Ostpreußenblatt, Folge 06 vom 09.02.1957

Ostpreußenblatt

Folge 06 vom 09.02.1957

 

Seite 1   Gottesdienst nur in polnischer Sprache.

Foto: Die Einwohner von Heilsberg werden dieses Bild mit ehrfürchtiger, liebevoller Bewunderung betrachten, ist es doch das ihrer alten Pfarrkirche St. Peter und Paul. Seit dem vierzehnten Jahrhundert steht dieses Gotteshaus, seit dieser Zeit blickt der Turm über die Dächer der Stadt und geht der Klang der Glocken weit über das ermländische Land.

 

Wie in dieser Kirche, so ist in allen Gotteshäusern unserer Heimat Jahrhunderte hindurch das Wort Gottes verkündet worden, die Menschen hörten die Worte der Bibel und die Predigten in der Sprache, die ihre eigene war. Heute sind in dem russisch besetzten Teil unserer Heimat die Gotteshäuser zu Drusch- und Traktorenstationen und zu Schrottsammelplätzen entweiht worden Wo die Polen in unserem Land herrschen, da dienen die Kirchen zwar noch ihrer alten Bestimmung, aber die Worte, die in ihnen zu hören sind, die Predigten, die Lieder, — sie gehören einer Sprache an, die von unseren Landsleuten nur die jüngeren verstehen, die sie in der Schule haben zwangsweise lernen müssen, über hunderttausend Deutsche in unserer ostpreußischen Heimat kennen keinen deutschen Gottesdienst; sie haben, das ist der Wille der Machthaber in unserer Heimat, mit ihrem Gott in einer Sprache zu sprechen, die ihnen fremd ist.

 

Seite 1   Der deutsche Rechtsanspruch auf die Gebiete ostwärts der Oder-Neiße. Von Professor Dr. jur. Herbert Kraus. Präsident des „Göttinger Arbeitskreises“ ostdeutscher Wissenschaftler.

Miss Elizabeth Wiskemann hat in einem viel besprochenen und umstrittenen Buche mit dem Titel „Germany's Eastern Neighbours" die rechtliche Seite der Oder-Neiße-Frage — wie sie selbst erklärt — „deliberately neglected" (absichtlich vernachlässigt). Damit hat sie einen wesentlichen Teil ihrer Aufgabe unerfüllt gelassen. Diese Aufgabe ist von ihr dahin umschrieben worden, ihre Veröffentlichung solle der britischen Öffentlichkeit die Grundlagen vermitteln, „to form an opinion as to the best solution of the problems of German-Slav Borderland in the future" (um zur Meinungsbildung zu der Frage beizutragen, auf welche Weise am besten die künftige Lösung der Probleme der deutsch-slawischen Grenzgebiete erfolgen könnte).

 

Für eine zuverlässige Meinungsbildung über diese Frage ist aber auch die Behandlung der rechtlichen Kontroversen unerlässlich, die durch den Griff Sowjetrusslands und Polens nach diesen Gebieten aufgeworfen worden sind. Zu einem Urteil über die „beste Lösung" des Oder-Neiße-Problems genügen nicht politisch historische oder auch wirtschaftliche Betrachtungen, worauf Miss Wiskemann sich beschränkt. Keine politische Regelung, die sich über das Recht hinwegsetzt und bestehende Rechtsansprüche missachtet, kann eine haltbare Ordnung begründen.

 

Über diese Dynamik des Rechts ist das deutsche Volk durch den Zusammenbruch des Deutschen Reiches mit denkbar großer Eindringlichkeit belehrt worden. Das auf Unrecht aufgebaute Kartenhaus der nationalsozialistischen Zwischenherrschaft ist zusammengefallen, die damals besetzten Gebiete sind wieder geräumt, die vernichteten Staaten wiedererstanden und der beleidigten Rechtsordnung ist insoweit Genüge geschehen.

 

Aber wahrhaftiges Recht und richtige Rechtsanwendung messen nicht mit verschiedenen Ellen. Gleichbehandlung aller dem Recht Unterworfenen gehört zu den „general principles of Law recognized by civilized Nations" (allgemeinen Rechtsprinzipien, die von den zivilisierten Nationen anerkannt sind), um eine Formel der Verfassung des Weltgerichtshofs im Haag zu verwenden. Dieser Satz gilt auch für das Völkerrecht, und er beansprucht Geltung für die endgültige Festlegung der deutschen Ostgrenzen. Die Annullierung der rechtswidrigen deutschen Eroberungen unter Verletzung des Selbstbestimmungsrechts der Völker (peopels) legitimiert zu der Forderung auf Rückgängigmachung der ebenso rechtswidrigen Annexionsversuche Sowjetrusslands und Polens von deutschem Staatsgebiet.

 

Die beiden Begriffe Annexionsverbot und Selbstbestimmungsrecht der Völker bilden dabei die tragenden Säulen für diesen deutschen Rechtsanspruch.

 

Die Zeit ist vorbei, wo es dem Sieger freistand, sich Gebiet des Besiegten einzuverleiben. Seit dem Ersten Weltkriege ist das Annexionsverbot zum Rechtssatz geworden. Es findet in Art. 2, Ziff. 4 der Satzung der Vereinten Nationen seinen klaren Ausdruck. Dort steht der folgende Satz: „All members shall refrain in their international relations from the threat or use of force against the territorial integrity of any State …“ (Alle Mitglieder der Vereinten Nationen sollen im Rahmen ihrer internationalen Beziehungen von der Androhung oder Anwendung von Gewalt gegen die territoriale Unantastbarkeit irgendeines Staates Abstand nehmen.)

 

Dieses Verbot gilt auch zugunsten des besiegten Angreifers. Es untersagt ferner Landwegnahme zu Kompensationszwecken für Kriegsverluste des Siegers. Dies geht auch auf das Vorbringen, Polen habe Anspruch auf die deutschen Ostgebiete als Ausgleich für die an die Sowjetunion zurückgefallenen Gebiete ostwärts der Curzon-Linie (Bug—San). Hiergegen haben sich auch polnische Stimmen erhoben. So erklärt z. B. der polnische Schriftsteller Giertych: „Obgleich wir Breslau und Stettin erhalten haben, beabsichtigen wir keineswegs, auf Lemberg und Wilna zu verzichten. Das polnische Volk betrachtet die Westgebiete nicht als eine Kompensation russischerseits und aus fremder Tasche dafür, dass Russland uns die östliche Hälfte unseres Vaterlandes genommen hat …“  

 

Auch das Selbstbestimmungsrecht der Völker gehört zu den zeitgenössischen internationalen Ordnungsgrundsätzen. Es ist seit Beginn des 19. Jahrhunderts in langsamem Wachstum zu einem Rechtssatz von ungemeiner Gestaltungskraft gereift. Die Satzung der UNO führt seine Verwirklichung unter den Aufgaben dieser Organisationen auf. Zahlreiche Staaten verdanken ihm ihre Selbständigkeit, an der Spitze die Vereinigten Staaten, ebenso wie Polen und die Tschechoslowakei. In jüngster Zeit hat es seine Bewährung in der Regelung der Saarfrage gefunden.

 

Durch Präsident Wilson ist es zur Grundlage der Friedensregelungen in den Pariser Vorortsverträgen nach Abschluss des Ersten Weltkrieges geworden, um allerdings zu Lasten der Besiegten erheblich missachtet zu werden.

 

Vor allem aber ist es eine mit großer Lautstärke häufig proklamierte Doktrin sowjetrussischen internationalen Völkerrechtsdenkens. In Brest-Litowsk hat es den baltischen Staaten, wie auch der Ukraine, eine allerdings kurzlebige Freiheit verschafft. Zu ihm hat sich bereits der kommunistische Londoner Internationale Kongress von 1896 bekannt. Und Lenin hat in einer Anfang August 1914 verfassten Kampfschrift gegen Rosa Luxemburg und andere nicht Linientreue diese Resolution mit außerordentlicher Schärfe verteidigt.

 

Die Annexion des nördlichen Ostpreußens durch die Sowjetunion ist denn auch nicht mit diesem Grundsatz, sondern allein mit strategischen Erwägungen zu begründen versucht worden. Was Polen anlangt, so ist vom polnischen Nationalkomitee am 30. Juli 1946 zwar eine Volksabstimmung veranstaltet worden. Diese war aber ein irreführendes Scheinplebiscit. Befragt wurde nicht etwa die betroffene Bevölkerung, also die Vertriebenen, sondern vielmehr wurde die Frage, ob Polens dauernde Grenze die Oder und die westliche Neiße bilden sollen, den Bewohnern des gesamten polnischen Staates vorgelegt. Die Regierung der Vereinigten Staaten hat damals gegen diesen irregulären Vorgang Vorstellungen erhoben.

 

Die endgültige Regelung ist unter Zustimmung Stalins auf der Potsdamer Konferenz einer Friedenskonferenz vorbehalten worden. Auf dieser Konferenz wird Deutschland anders als in Versailles Sitz und Stimme haben.

 

Im Interesse Deutschlands wie auch einer gesunden europäischen Ordnung ist zu erhoffen, dass auf dieser Konferenz dem Recht die entscheidende Stimme zufallen wird.

 

(Dieser Aufsatz erschien in englischer Sprache im Dezemberheft 1956 der Zeitschrift: „Germany. The International Magazine of the Federal Republic“. Mit freundlicher Genehmigung der Herausgeber — Übersee-Verlag, Hamburg — ist hier der deutsche Text veröffentlicht.)

 

Seite 1   Starker Besuch der Ostpreußenschau

Die Ostpreußenschau, die im Rahmen der Grünen Woche in Berlin gezeigt wird — wir berichteten über diese Schau ausführlich in der Berliner Beilage der letzten Folge, und wir werden nach ihrem Abschluss das Ergebnis darstellen — ist, auch was die Zahl der Besucher anbetrifft, ein voller Erfolg. Schon in den beiden ersten Tagen wurde sie von etwa vierzigtausend Personen besucht.

 

Seite 1   Ein Telegramm des Bundeskanzlers

Bundeskanzler Dr. Adenauer sandte an den Sprecher der Landsmannschaft Ostpreußen das folgende Telegramm:

 

Der Ostpreußenschau im Rahmen der Grünen Woche wünsche ich vollen Erfolg. Die Landsmannschaft Ostpreußen hat damit den gesamtdeutschen Charakter, den die Grüne Woche von jeher hatte, besonders unterstrichen. Dr. Konrad Adenauer, Bundeskanzler.

 

Seite 1   „Gefühl der Vorläufigkeit" soll bekämpft werden

Die in der „Wojewodschaftshauptstadt" Köslin erscheinende polnische Zeitung „Glos Koszalinski" (Kösliner Wort) befasst sich mit dem Aufgabenbereich der kürzlich neugegründeten polnischen Regierungskommission für die Oder-Neiße-Gebiete und stellt hierzu fest, es sei besonders dringlich, dass diese Kommission „das Gefühl der Vorläufigkeit" bei der in den besetzten deutschen Ostgebieten neu angesetzten polnischen Bevölkerung beseitige. Dieses „Gefühl der Vorläufigkeit" drücke sich darin aus, dass polnische Neusiedler der Auffassung seien, sie würden sich „nur zeitweilig oder vorübergehend" an ihrem gegenwärtigen Wohnsitz befinden. Auch der neue Sejm müsse bemüht sein, alles zu tun, um die „wiedererrungenen Westgebiete mit dem übrigen polnischen Lande zu verschmelzen".

 

Seite 1   Der „theoretische" Sieveking. Was die „Trybuna Ludu" meldet — „Leute, die ähnlich denken…“

Das Zentralorgan der polnischen kommunistischen Partei, die „Trybuna Ludu", gibt — wie die Mid-Korrespondenz meldet — eine wörtliche Erklärung wieder, die Dr. Sieveking am 17. Dezember dem Bonner Vertreter dieser Zeitung gegeben haben soll und die erst jetzt vermittelt wurde. Dort heißt es, Dr. Sieveking habe u. a. wörtlich erklärt: „Für die Deutschen ist und wird die Grenzfrage immer mehr eine theoretische Angelegenheit. Leute, die ähnlich denken wie ich, gibt es in Deutschland mehr, als man auf Grund der Zeitungen annehmen könnte, welche nur die Meinung gewisser Personengruppen vertreten“.

 

Seite 1   Die polnische Heimat …

Dass die Ausführungen von Dr. Sieveking über das deutsch-polnische Verhältnis als ein Verzicht auf die deutschen Ostgebiete verstanden werden müssen, zeigt auch der Kommentar der Schweizer Zeitung „Die Tat". Sie schreibt:

 

„Die Argumentation läuft praktisch auf eine Aufforderung an die deutsche öffentliche Meinung hinaus, sich mit dem Fortbestand der Oder-Neiße-Grenze (vielleicht allenfalls mit gewissen Korrekturen) abzufinden. Den Polen andererseits sucht Sieveking klarzumachen, sie seien in der Vergangenheit mit einem loyalen deutschen Bevölkerungselement gut gefahren — was wohl nur den Sinn haben kann, einer individuellen Rückwanderung der Vertriebenen in ihre nunmehr polnische Heimat das Wort zu reden und damit die klare Trennung zwischen dem (immer wieder auch von maßvollen deutschen Politikern als ‚unverzichtbar' erklärten) ‚Heimatrecht' und territorial-staatsrechtlichen Forderungen zu vollziehen. Das sind Gedanken, wie sie zwar in Gesprächen immer wieder auftauchen, zu denen sich aber bisher kaum ein aktiver und prominenter deutscher Politiker so offen und ohne Umschweife bekannt hat“.

 

Seite 1   Die Bundesrepublik kann zurzeit keine weiteren Ungarn-Transporte aufnehmen. Die Flüchtlingslager Westdeutschlands sind überfüllt. In Bonn wies man darauf hin, dass Westdeutschland neben den geflüchteten Ungarn fast täglich Transporte mit Spätaussiedlern aus den deutschen Ostgebieten, der Sowjetzone aufzunehmen hatte.

 

Seite 2   Verfrühter Triumph

Sowohl Erklärungen rotpolnischer Politiker wie auch exilpolnische Stimmen lassen erkennen, dass man sich auf polnischer Seite für das Jahr 1957 einen großen Erfolg in dem Propagandafeldzug verspricht, durch den in der westlichen Welt und auch in Westdeutschland selbst eine allgemeine Anerkennung der Oder-Neiße-Linie als deutsch-polnischer „Grenze" durchgesetzt werden soll. Soeben hat der Vorsitzende des exilpolnischen „Vorläufigen Rates der nationalen Einheit", Bielecki, der Erwartung Ausdruck gegeben, dass man sich in Westdeutschland „mit der Oder-Neiße-Grenze abfinden" werde, sobald erst einmal die Bundestagswahlen vorbei sind. Und der Warschauer Außenminister Adam Rapacki hat dieser Tage behauptet, es setze sich „immer allgemeiner das Verständnis" für die „unumstößliche Tatsache" durch, dass es sich bei der Oder-Neiße-Linie um eine „endgültige Grenze" handele. Rapacki meinte, nunmehr würde dies auch von jenen anerkannt, „die bisher zwölf Jahre lang einen anderen Standpunkt einnahmen", und er fügte hinzu, dass derartige Stimmen „Vernunft und politischen Realismus" zum Ausdruck brächten.

 

Stimmte hier die exilpolnische Lesart bereits vollkommen mit der Warschaus überein, so wurde das Zusammenspiel noch deutlicher durch die gleichlautende Stellungnahme zu den kürzlichen Erklärungen des Bundesaußenministers, wonach Deutschland selbstverständlich jede Garantie gegen eine gewaltsame Veränderung der Oder-Neiße-Linie zu geben bereit sei. Diese Erklärung des Bundesaußenministers wurde als „nicht glaubwürdig" bezeichnet, obwohl sie doch ganz konkret besagt, dass allein durch Verhandlungen eine Regelung der Oder-Neiße-Frage angestrebt wird. Bielecki forderte daraufhin einen hundertprozentigen Verzicht auf die deutschen Ostgebiete, während Rapacki die bisherige — übrigens schon vor Jahren von den Exilpolen aufgebrachte — These wiederholte: Polen müsse sich eben auf die Sowjetunion stützen, solange in Westdeutschland noch „revisionistische Bestrebungen" zu erkennen seien. Die „Schlussfolgerungen" zog wiederum Bielecki, der nun ausdrücklich auf das gemeinsame Wirken „des Volkes im Lande (das heißt in Polen) und in der Emigration" hinwies, welche es bewirkt habe, dass sich „eine Änderung in der Auffassung des Westens" im Sinne einer Anerkennung der „Oder-Neiße-Grenze" abzeichne.

 

Diese Ankündigungen eines polnischen Triumphes über die deutschen Rechtsansprüche auf die polnisch verwalteten deutschen Ostgebiete jenseits von Oder und Neiße sind nicht nur reichlich verfrüht, sondern sie sind zudem Ausdruck einer „Überkompensierung" der inneren Unsicherheit, die auf polnischer Seite in dieser Frage immer deutlicher in Erscheinung tritt. Es ist bekannt — und selbst die polnische Presse hat dies zugegeben —, dass die in den polnisch besetzten deutschen Ostgebieten neu angesetzte polnische Bevölkerung von der „Vorläufigkeit" der völkerrechtswidrigen Annexion der deutschen Ostgebiete überzeugt ist und dieses Bewusstsein, hier an einem Rechtsbruch beteiligt zu sein, trotz aller gegenteiligen Propaganda nicht verliert. Der allgemeine wirtschaftliche Verfall in den einst blühenden Provinzen ist auf dieses „psychologische Moment" zurückzuführen, und es ist bezeichnend, dass auch in den Berichten des Sowjetbotschafters in Warschau, Ponomarenko, an den Kreml, dieser Frage ein besonderes Augenmerk gewidmet wurde. Und wenn sich jetzt herausstellt, dass Warschau nicht in der Lage ist, die wirtschaftliche und soziale Lage in den „wiedererrungenen Westgebieten" aus eigener Kraft zu bessern, so zeigt sich auch daran, dass die Oder-Neiße-Frage eine schwere Belastung für Polen darstellt. Die „Westverlagerung" Polens ist nicht gelungen und kann nicht gelingen, vielmehr bedeutet die gewaltsame Zusammenfügung deutschen und polnischen Gebietes eine schwere Gefährdung des gesamten polnischen Volkes und Staates. Dass dem so ist, wird auch im Westen immer deutlicher erkannt werden, vor allem, wenn sich herausstellen wird — und daran besteht kein Zweifel —, dass selbst eine Wirtschaftshilfe von westlicher Seite den Verfall der polnischen Wirtschaft in den besetzten deutschen Ostgebieten nur kurze Zeit — wenn überhaupt — aufhalten kann.

 

Und noch eine weitere Erkenntnis wird sich im Westen trotz aller gegenteiligen Bemühungen der Warschauer und der exilpolnischen Propaganda Bahn brechen: Dass das Vorbringen die Sowjettruppen seien deshalb in Volkspolen stationiert, weil Polen auf den „Schutz" Moskaus gegen den „deutschen Revisionismus" angewiesen sei, nichts als eine einzige große Verfälschung der Tatsachen darstellt. Es besteht doch nicht die geringste Unklarheit über die sowjetische Entschlossenheit, den zentralpolnischen Raum zu behaupten, der für Moskau noch wichtiger ist als Ungarn. Selbst wenn die Deutschen heute oder morgen hundertprozentig auf Ostpreußen, Pommern, Ostbrandenburg und Schlesien „verzichten" würden, so würde dann eben der „amerikanische Imperialismus" oder die NATO oder „die Gefahr konterrevolutionärer Umtriebe" herangezogen werden, um die fortdauernde Stationierung sowjetischer Truppen im polnischen Raume zu begründen. Wem das Vorgehen in Ungarn — wo keine „Grenzprobleme" bestanden — noch nicht den Star gestochen hat, dem ist sowieso nicht zu helfen.

 

So stellt sich immer deutlicher heraus, dass die polnische „Siegeszuversicht" in der Oder-Neiße-Frage nur vorgetäuscht wird, während in Wirklichkeit dahinter bereits die große Sorge vor in Zukunft möglichen Entwicklungen zu erkennen ist. Denn eines ist klar: Kommt es zur Wiedervereinigung Deutschlands in Frieden und Freiheit auch nur zunächst bis zur Oder und Neiße, so wird im gleichen Augenblick, da diese Wiedervereinigung erfolgt, die Oder-Neiße-Frage brennend aktuell. Mehr noch: Wenn die Sowjets sich veranlasst sehen sollten, Mitteldeutschland freizugeben, so doch nur, weil sie erkennen, dass dies in ihrem ureigenen Interesse liegt. Die gleichen Interessen, die sie aber zur Aufgabe der Sowjetzone Deutschlands veranlassen, sind dann auch über kurz oder lang im Hinblick auf die Oder-Neiße-Frage wirksam. Kommt es aber nicht zur Wiedervereinigung, so wird das westliche Interesse eine Berücksichtigung der deutschen Rechtsansprüche immer mehr nahelegen. Bereits jetzt erheben sich im Westen Stimmen, welche fragen, wieso es denn komme, dass die Polen anscheinend das Bestehen auf den völkerrechtswidrigen Annexionen für wichtiger hielten als die Freiheit!

 

Die triumphierenden polnischen Behauptungen, wonach nun die Oder-Neiße-Frage binnen kurzem „endgültig" aus der internationalen Diskussion verschwinden werde, sind kein Zeichen für die Stärke der polnischen Position; sie stellen nur die Abhängigkeit der polnischen Politik von Moskau wie von den allgemeinen Entwicklungen täglich erneut unter Beweis. Es würde vielmehr von „Vernunft und politischem Realismus" Zeugnis geben, wenn Warschau wie auch die Exilpolen rechtzeitig verkünden würden, dass sie Verhandlungen über diese Frage ins Auge fassen würden, sobald die Zeit gekommen ist; zumal die Herstellung guter Beziehungen zwischen dem polnischen und dem deutschen Volke von der Lösung des Oder-Neiße-Problems abhängt. Dr. Eduard Jennicke

 

Seite 2   Nur eine gesamtdeutsche Regierung. Die Regierungserklärung: Oder-Neiße-Linie nicht künftige Grenze.

In seiner Regierungserklärung zu außenpolitischen Problemen nahm Außenminister von Brentano im Deutschen Bundestag auch zu der Frage der deutschen Ostgebiete Stellung. Er führte wörtlich aus:

 

„Es klingt wie eine Herausforderung, wenn man liest, wie von den Verfechtern der Einheit des Sowjetblocks immer wieder ein Argument ins Feld geführt wurde, das auch uns unmittelbar berührt: Die Gefahr, die diesen Völkern angeblich von der westlichen Welt, von Amerika und von der Bundesrepublik Deutschland, drohe. So wurde insbesondere dem polnischen Volk eingeredet, dass es durch die deutsche Aufrüstung, durch den deutschen Imperialismus und durch den deutschen Revisionismus bedroht sei. Alle die Stimmen, die einer Verständigung zwischen dem deutschen und dem polnischen Volke das Wort redeten, wurden überhört.

 

Innerhalb und außerhalb Deutschlands wurde dabei auch die Frage der deutschen Ostgebiete in die öffentliche Diskussion einbezogen. Was dazu gesagt wurde, war nicht immer glücklich und beruhte nicht immer auf ausreichender Sachkunde.

 

Die Bundesregierung hat wiederholt in feierlichen Erklärungen ihren Standpunkt zu diesen Fragen dargelegt. Mit ihren Bündnispartnern ist sie darüber einig, dass die endgültige Festlegung der Grenzen Deutschlands bis zu einer frei vereinbarten friedensvertraglichen Regelung für ganz Deutschland aufgeschoben werden muss. Nur eine gesamtdeutsche Regierung und eine vom ganzen Volk gewählte Volksvertretung sind legitimiert, diese Entscheidung über die künftigen deutschen Ostgrenzen zu treffen. Die Bundesregierung hält daran fest, dass die Verhandlungen hierüber keinen Zweifel daran lassen dürfen, dass für den völkerrechtlichen Gebietsstand Deutschlands die Grenzen des Deutschen Reiches am 31. Dezember 1937 maßgeblich sind, und dass das deutsche Volk die Oder-Neiße-Linie nicht als gegenwärtige oder künftige Grenze Deutschlands akzeptieren kann.

 

Sie hält aber auch daran fest, dass eine Lösung der Grenzfrage nur auf dem Verhandlungswege denkbar ist und ohne jede Androhung oder gar Anwendung von Gewalt erfolgen muss. Die Bundesregierung hält es für notwendig, diese Erklärung auch heute zu wiederholen. Sie weiß sich der Zustimmung des Deutschen Bundestages und des deutschen Volkes sicher — also auch der Deutschen, deren Heimat östlich der Oder-Neiße-Linie liegt, und die sich in der Charta der Vertriebenen mit gleicher Eindringlichkeit zu einer friedlichen Regelung der Grenzfrage und zum Gewaltverzicht bekannt haben“.

 

Seite 2   Nehrus anderes Gesicht. Wellpolitisches Geschehen - kurz beleuchtet.

Der indische Ministerpräsident Nehru ist vor der Weltöffentlichkeit in den letzten Jahren immer wieder als betonter Anwalt der strengsten internationalen Moral aufgetreten. Er hat sich gegen jede Gewaltanwendung gewandt und mehrfach nachdrücklich gefordert, dass die großen Mächte die Entscheidungen der Vereinten Nationen auch dann zu respektieren hätten, wenn sie ihnen nicht passen. Umso größeres Erstaunen — um nicht mehr zu sagen — musste es hervorrufen, dass der gleiche Nehru unter Missachtung der Beschlüsse der Vereinten Nationen für das nordindische Gebiet von Kaschmir eine glatte Gewaltlösung verfügte. Seit der Errichtung des freien Indiens und des mohammedanischen Staates Pakistan ist Kaschmir immer der Zankapfel dieser beiden neuen Staatswesen geblieben. Kaschmir, mit dem sich Nehru schon familiär verbunden fühlt, hat eine Bevölkerung, die sich zu fast achtzig Prozent zur mohammedanischen Religion des Islam bekennt. Es wurde früher von einem Maharadscha regiert, der der indischen Hindu-Religion angehört. Als die britische Kolonialherrschaft in Indien ihr Ende fand, erklärte der Landesfürst — offenkundig gegen den Willen vieler Bürger seines Landes — den Beitritt Kaschmirs und der Himalaya-Gebiete zu Indien. Sowohl Indien wie auch Pakistan ließen daraufhin Truppen einmarschieren und es bedurfte langer Bemühungen der Vereinten Nationen, ehe eine sogenannte Waffenstillstandsgrenze festgesetzt wurde. Die Vereinten Nationen beschlossen mit großer Mehrheit auf ihrer letzten Tagung, dass in Kaschmir in absehbarer Zeit eine Volksabstimmung unter Überwachung der UNO stattfinden solle. Am Tage darauf erklärte jedoch Nehru, Kaschmir sei nunmehr endgültig und für immer Indien einverleibt worden. Gleichzeitig hat die indische Regierung verkündet, für eine Volksabstimmung sei es heute zu spät!

 

Der so vielgerühmte „Apostel der Koexistenz" und Moralprediger Nehru, der übrigens schon mit der Verurteilung der sowjetischen Schlächterei in Ungarn so erstaunlich lange auf sich warten ließ, hat sich hier in der Praxis als Gewaltpolitiker demaskiert. Was sagen seine Bewunderer bei uns dazu?

 

Der König und die „Doktrin"

Das Weiße Haus in Washington, der Amtssitz des amerikanischen Präsidenten, hat schon viele berühmte Besucher gesehen. Der Mann aber der riesengroß dieser Tage zusammen mit Eisenhower durch die Repräsentationsräume schritt, war in vieler Beziehung ein völlig einmaliger Gast. Die amerikanische Presse widmete König Saud I. von Arabien zur Begrüßung lange Spalten ihrer Blätter und wies nachdrücklich darauf hin, dass hier vielleicht zum ersten Mal ein absoluter Herrscher aus dem Morgenland nach den USA komme mit großer Leibgarde und mit vielen Geschenkkisten für seine Gastgeber. Es wurde daran erinnert, dass dieser Monarch heute doch wohl als der reichste „Privatmann" der ganzen Erde gelten kann. Fast 300 Millionen Dollars erhält er jährlich von den amerikanischen Erdölgesellschaften für die Ausbeutung der riesigen arabischen Ölquellen und das ist weit mehr als eine Milliarde DM. Gewiss werden davon Riesensummen für den Aufbau der arabischen Städte, für Straßenbauten, für die Wehrmacht usw. aufgewendet, aber auch das königliche Haus ist weit reicher als alle anderen Fürstenhäuser der Welt zusammen. Nicht zum Vergnügen reiste Saud I. der Beherrscher der heiligen mohammedanischen Städte Mekka und Medina, nach Amerika. Der Nachfahre einer einst bettelarmen Familie von Scheichs gilt heute mit Recht als eine der wichtigsten und einflussreichsten Persönlichkeiten der arabischen Welt. Wie der ägyptische Präsident Nasser und andere Glaubensgenossen ist auch dieser König ein kompromissloser Feind des jüdischen Staates Israel und zugleich ein Vorkämpfer der arabischen Zusammenarbeit. Aus seinem Riesenvermögen hat er oft genug auch anderen Bruderländern Hilfe und Beistand geleistet. Mit dem Präsidenten Eisenhower will er nun in aller Stille die Wege weiterer Zusammenarbeit zwischen Amerika und Arabien abstecken und die berühmte „Eisenhowerdoktrin" für den Nahen Osten auf die Probe stellen. König Saud legt großen Wert auf eine baldige Wiederherstellung des Suezkanals, denn die kriegerischen Abenteuer dort haben auch seine Einkünfte erheblich (um etwa dreißig Prozent) vorübergehend sinken lassen. Die britisch-französische Einflussnahme auf den Orient lehnt er scharf und bedingungslos ab. Er wünscht eine neutrale Haltung der Araber in den großen Weltkonflikten, er wünscht auch eine Stärkung der eigenen Verteidigungskräfte. Die Sowjets fürchtet er nicht, steht ihnen aber andererseits sehr viel misstrauischer gegenüber als etwa Nasser. Chronist

 

Seite 2   Von Woche zu Woche

Bundespräsident Professor Theodor Heuss beging in der vorigen Woche in Bonn in aller Stille seinen 73. Geburtstag. Besondere Geburtstagsempfänge fanden nicht statt.

 

Bundespräsident Heuss wird Anfang März als erstes deutsches Staatsoberhaupt den USA einen offiziellen Besuch abstatten. Wie das Bundespräsidialamt mitteilt, hat Heuss eine Einladung des amerikanischen Präsidenten Eisenhower zu einem Staatsbesuch angenommen. Der Besuch beginnt mit einem Aufenthalt in Washington vom 6. Bis 8. März. Anschließend unternimmt Heuss eine etwa zweiwöchige Rundreise durch Amerika, die ihn auch an die Westküste führen wird. Bundesaußenminister von Brentano begleitet den Bundespräsidenten nach Washington.

 

Bundespostminister Lemmer eröffnete jetzt seinen zweiten Amtssitz in Berlin, an dem er mindestens zwei Tage in der Woche tätig sein will. Lemmer wies darauf hin, dass nun zwei Ministerien, für Gesamtdeutsche Fragen und das Postministerium, einen zweiten Amtssitz in Berlin haben.

 

4348 Sowjetzonenflüchtlinge sind in der letzten Woche nach der Bundesrepublik und nach West-Berlin gekommen. Die Zahl der Flüchtlinge sank etwas.

 

Die Moskaureise des Präsidenten des Deutschen Roten Kreuzes wird nach Bonner Unterrichtungen wahrscheinlich noch im Februar stattfinden können.  Präsident Dr. Weitz will in der Sowjetunion mit dem Russischen Roten Kreuz Verhandlungen über die Familienzusammenführung führen.

 

Etwa 70 Prozent der  bisher gemusterten Wehrpflichtigen sind diensttauglich. Die Zahl der Wehrdiensttauglichen liegt höher als man ursprünglich erwartet hatte. In einzelnen Musterungsbezirken waren 90 Prozent der Gemusterten tauglich.

 

50 000 neue Planstellen für die Bundeswehr sieht der Nachtragshaushalt des Bundesverteidigungsministeriums vor, der jetzt im Bonner Parlament vom Minister vorgetragen wurde. Bis zum Jahresende sollen 130 000 Berufssoldaten und Soldaten auf Zeit eingestellt werden. Der Etat wurde nach kurzer, heftiger Debatte den Ausschüssen überwiesen.

 

Chef eines neuen „Führungsstabes der Bundeswehr" soll General Heusinger werden. Ihm sollen im Ministerium die fünf Inspekteure für das Heer, die Marine, die Luftwaffe, das Sanitätswesen und die Heimatverteidigung unterstellt sein.

 

Der aus dem Zweiten Weltkrieg bekannte frühere U-Bootkommandant Fregattenkapitän Kretschmer ist zum Chef des ersten neu zusammengestellten Geleitgeschwaders der Bundesmarine ernannt worden.

 

Der frühere Feldmarschall Paulus ist in Dresden im Alter von 66 Jahren gestorben. Paulus war Oberbefehlshaber bei Stalingrad und schloss sich später dem von den Sowjets geschaffenen kommunistischen „Nationalkomitee Freies Deutschland“ an.

 

Die Zahl der geflüchteten Ungarn ist auf über 200 000 gestiegen. Das rote Budapester Regime hat verschärfte Strafen für die Flucht aus dem Lande verkündet.

 

Starke antisowjetische Kundgebungen in ungarischen Schulen werden von der roten Budapester Presse zugegeben. Die kommunistischen Minister erklärten, viele Schüler hätten die russischen Lehrbücher verbrannt und ihre Mitgliedskarten der kommunistischen Parteijugend ebenfalls vernichtet.

 

Eine verschärfte Verfolgung ungarischer Studenten und Schriftsteller wurde vom Marionettenregime Kadar eingeleitet. Budapest erklärte, dass künftig alle Studierenden von der Geheimpolizei einer gründlichen politischen Überprüfung unterzogen würden.

 

Der Amerikabesuch Titos wird verschoben. In den USA wurde von den verschiedensten Seiten Protest gegen einen Washingtoner Besuch des roten Marschalls erhoben. Belgrad erklärte, unter den gegebenen Umständen sei mit der Reise zunächst nicht zu rechnen.

 

In Bozen ist der Chefredakteur der Südtiroler Tageszeitung „Dolomiten", Dr. Friedel Volgger, verhaftet worden. Der Haftbefehl wurde auf offener Straße in der Stadtmitte Bozens vollstreckt. Nicht nur in Südtirol, sondern auch in Osterreich hat die Verhaftung große Empörung ausgelöst. Das Vorgehen der Italiener erinnere an die schlimmste Zeit der Unterdrückung in der faschistischen Ära.

 

Die bekannte deutsche Fliegerin Hanna Reitsch hat in Frankreich mit einem Segelflugzeug einen neuen Welthöhenrekord aufgestellt. Hanna Reitsch erreichte eine absolute Höhe von 7290 Metern.

 

Seite 2   Gordon für Oder-Neiße-Grenze. Der Vorsitzende des Außenpolitischen Ausschusses des Repräsentantenhauses.

Der Vorsitzende des Außenpolitischen Repräsentantenhauses, Gordon, hat sich für die Oder-Neiße-Linie als ständige Grenze zwischen Deutschland und Polen ausgesprochen. Gordon erklärte in einem von „PAP“ vertretenen Interview: „Ich bin der Ansicht, dass die gegenwärtigen polnischen Grenzen, insbesondere die Oder-Neiße-Grenze, beibehalten werden sollen. Diese alten polnischen Gebiete – wiedergewonnene Gebiete – werden gegenwärtig von Millionen von Polen bewohnt und wieder nutzbar gemacht. Die Erhaltung dieser Grenze ist eine lebenswichtige Bedingung für die Erhaltung des Friedens in Europa und für einen dauernden Frieden in der ganzen Welt“.

 

Seite 3   Der Verzichtspolitik wurde die Krone aufgesetzt. Dr. Gille im Bundestag zur Sieveking Rede.

In der außenpolitischen Debatte des Bundestages ergriff der Sprecher der Landsmannschaft Ostpreußen, Abgeordneter Dr. Alfred Gille, das Wort zu einer Erklärung, die sich mit den verhängnisvollen Erklärungen des Bundesratspräsidenten und Regierenden Bürgermeisters von Hamburg Dr. Sieveking befasste. Dr. Gille führte aus:

 

„Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Wenn ich Sie in so vorgerückter Stunde um einige Minuten Aufmerksamkeit bitte, so tue ich das, weil ich etwas vorzutragen habe, was nach meiner Auffassung im Rahmen der heutigen Debatte nicht unausgesprochen bleiben darf. Ich hatte gehofft, wesentlich früher an die Reihe zu kommen, und ich bin mir auch durchaus bewusst, dass die sehr interessanten Ausführungen der letzten Stunden es mir nicht leicht machen werden, Ihre Aufmerksamkeit zu finden. Es handelt sich um einige wenige kurze Bemerkungen.

 

Ich möchte auf eine Frage zurückkommen, die heute nicht im Kern der Auseinandersetzungen gestanden hat, die aber berührt worden ist, auf die Frage der deutschen Ostgebiete. Es hat bis etwa vor einem Jahr ein stillschweigendes Abkommen zwischen dem Deutschen Bundestag, der deutschen Bundesregierung und, ich möchte sagen, der deutschen Öffentlichkeit gegolten, die Probleme der Wiedervereinigung und die Probleme der Oder-Neiße-Linie als nur in zwei Phasen lösbar anzusehen. Seit dem Frühjahr des vergangenen Jahres ist aus Gründen, die ich nicht im Einzelnen untersuchen möchte, von dieser sehr verständigen Übung abgewichen worden. Ich bitte, mir zu glauben, dass Millionen Heimatvertriebene in der Bundesrepublik hierdurch aufs tiefste beunruhigt und besorgt sind.

 

Eine deutsche Frage

Es handelt sich um Vorgänge im außerparlamentarischen Raum. Ich würde heute nicht zu Ihnen gesprochen haben, wenn nicht ein ganz akuter, besonders besorgniserregender Anlass dazu vorhanden wäre. Es handelt sich um die Äußerungen des gegenwärtigen Präsidenten des Deutschen Bundesrates, dem Regierenden Bürgermeister der Stadt Hamburg, Dr. Sieveking. (Zuruf von der CDU/CSU: Ist doch schon dagewesen!) — Ich habe die Erklärungen der Bundesregierung, die der Herr Außenminister uns bekanntgegeben hat, nicht überhört. Ich habe auch die Äußerung, die Herr Dr. Kiesinger dazu abgegeben hat, nicht überhört. Aber gerade die Tatsache, dass Sie, meine Damen und Herren, auf die Worte meines Fraktionsfreundes Feller bisher auch nicht die geringste Resonanz haben erkennen lassen, veranlasst mich doch, noch einige mahnende Worte zu sagen.

 

Ich leite die Legitimation dazu weniger aus meiner Eigenschaft als Vertriebener her. Die Frage der deutschen Ostgebiete ist eine deutsche Frage, und der Verlust der Ostgebiete hat nicht nur die Vertriebenen, sondern — so meinen wir, und wir hoffen, dass die Mehrheit unseres Volkes so denkt — Deutschland getroffen. (Beifall beim GB/BHE.) Deshalb glaube ich hierzu noch etwas sagen zu sollen.

 

Es ist ein Glücksfall, dass die Äußerungen des Herrn Sieveking im Wortlaut unbestreitbar vorliegen. Ich teile deshalb nicht die Auffassung des Herrn Außenministers, dass das merkwürdige Dementi, das uns heute auf den Tisch flatterte, die Angelegenheit bereinigt habe. Dieser Wortlaut ist jederzeit nachprüfbar. Ich möchte es mir wegen der vorgerückten Stunde versagen, irgendetwas daraus vorzulesen. Aber bitte, nehmen Sie — Sie haben die Möglichkeit der Nachprüfung — das eine

entgegen: Es kann keinem Zweifel unterliegen, dass Herr Sieveking allen Äußerungen der Verzichtspolitiker die Krone aufgesetzt hat. Er kann es nicht bestreiten, dass er in Äußerungen vor dem Verein auswärtige Presse es als möglich hingestellt hat, dass, ohne dass die Existenz Deutschlands gefährdet würde, nicht nur eine, sondern mehrere preußische Provinzen hingegeben werden.

 

Ich habe mich darüber gefreut, dass der Herr Außenminister nicht von dem Privatmann gesprochen hat, sondern dass er nicht übersehen hat, dass dieser Privatmann mit dem Präsidenten des Deutschen Bundesrates identisch ist.

 

Keine Zweifel wecken!

