Ostpreußenblatt, Folge 45 vom 09.11.1957

Ostpreußenblatt

Folge 45 vom 09.11.1957

 

Seite 1   Das Schloß in Allenstein (Foto)

Wuchtig erhebt sich über den Ufern der Alle der breite Bau des Alten Schlosses, das die Jahrhunderte überdauert hat. Unsere Aufnahme zeigt den mächtigen Rundturm mit dem Wehrgang. Das Allensteiner Schloß, einst Sitz des ermländischen Domkapitels, hat, wie die meisten Bauwerke der Stadt, Brand und Zerstörung der neueren Zeit überstanden. Wer jemals die vielen Stufen in dem alten Wehrturm emporgestiegen ist, der wird den herrlichen Blick über die Stadt, über die Seen und Wälder der Umgebung niemals vergessen. Von den Polen wird dieses Wahrzeichen der Stadt sorgsam gepflegt. Das Allensteiner Schloß ist das Ziel vieler Studienfahrten aus der näheren und weiteren Umgebung. Die Bestände des alten deutschen Heimatmuseums im Inneren des Schlosses sind von den Polen übernommen worden und werden dort als „altes polnisches Kulturgut" den vielen Besuchern gezeigt. In einem Gang im ersten Stock sind alte, zum Teil stark beschädigte Gemälde ausgestellt, die aus ostpreußischen Gutshäusern stammen. An den meisten dieser Bilder hängt ein Tälelchen mit der Aufschrift „Herkunft unbekannt". Täglich finden Führungen statt. Ebenso wie im Geschichtsunterricht in den polnischen Schulen die Geschichte Ostpreußens verfälscht wird, so werden auch bei diesen Führungen die Besucher immer wieder darauf aufmerksam gemacht, dass es sich bei den ausgestellten Gegenständen um „Erzeugnisse polnischer Kunst und Kultur" handelt. Es ist ungeheuerlich, dass auf diese Weise vor allem junge Menschen ein völlig falsches Bild von der Geschichte und Kultur unserer Heimat bekommen. Weitere Bilder und einen Bericht über das Allenstein von heute bringen wir auf den Seiten 9, 10 und 3 dieser Folge.

 

Seite 1   Marschall und Weltraumhund

Nur zwei Minuten lagen zwischen den sensationellen Meldungen des Senders Moskau von denen die erste den Ausschluss von Marschall Schukow aus allen Partei- und Staatsämtern, die andere den erfolgreichen Start eines neuen Erdsatelliten in den Weltraum verkündete. Ein offizieller „Held der Sowjetunion" stürzte vom Sternenhimmel der Macht in die politische Dunkelheit. Doch bevor noch die russischen Hörer Gelegenheit hatten, bei einem Wodka über das Schicksal des „ruhmreichen Siegers von Moskau, Stalingrad und Berlin", „des genialsten Feldherrn, des bedeutenden Funktionärs und Staatsmannes", nachzudenken — mit solchen Grußworten hatte die Kommunistische Partei „unseren lieben Genossen und Freund, unseren Georgij Konstantinowitsch", zu seinem 60. Geburtstag im letzten Dezember bedacht —, wurde ihr Blick auf einen neuen „Helden" gerichtet, auf das erste Lebewesen, das den Ruhm der Sowjetunion ins Weltall trägt. Laika ist sein Name. Es hat nach den sowjetamtlichen Verlautbarungen eine Reihe hervorragender Qualitäten, es ist kein gewöhnlicher, sondern ein dressierter Hund, und zweifellos ist Chruschtschow mit diesem Abtausch der „Helden" ein hervorragender Gewinn beschieden gewesen. Laika verfügt über all jene Qualitäten, deren Mangel Schukow zum Verhängnis wurde. Selbst sein natürlichstes Bedürfnis, die vor ihm aufgestapelte Nahrung zu verschlingen, stillt der Hund erst dann, wenn ein Glockenzeichen ihn dazu auffordert.

 

Mit dem abgerichteten Weltraumhund gibt es endlich ein Lebewesen, dessen Regungen und Funktionen automatisch kontrolliert und zur Zentrale gefunkt werden können. Hermetisch in einem Behälter abgeschlossen, dessen Klimadruck den Belastungen entspricht, hängt sein Schicksal davon ab, wann die Automatik ihn ausklinkt, damit er auf den Globus zurückkehren kann und vom Ruhme des sowjetischen Sozialismus bellt. Schukow besaß solche Vorzüge eines voll automatisierten Weltraumhundes nicht. Er missachtete die Automatik und ließ sich augenscheinlich nicht so abrichten, dass er sich in einem „Behälter" von nur äußerlichen Ehren wohlfühlte. Selbst seine auf beiden Seiten mit Gold und Silber überreich gewappnete Ordensbrust war eine zu dünne „Klimakammer", um dem Druck seines Widersachers Stand zu halten.

 

Der Absturz Georgij Konstantinowitschs, des Marschalls, und der gleichzeitige Aufstieg Laikas, des Weltraumhundes, ist mehr als nur Anlass zu einer witzigen Satire. Beide Ereignisse enthüllen das Doppelgesicht Moskaus. Hier das Regime, das seinen gefeierten Kriegshelden verstößt und ihn nun von seinem nächsten Kameraden, dem Marschall Konjew, „rufmorden" lässt. Dann das gleiche Regime, das mit dem Start eines zweiten Erdsatelliten eine überragende technische Leistung vollbringt. Aber gerade diese Koppelung von brutalem Machtwillen und mit verschwenderischen finanziellen Mitteln geförderter Zweckforschung ist es, die in der westlichen Welt Besorgnis auslöst. Machtkämpfe in der Führungsspitze und die Vernichtung von Rivalen hat es in der Sowjetunion seit den Tagen Lenins oft gegeben und wird es weiterhin geben. Wissenschaftliche und technische Erfolge allein wären noch kein Grund zu Befürchtungen, eher ein Ansporn zum friedlichen Wettbewerb, stände nicht im Vordergrund des Geschehens die Tatsache, dass unter dem Vorzeichen von Hammer und Sichel auch die Wissenschaft nicht mehr ist als eine untergeordnete Magd der Politik. In welchem Maße, offenbart eine ungehemmte Propaganda, die mit dem Raumflug der beiden Trabanten die „Alleinrichtigkeit" des bolschewistischen Systems als „schlüssig bewiesen" hinstellt.

 

Es wird der übrigen Welt nicht gerade erleichtert, die Russen fair und freimütig zu einem großen Erfolg zu beglückwünschen, wenn man ihr mit drastischer Deutlichkeit vor Augen führt, welche militärischen Zukunftsmöglichkeiten sich nunmehr für die Sowjetunion eröffnen könnten. 508 Kilogramm wiegt „Sputnik II", gegenüber nur 83,6 seines Vorgängers und gar nur neun des geplanten amerikanischen Satelliten. Wenn die Sowjets in der Lage sind, solche gewaltigen Gewichte in den Weltraum zu jagen, dann verschieben sich alle Ebenen, auf denen sich die bisherigen Abrüstungsgespräche bewegten, denn statt eines Laboratoriums von Instrumenten ließe sich ein solcher Trabant mit atomarem Sprengstoff füllen. Kann eine Automatik zu einem bestimmten Zeitpunkt den Behälter mit Weltraumhund Laika auslösen, dann wird es auch möglich sein, weniger friedliche Dinge zur Erde zu schicken. Besorgte Strategen sehen bereits künstliche Satelliten um den Erdball kreisen, die als eine Art planetare Artillerie-Beobachter die aus dem heimatlichen Kontinent heranbrausenden atomaren Fernraketen auf Leitstrahl einfangen und mit Hilfe von Riesenteleskopen ins Ziel einweisen.

 

Der bekannte amerikanische Kommentator David Lawrence hat in diesen Tagen die These vertreten, dass die Sowjets sich nunmehr kaum noch einer internationalen Luftinspektion länger ernstlich widersetzen könnten, zumal sie ja nun selbst seit Wochen „Trabantenflüge" über dem Hoheitsgebiet anderer Mächte durchführten. Eine Antwort hierauf gab der sowjetische Jurist Dr. Sadoroschnij in der „Sowjetskaja Rossija". Er stellte die für die Sowjets so bezeichnende haarspalterische Gegenthese auf, nicht „Sputnik" fliege über andere Länder, sondern diese Länder bewegten sich unter ihm vorbei, und eigentlich müssten die westlichen Staaten in Moskau um Genehmigung nachsuchen, dies tun zu dürfen. In dieser Polemik steckt mehr als nur ein dialektisches Spiel mit Begriffen, denn tatsächlich haben die beiden sowjetischen Erdtrabanten mit der Lufthülle auch den Bereich des Völkerrechtes durchstoßen und bewegen sich, juristisch gesehen, in einem gesetzlosen Raum. Die nationale Souveränität eines Staates endet nämlich nach bisher allgemein gültiger Auffassung mit der Luftsäule über seinem Territorium. Ein Land, das sich durch einen Erdsatelliten bedroht fühlt, wäre also nicht einmal berechtigt, diesen herunterzuholen, falls es dazu die entsprechenden Waffen besitzen würde. Die beiden „Sputniks" stellen die Politiker, Militärs und Völkerrechtler also vor umwälzende Probleme.

 

 Es nimmt daher kein Wunder, dass man sich schon heute mehr für die Atemzüge des Weltraumhundes Laika interessiert als für das Ergehen des Ex-Marschalls Schukow. Ein Karikaturist brachte das Schicksal dieser beiden so merkwürdig vereinten sowjetischen Lebewesen auf einen witzigen und vielleicht sogar visionären Nenner, als er unter dem Stichwort „Patentlösung" einen dritten Sputnik zeichnete, in dessen Kugel durch eine Stahltür Chruschtschow den Orden-behangenen Marschall schiebt, während durch eine kleine Fensterklappe das Weltraumhundchen verwundert zuschaut.

 

Mag sein, dass sich bei weiterem technischem Fortschreiten der sowjetischen Satelliten-Bauindustrie die Gefilde des Weltraums, dass sich Sterne und Planeten als ein neues Sibirien anbieten, wo gestürzte Größen einen „ihren Fähigkeiten angemessenen" Platz zugewiesen erhalten. Moskau kündigte bereits an, dass man die Absicht habe, bald den ersten Satelliten zum Mond zu schicken. Diese Reise soll nur zehn Tage dauern, also nicht einmal jene Zeit, die Schukow vor einem Jahre brauchte, um Ungarn mit seinen Panzern wieder zu einem Satelliten Moskaus zu machen, zu einem Satelliten, der genau so lebt und gehorcht wie der Weltraumhund Laika: „hermetisch abgeschlossen, in einer Druckkammer wieder gut dressiert und nur dann das Maul öffnend, wenn ein Klingelzeichen ertönt“.

 

Seite 1   Kühne polnische „Planungen“

1970 sollen Oder-Neiße-Gebiete den „Stand von 1939" erreichen

Mitglieder des polnischen „Wirtschaftsrates beim Präsidium des Ministerpräsidenten , die gegenwärtig einen Fünfzehn-Jahresplan für die polnische Wirtschaft von 1961 bis 1975 ausarbeiten, haben der Warschauer Regierung vorgeschlagen, insbesondere die polnisch verwalteten ostdeutschen Gebiete in den Fünfzehn-Jahresplan einzubeziehen. In polnischen Wirtschaftskreisen wird die Ansicht vertreten, dass der wirtschaftliche Stand der polnischen Westgebiete, wie er 1939 herrschte, frühestens in den Jahren 1965 bis 1970 wieder erreicht sein wird. Es sei festgestellt worden, heißt es in den polnischen Sachverständigenberichten, dass von je einer Million Zloty, die die Warschauer Regierung in den Oder-Neiße-Gebieten investiere, nahezu 500 000 Zloty „aus verschiedenen Gründen" verloren gingen. Bisher sei es nicht gelungen, die übrigen 0,5 Millionen Zloty „ausfindig“ zu machen, da die Nachforschungen auf „erhebliche Schwierigkeiten" gestoßen seien. Besonders „schlimme Zustände" herrschten bei der Vergabe von Kleinkrediten, wo mit einem Verlust bis zu 80 v. H. der Kreditsumme gerechnet werden müsse. Bei Krediten unter 3000 Zloty betrage der Verlust-Prozentsatz sogar 85 bis 90 v. H.

 

Seite 1   Polnische Geständnisse:

„Schippenbeil legt sich zum Sterben“

Ostpreußens Kleinstädte „verschwinden von der Erdoberfläche"

Die in Allenstein erscheinende polnische Zeitschrift „Warmia i Masury" (Ermland und Masuren), deren Einstellung, Berichten aus polnischer Quelle zufolge, bevorstehen soll, befasste sich in ihrer zweiten Oktober-Ausgabe insbesondere mit dem fortschreitenden Verfall einer großen Anzahl ostpreußischer Kleinstädte, die in Gefahr stünden, „von der Erdoberfläche zu verschwinden". Der Bericht beginnt mit den Worten: „In unserer Wojewodschaft gibt es kleinere Städte, die das Schicksal zum Untergang bestimmt hat. Man kann wagen, die Behauptung aufzustellen, dass ihnen die Gleichgültigkeit der Menschen größeren Schaden zugefügt hat als der Krieg“. Namentlich werden genannt die Städte Drengfurth, Kreis Rastenburg; Gilgenburg, Kreis Osterode; Schippenbeil, Kreis Bartenstein; Bischofstein, Kreis Rößel; Gehlenburg, Kreis Johannisburg; Freystadt, Kreis Rosenberg/Westpreußen, und Liebstadt, Kreis Mohrungen, doch wird ausdrücklich vermerkt, dass es „solche (vom Verfall bedrohte) traditionsreiche und schöne Städtchen noch mehr gibt".

 

Im Einzelnen wird ausgeführt: Gilgenburg stelle heute nur noch ein „schmutziges vernachlässigtes und zerfallendes Städtchen" dar, obwohl es wegen „seiner landwirtschaftlichen Lage und wegen seiner historischen Traditionen sehr wohl ein Ort des Fremdenverkehrs hätte sein können. Über Schippenbeil heißt es, in der Stadt werde nichts gebaut, sie lege „sich vielmehr zum Sterben wie ein Mensch". Über Drengfurth wird berichtet: „Herumliegende Trümmer, unbewohnte und ausgeraubte, dem Verfall preisgegebene Häuser, Straßen ohne Namen, Gebäude ohne Hausnummern machen einen bedrückenden Eindruck“.

 

Allgemein wird festgestellt, die Bewohner dieser Städte betrachteten sich allein noch als „vorübergehend anwesend". „Diese Einstellung der Bewohner, die ihren Aufenthalt als provisorisch betrachten, das Fehlen eines, jeden Heimatbewusstseins, die mangelnde Fürsorge der Volksräte und das Fehlen jeglicher äußeren Ordnung wirken sich negativ auf diese traditionsreichen Städtchen aus. Die Wojewodschafts- und Kreisbehörden haben sie vergessen und selbst die örtlichen Verwaltungen empfinden ihnen gegenüber keinerlei Sympathie. Es drängt sich daher die Frage auf, ob diese Städte, die seit 500, 600 und 700 Jahren bestehen, nunmehr in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts von der Erdoberfläche verschwinden müssen . . . Diese Städte bedürfen einer unverzüglichen Hille, sonst wird man sie in wenigen Jahren von der Karte unserer Wojewodschaft löschen müssen“.

 

In einem anderen polnischen Bericht wird über Passenheim, Kreis Ortelsburg, ausgeführt, die frühere Stadtgemeinde werde jetzt von einem „dörflichen Volksrat" verwaltet, woraus hervorgeht, dass Passenheim bereits nicht mehr als Stadt geführt wird. „Passenheim bietet gegenwärtig keinen angenehmen Anblick", heißt es in dem polnischen Bericht weiterhin: „Die Gebäude liegen in Trümmern, die bisher erhalten geblieben sind, sind dem Verfall preisgegeben, da weder der dörfliche Volksrat, noch die Wojewodschaftsbehörden irgendetwas unternehmen, um diese Zustände zu beseitigen“. In Passenheim gebe es keinen Arzt und keine Apotheke mehr, zwar funktioniere noch die elektrische Beleuchtung, „sie wird jedoch bei Eintritt der Dunkelheit ausgeschaltet: Finsternis umgibt die Stadt“.

 

Seite 2   „Deutsche Teilung völlig in Ordnung"

Das „schöne" Bekenntnis des britischen Historikers Taylor

Der Londoner Zeitungskönig Lord Beaverbrook, der als kanadischer Geschäftsmann Aitken recht früh schon den zweifelhaften Ruf eines britischen Scharfmachers und ausgeprägten Deutschenhassers genoss, gehörte bezeichnenderweise immer zum Kreis der intimen Freunde von Churchill. Dieser hat Beaverbrook gelegentlich sogar mit Ministeraufgaben betraut und den „Geschäftemacher in öffentlicher Meinung" oft bei sich zu Gast gesehen. Eine Gelegenheit, seine deutschfeindlichen Gefühle abzureagieren, hat Beaverbrook noch nie vorübergehen lassen, und so sind denn gerade seine Blätter ganz auf diese Note eingestellt. Man darf also ohne weiteres annehmen, dass es der Chef dieses Hauses selber war, der den ihm geistesverwandten bekannten Geschichtsprofessor von der Oxforder Universität, Alan P. Taylor ermunterte, ihm nach dem Abbruch der Beziehungen zwischen der deutschen Bundesrepublik und dem kommunistischen Jugoslawien einen „entsprechenden" Leitartikel zu schreiben.

 

Die Überschrift „Warum sollen wir die Deutschen begünstigen?" ist typisch für das Elaborat, das Professor Taylor lieferte, der alte Schutzpatron der Wiskemanns und ähnlicher „Erforscher" der politischen Zusammenhänge mit antideutscher Brille. Um es kurz zu machen: der Leitartikler des giftigen Beaverbrook findet natürlich die Vertreibung und die Teilung Deutschlands „großartig" und nennt sie ohne Scheu „einen ausgesprochenen Glücksfall". Wenn der Brite zwischen Adenauer und Tito zu wählen habe, dann müsse er sich doch für den alten Freund und Alliierten Tito entscheiden. Die Deutschen würden vielleicht die Teilung Deutschlands nicht mögen, „aber für alle anderen ist sie großartig“. Es ginge ja immer um dasselbe: „Es gibt zu viele Deutsche, und Deutschland ist zu stark. Jetzt wird uns eine Lösung auf dem Tablett serviert, und wir sollten dankbar dafür sein. Fasst man alle Deutschen zusammen, so überschatten sie Europa“.

 

Nicht genug mit diesem starken Stück aus der Feder eines britischen „Verbündeten", — auch die europäische Zusammenarbeit, den Gemeinsamen Markt, lehnt Taylor ab, wenn Deutschland dabei ist. „Was ist der Gemeinsame Markt anderes als ein anderer Name für Hitlers „neue Ordnung", meint er. Wenn man Deutschland wiedervereinige und aufrüste, dann mache man es „zum Herrn von Polen und der Tschechoslowakei". Deutschland unter Adenauer werde bei der Wiedervereinigung nicht stehen bleiben. Und nun kommen ein paar Sätze, die uns besonders aufhorchen lassen sollten: „Im Grunde wollen ja auch wohl viele Deutsche nichts anderes, als bei ihrem jetzigen Zustand zu bleiben. Das Wirtschaftswunder behagt ihnen sehr. Man muss nur aufpassen, dass niemand kommt, der sie aufweckt. Schließlich ist es doch so, wie es jetzt ist, für sie am besten . . .“

 

Der „Sunday Express" des Lord Beaverbrook, der diesen Taylor-Artikel brachte, erscheint in einer gewaltigen Auflage und wandert durchs ganze britische Gemeinwesen. Gewiss ist er kein Blatt vom politischen Rang der „Times" oder des „Daily Telegraph". Aber Taylor ist nicht irgendein kleiner Belferer aus den Redaktionsstuben Beaverbrooks, seine Werke sind weit verbreitet. Wir wissen ja längst, dass hinter den Taylor und Beaverbrooks auch noch andere einflussreiche Kreise stehen. Für uns sind solche Artikel jedenfalls eine ernste Mahnung. Eine Mahnung vor allem, selbst in unserem Bemühen um die Lösung unserer wichtigsten Probleme nicht zu ermatten und nicht allzu sehr auf den Beistand auch von Verbündeten zu bauen. Deutlicher und brutaler als vor ihm gewisse Artikel und Äußerungen „seriöserer" Organe in England, hat uns Taylor jetzt verraten, wie drüben gewisse Kreise denken.

 

Seite 2   Wie wird es morgen um Ostpreußen stehen?

Die Zukunft im Spiegel einer Tagung ostpreußischer Studenten

Von unserem Berliner M. P f. – Korrespondenten

Eines Tages wird es so sein, dass es keinen jungen Ostpreußen mehr gibt, der in Ostpreußen selbst geboren wurde, geschweige denn, der noch eine persönliche Erinnerung an die Heimat der Eltern hätte. Noch ist eine ganze Generation, sagen wir die Vierzig- bis Siebzigjährigen, eng mit der Heimat verbunden, aber diese Schar bröckelt an ihrer biologischen Spitze ab, und was nachwächst, das eben ist die ganze Generation, die Kraft aus dem Gedanken an die Heimat nicht mehr unmittelbar zu beziehen vermag. Das überlieferte Bild verblasst, der junge Ostpreuße von morgen steht ihm nicht anders gegenüber als sein schwäbischer, friesischer, fränkischer Mitschüler oder Mitstudent.

 

Es wäre ebenso falsch, vor dieser natürlichen Entwicklung die Augen zu verschließen, wie es sinnlos wäre, sich ihr entgegenzustemmen. Richtig ist, in diesem unaufhaltsamen Prozess die brennendste, wichtigste Aufgabe zu sehen, die die Gegenwart uns stellt: die Aufgabe, den Nachwachsenden ein ihrer Situation gemäßes neues Bild von der alten Heimat zu schaffen, anders, aber ebenso gültig, ebenso verpflichtend wie das, was wir Älteren im Herzen tragen.

 

Neue Wege

Solche Bemühungen unternimmt die Jugend selbst. Deutlicher waren sie wohl noch nie zu erkennen als im Verlauf der Arbeitstagung des Bundes Ostpreußischer Studierender vom 23. Oktober bis 30. Oktober in Berlin, an der 68 Studentinnen und Studenten aus Berlin, Hamburg, Göttingen, Bonn, Köln, Marburg, Gießen, Freiburg und Tübingen teilnahmen.

 

An Stelle des Heimatabends, der Heimattagung alten Stils kündigte sich hier etwas Neues an. Neu nicht in dem Sinne, dass es nun etwa keinen Austausch von Erinnerungen mehr gegeben hätte, soweit die Jahrgänge 1934 bis 1936 eben noch Erinnerungen haben können; es wurden auch ostpreußische Heimatlieder gesungen und Heimatfilme gezeigt; auch die frisch-fröhliche Geselligkeit kam nicht zu kurz und fand ihren Höhepunkt in einem gelungenen Ballabend. Geprägt aber wurde die Tagung, in deren Mittelpunkt Fragen der Politik, der Geschichte und des Völkerrechts standen, von dem unbändigen Wissensdrang ihrer Teilnehmer, von ihrem kühlen und doch nicht leidenschaftslosen Fragen nach historischen Zusammenhängen und wirklichen Aussichten. Zusammenhänge begreifen, Schlussfolgerungen ziehen, sich ein Weltbild formen, das wollten diese jungen Menschen. Sie sprengten den engeren ostpreußischen Rahmen, ihr Suchen ist eine Aufforderung an alle Deutschen. So ist es nur folgerichtig, wenn der Bund es sich zur Aufgabe macht, auch nicht-ostpreußische Studierende zu Mitgliedern zu gewinnen. Gibt es heute nicht schon manchen Einheimischen, der ein besserer „Ostpreuße" ist als Herr X., der vom „Wirtschaftswunder" mitgerissene Kaufmann irgendwo aus Ostpreußen? Ostpreuße sein — dafür mag man sich eines Tages in ganz neuer Art ausweisen müssen; nicht der Geburtsort oder derjenige der Eltern wird dieser Ausweis sein, sondern das Wissen um Deutschlands Schicksal und Deutschlands Recht und die Bereitschaft, selbst kraftvoll an der Gestaltung der deutschen Zukunft mitzuwirken.

 

Bis zur physischen Erschöpfung

Zur Tagung selbst. Sie in Berlin stattfinden zu lassen, den Atem der Weltstadt, die Würde der nie entthronten Hauptstadt und das Elend der geteilten Stadt als Erlebnis mit ihr zu verbinden, war ihren Veranstaltern als Gebot der Zeit erschienen. Andererseits hatte man wohl in Gedanken an die vorjährige Tagung in Osterode auf die Vorteile einer ländlichen „Klausur" hingewiesen und auf die Lockungen und Ablenkungen der Großstadt, die solch eine Arbeitstagung sprengen könnten.

 

Das erwies sich als Irrtum. Das kleine Jugendheim hoch oben in Spandau, nah bei der Zonengrenze, hielt die Teilnehmer nicht nur, weil man dort eben kostenlos schlief und speiste. Man nahm vielmehr nahezu geschlossen an all den vielen Referaten und Diskussionen teil. Die Berliner Veranstalter hatten beste Referenten gewonnen, Völkerrechtler, Historiker der Freien Universität, aber auch Männer der Praxis wie den Ostexperten des Senders Freies Berlin, sowie einen interessanten Vertreter der russischen Emigrantenorganisation NTS. Alle Themen gruppierten sich um den europäischen Osten, die Zerstörung seiner Ordnung und die Möglichkeiten einer neuen Ordnung.

 

Man war nicht nur gekommen, um zuzuhören, sondern auch um zu fragen, zu ergänzen, zu widersprechen, in lebhaften Diskussionen mit dem Vortragenden, untereinander, bei Tisch und nach Tisch noch zu zweien und dreien bis zur physischen Erschöpfung.

 

Es wäre kindisch, eine solche Tagung damit abzutun, sie hätte ja nichts Neues gebracht. Es gibt heute niemanden auf der Welt, der ein Patentrezept zur Wiedervereinigung und zur Rückgewinnung der Heimat im Osten aus der Tasche ziehen könnte. Aber wie hier um die Voraussetzungen dafür, um Wissen und Einsicht, um Kenntnis des historischen Hintergrunds und der aktuellen Gegebenheiten gerungen wurde — das ist das Neue!

 

Verpflichtender Aufbruch

Im zeitlichen Zusammenhang mit der Arbeitstagung wählte der Bund Ostpreußischer Studierender seinen neuen Vorstand. Berlin stellt ihn diesmal. Erster Vorsitzender wurde der Gerichtsreferendar und gebürtige Insterburger, Hartmut Gaßner. Ostpreußischer Wesensart entsprechend hat man sich damit für einen der Gediegensten und Ruhigsten entschieden, ergänzt durch den temperamentvollen Medizinstudenten Anselm Simetzki, aus Rößel, als Stellvertreter, während die Geschäftsführung dem Arbeitseifer und weiblichen Einfühlungsvermögen der Insterburgerin, Brigitte Walensky anvertraut wurde, unter Mithilfe der rührigen Leiterin der Berliner Gruppe, stud. paed. Christa Hellwig.

 

Und damit sind wir wieder am Ausgang dieser Skizze angelangt. Diese jungen Leute sind keine Bilderstürmer, keine Neuerer um jeden Preis und das genaue Gegenteil von prahlerischen Halbstarken. Sie wollen zwar nicht gegängelt werden, aber sie denken auch nicht daran, sich abzusondern. Sie haben in Berlin klar zum Ausdruck gebracht, dass sie — über die finanzielle Unterstützung, die sie brauchen, hinaus — engste Verbindung mit der Landsmannschaft wünschen. Sie bitten die ältere Generation um alles, was diese an gediegenem Wissen und reifer Erfahrung zur Verfügung stellen kann, und sie wissen, dass jene Gefühlswerte, die die Älteren ja noch aus der Heimaterde unmittelbar bezogen und beziehen, ein kostbares Gut sind, das erhalten und weitergegeben werden muss, auch wenn die Nachgeborenen derzeit noch nicht selbst wieder zu jenen Quellen hinunterreichen.

 

Zugleich aber sind sie aufgebrochen, ein neues Bild von der Heimat der Eltern zu schaffen, dem zwar die Wehmut der unmittelbaren Erinnerung fehlt, das jedoch — völkerrechtlich begründet, logisch im Aufbau und im Hinblick auf den europäischen Frieden zwingend in seiner Aussage — eines Tages wiederum Geschichte machen könnte.

 

Seite 2   Aufgabe und Maß

Die Gründung des Einheitsverbandes der Vertriebenen

Über die nun erfolgte Gründung des Einheitsverbandes der Vertriebenen schreibt das Mitglied des Bundesvorstandes unserer Landsmannschaft, Bundestagsabgeordneter Rehs, in einem Pressedienst u. a.:

 

Die Skeptiker haben unrecht gehabt. Die Einheit der Vertriebenenverbände ist Wirklichkeit geworden. Viele und vielerlei Leute werden darüber beunruhigt und enttäuscht sein, im Inland wie im Ausland.

 

Im Ausland diejenigen, die in der Spaltung der Vertriebenen ein beruhigendes Symptom für den Mangel an gemeinsamer nationaler Willenskraft gesehen haben; einen Hinweis darauf, dass sie weiter für die deutsche Wiedervereinigung eintreten dürfen, ohne sie befürchten zu müssen.

 

Im Inland alle die, denen der persönliche materielle Erfolg oder das heimliche politische Ziel wichtiger sind als die Verantwortung für das Schicksal des Volkes. Die Zahl derer ist groß, die in den Jahren nach 1945 wohl bereit waren, die Vertriebenen als Objekt der Politik zu betrachten, ihre Stimme für ihre Zwecke zu benutzen, bei denen aber der Gedanke an ein eigenes geschichtliches Bewusstsein der Vertriebenen keinen Eingang finden wollte. Sie weigerten sich, zu erkennen und anzuerkennen, dass achteinhalb Millionen Heimatvertriebenen in der Bundesrepublik den weiterlebenden Teil einer jahrhundertelangen deutschen Ost-Geschichte verkörpern, die man nicht einfach wie die Seiten eines Buches herausreißen kann, ohne damit das Buch selbst zu zerstören.

 

Die Vertriebenen haben viel Zeit gebraucht, um mit sich ins Reine zu kommen und sich vollständig zusammenzufinden. Ihre guten Eigenschaften: Geduld, Bereitschaft zur Einordnung, Beständigkeit haben — in- und außerhalb der eigenen Reihen — reichlich Gelegenheit zu persönlichem und parteipolitischem Missbrauch gegeben. Der harte Kampf um eine neue wirtschaftliche Lebensbasis, die Notwendigkeit mit der neuen Umwelt erst innerlich in ein klares Verhältnis zu kommen, das eigene Wertbewusstsein nach dem furchtbaren Erleben der Austreibung und des Heimatverlustes zu ordnen und die zugehörige Position in dem westdeutschen Kräftefeld auszumessen, haben das ihrige dazugetan.

 

Wir begrüßen es, dass mit dem nun vollzogenen Einigungsakt die Periode des Suchens nach dem richtigen Standort im staatspolitischen Gefüge der Bundesrepublik abgeschlossen ist. Die demokratische Ordnung in Westdeutschland kann dies als Gewinn und als Verbreiterung und Stärkung ihrer Grundlage buchen. Die Kräfte, die nunmehr in der großen organisatorischen Vereinigung der Vertriebenen zusammengefasst sind, können damit in vollem Umfange der Lösung der zahlreichen noch offenen menschlichen und sozialen Aufgaben auf dieser Ebene, der Sache der deutschen Wiedervereinigung und der Überwindung der Spaltung Europas nutzbar gemacht werden. Die Spekulation der Strategen eines Rechts- oder Linksradikalismus, sie gegen die Demokratie ins Feld führen zu können, ist fehlgeschlagen.

 

Der endgültige Erfolg des Zusammenschlusses wird gemessen werden an dem Verantwortungssinn und der Fähigkeit der leitenden Persönlichkeiten und Gremien, das Vertrauen und den geklärten Willen der Millionen Mitglieder zu erfüllen, das richtige Maß im politischen Geschehen zu finden und die Bereitschaft zu echter und loyaler Überparteilichkeit gegen alle erneuten Versuchungen durchzusetzen.

 

Seite 2   Von Woche zu Woche

Der Leiter der deutschen Verhandlungsdelegation in Moskau, Sonderbotschafter Lahr, kehrte jetzt wieder in die sowjetische Hauptstadt zurück. Ein Sprecher des Auswärtigen Amtes erklärte, aus der Tatsache, dass Lahr nach Moskau zurückreise, lasse sich erkennen, „dass die Verhandlungen weitergeführt werden sollen und können“. Politische Beobachter in Bonn sehen die strikte Geheimhaltung des gegenwärtigen Verhandlungsstandes als gutes Zeichen für die künftige Entwicklung der deutsch-sowjetischen Verhandlungen an.

 

Die Bildung eines Schattenkabinetts der SPD unter Führung von Prof. Carlo Schmid hat der Bremer Wirtschaftssenator Wolters (SPD) gefordert. Er hat sich damit an das britische Vorbild angelehnt. In Großbritannien ist es üblich, dass die Opposition geeignete Persönlichkeiten aufzeigt, die im Falle eines Wahlsieges sofort die Regierung übernehmen können.

