten haben diese Entscheidung der polnischen Öffentlichkeit sowie die Tatsache, dass es in manchen Ortschaften zu Ausschreitungen sowohl der Kinder wie auch der Eltern, gegen die als Atheisten bekannten Lehrer kam — manche dieser Lehrer mussten sogar aus den Dörfern und Kleinstädten flüchten —, zur Zielscheibe ihrer Angriffe gegen die Kulturpolitik des neuen Regimes gemacht. In Warschau wurde vor kurzem eine „Gesellschaft der weltlichen Schule" gegründet, die im ganzen Lande Filialen bildet und die Einführung von weltlichen Schulklassen für Kinder atheistisch gesinnter Eltern fördert. Gleichzeitig hat sieh ein „Klub der Gottlosen" gebildet, der mit einem Plan zur Gründung einer gesamtpolnischen Gesellschaft der Freidenker an die Öffentlichkeit getreten ist.

 

Seite 2   Von Woche zu Woche

Die Amerikareise des Bundespräsidenten musste verschoben werden. Professor Theodor Heuss erkrankte an einer Lungenentzündung. Die Krankheit nahm nach dem Bericht der Ärzte bisher einen gutartigen Verlauf, doch ist mehrwöchige strenge Schonung erforderlich. Der Präsident war nach einem Besuch in Bremen an hartnäckiger Bronchitis erkrankt.

 

Bundeskanzler Dr. Adenauer hat sich zu einem mehrwöchigen Urlaub nach Cadenabbia am Comer See in Oberitalien begeben.

 

Als Tag der Bundestagswahl wird wahrscheinlich das Bundeskabinett dem Bundespräsidenten den 15. September 1957 empfehlen. Das Datum der Parlamentswahl wird nach der Verfassung vom Staatsoberhaupt festgesetzt.

 

Der SPD-Vorsitzende Ollenhauer betonte in Washington, auch eine sozialdemokratische Regierung werde niemals bereit sein, die Wiedervereinigung gegen eine Neutralisierung einzuhandeln. Seine Parteifreunde würden auch niemals nur mit den Sowjets auf Kosten des Westens verhandeln.

 

Die FDP will den „Europäischen Marktvertrag" ablehnen. Dieses wurde nach einer Bundesvorstandssitzung der Freien Demokraten in Bonn bekanntgegeben.

 

Der hundertste Aussiedlertransport aus den von den Polen besetzten deutschen Ostgebieten traf Ende der letzten Woche in Friedland ein. Seit Mitte Februar kamen mit acht Transporten dreitausendeinhundert Ostdeutsche in die Bundesrepublik.

 

Der Bau der ersten drei Atomkraftwerke in der Bundesrepublik soll nach einer Erklärung von Bundesminister Balke rund fünfhundert Millionen DM kosten. Die Werke sollen bis 1965 geschaffen werden.

 

Der zweite „Grüne Plan" für die Landwirtschaft wurde vom Bundesernährungsminister Lübke dem Bundestag bekanntgegeben. Er sieht Zuschüsse und Kredite in der Höhe von 1,2 Milliarden DM, darunter eine Milchpreissubventionierung von 400 Millionen DM und Zuschüsse für Handelsdünger in Höhe von etwa 260 Millionen DM vor.

 

Die gemeinsame Veranlagung von Eheleuten zur Einkommensteuer ist unzulässig. Das Bundesverfassungsgericht fällte ein Urteil, wonach die steuerliche Zusammenrechnung der Einkünfte nicht mit dem Grundgesetz vereinbar ist. Der Paragraph 26 des alten Einkommensteuergesetzes von 1951 wurde aufgehoben.

 

Eine große Bundeshilfe zur Förderung des wissenschaftlichen und technischen Nachwuchses wird in Bonn erwogen. Der Kanzler will Ende März hierüber mit den Ministerpräsidenten der Länder beraten. Es heißt, dass der Bund mindestens hundert Millionen DM bereitstellen will.

 

Für die Schaffung eines Bundes-Kulturministeriums hat sich der Berliner Kultursenator Professor Tiburtius vor der Presse ausgesprochen. Er betonte, dass auch die Kultusminister von Nordrhein-Westfalen und Schleswig-Holstein diese Forderung unterstützten.

 

Zusätzliche Bauten mit einem Kostenaufwand von nahezu fünfzig Millionen DM plant die Bundesregierung in Berlin. Wie von zuständiger Seite mitgeteilt wurde, hat sich Bundesfinanzminister Schäffer im Einvernehmen mit dem Kabinett entschlossen, das im vergangenen Jahr von den Sowjets an Berlin zurückgegebene Rundfunkhaus in der Masurenallee in Zusammenarbeit mit der Bundesbauverwaltung in Berlin und dem Sender „Freies Berlin" mit Bundesmitteln auszubauen.

 

Die Einberufung der ersten Wehrpflichtigen wird entgegen anderen Meldungen programmgemäß am 1. April 1957 erfolgen. Dieser Termin gilt für alle Verbände des Heeres. Für die Luftwaffe und Marine werden andere Termine angesetzt.

 

Die Bundesmarine besitzt jetzt achtzig schwimmende Einheiten. Sie ist in drei Minensuchgeschwader, zwei Hafenschutzgeschwader und ein Schnellbootgeschwader aufgeteilt.

 

Eines der modernsten U-Boote der alten Kriegsmarine wurde jetzt auf dem Grund der Flensburger Förde festgestellt; es soll im Mai gehoben werden. Es wurde 1945 unbeschädigt versenkt und soll sich in gutem Zustand befinden.

 

Am „Tag der Roten Armee" erklärten Schukow und andere Sowjetmarschälle, die Sowjetstreitkräfte verfügten jetzt über Fernlenkwaffen mit ungeheurem Wirkungsbereich. Die Umrüstung auf Atomwaffen sei im Wesentlichen abgeschlossen. Bei einem Zusammenstoß würden russische Wasserstoffbomben auch den amerikanischen Kontinent treffen.

 

Der Stellvertretende Sowjet-Ministerpräsident Malyschew ist einer schweren Krankheit erlegen. Malyschew, der viele Jahre den Maschinenbau der Sowjets leitete, wurde während seiner Krankheit auch von dem Kölner Professor Schulten behandelt.

 

Moskau übt einen finanziellen Druck auf Tito aus. Der Kreml ließ Jugoslawien wissen, dass sich die im vorigen August versprochene Milliarden-Finanzhilfe erheblich verzögern werde.

 

Die Demobilisierung von 65 500 englischen Soldaten kündigte die Londoner Regierung an. Das Heer wird auf 441 000 Mann verkleinert, bei der Luftwaffe sollen 17 000 Mann, bei der Marine 6 500 Mann entlassen werden.

 

Funde von Uranerz meldet Schweden. Bei Stockholm sind Uranvorkommen gefunden worden, die sehr viel reicher sind als alle bisher in Skandinavien entdeckten Lager.

 

Zu Besprechungen mit Eisenhower trafen der französische Ministerpräsident Mollet und Außenminister Pineau in Washington ein. Es handelt sich um die erste Aussprache nach Suezkrise.

 

Seite 3   Foto: Aufnahmen: Rosemarie Fleischer. Die drei mittelalterlichen Häuser in Bremen, die wir hier im Bilde sehen, waren früher getrennt, wenn man es nicht weiß, meint man, sie wären es auch heute noch — sie sind aber jetzt im Innern zusammengefasst zu einem einheitlichen Deutschen Haus. Nehmen wir diesen Vorgang als ein hoffnungsfreudiges Symbol dafür, dass bald auch so die Bundesrepublik, die sowjetisch besetzte Zone und unsere ostdeutsche Heimat wieder vereinigt werden.

 

Wir sehen hier die Hauptfront des Deutschen Hauses. Unserem Fotografen ist es gelungen, eine Plastik mit auf das Bild zu bringen, die am Rathaus steht und in der ein uns allen bekanntes Märchen gestaltet worden ist: die Bremer Stadtmusikanten. Der Bildhauer Gerhard Marcks aus Hamburg hat sie geschaffen.

 

Die andere Seite des Deutschen Hauses, die schmale Front, die nach dem Marktplatz mit seinem herrlichen Rathaus und dem Roland blickt, zeigen wir auf der Titelseite.

 

Seite 3   Das Deutsche Haus in Bremen eröffnet. Unsere große Sehnsucht heißt Deutschland. Eine Aufforderung an alle Städte Westdeutschlands, dem Beispiel Bremens zu folgen.

Foto: Senator Dr. Nolting-Hauff

 

Foto: Gedenke der Brüder, die das Schicksal unserer Trennung tragen!

Möge diese Mahnung, die das Deutsche Haus in Bremen trägt, bald auch in allen anderen Orten der Bundesrepublik erstehen!

 

„Wir wissen, dass wir dieses Haus als Symbol der deutschen Einheit einer beängstigend wachsenden Zahl von Erscheinungen entgegenstellen, die für die bedrohlichen Folgen unserer Zerrissenheit sinnfällig sind“. Das sagte Senator Dr. Wilhelm Nolting-Hauff in der Festansprache, die er auf der Feier der Eröffnung des Deutschen Hauses in Bremen — sie fand am 21. Februar 1957 statt — hielt.

 

Bei diesen Worten dachte wohl so mancher an jene berüchtigte Verzichtrede, die wenige Wochen vorher der Erste Bürgermeister von Hamburg und Präsident des Bundesrates, Dr. Sieveking, gehalten hatte. In ihr war wahrlich nichts von dem Willen zur deutschen Einheit zu spüren, denn zu dieser Einheit gehören ja auch die deutschen Ostgebiete, die über siebenhundert Jahre deutsch waren und die nach geltendem Recht auch heute noch ein Teil Deutschlands sind, — aus ihr hörte man nur ängstlichen Krämergeist heraus und die Illusion, als könne man durch einen müden und beflissenen Verzicht irgendeine Sicherheit gewinnen. Wie war es da ermutigend und herzerfrischend, in Bremen den wirklichen Geist königlicher Kaufleute zu erleben, — einen Geist, der sich immer bewusst bleibt, dass im Leben eines Volkes nicht die materiellen Dinge entscheidend sind, sondern die Kräfte, die aus dem geistig-sittlichen Bereich kommen.

 

1,2 Millionen für den Umbau

In Bremen haben Stadt und Einwohnerschaft mit dem Deutschen Haus ein Werk errichtet, das seinesgleichen in der Bundesrepublik nicht hat. Drei mittelalterliche, herrliche Häuser wurden in eins verschmolzen, eine Aufgabe, die schon rein baulich schwierig zu lösen war. Wie umfangreich sie zudem war, geht allein daraus hervor, dass der Umbau und die Inneneinrichtung etwa 1,2 Millionen Mark gekostet haben. Die Träger dieses ganzen schönen Vorhabens sind die beiden großen Hilfsorganisationen in Bremen, die sich die Betreuung der Brüder und Schwestern jenseits der Zonengrenzen zum Ziel gesetzt haben, nämlich die Deutsche Bruderhilfe und die Deutsche Bruderschaft; sie werden getragen von überparteilichen und unabhängigen Organisationen und Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens. Von 1951 bis 1956 sind von der Bruderhilfe aus bremischen freiwilligen Spenden etwa 241 000 Pakete in den deutschen Osten gesandt worden; die materielle Grundlage dieser Aktion ist vor allem den Bremer und Bremerhavener Kaufleuten zu danken. 1955 entstand die Bruderschaft, die vor allem geistige Begegnungen von Jung und Alt innerhalb der getrennten Teile unseres Vaterlandes vermittelt und auch Ferienaufenthalte für deutsche Mütter und Kinder aus dem deutschen Osten. In den beiden letzten Jahren sind von der Bruderschaft etwa zwanzigtausend Menschen betreut worden. Der Höhepunkt der Arbeit dieser beiden Organisationen aber bildet jetzt die Errichtung des Deutschen Hauses. Besucher aus der sowjetisch besetzten Zone und Landsleute aus Ostdeutschland werden hier betreut, das Haus wird überhaupt Sammelpunkt und Heimstätte für alle gesamtdeutschen Veranstaltungen in Bremen sein, hier werden auch Heimatabende der Landsmannschaften stattfinden. Ein Saal — er fasst über hundert Personen, und in ihm fand die Feierstunde statt — ist Schlesien gewidmet; zwei darüber liegende Säle sollen das Gedenken an Ost- und Westpreußen wachhalten.

 

„Nicht zuletzt aber soll dieses Haus unseren teuersten Erinnerungen gewidmet und zugleich eine ständige, steingewordene Mahnung für uns selbst sein, unser Bestes zu tun, um die Teilung Deutschlands in einer neuen Einheit zu überwinden“. Das sagte Senator Dr. Wilhelm Nolting-Hauff in seiner Festansprache.

 

Diese Rede, sie war ein Erlebnis, und wir möchten, wenn es der Platz nicht verbieten würde, sie hier im vollen Wortlaut wiedergeben. Der Mann, der sie hielt, ist Finanzsenator, in seinem Beruf übrigens kaufmännischer Direktor, — was er aber ausführte, war von einer so hohen geistigen Warte aus gesprochen, war so durchdrungen von einem beispielgebenden nationalen Gefühl, dass man nur wünschen möchte, alle Finanzminister in der Bundesrepublik, alle Stadtkämmerer, alle Bürgermeister und alle offiziellen Persönlichkeiten überhaupt würden ähnlich sprechen. Und auch handeln; denn das Deutsche Haus ist zu einem großen Teile auch sein Werk.

 

„Dass wir die Einheit der Nation nicht vergessen haben, und auch für alle Zukunft gewillt sind, sie nicht zu vergessen, dafür soll dieses neue Haus Bremens Zeuge sein . . . Unsere große Sehnsucht, die Deutschland heißt, ist entgegen einem Vielfachen äußeren Schein in unseren Herzen niemals verklungen. Sie hat in Bremen auch die Herrschaft über unseren Alltag bei vielen, schon Jahre bevor an die Umgestaltung dieses Hauses gegangen wurde, wieder angetreten“.

 

Bremer waren Mitbegründer des Deutschen Ordens

Senator Dr. Nolting-Hauff erinnerte daran, dass die Bremer den Deutschen Orden, eben die Bruderschaft vom Deutschen Hause, mitgegründet haben: „Diese ehrwürdige deutsche Gemeinschaft begann als ein Werk der Nächstenliebe von Bremer und Lübecker Kaufleuten, nämlich als ein Hospital auf dem von Friedrich Barbarossa angeführten dritten Kreuzzug im Jahre 1189 vor Akkon im fernen Morgenland. Die Bruderschaft trat ins Leben, als ihr volkstümlichster Herrscher des mittelalterlichen Deutschland auf der heiligen Fahrt bereits gestorben war. Sein Enkel, der letzte der Stauffer-Kaiser, der große Friedrich II., hat dann diesem Orden, der inzwischen Deutsche aller Stämme, Franken, Schwaben, Rheinländer, Westfalen, Niedersachsen und Thüringer in sich aufgenommen hatte, mit der Goldbulle von Rimini im Jahre 1226 die große Aufgabe des deutschen Ostens gestellt. Noch auf dem Höhepunkt des dort aufgebauten Staatswesens deutscher Brüder mit dem schwarzen Kreuz auf den weißen Mänteln, der zeitlich mit der größten Blüte der Hanse zusammenfiel, ist im vierzehnten Jahrhundert auf der Marienburg, der Wiege des späteren Preußen, in den Fürbitten des Hochkapitels der Brüder von Bremen und Lübeck gedacht worden, ‚die da Gründer waren unseres Ordens‘. Ist so der deutsche Osten einmal mit von unserer alten Stadt ausgegangen, tun wir es nur unseren Vorvätern nach, wenn wir, seit Gesamtdeutschland uns wieder eine Schicksalsfrage geworden ist, den alten Zusammenhalt mit unseren Brüdern im Osten aufs neue gesucht haben“.

 

Zunächst die Einheit unseres Volkes und Vaterlandes

Dann sprach der Redner davon, dass die Kraft ideeller Antriebe auf dieser Erde ständig größer wird: „Ein durch Willkür politischer Konstellationen geteiltes Volk, das ernstlich wieder zueinander will, wird eines Tages die stärkste Waffe der Zeit, gegen die auch Panzer und Atombomben fragwürdig werden können, nämlich die öffentliche Meinung der Welt, für sich haben. Aber gerade dafür ist unabdingbare Voraussetzung, dass West- und Ostdeutschland nicht weiter die beiden Königskinder bleiben, die bei aller Liebe nicht zueinander kommen können“. Die Bruderhilfe und die Bruderschaft in Bremen bemühen sich, die Menschen aus dem Westen und dem Osten unseres Vaterlandes zusammenzuführen. Der Redner sprach dann von den Leistungen dieser beiden Organisationen und von der Aufgabe, die sie sich mit diesem neuen Haus gestellt haben: es soll allen Bestrebungen um die Wiedervereinigung in Bremen ein Sammelpunkt sein.

 

„Dies Deutsche Haus soll auch eine Aufforderung an alle Städte Westdeutschlands sein, dem Beispiel Bremens zu folgen und alles, was Gesamtdeutschland in Bild, Wort und Schrift dienen soll, zu vertiefter Gemeinsamkeit zusammenfließen zu lassen. So kann eines Tages aus vielen Rinnsalen ein großer Strom werden.

 

Wir sind keine Chauvinisten. Aber um gute Europäer und darüber hinaus Bürger einer hoffentlich in Frieden und Freiheit erstehenden gesamten menschlichen Gemeinschaft der Zukunft werden zu können, müssen wir zunächst die Einheit unseres Volkes und Vaterlandes zurückgewinnen. Wir zweifeln nicht daran, dass es im Grunde hierüber in unserem Westen und Osten nur eine einzige Meinung gibt“.

 

Das sind einige wenige Sätze aus der Ansprache des Senators Dr Nolting-Hauff. Die Feier aber, auf der diese Rede gehalten wurde — sie war ebenfalls von Senator Nolting-Hauff gestaltet worden —, gehörte zu den eindrucksvollsten und schönsten, die man nach dem Zusammenbruch hier im Westen überhaupt erleben konnte, sie war würdig und ergreifend, und sie erreichte auch in ihrem künstlerischen Gehalt eine besondere Höhe. Sie brachte zwei Uraufführungen, die uns Ostpreußen besonders angehen: ein Volkslied „Die Memel“, das uns in Plenzats „Liederschrein" überliefert ist und das jetzt von Reinhold Neubert, dem 1911 in Königsberg geborenen und heute in Bremen tätigen Komponisten gesetzt worden ist, und eine neue Melodie zu „Anke von Tharau“ von Volker Gwinner, der 1912 in Bremen geboren, Domkantor an der Sophienkirche in Dresden war und jetzt in Lüneburg wirkt. Der Satz vereinigt in sehr ansprechender Art die ostpreußische „Anke" Heinrich Alberts (1642) mit dem schwäbischen „Ännchen" Friedrich Silchers (1825).

 

Wir aber können unseren Bericht über dieses bedeutsame Ereignis nicht besser schließen als mit dem Wunsch, mit dem Senator Dr. Nolting-Hauff seine Festansprache endete: „Dem Deutschland, das einmal kommen muss und kommen wird, wie ein Frühling kommt, geben wir heute in Bremen dies Haus: Möge sein Dach mit all den vielen Millionen anderer deutscher Dächer in nicht zu ferner Zeit wieder unter dem weiten Dache unseres einen großen Vaterlandes geborgen sein!"

 

Seite 3   „Die meisten stammen aus Nordostpreußen". DRK-Präsident fordert menschliche Behandlung der Zurückgehaltenen.

Der Präsident des Deutschen Roten Kreuzes, Dr. Heinrich Weitz, hat Ende voriger Woche die Gespräche mit den Moskauer Stellen über die Probleme der noch in der Sowjetunion zurückgehaltenen Deutschen aufgenommen. Noch vor seinem Abflug hatte Präsident Dr. Weitz die sowjetischen Behörden gebeten, der heute noch in der Sowjetunion lebenden Deutschen, nicht nach toten Paragraphen und staatlichen Bestimmungen, sondern nach den Grundsätzen der Menschlichkeit und im Sinne der Völkerverständigung und des Friedens zu behandeln. Dr. Weitz bat die sowjetischen Behörden, die heute noch als Arbeitskräfte in der Sowjetunion lebenden Deutschen bald zu ihren Angehörigen in die Heimat zu entlassen. Vor der Presse betonte der Präsident des Deutschen Roten Kreuzes, dass die von den Sowjets jetzt als sowjetische Staatsbürger angesehenen Deutschen zum größten Teil aus dem nördlichen Teil von Ostpreußen stammen.

 

Dr. Weitz will in Moskau — wie er vor der Presse erklärte — nicht nur die Probleme der etwa 85 000 Deutschen behandeln, die heute noch in der Sowjetunion als Arbeitskräfte festgehalten werden, sondern auch auf die Klärung der Schicksale der Vermissten dringen. Es wurde darauf hingewiesen, dass die Schicksale von etwa 560 000 Wehrmachtvermissten und von 90 000 verschollenen Kriegsgefangenen immer noch nicht klargestellt sind. Man müsse zwar annehmen, dass der weitaus überwiegende Teil dieser Vermissten und Verschollenen nicht mehr unter den Lebenden weile, für die Angehörigen sei es aber von großer Bedeutung, in jedem Fall Gewissheit zu erhalten.

 

Der Präsident des sowjetischen Roten Kreuzes, Professor Miterew, erklärte, noch vor dem Eintreffen von Dr. Weitz der Sowjet-Nachrichtenagentur, es sei eine „glatte Erfindung", wenn von deutscher Seite gesagt werde, dass fast 100 000 deutsche Staatsangehörige in der Sowjetunion zurückgehalten würden. Miterew fügte dann hinzu, in der Sowjetunion lebten natürlich nicht wenig Personen deutscher Nationalität, sie seien aber nicht deutsche Staatsangehörige, sondern nach Moskauer Ansicht „in der Sowjetunion ständig wohnhafte Bürger der Sowjetunion". Alles „Gerede von einer Repatriierung dieser Personen" in die Bundesrepublik halte er für völlig gegenstandslos. Wo in der Sowjetunion deutsche Staatsangehörige lebten und den Wunsch hätten, nach Deutschland zurückzukehren, werde man ihnen diese Möglichkeit geben.

 

Miterew brachte schließlich die kühne Behauptung, in der Bundesrepublik lebten noch „Hunderttausende von Sowjetbürgern", die nach der Sowjetunion zurückkehren wollten. Man hoffe, dass das Deutsche Rote Kreuz bei der Rückführung dieser Leute mithelfen werde. Miterew ignorierte die eindeutige wiederholte Erklärung der Bundesregierung, dass es in Westdeutschland seit langem keine rückkehrwilligen Russen mehr gibt und dass jeder Sowjetbürger, der sich etwa bei uns aufhalten sollte und zurückkehren will, sofort nach der Sowjetunion in Marsch gesetzt wird.

 

Seite 4   Die Balten fordern die Freiheit! Eine Erklärung des USA-Außenamtes

Das amerikanische Staatsdepartement veröffentlichte eine formelle Erklärung, in der Staatssekretär Dulles ausführte, es seien nun genau 39 Jahre verflossen, dass die drei baltischen Staaten Litauen, Lettland und Estland ihre Unabhängigkeit von Russland erklärt hätten. Dulles fuhr fort:

 

„Die Sowjetunion anerkannte ihre Unabhängigkeit und nahm diplomatische Beziehungen mit ihnen auf. In den folgenden Jahren haben diese Staaten bewiesen, dass sie fähig waren, sich selbst zu verwalten und ihre nationale Unabhängigkeit aufrechtzuerhalten. Nachdem die Sowjetregierung diese drei Staaten — alle unabhängige Mitglieder des Völkerbundes — im Jahre 1940 gewaltsam in die Sowjetunion einverleibte, ist genügend klar geworden, dass die Völker der baltischen Republiken ihre Befreiung von der ausländischen Herrschaft begehren. Die eifrigen Bemühungen des Sowjetregimes, die Völker der baltischen Staaten von Beziehungen mit der freien Welt abzuschließen, haben diese Tatsache nicht zu verbergen vermocht“.

 

Der amerikanische Staatssekretär schloss mit den Worten: „Am Jahrestag ihrer nationalen Unabhängigkeit ehren wir ihre andauernde mutige Entschlossenheit, die nationalen Rechte, deren sie auf so grausame und ungerechte Weise beraubt worden sind, zurückzugewinnen“.

 

Seite 4   USA-Botschaft gegen Gordon-Erklärung

Wie die exilpolnische Zeitung „Dziennik Pclski" berichtet, hat die Botschaft der Vereinigten Staaten in Bonn-Mehlem „auf Anfrage" erklärt, dass die kürzliche Verlautbarung des Vorsitzenden des Außenpolitischen Ausschusses des amerikanischen Repräsentantenhauses, Gordon, zur Oder-Neiße-Frage nicht mit der Einstellung der amerikanischen Regierung übereinstimme. Die Botschaft hob hervor, die Regierung der Vereinigten Staaten sei nach wie vor der Auffassung, dass die Grenzfrage erst in einem künftigen Friedensvertrag geregelt werden müsse.

 

Damit wurden die Ausführungen des Abgeordneten Gordon zurückgewiesen, der, wie wir ausführlich berichteten, in einem Interview mit der „volkspolnischen" Agentur PAP erklärt hatte, er sei der Auffassung, dass „die gegenwärtigen Grenzen Polens, insbesondere die Oder-Neiße-Grenze, aufrechterhalten werden müssen".

 

Seite 4   Katastrophaler Transitverkehr. Über Gdingen, Danzig und Stettin

Die rotpolnische Presse meldet, dass in „ständig steigender Zahl" polnische Seeleute auf ausländischen Schiffen — norwegischen, schwedischen und westdeutschen — fahren, „da sich in der polnischen Handelsmarine Arbeitslosigkeit abzuzeichnen beginnt".

 

Ferner gibt die rotpolnische Presse zu, dass die Lage des Transitverkehrs über Gdingen und die „polnischen Häfen" Danzig und Stettin „katastrophal" sei. Die fehlende Tonnage der polnischen Handelsflotte und die „unzulängliche Ausrüstung der Häfen" seien u. a. die Gründe dafür, dass sich ausländische Auftraggeber veranlasst sahen, westeuropäischen Häfen den Vorzug zu geben.

 

Seite 4   Neusiedler, die deutsch sprechen

„Warum hört man hier in der Post, in den Ämtern und auf der Straße so oft die deutsche Sprache?", fragt die in Warschau erscheinende Zeitung „Nowa Kultura" in einem Bericht über die Ausbreitung der deutschen Sprache in dem gegenwärtig unter polnischer Verwaltung stehenden südlichen Teil Ostpreußens. Sogar die jungen Männer sprächen deutsch, stellt die Zeitung fest, und zwar nicht nur diejenigen aus der „autochthonen" („bodenständigen", das heißt deutschen. Anm. d. Red.) Bevölkerung, sondern auch „Zugezogene aus dem Wilnarer Gebiet und dem Gebiet jenseits des Bug als auch aus der Lubliner Gegend". „Sie sprechen schlecht Deutsch, aber sie sprechen es", heißt es in dem Bericht weiter, „sie gleichen sich denen an, welchen sie gefallen wollen", fügt der polnische Berichterstatter erklärend hinzu.

 

Seite 4   „Hier bleiben, dann deutscher Gottesdienst". Eine Aussiedlerin berichtet über die Zustände im Kreis Sensburg

Wir wissen aus vielen Berichten unserer Landsleute, dass die Polen mit allen Mitteln versuchen, arbeitsfähige und vor allem junge Landsleute in Ostpreußen festzuhalten. In den früheren Jahren geschah das in der Hauptsache dadurch, dass diese trotz aller Anträge und Besuche bei den Behörden einfach keine Ausreisegenehmigung erhielten. In den letzten Jahren und ganz besonders in den letzten Wochen macht sich immer stärker die Tendenz bemerkbar, das gleiche durch Beeinflussung zu erreichen. Hier sind es vor allem die polnischen Geistlichen, die über den Gottesdienst und die kirchlichen Handlungen versuchen, die Deutschen zu „guten polnischen Staatsbürgern" zu machen.

 

Eine Aussiedlerin, die jetzt aus einem kleinen Dorf südlich von Sensburg nach dem Westen gekommen ist, wusste uns einiges darüber zu berichten. Sie hob vor allem hervor, dass in den letzten Jahren die deutschen Jungen und Mädchen, die ja in der Schule zwangsweise die polnische Sprache erlernt haben, zu einem großen Teil regelmäßig die Gottesdienste besuchen, die ja bekanntlich nur in polnischer Sprache abgehalten werden dürfen. Dazu gehört vor allem die ländliche Jugend, die sich meist von den Parteiveranstaltungen fernhält und in dem eintönigen Leben im Dorf nicht genügend Abwechslung findet. So kommt es, dass trotz der polnischen Sprache die Kirchen im Kreise bei den Gottesdiensten meist überfüllt sind.

 

Erntedankfest 1945

Das war nicht immer so. Als im Jahre 1945 der Superintendent Matern in Sensburg noch deutsche Gottesdienste abhalten und auch bei Taufen, Hochzeiten und Beerdigungen noch deutsch gesprochen werden durfte, da scheuten allerdings die Landsleute keinen noch so weiten Weg, um trotz Hunger und Elend nach schwerer Arbeit diese Gottesdienste zu besuchen. Hier hatten sie wirklich noch das Gefühl, eine Gemeinschaft zu sein trotz der fremden Herrschaft, die so viele von ihnen in Not und Verzweiflung gestürzt hatte. Unsere Aussiedlerin erinnert sich noch ganz deutlich eines Tages, der sich allen Landsleuten in der Umgebung unauslöschlich eingeprägt hat. Es war das Erntedankfest des Jahres 1945. Die Deutschen hatten sich in der ehemaligen Synagoge in Sensburg zum Erntedankgottesdienst versammelt. In Vertretung des verhinderten Superintendenten sprach der Baptistenprediger. Seine bewegten und die Herzen der Zuhörer bewegenden Worte waren kaum verklungen, als sich die Tür auftat und Superintendent Matern mit seiner Frau den Raum betrat. Er teilte der Gemeinde mit, dass er auf dem Weg nach Nikolaiken von den Polen angehalten worden sei und dass man ihm einen Ausweisungsbefehl zugestellt habe Er müsse innerhalb 24 Stunden die Grenze nach dem Westen überschritten haben. Eine ungeheure Mutlosigkeit überfiel die deutsche Gemeinde. Dieser Mann, der so viel Gutes für seine Landsleute getan hatte, der ihnen über die Stunden der Verzweiflung hinweggeholfen und sie zusammengehalten hatte mit der Kraft seiner Persönlichkeit, musste sie verlassen! Nach dem Gottesdienst bekam der deutsche Baptistenprediger den gleichen Ausweisungsbefehl. Die beiden Geistlichen hatten nicht für Polen optiert. Einige Wochen später musste auch der katholische Kaplan, obwohl er seine Unterschrift unter den polnischen Ausweis gesetzt hatte, gehen.

 

In der folgenden Zeit blieben die Kirchen leer. Die meisten Deutschen aus den Dörfern gingen nur einmal zum Gottesdienst, der nun in polnischer Sprache abgehalten wurde, und blieben dann fort, weil sie die Predigt doch nicht verstehen konnten und ihnen die Geistlichen fremd waren.

 

„Bist Du Masur?"

Eine versteckte Werbung der polnischen Geistlichen für die Unterschrift unter die polnische Staatsbürgerurkunde setzte nun ein. In der Zeit des größten Hungers, als es den Landsleuten an allem fehlte, verteilten die Pfarrer Pakete mit Spenden an Lebensmitteln und Bekleidung. Sie fragten jeden einzelnen: „Bist Du Masur", wenn die Antwort kam: „Nein, ich bin Deutscher", dann bedauerten sie: „Pakete nur für Masuren“. Man muss den Hunger und die Not am eigenen Leibe kennengelernt haben, um zu begreifen, was es damals bedeutete, auf ein solches Paket zu verzichten. Es hat wohl viele Landsleute gegeben, die diese Kraft nicht aufbrachten und die ihre Unterschrift unter die Optionsurkunde gaben. Andere taten es leichtsinnig, weil ihnen von den Polen die Unterschrift immer als ganz harmlos hingestellt wurde und sie nicht ahnten, was für Folgen das haben würde. Diejenigen unter den Deutschen, die wussten, worum es ging, versuchten immer wieder, ihre Landsleute vor dieser Unterschrift zu warnen. Aber da alle sehnsüchtig auf ihre Ausreisegenehmigung warteten und die Polen immer wieder betonten: „Ausreisen darf nur, wer optiert hat", erreichten sie bei vielen Landsleuten das, was sie wollten. Um die Richtigkeit ihrer Behauptung zu beweisen, bekamen lange Zeit hindurch tatsächlich nur Deutsche die für Polen optiert hatten, die Genehmigung zur Ausreise, — allerdings bandelte es sich dabei ausschließlich um Alte oder Kranke, die den Polen ohnehin nichts mehr nützen konnten.

 

Deutsche Bet- und Bibelstunden

Im Jahre 1953 kamen zwei weibliche Missionare von der evangelischen Kirche Polens nach Ostpreußen und zogen von Ort zu Ort. Sie wirkten zunächst in den Kreisen Angerburg und Lötzen und kamen dann auch in den Kreis Sensburg. Diese Frauen sprachen fließend Deutsch und hielten ihre Bet- und Bibelstunden in Privathäusern ab, da es ihnen verboten war, die Kirchen zu benutzen. Diese Gottesdienste in den Dörfern wurden von den Deutschen stark besucht; oft reichte der Raum nicht aus. Die Missionarinnen führten auch den Kindergottesdienst ein und gründeten Jugendgemeinschaften. Sie halfen den Alten und Kranken, obwohl sie selbst über sehr wenig Geld verfügten. Nach zwei Jahren wurde es ihnen, vermutlich auf Betreiben der polnischen Geistlichen, verboten, ihre Bet- und Bibelstunden in deutscher Sprache abzuhalten. Sie durften nur noch in Hausgemeinschaften und bei Taufen und ähnlichen Gelegenheiten deutsch sprechen.

 

Etwa zur gleichen Zeit tauchten in den Dörfern polnische Methodistenprediger auf, die zunächst deutsche Gottesdienste abhielten. 1955 wurde auch ihnen das Predigen in deutscher Sprache verboten.

 

Spenden für eine neue Kirche

Die evangelische Kirche in Sensburg, die bis auf die Ringmauern zerstört ist, wurde bisher noch nicht wiederaufgebaut. In den letzten Jahren wurden von den Pfarrern laufend Spenden gesammelt, die für den Neubau der Kirche bestimmt waren. Auch Staatszuschüsse wurden angekündigt. Ebenso wurde ein Gebäude im Kreise Rastenburg abgebrochen, um das Baumaterial für die Kirche zu beschaffen. Bis heute ist aber noch nichts geschehen; die Gottesdienste werden weiterhin in der ehemaligen Synagoge abgehalten. Die Kirchensteuer betrug zwei Zloty im Monat und wurde vom Kirchenältesten im Dorf eingezogen; bei Bedürftigkeit konnte sie gestrichen werden.

 

Beim letzten Weihnachtsgottesdienst im vergangenen Jahr gab der Pfarrer in Sensburg bekannt, es wären verschiedene Gemeindeglieder an ihn herangetreten mit der Bitte, sich doch für die Wiedereinführung deutscher Gottesdienste einzusetzen. Er sei deswegen auch in Warschau vorstellig geworden. Dort hätte man ihm geantwortet, es gäbe ja in Sensburg noch nicht einmal einen richtigen polnischen Gottesdienst, denn in der Kirche würde polnisch gepredigt und deutsch gesungen. Mit dieser Begründung wäre sein Gesuch abgelehnt worden. Er glaube aber, dass es doch eine Möglichkeit für die Wiedereinführung deutscher Gottesdienste gäbe. Wenn von den etwa dreitausend Gemeindegliedern mindestens zweitausend eine Eingabe nach Warschau machten und sich verpflichteten, in Ostpreußen zu bleiben und nicht hinter die Oder zu fahren, dann würde man wohl bei den Behörden nichts gegen Gottesdienste in deutscher Sprache haben.

 

Das Leben ist jetzt leichter geworden

Über das sonstige Leben in den kleinen Dörfern im Kreise Sensburg berichtete unsere Aussiedlerin vieles, was wir bereits aus anderen Orten unserer Heimat nach den Berichten unserer Landsleute wiedergegeben haben. So bestätigte sich immer wieder der Eindruck, dass nach dem Posener Aufstand und dem Umschwung in der Regierung Polens allgemein eine Erleichterung für die deutsche Bevölkerung in der Heimat eingetreten ist. Im Gegensatz zu den ersten Jahren nach dem Krieg, als man die Deutschen zu Arbeitssklaven machte und ihnen kaum das Brot gönnte, werden sie jetzt, soweit sie gesund und arbeitsfähig sind, besser behandelt und sie haben das Nötigste zum Essen und zum Anziehen. Auch in den Geschäften und auf den Behörden kommt man ihnen jetzt freundlicher entgegen als früher. Hierbei ist die Absicht unverkennbar, ihnen das Bleiben in der Heimat schmackhaft zu machen. Und doch ist der Gegensatz zu den früheren Verhältnissen in Ostpreußen noch immer unvorstellbar groß. Der Ton in den Geschäften ist nahezu barsch, der Kunde wird oft als lästiger Störenfried betrachtet. Wenn man zum Beispiel irgendein Wäschestück erwerben will, dann legt der Verkäufer nur eine Sorte vor. Fragt man, ob er nicht noch etwas anderes da habe, dann holt er, bereits widerwillig, noch etwas aus dem Regal heraus; wenn sich der Kunde dann nicht gleich entscheidet, dann kann er die Ware eben nicht bekommen. Ebenso ist es auf den Behörden; der Ton ist im Allgemeinen kurz und unfreundlich, auch wenn sich in der letzten Zeit darin manches gebessert hat. Das gilt nicht nur für die Deutschen; der Ton unter den Polen ist der gleiche.

 

Der Boden in jener Gegend, der auch früher schon gute Pflege und Düngung verlangte, gibt jetzt nur einen Bruchteil der früheren Erträge an Getreide und Kartoffeln her. Die Jahre der Ausbeutung und Vernachlässigung machen sich bemerkbar, und alle Propaganda nützt nichts, da gutes Saatgut und neuzeitliche Maschinen fehlen. Das gebräuchlichste Fortbewegungsmittel auf dem Lande ist das Fahrrad. Meist sind es klapprige Gefährte, die aus alten Einzelteilen zusammengebastelt sind. Auch sie sind noch kostbar genug; wenn man einkaufen fährt, nimmt man sein Fahrrad am besten mit in den Laden, damit es nicht gestohlen wird. Neue Fahrräder gibt es auch jetzt nur auf einen sogenannten „Talon" Diesen bekommen aber nur Industriearbeiter auf Antrag oder solche, die ein Übersoll an Arbeit längere Zeit hindurch geleistet haben.