Heute hat Herr Dr. Schäfer in einem ganz anderen Zusammenhang ein Wort gesprochen, das ich mir zu eigen machen möchte. Er hat gesagt, wir sollten alle Wert darauf legen, dass kein Zweifel an der Entschiedenheit geweckt wird, mit der wir unseren gemeinsamen Willen schon oft ausgedrückt haben. Es kann doch kein Zweifel darüber sein, dass der Deutsche Bundestag in all seinen Parteien mehrfach in feierlichster Form zu den Rechtsansprüchen der Vertriebenen, zu den Rechtsansprüchen Deutschlands auf seine Ostgebiete sich eindeutig festgelegt hat. Wenn wir nun im Laufe der letzten sechs Monate erlebt haben, dass im außerparlamentarischen Raum nicht irgendwer, sondern sehr prominente Sprecher von Parteien und sogar der Herr Präsident des Deutschen Bundesrates von diesen feierlichen Erklärungen abgerückt sind und Äußerungen getan haben, die in ihrer Verantwortungslosigkeit nicht zu übersehen sind, dann sollte das im Rahmen einer außenpolitischen Debatte einmal deutlich zum Ausdruck kommen.

 

Es sind heute für das Ohr der Vertriebenen auch manche guten Worte gesprochen worden; das will ich gern zugeben. Aber wollen Sie es den Vertriebenen verübeln, wenn sie langsam an der Glaubwürdigkeit auch feierlicher Erklärungen zu zweifeln beginnen, falls wir nicht Mittel und Wege finden, diesem Unfug zu steuern, der sich im Laufe der letzten sechs Monate im außerparlamentarischen Raum ergeben hat? Ich möchte meinen, dass alle Parteien, die sich in ihrem Bereich mit derartigen Meinungen auseinanderzusetzen haben, es nicht dabei bewenden lassen sollten, zu erklären, hier handle es sich um eine Privatmeinung. Meine Damen und Herren von der CDU, ich sehe die Situation wohl nicht falsch, wenn ich glaube, dass die Äußerungen Ihres Parteifreundes Dr. Sieveking, ob Sie sie billigen oder nicht, noch lange an Ihren Rockschößen hängen bleiben werden, wenn Sie nicht deutlicher, als das bisher geschehen ist, von ihnen abrücken.

 

Um das Vertrauen

Es geht um einen Vertrauensfundus, den die deutsche Bundesrepublik in den Monaten und Jahren, die vor uns stehen, noch dringend brauchen wird. Die Vertriebenen haben den Eindruck, dass ihr maßvolles Verhalten, ihre positive Einstellung zu dem Aufbau dieses Staates schlecht belohnt werden, wenn in diesen ihren Fragen — um die sie sich nicht um ihrer selbst willen, sondern auch um Deutschlands willen bemühen — der Deutsche Bundestag gegenüber solchen Erscheinungen nicht deutlicher abrückt, als es bisher geschehen ist. Ich glaube, dass der Fall Sieveking auch mit diesen Erklärungen noch nicht seinen Abschluss gefunden haben wird, sondern dass hier für alle, ohne Unterschied der Parteien, eine Frage bestehen bleibt, die anders gelöst werden muss als mit Dementis und bedauerlichen Erklärungen hier in diesem Hause“.

 

Seite 3   Eine europäische Aufgabe. Die Kundgebung unserer Landsmannschaft in Berlin.

Der Bundesvorstand unserer Landsmannschaft hielt am letzten Sonnabend und Sonntag eine Arbeitstagung in Berlin ab. Bei dieser Gelegenheit hielt der Sprecher unserer Landsmannschaft, Dr. Gille, auf der Kundgebung des Berliner Landesverbandes eine Rede, in der er — wie schon im Bundestag — erneut Stellung zum Fall Sieveking nahm und zu anderen politischen Fragen sprach.

 

„Die Hamburger Luft ist uns in den letzten Tagen etwas zu neblig geworden", meinte er einleitend, „wir hatten den dringenden Wunsch, in Berlin einmal politisch klare preußische Luft zu atmen.

 

Verwerfliche Fragestellung

Die Zeit der Vorbereitung für unsere eigentlichen politischen Aufgaben geht zu Ende. Was uns zu Entscheidungen zwingt, das sind die außerordentlich bedauerlichen, ja verwerflichen Aufweichungstendenzen, die wir in dem Westdeutschland unseres Wirtschaftswunders erleben müssen.

 

Es waren nicht die Führungen der Vertriebenen, die im Mai des vergangenen Jahres das Problem der Wiedervereinigung mit der sowjetischen Besatzungszone mit der schweren Problematik der Oder-Neiße-Frage verbunden und so in die öffentliche Diskussion gestellt haben. Das geschah zudem unter einer ganz besonders dummen und verwerflichen Fragestellung, nämlich unter der: „Könnte das deutsche Land im Osten nicht ein Preis sein, den wir zu geben vielleicht gewillt sein müssten, um die Wiedervereinigung mit der sowjetischen Besatzungszone zu erreichen?'

 

Es gehört schon eine besondere seelische Verfassung dazu, Land, deutsches Land, in dem deutsche Arbeit und deutscher Fleiß siebenhundert Jahre geschaffen haben, als Preis anzubieten, — Land, das viele Millionen deutsche Menschen als ihre Heimat ansehen. Dann aber ist es auch unglaublich töricht, einen Preis einem Verkäufer anzubieten, der ja bisher noch nicht mit einem Hauch angedeutet hat, dass eine Kompensation auf diesem Gebiet für ihn irgendwie ein interessantes Angebot wäre.

 

Nicht Versailles wiederholen!

Wir wissen, dass eine Rückkehr in Freiheit und Frieden in unsere Heimat nur dann gefunden wird, wenn für alle osteuropäischen Völker Verhältnisse geschaffen werden, die ein friedliches und freundschaftlich-nachbarliches Verhältnis möglich machen Die Landsmannschaft Ostpreußen hat schon vor einigen Jahren in Bochum erklärt, und sie bekennt sich unverändert zu diesem Standpunkt, dass wir, die wir eine so grausame Vertreibung durchgemacht haben, niemals unsere Hand und unseren Willen dazu bieten werden, etwas gleiches an anderen zu tun. Mit Zwang und mit Brutalität werden diese Fragen nicht zu lösen sein. Es kann doch gar kein Zweifel sein, dass im Osten Europas eine gemeinsame Aufgabe vor allen Menschen steht, die gewillt sind, ein Land von einer riesigen Ausdehnung wieder dem freien Abendland und seiner Kultur zurückzugewinnen, und zwar unter Anerkennung der Grundsätze von Menschenrecht und Menschenwürde. Hier ist doch weiß Gott Raum für Arme und für Hände, aber auch Raum für Köpfe und für den Willen und für die Begeisterung an einer gemeinsamen Aufgabe für alle Völker, die dort wohnen. Man redet so oft von dem Trennenden. Versuchen wir doch einmal, die Bereitschaft unserer Nachbarn im Osten dafür zu wecken, dass hier eine große gemeinsame europäische Aufgabe vor allen Menschen und vor allen Völkergruppen steht, die in diesem Raum ihre Heimat haben. Wir können nur laut und vernehmlich warnen, die politische Flickschusterei von Versailles noch einmal zu wiederholen! Man trage die Völker drüben! Restauratives Denken sollte man uns nicht vorwerfen. Die Erklärungen, wie sie schon so oft von den Wortführern der Vertriebenen abgegeben worden sind, sollten uns doch vor dem Vorwurf bewahren, dass wir in Chauvinismus und in Revisionismus machen, und wie alle diese politischen Schlagworte lauten“.

 

Der Beschluss der deutschen Landtage

Dr. Gille kam dann auf den Fall Sieveking zu sprechen. Er befasste sich mit den einzelnen Punkten der Rede von Dr. Sieveking — wir verweisen hier auf den Offenen Brief von Dr. Gille, der in der letzten Folge des Ostpreußenblattes veröffentlicht worden ist —, und er sagte dann u. a.:

 

„Der Mann hat kein Gefühl dafür, welch ein Schicksal über dreizehn bis vierzehn Millionen Menschen durch die Vertreibung hereingebrochen ist. Er hat kein Empfinden dafür, dass siebenhundert Jahre deutscher Arbeit und deutschen Fleißes in wenigen Tagen und Wochen vernichtet wurden. Was würde er wohl sagen, wenn wir ihn auffordern würden, sich damit einverstanden zu erklären, dass im europäischen Interesse die gesamte ausländische Einfuhr in Zukunft nur über Rotterdam gehen soll und nichts mehr über Hamburg? Das wäre aber nur ein ganz Weniges von dem, was er uns antut, wenn er unsere Heimat verschachern und verkaufen will“.

 

Der Redner kam dann auf jene Sätze, von Dr. Sieveking zu sprechen, in denen von dem Aufgehen in das britische Commonwealth die Rede ist, und wo Herr Sieveking sagt, „das hätte man uns 1946 anbieten sollen, dann wäre vielleicht etwas daraus geworden, heute sind wir über dieses Stadium hinaus“.

 

Im Jahre 1946 — so sagte Dr. Gille zu dieser Stelle der Rede von Dr Sieveking —, als Millionen deutscher Menschen hungernd und frierend in Notunterkünften lebten, da haben offenbar schon Leute überlegt, ob es nicht ganz zweckmäßig sei, Deutschland einmal richtig auszuverkaufen. Wenn man solche Gedanken vertritt, hat man offenbar auch keine Bedenken, Teile Deutschlands in andere Gebiete einzufügen. Jeder weitere Kommentar erübrigt sich. „Mit diesem gegenwärtigen Präsidenten des Deutschen Bundesrats nehmen wir das Ringen auf, wir lassen nicht locker, und wir hoffen auf die Zustimmung aller anständigen deutschen Menschen“.

 

Der Redner kam dann auf den Beschluss zu sprechen, den vor zwei Jahren in Berlin Delegierte der Landtage aller Länder der Bundesrepublik einstimmig gefasst haben, auch Vertreter des Hamburger Parlaments. In den beiden wichtigsten Punkten besagt er: Das durch das internationale Recht und durch die Atlantik-Charta verbürgte Selbstbestimmungsrecht, das Recht jedes Volkes, seine politische und soziale Ordnung in voller Freiheit sich selbst zu geben, gilt für alle Völker, auch für das deutsche Volk. Millionen von Menschen ist unter Bruch des Menschenrechts und aller göttlichen und sittlichen Gesetze die Heimat geraubt worden. Das Recht auf Heimat muss als ein Menschenrecht von allen Völkern anerkannt und verwirklicht werden.

 

Was aber Dr. Sieveking in seiner Rede ausführte, so erklärte Dr. Gille, ist ein Affront gegen diesen Beschluss, der uns genau so trifft wie die deutschen Landtage, deren Delegierte ihn gefasst haben.

 

Dr. Gille forderte dann die Landsleute auf, bei diesem Ringen um unseren Anspruch durch die Tat zu helfen. Jeder soll seine Stimme erheben, wo er nur kann, soll Briefe an seine Zeitung schreiben, soll überall den Erweichungstendenzen entgegentreten. Uns wird nichts geschenkt. Auch der Friede, auch die Freiheit des Lebens in der Heimat müssen errungen, schwer errungen werden.

 

„Wir wollen mit unseren Gegnern offen ringen, wir scheuen keine Auseinandersetzungen, gleichgültig mit wem. Aber sie sollen mit ihrer heuchlerischen Maske nicht jahrelang so tun, als ob sie unserer Auffassung wären und als ob sie uns in unserer — doch für Deutschland vertretenen — Auffassung beistimmen. Sie sollen sich offenbaren, nachdem sie bisher nicht den Mut gehabt haben ihre wahre Gesinnung zu zeigen“.

 

„Wir Ostpreußen", so schloss Dr Gille seine oft von Beifall unterbrochenen Rede, haben es nicht nur geographisch am weitesten bis nach Hause. Gerade die letzten Ereignisse zeigen ja, dass wir auch wahrscheinlich politisch den weitesten Weg haben. Daraus folgt, dass wir geschlossen zusammenstehen müssen, und in diesem Sinne appelliere ich an die Einigkeit, — Einigkeit in unserer Landsmannschaft, Einigkeit für die großen Ziele, Einigkeit in unserem ganzen deutschen Volk“.

 

Seite 3   Haiti beschämte Bonn … (Foto). Die mittelamerikanische Negerrepublik ehrte Immanuel Kant.

Als sich am 12, Februar 1954 der Sterbetag eines der größten deutschen Denkers aller Zeiten, des Philosophen Immanuel Kant, zum hundertfünfzigsten Male jährte, da erwarteten wohl sehr viele Deutsche, dass unsere Bundespost, die ja sonst mit mehr oder minder gelungenen Sonderbriefmarken und Erinnerungsmarken nicht zu sparen pflegt, eine Kantmarke zu würdiger Erinnerung an den großen Ostpreußen herausbringen würde. Man sollte annehmen, dass bei den zuständigen Stellen in Bonn ein Kalender vorliegt, aus dem man sich über so bedeutende Gedenktage informieren kann, wenn man schon selbst die Daten nicht im Kopf hat. Man hat schließlich nicht nur Schiller, Goethe, Lessing, Heine schon mehrfach Erinnerungsmarken gewidmet und auch weit weniger bekannte und vielleicht auch bedeutende Persönlichkeiten mit solchen Ehrungen bedacht. Kant hat aber in der ganzen Welt schon seit den Tagen eines Königs Friedrich allezeit eine solche Achtung und Bewunderung genossen und so sehr deutschen Geist und deutsche Forschung auf höchster Ebene repräsentiert, dass man es nicht verstehen kann, dass eine so selbstverständliche Ehrung 1954 unterlassen wurde. Verzichtete man am Ende vielleicht sogar darum auf die Herausgabe von Kantbriefmarken, weil dieser Riese im Reiche des Geistes Ostpreuße ist und weil man sich bei der Bundespost bisher auch nicht dazu durchgerungen hat, die an sich so naheliegende Verwendung historischer ostdeutscher Bauten oder schöner ostdeutscher Landschaften auf Briefmarken, die in alle Welt gehen, endlich einmal zu verwirklichen?

 

Es muss für die Väter unserer bundesdeutschen „Briefmarkenplanung" einigermaßen beschämend sein, dass eine mittelamerikanische Republik Ende letzten Jahres das in sehr würdiger und eindrucksvoller Weise nachholte, was unsere deutsche Post schon 1954 hätte tun sollen. Haiti, die Negerrepublik, gab anlässlich des zehnten interamerikanischen Philosophenkongresses in Port au Prince vier künstlerisch ausgezeichnet gestaltete Kant-Briefmarken in verschiedenen Werten und daneben für die Briefmarkensammler einen noch ebenso schönen Dreierblock mit dem Porträt Immanuel Kants in mehreren Farben heraus. Auf jeder Marke sieht man neben dem Bilde in französischer Landessprache einen der berühmten Aussprüche des Königsberger Philosophen, der in Deutsch lautet: „Handle so, dass du die Menschheit — sowohl in deiner Person als auch in der Person eines jeden anderen — jederzeit zugleich als Zweck, niemals bloß als Mittel brauchst“.

 

Unsere Leser sehen auf dem hier veröffentlichten Lichtbild (Foto), das uns von einem Freund des Ostpreußenblattes zur Verfügung gestellt wurde, oben den Kant-Dreierblock und unten vier der Kant-Einzelmarken der Republik Haiti. In der Mitte findet man die vor gut dreißig Jahren 1926 in der vielbewunderten Markenserie „Köpfe berühmter Deutscher" von der damaligen Reichspost herausgebrachte einzige deutsche Kantbriefmarke zu 15 Reichspfennig in zinnoberrot. Rechts und links in der Mitte sieht man die Wiedergabe eines Kant-Sonderstempels, den der „Verein der Briefmarkenfreunde in Königsberg" 1938 aus Anlass seines vierzigjährigen Bestehens herausbrachte.

 

Wir hoffen, dass das gute Beispiel der Reichspost wie auch der mittelamerikanischen Republik dem neuen Bundespostminister Ernst Lemmer Veranlassung gibt, so bald wie möglich wieder eine Kant-Briefmarke auch in Deutschland herauszubringen. Hier ist eine Ehrenschuld wiedergutzumachen!

 

Seite 4   Koch-„Memoiren" auf Moskauer Bestellung?

Der Osteuropa-Korrespondent der „Neuen Zürcher Zeitung" befasst sich in einem Artikel mit der rotpolnischen Ankündigung, dass der Warschauer Prozess gegen den früheren Gauleiter Erich Koch in absehbarer Zeit stattfinden solle. Der Schweizer Publizist betont bei dieser Gelegenheit, dass Koch in seiner Eigenschaft als sogenannter Reichskommissar für die Ukraine wahrscheinlich noch viel größere Verbrechen auf sich geladen habe, als bei seiner Ausrottungspolitik gegenüber der jüdischen und polnischen Bevölkerung in den Bezirken von Bialystok und Zichenau. Zu der merkwürdigen Hinauszögerung des Koch-Prozesses meint die „Neue Zürcher Zeitung": „Die Auslieferung Kochs an Polen erfolgte auf Grund der zeitlichen Priorität der Ereignisse und infolge einer Vereinbarung zwischen Moskau und Warschau. Nach einem Prozess vor den polnischen Gerichten sollte Koch an die Sowjetunion weitergegeben werden, um sich dort wegen seiner Tätigkeit in der Ukraine zu verantworten. Dass die Gerichtsverhandlung um so viele Jahre verzögert wurde, ist auf mysteriöse Vorgänge zurückzuführen: die sowjetische Zentrale der Geheimpolizei in Moskau soll den in einem Warschauer Gefängnis untergebrachten Erich Koch damit beauftragt haben, seine „Memoiren" zu schreiben, in denen sämtliche Erfahrungen und Methoden der Hitler‘schen Politik in den eroberten Gebieten der Sowjetunion wiedergegeben werden sollten. Jetzt haben sich offenbar die rotpolnischen Behörden entschlossen, unter dieses Kapitel den Schlussstrich zu ziehen. Man weiß allerdings nicht, ob Koch nach dem Abschluss des Warschauer Prozesses nun noch an die Sowjetunion ausgeliefert wird“.

 

Seite 4   Wohnungen für Spätaussiedler. 85 Millionen DM im Haushaltsplan 1957.

Im Entwurf des Bundeshaushaltsplanes für das Rechnungsjahr 1957 sind für die wohnraummäßige Unterbringung der Spätaussiedler insgesamt rund 85 Millionen DM enthalten. Außerdem enthält der Bundeshaushalt bereits Bindungsermächtigungen auf den Haushalt 1958 für einen zusätzlichen Wohnungsbau für Spätaussiedler, so dass schon 1957 auf Anforderung der Länder mit solchen Bauvorhaben begonnen werden kann.

 

Seite 4   Ab 1. März 1957, 14 Prozent für Rentenversicherung.

Nach den vom Bundestag beschlossenen Reformgesetzen über die Rentenversicherung der Arbeiter und die Rentenversicherung der Angestellten, die noch der Zustimmung des Bundesrates bedürfen, werden Pflichtbeiträge mit dem erhöhten Beitragssatz von 14 Prozent des Brutto-Arbeitsentgelts vom 1. März 1957 an erhoben. Dies teilte das Bundesarbeitsministerium mit. Freiwillig Versicherte können für die Monate Januar und Februar 1957 noch die Marken mit den bisher geltenden Werten verwenden. Wollen Versicherte freiwillige Beiträge für die Zeit vor dem 1. Januar 1957 nachkleben — nur zulässig für die Jahre 1955 und 1956 — so müssen sie die bisher gültigen Marken der Beitragsklasse kaufen, die ihrem jeweiligen Einkommen entspricht.

 

Seite 4   Die Versorgung vertriebener Eisenbahner. Bundeshaushalt übernimmt soziale Verpflichtungen

Alle „betriebsfremden" Verpflichtungen der Bundesbahn werden von 1958 an in den Bundeshaushalt übernommen, beschloss das Bundeskabinett. Für die Zeit bis zu diesem Stichtag werden Sonderregelungen getroffen. Zu den betriebsfremden Verpflichtungen gehören die Versorgungs- und Übergangsbezüge der verdrängten Reichsbahnbediensteten, die Versorgungsbezüge der West-Berliner Eisenbahner und der Mehraufwand für die vorzeitige Versorgung der kriegsversehrten Eisenbahner.

 

Seite 4   Neue ostdeutsche Bilder in den Wagen der Bundesbahn

Die Ausschmückung der auf den Fernverkehrsstecken fahrenden Personenwagen der Bundesbahn mit Bildern aus Gesamtdeutschland ist in letzter Zeit durch eine neue Serie ostdeutscher Bilder vermehrt worden. Die Bilder, welche in Leisten in den Gängen und Abteilen der Durchgangswagen angebracht sind, geben Motive aus Königsberg, Elbing, Marienburg, Danzig, Thorn, Brieg, Breslau und dem Riesengebirge wieder. Die Reproduktionen wurden von der weltbekannten deutschen Fotofirma „Agfa“ hergestellt.

 

Seite 4   Die Berechnung der neuen Renten. Das neue Rentenreformgesetz — Die Umstellung der laufenden Renten. Von unserem Bonner O. B.-Mitarbeiter

Die große Rentenreform ist vom Bundestag verabschiedet worden. Das Gesetz hat zwar noch den Bundesrat zu passieren; es besteht jedoch kein Zweifel, dass der Bundesrat das Gesetz unverändert durchlaufen lässt. Eine jahrelange politische Auseinandersetzung hat damit ihren Abschluss gefunden.

 

Auf wen bezieht sich das Reformgesetz?

Man hat vielfach in den Zeitungen gelesen, dass durch das Rentenreformgesetz das ganze System der deutschen Sozialversicherung umgestaltet wird. Das stimmt nur bedingt. Zunächst einmal ist klarzustellen, dass sich die Reform nur auf die Invalidenversicherung und die Angestelltenversicherung bezieht; andere Versicherungsarten, wie zum Beispiel die Knappschaftsversicherung oder die Unfallversicherung, werden durch das Gesetz nicht berührt. Noch bedeutsamer ist jedoch die Tatsache, dass die rund 160 Paragraphen der neugefassten Reichsversicherungsordnung und des neugefassten Angestellten-Versicherungs-Gesetzes nur für solche Personen gelten, die erst nach dem 31.12.1956 Invalide geworden sind oder werden oder das 65. Lebensjahr vollendet haben. Für alle anderen Personen, also diejenigen, die bereits vor dem 01.01.1957 eine Rente aus der Invaliden- oder Angestelltenversicherung bezogen, gelten völlig andere vereinfachte Bestimmungen.

 

Wie war es bisher?

Nach bisher gegoltenem Recht setzten sich die Invaliden- und Angestelltenrenten aus einer Reihe von Bestandteilen zusammen. Da war zunächst der Grundbetrag. Ihn erhielt jeder Rentner der Invalidenversicherung, gleichermaßen in Höhe von 156 DM jährlich (13 DM monatlich); in der Angestelltenversicherung lag der Grundbetrag höher. Zu diesem Grundbetrag trat seit dem 01.12.1952 ein zusätzlicher Grundbetrag von 60 DM (5 DM monatlich) hinzu. Der zweite Haupt-Rentenbestandteil ergab sich aus den sogenannten „Steigerungsbeträgen". Die jährlichen Steigerungsbeträge sind für jeden Versicherten verschieden, je nachdem wie er im Laufe seines Arbeitslebens Beiträge an die Sozialversicherung gezahlt hat. Als weitere Rentenbestandteile des bisher gegoltenen Rechts gab es Zuschläge nach dem Sozialversicherungsanpassungsgesetz (180 DM jährlich, das sind 15 DM monatlich) und nach einigen anderen Renten-Zulagengesetzen. Im Ganzen gesehen berechneten sich die bisherigen Renten einerseits aus den selbst „angesparten" Steigerungsbeträgen und andererseits aus einer Reihe sonstiger Beträge, die meist für alle Versicherten in gleicher Höhe der Rente hinzugefügt wurden.

 

Das neue System

Die Sozialreform des Jahres 1957 bricht mit diesem alten System. Künftig erfolgt die Rentenberechnung allein in Anlehnung an die eigene Beitragsleistung. Grundbeträge und sonstige Bestandteile und Zulagen kommen in Fortfall. Das bedeutet ein Fortwenden von der bisherigen sozialen Note.

 

In diesem ersten Aufsatz über die Rentenreform sei zunächst auf den Teil des Neuordnungswerkes hingewiesen, der das bei weitem größte Interesse hat, nämlich auf die Umstellung der bereits laufenden Invaliden- und Angestelltenversicherungsrenten. Die Rente eines Versicherten wird umgestellt, indem der Steigerungsbetrag der Rente mit dem sich aus einer Tabelle ergebenden Wert vervielfacht wird. Die Tabellenwerte richten sich nach dem Geburtsjahr des Rentenberechtigten und dem Jahr des Beginns der Rente des Versicherten. Den Steigerungsbetrag kann jeder Rentner aus seinem Rentenbescheid selbst entnehmen; es ist der rechts unten ausgewiesene Schlusswert in dem Tabellenviereck des Rentenbescheides. Die dem neuen Rentenreformgesetz beigegebenen Tabellen mit den sich aus Geburtsjahr und Rentenbeginn ergebenden Vervielfachern sind sehr umfangreich; wegen ihrer außerordentlichen Wichtigkeit werden sie jedoch nachstehend auszugsweise abgedruckt.

 

Die Tabellen sind für Rentner der Invalidenversicherung und für Rentner der Angestelltenversicherung verschieden. Das muss so sein, weil sowohl die Berechnung der Steigerungsbeträge als auch die Höhe der Grundbeträge und der anderen Zulagen zwischen den beiden Versicherungsarten bisher unterschiedlich waren. Die in den nachstehenden Auszügen fehlenden Zwischenwerte wird man einigermaßen zutreffend selbst schätzen können.

 

Die sich aus der Vervielfachung der Gesamtsteigerungsbeträge mit dem Multiplikator der, Tabellen ergebende Rente ist die neue Jahresrente, die muss durch zwölf dividiert werden, damit sich die Monatsrente ergibt. Die Rente erhöht sich um den Monatsbetrag des Kinderzuschusses. Er wird für jedes Kind mindestens 36 DM betragen. Auf den sich so ergebenden Betrag der Rente aus der Invaliden- bzw. Angestelltenversicherung werden alsdann in einigen Fällen gewisse Kürzungsvorschriften angewendet. So ist der Höchstbetrag einer Rente (ohne Kinderzuschuss) 562 DM, bei Versicherten mit 40 und weniger Versicherungsjahren sogar nur 450 DM.

 

Nicht weniger als bisher

Nach dem neuen Umstellungssystem könnte es passieren, dass ein Rentner künftig weniger Rente erhält als er bisher hatte. Das will der Gesetzgeber vermeiden. In den Übergangsbestimmungen des Rentenreformgesetzes befindet sich deshalb eine Vorschrift, der zufolge jeder Rentner mindestens das Gleiche wie bisher zuzüglich 21 DM erhält; bei Hinterbliebenenrenten beträgt der Zulagenbetrag nur 14 DM im Monat. Außer der Mindestzulage von 21 DM (14 DM) erhöht sich die Rente in jedem Falle in dem Ausmaß, wie die Kinderzuschlagssätze gegenüber dem bisher gegoltenen Recht erhöht worden sind.

 

Für Personen, die gleichzeitig eine Unterhaltshilfe, Kriegsbeschädigtenrente oder Fürsorgerente beziehen, ist eine erfreuliche Übergangsregelung getroffen worden. Da die neuen Invaliden- und Angestelltenrenten rückwirkend auf den 01.01.1957 bewilligt werden, müsste in diesen Fällen nachträglich eine gewisse Verrechnung zwischen den beiden Renten erfolgen, d. h. die Unterhaltshilfe, Kriegsbeschädigtenrente oder Fürsorgeleistung müsste in gewissem Umfang zurückgezahlt werden. Das Rentenreformgesetz bestimmt, dass für die Monate Januar bis April Verrechnungen und damit Rückzahlungen nicht zu erfolgen haben.

 

Invalidenversicherung

Rentenbeginn 1956

Geburtsjahr des Versicherten: 1918 = 3,8; 1915 = 3,5; 1912 = 3,2; 1909 = 3,0; 1906 = 3,0; 1903 = 2,8; 1900 = 2,8; 1897 = 2,9; 1894 = 2,9; 1891 = 3,4; 1888 = 3,5; 1885 = 3,6; 1882 = 3,7; 1879 = 3,8; 1876 = 3,9

 

Rentenbeginn 1953

Geburtsjahr des Versicherten: 1918 = 4,9; 1915 = 4,4; 1912 = 4,0; 1909 = 3,7; 1906 = 3,6; 1903 = 3,4; 1900 = 3,2; 1897 = 3,2; 1894 = 3,2; 1891 = 3,8; 1888 = 3,9; 1885 = 3,9; 1882 = 4,0; 1879 = 4,1; 1876 = 4,2

 

Rentenbeginn 1950

Geburtsjahr des Versicherten: 1918 = 6,4; 1915 = 5,6; 1912 = 5,0; 1909 = 4,5; 1906 = 4,5; 1903 = 4,1; 1900 = 3,9; 1897 = 3,6; 1894 = 3,5; 1891 = 4,1; 1888 = 4,2; 1885 = 4,3; 1882 = 4,4; 1879 = 4,5; 1876 = 4,5

 

Rentenbeginn 1947

Geburtsjahr des Versicherten: 1918 = 8,1; 1915 = 6,9; 1912 = 6,0; 1909 = 5,3; 1906 = 5,2; 1903 = 4,8; 1900 = 4,4; 1897 = 4,1; 1894 = 3,8; 1891 = 4,3; 1888 = 4,4; 1885 = 4,4; 1882 = 4,5; 1879 = 4,6; 1876 = 4,7

 

Rentenbeginn 1944

Geburtsjahr des Versicherten: 1918 = 10,3; 1915 = 8,5; 1912 = 7,2; 1909 = 6,2; 1906 = 6,1; 1903 = 5,5; 1900 = 5,0; 1897 = 4,6; 1894 = 4,3; 1891 = 4,6; 1888 = 4,5; 1885 = 4,6; 1882 = 4,7; 1879 = 4,8; 1876 = 4,8

 

Rentenbeginn 1941

Geburtsjahr des Versicherten: 1918 = 14,3; 1915 = 11,3; 1912 = 9,1; 1909 = 7,6; 1906 = 7,4; 1903 = 6,6; 1900 = 5,9; 1897 = 5,4; 1894 = 4,9; 1891 = 5,2; 1888 = 4,9; 1885 = 4,8; 1882 = 4,9; 1879 = 4,9; 1876 = 5,0

 

Rentenbeginn 1938

Geburtsjahr des Versicherten: 1918 = 20,4; 1915 = 15,3; 1912 = 11,9; 1909 = 9,5; 1906 = 9,1; 1903 = 7,9; 1900 = 7,0; 1897 = 6,2; 1894 = 5,6; 1891 = 5,9; 1888 = 5,5; 1885 = 5,2; 1882 = 5,0; 1879 = 5,1; 1876 = 5,2

 

Rentenbeginn 1935

Geburtsjahr des Versicherten: 1918 =    ; 1915 = 22,5; 1912 = 16,4; 1909 = 12,6; 1906 = 11,9; 1903 = 9,9; 1900 = 8,5; 1897 = 7,4; 1894 = 6,6; 1891 = 6,9; 1888 = 6,3; 1885 = 5,9; 1882 = 5,5; 1879 = 5,3; 1876 = 5,4

 

Rentenbeginn 1932

Geburtsjahr des Versicherten: 1918 =    ; 1915 =   ; 1912 = 14,6; 1909 = 12,3; 1906 = 11,8; 1903 = 10,1; 1900 = 8,8; 1897 = 7,8; 1894 = 7,0; 1891 = 7,4; 1888 = 7,0; 1885 = 6,5; 1882 = 6,2; 1879 = 5,9; 1876 = 5,8

 

Rentenbeginn 1929

Geburtsjahr des Versicherten: 1918 =    ; 1915 =   ; 1912 =    ; 1909 = 15,6; 1906 = 14,8; 1903 = 12,2; 1900 = 10,4; 1897 = 9,0; 1894 = 8,0; 1891 = 8,4; 1888 = 7,8; 1885 = 7,2; 1882 = 6,9; 1879 = 6,5; 1876 = 6,2

 

Rentenbeginn 1926

Geburtsjahr des Versicherten: 1918 =    ; 1915 =   ; 1912 =    ; 1909 =     ; 1906 = 20,7; 1903 = 16,0; 1900 = 13,0; 1897 = 11,0; 1894 = 9,5; 1891 = 9,7; 1888 = 8,9; 1885 = 8,2; 1882 = 7,8; 1879 = 7,3; 1876 = 6,9

 

Angestelltenversicherung

Rentenbeginn 1956

Geburtsjahr des Versicherten: 1918 = 6,4; 1915 = 5,9; 1912 = 5,4; 1909 = 5,1; 1906 = 4,9; 1903 = 4,5; 1900 = 3,8; 1897 = 3,8; 1894 = 3,8; 1891 = 4,4; 1888 = 4,5; 1885 = 4,6; 1882 = 4,6; 1879 = 4,7; 1876 = 4,8

 

Rentenbeginn 1953

Geburtsjahr des Versicherten: 1918 = 8,3; 1915 = 7,4; 1912 = 6,7; 1909 = 6,1; 1906 = 6,0; 1903 = 5,3; 1900 = 4,4; 1897 = 4,0; 1894 = 4,0; 1891 = 4,7; 1888 = 4,7; 1885 = 4,8; 1882 = 4,9; 1879 = 4,9; 1876 = 5,0

 

Rentenbeginn 1950

Geburtsjahr des Versicherten: 1918 = 10,9; 1915 = 9,5; 1912 = 8,3; 1909 = 7,5; 1906 = 7,2; 1903 = 6,3; 1900 = 5,1; 1897 = 4,4; 1894 = 4,2; 1891 = 4,9; 1888 = 4,9; 1885 = 5,0; 1882 = 5,1; 1879 = 5,1; 1876 = 5,2

 

Rentenbeginn 1947

Geburtsjahr des Versicherten: 1918 = 13,7; 1915 = 11,5; 1912 = 9,9; 1909 = 8,7; 1906 = 8,4; 1903 = 7,1; 1900 = 5,6; 1897 = 4,8; 1894 = 4,4; 1891 = 4,9; 1888 = 4,9; 1885 = 5,0; 1882 = 5,1; 1879 = 5,2; 1876 = 5,2

 

Rentenbeginn 1944

Geburtsjahr des Versicherten: 1918 = 17,6; 1915 = 14,1; 1912 = 11,8; 1909 = 10,1; 1906 = 9,7; 1903 = 8,0; 1900 = 6,1; 1897 = 5,2; 1894 = 4,7; 1891 = 5,1; 1888 = 4,9; 1885 = 5,0; 1882 = 5,1; 1879 = 5,1; 1876 = 5,2

 

Rentenbeginn 1941

Geburtsjahr des Versicherten: 1918 = 25,1; 1915 = 18,6; 1912 = 14,7; 1909 = 12,2; 1906 = 11,6; 1903 = 9,3; 1900 = 6,9; 1897 = 5,7; 1894 = 5,2; 1891 = 5,5; 1888 = 5,2; 1885 = 5,0; 1882 = 5,1; 1879 = 5,1; 1876 = 5,2

 

Rentenbeginn 1938

Geburtsjahr des Versicherten: 1918 = 40,3; 1915 = 25,8; 1912 = 18,9; 1909 = 15,0; 1906 = 14,1; 1903 = 10,8; 1900 = 7,7; 1897 = 6,2; 1894 = 5,6; 1891 = 5,9; 1888 = 5,5; 1885 = 5,2; 1882 = 5,0; 1879 = 5,1; 1876 = 5,2

 

Rentenbeginn 1935

Geburtsjahr des Versicherten: 1918 =     ; 1915 = 42,2; 1912 = 26,5; 1909 = 19,3; 1906 = 17,9; 1903 = 12,9; 1900 = 8,7; 1897 = 6,8; 1894 = 6,1; 1891 = 6,4; 1888 = 6,0; 1885 = 5,5; 1882 = 5,2; 1879 = 5,1; 1876 = 5,2

 

Rentenbeginn 1932

Geburtsjahr des Versicherten: 1918 =     ; 1915 =    ; 1912 = 23,7; 1909 = 17,7; 1906 = 16,6; 1903 = 12,8; 1900 = 9,1; 1897 = 7,4; 1894 = 6,7; 1891 = 7,1; 1888 = 6,7; 1885 = 6,3; 1882 = 6,0; 1879 = 5,7; 1876 = 5,6

 

Rentenbeginn 1929

Geburtsjahr des Versicherten: 1918 =     ; 1915 =    ; 1912 =    ; 1909 = 22,5; 1906 = 20,8; 1903 = 15,2; 1900 = 10,2; 1897 = 8,1; 1894 = 7,3; 1891 = 7,7; 1888 = 7,2; 1885 = 6,7; 1882 = 6,4; 1879 = 6,1; 1876 = 5,8

 

Rentenbeginn 1926

Geburtsjahr des Versicherten: 1918 =     ; 1915 =    ; 1912 =    ; 1909 =    ; 1906 = 32,1; 1903 = 20,4; 1900 = 12,4; 1897 = 9,4; 1894 = 8,3; 1891 =8,7; 1888 = 8,0; 1885 = 7,5; 1882 = 7,1; 1879 = 6,7; 1876 = 6,4

 

Witwenrenten der Invalidenversicherung

Rentenbeginn 1956

Geburtsjahr des Versicherten: 1918 = 5,2; 1915 = 4,8; 1912 = 4,5; 1909 = 4,2; 1906 = 4,1; 1903 = 3,9; 1900 = 3,9; 1897 = 3,9; 1894 = 4,0; 1891 = 4,1; 1888 = 4,2; 1885 = 4,3; 1882 = 4,4; 1879 = 4,5; 1876 = 4,6

 

Rentenbeginn 1953

Geburtsjahr des Versicherten: 1918 = 6,7; 1915 = 6,1; 1912 = 5,6; 1909 = 5,1; 1906 = 5,1; 1903 = 4,8; 1900 = 4,5; 1897 = 4,4; 1894 = 4,4; 1891 = 4,5; 1888 = 4,6; 1885 = 4,7; 1882 = 4,8; 1879 = 4,9; 1876 = 5,0

 

Rentenbeginn 1950

Geburtsjahr des Versicherten: 1918 = 8,8; 1915 = 7,8; 1912 = 7,0; 1909 = 6,3; 1906 = 6,2; 1903 = 5,7; 1900 = 5,4; 1897 = 5,0; 1894 = 4,8; 1891 = 4,9; 1888 = 5,0; 1885 = 5,1; 1882 = 5,2; 1879 = 5,3; 1876 = 5,4

 

Rentenbeginn 1947

Geburtsjahr des Versicherten: 1918 = 11,1; 1915 = 9,5; 1912 = 8,3; 1909 = 7,4; 1906 = 7,2; 1903 = 6,6; 1900 = 6,1; 1897 = 5,7; 1894 = 5,3; 1891 = 5,1; 1888 = 5,2; 1885 = 5,3; 1882 = 5,4; 1879 = 5,5; 1876 = 5,6

 

Rentenbeginn 1944

Geburtsjahr des Versicherten: 1918 = 14,3; 1915 = 11,7; 1912 = 9,9; 1909 = 8,6; 1906 = 8,4; 1903 = 7,7; 1900 = 7,0; 1897 = 6,4; 1894 = 5,9; 1891 = 5,6; 1888 = 5,4; 1885 = 5,5; 1882 = 5,6; 1879 = 5,7; 1876 = 5,8

 

Rentenbeginn 1941

Geburtsjahr des Versicherten: 1918 = 20,5; 1915 = 15,6; 1912 = 12,6; 1909 = 10,5; 1906 = 10,2; 1903 = 9,1; 1900 = 8,2; 1897 = 7,4; 1894 = 6,8; 1891 = 6,3; 1888 = 5,9; 1885 = 5,7; 1882 = 5,8; 1879 = 5,9; 1876 = 6,0

 

Rentenbeginn 1938

Geburtsjahr des Versicherten: 1918 = 33,3; 1915 = 22,0; 1912 = 16,5; 1909 = 13,1; 1906 = 12,6; 1903 = 10,9; 1900 = 9,6; 1897 = 8,6; 1894 = 7,8; 1891 = 7,1; 1888 = 6,6; 1885 = 6,2; 1882 = 6,0; 1879 = 6,1; 1876 = 6,2

 

Rentenbeginn 1935

Geburtsjahr des Versicherten: 1918 =    ; 1915 = 37,4; 1912 = 23,8; 1909 = 17,4; 1906 = 16,5; 1903 = 13,7; 1900 = 11,7; 1897 = 10,3; 1894 = 9,1; 1891 = 8,2; 1888 = 7,6; 1885 = 7,0; 1882 = 6,6; 1879 = 6,4; 1876 = 6,5

 

Rentenbeginn 1932

Geburtsjahr des Versicherten: 1918 =    ; 1915 =   ; 1912 = 39,1; 1909 = 24,4; 1906 = 22,7; 1903 = 17,7; 1900 = 14,6; 1897 = 12,3; 1894 = 10,7; 1891 = 9,5; 1888 = 8,7; 1885 = 7,9; 1882 = 7,4; 1879 = 6,9; 1876 = 6,7

 