 

Gegen die Nichtberufung einer Frau in das neue Bundeskabinett Adenauer haben neunzehn Frauenverbände aller Parteirichtungen und Konfessionen in einem Schreiben an den Bundeskanzler scharfen Protest eingelegt Der Kanzler wird an eine Äußerung vor der Wahl erinnert, wonach er eine Frau in die Regierung berufen wollte.

 

Eine Beteiligung der Bundesrepublik an der Herstellung von Raketenwaffen strebt die britische Regierung an. Dies ergibt sich aus übereinstimmenden Meldungen einer Reihe führender englischer Zeitungen, deren diplomatische Korrespondenten nach vertraulichen Informationen von offizieller Seite zum Aufgreifen dieses Themas angeregt wurden.

 

Steuer- und Finanzreformen stellte Bundesfinanzminister Etzel in Aussicht. Für das langfristige Sparen soll ein steuerlicher Anreiz geschaffen werden.

 

Eine weitere Verstärkung der Berliner Dienststellen des Gesamtdeutschen Ministeriums kündigte Bundesminister Lemmer an.

 

Der erste Zerstörer für die Bundesmarine wird in Kürze von den USA übernommen werden. Die deutsche Besatzung begibt sich zur Indienststellung Ende November nach New York.

 

Um 2,6 Milliarden sind die Spareinlagen in der Bundesrepublik in den ersten acht Monaten dieses Jahres gestiegen. 1956 nahmen im gleichen Zeitraum die Sparkonten nur um 1,6 Milliarden DM zu.

 

Bei dem Absturz eines viermotorigen Passagierflugzeuges kurz nach dem Start vom Flugplatz Düsseldorf-Lohausen auf ein Gartenhaus kamen sieben Menschen ums Leben, darunter die Bewohnerin des Gartenhauses. Die Maschine sollte nach New York fliegen und dort eine Reisegesellschaft abholen.

 

Ein Lottogewinn der Berliner Zahlenlotterie in Höhe von 500 000 DM ist am letzten Sonntag verfallen. Der unbekannte Halbmillionär, der seinen Tippzettel am 18. oder 19. September mit fünf richtigen Zahlen in Berlin-Spandau abgegeben hatte, hat sich trotz Veröffentlichung der Losscheinnummer nicht gemeldet. Der Betrag von 500 000 DM wird nun den Gewinnern der Gewinnklasse 4 (zwei richtige Zahlen) in der zweiten Julihälfte des nächsten Jahres zukommen.

 

Wollweber, der berüchtigte „Polizeiminister" der Zone, ist — angeblich aus „Gesundheitsrücksichten" — seines Postens enthoben und durch den Pankower Funktionär Mielke ersetzt worden.

 

Bei Königsberg steht der neueste Sowjet-Fernsehsender. Moskau gab die Inbetriebnahme der Anlage bekannt.

 

Eine starke Einschränkung von Auslandsreisen aus Polen hat die Warschauer Regierung verfügt. Die Bewilligung von Devisen für Reisen wird weitgehend eingestellt.

 

Polen bemüht sich in Washington erneut um eine amerikanische Finanzhilfe; die Besprechungen werden voraussichtlich mehrere Wochen dauern.

 

Über 150 000 von den insgesamt 174 290 Ungarn, die vor einem Jahr nach Österreich geflohen waren, haben bis jetzt in 36 Staaten der freien Welt eine neue Heimat gefunden. Von den 19 842 nach Jugoslawien entkommenen Ungarn sind inzwischen 13 000 in westliche Staaten abgewandert. Unter den Aufnahmeländern stehen an erster Stelle die USA mit rund 35 000 Ungarnflüchtlingen. Es folgen Kanada mit 24 000, England mit 21000 und die Bundesrepublik mit 14 000 Flüchtlingen.

 

Die Sowjetunion zieht sich aus der Abrüstungskommission der Vereinten Nationen (UN) und auch aus deren Unterausschuss, der erst unlängst die Londoner Abrüstungsberatungen führte, zurück. Das gab der stellvertretende sowjetische Außenminister Kusnetzow im politischen Ausschuss der Weltorganisation bekannt. Seine Regierung vertrete die Ansicht, dass die Möglichkeiten einer Nutzung der beiden Gremien zu „produktiver Arbeit" vollständig erschöpft seien. Der politische Ausschuss beschäftigt sich zurzeit mit einem von 24 Nationen unterbreiteten Vorschlag, nach dem der Abrüstungs-Unterausschuss seine Bemühungen um eine Abrüstungsübereinkunft sobald wie möglich wieder aufnehmen soll.

 

Seite 3   Hier ist die Welt zu Ende.

Bericht eines Deutschen, der zwölf Jahre als Lehrer an der Demarkationslinie im Kreis Pr.-Eylau tätig war.

Von Adolf Hubert Osthaus

11. Fortsetzung

 

Zwei Fotos: Allenstein heute

Drei Aufnahmen, die vor wenigen Wochen in Allenstein gemacht wurden. Auf dem linken Bild Vorlaubenhäuser am Markt, im Hintergrund die Richtstraße, ganz rechts ein Teil des Alten Rathauses. Die Säulen der Vorlauben waren der Zerstörung entgangen, die Giebel wurden — nach alten Fotos — wiederaufgebaut. Die kleine Aufnahme in der rechten oberen Ecke zeigt den Nordteil des Marktes im Aufbau; im Hintergrund der Schloßturm. — Auf dem Bild rechts ist einer der alten deutschen Straßenbahnwagen zu sehen. Die Linie 1 verkehrt auch heute noch zwischen Bahnhof und Langsee. Die alten Wagen, die bereits zu unserer Zeit durch moderne Busse ersetzt werden sollten, sind oft so überfüllt, dass die Menschen in Trauben an den Eingängen hängen. (Weitere Aufnahmen von Allenstein zeigen wir auf den Seiten 9 und 10.)

 

Drei deutsche Geschwister

Jetzt, da ich mit meiner Familie seit einiger Zeit im Westen lebe und glücklich bin, dass wir endlich wieder in Freiheit atmen dürfen, kann ich oft nachts nicht schlafen. Meine Gedanken wandern zurück in die Heimat. Ich sehe sie wieder vor mir, die wenigen Deutschen, die noch in unserem Gebiet lebten, und erinnere mich an die Gespräche und Begegnungen mit ihnen.

 

Mir fallen drei deutsche Geschwister ein, die meine Schüler waren und die mich später noch oft besuchten, obwohl sie von Warschkeiten aus, wo sie wohnten, einen langen Fußmarsch durch Wälder und quer über die Felder nach Landsberg hatten. Diese drei Geschwister stammen aus einer Mischehe. Sie hatten eine deutsche Mutter, die schon lange tot ist, und einen polnischen Vater. Die Kinder denken und fühlen deutsch und haben keinen größeren Wunsch, als einmal nach dem Westen zu kommen. Ich hatte mich ihrer schon angenommen, als sie noch bei mir zur Schule gingen; sie liefen in Lumpen herum, ihr Schuhwerk war durchlöchert, und sie waren immer hungrig. Ich habe viele Gesuche um Ausreise für die drei deutschen Kinder geschrieben, die aber immer ohne Erfolg blieben, weil sie ja keinen nahen Verwandten in Westdeutschland haben. Kurz vor unserer Ausreise besuchte mich die älteste der Geschwister noch einmal und bat mich, ihr doch von Westdeutschland aus zu helfen, da auch das letzte Gesuch wieder abschlägig beschieden worden war. Ich hätte die drei am liebsten mitgenommen, aber es gab ja für mich keine Möglichkeit, ihnen zur Ausreise zu verhelfen.

 

Immer wieder fielen die Garben herunter

Ich denke weiter an eine deutsche Frau, die ganz allein die Arbeit auf ihrem Gehöft in der Nähe von Landsberg verrichtet. Ihr Mann liegt schon seit Jahren krank, die Kinder sind erwachsen und arbeiten in der Stadt. Für ihre Kinder möchte diese Frau das Gehöft erhalten. Sie schuftet von morgens bis abends, pflügt und eggt, sät und erntet allein, ohne jegliche Hilfe. Ich sah einmal, wie sie während der Erntezeit versuchte, die schweren Garben mit der Gabel auf den Erntewagen zu legen. Sie schaffte es nicht, und die Garben fielen immer wieder herunter. Mit aller Kraft versuchte sie es immer und immer wieder. Ich werde dieses Bild nie vergessen. Woher diese Frau die Kraft für ihr schweres Tagewerk nimmt, weiß ich nicht. In ihrem Haus fand ich außer mehreren deutschen Büchern auch eine Bibel. Auffallend war die Ordnung und Sauberkeit auf ihrem Hof, in den Stuben und im Stall. Sie fand sogar noch Zeit, einen Obst- und Gemüsegarten zu unterhalten, den einzigen weit und breit.

 

So wie der Hof, den diese Frau allein bewirtschaftet, sich schon durch sein Äußeres von allen umliegenden Gehöften abhob, so kann man die wenigen Gehöfte, auf denen heute noch Deutsche leben, schon von weitem von allen anderen unterscheiden. So wie diese Frau in jedem Jahr trotz ihrer übermäßigen Beanspruchung den Wein an der Südseite des Hauses sorgfältig beschnitt und die Ranken mit Mist gegen Kälte schützte, so sorgen alle Deutschen, die dort noch leben, für das Morgen. Die Polen und Ukrainer leben nur im Heute. Es kümmert sie nicht, was der nächste Tag, der nächste Monat, das nächste Jahr bringen werden. Sie sind Fremde in unserer Heimat und werden es auch bleiben.

 

Mit Achtung und Bewunderung sehen die Polen und Ukrainer auf die Leistungen der wenigen Deutschen unter ihnen, die es immer verstehen, trotz ihrer unvorstellbaren Armut ihren Stuben und Häusern noch ein freundliches Aussehen zu geben. Selbst die Deutschen, die bereits jahrelang auf ihre Ausreise warten und eines Tages doch die Heimat verlassen werden, arbeiten bis zu diesem Tag und erhalten das, was ihnen geblieben ist.

 

„Niemöller hätte zu uns kommen müssen“!

Bei einer Reise von Allenstein nach Warschau fiel es mir auf, als ich aus dem Zugfenster blickte, dass man die ehemalige Grenze zwischen dem deutschen und polnischen Gebiet auch heute noch ohne Schlagbäume auf den ersten Blick an dem Aussehen der Dörfer und Gehöfte erkennt. Das erkannten selbst die Polen, die mit mir aus dem Zugfenster nach draußen blickten. Sie sagten zu mir: „To Prusy, to Polska!" (Da ist Ostpreußen, da ist Polen.) Und das heute noch, nach zwölf Jahren der Verwahrlosung und der Verwüstung in unserer Heimat!

 

Eine bittere Enttäuschung bedeutete es für unsere deutschen Landsleute in der Heimat, als nach dem Besuch Niemöllers in Polen seine Äußerungen in den polnischen Zeitungen veröffentlicht wurden. „Warum hat Niemöller uns nicht in Landsberg besucht, um uns in unserer zerstörten Ordenskirche einen deutschen Gottesdienst zu halten?", fragte mich ein Landsmann. „Wir hätten ihm einiges von dem zeigen können, was ihm die roten Bonzen in Warschau verheimlicht haben. Er hätte sich einmal bei uns im Lande umsehen müssen, dann hätte er das Ödland, die zerstörten Gehöfte, die geschändeten Kirchen und Friedhöfe sehen können, deren Vorhandensein er in seinen Berichten leugnet. Mit den polnischen und ukrainischen Bauern hätte er sprechen müssen, dann hätte er von ihnen erfahren, dass sie sich selbst als Fremde im deutschen Land fühlen und dass sie genauso gern in ihre Heimat zurückkehren möchten, wie wir unsere Heimat wieder frei sehen wollen. Aber nein, er hat sich in Warschau Honig um den Mund schmieren lassen und will die Wahrheit weder sehen noch hören. Dann soll er doch wenigstens den Mund halten!"

 

Die Ausreisegenehmigung ist da!

Jahrelang hatten wir uns vergeblich um unsere Ausreise bemüht. Dann, im Juni dieses Jahres, ging alles plötzlich sehr schnell. Polnische Journalisten hatten sich in der Presse dafür eingesetzt, dass wir die Ausreisegenehmigung erhielten, obwohl wir nicht unter den Begriff der Familienzusammenführung fielen.

 

Es war am 6. Juni dieses Jahres, als der Postbote meiner Frau auf ihrer Arbeitsstelle das amtliche Schreiben brachte, das die Aufforderung enthielt, die Pässe in Allenstein zu holen. Meiner Frau zitterten die Hände vor Aufregung, als sie den Umschlag aufriss. Sie überflog die wenigen Zeilen, ließ alles stehen und liegen und stürzte nach Hause, um uns die Freudenbotschaft mitzuteilen. Aufgeregt umstanden wir meine Frau, der die Tränen aus den Augen liefen, und drehten und wendeten das Schreiben hin und her. Wir konnten es einfach nicht fassen, dass nach all dem Voraufgegangenen, nach den vielen vergeblichen Reisen und Gesuchen bei den Behörden, jetzt endlich wahr werden sollte, wovon wir zwölf Jahre lang immer geträumt hatten. Mit Windeseile sprach sich diese Nachricht in unserer Stadt herum.

 

Schon am gleichen Tag kamen viele Leute zu uns, die etwas von unseren Einrichtungsgegenständen erwerben wollten. Unsere Wohnung glich einem Taubenschlag. Einer gab dem anderen die Tür in die Hand. Dinge, die man hier im Westen auf den Müll werfen würde, ein wackliges, zerschlissenes Sofa, dessen Beine längst abgebrochen waren und das auf zwei Blechkanistern aufgestellt war, alte Stühle, Federbetten und Kopfkissen, unsere Bettgestelle, die schon oft zusammengekracht waren, — alle Gegenstände fanden Interessenten, die sofort eine Anzahlung leisteten, damit ja kein anderer diese dort so kostbaren Gegenstände erwerben könnte. Auch der geringste Hausrat war begehrt, Wannen, Geschirr, Werkzeuge, Nägel, zwei Vasen, die wir noch gerettet hatten, die Bilder, bei denen den Leuten Glas und Rahmen am wichtigsten waren, alte Kleidungsstücke und abgetragene Schuhe —, jede Kleinigkeit wurde begutachtet und erworben. Kinder kamen und bettelten um Flicken, aus denen sie sich Puppen herstellen wollten. Man wird sich hier im Westen kaum eine Vorstellung davon machen können, welche Kostbarkeit jeder einzelne dieser Gegenstände dort heute noch bedeutet.

 

Das Haus der Tränen

Wie jeder „Aussiedler", so musste auch ich zum festgesetzten Termin nach Allenstein fahren, um dort auf dem Polizeipräsidium unsere Pässe abzuholen. Das Geld hierfür musste ich gleich mitnehmen. Es waren für uns 1200 Zloty, fast drei Monatsgehälter nach unserem damaligen Einkommen.

 

„Das Haus der Tränen", so nannten wir Deutschen das graue Gebäude, in dem die Pässe ausgestellt werden. Wie viele unserer Landsleute, so fuhr auch ich am frühen Morgen nach Allenstein, um abends enttäuscht wieder zurückzukehren; die Miliz hatte einen Stempel auf unseren Papieren vergessen. Ich stand mit meiner Enttäuschung nicht allein da. Unbeschreibliche Szenen spielten sich in den grauen Korridoren ab, in denen die Menschen dichtgedrängt stehen, um auf ihre Abfertigung zu warten. Sie kommen aus dem gesamten Bezirk, aus Neidenburg und Heilsberg, aus Dt.-Eylau und Braunsberg, aus Frauenburg und Lötzen. Viele von diesen Landsleuten haben eine weite Anfahrt, die meisten von ihnen kommen schon am Abend in Allenstein an, um sich in der Nacht vor dem Tor dieses Gebäudes in die Schlangen der Wartenden einzureihen.

 

Morgens, um neun Uhr, wenn die Türen geöffnet werden, stürmen die Wartenden durch die langen Korridore in den großen Raum, wo hinter einem kleinen Mauerdurchbruch zwei Beamte sitzen, welche die „Aussiedler" abfertigen und auch diejenigen, die in die sowjetisch besetzte Zone auf Besuch fahren wollen. In dem Raum gibt es keine Sitzgelegenheit; nach dem stundenlangen Schlange-stehen in der Nacht müssen die Deutschen noch weitere Stunden geduldig warten, ehe sie an die Reihe kommen. Meist stellt sich dann heraus, dass noch irgendwelche Papiere oder Stempel fehlen, und sie werden dann von den Beamten barsch angewiesen, wieder zurückzufahren und das Fehlende zu besorgen. Oft sind es alte Mütterchen, die kaum ein Wort polnisch verstehen und sich von den Umstehenden übersetzen lassen müssen, was der Beamte von ihnen will. Bitter enttäuscht und mit Tränen in den Augen wenden sie sich dann ab und drängen sich durch die Reihen der Wartenden wieder hinaus auf die Straße. Oft haben sie am gleichen Tag keine Zugverbindung mehr zu ihrem Wohnort und müssen dann die Nacht im Wartesaal des Bahnhofs zubringen. Für die Glücklichen, die noch am gleichen Tag ihre Pässe bekommen können, beginnt die Warterei am Nachmittag von neuem, oft bis in die späten Abendstunden hinein. Wie viele Tränen der Enttäuschung sind zwischen diesen grauen Wänden schon vergossen worden. Wie viele Hoffnungen mussten, zumindest für eine gewisse Zeit, wieder begraben werden!

 

Die größte Schwierigkeit liegt darin, dass die polnischen Behörden in den einzelnen Orten meist selbst keine Ahnung haben, welche Papiere nun wirklich benötigt werden. Die Bestimmungen ändern sich oft und für die auf ihre Ausreise wartenden Landsleute bedeutet es einen unvorstellbaren Aufwand an Zeit und Geld, um endlich, endlich die ersehnten Pässe zu bekommen.

 

Die Wohnung wird versiegelt

Keine Behörde kümmert sich darum, wie die Deutschen das Geld für die Pässe und die Fahrt bis Stettin, die sie selbst bezahlen müssen, aufbringen können. Den meisten ist das nur möglich durch den Verkauf ihrer gesamten Habe, die meist armselig genug ist. Viele der „Aussiedler" mussten außerdem monatelang vorher durch Strickarbeiten oder andere zusätzliche Arbeit versuchen, das Geld für die Ausreise zusammenzubekommen.

 

Als wir alle Papiere glücklich beisammen hatten, trugen uns die Käufer unsere Sachen bereits aus der Wohnung heraus. Die letzten Tage schliefen wir auf dem nackten Fußboden. Als unsere Habe verkauft war, kamen Menschen zu uns, die schon jahrelang auf die Zuweisung einer Wohnung warteten, und sie boten uns Geld an, um einen Anspruch auf unsere kleine Wohnung zu bekommen. Auch auf dem Rathaus fanden sich Dutzende von Bewerbern ein, die eine Zuweisung auf unsere Wohnung erbaten. Junge Paare, die heiraten wollten, bestürmten den polnischen Bürgermeister, ihnen doch die Zuteilung zu geben. Sie wurden alle registriert und auf später vertröstet. Durch Briefe erfuhren wir später, dass unmittelbar nach unserer Abreise die Wohnung amtlich versiegelt wurde und dass eine polnische Witwe mit ihrem Kind, die kurz vorher aus Sibirien nach Landsberg gekommen war, die Siegel einfach herunterriss, Stroh in die leere Stube schüttete und dort einzog. Als der Bürgermeister dann mit seinen Eltern in die Wohnung kam, die er für sich beschlagnahmt hatte musste die Frau von der Miliz mit Gewalt herausgebracht werden. Es ging ja nicht nur um die beiden kleinen Stuben, die Küche und den Abstellraum, sondern auch um Schuppen und Stallgebäude und um den Obst- und Gemüsegarten, die in Landsberg sehr begehrt waren. Jeder, der die Möglichkeit dazu hat, schafft sich ein Kuhkalb an, um es großzuziehen und dann durch den Verkauf der Milch einen zusätzlichen Nebenerwerb zu haben. Unser Gemüsegarten wird sicher längst zum Kartoffelacker geworden sein, so dass die jetzigen Einwohner sich ein Schwein halten können. Den Drahtzaun des Gartens hatte sich bereits unser Nachbar geholt.

 

Die letzte Wanderung durch Landsberg

Am Nachmittag vor unserer Abreise, an einem Sonntag, machte ich noch einmal einen Rundgang durch das Städtchen, das mir und meiner Familie in diesen Jahren äußerer und innerer Not zur Heimat geworden war. Noch ein letztes Mal ging ich hinauf zu der alten Ordenskirche und stand lange in Gedanken vor dem Portal mit der Inschrift: „Siehe, ich bin bei Euch alle Tage, bis an der Welt Ende“. Ich wanderte noch einmal an den verwüsteten Gräbern des alten Friedhofes entlang. Ich ging über den stillen Marktplatz, meine Blicke schweiften zu dem preußischen Adler hinauf, der an dem ältesten Haus der Stadt, der Apotheke, noch hoch unter dem Barockgiebel seine Schwingen ausbreitet. Am Stadtgraben besuchte ich zum letzten Mal den ältesten Deutschen, der noch in unserem Kreise lebt, in seiner dunklen Behausung. Er bat mich zum Abschied, alle Landsleute aus dem Kreis, die ich in Westdeutschland treffen würde, von ihm zu grüßen und ihnen zu sagen, dass er seinen Lebensabend in seiner Vaterstadt beschließen wolle.

 

Durch den verwilderten Stadtwald ging ich hinaus auf das freie Feld, von wo ich weit über das hügelige Land mit seinen dunklen Wäldern am Horizont blicken konnte, hinter denen Topprienen liegt und die vielen kleinen Dörfer und Gehöfte, in denen ich so oft auf meinen Wanderungen und Streifzügen durch unseren Kreis gewesen war. Jeder einzelne von den Landsleuten, die noch dort leben, kam mir in den Sinn, jedes einzelne Schicksal, das ich in vielen Gesprächen kennengelernt hatte.

 

Ich stand an der alten Handelsstraße, auf der im Mittelalter die Kaufleute nach Norden zur See zogen, — jetzt ist sie ein schmaler Feldweg, der sich in vielen Windungen hügelauf und hügelab durch das Land schlängelt.

 

Tot und leer ist diese Straße heute, nur ab und zu sieht man ein klappriges Panjewägelchen, gezogen von einem struppigen Pferdchen, dort auftauchen. Dahinter, wo die Straße sich in den Wäldern verliert, schneidet der Stacheldraht mitten durch das Herz unserer Heimat. Ja, hier ist heute wirklich die Welt zu Ende.

 

Dies Land ist deutsch

Es war ein sonniger, strahlender Sommertag, an dem wir über Heilsberg, Allenstein und Osterode mit dem Zug unsere Heimat verließen. Wir waren glücklich und voller Hoffnung, und doch standen wir stumm nebeneinander an dem Zugfenster und ließen ein letztes Mal die weiten Äcker und Wiesen, die dunklen Wälder, die herrliche Landschaft mit ihren leuchtenden Flüssen und Seen an unserem Auge vorüberziehen. Der Abschied war schwer, trotz allem Bitteren, das wir in jenen Jahren erlebt hatten. Trotz aller Not und Angst, trotz Hunger und Verzweiflung hatten wir dieses Land, das uns zur Heimat geworden war, lieb gewonnen. Und als die Dämmerung sich sacht über die weilen Fluren senkte, da war es, als ob eine tröstende Hand alles Bittere wegwischte. Wir sahen die roten Dächer der Gehöfte zwischen dem Grün der Bäume hervorschimmern, sahen die stolzen Kirchen, die blauen Hügel und Wälder in der Ferne, so wie sie einst waren, bevor die deutschen Bewohner dieses Land verlassen mussten. Die Zerstörungen und Verwüstungen, die unsere Augen vorher oft mit fassungslosem Staunen wahrgenommen hatten, wurden ausgelöscht von dem sanften Licht des Abends, wurden unwirklich. Und wir fühlten tief im Herzen, dass dieses Land, in Jahrhunderten von deutschen Menschen bestellt, bebaut und geformt, trotz aller Zerstörungen von Menschenhand deutsches Land geblieben ist und immer deutsches Land sein wird.

Schluss

 

Seite 4   Die Vernichtung der ostpreußischen Krebsbestände

Wie die Warschauer Landwirtschaftszeitung „Gromada-Rolnik Polski" (Die Dorfgemeinde — Der polnische Bauer) berichtet, sind die einst reichen Krebsbestände in den masurischen Seen vollständig vernichtet worden. Vom Jahre 1951 ab lieferte nur noch die Fischereigenossenschaft Nikolaiken Krebse auf dem Markt, doch sanken auch hier die Erträge von 3450 kg im Jahre 1951 auf 958 kg im Jahre 1955, um 1956 mit 150 kg — auf 25 000 Hektar Wasserfläche — nahezu den Nullpunkt zu erreichen. Die Vernichtung der Krebsbestände sei zunächst erfolgt durch die Raubfischerei mit Sprengstoffen und sodann durch das unsachgemäße und sinnlose Verstreuen von Kunstdünger und Chemikalien zur Schädlingsbekämpfung auf die Ufer vollendet worden. Was irgendwie der Ausrottung entgangen sei, werde durch die Abwässer der Industriegebiete vernichtet. Es sei nun erforderlich, „mit der Krebszucht ganz von vorn anzufangen“. Vorerst allerdings müssten „die eine solche Zucht zerstörenden Ursachen abgestellt werden".

 

Seite 4   „Industrieplan Allenstein wird nicht mehr ernst genommen“

Traurige Rekorde in der „Wojewodschaft“

In einem polnischen Bericht wird eingehend untersucht, was von dem im Vorjahre aufgestellten Plan zur „Aktivierung" der „Wojewodschaftshauptstadt" Allenstein übrig geblieben ist. Nach dem Bericht sollten in Allenstein gegründet werden: eine Fabrik für elektrotechnische Geräte, eine Fabrik zur Herstellung von Bekleidung, eine Glühlampenfabrik, ein Werk zur Herstellung von Armaturen, eine Zündholzfabrik, ein Werk der tabakverarbeitenden Industrie, eine große Druckerei und ein Werk, in dem landwirtschaftliche Maschinen hergestellt werden sollten. Nach dem ursprünglichen Plan sollten in diesen Fabriken insgesamt siebentausend Arbeitskräfte beschäftigt werden. „Im Maße der Streichung einzelner Objekte", habe man aber den Plan bereits so weit eingeschränkt, dass zunächst nur noch tausend Arbeitsplätze geschaffen werden sollten. „In der letzten Planversion", so heißt es in dem polnischen Bericht wörtlich, sei die Zahl der Beschäftigten schließlich nur noch „auf Null veranschlagt" worden. Man habe den Eindruck gewonnen, dass die Planer selbst „ihre Pläne schließlich nicht mehr ernst nehmen", heißt es in dem polnischen Bericht hierzu.

 

Die „Wojewodschaft" Allenstein weise in verschiedener Hinsicht „traurige Rekorde" im Vergleiche „zu anderen Wojewodschaften" auf, heißt es in einem polnischen Bericht. Hinsichtlich der Säuglingssterblichkeit entfielen auf je hundert Lebendgeburten nicht weniger als zehn Sterbefälle, womit eine Zahl erreicht worden sei, die sonst nur noch die Wojewodschaft Stettin und Bialystock aufweisen.

 

Des Weiteren liege die „Wojewodschaft" Allenstein auch hinsichtlich der „Zahl der registrierten Verbrechen an führender Stelle" neben der „Wojewodschaft" Köslin. Mit einer Zahl von 184 Verbrechen je zehntausend Einwohnern sei nunmehr auch „die Wojewodschaft Breslau überrundet" worden. Die Kriminalität in der „Wojewodschaft" Allenstein sei nunmehr „dreimal so hoch wie in Warschau oder etwa in der Wojewodschaft Lodz", heißt es in dem polnischen Bericht hierzu.

 

Seite 4   Großer Kartoffelmangel in Südostpreußen

In den polnisch verwalteten deutschen Ostgebieten, deren Erzeugung an Kartoffeln vor dem Kriege alljährlich 14,5 Millionen Tonnen (Frankreich 1948: 17,6 Millionen Tonnen) betrug, ist in diesem Jahre ein außerordentlicher Mangel an Kartoffeln zu verzeichnen. Besonders groß sind die Versorgungsschwierigkeiten im südlichen Ostpreußen. Hier haben nur drei Genossenschaftsunternehmen, die die größten Zahlen an Arbeitern und Angestellten aufweisen, Zuteilungen an Hand von Sammellisten erhalten, während „die übrigen Konsumenten sich selbst versorgen müssen". Als Grund für den „empfindlichen Mangel auf dem Kartoffelmarkt" werden „die ständigen Regenperioden" angegeben. Tatsächlich wurden, wie „Glos Olsztynski" berichtete, im südlichen Ostpreußen „beträchtliche Flächen überschwemmt", weil die Meliorationsgräben infolge totaler Vernachlässigung „die Wassermassen nicht aufnehmen konnten". Oftmals seien die Drainage-Einrichtungen „ganz bewusst zerstört" worden. Polnische Neusiedler, deren zugewiesene Gehöfte unter Wasser standen, hätten auf die Mahnung hin, dass sie doch nur die Drainage-Anlagen in Ordnung zu bringen brauchten, um dem Wasser den Abfluss zu ermöglichen, geantwortet, dies sei „eine Angelegenheit der Meliorationsleute". Es sei also damit zu rechnen, dass auf „vielen Feldern die Kartoffeln ausnahmslos verloren gehen".

 

Seite 4   Um die Neunte Novelle

Der Ausschuss für Fragen des Lastenausgleichs bleibt bestehen

Von unserem Bonner O. B. - Mitarbeiter

Der Bundeskanzler gab seine Regierungserklärung über die Arbeit des Kabinetts in den kommenden vier Jahren ab. Es sei hier nicht über die Enttäuschung gesprochen, die bei den Vertriebenen ausgelöst werden musste, weil der Kanzler auf die Oder-Neiße-Frage kaum eingegangen ist, wenngleich anerkannt sein soll, dass das Gedenken an die noch in der Heimat ausharrenden Deutschen sympathisch berührte. Es sei hier lediglich auf die Regierungserklärung insoweit eingegangen, als sie sich mit den wirtschaftlichen und sozialen Problemen der Vertriebenen beschäftigte.

 

Der Kanzler sprach von der noch immer bei den Vertriebenen, insbesondere, bei den „Aussiedlern", vorhandenen Not, und er unterstrich das Erfordernis, die Fristen des Lastenausgleichs abzukürzen. Mehr Erwähnung fanden die Vertriebenen nicht. Sie mögen sich mittelbar noch angesprochen gefühlt haben, als der Regierungschef das Thema Vordringlichkeit des Wohnungsbaus anschnitt.

 

Nun kann man in einem so großen programmatischen Rahmen, wie es eine Regierungserklärung ist, nicht mit vielen Einzelheiten rechnen. Immerhin war in einem Punkte die öffentliche Diskussion und das Ringen hinter den Kulissen so betont geführt worden, dass ein Satz in dieser Richtung nicht geschadet hätte. Es handelt sich um die Auseinandersetzung darüber, ob die Koalition das Gesetzeswerk des Lastenausgleichs mit den Zugeständnissen der Achten Novelle für abgeschlossen ansieht oder ob sie noch eine Weiterentwicklung für erforderlich hält. Der Kanzler sprach nur von der Vorfinanzierung des Lastenausgleichs. Er ließ die Frage der Novellierung offen. Es hätte seiner Regierung und seiner Partei sicher viele neue Sympathien eingebracht, wenn er in diesem Punkte weniger zurückhaltend gewesen wäre.

 

Immerhin hat der Bundeskanzler diese Unterlassung durch einen anderen Entschluss gutgemacht. Im Zusammenhang mit der Regierungsbildung hat der Kanzler verfügt, dass das Bundesausgleichsamt künftig dem Bundesvertriebenenminister unterstellt wird. Über die Unterstellung unter den Bundesfinanzminister war oft genug Klage geführt worden. Die in diesem Zusammenhang bekanntgegebenen Verlautbarungen sind indes nicht ganz klar. Es heißt, dass im Hinblick auf das Bundesausgleichsamt eine Unterstellungsänderung eintreten soll.

 

Wäre die Meldung vollständig, so hätte man im Bundeskanzleramt nur halbe Arbeit geleistet. Ebenso wichtig oder wahrscheinlich noch wichtiger ist die ressortmäßige Zuständigkeit des Vertriebenenministers für das Sachgebiet Lastenausgleich. Es ist notwendig, dass die mit den Gesetzesausarbeitungen und Rechtsverordnungsentwürfen befassten Beamten aus dem Hause des Finanzministers in das Haus des Vertriebenenministers umziehen und ihre Arbeit künftig statt nach den Anweisungen des Steuerministers nach den Vorstellungen des Kabinettsvertreters der Vertriebenen ausführen. Die Geschädigten können jedoch noch einen zweiten Erfolg buchen. Im Bundestag bestand die Absicht, den Ausschuss für den Lastenausgleich aufzulösen. Das wäre das offene Bekenntnis, dass man auf dem Gebiet des Lastenausgleichs nicht mehr viel zu tun gedenke. Die Gefahr war umso größer, weil der Fraktionsvorstand der CDU zunächst für die Auflösung dieses Ausschusses eingetreten war. Die Vertriebenenabgeordneten der CDU haben, unterstützt durch die Vertriebenenverbände, ihren Fraktionsvorstand umzustimmen vermocht, so dass im Verein mit der FDP, die sich den an sie herangetragenen Wünschen der Vertriebenenverbände bedingungslos anschloss, und wohl auch der SPD die Beibehaltung des Ausschusses für den Lastenausgleich erreicht werden konnte.