 

Als einzige Zeitung bekamen die Deutschen die kommunistische deutschsprachige Zeitung „Arbeiterstimme". In dieser Zeitung wurde viel aus Westdeutschland berichtet; natürlich in kommunistischer Sicht und dadurch völlig entstellt. Sonst waren die Deutschen nur auf Berichte von Mund zu Mund angewiesen. Unsere Aussiedlerin berichtet, dass unter den Landsleuten ein starker Zusammenhalt herrscht. Die Zeiten gemeinsamer Not und Unterdrückung haben die Landsleute, von denen gerade im Kreise Sensburg sehr viele in der Heimat geblieben sind, zu einer festen Gemeinschaft zusammengeschlossen.

 

Seite 4   Sir Christopher und der deutsche Osten. Die Deutschen blickten zu viel nach der Ostgrenze.

Der 54-jährige Sir Christopher Steel, der als Nachfolger von Hoyer-Millar nunmehr Botschafter der britischen Königin bei der Bundesrepublik wurde, kommt nicht zum ersten Male zu uns. Vor dem Kriege war er bereits Mitglied der Berliner Botschaft, nach 1945 wirkte er u. a. als politischer Berater des englischen Militärgouverneurs und später als stellvertretender Hoher Kommissar in Berlin und in Westdeutschland. Er hat an der Ausarbeitung des sogenannten Besatzungsstatuts mitgewirkt. Für Berlin — so sagte er, geht in seinen ersten Gesprächen mit Vertretern der Presse — habe er immer eine besondere Schwäche gehabt, und an sein Wohnhaus mit Garten in der West-Berliner Herthastraße denke er gerne zurück. Dass er entschlossen ist, auch als Botschafter Berlin möglichst oft einen Besuch abzustatten, erscheint sehr lobenswert.

 

Sir Christopher hielt es für erforderlich, in seinen ersten Gesprächen mit deutschen Publizisten auch einige politische Ausblicke aus englischer Sicht zu geben. Dabei meinte er dann, er habe den Eindruck, dass die Deutschen zu viel nach der deutschen Ostgrenze blickten und zu wenig an andere wellpolitische Brennpunkte dächten. Als solche Brennpunkte, die er deutscher Aufmerksamkeit empfahl, nannte Steel Syrien, Afghanistan und Indochina. Was werde, wenn da draußen etwas geschehe? Ohne Außenwelt sei doch Europa ein Nichts. Was würden die Hamburger sagen, wenn sie keinen Gummi, kein Metall, kein Uran mehr aus der tropischen Welt beziehen könnten? „Wenn wir (die Briten) keine Stützpunkte in der weiten Welt unterhalten und es keine Sicherheit mehr gibt, muss Europa in eine schwierige Lage kommen", meinte der Engländer. England schütze schließlich auch deutsche Interessen in Übersee . . .

 

Wir wissen, dass die Briten stets geneigt waren, ihre sehr persönlichen Interessen mit denen der ganzen freien Welt gleichzustellen. Die Sorge, dass Deutschland eines Tages da draußen auf dem freien Markt gegen gutes Geld und gute Ware nicht mehr Rohstoffe beziehen könnte, wenn es nicht von England beschützt werde und in seinem Fahrwasser segle, scheint einigermaßen unbegründet Das gleiche England drang darauf, dass uns einst die Kolonien fortgenommen wurden, dass zweimal in großen Kriegen unser mühsam erworbenes Privatkapital da draußen beschlagnahmt wurde. Was aber Sir Christophers Furcht vor Deutschland angeblich zu starkem Denken an seine Ostgrenzen und seine von fremden Mächten besetzten Ostgebiete angeht, so möchten wir ihn fragen, woran wohl ein Brite zuerst und vor allem dächte und was er zuerst ersehnte, wenn etwa Sir Christophers nordschottische Heimat von Russen und Polen besetzt wäre und Südschottland und Mittelengland unter einem Ulbricht-Regime mit sowjetischer Oberaufsicht schmachten müsste. Ob man dann zuerst an Afghanistan, an Indochina und Syrien dächte? Gewiss nicht!

 

Der Botschafter der britischen Königin wird gut daran tun, seine Absicht, Berlin zu besuchen, bald zu verwirklichen. Es wäre sehr schön, wenn dieser Besuch ihn dazu anregen würde, die Geschichte des deutschen Ostens zu studieren.

 

 

Seite 4   Churchills Werke für Sieveking

 

Der Hamburger Bürgermeister und Bundesratspräsident, Dr. Sieveking, hat seinen sechzigsten Geburtstag, in Bonn gefeiert. Unter den Gratulanten befand sich auch Bundeskanzler Dr. Adenauer, der Sieveking die gesammelten Bande der Geschichte des Zweiten Weltkrieges aus der Feder von — Winston Churchill überreichte. Wenn Dr. Sieveking die Memoiren Churchills bisher noch nicht gelesen hatte, so wird er jetzt bei der Lektüre der Werke des Trägers des Aachener Karlspreises Gelegenheit haben, manche Kapitel über die Vorgeschichte der Vertreibung der Ostdeutschen - allerdings in der Leseart des auf den eigenen Ruhm sehr bedachten Briten – zu lesen. Es wird sich allerdings empfehlen, dass Dr. Sieveking die Darstellung Churchills mit den inzwischen erschienen dokumentarischen Werken über die verbrecherische Behandlung der Ostdeutschen durch Churchill, Roosevelt und Stalin vergleicht, um den wirklichen Tatbestand zu erkennen. Vor allem die Lektüre „Dokumentation der Vertreibung“ und der von den Amerikanern veröffentlichten Akten über die Kriegskonferenzen von Theran und Jalta sowie die verschiedenen Darstellungen über die Potsdamer Beschlüsse seien ihm empfohlen. Dr. Sieveking erhielt zu seinem Geburtstag übrigens vom Regierenden Bürgermeister Berlins, Professor Dr. Suhr, den sehr lesenswerten zeitgeschichtlichen Band „Berlin – Kampf um Freiheit und Selbstverwaltung“.

 

Seite 5   Landsleute, die jetzt aus Ostpreußen kamen

Mit dem 5. Aussiedlertransport sind am 11. Januar 1957, 278 Landsleute im Grenzdurchgangslager Friedland eingetroffen. Im Folgenden bringen wir die Namen von Angehörigen dieses Transportes. Aus Gründen, die darzulegen hier zu weit führen würden, ist es schwierig, über jeden Ausgesiedelten genaue Angaben zu erhalten, und so sind die Zahlen und die Ortsangaben nicht in jedem Fall ganz richtig. Auch die hier veröffentlichten Listen enthalten, was die Orte anbetrifft, Fehler. Der Wohnort von 1939 ist in den Listen in Klammern gesetzt.

 

1. Elsa Alberty, geboren 26.06.1909;

 

2. Alma Ast, 05.12.1924 (Eschenau), kommt aus Layß, Kreis Allenstein;

 

3. Auguste Baumgart, geb. Lenk, 11.08.1877 (Angnitten), kommt aus Pr.-Holland;

 

4. Ida Bednarz, geb. Klenski, 14.07.1896 (Hofenbeck), kommt aus Hofenbeck;

 

5. Anna Bialluch, geb. Gonsowski, 20.09,1895 (Eschenau), kommt aus Eschenau;

 

6. Johann Bonk, 06.03.1866, (Schoenfeld), kommt aus Schoenfeld;

 

7. Marie Bonk, geb. Grunau, 27.08.1870 (Schoenfeld), kommt aus Schoenfeld;

 

8. Martha Brzezinski, 11.07.1903 (Ortelsburg), kommt aus Ortelsburg;

 

 9. Auguste Chmielewski, geb. Hardt, 05.06.1890 (Warkallen), kommt aus Warkallen;

 

10. Margarete Derda, geb. Hippler, 31.05.1908 (Neu-Vierzighuben, Kreis Allenstein), kommt aus Neu-Vierzlghuben;

 

11. Minna Dreher, geb. Bauer, 08.10.1890 (Pr.-Holland), kommt aus Pr.-Holland;

 

12. Antonie Ehm, 28.05.1896 (Layß, Kreis Allenstein), kommt aus Layß;

 

13. Maria Engling, geb. Behlau, 09.11.1893 (Lockau), kommt aus Lockau;

 

14. Aloysius Erdmann, 21.10.1896 (Stanislewo), kommt aus Stanislewo;

 

15. Elsa Falk, geb. Kiel, 31.10.1919 (Skomanten, Keis Lyck), kommt aus Rastenburg;

 

16. Sabine Falk, 23.04.1945, kommt aus Rastenburg;

 

17. Erich Falk, 23.04.1945, kommt aus Rastenburg;

 

18. Anna Felbor, 13.05.1893 (Willenberg, Kreis Ortelsburg), kommt aus Willenberg;

 

19. Ulrich Fischer, 21.10.1935 (Allenstein), kommt aus Allenstein;

 

20. Rosemarie Fischer, 25.09.1940 (Allenstein), kommt aus Allenstein;

 

21. Berta Fischer, geb. Laschewitz, 11.08.1911 (Allenstein), kommt aus Allenstein;

 

22. Charlotte Fortak, geb. Walewski, 15.02.1883 (Fürstenwalde, K:eis Ortelsburg), kommt aus Grabenhof;

 

23. Johann Frisch, 11.03.1876 (Budiskien), kommt aus Budiskien;

 

24. Anna Fuchs, geb. Knorra, 16.02.1878 (Buchenwalde), kommt aus Buchenwalde;

 

25. Frieda Fuchs, 10.01.1912 (Buchenwalde), kommt aus Buchenwalde;

 

26. Amalie Gardlu, 10.10.1897 (Faulbruch), kommt aus Mehlsack;

 

27. Josefa Gehrmann, 03.04.1891 (Botan – schlecht lesbar), kommt aus Ortelsburg;

 

28. Berta Grunenberg, geb. Glaw, 10.11.1897 (Wormditt), kommt aus Wormditt;

 

29. Paul Grunenberg, 24.12.1894 (Wormditt), kommt aus Wormditt;

 

30. Anna Gillmann, geb. Kruck, 24.08.1881 (Gr.-Bössau, Kreis Rößel), kommt aus Gr.Bössau;

 

31. Sophia Gogull, geb. Jaschinski, 01.10.1872 (Dullen, Kreis Treuburg), kommt aus Dullen;

 

32. Marie Gosdinski, geb. Sagert, 01.12.1888 (Anhaltsberg), kommt aus Gilgenau;

 

33. Käte Groll, geb. Schiemann, 09.04.1917 (Johannisburg), kommt aus Johannisburg;

 

34. Margarete Grossmann, 20.11.1907 (Sensburg), kommt aus Sensburg;

 

35. Otto Grossmann, 28.05.1886 ( Sensburg), kommt aus Sensburg;

 

36. Groenda, Eduard, geb. 03.03.1879 (Gröben), kommt aus Gröben;

 

37. Emma Groenda, geb. Tillinski, 09.12.1884 (Gröben), kommt aus Gröben;

 

38. Gertrud Groenda, 15.09.1906 (Gröben), kommt aus Gröben;

 

39. Auguste Gronwald, geb. Bonk, 13.03.1902 (Schönfeld), kommt aus Schönfeld;

 

40. Mathilde Grünheid, geb. Bsdurek. 25.09.1889 (Lugwinnen, Kreis Sensburg), kommt aus Lugwinnen;

 

41. Rosalie Gruna, geb. Holtek, 21.11.1873 (Kleisack, Kreis Rößel), kommt aus Kleisack;

 

42. Hedwig Gusowski, 28.02.1891 (Allenstein), kommt aus Eschenau, Kreis Allenstein;

 

43. Ida Hannusch, geb. Ratzewill, 21.08.1909 (Rosengarten, Kreis Heilsberg), kommt aus Stobben;

 

44. Christa Hannusch, 11.12.1937 (Rosengarten), kommt aus Stobben;

 

45. Wanda Hein, geb. Gehlert, 13.10.1877 (Schullen), kommt aus Sensburg;

 

46. Edith Heinrich, 29.07.1928 (Dreifelden, Kreis Johannisburg), kommt aus Wengoien;

 

47. Hedwig Heinrich, geb. Michalzik, 22.05.1889 (Dreifelde), kommt aus Wengoien;

 

48. Agnes Herder, geb. Grunau, 27.09.1914 (Labuch, Kreis Rößel), kommt aus Labuch;

 

49. Helga Herder, 28.07.1944, kommt aus Labuch;

 

50. Gerda Herder, 05.06.1937 (Labuch), kommt aus Labuch;

 

51. Maria Jeckel, geb. Ingler, 10.07.1882 (Sensburg), kommt aus Sensburg;

 

52. Ignaz Jakubowski, geb. 11.12. 893 (Schichen, Kreis Angerburg), kommt aus Angerburg;

 

53. Maria Jakubowski, geb. Preuss, 24.03.1892 (Schichen), kommt aus Angerburg;

 

54. Adolf Jeroschewski, 23.10.1884 (Kowalewken, Kreis Johannisburg), kommt aus Weissuhnen, Kreis Johannisburg;

 

55. Anna Jeroschewski, geb. Schwagrzinna, 02.11.1890 (Kowalewken, Kreis Johannisburg), kommt aus Weissuhnen;

 

56. Martha Jeroschewski, 21.10.1932 (Kowalewen), kommt aus Weissuhnen;

 

57. Erika Joswig, 01.05.1942, kommt aus Heilsberg;

 

58. Marie Juswig, geb. Lumma, 05.01.1893 (Wilhelmshof), kommt aus Sinnwalde;

 

59. Barbara Jux, geb. Schieprowski, 09.04.1888 (Neukochendorf), kommt aus Neukochendorf;

 

60. Anna Kallisch, geb. Stolla, 19.11.1889 (Wappendorf, Kreis Ortelsburg), kommt aus Wappendorf;

 

61. Michael Kaminski, 24.11.1884 (Sensburg), kommt aus Sensburg;

 

62. Wilhelmine Kaminski, geb. Konopka, 11.12.1891 (Sensburg), kommt aus Sensburg;

 

63. Elisabeth Kaminski, geb. Kiel, 09.07. 904 (Schippenbeil), kommt aus Galkheim;

 

64. Marie Karasch, 19.01.1890 (Nikolaiken, Kreis Sensburg), kommt aus Nikolaiken;

 

65. Minna Kayss, geb. Kayss, 27.031886 (Jägersdorf), kommt aus Jägersdorf;

 

66. Eva Kelbassa, geb. Mucha, 16.06.1893 (Vulka), kommt aus Seedorf;

 

67. Maria Kimes, geb. Mathiak, 07.12.1917 (Reußen), kommt aus Reußen;

 

68. Hans-Peter Kimes, 15.07.1943, kommt aus Reußen;

 

69. Frieda Kieprich, geb. Uschenski, 05.03.1899 (Krummendorf, Kreis Sensburg), kommt aus Krummendorf;

 

70. Max Kieprich, 06.11.1889 (Krummendorf), kommt aus Krummendorf;

 

71. Martha Kless, geb. Sagitza, 19.08.1905 (Eisack, Kreis Sensburg), kommt aus Peitschendorf, Kreis Sensburg;

 

72. Gertrud Kleschies, geb. Baumgart, 16.04.1891 (Sensburg), kommt aus Sensburg;

 

73. Hildegard Kleschies, 15.07.1916 (Sensburg), kommt aus Sensburg;

 

74. Auguste Klimmek, geb. Kruppa, 16.04.1897 (Thurau, Kreis Johannisburg), kommt aus Johannisburg;

 

75. Johann Klimmek, 05.06.1910 (Thurau), kommt aus Johannisburg;

 

76. Auguste Klingbeil, geb. Janke, 25.12.1899 (Kreiben), kommt aus Lötzen;

 

77. Friedrich Kloss (vielleicht Schreibfehler, Klohs?), 25.06.1875 (Borowen, Kreis Sensburg), kommt aus Borowen;

 

78. Emma Klohs, (vielleicht Schreibfehler, Kloss?), geb. 08.09.1919 (Borowen), kommt aus Borowen;

 

79. Anton Kunikowski, 24.06.1887 (Ganglau, Kreis Allenstein), kommt aus Ganglau;

 

80. Katharina Kunikowski, geb Braczinski, 30.04.1891 (Ganglau), kommt aus Ganglau;

 

81. Horst Konewitz, 30.10.1941, kommt aus Neukaletka;

 

82. Maria Kontor, geb. Lissek, 28.03.1895 (Selbongen), kommt aus Selbongen;

 

83. Barbara Kopowski, geb. Ollak, 11.08.1906 (Abstich), kommt aus Abstich;

 

84. Elisabeth Korsch, 09.07.1899 (Nordenburg), kommt aus Laxdolen, Kreis Rastenburg;

 

85. Friedrich Koschinski, 16.05.1895 (Bartenstein), kommt aus Bartenstein;

 

86. Heinz Koschinski, 25.10.1932 (Bartenstein), kommt aus Bartenstein;

 

87. Martha Koschinski, geb. Roll, 10.11.1892 (Bartenstein), kommt aus Bartenstein;

 

88. Gustav Koslowski, 15.08.1882 (Lötzen), kommt aus Lötzen;

 

89. Maria Koslowski, geb. Jankowski, 28.01.1886 (Lötzen), kommt aus Lötzen;

 

90. Martha Kossakowski, 10.11.1905 (Zollerndorf, Kreis Johannisburg), kommt aus Zollerndorf;

 

91. Wilhelmine Kossakowski, 03.12.1897 (Zollerndorf), kommt aus Zollerndorf;

 

92. Ida Kottra (Schreibfehler? Kottara?), geb. Jablonski, 01.07.1896 (Burgdorf, Kreis Johannisburg), kommt aus Weissuhnen, Kreis Johannisburg;

 

93. Gerda Kottara, 16.10.1934 (Burgdorf), kommt aus Weissuhnen;

 

94. Walter Kottara, 30.01.1938 (Der Tag undeutlich geschrieben, daher?) (Burgdorf), kommt aus Weissuhnen;

 

95. Henriette Kowalewski, geb. Viktor, 10.06.1866 (Schwiddern, Kreis Johannisburg), kommt aus Gehlenburg, Kreis Johannisburg;

 

96. Henriette Krafzik, geb. Paulun, 08.03.1889 (Wosnitzen, Kreis Sensburg), kommt aus Wosnitzen;

 

97. Berta Kraschewski, geb. Negd, 16. 4. 1893 (Weiput), kommt aus Meisterfeld;

 

98. Maria Kretschmann, geb. Schindowski, 11.06.1897 (Pr.Holland), kommt aus Rossitten;

 

99. Martha Kroschewski, geb. Berger, 18.01.1899 (Wormditt), kommt aus Wormditt;

 

100. Hedwig Krüger, geb. Markowski, 27.06.1885 (Allenstein), kommt aus Allenstein;

 

101. Margarete Krski, 01.11.1942, kommt aus Schlieten;

 

102. Luise Kschonsek, geb. Dunitzik, 28.04.1888 (Alt-Kelbonken). kommt aus Alt-Kelbonken:

 

103. Ilse Kupjun, geb. Maros, 19.08.1921, (Pilwe), kommt aus Steinort;

 

104. Sieglinde Kupjun, 29.04.1944, kommt aus Steinort;

 

105. Karl Kurella, 24.03.1877 (Ebendorf), kommt aus Ebendorf;

 

106. Emma Kuschewski, geb. Duscha, geb. 16.03.1887 (Rummy, Kreis Ortelsburg), kommt aus Rummy;

 

107. Auguste Laskewitz, geb. Boguslaw, 05.06.1889 (Allenstein), kommt aus Allenstein;

 

108. Albert Leischner, 08.01.1910 (Oschekau). kommt aus Marwalde;

 

109. Anna Lempert, geb. Matheus, 06.03.1898 (Salpkeim, Kreis Sensburg), kommt aus Salpkeim;

 

110. Auguste Lendzian, geb. Schulz, 25.01.1910 (Ortelsburg), kommt aus Ortelsburg;

 

111. ???rhard (Vorname unlesbar) Lendzian, 06.09.1937 (Ortelsburg), kommt aus Ortelsburg;

 

112. Bruno Lipski, 28.03.1940, kommt aus Sternsee;

 

113. Marie Litwin, geb. Soptusch, 31.08.1882 (Lehmannsdorf, Kreis Johannisburg), kommt aus Johannisburg;

 

114. Auguste Lobodda, geb. Borchert, 08.09.1896 (Gr.-Steinfelde), kommt aus Gr.-Steinfelde;

 

115. Mathilde Lompa, geb. Höppner, 13.08.1884 (Neudiems, Kreis Rößel), kommt aus Neudiems:

 

116. Maria Losch, geb. 05.04.1904 (Jakobsdorf, Kreis Sensburg), kommt aus Jakobsdorf;

 

117. Erika Losch, 25.05.1936 (Jakobsdorf), kommt aus Jakobsdorf.

 

118. Gertrud Maahsen, 21.07.1933, kommt aus Kubienne:

 

119. Lucia Magahs, geb. Skowronski, 18.04.1918 (Raschung), kommt aus Kümmersdorf;

 

120. Hedwig Magahs, 20.06.1943, kommt aus Kümmersdorf;

 

121. Herbert Magahs, 09.01.1940, kommt aus Kümmersdorf;

 

122. Pauline Majewski, geb. Zockoll, 16.10.1892 (Gilgenburg), kommt aus Kussen;

 

123. Wilhelmine Makulla, geb. Wroblewski, 03.04.1900 (Stefanswalde), kommt aus Stefanswalde;

 

124. Martha Malewski, geb. Moritz, 09.06.1894 (Allenstein), kommt aus Godeiten, Kreis Allenstein;

 

125. Friedrich Malinowski, 20.07.1905 (Odertal), kommt aus Mingfen, Kreis Ortelsburg;

 

126. Maria Markowski. geb. Kornblum, 06.02.1892 (Bürgerhofen), kommt aus Krossen;

 

127. Friedrich Masuch, 29.01.1878 (Watrochen), kommt aus Watrochen;

 

128. Karoline Masuch, geb. Lehmann, 28.08.1886 (Watrochen), kommt aus Watrochen;

 

129. Anna Matterna , 18.04.1886 (Allenstein), kommt aus Allenstein;

 

130. Berta Matzei, geb. Stepannek, 18.08.1907 (Eckwald), kommt aus Eckwald;

 

131. Edeltraut Matzei, 19.06.1931 (Eckwald), kommt aus Eckwald;

 

132. Elfi Matzei, 11.09.1942, kommt aus Eckwald;

 

133. Fritz Merwald, 23.12.1895 (Kertschwalde), kommt aus Peterswalde:

 

134. Ida Merwald, geb. Reiss, 24.09.1897 (Kertschwalde), kommt aus Peterswalde;

 

135. Auguste Melzer, geb. Porrey, 07.11.1885 (Oberproberg), kommt aus Oberproberg;

 

136. Friedrich Melzer, 29.11.1872 (Oberproberg), kommt aus Oberproberg;

 

137. Elfriede Mielewski, geb. Kerlies, 16.11.1910 (Gr.-Retzken, Kreis Treuburg), kommt aus Widminnen, Kreis Lötzen;

 

138. Dieter Mielewski, 08.08.1943, kommt aus Widminnen;

 

139. Rita Mielewski, 07. 09.1941, kommt aus Widminnen;

 

140. Willi Mirsch, geb. 30.04.1903 (Rastenburg), kommt aus Rastenburg;

 

141. Maria Mirsch, geb. Baranek, 07.08.1907 (Rastenburg), kommt aus Rastenburg;

 

142. Anna Moltkau, geb. Holz, 25.07.1889 (Weissenburg), kommt aus Giesbertshof;

 

143. Kurt Mrotzek, 16.10.1887 (Lippnicken, Kreis Johannisburg), kommt aus Johannisburg;

 

144. Emma Mucha, geb. Schedlinski, 30.09.1885 (Kruglinnen), kommt aus Kruglinnen;

 

145. Gertrud Murawski, geb. Sobotzki, 22.04.1921 (Heilsberg), kommt aus Heilsberg;

 

146. Christel Murawski, 01.03.1943, kommt aus Heilsberg;

 

147. Helmut Murawski, 23.02.1940, kommt aus Keilsberg;

 

148. Lothar Murawski, 04.07.1944, kommt aus Heilsberg;

 

149. Frieda Nagorrny, geb. Bregischinski, 24.07.1894 (Reuschendorf), kommt aus Rastenburg;

 

150. Manfred Nagorny, 15.05.1942, kommt aus Rastenburg;

 

151. Ida Nassowitz, geb. Pierwos, 22.01.1901 (Gehlenburg, Kreis Johannisburg), kommt aus Korschen;

 

152. Paul Nerowski, 11.10.1941, kommt aus Stockhausen, Kreis Rößel;

 

153. Günter Neumann, 27.02.1940, kommt aus Gr.-Bössau, Kreis Rößel;

 

154. Rosa Neumann, geb. Gillmann, 09.12.1910 (Gr.Bössau, Kreis Rößel), kommt aus Gr.-Bössau;

 

155. Martha Nickel, geb. Sentowski, 18.10.1906 (Hohenstein), kommt aus Hohenstein;

 

156. Auguste Niedzwetzki, geb. Scherotzki, 05.07.1898 (Dingeln), kommt aus Schallensee;

 

157. Otto Niedzwetzki, 07.08.1907 (Dingeln), kommt aus Schallensee;

 

158. Anna Nieswand, geb. Hieplar, 11.02.1893 (Süssenthal, Kreis Allenstein), kommt aus Süssenthal;

 

159. Gustav Nietsch, 28.06.1885 (Dankfelde), kommt aus Krankehn;

 

160. Samuel Nioduschewski, 26.04.1896 (Fischborn, Kreis Johannisburg), kommt aus Karwik, Kreis Johannisburg;

 

161. Erika Oerter, geb. Gorosi, 28.03.1922 (Jakobsdorf, Kreis Sensburg), kommt aus Jakobsdorf;

 

162. Uwe Oerter, 28.02.1942, kommt aus Jakobsdorf;

 

163. Eva Oerter, 23.07.1945, kommt aus Jakobsdorf;

 

164. Irmgard  Ollak, 27.05.1935 (Abstich), kommt aus Abstich,

 

165. Ottilie Olbrisch, geb. Bochem, 27.09.1897 (Lindendorf), kommt aus Lindendorf;

 

166. August Ollech, 11.06.1875 (Fichtenwalde), kommt aus Fichtenwalde;

 

167. Ollech Marie, geb. Gloddek, geb. 29.01.1913 (Waldersee), kommt aus Ortelsburg;

 

168. Adelheid Ollech, 16.01.1936 (Waldersee), kommt aus Ortelsburg;

 

169. Agnes Oppenkowski, geb. Fischer, 25.02.1910 (Allenstein), kommt aus Allenstein;

 

170. Erhard Oppenkowski, 16.03.1943, kommt aus Allenstein:

 

171. Maria Orlowski, geb. Bauch, 29.09.1880 (Wartenburg), kommt aus Wartenburg;

 

172. Natalie Orlowski, 14.11.1904 (Wartenburg), kommt aus Wartenburg.

 

173. Auguste Patschkowski, geb. Hardt, 19.07.1878 (Berting, Kreis Angerburg), kommt aus Angerburg;

 

174. Gertrud Pawelzik, geb. Roessei, 02.10.1904 (Karwik, Kreis Johannisburg), kommt aus Karwik;

 

175. Sieghard Pawelzik, 29.09.1943, kommt aus Karwik;

 

176. Auguste Pelk, 02.08.1890 (Bischofsburg), kommt aus Bischofsburg;

 

177. Martha Peters, geb. Lorenskowski, 23.06.1897 (Allenstein), kommt aus Allenstein;

 

178. Martha Pfeiffer, geb. Thomaschewski, 24.03.1898 (Julienhöfen, Kreis Sensburg), kommt aus Julienhöfen ;

 

179. Marie Pienkoks, geb Rippka, 05.12.1893 (Lipnicken, Kreis Johannisburg), kommt aus Johannisburg;

 

180. Ferdinand Piotrowski, 08.02.1879 (Buchwalde), kommt aus Buchwalde;

 

181. Agnes Podoll,  geb. Schulz, 05.12.1922 (Wieps, Kreis Allenstein), kommt aus Wieps;

 

182. Georg Podoll, 16.10.1944, kommt aus Wieps;

 

183. Georg Prahs, 13.02.1930 (Nußtal), kommt aus Nußtal;

 

184. Ida Preuss, geb. Sadzio. 14.01.1887 (Nikolaiken, Kreis Sensburg), kommt aus Sensburg;

 

185. Gustav Quedda, 05.09.1876 (Orden), kommt aus Orden;

 

186. Luise Quedda, geb. Ollesch, 27.09.1879 (Orden), kommt aus Orden;

 

187. Maria Rahn, geb. Krickhahn. 14.12.1889 (Weskendorf) kommt aus Lasken;

 

188. Charlotte Rettkowski, geb. Rettkowski, 21.08.1889 (Saadau. Kreis Ortelsburg), kommt aus Saadau;

 

189. Johanna Riemann, geb. Prengel, 27.10.1888 (Jendren), kommt aus Rastenburg;

 

190. Amalie Roschinski, geb. Jublonski, 25.10.1882 (Burgdorf), kommt aus Weissuhnen, Kreis Johannisburg;

 

191. Waltraut Rohrandt, geb. Rudzinski, 09.10.1928 (Giesen, Kreis Treuburg), kommt aus Bartenstein:

 

192. Helga Ruschinski, 10.03.1937 (Lupken. Kreis Johannisburg), kommt aus Johannisburg;

 

193. Helene Ruschinski, geb. Synowzik, 06.04.1913 (Lupken), kommt aus Johannisburg;

 

194. Manfred Ruschinski, 17.07.1942, kommt aus Johannisburg;

 

195. Maria Sadlowski, geb. Steffan, 25.09.1893 (Wilhelmsthal, Kreis Ortelsburg), kommt aus Wilhelmsthal;

 

196. Herbert Sanio, 04.11.1943, kommt aus Orlen, Kreis Sensburg:

 

197. Elisabeth Sanio, geb. Botrykus, 03.04.1918 (Regeln, Kreis Lyck), kommt aus Orlen:

 

198. Johannes Sanio, 12.11.1942, kommt aus Orlen;

 

199. Margarete Sanio, 12.11.1942, kommt aus Orlen;

 

200. Siegfried Sanio, 29.06.1941, kommt aus Orlen;

 

201. Amalie Sarreyka, geb. Olschewski, 12.02.1880 (Nikolaiken, Kreis Sensburg), kommt aus Nikolaiken;

 

202. Karl Sender, 06.02.1875 (Rudkau), kommt aus Rudkau;

 

203. Karoline Serowy, geb. Matzey, 24.12.1877 (Jerutten, Kreis Ortelsburg), kommt aus Jerutten;

 

204. Samuel Serowy, 17.05.1887 (Jerutten), kommt aus Jerutten;

 

205. Maria Siebert, geb. Brix, 12.07.1884 (Langanken), kommt aus Langanken;

 

206. Johanna Siegmund, geb. Skowronnek, 12.03.1887 (Lötzen), kommt aus Lötzen;

 

207. Johann Siegmund, 08.07.1876 (Lötzen), kommt aus Lötzen;

 

208. Otto Skiba , 10.08.1912 (Wehlau), kommt aus Wehlau;

 

209. Helene Skiba, geb. Buttler, 12.02.1908 (Wehlau) kommt aus Wehlau;

 

210. Ernst Skotzek, 01.02.1889 (Mingfen, Kreis Ortelsburg), kommt aus Grodzisko, Kreis Johannisburg;

 

211. Gertrud Skrzyppek, 28.08.1901 (Nickelsdorf), kommt aus Gohlensee:

 

212. Franziska Skowonski, geb. Schaffrin, 17.01.1901 (Allenstein), kommt aus Allenstein;

 

213. August Sobotzki, 27.11.1883 (Heilsberg), kommt aus Heilsberg;

 

214. Emil Spiegelberg, 07.04.1879 (Sensburg), kommt aus Sensburg;

 

215. Luise Spiegelberg, geb. Jurtzik, 21.07.1882 (Sensburg), kommt aus Sensburg;

 

216. Auguste Stach, geb. Stach, 21.02.1894 (Malschöwen), kommt aus Malschöwen;

 

217. Martha Stark, geb. Guski, 19.03.1893 (Wanne-Eickel), kommt aus Kaiborna;

 

218. Erna Stoppka, 28.06.1919 (Allenstein), kommt aus Allenstein;

 

 219. Hedwig Strochewski, geb. Kubsch, 12.01.1905 (Berlin), kommt aus Kalenzinnen, Kreis Johannisburg;

 

220. Christina Strochewski, 07.04.1945, kommt aus Kalenzinnen;

 

221. Anna Strysio, geb. Wenzek, 03.07.1894 (Bzurren, Kreis Johannisburg), kommt aus Drigelsdorf, Kreis Johannisburg;

 

222. Kristine Surrey, 16.05.1941, kommt aus Alt-Wartenburg, Kreis Allenstein;

 

223. Johann Surrey, 09.01.1868 (Skaibotten), kommt aus Skaibotten;

 

224. Ottilie Surrey, geb. Spiza, 29.04.1911 (Skaibotten). kommt aus Skaibotten;

 

225. Auguste Swazyna, geb. Kunz, 04.11.1892 (Wiartel), kommt aus Wiartel, Kreis Johannisburg;

 

226. Helene Szostak, geb. Keibel, 01.11.1913 (Königsberg), kommt aus Lisken, Kreis Johannisburg;

 

227. Gerhard Szostok, (Schreibfehler? wahrscheinlich auch Szostak?)18.01.1944, kommt aus Lisken;

 

228. Ida Szostak, 27.12.1902 (Rodental), kommt aus Lisken;

 

229. Maria Schall, geb. Glowinka, 16.11.1890 (Lötzen), kommt aus Lötzen;

 

230. Minna Scharanowski, geb. Lucka, 14.12.1897 (Wappendorf, Kreis Ortelsburg), kommt aus Wappendorf;

 

231. Charlotte Schefzik, geb. Matrisch, 04.10.1894 (Rummy, Kreis Ortelsburg), kommt aus Rummy;

 

232. Auguste Schelongowski, geb. Wengelewski, 14.06.1882 (Biesellen), kommt aus Biesellen;

 

233. August Schelongowski, 12.02.1885 (Biesellen), kommt aus Biesellen;

 

234. August Schieck, 21.03.1881 (Erlenthal), kommt aus Weissenburg;

 

235. Siegfried Schiemann, 01.09.1940, kommt aus Johannisburg;

 

236. Otto Schiemann, 24.11.1880 (Johannisburg), kommt aus Johannisburg;

 

237. Martha Schiemann, geb. Kundek, 15.05.1886 (Johannisburg), kommt aus Johannisburg;

 

238. Auguste Schiewy, geb. Kallinna, 11.09.1912 (Schwentainen, Kreis Ortelsburg), kommt aus Schwentainen;

 

239. Martha Schiwy, geb. Nawotzin, 06.07.1913 (Hügelwalde), kommt aus Ortelsburg;

 

240. Walter Schiwy, 28.09.1938 (Hügelwalde), kommt aus Ortelsburg;

 

241. Helmut Schiwy, 10.02.1941, kommt aus Ortelsburg;

 

242. Anna Schlensak, geb. Zechel, 14.05.1874 (Jerutten, Kreis Ortelsburg), kommt aus Jerutten;

 

243. August Schloesser, 18.08.1893 (Johannisburg), kommt aus Johannisburg;

 

244. Ida Schloesser, geb. Wolgihn, 31.12.1897 (Johannisburg), kommt aus Johannisburg;

 

245. Otto Schmidt, 01.03.1891 (Rehfeld, Kreis Treuburg), kommt aus Widminnen, Kreis Lötzen;

 

246. Lotte Schmidt, geb. Duscha, 26.10.1905 (Buchwalde, Kreis Sensburg), kommt aus Buchwalde;

 

247. Auguste Schroeder, geb. Paulakart, 05.12.1882 (Ebenrode), kommt aus Pr.-Holland;

 

248. Ursula Schulz, 15.04.1934 (Kernsdorf), kommt aus Geierswalde;

 

249. Margit Schulz, 26.09.1937 (Kernsdorf), kommt aus Geierswalde);

 

250. Irmgard Schulz, 19.03.1940, kommt aus Lubainen;

 

251. Liesbeth Schulz, geb. Hildebrand, 04.11.1921 (Lubainen), kommt aus Lubainen;

 

252. Rosemarie Schulz, 11.05.1944, kommt aus Lubainen;

 

253. Erhard Schulz, 03.10.1943, kommt aus Ortelsburg:

 

254. Hildegard Schulzki, geb. Opalla, 06.06.1923 (Sagon. Kreis Johannisburg), kommt aus Sagon;

 

255. Rita Schulzki, 14.10.1944, kommt aus Sagon;

 

256. Adolf Schwalba, 02.02.1882 (Osterode), kommt aus Osterode;

 

257. Marie Teyke, geb. Karwatzki, 12.02.1892 (Thyrau), kommt aus Thyrau:

 

258. Anna Thomas, geb. Rotermund, 17.04.1882 (Pilwe), kommt aus Steinort, Kreis Angerburg;

 

259. Berta Thorz, geb. Rohde. 11.01.1899 (Kornow) kommt aus Kornow;

 

260 Hanna Thorz, 06.01.19?? (könnte 1936 sein, schlecht lesbar) (Kornow), kommt aus Kornow;

 

261 Hedwig Thomaschewski, 20.08.1913 (Allenstein). kommt aus Allenstein;

 

262. Hedwig Thomaschewski, geb. Neumann, 01.07.1877 (Allenstein) kommt aus Allenstein;

 

263. Margarete Thomaschewski, 16.06.1916 (Allenstein), kommt aus Allenstein;

 

264. Reinhard Trotzek, 24.03.1940, kommt aus Allenstein;

 

265. Alfred Trotzek, 24.07.1935 (Allenstein), kommt aus Allenstein;

 

266. Hans Trotzek, 24.12.1938 (Allenstein), kommt aus Allenstein;

 

267 Berta Trox, geb. Bluschenski, 30.03.1895 (Hirschberg, Kreis Allenstein). kommt aus Hirschberg;

 

268 Amalie Trzeczak, geb. Drillich, 12.10.1876 (Paprottken), kommt aus Paprottken;

 

269 Peter Tyburski, 27.06.1940, kommt aus Preußenwalde;

 

270. Franz Volkmann, 11.01.1873 (Allenstein), kommt aus Allenstein;

 

271. Johanna Volkmann, geb. Schrauna, 14.11.1899 (Allenstein), kommt aus Allenstein;

 

272. Alois Wagner, 16.03.1891 (Gr.-Burgen) kommt aus Gr.-Burgen;

 

273. Gustav Wiezorek., 21.09.1884 (Zondern, Kreis Sensburg), kommt aus Weißenburg;

 

274. Marie Wiezorek, geb. Masannek, 29.01.1888 (Zondern) kommt aus Weißenburg;

 

275. Marie Willimzik, geb. Wittimzik, 12.11.1888 (Niedersee, Kreis Sensburg), kommt aus Niedersee;

 

276. Amalie Wyrowski, geb. Kirbies, (könnte auch Kirgjes heißen, schlecht lesbar) 07.12.1890 (Jukuhnen), kommt aus Jukuhnen;

 

277. Kurt Wyrowski, 22.06.1936 (Jukuhnen), kommt aus Jukuhnen;

 

278. Wilhelmine Zanera, geb. Kroska, 22.12.1893 (vielleicht auch 1883, schlecht lesbar), (Ruden, Kreis Sensburg), kommt aus Milken.