Rentenbeginn 1929

Geburtsjahr des Versicherten: 1918 =    ; 1915 =   ; 1912 =    ; 1909 = 39,1; 1906 = 34,9; 1903 = 24,4; 1900 = 18,7; 1897 = 15,2; 1894 = 12,8; 1891 = 11,1; 1888 = 10,0; 1885 = 9,0; 1882 = 8,4; 1879 = 7,8; 1876 = 7,3

 

Rentenbeginn 1926

Geburtsjahr des Versicherten: 1918 =    ; 1915 =   ; 1912 =    ; 1909 =     ; 1906 = 42,2; 1903 = 39,0; 1900 = 26,3; 1897 = 19,9; 1894 = 15,9; 1891 = 13,4; 1888 = 11,8; 1885 = 10,5; 1882 = 9,6; 1879 = 8,8; 1876 = 8,2

 

Witwenrenten der Angestelltenversicherung

Geburtsjahr des Versicherten: 1918 = 8,9; 1915 = 8,2; 1912 = 7,5; 1909 = 7,0; 1906 = 6,9; 1903 = 6,2; 1900 = 5,4; 1897 = 5,2; 1894 = 5,3; 1891 = 5,3; 1888 = 5,4; 1885 = 5,5; 1882 = 5,6; 1879 = 5,7; 1876 = 5,7

 

Rentenbeginn 1953

Geburtsjahr des Versicherten: 1918 = 11,5; 1915 = 10,3; 1912 = 9,3; 1909 = 8,5; 1906 = 8,3; 1903 = 7,4; 1900 = 6,1; 1897 = 5,5; 1894 = 5,6; 1891 = 5,6; 1888 = 5,7; 1885 = 5,8; 1882 = 5,8; 1879 = 5,9; 1876 = 6,0

 

Rentenbeginn 1950

Geburtsjahr des Versicherten: 1918 = 15,1; 1915 = 13,1; 1912 = 11,6; 1909 = 10,3; 1906 = 10,0; 1903 = 8,7; 1900 = 7,0; 1897 = 6,1; 1894 = 5,8; 1891 = 5,8; 1888 = 5,9; 1885 = 6,0; 1882 = 6,1; 1879 = 6,1; 1876 = 6,2

 

Rentenbeginn 1947

Geburtsjahr des Versicherten: 1918 = 19,0; 1915 = 15,9; 1912 = 13,7; 1909 = 12,0; 1906 = 11,6; 1903 = 9,9; 1900 = 7,8; 1897 = 6,6; 1894 = 6,1; 1891 = 5,9; 1888 = 5,9; 1885 = 6,0; 1882 = 6,1; 1879 = 6,2; 1876 = 6,3

 

Rentenbeginn 1944

Geburtsjahr des Versicherten: 1918 = 24,3; 1915 = 19,5; 1912 = 16,3; 1909 = 14,0; 1906 = 13,4; 1903 = 11,1; 1900 = 8,5; 1897 = 7,1; 1894 = 6,6; 1891 = 6,1; 1888 = 5,9; 1885 = 6,0; 1882 = 6,1; 1879 = 6,2; 1876 = 6,3

 

Rentenbeginn 1941

Geburtsjahr des Versicherten: 1918 = 34,8; 1915 = 25,7; 1912 = 20,4; 1909 = 16,9; 1906 = 16,1; 1903 = 12,9; 1900 = 9,5; 1897 = 7,8; 1894 = 7,2; 1891 = 6,6; 1888 = 6,2; 1885 = 6,0; 1882 = 6,1; 1879 = 6,2; 1876 = 6,3

 

Rentenbeginn 1938

Geburtsjahr des Versicherten: 1918 = 55,8; 1915 = 35,7; 1912 = 26,2; 1909 = 20,7; 1906 = 19,5; 1903 = 15,0; 1900 = 10,6; 1897 = 8,6; 1894 = 7,8; 1891 = 7,1; 1888 = 6,6; 1885 = 6,2; 1882 = 6,0; 1879 = 6,1; 1876 = 6,2

 

Rentenbeginn 1935

Geburtsjahr des Versicherten: 1918 =    ; 1915 = 58,4; 1912 = 36,6; 1909 = 26,7; 1906 = 24,7; 1903 = 17,9; 1900 = 12,0; 1897 = 9,4; 1894 = 8,5; 1891 = 7,7; 1888 = 7,1; 1885 = 6,7; 1882 = 6,3; 1879 = 6,1; 1876 = 6,2

 

Rentenbeginn 1932

Geburtsjahr des Versicherten: 1918 =    ; 1915 =      ; 1912 = 59,2; 1909 = 37,0; 1906 = 33,3; 1903 = 22,0; 1900 = 13,7; 1897 = 10,5; 1894 = 9,3; 1891 = 8,4; 1888 = 7,7; 1885 = 7,1; 1882 = 6,7; 1879 = 6,3; 1876 = 6,1

 

Rentenbeginn 1929

Geburtsjahr des Versicherten: 1918 =    ; 1915 =   ; 1912 =    ; 1909 = 59,2; 1906 = 50,2; 1903 = 28,3; 1900 = 15,9; 1897 = 11,7; 1894 = 10,3; 1891 = 9,2; 1888 = 8,4; 1885 = 7,7; 1882 = 7,2; 1879 = 6,8; 1876 = 6,4

 

Rentenbeginn 1926

Geburtsjahr des Versicherten: 1918 =    ; 1915 =   ; 1912 =    ; 1909 =     ; 1906 = 102,6; 1903 = 39,7; 1900 = 19,0; 1897 = 13,3; 1894 = 11,5; 1891 = 10,1; 1888 = 9,2; 1885 = 8,4; 1882 = 7,8; 1879 = 7,3; 1876 = 6,8

 

Seite 5   Briefe an das Ostpreußenblatt

Das Bild von Ostpreußen

Bilder sind eine starke Stütze der Erinnerung; obendrein vermitteln sie Jugendlichen und Betrachtern, die Ostpreußen nicht kennengelernt haben, einen Begriff von der Schönheit und dem Charakter der uns vertrauten Landschaft. Mit Recht bemühen sich daher die Vorstände der örtlichen Gruppen, Lichtbilder und Filme bei den Zusammenkünften zu zeigen. Es gilt aber, darauf zu achten, dass die Aufnahmen nicht dem Ansehen Ostpreußens abträglich sind. Es gibt sogenannte Heimatfilme, in denen man neben ansprechenden, echten Bildern, auch sehr anfechtbare gestellte Szenen sieht, und es gibt mitunter unerfreuliche Partien. Das gleiche tritt auf fragwürdige Dialektvorträge zu, in denen die ostpreußische Sprachweise lächerlich gemacht wird, und die nichts mehr mit guten Darbietungen in heimatlicher Mundart zu tun haben. Es empfiehlt sich daher, immer eine Vorprüfung des Programms und der Filme vorzunehmen oder ein Urteil von der beratenden Stelle der Landsmannschaft einzuholen. Die hier wiedergegebene Zuschrift von Axel Doepner, Beuel-Limperich, Steinstraße 1, wird viele Landsleute anregen, dieser Seite unserer heimatlichen Arbeit mehr Beachtung zu schenken als bisher.

 

„Ich bin Mitglied der Ostpreußischen Studentengruppe an der Universität Bonn. Anlässlich eines Gästeabends zeigten wir im Hauptteil des Programms den Farbfilm über die Kurische Nehrung und zwei Kurzfilme über die Rominter Heide und Masuren. Unter den anwesenden Gästen befand sich auch ein amerikanischer Student. Nach der Veranstaltung äußerte er zu meinem Erstaunen, dass nach der Wiedergewinnung Ostpreußens mit Hilfe moderner technischer Mittel wohl auch die großen Sumpf-, Wald- und Heidegebiete nutzbar gemacht werden könnten. Durch die erwähnten Filme war bei dem amerikanischen Studenten der Eindruck entstanden, Ostpreußen sei bis 1945 zu großen Teilen ein noch wenig erschlossenes Gebiet gewesen und habe in der technischen Entwicklung (besonders auf dem Lande) weit hinter dem übrigen Deutschland zurückgestanden. Ich konnte durch sachliche Angaben und privates Bildmaterial diese irrige Vorstellung widerlegen.

 

Es scheint mir möglich, dass schon mehrfach auf diese Art ungewollt und unbemerkt derartige irrige Vorstellungen heraufbeschworen worden sind. Deshalb möchte ich dringend empfehlen, bei allen Veranstaltungen, in deren Verlauf solche Filme gezeigt werden, an Hand von Karten und ähnlichen Hilfsmitteln — möglichst ebenfalls durch Bilder — ein vollständiges Bild von Ostpreußen zu geben. Ein gutes Beispiel scheint mir der Band „Königsberg in 144 Bildern" zu sein. Dieser Vorschlag sollte besonders dann befolgt werden, wenn Gäste anwesend sind, die Ostpreußen nie kennengelernt haben“.

 

Unsere ostpreußischen Mundarten

In dem Artikel „Hochdeutsch verdrängt die Mundarten" Folge 3 des Ostpreußenblattes wird nachgewiesen, wie die ostpreußischen Mundarten sterben. Dieses ist allein schon durch die Vertreibung bedingt. Mit dem Wegsterben der älteren Generation hört sie ganz auf.

 

Aber das betrifft nicht allein die ostpreußischen Mundarten, den westdeutschen ergeht es genau so, wenn auch langsamer. Mit dem Fortschreiten der Industrie und der Technik hört die enge Bindung des Menschen mit dem Boden auf und damit stirbt die alte Sprache.

 

Darin liegt eine große Gefahr. Das Hochdeutsche verflacht und verarmt, wenn die Mundart, der Quell mit seiner Natürlichkeit, Frische und Kraft, sie nicht mehr speist.

 

Aus dieser Erkenntnis heraus ist es zu verstehen, wenn die Erlasse der Kultusminister der einzelnen Länder die Pflege der Mundart in den Schulen verlangen, der Rundfunk jeden Tag eine Sendung bringt — sogar plattdeutsche Gottesdienste — und auch die Presse hier und da sich der Mundart annimmt.

 

Und welche Verpflichtung erwächst daraus für uns Ostpreußen? Die Mundart, die Sprache unserer Väter durch viele Jahrhunderte, hat den ostpreußischen Menschen geformt. Sie umschließt fünfzig Prozent echter Volkstumswerte. Ist das allein nicht Grund genug, sie zu pflegen? Bei meinen Mundartlesungen erlebe ich es immer wieder, wie stark sich unsere Jugend angesprochen fühlt und danach verlangt. Was bedeutet es allein für unsere Landsleute in Kanada oder Australien, wenn sie dort in der Fremde einmal in ihrer Muttersprache angesprochen werden!

 

Verzichten wir auf die Pflege der Mundart, dann geben wir ein wichtiges Mittel der Wiedervereinigung aus der Hand!

August Schukat, Boffzen über Höxter

 

Hochdeutsch verdrängt die Mundarten

Den Ausführungen von Herrn Dr. Riemann kann ich nur beipflichten. In meiner Heimat (Eydtkau, Kreis Ebenrode) zum Beispiel sprachen der Onkel und die Tante (Kleinbesitzer) untereinander plattdeutsch, dasselbe taten meine Eltern. Wir Kinder unterhielten uns dagegen mit den Eltern nur hochdeutsch, obwohl jedes Kind plattdeutsch sprechen konnte.

 

Mein damaliger Arbeitgeber (Bauunternehmer) sprach im Familienkreis, im Büro usw. nur hochdeutsch, im Verkehr mit den Leuten vom Bau wurde fast ausschließlich plattdeutsch gesprochen. Dieselbe Erfahrung machte ich auch bei einem Arbeitgeber in Landsberg in Ostpreußen.

 

Dann kamen der Krieg und die Flucht nach dem westlichen Teil Deutschlands. Hier trafen Landsleute aus Ostpreußen, Pommern, Schlesien usw. zusammen. Jeder sprach seinen eigenen Dialekt. Ich landete nach der Entlassung aus der Kriegsgefangenschaft in Braunschweig, und hier sprach man wieder ein anderes Platt! In unserem jetzigen Betrieb verteilt sich die Arbeitnehmerzahl wie folgt: Sechs Ostpreußen, drei Westpreußen, sechs Pommern, neun Schlesier, zehn Braunschweiger, der Rest stammt aus dem Sudetenland, aus Litauen, Westfalen, dem Rheinland und aus Sachsen. Ein richtiges Verstehen ist nur möglich, wenn alle hochdeutsch sprechen. Richtig plattdeutsch gesprochen wird noch auf den Heimatabenden, da kann sich ein jeder nach Herzenslust „ausquatschen".

 

Ich selbst — wie auch viele andere Heimatfreunde — beteilige mich schon lange daran, Herrn Dr. Riemann beim Zusammentragen von Ausdrücken der ostpreußischen Mundart behilflich zu sein. Wenn ich beim Ausfüllen der Vordrucke meinen Kindern die Ausdrücke erkläre, so sind sie daran interessiert, aber trotzdem ändert sich nichts daran, dass sie weiter hochdeutsch sprechen.

Erich Eder

 

 

Seite 5   Nicht „Kling - klang - kling"!

In Folge 2 dieses Jahrgangs veröffentlichten wir ein Bild aus sommerlichen Tagen in Königsberg. Es zeigte eine Gruppe von arbeitenden Männern vor der Terrassenmauer des Schlosses. Die Unterschrift lautete „Kling-klang-kling“ auf dem Kaiser-Wilhelm-Platz. Zu diesem Foto schreibt uns der frühere Betriebsingenieur der Königsberger Straßenbahn, Abteilung Gleis- und Fahrleitungsbau, Rudolf Wüstner (jetzt Frankfurt am Main, Marbachweg 105):  

 

„… Das Lichtbild zeigt keine Leute vom Straßenbauamt, die das Kopfsteinpflaster ausbessern, sondern Streckenarbeiter der Königsberger Straßenbahn bei Unterstopfen einer Schiene. Vier Männer arbeiten mit Stopfhacken. Der fünfte, Rottenführer Albert Puschke (der leider nicht aus dem Krieg zurückgekommen ist), auf den Schaufelstiel gestützt, sorgt dafür, dass die Kolonne immer genügend Stopfmaterial hat. Im Hintergrund ist das Ende eines Arbeitswagens der Straßenbahn zu sehen. Die Stopfhacken machen auch nicht „Kling-klang-kling“ wie die Pflasterhämmer oder Pflasterrammen bei der Arbeit, sie dröhnen nur dumpf beim Aufschlag auf die Schottersteine. Ein hellerer Ton entsteht nur, wenn eine Stopfhacke aus Versehen an den Schienenfuß trifft“.

 

Seite 5   „Erich Haslinger" lief vom Stapel

Den Namen des vielen ostpreußischen Landsleuten unvergesslichen, im Sommer 1956 verstorbenen Königsberger Reeders Erich Haslinger erhielt ein neues Motorschiff der Reederei Robert Meyhoefer (Bremen/Königsberg Pr.), das am 26. Januar 1957 auf der Werft von Joseph L. Meyer in Papenburg an der Ems vom Stapel lief. Die Reederei Meyhoefer hatte aus diesem festlichen Anlass alle nur erreichbaren früheren Mitarbeiter der Firma eingeladen. Die älteste Enkelin Erich Haslingers gab dem Schiff beim feierlichen Taufakt den Namen ihres Großvaters.

 

Das Motorschiff „Erich Haslinger", das bereits im März seine Probefahrt antreten kann, hat eine Tragfähigkeit von 931 Ladetonnen und ist auf etwa 500 BRT vermessen Das Schilf ist 53,50 Meter lang und ist mit allen modernen Sicherheits- und Ortungsanlagen wie Radar- und Funksprechanlage, Echolot und Funkpeiler versehen. Unser Bild zeigt den Breitseitablauf des „Erich Haslinger" nach der Taufe. Die Landsmannschaft Ostpreußen wünscht dem neuen ostpreußischen Frachter eine allzeit glückliche und erfolgreiche Fahrt unter der deutschen Flagge.

 

Seite 5   Ein Aussiedler berichtet aus dem Kreise Rößel

Lautern, das große Kirchdorf im Zentrum des Kreises Rößel, am Großen Lautern-See gelegen, wird vielen Landsleuten aus dem Kreis Rößel noch im Gedächtnis sein, vor allem darum, weil dort der Ermländische Bauernverein früher oft seine Kreisversammlungen abgehalten hat. Aus diesem Dorf ist jetzt ein älteres Ehepaar nach dem Westen gekommen, das uns in einem Gespräch viel von dem dörflichen Leben und in den Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg zu erzählen wusste.

 

Bauer K., der jetzt 77 Jahre alt ist und seit seiner Jugend in Lautern ansässig war, ist nach dem Kriege, der einzige Deutsche, der in dem Dorf noch seinen eigenen Hof bewirtschaften konnte. Allerdings hatte man ihm einen Polen mit auf den Hof gegeben, der sich sehr darum bemühte, das noch in gutem Zustand befindliche Grundstück auf sich überschreiben zu lassen. Er beschuldigte Landsmann K., ihn schlecht behandelt und ihn sogar geprügelt zu haben. Nach einer dreimonatigen Untersuchungshaft wurde K. aber freigelassen und sein Hof wurde ihm zugesprochen.

 

Die anderen Höfe wurden inzwischen aufgeteilt. Auf jedes Grundstück kamen zwei oder drei Polen oder Ukrainer. Jeder bekam zunächst etwa zehn Hektar Land, manchmal auch weniger, wenn er nicht so viel bewirtschaften konnte. Die meisten Polen trachteten danach, weniger Land zu bekommen, da die Steuern und Ablieferungen nach der Größe des Grundstücks bemessen wurden

 

Barfuß zur Kirche

In den ersten Jahren hatten es die Eheleute sehr schwer. Als sie ihren Hof wiederbekamen, fanden sie ihn völlig ausgeplündert. Das Vieh war fortgetrieben, selbst die 47 Bienenstöcke im Garten waren mutwillig zerstört worden. Die Eheleute hatten so wenig Kleidung, dass sie anfangs gezwungen waren, barfuß zur Kirche zu gehen. Die ersten Kartoffeln, die wieder in das Land kamen — es waren sieben Zentner —, mussten mühselig mit dem Spaten gesetzt werden. Das erste Schwein wurde im Keller gehalten, weil die Diebstahlsgefahr zu groß war. Frau K. sagt von dieser Zeit: „Wir haben geschuftet vom frühen Morgen bis zum späten Abend, um alles wieder in Gang zu bringen“.

 

Wenn es auch schwer fiel. — Bauer K. hat von Anfang an dafür gesorgt, dass er sein Ablieferungssoll erfüllen konnte. Auf einer Tafel im Gemeindehaus wurden nach der Ernte die Namen der Ablieferer angeschlagen. Sein Name stand in all den Jahren immer obenan als der des ersten, der seine Steuern bezahlt und sein Soll erfüllt hatte. Es folgten die anderen Namen und zum Schluss die der Säumigen; neben diesen stand in polnischer Sprache: „Schämt euch!"

 

Die Kartoffeln erfroren

Tausendachthundert Zloty und einen Liter Schnaps kostete das erste Pferd, das sich Bauer K. wieder anschaffen konnte. Dann kam eine Kuh hinzu, später eine zweite. Die Kühe waren gelbbraun, von unbekannter Rasse, gaben aber bei guter Pflege fast ebenso viel Milch wie früher die schwarzweißen. In den letzten Jahren besaßen die Eheleute zwei Kühe, zwei Pferde, Schweine, Schafe und Kleinvieh, und auch wieder einige Bienenstöcke. Ebenso hat sich Bauer K. in den letzten Jahren wieder einige landwirtschaftliche Maschinen anschaffen können. Das alles war aber nur durch schwere Arbeit und gute Wirtschaftsführung zu erreichen; die meisten der anderen Höfe waren gegen den des deutschen Bauern verwahrlost.

 

1953 wurde eine Kolchose aus vierzehn Höfen gegründet. Als man Landsmann K fragte, ob er sich nicht auch der Kolchose anschließen wolle, sagte er, es sei ihm lieber, wenn er seinen Hof weiter allein bewirtschaften könne. Es zeigte sich auch bald, dass dieser Zusammenschluss für die Bewirtschaftung des Landes keinerlei Vorteile brachte; Ende vergangenen Jahres, als die Kolchose wieder aufgelöst wurde und die Polen ihre Höfe zurückerhielten, wurde mit einem Schuldenstand von 80 000 Zloty abgeschlossen. Bauer K. erzählte uns ein Beispiel, das deutlich zeigt, wie wenig Interesse die Arbeiter an ihrer Kolchose hatten: Ende Oktober standen auf dem Hof drei Wagen mit Kartoffeln. Da Frost eingesetzt hatte, befahl der Aufseher am Abend die Kartoffeln abzuladen und in den Schuppen zu bringen. Ein Arbeiter sagte zum anderen. „Mach Du, meine sind das nicht", der andere antwortete „Ach was, mir gehören sie auch nicht", und sie gingen davon. So blieben die Kartoffeln draußen, und am nächsten Morgen waren sie so zusammengefroren, dass man sie mit der Axt auseinanderhacken musste.

 

Bauer K. hat beobachtet dass die Ukrainer, die im Verhältnis zu den Polen in der Minderzahl waren, im Allgemeinen fleißiger waren und besser wirtschafteten. Auf den Höfen war ein ständiger Wechsel; die meisten Polen hätten das Gefühl gehabt, dass dieser Zustand ja doch nicht immer anhalten würde, und sie zogen es vor nach einer gewissen Zeit wieder in ihre Heimat zurückzukehren. Es war im Allgemeinen auch zu beobachten, dass sie sehr wenig wert auf die Instandhaltung und Pflege der Gebäude und des Ackers legten. Sie versuchten, im Augenblick etwas aus dem Hof herauszuholen und kümmerten sich nicht weiter um die Zukunft. Die Deutschen, die noch ihre Höfe bewirtschafteten, arbeiteten im Gegensatz dazu wie die Besessenen, um wieder Ordnung auf ihren Gehöften zu schaffen. Da sie keine fremden Arbeitskräfte beschäftigen durften, mussten sie die gesamte Arbeit auf dem Hof allein machen, und das fiel dem Ehepaar in den letzten Jahren sehr schwer. In der Erntezeit allerdings halfen sich die Deutschen aus den verschiedenen Dörfern untereinander, so gut sie konnten.

 

In Lautern selbst leben heute nur noch wenige Deutsche. In den Dörfern in der Gegend von Bischofsburg dagegen leben viele Landsleute, so in den Orten Krausen, Groß- und Klein-Bössau, Rothfließ und Bredinken (in dem letzteren Ort gibt es nur sieben Polen).

 

Gottesdienst in polnischer Sprache

Die katholische Kirche in Lautern steht noch. Die Gottesdienste werden aber nur in polnischer Sprache abgehalten. Zuerst lebte in Bischofstein noch der Pfarrer Dauter, ein Deutscher, der vorher im Konzentrationslager gewesen war. Die Deutschen hingen sehr an ihm und sie betrauerten seinen Tod, als er durch einen Unfall vor etwa vier Jahren ums Leben kam. In den letzten Jahren kam ein polnischer Kaplan aus Bischofstein zum Gottesdienst nach Lautern, der kein Wort Deutsch verstand. Auch die Lieder durften nur in polnischer Sprache gesungen werden. Zur Beichte mussten die Deutschen nach Bischofstein fahren zu einem Geistlichen, der die deutsche Sprache verstand.

 

Unter den Landsleuten wurde erzählt, dass anlässlich einer Firmung in Frankenau der Bischof zugegen gewesen sei. Er soll gesagt haben, die Kirche gefiele ihm gut, aber die deutschen Inschriften der Grabsteine auf dem Friedhof störten ihn. Der Pfarrer des Ortes ordnete daraufhin an, dass auf den Friedhöfen die Grabsteine mit deutschen Inschriften entfernt werden sollten. Das geschah auch, aber schließlich wollten die polnischen Arbeiter dabei nicht mehr mitmachen und hörten mit der Arbeit auf. So ist nur ein Teil der Grabsteine beseitigt worden.

 

An verschiedenen Orten im Kreise Rößel arbeiten noch Schwestern aus dem Katharinenkloster in Braunsberg. Zum Teil sind sie als Gemeindeschwestern eingesetzt, ein Teil von ihnen arbeitet in den Krankenhäusern, allerdings beschäftigt man sie dort nur in untergeordneten Stellungen. So musste eine frühere Oberin jetzt als Küchenhilfe arbeiten. Diese „Katharinchen", wie man sie in der Bevölkerung nannte, haben sehr viel Gutes für ihre Landsleute getan.

 

Verwahrloste Städte

Da die Eheleute K. meist durch ihre schwere Arbeit an den Hof gebunden waren, wissen sie von den anderen Orten im Kreise Rößel nicht viel zu erzählen. Gelegentlich fuhren sie mit dem Bus, der täglich einmal verkehrt, nach Bischofstein, wenn sie dort auf den Behörden zu tun hatten. Die Stadt ist heute ebenso wie Rößel, ohne Bahnanschluss. Die nächste Zugstrecke, eine eingleisige Bimmelbahn, verkehrt zwischen Rudszanny und Heilsberg über Rothfließ. nach Bischofstein, wenn sie dort auf den Behörden zu tun hatten. Die Stadt ist heute, ebenso wie Rößel, ohne Bahnanschluss. Die nächste Zugstrecke, eine eingleisige Bimmelbahn, verkehrt zwischen Rudszanny und Heilsbern über Rothfließ. Der Ort Bischofstein hat seine Kirchen behalten; sonst ist die Stadt recht verwahrlost, neue Häuser werden nicht gebaut. Ähnlich ist es in Seeburg. In dem dortigen früheren Krankenhaus befindet sich jetzt ein Altersheim, in das auch Deutsche aufgenommen werden können. Bischofsburg ist stark zerstört. Auch die katholische Kirche war teilweise vernichtet und ist in den letzten Jahren notdürftig wiederaufgebaut worden. Die evangelische Kirche ist stehengeblieben. Die Häuser um den Markt sind fast alle fort; in den letzten Jahren wurde der Schutt abgetragen, und es wurden Parkanlagen angelegt. Im vergangenen Jahr sah Bauer K. dort mehrere Baustellen, an denen ausgeschachtet wurde. In Bischofsburg befindet sich kein Industriebetrieb; es gibt, wie in den meisten anderen Städten auch, sehr viele Soldaten dort.

 

Wenn ein Deutscher krank wird, dann wird er, genau wie die Polen, mit einem Wagen, in das Krankenhaus von Rößel gebracht. Die Arbeiter gehören einer Krankenversicherung an, die Bauern müssen die Kosten selbst tragen. Nur für Bedürftige gibt der Staat Zuschüsse.

 

Deutsche werden jetzt besser behandelt

Das Ehepaar berichtete noch, dass in den letzten Jahren und insbesondere seit dem verronnenen Herbst die Polen sich Mühe geben, die Deutschen besser zu behandeln als vorher. Ende vergangenen Jahres sollen die Verkäufer in den Geschäften, soweit sie Deutsch können angewiesen worden sein, den deutschen Kunden in deutscher Sprache zu antworten. In letzter Zeit sei es im Dorf dreimal vornekommen, dass Polen zu Haftstrafen verurteilt wurden, weil sie Deutsche mit Ausdrücken wie „Schwob" oder „Hitlerowicz" beschimpft hatten.

 

Auch Deutsche konnten jetzt einen staatlichen Zuschuss für Gebäudereparaturen beantragen. Außerdem wurde der Wald, den man in den Jahren nach dem Kriege zu Staatseigentum erklärt und rücksichtslos ausgebeutet hatte, den ehemaligen Besitzern wieder zurückgegeben.

 

Den beiden Eheleuten ist es sehr schwer gefallen, ihren Hof, den sie mit unendlicher Mühe und zähem Fleiß wieder hochgewirtschaftet hatten, zu verlassen. Trotz ihres hohen Alters hatten sie die schwere Arbeit immer noch allein bewältigen können; als sie aber über das siebzigste Lebensjahr hinaus waren, fiel ihnen die Arbeit von Jahr zu Jahr schwerer. Ihre drei Söhne sind im Kriege geblieben. So haben sie sich schweren Herzens entschlossen, den Antrag auf Aussiedlung zu stellen, um zu ihrer einzigen Tochter, die im Rheinland lebt, ziehen zu können.

 

Seite 5   Die tiefsten Brunnen in Wormditt

In den ostpreußischen Städten musste man am tiefsten in Wormditt graben, um Wasser zu erhalten. Die Brunnentiefe betrug dort 153 Meter. Die leichteste Arbeit bei der Gewinnung eines Brunnens hatte man in Insterburg, wo die Schachttiefe 7 - 12,8 Meter ausmachte; fast die gleichen Zahlen trafen für Angerburg zu. Im Mittel waren die städtischen Brunnen in Ostpreußen 45 - 55 Meter tief.

 

Seite 6   Aus der landsmannschaftlichen Arbeit in …

BERLIN

Vorsitzender der Landesgruppe Berlin: Dr. Matthee, Berlin-Charlottenburg, Kaiserdamm 83, „Haus der ostdeutschen Heimat"

 

17. Februar, 15 Uhr, Heimatkreis Darkehmen, Kreistreffen; Lokal: „Zum Landsknecht". Berlin NW 21, Stephanplatz, Ecke Havelberger Straße. S-Bahn Putlitzstraße. Straßenbahn 23.

 

Veranstaltungen im Haus der ostdeutschen Heimat

Im Haus der ostdeutschen Heimat in Berlin-Charlottenburg, Kaiserdamm 83, finden im Monat Februar u. a. folgende Veranstaltungen statt:

 

Dienstag, 19.02., 20 Uhr. Aus Anlass der Ausstellung „Kirchliche Kunst der Ostdeutschen" Alte Madonnenkunst im deutschen Osten, Vortrag in Wort und Bild von Dr. Hans Wolfgang Freiherr von Löhneysen, alte Marienmusik aus acht Jahrhunderten, gesungen und gespielt vom Ostdeutschen Sing- u. Spielkreis unter Verwendung historischer Instrumente und originalgetreuen und klangechten Kopien. Gesamtleitung Professor Dr. Alfred Zastrau.

 

Mittwoch, 20.02., 20 Uhr, Unsere alte Heimat, Bilder von Estland, Nordlivland, Oesel, Vortrag in Wort und Bild von Georg Krusenstjern, München.

 

Freitag, 22. Februar, 20 Uhr. Die Sendung des deutschen Ritterordens in Preußen und seine Burgen, Vortag in Wort und Bild von Oberbaurat a. D. Erich Volmar.

 

Donnerstag, 28. Februar, 20 Uhr. Aus Anlass der Ausstellung „Kirchliche Kunst der Ostdeutschen": Kirchliche Kunst, Vortrag in Wort und Bild von Dr. Dr. Curt Horn.

 

Unkostenbeiträge werden nicht erhoben.

 

Die Ausstellung „Kirchliche Kunst der Ostdeutschen 1945 — 1955" findet im Rathaus Schöneberg, Rudolph-Wilde-Platz, vom 26. Januar bis 2. März statt. — Geöffnet: werktags von 10—19 Uhr, sonntags von 14 - 18 Uhr. — Eintritt frei.

 

Volkstumsabend in der Ostpreußenschule

Man soll die Kraft hoffender Herzen und betender Hände nicht vergessen, wenn es um Schicksalsfragen gehe. Sie könnte auch die Grenzpfähle einmal umreißen. Mit diesen Worten und dem Gelöbnis, sich dem Heimatgedanken immer verpflichtet zu fühlen, eröffnete Rektor Habrich den Volkstumsabend, zu dem sich in der mit dem Elchschaufel und dem Ordensritterbanner geschmückten Schulaula zahlreiche Landsleute mit den Eltern und Schülern der Charlottenburger Ostpreußenschule zusammengefunden hatten. Namens des Vorstandes dankte Frau Krause für die Aufgeschlossenheit und das Verständnis, das die Ostpreußenschule der Landsmannschaft immer wieder entgegenbringe.

 

Dann erläuterte Prof. Dr. Alfred Zastrau, was eine „musikalisch Kürbishütte" ist, die den Auftakt der Vorführungen bildete. Während des 30-jährigen Krieges hatten Simon Dach und der Domkantor Heinrich Albert in Königsberg einen Freundeskreis junger Dichter um sich vereinigt. Sie hatten sich aus einem Lattengerüst eine Laube gebaut und diese mit Kürbisranken bepflanzt. Als die Ranken dicke Kürbisse trugen, schrieben die Freunde ihre Verse auf die gelbfleischigen Früchte, und Heinrich Albert vertonte sie. So entstanden jene Lieder, die der Ostdeutsche Sing- u. Spielkreis jetzt zu Gehör brachte. Der Reiz dieser alten melodischen Musik wurde noch erhöht durch Instrumente, die in jener Zeit gebräuchlich waren, vor allem die Gambe, die damals in keinem Haus fehlen durfte.

 

Anmutige Volkstänze, getanzt von Schülerinnen der Ostpreußenschule und der Tanzgruppe der Landsmannschaft, folgten. Großen Beifall fand vor allem ein ostpreußischer Fischertanz. Alle Schleusen des Frohsinns und des gegenseitigen Verstehens aber öffnete wie schon so oft der heimatliche Humor. Helmut Struwecker und Kurt Goetz lasen, immer wieder von Lachsalven unterbrochen, aus Werken bekannter ostpreußischer Erzähler und Humoristen. Ingeborg Possberg, die schon wiederholt in der Ostpreußenschule aufgetreten ist, entfesselte mit ihren Schnurren und Geschichten, in Mundart vorgetragen, wieder wahre Heiterkeitsstürme.

 

Mit Heimatliedern, vorgetragen vom Schülerchor, schoss der ebenso erbauliche wie unterhaltsame Abend, so dass Rektor Habrich am Schluss mit Recht feststellen konnte, man habe wieder einmal „neues Öl auf die Lampen der Hoffnung gegossen".

 

Ostpreußen-Kundgebung der Berliner Landesgruppe.

Im Rahmen einer Ostpreußenwoche, welche die Berliner Landesgruppe unserer Landsmannschaft in Berlin durchführt, fand am letzten Sonnabend im Auditorium Maximum der Freien Universität Berlin eine Kundgebung statt, auf der der Sprecher unserer Landsmannschaft, Dr. Gille, über aktuelle politische Fragen sprach. Der Vorsitzende der Landesgruppe, Dr. Matthee, begrüßte zu Beginn der Kundgebung insbesondere unsere Landsleute aus der Sowjetzone und aus dem Ostsektor von Berlin, weiter die Vertreter der Behörden und der anderen Landsmannschaften. Erschienen waren auch die Mitglieder des Bundesvorstandes unserer Landsmannschaft, der in diesen Tagen eine Arbeitstagung in Berlin abhielt.

 

Dr. Gille nahm dann in einer einstündigen Rede zu den aktuellen politischen Fragen Stellung. (Wir bringen eine Zusammenfassung seiner Ausführungen auf Seite 3 dieser Folge.) Der Beifall, der seine Ausführungen oft unterbrach und mit dem ihm die Zuhörer zum Schluss dankten, zeigte, wie treffend er den Ansichten seiner Zuhörer Ausdruck gegeben hatte. Dr. Matthee dankte ihm besonders herzlich; diese Worte waren, so sagte er, an der rechten Stelle und zur rechten Zeit gesagt worden.

 

Am ersten Tag. am Sonntag, fanden Heimatkreistreffen statt. So kamen zusammen die Landsleute aus den Kreisen Osterode, Pillkallen., Rastenburg, Pr.-Holland, Lyck, Tilsit-Stadt, Gumbinnen, Heilsberg und die im Bezirk Schöneberg wohnenden Königsberger. Wohl alle von ihnen besuchten auch die Ostpreußenschau.

 

Heimatliche Dichterlesung

Die Heimat in den Werken ostpreußischer Dichter und Schriftsteller erlebten wir in einer Dichterlesung, die als Auftakt der Ostpreußenwoche der Berliner Landsmannschaft im Haus der ostdeutschen Heimat stattfand. Prof. Dr. Alfred Zastrau, der lange Jahre in Ostpreußen gelebt hat, wies einleitend darauf hin, dass es schwer sei, die so verschiedenartigen Charaktere ostpreußischer Dichter, die hier zu Wort kommen sollen, „unter einen Hut zu bringen". Aber sie alle fänden sich unter dem ostpreußischen Himmel zusammen, der sich einst über ihnen wölbte. Ihnen allen gehe es, wie es Agnes Miegel ihm gegenüber einmal ausgedrückt habe, um die Wahrheit. Man sah in Ostpreußen die Dinge, wie sie sind.

 

Zwei Gedichte von Johanna Wolff bildeten den Auftakt. „Der Adler" und „Der Kranich" aus Ernst Wiecherts „Wälder und Menschen" offenbarten das Erzählertalent und die Naturverbundenheit dieses Ostpreußen. Es folgte Hermann Sudermann mit Szenen aus dem Märchenspiel „Die drei Reiherfedern" und einer Erzählung aus den „Litauischen Geschichten". Der Leiter des ausgezeichnet lesenden Studenten-Studios, Hans Joachim Holz, wusste seinem Namensvetter Arno Holz gerecht zu werden, und zwar sowohl durch die Auswahl der Gedichte als auch durch die Art des Vortrags. Er sprach die schwierige, nur rhythmisch gebändigte Lyrik auswendig. Dabei fesselte vor allem das Traumbild aus dem „Phantasus", wo der stets in den bescheidensten Verhältnissen lebende Dichter sich in ein irdisches Paradies hineinträumt.

 

Im zweiten Teil las Erik von Loewis mit großem Einfühlungsvermögen und virtuos in der Sprache aus Werken von Willy Kramp, Fritz Kudnig, Agnes Miegel und zum Schluss eine Geschichte aus dem Buch „So zärtlich war Suleyken" des jungen Siegfried Lenz. Diese Geschichte (Der Leseteufel), die in einem masurischen Dorf spielt, ist erfüllt von der unerschütterlichen Ruhe und weisen Abgeklärtheit unserer Alten, bringt aber auch den Humor immer wieder zündend zur Geltung. Sowohl Erik von Loewis als auch das Studenten-Studio wurden mit herzlichem Beifall der Zuhörer bedacht, die sich — verzaubert durch die heimatlichen Dichtungen — wieder einmal für ein paar Stunden wie zu Hause gefühlt hatten.

 

Ostpreußenschau bis 10. Februar

Die Ostpreußenschau, die jetzt im Rahmen der „Grünen Woche" in Berlin gezeigt wird — wir haben über die Schau in der letzten Folge in der Berliner Beilage berichtet—, ist bis Sonntag, den 10. Februar, täglich von 9 bis 19 Uhr geöffnet; sie befindet sich im Erdgeschoss des Marshall-Hauses.

 

HAMBURG

Vorsitzender Landesgruppe Hamburg: Hans Kuntze, Hamburg-Billstedt, Schiffbeker Weg 168. Telefon 73 33 49; Geschäftsstelle: Hamburg 13, Parkallee 86. Telefon 45 25 41/42: Postscheckkonto Hamburg 96 05

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Um den Landsleuten einmal Gelegenheit zu geben einige frohe Stunden miteinander zu verleben, wird die Landesgruppe Hamburg in beiden Sälen der Elbschloß-Brauerei, Hamburg-Nienstedten am Sonnabend, dem 9. März, ab 19 Uhr ein Kappenfest veranstalten, zu dem alle Landsleute mit ihren Angehörigen und Gästen hiermit herzlich eingeladen werden. Für flotte Musik und gute Unterhaltung ist gesorgt. Gute Laune muss jeder mitbringen! Eintritt für Mitglieder im Vorverkauf 2 DM. Abendkasse 3,50 DM. Vorverkauf bei der Landesgruppe Hamburg 13, Parkallee 86 und bei allen Bezirksobleuten. Rückfahrmöglichkeit mit Sonderbussen bis Hamburg-Hauptbahnhof ist sichergestellt.

 

Bezirksgruppenversammlungen

Es wird gebeten, zu allen Bezirksgruppenversammlungen die Mitgliedsausweise mitzubringen.

 

Altona: Donnerstag, 7. Februar. 20 Uhr, im Hotel „Stadt Pinneberg". Altona, Königstraße 260, Fritz-Reuter-Abend.

 

Billstedt: Sonnabend, 9. Februar, 20 Uhr im Vereinslokal Könnper (vielleicht Schreibfehler Köppner?), Billstedter Hauptstraße 95, Kappenfest mit Verlosung. Unkostenbeitrag für Mitglieder 1 DM. Für gute Musik ist gesorgt. Freunde und Bekannte herzlich willkommen.

 

Elbgemeinden: Sonnabend, 9. Februar, 19.30 Uhr in der „Johannesburg" Blankenese, Elbchaussee Nr. 565. Filmvortrag „Jenseits des Eisernen Vorhanges". Anschließend geselliges Beisammensein. Gäste herzlich willkommen. — Ausgabe der verbilligten Teilnehmerkarten für unser am 9. März stattfindendes großes Kappenfest.

 

Fuhlsbüttel: Sonnabend, 9. Februar, 20 Uhr, Landhaus Fuhlsbüttel, Brombeerweg 1. Kappenfest mit Tanz. Kappen bitte mitbringen. Unkostenbeitrag 0,75 DM. Gäste willkommen.