 

Die Beibehaltung eines selbständigen Ausschusses für den Lastenausgleich hat mehr als nur formale Bedeutung. Den Vorsitz im Ausschuss wird wieder Herr Kunze übernehmen. Das ist vom Standpunkt der Vertriebenen nicht sonderlich zu begrüßen, aber auch nicht nachhaltig zu verurteilen, da Kunze sich während der Beratungen über die Achte Novelle gegenüber den Wünschen der Vertriebenen immerhin loyal verhalten hat. Da Herr Kunze ein arbeitseifriger Mann ist, wird er an einer Beschäftigung seines Ausschusses interessiert sein. Das Bestehen eines selbständigen Ausschusses wird infolgedessen mittelbar das Zustandekommen einer Neunten Novelle zum Lastenausgleichsgesetz fördern.

 

Seite 4   Fast 62000 Handwerksbetriebe der Vertriebenen

Außerordentliche Berufstreue und starkes Traditionsbewusstsein

Nach der jüngsten Zählung ist die Gesamtziffer der Handwerksbetriebe in Westdeutschland im Zeitraum vom 1. Januar 1950 bis zum 1. Januar 1957 um 11,8 Prozent, nämlich um 109 223 Unternehmen zurückgegangen. Im gleichen Zeitabschnitt aber hat sich die Zahl der Handwerksbetriebe der Vertriebenen und Zugewanderten um 10 521 Unternehmen erhöht, was einer Zunahme um 20,5 Prozent entspricht. Während die Vertriebenen und Zugewanderten am 1. Januar 1950 an den insgesamt 929 224 handwerklichen Unternehmen des Bundesgebietes mit 51 354 Betrieben beteiligt waren, also einen Anteil von 5,5 Prozent hatten, haben sie am 1. Januar 1957 mit 61 875 von insgesamt 820 001 Handwerksbetrieben einen Anteil von 7,5 Prozent, der immer noch als verhältnismäßig gering angesehen werden muss. In der kürzeren Zeitspanne vom 1. Januar 1956 bis zum 31. Dezember des gleichen Jahres ist allerdings ein Rückgang der Vertriebenen- und Zugewandertenbetriebe des Handwerks zu verzeichnen, der sich mit 593 Unternehmen auf 0,9 Prozent beläuft, gegenüber einem Rückgang um 3,2 Prozent in der Gesamtzahl der Handwerksbetriebe, die um 27 354 Unternehmen abnahm.

 

In den Ländern ist der Anteil der Vertriebenen und Flüchtlinge am Handwerk teilweise sehr unterschiedlich. Er schwankt zwischen 10,6 und 14,3 Prozent in den Hauptflüchtlingsländern sowie zwischen 1,8 und 8,2 in den übrigen Ländern.

 

Seite 4   Steuerbegünstigungen für Vertriebene

Das Steueränderungsgesetz vom 26. Juli dieses Jahres hat eine wesentliche Verbesserung der Vergünstigungen für die Vertriebenen nach dem Paragraphen 10a des Einkommensteuergesetzes gebracht. Danach kann für die Veranlagungszeiträume 1956 bis 1958 der nicht entnommene Gewinn bis zu 75 Prozent —bisher 50 Prozent — als Sonderausgabe vom Gesamtbetrag der Einkünfte abgesetzt werden. Die Höchstgrenze für diese Möglichkeit liegt jedoch weiterhin bei 20 000 DM, so dass in erster Linie der Mittelstand und die Bezieher kleiner Einkünfte begünstigt werden.

 

Eine weitere Verbesserung ist bei der Nachversteuerung vorgenommen worden. Wenn nämlich in einem der auf die Inanspruchnahme der Steuerbegünstigung folgenden Jahre die Entnahmen aus dem Betrieb die Summe der bei der Veranlagung zu berücksichtigenden Gewinne übersteigen, so muss der übersteigende Betrag, die „Mehrentnahme" also, bis zur Höhe einer besonders festgesetzten Summe dem Einkommen im Jahr der Entnahme zur Nachbesteuerung hinzugerechnet werden. Diese Nachbesteuerung, die bisher zeitlich nicht begrenzt war, ist künftig für die folgenden drei Jahre zulässig. Die Begünstigung des nicht entnommenen Gewinnes, die sich bisher nur als eine Art Steuerstundung ausgewirkt hat, wird dadurch nach Ablauf der Dreijahresfrist zu einer echten Steuerermäßigung. Diese Bestimmung gilt vom Veranlagungszeitraum 1956 ab, so dass der im Jahre 1952 und früher nicht entnommene Gewinn nun nicht mehr durch Nachversteuerung belastet werden kann.

 

Seite 4   Für energische Bemühungen zur Wiedervereinigung Deutschlands unter Zusicherung freier, demokratischer Wahlen hat sich der Weltfrontkämpferverband bei Abschluss seiner großen Berliner Tagung nachdrücklich ausgesprochen.

 

Seite 4   Die Beschlüsse des Zentralkomitees der polnischen KP über die Säuberung der Partei von „revisionistischen oder unlauteren Elementen werden gegenwärtig in allen Parteigliederungen diskutiert. Das Zentralorgan der kommunistischen Arbeiterpartei, „Trybuna Ludu" veröffentlichte bereits den Ausschluss mehrerer Direktoren in Elbing und Stettin aus der Partei wegen Korruption und Misswirtschaft.

 

Seite 4   Glaube bringt Rettung

Glaube an den Herrn Jesum Christum, so wirst du und dein Haus selig. Apg. 16, 31

 

Der Bericht der Apostelgeschichte über die Anfänge der christlichen Gemeinde in Philippi, der ersten Gemeinde auf europäischem Boden, schildert am Ende eine geradezu dramatische Lage. Erdbebenstöße mitten in der Nacht erschrecken die Einwohner und bringen sie in tödliche Gefahren. Auch den Menschen von heute inmitten einer scheinbar gesicherten Zivilisation packt Schauder und Schreck, wenn plötzlich die Elemente die Ketten, die wir ihnen glaubten fest und für ewige Dauer angelegt zu haben, zerreißen, als wären sie lauter leichte Marienfäden, die über das frühherbstliche Land ziehen. Vor wenigen Wochen war es Japan und Mittelamerika, die in kurzer Zeit tausendfache Not, Massensterben und schwere Verluste zu ertragen hatten. Wer will da beschreiben was in solchen Katastrophen von einzelnen Schicksalen zu berichten ist?

 

Die Apostelgeschichte erzählt von dem erschreckenden Geschehen jener Erdbebennacht in Philippi auch nur von den Vorgängen in einem einzigen Hause. Das war das Staatsgefängnis, in welchem auch die Wohnung des Gefängnisinspektors lag. Als die Mauern wankten die Gewölbe Risse bekamen, die Türen der Zellen aus den Angeln gedrückt wurden, stürzte der pflichttreue Beamte in das Gefängnis, sah die offenen Zellentüren und konnte nichts mehr denken als dieses: die dir anvertrauten Gefangenen sind entwichen, deine Dienstobliegenheiten hast du gröblich verletzt, deine Beamtenehre ist hin, darum fort aus diesem Leben, ehe es der Scharfrichter dir nimmt! Schnell war die Dienstwaffe bereit, den letzten grausigen Dienst zu tun. Da kommt aus einer Zelle ein Anruf als Hilfe in letzter Not. Zwei sonderbare Gefangene rufen: tue dir nichts Übles, wir sind alle hier!

 

Sonderbare Männer waren das schon. Am Ort der Verzweiflung und Angst, unter Schreien und Fluchen der Mitgefangenen, konnten sie beten und Gott loben! Sie hatten als Gefangene ein Wort der Hilfe für den Freien, und hier ward deutlich, dass der Freie ein Gebundener war und die Häftlinge die wahrhaft Freien. Der kaiserliche Beamte zeigt sich plötzlich als ein verlorener Mensch, dessen Leben am seidenen Faden hängt. Die gegeißelten Gefangenen zeigen sich als Menschen, die eine so feste Grundposition haben, dass sie den Verlorenen retten können und ihn in jedem Bezuge zu einem neuen Leben bringen können.

 

Dieses neue Leben wird nach außen sichtbar an der Haltung, mit welcher sie die jähen Wechselfälle des Lebens ertragen. Gestern geehrte Gäste der Geschäftsinhaberin Lydia, heute in Halt und Banden, — aber in jedem Falle wird gebetet und Gott gepriesen, der zu solch einem Leben verhilft. Und fragt der eine auf der schmalen Grenze von Tod und Leben stehende Staatsbeamte, was nun zu tun sei, um ein derart gesichertes Leben zu gewinnen, dann heißt es: Glaube an den Herrn Jesum Christum, so wirst du und dein Haus gerettet.

 

Manche abgegriffenen biblischen Worte müssen wir neu hören, um ihren Wert und ihre Bedeutung für uns recht zu verstehen: selig werden heißt in erster Linie; gerettet werden. Der Gefängnisinspektor aus Philippi wäre in der nächsten Sekunde ein toter Mann gewesen, seine Familie in Schande und Not, wenn nicht die Botschaft von Jesus ihn gerettet hätte. Glaube an den Christus Gottes, Vertrauen zu dem Retter der Welt bringt Rettung. Selig, wer sich nicht daran ärgert.

Pfarrer Leitner, Altdorf (Königsberg Pr.)

 

Seite 5   Rominten

Ein Buch, das unserer Rominter Heide ein Denkmal setzt

„Meiner über alles geliebten Wahlheimat, dem deutschen Ostpreußen, widme ich dieses Buch“, - das steht vor dem Titel eines außergewöhnlichen Werkes, das in diesen Tagen erschienen ist und das nur ein Wort als Titel hat, eines aber, das vor allem für uns Ostpreußen einen ganz besonderen Klang hat. Rominten. In Zeitschriften sind zahlreiche Beiträge über Rominten erschienen, ein Buch über dieses weltberühmte Revier aber gab es noch nicht, und wer nun ein solches Buch schreibt und das verpflichtende Wort Rominten als Titel wählt, der gibt das Versprechen ab, über diese ganz und gar besondere Landschaft nun auch umfassend und sachgerecht zu berichten, und er weckt große Erwartungen.

 

Der Verfasser ist Walter Frevert, ein Mann den die Jägerschaft und die Fachwelt als Forstmann und Rotwildjäger, als Jagdschriftsteller und einen der besten Schweißhundführer kennen. Von 1937 bis zum Zusammenbruch war er, und das ist besonders wichtig, Oberforstmeister der gesamten Rominter Heide. So war er, wie kaum ein anderer, berufen, dieses Werk zu schreiben, und man kann sagen, dass er die Aufgabe, die er sich selbst stellte, gemeistert hat.

 

Das Buch ist aber nicht nur aus dem Wissen und Können und aus der Passion heraus geschaffen worden, — man spürt es aus jedem Kapitel, aus jeder Seite, wie sehr der Verfasser das Land, von dem er hier erzählt, auch wirklich liebt; die Widmung an seine „über alles geliebte Wahlheimat" ist nicht leicht dahingeschrieben worden. Der Grundakkord kommt schon aus der Tiefe, und das vor allem lässt uns dieses Buch zu einem Freund werden, der von einem in sich geschlossenen, besonders schönen und eigenartigen Teil unserer Heimat erzählt und dem wir nun aufgeschlossen und voller Spannung lauschen.

 

Damit jedes Missverständnis vermieden wird: das Buch ist keine Unterhaltung, und es ist schon gar nicht etwa eine schwärmerische Hymne. Es ist eine sachliche Darstellung alles dessen, was ein Mann mit einem sehr umfangreichen Wissen und einer langjährigen Erfahrung über Rominten überhaupt nur sagen kann; wir erfahren und lernen sehr viel. Gewiss kann nicht jede einzelne Frage, etwa die über das Vermessen der Geweihs, spannend dargeboten werden, aber der Verfasser versteht es, immer wieder Erlebnisse einzustreuen, so dass das Interesse an dem überaus vielfältigen Inhalt niemals nachlässt.

 

In dem ersten Kapitel lässt Walter Frevert die wechselvolle Geschichte der Rominter Heide aufleuchten und das Schicksal, das das Wild durch die Jahrhunderte hindurch in diesem Wald gehabt hat; er zeigt weiter, wie der Charakter von Rominten als Jagdrevier sich wandelte. In dem nächsten Abschnitt wird ein Überblick über das Wild gegeben, das der Heide den besonderen Ruf gab, das Rotwild. Unmöglich, die Fülle der Einzelheiten aufzuzählen, die dieses Kapitel birgt. Ob es sich um die zahlenmäßige Entwicklung des Bestandes handelt, um die Eingatterung, die Blutauffrischung, die Abwürfe, die Geweihstärke, um den Formenreichtum der Geweihe, um den Abschuss, das Geschlechtsverhältnis, — es gibt eigentlich keine Frage, die nicht behandelt worden ist, und immer hat man das Gefühl, sehr sachverständig und überzeugend unterrichtet zu werden. „Zahlen, Tabellen, Kurven und mathematische Formeln werden dem wirklichen Jäger immer schrecklich sein, aber wer einen Rotwildbestand zu betreuen hat, hat auch die Pflicht, sich über die Entwicklung und den jeweiligen Zustand in quantitativer und qualitativer Hinsicht zu informieren und auf dem Laufenden zu halten, und das geht nun mal nicht anders als durch korrekte statistische Erhebungen", sagt der Verfasser einmal in diesem Kapitel, und jeder Jäger wird ihm beipflichten. Es wurde in Rominten ein Hirschlagerbuch geführt, in dem jedes kapitale Geweih über 190 Nadlerpunkte mit den Einzelheiten und drei Fotos verzeichnet wurde. Dieses Hirschlagerbuch und die Rotwildstatistik wurden nach dem Zusammenbruch 1945 durch die Angestellte eines Forstamtbüros gerettet. Erstaunlich zu sehen, wie der Verfasser dieses spröde Material genutzt hat. Ein besonders überzeugender Beweis dafür, wie er alles nicht von einem „engen" Standpunkt sieht, sind seine Darlegungen über die Ursachen für die Stärke und die Formschönheit der Rominter Geweihe. Sympathisch berührt es, dass er in diesem Kapitel auch der Forstbeamten der Rominter Heide gedenkt. „Wir konnten“, so stellt er fest, „in Rominten nur ideal veranlagte Männer gebrauchen, die hohen moralischen Charakter besaßen und die in fester Kameradschaft zusammenhielten. Dieser kameradschaftliche Zusammenhalt war in der Rominter Heide bei den Forstbeamten allerdings gerade in vorbildlicher Weise vorhanden“.

 

Drei Kapitel tragen als Oberschrift jeweils den Namen eines berühmten Hirsches: der „Matador, der „Lasdehnkalnis" und der „Marschall. Es wird in dem betreffenden Abschnitt nicht etwa nur die Geschichte des Hirsches dargelegt, sie gibt auch Gelegenheit, immer von einer besonderen Seite der Jagd und der Hege in Rominten zu erzählen. Wenn von dem „Matador" berichtet wird, dem stärksten Hirsch", der jemals in der Rominter Heide gestreckt wurde - er wurde 1942 von Göring erlegt und hatte, ein Zweiundzwanzigender, 228,42 Nadlerpunkte —, dann wird uns dabei alles Wissenswerte über die anderen kapitalen Hirsche von Rominten mitgeteilt, und der Bericht über die Erlegung des „Pascha", den der Kaiser 1910 geschossen hat, bildet die Überleitung zu einer sehr interessanten Darlegung darüber, wie die Jagd in Rominten ausgeübt wurde.

 

Das Kapitel über den „Lasdehnkalnis" birgt die beinahe unwahrscheinliche Geschichte von einer Suhle, auf der sich in der Kolbenzeit morgens zwischen sechs und acht Uhr bis zu neunzig, ja bis zu hundert Geweihte (männliche Hirsche) auf engem Raum zusammendrängten. Bei der Erlegung des „Lasdehnkalnis" lieferte der Verfasser ein Meisterstück als Schweißhundführer; nach beinahe sechsstündiger Nachsuche konnte der von einem Jagdgast nur leicht verletzte Hirsch gestellt und erlegt werden. Die Geschichte des „Matador" wiederum gibt Gelegenheit, von der Fütterung der Rothirsche zu erzählen, von der Verbesserung der natürlichen Äsungsverhältnisse und überhaupt von allem, was mit der Äsung zusammenhängt.

 

In der Rominter Heide, diesem herrlichen Waldgebiet von hunderttausend Morgen, lebten natürlich nicht nur Hirsche, es gab dort Sauen, es wurden Luchse ausgesetzt; es gab auch Gelegenheit, auf Wölfe Jagd zu machen, — und auch von diesem und anderem Wild und von den Fischen in Bächen und Seen weiß der Verfasser interessant zu erzählen.

 

Schon diese Darstellung des Inhalts zeigt, dass das Thema Rominten in wirklich umfassender Weise behandelt worden ist. Von dem letzten Kapitel sagt der Verfasser, er habe lange gezögert, ehe er es geschrieben habe; er erzählt in ihm von den Jagdgästen, die er in Rominten erlebt hat, also von Göring und von den Jägern und den Auchjägern, die damals in Rominten jagen durften, und er überlässt es, wie er sagt, dem Leser, Folgerungen und Schlüsse aus diesen Erlebnissen zu ziehen. Aber wenn wir von unserer herrlichen Rominter Heide hören wollen, dann verzichten wir — um ein Beispiel zu nennen — darauf, zu erfahren, dass Ribbentrop auch als Jäger arrogant und ganz und gar unzulänglich war.

 

228 Seiten Text umfasst das Buch; es bringt 64 Kunstdruckseiten mit 102 Abbildungen, von denen nicht wenige ganzseitig sind. Die Aufnahmen — es werden auch Gemälde und Zeichnungen von Professor Richard Friese und Professor Löbenberg wiedergegeben – ergänzen den Text sehr glücklich, sie geben eine Anschauung von der Landschaft, den jagdlichen Anlagen, vor allem aber von den Hirschen, die dort ihre Fährte zogen. Erschienen ist das Buch im Bayerischen Landwirtschaftsverlag in München (Preis in Ganzleinen 24,80 DM). Die Fenler, die die auf Seite 6 veröffentlichte Übersichtskarte enthält (zum Beispiel Bischdorf statt Bischofstein, Ragnitz statt Ragnit) müssen in der nächsten Auflage ausgemerzt werden.

 

Das Foto vor dem Titelblatt zeigt das berühmte bronzene Denkmal des stärksten Hirsches, den der Kaiser in Rominten gestreckt hat. Ob es noch steht, wir wissen es nicht; es wird wohl zerstört oder weggebracht worden sein. Jetzt nun ist dieses Buch von Frevert ein Denkmal geworden für die ganze große Rominter Heide. Wir können diesen Hinweis auf dieses Buch nicht besser schließen als mit den Worten, mit denen der Verfasser sein gelungenes Werk beendet:

 

„Zurzeit haben wir nur die Erinnerung an diese herrliche, herbe Landschaft und an eine ihrer Perlen, die Rominter Heide, und diese Erinnerung wachzuhalten ist der tiefste Zweck meines Buches. Wir haben die Erinnerung – aber wir haben auch den unerschütterlichen Glauben, dass uns dereinst dieses urdeutsche Land zurückgegeben wird, und dass wir auf allen Gebieten wieder aufbauen dürfen, was ein unseliger Krieg zerstörte. Wir wollen nicht, dass um dieses Land, für das im Laufe der Geschichte so viel bestes Blut geflossen ist, noch einmal Krieg geführt wird, - aber wir vertrauen auf Recht und Gerechtigkeit trotz allem, was wir erlebt haben, und wir vertrauen auf den guten und nie nachlassenden Willen des ganzen deutschen Volkes, denn schon oft in der Geschichte hat ein solch einmütiger, unerschütterlicher Will Berge versetzt“.

 

Seite 5   Die Schatzkammer des Deutschen Ordens in Wien

Vom 1. November ab für die Öffentlichkeit zugänglich

Am 1. November 1957 war die Schatzkammer des Deutschen Ostens in Wien I, Singerstraße, zum ersten Mal für die Öffentlichkeit zugänglich. Die Schau beherbergt eine Fülle historischer und kunstgeschichtlich bedeutsamer Gegenstände, den Schatz des Deutschen Ordens, der im Laufe der Jahrhunderte aus den Sammlungen und Kostbarkeiten kunstliebender Hochmeister entstand. Als Napoleon im Jahre 1809 den Deutschen Orden in den deutschen Staaten für aufgelöst erklärte, wurde der Sitz der Hochmeister von Mergentheim nach Wien verlegt. Zugleich wurde auch der Schatz nach Wien gebracht. Im Laufe der Zeit gingen wohl zahlreiche unersetzbare Kleinodien verloren, dennoch bietet der Ordensschatz noch immer eine Fülle von Kostbarkeiten, die oft von großem Wert sind. In Vitrinen sind zum Beispiel Ordensinsignien zu finden, darunter die berühmte Schwertkette aus dem späten fünfzehnten Jahrhundert, ferner ein einfacher, schwerer Goldring, den zwei Diamanten und ein Rubin zieren; der berühmte Inthronisationsring, der auf den Hochmeister Hermann von Salza (13. Jahrhundert) zurückgeht. Als die größte Sammlung ihrer Art darf eine Reihe von Rosenkränzen angesprochen werden, die aus dem frühen 16. Jahrhundert stammt. Daneben gibt es Tafelgerät, Prunkgefäße, Pokale, einen Messkelch – pures Gold mit weltberühmten Emailarbeiten – aus der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts, Bergkristallpokale, Uhren, arabische und türkische Waffen, wertvolle gotische Gemälde. Ein besonders kostbares Stück ist die Heiligsprechungsurkunde der „thüringischen Landgräfin Elisabeth“. Die Schatzkammer wird von nun an regelmäßig für Besucher geöffnet sein.

 

Seite 5   28000 DM für einen Trakehner

Sensationelles Ergebnis der Ostpreußen-Auktion

Bei der Auktion des Trakehner Verbandes, die am 2. November in Dortmund stattfand, zahlte ein amerikanischer Käufer für den dreieinhalbjährigen Fuchswallach „Alexis" von Altan aus der Zucht von Frau Heta Mack, früher Althof/Ragnit, den sensationellen Preis von 28 000 DM. Der Höchstpreis bei der letzten Elite-Auktion Hannoverscher Reitpferde in Verden, vierzehn Tage vor diesem Termin betrug 22 500 DM. — Insgesamt kamen in Dortmund zweiunddreißig Trakehner — vierjährig - zur Versteigerung, die, einschließlich des genannten Spitzenpreises, einen Durchschnitt von etwa 4200 DM erzielten.

 

Der zweite Höchstpreis von 7200 DM wurde für den fünfjährigen dunkelbraunen „Tukan“ von Wanderfalk xx aus dem Stall von Georg Heyser, früher Klein-Dräwen, Kreis Ebenrode, jetzt Brande, Kreis Pinneberg, gezahlt. Einen ausführlichen Bericht über den Verlauf der Veranstaltung bringen wir in der nächsten Folge in der „Georgine".

 

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Seite 6   Aus der landsmannschaftlichen Arbeit in …

BERLIN

Vorsitzender der Landesgruppe Berlin: Dr. Matthee, Berlin-Charlottenhurg, Kaiserdamm 83. „Haus der ostdeutschen Heimat"

 

Termine

10. November, 15 Uhr, Heimatkreis Neidenburg/Soldau. Kreistreffen. Lokal: Ideal-Klause, Berlin-Neukölln, Mareschstraße 14, S-Bahn, Sonnenallee, Bus A 4.

 

15 Uhr, Heimatkreis Angerburg. Kreistreffen mit Lichtbildervortrag. Lokal: Hansa – Restaurant, Berlin NW 87, Alt-Moabit 47/48. Straßenbahn 2, 3, 23, 25, 35 und 44.

 

16 Uhr, Heimatkreis Johannisburg. Kreistreffen. Lokal: Isenberg, Berlin-Charlottenburg, Kantstraße 134 a. S-Bahn Savignyplatz. Straßenbahn Nr. 75.

 

16 Uhr, Heimatkreis Osterode. Kreistreffen. Lokal: Hubertuseck, Berlin-Grunewald, Hubertusallee. S-Bahn Hohenzollerndamm. Bus A 10.

 

17 Uhr, Heimatkreis Mohrungen. Kreistreffen/ Adventfeier. Lokal: Vereinshaus Heumann, Berlin N 65. S-Bahn Putlitzstraße. Bus A 16.

 

17 Uhr, Heimatkreis Braunsberg. Kreistreffen. Lokal: Elbquelle, Berlin-Neukölln, Sonnenallee 1, Ecke Elbestraße. S-Bahn und U-Bahn Neukölln. Straßenbahn 6.

 

16. November, 19.30 Uhr. Heimatkreis Königsberg/ Bezirk Wilmersdorf. Bezirkstreffen. Lokal: Bergquelle, Berlin-Wilmersdorf, Mecklenburgische Straße 20.

 

17. November, 15 Uhr. Heimatkreis Insterburg. Kreistreffen. Lokal: Kottbusser Klause, Berlin SW 29, Kottbusser Damm 90. U-Bahn Kottbusser Damm.

 

16.30 Uhr. Heimatkreis Sensburg. Kreistreffen. Lokal: Rixdorfer Krug, Bln.-Neukölln, Richardstraße 31. Bus A 4.

 

HAMBURG

Vorsitzender Landesgruppe Hamburg: Hans Kuntze, Hamburg-Billstedt, Schiffbeker Weg 168. Telefon 73 13 49. Geschäftsstelle: Hamburg 13, Parkallee 86, Telefon 45 25 41/42. Postscheckkonto Hamburg 96 05

 

Ernst-Wiechert-Abend

Am Montag, dem 2. Dezember, wird im Festsaal der Staatlichen Hochschule für bildende Künste, Hamburg 24, Lerchenfeld 2, um 19.30 Uhr, ein Ernst-Wiechert-Abend stattfinden. Es liest Paul Brock.

 

Bezirksgruppenversammlungen

Es wird gebeten, zu allen Bezirksgruppenversammlungen die Mitgliedsausweise mitzubringen.

 

Wandsbek: Gemeinsamer Heimatabend mit der Landsmannschaft Pommern und der Landsmannschaft Weichsel-Warthe (Veranstaltungsleitung: Heimatring Wandsbek e. V.) am Donnerstag, 14. November, um 20 Uhr, im ev.-luth. Gemeindesaal in Wandsbek, Kedenburgstraße. Unsere ostpreußische Jugend wird mitwirken, ferner der Jugend-Akkordeon-Klub „Thalia" und Frau Riedelsberger-Lotzing. Fahrtverbindung: Straßenbahnlinie 3 bis Haltestelle Kedenburgstraße. Wir erwarten rege Beteiligung unserer Landsleute. Unkostenbeitrag 1 DM.

 

Harburg-Wilhelmsburg: Im Monat November fällt der Heimatabend aus.

 

Kreisgruppenversammlungen

Lyck: Im November fällt das Treffen aus.

 

Unsere Jugend trifft sich

Altona: Kindergruppe: Heimabend jeden Donnerstag um 16 Uhr im Jugendheim Altona, Bahrenfelder Straße 131, Hof. — Jugendgruppe: Heimabend alle vierzehn Tage Mittwoch von 19.30 bis 21.30 Uhr, Jugendheim Altona, Bahrenfelder Straße 131, Hof. Nächstes Treffen am 13. November.

 

Barmbek: Jugendgruppe: Heimabend jeden Donnerstag von 19 bis 21 Uhr in der Schule Langenfort.

 

Eimsbüttel: Kindergruppe: Heimabend jeden Freitag von 15.30 bis 17 Uhr im Heim der offenen Tür, Hamburg 13, Bundesstraße 101.

 

Eppendorf: Jugendgruppe: Nächstes Treffen am 13. November, 19 bis 21 Uhr, im Gorch-Fock-Heim, Loogestraße 21.

 

Harburg: Jugendgruppe: Heimabend jeden Mittwoch von 19.30 bis 21.30 Uhr im Jugendheim Harburg, Am Heckengang.

 

Wandsbek: Jugendgruppe: Heimabend alle vierzehn Tage am Mittwoch ab 19.30 Uhr in der Schule Bovestraße (Baracke auf dem Hof), nächstes Treffen am 20. November.

 

Junge Spielschar Ostpreußen

Musischer Kreis: Jeden Dienstag ab 19.30 Uhr. im Heim Lothringer Straße. — Tanzkreis: Alle vierzehn Tage am Donnerstag ab 19.30 Uhr, im Heim Winterhuder Weg 11, nächstes Treffen am 14. November. — Heimabend: Alle vierzehn Tage am Donnerstag ab 19.30 Uhr, im Heim Winterhuder Weg 11, Zimmer 207, nächstes Treffen am 21. November.

 

Ostpreußenchor Hamburg e. V.

Am Sonnabend, 16. November, Konzert unter Leitung des Chormeisters Kulecki in der Aula der Emilie-Wüstenfeld-Schule, Beginn 20 Uhr. Zum Vortrag gelangen Soli, Duette, Frauenchöre, Männerchöre und Gemischte Chöre. Die Emilie-Wüstenfeld-Schule, Hamburg 13, Bundesstraße 78, ist mit den Linien 3 und 16 sowie mit der U-Bahn bis Schlump zu erreichen. Eintritt 1 DM. Karten sind bei der Landsmannschaft Ostpreußen, Hamburg 13, Parkallee 86, im Kaffeelager Zentrum, Hamburg 11, Böhmkenstraße Nr. 10, bei Goldschmiedemeister Willy Grieser, Hamburg 1, Kattrepel 6, und an der Abendkasse zu haben.

 

Ermländertreffen in Hamburg

Alle Ermländer aus Hamburg und Umgebung werden zu dem Treffen mit dem neugewählten Kapitularvikar Paul Hoppe am Mittwoch, dem 20. November (Buß- und Bettag), herzlich eingeladen.

 

Um 11 Uhr, beginnt in der St.-Marien-Kirche, Danziger Straße 60, das feierliche Hochamt, an das sich das Beisammensein im Curio-Haus, Rothenbaumchaussee 13, anschließt.

 

Das diesjährige Treffen soll in besonderer Weise dem Gedenken der beiden letzten toten ermländischen Oberhirten, Bischof Maximilian Kaller und Kapitularvikar Prälat Arthur Kather gewidmet sein.

 

NIEDERSACHSEN

Vorsitzender der Landesgruppe Niedersachsen: Arno Woelke, Göttingen, Keplerstraße 26. Telefon 5 87 71-8. Geschäftsstelle: Hannover, Humboldtstraße 21/22 (Hofgebäude).Telefon 1 32 21. Postscheckkonto: Hannover 1238 00.

 

Einladung zur Jahreshauptversammlung

Gemäß § 8 der Satzung wird hiermit bekanntgemacht, dass am Sonntag, 17. November, im Künstlerhaus in Hannover, Sophienstraße 2, mit Beginn um 11 Uhr, die Jahreshauptversammlung 1957 stattfindet. Die Tagesordnung geht den Mitgliedern zusammen mit der schriftlichen Einladung zu.

Woelke, Vorsitzender der Landesgruppe Hannover.

 

Hannover. Lichtbildervortrag am 12. November, 20 Uhr, in der Schloßwende am Königsworther Platz mit Otto Stork. Thema: „Ostpreußen zwischen Weichsel und Memel“.

 

Hannover. Treffen der Insterburger Heimatgruppe mit Lichtbildervortrag, am 16. November, 19.30 Uhr, in der Schloßwende am Königsworther Platz.

 

NORDRHEIN-WESTFALEN

Vorsitzender der Landesgruppe Nordrhein-Westfalen: Erich Grimoni, (22a) Düsseldorf 10, Am Schein 14. Telefon 8 24 14

 

Rheydt. Nächster Heimatabend mit der Jugendgruppe und Kulturwart Dombrowski, am Sonnabend, dem 16. November, 20 Uhr, bei Köllges, Oberheidener Straße. An diesem Abend werden Bestellungen für den neuen Kalender entgegengenommen.

 

Recklinghausen-Land. Auf der Jahreshauptversammlung der Kreisgruppe wurde der bisherige geschäftsführende Vorstand wiedergewählt. 1. Vorsitzender, Herbert Todtenhaupt, Waltrop; Stellvertretender Vorsitzender, Hans Nandelstädt, Recklinghausen; Schriftführerin, Frau Liesel Herholz, Waltrop; Kassenwart, Hugo Kuhn, Marl-Drewer.