 

In Friedland trafen weiter ein:

Liesbeth Hess, geb. 21.08.1900, aus Schirwindt, Kreis Schloßberg, kam jetzt aus Brackenberg, Kreis Stolp/Pommern;

 

Harald Hess, geb. 29.09.1931, aus Schirwindt, Kreis Schloßberg, kam jetzt aus Brackenberg, Kreis Stop/Pommern;  

 

Brunhild Hess, geb. 3. 9. 1938, aus Schirwindt, Kreis Schloßberg, kam jetzt aus Brackenber, Kreis Stolp/Pommern.

 

Seite 5   Bestätigungen

In meiner Rentenangelegenheit suche ich Zeugen, die mir bestätigen können, dass ich wiederholt in Omulefmühle und in Allenstein, Mühle Sperl, als Müller gearbeitet habe und im 1. Weltkrieg bei der Wehrmacht war. Nachricht erbittet Hermann ??? (Nachname unlesbar, könnte Borowski, Bosowski oder noch anders heißen), Schönbrunn über Eberbach, Kreis Heidelberg.

 

Amtliche Bekanntmachung

51 VI 2178/55      Aufgebot

Am 21. Juli 1945 ist in Prassen, Kreis Rastenburg, Ostpreußen, seinem letzten Wohnsitz, der Rentmeister a. D. Franz Jendrysczyk verstorben. Als gesetzliche Erben kommen in Frage

 

a) seine Witwe, Frau Elisabeth Amalie Auguste Jendrysczyk, geb. Schoenwald, zuletzt in Detmold, dort nachverstorben am 20.09.1948

 

b) seine Eltern und Großeltern sowie deren Abkömmlinge, die unbekannt sind.

 

Auf Antrag des Forstmeisters Rich. Schoenwald, Scharfenberg, werden die unbekannten gesetzlichen Erben

 

zu b) aufgefordert, sich binnen 8 Wochen ab Veröffentlichung unter genauer Darlegung des Verwandtschaftsverhältnisses, bei dem unterzeichneten Amtsgericht, zu melden, andernfalls ein Erbschein ohne Berücksichtigung ihrer Erbrechte erteilt werden wird. Als Nachlasswert sind 1500 bis 2000 DM angegeben worden.

Frankfurt a. M., den 20.02.1957       Amtsgericht, Abteilung 51

 

Verschiedenes

Wer ist in der Lage, mir ein Exemplar des von Pfarrer Rousselle-Canditten, Kreis Pr.-Eylau, verfassten Heimatbuches „Woria, die Geschichte des Kammeramtes Wore" nachzuweisen? Unkosten werden erstattet. Lehrer Grabosch, Walsdorf über Camberg i. T., früher Glandau über Landsberg, Ostpreußen.

 

Rest der Seite: Stellengesuche, Stellenangebote, Werbung, Verschiedenes

 

Seite 6   Aus den ostpreußischen Heimatkreisen …

Pogegen

Es werden gesucht aus:

 

Gillandwirszen:

Emil Liemant und Lydia Liemant. —

 

Gudden:

1. Willi Busse und Ida Busse, Mehlhandlung;

2. Michael Dargies und Emma Dargies (wer kann evtl. Zeit und Ort des Todes angeben?);

3. Meta Groneberg, geb. 1924 in Gud??en (unlesbar);

4. Michel Josat, geb. 1893 und Sohn Franz Josat, geb. 1925;

5. Otto Knorr, geb. 1879 und Familie;

6. Walter Kolberg, geb. 28.07.1888;

7. Ella Stragies, geb. Josupeit, geb. 16.08.1917. —

 

Jogauden:

Georg Nickeleit, geb. 09.03.1870 und Anna Nickeleit, geb. Gerullis, geb. 10. 1. 1893. —

 

Jonikaten:

Minna Rudat, geb. Lenkeit. —

 

Jura-Forst:

Erna Stoll, geb. Gormann und Kinder. —

 

Kallehnen:

Gustav Kallweit, geb. 15.04.1907. —

 

Kallmuggen:

Anni Trumpa. —

 

Kallwehlen:

1. Louis Abromeit;

2. Paul Mikoleit;

3. Ensys Naujoks;

4. Albert Rinkewitz und Maria Rinkwitz, geb. Szagarus;

5. Schneidermeister Szillat und Sohn Fritz Szillat;

6. Maria Schwalbe, geb. Rinkewitz.

 

Gut Kallweiten:

Richard Baldszus. —

 

Kampspowilken:

1. Emma Bundschoks, geb. Schulz;

2. Eisenbahner Emil Mayer.

 

Kl. - Karzewischken:

Ferdinand Jurgeleit. —

 

Kaszemeken:

Ida Waschkies, geb. Lindszus, und Sohn Heinz-Dieter Waschkies. —

 

Kawohlen:

1. Heinrich Lehnst und Berta Lehnst, geb. Kurpat;

2. Familie Swegat (evtl. aus Kugeleit);

3. Postbote Fritz Stöllger, Anna Stöllger, geb. Petereit und Söhne Fritz Stöllger, Alfred Stöllger und Heinz Stöllger. —

 

Kekersen:

Familie Strekies (Ehefrau, geb. Gandras).

 

Kellerischken:

Christoph Puplicks, Rottenführer. —

 

Kerkutwethen:

Herta Daigorat, geb. 24.06.1923. —

 

Kiupeln:

Fritz Serapins (Mutter, Frau A. Krause) – das A. mit ? da unleserlich. —

 

Krakischken:

1. Anna Gingwl und Lydia Gingel;

2. Helene Kuttkat, geb. Seidler, geb. 30.05.1893 in Königsberg. —

 

Kreywöhnen:

1. Max Gehlhaar und Grete Gehlhaar, geb. Komning;

2. Familie Rummel und Pflegetochter Ella Norgeleit.

 

Kugeleit (später Kugelhof):

1. Postagenturleiter Jaudszim;

2 Adam Kuntze und Anna Kuntze mit Tochter Helene;

3. Kurt Mauritz, Melker, Ehefrau Käte und Söhne;

4. Emil Papendick, Schneidermeister, geb. 26.01.1886 (Ortsteil Juschka-Spötzen);

5. Familie Swegat (evtl. aus Kawohlen).

 

Kutturen:

Fritz Guddat und Familie. —

 

Laugallen:

1. Hermann Lorenscheit;

2. Elisabeth Kassautzki und Kinder (sollen verschleppt sein);

3. Johannes Pasternack, geb. 30.01.1913. —

 

Laugszargen:

1. Emil Brinkmann, geb. in Wiedutaten;

2. Arthur Brinkmann, geb. in Laugszargen;

3. Bahnarbeiter Leopold Legant, Ehefrau Alma und fünf Kinder;

4. Heinz Lilischkies, Rechner bei der Raiffeisenkasse;

5. Emma Lorenz, geb Jankus, geb. 26.08.1911 und Kinder Lydia Lorenz, Günter Lorenz, Helga Lorenz und Dieter Lorenz;

6. Ewald Lubert (Molkerei);

7. August Ney und Frau;

8. Fritz Rummelies. —

 

Lompönen:

1. Bauer Genat und Frau;

2. Andreas Jagomast und Otto Jagomast;

3. Ida Jagomast, ledig, geb. 20.06.1892;

4. Otto Jankus, geb. 26.03.1902;

5. Herbert Janz und Grete Janz, geb. Genat;

6. Else Katschenka, geb. Konrad, geb. 27.09.1896 in Prussellen;

7. Gisela Kiupel, geb. 05.01.1939;

8. Erka Tautkus;

9. Max Zimmermann, geb. 05.09.1905. —

 

Mädewald:

Familien Franz Kausch und Robert Kausch.

 

Zuschriften unter Ortsangabe und mit eigener Heimatanschrift erbeten an die Arbeitsgemeinschaft der Memelkreise, Geschäftsstelle Oldenburg (Oldb), Cloppenburger Straße 302.

 

Gumbinnen

„Gesamtdeutsche Begegnung" der Gumbinner Jugend in Hamburg

Jugendherberge Am Stintfane, Albrecht-Wegener-Weg 5, oberhalb der U-Bahn-Station Landungsbrücken, von Freitag. 3. Mai (Anreisetag), bis Montag. 6. Mai (Abfahrtstag).

 

Tagungsfolge:

3. Mai: Anreise, möglichst bis 17 Uhr; 18 Uhr Abendbrot: 20 Uhr Begrüßung.

 

4. Mai: 8 Uhr Frühstück; 9.30 Uhr bis 12.30 Uhr Besichtigung des Tierparkes Hagenbeck: 13 Uhr Mittagessen; 14.30 Uhr bis 17.30 Uhr Hafenrundfahrt: 18 Uhr Abendbrot; 20 Uhr Beisammensein mit Aussprache.

 

5. Mai: 8 Uhr Frühstück; 9.30 Uhr Gottesdienst in der Michaeliskirche; 11.30 Uhr Vortrag: „Was kann ich für die Wiedervereinigung tun?"; 13 Uhr Mittagessen; 14.30 Uhr Stadtrundfahrt; 17.30 Uhr Aussprache; 18.30 Uhr Abendbrot; 19.30 Uhr Zusammensein mit der Spielschar der DJO.

 

6. Mai: 8 Uhr Frühstück; 9.30 Uhr Besichtigung eines Industriebetriebes; anschließend Abreise.

 

Anmeldungen mit genauen Daten (auch Heimat und jetzige -Anschrift) sind spätestens bis 31. März zu richten an Mittelschullehrer Friedrich Hefft (Name mit ? unlesbar), Celle, Buchenweg 4.

 

Alle Gumbinner Jugendlichen sind teilnahmeberechtigt. Nur bei frühzeitiger Anmeldung ist Fahrtverbilligung möglich. Die Kosten des Aufenthaltes in der Jugendherberge werden niedrig gehalten sein.

Hans Kuntze, Kreisvertreter, Hamburg-Billstedt, Schiffbeker Weg 168

 

Sensburg

Gesucht werden:

 

Horst Dargel, Zementfabrik Sensburg;

 

der Bankleiter der Volksbank Sensburg, Bruno Koleschke, der von Kohlenstedt, Kreis Schaumburg, unbekannt verzogen ist, sowie weitere Angestellte der Volksbank.

 

Ferner werden gesucht:

Bankleiter und Angestellte der Bank der Ostpreußischen Landschaft, Nebenstelle Sensburg, desgleichen von der Kreissparkasse Sensburg, sowie der Spar- und Darlehnskasse (Raiffeisenbank) Sensburg.

 

Von nachstehenden Landsleuten aus Sensburg kam die Post mit dem Vermerk „Unbekannt verzogen" zurück:

 

Herrmann Kiel, Bedburg;

 

Gustav Karrasch und Johanna Karrasch, Gelsenkirchen-Buer;

 

Emil Stahl, Bad Godesberg;

 

Berta Stank, geb. 21.09.1899, Gelsenkirchen;

 

Walter Zech, geb. 01.11.1903, Hemer, Kreis Iserlohn;

 

Ernst Posdzich, Cadenberg/Niederelbe;

 

August Poschmann, Steinsetzmeister, Duisburg;

 

Helmut Lechleiter, Kreiskulturmeister, Mainz-Kostheim;

 

Kurt Briehn, Kapellmeister, Eckernförde;

 

Paul Pötzel, Kaufmann, Bad Lauterberg/Harz;

 

Max Penner, Obersteuersekretär, Lübeck;

 

Emil Niehsitt, Baugeschäft, Schwichteler-Capeln;

 

Käte Reidiess, Wanne-Eickel;

 

Wilhelmine Swaczinna, Kiel-Ellerbeck;

 

Gerhard Grabowski, Sattlermeister, Kl.-Krümmerfeld/Neumünster;

 

Erika Granitzki, Postangestellte, Hamburg;

 

Siegfried Gromke, Oberlar bei Köln;

 

Otto Dannenberg jun., Dekorateur, Laasphe (Westf);

 

Frieda Diebowski, Wirtin, Flensburg;

 

Walter Hoffmann, Müllermeister, Eversen 31, Kreis Celle;

 

Emma Holge, Neuwühren bei Kiel;

 

Harry Horn, Lehrer, Stade;

 

Johann Hübner, ???bek-Rellingen;

 

Max Kalkowski, Stabsintendant, Braunlage/Harz;

 

Paul Kowalleck, Hostern/Oldenburg;

 

Bruno Koleschke, Bankvorstand Volksbank, Kohlenstedt;

 

Emilie Klein, Cloppenburg;

 

Charlotte Kullick, geb. Burbaß, Wieren, Kreis Uelzen;

 

Erna Kunze, geb. Elisat, Belan über Bergen;

 

Käthe Kippnich, geb. 24.08.1924, Hamburg;

 

Gustav Wronna, Duisburg;

 

Ruth Wieczorrek, 15.07.1926 Gellershagen, Post Bielefeld;

 

August Ranzug, Hamburg-Altona;

 

Franz Ludzuweit, Regierungssekretär, Hamburg;

 

Johann Buyny, Nettesheim, Post Rommerskirchen:

 

Elisabeth Utsch, Angestellte, Koblenz;

 

Frieda Borchardt, Lehrerin, Wiesbaden-Biebrich;

 

Siegfried Reimann, Lemgo-Schötmar;

 

Erich Maruhni, Bäckermeister, Kredenbach:

 

Dorothea Palmowski, geb. Boldt, Düsseldorf;

 

Kurt Bogumil, Schmiedemeister, Duisburg;

 

Waltraut Nitkowski, geb. 23.01.1926;

 

Drogistin, Wassel (Han);

 

Walter Kuck, Angestellter, Düsseldorf;

 

Gertrud Witt, geb. Schmidtke, Düsseldorf-Holthausen;

 

Richard Bojahr, Bäckermeister;

 

Ursula Hontsch, Düsseldorf;

 

Eduard Schwedux, Postinspektor, Münster;

 

Käthe Hesse, geb. Banik, Angestellte, Solingen-Ohligs;

 

Gerd Neuberg, Steuerinspektor, Nortrup-Loxten, Kreis Bersenbrück;

 

Alwin Pokojewski, Obersteuerinspektor Gießen;

 

Robert Wenzel, Hauptmann der Schutzpolizei, Bedburg/Erft.

 

Meldungen mit genauer Anschrift und Angabe des Heimatortes erbittet die Heimatkreiskartei.

Gustav Waschke, Karteiführer, Remscheid, Lenneper Straße 15

 

Lyck

Auf die Versammlung der Berliner Gruppe am 3 März, wie üblich im Café Bolt, wird hingewiesen. Es ist wahrscheinlich, dass der Kreisvertreter dabei sein wird.

 

Es sind so wenig Meldungen von Jugendlichen für Freizeit- und Jugendlager eingetroffen, dass nochmals darauf hingewiesen werden muss, dass eine vorläufige Meldung erwartet wird, um die erforderlichen Vorbereitungen zu treffen.

 

Gesucht werden:

Hildegard Borawski (1929) aus Ehrenwalde (zuletzt in Neustadt. Westpreußen);

 

Karl Farin (Morg. 14) und Fürchtenicht, aus Lvck;

 

Franz Albert Karge (geb. 18.04.1907 in Borschimmen), zuletzt in Berlin;

 

Familie Adam Klekottka, aus Millau und Familie Mostul??, aus Lvck (Bismarckstraße);

 

Angehörige des Wilhelm Kocziollek, aus Lyck;

 

Lena Kuschnereit, aus Lvck;

 

Karl Lempio? und Erich Lempio? (Name schlecht lesbar, daher ?), aus Katrinfelde;

 

Annemarie Palluck, aus Fließdorf;

 

Stabsarzt Dr.  Walter Philippzik;

 

Marie Schinor, geborene Brodowski, aus Rogallen;

 

Heinz Waschulewski, Max Waschulewski und Emil Waschulewski, aus Prostken und Fritz Laudien, aus Lyck (Am Wasserturm);

 

Ehepaar August Walewski, aus Heldenfelde;

 

Horst Wiechmann, aus Lvck.

 

Wer kannte Johannes Rutkowski (1924) aus Neuendorf? —

 

Wer kann über den Verbleib folgender Landsleute aussagen:

 

Gustav Ray (01.10.1889) aus Birkenwalde (Januar 1945 in Danzig);

 

Heinrich Sokolowski (01.05.1913), Fließdorf (kam 1943 an die russische Südfront)?

 

Zeugen für die Erschießungen in Lyck nach dem Russeneinmarsch werden weiterhin gesucht.

Otto Skibowski, Kreisvertreter, Kirchhain, Bezirk Kassel

 

Ortelsburg

Unsere Kreisgemeinschaft hat zu Anfang des Jahres den Tod von drei treuen Mitarbeitern zu beklagen.

 

Am 2. Januar 1957 starb an den Folgen seiner Kriegsleiden im 49. Lebensjahre, der Vertrauensmann der Gemeinde Kobulten, Bernhard Kiwitt, zuletzt (23) Haren/Ems, Am Bahnhof, Bierstraße 193. Landsmann Kiwitt hinterlässt seine Frau mit sechs Kindern.

 

Am 3. Januar 1957 ging im gesegneten Alter von 89 Jahren der Landjägermeister i. R. Emil Berger, früher Passenheim, zuletzt in Verden/Aller, August-Krantz-Straße 16, von uns, Landsmann Berger war vom Jahre 1897 an als Gendarmerie-Beamter im Kreise Ortelsburg, davon die letzten 19 Jahre in Passenheim tätig. Er war allseitig beliebt und hat u. a. lange Jahre im Kirchenvorstand und im Vorstand des Kriegervereins Passenheim segensreich gewirkt. Auf der Flucht verlor er seine Frau und einen Sohn und kam nach 2 ½ jähriger Internierung in Dänemark zu seinen Kindern nach Westdeutschland. Trotz aller Schicksalsschläge hat er bis zum Lebensende seinen gesunden Humor behalten. Er ruht auf dem Waldfriedhof in Verden/Aller.

 

Ganz unerwartet verschied am 5. Februar 1957 Stadtbaumeister a. D. Edgar Opitz, früher Ortelsburg, zuletzt Hamm/Westf., Borbergstraße 9, im 58. Lebensjahre. Stets hilfsbereit und für unsere heimatlichen Belange aufgeschlossen hat Landsmann Opitz uns u. a. noch einen Lageplan der Stadt Ortelsburg nach dem neuesten Stand angefertigt, der unserer Patenstadt Hann. Münden überreicht werden konnte. Er war ein allseits geschätzter und beliebter Beamter, den wir sehr vermissen werden.

 

Der Tod dieser Landsleute ist für die Kreisgemeinschaft ein schwerer Verlust. Den Angehörigen sprechen wir unsere aufrichtige Anteilnahme und unser tiefempfundenes Beileid aus.

 

Meldungen für das Jugenderholungslager Pelzerhaken/Ostsee

In dem unseren Patenkreis Münden gehörenden Jugenderholungslager Pelzerhaken/Ostsee sollen in der Zeit vom 8. bis 22. August vierzig Ortelsburger Jugendliche im Alter von 14 bis 18 Jahren zu einem heimatlichen Jugendtreffen zusammenkommen. Das Jugendlager wird baulich wesentlich erweitert, so dass sämtliche Mädchen in einem massiven Gebäude untergebracht werden können. Die Betreuung der Jugendlichen werden, wie im vergangenen Jahre, Herr Dr. Schimanski und Herr Stumm entgegenkommenderweise wieder übernehmen. Die Mädchen sollen in diesem Jahre den Vorzug haben, zusätzlich von einer weiblichen Kraft umsorgt zu werden. Anmeldungen für diese Ferienlager sind mit Angabe der Personalien (Vor- und Zuname, Geburtstag, Geburtsort, eigener Beruf und Beruf des Vaters, jetzige genaue Anschrift und frühere Anschrift im Kreise Ortelsburg) bis zum 30. März an die Kreisgeschäftsstelle zu richten. Die näheren Bedingungen entsprechen denjenigen des vergangenen Jahres und werden den Jugendlichen nach Eingang und Sichtung der Anmeldungen zugesandt. Es ist eine überaus günstige Gelegenheit für unsere Jungen und Mädel, an den reichhaltigen und unvergesslichen Besichtigungsfahrten dort teilzunehmen, sich in die Fluten der heimatlichen Ostsee zu stürzen und untereinander Bekanntschaft und Freundschaft zu schließen.

 

Suchdienst:

Gesucht wird:

 

Revierförster Kurt Domscheit, geb. 28.08.1890, früher Försterei Ostau, Gemeinde Fröhlichshof, Kreis Ortelsburg. Nach Angaben seiner Ehefrau soll Landsmann Domscheit im Lager Pr.-Eylau in Ostpreußen im Mai 1945 gewesen sein. Meldungen erbittet Frau Erna Domscheit, Soltau/Hann., Brandenburger Straße 16. —

 

Gesucht werden Wilhelm Thomzik, geb. 1899 und Ehefrau, geborene Kunz, nebst Sohn und Tochter, früher Wappendorf, Kreis Ortelsburg. Es ist ungewiss, ob sich die vorgenannte Familie noch in der ostpreußischen Heimat befindet. Meldungen erbittet Frau Hedwig Kiwitt, (23) Haren (Ems), Am Bahnhof, Bierstraße 193.

Max Brenk, Kreisvertreter, Hagen (Westfalen), Elbersufer 24.

 

Neidenburg

Die von den Vertrauensobleuten durchgeführte Wahl der Stadtvertreter bzw. Bezirksvertrauensmänner hat folgendes Ergebnis:

 

Einstimmig wurden vorgeschlagen und sind daher gewählt:

 

Stadt Neidenburg:

Stadtvertreter Konditoreibesitzer Erich Jotzer, Bad Bramstedt, Glückstädter Straße (Siedlung);

 

Stellvertretender Stadtvertreter Baumeister Adolf Hoppe, Hamburg-Harburg, Stader Straße 238. —

 

Stadt Soldau:

Stadtvertreter Angestellter Fritz Zbikowski, Uchte bei Nienburg (Weser). —

 

Bezirk Balden:

Emil Malessa, Germersheim, Donnergasse 20. —

 

Bezirk Bartzdorf:

Otto Guse. Rönsahl. Kreis Altena, Westfalen. —

 

Bezirk Burdungen;

Franz Sallach, Poppenbühl,  Kreis Eidelstedt. —

 

Bezirk Borchersdorf:

Johann Schiminowski, Gr.-Schwülper, Kreis Gifhorn;

 

Bezirk Frankenau: Karl Zehe, Hildesheim, Almstraße 5. —

 

Bezirk Gardinen: Ulrich Rogalla, Rottweil (N.), Königstraße 17. —

 

Bezirk Gedwangen: Alfred Senff, Altenthann 63 über Feucht bei Nürnberg;

Stellvertreter Fritz Suchalla, Dortmund-Mengede, Hördemannshof 8. —

 

Bezirk G.-Schläfken: Herrn. Schwanke, Wiesbaden-Dotzheim, Hasenspitz 19. —

 

Bezirk Hartigswalde: Gustav Dietzek, Herne, Westfalen, Mont-Cenis-Straße 76. —

 

Bezirk Heinrichsdorf: W. Patzke, Recklinghausen, Nordstraße 1 a. —

 

Bezirk Kaltenborn: Wilh. Treschewski, Ruhwinkel bei Plön, Holstein. —

 

Bezirk Kandien: Julius Stullich, Horst-Heide 53 über Elmshorn. —

 

Bezirk Kl.-Kosel: Wilhelm Kopetsch, Brakede 24, Kreis Lüneburg. —

 

Bezirk Krokau: Emil Wach, Essen-Altenessen, Kooomannshude 7. —

 

Bezirk Kyschienen: Otto Lissy, Dortmund-Lütgendortmund, Klarastraße 3. —

 

Bezirk Malga: Friedrich Paczkowski, Himmelreich 10 a, a. Rbg. (Hannover). —

 

Bezirk Muschaken: Albert Merkisch, Eschede bei Celle, Uelzener Straße. –

 

Bezirk Orlau; Paul Saloga, Biesen Nr. 7 e, Kreis Rees (Mittelrhein). —

 

Bezirk Roggen: Emil Hoffmann, Essen. Hagenaustraße 36. —

 

Bezirk Saberau: Albert Zeranski. Hellern-Lünsebrink 19, Kreis Osnabrück. —

 

Bezirk Scharnau: Julius Jebram, Hannover, Callinstraße Nr. 6. –

 

Bezirk Seeben: G. Magdowski, Wattenscheid, Westfalen, Elisabethstraße 15.

 

Mehrere Wahlvorsehläge liegen vor:

Stadt Soldau. für den stellvertretenden Stadtvertreter: Schlossermeister Hans Gerlach; Kaufmann Kurt Boehlke.

 

Bezirk Illowo. für den Bezirksvertrauensmann: Wilhelm Drowe; Herbert Wach; Karl Küchenmeister. –

 

Bezirk Grünfließ, für den Bezirksvertrauensmann: Paul Doliwa, da Karl Keul verzichtet hat.

 

Die Genannten werden hiermit zur Wahl gestellt. Die Wahl erfolgt durch Abgabe des Stimmzetels durch die gewählten Gemeinde- oder Stadtvertrauensmänner an die Anschrift des Kreisältesten: Ernst Kopetsch, (21a) Coesfeld in Westfalen, Osterwicker Straße 8

 

Sollte wider Erwarten keine Wahlbeteiligung sein, so werden die Stimmen des Wahlvorschlages in Ansatz gebracht.

 

Jugendwoche des Kreises Neidenburg in Bochum vom 22. bis 27. Juli: Unter Bezugnahme auf die Bekanntmachung im Heimatbrief Nr. 23 erinnere ich nochmals an die Einreichung der Meldungen für die Jugendwoche bis zum 1. April.

Paul Wagner, Kreisvertreter, Landshut/B II. Postfach 2

 

Rößel

Neue Anschrift der Kreiskartei

Die Kreiskartei befindet sich nicht mehr in Krempe (Holstein). Alle Anfragen hinsichtlich der Kreiskartei sind bis auf weiteres zu richten an: Franz Stromberg, Kreisvertreter, Hamburg 19, Armbruststraße 27

 

Gymnasium

Im Herbst dieses Jahres wird das Gymnasium in Meppen-Ems die Patenschaft über unsere Schule übernehmen. Ich möchte schon jetzt auf dieses bedeutsame Ereignis hinweisen, damit alle Ehemaligen unseres Gymnasiums sich dementsprechend einrichten können. Anmeldungen aus der sowjetisch besetzten Zone liegen bereits vor. Wir hoffen, in Meppen eine große Wiedersehensfeier mit alten Kameraden veranstalten zu können und bitten um Anmeldungen bis zum 1. Juli. Angehörige unserer Ehemaligen und Freunde unserer Schule sind herzlich willkommen. Anfragen und Anmeldungen an die Gymnasialkartei bei Erwin Poschmann in (24b) Kistorf in Holstein, über Ulzburg erbeten. – Achtung! Anschriftenänderung: Oberstudiendirektor Dr. Poschmann wohnt nicht mehr in Rüthen in Westfalen, sondern in (21b) Lippstadt i. W., Kestingsraße Nr. 77

 

Seite 7   Allenstein Stadt

Allensteiner Heimatstube Dokumente, Photographien, Erlebnisberichte für ein Archiv

Zum ersten Mal riefen wir anlässlich der 600-Jahrfeier unserer Heimatstadt die Allensteiner auf, uns ihre noch im Besitz befindlichen Dokumente. Photographien etc. zur Verfügung zu stellen. Unser Appell blieb nicht ungehört. Die mit diesem Material beschickte Allensteiner Ausstellung war ein großer, in der Öffentlichkeit viel beachteter Erfolg.

 

Jetzt hat unsere Patenstadt Gelsenkirchen uns Raum und Einrichtung für eine Allensteiner Heimatstube im dortigen Hans-Sachs-Haus zur Verfügung gestellt.  

 

Wir bitten daher alle Allensteiner Landsleute, uns Zeitungsausschnitte, Bücher, Pläne, Familienpapiere, Familienbriefe, Photographien, Bilder, Zeichnungen, soweit sie für die Allensteiner Stadt- und Kulturgeschichte von Bedeutung und Interesse sind, zuzuschicken.

 

Die Dokumentation ist vor allem jetzt nach der Vertreibung, der dadurch bedingten Vernichtung von Material und Verschüttung von Quellen wichtig. Im Zweifelsfall bitten wir daher, etwaige Bedenken bezüglich der „Wichtigkeit" des einzelnen Dokumentes zurückzustellen. Der Begriff „Dokument" ist also weitgehend auszulegen; jedes Dokument, gleich welcher Art, ist heute heimatkulturell und heimatpolitisch von besonderer Bedeutung nicht nur für die Bereicherung der Allensteiner Stadtgeschichte, sondern auch für den so dokumentarisch erbrachten Nachweis des pulsierenden deutschen Lebens in unserer Heimatstadt.

 

Falls die Dokumente uns nicht endgültig überlassen werden, senden wir sie nach gefertigter Abschrift oder vollzogener Fotokopie unmittelbar zurück.

 

Wir bitten, bei der Dokumentation zur Allensteiner Geschichte sich nicht nur auf die Einsendung von vorhandenem Material (wie oben aufgezählt) zu beschränken, sondern fordern die Allensteiner Landsleute auf, selber Erinnerungen an Allensteiner Begebenheiten (u. a. auch Vertreibung, Russen- und Polenzeit) an Allensteiner Bürger, Persönlichkeiten und sogenannte „Originale" niederzuschreiben. Darüber hinaus werden die Allensteiner Landsleute gebeten, auch ihren Verwandten- und Bekanntenkreis zur Mitarbeit anzuregen. Wie bereits im „Ostpreußenblatt" bekanntgegeben, ist Oberstudienrat Maeder (Wolfenbüttel, Brandesstraße 16) dabei die Geschichte der Stadt Allenstein (als Stadtchronik durch Rektor Funk und Oberstudienrat Maeder 1956 herausgegeben) jetzt auch über den Zeitpunkt der Katastrophe, des derzeitigen Exils bis zur Jetztzeit fortzuführen. Das zugehende Material wird gegebenenfalls zwischen Oberstudienrat Maeder und der Allensteiner Heimatstube im gegenseitigen Austauschverfahren ausgewertet.

 

Die Allensteiner Heimatstube im Hans-Sachs-Haus soll nicht nur „totes Kapital" ansammeln und katalogisieren, sondern auch mit diesem Material in der Öffentlichkeit im heimatpolitischen Sinne „wuchern". Darüber hinaus wird die Heimatstube allen Landsleuten zur Besichtigung freigegeben und so zur sinnfälligen Kraftquelle für unseren Kampf um das deutsche Ostpreußen.

 

Gerade auch im Hinblick auf die ruhmvolle deutsche Tradition Allensteins von 600 Jahren appellieren wir an den bürgerschaftlichen Zusammenhalt und Heimatsinn der Allensteiner, der besonders auch bei dieser Mitarbeit zum sinnfälligen Ausdruck kommt.

 

Sämtliche Anfragen, Einsendungen zu diesem Aufruf sind zu richten an die Geschäftsstelle der Stadt Allenstein (Geschäftsstelle Patenschaft Allenstein, Gelsenkirchen, Hans-Sachs-Haus).

H. L. Loeffke, Stadtvertreter von Allenstein

 

Gesucht werden:

 

Paul Kusch, Goldschmiedemeister und Obermeister der Ostpreußischen Goldschmiede-Innung, Bahnhofstraße 16, Geschäft: Adolf-Hitler-Platz 8;

 

Olga Hallmann, geborene Kunigk, geb. 25.05.1868, Kaiserstraße 5;

 

Margarete Hallmann, geb. 12.06.1901, Kaiserstraße 5 (bis zur Flucht bei der Regierung in Allenstein tätig gewesen);

 

Gertrud Kühn, geborene Hallmann, verheiratet mit Landesbaurat Kühn, Königsberg Pr., Rudauer Weg Nr. 32, geb. 30.12.1891;

 

NSV-Schwester Frau Heinrich;

 

Karl Bender, Wadanger Straße 48;

 

Elisabeth Stroehmer, geb. 04.05.1910, lebte zusammen mit ihrer Mutter im Hause Bahnhofstraße 5;

 

Alfons Hüttche, geb. 15.10.1897 in Rosenau, Oberinspektor beim Landratsamt, wohnhaft gewesen Hindenburgstraße Nr. 12. Er wird seit dem 21.01.1945 vermisst. Angeblich soll er noch am 04.02.1945 in Braunsberg gesehen worden sein. Wer kann über das Schicksal bzw, den Verbleib von Landsmann Hüttche Auskunft erteilen? —

 

Wer kann Auskunft erteilen über die Geschäftsstelle der Ostpreußischen Heimstätte GmbH, Treudankstraße? Wer war Leiter oder Geschäftsführer dieser GmbH? —

 

Wer kann Einwohner des Hausgrundstückes Richtstraße 34 benennen? Falls jetzige Anschriften nicht bekannt sind, genügt zunächst die Namensangabe. —

 

Es wird ferner um Namensnennung des Sachbearbeiters des Grundbuchamtes beim Amtsgericht Allenstein gebeten.

 

Alle Zuschriften und Meldungen werden an die Geschäftsstelle „Patenschaft Allenstein", Gelsenkirchen, Hans-Sachs-Haus, erbeten.

 

Pr.-Holland

Im Ostpreußenblatt, Folge 4 vom 26. Januar 1956, Seite 1, wurden unter Kreisnachrichten Pr.-Holland die Landsleute der Heimatortschaften Ebersbach und Schönfeld-Dorf gebeten, Vorschläge für die Besetzung des Amtes eines Ortsvertreters für diese Gemeinden bis zum 25. Januar der Geschäftsstelle einzureichen. Da dieser Hinweis nicht rechtzeitig erschienen ist, werden hiermit nochmals alle wahlberechtigten Landsleute von Ebersbach und Schönfeld gebeten, nunmehr Vorschläge bis zum 15. März einzureichen. Bisher sind für Ebersbach Landsmann Reinhold Jordan und für Schönfeld-Dorf Landsmann Hermann Föllmer vorgeschlagen worden, Falls weitere Vorschläge bis zum 15. März bei der Geschäftsstelle nicht eingehen, gelten diese, bei deren Zustimmung, als gewählt.

 

Bei Überprüfung der Heimatkartei muss immer wieder festgestellt werden, dass Anschriftenveränderungen nicht gemeldet werden. Es ist damit doch bestimmt nicht zu viel Arbeit verbunden. Es verursacht doch auch keine großen Kosten. Eine Postkarte für diese Mitteilung, (in der neben der jetzigen Anschrift noch der Heimatort anzugeben ist), genügt. Zwecks Vervollständigung der Ortskartei von Buchenthal werden dringend alle Anschriften der ehemaligen Gefolgschaften des Gutes benötigt. Es wird nochmals darauf hingewiesen, dass die Kartei von den Städten Pr.-Holland und Mülhausen bei der Patenstadt in Itzehoe geführt werden, die der ländlichen Ortschaften bei der Geschäftsstelle. Bei Anfragen bitte ich stets das Rückporto beizufügen und neben der jetzigen Anschrift den Heimatort zu vermerken.

 

Gesucht werden:

 

Bauer Otto Szibrowski, geb. 02.12.189 (Jahreszahl nicht komplett angegeben), aus Krickehnen;

 

Fritz Eschke, Schmied, aus Pr.-Holland oder bei Pr.-Holland, etwa 50 Jahre, Obergefreiter bei dem Radfahr.-Rgt., Sicherungs-Div. R. A. 3, später russisches Gefangenenlager Riga, An der Dünabrücke 1945 - 1946. (Die Anschrift benötigt dringend ein in russ. Gefangenschaft gewesener Kriegskamerad Laschewski, aus dem Kreis Allenstein): nochmals Hermann Wagner-Reichenbach, geb. 28.07.1889.

 

Zuschriften sind zu richten an die Geschäftsstelle in Pinneberg, Richard-Köhn-Straße 2.

G. Amling, stellvertr. Kreisvertreter, Pinneberg, Richard-Köhn-Straße 2

 

Königsberg-Stadt

Staatliche Hufen-Oberschule für Mädchen: Treffen mit Kaffeetafel am ersten Osterfeiertag (21. April), 15 Uhr, in Hildesheim, Hotel Hotopp,  Bahnhofsplatz Nr. 6 (nicht, wie vorgesehen, im „Wiener Hof"). Übernachtung bei Hotopp möglich. Unser ehemaliger Direktor wird zu dem Treffen kommen. Anmeldungen bis zum 15. März erbeten unter Beifügung eines Unkostenbeitrages von 1 DM an Oberschullehrerin H. Schmidt, Soest, Westfalen, Wilhelm-Morgner-Weg 16

 

Seite 7   Vermisst, verschleppt, gefallen, gesucht …

Auskunft wird gegeben über …

 

… Friedrich Brodowski, geb. am 24.03.1916 in Kölmersdorf. Gesucht wird Albert Brodowski, aus Kölmersdorf, Kreis Lyck.

 

... Georg Hoffmann, geb. am 26.09.1923 in Königsberg Pr. Gesucht wird Karl Hoffmann, aus Königsberg, Konitzer Straße 1.

 

... Erwin Führer, geb. am 16.04.1944. Gesucht wird Frau Gertrud Führer, geb. am 20.03.1914, aus Springen, Kreis Gumbinnen.

 

... Franz Born, geb. am 05.05.1919 in Königsberg Pr. Gesucht wird Franz Born, aus Königsberg Pr., Georgstraße 22.