 

Eimsbüttel: Sonnabend, 16. Februar, 19 30 Uhr. im Lokal „Heusshof“, Fruchtallee 136 a. Bunter Abend mit Vorträgen. Kappen bitte mitbringen. Gäste herzlich eingeladen. Unkostenbeitrag 0,50 DM.

 

Harburg-Wilhelmsburf: Sonnabend. 16. Februar, 19.30 Uhr, in der Gaststätte Wiedemann, Winsener Straße 21 (Ecke Reseberg), Heimatabend.

 

Bergedorf: Dienstag, 19. Februar, 20 Uhr, im Vereinslokal „Holsteinischer Hof“ lustiger Ostpreußenabend mit Inge Fossberg, Berlin.

 

Kreisgruppenversammlungen

Treuburg: Sonnabend, 9. Februar, ab 19 Uhr, in der Gaststätte Steenbuck, Hamburg 13, Beim Schlump 29. Kappenfest.

 

Gerdauen: Sonnabend, 16. Februar, 19.30 Uhr, im Lokal „Heusshof", Fruchtallee 136 a. Bunter Abend mit Vorträgen. Kappen bitte mitbringen. Gäste herzlich eingeladen. Unkostenbeitrag 0,50 DM.

 

Goldap: Sonnabend, 16. Februar, 20 Uhr, in der „Alsterhalle", An der Alster 83. Kappenfest. Gäste sind herzlich eingeladen.

 

Lyck: Sonntag, 24. Februar, ab 17 Uhr, in den Räumen „Gesellschaftshaus St. Georger Hof", am Hauptbahnhof, Kreuzweg 6. Kappen sind im Lokal zu haben. Um rege Beteiligung wird gebeten.

 

Unsere Jugend trifft sich

Altona: Jugendgruppe: Heimabend alle vierzehn Tage Mittwoch, 19.30 bis 21.30 Uhr, Jugendheim Altona, Bahrenfelder Straße 131, Hof. Nächstes Treffen am 20. Februar. — Kindergruppe: Heimabend jeden Donnerstag um 16 Uhr im Jugendheim Altona, Bahrenfelder Straße 131, Hof.

 

Barmbek: Jugendgruppe: Heimabend jeden Donnerstag von 18.30 bis 20.30 Uhr im Jugendheim, Wittenkamp, 17 a.

 

Eimsbüttel: Kindergruppe: Heimabend jeden Dienstag ab 16 Uhr im „Heim der offenen Tür", Hamburg 13, Bundesstraße 101.

 

Eppendorf: Jungen und Mädel zwischen acht und dreizehn Jahren jeden Mittwoch von 17 bis 18.30 Uhr im Gorch-Fock-Heim, Loogestraße 21 (U-Bahnhof Kellinghusenstraße). — Blockflötengruppe von 18.30 bis 19 Uhr. — Jungen und Mädel ab vierzehn Jahren von 19 bis 21 Uhr im gleichen Heim.

 

Elbgemeinden: Unsere Kinder und Jugendlichen schließen sich den Veranstaltungen in Altona an.

 

Fuhlsbüttel: Kindergruppe: Jeden Montag von 17.30 bis 19.30 Uhr in der Schule Ratsmühlendamm. — Sonntag, 24. Februar, 16 Uhr, Kinderfasching im Landhaus Fuhlsbüttel, Brombeerweg 1.

 

Harburg-Wilhelmsburg: Jugendgruppe: Nächstes Treffen wird noch bekanntgegeben. — Kindergruppe: Jeden Freitag von 16 bis 18 Uhr in der Schule Eißendorfer Straße 26.

 

Hamburg-Bergedorf. Auf der Jahreshauptversammlung, am 26 Januar, verabschiedete sich der bisherige 1. Vorsitzende. Hans Kuntze, der aus Bergedorf fortgezogen ist. Landsmann Kuntze nahm als Vorsitzender der Landesgruppe Hamburg Stellung zu den bedauerlichen Äußerungen des Ersten Bürgermeisters der Hansestadt Dr. Sieveking. Die Vorstandswahlen hatten folgendes Ergebnis: 1. Vorsitzender Rudolf Buchholz; 2. Vorsitzender Kerstan; Kassenwart Schauka. Landsmann Walter überreichte als Vertreter der Gruppe dem bisherigen 1. Vorsitzenden ein Abschiedsgeschenk und dankte ihm mit herzlichen Worten für seine selbstlose Arbeit und seinen persönlichen Einsatz.

 

SCHLESWI-HOLSTEIN

Vorsitzender der Landesgruppe Schleswig-Holstein: Fritz Schröter, Kiel, Holstenstraße 46 II.

 

Schleswig. Die Gruppe veranstaltete ihre Jahreshauptversammlung am 24. Januar in der Staatlichen Domschule. Die Aula war mit den Farben der Bundesrepublik und den Fahnen unserer Heimat geschmückt. In seiner Begrüßungsansprache gedachte der 1. Vorsitzende Friedrichs des Großen, an dessen Geburtstag die Versammlung stattfand, und der Eingliederung des Saargebiets in die Bundesrepublik, die nach den Worten des Bundeskanzlers uns die Hoffnung gibt, „dass auch im Osten Lösungen auf gleicher Grundlage möglich sind, die allen beteiligten Völkern zum Segen und zur Wohlfahrt gereichen werden". Um der Versammlung den rein geschäftlichen Charakter zu nehmen, wurden nach einigen Darbietungen in ostpreußischer Mundart zwei Filme vorgeführt: „Deutscher Bernstein" und „Die Iltiskoppel". Nach dem Geschäftsbericht, der mit der Totenehrung schloss, und dem Kassenbericht wurde dem Gesamtvorstand einstimmig die beantragte Entlastung erteilt. Die einstimmig vollzogene Wahl des neues Vorstandes hatte folgendes Ergebnis: 1. Vorsitzender Wlosskowski; 2. Vorsitzender Sozialgerichtsrat v. Sperber; 1. Schriftführerin Zahnärztin Lydia v. Rohr; 2. Schriftführer Kaufmann Rosenfeld; 1. Kassenführer Oberregierungsinspektor a. D. Melscheider oder Meischeider (unleserlich); 2. Kassenführer Stadtverwaltungsrat a. D. Broszukat; Kulturreferent Flüchtlingsbeauftragter Dannenberg. Es wurde beschlossen, den Monatsbeitrag von 50 Pfennig nicht zu erhöhen, dafür aber nach der im Bundestag verabschiedeten Rentenreform, den für einen großen Teil unserer Mitglieder auf 30 Pfennig herabgesetzten Beitrag auf 50 Pfennig zu erhöhen. Mit dem Ostpreußenlied schloss die Versammlung.

 

Lübeck. Mitgliederversammlung der Heimatkreise Königsberg-Stadt und Fischhausen am Dienstag, dem 5. Februar, um 20 Uhr, im Haus Deutscher Osten, Hüxtertor-Allee 2. Es wird, der von Landsmann Simpson zusammengestellte Tonfilm „Ostpreußen — Land unter dem Kreuz" vorgeführt werden. Landsleute der übrigen Heimatkreisgruppen sind als Gäste willkommen. — Hausfrauennachmittag mit Vorführung des gleichen Tonfilms am 19. Februar, 18 Uhr, im Haus Deutscher Osten. — Heimatabend mit Kappenfest für die Landsleute aus den Heimatkreisen Memel, Heydekrug und Pogegen am 23. Februar, 19.30 Uhr, im Haus Deutscher Osten.

 

NIEDERSACHSEN

Vorsitzender der Landesgruppe Niedersachsen: Arnold Woelke, Göttingen, Keplerstraße 26. Telefon 2 47 01; Geschäftsstelle: Hannover, Humboldtstraße 21/22 (Hofgebäude). Tel. 13 221.

 

Göttingen. Jahreshauptversammlung am 11. Februar, 19.30 Uhr, im „Deutschen Garten"; vorgesehen ist die Vorführung von zwei Heimatfilmen. — Zum Heimatabend am 27. Januar war der 1. Vorsitzende der Gruppe Osterholz-Scharmbeck, Johannes Herrmann, gekommen, um mit den Landsleuten Volkslieder aus der Heimat zu singen. Der ehemalige Bürgermeister von Ortelsburg, Armgardt, führte eigene Lichtbilder aus seiner Heimatstadt vor.

 

Hannover. Die Landsleute aus den Heimatkreisen Memel-Stadt und -Land, Heydekrug und Pogegen werden sich am Sonntag, dem 10. Februar, um 16 Uhr, bei Noltemeyer, Podbielskistraße, Ecke Sutelstraße, zur Jahreshauptversammlung mit Vorstandswahl, treffen. Um pünktliches und vollzähliges Erscheinen wird gebeten.

 

Hildesheim. Kappenfest am 10. Februar, 19 Uhr, im Berghölzchen, zusammen mit den Danzigern und einigen Gruppen aus der Nachbarschaft. — Am 5. März, 20 Uhr, in der „Alten Münze". Jahreshauptversammlung. — Die Lichtbildervorführung „Wiedersehen mit Ostpreußen" war so stark besucht, dass der Raum in der „Alten Münze" sich als zu klein erwies. Viele Landsleute traten der Gruppe bei. — Wie in den vergangenen Jahren sollen auch diesmal unseren Abiturienten in einer Feierstunde Alberten überreicht werden.

 

Goslar. Winterfest am Sonnabend, 16. Februar, 20 Uhr, im Hotel „Kaiserworth". — Auf der Jahreshauptversammlung gab der 1. Vorsitzende, Rhode, einen Überblick über die Arbeit des vergangenen Jahres und sprach zu der Situation der Vertriebenen in unserer Zeit. Der bisherige Vorstand wurde einstimmig wiedergewählt. Der Singkreis Ostpreußen aus Bad Harzburg bereicherte

den Abend durch musikalische Darbietungen, Volkstänze und ostpreußischen Humor.

 

Fallingbostel. Nächste Zusammenkunft am 16. Februar, 20 Uhr, im Bahnhofshotel. Eine Verlosung soll die Möglichkeit geben, wieder eine Paketaktion für die Landsleute, die noch in der Heimat leben, durchzuführen. Es wird gebeten, Sachspenden bis zum Donnerstag, dem 14. Februar, im Bahnhofshotel abzugeben. — Auf der Jahreshauptversammlung wurde der gesamte bisherige Vorstand wiedergewählt.

 

Emlichheim (Emsland). Am 20. Februar bei Bussmann, Vortrag von Hauptlehrer Zimmer. — Am 16. März im Kasino, Heimatabend mit einem Vortrag von Hauptlehrer Wurst über das Thema „Ostland, deutsches Ordensland". Anschließend Vorführung von drei Heimatfilmen. — Für April ist ein Vortrag mit Lichtbildern von Georg Hoffmann vorgesehen. — Die Mitgliederzahl der Ende August vergangenen Jahres gegründeten Gruppe ist ständig im Steigen.

 

BREMEN

Vorsitzender der Landesgruppe Bremen: Rechtsanwalt und Notar Dr. Prengel, Bremen, Sögestraße 46.

 

Bremerhaven. Für Pfingsten ist ein Treffen der Elbinger in ihrer Patenstadt Bremerhaven vorgesehen. - Auf der Jahreshauptversammlung an der auch der 1. Vorsitzende der Landesgruppe Dr. Prengel, teilnahm, sprach der 1. Vorsitzende Munk über die im vergangenen Jahre geleistete Arbeit und erwähnte unter anderem die Feier zum dreißigjährigen Bestehen der Gruppe am 13 Oktober. Die Vorstandswahlen hatten folgendes Ergebnis: der langjährige 1. Vorsitzende. Erich Munk wurde einstimmig wiedergewählt, ebenso der 2. Vorsitzende, Walter Bartusch. 1. Schatzmeister wurde Fritz Klein.

 

NORDRHEIN WESTFALEN

Vorsitzender der Landesgruppe Nordrhein-Westfalen: Erich Grimoni. (22a), Düsseldorf 10, Am Schein 14, Telefon 6 24 14 (schlecht lesbar).

 

Groß-Dortmund. Faschingsfeier am 16 Februar, 19.30 Uhr, im Hotel „Industrie". Für Unterhaltung und gute Musik ist gesorgt. Eintrittskarten im Vorverkauf für 1 DM bei H. J. Haase, Haydnstraße 68. An der Abendkasse erhöhte Preise. – Die Monatsversammlung im Februar fällt aus. – Nächste Versammlung am 26. März, 20 Uhr. – Jugendgruppen-Abende jeden Freitag, 19.30 bis 21.30 Uhr, im Fritz-Hensler-Haus, Raum 119. Jugendleiter: Horst Pietzarka, Sudermannstraße 25. Anmeldungen für die Jugendgruppe werden jederzeit entgegengenommen. - Auf der Jahreshauptversammlung am 29. Januar gab der 1. Vorsitzende, Dr. Rogalski, einen Bericht über die Arbeit im vergangenen Jahre. Die Vorstandswahl hatte folgendes Ergebnis: 1. Vorsitzender Dr. Rogalski; 2. Vorsitzender K. Wischnath; Kassierer F. Wohlgemut.

 

Bochum. Jahreshauptversammlung am Freitag, dem 15. Februar, 19.30 Uhr, im Industrie-Hotel, Herner Straße. Anträge zur Tagesordnung können bis zum Beginn der Versammlung gestellt werden. Musikalische Darbietungen der Familie Pharrherr und von Mitgliedern des Akkordeonorchesters Bochum-Werne sind vorgesehen. Ferner werden die Jugendgruppen sowie die Frauengruppe mitwirken. Anschließend Tanz. In Anbetracht der Tagesordnung wird um vollzähliges Erscheinen gebeten. – Am Freitag, dem 1. März, Kappenfest unter Mitwirkung der ostpreußischen Blaskapelle im Industrie-Hotel, Herner Straße.

 

Witten (Ruhr). Winterfest am Sonntag, 17. Februar, 17 Uhr, im Josefsaal. Die Laienspielgruppe und der Chor werden die Mitglieder durch ein Lustspiel, Gesang und andere Darbietungen erfreuen. Mitglieder und Freunde sind herzlich eingeladen. – Auf der Jahreshauptversammlung wurde der Gründer der Gruppe, Landsmann Purwin, in Würdigung seiner Verdienste zum Ehrenvorsitzenden ernannt. Der 1. Vorsitzende Marquardt, berichtete über die Arbeit im vergangenen Jahre. Der neue Vorstand setzt sich wie folgt zusammen: 1. Vorsitzender Paul Marquardt. 2. Vorsitzender und Kulturwart Landsmann Dauter. 1. Kassierer Landsmann Borgmann. Sozialbetreuerin Frau Fischer.

 

Essen. Memelkreise. Treffen für die Landleute aus den Heimatkreisen Memel, Heydekrug und Pogegen am Sonntag, dem 10. Februar, 16 Uhr, in der Dechenschenke, Dechenstraße, Haltestelle Helenenstr. Vorgesehen ist ein Vortrag mit Farblichtbildern „Die Kurische Nehrung im Zauber der Farben und im Spiegel der Dichtung". Anschließend geselliges Beisammensein und Tanz.

 

Essen-West und Essen-Borbeck. Monatsversammlung mit Farblichtbildervortrag und geselligem Beisammensein am Sonntag, dem 10 Februar, 17 Uhr, in der Dechenschenke, Dechenstraße.

 

Wuppertal. Die Kreisgruppe hat vom Ordnungsamt die Genehmigung erhalten, im Februar eine Paketsammlung für Landsleute in der sowjetisch besetzten Zone durchzuführen. Alle Landsleute werden gebeten, Spenden hierfür auf das Konto Nr. 7787, Stadtsparkasse Elberfeld, Schloßbleiche, einzuzahlen. Auch der kleinste Betrag ist willkommen. In letzter Zeit stand die Ungarnhilfe im Vordergrund; diese Sammlung soll nun unseren Brüdern und Schwestern in der sowjetisch besetzten Zone zugutekommen. — Am 23. Februar, 20 Uhr, wird in der Stadthalle in Elberfeld ein Bunter Abend stattfinden, dessen Reinertrag ebenfalls der Spendenaktion zukommen soll. Mitwirkende: Hans Scherwath, die bekannten Wuppertaler Spottberichter. Solisten des Opernhauses und die Kapelle S. und B unter der Stabführung von Herbert Lippold. Zum Abschluss des Abends Einzug des Prinzen Karneval und Gefolge und Tanz der Funkmariechen. Eintrittspreise im Vorverkauf 1,-- DM und 2-- DM, an der Abendkasse 1,50 DM und 2,50 DM. Karten sind zu haben bei: Lederhandlung Zielinski, Vohwinkel, Schwebebahnbogen: Geschäftsstelle Elberfeld, Alexanderstraße 18, Zimmer 49 und bei Walter Stark, Barmen, Sonntagstraße 31 (nach 18 Uhr).

 

Alsdorf. Unter dem Leitwort „Lache on Griene ön eenem Sack" wird der Heimatabend am Sonntag, dem 17. Februar, um 18 Uhr, im Saale Plum stehen. Die Bezirksspielschar hat ein zweistündiges Programm vorbereitet. Eine Aufführung des ostpreußischen Lustspiels „Das blaue Wunder" von Ruth Geede, ein weiteres fröhliches Kurzspiel und ostpreußischer Frohsinn in vielfältiger Form sind vorgesehen. Die Kapelle der Siebenbürger Sachsen wird zum Tanz aufspielen. Eintrittspreis DM 1,--

 

Warendorf. Am Mittwoch, dem 13. Februar, 15 Uhr, wird sich die Frauengruppe anlässlich ihres dreijährigen Bestehens zum gemeinsamen Kaffeetrinken bei Porten-Leve, Freckenhorster Straße, treffen.

 

Greven. Faschings- und Kostümball, am 9. Februar, im Saalbau Winninghof. — Auf dem letzten Heimatabend teilte der 1. Vorsitzende, Ernst Tragmann, Landsmann A. Domnik seine Ernennung zum Ehrenvorsitzenden mit und überreichte ihm ein Heimatbuch als Geschenk der Gruppe. Der Vorsitzende der sudetendeutschen Gruppe, Schöps, sprach über das gemeinsame Schicksal aller Heimatvertriebenen. Mehrere Landsleute erfreuten die Anwesenden durch musikalische Beiträge.

 

HESSEN

Vorsitzender der Landesgruppe Hessen: Konrad Opitz, Gießen, Grünberger Straße 144.

 

Wetzlar. Auf der Jahreshauptversammlung wurde Landsmann Georg Moeller zum 1. Vorsitzenden der Kreisgruppe und der örtlichen Gruppe gewählt. Es wird darum gebeten, den gesamten Schriftverkehr ab sofort an folgende Anschrift zu richten: Georg Moeller, Wetzlar, Lauer Straße 13. - Die Zusammenkünfte der Gruppe werden ab 1. März, wie bisher, an jedem ersten Donnerstag im Monat stattfinden.

 

BADEN-WÜRTTEMBERG

Vorsitzender der Landesgruppe Baden-Württemberg: Hans Krzywinski, Stuttgart-W., Hasenbergstraße 43. Zweiter Vorsitzender: Regierungsrat de la Chaux, Reutlingen, Karlstraße Nr. 19.

 

Heidelberg. Auf dem letzten Heimatabend führte Dr. Ulbricht Farbfilme vor, die er während seines dreijährigen Aufenthaltes in Indonesien aufgenommen hatte. Die 1. Vorsitzende, Frau von der Groeben, verlas dann Berichte von Landsleuten, die unsere Heimat in ihrem jetzigen Zustand gesehen haben.

 

Tuttlingen. Vorschau auf die nächsten Veranstaltungen: 16. Februar, Unterhaltungs- und Tanzabend im Kaiserhof. – 5. Mai, Sonntagsfahrt nach Basel. – Bei genügender Beteiligung vom 15. Bis 17. Juni, eine Fahrt ins Saargebiet. – Der Jugendgruppe wird voraussichtlich in der warmen Jahreszeit ein Wochenendaufenthalt in einem Landheim ermöglicht werden. – Auf der Jahreshauptversammlung gab der 1. Vorsitzende, Dr. Schienemann, einen Bericht über die Tätigkeit der Gruppe in den letzten anderthalb Jahren. Neben den Monatstreffen, die jeweils einen wertvollen kulturellen Beitrag enthielten, hat die Gruppe in diesem Zeitraum zwölf öffentliche Veranstaltungen, zum Teil in Verbindung mit anderen Organisationen, mit einer Besucherzahl von über dreitausend Personen durchgeführt. Die Einheimischen waren dabei zu einem Viertel vertreten. Mehrere Ausflüge verschafften neue Eindrücke. Die Vorstandswahlen hatten folgendes Ergenis: 1. Vorsitzender Dr. Werner Schienemann; 2. Vorsitzender an Stelle des aus beruflichen Gründen ausscheidenden Landsmannes Bartsch, Leo Haftka; Kassenwart Arno Wischnek; Jugendwart Otto Durrei.

 

Eilwangen/Jagst. Der Ostdeutsche Heimatbund, der die Gruppen der Ost- und Westpreußen, Schlesier, Pommern und Danziger umfasst, hielt am 19. Januar seine sechste Jahreshauptversammlung über die allgemeine politische Lage und sprach über die heimatpolitische Aufgabe der landsmannschaftlichen Gruppen. Danach berichtete er über die Arbeit des vergangenen Jahres. Es wurden insgesamt zehn Veranstaltungen und Versammlungen durchgeführt und zu acht Delegiertentagungen Vertreter entsandt. Der Bund hat sich mit Erfolg bei der Sammlung für die Kinderhilfe und für den Bund für Kriegsgräberfürsorge beteiligt. In einigen Fällen konnte Mitgliedern soziale Hilfe gewährt werden. Durch die Frauengruppe wurden vielfältige Aufgaben mit großem Erfolg wahrgenommen. Mit großer Stimmenmehrheit wurden gewählt: 1. Vorsitzender Arno Rehfeld; 2. Vorsitzender und Kulturreferent Martin Körner; Kassenverwalter Faber.

 

Seite 7   Wir gratulieren …

zum 91. Geburtstag

am 4. Februar 1957,  Frau Amalie Scharwies, aus Liebenfelde, Kreis Labiau, jetzt bei ihrem jüngsten Sohn in Wolterdingen bei Soltau (Hannover).

 

zum 90. Geburtstag

am 14. Februar 1957, Tischlermeister Franz Kriwitzki, aus Stallupönen, Trakehner Straße, am Friedhof, jetzt in Bentheim, Schloßstraße 1, Altersheim.

 

zum 88. Geburtstag

am 10. Februar 1957, Altsitzer Wilhelm Hill aus Arnstein, Kreis Heiligenbeil, jetzt bei seinem Sohn Otto in Damendorf, Kreis Eckernförde.

 

am 15. Februar 1957, Landsmann Gustav Krause, aus Mühlhausen, Kreis Pr.-Eylau, zuletzt in Palmburg bei Königsberg. Er wohnt heute in Hannover, Berkhof 21.

 

zum 87. Geburtstag

am 11. Februar 1957, Frau Therese Komm, geb. Anderweit, aus Tapiau, Kochstraße 10, jetzt in Mettmann, Uhlandweg 16.

 

am 15. Februar 1957, Witwe Auguste Böttcher, geb. Friese, aus Mohrungen, Töpferstraße, jetzt bei ihren Kindern in Lauenburg (Elbe), Danziger Straße 10.

 

zum 86. Geburtstag

am 30. Januar 1957, Frau Emilie Windt, aus Friedrichsberg, Kreis Angerapp, jetzt bei ihrem Sohn Paul in Norddöllen, Kreis Vechta (Oldenburg).

 

am 12. Februar 1957, Landwirtschaftsrat i. R. Johannes Kantelberg, aus Königsberg. Er war hier bei der Landwirtschaftskammer (Herdbuchgesellschaft) tätig, nachdem er vorher bis zu seiner Pensionierung Leiter des Tierzuchtamtes in Stralsund war. Sein Geburtsort ist Schlakallen. Anschrift: Preetz, Holstein, Kührener Straße 40.

 

zum 85. Geburtstag

am 5. Februar 1957, Frau Elise Willan, geb. Klötzing, aus Puppen, Kreis Ortelsburg, jetzt bei ihrer Tochter in Hellern, Kreis Osnabrück, Am Lünsebrink 20.

 

am 10. Februar 1957, Landsmann Hermann Kannakowski aus Königsberg-Lauth, jetzt bei seiner Tochter Marie Strötzel in Bad Hersfeld, Wilhelmstraße 7.

 

am 11. Februar 1957, Landsmann Max Zmodzin, aus Tapiau, jetzt in Flensburg, Adolf-Menzel-Weg 26.

 

am 12. Februar 1957, Frau Wilhelmine Grahl, aus Königsberg, jetzt in Flensburg Rote Straße 24.

 

am 14. Februar 1957, Landsmann Julius Gortzitza, aus Osterode, Ludendorffstraße 10, jetzt bei seiner Tochter Elisabeth Stenke in Gr-Hesepe, Justizlager 500.

 

am 16. Februar 1957, Frau Auguste Launert, geb. Statkus, aus Seckenburg, jetzt in Berlin-Charlottenburg, Dahlmannstraße 5.

 

zum 84. Geburtstag

am 29. Januar 1957, Landsmann Wilhelm Bajorat, aus Ostwalde, Kreis Tilsit-Ragnit, jetzt in Gelsenkirchen, Bergkamp 21, bei Ludwig Bajorat.

 

am 12. Februar 1957, Landsmann Otto Hulpke, ehemals Gut Tautischken, Post Schustern, Kreis Pogegen. Er wohnt jetzt in Neumünster, Ahornweg 37 b.

 

am 14. Februar 1957, Landsmann Wilhelm Böje, jetzt in Apenrade, Dänemark. Die landsmannschaftliche Gruppe Flensburg gratuliert herzlich.

 

zum 83. Geburtstag

am 5. Februar 1957, Großkaufmann Max Klimmey, aus Königsberg, jetzt in Hohegeiß (Harz), Bohlweg 3. Seine Ehefrau verstarb auf der Flucht, seine beiden Sohne sind im Zweiten Weltkrieg gefallen.

 

am 5. Februar 1957, Landsmann Johann Smolinski, aus Gorlau, Kreis Lyck, jetzt bei seinem Schwiegersohn, Hauptlehrer O. Hoppe, in Cappel, Kreis Wesermünde.

 

zum 82. Geburtstag

am 1. Februar 1957, Frau Marie Scheffel, aus Königsberg, jetzt in Flensburg, Kloster zum Hl. Geist.

 

am 12. Februar 1957, Eisenbahnbeamter i. R. Friedrich Rozowski, aus Pr.-Holland, Kochstraße 12, jetzt in Soltau (Hannover), Visselhöveder Straße 24.

 

am 14. Februar 1957, Bauer Herrmann Schmuck, aus Groß-Hasselberg, Kreis Heiligenbeil, jetzt mit seiner Ehefrau bei seiner verheirateten Tochter in Gelting, Kreis Flensburg.

 

am 14. Februar 1957, Frau Auguste Held, geb. Schwarz, aus Pillau, Lustiges Flick 13, jetzt in Horn 37, Kreis Simmern (Rheinland-Pfalz).

 

zum 81. Geburtstag

am 10. Februar 1957, Frau Maria Graf, aus Krickhausen bei Wormditt, jetzt in Flensburg, Blücherlg. 7.

 

am 11. Februar 1957, Landsmann Karl Biller, aus Königsberg, Schrebergarten, Schönfließer Allee, jetzt bei seiner Tochter, Witwe Anna Tromp, in Böddenstedt, Kreis Uelzen.

 

am 12. Februar 1957, Frau Maria Hallmann, geb. Schlesiger, aus Niederhof und Bischofstein, Kreis Rößel, jetzt in Beuel (Rheinland), Herz-Jesu-Kloster.

 

zum 80. Geburtstag

am 2. Februar 1957, Postsekretär i. R. Otto Teichert, aus Königsberg, jetzt mit seiner Ehefrau bei seiner ältesten Tochter, Hildegard Obersberger in Tuttenheim (Mosel), Siedlung.

 

am 7. Februar 1957, Frau Elise Krafft, geb. Lenk, Witwe des Schulrates und ehemaligen Direktors der Provinzialtaubstummenanstalt, aus Königsberg, Scherrersstraße 7, jetzt in Kaiserslautern, Friedrich-Karl-Straße 27.

 

am 8. Februar 1957, Witwe Auguste Dannies, aus Gurnen, Kreis Goldap, jetzt bei ihrer ältesten Tochter, Gertrud Grapentin in Bochum-Gerthe, Bauklohstr. Nr. 16.

 

am 10. Februar 1957, Steuersekretär i. R. Wilhelm Wollschläger, aus Osterode, Märckerstraße 17, jetzt in Gütersloh, Westfalen, Kökerstraße 23.

 

am 10. Februar 1957, Frau Henriette Czernie, geb. Kloss, aus Macharren, Kreis Sensburg, jetzt mit ihrem Ehemann, Landwirt Friedrich Czernie, bei ihrer Tochter, Frau Orth, in Opladen (Rheinland), Quettinger Str. Nr. 181.

 

am 12. Februar 1957, Schmiedemeister und Landwirt Hermann Weiß, aus Wiese, Kreis Mohrungen, jetzt in der sowjetisch besetzten Zone. Er ist durch Fräulein Ida Weiß, ehemals Gr.-Hermenau, Kreis Mohrungen, jetzt in Hitdorf (Rhein), Rheinstraße 130, zu erreichen.

 

am 12. Februar 1957, Frau Minna Gronwald, geb Schimmelpfennig, aus Königsberg, Rippenstraße 25, jetzt in Gittelde am Harz, Kreis Gandersheim.

 

am 12. Februar 1957, Landwirt Fritz Kranke aus Neukuhren, jetzt in Grünendeich (Elbe), Kreis Stade.

 

am 13. Februar 1957, Frau Johanne Thiel, geb. Albrecht, aus Königsberg, jetzt bei ihren Kindern in Hamburg-Harburg, Tilemannhöh 6 b II.

 

am 13. Februar 1957, Telegrapheninspektor Richard Kühn vom Telegraphenamt Königsberg, jetzt in Berlin-Charlottenburg, Bayernallee 14 I. Seine Kinder Charlotte und Heinrich leben in München.

 

am 13. Februar 1957, Frau Emilie Schlecht, geb. Hasenbein, aus Lindengarten, Kreis Tilsit-Ragnit, jetzt in Neukirchen, Kreis Moers, Mentorstraße 11.

 

am 13. Februar 1957, Frau Lina Zippel, geb. Neumann, aus Grimmen, Kreis Angerburg, jetzt in Solingen, Kasinostraße 72.

 

am 15. Februar 1957, Landsmann Hermann Dehner, aus Königsberg, Altroßgärter Predigerstraße 2 d, jetzt bei seiner Tochter, Else Busse in Elmshorn, Holzweg Nr. 20.

 

am 16. Februar 1957, Witwe Luise Saborowski, geb. Brodowski, aus Lengendorf, Kreis Lyck, jetzt in Augsburg, Neues Kautzengäßchen 3.

 

am 16. Februar 1957, Landsmann Ferdinand Keilonat, ehemals Landratsamt Darkehmen, jetzt in der sowjetisch besetzten Zone. Er ist durch Kreisbetreuer Br. Hein, Berlin NW 21, Putlitzstraße 15, zu erreichen.

 

am 16. Februar 1957, Witwe Elisabeth Hollstein, geb. Peters, aus Nordenburg, jetzt bei ihrer jüngsten Tochter, Annchen Thiem in Bielefeld, Detmolder Str. Nr. 97.

 

zum 75. Geburtstag

(ohne Datum) Rangiermeisterwitwe Franziska Elbing aus Allenstein, Herrenstraße 22 a, jetzt in Itzehoe, Holstein, Hindenburgstraße 22, Katholisches Altersheim.

 

am 27. Januar 1957, Frau Maria Strauß, geb. Evert, aus Pülz, Kreis Rastenburg, jetzt in Kupfermühle, Kreis Flensburg.

 

am 4. Februar 1957, Frau Maria Petereit, geb. Willunat, aus Bönick, Kreis Schloßberg, jetzt in Haselünne, Kreis Meppen, Osterstraße 40.

 

am 14. Februar 1957, Frau Elise Minuth, geb. Beckmann, aus Königsberg, Vorderroßgarten 57, jetzt bei Familie Heinrich Runte in Duisburg, Pappenstraße 3. Von ihrem Ehemann, der als Volkssturmmann zurückbleiben musste, fehlt bis heute jede Nachricht.

 

am 14. Februar 1957, Frau Wilhelmine Gusek, aus Dippelsee, jetzt in Hamburg-Rahlstedt, Am Friedhof 58.

 

am 14. Februar 1957, Frau Henny Bardt, geb. Lüthens, aus Königsberg, jetzt in Ahrensburg, Holstein, Immanuel-Kant-Str. 8, bei ihrem Schwiegersohn Willy Passenheim.

 

am 15. Februar 1957, Frau Hulda Jordan, geb. Fischer, aus Heiligenbeil, Rosenberger Straße, jetzt in Laßrönne bei Winsen (Luhe), Deichstraße 5.

 

Reichsbankrat a. D. Walther Taube 85 Jahre alt

Am 6. Februar 1957 beging Reichsbankrat a. D. Walther Taube, jetzt Hamburg, Chateauneufstraße 21 b, seinen 85. Geburtstag.

 

Als er achtzig Jahre alt wurde und wir ausführlich von seinem Wirken für unsere Heimat sprachen, da sagten wir, die körperliche und geistige Frische und Regsamkeit lassen hoffen, dass er noch so manches Mal die jährlichen Zusammenkünfte der Memelländer in Hamburg wird besuchen können. Wer Landsmann Walther Taube jetzt sieht und spricht, wird feststellen können, dass dieser Wunsch in Erfüllung gegangen ist; er steht in der Arbeit für unsere Heimat mit einem Eifer, der vielen Jüngeren als Vorbild dienen kann. Seine Verdienste um unsere Heimat, um Memel und das Memelgebiet, brauchen hier im Einzelnen nicht noch dargelegt zu werden, wir haben sie des Öfteren gewürdigt. Aber es sei doch an seinem 85. Geburtstag in Erinnerung gerufen, dass er Jahrzehnte hindurch in Hamburg außerordentlich wirkungsvoll für seine Heimat gearbeitet hat. Aus dem Ertrag, der von ihm durchgeführten Veranstaltungen wurden namhafte Beträge an das Stadttheater in Memel abgeführt; er war es auch, der die Ausdehnung des Seedienstes Ostpreußen bis nach Travemünde durchsetzte. Seine stille und selbstlose Arbeit für die Heimat war vorbildlich.

 

Möge Landsmann Taube, das ist der Wunsch seiner vielen Freunde, seinen Lebensabend in Gesundheit verleben und mögen ihm auch weiterhin die geistige Spannkraft und das Interesse an allen heimatlichen Fragen unvermindert erhalten bleiben.

 

Diamantene Hochzeit

Landsmann Johann Talaska und seine Ehefrau Annastasia Talaska, geb. Gierschewski, aus Königsberg, Sackheim 3, jetzt in Meppen, Marienheim, feiern am 15. Februar 1957, ihre Diamantene Hochzeit.

 

Goldene Hochzeiten

Verwaltungs-Oberinspektor i. R. Otto Belling und Frau Johanna Belling, geb. Bludau, aus Allenstein, feiern am 6. Februar 1957, ihre Goldene Hochzeit. Das Ehepaar wohnt jetzt in Ennigerloh, Kreis Beckum, Westfalen, Luisenstraße 9.

 

Ihre Goldene Hochzeit feiern die Eheleute Franz Gellert und Frau Gertrud Gellert, geb. Rhode, aus Kolberg, Kösliner Chaussee 58, jetzt in (23) Nordhorn, Schlieperstraße 7.

 

Am 11. Februar 1957, feiern die Eheleute Anton Moritz und Juliane Moritz, aus Allenstein, Turnhalle, jetzt in Waldstetten, Kreis Schwäbisch Gmünd, Kolpingsiedlung, ihre Goldene Hochzeit. Die sieben Töchter und zwei Söhne des Jubelpaares leben in der Nähe ihrer Eltern.

 

Die Eheleute Christoph Daugsch und Frau Maria Daugsch, geb. Kerwel, zuletzt in Königgrätz, Kreis Labiau, feiern am 15. Februar 1957, ihre Goldene Hochzeit. Heutige Anschrift: Neuenhuntorf, Gemeinde Berne i. O., über Delmenhorst.

 

Am 19. Februar 1957, feiern die Eheleute Otto Günther und Frau Lina Günther, geb. Ruck, aus Wehlau, jetzt in Steinkirchen 36, Kreis Stade, ihre Goldene Hochzeit.

 

Jubiläen

Landsmann Wilhelm Brodzig, ehemals Hilfswerkmeister bei dem Marineausrüstungs- und Reparaturbetrieb Pillau, jetzt bei der Bundesbahn Hamm, Westfalen, begeht am 9. Februar 1957, sein vierzigjähriges Dienstjubiläum. Anschrift: Hamm, Westfalen, Memeler Straße 21.

 

Ehrung

Landsmann Andreas Tietz, aus Bischofsburg, jetzt Postbeamter in Herten-Scherlebach, Langenbochumer Straße 37 c, rettete unter eigener Lebensgefahr ein kleines Mädchen, das auf einem zugefrorenen Teich eingebrochen war. Das Wasser war an der Einbruchsstelle über zwei Meter tief. Landsmann Tietz wurden für seine mutige Tat viele Ehrungen zuteil.

 

Prüfungen

Walter Mikoleit, zweiter Sohn des Oberzollsekretärs Emil Mikoleit, aus Ortelsburg und Tolkemit, Kreis Elbing, jetzt in Dortmund, Markgrafenstraße Nr. 33, hat vor dem Justizprüfungsausschuss in Hamm, Westfalen, sein erstes juristisches Staatsexamen bestanden.

 

Dr. rer. hat. Leonore Kuhn, Tochter des vermissten Studienrats Anton Kuhn, aus Lyck, hat in Tübingen ihr zweites Staatsexamen für das höhere Lehramt bestanden. Jetzige Anschrift: Rollenburg (schlecht lesbar) (Neckar), Neckarhalde 54.

 

Helmut Grabowski, Sohn des Landwirts Hermann Grabowski, aus Weißenburg, Kreis Sensburg, jetzt in Hamburg 43, Elsässer Straße 47 III, hat an der Chemietechnischen Schule die Prüfung als Chemietechniker bestanden.

 

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Seite 8   Familienanzeigen

Hans-Erich, geboren am 28.01.1957. Die Geburt eines Sohnes zeigen in dankbarer Freude an: Irma Giese, geborene Reuter und Joachim Giese, Gerichtsreferendar. Goldap. Zurzeit Marburg (Lahn), Taubenweg 3

 

Elke, geboren am 28.01.1957. Die Geburt ihres ersten Kindes zeigen dankbar an: Irmgard Reimann, geborene Okrußeit und Heinz Reimann. Ragnit, Kreis Tilsit und Köslin, Pommern. Jetzt Düsseldorf-Holth., Meyerhofstraße 5.

 

Die Verlobung meiner Tochter, Ursula mit Herrn Hans-Peter Bestvater, gebe ich bekannt. Elsa Manleitner, geb. Paulat. 9. Februar 1957

 

Verlobte. Ursula Manleitner, Kreitz/Neuß, Jülicher Straße 18. Hans-Peter Bestvater, Holzheim, Neuß, Heyeweg 2. 9. Februar 1957

 

Als Verlobte grüßen: Angelia Hübner, Ronnenberg, bei Hannover, früher Protken, Ostpreußen und Klaus Schellhase, Braunschweig, Liebigstraße 4.I. Januar 1957

 

Wir haben uns über die Glückwünsche und Geschenke zu unserer Vermählung sehr gefreut und sagen auch im Namen unserer Eltern herzlichen Dank. Gerhard Fabritz und Frau Ingeborg Fabritz, geb. Rehwald. Paulswalde. Kr. Angerburg, Ostpreußen, jetzt Bebra, Hessen, Pfarrstraße 2

 

Ihre Vermählung beehren sich anzuzeigen: Rudolf Gieseke, Saalsdorf Nr. 11 über Helmstedt und Frau Dora Gieseke, geb. Wach, Taplacken, Kreis Samland, jetzt Saalsdorf Nr. 26. Im Februar 1957

 

Wir heirateten am 2. Februar 1957. Rita Graz, Bremen, früher Osterode, Ostpreußen und Kurt Hose, Pfarrer, Ober-Roden, Hessen, Ev. Pfarrhaus.

 

Ihre Vermählung geben bekannt: Dipl.-Ing. Günter Uhmann, Meine, Kreis Gifhorn, früher Lindenwiese, Kreis Angerapp, Ostpreußen und Edelgard Uhmann, geb. Lubba, Braunschweig.

 

Als Vermählte grüßen, Manfred David und Christel David, geborene Endruschat, Dayton, USA, früher Schmalleningken, Ostpreußen. Januar 1957.