 

Gr. - Dortmund. Am 16. November, 17 Uhr, im St.-Josefs-Haus, Herholdstraße. Veranstaltung des VdL, Kreis Dortmund: „Ostdeutsche Dichtung in Vortrag, Rezitation und Laienspiel“. Leitung: Studienrat Dr. Gerlach. Unkostenbeitrag 50 Pfennig. Um regen Besuch wird gebeten. — Bei der Erntedankfeier brachte die Jugendgruppe ein ernstes Spiel um das Schicksal eines heimatvertriebenen Bauern. Gesang, Gedichte und Volkstänze leiteten über zu einem geselligen Beisammensein der Landsleute.

 

Kettwig (Ruhr). Auf dem letzten Heimatabend gedachte der 1. Vorsitzende, Dorn, des 100. Geburtstages von Hermann Sudermann und des 200. Geburtstages des Freiherrn vom Stein. Er forderte die Landsleute auf, das Ostpreußenblatt zu halten und zu lesen. Die laufende Werbung für die Gruppe solle mit der Werbung für unser Heimatblatt verbunden werden.

 

Siegen. Die Kreisgruppe lädt zu den beiden folgenden Veranstaltungen herzlich ein: Eichendorff-Abend am Dienstag, dem 26. November, 20 Uhr, Bühne der Stadt Siegen, Eingang seitlich am Jungen-Gymnasium. Ein Schülerchor unter Leitung von Studienrat Königsfeld und ein Bariton, als Solist, werden Lieder nach Texten von Eichendorff singen. Mehrere Gedichte werden rezitiert werden. Den Festvortrag wird Studienrat Gorski halten. Eintrittspreis 1 DM, Schüler 0,50 DM. Die Mitglieder der Landsmannschaft werden herzlich zu dieser Veranstaltung eingeladen und gebeten, eifrig für sie zu werben. — Am 30. November, Tanzabend im Gasthaus „Hof Obere Hengsbach" in Eiserfeld, um 20 Uhr. Mitglieder zahlen keinen Eintritt, Familienangehörige 0,25 DM, bei eigenem Einkommen 1 DM. Von Nichtmitgliedern wird ein Unkostenbeitrag von 1 DM erhoben.

 

Münster. Nächste Zusammenkunft der Memellandgruppe am Sonntag, dem 10. November, 15 Uhr, nicht in der Gaststätte Westhues, sondern in der Gastwirtschaft Lühn, Weseler Straße, Einmündung Geiststraße. Alle heimattreuen Landsleute, besonders die Jugendlichen, sind herzlich eingeladen. Mitwirkende: die Jugendgruppe und Landsmann Kunzel. Auf Wunsch Tanz.

 

Borghorst. Am Sonnabend, dem 9. November, 20 Uhr, bei Feldhaus-Garbrock, Grützwurstessen nach ostpreußischer Art (Preis 0,70 DM). Nach dem Essen kurze Versammlung, dann gemütlicher Abend mit vielen Überraschungen und Tanz. Unkostenbeitrag für Mitglieder 0,50 DM, für Gäste 1 DM. Um rege Beteiligung wird gebeten.

 

Lübbecke. Beim Erntedankfest der Gruppe brachte die ostpreußische Jugend heimatliche Lieder und Gedichte zu Gehör. Der 1. Vorsitzende, Hardt, sprach über das Thema „Die Ernte unseres Lebens“. Landsmann Pieper berichtete über eine Jugendtagung in Gütersloh. Nachdem der 1. Vorsitzende noch zu verschiedenen Tagesfragen Stellung genommen hatte, erfreuten Frau Czapla und Frau Goerke, die Landsleute mit heimatlichem Humor.

 

Alsdorf. Die große Ausstellung „Ost- und Westpreußische Persönlichkeiten und ihr Werk“ kann in der Zeit vom 8. bis 17. November in der Agnes-Miegel-Schule, Siedlung Alsdorf-Ost, Pommernstraße, besichtigt werden. Sie ist an den Wochentagen von 15 bis 18 Uhr und sonntags von 13 bis 18 Uhr geöffnet. Die Bezirksleitung bittet alle Landsleute um regen Besuch. Die Ausstellung wird anschließend in den größeren Orten des Regierungsbezirks Aachen gezeigt.

 

Leichlingen.  Nächster Heimatabend, am Sonntag, 17 November, 16 Uhr, im Saal des Café Büchel (1. Stock) Bahnhofstraße 20. Der Kulturwart der Landesgruppe wird über das Thema „Heimat in der Familie" sprechen. Landsleute und Gäste sind herzlich eingeladen.

 

SAARLAND

1. Vorsitzender der Landesgruppe: Heinz Fuhrich. Geschäftsstelle: Völklingen, Moltkestraße 61 bei Hohlwein, Tel. 34 71.

 

Filmabende

Im Rahmen ihrer kulturellen Betreuung wird die Landesgruppe Saar eine Tonfilmrundreise durch das Saarland durchführen. Es werden folgende Filme gezeigt: „Masuren", „Ostpreußen — Kunst und Handwerk", „Deutsche Burgen im Osten", „Dresden, die verschwundene Stadt", „Oberschlesien — Kraftquell des Ostens".

 

Die Termine der Veranstaltungen: Dillingen, Dienstag, den 12. November, Johanneshof. 19 Uhr.

 

Völklingen: Mittwoch, den 13. November, Dreimädelhaus, 20 Uhr.

 

Neunkirchen: Donnerstag, den 14. November. Lokal Dörr, Max-Braun-Straße, 20 Uhr.

 

Völklingen: Sonnabend, den 16. November, Heim der DJO, 16 Uhr.

 

Homburg: Sonntag, den 17. November, Stadtkrug, Kaiserstraße 70, um 20 Uhr.

 

St.Wendel: Montag, den 18. November. Lokal Jochum, Balduinstraße, 20 Uhr.

 

St. Ingbert: Dienstag, den 19. November, Gasthaus Grüne Laterne, um 20 Uhr.

 

Saarbücken: Donnerstag, den 21. November, Realgymnasium, Talstraße.

 

Sulzbach: Sonnabend, den 23. November. Lokal Glessner, Hauptstraße 63.

 

Saarbrücken. Familienabend mit ostpreußischem Humor, Versteigerung und Tombola, am Sonnabend, 9. November, 20 Uhr, im Dechant-Metzdorf-Haus, Kleine Schulstraße. Alle Landsleute, Freunde und Gönner werden herzlich eingeladen. Der Eintritt ist frei. Alle Geburtstagskinder vom 9. November und Landsleute, die das 70. Lebensjahr überschritten haben, erhalten ein kleines Geschenk.

 

BAYERN

Vorsitzender der Landesgruppe Bayern e. V.: Rechtsanwalt Heinz Thieler, München. Geschäftsstelle: München 23, Trautenwolfstraße 5/0. Telefon 33 85 60. Postscheckkonto München 213 96

 

Würzburg. Am Sonntag, dem 10. November, um 15 Uhr, im Kolpinghaus, Lichtbildervortrag „Die Kurische Nehrung im Zauber der Farben und im Spiegel der Dichtung". Alle Landsleute sind eingeladen. — Jahreshauptversammlung des Bezirksverbandes Unterfranken, am Sonntag, dem 17. November, in Karlstadt/Main, Hotel Schwarzer Adler, Am Marktplatz. Die Tagesordnung sieht folgende Punkte vor: Geschäftsbericht, Kassenbericht, Entlastung des Vorstandes, Neuwahl des Vorstandes, Bezirkstreffen 1958.

 

BADEN-WÜRTTEMBERG

Vorsitzender der Landesgruppe Baden-Württemberg: Hans Krzywinski, Stuttgart- W., Hasenbergstraße 43. Zweiter Vorsitzender: Regierungsrat de la Chaux, Reutlingen, Karlstraße Nr. 19.

 

Ludwigsburg. Auf der nächsten Monatsversammlung am 16. November in der Gaststätte Kurrle oder Kurrie (schlecht lesbar) wird der aus Tilsit stammende Landsmann Dr. Henry Rittberger einen interessanten Lichtbildervortrag über Ägypten halten. Alle Landsleute aus Stadt und Kreis Ludwigsburg sind herzlich eingeladen.

 

Tübingen. Nächstes Monatstreffen am 16. November, 20 Uhr, mit einer besinnlichen Gedenkstunde im Versammlungslokal Postkörnle, Nanklerstraße 14. — Nach längerer Ferienzeit trafen sich die Mitglieder zu einem heimatlichen Frage- und Antwortspiel, das großen Anklang fand. — An einem plattdeutschen Abend nahmen auch Gäste aus Mössingen mit ihrem 1. Vorsitzenden, Wisotzki, teil. Hedwig von Lölhöffel sprach Erzählungen und Gedichte ihrer Mutter, der unvergessene Heimatdichterin Erminia von Olfers-Batocki. Mit frohem „Utvertelle" klang der Abend aus.

 

HESSEN

Vorsitzender der Landesgruppe Hessen: Konrad Opitz, Gießen, Unter der Liebigshöhe 28.

 

Darmstadt. Am 17. November, 17 Uhr, in der Bessinger Turnhalle (Jahnsaal) Fleckessen mit Filmvorführung (Rheinfahrt 30. Juni), Vorträgen und ostpreußischen Späßchen. Die Landsleute werden um rege Beteiligung gebeten.

 

Seite 6   Suchanzeigen

Foto: Wer kann Auskunft geben über meinen Sohn, den Obergefreiten Kurt Gibbins, aus Bersteningken, Kreis Tilsit-Ragnit? Er war geb. am 09.08.1912 und gehörte zuletzt in Königsberg Pr. der 2. Flak-Stamm-Kompanie (Hinterroßgaten 42 a) an: Letzte Nachricht Anfang 1945 aus Königsberg. Wer war mit ihm zusammen und kann mir Näheres über seinen Verbleib oder sein Schicksal mitteilen? Um Nachricht bittet herzlich Frau Maria Gibbins, Hamburg – Wandsbek, Schiffbeker Weg 306.

 

Wer kann Nachricht über das Schicksal des Oberpostschaffners a. D. Anton Sommerfeld, aus Allenstein, Ostpreußen, Hohensteiner Querstraße 5, geben? Sommerfeld soll angeblich in Allenstein auf der Straße am 22.01.1945, vormittags zwischen 10 und 11 Uhr, von den Russen erschossen worden sein. Detmold, 23. Oktober 1957    Das Amtsgericht   4 II 234/57

 

Wo befindet sich Familie Jedamzik, aus Gortzen, Arys-Land, Kreis Lyck? Gertrud Didschuß hat bei ihnen verkehrt. Wissen Sie etwas über ihren Verbleib? Nachricht für die Eltern erbittet ihre Tante, Frau Gramstadt, Herne, Westfalen, Wiescherstraße 125.

 

Wer kann Auskunft geben über meine beiden Söhne: Helmut Koslowski, geb. 20.12.1917 in Dawillen, Kreis Memel, letzte Feldpostnummer 28 151, letzte Nachricht v. 01.01.1945. Kurt Koslowski, geb. 28.10.1921 in Liebken, Kreis Memel, letzte Feldpostnummer 33 222, beim I. Feld.-Ers.-Bat. 157, vermisst im Raum Beresino-Minsk? Zuletzt beide Söhne wohnhaft Königsberg Pr.-Ponarth, Barbarastraße 104. Nachricht erbittet die Mutter, Frau Anna Koslowski, geb. Juraschka, Düsseldorf, Eller Straße 81.

 

Wo befindet sich Schneidermeister Willi Mahl und Frau Lina Mahl, geb Didschuß, aus Nestonkehmen, Kr. Gumbinnen? Nachricht erbittet Frau Gramstadt, Herne, Westfalen, Wiescherstraße 125

 

Suche meine vermisste Tochter, Liesbeth Gallmüller, geb. 21.03.1923. Bis 1945 im Heereszeugamt Königsberg gearbeitet. Wer hat sie zuletzt und wo gesehen? Auskunft erbittet Frau Eliesabeth Gallmüller, Stolberg (Rhld.), Eichsfeldstr. 7.

 

Suche Zeugen! Wurde 1947 von den Russen von Königsberg nach Litauen im Torfbruch (Escherelie), verschleppt und habe mit anderen deutschen Frauen schwer arbeiten müssen. Um sofortige Nachricht bittet Frau Erna Baumgart, Korntal bei Stuttgart, Breslauer Str. Nr. 25

 

Mit Foto: Kindersteckbrief

Name: unbekannt

Vorname: unbekannt

geb.: etwa 1943

Augen: blau

Haar: hellblond

Es kann möglich sein, dass der Junge aus Ostpreußen stammt. Er wurde Mai 1945 von Soldaten in Mecklenburg abgesetzt, da die Weiterfahrt für ihn zu gefährlich schien. Er trug einen hellblauen K???mermantel (unlesbar), hellblauen Pullover und hatte eine kurze blaue Hose an. In der Wäsche waren die Zeichen „K. U“. eingestickt. Anfangs weinte der Junge sehr, wenn er ein Lazarettauto sah. Er lief hin, sah unter das Auto und sprach: „Opa Auto, Opa Auto“. Zeigte man ihm, dass Opa nicht da war, beruhigte er sich aber. Da er jedoch jeden Mann für einen Opa hielt, kann man annehmen, dass er bei den Großeltern aufgewachsen ist. Nachricht erbittet u. Nr. 77 575 Das Ostpreußenblatt, Anzeigen-Abt., Hamburg 13.

 

Mit Foto: Kindersteckbrief

Name: Mülbredt

Vorname: Karl-Heinz

Geb.: 27.04.1939

Augen: blau

Haar: dunkelblond

Karl-Heinz Mülbredt wird von seiner Mutter gesucht. Er befand sich seit 1945 bei den Großeltern in Aysseken, Kreis Memel. Die Großmutter des Kindes verstarb 1945 an Typhus und das Kind kam in das Kinderheim Budwethen. Es soll dort nicht mit dem Namen Mülbredt geführt worden sein, sondern es trug den Namen „Milbrecht". Vermutlich kam es 1947 mit Waisenkindern aus Budwethen nach Mitteldeutschland. Nachricht erbittet unter Nr. 77 576 Das Ostpreußenblatt, Anzeigen-Abt., Hamburg 13

 

Zwecks Rentenangelegenheit! Wer kann Auskunft geben, dass ich in Königsberg Pr. bei genannten Stellen gearbeitet habe: Garderobenfrau im Südpark Ponarth, Proviantamt Stendammer Wall, Heereszeugamt Kbg. und in Fort Dohna, i. d. Küche KDF-Halle, zuletzt bis 1944 Postamt 5. Unkosten werden erstattet. Frau Eliesabeth Gallmüller, Stolberg (Rhld.), Eichsfeldstraße 7.

 

Zur Feststellung der Hauptentschädigung benötige ich die Anschrift des Mieters der oberen Etagenwohnung in dem Hause meiner Mutter, Königsberg Pr., Auerswaldstr. 18. Wer kann mir Name und jetzige Anschrift mitteilen? Wer kann mir über das Schicksal meiner Mutter Auskunft geben? Angaben erbittet Kurt Hoffmann, Brake (Unterweser), Industriehof, Stabsgebäude.

 

In einer Versorgungsangelegenheit bitte ich Pol.-Kameraden von meinem vermissten Mann, Gustav Steinak, früher Königsberg Pr. 5, sich zu melden. Frau Charlotte Steinak, Düsseldorf-Rath. Fehrbellinstr. 3.

 

Betreffs Rentenangelegenheit suche ich Zeugen die auf dem Gut Ostlöpschen, Kreis Insterburg, 1925 bis 1934 mit mir und meiner Frau, Berta Rekint, beschäftigt gewesen waren. Zuschrift erbittet Otto Rekint, Ildehausen über Seesen am Harz.

 

Bestätigungen

Wer kann mir Auskunft geben und weiß etwas über den Verbleib meiner Eltern und Schwester: Mutter: Frau Luise Waschkau, geb. Schulz. Vater: Gustav Waschkau. Schwester: Frau Charlotte Stabbert, geb. Waschkau. Königsberg Pr., Haberberger Neue Gasse Nr. 33/34? Meine Mutter und Schwester sollen erschossen sein. Vom Vater weiß ich überhaupt nichts. Wer kann mir eine Bestätigung senden, da ich diese für die Behörde brauche? Nachricht erbittet Louise Waschkau, früher bei Karstadt tätig, zurzeit bei Kaete Teschner, Hannover, In der Steinriede Nr. 12 I.

 

Verschiedenes

Wer weiß die Anschrift von Frieda, geb. Will, verheiratet gewesen im Kreis Sensburg? Zuschriften an Frau Erika Wendt, Friedrichshafen, Niederholzstraße 43.

 

Rest der Seite: Werbung, Verschiedenes

 

Seite 7   Aus der Geschäftsführung

Liste der ehemaligen Kreisfeuerwehrführer

Auf vielfache Anregung bittet die Geschäftsführung alle ehemaligen ostpreußischen Kreisfeuerwehrführer und ihre Vertreter im Kriege, ihre vollständigen Anschriften Bürgermeister z. Wv. Paul Wagner, Landshut (Bay), Industriegelände/Haus Waidmannsruh, mitzuteilen, da Landsmann Wagner sich bereit erklärt hat, eine Aufstellung dieser Anschriften anzulegen. Aus den Mitteilungen müssen die volle Anschrift und der Heimatkreis, in dem der betreffende Kreisfeuerwehrführer gewesen ist, ersichtlich sein. Es werden Meldungen erbeten von

 

1. den Kreisfeuerwehrführern bis 1939

 

2. den Vertretern, falls der Kreisfeuerwehrführer zur Wehrmacht eingezogen war und

 

3. den Landsleuten, die in den Tagen der Flucht die Geschäfte des Kreisfeuerwehrführers wahrgenommen haben.

Müller stellv. Geschäftsführer

 

Seite 7   Aus den ostpreußischen Heimatkreisen …

Wichtige Mitteilungen für die Vertriebenen aus dem Großen Moosbruch

Für die Vertriebenen aus den Gemeinden am Rande des Großen Moosbruchs, Kreis Labiau und Elchniederung, und aus den Ortsteilen der Gemeinde Elchwerder, Gr. Moosbruch, Gutsbezirk Hohenbruch, Welmdeich, Friedrichsrode, Timber, Neu-Friedrichsrode, Eversdorf, Wilhelmsrode, Franzrode, Karlsrode, Langendorf, Elchtal, Wiepenbruch, Wiepenheide, Julienbruch, Schenkendorf, Königgrätz, Neubruch, Sadowa, Moorfelde, Schneckenmoor, die einen Verlust an landwirtschaftlichem Vermögen erlitten haben, wird folgender Hinweis bezüglich ihrer Ansprüche auf Entschädigung nach dem Lastenausgleichsgesetz gegeben:

 

Inhaber von Kolonatpachtungen werden darauf hingewiesen, dass es sich bei diesen Pachtungen nicht um eine Erbpacht handelt, sondern, dass der Grund und Boden im Eigentum des Preußischen Staates stand, obwohl derselbe seit Generationen in der Bewirtschaftung der Bauernfamilien stand.

 

Bei der Schadensberechnung wird daher von dem ermittelten Einheitswert der Wertanteil des Grund und Bodens in Abzug gebracht, berücksichtigt werden nur die Wertanteile für Wohn- und Wirtschaftsgebäude sowie für lebendes und totes Inventar.

 

Der Plan, auch den Grund und Boden den Moosbruchbauern zu übereignen und Erbhöfe zu schaffen, ist zunächst nur zur Ausführung gelangt durch die Aussiedlung von Kolonatpächtern vom Hochmoor auf zwölf Rentengutsstellen in Obolin, neun Rentengutsstellen in Moorfelde und 53 Rentengutsstellen in Wilhelmsbruch, während die durch Zusammenlegung von Kolonaten der Aussiedler vergrößerten Kolonatpachtungen im Hochmoor, insgesamt etwa 70, vorerst Pachtungen blieben, da die Urbarmachung des Großen Moosbruchs noch nicht abgeschlossen war.

 

Es muss ferner bei der Aufstellung der Anträge auf Feststellung von Vertreibungsschäden darauf geachtet werden, dass neben der Kolonatpachtung gesondert die Flächen angegeben werden, die von anderen Betrieben oder von der Staatlichen Moorverwaltung hinzugepachtet waren, damit das auf Grund dieser Pachtflächen erweiterte lebende und tote Inventar bei der Schadensfeststellung mit erfasst werden kann.

 

Königsberg-Stadt

Löbenichtsches Realgymnasium

Die Löbenichter in Duisburg werden am Mittwoch, dem 13. November, um 20.15 Uhr, in der Patenschule, dem Steinbart-Gymnasium, Realschulstraße, einen Filmabend veranstalten. Studienrat Wick wird die Tonfarbfilme „Zwischen Haff und Meer" und „Das war Königsberg" zeigen. Gäste sind herzlich willkommen. Weitere Auskünfte erteilt: Rechtsanwalt Ewald Porsch, Rheinhausen-Hochemmerich, Bertastraße 13. — In Hamburg treffen sich die Löbenichter jeden ersten Freitag im Monat etwa 20 Uhr, stets im Lokal Remter, Neue Rabenstr. Nr. 29, zwei Minuten vom Bahnhof Dammtor. Auch die Angehörigen anderer Königsberger Schulen sind bei diesen geselligen Abenden, die oft durch Vorträge und Vorführungen vertieft werden, herzlich willkommen. — Dr. Schubert, Hamburg 13, Mittelweg 151, Telefon 44 47 76. 1. Vorsitzender der Vereinigung ehemaliger Schüler und Lehrer des Löbenichtschen Realgymnasiums Königsberg.

 

Gumbinnen Gumbinner

Treffen in Stuttgart

Am 13. Oktober trafen sich in Stuttgart zahlreiche Gumbinner aus Südwestdeutschland. Bei schönem Herbstwetter hatten sich über zweihundert Heimattreue aus Stadt und Kreis Gumbinnen in der freundlichen Gaststätte Luginsland eingefunden. Kreisvertreter Kuntze, Hamburg, und Landsmann Gebauer, Heide (Holst) hatten auch dieses Mal die weite Reise nicht gescheut. Als Gäste waren der Vorsitzende der Landesgruppe Baden-Württemberg, Krzywinski, sowie Vertreter des Vereins, der heimattreuen Ostpreußen, in Stuttgart erschienen.

 

In gewohnter Weise begann das Treffen mit einem heimatlichen Gottesdienst. Pfarrer Wolf hielt unter dem Leitwort „Und die Liebe höret nimmer auf" eine lebendige, eindrucksvolle Gottesstunde. Nach der Begrüßung durch den Sprecher der Gumbinner in Stuttgart, Dr. Burneleit, wies Kreisvertreter Kuntze auf die Bedeutung der Kreistreffen für die Wachhaltung des Heimatgedankens und die Stärkung des Zusammengehörigkeitsgefühls hin. Er forderte alle Landsleute auf, der Heimat auch weiterhin die Treue zu bewahren und aktiv für sie einzutreten. Die Jugend vor allem müsse zum Träger und Mittler des Heimatgedankens werden, um das Recht und den Anspruch auch in Zukunft zu wahren.

 

In einer besonderen Jugendstunde wandte sich Landsmann Kuntze dann an die anwesenden Jugendlichen. Er wies dabei auf die Freizeiten des Gumbinner Jugendkreises hin, die mehrmals im Jahr stattfinden. Einen interessanten Lichtbildervortrag hielt Landsmann Gebauer. Seine Salzburger Bildreihe, die den meisten Landsleuten noch unbekannt war, fand großen Anklang. Die ostpreußische Jugendgruppe beschloss mit einigen Darbietungen die Feierstunde.

 

In zwangloser Geselligkeit blieb die Mehrzahl der Gumbinner dann noch einige Stunden bei Tanz und Unterhaltung beisammen.

 

Das nächste Treffen in Stuttgart wird voraussichtlich am 18. Oktober 1958 stattfinden.

 

Johannisburg

Wie mir auf allen unseren Treffen bestätigt worden ist, hat unser Heimatbrief großen Anklang gefunden. Es ist sogar ein häufigeres Erscheinen des Heimatbriefes erbeten worden. So verständlich dieser Wunsch ist, so falsch wäre seine Erfüllung. In erster Linie müssen wir Bezieher des Ostpreußenblattes sein, das uns die Grundlage für unsere heimatpolitische Arbeit gibt. Die Herausgabe monatlicher oder vierteljährlicher Briefe würde an der Arbeitszeit und den Geldmitteln scheitern. Wie bekannt, erheben wir von unseren Landsleuten keine Beiträge. Trotzdem hat nur ein geringer Teil unserer Landsleute es für nötig befunden, die dem Heimatbrief beigelegte Zählkarte zu benutzen und unsere Arbeit geldlich zu unterstützen. Ein Überschuss würde unserer Jugend zugutekommen. Ich nehme an, dass ein Teil unsere Landsleute lediglich aus Unachtsamkeit die Zahlkarte zur Seite gelegt hat, und ich hoffe, dass unser Geldverwalter, Kreissparkassendirektor i. R. Amling, in Bad Schwartau, Blücherstraße 5, auf dem Postscheckkonto Hamburg 2019 05 noch recht viele Eingänge verzeichnen kann. Allen Spendern auf diesem Wege unseren herzlichen Dank.

 

Es wird darum gebeten, falls noch nicht geschehen, die beigelegten Karteikarten ausgefüllt an unseren Karteiführer, Landsmann Wielk, Tönning-Neustadt 1 einzusenden, ebenso alle Anschriftenänderungen. Von den 7200 verschickten Heimatbriefen kamen etwa 600 als unbestellbar zurück, es wurde also Leerarbeit geleistet.

 

Pr.-Holland

Auf Grund unserer Aufforderung im Ostpreußenblatt, für die Neubesetzung eines Ortsvertreters für Deutschendorf bis zum 1. November Vorschläge einzureichen, sind nachstehende Landsleute vorgeschlagen worden: 1. Arthur Schumacher (Bauer), 2. Fritz Lemke (Bauer). 3. Friedrich Jordan (Bauer). 4. Fritz Adloff (Bauer).

 

Wahlberechtigte Landsleute der Heimatgemeinde Deutschendorf werden hiermit aufgefordert, bis spätestens 20. November gemäß unserer Satzung sich schriftlich für einen der Vorgeschlagenen zu entscheiden. Als gewählt gilt derjenige, auf den die meisten Stimmen entfallen. Die Wahl wird geheim durchgeführt; ich bitte daher, bei Einsendung der Stimme auf dem Umschlag zu vermerken „Ortsvertreterwahl-Deutschendorf" und den Umschlag nicht mit Absenderangabe zu versehen. Zuschriften sind zu richten an den stellvertretenden Kreisvertreter, Landsmann Gottfried Amling, in Pinneberg, Richard-Köhn-Straße 2 c.

 

Gesucht werden:

1. Inhaber der Firma Quindt, Pr.Holland.

 

2. Erna Irene Rahn, aus Wiesenhof, geb. am 21.09.1924, verschleppt am 12.02.1945 von Stoboy, Kreis Elbing, mit mehreren Elbinger Frauen und Mädchen.

 

3. Wer kann Auskunft geben über den seit 20.01.1945 vermissten Kürschnermeister, Karl Türk, Pr.-Holland, Steintorstraße 12 und Crossener Straße 23?

 

4. Gesucht werden die Eheleute Felix Gehrmann, geb. am 27.04.1901 und Auguste Gehrmann, geb. Rodrack, geb. am 31.07.1910, zuletzt in Oberkrapen wohnhaft gewesen. Angeblich soll Frau Gehrmann 1945 in Krapen verstorben sein. Im Interesse des Kindes, Günther Gehrmann, geb. 14.04.1942, ist jeder Hinweis von Wichtigkeit.

 

Ich möchte nochmals darauf hinweisen, dass sämtliche Zuschriften an den stellvertretenden Kreisvertreter, Landsmann Gottfried Amling, in Pinneberg, Richard-Köhn-Straße 2 c, zu richten sind, dem laut Satzung als stellv. Kreisvertreter die Geschäftsführung des Kreises Pr.-Holland obliegt. Arthur Schumacher, Kreisvertreter, Kummerfeld bei Pinneberg, Holstein

 

Braunsberg

Aus dem Stadtkreis Braunsberg werden gesucht:

 

Maria Tilsner,;

Hans Pfeiffer;

Emil Schlegel;

Hauptmann Busch;

Ruth Zipplies;

Walter Lissy.

 

Aus dem Landkreis Braunsberg werden gesucht:

 

Max Steinborn, Groß-Tromp;

Ottilie Schacht, Wormditt;

Otto Schacht, Wormditt;

Georg Laws, Wormditt;

Richard Naser, Peterswalde;

Klemens Naser, Peterswalde;

Ernst Naser, Peterswalde;

Paul Gehrmann, Heinrikau;

Albert Bohl, Kaschaunen;

Paul Schulz, Gr.-Rautenberg;

Ursula Freitag, Gr.-Rautenberg;

Aloys Gerigk, Heistern;

Erna Graw, Heinrikau;

Familie Eggert, Heinrikau;

Josef Harwardt, Klingenberg;

Therese Marquardt, Kreuzdorf;

Berta Grühl, Kleefeld;

Julius Berowski, Lotterbach;

Ernst Dannenberg, Lotterbach.

 

Meldungen erbeten an die Karteiführung der Kreisgemeinschaft Braunsberg, Münster (Westf.), Stadtverwaltung, Prinzipalmarkt 6.

 

Rest der Seite: Stellengesuche, Bekanntschaften, Stellenangebote, Werbung

 

Seite 8   Familienanzeigen

Unser erstes Kind und Enkelkind, Hanno, ist am 21. Oktober 1957 eingetroffen. Die Eltern, Gerda Strauß, geb. Richter, Hochschullehrerin. Hans-Georg Strauß, Dipl.-Wirtsch.-Ing., sowj. bes. Zone. Die Großeltern: Helene Strauß, geb. Federmann. Hans Strauß. Früher Königsberg Pr., Boelckestraße 15 a, jetzt Dortmund, Schwanenstraße 51  

 

Horst, geb. 14.09.1957. Voll Dankbarkeit und Freude geben wir die glückliche Geburt unseres Sohnes bekannt. Waltraut Kucharski, geb. Kaminsky. Rolf Kucharski. Hamburg-Osdorf, zurzeit Putlos-Oldenburg, Holst. Früher Wehlau, Ostpreußen, Neustadt

 

Unsere lieben Eltern, Karl Kutzer und Maria Kutzer, geb. Zimmermann, feierten am 5. November 1957 ihre Silberhochzeit. Es gratulieren recht herzlich: Rosemarie. Heimtraut. Dorothea. Duisburg-Meiderich, Styrumer Straße 84. Früher Tilsit, Bismarckstraße 49

 

Die Verlobung ihrer Kinder, Margarete und Georg, zeigen an: Olga Lochau, geb. Jung, Bramstedt, Bez. Bremen. Gerd Dyck, Rotweiler, Kreis Gumbinnen und Frau Lotte Dyck, geb. Rohrmoser, Leimbach über Treysa, Bez. Kassel. Oktober 1957

 

Verlobte. Margarete Lochau und Georg Dyck. Oktober 1957

 

Die Vermählung meiner Tochter Hanna mit Herrn Gerhard Gehlhaar, gebe ich bekannt. Christel Lange von Stocmeier, geb. Klementz, Hamburg 43, Eulenkamp 3. Früher Königsberg Pr. 2. November 1957

 

Vermählte. Gerhard Gehlhaar, Baden-Baden, Kaiser-Wilhelm-Straße 23 und Hanna Gehlhaar, geb. Lange von Stocmeier, Hamburg 43, Eulenkamp 3. Früher Königsberg Pr. 2. November 1957

 

Ihre Vermählung geben bekannt: Rudolf Kallien, Gießerei-Ingenieur, früher Sadlauken, Kreis Mphrungen, Ostpreußen. Elisabeth Kallien, geb. Stachelhaus. Heidelberg-Rohrbach. Schriesheim bei Heidelberg, Dresdener Straße 3. 5. Oktober 1957

 

Als Vermählte grüßen: Ulrich Katins, früher Neuendorf, Kreis Gerdauen. Erika Katins, geb. Plumhoff. Jetzt Rosche/Prielip Nr. 30, Kr. Uelzen. Im Oktober 1957  

 

Ihre Vermählung geben bekannt: Gerhard Kienitz, ap. Revierförster, Johannisburg, Ostpreußen, Bahnhofstraße 25. Ursula Kienitz, geb. Engbert, Wünnenberg, Westfalen. Ottbergen, Westfalen, Kreis Höxter. Im September 1957

 

Zur Silberhochzeit meiner lieben Eltern, Bernhard Browarczyk und Frau Anna Browarczyk, geb. Borowski, am 12. November 1957, gratulieren herzlichst, ihr Sohn, Hans-Georg und Braut, Marie Hendricks. Kellen-Kleve, Emmericher Straße 248. Früher Königsberg Pr., Sternwartstraße 64

 

Am 7. November 1957 feiern wir unsere Silberhochzeit und grüßen alle Verwandten und Bekannten aus der Heimat. Otto Bessel und Frau Christel Bessel, geb. Grunau. Früher Drengfurth, Kreis Rastenburg, jetzt sowj. bes. Zone

 

Gustav Wittkowski und Frau Emma Wittkowski, geb. Wnuk, früher Stauchwitz, Kreis Ortelsburg, feiern am 17. November 1957 ihre Silberhochzeit in Essen-Schonnebeck, Borgemeisterstr. Nr 12.