 

… Anna Moisich (Moisick), geborene Daumann, geb. am 18.05.1903 in Plicken, Kreis Ebenrode. Gesucht werden Angehörige, aus Tannenmühl und Karl Daumann und Elise Daumann.

 

... Arthur Sendrowski, geb. am 14.03.1919 in Klein-Lemkendorf. Gesucht wird Frau Barbara Sendrowski aus Allenstein, Hohensteiner Straße 63.

 

... Wolfgang Leisewitz, geb. am 13.10.1913. Gesucht wird Catarina Leisewitz, aus Allenstein, Richtstraße 39.

 

... Fritz Schröder, geb. am 12.03.1927 in Königsberg Pr. Gesucht wird Gustav Schröder, aus Königsberg Pr., Haberberger Grund 28.

 

... Paul Julius Blöss oder Bloss (schlecht lesbar), geb. am 30.08.1875 in Sillginow, Kreis Gerdauen. Gesucht werden Angehörige aus Bartenstein.

 

… Albert Lauschus, geb. am 03.09.1925 in Groß-Wilken, Kreis Pogegen, Memelland. Gesucht wird Alwin Lauschus, aus Pronitten, Kreis Labiau

 

… Hermann Kubillus, geb. am 26.03.1886 in Warskillen. Gesucht wird Berta Kubillus, aus Klaussitten, Kreis Heiligenbeil.

 

… Dänemark-Flüchtling Ernestine Baluses. Geburtsdatum unbekannt. Gesucht werden Angehörige aus Königsberg, Mozartstraße 34.

 

… Fritze Schmidtke, geb. am 14.02.1913 in Schmalkeinen. Gesucht wird Hermann Dauzer, aus Königsberg Pr., Sternwartstraße 26.

 

… Fritz Beyer, geb. am 22.03.1908 in Klein-Nuhr. Gesucht werden Angehörige aus Königsberg Pr., Rosenauer Straße 38.

 

... Gerhard Behrendt, geb. am 06.04.1913 in Königsberg Pr. Gesucht werden Angehörige aus Königsberg Pr., Hökerstraße 4.

 

... die Geschwister Lukoschat, aus Ostpreußen.

 

… Emil Hareiter, geb. am 01.01.1910 in Trakehnen. Gesucht wird Frau Emma Hareiter, aus Klein-Preußendorf, Kreis Gumbinnen.

 

... Lothar Czarnetzki, geb. am 31.10.1920 in Arys.

 

... Paul Foltin, geb. am 20.11.1907 in Lötzen. Regierungsinspektor.

 

... Gefreiter Friedrich Alexi, geb. am 15.09.1900 in Moschnen. Heimatanschrift: Seedranken, Kreis Treuburg.

 

... Unbekannt: ein Ehering. Kennzeichen: B. Uschkoreit 15.05.1937.

 

… Günther Buchsa, geb. am 14.01.1925 in Prostken, Kreis Lvck. Gesucht werden die Eheleute Moldenhauer, aus Prostken, Kreis Lyck, Erich-Koch-Straße 15.

 

… Domänenverwalter Goerz und Frau. Frau von Oppeln sowie Hie Buchhalterin der Domäne Böhringen, Kreis Osterode.

 

.... Herbert Bachert, geb. am 25.04.1925 in Königsberg Pr. Gesucht wird Elisabeth Bachert, aus Königsberg Pr., Juditter Straße 136.

 

… Leo Wettki, geb. am 01.02.1914 in Schekendorf, Kreis Allenstein.

 

… Herbert Boy, geboren am 11.03.1922 in Heyde-Maulen. Gesucht wird Emil Boy, aus Königsberg Pr., Weidendamm 5.

 

… Paul Grzywatz, geboren am 30.05.1914 in Jakobsdorf. Gesucht wird Frau Marie Grzywatz, aus Groß-Poeppeln bei Laukischen, Kreis Labiau.

 

Zuschriften erbittet die Geschäftsführung der Landsmannschaft Ostpreußen (24a) Hamburg 13, Parkallee 86

 

Auskunft wird erbeten über …

 

… Fritz Reich, geb. am 09.12.1903. Letzter Wohnort: Gutenfeld bei Königsberg Pr.

 

… Walter Zimmermann, geb. am 25.01.1921 in Darethen, Kreis Allenstein, Heimatanschr.: Darethen, Kreis Allenstein.

 

… Gustav Wiemer, geb. 25.05.1905, wohnhaft gewesen in Pleinlauken, Kreis Tilsit-Ragnit, letzte Nachricht Weihnachten 1944, aus dem Weichselbogen.

 

... Luise Wegner, geb. Kösling, verw. Kiehl, geb. in Königsberg Pr., und Max Kiehl, geb. am 18. August 1897 in Kirschappen, Kreis Samland.

 

... Frau Grete Kosorovski, geborene Awischus, geb. am 02.01.1913 in Posritten, Kreis Labiau, letzter Wohnort: Goldap.

 

... Lehrer Robert Freutel, etwa 70 Jahre alt, zuletzt wohnhaft gewesen in Malwen, Kreis Schloßberg.

 

… Renate Rohde, geb. am 14.08.1935 in Königsberg Pr. Zuletzt wohnhaft gewesen in Königsberg Pr., Nasser Garten 104. Im Jahre 1947 in Königsberg Pr. gesehen worden.

 

… Familie Otto Franz, aus Königsberg Pr., Gebauhrstraße 30, geb. etwa 1872. Töchter Elma und Erna, geb. um 1900, Sohn Walter, geb. etwa 1900 sowie Tochter Frau Osareck, geborene Franz.

 

... Obergefreiter Herbert Kossack, geb. am 26.12.1920 in Reuschenfeld, Kreis Gerdauen. Letzte Wehrmachtsanschrift: Reservelazarett 1, Braunsberg, Genesungstruppe. Letzter Wohnort: Nordenburg, Kreis Gerdauen. Im Februar 1945 in Danzig gesehen worden.

 

... Julius Gottschalk, geb. am 10.07.1881, aus Döhrings bei Prassen, Kreis Rastenbure. sowie Frau Maria Finkeisen, geborene Wittrin, geb. am 05.12.1893, aus Woopen bei Domnau, Kreis Bartenstein.

 

… Kaufmann Carl Decker, geb. am 19.09.1894. Nach dem Russeneinfall verschleppt. Letzter Wohnort: Elbing, Traubenstraße 18.

 

… Frau Maria Muskulus, geborene Rehfeldt, aus Muldzen, Kreis Wehlau.

 

… Familie Adolf Beutler, aus Goldap, Mühlenstraße. Der Genannte war beim Finanzamt beschäftigt und ist 1944 krankheitshalber von der Wehrmacht entlassen worden.

 

... Gustav Dudda, geb. am 26.12.1906, zuletzt wohnhaft gewesen in Gellen, Kreis Ortelsburg.

 

… Gefreiter Erich Steppat, geb. am 25.05.1907 (Geburtsjahr schlecht lesbar). Heimatanschrift: Unter-Eisseln, Kreis Tilsit. Letzte Feldpost-Nr. 37 851 D. C. Armee-Stoßreserve, Füs.-Bat. (selbst) 384 I.-D. Letzte Nachricht vom 15.08.1944, seitdem fehlt jede Spur.

 

... Charlotte Köhlert, geborene Balk, geb. am 04.06.1908 in Freudenberg bei Barten. Letzter Wohnort: Rosenort, Kreis Bartenstein.

 

... Hauptfeldwebel Richard Barzick, geb. am 21.12.1914 in Willkassen. In Rumänien vermisst.

 

... Kutscher Hans Eichert, aus Sprind und Otto Luschas, aus Insterburg, Cecilienstraße.

 

… Martha Pruß, geborene Barzick, geb. am 04.12.1908 in Ublik, Kreis Lötzen, nebst Ehemann Franz Pruß und Kindern Siegfried Pruß, Helga Pruß und Hans Pruß.

 

… Frau Ida Markowski, verw. Kullik, geb. am 08.09.1901 aus Peitschendorf, Kreis Sensburg.

 

... Norbert Schrade, geb. am 16.09.1934 in Königsberg. Heimatanschrift: Königsberg, Neuendorfer Straße 1. Im Juli 1947 ist er noch in Wehlau gesehen worden.

 

... Ernst Kadgiehn, etwa 55 Jahre alt, Ehefrau Meta Kadgiehn, geborene Bielke, etwa 50 Jahre alt, und Sohn Rolf Kadgiehn, etwa 23 Jahre alt, aus Insterburg.

 

... Adolf Kösling, geb. 23.09.1902 aus Döhrings, Kreis Gerdauen. Zuletzt gesehen worden im Sommer 1945 im Lager Pr.-Evlau. Wo befindet sich die Familie Hermann Kösling, aus dem Forsthaus Damerau, Kreis Gerdauen?

 

... Fritz Milkereit, geb. am 26.06.1908 (Jahr undeutlich) in Lompönen, Kreis Tilsit. Letzte Heimatanschrift: Carlsberg bei Memel. War zuletzt bei der Wehrmacht und ist seitdem vermisst.

 

… Ulrich Byszio, aus Goldap, früher Spirituosengroßhandlung, und Otto Klapatat, Friseur, aus Kaymen bei Nautzken, Kreis Labiau.

 

... Frau Hedwig Quandt, geb. 1912, aus Müllenberg, Kreis Braunsberg. Zuletzt in Wormditt gewesen. Wird seit Februar 1945 auf der Flucht vermisst!

 

... Ernst Döring, geb. am 16.09.1919 in Kampenau, Kreis Marienburg, wohnhaft gewesen in Hermsdorf, Kreis Pr.-Holland, oder Angehörige. Für Ernst Döring liegt eine Invalidenkarte vor.

 

... über den im Februar 1946 aus russischer Kriegsgefangenschaft zurückgekehrten Volkssturmmann Rautenberg, aus Groß-Dirschkeim, Kreis Fischhausen, und andere Landsleute, die über den Tod des Landsmannes Emil Arndt, geb. am 21.12.1881 in Warnicken (?), Kreis Fischhausen, Auskunft geben können.

 

... Revierförster Fritz Davideit, geb. am 26.12.1900 in Friedland, Kreis Wehlau. Letzte Heimatanschrift: Revierförsterei Alt-Schwalge bei Schwalgendorf, Kreis Mohrungen. Letzte Nachricht Ende Februar 1945. Zuletzt gesehen worden in Hamburg 1947/1948. Wer weiß etwas über den Verbleib?

 

… Schneidermeister John von der Firma Daume, aus Insterburg.

 

... Landsleute, die Max Loewenstein, geb. am 18.04.1893, Mitinhaber der Firma Max Dummert & Co., früher Königsberg, Ziegelstraße 8, gekannt haben und Auskunft über seine durch den Nationalsozialismus geschäftlich erlittenen Schädigungen geben können.

 

... die Prokuristen der Firma August Honig, Königsberg, Walter Sonnabend und Otto Dutz, aus Königsberg.

 

... Adolf Waschulewski, aus Prostken, Kreis Lyck.

 

... Elisabeth Balschuweit und Heidemarie Laser, aus Insterburg, Ziethenkaserne I, F???.-Block 1.

 

... Valentin Hinzmann, geb. 27. oder 25.07.1892 in Derz, aus Wieps, Kreis Allenstein. Er soll von den Russen nach Seeburg, Kreis Rößel, gebracht worden sein.

 

... Johannes Wesselowski, aus Labiau, Bahnhof.

 

... Ida Armenat, Insterburg, Calvinstraße 12 und Martha Plöger, Insterburg, Siehrstraße 40.

 

… ehemalige Büroangestellte und Filialleiter der Zigarrenfirma Carl Peter, aus Königsberg, Kneiph. Langgasse, und über Kontolleurbeamte der LVA.

 

... Familie Schneidereit und Gerda Popelius, aus Wetterau (Klauschen), Kreis Schloßberg.

 

... Arno Waldemar Winter, geb. 17.05.1921 in Mertinsdorf, Kreis Sensburg, Rechnungsführer beim SS-Verwaltungsdienst Dachau. Letzte Nachricht im März 1945.

 

  RAD-wJ-Führerin Eva Grunow, geborene Born, geb. am 01.04.1912. Bis 1944 in Königsberg gewesen, dann versetzt nach Berlin.

 

… Schneidermeister Gustav Bieba, aus Königsberg-Rosenau.

 

… Toni Gubba, geb. 12.02.1922 aus Baumgarten, Kreis Rastenburg. Im März 1945 nach Russland verschleppt.

 

... Alfred Klein, Alexander Kirchner und Marie Matzeit, sämtlich Königsberg, Brüderstraße 3.

 

 Familie Dr. med. Kirschstein, aus Königsberg, Luisenstraße 18, bzw. Sohn Richard Kirschstein, Jurist, der während des Krieges geheiratet und vielleicht andere Anschrift in Königsberg gehabt hat.

 

… Willi Bahr, geb. 26.11.1899, aus Königsberg, Manteuffelstraße 10.

 

… Luise Wegner, geb. Kösling, verw. Kiehl, geb. in Königsberg und Max Kiehl, geb. am 18. August 1897 in Kirschappen, Kreis Samland.

 

… Frau Maria Jaudzims, geborene Ostrowski, geb. am 09.02.1889. Letzte Heimatanschrift: Nidden, Kurische Nehrung, Dorfstraße 3. Evakuiert nach unbekannt. Letzte Nachricht aus Medenaui-Siedlung gegeben.

 

… Bauer Gottlieb Gustke, Landwirt Fritz Teuke, Ernst Hermannau oder Hermenau, Oberlehrer Jansen, aus Gallgarben, Kreis Samland sowie Landwirt Lehmann, aus Preuschhöfken, Inspektor Urhahn und Auguste Wottrich, die von 1915 bis 1922 in Kiauten, Kreis Königsberg, gewesen sein soll.

 

… Landsleute aus Lötzen, die einen Siegfried von Steinbeck, geb. am 23.02.1920 in Lötzen, gekannt haben und über seine Person Auskunft geben können.

 

... Konrad Kulbatzki, geb. im Juli 1924, aus Kobulten, Kreis Ortelsburg.

 

... Obergefreiter Willi Altrock, aus Rucken, Kreis Schloßberg. Letzte Einheit: 12. Gren.-Regt. 413. Vermisst seit 1944 bei Witebsk

 

… Obergefreiter Walter Webrat, geb. 19.11.1913 in Maswillen, Kreis Tilsit-Ragnit. Feldpostnummer 16 468 A, Artillerie 10. Armeekorps. Vermisst seit dem 27.06.1944 bei Minsk/Bobruisk. Letzte Heimatanschrift: Maswillen, Post Schillen, Kreis Tilsit-Ragnit.

 

… Gustav Kallweit, Schneider aus Königsberg und Hermann Lischewski, Schuhmachermeister aus Königsberg. Beide waren in der Grenadier-Kaserne, Cranzer Allee, beschäftigt.

 

… den ehemaligen Kommandanturangestellten Wittig oder Witting ,aus Priesterort bei Palmnicken. Flak-Schießplatz, Artl.

 

... Gefr. Rudi Kaiser, geb. am 17.07.1922 in Königsberg. Letzte Feldpostnummer 45 383 A und 45 383 B. Letzte Nachricht aus dem Osten vom 17.12.1944.

 

…. Volkssturmmann August Weiß, geb. 27.03.1888 in Mecken. Letzte Heimatanschrift: Silberbach, Kreis Mohrungen. Zuletzt im Einsatz in Königsberg. Letzte Nachricht im Dezember 1944.

 

... Maschinengewehrschütze Heinz Weiß, geb. am 28.01.1926 in Silberbach, Kreis Mohrungen. Feldpostnummer 27 980 B. Zuletzt im Einsatz Lomscha, Polen.

 

... Eltern, Verwandte, Nachbarn oder Kollegen des Friedrich Auf dem Kampe, geb. 06.07.1913, vor seiner Einberufung wohnhaft gewesen in Allenstein. Auf dem Kampe war vor dem Krieg Beamter im Dienste der Reichspost, später Berufssoldat bei der Waffen-SS.

 

... Oskar Motzki, aus Süßenthal, Kreis Allenstein. Zuletzt an der Kurlandfront gewesen. Seitdem fehlt jede Spur.

 

... Paul Bludau, geb. 05.07.1909 in Sauerbaum. Obergefr. bei der Horst-Feuerwehr in Heiligenbeil. Zuletzt gesehen worden am 30.01.1945 in Heiligenbeil. Seitdem fehlt jede Spur.

 

... Hildegard Ginzig, geb. 23.07.1912 in Klaukendorf, aus Reuschhagen, Kreis Allenstein. Sie wird seit Februar 1945 in Danzig vermisst.

 

... Alfred Skubich, geb. 15.05.1898 in Lyck. Er soll in der Nähe von Lyck den Hof seiner Eltern, Friedrich Ludwig Skubich und Louise Skubich, bewirtschaftet haben. Gesucht werden Landsleute, die ihn aus der Heimat kennen.

 

... Pastor Krumm und Pastor Bunkus, aus Heiligenbeil.

 

... Auguste, Martha Franz und Gertrud Osterode sowie Frieda Lukat, geb. Osterode und deren Kinder Helga, Manfred, Lothar und Wolfgang, aus Althof, Siedlung Gaizunen, bei Insterburg.

 

... Leo Geffrey, Lothar Geffrey und Alfred Geffrey und Anna Strahl und Armin Strahl, sämtlich aus Königsberg, Friedmannstraße 5 bzw. 6.

 

... Grete Wels, geb. Behrbom, Königsberg, Cranzer Allee sowie Familie Behrbom aus Quednau, Hauptstraße und Familie Fischer, ebenfalls Quednau, Hauptstraße.

 

Zuschriften erbittet die Geschäftsführung der Landsmannschaft Ostpreußen, (24a) Hamburg 13, Parkallee 86.

 

Seite 7   Landsleute aus Insterburg werden gesucht

Nachstehend aufgeführte Landsleute aus Stadt und Land Insterburg werden gesucht:

 

1. August Eidinger, geboren 1901, aus Insterburg, Bergstraße 10 —

 

2. Martha Schwermer, geb. Mitbrod, geb. 5. Juli 190,4 aus Insterburg, Augustastraße —

 

3. Erika Küssner und Elsa Küssner, aus Insterburg, Augustastraße 32 —

 

4. Walter Kackschiess, geb. etwa 1922, Kraftfahrer aus Insterburg oder Umgebung. Während des Krieges bei der 61. ostpreußischen Division, 8. Kompanie, Regiment 162 —

 

5. Emma Kröhl, aus Insterburg, Cecilienstraße 3 —

 

6. Angehörige des Apothekers Bulbeck, aus Insterburg, Neuer Markt, Luisen-Apotheke, sowie Kurt Kolbert, Sohn der Inhaberin oder Verwalterin des Altersheims in Insterburg, Friedrichstraße —

 

7. Gerhard Schaaf, geb. etwa 1926, aus Siegmanten, Kreis Insterburg. Vater: Schmied und Hartmut Ewert, aus Insterburg. Vater war Küster an der Lutherkirche —

 

8. Daniel Sawatzki und Frau Martha, aus Insterburg, Albreehtstraße 15 —

 

9. Luise Schillomeit, geb. Auspieler, aus Karstupönen, Kreis Insterburg —

 

10. Elisabeth Recklies, geb. etwa 1907, aus Insterburg, Ziegelstraße, hat im Hutgeschäft Gloms gearbeitet sowie Charlotte Recklies, etwa 62 Jahre alt und Elise Bibber, geb. Recklies, geboren 1882, aus Insterburg, Soldauer Straße —

 

11. Martha Kegler, Lehrerin aus Insterburg und Maria Müller, geb. Kanning, aus Insterburg, Luisenstraße 11 —

 

12. Ernst Preuß, geb. etwa 1892, Gärtner aus Insterburg, Augustastr. —

 

13. Karl Zilian und Ehefrau Berta, aus Insterburg. Zilian war bei der Post —

 

14. Franz Bosch, Obermelker vom Gut Bubainen —

 

15. Christa Parplies, geb. etwa 1930, aus Oberschwalben, Kreis Insterburg. 1945 von den Russen verschleppt. —

 

16. Julius Bendrat und Sohn Fritz Bendrat, aus Sesslacken sowie August Bendrat , aus Striegengrund, Kreis Insterburg. —

 

17. Erwin Rommler, geb. 02.12.1929 in Peterkehmen bei Didlacken, er wurde am 01.02.1945 in Mohrungen von den Russen verschleppt —

 

18. Angehörige des Ewald Allak, aus Insterburg, Feldpostnummer 36 755 B. Allak soll mit einem Fräulein Mitzkat verlobt gewesen sein. —

 

19. Wagner, geb. Kreppert, Hebamme aus Waldhausen, Kreis Insterburg und Kinder, Eleonore und Elli. —

 

Zuschriften an die Geschäftsführung der Landsmannschaft Ostpreußen, Hamburg 13, Parkallee 86, unter Kennnummer: Inst. 29,56/Sachgebiet H.

 

Nachstehend aufgeführte Landsleute aus Stadt und Land Insterburg werden gesucht:

 

1. Elli Riemann, geb. Salecker, aus Insterburg. Frau Riemann war etwa 1942 bei der Staatsanwaltschaft beschäftigt. —

 

2. Herta Schellwies, aus Tammau, Kreis Insterburg. —

 

3. Otto Ehleben, aus Insterburg, war vor dem Krieg Landwirt in Thorunen, Kreis Tilsit-Ragnit. —

 

4. Eheleute Emil Hülse und Emma Hülse und Emma Tepper, geb. Hülse, sowie Sohn Werner Hülse, aus Kleingeorgenburg und Frau Schnewitz, geb. Frank, mit zwei Kindern, aus Schwalbenthal. —

 

5. Mischnat oder Metschulat, Maler aus Insterburg, Augustastraße 4 sowie Ehefrau Helene mit Kind. —

 

6. Otto Neumann und Kinder, aus Pagelienen. —

 

7. Fritz Gaidies, aus Birken, geb. etwa 1920. Gaidies gehörte bei Kriegsende einer Landesschützenkompanie an. —

 

8. Ernst Horn, geb. 10.06.1912 in Elbing, Hauptstabsfeldwebel, verheiratet aus Insterburg, General-Wewer-Straße Nr. 4. —

 

9. Walter Joeschel, Homöopath aus Insterburg. —

 

10. Hellmut Hartwich, geb. 08.06.1907 in Labiau. Vater: Dentist. Hartwich war bis Einberufung zur Wehrmacht Bäcker in der Bäckerei Wulff, Hindenburgstraße und wohnte bei Awiszus, Insterburg, Deutsche Straße 5. —

 

11. Friederike Geddack, geb. Rudloff, geb. 28.01.1892 und Ehemann Karl Geddack, geb. 25.01.1889, aus Insterburg-Eckertshöf. Herr Geddack war zuletzt als Kraftfahrer bei Gardemann tätig. —

 

12. Siegfried Radtke, sowie Vater, der Angestellter des städtischen Gaswerks war, aus Insterburg, Uferstraße 1, sowie Gerhard Kloß, Vater: Postangestellter aus Insterburg, Jordanstraße 14. —

 

13. Max Boszmann, geb. 1914, Kurt Kellermann Plewe, geb. 1910; Walter Röntgen, geb. 1914, stammte aus Dortmund; Rudat, geb. 1914 aus der Gegend von Berschkallen; Walter Steinert, geb. etwa 1911 aus Westfalen; Willi Ziemoch, geb. 1914, Landarbeiter. Diese Landsleute haben 1935/1937 bei der 1. Schwadron, Reiter-Regiment 1 in Insterburg gedient. Wer kann evtl. die genaue Heimatanschrift angeben? —

 

14. Fritz Skibbe, aus Insterburg, Luisenstraße. —

 

15. Heinz Schiedat, aus Insterburg, Albrechtstraße 1. —

 

16. Gerhard Grawunder, Zahlmeister, und Frau Gertrud Grawunder, geb. Platz, aus Insterburg, Danziger Straße? —

 

17. Frau von Heybowitz, aus Insterburg, Pulverstraße 4.

 

Zuschriften an die Geschäftsführung der Landsmannschaft Ostpreußen, Hamburg 13, Parkallee 86, unter Kennnummer: Inst. 28/56/Sachgebiet H.

 

Aus der Geschäftsführung

Grundsatzprozess von der Goltz gegen Ladol

Wie unser Landsmann Dietrich Freiherr von der Goltz, Bad Godesberg a. Rh., Königstraße 6, mitteilt, führt er einen Musterprozess gegen den Treuhänder ostdeutscher Landschaften, Dr. Ziemer, in Bad Godesberg, wegen Tilgungsversicherungen bei der Lebensversicherung „Ladol“, die von ihm bis auf den jeweiligen Betrag der damaligen Selbstbeteiligung einbehalten wird. Wir haben in einer Veröffentlichung — im Ostpreußenblatt vom 05.12.1953 — bereits auf diesen Prozess hingewiesen. Inzwischen teilt uns unser Landsmann mit, dass er als Kläger in den beiden ersten Instanzen kostenpflichtig verloren hat. Trotzdem hat er Revision beantragt, und unter dem 18.02.1957 beginnt die 3. Instanz in Karlsruhe. Wir sind gerne bereit, die Mitteilung des Herrn von der Goltz den Geschädigten auf diesem Wege zugänglich zu machen, und wir werden nach Beendigung des Prozesses eine Notiz über die gerichtliche Entscheidung in unserem Ostpreußenblatt veröffentlichen.

 

Rest der Seite: Wir hören Rundfunk

 

Seite 8   Suchanzeigen

Mit Foto: Achtung, Heimkehrer! Wer weiß etwas über den Verbleib meines Bruders, Gefr. Walter Bellgard, aus Königsberg-Ponarth, Palvestr. 45? Wer ist mit ihm zuletzt zusammen gewesen? Seine letzte Feldpostnummer 19 468 E. Er war bei den Nebelwerfern im Mittelabschnitt (Russland). Minsk — Orel, eingesetzt. Seine letzte Nachricht erhielt ich im Juni 1944. Unkosten werden erstattet. Nachricht erbittet Otto Bellgard, Hildesheim, Freiherr-vom-Stein-Straße 1.

 

Ida Neumann, geb. Petrock, geb. 15. 02.1905 in Heydekrug; Horst Neumann, geb. 10.03.1935 in Schönwiese und Helmut Neumann, geb. 30.11.1941 in Aschenberg, suchen Angehörige. Nachricht erbittet unter Nr. 71 579 Das Ostpreußenblatt. Anz.-Abteilg., Hamburg 13

 

Mit Foto: Achtung. Heimkehrer! Wer weiß etwas über den Verbleib meines Bruders Willy Wölk, geb. 24.03.1922 in Cranz, Ostpreußen, Adolfshöhe 17? An der Ostfront Mittelabschnitt, letzte Nachricht Januar 1945, letzte FPNr. 10 705 A. Beruf: Elektromonteur. Nachricht erbittet für Heinz Wölk, Onkel, Ernst Guske, Oldenburg (Oldbg.), Staustr. 23.

 

Gesucht wird Frida Chmielewski, geb. 28.02.1926 in Offenau, Kreis Johannisburg, Ostpreußen, verschleppt am 19.03.1945 aus Alt-Flinkow, Kreis Stolp, Pommern. Nachricht erbittet Hermann Chmielewski, Ubbedissen 3 a, Kreis Bielefeld, früher Offenau, Kreis Johannisburg, Ostpreußen.

 

Wer kann Auskunft geben über meinen Mann Bernhard Reddig, geb. am 02.09.1912 in Bischofstein, Kr. Rößel. letzter Wohnort: Klackendorf, Ostpreußen? War beschäftigt bei den Schichau-Werken in Königsberg Pr. Wurde im Februar 1945 von den Russen verschleppt. Nachricht erbittet Frau Lena Reddig, Bad Neuenahr, Hochstraße 15/17. Unkosten, werden vergütet.

 

Wer kann Auskunft geben über meinen Mann Max Suplit, geb. 04.08.1895 zu Tilsit, beschäftigt gewesen bei der Eisenbahndirektion Königsberg, Volkssturm-Nr. 02 999, letzte Nachricht vom 01.01.1945? Nachricht erbittet Frau Berta Suplit. Steinach, Neues Schloß, Kr. Straubing.

 

Wer kann Auskunft geben über meinen Sohn, Gefr. Erich Hundertmark, FPNr. B 33 708, letzte Anschrift: Bedminster Camp Ashton, Gerte Camp 124, Bristol 3, Great Britain? Nachricht erbittet Auguste Hundertmark, Hameveddel bei Rendsburg, Holstein, früher Schulzenhof bei Insterburg, Ostpreußen.

 

Wer kann Auskunft geben über den Verbleib meiner Schwester Charlotte Becker, geb. 09.02.1923 in Pabbeln, Kr. Insterburg? Sie wurde am 09.02.1945 von Schwangen bei Mühlhausen aus, nach Russland verschleppt. Nachricht erbittet Herta Becker, Wiesbaden, Walkmühlstraße Nr. 56.

 

Wer kann Auskunft geben über Frau Grigschies, Tilsit, Stolbecker Str., betreffend Hypothek im Grundstück Tilsit, Garnisonstr. 28? Nachrichten erbittet unter Nr. 71 512 Das Ostpreußenblatt, Anz.-Abt., Hamburg 13.

 

Gesucht wird Frau Ottilie Papprotzki, geb. Komorowski, zuletzt wohnhaft in Allenstein, Roonstr. 54. Nachricht erbittet Frau Emmi Schmidt, Herne, Westf., Bahnhofstr. 22.

 

Wer kann Auskunft geben über den Verbleib von Elfriede Pippoleit, geb. 14.05.1924 in Tegarnskrug, Ostpreußen, letzter Wohnort Rautenberg, Kreis Schloßberg, Ostpreuße. Liesbeth Osterode, geb. Pippoleit, letzter Wohnort Rutschen, Kreis Schloßberg, Ostpreußen. Minna Pippoleit, letzter Wohnort Rautenberg, Kreis Schloßberg, Ostpreußen. Otto Pippoleit, letzter Wohnort Goldap, Ostpreußen. Gustav Pippoleit, letzter Wohnort Rautenberg, Kr. Schloßberg, Ostpreußen. Nachricht erbittet unter Nr. 71 550 Das Ostpreußenblatt, Anz.-Abt., Hamburg 13.

 

Rudolf Hopp, jetzt in Süddeutschland lebend, wird um seine Adresse gebeten. Heinrich Ruppel, Elektrogroßhandlung, Friedberg-Hessen, Gr. Köhlergasse 14 (ehem. Königsberg Pr.).

 

Seite 8   Familienanzeigen

Lothar-Ewald, geboren am 15.02.1957. Unser Stammhalter ist angekommen! In dankbarer Freude: Helene Kappich, geborene Cznottka, Altensiedel, Kreis Sensburg, Ostpreußen. Ewald Kappich, Peitschendorf, Kreis Sensburg, Ostpreußen. Jetzt Bergen/Celle, Sülzweg 4

 

Erich Wilhelm. Durch Gottes Güte gesellte sich zu meiner Geburtstagsfeier mein erstes Großkind. In dankbarer Freude grüßen alle Verwandten und Bekannten, die junge Großmutter, Anna Ewert und die glücklichen Eltern, Horst Ewert und Frau Ruth. Landskron / Schippenbeil. Nordstemmen (Hannover) Bahnhofsgaststätte

 

Erhard Walter, geboren am 17.02.1957. Die Geburt ihres zweiten Kindes, eines gesunden Stammhalters, zeigen in dankbarer Freude an: Christel Pflaumbaum, geb. Kalcher und Walter Pflaumbaum. Willkinnen, Kreis Stallupönen, jetzt Langenbach, Kreis Kusel, Pfalz

 

Richard Ludwig Nikolaus, 05.02.1957. Die glückliche Geburt eines Sohnes zeigen in dankbarer Freude an, Inge-Ursula Fischer, geb. Tetzlaff und Dr. med. Karl Fischer. Königsberg Pr., Königstraße 49/50. München-Pasing, Herzog-Johann-Straße 2

 

Als Verlobte grüßen, Ingrid Kruppa, Georg Woog. Lötzen, Ostpreuße, jetzt Wanfried / Eschwege, den 24. Februar 1957

 

Wir haben uns vermählt. Gust. Adolf Tamoschus, früher Strigengrund, Kreis Insterburg. Christel Tamoschus, geb. Prodöhl, früher Pommern. Drechen 18 über Werl, Kreis Unna, Westfalen, im Februar 1957

 

Ihre Vermählung geben bekannt, Horst Massalsky, Neuhoff, Kreis Elchniederung. Edith Massalsky, geb. Thierbach, Ziegelberg, Kreis Elchniederung. 258 North St., Henley, Süd-Australien, 4. Februar 1957  

 

Als Vermählte grüßen, Gerhard Pieck, Polizeiwachtmeister, Sevelten, früher Bärensprung, Kreis Insterburg. Ursel Pieck, geb. Geppert, Wardenburg, früher Schlesien. März 1957

 

Wir gratulieren herzlich zum 85. Geburtstag, unserem Bruder und lieben Onkel, August Backschies, früher Weidengrund, Ostpreußen. Die Geschwister Fred und Dorchen. Oftersheim-Heidelberg, Walldorfer Straße 22

 

Für die vielen Glückwünsche und Aufmerksamkeiten anlässlich unserer Silbernen Hochzeit danken wir allen recht herzlich. Fritz Grisewski und Frau Anna Grisewski, geb. Rogalski. Höxter, im Februar 1957

 

Am 8. März 1957, feiert unsere liebe Mutter und Omi, Berta Huuk, früher Kalaushöfen bei Pobethen, Ostpreußen, jetzt Lilienthal bei Bremen, Klosterweide 21, ihren 80. Geburtstag. Es gratulieren, Herbert Kloß und Herta Kloß und Enkelkinder

 

Wir danken herzlich allen, die anlässlich unserer Goldenen Hochzeit in heimatlicher und nachbarlicher Verbundenheit unser gedachten. Christoph Daugsch und Frau Maria. Neuenhuntorf, 15. Februar 1957. Früher Königgrätz, Ostpreußen

 

Am 3. März 1957, feiert unsere liebe Mutter, Frau Therese Wohlgemuth, aus Gr.-Friedrichsdorf, Ostpreußen, jetzt Gaildorf, Württbg., Bahnhofstraße 36, ihren 75. Geburtstag. Es gratulieren herzlichst ihre Kinder, Hilda und Herbert, aus Hamburg.

 

Am 28. Februar 1957, feierte unsere liebe Mutter, Großmutter und Schwester, Charlotte Schwittay, geb. Milewski, aus Wacholderau, Kreis Ortelsburg, jetzt Gelsenkirchen, Schemannstraße 52, ihren 80. Geburtstag. Es gratulieren, eine Tochter, zwei Schwiegertöchter, sieben Enkel, zwei Urenkel und drei Brüder sowie zwei Söhne und ein Schwiegersohn, die noch vermisst sind.

 

Unserem lieben Vater, Schwiegervater und Opa, dem Pfarrer i. R. Johannes Seemann, früher Goldbach, Kreis Wehlau, wünschen wir zu seinem 80. Geburtstage, am 3. März 1957 und für sein ferneres Leben, Gottes reichsten Segen. Seine dankbaren Kinder. Jetzt Bielefeld-Schildesche (Johannesstift)

 

Unserem lieben Opa, Fritz Konrad, in (24a) Loop. Früher Korellen, zu seinem 80. Geburtstag, die herzlichsten Glückwünsche

 

Am 5. März 1957 feiert unsere liebe Mutter, Schwiegermutter, Großmutter und Urgroßmutter, Martha Laurien, geb. Reklies, früher Heinrichswalde (Elchniederung) jetzt Berlin-Charlottenburg, Knobelsdorfstraße 35, ihren 71. Geburtstag. Es gratulieren herzlichst ihre Kinder nebst Angehörigen 

 

Am 7. März 1957 feiert unsere liebe Mutter, Schwiegermutter und Oma, Berta Ferner, geb. Teppner, früher Schaaksvitte (Kurisches Haff) ihren 80. Geburtstag. Es gratulieren herzlichst und wünschen weiteres Wohlergehen, ihre dankbaren Kinder und Enkelkinder. Jetzt Köln-Mülheim, Andreaestraße 4

 

Wir gratulieren unserer lieben Mutter, Wilhelmine Meißner, früher Ruhwalde, Kreis Osterode, jetzt Zusmarshausen bei Augsburg, zum 64. Geburtstag. Günther Meißner. Clint. Denton, Ingrid Denton, geb. Meißner, 10 905 Lillian Ln., South Gate, Kalifornien, USA. Käte Meißner, Klosters (letzter Buchstabe undeutlich, könnte auch anders lauten) (Grbd.), Schweiz. Kätie Änn Denton, Enkelin.

 

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Seite 9   Winter – hart und dennoch schön. Was das Tharauer Heimatbuch vom ostpreußischen Winter zu berichten weiß.

Foto: Dieses Foto aus dem Winter 1908/1909 zeigt die Postkutsche Witlenberg-Kreuzburg am Dorfeingang von Tharau. Dick vermummt sitzt der „Schwager" auf seinem Bock. Ein halbes Jahr, bevor diese Aufnahme gemacht wurde, war die Kleinbahnstrecke Tharau-Kreuzburg eingeweiht worden. So wurde die gute alte Postkutsche bald überflüssig. Eine Zeitlang beförderte sie noch Briefe und Pakete, am Ende des Ersten Weltkrieges verschwand sie ganz. Mit ihr ging ein Stück der „guten alten Zeit" dahin.

 

Foto: Ein Junge aus Tharau auf selbstgebasteltem Schlitten, aufgenommen im Jahre 1903. Etwas misstrauisch äugt er hinüber zu der Frau mit dem „Knipskasten", die ihn mit seinem „Schlittke" auf die Platte bannen will. Diese Schlitten wurden aus ein paar Brettern zusammengefügt; die Kufen bestanden meist aus alten Fassreifen oder auch aus gespaltenen Weidenruten. Sie waren oft recht klein für einen ausgewachsenen Bowke, und es gehörte schon etwas Geschick dazu, bei der sausenden Fahrt die Hänge herab nicht umzukippen!

 

In Folge 4 des Ostpreußenblattes vom 26. Januar 1957, berichteten wir von einem handgeschriebenen Heimatbuch, das der Hauptlehrer und Organist, Paul Boldt, aus Tharau in jahrzehntelanger Arbeit fertiggestellt hat. In loser Folge wollen wir Ausschnitte und Fotos aus dieser einzigartigen Dorfchronik veröffentlichen; viele der anschaulichen Schilderungen aus alter und neuer Zeit sind nicht nur für den Ort Tharau, sondern für unsere gesamte Heimat charakteristisch.