 

Als Vermählte grüßen: Walter Löffel, Schweiz und Hildegard Löffel, geborene Endruschat, Triberg Schw., früher Schmalleningken, Ostpreußen. Januar 1957

 

Am 8. Februar 1957 feiern unsere lieben Eltern, Josef Wunderlich Rosalie Wunderlich, verw. Marquardt, geb. Radig, ihre Silberhochzeit. Die herzlichsten Glückwünsche von Kindern und Enkeln. Braunsberg, Tannenbergstraße 16, jetzt Neckarsulm, Kr. Heilbronn, Engelgasse 16

 

Am 12. Februar 1957 feiern wir unsere Silberhochzeit und grüßen unsere Verwandten u. Bekannten aus der Heimat. Richard Damerau und Frau Anni Damerau, geb. Faust. Ostseebad Cranz, Cropiens und Königsberg Pr., jetzt Bad Salzuflen, Gröchteweg 52

 

Am 8. Februar 1957 begehen unsere lieben Eltern, Gastwirt Bruno Lehmann und Frau Lucia Lehmann, geb. Schmidt, aus Königsberg Pr. ,Rippenstraße 34, das Fest der Goldenen Hochzeit.

Die Kinder: Irmgard Schmidt, geb. Lehmann. Ursula Ross geb. Lehmann. Jetzt Ronnenberg, (Hann.) Ihmer Tor 4

 

Unsere liebe gute Mutter, Schwiegermutter und Großmutter, Maria Klan, früher Osterode, Ostpreußen, jetzt Lindau (Bodensee), Paradiesplatz 1, feiert am 10. Februar 1957 in körperlicher und geistiger Frische ihren 75. Geburtstag. Hierzu gratulieren von Herzen und wünschen weiteres Wohlergehen, ihre dankbaren Kinder und Enkelkinder

 

Am 16. Februar 1957 feiert unsere liebe Mutter, Schwiegermutter und Omi, Auguste Launert, geb. Statkus, früher Seckenburg, Ostpreußen. Jetzt Berlin-Charlottenburg, Dahlmannstraße 5, ihren 85. Geburtstag. Es gratulieren herzlichst und wünschen weiterhin Gottes Segen, ihre dankbaren Kinder und Enkelkinder

 

Am 2. Februar 1957, feierte unsere liebe Mutter, Großmutter und Schwiegermutter, Marie Bogdahn, früher Landsberg, Ostpreußen, Bahnhofstraße 229, ihren 60. Geburtstag. Es gratulieren herzlichst, ihre Kinder und Enkelkinder. Jetzt Grasdorf 191, Post Neuenhaus, Grafschaft Bentheim

 

Nach zwölf langen Jahren feiern wir endlich, den 79 Geburtstag unseres lieben Vaters und Großvaters, Karl Czygan, aus Groß-Stürlack, am 12. Februar 1957 in Deutschland. Viel Glück und ein langes Leben wünschen herzlich, Deine Kinder und Enkelkinder

 

Allen lieben Verwandten und Bekannten aus der Heimat danken wir herzlich für die vielen Glückwünsche zu unseren Geburtstagen: August Jestremski und Frau. Früher Finsterdamerau, Kreis Ortelsburg, jetzt Laumühlen, Post Hechthausen

 

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Seite 9   Mit der Schneeschleuder über die Bahn. Ostpreußischer Eisenbahner im Winter – Dienst bei Frost und Schnee. Von Oberreichsbahnrat i. R. Ernst Schmidt.

Foto: Eine Schneeschleudermaschine ist von einer Räumungsfahrt im Bezirk des Eisenbahnbetriebsamtes Goldap zurückgekehrt und wird für eine neue Fahrt vorbereitet.

 

2 Fotos: Wie in dem Bericht geschildert wird, behinderten hohe Schneeverwehungen im Winter 1928/1929 den Zugverkehr. Links Meterhoch war der Schnee auf dem Bahnhof Groß-Konopken an der Strecke Lötzen - Arys aufgestaut. Rechts: In anstrengender Arbeit wird die zweigleisige Strecke Allenstein—Korschen frei geschaufelt.

 

Wenn ein Eisenbahner von Westdeutschland nach Ostpreußen kam, fielen ihm die in großem Umfange an den Bahnstrecken vorhandenen Schneeschutzdämme, die Hürden aus Beton und Holz, und besonders die lebenden Hecken auf, die zugleich dem Vogelschutz dienten. Alle diese Schutzvorrichtungen waren nach wohlüberlegtem Plan auf Grund von Erfahrungen aufgestellt worden, und sie erfüllten im Allgemeinen auch ihren Zweck.

 

In sehr schneereichen Wintern reichten diese örtlichen Anlagen jedoch bei weitem nicht aus. So war es auch 1888, und seit jenem Winter wurden Schneepflüge verwandt, die an der Pufferbohle der Lokomotiven befestigt waren und während der Schneeperiode dort auch blieben. Noch in dem harten Winter 1928/1929 konnte man derart ausgerüstete Lokomotiven auf der Strecke Fischhausen - Palmnicken sehen. Diese ursprünglich als Anschlussbahn für die Bernsteinwerke in einfachster Form trassierte Strecke verlief in der Nähe der Ostsee. Sie hatte Einschnitte von geringer Tiefe bei flachem Vorgelände. Bei Seewind geriet die Schneemasse mit großer Geschwindigkeit in Bewegung, und die Strecke war in kürzester Zeit verweht.

 

Später wurden diese Schneepflüge an alten Lokomotiven angebaut und von besonderen Lokomotiven geschoben. Sie konnten die Strecke bei anderthalb bis zwei Meter Schneehöhe einwandfrei räumen und brauchten nicht ständig mitgeführt zu werden.

 

Schneeschleudern hielten die Strecken frei

Diese Vorrichtungen hatten den Nachteil, dass sie den Schnee nur zu Seite schoben und ihn nicht aus dem Einschnitt hinaus beförderten. Bei mehrtägigen, starken Schneefällen blieb schließlich kein Platz mehr für die Ablagerung des ausgepflügten Schnees. Unter Einsatz vieler Menschen musste der Schnee entweder auf Arbeitszüge verladen oder auf das anliegende Gelände geschaufelt werden, wo er häufig noch zum Bau von Schneewällen verwandt wurde. Trotz des Einsatzes aller erreichbaren Kräfte und sogar des Militärs musste dann der Verkehr auf vielen Strecken für mehrere Tage eingestellt werden.

 

Über verschiedene Versuche, den Schnee durch Maschinen zu beseitigen, gelang es schließlich, Schneeschleudern zu konstruieren, die viel wirksamer waren als die Schneepflüge. Sie konnten den Schnee bis drei Meter Höhe in harten Wintern — wie im Jahre 1928/1929 — sogar bis auf fünf Meter erfassen und ihn bis zwanzig Meter weit seitlich herauswerfen.

 

Im Jahre 1922 lieferte die Firma Henschel-Kassel für die Reichsbahndirektion Königsberg Schneeschleudern. Da das vordere Schaufelrad sich sehr schnell drehen musste, wurde diese Leistung nur dadurch ermöglicht, dass der im Dampfkessel der Schleuder erzeugte Dampf nur zum Betrieb der Maschine, die 550-550 Umdrehungen in der Minute machte, verwendet wurde. Die Schleudermaschine wurde von einer besonderen Lokomotive gedrückt. Die Bedienung erfolgte von einem an der Spitze befindlichen Stand aus, von dem die Strecke und die Signale gut zu beobachten waren. Man rechnete bei drei Meter Schneehöhe eine Räumgeschwindigkeit von sechs bis sieben Kilometer in der Stunde. Bei der Annäherung an Gebäude und beim Passieren von Bahnhöfen musste aufgepasst werden, dass der Schnee nicht in die Fensterscheiben flog; das Glas zerbrach unweigerlich. Daran werden sich unsere ostpreußischen Eisenbahner, die an Strecken wohnten, wo die Schneeschleudern öfter arbeiteten, recht ungern erinnern.

 

Um das Profil zu erweitern, um also mehr Ablagerungsfläche zu schaffen, wurden besondere Schneeräumer eingesetzt, die entweder an den Schneeschleuderzug angehängt wurden oder als besondere Züge nachfolgten. Wenn dann hinterher noch eine Schleuder den durch den Räumer in das Gleis hineingeworfenen Schnee hinausbeförderte, war das Möglichste getan: Aber dies blieb vielfach Theorie, denn nicht immer waren die nötigen Maschinen sogleich zur Stelle, weil der Bezirk der Eisenbahndirektion Königsberg sehr ausgedehnt war.

 

Sicherung der Weichen und Signalanlagen

Nicht nur die Strecken waren bei Frost und Schnee freizuhalten, ebenso wichtig war die Inganghaltung der Weichen und Signale. Man taute mit allen möglichen Geräten, auch mit einem Flammenwerfer, die beweglichen Teile der Anlage auf und verwandte auch chemische Stoffe, die ein langsames Auftauen bewirkten. Bei wenig Schnee und starkem Frost wurden, besonders bei Weichen, kleine Heizöfen benützt. Schwierig war bei allen diesen Vorrichtungen die Beseitigung des Tauwassers.

 

Die mit elektrischen Stellwerken ausgerüsteten Bahnhöfe,- zum Beispiel Tilsit, Insterburg, Allenstein und Königsberg, bedurften eines besonders guten Schutzes, da ihre Anlagen frostempfindlich waren. Dies zeigte sich besonders bei wechselndem Frost- und Tauwetter wegen der Raureifbildung an den vielen Kontakten der Außenanlagen. Eine wichtige Einrichtung, die immer in Gang gehalten werden musste, waren die Wasserkräne für die Lokomotiven, die gut geschützt und auch ständig geheizt werden mussten. Meistens genügten offene Koksfeuer. Die Instandhaltung der Lokomotiven und Enteisung stellten die größten Anforderungen an die dafür eingesetzten Stellen.

 

Der Winter 1928/1929 aber hatte sehr tiefe Kältegrade. Außer den bekannten Erschwernissen verursachten sie mehrere Radreifenbrüche. Einer davon soll hier beschrieben werden.

 

Während der Fahrt des Schnellzuges Riga - Berlin platzte am 5. Februar 1929 bei 27 Grad minus der Radreifen am hinteren Treibrad der Lokomotive in einzelnen Teilen ab, und die Hälfte der Speichen und der Felge lagen auf einer Länge von achthundert Metern, sechzehn Meter seitwärts verstreut im hohen Schnee, wo sie erst nach dem Auftauen der Schneemassen gefunden wurden. Bei Eintritt des Unfalles fuhr der Zug mit hundert Kilometer Geschwindigkeit. Ein schwerer Unfall wurde nur durch die Geistesgegenwart des Lokomotivführers verhütet.

 

Zwei Lokomotiven schoben den Schneepflug

Alle bei der Eisenbahn Tätigen mussten in schnee- und frostreichen Wintern ihre ganze Kraft ohne Rücksicht auf die Dienstdauer daransetzen, damit die Züge fahren konnten. In einer Zeit, in der die Straßen unbefahrbar wurden, ging der gesamte Personen- und Güterverkehr vollständig auf die Eisenbahn über. Ostpreußische Eisenbahner berichteten über ihre Erlebnisse bei Fahrten mit Schneepflügen:

 

„Es war der 27. Januar 1909. Wir wollten abends zur Kaiser-Geburtstagsfeier gehen, als wir den Auftrag bekamen, vor dem Nachtschnellzug nach Berlin einen Schneepflug von Königsberg nach Elbing zu fahren. Wir erhielten eine Lokomotive hinter dem auf eigenen Rädern laufenden Schneepflug, kamen aber auf der Fahrt bis Braunsberg in solche starken Schneewehen, dass wir mehrfach halten und mit Anlauf durch die Schneeberge hindurchfahren mussten. In Braunsberg musste Wasser genommen werden, und aus den Meldungen der nach Elbing zu gelegenen Bahnhöfe ersahen wir, dass wir mit einer Lokomotive nicht durchkommen würden. Es wurde also mit zwei Lokomotiven weitergefahren. Unterwegs war an vielen Stellen Steinschlag abgeladen worden, der nun von dem Räumpflug erfasst wurde und uns um die Ohren flog. Wo er abgeladen war, konnten wir nicht feststellen, weil der hohe Schnee alles bedeckte. Schließlich haben wir uns aber doch — ohne dass dem Schneepflug oder den Lokomotiven ein Schaden geschah — bis Elbing durchgeholfen. Auch der Schnellzug kam hinterher durch. Nun hieß es alles wieder für die Rückfahrt fertig zu machen. Die Lokomotiven und der Schneepflug mussten gedreht und Wasser und Kohle neu genommen werden, und nach kurzer Ruhepause mussten wir vor dem Frühschnellzug wieder nach Königsberg zurück. Auch diese Fahrt hatte Erfolg“.

 

Enteisung bei Fackellicht

Ein anderer Bericht stammt aus dem Jahre 1929:

 

„Die Strecke Gumbinnen—Szittkehmen und die anschließende Strecke über Tollmingkehmen nach Goldap sollten von einer Schneeschleuder im Februar geräumt werden. Wir fuhren am frühen Nachmittag ab; hinter uns kam ein Personenzug. Die Schneeschleuder arbeitete gut, wenn wir auch wegen der Höhe des Schnees — es setzte unterwegs Sturm ein — nur langsam vorwärts kamen. Zwischen Tollmingkehmen und Szittkehmen versagte plötzlich die Scheinwerferlampe, wir konnten also den Auswurf nicht mehr beobachten. In den hohen Schneewehen zu halten, dazu noch in einem Einschnitt, wagten wir nicht. Plötzlich stand die Maschine still. Was war geschehen?

 

Untersuchungen ergaben, dass wir eine Stelle befahren hatten, die vereist war, und das Eis hatte den Auswurftrichter verstopft. Hinter uns kam der Personenzug. Also wurden schnell Fackeln angezündet und der tragbare Fernsprecher eingeschaltet. Trotz des starken Sturmes bekamen wir Verbindung mit dem nächsten Bahnhof. Mit einer Schlauchleitung führten wir der Auswurföffnung heißes Kesselwasser zu, und tatsächlich gelang es, den Schaden zu beheben. Wir fuhren in Zukunft nie mehr weiter, wenn der Scheinwerfer ausfiel“.

 

Der ostpreußische Eisenbahner wusste sich in solchen Notlagen zu helfen. Er musste dann umsichtig und schnell handeln. Bemerkt sei aber auch, dass sich die geschilderten Vorfälle nur in außergewöhnlich schneereichen und harten Wintern zutrugen.

 

Seite 9   Aufschwung von Bahnhofs-Orten

Die Lage an Eisenbahnstrecken wirkte sich natürlich fördernd auf das Wachstum der Landgemeinden aus. Dies war besonders in solchen Ortschaften spürbar, in denen ein größerer Bahnhof stand. Als Beispiel seien die Einwohnerzahlen in den Jahren 1871, 1910 und 1939 in folgenden Bahnhofs-Orten gegenübergestellt. Kobbelbude: 284 E., 299 E., 393 E. Korschen: 138 E., 1023 E., 3042. Rothfließ: 611 E., 836 E., 983 E.

 

Seite 9   Onkel Johann. Eine Erzählung von Adam Albert Kuszak

Wir wohnten im Ruhrgebiet; Peter und ich sind dort wenigstens geboren.

 

Es war im letzten Krieg. Als Vater gefallen war und Mutter für uns beide Jungen allein sorgen musste, sagte sie: „Wir fahren zum Onkel Johann nach Goslau, da bin ich her; da gibt es genug zu essen!"

 

Peter und ich wollten nun genau wissen, wo dieses Goslau läge.

 

„Das liegt in Ostpreußen; da fahren wir wenigstens einen Tag und eine Nacht!", sagte Mutter.

Das schien uns schon am Ende der Welt zu sein. Und Onkel Johann kannten wir auch noch nicht. Da wir aber nicht viel Geld hatten, blieb Peter zurück. Der Vormund sagte am Zuge: „Fahrt nur, Peter wird bei mir gut aufgehoben sein!"

 

Mutter versprach Peter und dem Vormund: „Ich schicke euch genug!" Dann fuhren Mutter und ich fort. Wir fuhren tatsächlich einen Tag und eine Nacht. Müde stiegen wir endlich an einer Station, aus, tranken im Wartesaal noch eine Tasse warme Fleischbrühe und wanderten dann durch die Straßen der Stadt. Die Landstraße führte geradeaus ins ebene Land. Nach einer Stunde zeigte Mutter mit der Hand: „Dort, die Häuser, die gehören zu Goslau!"

 

Ich sah einzelne Dächer zwischen den Bäumen. Im Dorf ging Mutter auf ein großes Haus zu. „Hier haben deine Großeltern gelebt; hier bin ich geboren!", sagte sie zu mir und machte wieder kehrt.

 

„Warum gehen wir da nicht hinein?", fragte ich enttäuscht. „Da wohnen jetzt andere Leute; der Hof wurde verkauft", sagte Mutter. „Komm, wir gehen zum Onkel Johann!" Wir gingen fast durch das ganze Dorf. Am Ende stand eine kleine Hütte. Vor der Tür stand ein kleiner gebeugter Mann. Er sah uns entgegen.

 

„Ah, Veronika!", rief er, als er Mutter erkannte. „Kommst du doch noch? — Und du bringst auch den Sohn meines gefallenen Bruders? Gut, gut . . .! Aber es sind doch zwei Jungen!" „Das hier ist der jüngere, der ältere blieb beim Vormund zurück", erklärte ihm die Mutter. „So, so, einen Vormund habt ihr auch!"

 

„Gib Onkel Johann die Hand", sagte nun Mutter zu mir. Zaghaft trat ich vor. „Hahaha!", lachte der Onkel, „Johann, alter Mann, — ein Jung steht vor dir! — Prächtig, prächtig! — Gut gewachsen!"

 

Als er nun zur Tür ging, sah ich auch, dass sein rechtes Bein kürzer war. Sein Körper fiel immer nach rechts, wenn er mit dem kurzen Bein auftrat. „Jetzt esst euch erst einmal richtig satt!", sagte der Onkel und zeigte auf den rohen Tisch. Kartoffeln standen da, eine gehäufte Schüssel voll. Und Sauerkraut dampfte aus einem Topf. 

 

„Hab' schon alles für euch vorbereitet!" Mutter legte den Mantel ab und suchte eine Stelle an der Wand, wo sie den guten Mantel hinhängen könnte. Auch ich wusste nicht, wohin ich meine Sachen legen sollte. „Na", sagte Mutter, „es wird Zeit, dass mal eine Frauenhand hier Ordnung schafft!" Und da wusste ich, dass Onkel Johann Junggeselle war.

 

„Bist immer noch eine feine Dame", stichelte er nach der Bemerkung meiner Mutter, „immer noch!"

Ich dachte, nun würde Mutter böse. Aber sie lachte: „Du ekelst mich jetzt nicht mehr hinaus! Jetzt habe ich Kinder! Und die werden mir nicht hungern! Dem Peter schicke ich erst mal dein halbes Schwein!" „Haha, du weißt gut Bescheid!", lachte der Onkel zurück.

 

„Ein Geizkragen bist du, sonst hättest du uns schon längst etwas geschickt!", schimpfte Mutter, indem sie mir den Mantel aus der Hand nahm. „Benimmt sich so ein Christenmensch?", ergänzte sie schließlich noch ihre Vorwürfe.

 

„An meinem Tisch könnt ihr euch sattessen", verteidigte sich Onkel Johann. Mutter kannte ihn wohl zur Genüge. „Komm, mein Sohn", sagte sie, wobei sie mir einen Stuhl an den Tisch schob, „guck nicht immer den Onkel an, der hat seinen Spaß! Komm, bete!" Ich sprach das Tischgebet. Onkel Johann senkte den Kopf. „Na, ja", sagte er nach dem Gebet, „gut erzogen ist der Junge!"

 

Dieses Lob aus seinem Munde verwirrte mich etwas. Aber der gehäufte Teller vor mir nahm mich immer mehr in Anspruch. Fleisch lag auf dem Sauerkraut. Und ein so großes Stück! Der Onkel war doch ein reicher Mann! Von dem guten, vielen Essen war ich müde geworden. Und dann schlief ich, von der langen Reise noch müde, am Tische ein.

 

Erst am nächsten Morgen wachte ich auf. Mutter und ich schliefen in der Nebenkammer. Onkel Johann hatte sein Bett in die Küche gebracht.

 

Als ich aufstand, sah ich den Onkel mit einem großen Stab und einem Brotbeutel über den Schultern fortgehen. „Er muss Schafe hüten, hundert und mehr Stück!" Hundert und mehr Stück! Ich sah dem Onkel lange nach. Dann sah ich auch die Herde, die in einer Koppel die Nacht verbracht hatte.

 

Als Onkel Johann mit seiner Herde am Horizont verschwunden war, packte Mutter ein großes Paket mit Kartoffeln und ein kleineres mit Mehl und Wurst für Peter. „Onkel Johann braucht das nicht zu merken", sagte Mutter.

 

Wir trugen die Pakete zur Post. Am Abend sagte Mutter zum Onkel: „Du könntest ruhig dem Peter etwas schicken. Er ist doch schließlich deines Bruders Sohn!" „Wird er kriegen! Ihr sollt sehen, dass ich kein Geizkragen bin!" Und Onkel Johann türmte den Tisch voll. „Alles für Peter!", lachte er.

 

So gingen am nächsten Tage wieder zwei Pakete ab. „Du kriegst es noch fertig, mich richtig arm zu machen!", sagte er eine Woche später, als wieder Pakete geschnürt wurden. „Na, ja, dafür bist du auch der Onkel!", lächelte Mutter. Und Onkel Johann kratzte sich geschmeichelt den Bart. Ja, so war er.

 

Mit der Zeit erkannte ich immer mehr sein gutes Herz. Dann aber war der Krieg auch in Ostpreußen. Die Menschen flohen. Onkel Johann jedoch meinte, man solle nicht kopflos werden und abwarten.

 

Er hatte sich geirrt. Als die Russen kamen, sperrte er Mutter und mich in den Keller und brachte uns in den Nächten das Essen. Bei dem Kerzenlicht sah ich ihn oft weinen. „Meine Schafe, meine Schafe! Die ganze Herde ist weg!", klagte er.

 

Erst nach vierzehn Tagen stiegen Mutter und ich aus dem Keller. Wir hätten länger unten bleiben sollen. Denn als Mutter von einem Soldaten gesehen wurde, musste sie zum Kartoffelschälen. Ich ging gleich mit. Man wollte mich zurückjagen, aber ich hielt mich an die Mutter. Schließlich ließ man Mutter und mich zusammen. Wir schälten in einem Stall immer Kartoffeln.

 

Die gesunden Männer, die im Dorf geblieben waren, wurden nach und nach in ihren Verstecken gefunden und von den Russen in ein Lager gebracht. Nur Onkel Johann ließ man in Ruhe.

 

Wenn Mutter und ich abends nach Hause kamen, weinte Onkel Johann und klagte sich an: „Wie konnte ich nur ein solches Rindvieh sein? Jetzt könnt ihr nicht einmal zurück!"

 

Ein Jahr musste erst vergehen, bis Mutter und ich vom Kommandanten den Reiseschein bekamen. Onkel Johann brachte uns zum Sammelplatz. Er durfte nicht mit. „Verzeiht mir meine Dummheit", sagte er. „Und betet für mich. Ich werde auch beten, dass ihr die Reise gut übersteht“.

 

Wir sahen seine Tränen. Auch uns schwammen die Augen. Dann wurde er zurückgejagt. „Lasst mich mit! Lasst mich mit!", bat er den Posten. Es war vergebens. Das war unser Abschied.

 

Mutter und ich wurden zu einem Güterwagen gebracht, in dem schon viele Frauen und Kinder waren. „Hoffentlich geht der Zug in die richtige Richtung!", flüsterten die Frauen.

 

Acht oder zehn Tage dauerte die Fahrt. „Welches Glück", meinte eine Frau, „wir fahren richtig!" Hungernd und frierend kamen wir an die Zonengrenze und mussten dann zu Fuß in ein Lager auf die westdeutsche Seite. An den Füßen hatte ich Holzpantinen, da ich inzwischen aus den einzigen Schuhen herausgewachsen war. Als alles registriert war, durften Mutter und ich mit dem nächsten Zug weiterfahren.

 

Ich sah Peter wieder; Jahre waren inzwischen vergangen. Peter stand mit dem Vormund auf dem Bahnsteig, als der Zug in den großen Bahnhof einfuhr. Mutter und ich standen am Fenster. Peter winkte und machte Sprünge, als er uns erkannte. Wie groß er war!

 

Als der Zug hielt, hatte Mutter ihn schon in den Armen. Das ist also die Geschichte von unserer Reise zum Onkel Johann.

 

Und dann warteten wir auf den Onkel. Wir warteten Jahre. Und jetzt wissen wir erst, dass wir nicht mehr warten dürfen. Onkel Johann ist gestorben. Ein anderer schrieb es uns.

 

Seite 9   Ostpreußisches Vorwerk. Von Ottfried Graf Finckenstein.

Einsames Vorwerk, verschüttet in Schnee,

drei Meilen hinter der nächsten Chaussee.

Zehn Birkenstämmchen, ein Haufen Mist

und was sonst noch auf einem Vorwerk ist:

 

Zwei Häuser, tief und schwer wie Schaluppen,

Scheune und Stall, ein offener Schuppen,

verbrauchte Geräte vom Sommer her.

Die Wege verweht, die Felder leer —,

 

zerzaust die farblose Winterdecke.

Von Osten her fasst der Wind um die Ecke

und schlägt den Atem zurück in den Mund.

Unter Spreu vergraben schläft selbst der Hund.

 

Das Leben erstarb. Wie ein Totenhaus

sieht solch ein vergessenes Vorwerk aus.

Seit Wochen kann kein Kind mehr zur Schule,

verödet trauert die Schweinesuhle.

 

Die Sonne verglüht ohne rechten Schein

und morgen wird es nicht anders sein ...

Einsames Vorwerk, verschüttet in Schnee,

drei Meilen hinter der nächsten Chaussee:

 

Du bist nicht vergessen! Du gehörst dazu!

Zu uns, zu Deutschland! Auch du, auch du!

 

Seite 10   Das Landschaftsgebäude in Königsberg, Landhofmeisterstraße

Foto: Zur Erinnerung an die denkwürdige Versammlung am 5. Februar 1813 im Ständehaus — es stand einst an dieser Stelle —, in der die Erhebung gegen Napoleon beschlossen wurde, schmückte das Landschaftsgebäude das Eiserne Kreuz. Es war am Mittelbau über der zum linken Balkon führenden Fenstertür im ersten Stock angebracht.

 

Seite 10   Blätter ostpreußischer Geschichte. Werden und Gedeihen der Ostpreußischen Landschaft.

Die Landschaften waren in Preußen öffentlich-rechtliche Agrarkreditanstalten auf genossenschaftlicher Grundlage, die den Grundeigentümern unkündbare, hypothekarisch gesicherte Tilgungsdarlehen gewährten. Die Beliehenen erhielten Pfandbriefe, durch deren Verkauf sie sich bares Geld verschaffen konnten. Als erste wurde die Schlesische Landschaft 1770 gegründet, um dieser Provinz zu helfen, die Schäden des Siebenjährigen Krieges zu überwinden. Ostpreußen erhielt seine Landschaft erst 1788. Der Pfandbriefumlauf betrug in jenem Jahre etwa eine Million Mark; beliehen wurden 33 Güter. Im Jahre 1914 war der Pfandbriefumlauf auf 505,4 Millionen Mark angestiegen; die Zahl der beliehenen Betriebe hatte sich auf 16 933 erhöht. In diesen Zahlen spiegelt sich die ständige Aufwärtsentwicklung der Ostpreußischen Landschaft als dem Kreditinstitut der Landwirte wider, die der aus Legnitten (Kreis Heiligenbeil) stammende Generallandschaftssyndikus Dr. Leweck in einer Denkschrift geschildert hat. — Staatsarchivdirektor Dr. Max Hein, der nach der Vertreibung in Schleswig starb, schrieb ihre Geschichte.

 

Die Existenz der Ostpreußischen Landschaft wurde zwanzig Jahre nach ihrer Gründung durch die Auswirkungen des Unglücklichen Krieges 1807 ernstlich bedroht. Betrugen doch die Kriegskosten und Kriegsschäden, die die Provinz aufzubringen und zu erleiden hatte, über 260 Millionen Taler. Eine sehr wichtige Neuerung brachte die Einbeziehung der köllmischen oder, im bürgerlichen Besitz befindlichen Güter, denn bis 1808 konnten nur adelige Güter die Hilfe der Landschaft in Anspruch nehmen. Als Grenze wurde ein landschaftlicher Wert der Güter von fünfhundert Talern festgesetzt.

 

Die Ostpreußische Landschaft hatte das Recht erhalten, Wertpapiere, bzw. Kassenscheine zu drucken. Dieses Privileg wurde genutzt, um 1813 die Landwehr auszurüsten. Die denkwürdige Versammlung der Stände am 5. Februar 1813, auf der General Yorck ermächtigt wurde, den Befreiungskampf Deutschlands vom napoleonischen Joch zu beginnen, fand im Sitzungssaal des Generallandschafts-Gebäudes in der Landhofmeisterstraße in Königsberg statt. Pietätvoll wurde dieser historische Raum in seiner alten Form während des Umbaus 1887 erhalten.

 

Nach dem Befreiungskriege kostete es viele Mühe, den stark gesunkenen Kredit wieder zu heben, denn im Jahre 1812 waren die Pfandbriefe auf ihren tiefsten Stand — auf einen Kurs von 33,5 bei vier Prozent — gefallen. Die Schuldenlast musste herabgedrückt und die Viehbestandes beraubten Wirtschaften mussten wiederhergestellt werden. Hinzu kam, dass die Durchführung der Stein-Hardenbergischen Agrarreformen viele Erschütterungen im Gefüge der Wirtschaftsordnung hervorriefen. Der ehemalige Oberpräsident der Provinz Ostpreußen und Kurator der Albertus-Universität, Adolf von Batocki-Bledau (1868 bis 1944) urteilte über die damaligen Übergangsjahre:

 

„Das beginnende Zeitalter der Verkehrswirtschaft und der Geldwirtschaft berührte in ständig zunehmendem Maße die bäuerliche Wirtschaft. Der Mangel an Betriebskapital und das Fehlen geeigneter Kreditinstitute für den bäuerlichen Besitz und andererseits die neue Möglichkeit seiner Verschuldung, brachten die Bauern vielfach in Abhängigkeit von privaten Geldgebern. Diese Abhängigkeit brachte häufig einen weit schwereren Druck, als er früher unter den privaten Grundherrschaften bestanden hatte. Sie führte zum Zusammenbruch vieler Bauernstellen und ihrem Ankauf durch benachbarte wohlhabende Bauern und Gutsbesitzer“. J

 

Eine große Macht war der Ostpreußischen Landschaft durch die Gewährung des Rechtes verliehen worden, die Generalgarantie in Anspruch zu nehmen. Dies bedeutete, dass für die Kredite auch der nicht beliehene Staatsbesitz, Domänen und Forsten, der Besitz der „toten Hand“, das Kirchenland, kurz der gesamte landwirtschaftlich genutzte Boden der Provinz zur Haftung herangezogen werden konnte.

 

1849 wurden auch die bäuerlichen Wirtschaften in den landschaftlichen Verband aufgenommen. Eine Erleichterung hatte bereits die Beseitigung des Kündigungsrechts der Pfandbriefinhaber gebracht. Ab 1859 wurde der Name des verpfändeten Gutes nicht mehr genannt; der Pfandbrief galt als eine Schuldverschreibung der Landschaft, für die dem Pfandbriefbetrage entsprechende Hypotheken im Grundbuche eingetragen werden mussten.

 

1866 erfolgte die Erhöhung der zu beleihenden Quote des Taxwertes von der Hälfte bis zu zwei Drittel. Zugleich wurde eine Tilgungspflicht für die zur Hälfte beliehenen Güter eingeführt. Um Zwischenkredite zu beschaffen, Pfandbriefe günstig zu verwerten und den Pfandbriefkredit zu heben, wurde 1869 die landschaftliche Darlehenskasse — später Bank der Ostpreußischen Landschaft genannt — gegründet. Seit 1878 wurden angemessene Wertsätze für die verschiedenen Bodenklassen eingeführt.

 

Gegen Ende des vorigen Jahrhunderts sanken die Preise der landwirtschaftlichen Produkte, was sich sehr nachteilig auf das gesamte Wirtschaftsleben der Provinz auswirkte. Es gelang aber, den Pariwert der Pfandbriefe zu halten. Als nach 1900 Produktionskosten und Preise wieder ausgeglichen wurden, erfolgte ein Ansteigen der zweieinhalb und dreieinhalb prozentigen Pfandbriefe. Ihr Wert wurde sowohl von dem wirtschaftlichen Stand der Landwirtschaft wie von politischen Krisen beeinflusst; im Jahre 1848 waren sie auf den Kurs von 72 gestürzt. In den letzten Jahren vor dem Ersten Weltkriege betrug der Kurs 96 bis 98 Prozent.

 

Der Anteil des Kleingrundbesitzes unter den beliehenen Wirtschaften stieg in jenen Jahren erheblich an. Die Zahl der vor 1914 beliehenen Grundstücke bis zu zwanzig Hektar machte 23 Prozent aus. Im Verhältnis zur Zahl der vorhandenen Betriebe waren damals neunzig Prozent der Großbetriebe über hundert Hektar, vierzig Prozent der Betriebe zwischen zwanzig und hundert Hektar und fünfundzwanzig Prozent der Betriebe unter zwanzig Hektar landschaftlich beliehen.

 

Neue, schwer zu meisternde Aufgaben wurden der Landwirtschaft nach 1918 gestellt, als sich die Folgen des verlorenen Krieges und die Abschnürung Ostpreußens vom Reiche auswirkten. Die Deflation, die allgemeine Weltkrise nach 1928, die Geldknappheit und die wachsende Arbeitslosigkeit in den Städten führten auch zu erheblichen Rückschlägen in der Landwirtschaft. Es kam die Zeit der Zwangsversteigerungen und der Osthilfe. In all diesen Stürmen bewahrte die Landschaft bis zum Zusammenbruch 1945 ihren alten in mehr als hundertfünfzig Jahren erworbenen gediegenen Ruf.

 

Seite 10   Ostpreußische Späßchen

Aus Schulaufsätzen

In der Zeit, da ich als Lehrer an einer kleinen Schule im Kreis Stallupönen wirkte, habe ich mir einige nette Auszüge aus Schüleraufsätzen aufbewahrt. Zwei kleine Kostproben mögen hier gegeben werden:

 

„… Der Holzstoß brannte kleiner und kleiner, dann hielt der Vorsitzende vom Gesangverein eine Rede; als er geendet hatte, fiel er krachend zusammen“.

 

„… Sehr schön ist es abends am See. Alles spiegelt sich in dem klaren Wasser und sieht umgekehrt aus. Gestern hat meine große Schwester Liesbeth am Ufer die Kuh gemolken. Im Wasser war es umgekehrt“. E. B.

 

Vor Jahren schrieben wir daheim einmal in meiner Klasse einen Aufsatz über das Thema von der Wasserkraft. Nachdem wir vorher ausgiebig darüber gesprochen hatten, kamen recht beachtliche Aufsätze zustande. In dem einen fand ich folgenden Satz: „Das Wasser hat eine sehr große Kraft und Macht, selbst die stärksten Männer können es manchmal nicht halten!“ E. B.

 

Ostpreußisches aus Holstein

Kürzlich traf ich den alten Kalweit. Er ist schon über achtzig, sieht aber aus wie'n frischer sechziger.

 

„Na, wie geht's?! — „Soweit ganz gut, Nachbarchen, wenn se einen auch nich mehr haben wollen. Denken Se doch, was mir neulich im Gemeindehaus passiert is. Die Buttgereitsche is davon ganz krank geworden und liegt noch“.

 

Wir haben doch in der Siedlung ,Neue Heimat' nu' ne Kirch und einen Pfarrer, ich weiß gar nich' wie er heißt. Da hat er nu die alten Leutchen, die so über siebzig, ins Gemeindehaus bestellt, zu 'ner Andacht oder zum Trösten, was weiß ich.

 

Ich geh' mit der Frau Buttgereit, die mit mir auf derselben Etasch wohnt. Wir unterhalten uns noch leis, als er schon drin is. Das muss ihm wohl nicht gepasst haben, denn plötzlich fährt er mich an: „Sie sollten sich jetzt aufs Sterben vorbereiten", und kuckt so befehlend, als ob er mich gleich nach oben spedieren möcht. Dabei fehlt mir nuscht, rein rein gar nuscht!"

 

In dem schönen Altersheim am See werden die alten Leutchen, streng nach Männlein und Weiblein getrennt, aufs Beste betreut. Neulich gab es aber eine Geschichte, die ging durchs ganze Haus. Der alte Christof sollte sterben. Er hatte es mit dem Atmen. Der alte Christof ist fünfundachtzig. Schwester Berta ist bei ihm.

 

„Einen Wunsch hätt‘ ich noch, Schwesterchen“, sagt er mit zitternder Stimme, „ein Täßchen Kaffee“. – Der alte Christof war aus Allenstein, da sprachen sie so. Schwester Berta aber sagt: „Lohnt das noch?“

 

Da hat sich doch der alte Christof so verschrocken, dass er wieder gesund geworden ist …

 

Kunstkritik

Der Schauspieler M., der vor dem letzten Kriege in Königsberg am Schauspielhaus wirkte, überreichte dem Hausmädchen der Fremdenpension, in der er wohnte, eine Freikarte zum Besuch einer Vorstellung, um sich über das Bedienungsgeld hinaus einmal für ihre stets freundliche Betreuung erkenntlich zu erweisen. Das Drama, welches das Mädchen sich nun ansehen sollte, und in dem er auch selber auftrat, spielte in der Antike und wurde in entsprechenden Kostümen dargestellt.

 

Am nächsten Morgen brachte Frieda Herrn M. das Frühstück wie sonst ins Zimmer, ohne sich irgendwie zu äußern. „Nun?" ermunterte sie Herr M. „Sie sind so still? Hat's Ihnen nicht gefallen? Wie war ich denn?"

 

Ihre Antwort lautete: „Gut. Aber ich wußd' gar nich, dass Sie so fleischige Oberarme hätten!"

 

 

Seite 11   Eine Ostpreußenkarte von 1550. Foto. Nur drei ostpreußische Städte angegeben – „Hie findt man den ougstein“

Über meinem Schreibtisch hängt eine kleine alte Landkarte von Ostpreußen. Oft sagt ein Betrachter: „Solch alte Karten haben doch heute keinen Wert mehr!" In mancher Beziehung hat er damit nicht ganz unrecht; denn als Orientierungsmittel ist eine alte Landkarte mit ihren ungenauen, ja oft völlig falschen Angaben tatsächlich unbrauchbar. Und trotzdem dürfen alte Karten auch noch unser Interesse beanspruchen: sind sie doch Dokumente des Forschens und Irrens unserer Vorfahren, die um Wahrheit und gültige Erkenntnis genauso bemüht waren, wie die Menschen unserer Zeit, und außerdem sind sie ein schöner Wandschmuck.

 

Nachdem sich die Erregung gelegt hatte, die durch die Entdeckung Amerikas ausgelöst worden war, bemühte man sich um die Mitte des 16. Jahrhunderts, die Kenntnis von unserer Erde systematisch zu erweitern. Damit war der Grund zur modernen Erdkunde gelegt. Aus dieser Zeit stammt das Kärtchen von Ostpreußen, von dem hier die Rede sein soll. Es wurde im Jahre 1550 gedruckt, und zwar in einer Länderbeschreibung, die der Mathematikprofessor Sebastian Münster unter dem Titel „Cosmographie" verfasst und mit Landkarten und Städteansichten ausgeschmückt hatte. Münster ist nie selbst in Ostpreußen gewesen, wo damals Kopernikus das neue Weltbild schuf. (Der vielseitig tätige Frauenburger Domherr hatte bereits — wie in Folge 2 dieses Jahrgangs erwähnt wurde — im Jahre 1531 Karten von Preußen und Livland gezeichnet und Längengrade errechnet. Anm. der Redaktion.) Wie aber konnte Sebastian Münster dann eine Karte von diesem Lande zeichnen? Nun, er „stahl" die Karte im wahrsten Sinne des Wortes. Es gab damals noch kein Urheberrecht, und so konnte Münster bedenkenlos das Bild des Landes übernehmen, wie es kurz zuvor Heinrich Zell in mühsamer Arbeit auf seiner großen Preußenkarte (1542) entworfen hatte, die heute in der „Bibliotheca Marciana" in Venedig aufbewahrt wird.

 

Diese für die damaligen Kenntnisse aufschlussreiche, ausführliche Karte von Zell verkleinerte Münster auf ein zwanzigstel ihrer Größe, so dass sie nur noch Postkartenformat hatte und als Holzschnitt bequem in seinem Werk Platz finden konnte. Eine derartige Verkleinerung bedingte es natürlich, dass Münster nur eine ganz bescheidene Auswahl von geographischen Angaben wiederzugeben vermochte.