 

Am 10. November 1957 feiert meine liebe Mutter, Schwiegermutter, unsere liebe Oma und Urgroßmutter, Frau Wilhelmine Krause, geb. Pfeifer, früher Königsberg Pr.-Ponarth, Speichersdorfer Str. 158 a, jetzt München, Widenmayerstraße 14, ihren 80. Geburtstag. Es gratulieren herzlichst und wünschen weiterhin gute Gesundheit, ihre Tochter Alice. Schwiegersohn Otto, die Enkelkinder und Urenkel Claudia

 

Für die uns anlässlich unserer Goldenen Hochzeit gesandten Glückwünsche sagen wir allen Freunden und Bekannten unseren herzlichen Dank. Otto Paskarbeit und Frau Ida Paskarbeit, geb. Hofer. Früher Schillen, Ostpreußen, jetzt Drebber, Kr. Diepholz

 

Für die Glückwünsche anlässlich meines 50-jährigen Berufsjubiläums sage ich allen meinen Kollegen, Freunden wie Bekannten herzlichsten Dank. In heimatlicher Verbundenheit, Franz Saager, Friseurmeister (22 c), Hülsenbusch über Gummersbach.

 

Zum 79. Geburtstag unseres lieben Vaters und Opas, Paul Schilling, früher Palmnicken, gratulieren recht herzlich, Tochter Hildegard Kamien, geb. Schilling. Schwiegersohn Erich Kamien, Burkhard u. Dieter. Flensburg, Arnkielstraße 2

 

Unsere liebe Mutti und Oma, Frau Pauline Wittek, früher Neu-Bestendorf, Kreis Mohrungen, Ostpreußen, jetzt Steinhagen, Westf. 974, feiert am 12. November 1957, ihren 70. Geburtstag. Herzlichste Glück- und Segenswünsche von ihren dankbaren Kindern und Enkelkindern in Eichstätt, Goslar. Steinhagen und Huntsville. Ala., USA

 

Für die so zahlreichen Glückwünsche zu meinem 84. Geburtstage sage ich allen Freunden und Bekannten hiermit meinen herzlichsten Dank. Gustav Wnuck, Dortmund, Kirchstraße 6. Früher Johannisburg, Ostpreußen

 

Am 8. November 1957 feiert mein lieber Mann, unser guter Vater und Opa, Hans Hoffmann, früh. langjähriger Angestellter der Dresdener Bank Königsberg Pr., Kneiph. Langgasse 11/13, jetzt Ohlenstedt, Kr. Osterholz-Scharmbeck, seinen 70. Geburtstag. Es gratulieren herzlich, seine Frau, Kinder und Enkel

 

Am 9. November 1957 feiert unsere liebe Mutter, Schwiegermutter und Oma, Maria Hirschberg, geb. Elsner, früher Guttstadt, jetzt Hilden, Hülsenstr. 116, ihren 70. Geburtstag. Es gratulieren herzlich und wünschen beste Gesundheit, ihre Kinder und Enkel

 

Mit Gottes Hilfe und Gnade habe ich im Oktober 1957, das 70. Lebensjahr vollendet. Witwe Lydia Kerbstat, geb. Josupeit. (20 a) Kohlenbissen b. Munster, Kr. Soltau, Lüneburger Heide. Früher Tilsit, Bismarckstraße 12

 

Seite 8   Amtliche Bekanntmachung

II 34/57   

Amtsgericht Bayreuth       Beschluss

Es wird für tot erklärt der Verschollene Hermann Kluke, geb. am 21.09.1885 in Königsberg Pr., verwitwet, Maschinenbaumeister, zul. wohnhaft in Landsberg in Ostpreußen, Hindenburgstraße 4, als Dienstverpflichteter seit dem 2. Osterfeiertag 1945 in Königsberg Pr. vermisst. Als Todeszeitpunkt wird der 31. Dezember 1945, 24 Uhr, festgestellt. Die Kosten des Verfahrens fallen dem Nachlass zur Last. Gerichtskosten werden nicht erhoben. Antragsteller: Max Kluke, Bayreuth, Schulstr. Nr. 21, (Bruder des Verschollenen).

 

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Seite 9   Allenstein 1957

2 Fotos: Ein Blick vom Allensteiner Schloß über die Stadtmitte mit dem neuen Rathaus der Herz-Jesu-Kirche und dem Hohen Tor. Das Bild rechts zeigt den wuchtigen Bau der Jacobi-Kirche

 

Foto: Der Fischmarkt mit der Evangelischen Kirche.

 

2 Fotos: Der „Platz der Freiheit", von den Anlagen am ehemaligen Gymnasium aus abgenommen. Rechts: Der Treudank, das Stadttheater, ist in der ursprünglichen Form erhalten geblieben.

 

Foto: Völlig fremdartig mutet uns der Neubau des Bahnhofs an mit seiner merkwürdigen Architektur.

 

Foto: Das russische Ehrenmal auf dem Platz vor der ehemaligen Regierung.

 

Foto: Ein Blick über die Alle auf den Eisenbahnviadukt

 

Foto: Eine Straße in der Altstadt; rechts die Seitenfront der St.-Jacobi-Kirche

 

In zahlreichen Berichten und Aufnahmen aus neuerer Zeit haben wir in den vergangenen Jahren das Bild Allensteins, wie es sich heute darbietet, zu zeigen versucht. Während viele andere ostpreußische Städte das traurige Bild der Verwüstung nach dem Kriege noch heute bewahrt haben, ist Allenstein von den polnischen Behörden als Zentrum der Behörden, der militärischen Verwaltungsstellen und des Fremdenverkehrs zu einem erheblichen Teil wiederaufgebaut worden. Wenn das Bild der Stadt sich auch stark gewandelt hat, so sind doch die größten und schönsten Bauten aus unserer Zeit erhalten geblieben.

 

Hunderte von Landsleuten, die nach langen Jahren des Wartens endlich ihre Ausreisepapiere bekommen haben, sind in diesem Jahr durch die vertrauten Straßen von Allenstein gegangen. Besucher aus dem Westen, die zum ersten Mal wieder den Boden der Heimat betreten haben, besuchten die Stadt und brachten Aufnahmen mit, von denen wir eine kleine Auswahl in unserer heutigen Folge bringen. Wir, die wir noch mit allen Wurzeln an unserer nie vergessenen Heimat hängen, verfolgen auch jetzt, nach langen Jahren der Trennung, aufmerksam jeden Bericht über die Städte und Dörfer unserer Heimat. Jeder Landsmann, der von drüben kommt, wird mit Fragen bestürmt: „Wie sieht es heute dort in der Heimat aus? Was hat sich geändert? Was ist geblieben, wie es früher war?"

 

Die Stadtmitte

Die erste Aufnahme auf unserer Bilderseite gibt uns einen guten Überblick über die Stadtmitte von Allenstein, wie sie heute aussieht. Links erkennen wir das Neue Rathaus, das erhalten geblieben ist und in dem heute die polnische Stadtverwaltung untergebracht ist. Die Uhren im Rathausturm gehen nicht mehr. Auf dem vorderen Zifferblatt wurde ein riesiger polnischer Adler aus Holz angebracht. In der Mitte des Bildes sind die Türme der katholischen Herz-Jesu-Kirche zu erkennen. Das linke Eckgebäude vor dem Neuen Rathaus, früher Sitz der Allensteiner Zeitung, beherbergt heute die Druckerei der „Glos Olsziynski". Gegenüber befindet sich das Gerichtsgebäude, in dem die berüchtigten Prozesse gegen die Deutschen stattfanden. Daneben eines der alten Wahrzeichen von Allenstein, das Hohe Tor, in dem jetzt eine polnische Jugendherberge untergebracht ist. Im Vordergrund ist durch das Niederreißen der alten Häuser ein freier Platz entstanden, der mit Basaltpflaster versehen wurde und auf dem eine Rednertribüne errichtet wurde. Er dient als Aufmarschplatz für die großen Kundgebungen der Partei.

 

Die alte Kirche St. Jacobi in der Stadtmitte ist jetzt die Bischofskirche des katholischen Weihbischofs. In einer Nische an der Seitenfront ist eine Statue der Schwarzen Madonna angebracht worden, vor der die Menschen auf dem Straßenpflaster niederknien und vor deren Bild täglich neue Kerzen angezündet werden. Die alten Häuser in der Umgebung der Kirche sind zum größten Teil abgerissen worden. Hier entstehen jetzt neue Wohngebäude und neue Straßen.

 

Ehrenmal für die „Befreier Ostpreußens"

Der schöne Bau des Allensteiner Landestheaters, des Treudank, steht noch in seiner ursprünglichen Form. Theatergruppen aus Warschau, Lodz und Krakau geben dort Gastspiele. Bis zum vergangenen Jahr hatte Allenstein noch ein eigenes Orchester, das aus finanziellen Gründen aufgelöst werden musste. Das Theater ist gut besucht, seitdem nach dem Umsturz vor einem Jahr nicht mehr ausschließlich Stücke politischen Inhalts gespielt werden. In den Pausen zeigen sich die Frauen der Parteibonzen in eleganten Abendkleidern; die übrigen Besucher sind meist sehr einfach angezogen. Das frühere Theaterrestaurant im Gebäude des Treudank ist heute die beste Gaststätte in Allenstein, die meist von Offizieren, Akademikern und höheren Beamten aufgesucht wird. Der frühere Cafégarten ist jetzt für Zivilpersonen gesperrt, er gehört zum benachbarten Offizierskasino.

 

Auf dem Platz vor der ehemaligen deutschen Regierung, in deren Gebäude jetzt die Eisenbahnverwaltung untergebracht ist, steht ein russisches Denkmal, das als Ehrenmal für die „Befreier Ostpreußens vom preußischen Joch" von polnischen Arbeitern errichtet worden ist. „Szubienica", der Galgen, wird dieses Denkmal von der Bevölkerung genannt. Auf unserer Aufnahme ist deutlich zu erkennen, dass der große, freie Platz, auf dem dieses Denkmal steht, sich in völlig verwahrlostem Zustand befindet. In dieser Verwahrlosung zeigt sich der Hass der Polen gegen ihre russischen „Befreier". Polnische Nationalisten versuchten beim Umsturz im vergangenen Jahr, dieses „Ehrenmal" zu beseitigen, was ihnen aber nicht gelang. So begnügten sich die Polen damit, in Allenstein die Straßenschilder, die russische Namen trugen, herunterzureißen.

 

 

Der Gemeinschaftsraum im Bahnhof

Ein merkwürdiges Bild bietet der Bahnhof von Allenstein heute. Das zerstörte Bahnhofsgebäude wurde nach russischen Vorbildern wiederaufgebaut. Nachdem sich in den ersten Jahren nach 1945 in der Bahnhofshalle allerlei Gesindel herumtrieb, das dort randalierte und Schwarzmarktgeschäfte abschloss und gegen das selbst die Miliz nichts mehr ausrichten konnte, wurde in neuerer Zeit der Haupteingang gesperrt. Heute kann man das Innere des Bahnhofsgebäudes nur erreichen, wenn man im Besitz einer Fahrkarte ist und die Sperre und den Bahnsteig passiert hat. Die Reisenden müssen oft viele Stunden auf die Abfahrt ihres Zuges warten. Da viele von ihnen kein Geld haben, um in der Bahnhofswirtschaft etwas zu verzehren, wurde im Hauptgebäude ein Gemeinschaftsraum eingerichtet. Gegen Abgabe der Fahrkarte als Pfand kann man dort Gesellschaftsspiele, Zeitungen und Zeitschriften entleihen. Die Reisenden, die sich dort aufhalten, werden immer wieder von der Miliz kontrolliert. Viele unserer Landsleute, die aus allen Gegenden Ostpreußens nach Allenstein kommen, um Bittgänge zu den Behörden zu machen und ihre Ausreisepapiere zu beantragen, müssen oft die ganze Nacht über in diesen Räumen zubringen, bis sie wieder in ihre Heimatorte zurückkehren können.

 

Durch Großbrände in der ersten Nachkriegszeit sind viele Häuser in der dichtbebauten Altstadt zerstört worden. Die Ruinen wurden niedergerissen, und an ihrer Stelle entstanden freie Plätze oder neue Wohngebäude. Die schönen, alten Vorlaubenhäuser um den Markt wurden nach Fotos in ihrer ursprünglichen Form wieder aufgebaut. Dem flüchtigen Betrachter mag es scheinen, als ob der Markt unverändert sei gegenüber der deutschen Zeit. Wenn man aber näher hinsieht, dann erkennt man, dass die Fassaden der neuaufgebauten Häuser noch unverputzt sind oder dass der neuaufgetragene Putz nach kurzer Zeit wieder abgeblättert ist. Die Häuser wirken düster und grau. Der Platz macht einen toten Eindruck gegenüber dem farbigen, lebendigen Bild, das er zu unserer Zeit bot. In dem wiederaufgebauten alten Rathaus ist jetzt eine Zentrale für die Kreisbüchereien des Regierungsbezirks Allenstein untergebracht.

 

Zwei junge Allensteiner wandern durch ihre Heimatstadt

Viele von uns träumen davon, einmal wieder die Heimat besuchen zu dürfen, die Stätten ihrer Kindheit wiederzusehen. Was den meisten von uns noch unerreichbar ist, das gelang vor einigen Wochen zwei jungen Landsleuten, die auf einer Studienreise nach Warschau gekommen waren. Sie hatten beide wenig Zeit und Geld. Es zog sie aber so stark nach ihrer Heimatstadt hin, dass sie in Warschau ihre Armbanduhren verkauften und sich in den Nachtzug nach Allenstein setzten, um wenigstens für ein paar Stunden ihre Vaterstadt wiederzusehen und die Grabstätten ihrer Großeltern zu besuchen. Sie berichteten uns, dass man sie dort freundlich aufgenommen und ihnen alles gezeigt habe, obwohl sie kein Wort polnisch sprechen. Sie durchwanderten die Stadt und fanden wirklich das Grab der Großeltern noch unversehrt und in gutem Zustand, von Landsleuten betreut. Von diesen beiden jungen Ostpreußen stammen einige der Aufnahmen, die wir heute veröffentlichen. Sie berichteten uns von ihren Gesprächen mit Landsleuten, von denen noch einige hundert in Allenstein leben. Aus allen diesen Gesprächen ging der Wunsch hervor, so bald wie möglich nach Westdeutschland ausreisen zu dürfen, obwohl die Verhältnisse in der Heimat sich gegen früher allgemein etwas gebessert haben.

 

Wir alle tragen Bilder der Erinnerung in unserem Herzen, die nie verblassen. Wir wollen sie nie verlieren. Es ist aber gut, wenn wir uns mit der Wirklichkeit vertraut machen und wissen, wie es heute in unserer Heimat aussieht. Jeder Bericht von drüben, jedes Foto ergänzt dieses Bild. Mag sich auch vieles verändert haben, es ist unsere Heimat, die auf uns wartet.

 

Seite 10   Landsleute, die jetzt aus Ostpreußen kamen

In den letzten Wochen sind, wie schon in den Monaten vorher, zahlreiche Landsleute aus unserer ostpreußischen Heimat in die Bundesrepublik gekommen. Wir bringen im Folgenden eine Übersicht darüber, aus welchen einzelnen Kreisen die Landsleute stammen, die mit den einzelnen Transporten im Lager Friedland bei Göttingen eintrafen:

 

Am 3. September 1957, kamen mit dem 128. Aussiedlertransport 113 Landsleute. Es stammen aus dem Heimatkreis: Angerapp 2, Braunsberg 7, Gumbinnen 3, Johannisburg 3, Königsberg 1, Mohrungen 1, Ortelsburg 1, Osterode 40, Memelland 3, Pr.-Eylau 4, Sensburg 31, Tilsit 3, Treuburg 14.

 

Am 5. September 1957, kamen mit dem 129. Aussiedlertransport 98 Landsleute. Es stammen aus dem Heimatkreis: Allenstein 3, Bartenstein 5, Heilsberg 5, Johannisburg 18, Lötzen 5, Lyck 5, Mohrungen 4, Neidenburg 10, Ortelsburg 2, Osterode 32, Rößel 8, Tilsit-Ragnit 1.

 

Am 7. September 1957, kamen mit dem 130. Aussiedlertransport 129 Landsleute. Es stammen aus dem Heimatkreis: Allenstein 1, Angerburg 11, Braunsberg 3, Insterburg 2, Johannesburg 12, Königsberg 4, Lötzen 6, Lyck 15, Neidenburg 5, Ortelsburg 45, Osterode 12, Rastenburg 8, Sensburg 1, Treuburg 2.

 

Am 10. September 1957, kamen mit dem 131. Aussiedlertransport 123 Landsleute. Es stammen aus dem Heimatkreis: Allenstein 44, Gerdauen 2, Heilsberg 6, Johannisburg 6, Lötzen 8, Lyck 12, Memelland 1, Mohrungen 3, Neidenburg 4, Ortelsburg 4, Osterode 3, Pr.-Holland 3, Rastenburg 16, Sensburg 5, Tilsit-Ragnit 1, Treuburg 5.

 

Vom 1. bis 10. September 1957, kamen als Einzelreisende 33 Landsleute. Es stammen aus dem Heimatkreis: Allenstein 5, Heilsberg 1, Johannisburg 4, Lötzen 1, Lyck 5, Memelland 3, Mohrungen 3, Pr.-Eylau 4, Sensburg 6, Ortelsburg 1.

 

Am 12. September 1957, kamen mit dem 132. Aussiedlertransport 81 Landsleute. Es stammen aus dem Heimatkreis: Allenstein 27, Goldap 3, Gumbinnen 1, Heiligenbeil 3, Heilsberg 1, Insterburg 2, Johannisburg 4, Lyck 15, Neidenburg 3, Osterode 16, Rößel 6, Sensburg 3, Treuburg 1.

 

Am 14. September 1957, kamen mit dem 133. Aussiedlertransport 98 Landsleute. Es stammen aus dem Heimatkreis: Allenstein 17, Angerburg 5, Angerapp 1, Bartenstein 3, Heilsberg 2, Insterburg 2, Johannisburg 2, Königsberg 1, Lötzen 1, Mohrungen 2, Neidenburg 2, Ortelsburg 5, Osterode 3, Pr.-Holland 2, Rastenburg 5, Rößel 8, Sensburg 29, Treuburg 5, Wehlau 2.

 

Am 17. September 1957, kamen mit dem 134. Aussiedlertransport 74 Landsleute. Es stammen aus dem Heimatkreis: Allenstein 19, Elchniederung 2, Heilsberg 1, Lötzen 2, Lyck 2, Mohrungen 1, Neidenburg 12, Ortelsburg 6, Osterode 6, Pr.-Holland 3, Rastenburg 1, Rößel 3, Sensburg 7, Tilsit 4, Wehlau 4.

 

Am 19. September 1957, kamen mit dem 136. Aussiedlertransport 111 Landsleute. Es stammen aus dem Heimatkreis: Allenstein 8, Gerdauen 2, Goldap 2, Gumbinnen 4, Johannisburg 4, Königsberg 6, Lötzen 1, Lyck 6, Mohrungen 3, Neidenburg 4, Ortelsburg 2, Osterode 27, Sensburg 34, Treuburg 8.

 

Vom 11. bis 20. September 1957, kamen als Einzelreisende 55 Landsleute. Es stammen aus dem Heimatkreis: Allenstein 10, Bartenstein 2, Braunsberg 2, Gerdauen 2, Fischhausen 4, Johannisburg 1, Insterburg 2, Königsberg 2, Lötzen 1, Lyck 5, Memelland 3, Ortelsburg 2, Osterode 3, Sensburg 4, Treuburg 2.

 

Am 21. September 1957, kamen mit dem 137. Aussiedlertransport 80 Landsleute. Es stammen aus dem Heimatkreis: Allenstein 27, Königsberg 6, Lötzen 9, Lyck 3, Neidenburg 2, Ortelsburg 3, Osterode 11, Rastenburg 2, Rößel 7, Sensburg 7, Treuburg 3.

 

Am 24. September 1957, kamen mit dem 138. Aussiedlertransport 89 Landsleute. Es stammen aus dem Heimatkreis: Allenstein 7, Angerburg 1, Gumbinnen 3, Heilsberg 3, Johannisburg 2, Labiau 1, Lyck 3, Memelland 1, Mohrungen 1, Ortelsburg 40, Ostersode 12, Pr.-Eylau 4, Pr.-Holland 3, Sensburg 4, Wehlau 4.

 

Am 26. September 1957, kamen mit dem 139. Aussiedlertransport 99 Landsleute. Es stammen aus dem Heimatkreis: Allenstein 36, Braunsberg 2,  Heilsberg 3, Johannisburg 1, Königsberg 1, Lötzen 1, Lyck 15, Mohrungen 7, Neidenburg 2, Ortelsburg 7, Osterode 4, Pr.-Eylau 4, Rastenburg 7, Samöamd 5, Sensburg 4.

 

Am 28. September 1957, kamen mit dem 140. Aussiedlertransport 163 Landsleute. Es stammen aus dem Heimatkreis: Allenstein 13, Angerapp 1, Gerdauen 5, Gumbinnen 1, Heilsberg 3, Insterburg 4, Johannisburg 8, Königsberg 1, Lötzen 1, Lyck 21, Neidenburg 7, Ortelsburg 10, Osterode 51, Rastenburg 9, Rößel 1, Samland 2, Tilsit 5, Tilsit-Ragnit 3, Treuburg 7.

 

Vom 21. bis 30. September 1957 kamen als Einzelreisende 45 Landsleute. Es stammen aus dem Heimatkreis: Allenstein 7, Bartenstein 2, Braunsberg 4, Insterburg 1, Johannisburg 1, Königsberg 1, Mohrungen 4, Neidenburg 2, Ortelsburg 9, Osterode 1, Pr.-Eylau 1, Rößel 1, Sensburg 7, Schloßberg 4.

 

Im Monat September 1957, wurden durch Fernregistrierung 75 Landsleute in das Bundesgebiet aufgenommen. Es stammen aus dem Heimatkreis: Allenstein 12, Goldap 6, Heilsberg 10, Johannisburg 1, Lötzen 2, Lyck 18, Mohrungen 2, Ortelsburg 2, Osterode 12, Pr.-Holland 4, Rößel 2, Sensburg 2, Treuburg 2.

 

Am 1. Oktober 1957, kamen mit dem 141. Aussiedlertransport 109 Landsleute. Es stammen aus dem Heimatkreis: Allenstein 65, Johannisburg 4, Lötzen 7, Lyck 3, Ortelsburg 6, Osterode 5, Rastenburg 5, Rößel 1, Sensburg 4, Treuburg 9.

 

Am 3. Oktober 1957, kamen mit dem 143. Aussiedlertransport 102 Landsleute. Es stammen aus dem Heimatkreis: Allenstein 4, Ebenrode 1, Goldap 7, Johannisburg 19, Königsberg 1, Lötzen 4, Lyck 4, Ortelsburg 8, Osterode 1, Rastenburg 21, Sensburg 23, Tilsit-Ragnit 5, Treuburg 4.

 

Am 5. Oktober 1957, kamen mit dem 144. Aussiedlertransport 98 Landsleute. Es stammen aus dem Heimatkreis: Allenstein 42, Königsberg 3, Lyck 1, Ortelsburg 4, Osterode 5, Rastenburg 8, Rößel 30, Sensburg 5.

 

Am 8. Oktober 1957, kamen mit dem 145. Aussiedlertransport 82 Landsleute. Es stammen aus dem Heimatkreis: Allenstein 11, Angerburg 3, Goldap 5, Königsberg 7, Lötzen 1, Neidenburg 2, Ortelsburg 1, Rößel 45, Rastenburg 4, Sensburg 1, Schloßberg 2.

 

Am 10. Oktober 1957, kamen mit dem 146. Aussiedlertransport 104 Landsleute. Es stammen aus dem Heimatkreis: Allenstein 3, Bartenstein 2, Goldap 2, Insterburg 4, Johannisburg 2, Königsberg 7, Lyck 8, Memel 1, Mohrungen 8, Neidenburg 4, Ortelsburg 12, Sensburg 36, Treuburg 12, Wehlau 2.

 

Vom 1. bis 10. Oktober 1957, kamen als Einzelreisende 34 Landsleute. Es stammen aus dem Heimatkreis: Allenstein 6, Elchniederung 4, Johannisburg 3, Königsberg 1, Lötzen 1, Lyck 2, Memel 1, Neidenburg 1, Osterode 3, Ortelsburg 5, Rößel 1, Sensburg 5, Treuburg 1.

 

Am 12. Oktober 1957, kamen mit dem 147. Aussiedlertransport 134 Landsleute. Es stammen aus dem Heimatkreis: Allenstein 4, Braunsberg 2, Gumbinnen 6, Heiligenbeil 1, Johannisburg 8, Königsberg 1, Lötzen 34, Lyck 21, Mohrungen 2, Ortelsburg 7, Osterode 2, Pr.-Eylau 4, Rastenburg 6, Rößel 17, Sensburg 10, Tilsit-Ragnit 6, Treuburg 3.

 

Seite 10   Das Treffen der evangelischen Ostpreußen in Berlin

Mit Rücksicht auf die Veranstaltungen des Evangelischen Kirchentages war in diesem Jahr von dem üblichen ostpreußischen Kirchentag im Johannisstift in Berlin abgesehen worden. Es fand nur ein Treffen im Gemeindesaal der Kirche am Hohenzollernplatz statt. Trotz mancherlei kirchlicher Veranstaltungen in diesen Tagen war das Treffen gut besucht. In der Andacht legte Pfarrer Moritz den Text 1. Kor. 10. 1 bis 13, aus: In der Stunde der Erprobung kommt es zu Glauben und Unglauben. Gottes Heilswille ist auf alle gerichtet. Wie Israel in reichem Maße Gottes Gnade erfahren hatte, so war auch unsere Heimatkirche reich gesegnet. In der Reformation hat Luther bezeugt: „Das Evangelium fliegt wie mit Segeln nach Preußen“. Gesegnete Glaubensmenschen waren die Salzburger und Pfälzer Kolonisten. Im Kirchenkampf im Dritten Reich haben wir wunderbare Erfahrungen machen dürfen, dass es lohnt, dem Worte Gottes zu trauen. Und müssen wir nicht auch bekennen, dass auf den Wegen unserer Flucht Gottes Hand uns sichtbar geworden ist? Lasst uns die Bücher, in denen das aufgezeichnet ist, nicht verbrennen! Zwei Gefahren zeigt das Gotteswort uns auf: Einmal, dass wir in unseren Gedanken an die Heimat überheblich und eigenmächtig werden, dass wir Gott seinen Weg vorschreiben möchten. Auch unsere Heimatpolitik muss unter dem Vorzeichen stehen: So Gott will. Die zweite Gefahr: Dass wir wie jene Kundschafter sagen: „Sie sind uns zu stark", dass wir vor der militärischen und politischen Macht des Ostens kapitulieren. Der Glaube lässt nicht zu, dass wir die politischen Gegebenheiten über Gott stellen. Er sitzt im Regiment. Er will unser Gebet, unsere Arbeit, unsere Demut und unser Vertrauen. Unsere Verlegenheit sind Gottes Gelegenheiten.

 

Zu solchem glaubenden Wagen rief auch Pfarrer Leitner die ostpreußische Gemeinde auf in seinem Vortrag: „Lass dir nur nicht grauen! Die Bedeutung unserer ostpreußischen Kirchenliederdichter für das wandernde Gottesvolk“. Vielleicht war es vielen gar nicht bekannt, welch eine Fülle von begnadeten Sängern unsere Heimat uns geschenkt hat. So mag hier auch auf das Heftchen, das Pfarrer Leitner im Claudius-Verlag in München unter dem Titel „Lob an allem Ort" herausgegeben hat, hingewiesen werden. Er konnte aus den schweren Jahren 1945 bis 1947, als er noch in der „Barmherzigkeit" in Königsberg war, bezeugen, welche Kraft vom Lied ausgeht. Unsere Landsleute haben dort erlebt, wie die verschüchterte Gemeinde an unseren Liedern es wieder gelernt hat: Lass dir nur nicht grauen. Und dann zogen sie an uns vorbei, die Sänger und ihre Gaben, die Sänger der Reformationszeit. Paul Speratus mit seinem Reformationslied „Es ist das Heil uns kommen her". Joh. Gramann mit seinem gewaltigen „Nun lob mein Seel den Herren", Georg Weissel, der zu seiner Einführung an der Altroßgärter Kirche seiner Gemeinde das Lied schenkte „Such, wer da will, ein ander Ziel" und ohne dessen „Macht hoch die Tür" wir uns die Adventzeit nicht mehr denken können. Dann der Memeler Simon Dach und der Kreis um ihn. Wahrlich eine Fülle von Gottesgaben, die wir hüten und pflegen sollen.

 

Kirchenrätin Dr. Ilse Rohde vom Kirchendienst Ost führte die Versammelten in Gedanken in die Heimat: sie hat im letzten Sommer Posen und Schlesien besuchen können. Der Stand der evangelischen Gemeinden wird durch die Aussiedlung immer schwieriger, sie schrumpfen immer mehr zusammen. In Ostpreußen ist der Drang, die Heimat zu verlassen, besonders groß, weil dort deutscher Gottesdienst verboten ist. Dringend war der Appell von Frau Dr. Rohde, sich der in das Bundesgebiet und die sowjetisch besetzte Zone kommenden „Aussiedler anzunehmen. Gerade wir Vertriebene sollten ihnen das Maß von Verständnis und Warmherzigkeit schenken, das wir oft in unserem Flüchtlingsschicksal vermisst haben.

 

Über eine Stätte der Fürsorge für unsere Landsleute berichtete der neue Hausvater des Hauses der helfenden Hände in Beienrode, der frühere Allensteiner Superintendent Rzadtki, der diese Arbeit in seinem Ruhestand nun als Herzensaufgabe ansieht, dieses von Prof. D. Iwand geschaffene Haus gibt dreißig älteren Ostpreußen im Altersheim leibliche und seelische Heimat. Junge Mädchen erlernen dort die Hauswirtschaft, Kinder werden betreut und Erholungsuchende aufgenommen. Von dort geht ein Strom der Liebe in Gestalt von Paketen aus, auch über die Oder hinaus. Im letzten Jahr sind dafür über tausend DM allein für Porto ausgegeben worden.

 

Die ostpreußische evangelische Kirche lebt! Das war die Gewissheit, die wir von diesem Treffen mitnahmen.

 

Seite 10   Lovis Corinth

Hinweis auf eine sehenswerte Ausstellung in Berlin

Das Bezirksamt Reinickendorf, auf kulturellem Gebiet eines der rührigsten Bezirksämter Westberlins, eröffnete vorige Woche seine Lovis-Corinth-Ausstellung mit einer des Gegenstandes würdigen Feierstunde.

 

Die Ausstellung zeigt das graphische Werk unseres großen ostpreußischen Landsmannes und zwar die 130 Stücke der Hamburger Sammlung Müller, die alle Schaffensperioden des Meisters, von 1894 bis 1925, umfasst. Damit bereitet Westberlin dem Corinth-Gedenkjahr 1953 einen schönen Auftakt.

 

Die Bilder sind im Reinickendorfer Rathaus ausgezeichnet gehängt, das zu ihrer Besichtigung bis zum 7. Dezember täglich von 10 bis 18 Uhr, auch sonntags, allen Besuchern offensteht. Der Eintritt ist frei, ein sorgfältig ausgestatteter Katalog mit 36 Kunstdruck-Abbildungen kann zum Preise von einer Mark erworben werden.

 

Das Rathaus Reinickendorf, in Berlin-Wittenau, Eichborndamm 215 - 239, ist bequem mit den Omnibussen A 12, A 14, A 15 und A 21 zu erreichen.

 

Der Besuch der Ausstellung kann allen Landsleuten nur wärmstens empfohlen werden.

 

Seite 10   Eichendorff-Gedenkfeiern in den Schulen

Der Niedersächsische Kultusminister hat in einem Erlass die Abhaltung von Gedenkstunden anlässlich des 100. Todestages des schlesischen Dichters Joseph von Eichendorff am 26. November 1957 in den Schulen angeordnet. Das Werk Eichendorffs soll als ein hervorragendes Beispiel für den ostdeutschen Beitrag zur deutschen Dichtung gewürdigt werden. Der Bayerische Minister für Unterricht und Kultus hat die Höheren Schulen aufgefordert, des Werkes des Dichters als Leistung des deutschen Ostens zu gedenken.

 

Seite 11   Auch hinter dem „Eisernen Vorhang" junge Ostpreußen

Die „Aktion Mitteldeutschland" der ostpreußischen Jugendgruppe Kamen

Dass es nicht genügt, nur über die Wiedervereinigung zu reden, dass man auch als junger Mensch etwas dafür tun kann, um menschliche Brücken hinüber in die sowjetisch besetzte Zone zu bauen, — das hat in beispielhafterweise die ostpreußische Jugendgruppe aus Kamen in Westfalen bewiesen, als sie aus eigener Initiative heraus eine ganze Reihe von Jugendlichen von „drüben" einladen konnte, hier ihre Ferien zu verbringen.