 

Lesen wir, was Paul Boldt über den ostpreußischen Winter erzählt:

 

„Kommst mit, schorren — ?!", das war eine Frage, die nach dem Ende der Schulstunden immer wieder gestellt wurde, wenn Jungen und Mädchen aus der warmen Schulstube ins Freie stürmten, hinaus in die klare, kalte Winterluft. Wenn der erste richtige Frost ein paar blanke Eisflächen auf Pfützen und Gräben hervorgezaubert hatte, dann ging es los mit dem Schorren. Uraltes Wintervergnügen der Kinder, das nichts weiter kostete als höchstens ein Paar Schuhsohlen, — und welches gesunde Kind denkt schon an so etwas? Schlittschuhlaufen, Rodeln die Hügel hinab, oft noch auf plumpen, selbstgebastelten Kästen, auf denen es sich aber genau so herrlich die Abhänge hinuntersausen ließ wie auf den modernen, teuren Schlitten aus der Stadt! Und wenn Lehrer Boldt in seiner Chronik feststellt, dass die Tharauer Kinder eine unvergleichlich schöne Jugendzeit gehabt hätten, dass sie in Freiheit und unbehindert durch Verbote und Verkehr in unbändigem Tatendrang durch Feld und Flur streifen konnten, dann meint er damit nicht zuletzt die Freuden des ostpreußischen Winters mit Eis und Schnee und klarem Frost.

 

Aber auch von weniger angenehmen Seiten der Winterszeit weiß er in seinem Heimatbuch zu berichten, so von dem härtesten und längsten Kälteeinbruch der letzten Jahrzehnte, dem strengen Winter 1928 auf 1929. Die ältesten Leute im Dorf konnten sich nicht daran erinnern, jemals solche Kältegrade erlebt zu haben. Dabei hatte gerade dieser Winter mit einer für Ostpreußen ungewöhnlich milden Witterung begonnen. Bis zum 8. Dezember hatte es noch keinen Frost gegeben. Anfang Dezember gab es noch blühende Blumen draußen, sogar die Rosen blühten noch einmal, und Schulkinder brachten frisch begrünte Lindenzweige mit. Langsam fiel dann die Quecksilbersäule. Weihnachten war es noch verhältnismäßig milde, aber im Januar kamen mit der Kälte unheimliche Schneestürme. Bis zu zwei Meter hoch lag der Schnee. Am 10. Februar 1929 wurde in Tharau die tiefste Temperatur von Jahrzehnten gemessen, das Thermometer zeigte -41 Grad Celsius. Die Luft war kristallklar.

 

Heftiger Nordwind brachte wieder gewaltige Schneemassen mit. An einem Sonnabend im Februar blieb der Mittagszug von Königsberg bei Schönfließ stecken und konnte erst am nächsten Morgen mit sieben Lokomotiven nach Königsberg zurückgeschleppt werden. Viele Reisende waren gezwungen, im Zug zu übernachten. Kolonnen von Arbeitern wurden eingesetzt, um die wichtigsten Strecken freizuschaufeln. Die Kleinbahn Tharau - Kreuzburg fiel wegen der Schneeverwehungen tage- und wochenlang aus. Bis Ende März hielt die strenge Kälte an. Als der Frühling kam, stellten die Dorfbewohner fest, dass drei Viertel aller Obstbäume erfroren waren; auch die schönen Schlehdornsträucher am Mühlenhang waren eingegangen, und die Gärten sahen traurig aus.

 

Und wie war es in früheren Zeiten? Die Chronik gibt auch darüber Aufschluss. In den alten Aufzeichnungen ist der Winter 1739/1740 als besonders harte Zeit genannt. Viele Menschen erkrankten bei der strengen Kälte; fast alles Wild verendete, und in den Winternächten hörte man auf der Heide das Krachen der berstenden Baumrinden. Bittere Klage wird in den alten Büchern über die schlimmste Plage jener Zeit geführt, die in die neuere Zeit wie eine Sage herüberklingt: die Wölfe, die sich in Rudeln den Wohnstätten der Menschen näherten, hungrig und angriffslustig. Eine Konsignation aus dem Winter 1696/1697 besagt, dass die Güter in der Gegend von Tharau einen beträchtlichen Teil ihrer Pferde, Schafe und Schweine der hungrigen Meute überlassen mussten. Im Strafverzeichnis der Kirche heißt es 1708: „3 mf Georg Zorn undt Martin Fohlmeister, Gärtnern in Tarau, weill sie bey der Tages Zeche des Meister Müllers Fohlen vom Wolffe haben Zerreißen lassen“.

 

Ein alter Bauer aus Tharau erzählte, dass einer seiner Vorfahren zu Beginn des vorigen Jahrhunderts Kutscher beim Herrn von Braxein gewesen sei. An einem Wintertage kehrten sie im Schlitten heim. In der Höhe des Gehöftes Stahl wurden sie von Wölfen angegriffen. Der erschrockene Kutscher rief: „Was soll ich tun, Herr?" „Schneide zwei Pferde vom Schlitten!" Das geschah, und das Gefährt raste mit den beiden übrigen Pferden davon. Als sie auf dem Gutshof anlangten, standen dort unversehrt die beiden totgeglaubten Tiere.

 

Als der Vater des Bauern Friedrich Tobies noch ein Junge war, (etwa 1825) kamen eines Abends im Winter Wölfe auf den Hof. Weil der Hofhund erbärmlich heulte, ließ ihn der Großvater ins Haus. Dabei entwischte der Stubenhund, er wurde draußen von den Wölfen zerrissen. Als der dichte Waldgürtel um Tharau abgeholzt wurde und die Jagdgewehre besser und billiger wurden, ging diese Plage langsam zu Ende.

 

Aber wenn der Winter auch manchmal eine harte Zeit war, zumal in Kriegs- und Notzeiten, wenn die Feuerung knapp wurde und Mensch und Tier unter der Kälte litten, — unser ostpreußischer Winter wird uns doch als eine unvergessliche Erinnerung im Gedächtnis bleiben. Wenn in diesen Tagen unsere Gedanken in die Heimat wandern, dann wird wohl jeder von uns ein Bild vor Augen haben, das er nie vergessen kann: eine weite, glitzernde Schneedecke, soweit das Auge reicht, darüber ein hochgewölbter, klarer Himmel. Die Kälte trieb uns das Blut in die Wangen und spornte zu rascherem Ausschreiten an, aber sie war zu ertragen; die Luft war trocken, und es kroch einem nicht die Feuchtigkeit in die Knochen, die bei Frost doppelt und dreifach unangenehm ist.

 

Und wenn wir nach einem solchen Gang zurück in die Stube kamen, dann empfing uns die wohlige Wärme des Kachelofens, in dem ein lustiges Feuer brannte, und uns durchströmte ein warmes Gefühl der Geborgenheit: Du bist zu Hause.

 

Seite 9   Was Schinkel in Ostpreußen auffiel. Zu einem neuen Buch von Carl von Lorck.

Foto: Nach dem Entwurf Schinkels. Schinkels Entwurf für die Altstädtische Kirche zu Königsberg. Sein Vorschlag, das geplante neue Universitätsgebäude in einem ähnlichen Stil nahe der Kirche zu errichten, wurde nicht ausgeführt. — Ein Foto, das den jetzigen Zustand der ausgebrannten Kirchenruine zeigt, veröffentlichte das Ostpreußenblatt in der Ausgabe vom 22. Dezember 1956.

 

Foto: Schinkel zeichnete sich 1804 als Wanderer; er war damals dreiundzwanzig Jahre alt.

 

In vielen Städten Ostpreußens standen Bauten, deren Gestalt vom Geiste Carl Friedrich Schinkels geprägt war. Zu einigen Kirchen und Regierungsgebäuden hat der große preußische Baumeister eigenhändig den Riss gezeichnet, andere stammen von seinen Schülern. Welche Einwirkung die Lehren Schinkels auf den Wohnbau in Ostpreußen gehabt haben, untersuchte Dr. Carl von Lorck in seinem vom Holzner-Verlag herausgegebenen Buch „Ostpreußische Gutshäuser".

 

Architekturforschung als Menschenkunde, Rückschluss aus der Struktur des Kunstwerks auf den Urheber, seinen Weltinhalt und seine Weltform, — zu diesem Gedankengang hat sich der Autor bekannt. Seinem ordnenden Wesen, noch geschult durch die juristische Disziplin — er ist Senatspräsident in Schleswig — und der ihm eigene Zug zu Klarheit und Sicherheit entspricht die Verehrung Schinkels. Carl von Lorck unternimmt es nun, die beiden kaum zu vereinbarenden Strömungen, die zwiespältig Schinkels Geist beschäftigten — Klassizismus und Romantik — abzuwägen und in widerspruchsvolles Wirken zu erklären. Einblick in die Welt Schinkels geben seine Reisebriefe, aus denen sein Verhältnis zur Landschaft und zum Menschen ersichtlich werden. Die Persönlichkeit des Künstlers, seine geistigen Bindungen, die Sicherheit im schriftlichen Ausdruck, die Einwirkung der Umwelt und die erworbenen Eigenschaften behandelt und würdigt von Lorck in einem klugen Geleitwort zu seinem neuen Buch „Schinkel-Reisen in Deutschland". Es ist in einer leicht überschaubaren Einteilung im Dom Verlag Essen (vormals Berlin) erschienen. Wiedergaben von Federzeichnungen und Radierungen, darunter von 27 Handzeichnungen Schinkels stellen eine vorzügliche bildliche Erläuterung der Briefe dar. Der Preis des 198 Seiten umfassenden Buches beträgt 14,80 DM.

 

Schinkel ist viel gereist. Ihn trieb der Wunsch, zu sehen und zu lernen. In seiner Eigenschaft als oberster Baubeamter im Königreich Preußen hatte er auch Dienstreisen auszuführen. Was er unterwegs beobachtete, vermerkte er in kurzen Notizen. 1819 besichtigte er die Marienburg, auf deren Verfall Max von Schenkendorf als erster die Öffentlichkeit aufmerksam gemacht hatte. Schinkel übernahm die Oberleitung bei den Wiederherstellungsarbeiten. Die Burgen des Deutschen Ritterordens betrachtete er mit den Augen des Fachmannes. Sie regten zugleich fruchtbar seine schöpferische Phantasie an. Notizen von einer Reise, die ihn 1834 durch Ostpreußen führte, geben ein Bild von seiner Betrachtungsweise und seinem Urteil. Wir bringen sie hier zum Abdruck.

 

Für Erhaltung der Burgruine Balga

Balga, 28. Juli 1834. „Das berühmte Alte Schloss Balga, hart am Frischen Haff, mit siebzig Fuß hohen Substruktionen (Unterbau, Fundamente), erbauet in der fruchtbarsten Gegend, bietet dem Auge jetzt nur noch den Rest eines alten Rempters mit einem anstoßenden Turme dar, außerdem nur hohe Wälle, die mit Mauerwerk von ungeheurer Dicke angefüllt sind und sich in kolossaler Ausdehnung hinziehn. Die Mächtigkeit dieser Anlage, deren Zerstörung sich noch aus früherer Zeit datiert, ist so imposant auf dem ausgezeichnet schönen Platz hoch am Meer, das dem Domänenbeamten recht zur Pflicht gemacht werden müsste, die Erhaltung der Ruinen sorgfältig zu pflegen“. (Die Zerstörung Balgas begann, als ab 1674 Steine für den Aufbau der Festung Pillau herausgebrochen wurden. Die Parchammauern wurden unterspült und stürzten den hohen Hang hinab. Das Konventshaus wurde 1701 und 1720 abgetragen. Anm, der Redaktion.)

 

Im Hohen Chor des Königsberger Domes

Königsberg, 30. Juli 1834. „Die Domkirche . . . wird in einem recht guten Stand gehalten, wenngleich bei der inneren Herstellung mancherlei altertümliche Wandmalerei aus früheren Jahrhunderten durch allgemeine Übertünchung verdeckt worden ist, wovon die Spuren unter älterer Übertünchung wohl hätten sorgfältig verfolgt werden können. Die Grabmäler unseres regierenden Hauses haben hier eine gute Aufstellung sowie die Särge in der Gruft. Vorzüglich sind die beiden Denkmale Herzog Albrechts und ein größeres von einem brandenburgischen Prinzen, der Statthalter in Preußen war …“ (Im Vorjahre der Reise Schinkels — 1833 — wurden die ersten Bilder eines zweireihigen Wandfrieses im Chor wieder entdeckt. — Im Hohen Chor stand auch der prunkvoll verzierte Zinksarg des 1640 in Königsberg gestorbenen Kurfürsten Georg Wilhelm, des Vaters des Großen Kurfürsten. Anm. der Redaktion.)

 

Der Wald bei Warnicken

Warnicken, 1. August 1834. „Die Oberförsterei Warnicken hat an dem ganzen Strande des Samlandes ohne Zweifel die anmutigste Lage, welche durch die üppigste Baumvegetation auf den Höhen und in den Schluchten der Meeresküste verschönert wird. Es ist gar wünschenswert, dass, die einem Urwald gleichenden alten Baummassen, welche einzig in ihrer Art sind, von der Forstverwaltung geschont und als Denkmäler eines üppigen früheren Naturzustandes aufbewahrt bleiben. Ohne sie würde auch dies Ufer bald den öden und wüsten Charakter bekommen, der an der Ostseeküste Preußens leider vorherrschend geworden ist und der sich auch nicht fern von hier bei Neukuhren, Rantau und Cranz immer mehr zeigt“. (Als erster hat Schinkel den erstaunten modernen Gedanken eines Naturschutzparkes geäußert. — Bemerkung von Carl von Lorck.)

 

Die Wanderdünen bei Nidden

Cranz, 2. August 1834. „Der Oberförster Senftleben in Cranz besorgt mit besonderer Liebe die Pflanzungen auf der Kurischen Nehrung, welche bei Cranz bereits anfangen und jenseits des schönen Waldes bei Sarkau ihren Fortgang genommen haben. Dieses prächtige uralte Tannenwaldstück der ursprünglichen Baumvegetation der Nehrung zeigt, welcher Wald??? (unlesbar) dieser jetzt so wüste Küstenstrich von vierzehn Meilen Länge, einer halben Meile Breite fähig war und noch ist, sobald die Forstverwaltung sorgsam damit verfährt und nicht die wandalischen Verwüstungen eintreten, die besonders in den Schwedenkriegen und von den Russen im Siebenjährigen Kriege größtenteils den schaudererregenden Zustand der gegenwärtigen Zeit herbeiführten.

 

Die unabsehbaren Sandflächen und -berge, vom Haff auf einer vom Meer auf der anderen Seite bespült, lassen in dem Aufkeimen der neuen Pflanzungen, besonders am Anfang und am letzten Ende der Nehrung einen Funken von Hoffnung . . .

 

In der Mitte der Nehrung bei dem Dorfe Nidden, welches wie alle Orte auf der Haffseite liegt, ist nun die neue Pflanzung noch wenig vorgerückt, wäre aber hier aufs dringendste zu befürworten, wenn dieser Ort nicht in den nächsten Jahren vom Sande verschlungen zugrunde gehen soll. Da die Vordünen auf die Meerseite durch Pflanzung nicht fixiert sind, sieht man hier das letzte Stück eines alten Kiefernwaldes auf der Nehrung um dieses Dorf bereits so versanden, dass die höchsten Kiefernstämme teilweise nur mit ihren Kronen noch hervorsehn, junge kräftige Schonungen von 10 bis 15 Fuß hohen gesunden Bäumchen bis in die Mitte der Schonung hinein nur noch die obersten Spitzen aus dem Sande zeigen . . .

 

Bald hinter Nidden gegen Memel zu ist auf der Meerseite die einzige große Wiese auf der Nehrung, auf welcher das Vieh vom Dorfe Nidden seine Nahrung findet . . . Diese von der Natur gebildete Wiese . . . hat etwas sehr Originelles in der Formation, zwischen ihr und dem Dorfe Nidden liegen erst die hohen Sandberge, welche die Meeresstürme immer weiter gegen das Haff hinüberdrängen, wodurch denn dem Dorfe die Verschüttung gedroht wird. Wie sehr es überhaupt Tendenz ist, dass die Dünenberge von der Meerseite auf die Haffseite gedrängt werden, geht daraus hervor, dass jetzt allmählich am Fuße der Dünen auf der Meerseite alte heidnische Begräbnisplätze zum Vorschein kommen, die früher wahrscheinlich auf der Haffseite der Düne gelegen hatten, über die aber der Dünenberg allmählich ganz weggegangen ist und sich jetzt auf der entgegengesetzten Seite befindet“.

 

Sandverschüttungen im Memeler Tief

Memel, 4. August 1834. „Das Ende der Nehrung Memel gegenüber ist von der Meeresseite jetzt auch schon durch gut angehende Pflanzungen gesichert, doch tun die Sandabhänge gegen Memel zu dem Ausfluss des Haffs manchen Schaden und bilden ein höchst trostloses Visavis für Memel …“

 

Angesichts der Burg Ragnit

Ragnit, 7. August 1834 „Das Schloss in Ragnit ... ist eines der wenigen Schlösser, wo der Umfang des Hauptgebäudes noch vollständig da ist ..... Der innere Hof ist sehr bedeutend und das umgebende Gebäude überall mit sehr starken Mauern aufgeführt, der Verteidigungsgang krönt noch ringsum das Viereck des Gebäudes . . . Die große Masse im Karree, welcher jetzt das Dach fehlt, macht eine sehr imposante Wirkung, und es ist wünschenswert, dass bei einer künftigen Bestimmung die Dächer pultartig nach dem Hofe abfallend angelegt würden, damit jener reine architektonische Eindruck, wie ihn die Ruine jetzt erzeugt, gewonnen bliebe …“ (Der Bau der Burg Ragnit in Stein begann 1397. Das Innere der Burg wird durch Umbauten im Laufe der Jahrhunderte völlig verändert und das äußere Bild durch Wanddurchbrechungen verstümmelt. Ihr geschlossener Mauerblock bewahrte jedoch ihre großartige Wirkung bis in unsere Zeit. Anm. der Redaktion.)

 

Aus Anlass des 175. Geburtstages von Carl Friedrich Schinkel veröffentlichte das Ostpreußenblatt in Folge 10 des vorigen Jahrganges (10. März 1956) einen Aufsatz über den großen Baumeister und eine Aufstellung der Schinkel-Bauten in Ostpreußen

 

Seite 10   Riesenwels packte ein Lamm

Ein alter Mann beobachtete im Jahre 1927 auf dem Wege zwischen Groß- und Klein-Wollisko, Kreis Johannisburg, im toten Arm des Pissekflusses einen drei Meter langen Wels. Die Rückenflossen ragten aus dem Wasser. Auch andere Landsleute haben den großen Fisch gesehen; sein Gewicht wurde auf drei Zentner geschätzt. — An dem gleichen toten Flussarm soll im Jahre 1800 zum Entsetzen des hütenden Hirtenjungen ein am Uferrand weidendes Lamm von einem riesigen Wels gepackt, ins Wasser gezogen und aufgefressen worden sein. Der Junge soll schnell Männer herbeigeholt haben, die den Fisch mit Mistforken und Dreschflegeln totschlugen.

 

Pilze als Wagenschmiere

Drei Tage dauerte die Fahrt von den im südlichen Teil Masurens gelegenen Städten bis Königsberg, ehe die Südbahn gebaut wurde, drei weitere Tage beanspruchte die Rückfahrt, also waren die Reisenden mindestens eine Woche unterwegs. Als Proviant wurden Brot, Rauchfleisch und Kohl bevorzugt. Während der Rast wurde gekocht; daher war die Mitnahme eines großen Kochtopfes erforderlich. Sehr wichtig war das Einschmieren der Wagenachsen, die noch aus Holz hergestellt waren; sie mussten öfter geschmiert werden, damit sie nicht in Brand gerieten. Hierzu wurden alte Pilze verwendet; eine ziemliche Menge von Butterpilzen führte der Kutscher als Vorrat mit.

 

Seite 10   Güte und Freundschaft belohnt. Ein heimatvertriebener Ostpreuße erbte fast 100000 DM

Nicht ein Märchen erzählen wir hier, sondern eine wahre Begebenheit aus unseren Tagen. Als 1945 der Zweite Weltkrieg zu Ende ging und über unsere ostpreußische Heimat die furchtbarste Katastrophe seiner Geschichte hereinbrach, stand Klempnermeister Richard . . ., der viele Jahre in unserem schönen Ostseebad Cranz gelebt hatte, noch bei der Wehrmacht. Dass er sich in jenen schlimmen Tagen nach der alten ostfriesischen Kreisstadt Norden entlassen ließ, hatte gute Gründe. Er wusste, dass er in dieser nordwestlichsten Küstenstadt Deutschlands seine Familie wiedertreffen würde. Seine Frau hatte er sich im Ersten Weltkrieg aus Wilhelmshaven geholt, wo er damals unter den Waffen stand. Unverdrossen baute er sich beinahe aus dem Nichts in Ostfriesland wieder eine Werkstatt auf, reparierte Fahrräder und betätigte sich unermüdlich. Ganz einfach war bei der scharfen örtlichen Konkurrenz der Neuanfang nicht. Als man ihm eines Tages empfahl, eine Gaststätte am Rande Nordens zu pachten, ging er auf diesen Gedanken ein, und er brachte es zusammen mit seiner Frau bald dahin, dass sein Lokal gut florierte und bei den Kunden geschätzt wurde.

 

Viele Jahre war Meister Richard . . . hier schon tätig, als vor nun etwa zwei Jahren unser Landsmann zur Hilfe auf einen benachbarten Bauernhof gerufen wurde. Der alte Landwirt, der den stattlichen Hof wegen andauernder Krankheit verpachtet hatte, lag an einem schweren Herzanfall darnieder. Meister Richard brachte den Kranken schnell entschlossen ins Hospital und ließ es sich nicht nehmen, den sehr einsamen Mann auch in den folgenden Wochen immer wieder im Krankenhaus zu besuchen. Man schloss Freundschaft, und als der wieder gesundende Bauer G. das Krankenhaus verlassen konnte, hielt er es für das Beste, in eins der beiden Fremdenzimmer in Richards Gasthaus zu ziehen. Eine Klingel wurde an seinem Bett angebracht, und wenn sich der alte Herr nicht wohlfühlte, dann war sogleich auch mitten in der Nacht Hilfe zur Stelle. Die Gastwirtsfrau achtete sorgsam darauf, dass der alte Freund genau nach den ärztlichen Vorschriften Diätkost erhielt. Fühlte sich Herr G. wohl, dann nahm er gern an den Geschäfts- und Spazierfahrten teil, die Richard mit seinem Volkswagen unternahm.

 

Bauer G., der sich nun ganz als Mitglied der so hilfsbereiten ostpreußischen Familie fühlte, kam seinem Freunde eines Tages mit dem Plan, er wolle seinen Hof verkaufen, Richard solle seine Gaststätte aufgeben, und man werde dann in der schönsten Gegend Deutschlands ein Häuschen bauen, wo sich Richard mit seiner Familie abermals eine gute Existenz schaffen könne. Unsere Landsleute überlegten den Plan einige Zeit und willigten schließlich ein. Für die Kinder Richards wurde ein Haus in Bau gegeben, die Gaststätte wurde weiter verpachtet. Nach einiger Zeit fand sich endlich auch ein Käufer für den Hof, der über das nötige Bargeld verfügte. Der Verkauf war vollzogen bis auf die Änderungen in dem Grundbuch, als letzte Reisevorbereitung sollte auf Wunsch des Bauern für den Volkswagen Richards ein anderes Auto gekauft werden. Der alte Herr ließ sich auch zum Notar fahren, um seinen Freund Richard bei dieser Fahrt ins Ungewisse für alle Fälle zu sichern.

 

Gerade war der neue Wagen eingetroffen, da raffte ein Herzanfall den Bauern überraschend dahin. Bei der Testamentseröffnung erfuhr Richard, dass er von seinem alten Freund zum Alleinerben von fast 100 000 DM eingesetzt worden war. Unser Landsmann bedachte daraufhin Verwandte des Verstorbenen mit erheblichen Summen. Große Landflächen wurden sein eigen. Nun gibt es noch ein zähes Ringen mit dem Finanzamt über die Frage, ob der Hof bereits als verkauft gegolten hat oder nicht. Hat Richard den Hof statt der Barsumme geerbt, so braucht er erheblich weniger Erbschaftssteuern zu zahlen. Wenn er das Kaufgeld geerbt hat, so dürfte der Staat mehr als 30 000 DM an Steuern kassieren. In jedem Falle aber hat die Güte und Dankbarkeit des verstorbenen alten Landwirts für unsere Landsleute eine Schicksalswende bedeutet. K. W.

 

Seite 10   Ostpreußische Späßchen

Ostpreußischer Trost

„Pax" hieß die halbhohe englische Dogge, die bei uns in Königsberg einst der Liebling aller Familienmitglieder und sämtlicher Kinder der Straße war. Pax liebte es, in der Sonne auf dem Fensterbrett am geöffneten Fenster zu liegen und hielt da auch schon mal ein kurzes Schläfchen. Einmal muss Pax wohl stark ins Träumen geraten sein, denn plötzlich, ehe es sich seine alte Herrin versah, fiel der Hund aus dem Fenster. Obwohl der Sturz immerhin über einige Meter ging, kam Pax mit einigen leichten Verstauchungen am Hinterviertel davon. Einige Zeit rannte die Dogge ziemlich laut heulend und über ihren Flug sehr verstört die Selkestraße rauf und runter. Da hörte man die alte Dame am Fenster laut weinen und rufen: „Paxchen, Paxchen, komm zu deinem Frauchen — kriegst keine Haue! Nur puscheien will ich dich und Futterche sollst kriegen, wie sonst keiner“. M. J.

 

Kanzel und „Kanzel"

Unser Pfarrer B. war auch als geistlicher Herr ein großer und erfolgreicher Jäger. Diese Tatsache war bei allen Männern in unserer Heimat gut bekannt. Eines Tages hielt sich der Sohn des Pfarrers, damals Student, als Gast auf der benachbarten Domäne auf. Bei Tisch wurde natürlich wieder einmal von der Jagd gesprochen. Voller Stolz berichtete der Studiosus, dass sein Vater unlängst von der „Kanzel" einen starken Keiler geschossen hätte. Tantchen E., die immer nur an kirchliche Kanzeln dachte, war erstaunt über diesen Bericht und meinte: „Herrjes, herrjes, von der Kanzel? Wie denn, war denn die Kirchentür offen?" B. K.

 

Der Starkstrommast

Als vor vielen Jahren bei uns am Frischen Haff die ersten Starkstrommasten aufgestellt wurden, erhielten sie das bekannte Schild: „Vorsicht — Hochspannung — Lebensgefahr!" Einer unserer alten Fischer sah sich die unheimlichen Masten nachdenklich an und glaubte sicher, die Gefahr drohe auch bei einem Berühren des Holzes. Jedenfalls meinte er philosophisch: „Ja, wir können ja lesen, aber das arme Vieh, wenn das rangeht und schurgelt sich?" H. T.

 

Die gute Tat

Unser Gerd war noch ein Schüler von etwa zwölf Jahren, als er eines Tages seiner Mutter berichtete, dass seine Kameraden Äpfel aus einem fremden Obstgarten geholt hätten. Er selbst habe das aber nicht mitgemacht. Seine Mutter lobte ihn da ganz außerordentlich und sagte, er sei doch ein sehr guter Junge. Gerd aber meinte trocken: „Weißt, mein Kopf ging nicht durchs Loch“. A. L.

 

Keilchen

Opa E. war ein Ostpreuße von altem Schrot und Korn. Aber Keilchensuppe konnte er deswegen doch nicht „verknusen". Zufällig kam ich dazu, wie er seinen Enkelkindern die Geschichte erzählte: „Ich war damals — so sieben oder acht Jahre alt — zu unsern Verwandten eingeladen. Beim ersten Mittagessen gab es Pflaumensuppe mit Keilchen. Die aß ich damals schon nicht gern. Aber ablehnen konnte ich natürlich nicht und so vertilgte ich mit langen Zähnen zuerst die Keilchen, um dann zum Schluss wenigstens die Pflaumensuppe mit Genuss essen zu können. Jedoch meine Absicht wurde gründlich missverstanden. Das letzte Keilchen steckte mir noch im Halse, als plötzlich die Tante meinen Teller ergriff und einen neuen Schlag Keilchen hineinfüllte, mit den aufmunternden Worten: „Ich seh, die Keilchen schmecken Dir, mein Jungche! So, nun iss man noch ein paar zur Suppe!" Und Onkel knurrte anerkennend: „So ist's recht, mein Jung“. Beim Essen musst immer reinhauen wie mang Schlangen!" Was sollte ich nun schon machen? Schwitzend schaffte ich den zweiten Teller, nun aber alles hübsch miteinander, um einer neuen Zuteilung zu entgehen. Seitdem kann man mich mit Keilchen jagen!" R. L.

 

Heimatlaut

Unser Jüngster, der Christian, war erst elf Wochen alt, als wir die Heimat verlassen mussten. Er hat also unser geliebtes Ostpreußen nicht mit Bewusstsein erlebt. Wir haben natürlich unseren Kindern auch nach der Vertreibung einiges aus der heimatlichen Mundart beigebracht. Dass meine Lektionen Erfolg hatten, erlebte ich vor einiger Zeit.

 

Christian durfte zum ersten Mal mit zu dem heiteren Film „Don Camillo und Peppone". Er war sehr begeistert. Als man am Ende des Films der französische Darsteller Fernandel als Don Camillo die vielen Stullen und Kuchen verdrückt, die man ihm geschenkt hat, da platzte Christian heraus: „De frett, dat Muul schümt“. E. W.

 

Weltschmerz

Eines Morgens fiel es unserer Mutter auf, dass unsere nette Hausgehilfin nicht wie sonst vergnügt und munter war, sondern den Kopf hängen ließ. Als sie mit ihr allein war, fragte sie schließlich: „Nanu, Anna, was ist denn heute mit Ihnen los?" — „Ach", sagte Anna schwermütig, „eck hebb hiede solche Sehnsucht, solche Sehnsucht, eck kunnt vorts versinke — un wenn eck froag, na' wat, denn weet eck nich, na' wat!" M. Sch.

 

Empörter Protest

Der Pfarrer klopft an die Tür eines Bauernhauses. Während die Eltern ehrerbietig bemüht sind, dem Besucher Platz anzubieten, gafft der kleine dreijährige Sohn dreibastig den Pfarrer an. Der Mutter ist dies höchst peinlich, und sie mahnt leise den Jungen, die Mütze abzunehmen, die Hände aus den Taschen zu ziehen und einen Diener zu machen. Doch unwillig über die unzähligen Erziehungsversuche schimpft der Knirps laut los: „Fängt der Krach all wieder an?" A. S.

 

Der blaue und der gelbe Wein

Im Manöver 1907 im Raum Lyck kamen wir an einem nasskalten Abend in ein kleines Dorfgasthaus. Auf unsere Frage, was es zu trinken gäbe, antwortete das Hausmädchen, das uns bedienen wollte: „Na, Bier, Limnad und Sälter, auch Groch!" Mir war nach einer Flasche Rotwein zu Mut. „Haben Sie auch Wein?" - „Aber ja“, sagte sie stolz, „blauem und jälbem! Der blaue kost e Daler und der jälbe vier Mark“. Nun, dachte ich, ganz praktisch: der blaue ist Rotwein und der gelbe Rhein- oder Moselwein. Ich bestellte also eine Flasche Blauen. Nach einer Weile kam das Mädchen mit einer Flasche Rheinwein an, die aber glücklicherweise noch nicht aufgezogen war. „Aber Fräulein“, sagte ich, „ich wollte doch Blauen, und Sie bringen Gelben!“ – „Aber ist doch Blauer!“ sagte sie. Ich halte die Flasche gegen die Lampe“ „Aber sehen Sie doch, es ist doch Gelber!“ Worauf sie Schallend lachte“ „Aber es jeht doch nache Kapsel, hat doch blaue Kapsel! Sehn Se nich?“ Jetzt ging mir der Seifensieder auf: „Na, dann bringen Sie man erst noch eine Flasche Gelben!“ Sie kam mit dem „Jälben“, es war Rotwein, und er hatte eine gelbe Kapsel. E. H.

 

Seite 10   Bücherschau

Der Atem des guten Landes

Walter von Sanden, der ostpreußische Gutsherr, der Fischer und Jäger und Dichter, hat mit seinen Büchern schon viel Freude bereitet. Da brauche ich nur an den Fischotter Ingo zu erinnern, an die Birkenmaus, den Eisvogel und die Kraniche, und gleich sind mit diesen Helden seiner herrlichen Tierbücher wieder Duft und Bild der ostpreußischen Landschaft gegenwärtig, die Dämmerung eines Märzabends am Seeufer, der Zug der Enten und Wolken, eine Schlittenfahrt durch die Nacht!

 

Das – für mein Gefühl – schönste seiner Bücher, „Das gute Land“, ist in dem früheren Königsberger Verlag Gräfe und Unzer, München, in einer sehr feinen Ausgabe wieder von neuem herausgekommen (207 Seiten, 8,75 DM) Walter von Sanden erzählt hier von seinen Jugendjahren auf dem elterlichen Gut im Angerapptal, - welch herrliche Zeit für einen Jungen, der so mit den Menschen, der Landschaft und den Tieren verbunden ist. „Meine Mutter und mein Fluss waren meine größten Schätze in vielen glücklichen Jugendjahren“. Das enge Verhältnis zur Mutter und die tiefe Freude an der Natur, - das sind die Züge, die das Leben des Jungen bestimmen und die diesem Buch eine so große Schönheit geben. Walter von Sanden nimmt uns mit auf seinen ersten Fischzug: „So leise ich konnte, schlich ich an das Ufer, kauerte mich an einen Erlenstamm und sah unverwandt dem Spiel der großen Fischleiber zu. Bläulich-schwarz waren die Rücken, weiß die schnappenden Mäuler und rot die fächelnden Flossen. „Ach, lieber Gott“, ging es durch meine Seele, „so große Fisch hast du! Lasse auch mich einmal solche fangen!“ Mein Herz fühlte ich im Halse klopfen und wagte kaum zu atmen“. In dieser stillen, feinen Art begegnen wir den ostpreußischen Wäldern und Wiesen, der ländlichen Arbeit auf dem Gut Guja, dem großen Herbstregen, der den Roggen überschwemmt und dem Hauch eines Schwans, der in seinem tiefen Flug mit seinen Schwingen dem Jungen Heuhalme vom Gesicht fortweht. Jedem Ostpreußen bringt dieses Buch wieder ein wenig vom Atem der großen ostpreußischen Heimat, dem guten Land. d-s

 

Heimatliche Sagen

„Die Memelhexe, Sagen und wundersame Geschichten aus Ostpreußen" von Erich von Lojewski (Verlag Heinrich Möller Söhne, Rendsburg, broschiert 3,90 DM, in Leinen 4,90 DM).

 

Als Kinder pflegten wir zu fragen, wenn man uns Märchen erzählte: „Gab es das wirklich? Ganz wirklich?" Und kam man eines Tages dahinter, dass alle diese Gestalten nicht aus Fleisch und Blut waren, nicht wahrhaft lebendig, dann tat das weh, und man wollte es am liebsten nicht wahrhaben.

 

Beim Lesen dieses Sagenbuches wird die Frage nach der lebendigen Wirklichkeit kaum einem jugendlichen Leser kommen. Was der kleine Band enthält, ist mit Liebe aus alten Aufzeichnungen und mündlichen Überlieferungen zusammengetragen worden. In den Sagen mischen sich wahre Begebenheiten und Aberglaube, Wünsche und Träume, Ängste und Lebensweisheiten zu einem bunten Bild. Die Geschichte unserer Heimat lebt darin, sei sie auch noch so verflochten mit alten Erzählungen aus heidnischer und christlicher Zeit. Diese Sagen und wundersamen Begebenheiten ziehen ganz in ihren Bann, und man spürt; diese Gestalten sind wirklich und lebendig, so wie sie in der Überlieferung unserer Vorfahren fortlebten.

 

Da sind die trutzigen Heidenburgen am Memelstrand, der Götterhain vom Rombinus und die uralte Eiche von Romove. Da sind die bekanntesten Gestalten unter den Pruzzen: der Fürst Skomand, der grausame Kamswikus und sein junger Sohn Medus im Zwiespalt zwischen heidnischem Glauben und Christentum. Da sind Maren und Werwölfe, Wassermänner und Spukgestalten, Tod und Teufel. Sie alle künden von Freud und Leid der ostpreußischen Menschen aus vergangenen Tagen, von ihrer engen Verbundenheit mit den Mächten der Natur, aber auch von ihrem geschichtlichen Werden aus den heidnischen Uranfängen und dem Ordensland bis in die heutige Zeit hinein. M. F.

 

Seite 11   Wir jungen Ostpreußen

Sekundaner schreiben ein Buch über Ostpreußen

Foto: Die Obersekunda des Ernst-Moritz-Arndt-Gymnasiums mit ihrem Lehrer bei Bundesvertriebenenminister Oberländer

 

Vor einigen Monaten bewegte sich eine Gruppe von Sekundanern mit ihrem Klassenlehrer durch die Flure des Bundesvertriebenenministeriums in Bonn, alle in feierlichen Anzügen und mit sichtlichem Stolz. Es war auch etwas Besonderes: die Obersekunda des Ernst-Moritz-Arndt-Gymnasiums in Bonn hatte eine offizielle Einladung ins Ministerium erhalten. So etwas geschieht nicht alle Tage. Daher standen die Jungen ein wenig benommen da, als ihnen Minister Oberländer die Hand schüttelte, aber dann hörten sie doch mit Genugtuung die anerkennenden Worte und nahmen eine Buchgabe entgegen.

 

Der Gegenstand dieser Feierstunde lag vor ihnen auf dem breiten Ministertisch: ein schlicht gebundenes Buch, das auf seinem hellen Deckel, von Schülerhand gezeichnet, das ostpreußische Wappen trägt. 195 Seiten enthält dieses Buch über Ostpreußen, bestehend aus 27 Einzelarbeiten von Schülern. Wie es entstand, das ist beinahe eine Geschichte für sich und liegt schon einige Zeit zurück.

 

Im Oktober 1955 hatte das Kultusministerium von Nordrhein-Westfalen beschlossen, in den Schulen eine Ostdeutsche Woche durchzuführen. Das mag sich nun im Geschichts- und Deutschunterricht gut einbauen lassen, ob schlecht oder recht, bleibt der Initiative des einzelnen Lehrers überlassen. Was macht man aber als Klassenlehrer, wenn man nur Mathematik und Physik bei seinen Jungen gibt? Wo sind da Verbindungslinien zum deutschen Osten?