 

Die Abbildung zeigt uns den großzügigen Verzicht Münsters sehr deutlich. Dass die Karte, der Gewohnheit der Zeit folgend, Norden nicht oben, sondern an der linken Seite hat, sei am Rande erwähnt. Wenn wir nun aber innerhalb Ostpreußens, dessen Grenzen wir uns hinzudenken müssen, die Städte zählen, dann kommen wir — sage und schreibe! — auf die Zahl drei, nämlich Königsberg, Ortelsburg, Liebstadt. (Wie willkürlich diese Auswahl getroffen wurde, beweist das völlige Weglassen von Städten, die — wie zum Beispiel die Hansestadt Braunsberg und Memel — Beachtung verdienten. Zur Ordenszeit wurden in Ostpreußen und in dem Regierungsbezirk Marienwerder 54 Städte gegründet; 24 Städte entstanden nach dem Jahre 1525. Anm. der Redaktion.) Westpreußen hat mit acht Orten recht gut abgeschnitten: Danzig, Elbing, Marienburg, Thorn, Pr.-Stargard, Strasburg, Putzig (Putzka) und Hela (Hell). Außerdem sind noch Bütow in Pommern und in Polen die beiden Städte Camenetz (Kamenczyk) und Leßkaw (Wloclawek) angegeben, so dass eine Gesamtzahl von vierzehn Städten zustande kommt.

 

Auch in der Angabe von Landschaftsnamen innerhalb Ostpreußens musste sich Münster angesichts des Raummangels beschränken. Nur das Bartenland (Bartnlad), Hockerland (die alte Bezeichnung für das Oberland), Ermeland und Natangen sind angegeben.

 

Trostlos entblößt erscheint Ostpreußen in Bezug auf seine Seen. Einige sind angedeutet. Sie verschweigen hartnäckig ihre Namen und es bleibt der Phantasie überlassen, sie zu erraten. Große Phantasie muss man auch beim Betrachten des Flussnetzes haben das im Wesentlichen von der Weichsel (Wyxel), dem namenlosen Pregel und den sich oberhalb der Bezeichnung „Natang" vereinigenden Flüssen Swine und Alle bestritten wird.

 

Im Gegensatz zu all dieser Ärmlichkeit ist die charakteristische Küstenlinie verwunderlich getreu Ostpreußens nachgebildet. Die Frische Nehrung ist freilich noch als Insel dargestellt. Die Ostsee belebt ein großer Segler. Am Strande des Samlandes weisen einige Bernsteinfässer auf das hier gefundene „Gold" Ostpreußens hin. Die Inschrift „Hie findt man den ougstein" (= Bernstein) vervollständigt diesen Hinweis. Im Landesinnern sind (am oberen Rand und über „Prussen") Tiere eingezeichnet, die man mit einigem guten Willen als Auerochs und Bär deuten kann.

 

Das ist schon alles, was hier geboten wird — gewiss nicht gerade viel! 78 Jahre lang, bis zum Jahre 1628, wurde die Karte immer wieder neu gedruckt, und sie hat vielen Menschen in aller Welt vielleicht zum ersten Mal Kunde gebracht von diesem Lande Preußen hoch oben an der Ostsee. Und wenn wir uns bemühen, Kulturerzeugnisse, die aus alter Zeit auf uns gekommen sind, nach Schillers schönem Wort als „Zeitgenossen aller Zeiten" zu betrachten — dann übt auch auf uns durch die Technik so verwöhnten Menschen diese frühe Landkarte Ostpreußens (Foto) ihren Reiz aus. J. S.

 

(Über alle Landkarten von Ostpreußen erschienen Aufsätze in den Folgen 41 (1954) und 2 (1957.)

 

Seite 11   Das ostpreußische Bürgerhaus. Anlage eines Archivs in Marburg

In den ostpreußischen Städten hatten sich viele bemerkenswerte Bürgerhäuser erhalten, die Dokumente des Kultur- und Bauwillens früherer Zeiten waren, und zugleich für den Wohlstand ihrer Erbauer zeugten. Durch die häufigen Brände, die in vergangenen Jahrhunderten mitunter ganze Stadtteile einäscherten, wurden viele ansehnliche Bauten zerstört: andere fielen der Spitzhacke zum Opfer, denn erst in den letzten Jahrzehnten begann man die alten Häuser als Zeugen der Geschichte zu achten.

 

Von den uns noch bekannten Stadthäusern seien einige erwähnt: Das Zschocksche Stift, sowie Häuser in der Kneiphöfschen Langgasse und am Altstädtischen Markt zu Königsberg, das Blaurocksche Haus in Tilsit, das Liebenthalsche Haus an der Börsenbrücke in Memel, das Steinhaus in Braunsberg, Häuser am Alten Markt zu Insterburg, das Lengenfeldsche Haus in Pr.-Holland, und Laubenhäuser in Heilsberg; das älteste Laubenhaus Ostpreußens stand in Allenstein, Am Markt 11. Noch viele andere Häuser ließen sich hier anführen. Einige wiesen reichen Fassadenschmuck auf, andere waren in den strengen Linien des Klassizismus errichtet worden.

 

Literatur und Bilder von deutschen Bürgerhäusern werden nun in Marburg gesammelt. Der Leiter des Bürgerhaus-Ausschusses im Deutschen Architekten- und Ingenieur-Verband, Stadtbaurat Dr. Adolf Bernt, gab bekannt, dass ein Archiv angelegt ist, in dem auch das gesamte und besonders umfangreiche Material über das Bürgerhaus in Ostdeutschland, also auch in Ostpreußen, zusammengefasst und wissenschaftlich ausgewertet werden wird.

 

Aus der Scheunen- wurde eine Bahnhofstraße

Am 6. Juni 1860 wurde durch den damaligen preußischen Prinzregenten Wilhelm, den späteren deutschen Kaiser, die Bahnstrecke Königsberg—Eydtkuhnen in Insterburg eingeweiht. Vor der Eröffnung der Bahn hieß die nach Süden führende Gasse „Scheunenstraße", weil hier nur Scheunen standen. Sie erhielt von jenem Zeitpunkt an den Namen „Bahnhofstraße". Die Scheunen durften nicht mehr repariert werden und verschwanden allmählich.

 

Seite 11   Der ostpreußische Winter

In dem Winter 1928/1929. der in dem Bericht über die Schutzmaßnahmen der Reichsbahn oft erwähnt wird, herrschte eine ungewöhnliche Kälte. Das Thermometer zeigte in Treuburg am 10. Februar 1929 minus 36,4 Grad Celsius an. Man würde ein falsches Bild vom ostpreußischen Winter gewinnen, wenn man diese Temperatur als Norm ansehen wollte. Die Monatsmittel für Januar und Februar in Treuburg betrugen minus 4,9 und 4,1 Grad, wobei einzelne Tage mit mehr als minus 20 Grad eingerechnet sind. Treuburg wird hier als Beispiel gewählt, weil in Masuren die Wintertemperaturen niedriger sind als in der etwas gemilderten Küstenzone Ostpreußens. Es gibt Schwankungen in den Wintermonaten; häufig liegen die Dezember- und Februartemperaturen unter der des Januar; in einigen Jahren war der März der kälteste Monat.

 

Die Zahl der Eistage — das sind die Tage, an denen die Temperatur ständig unter dem Nullpunkt bleibt — beträgt im Mittel für Treuburg 56,9, die Zahl der Frosttage — Tage, an denen die Temperatur nur teilweise unter dem Nullpunkt sinkt — 114.8.

 

Auf Treuburg entfallen 68,8 Schneetage (auf Memel 44,9, auf Berlin 35, auf Köln 24,3). Der schneereichste Monat ist der Januar. Im Durchschnitt der Beobachtungsjahre fiel der erste Schnee am 24. Oktober, der letzte am 30. April. Die Himmelsbewölkung ist im Dezember am dichtesten. — Gewiss ist der Winter in Ostpreußen rauer als im Westen Deutschlands, aber als Entgelt dafür hatte Ostpreußen auch im Juni die größte Sonnenscheindauer — bis zu neun Stunden — aufzuweisen (Aachen zum Beispiel nur 5,8 Stunden).

 

Glockenguss in Lyck

Im Lycker Heimatmuseum wurde eine große Feuer-Alarmglocke aufbewahrt, die, wie es ihre Inschrift verriet, von der Freiwilligen Feuerwehr 1886 gestiftet worden war. Der Korpsführer der Feuerwehr, M. W. Wilandt, von Beruf Ingenieur, hatte sie selbst in seiner Eisengießerei gegossen. Einst hing sie im Turm der evangelischen Kirche. Als 1914 russische Artillerie den Turm in Brand schoss, stürzte sie in die Tiefe, doch sie zersprang nicht wie ihre Schwesternglocken.

 

Seite 11   Der Biss in die Rundung. Ein Spaß aus Masuren, erzählt von Rottraut Ullrich-Hoeppel.

Dies ist  eine derbe Geschichte, eine sehr derbe Geschichte. Mein Vater pflegte sie manchmal zu erzählen, wenn in Gesellschaft die Tür zwischen Herrenzimmer und Esszimmer geschlossen war. Das bedeutete: die Männer sind unter sich. Weibliche Leserinnen brauchen deshalb aber hier nicht die Lektüre zu unterbrechen. Denn wer die Geschichte als ordinär bezeichnen will oder sie gar zu jenem Vorrat von Schnaps- und Schmuggelgeschichten rechnet, die unser Masuren seit Jahrzehnten in ein falsches Licht setzen, verkennt die Eigenart der handelnden Person.

 

Diese, der Bauer Paul Christofzick aus dem Kreis Lyck, war zäh wie der masurische Wacholder und stark wie ein Eichbaum im besten Saft. Und wenn er sich unter seinesgleichen befand, machte sich seine überschüssige Kraft in derben Späßen Luft. Schon eine Stunde danach aber konnte man ihn mit der Innigkeit eines Kindes schwermütige Lieder singen hören. Er ist es auch gewesen, der, eine Sommernacht lang für sein „Hanschen", sein Pferd, betete, als es an schwerer Kolik litt. Wenn man das alles von ihm weiß, kann man herzhaft lachen über seinen nicht alltäglichen Ulk.

 

Doch zurück zum Ausgangspunkt dieser Geschichte. An einem Winterabend hatte man mich beim Schließen jener bewussten Tür in der Kachelofenecke vergessen, und so hörte ich denn die spaßige Sache.

 

Die anwesenden Herren unterhielten sich lebhaft über das Thema, ob es recht sei, den Fremdenverkehr in der Lycker Ecke zu heben und zu fördern. Mein Vater wandte sich heftig gegen den lärmenden Massenbetrieb von Ferienreisenden, die in Omnibussen durch das Land fahren und die zauberische Ruhe der Seen und Wälder stören und dabei doch nur ein falsches Bild von Masuren bekommen. Die Reisenden machten sich doch nicht die Mühe, neben der herrlichen Landschaft auch die besondere Eigenart der Menschen kennenzulernen. „Glaubt mir!", sagte er. „ich habe aus fremdem Munde manches harte Wort über die Menschen in Masuren hören müssen“.

 

Und dann kam mein Vater auf die Geschichte zu sprechen:

 

„Wie abfällig hätten die Fremden vielleicht ein Erlebnis beurteilt, das ich als junger Lehrer im Gasthaus „Zum alten Fritz" hatte, nicht weit von der Grenze entfernt. An einem späten Nachmittag saßen die Bauern vollzählig im „Alten Fritz" beisammen, ich hielt mich als junger Lehrer mehr im Hintergrund. Da kam ein Viehhändler herein, der Schafe kaufen wollte. Ihm war es nur recht, dass sie alle so einträchtig beisammen saßen, denn im Krug ging der Handel leichter von der Hand. Die Bauern waren zugänglicher als auf ihrem Hof, und die Frauen konnten sich nicht einmischen.

 

Es war eine lustige Gesellschaft, und Paul Christofzick gab wie immer den Ton an. „Hört mal her“, sagte er laut und schlug lachend mit der Faust auf den Tisch, dass die Gläser wackelten. „Wenn einer von euch mich in den Hintern beißen kann, gebe ich eine Runde aus! Wer aber versucht und nicht kann, muss selber zahlen!“

 

Das war toll! Manchen Ulk hatte der Händler auf seinen vielen Fahrten über Land erlebt, aber das hier war ein starkes Stück. Die Bauern lachten schallend. Manch einer hätte den Spaß gern selbst versucht, wenn nur das Misslingen nicht so teuer kommen würde. Und dem Paul, diesem Deiwelskerl, war nicht zu trauen! So redeten sie dem Händler zu. Er habe gute Zähne, und es könne doch nicht so schwer sein, und er solle dem Angeber ordentlich eins reinbeißen!

 

Der Händler, der die Stimmung nutzen wollte, nahm an. Er machte gern allen Spaß mit, und verflixt, das hier sollte ihm nicht schwer fallen.

 

„Los, Paul“, schrien die Bauern, „Mensch, Hosen runter! Bück dich!“

 

Paul zierte sich nicht. Die Zuschauenden bildeten einen Halbkreis, und die sonderbare Prozedur begann. Aber wie sehr der Händler sich auch anstrengte, er bekam nichts zu beißen; die harten Muskeln der feisten Rundung widerstanden allem Angriff. Die Bauern hielten sich die Bäuche vor Lachen. Der Händler musste das Spiel verloren geben. Paul bedeckte freudegrunzend seine Blöße, und alle labten sich an der Runde. Der Händler aber kaufte an diesem Tage alles unbesehen und so gut wie niemals sonst“.

 

Zeichnung mit Untertext: „Und nun bin ich gespannt, wie Erich Behrendt, der begabte und originelle Zeichner des Ostpreußenblattes, der solche Geschichten immer so treffend zu bebildern weiß, sich diesmal aus der Affäre ziehen wird, falls man den ‚Biss in die Rundung' abdruckt", so schrieb die Einsenderin dieser derben Geschichte. Zeichner Erich Behrendt hatte eben eine schwierige Operation hinter sich, am Arm zudem; aber er machte sich gerne ah die schwierige Arbeit. Das Ergebnis zeigt, dass er nichts von seiner guten Laune und seinem trefflichen Können eingebüßt hat.

 

Seite 12   Aus den ostpreußischen Heimatkreisen …

Memelkreise

Tagung des Vorstandes der A.d.M.

Eine Bibliographie des Memellandes zusammengestellt.

Unter dem Vorsitz von Oberregierungs- und Schulrat a. D. Richard Meyer tagte am 27, Januar der Vorstand der Arbeitsgemeinschaft der Memelkreise im Hotel Kronprinz in Hamburg.

 

Es sei hier an einen Vorgang erinnert: Auf dem Vertretertag am Vortage der Gedenkfeier der vier Memelkreise für die bedeutsame Landtagswahl am 29. September 1935 — die am 31. Oktober unter großer Beteiligung im Winterhuder Fährhaus in Hamburg stattgefunden hatte — war eine Entschließung gefasst worden, deren Wortlaut im Ostpreußenblatt veröffentlicht wurde. Darin hieß es:

 

„Es hat sich erwiesen, dass das „Memeler Dampfboot" eine heimatpolitische Linie erkennen lässt, die von der Arbeitsgemeinschaft der Memelkreise als heimatschädigend erkannt und auf das entschiedenste abgelehnt wird (z. B. Nr. 15/1956 S. 182, Nr. 18/1956 S. 222, 228/229, Nr. 19/1956 S. 238, Nr. 20/1956 S. 250). Die Arbeitsgemeinschaft der Memelkreise stellt nachdrücklichst fest, dass das „Memeler Dampfboot" ein reines Privatunternehmen ist, auf das die Arbeitsgemeinschaft keinen Einfluss hat.

 

1. Der Vertretertag sieht daher als dringend notwendig an, in den örtlichen Memelgruppen über die in den vorstehend bezeichneten Nummern des „Memeler Dampfboots" gebrachten Ausführungen die Landsleute entsprechend aufzuklären und entsprechende Entschließung zu empfehlen.

 

2. Die Zentralkartei der Arbeitsgemeinschaft und auch die Kreisvertreter werden dem „Memeler Dampfboot" keinerlei Material, auch informatorisch, mehr zur Veröffentlichung zustellen.

 

3. Der Vertretertag der Arbeitsgemeinschaft empfiehlt ihren Bezirks- und örtlichen Gruppen, alle zu veröffentlichenden Mitteilungen, Berichte usw. nicht mehr dem „Memeler Dampfboot" zur Verfügung zu stellen.

 

4. Die obigen Feststellungen werden bei den Kreisvertretertreffen am Sonntag, dem 21. Oktober 1956, bekanntgegeben“.

 

Auf der Sitzung am 27. Januar wurde diese Entschließung bekräftigt, da die heimatpolitische Lage, die unverkennbare Absicht gewisser Cliquen, den deutschen Osten zu opfern sowie befremdende Äußerungen einiger in der Öffentlichkeit stehender Persönlichkeiten das feste Zusammenstehen aller Ostpreußen mehr denn je erforderten. Den Vorständen der örtlichen Gruppen der Memelkreise wurde empfohlen, hier aufklärend zu wirken und die Gründe darzulegen, die für diese Entschließung bestimmend gewesen sind.

 

Rektor a. D. Max Szameitat wurde der Dank ausgesprochen für seine mit großen Mühen verbundene Zusammenstellung einer Bibliographie des Memellandes. Er hat für die Arbeit sämtliche Archive im Bundesgebiet nach einschlägigen Schriften durchforscht. Die Bibliographie behandelt das gesamte bisher veröffentlichte Schrifttum über das Memelland sowie über die Kreise Tilsit-Stadt, Tilsit-Ragnit und Elchniederung. Sie wird dem neuen Jahrbuch der Albertus-Universität beigelegt werden, das der Göttinger Arbeitskreis alljährlich herausgibt. Durch die Gewährung finanzieller Beihilfen unterstützen vornehmlich die Patenstadt Mannheim unter ansehnlicher Beteiligung des Kreises Plön (für Tilsit-Ragnit) und die Stadt Kiel (aus Patenschaftsmitteln für Tilsit) diese wichtige Veröffentlichung.

 

Erörtert wurden die Schwierigkeiten, die die noch in der Heimat lebenden Landsleute haben, um den Nachweis der deutschen Staatsangehörigkeit führen zu können; es wurde über die Möglichkeiten beraten, ihnen hierbei zu helfen.

 

Neben anderen Themen wurden die Vorarbeiten für das große Bundestreffen der Landsmannschaft Ostpreußen, das vom 17. Bis 19. Mi in Bochum stattfindet, besprochen, da eine rege Teilnahme von Landsleuten aus den Memelkreisen zu erwarten ist. Lehrer Waschkies-Essen, der im vorigen Jahre das Ferienlager für die Königsberger Jugend leitete, sprach über die Aussichten eines diesjährigen Jugendfreizeitlagers.

 

Pogegen

Einer unserer Leser teilt uns mit, dass er eine Aufnahme vom Grab des in Stalingrad gefallenen und dort beigesetzten Obergefreiten Eugen Sauskojus aus Bäuerl. Stumbragirren, Kreis Pogegen, besitzt. Obergefreiter Sauskojus ist am 2. April 1912 geboren und am 1. August 1942 gefallen; er gehörte dem 1. L-Pz.-Rgt, 24 an. Die Eltern hatten ein großes Bauerngrundstück in Stumbragirren Den Angehörigen von Obergefreiten Sauskojus kann die Adresse des Landsmannes, der im Besitz des Fotos ist, mitgeteilt werden; er wird Ihnen die Aufnahme dann zusenden. Zuschriften bitten wir an die Schriftleitung des Ostpreußenblattes, Hamburg 13, Parkallee 86, zu richten.

 

Gumbinnen

1. Am 13. Februar, 20 Uhr, wird im Unionbräu, Bielefeld, Aug.-Bebel-Straße, Ecke Viktoriastraße ein zwangloses Beisammensein stattfinden. Hierzu werden alle Gumbinner aus Stadt und Kreis Bielefeld herzlich eingeladen. Insbesondere erwarten wir auch die Jugend.

 

2. Das Hauptkreistreffen wird in der Patenstadt Bielefeld am 22. und 23. Juni stattfinden. Am Montag. 24. Juni, wird wieder eine Tagesfahrt mit Bus in die schone Umgebung zu billigen Fahrtkosten unternommen werden.

Hans Kuntze, Kreisvertreter (24a) Hamburg-Billstedt, Schiffbeker Weg 168

 

Fischhausen

Aus Fischhausen-Stadt werden gesucht:

Bandusch, Postschaffnerwitwe, Freiheitstr. 6;

 

Aloysius Barwinski, Pillauer Straße 31, nebst Ehefrau Viktoria Barwinski, geb. Rodrin;

 

Max Bortz, Müllermeister, Königsberger Straße 21;

 

Ella Breuer, Langgasse 19;

 

Paul Bruse, Siedlung 4;

 

Franz Degnat, Arbeiter, Königsberger Straße 23;

 

Franz Eggert, Brauereiarbeiter, Pillauer Straße;

 

Friedel, Kreisrentmeister, nebst Kindern, Herbert Friedel und Lisa Friedel, Bahnhofstraße;

 

Hildegard Gonsewski, geb. Bolz, Königberger Straße 23;

 

Frau Griggel und Tochter Lina, Langgasse 24;

 

Rudolf Harpeng, Schlichtstraße 11a;

 

Ingenieur Hartung, Bahnhofstraße 11;

 

Gustav Homp, Siedlung 4;

 

Hans Hüge, Viehhändler, Langgasse 35;

 

Kabacher, Mittelstraße;

 

Fritz Karan, Autoschlosser;

 

Rosa Kirstein, geb. Morr, Darger Weg 5;

 

Köck, Telegraphenarbeiter, Siedlung;

 

Krebs, Lokheizer, Siedlung 4;

 

Familie Langhans, Freiheitstraße;

 

Laude, Reichsbahnobersekretär, Bahnhofstraße 3;

 

Laupichler, Schlageterstraße 3;

 

Max Lemke, Lokheizer, Bahnhofstraße 15;

 

Karl Lutz und Willy Lutz, Siedlung 4, Stadthaus 2;

 

Mahler, Postschaffner, Bahnhofstraße;

 

Familie Malewski, Gartenstraße 3.

 

Wer über den Verbleib der vorstehend aufgeführten Landsleute oder deren Angehörigen Auskunft geben kann, gebe mir bitte bald Nachricht? Bei Anfragen bitte stets die Heimatanschrift (Straße und Hausnummer) anzugeben und Rückporto beizufügen.

Bruno Guddat, Stadtvertreter (24a) Lübeck, Trappenstraße 2

 

Pr.-Eylau

Es werden gesucht aus: Pr.-Eylau:

Familie Walter Bludau, Fritz-Schlegel-Straße 10;

 

Familie Gernus, Tischlerm., Obere Schloßstraße. —

 

Althof:

Herbert Schröder. —

 

Johnken.

Robert Scheibel. —

 

Uderwangen:

Albert Flemming, Melkermeister. —

 

Tiefenthal:

Walter Zobel, Bauer. —

 

Albrechtsdorf:

Gendarmeriewachtmeister, Wirths und Frau. —

 

Kreuzburg:

Otto Steckler und Frau Emmy. Betriebsmonteur beim Überlandwerk, Kobbelbuder Chaussee, an der Ziegelei. —

 

Rositten:

Familien Bernstein, Menschefski, Wottoich (bei der Molkerei beschäftigt gewesen);

 

Frau Charlotte Barsuhn, geborene Menke und Sohn Jürgen;

 

Frau Johnzeck;

 

Familien Schefski und Kaschaba (bei Bauer Rehberg beschäftigt gewesen);

 

Die Bauern Paul Moldenhauer, Gustav Heske und Albert Ehlert, aus Abbau Rositten,

 

Fritz Reske und Frau Else Reske, geb. Bendig;

 

Emmich, Kraftfahrer;

 

Die Familien Brehm, Emil Thiel, Gehrmann und Schmeling;

 

Witwe Johanna Zimmermann;

 

Friedrich Frost, Schneidermeister;

 

August Will, Forstarbeiter.

 

Von der Stadt Kreuzburg sind noch Einwohnerverzeichnisse mit Anschriftenangabe zum Preise von 1,— DM in Briefmarken bei der Heimatkreiskarteistelle erhältlich. Bei allen Anfragen an die Heimatkreiskartei Pr.-Eylau bitte immer den eigenen Heimatwohnort mit anzugeben.

Fritz Schadwinkel, Karteiführer (20a) Verden (Aller), Kreishaus

 

Bartenstein

Das Deutsche Rote Kreuz sucht Angehörige eines Wilhelm Kutzan, aus Schippenbeil. Nach meiner Kenntnis könnte es sich um einen Landsmann namens Kotzan handeln, der in der Familie Radtke, Kirchenhinterstraße bei Lettau, Verwandte hatte. K. ist im Februar 1945 in Ostpreußen gefallen, er soll 1910/1915 geboren sein. Zweckdienliche Angaben erbitte ich zur Weitergabe.

 

Die nachstehenden Familien aus der Stadt Schippenbeil sind nach Auskunft der, Post als verzogen gemeldet:

Elisabeth Bauer, bisher (13a) Leisau;

Auguste Bork, (22a) Essen;

Fritz Darge, (24a) Geesthacht;

Gustav Hohnwald, (24b) Büdelsdorf;

Hans Hamling, Bockum-Hövel;

Gertrud Jolitz, (24b) Neukirchen;

Elli Jönsson, (24a) Lübeck;

Heinrich Kilian, (24b) Hüsum;

Franz Pillkowski, (16) Kassel;

Max Kollex,  (22a) Solingen;

Gustav Kowski, (24b) Emmelsbüll;

Berta Küssner, (17b) Nürnberg;

Erna Lux, (24a) Bargstedt;

Hermann Nieswandt, (24b) Braak;

Paul Rosenberg, (22a) Duisburg-Beek;

Friedrich Schmidt, (23) Axstedt;

Hermann Stiemert, (24b) Schenefeld;

Maria Zimmermann, (22a) Orsoy.

 

Da die Schippenbeiler ja alle, fleißige Leser unseres Ostpreußenblattes sind, wird es nur dieses Hinweises bedürfen, um sie an die vergessene Mitteilung des neuen Wohnortes zu erinnern. Herzlichen Dank zuvor!

Bürgermeister a. D. Zeiß. Kreisvertreter Celle. Hannoversche Straße 2

 

Johannisburg

Gesucht werden:

Fritz Kallisch, Bauer aus Gr.-Kessel;

Max Konopka, Bauer aus Gr.-Kessel;

 

aus Fichtenwalde:

Gertrud Grenda,

Erika Großmann,

Hildegard Zipzer,

Hedwig Pissowotzki,

Lotte Zander,

 

aus Johannisburg,

Familie des Martin Pogorzelski, aus Tuchlinnen, zuletzt in Rühle;

 

Familie Freymuth, aus Stollendorf;

 

Fritz Lukat und Familie, Wachtmeister aus Ruhden.

 

Wer kann etwas über das Schicksal von August Rattay, geb.  05.05.1884 in Gr.-Kessel aussagen? Er wurde im Januar 1945 verschleppt. Wer war mit ihm zusammen?

 

Ferner wird Auskunft erbeten über Günther Sedelle, Uffz., geb. 22.01.1920 in Gehlenburg, letzte Nachricht im Januar 1945 aus Starachowice. Er war Funkerausbilder des Inf.-Regt. 291, Feldpost 56 609 A. .

Fr. W. Kautz. Kreisvertreter (20) Altwarmbüchen (Hann)

 

Allenstein Stadt

Gesucht werden:

Erna Großmann, Musiklehrerin, Bahnhofstraße;

 

Frau Haese, geb. Günther, Ehefrau des Syndikus Haese (Kreishandwerkerschaft);

 

Franz Lukowski, Fleischermeister, Hohensteiner Str. 33, (kann ein Allensteiner Landsmann konkrete Angaben über den Verbleib oder evtl. Tod des Franz L. machen?);

 

Paul Mischke, Landmaschinen, Hohensteiner Straße 32;

 

Walter Danlowski, Oberleutnant, Offlzier-Siedlung;

 

Frau Maria Marx, Hohensteiner Straße 31;

 

Franz Schulz, Schornsteinfegergeselle, arbeitete etwa von 1920 bis 1926 bei Bezirksschornsteinfegermeister Friedrich Hagen, Hohensteiner Querstraße.

 

Achtung Allensteiner! August Mathew, zuletzt Bezirksschornsteinfegermeister in Arys, Kreis Lötzen, verstorben durch Kriegsgeschehen, war von 1920 bis 1926 in unselbständiger Arbeit als Schornsteinfegergeselle bei Bezirksschornsteinfegermeister Friedrich Hagen, Hohensteiner Querstraße, tätig. Wer kann über das Beschäftigungsverhältnis Angaben machen, die die nahezu erblindete Frau Mathew für die Durchbringung der Invaliden-Witwenrente benötigt?

Alle Zuschriften und Meldungen werden an die „Geschäftsstelle Patenschaft Allenstein", Gelsenkirchen, Hans-Sachs-Haus, erbeten.

 

Osterode

Ein Wiedersehen der ehemaligen Bediensteten und Angehörigen der Stadtverwaltung Osterode ist für Sonntag, den 30 Juni, in Frankfurt Main in Aussicht genommen. Teilnahme und Übernachtungswünsche bitte jetzt schon unverbindlich Karl Wenk, (22b) Bad Ems, Martinshof 8, mitteilen. Diese frühe Bekanntmachung soll es Interessenten ermöglichen, das erforderliche Reisegeld jetzt schon zurückzulegen. Weitere Mitteilungen erfolgen unmittelbar.

 

In einer Erbschaftsangelegenheit werden Landsleute aus Domkau gesucht, die bestätigen können, dass der Altbauer, August Konrad, geb. am 25.04.1868, nach der Besetzung durch die Russen in Domkau verstorben und dort beigesetzt ist. Ferner werden Domkauer Landsleute gesucht, die bestätigen können, dass Frau Konrad, Ehefrau des Altbauern A. Konrad, verstorben ist. Frau Konrad soll aus einem Flüchtlingstransport in Dessau/Sachsen ausgeladen worden sein. Der Transport wurde etwa im März 1946 in Osterode zusammengestellt.

 

Wer kann weiterhin Auskunft geben über den Verbleib des Bauern, Gottlieb Balzer und dessen Sohn Fritz Balzer, beide zuletzt wohnhaft gewesen in Domkau, geben?

 

Ferner werden gesucht:

Max Krause, Gastwirt aus Seubersdorf;

 

Fritz Pichottki, Maurer, geb. 30.08.1906, zuletzt in Gr.-Altenhagen.

 

Meldungen erbeten an: v. Negenborn-Klonau, Kreisvertreter, Lübeck, Alfstraße 35

 

Ebenrode (Stallupönen)

Blaue Pumphose und Matrosenbluse... In der Frauenriege des Stallupöner Turnvereins.

„Wir waren stolz auf unsere Pionierarbeit. . ." Diesen Satz greifen wir aus dem nachstehend veröffentlichten Brief heraus, den die heute in der sowjetisch besetzten Zone lebende Frau L. S. an Studienrat a. D. Dr. Kurt Stahr schrieb. Die darin erwähnte Frauenabteilung wurde 1910 gegründet und dem Männerturnverein von 1861, den Dr. Stahr viele Jahre leitete, angeschlossen. Durch Pflege des Liedes und ausgedehnte Wanderungen hatte sich der Stallupöner Turnverein einen guten Namen gemacht. Mit Schmunzeln liest man die Schilderungen über den Anzug der turnenden Frauen — man muss sich aber vorstellen, dass es etwas unerhört Neues war, dass Frauen sich auch sportlich betätigten, und der Hinweis auf die „Pionierarbeit" ist nur zu berechtigt. Der Weg bis zur siegreichen Damenstaffel — denn der Sport entwickelte sich ja aus den Turnerverbänden — war nicht glatt geebnet, und es gab viele von überkommenen Vorurteilen errichtete Hürden, die die Frauen überwinden mussten:

 

„Als schönste Erinnerung aus der sorglosen Zeit bis 1914 bleibt für mich der Turnverein, den ich mitgründen half, und der Frauenchor.

 

Wenn ich an unsere Turnkostüme denke, dann muss ich heute noch hell aufjauchzen: Sehr weite blaue Pumphose, Matrosenbluse mit großem Kragen, langen Ärmeln und Manschetten, lange Strümpfe und das viele Unterzeug. Zum Spaß müsste mal irgendwo auf einer Olympiade eine Frauenriege also angetan mitmarschieren! Aber trotz allem, wir waren mit Begeisterung dabei und obendrein sehr stolz auf unsere Pionierarbeit.

 

Denken wir nur an unsere ‚tollkühnen' Rodelnachmittage auf dem Schweighöferschen Berg! Wie kamen wir uns forsch vor, da so hundertmal runterzufahren und sogar nach liegenden Gegenständen zu greifen! Schön war's und lustig und gesund.

 

Als ich später mal im Jeschkengebirge die erste richtige Bobbahn in Betrieb sah, blieb mir doch das Herz stehen, und rückblickend musste ich unsere bescheidene Freude in Lawischkehmen belächeln.

 

„Ausgerechnet Pellkartoffeln und Hering!"

Was hatten wir in Stallupönen für schöne Feste! Es war doch immer so, als ob eine große Familie zusammen wäre. Und die Wanderungen! Ich erinnere mich an eine Sonnabend-Sonntag-Tour nach Treuburg bis Waldkater mit Übernachten im Krugzimmer auf Stroh mit viel Gekicher unsererseits und Ermahnungen der reiferen Jugend. Von der Bahnstation wurden wir mit Leiterwagen abgeholt und fuhren durch einen herrlichen Wald, und alles wäre schön und gut gewesen, wenn Sie, Herr Doktor, nicht die Idee gehabt hätten, sich zum Abendessen im Gasthaus Pellkartoffeln und Hering zu bestellen. Sie und Herr Katasterinspektor Rauch. Diese Heringe waren nun vorn beim Kutscher und dufteten scheußlich, und so musste nun meinetwegen mehrmals gehalten werden, damit ich ins Gebüsch gehen und opfern konnte. Den Abend ist meine Verehrung und Liebe für Sie, mein Herr Doktor, um fünfzig Prozent gefallen, und mein einziger Gedanke war; ‚Nein, diese Akademiker wissen vor Dollheit nicht, was sie essen sollen — ausgerechnet Pellkartoffeln und Hering!' Nach dem

opulenten Mahl wurde mir dann ja auch wieder besser, und ich habe Ihnen vergeben und konnte mich dann mit Ella Schulz, den Schweighöfermädels und Ella Kurschat wieder vor Übermut nicht lassen.

 

Anderntags unternahmen wir eine herrliche Wanderung durch den schönen Rothebuder Forst, an Seen vorbei, auch eine Furt zwischen zwei Seen musste durchwatet werden. Da ich als eine der letzten durchging, konnte ich jauchzen über das herrliche Bild der vielen Mädchen mit sehr hoch gerafften Röcken. Na, ich war ja ewig ein lustiger Spottvogel. Dann kamen wir nach dem alten Waldgasthaus ‚Waldkater', wo wir uns zum letzten Mal stärkten und dann singend zur Bahnstation marschierten. Sonnenselig und froh kamen wir nach Hause.

 

Da will ich gleich im Anschluss an die letzte Wanderung mit dem Turnverein denken. 1920 war's. Wir waren jung verheiratet und wohnten an der Rominter Heide in dem schön gelegenen Matznorkehmen. Was lag näher, als dass mein Turnverein zu uns herauswanderte. Wenn man jung ist, nimmt man alle Hindernisse spielend, und so brachte ich denn alle schön unter. Einige konnte ich in unserem Hause aufnehmen, die anderen quartierte ich im Gasthaus Krüger ein.

 

Am Abend ging's in den ‚Daubas', den kühlen Schleitergrund hinab, wo die Blinde so heimlich rinnt. Bei Dunkelheit nahmen wir das oben stehende Klafter Holz, zündeten es an und sangen an dem helllodernden Feuer. Anderntags Wanderung durch die Rominter Heide zum Marinowo-See. Ich war immer dabei, ließ leichtsinnig alles Kaffeegeschirr vom Vortage stehen, mochte der arme Mann sich wissen, allein mit all den Resten!

 

„Diese Übung ist graziös..."

Solche Freuden hatten wir nur durch den Turnverein, ohne ihn wäre nur das Rennen durch den Schützenpark gewesen. In diesen Tagen fallen mir alle Melodien und Texte von Singspielen mit dem Turnverein ein. Ich denke an eine Operette die uns, glaube ich, das alte Fräulein Werwath schrieb, die am Schachteldamm wohnte. Sie entwarf auch die Kostüme, und wir schneiderten abends und sonntags bei ihr. Es war herrlich, und es wurde ein ganz großer Erfolg. — Oder wie wir zu zweit mit Eisenstäben in den Händen zugleich turnten und sangen: ‚Ausfall rechts und Ausfall links, Arme hoch, dann tief, diese Übung ist graziös. Beifall stets man rief!' Und dazu die weiten Pluderhosen!

 

Ich könnte Ihnen tagelang vorsingen von damals Ja, die wenigen Jahre, die sorglosen, in Stallupönen könnte man überschreiben mit „Sang und Klang“. Auch wenn ich an die ersten schüchternen Versuche des Herrn Caruso (gemeint ist der heute am Bodensee lebende Bankdirektor bei der Ostpreußischen Landschaft O. J.) denke und wie er sich entfaltete als verwöhnter Liebling von Alt und Jung!

 

Obwohl ich später an sehr schönen Orten Deutschlands gewohnt und sehr viel Schönes erlebt habe, so sind doch die Jahre in Stallupönen eigentlich immer der Mittelpunkt meines Lebens gewesen.

 

Nachdem mich unsichtbare Fäden immer wieder zurückziehen …“

 

Pr.-Holland

Förderung durch die Patenstadt Itzehoe

„Es ist anzustreben, dass alle ehemaligen Pr.-Holländer bis auf weiteres Itzehoe stellvertretend als ihre Vaterstadt ansehen“. Dies gilt als erster Leitsatz des zwischen der schleswig-holsteinischen Stadt Itzehoe und der Stadt Pr.-Holland bestehenden Patenbundes. Die Übernahme der Patenschaft geschah auf die Anregung des früheren Bürgermeisters von Pr.-Holland und späteren Landrat des gleichnamigen Kreises. Joachim Schulz, der seit 1550 Bürgermeister von Itzehoe ist und sich mit seiner ostpreußischen Heimat eng verbunden fühlt. Die Stadtverwaltung von Itzehoe hat kürzlich einen ausführlichen, mit vielen Fotos und graphischen Darstellungen illustrierten Zehnjahresbericht veröffentlicht, der Aufschluss über die von 1945 bis 1955 geleistete Kommunalarbeit gibt. Ein besonderes Kapitel behandelt die wirtschaftlichen Maßnahmen für die Heimatvertriebenen und Sowjetzonenflüchtlinge, die 1955 etwa 14 000 Seelen – 40 v. H. der 35 000 Köpfe zählenden Einwohnerschaft der Stadt – betrugen. In dem genannten Jahr wies die örtliche landsmannschaftliche Gruppe der Ostpreußen, 700 Mitglieder auf. Rege unterstützte die Stadt die Bestrebungen, ostdeutsches Kulturgut zu bewahren, und die Kundgebungen am „Tag der Heimat“. Durch den Versand von Paketen an Pr.-Holländer, die in Mitteldeutschland leben, sowie durch die Aufnahme ostpreußischer Ferienkinder aus Berlin und finanzielle Beihilfen zu den Weihnachtsfeiern der Pr.-Holländer Gruppe in Berlin bewies die Patenstadt ihren redlichen Willen. Sie förderte auch gastlich die in Itzehoe stattgefundenen Jahreshaupttreffen der Pr.-Holländer Kreisgemeinschaft. (Die Patenschaft für den Kreis Pr.-Holland übt der Kreis Steinburg aus, dessen Kreisstadt Itzehoe ist.)

 

Siedlerschule Katlenburg. Aufbaulehrgang 1957.

Der Aufbaulehrgang 1957 (2. Semester des Hauptlehrgangs) beginnt an der Siedlerschule in Katlenburg am 1. April und dauert bis 30. September. Der Lehrplan setzt eine Grundausbildung in den landwirtschaftlichen Fächern und ausreichende Praxis voraus. Es werden besonders betont: Landwirtschaftliche Betriebslehre mit besonderer Berücksichtigung der Siedlerbetriebe verschiedener Wirtschaftsformen, Pflanzenernährung und Pflanzenschutz, Tierhaltung und Fütterung, landwirtschaftliche Siedlungskunde und Siedlungswesen, Ostkunde, betriebswirtschaftliche, gärtnerische und handwerkliche Praxis. In den Lehrgang werden Kurzkurse eingebaut, vor allem ein mehrwöchiger Landmaschinenlehrgang an einer Deula und eine mehrtägige Lehrfahrt. — Aufnahmebedingungen: Besuch einer Landwirtschaftlichen Schule, abgelegte landwirtschaftliche Gehilfenprüfung, Mindestalter 19 Jahre.