 

Der Gruppenleiter der Gruppe Kamen, Hans Linke, berichtet hier über die „Aktion Mitteldeutschland":

 

Regierung, Parteien, Organisationen und Privatpersonen, sie alle schreiben oder reden von der Wiedervereinigung unseres Vaterlandes. Sie alle rufen uns ständig zu, dass wir unsere Brüder und Schwestern in der Zone nicht vergessen sollen. Alle diese Aufrufe verhallen meist ungehört und ungerührt im Getöse um das deutsche „Wirtschaftswunder". Das Fernsehgerät, der gefüllte Kühlschrank, das Auto oder aber weibisches Gezänk um Machtpositionen im ständig mehr, das deutsche Gesicht verlierenden „Wunderland Bundesrepublik", erscheinen der Masse der Bundesbürger wichtiger als das Schicksal des gesamten deutschen Volkes.

 

Selbst in den Kreisen unserer Menschen aus der gemeinsamen Heimat jenseits der Oder und Neiße ist das Vergessen um die Heimat so groß geworden, dass wir, die Jugend, uns fragen müssen, ob unsere Arbeit in den Gruppen überhaupt noch Sinn und Zweck hat, ob es nicht besser wäre, unser Symbol, die ostpreußische Heimat, über Bord zu werfen und mit zu schwimmen im Strom des sogenannten Wirtschaftswunders, dessen Weg gekennzeichnet ist von der Unersättlichkeit, der Habgier, der Sensationslust und dem Tanz um das goldene Kalb der Menschen. Dann aber zeigen uns die „Alten" wieder den Weg, der uns zurückführt in die Heimat, für den sie heute kämpfen mit der Überzeugungskraft ihrer Herzen. Und wir folgen ihrem Ruf und schließen den Ring der Getreuen, deren Herzen für unsere „Mutter Ostpreußen" schlagen. Wir alle aber wissen, dass der Weg nach Ostpreußen über Mitteldeutschland (die Zone) führt. Sie muss zuerst mit der Bundesrepublik vereinigt werden, um die Brücke über die Oder zu schlagen, die den Weg freimacht für die Rückkehr in die Heimat.

 

Wir wissen aber auch, dass von Jahr zu Jahr die Kluft größer wird zwischen den beiden Teilen unseres Volkes, wenn wir nicht von uns aus bemüht sind, den Weg zu finden, der uns wieder zusammenführt und das Trennende beseitigt. Viele Möglichkeiten bieten sich uns an. Eine davon haben wir in Kamen benutzt.

 

Im März haben wir die Bevölkerung der Stadt in einem vom Bürgermeister unterstützten Aufruf gebeten, uns Freiplätze für Mädel und Jungen aus der Zone zur Verfügung zu stellen. Diese jungen Menschen sollten kostenlos ihren Urlaub oder ihre Ferien bei uns verbringen. Für ihre Betreuung außerhalb ihrer Quartiere hatten wir uns besonders sorgfältig vorbereitet. Beschämend war das Echo, das unserem Aufruf folgte. Nur ein einziger Freiplatz wurde zur Verfügung gestellt! Aber nur nicht die Flinte ins Korn werfen, so dachten wir und begannen unsere Bekannten persönlich aufzusuchen, um ihnen einen Freiplatz abzuringen. Vielen unserer ostpreußischen Landsleute, denen das Geld für die Aufnahme eines Mädels oder Jungen aus ihrer Verwandtschaft in der Zone fehlte, konnten wir mit unseren Mitteln helfen. So lagen bis Anfang Mai dieses Jahres rund sechzig direkte oder indirekte Bestätigungen unserer Einladungen vor. Durch das Verbot der Zonenregierung konnten 33 Mädchen und Jungen ihre Reise nicht antreten. Die 27 übrigen aber kamen, — Jugendliche im Alter von fünfzehn bis vierundzwanzig Jahren.

 

Bereits im Mai trafen die ersten fünf Mädel und Jungen bei uns in Kamen ein. Schon am zweiten Tag ihres Aufenthaltes konnten wir sie zu unserem Bundestreffen nach Bochum mittnehmen. Sie erlebten die machtvolle Kundgebung in der BV-Halle und anschließend den Nachmittag der Jugend. Besonders beeindruckt waren sie von dem Bekenntnis der Tausende zu ihrer angestammten Heimat, denn - vergessen wir nicht - drüben in der Zone müssen die Gebiete jenseits von Oder und Neiße als polnisches Land gelten!

 

Weiterhin nahmen wir unsere Gäste zu unseren wöchentlichen Gruppenabenden mit, führten mit ihnen gemeinsam viele Wochenendfahrten durch, luden sie zu Veranstaltungen mit dem gesamtdeutschen Arbeitskreis der Volkshochschule ein, gaben ihnen die Möglichkeit, sich in verschiedenen Betrieben von den Arbeitsmöglichkeiten und der Stimmung unter den Arbeitnehmern zu orientieren. Eine Tagesfahrt führte uns mit unseren Gästen nach Oerlinghausen zu einem Besuch des Freizeitlagers der Berliner Ostpreußenjugend. Dabei hatten wir insofern besonderes Glück als wir ihnen eine Sportveranstaltung zeigen konnten, die so ganz von solchen in der Zone abstach, nämlich den deutschen Segelflugtag. Gerne leisteten die Mädel und Jungen auch privaten Einladungen Folge, so dass sich zwanglose Gespräche im kleinen Kreise ergaben.

 

Besonders möchte ich bemerken, dass wir in keiner Situation versucht haben, die Mädel und Jungen politisch zu beeinflussen. Wir haben ihnen bereitwilligst über alles Auskunft gegeben, was sie zu wissen verlangten. Wir haben jeder kleinen Gruppe jedes Mal einen Gruppenabend gewidmet, der sich nur mit unserer Heimat beschäftigte und das Problem der Vertreibung klar aufzeigte. Was meines Erachtens als ganz großer Erfolg zu bezeichnen ist und was die Briefe der Jungen und Mädel auch bestätigen, ist die Tatsache, dass wir selbst den so jungen Menschen das Gefühl nehmen konnten, dass wir in der Bundesrepublik sie in der Zone vergessen hätten.

 

Wir sind uns in der gemeinsam verlebten Zeit menschlich sehr nahe gekommen. Wir haben versucht, die gemeinsamen Nöte der Jugend zu begreifen und ihr Dasein zu erklären. Wir haben den Erzählungen aus dem Leben der Zonenjugend gelauscht, haben nicht gleich alles in Bausch und Bogen abgetan, weil es ja aus der Zone kommt, sondern haben versucht, die Gewissensnot in vielen Handlungen herauszuspüren. Treffend für die Zwangslage waren besonders die Worte eines achtzehnjährigen Jungen, der uns zu verstehen gab, dass wir bedenken mögen, dass die Menschen in der Zone genau wie wir auch Deutsche sind, dass auch sie deutsch denken und fühlen wie wir, dass aber über all ihrem Handeln und Schaffen und sogar über ihrem Denken der unheilvolle Zwang der Lenkung in sowjetischen Bahnen liegt.

 

Dieser Weg mit der „Aktion Mitteldeutschland" in Kamen war einer von den Wegen, die begangen werden können, um die Trennung zu überbrücken. Er war mit vielen Opfern gepflastert, mit Opfern, die besonders einem Jugendlichen, wenn er in der Lehre steht, schwer fallen. Uns standen außer den öffentlichen, begrenzten Mitteln keine weiteren zur Verfügung. Alles wurde aus den Reihen unserer fünfundzwanzig Köpfe zählenden Gruppe zusammengetragen. Es ist uns nicht leicht gefallen. Aber die Genugtuung über diese schöne menschliche Leistung wiegt alle Opfer auf.

 

Möge das Beispiel unserer Mädel und Jungen in Kamen Schule machen. Wir rufen all den Nörglern und vor allem jenen, die ständig unsere Arbeit als organisierte Ostpreußenjugend negativ kritisieren, zu:

 

Was tust Du für Dein Deutschland?

Warum findest Du nicht den Weg in unsere Reihen?

Hans Linke

 

Die Gruppe aus Kamen hat allen jungen Ostpreußen ein schönes Beispiel gegeben. Habt auch Ihr schon mal daran gedacht, dass man nicht unbedingt ein Politiker sein muss, um etwas für die Wiedervereinigung unseres Vaterlandes zu tun? Das Wichtigste, das Allerwichtigste, sind die menschlichen Beziehungen, die uns mit der sowjetisch besetzten Zone verbinden und die stärker sind als der Stacheldraht und die Schlagbäume an den Grenzen. Auch dort drüben wachsen junge Menschen auf, die gerade so gut Deutsche sind wie wir, und es ist unsere Aufgabe, ihnen das Gefühl zu nehmen, wir im „goldenen Westen" hätten sie vergessen, nur weil sie zufällig auf der Schattenseite Deutschlands wohnen.

 

So schön es ist, jungen Menschen von „drüben" eine Einladung zu uns möglich zu machen, so gibt es doch leider viele Hindernisse dafür. Seit das Zonenregime im Sommer das Reiseverbot in die NATO-Länder aussprach, ist die Zahl der Jugendlichen, die hier im Westen ihre Ferien verleben durften, verschwindend gering geworden. Es ist uns also nicht leicht gemacht, im persönlichen Kennenlernen Verbindungen zu den Jungen und Mädeln von drüben zu schaffen. Umso mehr müssen wir der brieflichen Verbindung Bedeutung beimessen. Gerade jetzt in den Wochen vor Weihnachten ist die schönste Gelegenheit gegeben, Freude zu machen. Die Gruppen werden vielleicht schon in früheren Jahren Patenschaften übernommen haben. Die Mädchen haben genäht und gestrickt, und dann wanderten die Päckchen nach drüben und brachten Freude in viele Familien. Neben dieser materiellen Hilfe, die nach wie vor nottut, bleibt vor allem die Möglichkeit, Briefe zu schreiben, — und das kann wirklich jeder tun, weil es nichts weiter kostet als ein wenig Zeit und Verständnis für unsere Brüder und Schwestern hinter dem „Eisernen Vorhang".

 

Daneben gibt es noch anderes, was wir tun können, wenn wir die Augen offenhalten, denn viele Tausende von den Jugendlichen drüben leben mitten unter uns, und der Strom reißt noch immer nicht ab. In der „DDR" durch ein System der Unterdrückung in die Enge getrieben, kamen sie über die Grenze, voller Hoffnung auf das Leben in der freien Welt. Die meisten von ihnen kamen mit dem zähen Willen, sich nicht unterkriegen zu lassen, zu arbeiten und aufzubauen und sich eine neue Existenz zu schaffen. Und doch lässt sich das alles nicht so leicht verwirklichen. Ein Neunzehnjähriger schrieb, nachdem er schon über ein Jahr hier im Westen gearbeitet hatte:

 

„Wenn ich das ganze Theater hier sehe, widert es mich an! Ich sitze hier im „goldenen Westen" und kann niemandem drüben helfen! Ja, ich habe immer geglaubt, der Osten sei schlecht, aber es gibt noch schlechteres! Was soll ich noch länger wie die Katze um den heißen Brei reden: ich habe mich entschlossen, für immer nach Leipzig zurückzugehen!"

 

Er ist nur einer von Tausenden, die mit den gleichen Hoffnungen kamen und nun dem Westen wieder den Rücken kehren. Die Statistik weist Zahlen auf, die uns erschrecken müssten: jeder fünfte Jugendliche, der den Weg aus der „DDR" zum Westen eingeschlagen hat, kehrt wieder zurück! Ein verhängnisvoller Strom von jungen Menschen zwischen den Grenzen, — voller ungelöster Fragen, einsam, verbittert, enttäuscht, ohne menschliche Bindungen. Wer hat hier versagt?

 

Die volle Lohntüte allein macht noch nicht glücklich, auch nicht das „Eingliedern" in den Arbeitsprozess, — es liegt meist nicht am Beruf, wenn die Enttäuschung kommt. Es liegt an anderen Dingen, die unwägbar sind. Eine Schlafstelle irgendwo ist noch lange kein Zuhause. Und worauf soll man sich freuen am Feierabend? Wenn man jemanden wüsste, dem man sich anvertrauen könnte, oder wenn man Anschluss an eine Gemeinschaft fände, dann wäre es anders. Aber das sei fast unmöglich, sagen alle, die von drüben kommen.

 

Der wahre Grund für das Scheitern all dieser Hoffnungen liegt nicht bei den Jugendlichen selbst, er liegt bei uns! Er beruht auf dem Fehlen menschlicher Kontakte, innerer Bindungen und vertrauensvoller Aufgeschlossenheit auf unserer Seite. Wir sind alle so beschäftigt mit Geldverdienen und Geldausgeben, dass wir gar nicht sehen, was neben uns vorgeht. Ist nicht die westdeutsche Jugend am allerersten dazu aufgerufen, hier zu helfen? Gewiss, wir können keine Arbeitsplätze zur Verfügung stellen, kein Zuhause bieten, keine materielle Hilfe im großen Rahmen leisten, — aber das ist es ja gar nicht, was fehlt. Haben wir und unsere Eltern nicht selber unsere Heimat verloren? Müssten wir nicht am ehesten verstehen, was es heißt, nur als „halber Mensch" zu gelten? Kein Daheim zu haben und ganz von vorne anzufangen, ganz auf sich gestellt? Wissen wir überhaupt, wer neben uns in der Schule sitzt, an der Werkbank steht, jeden Morgen mit uns durch die gleiche Bürotür geht oder auf der Zeche mit uns arbeitet? Warum forschen wir nicht mal nach, wer von drüben kommt? Sollte es denn so schwer sein, mal ein ermunterndes Wort zu sagen, eine kleine Hilfe zu geben, ein wenig Zeit übrig zu haben zu einer gemeinsamen Stunde, zu einer Aussprache, zu einer Einladung in unsere Jugendgruppe oder zu uns nach Hause? Es ist so wenig und doch so viel, wenn man weiß, dass ein Lebensschicksal davon abhängen kann.

 

Seite 11   Na, Kleiner, schwimm doch!

Schwimmen wird Mode - Kampf dem Ertrinken - Wann erhalte ich den Grundschein der DLRG?

(Abgebildet ist das Freischwimmer- und das DLRG-Abzeichen.

Wenn die alten Griechen einen Menschen furchtbar dumm fanden, dann sagten sie von ihm achselzuckend: „Er kann weder schwimmen noch lesen“. So selbstverständlich war es im Ursprungsland der Olympischen Spiele, dass jeder sich über Wasser halten konnte. Aber auch die Germanen und Römer waren tüchtige und erfahrene Schwimmer. Doch mit dem Verfall der alten Völker büßte auch der Sport sein Ansehen ein.

 

1797 ist es endlich soweit, dass wir in einem kleinen Lehrbuch der Leibesübungen lesen können: „Bisher ist das Ertrinken Mode gewesen, weil das Schwimmen nicht Mode ist . . . Soll nicht endlich bei uns das Schwimmen Mode werden? Schwimmen muss das Hauptstück der körperlichen Erziehung werden“. Nun, nur allmählich wurde das Schwimmen in Deutschland tatsächlich Mode. 1922 wurde statistisch ermittelt, dass nur zwei bis drei von hundert Einwohnern Deutschlands schwimmen konnten. Heute sind immerhin schon vierzig Prozent Schwimmer, aber sechzig Prozent sind immer noch im Wasser so hilflos wie ein Fisch auf dem Trocknen. Dem Fisch kann nicht geholfen werden, den Menschen kostet es aber nur wenig Schweiß, und er fühlt sich im Wasser wie in seinem Element. Wenn alles so leicht wäre wie das Schwimmen . . .

 

Wie lerne ich heute schwimmen?

Jeder Mensch kann schwimmen. Der Auftrieb des Wassers treibt jeden, der seine Lungen voll Luft hat, immer wieder an die Oberfläche. Wer dazu noch richtig strampelt, mit Füßen und Händen auf das Wasser drückt, sinkt erst gar nicht auf den Grund. Etwas Ähnliches müssen sich auch die Brüder jenes älteren Ostpreußen gedacht haben, der mir einmal von seinem „Schwimmunterricht" erzählte. Die Burschen schnappten sich eines Tages den Fünfjährigen, ruderten mit ihm in einem Boot auf einen der masurischen Seen hinaus, an eine Stelle, die nicht allzu tief war und an der sie bis auf den Grund sehen konnten. Ja, und dann schmissen sie den kleinen einfach ins Wasser. Wenn er nach einigem Gestrampel sang- und klanglos untergegangen war, tauchte einer der Großen und fischte ihn wieder auf. Als der Kleine von dem Spaß nach dem sechsten Mal nun doch endlich die Nase voll hatte, weil er immer so viel Wasser schluckte, wurde ihm brüderlich geraten: „Na, Kleiner, schwimm doch!" und er flog zum siebentenmal in den See.

 

Ganz so hart sind die Methoden nicht mehr, mit denen man heute schwimmen lehrt. Als Anfänger wendet man sich am besten an die Deutsche Lebensrettungs-Gesellschaft (DLRG), die neben anderen Aufgaben auch die kostenlose Erteilung von Schwimmunterricht für Nichtschwimmer übernommen hat. Die Lehrer der DLRG lassen nun ihre Schüler nicht unglücklich an der Angel hängen, wie es manchem Anfänger in seinen Alpträumen ängstlich vorschwebt. Hier lernt man das Schwimmen ohne alle Hilfsmittel. Auf dem Land werden die Schwimmbewegungen erklärt und geübt. Dann werden im flachen Wasser Spiele und Übungen gemacht, um den Schwimmanfänger an das Wasser zu gewöhnen und ihm die Scheu zu nehmen. Und dann geht es an die Schwimmbewegungen im Wasser, und es dauert nicht lange, dann war der Schwimmschüler einmal ein Anfänger. Zum Abschluss werden von der DLRG dann Prüfungen für das Freischwimmerzeugnis und das Fahrtenschwimmerzeugnis abgenommen. Wer eine Urkunde und ein Abzeichen als Freischwimmer erwerben will (wir haben es hier abgebildet), muss fünfzehn Minuten schwimmen und aus einem Meter Höhe ins Wasser springen. Der Fahrtenschwimmer schwimmt dreißig Minuten und macht einen Sprung aus drei Meter Höhe.

 

Es ist also gar nicht schwer, sich die Zeugnisse zu erschwimmen. Die Ostpreußen waren schon immer gute Schwimmer. Es ist ja auch kein Wunder bei den zahllosen Gewässern in Ostpreußen, von den masurischen Seen bis zum Kurischen Haff und der Ostsee.

 

Das sollte auch unter der ostpreußischen Jugend von heute so bleiben. Auch hier gibt es wohl für die meisten die Möglichkeit, Schwimmen zu lernen. Seen, Flüsse, Badeanstalten oder Hallenbäder sind doch fast überall in der Nähe. Gerade jetzt bei Beginn des Winters bietet sich in den größeren Städten die Gelegenheit, in den Hallenbädern einen Lehrgang der DLRG mitzumachen, um für die nächsten Sommerferien gerüstet zu sein.

 

Die Hamburger unter unseren jungen Lesern können an folgenden Ausbildungskursen der DLRG im Anfangsschwimmen (und auch im Rettungsschwimmen) teilnehmen. Montags: Badeanstalt Hohe Weide 19.30 Uhr, Badeanstalt Thedestraße 20.30 Uhr, Hallenbad Harburg 20.30 Uhr. Dienstags: Neumann-Reichardt-Bad 20.15 Uhr. Mittwochs: Bismarck-Bad Altona 20.30 Uhr. Donnerstags: Neumann-Reichardt-Bad 19.15 Uhr. Freitags: St.-Pauli-Bad 20.45 Uhr.

 

Es tötet, wer nicht rettet

Wer schon ein einigermaßen guter Schwimmer ist und das Brust- und Rückenschwimmen beherrscht, wird kaum unüberwindliche Schwierigkeiten haben, das Zeugnis für Rettungsschwimmer, den Grund- und den Leistungsschein der DLRG zu erwerben. Als Leistungen für den Grundschein werden fünfzehn Minuten Dauerschwimmen verlangt, weiter hundert Meter Kleiderschwimmen, fünfzehn Meter Tauchen, zweimal Tieftauchen (zwei bis drei Meter), dreißig Meter Retten eines Menschen, Kenntnis der Befreiungsgriffe und der Behandlung eines Geretteten. Als Ausweis bekommt der Rettungsschwimmer eine Urkunde und ein Bronzeabzeichen, das wir hier abgebildet haben. Die Bedingungen für den Leistungsschein sind etwas schwerer.

 

In Deutschland ertrinken jährlich immer noch etwa dreitausend Menschen, während es kurz nach dem Ersten Weltkrieg durchschnittlich achttausend waren. Dass diese erschreckend hohe Zahl herabgesunken ist, ist im Wesentlichen mit auf die Arbeit der DLRG zurückzuführen. Durch ihre Angehörigen wurden so im Jahre 1956 über 1900 Menschen vor dem Ertrinken bewahrt. In diesem Jahre werden auch die von dem ostpreußischen Rettungsschwimmer in St. Peter geretteten Kinder unter der stattlichen Zahl sein. (Das Ostpreußenblatt veröffentlichte am 10. August einen Artikel über diese Rettungstat).

 

In dem kleinen Lehrbuch der DLRG steht ein weises Wort aus dem Fernen Osten: „Der Retter eines Menschen ist größer als der Bezwinger einer Stadt“. Bei den alten Römern hieß es: „Es tötet, wer nicht rettet“. P. A. N.

 

Seite 12   Ostpreußische Jungen in der Zwischenrunde zum DFB-Jugendpokal

Beim Zwischenrundenspiel um den Jugendpokal des Deutschen Fußball-Bundes am 3. November in Bottrop zwischen Westdeutschlands und Norddeutschlands Fußballnachwuchs waren in der Nordmannschaft zwei ostpreußische Jungen dabei: Peter Rasch als Torwart und Jürgen Kurbjuhn als linker Verteidiger. Peter Rasch aus Königsberg gehört jetzt dem SuS Bergedorf an, Jürgen Kurbjuhn dem Buxtehuder Sportverein; sein Vater, Arno Kurbjuhn war Verteidiger beim Pol.-Sportverein Tilsit, später beim MS von der Goltz. Das Spiel vor 3000 Zuschauern stand 1:1, als der Halbrechte, Kuster, von der Westmannschaft einen Rückzieher auf das Nordtor schoss, bei dem der prächtig haltende Torhüter Rasch bereits ausgeschaltet war. Der linke Verteidiger, Kurbjuhn, schlug den Ball mit einem kräftigen Stoß aus dem Tor heraus. Es war unklar, ob dieser Ball vor oder erst hinter der Torlinie herausgeschlagen wurde. Schiedsrichter Schreiber entschied auf Tor, und so ging das Spiel mit 1:2 ungünstig für die norddeutsche Mannschaft aus. Ihr Verbandstrainer, Martin Wilke, war trotz dieses Spielausganges mit der Leistung seiner Jungen recht zufrieden.

 

Seite 12   Jugendfreizeit in Plön

Jochen Brix schreibt uns aus Lüneburg:

 

„Wo hätten wir wohl so stark an unsere Heimat erinnert werden können wie in dem seenreichen Plön, unserem Patenkreis? Ähnlich wie dort muss es nach den Erzählungen von Eltern und Freunden in Masuren aussehen. Vielleicht sind dort die Wälder dunkler, vielleicht überwiegt dort der Nadelwald, aber das lebendige Bild, das Hügelland, Wälder, Seen und Felder dort in der Heimat bieten, fanden wir auch hier in unserem Patenkreis. Eine Fünfseenfahrt führte uns mitten hinein in die paradiesische Landschaft der Holsteinischen Schweiz. Es war eine schöne Freizeit, die uns Jungen aus dem nordöstlichen Ostpreußen auf dem Koppelsberg bei Plön zusammenführte und uns viele abwechslungsvolle Stunden brachte. Die Betreuer unserer Gemeinschaft gaben sich alle Mühe, uns auch heimatpolitische Fragen nahezubringen. Das war gewiss keine leichte Aufgabe. Bei diesen Gesprächen und Filmvorführungen, ebenso bei unserem Besuch der Trakehner Zucht, wurde uns klar, wie wichtig es ist, unsere heimatliche Kultur zu bewahren. Gewiss lässt sich bei solchen Veranstaltungen noch vieles verbessern. Ich meine aber, dass keiner von uns die nachhaltigen Eindrücke vergessen wird, die uns die Begegnung mit anderen jungen Ostpreußen vermittelte. Wir konnten vieles erfahren, worüber wir bisher nur lückenhaft oder gar nicht Bescheid wussten. Das hat manchen von uns nachdenklich gemacht. Wir haben uns Gedanken darüber gemacht, welches Erbe wir hier zu wahren haben. So waren Ernst und Freude in dieser Freizeit wunderbar gemischt, und dankbar fuhren wir heim“. (Ein Bild, das die Teilnehmer dieser Freizeit zeigt, brachten wir in Folge 43 vom 26. Oktober auf Seite 6. Die Redaktion.)

 

Seite 12   Etwas Erfreuliches!

Unter dieser Überschrift berichtet Rektor Erich Neufeldt aus Elmshorn über die Erfahrungen, die er auf dem Jugendleitertag des Landesjugendringes Schleswig-Holstein am 20. Oktober in Kiel machen konnte. Das Erfreuliche ist die Feststellung, dass man der Jugend zu Unrecht vorwirft, sie hätte kein Interesse mehr für den deutschen Osten.

 

„Unter den Arbeitsthemen" — so schreibt Rektor Neufeldt, „befand sich auch die Aufgabe: Ostkunde in der Jugendgruppe. Jugendleiter aus allen Verbänden, von der DAG über Sport- und Turnvereine, Jugend-Rot-Kreuz bis zu den kirchlichen Jugendbünden, — sie alle wollen diesem Gebiet ihr besonderes Interesse zuwenden“.

 

Rektor Neufeldt hielt das einleitende Referat. Dass alle Teilnehmer dieser Tagung ohne die geringste Ausnahme die Dringlichkeit und Wichtigkeit der Ostkunde in den Jugendgruppen bejahten, — diese Tatsache erhält noch dadurch ihre besondere Note, dass über ein Drittel der Anwesenden gebürtige Holsteiner waren. In einer lebhaften Diskussion wurden Mittel und Wege gesucht, um der gesamten deutschen Jugend den Osten besonders nahe zu bringen. Es würde zu weit führen, alle Vorschläge zu nennen, die erarbeitet wurden. Nur der Schlusssatz — so schreibt Rektor Neufeldt — „soll hier erwähnt werden: ‚Der Wunsch aller Jugendleiter ist es, ein aufgabengemäßes Buch in die Hände zu bekommen, dass Aufschluss gibt über geschichtliche, wirtschaftliche und kulturelle Gegebenheiten des gesamten deutschen Ostens, über Liedgut, Volkstanz und Brauchtum. Dieses Buch zu einem erschwinglichen Preis allen Jugendverbänden und -leitern zugänglich zu machen, wäre eine dankbare Aufgabe für das Gesamtdeutsche Ministerium oder für die einzelnen Vertriebenenministerien‘“.

 

Anmerkung der Redaktion: Es sind wohl Bücher erschienen, die über Geschichte, Wirtschaft und Kultur des gesamten deutschen Ostens Aufschluss geben. Es dürfte aber schwierig, wenn nicht unmöglich sein, in einem Buch außer diesen Themen auch noch Liedgut, Volkstanz und Brauchtum des deutschen Ostens zu behandeln. Über die gewünschten Themen ist eine solche Fülle von Literatur vorhanden, dass es uns schon aus räumlichen Gründen nicht möglich ist, die einzelnen Titel aufzuführen. Jeder Jugendleiter wird sich aus dem erschienenen Material das heraussuchen müssen, was für seine Arbeit wesentlich ist. Die Abteilung Jugend und Kultur der Landsmannschaft Ostpreußen, Hamburg 13, Parkallee 86, ist gern bereit, Rat und Auskunft zu erteilen.

 

Seite 12   Kraft ist das, was ich brauche. Kraft: das ist das Leben so zu fassen, wie es ist, und ungebrochen durch es — ohne Klagen und viel Weinen — mit Stärke seine Arbeit tun. Sich nicht verleugnen — seine Persönlichkeit, die man nun einmal ist, aber sie verwesentlichen. Das Zufällige, Üble, Dumme aus sich ausjäten und das stärken, was von einem weiteren Gesichtspunkt aus gesehen, von Wert in uns ist. „Mensch werde wesentlich“!

Käthe Kollwitz (geb. am 08.07.1867 in Königsberg)

 

Seite 12   Ein Leserbrief zum Thema:

Sind die meisten jungen Ostpreußen in der DJO?

Dieser Brief, den Hans-Werner Erdt aus Itzehoe vor einigen Tagen an die Jugendbeilage richtete und den wir hier im vollen Wortlaut wiedergeben, wird sicher bei vielen jungen Lesern Zustimmung finden oder auch hier und dort auf Widerspruch stoßen. Ein Thema, über das wir uns Gedanken machen sollten!

 

Hans-Werner Erdt schreibt:

 

Liebe Freunde!

Den äußeren Anlass zu meinem Brief gab mir der erste Teil des Satzes aus der Einladung zu dem Wochenendlehrgang in Lübeck, die der Landesgruppenwart der ostpreußischen Jugend in Schleswig-Holstein, Kurt Olschewski, in Folge 42/1957 des Ostpreußenblattes veröffentlichte. Es heißt dort: „Die meisten ostpreußischen Jugendlichen in Schleswig-Holstein befinden sich sicher in der DJO . . .“ Dieser Satz ist trotz aller nachfolgenden Einschränkungen falsch. Wie diese Tatsache zu bewerten ist, darüber will ich mir einige Gedanken machen. Ich möchte sie unter zwei Gesichtspunkten zusammenfassen:

 

1. Kann und soll die DJO die meisten Jugendlichen des Ostens aufnehmen?

 

2. Darf die DJO mit größerer Anhängerschaft rechnen, als ihre Mitgliederzahl erwarten lässt?

 

1. Die DJO kann überhaupt nicht die meisten ostpreußischen Jugendlichen — das gilt in gleicher Weise für die Jugendlichen aller anderen Ostprovinzen — erfassen. Es gibt einige Faktoren, die das verhindern. Ich denke zum Beispiel an die verstreute Wohnweise unserer Landsleute, an den Mangel geeigneter Persönlichkeiten, an zahllose, individuell verschiedene Gründe, die es — wie in meinem Falle — nicht ermöglichten, sich trotz guten Willens einer Gruppe anzuschließen. Das ist jedoch in meinen Augen nicht grundsätzlich ein schwerwiegender Nachteil, denn soll die DJO unbedingt die meisten jungen Ostpreußen aufnehmen? — Sie will einen Stamm von jungen Menschen heranbilden, die bereit und fähig sind, einst im deutschen Osten erneut Kulturarbeit zu leisten. (Soweit glaube ich ihre Satzungen zu kennen.) Dafür sind aber jetzt und erst recht in der Zukunft Idealismus, Pflichtgefühl und Opferbereitschaft für den Gedanken an die Heimat, fürs Vaterland erforderlich. Diese Eigenschaften erwartet die DJO auch heute schon bei ihren Mitgliedern. Dann darf sie aber nicht — wenn sie nicht zu ihrem eigenen Schaden an Niveau verlieren will — auf „die Meisten" setzen, denn die Menge auch unserer ostpreußischen jugendlichen Landsleute überlässt diese Sorgen leider den anderen, und die werden eine Minderheit bleiben. Das ist aber kein Grund zur Resignation, weil es schon oft so gewesen ist. Wenige werden den Stamm bilden und viele, wenn der Tag kommt, mitreißen; auch das ist oft so gewesen.

 

2. Schon aus den oben angeführten Gründen, warum die DJO nicht alle jungen Ostpreußen erfassen kann, ergibt sich die Folgerung, dass es einige geben muss, die ihr geistig nahestehen, obwohl sie nicht zu ihren Mitgliedern zählen. In dieser Annahme finde ich mich durch einige Zuschriften an die Jugendbeilage bestätigt. Darüber bin ich umso mehr erfreut, als ich bei einem Wochenendlehrgang meiner Heimatstadt hören musste, dass auf die Einladung im Ostpreußenblatt hin nur zwei Meldungen eingegangen waren. Um die Tagung durchführen zu können, mussten Extraeinladungen verschickt werden. Das ist höchst bedauerlich und ein Beweis für meine oben angeführte Behauptung über die Einstellung der meisten jungen Ostpreußen.

 

Doch jeder, der sich schon einige Gedanken über die Wiedergewinnung Ostpreußens gemacht hat, sollte sich darüber klar geworden sein, dass wir in unserer gegenwärtigen politischen Lage nichts anderes tun können, als die Idee der Heimat zu pflegen, um sie vor dem drohenden Untergang im Tagesgeschehen zu bewahren, das sie oft zur Sinnlosigkeit zu verurteilen scheint. Die Bedeutung, die im Rahmen dieser Aufgabe solche Lehrgänge haben, die dazu geeignet sind, viele Jugendliche, die sonst allein Ostpreußen vertreten müssen, zusammenführen und sie in ihrem Streben zu bestärken, liegt auf der Hand. Denn wir alle schweben in der großen Gefahr, in unserer neuen Heimat aufzugehen und zu vergessen, dass wir heimatlos sind, dass unser ganzes Leben hier etwas Provisorisches bleibt. Das gilt besonders für die Allerjüngsten, aber auch für diejenigen, die noch — wie ich — bewusst einige Kinderjahre in der Heimat verleben durften. Unsere Eltern werden die Heimat nicht vergessen. Aber ich wiederhole nur, was schon häufig gesagt worden ist, wenn ich uns mahne, aus der Ferne in der Heimat Wurzeln zu schlagen, dass auch wir — vielleicht noch nach langer Zeit, wie es unsere Eltern tun — mit echter Sehnsucht im Herzen unsere Forderung erheben können.