 

Heute lacht Studienrat Poth, wenn er davon spricht. „Ich hätte ja nie gedacht, dass man von der Sache so viel Aufhebens machen würde! Und wer weiß, wenn ich nicht eigene Bindungen an Ostpreußen gehabt hätte, wäre die Ostdeutsche Woche vielleicht mit ein paar geschichtlichen Tatsachen abgetan gewesen. Aber ich kenne Ostpreußen, weil ich als Soldat längere Zeit dort war, in Masuren, und weil ich neben der landschaftlichen Schönheit besonders der Gastfreundschaft der Bevölkerung ein gutes Andenken bewahrte. So kam mir die Idee, der Klasse eine Gemeinschaftsarbeit vorzuschlagen mit einzelnen Spezialthemen. Und was sonst an ihren Ohren nur vorübergerauscht wäre, das Erinnern an den deutschen Osten, das nahm nun wirkliche Gestalt an und wurde den Jungen zur Aufgabe!“

 

Der Gedanke zündete. Wahl des Themas, Aufbau und Quellen der Arbeit, Ausschmückungen mit Bildmaterial und Zeichnungen, — alles blieb der Privatinitiative des Einzelnen überlassen. Die Lehrer kümmerten sich nicht darum, und völlig auf sich gestellt, begann die Klasse eine rege Aktivität zu entfalten. Die Themen des Buches umfassen im Ganzen gesehen: das heutige Ostpreußen, Geschichtliches, Städtebilder, Literatur und Volkslied, Wirtschaft und Industrie, die Wasserstraßen, Landschaftsbilder und besonders ausführlich und liebevoll zusammengestellte Arbeiten über die Vogel- und Tierwelt und die Pflanzenwelt.

 

Die mit der Hand einseitig beschriebenen Seiten sind reich bebildert. Da gibt es Karten und Skizzen, Statistiken und Zeitungsausschnitte, Tierzeichnungen und Vogelaufnahmen. Die Arbeiten wurden nicht korrigiert, und es gibt in ihnen gewiss eine Reihe von Fehlern. Vielleicht ist auch sachlich nicht alles ganz korrekt ausgedrückt; und zu dem Titel des Buches „Ostpreußen, — verloren, nicht vergessen!" kann man sagen, dass Ostpreußen erst dann verloren ist, wenn wir es selbst aufgeben, vielleicht kommt auch manchem Schulmann beim Anblick der „Pennälerschrift" ab und zu die Galle hoch, — aber das macht gar nichts, im Gegenteil: das Ganze ist gerade darum so wertvoll, weil es eine reine Schülerarbeit darstellt.

 

Von Politik war überhaupt nicht die Rede gewesen. Trotzdem haben alle — direkt oder indirekt — sich auch mit diesem Thema befasst, ja haben es geradezu gespürt, dass man heute gar nicht von Ostpreußen sprechen kann, ohne die Frage aufzuwerfen, was aus diesem Land werden soll. So kommt es, dass das Buch zu einem Bekenntnis dieser Jungen zum deutschen Osten geworden ist.

 

Da schreibt einer von ihnen:

 

„Das also ist heute aus Ostpreußen geworden! Altes deutsches Kulturland ist Wüste! Aber wir haben ein Recht auf dieses Land, wir wollen es wieder aufbauen. Wir wollen Masuren, die Nehrungen wieder besuchen können. Polen und die UdSSR können nicht den geringsten Anspruch auf ein Gebiet geltend machen, das von alters her deutsch war und auch deutsch bleiben muss. Wir müssen hoffen, es eines Tages wiederzubekommen. Im Interesse aller Deutschen muss die Erinnerung an seine Schönheit immer von neuem geweckt werden. Wir dürfen es nicht aufgeben!"

 

Ein zweiter spürt den Wesenszügen des ostpreußischen Menschen nach, wie sie sich in Dichtung und Volkslied offenbaren. Ein anderer, mehr praktisch veranlagt, weist nach, was Ostpreußens Landwirtschaft leistete. Die biologisch Interessierten widmen sich liebevoll dem Studium der Tier- und Pflanzenwelt. „Der naturverbundene Ostpreuße", sagt einer von ihnen, „lebt bestimmt ruhiger, schöner und sinnvoller als so mancher Städter, der von einer Stelle zur anderen gehetzt wird und seine innere Ruhe und Stille nirgends mehr findet“.

 

Das Buch — „unser Buch", sagt die Obersekunda — geht heute von Hand zu Hand. Man schickte es damals dem Vertriebenenministerium zu, nur mal so zur Einsicht, aber siehe da, es war gerade das, was man dort schon lange gesucht hatte: ein lebendiges Beweisstück dafür, was in den Schulen getan werden kann, um den Gedanken an den deutschen Osten wachzuhalten. Diese Jungen wissen sicher heute mehr Bescheid als so mancher junge Ostpreuße, obgleich kein einziger von ihnen aus dem Osten stammt.

 

Und wir sollten uns gerade darum Gedanken machen. Bei keinem von uns darf das Gefühl auftauchen, dass es nur Sache des jungen Ostpreußen sei, „Bescheid zu wissen". Gerade auch unter der einheimischen Jugend muss das Wissen um die deutschen Ostgebiete und ihre Probleme Wurzel fassen, erst dann kann sie dort eine Aufgabe für die Zukunft sehen.

 

Diese dreiunddreißig Bonner Jungen sind jetzt gewissermaßen „auf die Fährte gesetzt". Sie werden von nun an aufhorchen, wenn es um die Fragen im Osten geht. Und wir können ihnen und ihrem Lehrer nur sagen, dass wir sehr, sehr viele von ihrer Art gebrauchen könnten! M. E. F.

 

Und nun berichten zwei von den Jungen aus der Obersekunda uns selbst über ihr Buch:

„Wir sind stolz darauf …“. Von Dietrich Klawun, Bonn

Ich will mit diesem Bericht mich und meine Klassenkameraden nicht in den Himmel erheben. Wir sind Jungen wie alle anderen auch. Wir haben viel dummes Zeug im Kopf, ärgern gerne die Lehrer, fallen unangenehm auf, und wenn es heißt, dass wir uns mit den lateinischen Vokabeln oder mit der Algebra beschäftigen sollen, dann versuchen auch wir, uns um sechs Ecken darum zu drücken, meistens aber ohne Erfolg.

 

Vor einiger Zeit aber ist etwas geschehen, das die verschiedensten Interessengruppen unserer Klasse zu einem Ganzen vereinte. An den Oberschulen im Bundesgebiet wurde eine Ostdeutsche Woche durchgeführt. Es sollte sich jeder Schüler mit dem deutschen Osten beschäftigen, egal ob dieser Teil Deutschlands nun seine Heimat ist oder nicht. Untersekundaner sind nun aber nicht leicht zu einer freiwilligen Arbeit zu bewegen. Die Anregung, über den deutschen Osten einmal eine größere schriftliche Arbeit zusammenzustellen, kam von unserem Klassenlehrer. Er wusste wohl ganz genau, wie und wo er uns Pennäler anpacken musste. Die ganze Klasse war von diesem Vorschlag begeistert, sogar diejenigen, die sich sonst um die Arbeit besonders gerne drückten.

 

Da der gesamte deutsche Osten ein zu großes Gebiet ist, wollten wir uns nur mit einem Teil davon beschäftigen. Wir hatten nun die Auswahl zwischen Ostpreußen, Westpreußen, Pommern und Schlesien. Die meisten von uns entschlossen sich für Ostpreußen. Es liegt erstens von uns aus gesehen am weitesten entfernt, und dann hatten wir bisher auch über Ostpreußen nur sehr wenig gehört und wussten kaum etwas von diesem urdeutschen Kulturboden.

 

In der Wahl des Themas wurde uns völlig freie Hand gelassen. So konnten wir allen Interessengebieten gerecht werden. Wer gerne schreiben wollte, wählte sich ein Thema aus, über das er viel zu sagen wusste. Wer gut Karten zeichnen konnte, fertigte das notwendige Kartenmaterial an. Unsere Fotoamateure stellten das Bildmaterial über Ostpreußen zusammen. Nun kam aber Leben in unsere Klasse, bei der man vorher immer das Gefühl hatte, als könne ihr die Schule den Buckel herunterrutschen. Alle nur denkbaren Stellen wurden von uns besucht. Wir durchstöberten die, Stadt- und die Universitätsbibliothek nach brauchbaren Unterlagen. Auch die Landsmannschaft Ostpreußen wurde von uns aufgesucht. Selbst von den Ministerien für Gesamtdeutsche Fragen und für Vertriebene wurden wir tatkräftig unterstützt. Viele von uns opferten für diese Arbeit ihre gesamte Freizeit. Nach drei Wochen lag das Buch fertig gebunden vor. Wir waren stolz wie die Schneekönige! Ich muss aber darauf hinweisen, dass unsere Schularbeit während dieser drei Wochen nicht ruhte. Nur für zwei Tage waren wir von den Aufgaben befreit worden Es war also eine ganz und gar freiwillige Gemeinschaftsarbeit. Vorher gab es bei uns in der Klasse so etwas wie Cliquenwirtschaft, jetzt aber arbeiteten wir alle miteinander und nicht gegeneinander und so ist es geblieben.

 

Mittlerweile sind anderthalb Jahre vergangen, und wir sind in die Obersekunda aufgerückt. Das Buch hat auf verschiedenen Ministerien vorgelegen, und wir wurden sogar vom Vertriebenenminister offiziell gelobt. Wir sind alle miteinander stolz darauf, ein so erfolgreiches Buch über Ostpreußen zusammengestellt zu haben.

 

Seite 11 „Etwas Lebendiges, Blutwarmes, Verwandtes …“ Von Fk. Holtmeier, Bonn

Ja, warum interessierte mich Ostpreußen, und warum überhaupt unsere verlorenen, aber nicht vergessenen Gebiete? Niemals hatte ich mir Gedanken über Ostdeutschland gemacht. Ich lebte so mein Leben, interessierte mich für dies und das, las höchstens mal in der Zeitung etwas über so viele Flüchtlinge, von Unterbringungsschwierigkeiten usw. Im großen Ganzen dachte ich nicht viel darüber nach, dass es doch unser Land, urdeutsches Land ist, das man uns geraubt hat. Ich glaube, recht wenige Leute kümmern sich um Ostpreußen. Den meisten Menschen ist das ganze Ostproblem etwas Unbequemes und Unangenehmes, über das man sich notfalls mal Gedanken machen muss und durch das man vielleicht aus seiner Trägheit und dem Gefühl der Sicherheit und Geborgenheit aufgestört wird. So etwas hat der Mensch nicht gerne. Er lebt lieber wie eine Made im Speck und hat für das Elend anderer höchstens einen mitleidigen Blick. Das ist dann aber für gewöhnlich auch alles.

 

Meine Ansicht über diese Dinge wandelte sich, als ich beim Entstehen unseres Buches die Berichte und Aufsätze meiner Kameraden über ihre Spezialgebiete von Ostpreußen las. Auf einmal wurde mir klar, dass man uns mit diesem Land ein Stück deutscher Kultur und deutschen Schaffens geraubt hat. Namen von Städten, von Universitäten, von großen Männern tauchten auf, die mir früher nichts bedeutet hatten. Alle sind es ein Stück des deutschen Volkes. Kann man das Land einfach so fahren lassen wie ein verlorenes Schiff, wie irgendeine Sache? Nein, es ist doch etwas Lebendiges, Blutwarmes, Verwandtes. Genauso wie kein halber Mensch leben kann, so kann Deutschland nicht ohne seinen Osten bleiben. Man sollte nicht nur über das deutsche Wirtschaftswunder staunen und sich selbst bewundern und in den Himmel heben. Im Osten steht noch eine große Aufgabe vor uns.

 

Mit unserem Buche kann man leider das Land nicht zurückbringen. Aber vielleicht ist es doch eine Mahnung, eine stille Aufforderung, dieses Land nicht zu vergessen.

 

Seite 11   Mein Steckenpferd. Ein Preisausschreiben mit zehn schönen Buchpreisen und vielen Trostpreisen

„Schade, dass die Menschen nicht alle gleich sind!" sagte einmal ein besonders findiger Geschäftsmann. „Das Leben wäre viel einfacher! Alle würden die gleiche Kleidung tragen, das gleiche essen, die gleichen Bücher lesen und an allem das gleiche Wohlgefallen äußern!"

Wenn wir uns das überlegen, bekommen wir ein Grausen vor solch einem genormten Lebensstil. Gott sei Dank sind wir alle verschieden voneinander im Aussehen, im Denken und Fühlen und Tun. Das macht unser Leben bunt und vielgestaltig. Was der eine gerne mag, lehnt der andere vielleicht ab. Womit sich der eine seine Zeit vertreibt, erscheint dem Zweiten langweilig. Aber sicher ist, dass bestimmt jeder Junge und jedes Mädel irgendein „Steckenpferd" hat, mag es nun prächtig aufgemacht sein oder ganz bescheiden und unscheinbar. Darauf kommt es nicht an. Wichtig ist, dass man sein „Steckenpferd" wirklich liebt und pflegt, dass man gerne seine freie Zeit dafür opfert und sich mit immer neuer Freude und Stetigkeit damit beschäftigt.

Ob man eine Sammlung anlegt oder Zeichnungen macht, eine Mappe mit Bildern zusammenstellt oder Berichte und Erlebnisse aufschreibt, ob man mit den Händen formt und bastelt oder die Gedanken arbeiten lässt, — immer sollte es so sein, dass man von diesem Tun ganz ausgefüllt ist.

 

Wer berichtet uns einmal von seinem „Steckenpferd"? Von seiner liebsten Beschäftigung?

Ihr könnt erzählen, wie Ihr gerade dazu gekommen seid, warum es Euch besondere Freude macht und wie Eure Beschäftigung aussieht. Wer will, kann seinen Bericht auch mit Zeichnungen und Bildern ausschmücken.

Wir erwarten mit viel Spannung bis zum 25. April recht viele Einsendungen! Zehn schöne Ostpreußen-Bildbände warten auf die besten Arbeiten, außerdem gibt es Trostpreise! Die Einsendungen sind zu richten an Frau Bischoff-Franzkowiak, Düsseldorf - Heerdt, Pestalozzistraße 30.

Und nun viel Freude und Erfolg!

 

Seite 11   Segelfliegen

Vor ein paar Monaten besuchten meine Eltern eine andere ostpreußische Familie. Ich ging mit ihnen. Hans, der älteste Sohn, gerade siebzehn Jahre alt, ist Schüler einer der oberen Klassen eines Gymnasiums. Wir beide sprachen recht nett miteinander, über Bücher und das Wetter und Ferien und Filme und schließlich über Ostpreußen. Genauer darüber, ob wir wieder nach dort fahren und dort wohnen würden, wenn das heute möglich wäre. Aber das ist es nicht, worüber ich hier schreiben will. Sondern dies: während Hans und ich redeten, spürte ich auf einmal, der weiß ja gar nicht, worüber er spricht, der kennt Ostpreußen ja überhaupt nicht.

 „Wie alt warst du eigentlich damals?" fragte ich ihn.

 „Du kannst dir das ja ausrechnen. Wann sind die meisten Familien geflüchtet? Im Winter 1944/1945. Vor zwölf Jahren. Jetzt bin ich siebzehn. Damals war ich also gerade fünf“

 „Dann ist es ja kein Wunder, wenn du selbst von Ostpreußen nichts kennst. Liest du denn nichts darüber? Hörst du nichts von Ostpreußen?"

 „Nein. Weshalb sollte ich?", meinte er. „Dazu fehlt mir wirklich die Zeit“.

 Er brachte noch diesen und jenen Grund vor, und es dauerte mindestens eine Stunde, bis ich sie ihm wieder alle ausgeredet hatte. Aber wieviel Zeit verging und wieviel Schweißtropfen vergoss ich, bis Hans endlich von seiner gleichgültigen Haltung weggelockt wurde! Bei ihm gelang es mir durch eine kleine List: ich kannte seine heiße Liebe zur Nordsee, zu den Sanddünen, zum Strand. Also lieh ich ihm zwei wirklich gute Bücher über die Kurische Nehrung, und siehe, — Hans war gewonnen! Und je mehr er sich mit diesen und anderen Büchern beschäftigte, desto mehr wollte er über Ostpreußen wissen. Heute schüttelt er über jeden den Kopf, der sich gegenüber unserer Heimat so verhält, wie er es anfangs tat.

 Und die Moral? Jeder von uns jungen Ostpreußen hat irgendeine Liebhaberei, an die er anknüpfen kann, wenn er sich mit Ostpreußen befassen will, irgendein besonderes Gebiet Ob Segelfliegen oder Literatur, ob die Kurische Nehrung, der Elch, die Malerei oder die Baukunst, — das ist ja nicht entscheidend. Das Wesentliche: wir finden immer wieder zu Ostpreußen.

Peter

 

Seite 12   Ein neues Bild von der alten Heimat. Gedanken anlässlich einer Begegnung ostpreußischer Studenten. Von einem älteren Landsmann, der dabei war.

Sie zählt noch keine zwei Dutzend Mitglieder, die Berliner Gruppe des Bundes ostpreußischer Studenten, und vielleicht möchte mancher Leser uns fragen: „Weshalb macht ihr so viel Wind um diese paar Leute?" Lieber Landsmann, wir möchten sogar einen kleinen Sturm um sie entfachen. Jedes Mal, wenn wir mit ihnen zusammen sind, wird uns deutlicher bewusst, wie entscheidend für das Schicksal der Landsmannschaft die Jugend ist.

Wer wird einmal die Mitglieder, die Sprecher, die Verantwortlichen stellen? Eine Generation, der sich mit der alten Heimat allenfalls noch frühe Kindheitserinnerungen verbinden, oder gar keine eigenen Erinnerungen mehr. Junge Leute, die ein neues, unbekanntes Land sehen werden, wenn sie eines Tages auf einer Gesellschaftsreise (so wie es sie nach Schlesien schon gegeben hat) der Heimat der Eltern und Großeltern begegnen. Freilich tun wir Älteren alles, um fehlende und schwache Erinnerung zu ergänzen, zu stärken. Doch da genügen die schönsten Erzählungen, die eindrucksvollsten Lichtbildervorträge nicht. Können sie mehr erreichen, als das sich, wenigstens bei gefühlvollen jungen Menschen, die Heimat in eine Sage, einen Mythos verwandelt?

 

Sie wollen den Mythos nicht

Wir erinnern uns an die Antwort, die einer der ostpreußischen Studenten einem älteren Landsmann gab, der ihn aufforderte, an den Treffen seines zuständigen Heimatkreises teilzunehmen. Sie war hart, aber sie zwingt uns zum Nachdenken. „Da bin ich schon einmal gewesen", sagte der Student, „aber da gehe ich nicht noch einmal hin. Das ist mir zu primitiv!" Man konnte dem jungen Mann entgegenhalten, dass er ja dazu beitragen könnte, dass die Treffen seines Heimatkreises weniger „primitiv" verliefen, ein Einwand, der ihn jedoch nicht überzeugte. Denn es ging ihm mit seinem Ausspruch ja nicht so sehr um den betreffenden Kreis, sondern um etwas Grundsätzliches.

 

Die Jugend ist nicht in dem Maße gefühlsbeschwert wie wir Älteren alle, sie hat Abstand. Wenn sie den Heimatgedanken pflegt, so sucht sie nicht so sehr jenen Kreis, jenes Dorf, jenes Haus und jenes Grundstück, sondern sie denkt an das Ganze. Vater K. träumt davon, sein Geschäftshaus an genau derselben Stelle wieder aufzubauen; Jürgen K., der Sohn, sinnt über ein nach den Grundsätzen der Gerechtigkeit neu geordnetes Europa nach! Überspitzt und zugegebenermaßen nicht ganz gerecht formuliert heißt das: wir denken restaurativ, also an eine Wiederherstellung, die Jugend aber denkt schöpferisch. Und da verwandelt sich das, was zunächst als Nachteil erscheint, das Fehlen der persönlichen Erinnerung und Beziehung, zum Vorteil.

Die Jungen sind frei für einen neuen politischen Entwurf, einen Plan, der so klar sein muss, dass er eben nicht nur die ostpreußische, sondern die deutsche Jugend überhaupt fesselt und überzeugt.

Die Jugend ist schöpferisch. Wie anders konnte der kühne Gedanke aufkommen, der das Beisammensein der Berliner Gruppe des Bundes ostpreußischer Studenten im Klubhaus der Freien Universität beherrschte, der Gedanke, Verbindung mit polnischen Studenten aufzunehmen!

Das Wie ist noch keineswegs geklärt. Entscheidend aber ist die Idee, entscheidend wird der Inhalt der erstrebten Gespräche sein, die unfehlbar scheitern würden, begänne man sogleich mit der Oder-Neiße-„Grenze".

Entscheidend zur Atmosphäre jenes Abends trug der Bericht des Freiherrn von Schrötter über seine jüngste Reise durch Polen und den polnisch verwalteten Teil Ostpreußens bei.

Niemand wird dem bekannten Landwirt und Pferdezüchter mangelnde Heimatliebe vorwerfen wollen, niemand wird wagen, ihn auch nur des leisesten Verzichtgedankens zu verdächtigen: umso eindrucksvoller die Worte politischer Weisheit, mit denen er seinen anschaulichen und bis in die kleinste Einzelheit fesselnden Bericht abschloss. Kein Krieg! Nie wieder Krieg um Grenzen! Verständigung mit einem freien Polen, einem Polen, das zu Europa gehört, das immer, politisch und kulturell, gen Westen blickte.

Hier begegneten sich die reife Weisheit des Älteren mit dem stürmischen Drang der Jugend

nach Neuordnung, — bestätigt durch die gespannte Aufmerksamkeit und den Beifall, die Freiherr von Schrötter bei den ostpreußischen Studenten fand. Sie wollen unseren Rat und unsere Hilfe, doch mit dem Recht, zu prüfen, zu kritisieren. Unbevormundet wollen sie sich ein neues Bild von der alten Heimat machen. Sie wollen über das in sich durchaus begründete, berechtigte Stadium der Gegenüberstellungen hinauswachsen: „so sah es damals aus — und das haben die Polen daraus gemacht". Sie ahnen, dass dieses Stadium in eine Sackgasse münden könnte. Hinauswachsen wollen sie über die bloße Anklage, die zwar verständlich ist, deren Untertöne des Hasses so durchaus menschlich, die aber die Zeichen der Unfruchtbarkeit tragen. Unsere ostpreußischen Studenten — dieser Gedanke drängt sich immer stärker auf — reifen innerlich dem zukunftweisenden Satz der Heimatvertriebenen-Charta entgegen, der die Absage an Rache und Gewalt proklamiert.

Nur eine Handvoll Studenten, wird unser kritischer Landsmann vielleicht sagen; vielleicht gehört er gar zu denen, für die die Studenten von heute nur aus zwei Sorten bestehen: ausgemergelte Arbeitstiere, die zur akademischen Futterkrippe drängen und strohhalmlutschende Boogie-Woogie-Halbstarke ...

Ein Abend, verbracht mit unseren Berliner ostpreußischen Studenten, würde ihn zwingen, seine Ansicht zu ändern.

Und das leider abgegriffene Wort von der Jugend, die unsere Zukunft ist, hier gebrauchen wir es gern, hier ist es weder Phrase noch Verführung. Die Zukunft selbst aber ist in drei Worten umrissen: Ostpreußen wird leben.

Soweit der Bericht eines Älteren, der an der Zusammenkunft in Berlin teilnahm. Was meinen unsere jungen Ostpreußen zu dem, was er hier sagt? Schreibt es uns, und schickt Eure Briefe an Frau Maria Elisabeth Franzkowiak, Düsseldorf-Heerdt, Pestalozzistraße 30.

 

Seite 12   „Die Jugend hat es viel schwerer …“

Der Name des Mädchens Anne Frank ist in den letzten Wochen und Monaten um die Welt gegangen. Er war in allen Zeitungen zu lesen, er stand auf den Theater-Plakaten, in den Buchläden, er klang im Radio auf und in den Gesprächen der Menschen auf der Straße.

 

Anne Frank: ein jüdisches Kind, in Frankfurt als Deutsche geboren, dann aber mit den Eltern nach Holland ausgewandert. Zur Zelt der Judenverfolgungen während der deutschen Besatzungszeit lebte sie in Amsterdam zwei Jahre lang versteckt in einem Hinterhaus, wurde von der Gestapo entdeckt und kam im März 1945, kurz vor Kriegsende, als Fünfzehnjährige im Konzentrationslager Bergen-Belsen ums Leben.. Inmitten von Hass und Verfolgung, Angst und erdrückender Enge schrieb sie ihr Tagebuch, das nun nach ihrem Tode weiterlebt als ein erschütterndes Zeugnis jener schweren Jahre.

 

Wer einmal im dunklen Theater saß und durch die atemberaubende Stille des Raumes die junge Stimme klingen hörte, so glühend und vorwärtsdrängend, so voller Leid und früher Liebeskraft, der vergisst sie nie wieder. Und vor allem die jungen Menschen sollten aufhorchen, ob sie nun jene grausame Zeit bewusst miterlebten, die Annes Tod wollte, — oder ob sie nur hin und wieder etwas darüber erzählen hörten. Da spricht ein Mädchen unserer Generation zu uns, und so sehr zieht sie uns in ihren Bann, dass wir alles miterleben: wie sie als dreizehnjährige aus ihrem Schulmädchendasein herausgerissen wird, wie sie in ihrem abgeschlossenen Versteck sich wundreibt an den täglichen Ärgernissen und Zwistigkeiten der übrigen sieben Menschen. Wie sie trotz Enge und Bedrückung, trotz Kälte und Hunger ihren Glauben an das Gute im Menschen nicht verliert. Wie sie hin- und herschwankt zwischen Mut und Todesangst, zwischen Hoffnung auf die Zukunft und der furchtbaren Realität.

 

„Wer behauptet", schreibt sie, „dass die Erwachsenen es hier im Hinterhaus viel schwerer haben als die Jugend, der macht sich sicher nicht klar, in wieviel stärkerem Maße die Probleme auf uns einstürmen, Probleme, für die wir vielleicht noch viel zu jung sind, die sich uns aber gewaltsam aufdrängen. Das ist das Schwierige an dieser Zeit: Ideale, Träume, schöne Erwartungen kommen bei uns nicht auf, oder sie werden, getroffen durch die greuliche Wirklichkeit, total zerstört. Es ist ein Wunder, dass ich all meine Hoffnungen noch nicht aufgegeben habe, denn sie scheinen absurd und unerfüllbar. Doch ich halte daran fest, trotz allem, weil ich noch stets an das Gute im Menschen glaube“.

 

Das Mädchen Anne hatte ein schweres Schicksal zu tragen, das sich nie mehr in der Geschichte wiederholen möge. Ihr Vater, der als einziger der Familie den Zusammenbruch des Nazi-Regimes überlebte, erhielt Hunderte von Briefen. Ein junger Deutscher schrieb ihm:

 

„Nehmen Sie von uns, der jungen Generation Deutschlands, das Versprechen, dass wir niemals vergessen wollen, was damals geschehen ist, und dass wir alles daransetzen werden, dass die Vergangenheit sich nie wiederholt!"

 

Annes Tagebuch ist aber noch mehr als ein erschütterndes Zeitdokument, mehr auch als die Auseinandersetzung eines heranwachsenden Mädchens mit dem Leben. Anne Frank steht da als Anklage gegen eine Welt, in der es noch immer junge Menschen hinter Stacheldraht gibt, eine Welt, in der immer noch wie damals (man braucht nur an Ungarn zu denken) Kinder und Jugendliche die Schrecken der Unterdrückung und Verfolgung erfahren müssen. Darum hat sie auch uns etwas zu sagen, die wir damals noch zu jung waren um zu verstehen, was Krieg und Vernichtung bedeuteten, aber die wir heute die Stimme dieses Kindes nicht überhören dürfen.

M.-E. Franzkowiak

„Das Tagebuch der Anne Frank", erhältlich als Taschenbuch der Fischer-Bücherei

 

Seite 12   Schneeballschlachten. Felix Dahn lobte die „wackeren Jungs von Ostpreußen"

Immer noch begeistern sich junge Leser an dem historischen Roman „Ein Kampf um Rom". Der Verfasser, Felix Dahn (1834 - 1912), schrieb dieses Buch wie die meisten seiner die frühgermanische Zeit behandelnden Werke in Königsberg. Er war 1872 an die Albertus-Universität als Professor berufen worden und las hier bis 1888 über deutsches Recht, Staatsrecht und Rechtsphilosophie; er ging dann an die Universität Breslau.

 

Mit der ostpreußischen Jugend stand der berühmte Dichter, dem auch die Würde des Rektors der Universität zuteilwurde, in herzlichstem Einvernehmen. Zeugnis hierüber gibt auch die lustige Schilderung von Schneeballschlachten mit den Schülern des Wilhelms-Gymnasiums in seinen „Erinnerungen", die fünf Bände umfassen und viele aufschlussreiche Berichte über seine Königsberger Zeit enthalten. Felix Dahn erzählt:

 

„Nur wenige Minuten nördlich von meiner Wohnung im Hinter-Tragheim lag das Wilhelms-Gymnasium: die jungen Helden kannten mich fast alle, da täglich unsere Wege sich kreuzten, wenn sie im Winter nach vier Uhr aus der Anstalt an meiner Wohnung vorbei nach Hause gingen und ich aus der Türe trat, in die Universität zu gehen.

 

Einmal nun fand ich bei dem Heraustreten, dass bei der täglichen Schneeballschlacht allzu viel Große über die Kleineren hergefallen waren und sie arg bedrängten: von Knabenzeit an ein leidenschaftlicher Schneeballwerfer, Kämpfer im allgemeinen und Vorfechter der bedrängten Unschuld: so auch in diesem Fall warf ich mich mit Leidenschaft und mit achillischem Erfolg für die Jüngeren in das Gefecht und brachte, ein Rächer der Kleinen, den Älteren eine an Kopf, Ohren und Antlitz — meinen alleinigen Zielen — empfindliche Niederlage bei. (Ach, wenn ich doch so zielsicher dichten wie werfen könnte!)

 

Aber nun hatte ich mir durch diesen Sieg den Winter-Frieden für immer verwirkt! Sowie ich um vier Uhr aus der Tür trat, fiel, falls nur irgend ballbaren Schnee Gott gewährte, ein ganzes Rudel von heimwärts trachtenden Gymnasiasten über mich her, denen es offenbar höherer Reiz war, den Professor Dahn zu werfen, als ihre Genossen. Einige hielten dann auch wohl zu mir. Das Ganze verlief aber in dem sonst um diese Zeit ziemlich menschenleeren Hinter-Tragheirn so nett, so liebenswürdig, so ohne jede Rohheit oder lärmende Ungebühr, dass ich mich täglich auf die Schneeballschlacht freute!

 

Hierbei muss ich auch diese Jugendstufe der Ostpreußen warm loben: von dem Hinter-Tragheim hinweg, an dem Theater vorbei, gelangte man sofort auf den Platz vor der Universität, auf dem die geheimsten Geheimräte, die theologischesten Theologen und die zopfigsten Zöpfe unter meinen Ämtsgenossen ihren nachmittäglichen Vertiefungsgang zu halten pflegten. Ein paarmal hatten mich nun die „Jungs" mit ihren Würfen bis auf diesen Platz verfolgt, über welchen Anblick einer meiner mir an Weisheit, namentlich aber an Würde, überlegensten Amtsgenossen und Missgönner vor Entrüstung in den Schnee zu sinken drohte. Ich sah nun aber auch selbst ein, dass, wenn der ‚ästhetische Versemacher', der sogar, ward er bei Aufführung seiner Stücke gerufen, auf der (+ + +) Theaterbühne erschien, nun auch noch öffentlich sich mit Gymnasiasten schneeballte, ein disziplinares Einschreiten gegen Dichtung, Nicht-indie-Kirche gehen und schneeballen ‚idealer Konkurrenz' nicht länger mehr herangehalten werden konnte. Ich stellte daher die Jungs und: ‚Jungs, — sagte ich — es wird — wie bisher — fortgeschneeballt: aber nur bis ans Theater. (Nicht mehr da, wo man's von der Universität aus sehen kann. Sonst komm ich in den Carcer‘.

 

Musterhaft haben sie's eingehalten, die wackeren ‚Jungs' von Ostpreußen. Hart abgeschnitten war der Fehde wildester Gang, sobald die Ecke des Universitätsplatzes erreicht war. Das ist gute, stramme, preußische, ostpreußische Zucht. Ich würde mich an Oder, Main und Isar nicht fest darauf verlassen, dass nicht die Lebhaftigkeit über die Strenge schlüge“.

 

Seite 12   Eine Mitarbeiterin unserer Jugendbeilage. Frau Franzkowiak in Düsseldorf (Foto)

Wie die Jugendbeilage auch gestaltet wird, eins wollen wir nicht in der Redaktion: dass sie ganz und gar von uns am Schreibtisch gemacht wird. Die jungen Ostpreußen sind zur Mitarbeit aufgerufen, sie vor allem sollen der Beilage das Gesicht geben. Wir haben eine junge Ostpreußin gefunden, an die sich unsere jungen Leser wenden können, wenn sie etwas zu sagen haben. Es ist Frau Maria Elisabeth Franzkowiak, geborene Bischoff, und sie wohnt in Düsseldorf-Heerdt, Pestalozzistraße 30.

 

So manchen schönen Beitrag hat sie unserem Blatt geliefert; jetzt aber wird es ihr eine Freude sein, zu lesen, was unsere jungen Ostpreußen für die Jugendbeilage zu schreiben haben. Sie hofft vor allem, dass das Steckenpferd-Preisausschreiben ihr viele Briefe bringen wird. Und hier stellt sie sich vor:

 

Meine Eltern waren beide Guttstädter Kinder und kannten sich von der Wiege an. Die Familien waren schon lange miteinander befreundet, und als bei den einen die Taufe des jüngsten Mädchens gefeiert wurde, stand da als Gast auch ein zwölfjähriger Junge an der Wiege und klemmte schüchtern seine Gymnasiastenmütze unter den Arm. Verachtungsvoll blickte er auf das winzige Etwas in den Kissen herab und dachte vermutlich an die nächste Klassenarbeit.

 

Das ist die Vorgeschichte. Aus dem Gyrnnasiasten wurde später der Guttstädter Amtrichter, aus dem winzigen Etwas seine Frau. Ich kam in dem kalten Winter 1928 zur Welt, und einige alte Tanten haben mir später oft versichert, wie leicht ich hätte erfrieren können. Mein Elternhaus stand an der Alle, nahe bei der Domkirche, und hier habe ich mit meiner Schwester in aller Ungebundenheit und Freiheit, die schönsten Kinderjahre verlebt. Als ich in die Sexta ging, begann der Krieg, aber vorerst merkten wir noch nicht viel davon. Mit dreizehn Jahren kam ich nach Braunsberg zur Elisabethschule. Haff und Meer wurden zum unvergesslichen Erlebnis.

 

Im Januar 1945 wurde allen jugendlichen Träumen ein unbarmherziges Ende gesetzt. Guttstadt und Braunsberg versanken in Schutt und Asche, und wir zogen mit dem Flüchtlingsstrom über Haff und Nehrung. Die Nachkriegsjahre in einem Dort bei Lübeck waren erfüllt vom Kampf um die notwendigsten Dinge: Nahrung, Kleidung, Wohnung, Brennmaterial. Ich konnte in Lübeck wieder zur Schule gehen und machte dort mein Abitur.

 

Danach durfte ich ein Jahr bei Freunden in London verbringen. Ich half im Haushalt und konnte die Abendvorlesungen der Universität besuchen. In den Sommermonaten ging‘s auf dem Fahrrad kreuz und quer durch England und Schottland.

 

In London lernte ich übrigens nicht nur Land und Leute näher kennen, sondern auch meinen Mann. In einer bekannten Heimschule an der Bergstraße waren wir nach unserer Hochzeit fünf Jahre lang tätig, mein Mann als Lehrer und ich bei der Betreuung der Kinder und Jugendlichen. Durch das gemeinsame Leben wurde ich mit den Sorgen und Problemen der Jugend vertraut.

 

Seit dem letzten Sommer versuchen wir, in Düsseldorf eine neue Heimat zu finden. Wir haben zwei Jungen, drei und vier Jahre alt. Der Vater ist Berliner, die Mutter Ostpreußin, sie selbst aber sind an der Bergstraße geboren und wachsen am Rhein auf.

 

Rest der Seite: Quiz-Ecke

 

Seite 13   Aus der landsmannschaftlichen Arbeit in …

BERLIN

Vorsitzender der Laudesgruppe Berlin: Dr. Matthee, Berlin-Charlottenburg, Kaiserdamm 83, „Haus der ostdeutschen Heimat“.

 

Termine

7. März, 19.30 Uhr, Bund ostpreußischer Studierender (BOST). Landesgruppe Berlin, Zusammenkunft im Klubhaus der Freien Universität, Berlin-Zehlendorf-West, Goethestraße 47/49.

 

2. März (wahrscheinlich ist der 7. März gemeint), 19.30 Uhr, Heimatkreis Königsberg / Bezirk Tempelhof. Bezirkstreffen; Lokal: Schultheiß. Berlin-Tempelhof, Tempelhofer Damm 113.

 

9. März, 20 Uhr, Heimatkreis Königsberg / Bezirk Kreuzberg. Bezirkstreffen; Lokal: Café Boldt, Berlin SW 61, Yorckstraße 80/81.

 

10. März, 15 Uhr, Heimatkreis Neidenburg/Soldau. Kreistreffen. Lokal: Ideal-Klause, Berlin-Neukölln, Mareschstraße 14. S-Bahn Sonnenallee. Bus A4.

 

10. März, 16 Uhr, Heimatkreis Memel, Heydekrug, Pogegen, Kreistreffen. Lokal: Parkrestaurant Südende, Steglitzer Straße 14/16, S-Bahn Südende, Bus A 32.

 

10. März, 18 Uhr, Heimatkreis Rößel. Kreistreffen. Lokal: Café Leopold. Berlin-Zehlendorf, Fischerhüttenstraße 113. U-Bahn Krumme Lanke.

 

16. März, 17 Uhr, Heimatkreis Rastenburg. Kreistreffen und Blütenfest. Lokal: Pilsner Urquell, Berlin-Wilmersdorf, Bundesplatz 2. S-Bahn Wilmersdorf, Bus A 16. Straßenbahn 74, 44.

 

16. März, 19.30 Uhr, Heimatkreis Königsberg / Bezirk Neukölln. Bezirkstreffen. Lokal: Berliner Kindl, Berlin-Neukölln, Berthelsdorferstraße 7, Ecke Donaustraße.