 

Prospekte und Aufnahmeanträge sind bei der Verwaltung der Siedlerschule in Katlenburg, Harz, Kreis Northeim erhältlich. Flüchtlinge und Vertriebene sowie bedürftige einheimische Bewerber können besondere Vergünstigungen durch Ausbildungshilfen erlangen. Anmeldefrist bis 28. Februar 1957.

 

Rest der Seite: Rätsel-Ecke

 

Seite 13   Landsleute, die jetzt aus Ostpreußen kamen.

Mit dem 58. Aussiedlertransport sind am 22. Dezember 1956 im Grenzdurchgangslager Friedland bei Göttingen 271 Landsleute aus Ostpreußen eingetroffen. Wir bringen im Folgenden die Namen dieser Ausgesiedelten. Aus Gründen, die darzulegen hier zu weit führen würde, ist es schwierig, über jeden Ausgesiedelten genaue Angaben zu machen, und so sind die Zahlen und die Ortsangaben nicht in jedem Fall ganz richtig; auch diese Liste enthält, was die Orte anbetrifft, Fehler. Der Wohnort von 1939 ist in der Liste in Klammern gesetzt. Es trafen in Friedland ein:

 

1. Charlotte Abratis, geborene Starnefeld, geboren am 29.08.1887 (Koslan), kommt aus Koslan;

 

2. Otto Abratis, geboren am 19.05.1882 (Koslan), kommt aus Koslan;

 

3. Helene Alexander, geboren am 05.12.1907 (Bruchwalde), kommt aus Bruchwalde;

 

4. Auguste Bannasch, geborene Lange, 14.02.1886 (Kl.-Schmückwalde), kommt aus Kl.-Schmückwalde;

 

6. Maria Barzik, geb. Krisch, 20.06.1875 (Martinshagen, Kreis Lötzen), kommt aus Paprotken, Kreis Lötzen;

 

7. Emma Baumann, geb. Bock, 13.03.1882 (Lötzen), kommt aus Lötzen;

 

8. Gertrud Boelke, geb. Pohl, 17.09.1903 (Osterode), kommt aus Osterode;

 

9. Maria Borowski, geb. Willimonski, 25.08.1885 (Grunau), kommt aus Grunau;

 

10. Gustav Brodisch, 30.12.1880 (Wappendorf, Kreis Ortelsburg), kommt aus Wappendorf;

 

11. Maria Brodisch, geb. Urgassa, 06.10.1881 (Wappendorf), kommt aus Wappendorf;

 

12. Gertrud Brosowski, geborene Brosowski, 09.08.1903 (Dt.-Eylau), kommt aus Dr.-Eylau;

 

13. Auguste Buhs, geborene Sentek, 08.03.1887 (Heinrichstal), kommt aus Seeburg;

 

14. Karl Buhs, 25.12.1885 (Heinrichstal), kommt aus Seeburg;

 

15. August Chmielewski, 25.11.1892 (Paterschobensee), kommt aus Paterschobensee;

 

16. Wilhelmine Chmielewski, geborene Moze, 14.04.1893 (Paterschobensee), kommt aus Paterschobensee;

 

17. Gustav Chron, 09.01.1893 (Gauten), kommt aus Gauten;

 

18. Karoline Chron, geb. Kloß, 14.07.1892 (Gauten), kommt aus Gauten;

 

19. Karoline Cibora, geb. Ostrowski, 15.05.1884 (Schwirgstein, Kreis Ortelsburg), kommt aus Ortelsburg;

 

20. Anna Czymek, geb. Niewiara, 22.01.1900 (Leschienen, Kreis Ortelsburg), kommt aus Kl.-Leschienen;

 

21. Hedwig Czymek, 20.01.1929 (Kl.-Leschienen), kommt aus Kl.-Leschienen.

 

22. Hannelore Dargel, 20.04.1935 (Königsberg), kommt aus Neufreudental;

 

23. August Diebowski, 27.04.1883 (Bolken, Kreis Treuburg), kommt aus Reimsdorf;

 

24. Emma Diebowski, geb. Gnosa, 06.03.1887 (Bolken), kommt aus Reimsdorf;

 

25. Marie Domnik, geb. Urban, 29.04.1889 (Rummy, Kreis Ortelsburg), kommt aus Rummy;

 

26. Wilhelmine Dreher, geb. Cerworka, 07.10.1893 (Sassendorf), kommt aus Sassendorf;

 

27. Hildegard Duddek, geb. Kolotschiwky, 15.01.1921 (Wartenburg, Kreis Allenstein), kommt aus Wartenburg;

 

28. Dorothea Duddek, 12.01.1945, kommt aus Wartenburg;

 

29. Frieda Duddek, 12.04.1913 (Dlusken), kommt aus Dlusken;

 

30. Gustav Dyck, 24.01.1886 (Weidiken, Kreis Sensburg), kommt aus Rudowken, Kreis Sensburg;

 

31. Albert Dzikowski, 02.06.1879 (Dt.-Eylau, Kreis Rosenberg), kommt aus Dt.-Eylau.

 

32. Ewald Ehm, 19.08.1939 (Derz, Kreis Allenstein), kommt aus Derz;

 

33. Maria Ehm, geb. Kroh, 30.08.1892 (Derz), kommt aus Derz;

 

34. Gustav Enseleit, 29.09.1881 (Heiligenbeil), kommt aus Braunsberg;

 

35. Margarete Enseleit, geb. Schulz, 20.12.1892 (Heiligenbeil), kommt aus Braunsberg;

 

36. Maria Feige, geb. Boehnke, 02.10.1880 (Gr.-Büssow, Kreis Rößel), kommt aus Gr.-Büssow;

 

37. Anna Finkowski, geb. Kaschubski, 23.12.1882 (Rotwalde), kommt aus Rotwalde;

 

38. Maria Fisahn, geb. Kleschkinski, 02.02.1888 (Bergfriede, Kreis Osterode), kommt aus Bergfriede;

 

39. Ludwig Falkenauer, geb. Flotska (wahrscheinlich falsch, geborener Flotska als Mann?), 02.08.1920 (Bredienen. Kreis Sensburg), kommt aus Bredienen;

 

40. Reinhard Falkenauer, 13.07.1944, kommt aus Bredienen.

 

41. Auguste Gatza, geb. Goronsi, 23.10.1891 (Sadau), kommt aus Sadau;

 

42. Michael Gatza, 17.02.1890 (Sadau), kommt aus Sadau;

 

43. Emilie Gayko, geb. Gayko, 31.03.1890 (Fließdorf, Kreis Lyck), kommt aus Zybulken;

 

44. Friedrich Gayk, 22.05.1881 (Olschienen), kommt aus Olschienen;

 

45. Wilhelmine Gayk, geb. Gralla, 08.11.1883 (Olschienen), kommt aus Olschienen;

 

46. Julius Glomsda, 14.05.1888 (Gellen), kommt aus Gellen:

 

47. Maria Glomsda, geb. Lissek, 09.07.1884 (Gellen), kommt aus Gellen;

 

48. Marie Gollub, geb. Ryck, 17.04.1884 (Plewken), kommt aus Gr.-Jauer:

 

49. Wilhelm Gollub, 06.09.1879 (Plewken), kommt aus Gr.-Jauer;

 

50. Auguste Graap, geb. Rodowski, 14.11.1869 (Korschen), kommt aus Tasminen;

 

51. Karl Graap, 28.10.1890 (Korschen), kommt aus Tasminen;

 

52. Maria Graap, geb. Kewitt, 03.03.1890 (Korschen), kommt aus Tasminen;

 

53. Aloysius Grunwald, 21.05.1872 (Allenstein), kommt aus Jonkendorf, Kreis Allenstein;

 

54. Marta Guntau, geb. Rogan, 23.09.1893 (Sensburg), kommt aus Seehesten;

 

55. Friedrich Grönig, 15.02.1875 (Erlenau, Kreis Sensburg), kommt aus Nikolaiken, Kreis Sensburg;

 

56. Wilhelmine Grönig, geb. Kempka, 27.09.1878 (Erlenau), kommt aus Nikolaiken;

 

57. Anna Gutowski, geb. Maniak, 01.09.1893 (Neu-Keykuth, Kreis Ortelsburg), kommt aus Neu-Keykuth).

 

58. Berta Halmann, geb. Schmidt, 20.06.1908 (Allenstein). kommt aus Allenstein;

 

59. Gertrud Halmann, 25.04.1936 (Allenstein), kommt aus Allenstein;

 

60. Heinz-Otto Halmann, 08.07.1939 (Allenstein), kommt aus Allenstein;

 

61. Elisabeth Hartkopf, geb. Lenkeit, 26.05.1889 (Holzek), kommt aus Lossainen;

 

62 Siegfried Hartkopf, 24.01.1943, kommt aus Lossainen;

 

63. Manfred Hartkopf, 26.04.1941, kommt aus Lossainen;

 

64. Otto Hartkopf, 29.09.1885, kommt aus Lossainen;

 

65. Juliane Heidrich, geb. Grabert, 27.07.1872 (Malenken), kommt aus Malenken;

 

66. Anna Herzog, geb. Kossin, 28.11.1908 (Neuwied/Koblenz), kommt aus Bischofsburg;

 

67. Rosemarie Herzog, 09.06.1936 (Neuwied/Koblenz), kommt aus Bischofsburg;

 

68. Julius Hoffmann, 30.07.1887 (Billau), kommt aus Allenstein;

 

69. August Hoffmann, 22.09.1869 (Osterode), kommt aus Osterode:

 

70. Margarete Hermanowski, 07.01.1922 (Quiedlitz), kommt aus Allenstein;

 

71. Marta Hermanowski, geb. Grzeski, 17.06.1898 (Quiedlitz), kommt aus Allenstein.

 

72. Minna Illas, 24.08.1885 (Lötzen), kommt aus Lötzen;

 

73. Berta Jetkowski, geb. Menzel, 24.01.1871 (Winkenhagen), kommt aus Osterode;

 

74. Wilhelm Jettkowski, 09.02.1871 (Winkenhagen), kommt aus Osterode;

 

75. Aloysius Jocker, 26.01.1891 (Allenstein), kommt aus Allenstein;

 

76. Hedwig Jonzek, geb. Jonas, 26.01.1903 (Sensburg), kommt aus Sensburg;

 

77. Gerlinde Joraschkewitz, 05.10.1938 (Ketzwalde), kommt aus Klonau;

 

78. Gertrud Joraschkewitz, geb. Salewski. 05.03.1913 (Ketzwalde), kommt aus Klonau;

 

79. Inge Joraschkewitz, 04.07.1943, kommt aus Klonau;

 

80. Gudrun Joraschkewitz, 18.02.1940, kommt aus Klonau;

 

81. Maria Joswowitz, geb. Kubzik, 15.05.1913 (Wilken), kommt aus Wilken;

 

82. Emil Jorzik, 04.01.1881 (Gehlenburg, Kreis Johannisburg), kommt aus Gehlenburg;

 

83. Amalie Kapla, 23.02.1892 (Lübeckfelde, Kreis Lyck), kommt aus Hirschberg, Kreis Allenstein;

 

84. Emma Karweina, 19.02.1892 (Uverauede), kommt aus Sachsau;

 

85. Minna Kasper, geb. Zentara, 22.05.1896 (Widminnen, Kreis Lötzen), kommt aus Widminnen;

 

86. Kasper. Ursula, 16.09.1935 (Widminnen. Kreis Lötzen), kommt aus Widminnen;

 

87. Erika Katczewski, 23.07.1936 (Wilhelmstal, Kreis Ortelsburg). kommt aus Gr.-Jerutten, Kreis Ortelsburg;

 

88. Rosa Kiwitt, geb. Getta, 29.12.1896 (Hirschberg, Kreis Allenstein), kommt aus Hirschberg;

 

89. Herta Konietzko, 23.04.1931 (Hügelwalde, Kreis Ortelsburg), kommt aus Orteisburg;

 

90. Justine Kleefeld, geb. Ketzlega, 07.07.1881 (Wilken, Kreis Osterode), kommt aus Wilken;

 

91. Herta Klink, geb. Zeranski, 28.07.1912 (Schwederich, Kreis Osterode), kommt aus Schwederich;

 

92. Ruth Klink, 04.03.1945, kommt aus Schwederich;

 

93. Eckard Klink, 01.07.1938 (Schwederich), kommt aus Schwederich;

 

94. Margot Klink, 03.08.1942, kommt aus Schwederich;

 

95. Karl Kendziorra, 21. 3. 1880 (Bälden), kommt aus Bälden:

 

96. Marie Kendziorra, geb. Annuß, 02.09.1881 (Balden), kommt aus Balden;

 

97. Mathilde Königsmann, geb. Kastelan, 01.03.1886 (Knipstein. Kreis Heilsberg), kommt aus Knippstein:

 

98. Magdalene Koslowski, geb. Wiemann, 09.06.1878 (Wonneberg), kommt aus Wonneberg;

 

99. Elisabeth Kosziul, geb. Liebe, 19.09.1886 (Försterei Neuhoff), kommt aus Falken;

 

100. Anna Korten, geb. Surrey, 14.06.1894 (Gr.-Bartelsdorf, Kreis Allenstein, kommt aus Gr.-Bartelsdorf);

 

101. Helga Korten, 11.06.1937 (Gr.-Bartelsdorf), kommt aus Gr.-Bartelsdorf;

 

102. Luise Kolnischko, geb. Lojewski, 03.11.1883 (Kreuzborn, Kreis Lyck), kommt aus Neuvierzighuben:

 

103. Frieda Kotarra, geb. Jesgartz, 09.11.1888 (Raken, Kreis Johannisburg), kommt aus Sensburg;

 

104. Frieda Kotarra, 03.03.1925 (Raken), kommt aus Sensburg;

 

105. Charlotte Kotarra, 31.05.1934 (Raken) kommt aus Sensburg;

 

106. Bruno Kotarra, 09.10.1948. kommt aus Sensburg;

 

107. Irene Kowalski, 13.10.1942, kommt aus Wilken;

 

108. Antonie Kraft, geb Matheblowski, 18.01.1894 (Wartenburg, Kreis Allenstein), kommt aus Wartenburg;

 

109. Luise Krafzik, geb. Dohma, 20.04.1898 (Lötzen) kommt aus Lötzen;

 

110. Michael Krause, 24.03.1892 (Alt-Kirchen, Kreis Ortelsburg), kommt aus Wappendorf;

 

111. Maria Krause, geb. Weinert, 13.02.1884 (Tilsit), kommt aus Rosengarten:

 

112. Maria Kupczik, geb. Tolksdorf, 20.02.1882 (Wilken), kommt aus Wilken;

 

113. Michael Kuschmierz, 24.03.1893 (Ortelsburg), kommt aus Ortelsburg;

 

114 Auguste Karrasch, geb. Glomp, 12.06.1883 (Lyck), kommt aus Morag;

 

115. Helene Karrasch, 05.03.1914 (Lyck), kommt aus Morag;

 

116. Hannelore Karrasch, 29.07.1943, kommt aus Morag

 

117. Wladislaus Laskowski, 22.04.1906 (Herten), kommt aus Rosenberg;

 

118. Anna Laskowski, 15.07.1906 (Herten), kommt aus Rosenberg;

 

119. Josef Laszewski, 27.01.1899 (Wormditt), kommt aus Wormditt;

 

120. Agnes Lettmann, geb. Steppun, 07.04.1894 (Alt-Kockendorf), kommt aus Alt-Kockendorf;

 

121. Martha Lewien, geb. Schwarz, 09.02.1906 (Neuendorf), kommt aus Neuendorf;

 

122. Ernst Linda, 04.10.1921 (Dreifelde, Kreis Johannisburg). kommt aus Lötzen;

 

123. Wilhelmine Linda, geb. Sulimma, 30.06.1936 (Dreifelde), kommt aus Lötzen;

 

124. Gerhard Loch, 01.11.1942, kommt aus Gimmendorf;

 

125. Gerd-Wolfgang Luchs, 27.01.1940, kommt aus Sensburg;

 

126. Maria Luchs, geb. Schampania, 10.12.1914 (Sensburg), kommt aus Sensburg;

 

127. Bernd-Rüdiger Luchs, 14.09.1944, kommt aus Sensburg;

 

128. Elisabeth Lutz, geb. Schroeder, 01.04.1906 (Holzeck), kommt aus Lossainen;

 

129. August Markwitan, 18.08.1890 (Allenstein), kommt aus Allenstein;

 

130. Maria Markwitan, 07.02.1930 (Allenstein). kommt aus Allenstein;

 

131. Marianne Markwitan, geb. Niemirski, 01.07.1888 (Allensteini, kommt aus Allenstein;

 

132. Agate Maslowski, geb. Kempa, 06.02.1894 (Schönbrück), kommt aus Schönbrück;

 

133. Bernhard Maslowski, 28.10.1889 (Schönbrück), kommt aus Schönbrück;

 

134. Margarete Mathieß, geb. Saboszinski, 22.12.1914 (Allenstein), kommt aus Diewitten;

 

135. Doris Mathieß, 07.03.1943, kommt aus Diewitten;

 

136. Norbert Mathieß, 09.05.1944, kommt aus Diewitten;

 

137. Margarete Matke, geb. Lasarzewski, 12.02.1900 (Kreuzborn, Kreis Lyck), kommt aus Huben;

 

138. Minna Meding, geb. Klein, 12.08.1881 (Talhausen), kommt aus Talhausen;

 

139. Martha Milvenstedt, geb. Gribowski. 14.07.1883 (Gr.-Steinfelde), kommt aus Gr.-Steinfelde;

 

140. Rudolf Milvenstedt, 03.05.1880 (Gr.-Steinfelde), kommt aus Gr.-Steinfelde;

 

141. Magdalena Mischorr, geb. Kalski, 01.04.1883 (Krokau), kommt aus Hochwalde;

 

142. August Mroß, 14.03.1880 (Samplatten, Kreis Ortelsburg), kommt aus Samplatten;

 

143. Hannelore Müller, 25.09.1940, kommt aus Allenstein:

 

144. Helene Müller, geb. Radomski, 07.10.1905 (Allenstein), kommt aus Allenstein;

 

145. Werner Müller, 23.06.1943, kommt aus Allenstein;

 

146. Horst Müller, 31.08.1937 (Allenstein). kommt aus Allenstein;

 

147. Johann Nowak, 04.06.1885 (Königsberg), kommt aus Widminnen, Kreis Lötzen;

 

148. Emilie Olschewski, 23.01.1889 (Sensburg), kommt aus Weißenburg;

 

149. Emma Olschewski, 14.06.1914 (Gelsenkirchen), kommt aus Hasenberg;

 

150. Wilhelmine Olschewski, geb. Golumbeck, 03.10.1876 (Hasenberg, Kreis Osterode), kommt aus Harenberg;

 

151. Lina Ostrowski, geb. Bindschus, 30.01.1893 (Pelohnen. Kreis Wehlau), kommt aus Wronnen;

 

152. Wilhelmine Oswald, geb. Schareiner, 21.10.1870 (Geierswalde), kommt aus Geierswalde;

 

153. Amalie Pakroppa, geb. Born, 25.04.1897 (Eichendorf), kommt aus Eichendorf;

 

154. Günter Pakroppa, 16.05.1937 (Eichendorf), kommt aus Eiohendorf;

 

155. Gustav Pakroppa, 05.11.1893 (Eichendorf), kommt aus Eickendorf;

 

156. Herta Pakroppa, 14.01.1923 (Eichendorf), kommt aus Eickendorf;

 

157. Werner Pakroppa, 05.03.1930 (Eichendorf), kommt aus Eichendorf;

 

158. August Plassek, 08.06.1873 (Bergenau), kommt aus Selbongen;

 

159. Auguste Plassek, geb. Bruhs, 03.01.1881 (Bergenau), kommt aus Selbongen;

 

160. Anna Plath, geb. Wroblewski, 09.09.1887 (Osterode), kommt aus Osterode;

 

161. Frieda Plewa, geb. Jeworutzki, 31.05.1920 (Olschöwken), kommt aus Olschöwken;

 

162. Anna Podewski, geb Kewitz, 08.02.1899 (Thiergarten), kommt aus Thiergarten;

 

163. Heinz Podewski, 10.10.1935 (Thiergarten), kommt aus Thiergarten;

 

164. Marta Pokorra, geb. Dohnau, 21.05.1913 (Preußental, Kreis Sensburg), kommt aus Preußental;

 

165. Auguste Pomoska, geb. Libuschewski, 19.07.1900 (Soldau, Kreis Neidenburg), kommt aus Gadienen;

 

166. Ursula Post, 01.09.1929 (Korkau, Kreis Neidenburg), kommt aus Allenstein;

 

167 Emil Post, 27.04.1893 (Brosowen), kommt aus Brosowen;

 

168. Käte Post, 300 8.1926 (Brosowen), kommt aus Brosowen;

 

169. Lina Post, geb. Propottka, 29.09.1892 (Brosowen). kommt aus Brosowen;

 

170 Irene Pokarra, 23.03.1945, kommt aus Preußental, Kreis Sensburg;

 

171. Emil Powierski, 07.01.1893 (Eckwald, Kreis Ortelsburg). kommt aus Eckwald;

 

172. Karoline Powierski, geb. Sadowski, 27.12.1889 (Eckwald), kommt aus Eckwald;

 

173. Adolf Przygoda, 17.10.1874 (Lyck), kommt aus Nikolaiken;

 

174. Berta Przygoda, geb. Milewski, 28.10.1888 (Wilhelmshof), kommt aus Wilhelmshof;

 

175. Johann Preuß, 30.11.1889 (Stein), kommt aus Stein;

 

176. Wilhelmine Preuß, geb. Wiesch, 15.04.1891 (Stein), kommt aus Stein;

 

177. Luci Preuschoff, 19.04.1930 (Bochum), kommt aus Bartenstein;

 

178. Emilie Przygoda, geb. Braun, 06.11.1866 (Worienen), kommt aus Worienen:

 

179. Auguste Puschik, geb. Marquard, 04.09.1883 (Kalisten), kommt aus Mohrungen;

 

180. Luise Pucicha, geb. Spanka, 16.03.1877 (Friedrichshagen), kommt aus Friedrichshagen;

 

181. Luise Radziwil, geb Schulz, 14.09.1894 (Eisenack), kommt aus Eisenack;

 

182. Rudolf Radziwil, 14.07.1883 (Eisenack), kommt aus Eisenack;

 

183. Marta Rattenberg (könnte auch anders heißen, dritter Buchstabe nicht lesbar), 24.12.1886, (Blankenberg, Kreis Heilsberg), kommt aus Warlack;

 

184. Helene Redemund, geb. Hoffmann, 12.09.1904 (Osterode), kommt aus Osterode;

 

185. Anna Reimann, geb. Raske, 20.06.1886 (Sensburg), kommt aus Sensburg;

 

186. August Reimann, 12.03.1878 (Sensburg), kommt aus Sensburg;

 

187. Hans Reimann, 22.06.1930 (Sensburg), kommt aus Sensburg;

 

188. Margarete Reimann, 16.07.1908 (Pettelkau), kommt aus Braunsberg;

 

189. Hildegard Ringel, 31.10.1941, kommt aus Johannisburg;

 

190. Auguste Rogan, 06.12.1890 (Sensburg), kommt aus Seehesten;

 

191. Wilhelmine Rutkowski, geb. Bonk, 29.12.1869 (Talten, Kreis Sensburg), kommt aus Talten;

 

192. Marta Rutkowski, geb. Rohmann, 30.11.1898 (Talten), kommt aus Talten:

 

193. Otto Rutkowski, 25.10.1891 (Talten), kommt aus Talten;

 

194. August Rüttkowski, 15.04.1885 (Guttstadt). kommt aus Schönwiese;

 

195. Georg Rüttkowski, 06.05.1939 (Guttstadt), kommt aus Spiegelberg;

 

196. Horst Rüttkowski, 04.04. 941, kommt aus Schönwiese:

 

197. Frieda Rupio, geb. Sock, 09.07.1893 (Süßental), kommt aus Süßental;

 

198. Emil Sabolewski, 03.03.1880 (Engelstein), kommt aus Engelstein;

 

199. Lieselotte Sadowski, 15.04.1926 (Stenzeln), kommt aus Paprottken;

 

200. Willi Sadowski, 27.01.1895 (Stenzeln). kommt aus Paprottken;

 

201. Maria Sadowski, geb. Skrzypek, 22.03.1899 (Stenzeln), kommt aus Paprottken;

 

202. Adolf Sakowski, 03.07.1875 (Salpia, Kreis Sensburg), kommt aus Woplauken;

 

203. Berta Sakowski, 16.07.1906 (Salpia), kommt aus Woplauken;

 

204. Frieda Sdunzik, geb. Wiersbina, 23.02.1899 (Groß-Jauer), kommt aus Groß-Jauer;

 

205. Charlotta Sengotta, geb. Kelch, 26.02.1898 (Waplitz. Kreis Neidenburg), kommt aus Waplitz;

 

206. Friedrich Sengotta, 07.02.1893 (Waplitz) kommt aus Waplitz;

 

207. Klaus Siedler, 23.09.1940, kommt aus Lötzen;

 

208. Wilhelmine Siewert, geb. Liebelt, 15.06.1875 (Neufreudental), kommt aus Neufreudental;

 

209. Berta Sindowski, geb. Lask, 23.11.1892 (Willenberg, Kreis Ortelsburg), kommt aus Willenberg;

 

210. Franz Sindowski, 07.01.1887 (Willenberg), kommt aus Willenberg;

 

211. Frieda Slembeck, geb. Zepper, 21.05.1894 (Browienen), kommt aus Browienen;

 

212. Berta Sowa, geb. Biallas, 15.02.1886 (Reuschendorf), kommt aus Reuschendorf:

 

213. Hermann Sowa, 15.04.1884 (Dunevken. Kreis Treuburg) kommt aus Reuschendorf;

 

214. Anna Spath, geb. Samuel, 20.07.1886 (Herzogskirchen, Kreis Treuburg) kommt aus Gehland, Kreis Sensburg;

 

215. Otto Spath, 06.11.1876 (Herzogskirchen, Kreis Treuburg), kommt aus Gehland;

 

216. Wilhelmine Specovius, geb. Conrad, 20.03.1880 (Alt-Zeiken). kommt aus Alt-Zeiken;

 

217. Minna Spiesa, geb. Reiß, 14.09.1881 (Lygusen) kommt aus Lygusen;

 

218. Paul Spieswak, 02.12.1886 (Osterode), kommt aus Osterode;

 

219. Marta Springer,  09.07.1890 (Wartenburg), kommt aus Wartenburg;

 

220. Auguste Stenzel, geb. Zepper, 17.02.1887 (Kl.-Maransen), kommt aus Borowienen;

 

221. Marta Struppek, geb. Zerwer, 21.04.1922 (Geburtsjahr schlecht lesbar, könnte auch anders sein). (Reuß, Kreis Treuburg), kommt aus Tillwalde;

 

222. Gertrud Stuhrmann, 02.11.1941, kommt aus Langwalde;

 

223. Rosa Stuhrmann, geb. Wachs, 14.10.1913 (Langwalde) kommt aus Langwalde;

 

224. Frieda Synowzik, 03.01.1888 (Mövenau), kommt aus Mövenau;

 

225. Adolf Synowzik, 31.07.1878 (Mövenau), kommt aus Mövenau;

 

226. Christel Szech, 13.10.1941, kommt aus Willenberg, Kreis Ortelsburg;

 

227. Ingrid Szech, 18.09.1938 (Willenberg), kommt aus Willenberg;

 

228. Ottilie Szech, geb. Kitsch, 17.05.1912 (Willenberg), kommt aus Willenberg;

 

229. Julia Symanzik, 23.10.1888 (Drengfurt), kommt aus Drengfurt;

 

230 Karl Symanzik, 18.01.1913 (Drengfurt), kommt aus Drengfurt;

 

231. Marta Schampanis, geb. Laza, 28.11.1895 (Sensburg), kommt aus Sensburg;

 

232. Käte Schermaschinski, geb. Wollmann, 20.07.1908 (Königsberg), kommt aus Landsberg;

 

233. Marianne Schermaschinski, 26.06.1938 (Königsberg), kommt aus Landsberg;

 

234. Anna Schön, geb. Koslau, 14.10.1876 (Stollen), kommt aus Herzogswald;

 

235 Johanne Schmerglat, 25.02.1875 (Wilkowen), kommt aus Wilkowen;

 

236. Rosemarie Schmidt, 20.10.1939, kommt aus Allenstein;

 

237. Schmidt, geb. Orzech, 12.05.1903 (Gr.-Werder), kommt aus Dt.-Eylau;

 

238. Wilhelmine Schröder, geb. Kersten, 06.02.1883 (Gehlenburg, Kreis Johannisburg), kommt aus Gehlenburg;

 

239. Elisabeth Schröder, 30.06.1888 (Warlack), kommt aus Warlack;

 

240. Euphrosine Schröter, 27.12.1883 (Langwalde, Kreis Braunsberg), kommt aus Salusken;

 

241. Ella Schulte, 31.08.1937 (Buchenhagen), kommt aus Talten, Kreis Sensburg;

 

242. Erika Schulte, 16.12.1939, kommt aus Talten, Kreis Sensburg;

 

243. Elise Schwarz, geb. Thiel, 06.01.1919 (Königsberg), kommt aus Skitten;

 

244. Ursula Schwarz, 28.01.1948, kommt aus Skitten;

 

245. Siegbert Schwarz, 30.01.1941, kommt aus Skitten;

 

246. Friedrich Schwarz, 14.05.1874 (Neuendorf), kommt aus Neuendorf;

 

247. Albert Terlitzki, 18.01.1883 (Quedlitz), kommt aus Quedlitz;

 

248. Auguste Terlitzki, geb. Benedigt, 30.01.1892 (Quedlitz), kommt aus Quedlitz;

 

249. Ella Thiel, geb. Lonkowski, 10.05.1893 (Buchwalde), kommt aus Buchwalde;

 

250. Karl-Wilhelm Thiel, 08.11.1893 (Buchwalde), kommt aus Buchwalde;

 

251. Amalie Tuschewski, geb. Kempa, 20.04.1877 (Wiesenheim, Kreis Johannisburg), kommt aus Wiesenheim;

 

252. Marta Volkmann, geb. Bolz, 20.08.1889 (Lötzen), kommt aus Lötzen;

 

253. Gustav Waschulewski, 17.07.1886 (Osterode), kommt aus Osterode;

 

254. Luise Waschulewski, geb. Zastra, 25.10.1886 (Osterode), kommt aus Osterode;

 

255. Maria Wenk, geb. Schulz, 26.04.1904 (Stolzenhagen), kommt aus Redikainen;

 

256. Auguste Wiechert, geb. Duscha, 29.11.1886 (Osterode), kommt aus Osterode;

 

257. Auguste Wiktor, geb. Synowzik, 07.03.1873 (Mövenau), kommt aus Mövenau;

 

258. Albert Wittek, 14.04.1885 (Neuwestendorf), kommt aus Neuwestendorf;

 

259 Luise Wolf, 15.11.1895 (Ephardshof), kommt aus Gilgenburg;

 

260. Anna Wolf, geb. Sandras, 26.12.1889 (Sadau), kommt aus Sadau;

 

261. Emil Wolf, 19.10.1884 (Sadau), kommt aus Sadau;

 

262. Johanna Wolski, geb. Jung, 140 8.1899 (Tolks), kommt aus Tolks;

 

263. Luise Worff, geb. Garska, 09.04.1899 (Piasutten oder Plasutten), kommt aus Piasutten oder Plasutten (schlecht lesbar);

 

264. Luise Wocziniuk, geb. Sanio (Schönhorst, Kreis Lyck), kommt aus Sensburg;

 

265. Anna Zacharias, geb. Worgun, 04.01.1893 (Rotwalde, Kreis Lötzen), kommt aus Lötzen;

 

266. Karoline Zarwer, geb. Mischke, 06.10.1872 (Tillwalde), kommt aus Tillwalde;

 

267. Anna Zielinski, geb. Wiechert, 16.07.1912 (Osterode), kommt aus Osterode;

 

268. Herbert Zielinski, 15.09.1939, kommt aus Osterode;

 

269. Auguste Zwillus, geb. Wengorz, 29.06.1883 (Paulshagen, Kreis Johannisburg), kommt aus Paulshagen;

 

270. Gustav Genska, 04.08.1878 (Osterode), kommt aus Osterode;

 

271. Paul Jetkowski, 28.09.1891 (Kl.-.Marwitz), kommt aus Kl.-Marwitz.

 

Seite 13   Suchanzeigen

Mit Foto. Wer kann Auskunft geben? SS-Rottenführer Rudolf Synofzik, geb. 03.10.1924. 14. SS-Gebirgsjäger-Regt. 6. „R.H.". Feldpostnummer 31 072 E. Verwundet am 15.02.1943. Nachricht erbittet Willy Synofzik, Dortmund-Lütgendortmund, Provinzialstraße 155

 

Wer kann Auskunft geben über den Verbleib des Schneidermeisters David Jurkat, aus Bojehnen bei Piczupönen, Memelgebiet? Wer hat ihn zuletzt gesehen? Nachricht erbittet Frida Jurkat, Marl. Westfalen, Plaggenbrankstraße 8.

 

Achtung, Ostpreußen! Wer kann Auskunft geben über Unteroffizier Willy Dietrich, geboren am 12.12.1914, Feldpostnummer 18 855, letzte Nachricht vom 08.01.1945 aus Ober-Italien? Nachricht erbittet Frau Martha Hayen, Burhafe, Kreis Wittmund, Ostfriesland.

 

Wer kann Auskunft geben über Verwandte der verstorbenen Frau Charlotte Wermke, geb. Rödiger, geboren in Tapiau, Kreis Wehlau? Auskunft erbittet Nachlasspfleger Paul Böttcher, Grasleben, Kreis Helmstedt, Walbecker Straße 3

 

Wer kann Auskunft geben über meinen Vater Kurt Aschmutat, geb. 13.04.1909, Heimatanschrift: Schneckenwalde, Kreis Elchniederung, Ostpreußen. Beruf Landwirt? Er ist bei Witebsk vermisst. Letzte Nachricht 1944. Nachricht, erbeten für Erika Achmutat unter Nr. 71 022 Das Ostpreußenblatt. Anz.-Abt., Hamburg 13.

 

Wer kann Auskunft geben über den Verbleib von Franz Rohde, Frieda Rohde, geborene Kraft, Kinder Walter, Ruth, Siegfried, Erich, Gerhard, Erna und Helga, aus Drengfurt, Schmiedestraße 78, Kreis Rastenburg, Ostpreußen? Nachricht erbittet Ursel Mielke, Dhaun 23 bei Kirn-Land, Kreis Kreuznach.

 

Wer kann Ausk. geben über den Verbleib meines Bruders Wilhelm Bendszus, geb. 08.03.1924 in Eglienen. Kr. Memel. Feldpostnummer 59 315? Soll im März 1945 in Ostpreußen gekämpft haben. Nachricht erbittet Luise Reimer, Maleck/Oberhof, Kreis Emmendingen, Südbaden, früher Klein-Sobrost, Kreis Angerapp.

 

Wer kann Auskunft geben über den Verbleib meiner Mutter, Ida Hanke, geborene Neuber, geboren am 01.04.1900, aus Eberbach? Sie ist im Frühjahr 1945 von den Russen in Schwangen bei Mühlhausen zur Arbeit eingesetzt und von dort nach Russland verschleppt worden. Nachricht erbittet Horst Hanke, Delingsdorf über Ahrensburg, Holstein.

 

Familie Rektor E. Sadowski, Budern-Treuburg, bitte melden! Hauptlehrer i. R. Max Weigle, Emerkingen, Kreis Ehingen (Donau).

 

Wer kann Auskunft geben über Frau Klettkus, aus Willkischken, die in den 70-er Jahren stehen muss und im Jahre 1945 von Frankfurt am Main aus nach Willkischken zurückgehen wollte? Nachricht erbittet Berta Leppert, Flörsheim (Main), Grabenstr. 5

 

Wer kann Auskunft geben über den Verbleib meiner Schwester Anna Bromberg, geborene Czarnetzki, geboren am 13.06.1913, letzter Wohnort Salleschen, Kreis Neidenburg, Ostpreußen? Seit Januar 1945 vermisst. Nachricht erbittet Frau Martha Mauritz, Kehdingbruch über Otterndorf (Niederelbe).

 

Seite 13   Bestätigungen

Achtung Zimmerleute von Osterode und Umgebung! Wer hat mit meinem Vater, dem Zimmermann Adolf Lonkowski, bei folgenden Baufirmen gearbeitet und kann bestätigen, dass er die Beiträge zur Invalidenversicherung gezahlt hat? Von 1900 – 1907 bei Muschal. 1909 – 1914 Wöhnig. 1919 – 1914 Wirth. 1925 – 1929 Raffel-Bergfriede. 1930 – 1936 Leipski-Hohenstein. 1937 – 1939 Pfeiffer-Neidenburg (Baustelle Königsberg). Unkosten werden erstattet. Nachricht erbittet Erich Lonkowski, Wattenscheid, Westfalen, Steeler Straße 102.

 

Für den Antrag auf Altersrente wollen sich Koll, melden, die mit mir in Königsberg Pr. in den Jahren 1908 – 1910 bei Tischlermeister Lange, Yorckstraße 18, 1910 – 1911 bei Tischlermeister Kerwin, Yorckstraße 19, 1913 – 1914 bei Tischlermeister Kerwin, Yorckstraße 19, 1919- 1920 bei der Deutschen Reichsbahn-Werkstätte, Ponarth, 1922 (schlecht lesbar) – 1924 bei Tischlermeister Laupichler, Alter Graben 40, zusammen gearbeitet haben. Arthur Reinhardt, Berlin Neukölln, Nogatstraße 23, früher Königsberg Pr., Alter Graben 17

 

Wer kann bestätigen, dass meine Mutter Matilde Arndt, geb. Mehlfeld schon vor 1937 und bis zu ihrem Tode im April 1945, in Zimmerbude, Kreis Samland, wohnhaft war und eine kleine Wohnung innehatte? Unkosten werden erstattet. Zuschrift erbittet Karl Arndt, Oldenburg i. O., Hochheider oder Hochhelder Weg 29 (Staßenname schlecht lesbar).

 

Wer kann bestätigen, dass Albert Mattutat, geboren am 13.09.1894, bei der 9. freiw. Grenzschutz-Kp. Eydtkuhnen und dann bei der 9. freiwilligen Bahnschutz-Kp. in Litauen als Schuhmacher tätig war in der Zeit von Anfang Januar bis Ende November 1919? Nachricht erbittet unter Nr. 70 975 Das Ostpreußenblatt, Anz.-Abt., Hamburg 13.

 

Seite 13   Amtliche Bekanntmachungen.

Urk.-Reg. II 145/56        Bayreuth, den 24. Januar 1957

Aufgebot

August Eggert, verheirateter Landwirt, geboren am 6. Juli 1891 in Schwenten, Kreis Graudenz, Westpreußen, zuletzt wohnhaft in Lubainen, Kreis Osterode, Ostpreußen, als Volkssturmangehöriger der 2. Komp. des Einsatzbataillons Osterode, und später Zivilgefangener, seit Anfang Mai 1945 in Lubainen vermisst, soll für tot erklärt werden. Antragsteller Sohn Otto Eggert. Bayreuth, Mosinger Straße 10/II. Der Verschollene wird aufgefordert, sich zu melden, widrigenfalls er für tot erklärt werden kann. Alle, die Auskunft über den Verschollenen geben können, werden aufgefordert Anzeige zu erstatten. Meldung und Anzeige haben bis zum 2. Mai 1957 beim Amtsgericht Bayreuth zu erfolgen.

Amtsgericht Bayreuth

 

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Seite 14   Vermisst, verschleppt, gefallen, gesucht …

Die Angehörigen werden gesucht.

Über nachstehend aufgeführte ehemalige Wehrmachtsangehörige aus Ostpreußen liegen Nachrichten vor; die Angehörigen werden gesucht.