 

Auf dem Wege zu diesem Ziel helfen uns Lehrgänge weiter. Ich möchte nur hoffen, dass ihre Zahl noch erhöht wird; denn ich bin überzeugt, dass nach und nach alle, die sich gerufen fühlen und damit beweisen, dass sie der Heimat würdig sind, sich zur Teilnahme, einfinden werden. Denn der Kreis der jungen Menschen, die bereit sind, in den Osten zurückzukehren, ist trotz allem größer, als die Mitgliederzahl der DJO erkennen lässt. Um alle diese, die überall im Lande, jeder an seinem Platz, für die Heimat eintreten, anzusprechen, habe ich diese Zeilen geschrieben. Für uns bietet sich in der Jugendbeilage eine Möglichkeit zum Gedankenaustausch und zur Diskussion, die wir nicht

ungenutzt lassen sollten. Sie kann uns Rückhalt, uns Mittelpunkt werden.

 

In dieser Hoffnung grüße ich alle Gleichgesinnten mit Heimatgruß

Hans-Werner Erdt, (24b) Itzehoe, Dorfstraße 16

 

Ehe Ihr daran geht, Euer Für und Wider zu den Gedanken von Hans-Werner Erdt zu erwägen, lässt sich vielleicht noch dieses und jenes als Ergänzung sagen. Damit sollen aber lediglich einige Probleme angeschnitten werden, die mit dieser Frage in engem Zusammenhang stehen; keinesfalls soll damit die Diskussion vorweg genommen werden.

 

Unter Punkt 1 hat Hans-Werner ein paar von den Gründen angeführt, die seiner Meinung nach bei vielen jungen Ostpreußen die Mitgliedschaft in der DJO verhindern. Gewiss, es gibt eine Menge besonderer Gründe dafür bei den einzelnen, aber ob diese bei näherem Zusehen auch wirklich so stichhaltig wären? So schrieb neulich ein Sechzehnjähriger aus einer Großstadt: „Bei uns ist auch eine Gruppe von der DJO, bin auch mal dagewesen. Aber die Kameraden gefielen mir nicht so besonders, an dem Heimabend war auch nichts Richtiges los! Ich weiß noch nicht, ob ich mal wieder hingehe . . .“

 

Hier liegt der Fehler offensichtlich bei dem Jungen selbst. Wer nur mal so reinguckt, kann nicht mit der Gemeinschaft verwachsen. Und wenn am Gruppenabend nichts „los" ist, warum bleibt er nicht dabei, bis er selber mit guten Vorschlägen zur Ausgestaltung kommen kann? Vielleicht ist das der springende Punkt bei vielen: dass sie der Ansicht sind, eine Gruppe müsste ihnen nur etwas bieten, dürfe aber nichts von ihnen fordern an Mitarbeit oder Bereitschaft zum Einsatz.

 

Ein weiterer Grund, den man häufig von jungen Menschen nennen hört: „Ich mag nicht in einer Organisation sein! Dieser ganze Apparat mit Gruppenleiter, mit Ferienfahrten und Heimabenden, mit Tagungen und Versammlungen geht mir auf die Nerven!" Diese Worte könnte man vielleicht noch bei einem Teil der Älteren verstehen, die noch den HJ- und BDM-Betrieb mitmachen mussten und, einmal zutiefst enttäuscht, nach dem Zusammenbruch für immer „die Nase voll" hatten von allem, was irgendwie nach Jugendorganisation aussah. Man wird sie wahrscheinlich nie mehr gewinnen können, auch wenn heute die Voraussetzungen noch so verschieden, von den damaligen sind. Aber

wenn die Jüngeren sich gegen eine Mitgliedschaff in einer Jugendgruppe wehren warum tun sie das? Weil der eine oder andere sich in seiner Freiheit beschränkt fühlt? Oder weil er den Anforderungen einer Gemeinschaft Iieber ausweichen möchte?

 

Hans-Werner Erdt führt noch einen anderen Grund an: den Mangel an geeigneten Persönlichkeiten. Jeder von Euch wird sich denken können, dass es keine leichte Aufgabe ist eine Gruppe zu leiten, dass es eine Menge Arbeit und Opfer an Freizeit und persönlichen Lebensgewohnheiten erfordert, ohne dass nun immer gleich als Lohn eine sichtbare Leistung zu erreichen ist.

 

So wie es heute schwer ist, Nachwuchs für die sozialen Berufe zu finden, so ist es leider auch hier: wer bringt heute noch den nötigen Idealismus und die erforderliche Bereitschaft auf? Es ist nicht abzusehen, wie viel mehr zu erreichen wäre, könnte man den Kreis von geeigneten Gruppenleitern vergrößern.

 

Dazu noch einmal die Stimme, eines siebzehnjährigen Ostpreußen, die zunächst schockiert, aber dann vielleicht zu denken gibt. „Ne!" sagte er, „da geh' ich jetzt nicht mehr hin! Ich war ja nun lange genug dabei und kann mir schon ein Urteil erlauben. Die Kameraden, ja, die waren prima! Aber was da so an Gruppenleitern da ist, die verstehen uns doch nicht! Sie sind wohl zum Teil nun zehn bis fünfzehn Jahre älter als wir, aber mir kommt es vor, als ob eine ganze Generation dazwischenliegt. Sie haben den Krieg noch bewusst erlebt, die Front und die Flucht und den Zusammenbruch, — das kennen wir Jüngeren doch nicht mehr. Vielleicht sind sie darum so anders als wir, nicht nur älter, sondern wirklich anders! Sie geben sich alle Mühe mit uns sogenannten „Halbstarken", aber weil sie uns doch nicht verstehen können, versuchen sie nur, uns zu erziehen. Und das gefällt mir nicht“.

 

Das ist nur eine Einzelstimme und sicher eine sehr persönliche, aber es ist vielleicht doch etwas Wahres daran, dass die heute Dreißigjährigen und die Siebzehnjährigen mehr trennt als der äußere Abstand von wenig mehr als einem Jahrzehnt? —

 

Eine bittere Enttäuschung, die Hans-Werner machen musste, hat er nicht verschwiegen: auf eine Einladung im Ostpreußenblatt zu einem Wochenendlehrgang hin meldeten sich nur zwei Stimmen! Vielleicht darf man hier hinzufügen, dass es mit der Beteiligung der ostpreußischen Jugend an der Jugendbeilage ähnlich traurig aussieht! Hin und wieder zeigen sich erfreuliche Ansätze zur Mitarbeit, aber dann herrscht wieder für Wochen tiefes Schweigen! Sollten wir nicht die Möglichkeit zum Gedankenaustausch nutzen, wie Hans-Werner am Schluss seines Briefes sagt? Hier sind so viele Fragen angeschnitten, die jedem von uns „unter den Nägeln brennen" müssten. Wer schreibt zu diesem Thema?

 

Richtet Eure Zuschriften an M. E. Franzkowiak, Düsseldorf-Heerdt, Pestalozzistraße 30.

 

Seite 12   Gesine kauft eine Karte

Allenstein? Das liegt doch an der Werra?

Mein Zug fährt erst in einer Stunde, da habe ich ja noch genügend Zeit, mir aus dem nächsten Buchladen eine Deutschlandkarte zu holen. Im Schaufenster lockten stapelweise Landkarten und Prospekte. Also hinein ins erste beste Geschäft.

 

„Sie wünschen bitte?"

„Ich hätte gern eine Deutschlandkarte“.

 

„Wünschen Sie eine Autokarte oder eine geophysikalische Karte?" „Ich möchte mir die Karten erst einmal ansehen!"

 

Die erste reicht bis zum „Eisernen Vorhang", die zweite sogar bis Berlin, doch dann ist Schluss. „Nein, vielen Dank, ich wollte eine Deutschlandkarte und keine Karte der Bundesrepublik“.

 

Im nächsten Laden frage ich gleich nach einer Karte von Deutschland, auf der mindestens die Grenzen von 1937 und auch die angrenzenden Gebiete eingezeichnet sind. Man bietet mir eine an, auf der man im Osten gerade noch Leipzig erkennen kann, aber die dafür im Westen bis nach Paris reicht.

 

Drei Straßen weiter betrete ich ein neues Geschäft. Nein, Deutschlandkarten gibt es nicht. So ergeht es mir noch in fünf weiteren Läden. So langsam wird die Sache spannend, es muss doch in Deutschlands „Tor zur Welt", wie Hamburg genannt wird, eine einzige Deutschlandkarte geben, auf der wirklich Deutschland eingezeichnet ist!

 

Im nächsten Laden: ein Lichtblick! „Ja, wir haben Karten, auf denen die Ostgebiete eingezeichnet sind!" Die eine reicht bis Danzig, und auf der anderen kann man gerade noch Elbing erraten. „Wo wollen Sie denn hinfahren?"

 

„Nach Ostpreußen!"

 

„Aber das geht doch nicht, das liegt doch hinter Polen, mitten in Russland …“!

 

Wieder betrete ich mit Büchern und Karten vollgestopfte Räume. Um ganz sicher zu gehen, erkläre ich dem Buchhändler, dass ich mit einem Auto nach Allenstein fahren möchte und dazu unbedingt eine Deutschlandkarte brauche. Erst sieht er mich ein bisschen zweifelnd an, dann sogar mitleidig lächelnd.

 

 „Nach Allenstein wollen Sie? Allenstein liegt doch an der Werra! Da nehmen Sie doch am besten eine Karte, auf der die Autostraßen des Weserberglandes aufgezeichnet sind“.

 

Sehr gescheit habe ich bei dieser Auskunft bestimmt nicht dreingesehen. Meine Gedanken rutschen alle durcheinander, wie ein aus der Bahn gekommener Film- Allenstein diesseits des Eisernen Vorhangs, — Deutschland reicht im Westen bis über Paris hinaus —! Tolle Aussichten!

 

Aber die Wirklichkeit?

 

Deutsche Landkarten hören an der Zonengrenze, bestenfalls an der Oder-Neiße-Linie auf. Verkaufen sich denn die Karten so schlecht, die im Osten weiterreichen? Oder sind die paar Quadratzentimeter Papier so teuer? Aber das kann es ja nicht sein, denn dann würde man nicht halb Frankreich mitdrucken.

 

Ich stelle mir vor, ich würde nach Tibet reisen und mir in Lhasa eine Karte von Tibet kaufen. Für mich wäre dann das auf der Karte eingezeichnete Gebiet Tibet. Genau so muss es doch den ausländischen Touristen ergehen, die Deutschland besuchen. Weil sie zum größten Teil nur den Westen Deutschlands bereisen, glauben Buchhandel und Verleger, es genügten Deutschlandkarten, die nur bis Berlin reichen. Manchmal steht unter der großartigen Überschrift „Deutschlandkarte" noch ganz klein vermerkt: „Ohne die Ostgebiete", — aber wer sieht denn da schon hin?

 

Nach sechs Stunden habe ich meine gesuchte Karte dann endlich gefunden. So geschehen in Hamburg. Es gibt also tatsächlich in Hamburg Deutschlandkarten, die ihre Überschrift zu Recht führen.

 

Könnte es nicht mehr davon geben?

Gesine Steiner, Buxtehude, Ottensener Weg 59

 

Seite 12   Heimat

Die Worte stammen von einem jungen, deutsch-baltischen Mädchen und wurden von Gottfried Wolters überarbeitet.

 

Heimat, dir ferne

leuchten uns Sterne,

brennt uns die Sonne,

braust uns der Sturm.

 

Und unser Leben

und unser Streben,

Heimat, dir ferne,

gilt dir allein.

 

Du gibst uns Stärke

für unsre Werke.

Heimat, dein Wille

sei uns Gebot.

 

Seite 13   Familienanzeigen

Fern der lieben Heimat entschlief nach kurzer Krankheit, mein guter Mann, unser lieber guter Vater, Opa, Schwiegersohn, Bruder, Schwager und Onkel, Bauer, Max Buchholz, im 71. Lebensjahre. In stiller Trauer: Clara Buchholz, geb. Meyke. Rudolf Holzweiß und Frau Marianne Holzweiß, geb. Buchholz und Sabine. Harry Buchholz und Frau Rita Buchholz, geb. Bösch und Verwandte. Basbeck, den 24. Oktober 1957

 

Fern seiner geliebten ostpreußischen Heimat entschlief nach längerem schwerem Leiden, im Alter von 71 Jahren, am 9. September 1957, mein geliebter Mann, Rudolf Schulz. In stiller Trauer: Frida Schulz, geb. Grigoleit. Hamburg-Berne, Falkenhorst 55. Früher Schippenbeil, Ostpreußen

 

Ich hab den Berg erstiegen, der euch noch müde macht, drum weinet nicht ihr Lieben, Gott hat es wohlgemacht. Fern seiner geliebten ostpreußischen Heimat entschlief nach längerem schwerem Leiden und doch unerwartet, im Alter von 58 Jahren, am 19. Oktober 1957, mein lieber guter Mann, Fritz Mertin. In stiller Trauer: Emmy Mertin, geb. Nußwald und Angehörige. Vöhrum, Kreis Peine, Herrenfeldstraße 349. Früher Königsberg Pr., Schönfließer Allee 58 a

 

Nach kurzer schwerer Krankheit entschlief am 23. Oktober 1957, unser lieber Vater, Schwiegervater, Großvater, Urgroßvater, Schwager und Onkel, Rudolf Pasenau, früher Ballanden, Kreis Tilsit-Ragnit, Ostpreußen, im gesegneten Alter von 92 Jahren. Gleichzeitig gedenken wir unserer lieben Mutter, Maria Pasenau, geb. Mattekat, verstorben am 24.02.1945 auf der Flucht in Dirschau. In stiller Trauer im Namen aller Hinterbliebenen: Die Kinder

 

Nach kurzer schwerer Krankheit verstarb im Alter von 56 Jahren, mein lieber Mann und Vater, Emil Stiglat, Betriebsleiter. In stiller Trauer: Charlotte Stiglat und Sohn Klaus. Brombach/Lörrach, den 22. Oktober 1957, Hellbergstraße 45. Früher Insterburg, Ostpreußen, Moltkestraße 3

 

Gott erlöste am 1. Oktober 1957, unsere geliebte, lebensfrohe Schwester, Tante, Großtante und Kusine, Rosa Abramsky, geb. Reimer, von ihrem schweren mit großer Geduld, getragenem Leiden, durch einen sanften Tod. Im Namen der Hinterbliebenen: Margarete Mitzkowski und Töchter, Denzlingen/Bd., Gartenstraße 10. Heinrich Reimer und Familie, Freiburg i. Br., Elsässer Str. 2 H

 

Es ist so schwer, wenn sich zwei Mutteraugen schließen, zwei Hände ruhn, die einst so treu geschafft, und still und heimlich unsere Tränen fließen. Der Trost — Gott hat es wohlgemacht. Nach langem Leiden, aber kurzer schwerer Krankheit entschlief unerwartet, unsere liebe und herzensgute Mutter, Berta Wilkeit, geb. Vohs, geb. 01.05.1883, gest. 21.10.1957. In tiefer Trauer: Ida Warstal, geb. Barsuhn. Emma Barsuhn. Fritz Wilkeit und Familie. Artur Vohs und Familie. Früher Gilge, Kreis Labiau, Ostpreußen, jetzt Burkersdorg, Post Küps (Obfr.)

 

Meine liebe einzige Schwester, Martha Teschner, ist am 24. Oktober 1957 sanft entschlafen. In stiller Trauer: Helene Teschner. Kiel, Sternstraße 10/12. Früher Tilsit, Garnisonstraße 15

 

Wir konnten Dich nicht sterben sehn, auch nicht an Deinem Grabe stehn. Nach schwerem, mit großer Geduld ertragenem Leiden, verstarb am 17. Oktober 1957 in der sowj. bes. Zone, meine liebe gute Schwester, Schwägerin, Tante und Großtante, Gertrud Rohder, geb. Rogge, früher Königsberg Pr., Tragheimer Mühlenstraße 2. Sie folgte nach zehn Jahren ihrer lieben Mutter. In stiller Trauer: Familie Fleischmann. Jetzt Freiburg i. Br., Zasiusstraße 58

 

Heimgegangen zur ewigen Ruhe, ist am 22. September 1957, unsere liebe Schwester, Schwägerin, Tante und Kusine, die Handelsoberlehrerin a. D., Maria Hildebrandt, Wartenburg, Ostpreußen, Braunsberg, Berlin. Im Namen der Hinterbliebenen: Friedrich Wilhelm Hildebrandt. Wilhelmshaven, Viktoriastraße 21

 

Am 24. Oktober 1957 entschlief plötzlich durch Herzinfarkt, meine innig geliebte Mutti, Schwiegermutter, Schwester, Schwägerin und Tante, Frau Marta Eglinski, geb. Bertulat, im Alter von 61 Jahren. In stiller Trauer: Gerda Böger, geb. Eglinski. Emil Böger. Essen, Brigittastraße 27. Früher Tutschen, Kreis Ebenrode

 

In stiller Wehmut gedenke ich zum 70. Geburtstage meines lieben Mannes, des Oberrentmeisters und Hauptmanns, Gustav Gruber, vermisst in Russland. Das unvergessliche liebende Gedenken geben mir Kraft und Verpflichtung in seinem Sinne weiterzuleben. Elli Gruber, jetzt Berlin W 15, Bayerische Straße 34, den 11. Oktober 1957. Früher Insterburg, Ostpreußen

 

Noch am Ufersteg, magst Du bei mir stehn. Meinen letzten Weg, muss ich einsam gehn. Alle Bekannten aus der verlorenen ostpreußischen Heimat zur Kenntnis: Am 18. Oktober 1957, ist unsere liebe, unvergessene Mutter und Großmutter, Anna Pranz, geb. Griegoleit, aus Dickschen, Kreis Pillkallen, im Alter von 88 Jahren, sanft entschlafen. Im Namen der Hinterbliebenen: Frieda Pranz.

Poststelle Sandkirchen, Bargen über Lunden, Holst.

 

Weinet nicht an meinem Grabe, stört mich nicht in meiner Ruh'! Denkt was ich gelitten habe, eh' ich schloss die Augen zu. Fern der geliebten Heimat entschlief nach schwerer Krankheit unerwartet, mein lieber Mann, unser lieber Vater, Schwiegervater und herzensguter Opa, Schmiedemeister, Kurt Mertins, früher Urbansprind, Kreis Elchniederung, Ostpreußen. In tiefer Trauer: Hedwig Mertins, geb. Janz. Ulrich Mertins, Ladbergen-Overbeck, Westf. Ilse Struchtrup, geb. Mertins, Ladbergen-Hölter. Erika Barndt, Vancouver, Kanada. Karl-Heinz und Josef, als Schwiegersöhne. Berni und Wolfgang, als Enkel. Ladbergen, den 29. Oktober 1957

 

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Seite 14   Wir gratulieren …

zum 96. Geburtstag

am 8. November 1957, Witwe Karoline Bernhardt, geb. Bernhardt, aus Eichenfeld, Kreis Gumbinnen, jetzt bei ihrem Sohn Gustav in Rodewald, Kreis Neustadt a. Rbge., Untere Bauernschaft 3. Sie nimmt noch regen Anteil am Zeitgeschehen.

 

zum 94. Geburtstag

am 10. November 1957, Frau Maria Purkus, geb. Schneiderat. Sie wurde in Untereißeln geboren und lebte zuletzt in Tilsit, Kurzer Gang 5. Sie ist durch ihren Schwiegersohn, Theodor Kudwin, Marl i. W., Barkhausstraße 32, zu erreichen.

 

zum 93. Geburtstag

am 9. November 1957, Frau Lina Gehrmann, geb. Möck, aus Blumstein, Kreis Pr.-Eylau, jetzt im Altersheim Seehausen bei Murnau, Oberbayern.

 

am 15. November 1957, Otto Jung in Sch?erhorn (unlesbar) 28, über Buchholz, Kreis Harburg. Otto Jung ist jedem Memeler und vielen Memelländern ein Begriff als Kaufmann und als Sänger. (Wir würdigten sein Lebenswerk, vor allem seine Tätigkeit als Vorsitzender des Memelländischen Sängerbundes ausführlich aus Anlass seines 90. Geburtstages.) Vor wenigen Tagen, am 21. Oktober 1957, konnten er und seine Gattin die 63. Wiederkehr ihres Hochzeitstages begehen. Den Berufsgenossen und den ostpreußischen Sängern schließen sich auch viele Landsleute mit herzlichen Glückwünschen für Otto Jung und seine Gattin an.

 

zum 89. Geburtstag

am 7. November 1957, Frau Wilhelmine Domas, aus Martinsdorf, Kreis Goldap, jetzt bei ihrer Tochter Marta in der sowjetisch besetzten Zone. Sie ist durch Landsmann Otto Domas, Bad Segeberg, Lornsenstraße 40, zu erreichen.

 

zum 88. Geburtstag

am 2. November 1957, Frau Auguste Trimuschat, aus Königsberg, Hammerweg 4, jetzt bei ihrer einzigen Tochter, Edith Moeller in Papenburg/Ems, Kantstr. 1. Die Jubilarin liest mit regem Interesse das Ostpreußenblatt und nimmt Anteil am Zeitgeschehen.

 

am 9. November 1957, Landsmann Fritz Sbresnsy, aus Kreuzfeld, Kreis Lyck, jetzt in Lübeck-Stockelsdorf, Lohstraße 103.

 

am 10. November 1957, Frau Marie Blum, aus Königsberg, Königstraße 69, jetzt in Lübeck, Mühlenstr. 50.

 

am 15. November 1957, Frau Elizabeth Barkowski, aus Tilsit, Dragonerstraße 15, und Am Anger 2, Witwe des 1942 in Tilsit verstorbenen Fabrik- und Hausbesitzers Robert Barkowski. Sie wohnt heute bei ihrem Schwiegersohn, Bernhard Wehmeyer und ihrer Tochter Rosel in Düsseldorf, Cranachstraße 19.

 

zum 87. Geburtstag

am 7. November 1957, Landwirt Friedrich Alex, aus Kehlerwald, Kreis Angerburg, jetzt in Buchholz, Kr. Harburg, Bremer Straße 60.

 

zum 86. Geburtstag

am 28. Oktober 1957, Landsmann Gottfried Moldenhauer, jetzt in Brookreihe, Kreis Steinburg. Die landsmannschaftliche Gruppe Krempe/Holstein gratuliert herzlich.

 

am 12. November 1957, Landsmann Franz Perlebach, aus Tilsit, jetzt mit seiner Familie in Hamburg-Blankenese, Ole Hoop 24.

 

zum 84. Geburtstag

am 14. November 1957, Frau Berta Brosien, Witwe des Gärtnereibesitzers Friedrich Brosien, aus Allenstein, jetzt in Hanau/Main, Corniceliusstraße 18.

 

zum 83. Geburtstag

am 2. November 1957, Witwe Maria Semmelies, geb. Peldzus, aus Endrikaten, Kreis Pogegen. Sie lebt mit ihren vier Enkelkindern noch in der Heimat und ist durch ihren Schwiegersohn, Albert Dannulis, Saulgau/Württ., Friedensstraße 10, zu erreichen.

 

am 10. November 1957, Landsmann Albert Paulwitz, Fürstl. Revierförster i. R., ehemals Forsthaus Davids bei Schlobitten, Kreis Pr.-Holland. Er lebt heute in der sowjetisch besetzten Zone und ist durch seinen Schwiegersohn, Revierförster a. D. Werner Schikorr, (14b) Rottweil a. N., Turmweg 3, zu erreichen.

 

am 12. November 1957, Landsmann Friedrich Klethke aus Knickeim/Samland, jetzt bei seiner Tochter, Frau Rehagel, in Westerstede/Oldenburg.

 

am 13. November 1957, Frau Auguste Kolossa, aus Lyck, jetzt in Aurich-Sandhorst, Breslauer Straße.

 

am 14. November 1957, Frau Marie Strohoff, aus Lyck, Morg. 4, jetzt in Halsenbach über Boppard, Neue Schule 22.

 

zum 82. Geburtstag

am 6. November 1957, Krankenpfleger i. R. Gustav Meier, aus Tapiau, Kreis Wehlau, Königsberger Straße 25, jetzt in (24b) Burg in Dithmarschen, Holzmarkt 1.

 

am 12. November 1957, Oberleutnant der Gendarmerie a. D. Franz Grunau, aus Tilsit, Rosenstraße 25 a, jetzt mit seiner Ehefrau Gertrud in Höxter, Lehmbreite 2.

 

am 12. November 1957, Frau Olga Hinz, aus Modgarben, Kreis Rastenburg, jetzt in Flensburg, Ochsenweg 300.

 

am 14. November 1957, Landwirt Otto Weinland, ehemals Gut Talheim, Kreis Angerburg, jetzt in Bernau am Chiemsee, „Haus Talheim".

 

am 15. November 1957, Kaufmannswitwe Marie Gilde, geb. Montwill, aus Schillwen, Kreis Heydekrug/Memelland, jetzt bei ihrer ältesten Tochter, Erika in Mölln I i. L., Königsberger Straße 34.

 

zum 81. Geburtstag

am 12. November 1957, Landsmann Hans Pietsch, ehemals Fischer in Preil, Kreis Memel. Er wohnt jetzt in Oldenburg/Holstein, Neustädter Straße 3

 

zum 80. Geburtstag

am 25. Oktober 1957, Lehrerwitwe Emma Kraemer, aus Angerapp, Lindenstraße 198, jetzt bei Familie Wiechert, Bad Salzdetfurth, Bezirk Hildesheim, Oberstraße 8.

 

am 6. November 1957, Postbetriebsassistent a. D. Josef Piontek, aus Osterode, jetzt mit seiner Ehefrau, die am 20. August 1957, ihren 80. Geburtstag feiern konnte, in Berlin-Spandau, Wilhelmstraße 64

 

am 7. November 1957, Landwirt Gustav Gerlach, aus Eisliethen, Kreis Fischhausen, jetzt mit seiner Ehefrau in Obersulgen, Post Oberhofen, Kreis Ravensburg.

 

am 7. November 1957, Frau Maria Daugsch, geb. Kerwel, aus Königgrätz, Kreis Labiau, jetzt in Neuenhuntorf, über Delmenhorst/Oldenburg.

 

am 10. November 1957, Frau Wilhelmine Krause, geb. Pfeiffer, aus Königsberg-Ponarth, jetzt in München, Widenmayerstraße 14.

 

am 11. November 1957, Witwe Berta Plew, geb. Korinth, aus Königsberg, Alter Garten 12/13. Nach dem Tode ihres Ehemannes und ihrer Ausweisung aus der Heimat Ende 1947, kam die Jubilarin nach der sowjetisch besetzten Zone. Jetzt lebt sie in Hamburg-Horn, Tribünenweg 32, bei Thieme, in der Nähe ihrer verheirateten Tochter und ihres Schwiegersohnes, Alfred Witt.

 

am 11. November 1957, Landsmann Friedrich Grünheid, aus Maxkeim bei Bartenstein und Friedland, jetzt in Lübeck-Travemünde, Am Gneversdorfer Weg 13.

 

am 12. November 1957, Landwirt Karl Tresp, aus Saalfeld, Kreis Mohrungen, jetzt in (24b) Buchholz 8 über Burg in Dithmarschen.

 

am 12. November 1957, Landsmann Karl Schmidt, ehemals Zimmerpolier bei der Feldmühle — Papier- und Zellstoffwerke AG. in Königsberg, Werk Sackheim. Jetzige Anschrift: Düsseldorf-Flingern, Engerstr. 23.

 

am 13. November 1957, Landsmann Albert Schneller, ehemals Bauer in Schwarpen, Kreis Schloßberg, jetzt mit der Familie seiner Tochter, Gerda Hofer in Südbollenhagen über Varel i. O.

 

am 13. November1957, Frau Berta Bartel (schlecht lesbar), verwitwete Baß, geb. Deutschkämmer, aus Kreuzburg, Hofstr. 26, jetzt in (21a) Büren/Westf., Detmarstraße 28.

 

am 13. November 1957, Landwirt Otto Sturm, aus Schneckenwalde, Kreis Elchniederung, jetzt in Frei Laubersheim, Kreis Alzey, Rheingrafenstraße 7.

 

am 14. November 1957, Frau Helene Schweiger, geb Koralus, Witwe des im Juni 1957 verstorbenen Fabrikbesitzers Dr.-Ing. Fritz Schweiger, aus Widminnen, Kreis Lötzen, jetzt in Hannover-Kirchrode, Tiergartenstraße 73.

 

am 14. November 1957, Frau Gertrud Kosack, geb. Kroll, Witwe des Lehrers Gustav Kosack, aus Königsberg, Kaplanstraße 12, jetzt in (16) Eschwege, Vor dem Brückentor 4.

 

am 16. November 1957, Frau Anna Pfeffer, aus Lyck, jetzt in Berlin-Neukölln, Sonnenallee 50.

 

(Ohne Datum) Viehkaufmann, Paul Lasarzik, aus Treuburg, jetzt bei seinem Schwiegersohn, der eine Gärtnerei betreibt, in Harrislee, Kreis Flensburg.

 

zum 75. Geburtstag

am 20. Oktober 1957, Frau Elise Mitzkus, aus Schloßberg, jetzt in (24b) Büdelsdorf/Rendsburg, Hollerstraße 48.

 

am 27. Oktober 1957, Frau Minna Rennwanz, geborene Kohtz. Sie wohnt jetzt mit ihrem Bruder, Otto Kohtz in Findorf 38, Post Gnarrenburg

 

am 3. November 1957, Landsmann Wilhelm Löss, aus Königsberg, jetzt in Flensburg, Bohlberg 39.

 

am 6. November 1957, Frau Emma Schwellnus, aus Langen, Kreis Heydekrug, jetzt in Flensburg, Waitzstraße 28.

 

am 6. November 1957, Witwe Maria Riek, geb. König, aus Kailen, Kreis Schloßberg (Pillkallen), jetzt in der sowjetisch besetzten Zone. Sie ist durch ihren Sohn, Otto Riek, (13b) Bruckmühl/Obb., Vogener Straße 30, zu erreichen.

 

am 10. November 1957, Landsmann Ernst Hess, aus Laukitten bei Ludwigsort, jetzt in Tübingen, Amselweg 47.

 

am 10. November 1957, Bauunternehmer Ernst Brandstäter, aus Güldengrund, Kreis Tilsit-Ragnit, jetzt in (21b) Dortmund-Schüren, Heinrich-Hertz-Straße 18.

 

am 11. November 1957, Frau Luise Dzubiel, geb. Masuch, aus Ortelsburg, jetzt in Krefeld, Westwall 91. Die Jubilarin hält seit Jahren das Ostpreußenblatt und verfolgt mit reger Anteilnahme die Vorgänge in unserer Heimat.

 

am 11. November 1957, Lehrerwitwe Wilhelmine Junga, aus Laschmieden, Kreis Lyck, jetzt in Bonn, Lahnweg 7.

 

am 12. November 1957, Frau Ida Klischat, geb Schulz, aus Königsberg, Nachtigallensteig 24, jetzt in Berlin-Charlottenburg, Schillerstraße 53.

 

am 13. November 1957, Witwe Henriette Wolle, geb. Dolenga, aus Königsberg, Vorstädtische Langgasse 33, jetzt in Geesthacht bei Hamburg, Düneberger Straße 1.

 

am 14. November 1957, Reichsbahnbeamter a. D. Friedrich Tietz, aus Arnstein, vorher Mühlhausen, Kuggen, Fischborn und Eisenwerk. Er lebt jetzt mit seiner Ehefrau Anni in Hamburg 34, Hasencleverstr. 10.

 

am 14. November 1957, Gestütsoberwärter i. R. Arthur Leufert, aus Braunsberg, jetzt mit seiner Ehefrau in Köln-Mülheim, Dünnwalder Straße 36/38.

 

am 16. November 1957, Forstamtmann i. R. des Reichsforstamts Franz Dittberner, ehem. Yorck-Jäger Ortelsburg 1900/1909, bisher in der sowjetisch besetzten Zone, jetzt in Wiesbaden, Kapellenstraße 38 II.

 

Martin Modricker, der Vorsitzende des Salzburger Vereins, 75 Jahre alt

Martin Modricker, der Vorsitzende des Salzburger Vereins, wird am 10. November 1957, 75 Jahre alt. Er wurde in Rastenburg geboren. 1900 verließ er die Schule als Abiturient und studierte an den Technischen Hochschulen Karlsruhe und Berlin. Er legte 1904 das Staatsexamen als Diplom-Ingenieur ab und bestand 1910 die Staatsprüfung als Regierungsbaumeister. Im gleichen Jahr übernahm er das 1832 gegründete väterliche Bauunternehmen. 1913 heiratete er eine Rastenburgerin, Helene Nebe??ieck (unlesbar), die ihm bis heute in Freud und Leid, im Auf und Ab des Lebensweges ein in ihrer Liebe und Treue nie versagender Lebenskamerad gewesen ist. Den Ersten Weltkrieg machte Martin Modricker als Offizier in den Reihen des 1. Garderegiments zu Fuß mit. Nach Kriegsende widmete er sich wieder mit ganzer Kraft seinem Unternehmen, dessen Bedeutung er weit über die Grenzen des Kreises Rastenburg steigerte. Viele Großbauten in Rastenburg und in Städten des mittleren Ostpreußens sind von ihm errichtet worden. In Rastenburg bestimmten das Stadtbild sehr entscheidend die Gebäude der Artillerie-Kasernen, der Grenadier-Kasernen sowie der Rastenburger Mühlenwerke, ferner das Raiffeisenhaus und schließlich das Hindenburg-Oberlyzeum.