 

Ostpreußenabend an der Volkshochschule im Rahmen der Patenschaft des Bezirks Berlin-Steglitz

Als Auftakt zu dem Thema „Bi Fasteldanz un Fastelbeer", das Schulrat a. D. Erich Schattkowsky in der Aula der Wirtschaftsschule Steglitz behandelte, sang Alrun Bürkner das Lied „De Fasteldanz" von Erminia von Olfers-Batocki in der Vertonung von Erich Schattkowsky. Dann ging der Vortragende auf Sinn und Bedeutung der ostpreußischen Fastnacht ein. Ganz anders als das westdeutsche Karnevalstreiben und der süddeutsche Faschingstrubel, bei denen der ursprüngliche Sinn des Festes mehr und mehr verwischt und verdeckt worden ist, verliefen die Fastnachtstage in Ostpreußen. Vom fetten oder Weiber-Donnerstag an über den rußigen Freitag, den Sonntag Estomihi mit seinen bunten, lärmenden Umzügen und sinnigen Heischegängen und dem Montag ging es bis zum übermütigen Ausklang am Fastnachtsdienstag. Hier waren alle brauchtümlichen Begehungen wie auch sämtliche Fastnachtsgestalten unveränderte Überlieferungen aus den ältesten Zeiten deutschen Volkstums. So kann uns das ostdeutsche Fastnachtstreiben die Frage nach Ursprung und Sinn der Fastnacht klar beantworten. Alle fastnachtlichen Bräuche, wie auch die Gestalten der Maskerade, deuten diese Zeit als Vorfrühlingsfeier, als Fest der erwachenden Natur, des neuen, freudigen Werdens auf Gottes schöner Erde. Nur so sollte dieses Fest gesehen und gefeiert werden, auch fern der Heimat, im althergebrachten, ursprünglichen Sinne, in ehrfürchtiger Rückschau auf das überkommene Erbe der Väter. In diesem Zusammenhange verwies der Vortragende auf die von ihm verfasste, im Milte-Verlag Königsberg erschienene Szenenfolge „Hopsa in die Fasnacht". Im Verlaufe des Vortrages sang Alrun Bürkner, von Erich Schattkowsky am Flügel begleitet, ostpreußische Fastnachtsweisen. Tanz- und Frühlingslieder, darunter das Einzugslied der Bügeltänzer, die Polka „Gröttketeller“ („Flödatee, Flödatee, Mutta, mi deiht de Buuk so weh …“),  den Ländler „De leewe Mond" und den Fastnachtstanz „Seht mal an mein rosa Kleid". Die Sängerin, die mit der vollendeten Beherrschung der plattdeutschen Mundart als einer neuen Seite ihres Könnens überraschte, erntete zusammen mit dem Vortragenden langanhaltenden Beifall.

 

HAMBURG

Vorsitzender Landesgruppe Hamburg: Hans Kuntze, Hamburg-Billstedt, Schiffbeker Weg 168. Telefon 73 33 49; Geschäftsstelle: Hamburg 13, Parkallee 86, Telefon 45 25 41/42: Postscheckkonto Hamburg 96 05.

 

Um den Landsleuten einmal Gelegenheit zu geben, einige frohe Stunden miteinander zu verleben, wird die Landesgruppe Hamburg in beiden Sälen der Elbschloßbrauerei, Hamburg-Nienstedten, am Sonnabend, dem 9. März, ab 19 Uhr ein Kappenfest veranstalten, zu dem alle Landsleute mit ihren Angehörigen und Gästen hiermit eingeladen werden. Für flotte Musik und gute Unterhaltung ist gesorgt. Gute Laune muss jeder mitbringen! Eintritt für Mitglieder im Vorverkauf 2 DM, Abendkasse 3,50 DM. Vorverkauf bei der Landesgruppe Hamburg 13, Parkallee 86 und bei allen Bezirksobleuten. Rückfahrmöglichkeit mit Sonderbussen bis Hamburg-Hauptbahnhof ist sichergestellt.

 

Bezirksgruppenversammlungen

Es wird gebeten, zu allen Bezirksgruppenversammlungen die Mitgliedsausweise mitzubringen.

 

Bergedorf: Dienstag. 5. März, 20 Uhr, im Gemeindesaal der Petri-und-Paul-Kirche, Bergedorf, Filmvorführung „Land unter dem Kreuz".

 

Fuhlsbüttel: Dienstag, 5. März, 20 Uhr, im Landhaus Fuhlsbüttel, Brombeerweg 1. Monatszusammenkunft mit Referat von Oberregierungsrat Oelze. Leiter des Amtes für Vertriebene der Hansestadt Hamburg. Um zahlreichen Besuch wird gebeten.

 

Elbgemeinden: Sonnabend, 9. März, ab 19 Uhr nehmen wir teil am Kappenfest der Landesgruppe in der Elbschloßbrauerei

 

Altona: Sonnabend, 16. März, 19.30 Uhr, in allen Räumen des Hotels „Stadt Pinneberg", Altona, Königstraße 260, Kappenfest. Unkostenbeitrag 50 Pf. Kappen bitte mitbringen.

 

Eimsbüttel: Sonnabend, 16. März. 19.30 Uhr, im Lokal Heusshof, Fruchtallee 136 a. Lichtbildervorführungen: Königsberg, Danzig, Rominten, Masuren. Anschließend geselliges Beisammensein.

 

Kreisgruppenversammlungen

Heillgenbeil: Sonnabend, 2. März. 20 Uhr, in der Alsterhalle, An der Alster 83. Kappenfest. Kappen bzw. Kostüme bitte mitbringen.

 

Insterburg: Wir schließen uns der Veranstaltung am 9. März in der Elbschloßbrauerei an.

 

Memel, Heydekrug, Pogegen: Sonntag, 3. März, 16 Uhr, in den renovierten Räumen unseres Versammlungslokals Frascati, Osterstraße, Ecke Methfesselstraße, Jahresmitgliederversammlung mit Vorstandswahl und wichtigen Erklärungen zur Heimatpolitik. Anschließend geselliges Beisammensein mit Vorträgen. Kappen bitte mitbringen; sie sind auch im Lokal zu haben. Um pünktliches Erscheinen wird gebeten.

 

Treuburg: Sonnabend, 9. März, ab 19 Uhr, in der Gaststätte Steenbuck, Hamburg 1,. Beim Schlump Nr. 29. Kappenfest.

 

Gerdauen: Sonnabend, 16. März, 19.30 Uhr, im Lokal Heusshof, Fruchtallee 136a, Lichtbildervorführungen; Königsberg, Danzig, Rominten, Masuren, anschließend geselliges Beisammensein.

 

Unsere Jugend trifft sich

In der Zeit vom 21. bis 31. Juli wird die ost- und westpreußische Jugend in der DJO Hamburg ein Sommerlager in der Lüneburger Heide durchführen. Anmeldungen bei den Jugendgruppen und der Geschäftsstelle.

 

Altona: Jugendgruppe: Heimabend alle vierzehn Tage Mittwoch, 19.30 – 21.30 Uhr, Jugendheim Altona, Bahrenfelder Straße 131, Hof. Nächstes Treffen am 6. März. – Kindergruppe: Heimabend jeden Donnerstag um 16 Uhr im Jugendheim Altona, Bahrenfelder Straße 131, Hof.

 

Barmbek: Jugendgruppe: Heimabend jeden Donnerstag von 18.30 bis 20.30 Uhr im Jugendheim, Wittenkamp 17 a.

 

Eimsbüttel: Kindergruppe: Heimabend jeden Dienstag ab 16 Uhr im Heim der offenen Tür, Bundesstraße 101.

 

Eppendorf: Jungen und Mädel zwischen acht und dreizehn Jahren jeden Mittwoch von 17 bis 18.30 Uhr im Gorch-Fock-Heim, Loogestraße 21 (U-Bahnhof Kellinghusenstraße). — Blockflötengruppe von 18.30 bis 19 Uhr, Jungen und Mädel ab 14 Jahren von 19 bis 21 Uhr im gleichen Heim.

 

Elbgemeinden: Unsere Kinder und Jugendlichen schließen sich den Veranstaltungen in Altona an.

 

Fuhlsbüttel: Kindergruppe: Jeden Montag von 17.30 bis 19.30 Uhr in der Schule Ratsmühlendamm.

 

Harburg-Wilhelmsburg: Jugendgruppe: Heimabend alle vierzehn Tage am Mittwoch ab 19.30 Uhr im Jugendheim Winsener Straße, nächstes Treffen am 13. März, sowie alle vierzehn Tage im Gymnastiksaal der Schule Eissendorfer Straße 26. Nächstes Treffen 7. März um 19.30 Uhr. — Kindergruppe: Jeden Freitag von 16 bis 18 Uhr in der Schule Eissendorfer Straße 26.

 

Junge Spielschar Ostpreußen

Jeden Montag, 20 Uhr, in der Turnhalle Winterhuder Weg 128/129 Kreis für Volkstanz und gesellige Tänze. — Alle vierzehn Tage, 19.30 Uhr, bei Egon Bannis, Hamburg 26, Hammer Weg 34 IV., Musischer Kreis, nächstes Treffen am 6. März. — Heimabend alle vierzehn Tage. 19.30 Uhr, im Heim der offenen Tür, Hamburg 43, Lothringer Straße 18, nächstes Treffen am 14. März.

 

SCHLESWIG-HOLSTEIN

Vorsitzender der Landesgruppe Schleswig-Holstein: Fritz Schröter, Kiel, Holstenstraße 16 II.

 

Lübeck. Am Sonnabend, dem 2. März. Wird die Heimatkreisgruppe Königsberg-Stadt einen Faschingsball in beiden Sälen des Hauses Deutscher Osten veranstalten. Eintrittskarten sind auf der Geschäftsstelle der Landsmannschaft, Hüxtertorallee Nr. 2 und bei Landsmann Lemke, Hüxstraße 113, bis Sonnabend, 2. März, zu haben. Die Mitgliederversammlung der Heimatkreisgruppen Königsberg-Stadt und Fischhausen fällt dafür im Monat März aus. — Die Heimatkreisgruppen Bartenstein, Heiligenbeil, Pr.-Eylau und Rastenburg laden zu einem Kappenfest am 16. März, 20 Uhr, im Haus Deutscher Osten ein. Landsleute der übrigen Heimatkreisgruppen sind als Gäste willkommen. Kappen sind am Saaleingang erhältlich. — Dienstag, den 19. März, 15 Uhr, Hausfrauen-Nachmittag für alle ostpreußischen Hausfrauen im Haus Deutscher Osten mit der Aufführung des Märchenspiels „Die Zauberziehharmonika". — Auf der letzten Mitgliederversammlung der Heimatkreise Königsberg- Stadt und Fischhausen am 5. Februar und dem Hausfrauen-Nachmittag am 19. Februar wurde das von Landsmann Simpson zusammengestellte Tonbild „Ostpreußenland unter dem Kreuz" gezeigt. Auf beiden Veranstaltungen wurde der Film mit regem Interesse und großem Beifall aufgenommen. Am Schluss der Veranstaltungen wurde Landsmann Simpson herzlich gedankt; es wurde hervorgehoben, dass dieses Tonbild unbedingt jeder Ostpreuße gesehen haben müsse.

 

 

Kaltenkirchen. Auf der Jahreshauptversammlung gab der 1. Vorsitzende, Karl Fischer, einen Bericht über die Arbeit des vergangenen Jahres. Für die Zukunft soll Wert auf weitere Mitgliederwerbung gelegt werden, ferner ist die Gründung einer Jugendgruppe und der Aufbau der Frauengruppe vorgesehen. Die Vorstandswahlen hatten folgendes Ergebnis: 1. Vorsitzender Fischer; 2. Vorsitzender Meinke; Kassenleiter Bruß, Landsmann Milkereit. MdL und Mitglied des Kreistages Segeberg, sprach über Probleme der Vertriebenen und betonte, dass vor allem die Jugend für die heimatpolitische Arbeit gewonnen werden müsse.

 

NIEDERSACHSEN

Vorsitzender der Landesgruppe Niedersachsen: Arnold Woelke, Göttinnen, Keplerstraße 26. Telefon 2 47 01; Geschäftsstelle: Hannover, Humboldtstraße 21/22 (Hofgebäude). Tel. 13 221.

 

Hannover. Jahreshauptversammlung der Kreisgruppe am 11. März, 20 Uhr, in der Schloßwende am Königsworther Platz. Auf der Tagesordnung stehen u. a. Jahresbericht, Kassenbericht und Kassenprüfungsbericht und Neuwahl des Vorstandes. — Die Gruppe der Insterburger in Hannover wird sich zum siebenjährigen Stiftungsfest am 10. März, 16.30 Uhr, in der Schloßwende am Königsworther Platz treffen.

 

Göttingen. Am Montag, dem 11. März, 20 Uhr, im großen Saal des Deutschen Gartens: Filmabend in Zusammenarbeit mit der Bundesgeschäftsstelle des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge, Kassel, mit der Vorführung des Tonfilmes „Tobruk" sowie eines Tonbildes in Farbe „Gräber an den Straßen Europas". — Nach einem Bericht über eine rege und erfolgreiche Arbeit im Jahre 1956 wurde der bisherige Vorstand auf der Jahreshauptversammlung einstimmig wiedergewählt. Der geschäftsführende Vorstand besteht aus den Landsleuten Woelke (1. Vorsitzender). Schadewinkel (2. Vorsitzender). Hoffmann (Kassenwart). Bodeit (Beisitzer). Der Tätigkeitsbericht wurde, wie bereits in den Vorjahren, durch viele Lichtbilder, welche die zahlreich versammelten Landsleute an gemeinsame Arbeit und gemeinsame Erlebnisse des Vorjahres erinnerten, illustriert. Zwei Tonfilme „Land in der Stille" und „Die Rominter Heide“ sowie Darbietungen der Ostpreußenkapelle vervollständigten das Programm.

 

Moringen (Solling). Der bunte Heimatabend am 13. Februar vereinte die Landsleute zu einigen frohen Stunden. Bei Gesang, Humor und Tanz blieben die Mitglieder lange beisammen.

 

Hildesheim. Jahreshauptversammlung mit Neuwahl des Vorstandes am 5. März, 20 Uhr, in der „Alten Münze". Es spricht der 2. Vorsitzende der Landesgruppe, Landsmann Kehr. Am gleichen Abend Abiturientenfeier mit Überreichung der Alberten. — Das Kappenfest der Gruppe führte die Landsleute zu einigen fröhlichen, geselligen Stunden zusammen.

 

Duderstadt. Die Landsleute fanden sich am 17. Februar zu einem Bunten Heimatabend mit ostpreußischem Humor und froher Geselligkeit zusammen.

 

Soltau. Auf der Jahreshauptversammlung der Gruppe im Februar wurde der bisherige Vorstand einstimmig wiedergewählt. Er setzt sich wie folgt zusammen: 1. Vorsitzender Walter Hamann. 2. Vorsitzender Helmut Kirstein. Kassierer Kurt Schulz. Nach Erledigung des geschäftlichen Teils verbrachten die Landsleute bei Fleck und ostpreußischem Humor einige frohe Stunden. – Die Mitgliederversammlungen finden jeden Mittwoch nach dem 1. des Monats im Gasthaus Hagen statt.

 

Fürstenau. Am 2. März sind die Mitglieder zum Stiftungsfest nach Bramsche eingeladen. – Am 9. März nächste Monatsversammlung . – Am 12. März der bereits angekündigte Farblichtbildervortrag mit Tonband „Heimat hinter Oder und Neiße“. – Fast einhundert Mitglieder unternahmen einen Ausflug zum nahegelegenen Bippen. Im Ostpreußenlokal Neusitzer begrüßte der 1. Vorsitzende, Rektor Strehlke, die Landsleute und sprach die Erwartung aus, dass für das Bundestreffen am 19. Mai in Buchum eine rege Beteiligung der Mitglieder erfolgen werde. Der Kulturreferent der Kreisgruppe, Rektor Klinke, fand mit seinem Vortrag „Streifzug durch die Geschichte Ostpreußens“ reges Interesse. Den Abschluss des Abends bildeten Vorträge in heimatlicher Mundart.

 

Bramsche. Am Sonnabend, dem 2. März, 20 Uhr, Stiftungsfest der Gruppe im Lokal Wiederhall. Um 17 Uhr im gleichen Lokal außerordentliche Sitzung des Vorstandes der Kreisgruppe.

 

Oldenburg (Oldbg.). Mitgliederversammlung mit Lichtbildervortrag „Wanderung durch das südliche Ostpreußen" am Donnerstag, dem 7. März, 20 Uhr, im Lokal Dietrichs „Gute Stuben". Nadorster Straße 120 (nicht in der Baumgartenstraße).

 

Leer. Auf der Jahreshauptversammlung ergab der Arbeitsbericht einen Mitgliederzuwachs von 127 Landsleuten im vergangenen Jahr. Landsmann Reinhardt dankte allen, die sich für das Gelingen der Veranstaltungen eingesetzt hatten. Sein besonderer Dank galt Landsmann Scholber, dem Dirigenten des volkstümlichen Orchesters „Heimatklänge" und dessen Mitarbeitern. An sechzehn Abenden hat das Orchester, dem zehn Erwachsene und dreißig Jugendliche angehören, die Zuhörer mit seinen Darbietungen erfreut. Auch der Chor mit seinen dreißig Sängern hat unter Leitung seines Dirigenten Otto Klymzack in der Pflege des heimatlichen Liedgutes Beachtliches geleistet. Für Orchester und Chor werden dringend Nachwuchskräfte gesucht. Die Neuwahl des Vorstandes hatte folgendes Ergebnis: 1. Vorsitzender Landsmann Reinhardt. Stellvertreter Rechtsanwalt Grenz. Kassenführer Landsmann Wendt. Landsmann Völker hielt einen Vortrag über die Entstehung des polnischen Staates.

 

Elze. Am 16. Februar fand in der Gaststätte Gundelach die Jahreshauptversammlung der Gruppe statt. Nach einleitenden Begrüßungsworten und der Totenehrung durch den 1. Vorsitzenden G. Ziemer erstattete der Schriftführer G. Kories den Jahresbericht und anschließend einen Bericht über den Verlauf der im September vorigen Jahres in Hannover stattgefundenen Delegiertenversammlung der Landesgruppe Niedersachsen. Die Mitglieder der Gruppe stimmten darauf dem Anschluss an den VdL zu. Bei der Neuwahl des Vorstandes wurden gewählt zum 1. Vorsitzenden Johannes Barkowski (früher Königsberg Pr.). 2. Vorsitzenden Emil Baschek (früher Ortelsburg). Schriftführer Gustav Kories (früher Insterburg). Kassenwart Harns Joswig (früher Johannisburg), zur Kulturreferentin Frieda Breda (früher Osterode).

 

NORDRHEIN - WESTFALEN

Vorsitzender der Landesgruppe Nordrhein-Westfalen: Erich Grimoni, (22a) Düsseldorf 10, Am Schein 14. Telefon 6 24 14.

 

Düsseldorf. Familienabend am Freitag. 8. März, ab 19 Uhr im Lokal Konietzko, Haroldstraße, verbunden mit einem Fleckessen. — Treffen der Goldaper am Sonnabend, 9. März, 19 Uhr, im „Haus des jungen Mannes" in der Graf-Adolf-Straße. — Freitag. 15. März, 20 Uhr, im Café Baader (früher Allenstein) erstmalig geselliges Beisammensein der Landsleute aus Düsseldorf und Umgebung aus dem Regierungsbezirk Allenstein. — Frauengruppe Dienstag, 19. März, 20 Uhr, im „Treuen Husar". Kavalleriestraße. — Kulturveranstaltung dieses Monats für sämtliche Landsmannschaften: Mittwoch, 27. März, 20 Uhr, lädt, der Ostpreußenchor Düsseldorf zu einem großen Chorkonzert in der Aula des Staatlichen Görres-Gymnasiums, Düsseldorf, Bastionstraße 51 (Nähe Königsallee) ein. Zum Vortrag gelangen ostdeutsche, insbesondere ostpreußische Volkslieder aus dem bekannten Werk des Kirchenmusikdirektors und Königsberger Domorganisten Herbert Wilhelmi. Um recht zahlreichen Besuch dieses musikalisch interessanten und wertvollen Kulturabends wird gebeten, Unkostenbeitrag 50 Pfennig.

 

Düsseldorf. Am Dienstag, dem 19. März, 20 Uhr, Treffen aller ostpreußischen Frauen im Lokal „Treuer Husar", Jürgensplatz 40 (zu erreichen mit den Linien 9 und 26 bis Polizeipräsidium).

 

Duisburg. Auf der Kreisdelegiertentagung am 17. Februar sprach der Vorsitzende der Kreisgruppe. Harry Poley, über Fragen der Heimatpolitik. Er nahm Stellung gegen die von verschiedenen Seiten betriebene Verzichtpolitik und betonte die Notwendigkeit eines festen landsmannschaftlichen Zusammenschlusses gegenüber diesen Angriffen. Im Geschäftsbericht wurde festgestellt, dass die Zahl der Mitglieder sich vergrößert hat und dass die Zusammenarbeit ausgezeichnet gewesen ist. Sozialreferent Hilger berichtete, dass er in vielen Fällen die Landsleute in Lastenausgleichs- u. Rentenfragen beraten konnte und betonte, dass die Sozialarbeit noch mehr als bisher zu einem Bestandteil der landsmannschaftlichen Arbeit werden müsse. Die Frauenreferentin. Frau Staffenski, berichtete über das Entstehen zweier neuer Frauengruppen in Duisburg-Nord und in Hamborn und hob die vorbildliche kulturelle Arbeit der Frauengruppe Stadtmitte hervor. Auf dem Gebiet der Jugendarbeit sind Fortschritte zu verzeichnen; wie aus dem Bericht des Jugendreferenten, Grigo, hervorging. Landsmann Harry Poley wurde einstimmig zum 1. Vorsitzenden der Kreisgruppe wiedergewählt. Stellvertretende Vorsitzende wurden Landsmann Baubkus und Dr. Gugat. Schriftführer Landsmann Rautenberg. Schatzmeister Landsmann Lorenz.

 

Essen-Werden und Heidhausen. Die Jugendgruppe Allenstein in der DJO lädt Landsleute und Freunde zum Heimatfilmabend am 3. März, 16 Uhr, in der Fischlaker Schule ein. Es werden folgende Tonfilme gezeigt: Königsberg, Masuren und „Ostpreußen – Mensch und Scholle“. Eintritt frei.

 

Bochum. Auf der Jahreshauptversammlung der Kreisgruppe gab der 1. Vorsitzende B. Elke einen umfassenden Bericht über die geleistete Arbeit der Kreisgruppe im vergangenen Jahre. Durch ihre Verbindung mit den heimattreuen Ost- und Westpreußen ist sie auf einen Mitgliederstand von mehr als 2000 Landsleuten gestiegen. Im Mittelpunkt der Arbeit für das Jahr 1957 steht das Bundestreffen, das vom 17. bis 19. Mai in Bochum stattfinden wird. Besonders begrüßt wurden zwölf kürzlich in den Westen gekommene Landsleute. Auf ihren Tischen standen Geschenkkörbe der Frauengruppe. Den Höhepunkt des Abends bildete die Überreichung eines Tischwimpels durch die Frauenführerin Frau Gehrmann. Dieser kostbare Wimpel ist in der Frauengruppe selbst gefertigt worden. Vorsitzender Elke fügte dem Jahresrückblick einen Bericht über die unvergessene Heimat an. Die Veranstaltung wurde umrahmt durch Gesangsvorträge der Frauengruppe und Darbietungen einer Jugendtanzgruppe. In den neuen Vorstand wurden einstimmig gewählt: 1. Vorsitzender B. Elke, als 2. Vorsitzende F. Großmann und A. Piontek. Schriftführer E. Buttler. Kassierer F. Gehrmann. Die Kreisgruppe verfügt über eine Frauengruppe und drei Jugendgruppen. Nach dem offiziellen Teil gab es ein unterhaltsames Programm. — Am 21. Februar überraschte die Kreisgruppe ihre Mitglieder mit einer Modenschau, bei der es Kaffee und Kuchen gratis gab. — Am 1. März wird um 20 Uhr im Industrie-Hotel, Herner Straße 53, ein ostpreußischer Fastnachtsball veranstaltet. Tanz bis morgens früh. Karten sind im Vorverkauf bei dem Kassierer F. Gehrmann, Bochum, Nordring 65, zu haben.

 

Rheydt. Auf dem letzten Heimatabend begrüßte Landsmann ??? (unlesbar) als Gäste Vertreter der Ostdeutschen Heimatstreuen, deren Gemeinschaft bereits 37 Jahre besteht und seit langer Zeit eng mit der Landsmannschaft zusammenarbeitet. Kulturwart Dombrowski berichtete über die heutigen Zustände im südlichen Ostpreußen. Die Jugendgruppen der Ostpreußen und der Pommern erfreuten die Landsleute mit musikalischen Darbietungen und Volkstänzen.

 

Alsdorf. Auf dem letzten Heimatabend rief Bezirksobmann Horst Foerder, Aachen, die Landsleute auf, ihre angestammte Heimat nie zu vergessen und die alten Bräuche weiter zu pflegen. Mit dem Laienspiel „Das blaue Wunder" von Ruth Geede trat die neugegründete Bezirksspielschar unter der Leitung von Horst Foerder zum ersten Mal an die Öffentlichkeit. Alle Spieler ernteten reichen Beifall. Die Kapelle der Siebenbürger Sachsen spielte Heimatlieder und Märsche; ostpreußischen Humor brachten Fräulein Bischoff und die Landsleute Dulies und Foerder zu Gehör.

 

Hoengen. Am Sonntag, dem 10. März, 19 Uhr, in der Gaststätte Wiertz, Dreieck, erster Heimatabend mit Gründung einer landsmannschaftlichen Gruppe. Es sprechen die Landsleute Foerder und Bischoff. Außerdem ist eine Gedenkstunde anlässlich des Geburtstages von Agnes Miegel vorgesehen sowie musikalische Darbietungen und ein geselliges Beisammensein. Alle Landsleute aus Hoengen, ???dorf (unlesbar) und Umgebung sind mit ihren Angehörigen herzlich eingeladen.

 

RHEINLAND-PFALZ

Vorsitzender der Landesgruppe Rheinland-Pfalz: Landrat a. D. Dr. Deichmann, Koblenz, Simmerner Straße 1, Ruf 3 44 08. Geschäftsführung und Kassenleitung: Walter Rose, Neuhäusel (Westerwald), Hauptstraße 3.

 

Koblenz. Am 3. März, 18.11 Uhr, Vertriebenenball im Hotel „Hohenzollern", Hohenzollernstraße. Alle Landsleute sind herzlich eingeladen.

 

BADEN-WÜRTTEMBERG

Vorsitzender der Landesgruppe Baden-Württemberg: Hans Krzywinski, Stuttgart-W, Hasenbergstraße 43. Zweiter Vorsitzender: Regierungsrat de la Chaux, Reutlingen, Karlstraße Nr. 19.

 

Reutlingen. Am Mittwoch, dem 6. März, 20 Uhr, im großen Saal der Volkshochschule am Markt, Agnes-Miegel-Abend, veranstaltet von der Volkshochschule in Verbindung mit der Gruppe. Die Schauspielerin und Rezitatorin Lily von der Heydt, bekannt vom Stadttheater Memel und vom Reichssender Königsberg, wird aus den Werken von Agnes Miegel lesen. Eintrittspreis für Heimatvertriebene 50 Pfennig. Eintrittskarten an der Abendkasse und bei der Vorverkaufsstelle, Uhrmachermeister Alfred Kriese, Karlstraße 26. Mitglieder erhalten gegen Vorlage ihres Ausweises Eintrittskarten zu ermäßigten Preisen.

 

Ellwangen (Jagst). Auf dem Faschingsabend des Ostdeutschen Heimatbundes verlebten Mitglieder und Gäste, einige fröhliche Stunden. Der Chor der vereinten landsmannschaftlichen Gruppen sang heitere Lieder, die DJO trug durch Kurzszenen und eine Verlosung zum Gelingen des Abends bei.

 

Kornwestheim. Auf der Faschingsveranstaltung am 16. Februar spielte die Kapelle der Landsmannschaft. Viele Landsleute und Einheimische hatten sich zu einigen fröhlichen Stunden mit ostpreußischem Humor zusammengefunden.

 

Trossingen. Der 1. LVO-Vorsitzende, Dr. Schienemann aus Tuttlingen, schlug auf einem Heimatabend vor, sich auch in Trossingen organisatorisch enger zusammenzuschließen, um dadurch die Durchführung weiterer Veranstaltungen nordostdeutschen Charakters zu gewährleisten. Es stellten sich drei Verbindungsleute zu Ordensland zur Verfügung und die LVO konnte zwei weitere Abende für Trossingen in Aussicht nehmen. Die Termine liegen noch nicht fest; vorgesehen sind ein Lichtbildervortrag des LVO-Kreisvorsitzenden „Deutschland zwischen Ost und West“, dann ein öffentlicher Abend „Am großen Strom“ mit Gesang und Rezitationen. Der Aufbau einer LVO-Ortsgruppe Trossingen mit landsmannschaftlichen Untergruppen und eigenen Obleuten ist geplant.

 

BAYERN

Vorsitzender der Landesgruppe Bayern eV: Rechtsanwalt Heinz Thieler, München 23, Trautenwolfstraße 5/0, Telefon 33 85 60. Postscheckkonto-Nr. 213 96 PSA München.

 

Hof (Saale). An Stelle der üblichen Monatsversammlung wurde dieses Mal von der Gruppe eine Faschingsfeier veranstaltet. Musik, Tanz, eine Tombola und heimatlicher Humor ließen die Landsleute einige frohe Stunden verleben. Der zweite Teil des Abends wurde gemeinsam mit der landsmannschaftlichen Gruppe der Oberschlesier gefeiert.

 

Weiden (Opf.). Auf der Jahreshauptversammlung sprach der 1. Vorsitzende, Gustav Turner, über die fruchtbare Arbeit im abgelaufenen Jahre. Er hob hervor, dass es Aufgabe der Landsmannschaft bleiben müsse, den Gedanken an die Heimat und den Glauben an eine Rückkehr nie versiegen zu lassen. Kulturwart Werner Gayk ging auf die einzelnen Veranstaltungen im abgelaufenen Jahre ein und betonte die Bedeutung des Anschlusses der Gruppe an den Bezirks- und Landesverband. Die Vorstandswahlen hatten folgendes Ergebnis: 1. Vorsitzender Gustav Turner; 2. Vorsitzender Otto Kroll; Kassierer Fritz Sankat; Kulturwart Werner Gayk.

 

Dachau. Auf der letzten Monatsversammlung sprach der 1. Vorsitzende, Dehn, über die unverantwortlichen Äußerungen des Ersten Bürgermeisters von Hamburg, Dr. Sieveking. Mit Genugtuung wurde von den Landsleuten der Offene Brief des Sprechers der Landsmannschaft. Dr. Gille, zur Kenntnis genommen. Der Vorsitzende des Bezirks Oberbayern, Dr. Schlusnus, hielt einen Lichtbildervortrag über den deutschen Osten.

 

Traunstein (Obb.). Jahreshauptversammlung am 3. März, 15 Uhr, im Aubräukeller. Der Vorsitzende des Bez. Oberbayern, Dr. Walter Schlusnus, wird einen Lichtbildervortrag über das Thema „Quer durch Ost- und Westpreußen" halten. — Auf der Faschingsfeier am 9. Februar verlebten die Landsleute bei Humor und froher Musik einige gesellige Stunden.

 

Bad Aibling. Auf der Jahreshauptversammlung berichtete der 1. Vorsitzende, Fritz Krosta. über die Arbeit im vergangenen Jahr. Zum 1. Vorsitzenden wurde Fritz Krosta wiedergewählt: 2. Vorsitzender wurde Albert Sommer. Kassenwartin Erika Kuschinskv. Landsmann Krosta wandte sich gegen die Äußerungen von Politikern, die den Versuch machten, die deutschen Ostgebiete abzuschreiben. Der Vorsitzende des Bezirksverbandes Oberbayern, Dr. Schlusnus, hielt einen Vortrag mit Lichtbildern über das Thema „Der deutsche Mensch im Osten": reicher Beifall dankte ihm für seine aufschlussreichen Ausführungen.

 

Seite 14   Wir gratulieren …

zum 99. Geburtstag

am 7. März 1957, Postsekretärwitwe Auguste Jaehnke, geb. Franz, aus Tilsit, jetzt in (20 b) Schliestedt über Schöningen. Die Landsmannschaft Ostpreußen beglückwünscht Frau Jaehnke herzlich zum Eintritt in das hundertste Lebensjahr und wünscht ihr Gesundheit und Gottes Segen.

 

zum 96. Geburtstag

am 5. Februar 1956, Frau Mathilde Naujoks, aus Liebenfelde, Kreis Labiau, Wehlauer Straße, jetzt bei ihren Töchtern Auguste und Martha in Bremerhaven, Süderwürden 8. Die Jubilarin erfreut sich guter Gesundheit.

 

zum 93. Geburtstag

am 22. Februar 1956, Frau Berta Sturmhoebel, aus Memel, jetzt im Altersheim „St.-Thomas-Moris-Haus" in Aßmannshausen (Rhein), Rheinallee 9.

 

am 5. März 1957, Witwe Heinriette Ollech, aus Pustnick, Kreis Sensburg, jetzt bei ihrer Tochter Olga Gawlick, Hamburg-Bramfeld, Weidkoppel 324.

 

zum 92. Geburtstag

am 3. März 1957, Altbauer Johann Kozian, aus Hardichhausen, Kreis Neidenburg, jetzt bei seinem Sohn Gustav in Datteln, Kreis Recklinghausen, Wittener Straße 69 b.

 

zum 91. Geburtstag

am 1. März 1957, Altbäuerin Louise Schlaugat, aus Tautschillen, Kreis Darkehmen, jetzt bei ihrer jüngsten Tochter Gertrud in der sowjetisch besetzten Zone. Ihre Anschrift ist durch ihre Tochter Maria Kewersun, (24 a) Ahrensburg, Rotdornweg 14, zu erfahren.

 

am 8. März 1957, Landwirt Friedrich Kruska, aus Weißenburg, Kreis Sensburg. Seit 1894 lebte er in Salza, wo er viele Ehrenämter innehatte. Seine heutige Anschrift in der Heimat ist durch seinen Bruder, Christoph Kruska, Itzehoe, Buschkamp 15, der am 10. Mai 1957, sein 84. Lebensjahr vollendet, zu erfahren, oder durch seine einzige Tochter Ida Reimann, (24) Dörpstedt, Kreis Schleswig.

 

zum 90. Geburtstag

am 17. Februar 1957, Landsmann Theodor Godau, ehemals Kaufmann und Hotelier in Palmnicken und Angerburg, später in Danzig. Er wurde in Copjeiten, Samland, geboren. Seit 1951 lebt er in Westerstede, Kreisaltersheim. Vertreter der Kreis- und Gemeindeverwaltung Westerstede und seine Landsleute überbrachten dem wegen seines urwüchsigen ostpreußischen Humors beliebten Jubilar herzliche Glückwünsche. Seine überlebenden vier Kinder, dreizehn Enkel und sieben Urenkel, bei denen Landsmann Godau seinen Geburtstag feierte, leben im Oldenburger Land.

 

am 27. Februar 1957, Frau Auguste Oerke, aus Kaimen, Kreis Labiau, jetzt bei ihren drei Töchtern in Wistedt 28, Kreis Bremervörde.

 

zum 89. Geburtstag

am 28. Februar 1957, Schneidermeister i. R. Wilhelm Dröse, aus Hirschfeld, Kreis Pr.-Holland, jetzt in Deichsende 147, Kreis Wesermünde, bei seinem Sohn Kurt.

 

zum 88. Geburtstag

am 8. März 1957, Frau Martha Czygan, Witwe des Stadtverwaltungsoberinspektor Wilhelm Czygan, aus Königsberg, jetzt in Uelzen/Hannover, Am Anger 5 I.

 

zum 87. Geburtstag

am 23. Februar 1957, Frau Auguste Teschner, geb. Beyer, aus Insterburg-Sprindt, Bismarckstraße 124, jetzt bei ihrer Tochter Lisbeth Gerhardt in Otterndorf/NE, Land Hadeln, Stephanstraße 13.

 

zum 86. Geburtstag

am 21. Februar 1957, Zollsekretär i. R. Adolf Kelbch, aus Königsberg, Baczkostraße 33, jetzt in (13 a) Mainleus 295 (Oberfranken)

 

am 27. Februar 1957, Witwe Marie Wietrzychowski, geb. Rostek, aus Buchwalde bei Osterode, jetzt bei ihrer Tochter Minna Müller in der sowjetisch besetzten Zone. Sie ist durch Walter Brückner, Havixbeck, Kreis Münster, Westfalen, zu erreichen.

 

am 4. März 1957, Frau Agnes Gerlach, geb. von Petzinger, ehemals Domäne Fischhausen, dann in Warnikau, Kreis Heiligenbeil. Sie wohnt jetzt in der Nähe ihrer Tochter Lotte Döbereiner, fern von den überlebenden jüngeren Kindern, Enkeln und Urenkeln, in Friedrichshafen, Bodensee, Königin-Paulinen-Stift.

 

am 5. März 1957, Landsmann Gottlieb Saszik, aus Alt-Keykuth, Kreis Ortelsburg, jetzt in Saulheim, Kreis Mainz, Neckarstraße 7.

 

zum 85. Geburtstag

am 8. Januar 1957, Eisenbahnbetriebsassistent i. R. Josef Falk, aus Ortelsburg, Ernst-May-Straße 50, jetzt in Itzehoe, Holstein, Hindenburgstraße 22, Katholisches Altersheim.

 

am 1. März 1957, Frau Elisabeth Lettau, geb. Wosilat, aus Gumbinnen, Salzburger Straße 1, jetzt in (23) Uenzen 121 über Bruchhausen-Vilsen.

 

am 6. März 1957, Rektor i. R. Gustav Klugmann, aus Königsberg, jetzt mit seiner Ehefrau bei der Familie seines am 22. Juni 1950 in Bielefeld verstorbenen Sohnes, Dr. med. Willi Klugmann, aus Insterburg, in Bad Salzuflen, Schießhofstraße 32.

 

am 16. März 1957, Landsmann Heinrich Rautenberg, aus Meldinen, Kreis Tilsit-Ragnit, jetzt bei seiner Tochter in Preetz, Waldweg 3.

 

zum 84. Geburtstag

am 1. März 1957, Fischermeister Heinrich Daudert, aus Kastaunen, Kreis Elchniederung, jetzt bei seiner Tochter Frieda Broszonn in Schwarzenbek/Lauenburg, Fuchsberg 2.