 

Martin Modricker betätigte sich auch im öffentlichen Leben der Stadt. Er war über ein Jahrzehnt Stadtverordneter und Stadtverordnetenvorsteher. Sein Schaffen und Wirken ist aus der Entwicklung von Rastenburg nicht fortzudenken; er harrte in seiner Vaterstadt aus bis zu der Stunde, in der die russischen Truppen einmarschierten. Erst in jenem Augenblick wanderte der Dreiundsechzigjährige unter unerhörten Strapazen durch Ostpreußen und Pommern bis nach Schwerin.

 

Wenn er seit seiner Übersiedlung nach Senne I bei Bielefeld sich inmitten eines nahen Freundes- und Bekanntenkreises bewegt, so ist dies nicht zuletzt darin begründet, dass er nahezu jeden — auch aus der jüngeren Generation — kennt. Ein bewundernswertes Gedächtnis, ein scharfer Verstand, die Freude an einem treffenden Scherzwort, dies alles überstrahlt von seiner stets bereiten Herzlichkeit, lassen ihm ganz besonders dazu geeignet erscheinen, Mittelpunkt der in Minden-Ravensberg, Bielefeld und Lippe lebenden Rastenburger zu sein.

 

In einer beispielhaften Treue zur Heimat nimmt Martin Modricker mit großer Tatkraft an der landsmannschaftlichen Arbeit teil. Es ist ausschließlich seiner Initiative zu verdanken, dass der Salzburger Verein unter der Patenschaft der Landesregierung Salzburg wieder begründet werden konnte und, an das alte Erbe in Ostpreußen anknüpfend, eine überraschend hohe Zahl von Mitgliedern im ganzen Bundesgebiet ansprechen kann. Neben diesem Wirken als Vorsitzender des Salzburger Vereins hat Martin Modricker in mühevoller Arbeit die Chronik von Kreis und Stadt Rastenburg zusammengestellt, und er hat trotz mannigfacher Schwierigkeiten nunmehr auch das Stammbuch der ostpreußischen Salzburger, den Gollub, neu herausgeben können.

 

Wir hoffen, dass dem Jubilar noch zahlreiche Jahre des Schaffens und Wirkens geschenkt sein mögen.

 

Diamantene Hochzeit

Die Eheleute Carl Neumann und Frau Karoline Neumann, geb. Frost, aus Königsberg, Sackheimer Gartenstr. 10, jetzt in Dütgen über Nortorf, Kreis Rendsburg, feierten am 22. Oktober 1957, das Fest der Diamantenen Hochzeit.

 

Goldene Hochzeiten

Regierungsoberbauinspektor i. R. Richard Aue und Frau Margarete Aue, geb. Marggraff, aus Tilsit, jetzt in Horneburg N.-E. (24a), Bürgermeistei-Löhden-Str. 11, feierten am 3. Oktober 1957, ihre Goldene Hochzeit. Von 1909 bis 1944 war der Jubilar beim Wasserstraßenamt in Tilsit und von 1945 bis zu seiner Versetzung in den Ruhestand im Jahre 1948 am Nordostseekanal tätig.

 

Am 18. Oktober 1957, feierten das Fest der Goldenen Hochzeit die Eheleute Karl Britt, Postbeamter, und Frau Maria Britt, geb. Ludwig, aus Gumbinnen, später Sodeiken bei Gumbinnen. Zu erreichen ist das Ehepaar über Frau Gramstadt, Herne/Westf., Wiescherstraße 125. Der Jubilar ist seit vier Jahren erblindet, aber am Zeitgeschehen und an Nachrichten aus der Heimat sehr interessiert.

 

Am 19. Oktober 1957, feierten Landsmann Eduard Boy, Meister der Feuerschutzpolizei, und seine Ehefrau Ida Boy, geb. Kerwin, aus Tilsit, Langgasse 2, jetzt in Hamdorf, Kreis Rendsburg, im Beisein der Tochter, der sechs Enkel und der übrigen Verwandten, das Fest der Goldenen Hochzeit.

 

Die Eheleute Anton Strauß und Frau Marie Strauß, geb. Ewert, aus Pülz, Kreis Rastenburg, begehen am 10. November 1957, ihre Goldene Hochzeit. Bis Dezember 1946 blieben die Eheleute mit der Enkeltochter Cilly in der Heimat. Seit 1952 wohnen sie in Kupfermühle, Kreis Flensburg. Der Jubilar konnte am 15. Oktober 1957, seinen 75. Geburtstag feiern.

 

Landsmann Michael Trojan und seine Ehefrau Emilie Trojan, geb. Smollung, jetzt in Hamburg-Lohbrügge, Am Markt 2, feiern am 10. November 1957, ihre Goldene Hochzeit. Die Eheleute waren bis November 1956 noch in ihrem Heimatort Weißenburg, Kreis Sensburg. Von dort wurden sie nach Überwindung großer Schwierigkeiten von ihrer Tochter, Frau Platzek, abgeholt.

 

Reichsbahnlademeister a. D. Karl Karius und seine Ehefrau Henriette Karius, geb. Rennau, aus Stallupönen, Gartenstraße, jetzt bei ihrer Tochter in der sowjetisch besetzten Zone, feiern am 10. November 1957, ihre Goldene Hochzeit. Sie sind durch ihren Sohn, Fritz Karius, Bad Gandersheim, Subecksweg 21, zu erreichen.

 

Die Eheleute Friedrich Kastaun und Frau Auguste Kastaun, geb. Eggert, aus Angerwalde und Gerdauen, jetzt in Lübeck, Fackenburger Allee 31, bei Schirrmacher, feiern am 10. November 1957, ihre Goldene Hochzeit.

 

Die Eheleute Josef Thiedig und Frau Bertha Thiedig, geb. Müller, aus Rößel, jetzt in der sowjetisch besetzten Zone, feiern am 13. November 1957, ihre Goldene Hochzeit. Sie sind durch ihre Tochter, Frau Hedwig Suchaneck, (17b) Todtnau/Schwarzwald, Freiburger Straße 29, zu erreichen.

 

Revierförster i. R. Adolf Krüger und seine Ehefrau Berta Krüger, geb. Matern, feiern am 14. November 1957, ihre Goldene Hochzeit. Sie leben jetzt in der sowjetisch besetzten Zone und sind über Revierförster Harmgart, Heimbuch, Post Wintermoor, über SoItau/Hann., zu erreichen. Der Jubilar verbrachte seine Dienstjahre in den Forstämtern Pr.-Eylau und Gauleden, zuletzt in der Revierförsterei Langhöfel. Als waidgerechter Jäger hat er viel für die Hege des Wildes getan, was auch seine etwa 35 Abschussgeweihe beweisen. 1942 konnte er einen kapitalen Sechzehnender mit 208,75 Nadlerpunkten erlegen; das stärkste Gehörn, das er 1944 erbeutete, wog 460 Gramm. Seine von ihm geführte Landwirtschaft war immer mustergültig.

 

Jubiläum

Maschinenmeister Otto Schöler oder Scholer (schlecht lesbar), aus Pillau, jetzt in Bremen I, Ramdohrstraße 22, begeht am 11. November 1957, sein 40-jähriges Dienstjubiläum. Er war bis zur Vertreibung am 24 April 1945 beim Wasserstraßenamt Pillau auf dem Schwimm-Drehkran als Kranführer tätig.

 

Bestandene Prüfungen

Diplom-Landwirt Gerhard Zeuschner, Sohn des Landwirtschaftsrats Dr. Martin Zeuschner, ehemals Johannisburg, Landwirtschaftsschule, hat im September 1957, das Examen als Assessor der Landwirtschaft mit „gut" bestanden. Anschrift: (20a) Wittingen/Hann., Bremer Straße 38.

 

Martin Gernhöfer, Sohn des Landwirtschaftsrats Walter Gernhöfer, aus Liebenfelde, Kreis Labiau (Kreisvertreter des Kreises Labiau), bestand vor dem Hanseatischen Oberlandesgericht in Hamburg die erste juristische Staatsprüfung. Anschrift: Lamstedt N.-E., Landwirtschaftsschule.

 

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Seite 15   Familienanzeigen

Fern seiner geliebten Heimat, starb plötzlich und unerwartet, am 22. Oktober 1957, nach einem arbeitsreichen Leben, mein lieber Mann, unser guter Vater, Bruder, Schwiegervater und Opa, der Glasermeister, Wilhelm Jacksohn, im 76. Lebensjahre. Seiner gedenken in Liebe: Maria Jacksohn, geb. Matheus. Elsa Romahn, geb. Jacksohn. Walter Romahn. Willy Jacksohn und Frau Renate Jacksohn, geb Beek, Eutin, Holstein, Lg. Königsberg 13. Kurt Jacksohn und Frau Hildegard Jacksohn, geb Petrowitz, Timmendorfer Strand, Kurparkstraße 7 und seine drei Enkelkinder. Lippstadt, Westfalen, Am Rüsing 36. Früher Lötzen, Ostpreußen, Neuendorfer Straße 1. Die Beerdigung fand am 26. Oktober 1957, vormittags 11.30 Uhr, statt.

 

Maschinenbaumeister, Gustav Speer, früher Medenau, Kreis Samland, geb. 08.12.1887, gest. 27.10.1957. In stiller Trauer im Namen aller Angehörigen: Hedwig Speer, geb. Schischefski. Lilienthal/Bremen, Klosterstraße 4

 

Nach langem schwerem Leiden entschlief fern der Heimat, im Alter von 64 Jahren, am 26. Oktober 1957, Postsekretärin a. D., Erna Pritzlaff, Hamburg, früher Königsberg Pr. Sie war viele Jahre eine treue Mitarbeiterin an unserer Klinik. In Dankbarkeit werden wir ihr Andenken stets in Ehren halten. Dr. Wienert. Anna Wittke. Hamburg, den 28. Oktober 1957, Privatklinik, Abteistraße 14.

 

Unsere liebe Mutter, Schwiegermutter und Großmutter, Witwe Rosine Stobbe, geb. Hinz, starb am 23. Oktober 1957, im 76. Lebensjahre, für uns alle unerwartet auf ihrer Besuchsreise in Hamburg. In tiefer Trauer: Fritz Stobbe und Frau Elle Stobbe. geb. Hoffmann. Erich Stobbe und Frau Hildegard Stobbe, geb. Kroll. Erwin Bogdahn und Frau Erika Bogdahn, geb. Stobbe und Enkelkinder. Hamburg 26, Sievekingsallee 114 c. Früher Königsberg Pr.

 

Statt Karten. Nach langer schwerer Krankheit entschlief heute, unsere liebe Mutter, Schwiegermutter, Großmutter, Urgroßmutter, Kusine und Tante, Emilie Lilleike, geb. Weikinn, im 85. Lebensjahre. In stiller Trauer im Namen aller Hinterbliebenen: Fritz Lilleike. Suderburg, 27. Oktober 1957, früher Angerapp, Ostpreußen. Die Beerdigung fand am Donnerstag, dem 31. Oktober 1957, auf dem Kirchhof Suderburg statt.

 

Am 16. Oktober 1957, ist für uns ganz unerwartet, unsere liebe Mutti und Omi, Maria Kleinewalter, geb. Dittkrist, früher Lyck und Dullen, Kreis Treuburg, nach kurzer schwerer Krankheit, im vollendeten 75. Lebensjahre, für immer von uns gegangen. Noch volle zehn Jahre friedlichen Lebens waren ihr im Kreise ihrer Kinder und Enkelkinder beschieden worden. In stiller Trauer: Frida Blank, geb. Kleinewalter und Dr. Hans Blank, Hamburs-Rahlstedt, Kohövedstraße 7. Hildegard Kleinewalter, Hannover-Kirchrode, Bleekstraße 22. Willy Kleinewalter, Kaufmann und Frau Gerda Kleinewalter, geb. Kullick, Itzehoe, Holstein, Schützenstraße 8. Lotte Alberti, geb. Kleinewalter und Johannes Alberti, Oberstudienrat, Dortmund, Hainallee 21. Erich Kleinewalter, Brandmeister und Frau Gretel Kleinewalter, geb. Auerbach, Hamburg 23, Seumestraße 9 und zwölf Enkelkinder. Die Beisetzung hat in aller Stille auf dem Alt-Rahlstedter Friedhof stattgefunden.

 

Weinet nicht an meinem Grabe, gönnet mir die ewige Ruh! Denkt was ich gelitten habe, eh' ich schloss die Augen zu. Nach kurzer Krankheit, ging unsere liebe Mutter, Schwiegermutter und Oma, Frau Wilhelmine Krispin, geb. Stein, am 20. Oktober 1957, im 84. Lebensjahre, in die Ewigkeit. Wer Dich gekannt, vergisst Dich nie! In stiller Trauer: Witwe Helene Meiritz, geb. Krispin, sowj. bes. Zone. Otto Krispin und Frau, geb. Radtke, sowj. bes. Zone. Heinrich Krispin und Frau, geb. Altenhäuser, Schweicheln bei Herford. Erich Krispin und Frau, geb. Krasnick, sowj. bes. Zone. Fritz Winter und Frau Emma, geb. Krispin, sowj. bes. Zone. Witwe Gerda Krispin, geb. Fiedler, Wahlscheid bei Siegburg. Emil Waldau und Frau Ida Waldau, geb. Krispin, Altenessen, In der Baumschule 1. Oskar Krispin und Frau, geb. Kalms, Hamburg 34, Im Ried 37 und Enkelkinder. Die Beerdigung fand am 24. Oktober 1957 auf dem Friedhof in Essen/Altenessen statt.

 

Am 18. Oktober 1957 entschlief nach langem, mit Geduld ertragenem Leiden, Eliese Schlesier. Die trauernden Hinterbliebenen. Reichenbach, im Oktober 1957, früher Ebersbach. Kreis Pr.-Holland. Die Beisetzung erfolgte am 22. Oktober 1957 in Ziegenhagen, Kreis Witzenhausen.

 

Nach kurzer Krankheit entschlief heute ganz plötzlich, unsere gute, treusorgende Mutter, Schwiegermutter und liebe Oma, Frau Anna Glass, geb. Dubois, aus Pöwgallen, Kreis Goldap, im 79. Lebensjahre. So still, wie sie lebte, ist sie auch von uns gegangen. In stiller Trauer: Margarete Raabe, geb. Glass. Karl Raabe und alle Anverwandten. Lauterbach-Blitzenrod, den 24. Oktober 1957, Schule. Die Beisetzung fand am 28. Oktober 1957 in Blitzenrod statt.

 

Der Herr ist mein Hirte! Nach Gottes heiligem Willen entschlief plötzlich und unerwartet nach einem arbeitsreichen Leben, die Heimat nie vergessend, unser nimmermüdes geliebtes Mütterchen und gute Schwiegermutter, liebevolle Oma, meine letzte Schwester, unsere gute Tante, Auguste Mutzeck, geb. Reichert, Gärtnerei Friedland, im 78. Lebensjahre. Sie folgte ihrem lieben Mann, unserem guten Vater, der am 21. Januar 1946 in Dänemark verstorben ist. In stiller Trauer: Alfred Mutzeck und Frau Margot Mutzeck, geb. Müller. Walter Kluwe und Frau Erna Kluwe, geb. Mutzeck und Enkelkinder. Mettingen, Westfalen, Sunderstraße 7.

 

Nach einem erfüllten Leben voll Liebe und Sorge für die Ihren, entschlief heute, 0.30 Uhr, nach langer schwerer Krankheit, jedoch plötzlich und unerwartet, unsere liebe Mutter, Schwiegermutter, Großmutter, Schwester und Tante, Juliane Paries, geb. Adomeit. Sie starb kurz vor Vollendung ihres 76. Lebensjahres. In stiller Trauer im Namen der Familie: Gertrud Paries. Essen-West, Serlostraße 18, den 19. Oktober 1957. Früher Wilhelmsruh, Kreis Elchniederung.

 

Am 21. Oktober 1957 verschied in Weimar meine liebe Schwester, unsere Schwägerin und Tante, Margarete Epha, früher Insterburg, Gartenstraße 31. In stiller Trauer: Dr. med. Hans Epha, Schleswig. Die Einäscherung hat in alter Stille am 25. Oktober 1957 stattgefunden.

 

Gott der Herr nahm am 22. Oktober 1957 nach langem schwerem Leiden, wohlversehen mit den Tröstungen der heiligen Kirche, aus einem arbeitsreichen Leben, meinen herzensguten Mann, unseren lieben Bruder, Schwager und Onkel, Zahnarzt, Alfred Grunwald, im Alter von 59 Jahren, zu sich in die Ewigkeit. In stiller Trauer: Hedwig Grunwald, geb. Meier und Anverwandte. Kiedrich, Rheingau, Sonnenlandstraße 20, früher Allenstein, Ostpreußen, Markt 19. Wir haben unseren lieben Verstorbenen, am 25. Oktober 1957, auf dem Friedhof in Kiedrich zur letzten Ruhe gebettet.

 

Gott hat plötzlich und unerwartet, unseren lieben Bruder, Onkel, Großonkel und Schwager, Walter Kuwert, geb. 04.02.1891, gest. 19.10.1957, heimgerufen zu seinen Kindern. Im Namen aller Hinterbliebenen: Käthe Schlingelhoff, geb. Kuwert, nebst Familie. Bühren, Kr. Hann. Münden.

 

Am 18. Oktober 1957 verschied nach langer schwerer Krankheit, mein lieber treusorgender Mann, Vater, Schwiegervater, Bruder, Schwager und Onkel, der frühere Landwirt, Erich Schmidt, im 61. Lebensjahre. In stiller Trauer: Wally Schmidt, geb. Keßler. Brigitte Klein, geb. Schmidt. Alfred Klein. Recklinghausen, Bochumer Straße 193. Früher Martinsrode, Kreis Tilsit-Ragnit, Ostpreußen. Die Beerdigung hat am Dienstag, dem 22. Oktober 1957, in Recklinghausen stattgefunden.

 

Nach langem schwerem Leiden entschlief am 19. Oktober 1957, mein lieber Mann, mein lieber guter Vater, Bruder, Schwager und Onkel, Franz Tietz, im Alter von 60 Jahren. In stiller Trauer: Emma Tietz, geb. Nicklaus und Sohn Heinz. Dätgen, im Oktober 1957. Früher Rominten, Kreis Goldap.

 

Nach langem, mit großer Geduld ertragenem Leiden verschied am 30. September 1957, mein lieber Mann, unser guter Bruder, Schwager und Onkel, Gustav Pilch, im Alter von 44 Jahren. Gleichzeitig gedenken wir unserer lieben Eltern, August Pilch, verst. am 24.12.1949; Berta Pilch, geb. Hensel, verst. 1945 auf der Flucht aus Ostpreußen. Im Namen aller Hinterbliebenen: Edith Pilch, geb. Werner. Düsseldorf, Graf-Recke-Str. 38. Früher Lötzen, Ostpreußen, Bismarckstraße 19.

 

Am 14. Oktober 1957 entschlief nach kurzem schwerem Leiden, meine liebe Frau, unsere gute Mutter, liebe Omi, Schwester, Schwägerin, Schwiegertochter und Tante, Käte Horn, geb. Sprengel, im 50. Lebensjahre. In tiefer Trauer im Namen aller Angehörigen: Otto Horn. Hannelore Lukritz, geb. Horn. Günter Lukritz u. Klein-Ute. Friedrich Horn. Salzgitter-Bad, 22. Oktober 1957, Augusta-Friedrich-Straße 6. Früher Königsberg Pr., Siedlung Spandienen I

 

Zu früh hast Du uns verlassen, wir können es alle noch nicht fassen. Du schlossest Deine Augen zu, für Dich begann die ewige Ruh. Wir, die wir hier geblieben, gönnen Dir Deinen ewigen Frieden. Am 27. September 1957, ist mein lieber Mann, unser guter lieber Vater, Schwiegervater, Großvater, Bruder und Schwager, Friedrich Schimmelpfennig, früher Heiligenbeil-Rosenberg, Ostpreußen, zuletzt Breidenbach, Kreis Biedenkopf, im Alter von 64 Jahren, von uns gegangen. Er starb an einem Leiden, das er sich im Zweiten Weltkrieg zugezogen hatte. Von seinen Angehörigen tiefbetrauert und unvergessen: Maria Schimmelpfennig, geb. Hasenpusch. Bruno Plieth und Frau. Friedrich Schimmelpfennig und Frau. Erich Schimmelpfennig und Frau. Enkelkinder: Dietlinde u. Hans-Jörg Plieth. Irene Schimmelpfennig und Erhard-Otto Schimmelpfennig. Heinz Schimmelpfennig, Brunhilde Schimmelpfennig u. Bärbel Schimmelpfennig. Breidenbach, Maulberg, Kreis Lörrach, Wetzlar/L.

 

Am Geburtstag, dem 15. November 1957, gedenke ich in Wehmut und Trauer meines geliebten Sohnes, Willi Falk, stud. phil., Oberleutnant in einem Inf.-Regt., gefallen am 20. Juli 1944. Antonie Falk. Tilsit, jetzt Harpstedt, Bez. Bremen.

 

Fern ihrer geliebten Heimat starb am 10. Oktober 1957, unsere geliebte Mutter, Schwiegermutter, Großmutter, Urgroßmutter, Schwester, Schwägerin und Tante, Wilhelmine Paesch, geb. Seemund. Sie folgte ihrem Mann, Albert Paesch, gest. 02.08.1951 ihrem Sohn, Albert Paesch, gefallen 1945 bei Danzig, ihrem Schwiegersohn, Albert Lapsien, gefallen 1945 in Ostpreußen. In stiller Trauer im Namen aller Angehörigen: Günther Herzig und Frau Erna Herzig, geb. Paesch. Schwarme 289 über Verden (Aller). Früher Conradsvitte, Kreis Samland.

 

Nach schwerem, mit großer Geduld ertragenem Leiden entschlief für immer, am 12. Oktober 1957, unsere liebe treusorgende Mutti, Frau Gertrud Bark, geb. Woelk, im 53. Lebensjahre. In tiefem Schmerz: Gisela Bark und Ingrid Bark, nebst allen Verwandten. Rotenburg (Han), Mühlenstraße 17. Früher Korschen, Ostpreußen.

 

Die Trennungsstunde schlug zu früh, doch Gott der Herr bestimmte sie. Am 22. Oktober 1957 entschlief meine liebe Frau, unsere liebe Mutter und Oma, Frau Auguste Gronwald, geb. Potrafke, früher Seestadt Pillau, Am Graben 5, im Alter von 63 Jahren. In tiefer Trauer: Rudolf Gronwald, Hamburg-Billstedt, An der Glinder Au, Nebenweg 2, Nr. 8. Herta Berke, geb. Gronwald, Dortmund, Blücherstr. 27 ½.  Hildegard Sternberg, geb. Gronwald, Hamburg-Billstedt, An der Glinder-Au, Nebenweg 2, Nr. 18 und drei Enkelkinder.

 

Seite 16   Familienanzeigen

Am Dienstag, dem 22. Oktober 1957, entschlief für uns alle völlig unerwartet, mein lieber Mann, unser guter Vater, Bruder, Vetter, Schwiegersohn, Schwager und Onkel, Regierungsbezirksrevisor, früher bei der Regierung Gumbinnen, Alfred Büsing, im Alter von 71 Jahren. In tiefer Trauer im Namen aller Angehörigen: Margarete Büsing, geb. Gawlick und Söhne. Bad Vilbel, Brünner Weg 12, im Oktober 1957

 

Gott hat plötzlich und unerwartet, meinen lieben Mann, unseren guten treusorgenden Vater, Sohn, Bruder, Onkel, Schwager und Neffen, den Gutsbesitzer, Siegfried Pszolla, Gut Karlshorst, Kreis Sensburg, Ostpreußen, im Alter von 41 Jahren, heimgerufen. Im Namen der Hinterbliebenen: Eva Pszolla, geb. Kubbich. Siegbert, Wolfgang und Roswitha, als Kinder. Helene Pszolla. Erna Kempf, geb. Pszolla und Kinder. Familie Horst Pszolla. Holzhausen a. d. Porta, den 24. Oktober 1957. Wir haben ihn am 28. Oktober 1957 auf dem Friedhof in Holzhausen a. d. Porta zur letzten Ruhe gebettet.

 

Die Scheidestunde kam zu früh, doch Gott der Herr bestimmte sie. Es hat Gott dem Herrn gefallen, meinen innig geliebten Gatten, Stief- und Großvater, unseren herzensguten Bruder, Schwager und Onkel, Oskar Boek, im Alter von 55 Jahren, am 25. Oktober 1957, zu sich in die Ewigkeit zu nehmen. Schaffen und Streben war Dein Leben, nun erhöhte Dich Gott zum ewigen Leben. Im Namen aller trauernden Hinterbliebenen: Olga Boek, Gattin. Chicago, im Oktober 1957. Die Beerdigung hat am 29. Oktober 1957, auf dem St.-Lucas-Friedhof in Chicago stattgefunden.

 

Am 20. Oktober 1957 entschlief nach schwerer Krankheit, mein lieber Mann, Bruder, Schwager und Onkel, der frühere Schmiedemeister, Johann Penner, aus Rogehnen, Kreis Pr.-Holland, im Alter von 76 Jahren. In stiller Trauer im Namen aller Hinterbliebenen: Anna Penner, geb. Schröter. Braunschweig, Grünstraße 10

 

Fern ihrer ostpreußischen Heimat entschlief am 27. September 1957 nach langem Leiden, jedoch plötzlich und unerwartet, unsere geliebte Mutter und Schwiegermutter, unsere herzensgute Großmutter, Frau Elise Paulat, geb. Neumann, im Alter von 75 Jahren. Ihr Leben war Liebe und Sorge für ihre Familie. Sie folgte nach zwölf Jahren, ihrem Mann, dem Regierungsveterinärrat a. D. Dr. Johannes Paulat, der 78-jährig in Bartenstein verschleppt wurde, in die Ewigkeit. In stiller Trauer: Hans Paulat und Frau Hanni Paulat, geb. Steinhaus, Stöcken, Post Bergisch-Born. Dr. Wolfgang Müller u. Frau Annemarie Müller, geb. Paulat, Remscheid, M.-Luther-Straße 7 und Enkelkinder. Früher Bartenstein, Ostpreußen, Angerstraße 32

 

Zum Gedenken. Zum 80. Geburtstag, am 12. November 1957, gedenken wir in tiefer Wehmut unseres seit 1945 verschollenen, stets auf das Wohl seiner Familie bedacht gewesenen, lieben Vatchens, Schwiegervaters und Opas, des früheren Bäckermeisters, Max Volkmann, zuletzt wohnhaft gewesen Königsberg Pr., Hans-Sagan-Straße 110 und seiner treuen Lebensgefährtin, unseres lieben Muttchens, Frau Bertha Volkmann, geb. Domnick, gestorben 1943 in Königsberg Pr. An dieser Stelle denken wir auch all unserer in der Heimat und auf der Flucht verstorbenen Lieben: Gustav Hochfeldt, gefallen 1944 in Westpreußen; Annemarie Hochfeldt, Klaus Hempel, gestorben 1945 in Dänemark; Otto Volkmann, Hedwig Volkmann, gestorben 1945 in Königsberg Pr. In stiller Trauer: Prof. Dr. K. B. Kallinikos und Frau Ella Kallinikos, geb. Volkmann, Heybeliada-Istanbul, Cigit sok. 1/3. Hildegard Hochfeldt, geb. Volkmann und Kinder, Ebingen (Württ.), Marienstraße 12. Elfriede Volkmann, Düren (Rhld.), Stürtzstraße 51. Bäckermeister, Gerhard Volkmann und Familie, Berlin N 65, Chausseestraße 75, Gths. Bäckermeister, Martin Hempel und Frau Margarete Hempel, geb. Volkmann und Kinder, Ebingen (Württ.), Bachstraße 16.

 

Am 25. Oktober 1957 ist nach langem schwerem Leiden in Rhynern bei Hamm, Westfalen, verstorben, unser lieber Bruder und Vetter, der Landwirt und Rittergutsbesitzer, Georg Schlonsky, Wachau, Kreis Sensburg, Ostpreußen. In tiefer Trauer im Namen der Hinterbliebenen: Willy Reck. Salzkotten, Westfalen.

 

Statt Karten. Heute wurde mein lieber herzensguter Vater, unser guter Bruder, Schwager und Onkel, Otto Poplat, im Alter von 55 Jahren, von seinem schweren Leiden erlöst. In tiefer Trauer: Christa Poplat und Angehörige. Bremen-Blumenthal, den 28. Oktober 1957, Rudolf-Breitscheidt-Straße 35. Früher Tilsit

 

Fern seiner geliebten Heimat ist am 16. Mai 1957, mein lieber Mann und unser guter Vater, der Tischlermeister, Franz Dumont, früher Tilsit, Ostpreußen, Roonstraße 8, kurz vor Vollendung seines 66. Lebensjahres, sanft eingeschlafen. In stiller Trauer: Berta Dumont, geb. Schukies, sowj. bes. Zone. Heinz Dumont, vermisst. Heinz Funke und Frau Christel Funke, geb. Dumont, Hamburg 26, Chateauneufstraße 23. Alfred Dumont und Frau Christa Dumont, geb. Bierling, sowj. bes. Zone.

 

Nach langem schwerem, in Geduld ertragenem Leiden, erlöste Gott, der Herr, am 19. Oktober 1957, meine liebe gute Frau, meine geliebte Mutter, unsere liebe Schwägerin und Tante, Marie Annuß, geb. Naglatzki, im 66. Lebensjahre. In stiller Trauer im Namen aller Angehörigen: Karl Annuß. Hedi Annuß. Willenberg, Ostpreußen, jetzt Glückstadt-Land, Grillchaussee.

 

Fern seiner geliebten ostpreußischen Heimat, entschlief am 17. Oktober 1957, nach kurzer Krankheit, unser lieber Vater, Schwiegervater, Großvater und Urgroßvater, der Altsitzer und Rentner, August Hohmann, im 90. Lebensjahre. In stiller Trauer im Namen aller Angehörigen: Familie Otto Hohmann. Hamburg-Waltershof. Früher Gr.-Hermenau, Kr. Mohrungen, Ostpreußen. Die Beerdigung fand am 23. Oktober 1957 auf dem Stöckener Friedhof in Hannover statt.

 

Am 25. Oktober 1957 entschlief ganz unerwartet nach kurzer Krankheit, mein lieber Mann, unser treusorgender Vater, Walter Kastner, im 67. Lebensjahre. In stiller Trauer: Martha Kastner, geb. Steiner. Georg Kastner. Hedda Kastner. Herford in Westfalen, Am Osterfeuer 7. Früher Königsberg Pr., Rhesastraße 19.

 

Plötzlich und unerwartet entschlief nach einem arbeitsreichen Leben, mein lieber guter Mann, unser treusorgender Vati, Bruder, Schwager und Onkel, Drogeriebesitzer, Oskar Hoffmann, im 55. Lebensjahre. In stiller Trauer zugleich im Namen aller übrigen Verwandten: Käte Hoffmann, geb. Holzmann. Wolfgang, Ingrid. Heinz Hoffmann und Familie. Trittau, Bez. Hamburg, im Oktober 1957. Früher Angerapp, Ostpreußen.

 

Ich werde bleiben im Hause des Herrn immerdar. Ps. 23. 6    Der allmächtige Gott rief unsere liebe Mutter, Schwiegermutter, Großmutter, Schwester und Schwägerin, Bertha Auguste Herrmann, geb. Bahr. Früher Mühlhausen, Kr. Pr.-Holland, Ostpreußen, im Alter von 70 Jahren, nach einem schweren Schlaganfall, in Sein ewiges Reich. In stiller Trauer: Bruno Herrmann, Pastor und Frau, nebst vier Kindern, Tangstedt. Kurt Herrmann und Frau, Hamburg-Lokstedt. Tangstedt, Bez. Hamburg, 22. Oktober 1957. Die Trauereier fand statt am Freitag, dem 25. Oktober 1957, um 14.30 Uhr, in der Kirche zu Tangstedt.

 

Am 1. September 1957, ging nach kurzer schwerer Krankheit, jedoch plötzlich und unerwartet, meine liebe treusorgende Frau, unsere unvergessliche Mutter, Schwiegermutter, Oma, Schwester, Schwägerin und Tante, Frau Gertrud Thomaschky, geb. Haberland, im Alter von 62 Jahren, für immer von uns. In tiefer Trauer: Georg Thomaschky. Hans Thomaschky. Inge Zeimens, geb. Thomaschky. Walter Zeimens und Anverwandte. (22 a) Dhünn-Halzenberg, im Oktober 1957. Früher Königsberg Pr., Tenkitter Straße 4.

 

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