 

zum 83. Geburtstag

am 22. Februar 1957, Landsmann Paul Stange, aus Priegnitz, jetzt in Neheim-Hüsten, Kochstraße 17.

 

am 6. März 1957, Frau Maria Krause, geb. Masna, aus Klein-Jerutten, Kreis Ortelsburg, jetzt in Oberraden, Kreis Unna, Westfalen, Friedenstraße 10.

 

zum 82. Geburtstag

am 19. Februar 1957, Frau Henriette Schulz, aus Eythienen, jetzt in Neheim-Hüsten, Ruschufer 8.

 

am 28. Februar 1957, Witwe Auguste Prang, geb. Appel, aus Königsberg, Hansaring 42, jetzt in Itzehoe, Holstein, Bahnhofstraße 3

 

am 28. Februar 1957, Frau Emilie Kassner, geb. Borchert, aus Weinen, Kreis Schloßberg, jetzt bei ihrem Sohn Emil in Stadum über Leck, Kreis Südtondern, Schleswig-Holstein.

 

am 3. März 1957, Müllermeister Ernst Schlingelhof, aus Schulstein bei Cranz, jetzt in Sulzbach bei Nassau (Lahn).

 

am 4. März 1957, Postinspektor i. R. Adolf Eckert, aus Tilsit, Lindenstraße 16, jetzt in Bordesholm, Holstein, Wildhofstraße 8, bei Schwarz.

 

am 5. März 1957, Frau Johanna Hilger, geb. Alandt, aus Tilsit, Ragniter Straße 63, jetzt in Zündorf/Porz bei Köln, Wolf-Metternich-Straße 11.

 

am 5. März 1957, Frau Berta Plage, geb. Mrozek, aus Königsberg, Moltkestraße 16, jetzt in Gangkofen (Niederbayern), Neue Siedlung 226. Ihr einziger Sohn Paul lebt in der sowjetisch besetzten Zone.

 

am 9. März 1957, Frau Barbara Paff? (undeutlich), geb. Zimmermann, aus Allenstein, Trautziger Straße 5 a, jetzt in Bremen-Aumund, Heinrich-Meyer-Straße 15.

 

zum 81. Geburtstag

am 10. Februar 1957, Frau Gertrud Wenghoffer, geb. Maresch, Witwe des 1940 in Königsberg verstorbenen ehemaligen Geschäftsführers des Kreis-Landwirtschaftsverbandes Gumbinnen, Max Wenghoffer. Sie lebt heute bei ihrem Sohn Hans Wenghoffer in Bad Pyrmont, Im Niederfelde 9 b, und nimmt regen Anteil an der landsmannschaftlichen Arbeit.

 

am 21. Februar 1957, Frau Elise Monska, geb. Dolligkeit, aus Insterburg, dann Königsberg, Tiergartenstraße Nr. 29, jetzt in Preetz, Wilhelm-Raabe-Straße 23.

 

am 2. März 1957, Frau Emma Bluhm, aus Osterode, Komturstraße 8, jetzt in Cloppenburg i. O., Bahnhofstraße 56.

 

am 4. März 1957, Rentner Karl Gronenberg, aus Königsberg, jetzt in Minden, Westfalen, Petersilienstr. 7.

 

am 4. März 1957, Kaufmann Paul Nötzel, aus Kaukehmen, Kreis Elchniederung; bis zur Vertreibung war er Inhaber eines Kolonial-, Material- und Eisenwarengeschäftes. Heutige Anschrift: (16) Kassel, Regentenstraße 16, bei seiner Schwester.

 

am 4. März 1957, Oberpostschaffnerwitwe Luise Braunschweig, geb. Krüger, aus Neuendorf, Kreis Lyck, jetzt bei ihrem Sohn Paul Braunschweig in Wyk auf Föhr, Feldstraße 26

 

am 5. März 1957, Frau Marie Becker, aus Schaaksvitte, Kreis Samland, jetzt in Travemünde, Priwall, Baracke 1/I. Zwei ihrer Enkel haben am gleichen Tage Geburtstag.

 

am 6. März 1957, Frau Pauline Fiebeck, verw. Rösler, aus Königsberg, Kleine Sandgasse 15, jetzt im Altersheim „Kreuzhof" in Dortmund, Essener Straße 10.

 

am 8. März 1957, Tischler Johann Sigmund, aus Lötzen, Neuendorfer Straße 10, jetzt bei seinem Sohn Herbert in Gelsenkirchen, Flöz Sonnenschein 47. Am 12. März 1957, begeht seine Ehefrau ihren 70. Geburtstag. Das Ehepaar ist erst im Januar 1957 aus Lötzen gekommen.

 

am 9. März 1957, Landsmann Johann Torkler, aus Lissau, jetzt in Oldenburg i. O., Bürgerstraße 41.

 

am 10. März 1957, Schmiedemeister Ferdinand Lehmann, aus Pillau, Gouvernementstraße 12, jetzt mit seiner Ehefrau Ida in Berlin-Lichtenfelde-Süd, Ortlerweg Nr. 29/41, Altersheim.

 

zum 80. Geburtstag

(Ohne Daum) Landsmann Fritz Konrad, aus Korellen, jetzt in (24 b) Loop über Neumünster.

 

am 2. März 1957, Frau Emma Boekens, geb. Dörks, aus Frammen, Elchniederung, jetzt in der sowjetisch besetzten Zone. Sie ist durch Hedwig Heinrich, Rüdesheim (Rh.), Kieselerweg, zu erreichen.

 

am 2. März 1957, Gutsbesitzer Max Albrecht, aus Siemohnen, Kreis Insterburg, jetzt in Neheim-Hüsten, Scharnhorststraße 41.

 

am 3. März 1957, Regierungsamtmann i. R. Franz Dorsch, aus Königsberg. Er war an den Regierenden Marienwerder, Schneidemühl und Potsdam tätig. Jetzt wohnt er mit seiner Ehefrau Käthe Dorsch, geb. Herzer, in Darmstadt-Arheilgen, Frankfurter Landstraße 242.

 

am 5. März 1957, Obersteuerinspektor i. R. Gustav Keßler, aus Tilsit, Grünwalder Straße 96, jetzt in Wiesbaden, Alwinenstraße 8.

 

am 5. März 1957, Seefahrerwitwe Emma Pommerenke, geb. Unruh, aus Schöten, Kreis Heiligenbeil, jetzt mit ihrer Tochter, Kriegerwitwe Gertrud Kriszun, in der sowjetisch besetzten Zone. Sie ist durch Frau Olga Unruh, Nonnenhorn a. B., Uferstraße 72, zu erreichen.

 

am 5. März 1957, Bauer Emil Kieszinowski, aus Osterwitt, Kreis Osterode, jetzt mit seiner Ehefrau in der sowjetisch besetzter Zone. Er ist durch seine Tochter Emma Pillich, (16) Sandbach-Nord über Höchst, Kreis Erbach (Odenwald), zu erreichen.

 

am 6. März 1957, Justizoberwachtmeister i. R. Adam Sagorski, ehemals Königsberg, Lyck und zuletzt Treuburg. Mit seiner Ehefrau lebt er heute in (13 a) Ludwigsstadt (Obfr.), Lauensteiner Straße 39.

 

am 6. März 1957, Landsmann Franz Rimmasch, aus Hoofe bei Landsberg, Kreis Pr.-Eylau, jetzt in den USA, Salt Lake City 1, Utah 614 S. 1 West.

 

am 7. März 1957, Frau Berta Ferner, geb. Teppner, aus Schaaksvitt,  Kurisches Haff. Sie ist durch ihre Kinder in Köln-Mülheim, Andreaestraße 4, zu erreichen.

 

am 7. März 1957, Frau Luise Karbowski, aus Lyck, jetzt in Berlin-Neukölln, Wiesmannstraße 6.

 

am 7. März 1957, Frau Helene Selke, geb. Riechert, Witwe des Fleischermeisters Otto Selke, aus Königsberg, Unterhaberberg 13 und Neue Dammgasse Nr. 12. Sie lebt jetzt bei ihrem jüngsten Sohn Kurt in Hannover-Wülfel, Breslauer Straße 8.

 

am 8. März 1957, Postsekretär i. R. Max Zeich, aus Gerdauen, jetzt mit seiner Ehefrau in Hagen, Westfalen, Neumarktstraße 2. Er war 47 Jahre im Postdienst; 1944 trat er in den Ruhestand.

 

am 9. März 1957,  Frau Johanna Junker, geb. Meyer, aus Tilsit, Hohe Straße 78, jetzt in St. Margarethen, Kreis Steinburg, Holstein.

 

am 10. März 1957, Frau Marie Chojewski, aus Schwarzberge, jetzt in Moringen/Solling, Rathaus.

 

zum 75. Geburtstag

am 5. Februar 1957, Frau Elisabeth Endom, geb. Klein, aus Wehlau, jetzt bei Familie Paul Köhn in Rümpel über Bad Oldesloe, Holstein.

 

am 25. Februar 1957, Schmiedemeister und Landwirt Gustav Prengel, aus Schülzen, Kreis Rastenburg, jetzt bei seiner Tochter Hildegard Rose, Unna, Westfalen, Südwall 26.

 

am 28. Februar 1957, Landsmann Gottlieb Glowatzki, aus Osterode, Pausenstraße 13, jetzt bei seiner Tochter F. Thiele in Herne, Beckstraße 20. Er kam erst am 28. Januar 1957 mit einem Aussiedlertransport aus Osterode.

 

am 2. März 1957, Landsmann Rudolf Grabowski, aus Königsberg, Am Stadtgarten 8, jetzt bei seiner jüngsten Tochter Meta und seinem Schwiegersohn Fritz Lau in Altenlingen, Kreis Lingen (Ems).

 

am 3. März 1957, Oberpostsekretärin i. R. Anna Schulz, aus Kreuzburg, jetzt Minden, Westfalen, Danziger Straße 5.

 

am 4. März 1957, Landwirtwitwe Minna Hippler, geb. Schulz, aus Rositten, Kreis Pr.-Eylau, jetzt in Berlin-Spandau, Wröhmännerstraße 18.

 

am 4. März 1957, Frau Martha Berger, aus Fischhausen, später Königsberg, jetzt mit ihrem Ehemann, Steuersekretär Oskar Berger, in Berlin SW 29, Freiligrathstraße 8.

 

am 5. März 1957, Frau Ottilie Kitsch, aus Hohenstein, Hindenburgstraße 18, jetzt zusammen mit ihrer Tochter Erna in Hamburg 33, Herrn.-Kaufmann-Str. 4 b I.

 

am 5. März 1957, Frau Auguste Petrusch, geb. Kahnert, aus Lewitten, Kreis Pr -Eylau, jetzt in Bremen-Aumund, Georg-Gleistein-Stnße 72.

 

am 5. März 1957, Landwirt Alfred Wulff, aus Gr.-Blumenau, Kreis Samland, jetzt in Meggerholm bei Christiansholm, Kreis Rendsburg.

 

am 6. März 1957, Landsmann Gustav Stuhlemmer, aus Gawehnen, Kreis Stallupönen, jetzt mit seiner Ehefrau Maria in Pinneberg, Holstein, Heidkamp 17.

 

am 7. März 1957, Frau Minna Blauhut, geb. Zirknitz, aus Pillau II, jetzt bei ihrer Tochter Emmi Lemke in Berlin SW 29, Gräfestraße 8.

 

am 7. März 1957, Frau Johanna Klebowski, geb. Weinreich, aus Königsberg, Korinthendamm 15, Witwe des am 23. April 1945 in Königsberg verstorbenen Bücherrevisors Paul Klebowski. Die Jubilarin konnte erst 1948 Königsberg verlassen; sie lebt seitdem bei ihrer Tochter Gertrud Lexutt, Wiesbaden, Holsteinstraße 1.

 

am 8. März 1957, Frau Marie Zorn, geb. Drenker, aus Königsberg, Hagenstraße 7, jetzt mit ihrem Ehemann, Rektor i. R. Maximilian Zorn, in Flensburg-Mürwik, Mürwiker Straße 38. Die Jubilarin wirkte viele Jahre im Vorstand des Vaterländischen Frauenvereins und im Ausschuss für die städtischen Kleinkinderschulen in Rastenburg.

 

Goldene Hochzeiten

Zimmermeister Wilhelm Artschwager und seine Ehefrau, geb. Bendig, aus Ginnischken, Post Skören, Elchniederung, jetzt in Lüdenscheid, Westfalen, Südstraße 5, feierten am 24. Februar 1957, ihre Goldene Hochzeit.

 

Die Eheleute August Weichler und Frau Amalie Weichler, geb. Maurischat, aus Deihornswalde. Kreis Schloßberg, jetzt in Bederkesa, Kreis Wesermünde, Drangsstraße 33, feierten am 1. März 1957, ihre Goldene Hochzeit.

 

Am 7. März 1957, feiern Schneidermeister Franz Bunkus und seine Ehefrau Emma Bunkus, geb. Knies, aus Königsberg, jetzt in Brünninghausen über Hameln (Weser), das Fest der Goldenen Hochzeit. Landsmann Bunkus übernahm vor fünfzig Jahren die Schneiderei Wankelie in der Bader Straße, wenige Jahre später verlegte er sein größer gewordenes Geschäft nach Neuer Markt 11. Die Eheleute konnten sich nicht entschließen, ihr schönes Grundstück in Königsberg-Aweiden, Graf-Spee-Straße, zu verlassen. und mussten bis zum Jahre 1948 in Königsberg schwere Zeiten durchstehen. Ihr Sohn Alfred lebt mit seiner Familie in der Nähe seiner Eltern.

 

Jubiläen

Telegraphenleitungsaufseher Emil Christ, aus Königsberg, jetzt in Soltau, Freudenthalstraße 22, beging am 1. März 1957 sein vierzigjähriges Dienstjubiläum. Bis 1945 war er beim Telegraphenbauamt Königsberg tätig.

 

Beförderungen

Justizinspektor Helmut Kirstein, aus Gilgenburg, Kreis Osterode, jetzt in Soltau, Winsener Straße 60, wurde zum Justizoberinspektor befördert.

 

Das Abitur bestanden

Manfred Arndt, Sohn des Kaufmanns Erich Arndt, aus Girschunen, Kreis Tilsit-Ragnit, jetzt in Ziegenhain, Bezirk Kassel, Steinweg 24, am Gymnasium Treysa.

 

Alexander Augustin, Sohn des Landsmanns Emil Augustin, aus Breitenfelde, Kreis Neidenburg, jetzt in Quickborn, Holstein, Feldbahnstraße 20, an der Wissenschaftlichen Oberschule für Jungen in Hamburg-Altona.

 

Inge Borchardt, Tochter des Schulleiters Werner Borchardt, ans Marwalde, Kreis Osterode, jetzt in Stemwarde über Hamburg-Bergedorf I.

 

Johannes Dietrich, Sohn des gefallenen Elektromeisters Walter Dietrich aus Tapiau, an der Oberschule zum Dom in Lübeck Anschrift: Lübeck, Lilienstraße 12 I.

 

Armin Ecker, Sohn des Oberschullehrers a. D. und Sachbearbeiters beim Landratsamt Gumbinnen Paul Ecker, jetzt in Berlin-Zehlendorf-Süd, Breitensteinweg 4 b, an der Droste-Hülshoff-Schule (Gymnasium).

 

Siegfried Josupeit, Sohn des Landwirts Willy Josupeit, aus Tuppen, Kreis Schloßberg, jetzt in Bensheim-Auerbach (a. d. Bergstraße), Grafenstraße 13, am Realgymnasium Heppenheim.

 

Hartwig Kuhnert, Sohn des 1939 gefallenen Kreisausschussobersekretärs Lothar Kuhnert, aus Wehlau, jetzt in Kaltenkirchen, Haus Kolberg am Gymnasium der Jürgen-Fuhlendorf-Schule in Bad Bramstedt.

 

Karl-Ludwig Neumann, Sohn des ehemaligen Leiters der An- und Verkaufsgenossenschaft und letzten Bürgermeisters der Stadt Gehlenburg, jetzt in Eitorf/Bach (Sieg), am Ev. Aufbaugymnasium Herchen (Sieg).

 

Waldemar Pieck, Sohn des Landwirts Emil Pieck, aus Bärensprung, Kreis Insterburg, jetzt in Sevelten, Kreis Cloppenburg.

 

Doris Prawitt, Tochter des Marineoberwerkmeisters a. D. Albert Prawitt, aus Pillau II, Danziger Straße Nr. 6, jetzt in Heiligenhafen, Am Lindenhof 9, am Freiherr-vom-Stein-Gymnasium in Oldenburg, Holstein.

 

Gerda Symanowski, Tochter des Pfarrers Siegfried Symanowski aus Adlersdorf, Kreis Lötzen, jetzt in Bremen-Hegelingen, Westerholzstraße 17, an der Oberschule für Mädchen in Bremen.

 

Prüfungen

Elvira Reinhold, Tochter des Konrektors Karl Reinhold, aus Lötzen, Königsberger Straße 14, jetzt in Bielefeld, Am Rottmannshof 28, bestand am Bavinkgymnasium zu Bielefeld das Assessor-Examen.

 

Ulrich Gorontzi, Sohn des verstorbenen Kreisbaumeisters Ernst Gorontzi, aus Ortelsburq, jetzt Osnabrück, Hafkemeyerweg 6, hat an der Staatsbauschule Holzminden seine Prüfung als Tiefbau-Ingenieur mit „gut" bestanden.

 

Siegfried Hasselberg, aus Fuchsberg bei Löwenhagen, jetzt in Einhaus bei Ratzeburg, Kreis Lauenburg, hat an der Ingenieurschule Hamburg die Prüfung als Ingenieur bestanden.

 

Horst Iwan, zweiter Sohn des verstorbenen Oberbuchhalters Albert Iwan, aus Ortelsburg, Niederstr. Nr. 2, hat an der Staatsbauschule Oldenburg i. O. sein Examen als Ingenieur für Vermessungswesen bestanden. Anschrift: Bad Zwischenahn, Peterstr. 9.

 

Tote unserer Heimat  

Ein Gedenkwort statt eines Glückwunsches!

Am 7. März 1957 hätte eine der Ältesten aus dem Kreise der ostpreußischen Landsleute, Frau Auguste Jaehnke, geb. Franz, ihr 99. Lebensjahr vollenden können. Eine freundliche Leserin des Ostpreußenblattes in Braunschweig hatte uns darauf hingewiesen, und wir erbaten für eine Würdigung der Hochbetagten von den Ostpreußen in Braunschweig und Schöningen noch einige Angaben über ihren Lebenslauf. Ehe wir aber einen herzlichen Glückwunsch für sie schreiben konnten, erreichte uns die kurze Nachricht, dass der Schnitter Tod Frau Jaehnke vier Wochen von ihrem Eintritt in ihr hundertstes Lebensjahr abberufen hat. So muss denn aus einer Gratulation ein Wort herzlichen Gedenkens werden.

 

Frau Auguste Jaehnke wurde am 7. März 1858 in Aulowöhnen, Kreis Insterburg, geboren. Sie war also immerhin schon ein dreizehnjähriges Mädchen als 1871 das Deutsche Reich neu geschaffen wurde. 44 Jahre des Friedens und Aufbaues im Vorkriegsdeutschland hat sie, die später Frau und Witwe eines Postsekretärs war, bewusst miterleben dürfen. Rund dreißig Jahre lebte sie ab 1914 dann in der Stadt Tilsit, die sie als hohe Achtzigerin erst in den Tagen der Vertreibung verlassen musste. Aus der Heimat verjagt als ehrwürdige Greisin, beraubt aller Habe, lebte sie in den letzten Jahren in Schliestedt bei Schöningen ganz nahe der unheilvollen Zonengrenze in der Nähe von Helmstedt. Ein Leben der Pflichterfüllung, der liebenden Fürsorge für die ihren und der unerschütterlichen Treue zur Heimat lag hinter ihr, als sie Ende Februar 1957 die Augen für immer schloss.

 

Sparbücher

Für folgende Landsleute liegen Sparbücher vor:

Hans Ludwig Kreutzahler, aus Eichhagen (Kreissparkasse Ebenrode);

 

Fritz Dannat, aus Heinrichswalde (Kreissparkasse Heinrichswalde);

 

Christel Kuhnke, aus Königsberg (Kreissparkasse Samland in Königsberg)

 

Zuschriften erbittet die Geschäftsführung der Landsmannschaft Ostpreußen (24a) Hamburg 13, Parkallee 86.

 

Rest der Seite: Rätsel-Ecke

 

Seite 15   Familienanzeigen

Fern seiner geliebten Heimat starb nach langer schwerer Krankheit am 15. Februar 1957, zwei Tage vor seinem 72. Geburtstag, mein lieber Mann, Bruder, Schwager und Onkel, Maurer Rudolf Globert, früher Christburg, Ostpreußen. In tiefer Trauer: Anna Globert, Operndorf, Kr. Tübingen

 

Am 26. Januar 1957 waren es zwölf Jahre, dass mein über alles geliebter Mann, Bruder, Schwager. Onkel, Neffe und Cousin, Emil Rosteck, von den Russen erschossen wurde. Gleichzeitig gedenke ich meiner lieben Mutter, Schwiegermutter und Oma, Auguste Plomann, meines Schwagers, Hermann Friese, der von den Russen erschossen wurde, meiner lieben Nichte, Frieda Fleischmann, in Russland verstorben und meines lieben Neffen, Erwin Plomann, gefallen 24.01.1943, meines lieben Neffen, Paul Netz, der in Zinten vermisst ist und dessen Frau Erna Netz, geb. Schreiber, Waltersdorf, Kr. Mohrungen, Ostpreußen. Heimkehrer! Wer weiß etwas von ihnen? Auch gedenke ich meines lieben Neffen, Helmut Wölk, der in Russland gefallen ist, meines Schwagers, Franz Rosteck und dessen Frau Ida Rosteck, geb. Biell, wohnhaft gewesen Georgental, Kreis Mohrungen, Ostpreußen, die von den Russen verschleppt wurden. Wer weiß etwas über deren Schicksal? Wer kann Auskunft geben über meine Schwägerin, Ida Hartmann geb. Rosteck und deren Kinder, wohnhaft gewesen Golbitten, Kreis Mohrungen, Ostpreußen? Im Namen aller Verwandten: Klara Rosteck, geb. Plomann. Dürwiß bei Eschweiler, früher Wiese, Kreis Mohrungen, Ostpreußen.

 

Nach langem schwerem Leiden und einem arbeitsreichen Leben entschlief heut sanft und ruhig im 78. Lebensjahre fern der Heimat, unser guter lieber Vater, Schwiegervater, Opa, Bruder und Onkel, Friedrich Hupke. In tiefer Trauer: Alfred Hupke und Frau. Helmuth Hupke und Frau. Erwin Hupke und Frau und alle Angehörigen. Borstel, Kreis Segeberg über Bad Oldesloe, am 19. Februar 1957

 

Nach Gottes Willen verstarb unerwartet während einer Operation in einem Krankenhaus in der sowjetisch besetzten Zone am 31. Januar 1957, unser lieber Bruder, Schwager, Onkel und Vetter, Albert Habacker, geb. 15.07.1903, gestorben 31.01.1957. In stiller Trauer, seine Frau, Lotte Habacker, geb.  Lange und Kinder, Gerhard, Heidrun, Manfred und Gisela, sowj. bes. Zone. Fritz Schulz und Frau Auguste Schulz, geb. Habacker, Villingen (Schwarzwald). Karl Habacker und Frau Luise Habacker, geb. Nittschmann, Püsselbüren, Westfalen. Ernst Habacker und Frau Margarete Habacker, geb. Reimann, sowj. bes. Zone. Gustav Kischkat und Frau Berta Kischkat, geb. Habacker, Esbach / Zollenreute. Otto Habacker und Frau Berta Habacker, geb. Davideit, Schale, Westfalen. Nichten, Neffen und Anverwandte. Früher Gr.-Pogirmen. Labiau. Königsberg Pr.

 

Am 5. Januar 1957 starb mein guter Schwiegervater, unser lieber Opa, Gustav Schartner, früher Barschen. Ebenso gedenke ich meines lieben Mannes und guten Vaters, Otto Schartner, vermisst im Oktober 1944. In stiller Trauer, Ida Schartner, geb. Frenkler. Siegfried, Editha, Erika. Höfen bei Ascheberg, Holstein

 

Die Trennungsstunde schlug zu früh, doch Gott der Herr bestimmte sie. Am 12. Februar 1957, verschied plötzlich und unerwartet im Alter von 69 Jahren, mein lieber Mann, unser guter Vater und Opa, Bruder, Schwager und Onkel, Ferdinand Grow. In tiefem Leid im Namen der trauernden Hinterbliebenen: Elisabeth Grow, geb. Radtke. Königsberg-Ponarth, Palwestraße 26, jetzt Kiel, Arndtplatz 6

 

Zum Gedächtnis. Zum zehnjährigen Todestag gedenken wir, fern der Heimat, in Liebe meines guten Mannes, unseres treusorgenden Papas, Schwiegervaters und Großvaters, des Bauern Franz Hagen, früher Storchfelde, Kreis Insterburg, gestorben am 26. Februar 1947 in Norkitten, Kr. Insterburg. In stillem Gedenken und im Namen aller Hinterbliebenen: Gertrud Hagen, geb. Hoffmann. Lotti und Heinz, als Kinde. Jetzt Coburg, Bayern, Seldmannsdorfer Straße 40

 

Am 19. Februar 1957 ist mein Lebensgefährte, unser lieber Vater, Schwiegervater und Großvater, Baumeister Ernst Noetzel, im Alter von 75 Jahren sanft entschlafen. Olga Noetzel, geb. Olinski. Margarete, Johannes und Wolfgang Noetzel. Eva, Ruth und Christa Noetzel und fünf Enkelkinder. Oldenburg i. O., Widukindstraße 16, früher Königsberg Pr., Steffeckstraße 31.

 

Sein Leben war Liebe und Sorge für die Seinen. Auf einer Besuchsreise bei seiner Tochter, hat es Gott dem Allmächtigen gefallen, heute früh, am 4. Februar 1957, meinen herzensguten Mann, unseren treusorgenden Vater, unseren lieben Opa, Josef Kewitz, aus Wormditt, Ostpreußen, Hindenburgwall, zu sich in die Ewigkeit zu nehmen. Er starb unerwartet im Alter von 73 Jahren, versehen mit den Gnadenmitteln unserer hl. Kirche. In tiefer Trauer: Frau Elisabeth Kewitz, Bunde (Ostfriesland). Josef Kewitz, Lippstadt, Westfale. Herbert Borth und Frau Gertrud Borth, geb. Kewitz, Bunde (Ostfriesland). Theodor Hartmann und Frau Elfriede Hartmann, geb. Kewitz, Duisburg-Meiderich, und Enkelkinder. Die Beerdigung hat in Duisburg-Meiderich am 7. Februar 1957 stattgefunden.

 

Nach langer schwerer Krankheit entschlief am 8. Februar 1957 meine liebe gute Frau, unsere innigst geliebte Mutter, Schwiegermutter und liebe Omi, Schwägerin und Tante, Lina Sillus, geb. Hoffmann, im 69. Lebensjahre. In tiefer Trauer: Leopold Sillus. Alfred Sillus und Frau Anni Sillus geb. Müller. Friedrich Richter und Frau Erik Richter, geb. Sillus und Enkelkinder. Vechta (Oldbg.), Eschstraße 30, früher Gintscheiten, Kreis Tilsit, Ostpreußen. Die Beerdigung fand am 13. Februar 1957 auf dem Waldfriedhof statt.

 

Am 24. Dezember 1956 ist unsere liebe Mutter, Schwiegermutter und gute Oma, Emma Plorin, geb. Schwan, früher Karlsrode, Kr. Labiau, im Alter von 67 Jahren an Herzschlag von uns gegangen. In stiller Trauer im Namen aller Angehörigen: Elfriede Plorin. Trippstadt, Kr. Kaiserslautern, Hauptstraße 30

 

Es ist bestimmt in Gottes Rat. Zum zwölfjährigen Gedenken. Am 1. März 1945 ging unsere liebe Tochter und Mutter von zwei Kindern, Gertrud Charlotte Tromp, geb. Fischer, geb. 30.07.1921, gestorben 01.03.1945 im Flüchtlingslager Kolding, Dänemark, von uns. Im Namen aller Hinterbliebenen, die Eltern, Gustav Fischer und Frau. Minna Fischer, geb. Wallner, und die Kinder, Rudi Tromp und Helga Tromp. Landkeim-Metgethen, Samland, Ostpreußen, jetzt Neukirchen-Kaiserslautern (Pfalz), Wiesenstraße 9

 

Am 1. Februar 1957 entschlief nach langem, mit großer Geduld ertragenem Leiden, meine innig geliebte Frau, unsere liebe Mutter, Schwiegermutter, Großmutter, Schwester, Schwägerin und Tante, Hedwig Neumann, geb. Hartwich, im Alter von 70 Jahren.In stiller Trauer im Namen aller Hinterbliebenen: Artur Neumann, Mstr. d. Polizei i. R. Rantzau-Papiermühle, Post Lütjenburg (Ostholstein), früher Neukuhren, Kreis Samland

 

Nur Arbeit war Dein Leben, nie dachtest Du an Dich, nur für die Deinen streben galt Dir als höchste Pflicht. Fern der geliebten, unvergessenen Heimat, entschlief am 4. Februar 1957, unsere liebe gute Mutter, Schwiegermutter, Oma, Urgroßmutter, Schwester, Schwägerin und Tante, Karoline Nowotka, geb. Kutzborski, früher Neidenburg, Ostpreußen, im gesegneten Alter von fast 89 Jahren. In stiller Trauer, ihre Kinder, Charlotte Nordhoff, geb. Nowotka. Otto Nordhoff. Otto Nowotka und Familie. Emil Nowotka und Familie. Willi Nowotka und Frau Lucie. Bochum-Gerthe, Gewerkenstraße 23, den 18. Februar 1957. Die Beisetzung erfolgte am 7. Februar 1957 in Berlin-Schöneberg.

 

Nach langem schwerem, mit großer Geduld getragenem Leiden entschlief sanft am 29. Januar 1957, unsere liebe treusorgende Mutter, Schwester, Schwägerin, Tante und meine gute Omi, Maria Steffenhagen, geb. Scherenberger, früher, Kaden, Kreis Schloßberg, im Alter von 72 Jahren. In stiller Trauer: Geschwister Steffenhagen und Verwandte. Sowj. bes. Zone (Zu erreichen über Friedel Steffenhagen, Solingen-Ohligs, Markhauser Straße 13.) Die Beerdigung hat am 2. Februar 1957 in der sowjetisch besetzten Zone stattgefunden.

 

Rest der Seite: Bekanntschaften, Unterricht, Werbung

 

Seite 16   Familienanzeigen

Du guter Vater bist nicht mehr. Dein Platz in unserm Haus ist leer. Du sorgst nicht mehr mit lieber Hand, der Tod zerriss das schöne Band. Fern seiner gellebten ostpreußischen Heimat nahm heute Abend Gott der Herr nach langem schwerem, mit großer Geduld ertragenem Leiden, meinen lieben Mann, unseren lieben treusorgenden Vater, Bruder, Schwiegervater, Onkel, unseren lieben Opi, den früheren Landwirt, Ferdinand Fritz Lehmann, Grünweiden bei Breitenstein, Kreis Tilsit-Ragnit, Ostpreußen, im Alter von 77 Jahren zu sich in sein himmlisches Reich. In tiefer Trauer: Ella Lehmann, geb. Sudau. Willi Lehmann. Horst Schoder und Frau Frieda Schoder, geb. Lehmann. August Hrach und Frau Marta Hrach, geb. Lehmann. Gerhard Babbel und Frau Emma Babbel, geb. Lehmann. Werner Kunstmann und Frau Gerda Kunstmann, geb. Lehmann, sowie acht Enkelkinder und die Anverwandten. Velbert, Düsseldorf, sowj. bes. Zone. Gütersloh, 14. Februar 1957, Gerhart-Hauptmann-Straße 5

 

Was Gott tut, das ist wohlgetan! Zum zehnten Male jährt sich der Tag, an dem mein lieber Mann, unser guter Vater, Schwiegervater und herzensguter Opa, der Postbetriebsassistent Gustav Lindenau, von uns ging. Er wurde beim Einmarsch der Russen angeschossen und siechte langsam dahin, bis ihn der Herr am 28. Februar 1947 von seinem Leiden erlöste. Er ruht in der Heimaterde. Anna Lindenau, geb. Noetzel. Waldemar Lindenau. Irma Flottrong, geb. Lindenau. Luise Lindenau, geb. Riemann. Hans Flottrong. Ulrich. Hans-Jürgen und Dietrich. Rendsburg, An der Mühlenau 19, früher Paterswalde, Kreis Wehlau

 

Nach kurzer schwerer Krankheit nahm Gott der Herr, meinen lieben Mann, unseren treusorgenden Vater, Großvater, Schwiegervater, Bruder, Schwager und Onkel, Otto Pohl, früher Braunsberg, Bank der Ostpreußischen Landschaft, zu sich in die Ewigkeit. Er starb nach einem arbeitsreichen Leben im 70. Lebensjahre. In stiller Trauer: Gertrud Pohl, geb. Peters und Angehörige. Obernkirchen Hannover), Strullstr. 23, den 18. Februar 1957. Die Beerdigung fand am Mittwoch, dem 20. Februar 1957, statt.

 

Am 9. Februar 1957 entschlief sanft und gottergeben nach langer schwerer Krankheit, fern seiner geliebten ostpreußischen Heimat, mein lieber Mann, unser treusorgender Vater und Großvater, unser guter Bruder, Schwager und Onkel, Gustav Theodor, Landwirt und Imker, im 65. Lebensjahre. In tiefer Trauer: Helene Theodor, geb. Winschiers. Kinder und Enkel und alle Angehörigen (16) Hofgeismar, Entengasse 11. Pappenheim. Krefeld. Mittelrode. Früher Groß-Lauth, Kreis Pr.-Eylau, Ostpreußen. Wir haben ihn am 12. Februar 1957 in seiner Wahlheimat zur letzten Ruhe gebettet.

 

Zum zehnjährigen Todestag, am 30. Januar 1957, gedachten wir in Liebe meines unvergesslichen Mannes, meines treusorgenden Vaters, unseres hoffnungsvollen Sohnes, Bruders, Schwagers, Schwiegersohnes und Onkels, Oberwachtmeister der Flak, Hans Turner, geb. 13.07.1917 in Friedfelde, verst. 30.01.1947 in russischer Gefangenschaft. In stillem Gedenken: Ursula Turner, geb. Becker. Hans-Joachim Turner. Emil Turner und Frau Minna Turner, geb. Schmidt, nebst allen Verwandten. Petershausen bei Schloßberg, Ostpreußen, jetzt Rotenburg (Hannover), Heideweg 10

 

Am 17. Februar 1957 entschlief sanft an den Folgen eines Unfalles nach einem erfüllten Leben, unsere geliebte Mutter, Anna-Marie Triebel-Bellienen geb. Rasmussen-Bonne, im 78. Lebensjahre. Hoffend auf eine Heimkehr, war sie bis zur letzten Stunde dankbar für alle, ihr auch in der Fremde entgegengebrachte Liebe. Wir werden ihre liebevolle Fürsorge und die Kraft ihrer starken Persönlichkeit schmerzlich vermissen Es ist uns ein Trost, dass wir in den letzten Tagen um sie sein konnten. Renate Kuebart, geb. Triebel. Ingeborg Then, geb. Triebe.l Günter Triebel. Irene Motherby, geb. Triebel.  Hellmut Then. Erika Triebel, geb. Tanneberger. Georg Motherby und acht Enkelkinder. Hamburg 24, Neubertstraße 63

 

Am 5. Januar 1957 verstarb in Lüneburg, unser lieber Bundesbruder, der Arzt, Dr. med. Ernst Roemer, Dannenberg (Elbe), früher Lyck, Ostpreußen, aktiv WS 1903/04. In tiefer Trauer: Cimbria Königsberg im CC zu Saarbrücken

 

Nach einem erfüllten Leben ist fern vom Hof seiner Väter, heute, mein lieber Mann und treuer Lebenskamerad in 49 Ehejahren, unser guter Vater, Schwiegervater, Großvater, Schwager und Onkel, Fritz Dzikonski, Wallenrode, Kreis Treuburg, Ostpreußen, im 76. Lebensjahre in Frieden heimgegangen. Margarete Dzikonski, geb. Jährling. Willy Kowitz und Frau Hildegard Kowitz, geb. Dzikonski. Dr. med. Kurt Birkner und Frau Margarete Birkner, geb. Dzikonski und Enkelkinder. Quelle, Carl-Severing-Straße 644. Tornesch, Kreis Pinneberg, den 19. Februar 1957. Die Beerdigung fand am 22. Februar 1957 auf dem Queller Friedhof in aller Stille statt.

 

Nach zwölfjähriger Ungewissheit erhielten wir die traurige Nachricht, dass unsere lieben unvergesslichen Eltern, Schwiegereltern und Großeltern, die wohlachtbaren Eheleute, Eduard Führer, geb. am 17.12.1885, gest. 1945 in einem Lager in Insterburg; Anna Führer, geb. Theurer, geb. am 30.12.1888 im Frühjahr 1956 in Königsberg Pr., verstorben sind. In stiller Trauer: Hans Dills und Frau Elsa Dills, geb. Führer, Bochum, Markstraße 315. Hugo Führer und Frau Irene Führer, geb. Köhler, Ratingen-Tiefenbroich, Gratenpoet 10. Heinz Führer und Frau Inge Führer, geb. Schröder, Sorsum 51, Post Elze, Hannover-Land. Als Enkelkinde, Marianne Dills. Ingrid Dills. Karin Dills. Marina Führer. Günther Führer. Königsberg Pr., Gebauhrstraße 69

 

Unsere sehr geliebte gute Mutter und Schwiegermutter, liebe Schwester und sorgende Großmutter, Hedwig Mey, geb. Mallwitz, wurde am 15. Februar 1957 von schwerem Leiden erlöst. In tiefer Trauer: Hildegard Haeseler-Kaminski. geb. Mey, Bremen-Blumenthal. Horst Mey, Ministerialrat, Bonn und Frau Erika Mey, geb. Hempel. Werner Mey, Oberlandesgerichtsrat, Bremen und Frau Lotti Mey, geb. John. Lisbeth Mallwitz, Delmenhorst. Als Enkel: Frank-Ulrich Kaminski. Gerhard Mey und Dorothea Mey. Bremen-Blumenthal, Reepschlägerstraße 118, früher Ortelsburg / Königsberg

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