 

1. Königsberg: Fritz Bouillon (schlecht lesbar, könnte auch anders lauten), Geburtsdatum unbekannt. –

 

2. Königsberg: Paul Dazko, Geburtsdatum unbekannt. –

 

3. Königsberg: Oskar Jackel, Jaekel oder Jäckel (schlecht lesbar), geboren in Königsberg, verheiratet, Stabsgefreiter beim Regimentsstab Artill.-Regiment 161, Feldpostnummer 62 846 oder 02 846 oder anders, die ersten beiden Zahlen undeutlich). –

 

4. Königsberg: Kurt Pleco oder Pleeo (schlecht lesbar), geboren etwa 1925 in Königsberg, ledig, Gefreiter bei der 14. Komp. Panzer-Grenadier-Regiment. 19 der SS-Div. Hohenstauffen. –

 

5. Königsberg: Josef Schöller oder Scholler (schlecht lesbar), ledig, Funker-Obergefreiter bei der 1. Batterie Beobachtungs-Abt. 61. –

 

6. Königsberg: Veiten, Velten oder Feldten, Vorname unbekannt, verheiratet, Versicherungsbeamter der „Vorsorge“ Versicherungs-AG, zuletzt Volkssturm. –

 

7. Memel oder Tilsit oder Umgebung: Fritz Everling, geboren etwa 1900/1905, verheiratet, Bäcker und Landwirt, zuletzt bei der Feldpostnummer 10 226. –

 

8. Ragnit: Heinz Paape, geboren 1918, Arbeiter. –

 

9. Soldau: Wilmowski, Vorname unbekannt, geboren etwa 1890, ledig, zuletzt beim Volkssturm-Baubat. 7. –

 

10. Treuhausen, Kreis Lyck: Rudolf Brieske, Gefreiter. –

 

 11. Memelland: Josef Götz, geb. etwa 1920/1925 im Memelland, ledig. Soldat bei der 6. Komp. Grenadier-Regt. 1052. —

 

12. Ostpreußen: Kurt Ulanowski, geb. etwa 1915/1920. —

 

13. Ostpreußen: Zimek, Vorname unbekannt, geb. etwa 1915, ledig, vermutlich Landwirt, Uffz. bei der 6. Batt. schwere Flak-Abt. 223. —

 

14. Vermutlich Gerdauen: Wilhelmine Holstein, geb. etwa 1921, ledig, Postangestellte. —

 

15. Vermutlich Gerdauen: Alfred Iffländer, geb. etwa 1898. —

 

16. Vermutlich Insterburg: David Butskowske, geb. etwa 1910, verheiratet, Stabsgefreiter. —

 

17. Vermutlich Insterburg: Walter Heß, geb. etwa 1925, vermutlich in Insterburg. Lebensmittelhändler. —

 

18. Vermutlich Königsberg: Harry Kindler, geb. etwa 1906, verheiratet, 2 Kinder. Metzger. —

 

19. Vermutlich Masuren: Mina Kalweit, geb. etwa 1900. —

 

20. Vermutlich Memel: Franz Kautius, geb. etwa 1902, verheiratet, Postschaffner. —

 

21. Vermutlich Neukirch. Kreis Elchniederung: Emil Holtey, geb. etwa 1912. Landwirt. Stabsgefreiter. –

 

22. Kreis Tilsit: Friedrich Garvens, geb. etwa 1890, verheiratet, 2 bis 3 Kinder, Schlossermeister. –

 

23. Vermutlich Vierzighuben, Kreis Braunsberg: Josefa Hohmann, Geburtsdatum unbekannt. —

 

24. Vermutlich Wartenberg oder Wartenburg: Alex Kämpfer, geb. etwa 1910, verheiratet. Maler, zuletzt Beamter, Obergefreiter. —

 

25. Ostpreußen: Claassen, Vorname unbekannt, geb. etwa 1914/1916, verheiratet, 1 Kind, in der Landwirtschaft tätig. —

 

26. Ostpreußen: Gustav Codau, geb. etwa 1925. Landwirt. —

 

27. Ostpreußen: Hermann Detleff, geb. etwa 1921, ledig, Landwirt, Gefreiter. —

 

28. Ostpreußen: Gerhard Entruchat, geb. etwa 1914/1915. —

 

29. Ostpreußen: Wilhelm Gehrt, geb. Februar 1898, verheiratet, 2 Töchter, Landwirt, Soldat. —

 

20. Ostpreußen: Hugo Gollan, geb. etwa 1907/1911 in Ostpreußen, verheiratet. Bahnbeamter. —

 

31. Gumbinnen: Emil Krebs, geb. etwa 1917/1918, verheiratet, 3 Kinder. —

 

32. Karkeln, Kreis Elchniederung: August Schottes, geb. etwa 1897, verheiratet, Unteroffizier. —

 

33. Königsberg: Erwin Klein, geb. etwa 1895, Schuhmacher, Unteroffizier. —

 

34. Königsberg: Friedrich Rohl. —

 

35. Königsberg: Willi Sattler, verheiratet, Unterscharführer bei einer SS-Einheit. —

 

36. Königsberg: Schröder. Vorname unbekannt, geb. 1929, ledig, Schüler. Grenadier beim Grenadier-Ers.-Bat. 309, Ruhleben. —

 

37. Kreis Ortelsburg: Erich Thimm, Revierförster, Hauptmann beim Grenadier-Ers.-Bat. 346, Lomscha (Polen). —

 

38. Kreis Tilsit: Seidler, Vorname unbekannt, geb. etwa 1903, verheiratet, 1 Kind, Gefreiter. —

 

39. Tilsit: Schröder, Vorname unbekannt, geb. etwa 1915, verheiratet, Obergefreiter bei der 2. Panzer-Div., 2. Abt. —

 

40. Ostpreußen: Brause, Vorname unbekannt, geb. etwa 1923, ledig, Obersteuermann. —

 

41. Ostpreußen: Lukowski, Vorname unbekannt, geb. etwa 1905/1910, Landwirt, Gefreiter bei der Festungs-Pak Ers.- und Ausbildungs-Abt. 102. —

 

42. Vermutlich Ostpreußen: Meeth, Vorname unbekannt, verheiratet, 2 Kinder, Stabsfeldwebel. —

 

43. Ostpreußen: Schneider, Vorname unbekannt, geb. etwa 1914/1915, Landwirt oder Melker, Obergefreiter oder Stabsgefreiter bei der 13. Komp. (Infanteriegeschütz) Grenadier-Regt. 491. —

 

44. Ostpreußen: Walter, Vorname unbekannt. SS-Mann bei einer SS-Einheit. —

 

45. Kreis Schloßberg: Franz, Landwirt, geb. etwa 1918, etwa 1,80 m groß, schlank, blondes Haar, war verlobt. —

 

46. Königsberg: Postinspektor. Name unbekannt, geb. etwa 1900, etwa 1,65 m groß, schlank, blondes Haar, verheiratet, 1 Tochter. —

 

47. Kreis Bartenstein: Leo Schüler, geb. etwa 1928, etwa 1,75 m groß, hellblond, dunkle Augen. Die Eltern hatten einen Bauernhof. —

 

48. Johannisburg: Vermutlich Kaufmann, geb. etwa 1914, 1,70 m groß, untersetzt, schwarzes Haar, verheiratet, hatte angeblich ein Lebensmittelgeschäft in Johannisburg. Er war Gefreiter oder Obergefreiter bei der Infanterie.

 

Zuschriften unter Su/Mü 12/56 an die Geschäftsführung der Landsmannschaft Ostpreußen, Hamburg 13, Parkallee 84/86.

 

Auskunft wird erbeten über...

… Mittelschullehrerin Wein, Mittelschule Liebenfelde; Rektor Schulz, Volksschule Liebenfelde; Kaufmann Paul Alt, Bartenstein und Kaufmann Otto Kantelberg, aus Königsberg.

 

... Landrat Wever, aus Bartenstein.

 

... Gustav Wurz. Helene Wurz, geb. Hintzke, Alfred Wurz, geb. am 10.09.1937, und Anna Wurz, geb. am 14.12.1916, früher wohnhaft gewesen in Königsberg-Tannenwalde, Bahnhofstraße 1.

 

... Gustav Hein und Ehefrau Charlotte Hein, geborene Hafke, aus Königsberg, Schrötterstraße (Brennstoff Vertriebsgesellschaft).

 

… Dentist Mazunka, Fischer Stenkat oder Steukat und Herrn Potschus, alle aus Königsberg.

 

... Ehrhardt Gramberg, geb. am 21.01.1925 in Großgarten, Kreis Angerburg. Letzter Wohnort: Kreis Bartenstein. Letzte Feldpostummer 25 665 A oder D. Dienstgrad: Gefreiter. Letzte Nachricht vom 21.02.1945 von Thierenberg bet Königsberg.

 

… Paul Krikowski, geb. am 16.09.1926 in Wormditt. Heimatanschrift: Wormditt, Bergstraße Nr. 22. Im Februar 1945 in Braunsberg zuletzt gesehen worden, soll von dort nach Dänemark ins Lager gekommen sein. Wer weiß etwas über den Verbleib?

 

 Gefr. Erich Reimer, geb. am 27.07.1903. Heimatanschrift: Roßberg, Kreis Insterburg. Letzte Nachricht im Dezember 1944.

 

... Obergefr. Kurt Reimer, geb. am 28.09.1913 in Waldau, Kreis Tilsit-Ragnit. Anfang Oktober ???? schwer verwundet. Wer weiß etwas über den Verbleib?

 

… Georg Balzer, aus Königsberg, Hermann-Göring-Straße 56.

 

… über den Verbleib der Schwestern Kalks, aus Stablack. Sie sind Anfang April 1945 noch gesehen worden, als sie in Gefangenschaft abgeführt wurden.

 

... Gertrud Stakowski, geb. Ballast, geb. am 30.09.1903, und Tochter Christel, geb. am 10.02.1927, früher wohnhaft gewesen in Erdmannsruh.

 

… Wilhelm Neyjahr und seine Ehefrau Frieda Neyjahr, aus Königsberg, Fritzener Weg 15.

 

… Klara Bauke, aus Klein-Stürlack, Kreis Lötzen.

 

… Fritz Görlitz, geb. am 13.03.1909, aus Widminnen, Kreis Lötzen. Als Soldat in Rumänien vermisst.

 

... Johann Sadek, geb. am 18.12.1913, aus dem Kreise Johannisburg. Seit dem 16.01.1943 in Stalingrad vermisst.

 

… Otto Warda, geb. am 03.07.1885 und Frau Maria Warda, geb. am 09.10.1892, aus Rodental, Kreis Lötzen. Seit Frühjahr 1945 vermisst.

 

... Amtsgerichtsrat Flegel und Landgerichtsrat Dr. Meineke.

 

... Fräulein Toni Mahl, geb. am 23.09.1926 in Praßfeld, Kreis Gumbinnen. Letzter Wohnort: Schweizertal, Kreis Gumbinnen. Am 01.03.1945 in Mohrungen gesehen worden. Aus russischer Gefangenschaft in den Sommermonaten (Mai bis Juli) 1956 entlassen worden. Soll heute verheiratet sein, Name des Ehemannes unbekannt.

 

… Erich Schwesig, geb. am 27.10.1908 in Siemenau, Kreis Neidenburg. Letzter Wohnort: Wiesenfeld, Kreis Neidenburg. Seit 1945 vermisst.

 

… Willi Sunkemat. Bäcker- und Konditormeister aus Königsberg.

 

... Günter Nareyeck, aus Gerdauen.

 

… den Tod bzw. die Todesursache der Frau Margarete Naddig, geb. 02.02.1906. Im Herbst 1946 in Gudschallen, Kreis Wehlau.

 

… Gefreiter Franz Rusch, geb. am 23.02.1907. Zuletzt in Russland gewesen. Feldpostnummer 11 529 C. Seit dem 28.06.1944 vermisst.

 

... Rudolf Barnowski, geb. am 11.12.1922 in Insterburg. Heimatanschrift: Insterburg, Lindenstraße 14. Vermisst seit dem Einsatz bei Heiligenbeil, im Jahre 1945.

 

... Obergefr. Paul Willutzki, etwa 51 Jahre alt. Heimatanschrift: Lübeckfelde, Kreis Lyck. Zuletzt bei einer Luftwaffeneinheit bei Königsberg. Seit Dezember 1944 vermisst.

 

… Erich Max Hildebrandt, geb. am 01.06.1923. Letzte Heimatanschrift: Haarschen, Kreis Angerburg. Er wurde zuletzt beim Volkssturm eingezogen und war zuletzt in Lissen bei Benkheim, Kreis Angerburg. Seitdem fehlt jede Spur.

 

... NSV-Schwester Margarethe Elfriede Hildebrandt, geb. am 16.08.1926. Zuletzt in Guttstadt stationiert gewesen. Seit Januar 1945 fehlt jede Spur.

 

... Panzerjäger Heinz Müller, geb. am 10.02.1925 in der Försterei „Nok"-Gerwischkehmen, Kreis Gumbinnen. Letzter Heimatort: Raum von Graudenz. Letzte Nachricht am 10.02.1945.

 

... Kaufmann Karl Siebert, geb. am 13.09.1919 in Mispelsen, Kreis Osterode.

 

… Karl Klein, geb. am 11.07.1880, in Haarschen, Kreis Angerburg. Seit Anfang Februar 1945 aus Mengen, Kreis Heilsberg verschleppt. Seitdem fehlt jede Spur.

 

...Familie Karl Prawdzik, aus Reiffenrode, Kreis Lyck.

 

Zuschriften erbittet die Geschäftsführung der Landsmannschaft Ostpreußen, (24a) Hamburg 13, Parkallee 86.

 

Auskunft wird gegeben über ...

...Schulz, Vorname unbekannt, geb. am 07.06.1914. Gesucht wird Elke Christiane Schulz, aus Deutsch-Eylau, Bahnhofstraße 34.

 

... Alfred Schmidt, geb. am 28.07.1927 in Waldhof. Gesucht werden Angehörige aus Waldhof, Kreis Lötzen.

 

... Johann Schlegel, geb. am 20.02.1912 in Annahof,  Kreis Gumbinnen. Gesucht wird Maria Schlegel, aus Schönfließ, Kreis Rastenburg.

 

… Dänemark-Flüchtling Amalie Krause, geb. am 06.05.1862 in Pillau. Gesucht werden Angehörige aus Pillau.

 

… Friseurmeister Willi Lange, aus Königsberg, Sackheim. Gesucht werden die Angehörigen.

 

... Franz Neumann, geb. am 23.04.1926 in Labiau. Gesucht wird Ludwig Friedrich Neumann, aus Labiau, Königsberger Straße 14 oder 51.

 

... Postass. a. D. Gertrud Gentzke, aus Königsberg, Tragheimer Kirchenstraße 81/II. Gesucht werden Angehörige.

 

Zuschriften erbittet die Geschäftsführung der Landsmannschaft Ostpreußen, (24a) Hamburg 13, Parkallee 86.

 

Über nachstehend aufgeführte Landsleute, die sich noch im Frühjahr 1945 in Fredericia Dänemark befanden, liegen Nachrichten vor:

 

1. Frau Anna Pidun, geb. Papajewski, aus Osterode;

 

2. Frieda Diedomski, aus Legitten;

 

3. Amalie Bethke, aus Luisenhof;

 

4. Auguste Großmann, aus Friedland;

 

5. Willi Schwill, aus Trömau;

 

6. Reinhard Mahnke, aus Strasburg;

 

7. Irmgard Mortscheck, aus Reuschendorf, Kreis Sensburg;

 

8. Auguste Krause, aus Krumkeim, Kreis Pr.-Eylau;

 

9. Emma Lenz, aus Tempelburg;

 

10. Hildeg. Görke, aus Königstal, Kreis Johannisburg;

 

11. Hermann Thal, aus Adl. Bärwalde, Kreis Labiau;

 

13 Anny Edelmann, aus Königsberg-Kalgen;

 

13 Anny Pitsch;

 

14. Theodor Theodor, aus Krippfelde, Kreis Elchniederung;

 

15. Rose Thebud, aus Heinrikau;

 

16. Maria Rogalla, aus Rauschen-Düne.

 

Zuschriften unter I/57 Fredericia/Dänemark an die Geschäftsführung der Landsmannschaft Ostpreußen, Hamburg 13, Parkallee 84/86 erbeten.

 

Seite 14   Ein Gang durch das heutige Saalfeld

Zwei Landsleute aus Saalfeld sind vor kurzer Zeit nach dem Westen gekommen, der 68-jährige Wilhelm W. und seine Frau. Was die Eheleute von ihrer stark zerstörten Heimatstadt, den Menschen dort und ihrem Leben nach dem Kriege berichteten, das hat uns eine gebürtige Saalfelderin in einem Brief erzählt, dessen Inhalt wir hier in gekürzter Form wiedergeben.

 

Wenn wir heute zusammen einen Gang durch unsere kleine Stadt machen wollen, dann fangen wir am besten am Bahnhof an. Das Bahnhofsgebäude ist verfallen, nur das Beamtenhaus steht noch. Einen Bahnanschluss hat Saalfeld nicht mehr; sämtliche Schienen sind aufgerissen. Der nächste Bahnhof ist jetzt Maldeuten. Gehen wir die Bahnhotstraße entlang, dann finden wir in einem stehengebliebenen Teil der Elektrizitätswerke ein Kino. Der Schlachthof, der Poggenkrug und auf der an (hier bricht der Satz ab). Vom Sägewerk stehen nur noch ein paar Schuppen die jetzt als Getreidespeicher dienen, und der große Schornstein. Die Maschinen wurden ausgebaut und nach Osten abtransportiert. Gegenüber an der anderen Straßenseite steht noch die Schneidemühle, die heute stillgelegt ist. Beim Weitergehen stoßen wir auf die Gerberei Schulz die noch in Betrieb ist, und weiter auf die Mahlmühle, in der ebenfalls gearbeitet wird. Von der Molkerei ist nur der Schweinestall erhalten, in dem jetzt eine Schweinemästerei betrieben wird. Sonst stehen auf dieser Seite nur noch die Schmiede und die neue Schule, gegenüber, das Siechenhaus, in dessen Betsaal Alkohol ausgeschenkt wird. Nun müssten wir eigentlich an unser kleines Postamt kommen, aber das Gebäude ist auch nicht mehr da. Die Postverwaltung ist jetzt im ehemaligen Beamtenhaus untergebracht.

 

Wir gehen den Postberg hinauf und finden hier, um den Marktplatz herum, nur Schutthaufen. Als einziges erhaltenes Gebäude ragt unsere Kirche noch aus der Verwüstung ringsum; hier wird der katholische Gottesdienst abgehalten. Der evangelische Gottesdienst findet in der ehemaligen katholischen Kirche statt.

 

In der Klosterstraße steht nur noch das Raiffeisenhaus, es ist mit dicken Eisenstäben gesichert, wie alle anderen öffentlichen Gebäude. Weidemanns Speicher in der Langgasse dient als Schlachthof. Wenn wir uns zwischen den Trümmern hindurchgefunden haben, kommen wir ans andere Ende der Stadt. Die Beamtensiedlung hinter dem Schützenhaus ist erhalten geblieben, dort wohnt der polnische Arzt. Eine Apotheke gibt es in Saalfeld nicht; die notwendigen Medikamente müssen aus Mohrungen besorgt werden. Zwar fährt von Christburg aus täglich ein Omnibus nach Mohrungen, er ist aber meistens so stark besetzt, dass an ein Mitkommen nicht zu denken ist. Außerdem ist die Fahrt so teuer, dass schon aus diesem Grunde ein Kranker oft auf seine Medizin verzichten muss.

 

Der Friedhof ist stark verwildert, ein Teil davon dient den Polen als Ruhestätte für ihre Toten. Mit den alten Grabsteinen wurde zeitweise ein schwunghafter Handel getrieben, bis ein Geistlicher auf einer Dienstreise den Abtransport von zwei gestohlenen Grabsteinen entdeckte und den weiteren Handel damit unterband.

 

Die Badeanstalt am Ewingsee ist gleich im Jahre 1945 zu Brennholz zerschlagen worden. Das Bootshaus dient den Arbeitern der An- und Verkaufsgenossenschaft als „Kultursaal". In den Speichern am Hafen wird Getreide gelagert, das von den Kolchosen rings um Saalfeld angeliefert wird. In der ehemaligen Niederlage von Englisch Brunnen (früher Wiegand) ist jetzt ein Fischereibetrieb untergebracht; die Seen sind noch immer reich an Fischen. Ein kurzer Spaziergang auf der Chaussee nach Ebenau führt uns zum ausgebrannten Ebenauer Schloss. Das Gut ist Kolchose geworden; im Sägewerk Vohwinkel und Richtberg ist ein Erholungsheim für polnische Kinder. Gut Birkenthal ist erhalten, ebenso wie die Gebäude von Hirsemann und Hildebrand. Schloss Boyden ist ausgebrannt. Mancher Saalfelder würde sich wundern, wenn er den Kunzendorfer Wald jetzt wiedersehen könnte; der Baumbestand ist durch Abholzen stark gelichtet worden.

 

Die noch brauchbaren Ziegelsteine aus den Ruinen von Saalfeld wurden abtransportiert und sind vermutlich zum Wiederaufbau von Allenstein verwendet worden. In Saalfeld selbst leben nur noch wenige von den alten Einwohnern, im Ganzen mögen es zehn sein, die übriggeblieben sind, daneben auch noch einige andere Ostpreußen. Landsmann W. hat zuerst in der Gerberei gearbeitet, später in den Getreidespeichern am Hafen. 500 Zloty verdiente er dort im Monat; ein Paar Schuhe kosten ebenso viel. Wenn seine Frau nicht durch Aufzucht von Kleinvieh und den Verkauf von Eiern zum Lebensunterhalt beigetragen hätte, wäre es ihnen wohl schlecht ergangen. Ihre Ziegen liefen frei Herum und fanden in den Trümmern von Markt und Umgebung reichlich Nahrung. Am Abend fanden sie sich von selbst wieder zum Melken ein. Das Ehepaar hatte sich drei Hunde angeschafft, weil allgemein viel gestohlen wurde; der Abschied von diesen treuen Tieren fiel ihnen schwer.

 

Unsere Landsleute sind nicht allein nach dem Westen gekommen. Sie brachten einen elfjährigen ostpreußischen Jungen mit, dessen Mutter verschleppt worden war und wahrscheinlich irgendwo in der Fremde umgekommen ist, sein Vater ist vermisst. Der Junge lebte zuerst bei seinem Großvater. Als der alte Mann starb, hütete er bei einem Bauern das Vieh, eine deutsche Frau kümmerte sich etwas um ihn. Eines Tages stand er dann bei Frau W. vor der Tür, seine wenigen Habseligkeiten trug er in ein Taschentuch eingebunden bei sich. Die Eheleute nahmen ihn auf und beantragten auch für ihn die Ausreisegenehmigung. Der Lehrer in Saalfeld ließ den Jungen nur ungern gehen, weil er einer der Besten in der Schule war. Dieser Elfjährige hat auf der Fahrt nach Westen zum ersten Mal eine Eisenbahn gesehen. Nun hat er hier einen Onkel gefunden, der weiter für ihn sorgen will.

 

Über Saalfeld haben wir aus Anlass des 650-jährigen Bestehens der Stadt ausführliche Bildberichte gebracht in der Folge 38 vom 17. Dezember 1955. Es wurde in dieser Nummer auch unter der Überschrift „Was blieb von der Stadt am Ewing-See?“ ein Artikel über das heutige Saalfeld veröffentlicht, und zwar zusammen mit einer Aufnahme, die 1954 vom Turm der Pfarrkirche aus gemacht worden ist.

 

Seite 14   Bestätigungen

Es werden Landsleute gesucht, die über die Beschäftigungsverhältnisse des Erich Beyna, geb. am 05.10.1902 in Wenzken, Auskunft geben können. B. ist etwa von 1916 als Melker, Bauarbeiter usw. in Ostpreußen tätig gewesen und vom 25.05.1937 bis zur Flucht im Jahre 1945 beim Bahnbetriebswerk Angerburg.

 

Wer kann bestätigen, dass Manfred Steinke, früher Bartenstein, seit dem 10. April 1945 bis März 1948 in den Lagern Bartenstein. Pr.-Eylau, Tapiau und Stablack-Nord inhaftiert war?

 

Wer kann bestätigen, dass Josef Kalzki, geb. am 21.09.1909 in Linglack, Kreis Rößel, bis etwa 1932 in Korschen bei Malermeister Sassermann und in Bischofstein bei Hermann Block tätig gewesen ist?

 

Wer kann bestätigen, dass Wilhelm Hinzer in der Zeit von 1918 bis etwa 1928 in Königsberg in der Holsteiner Molkerei, Tragheimer Kirchenstr., und der Maschinen-Schlosserei Lingel. Rosenau, tätig gewesen ist?

 

Wer kann bestätigen, dass Ernst Wiese, geb. am 09.07.1898 zu Krakau, in der Zeit von 1940 bis 1944 bei der Firma Beton-, Hoch- und Tiefbau Robert Kieserling in Königsberg beschäftigt gewesen ist und während dieser Zeit Beiträge zur Invalidenversicherung abgeführt wurden?

 

Wer kann bestätigen, dass Gottfried Kramer, wohnhaft gewesen in Königsberg, Vorder-Roßgarten 51/52, bei der Stadtverwaltung, Hansaring, als Angestellter bei der Kämmerei, und später in der Verwaltung des Städt. Krankenhauses, tätig gewesen ist?

 

Er werden Landsleute gesucht, die über die Besitz- und Beschäftigungsverhältnisse des August Lemke, geb. 17.01.1904, zuletzt wohnhaft in Annuschen, aussagen können. Wo befindet sich Karl Gardeike?

 

Wer kannte den im März 1956 verstorbenen Krankenpfleger Klaus Recktenwald, geb. am 07.09.1909 in Königsberg, und kann über seine Beschäftigungsverhältnisse Auskunft geben? R. soll eine Zeit im Diakonissenkrankenhaus in Königsberg tätig gewesen sein.

 

Der Landsmann Robert Döblitz, geb. am 11.08.1891, ist in der Zeit von 1905 bis 1929 bei verschiedenen Arbeitgebern in Pillau tätig gewesen Wer kann mitteilen, um welche Arbeitgeber es sich handelte? Außerdem werden Bestätigungen benötigt, dass D. ab 1935 bei der Heeresstandortverwaltung in Pillau tätig gewesen ist.

 

Wer kann bestätigen, dass Michael Koegst, geb. am 06.04.1887, von Oktober 1944 bis Januar 1948 als Reichsbahnbeamter im russischen Besatzungsgebiet und von Januar 1948 bis Juli 1951 im Strafarbeitslager Gehlsdorf, Kreis Warnemünde, inhaftiert war?

 

Wer kennt Robert Neumann, zur Zeit des Ersten Weltkrieges in Tilsit wohnhaft gewesen, und kann über seine Wehrdienstzeit und die damals erlittene Verwundung Auskunft geben. Insbesondere werden ehem. Kameraden aus Tilsit gesucht: Winnat, Bankbeamter; Taruttis, kaufmännischer Angestellter; Reklies, kaufm. Angestellter; Kebedies, Dreher; Sellenings, kaufm. Angestellter; Biegel, Baugewerkschüler; Uffz. Herrmann.

 

Wer kann bestätigen, dass Franz Zimmermann, geb. am 07.03.1894 in Worpillen, wohnhaft gewesen in Insterburg, Pregeltor 10c (Neubau), und Salzburger Straße 39/I, von etwa 1925/1926 bis etwa 1942 bei der Justizbehörde (Strafanstalt, Gerichtsgefängnis , zuletzt Landgericht und Arbeitsgericht) Insterburg, als Wachtmeister tätig gewesen ist. – Gesucht wird Justiz-Inspektor Tuttas, Insterburg, Strafanstalt und zuletzt Gerichtsgefängnis.

 

Wer kann bestätigen, dass Hugo Bischoff, geb. 10.11.1906 aus Thomsdorf, Kreis Allenstein, beim Bau-Bat. in Kl.-Jerutten, Kreis Ortelsburg, 1939 beim Tragen von Baumstämmen einen Unfall erlitten hat? Weiter werden Kameraden gesucht, die mit B. beim Pionier-Bat. in Russland zusammen gewesen sind.

 

Wer kann bestätigen, dass Gottfried Kramer, wohnhaft gewesen in Königsberg, Vorderroßgarten 51/52, bei der Stadtverwaltung – Kämmerei -, Hansaring, als Angestellter und später in der Verwaltung des Städtischen Krankenhauses tätig gewesen ist?

 

Wer kann bestätigen, dass von März bis Juni 1945 im Bezirk Koppenow, Kreis Lauenburg (Pommern) eine Typhus- oder andere Epidemie geherrscht hat? Konnten die Kranken von Ärzten behandelt werden? Wer kennt insbesondere Wilhelm Mauritz, geboren am 22.03.1883, aus Königsberg, und kann die Todesursache angeben? Wer kennt die jetzigen Anschriften von Anna Jessat und Frieda Kukut, die mit den Eheleuten Mauritz zusammen waren?

 

Wer kann bestätigen, dass Otto Leopold, geb. am 23.09.1907, in Gregersdorf, Kreis Johannisburg, auf der Heereskommandantur in Arys, und bis Ende des Jahres 1940, bis er zum Heeresdienst eingezogen wurde, in Königsberg auf der Schichau-Werft als Schmied und Schlosser tätig gewesen ist und Beiträge zur Invalidenversicherung abgeführt wurden?

 

Wer kann bestätigen, dass Franz Surrey, geb. am 29.07.1890, früher wohnhaft gewesen in Lyck, von 1929 bis 1933 als Gendarmeriebeamter (Landjäger) in Tollack, Kreis Allenstein, Dienst getan hat? — Wo befindet sich Gend.-Hauptmann Josef Erdmann, früher Allenstein?

 

Wer kann bestätigen, dass Kurt Franz, geb. am 04.04.1912, 1941 im Osten gefallen, das Maurerhandwerk erlernt hat und bis zu seinem Eintritt in die Wehrmacht als Maurergeselle tätig war? F. stammt aus Pobethen.

 

Wer kann die nachfolgend aufgeführten Arbeitsverhältnisse der Klara Straschewski, geb. Breier, geb. 03.05.1923 bestätigen: 1938/1939 bei Regierungsrat Schneider, Allenstein, Speisehaus Kirchstein, ebenfalls in Allenstein und anschließend in Wartenburg, Kreiskrankenhaus Rastenburg und Reservelazarett Allenstein?

 

Wer kann bestätigen, dass Hans Laubner von 1920 bis 1927 bei der Firma Karl Schröder, Hindenburgstraße 85, und von 1931 bis 1932 bei Sattlermeister Kuster, Forchestraße 2, tätig gewesen ist. Beide Arbeitsstellen waren in Insterburg.

 

Wer kann bestätigen, dass Aloysius Schmidtke, geb. 16.10.1888, vom 31.10.1921 bis 31.10.1927 bei Albert Knobloch, Kleinfelde, vom 01,11,1927 bis 31.10.1929 bei Josef Pohlmann, Albrechtsdorf, und vom 01.04.1931 bis 31.03.1933 bei Hugo Kinzel in Waltersmühl, Kreis Heilsberg, als Deputant beschäftigt gewesen ist?

 

Wer kann bestätigen, dass Paul Ewald Hoffmann vom 03.01.1931 bis 30.11.1933 beim Städt. Gartenamt in Königsberg und vom 01.12.1933 bis 20.06.1941 als Schlosser und Heizer beim Städt. Maschinenbauamt im Angestelltenverhältnis tätig war?

 

Wer kann bestätigen, dass Arthur Werner, geb. 05.12.1902, wohnhaft gewesen in Johannisburg, Graf-Yorck-Straße 17, zum Bezirks-Oberleutnant bzw. Bezirks-Hauptmann der Gendarmerie befördert worden ist?

 

Wer kann bestätigen, dass Willi Karl Liebe, geb. 21.05.1910, von 1931 bis 1936 bei der Firma Schichau in Königsberg gearbeitet hat?

 

Wer kann bestätigen, dass Margarete Meyer, geborene Hochwald, vom 01.04.1917 bis 31.03.1920 beim Kreisausschuss Memel tätig gewesen ist und während dieser Zeit Beiträge zur Invalidenversicherung gezahlt worden sind?

 

Zuschriften erbittet die Geschäftsführung der Landsmannschaft Ostpreußen (24a) Hamburg 13, Parkallee 86

 

Seite 14   Für Todeserklärungen

Gustav Petri, Landwirt, geboren am 03.07.1890 in Schierheide, Kreis Insterburg, aus Arnswalde, Kreis Goldap, wird vermisst. Wer kann über seinen Verbleib Auskunft geben?

 

Rudolf August Sprie, geboren am 07.08.1887, aus Conradsvitte, Kreis Samland, soll im Februar 1945 von den Russen verschleppt worden sein. Wer kann Auskunft über seinen Verbleib geben?

 

Emil Riedel, geboren am 11.10.1886 in Endrejen, Kreis Elchniederung und seine Ehefrau Wilhelmine Riedel, geborene Batschko, verwitwete Radau, aus Rosignaiten, Kreis Fischhausen, sollen beide verstorben sein. Es werden Augenzeugen gesucht, die den Tod der Genannten bestätigen können.

 

Zuschriften erbittet die Geschäftsführung der Landsmannschaft Ostpreußen, (24a) Hamburg 13, Parkallee 86.

 

Seite 15   Familienanzeigen

Am 28. Januar 1957 entschlief plötzlich nach kurzer Krankheit, versehen mit den hl. Sterbesakramenten, mein lieber Vater und guter Schwiegervater, Uhrmachermeister Eduard Scheffler, im 75. Lebensjahre. In stiller Trauer: Paula Scheffler. Ursula Scheffler, geb. Schnalke.

Salzgitter-Bad, Burgundenstraße 12. Früher Königsberg Pr., Unterhaberberg 67 und 41

 

Plötzlich und unerwartet verstarb mein lieber Mann, unser lieber Vater, Großvater und Schwager, Fischermeister Heinrich Köck, früher Pillau, kurz vor seinem 70. Geburtstage. In tiefer Trauer: Johanna Köck. Klaus und Elke. Otto Köck und Familie, Emmerich. Max Köck und Familie. Fritz Köck und Familie. Richard Köck und Familie. Emil Kazaunikat und Kinder, Behringersdorf, Bayern und alle Verwandten. Neustadt, Holstein, Ziegeleiweg 5, den 24. Januar 1957

 

Am 17. Januar 1957 verstarb nach längerem Leiden, mein lieber treusorgender Mann, Maschinenbaumeister Eduard Podoll, im Alter von 61 Jahren. Er folgte seiner am 15. März 1956 verstorbenen Tochter Asta, in die Ewigkeit. In tiefer Trauer im Namen aller Hinterbliebenen, Frau Ida Podoll.  Ahrensburg, Immanuel-Kant-Straße 11. Früher Pr.-Holland, Fleischerstraße 18. Die Trauerfeier war am Mittwoch, dem 23. Januar 1957, im Krematorium Ohlsdorf. Die Beisetzung der Urne fand am Montag, dem 28. Januar 1957, in aller Stille auf dem Friedhof Ahrensburg statt.

 

Am 25. Januar 1957 verstarb nach schwerer Krankheit kurz vor Vollendung ihres 71. Lebensjahres, Meta Herrmann, geb. 1. Februar 1886 in Königsberg Pr. Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: Anna Peters, geb. Herrmann. Düsseldorf, Karl-Kleppe-Straße 14

 

Am 14. Januar 1957 entschlief sanft nach kurzer Krankheit, unsere liebe Mutter, Schwiegermutter und Großmutter, Berta Petereit geb. Wendt, im 71. Lebensjahre. Im Namen aller Hinterbliebenen: Berta Petereit. Weidenfließ, Kr. Tilsit-Ragnit, jetzt Langenfeld. Rhld., Leichlinger Straße 54 a

 

Am 29. Januar 1957 ist in Göttingen mein lieber Mann, unser guter Vater, Heinrich Kelletat, Stadtoberbauinspektor i. R., im 70. Lebensjahre verstorben. In tiefer Trauer: Martha Kelletat, geb. Reichert und Kinder. Bodenfelde (Weser), den 30. Januar 1957. Früher Königsberg Pr., Zeppelinstraße 70

 

Fern von der Heimat hat es dem Herrn über Leben und Tod gefallen, unseren lieben Vater, Großvater, Urgroßvater und Bruder, Gatte der verstorbenen Ida Grunwald, geb. Hallmann, Lokomotivführer a. D. Leopold Grunwald, im fast vollendeten 82. Lebensjahre, vor der Zeit, in die Ewigkeit abzurufen. Dies zeigen tiefbetrübt an, die trauernden Hinterbliebenen: Töcher: Auguste Kressner; Gertrude Kachele; Ida Schoell; Erna Friedrich; Charlotte Biedermann. Söhne in Chikago: Paul Grunwald; Gerhard Grunwald. Söhne: Fritz Grunwald; Gustav Grundwald. Bruder in Deutschland: Otto Grunwald. Fünf Schwiegersöhne. Vier Schwiegertöchter. Siebzehn Enkelkinder. Sechs Urenkel. 6054 S. Wood Str., Chikago 36. Früher Osterode – Lyck, Ostpreußen. Die Trauerfeier fand statt am Mittwoch, dem 23. Januar 1957, 13.30 Uhr. Beisetzung in Beverly Hill Friedhof.

 

Fern seiner geliebten Heimat entschlief am 15. Januar 1957, nach kurzer schwerer Krankheit, mein lieber Mann, guter Vater, Schwiegervater und Opa, Bruder, Onkel und Vetter, Heinrich Bartsch, im 73. Lebensjahre. In tiefer Trauer und im Namen aller Angehörigen: Liesbeth Bartsch, geb. Neumann. Früher Königsberg-Prappeln, jetzt München 19, Albrechtstraße 49

 

Heute früh, 5.40 Uhr, erlöste ein sanfter Tod unseren lieben treusorgenden Vater, Schwiegervater und Großvater, den Bauern Ernst Fischer, früher Locken, Kreis Osterode, Ostpreußen, im Alter von 77 Jahren. In stiller Trauer: Kurt Fischer und Frau Grete Fischer, geb. Grabowski. Herta Bürger, geb. Fischer. Gerhard Bürger, Tierarzt, Lohne in Oldbg./Riessel. Hans-Jürgen Bürger und Klaus Bürger. Irene Fischer, Norbert Fischer und Gudrun Fischer. Die Trauerfeier fand am Dienstag, dem 5. Februar 1957, 14.30 Uhr, in der Kapelle des neuen Friedhofes statt.

 

Am 3. Januar 1957 entschlief nach schwerem Leiden unsere liebe herzensgute Mutter, Schwiegermutter und Oma, Gertrud Meller geb. Draasch, im Alter von 72 Jahren. Sie folgte unserem lieben Vater und Opa, Werkmeister i. R. Karl Meller, der am 15. Juni 1953 im Alter von 74 Jahren verstorben ist. In stiller Trauer: Lisbeth Schöler, geb. Meller. Hans Schöler- Erika Schöler. Neustadt, Holstein, Spreenstieg 4. Früher Pillau II

 

Fern der Heimat entschlief sanft und ruhig, nach kurzer schwerer Krankheit, am 11. Januar 1957, mein lieber Mann, unser guter Vater und Großvater, der Maschinenführer Gustav Schmidt, im 63. Lebensjahre. In stiller Trauer: Minna Schmidt und Kinder. Lindicken, Kreis Schloßberg, Ostpreußen, jetzt Osterbruch bei Otterndorf

 

Am 23. Januar 1957 entschlief unser innig geliebter herzensguter Vater und Großvater, Carl Plehn, Hauptlehrer i. R., früher Rositten, Kreis Pr.-Eylau, Ostpreußen, im 79. Lebensjahre. In tiefer Trauer: Magda Plehn und Enkelin Bärbel. Bad Dürkheim, Pfalz. V. Finkenpfad Nr. 5

 

Heute früh entschlief unser lieber Vater, Schwiegervater, Groß- und Urgroßvater, Bruder und Onkel, Franz Luschnat, im Alter von 80 Jahren. In stiller Trauer, die Kinder und Angehörigen. Ludendorf, Ostpreußen, Kreis Labiau, jetzt Lüneburg, Papenstraße 6, bei Ewald Schiemann, den 28. Januar 1957

 

Nimmer vergeht, was Du liebend getan. Am 15. Januar 1957 entschlief nach schwerem Leiden an einer heimtückischen Krankheit, für uns unfassbar, mein lieber Mann, unser Vati, Bruder, Schwager und Onkel, Otto Gräschus, gebürtig Insterburg, Ostpreußen, im 59. Lebensjahre. In stiller Trauer: Margarethe Gräschus, geb. Schwettling, die Kinder: Hannelore, Ottokarl, Helma und Bernd. Stuhm, Westpreußen, jetzt Ellwangen (J.) Kapuzinerweg 25, Nord-Württemberg

 

Es ist bestimmt in Gottes Rat. Zum zwölfjährigen Gedenken. Am 22. Januar 1945 ist meine liebe Frau und meine herzensgute Mutter, Lina Marie Ehlert, geb. Schulz, von russischen Panzern erschossen worden. Im Namen aller trauernden Hinterbliebenen: Leopold Ehlert. Anneliese Ehlert. Harpstedt, Bez. Bremen. Früher Dreßlershausen. Kl.-Wersmeningken. Kreis Pillkallen, Ostpreußen.

 

Zum zehnjährigen Gedenken. Am 25. Februar 1947 verstarb in der sowjetisch besetzten Zone nach kurzer schwerer Krankheit, unsere liebe gute, immer für uns sorgende Mutter, Schwiegermutter und liebe Oma, Frau Emma Weber, geb. Genat, aus Königsberg Pr., Mittelanger 25. In Dankbarkeit und stillem Gedenken im Namen aller Geschwister: Gustav Rohde und Frau Berta Rohde, geb. Weber. Königsberg Pr., Gebauhrstraße 57, jetzt Hamburg 34, Horner Landstraße 128

 

Am 4. Februar 1945 wurde mein lieber Mann, unser guter Vater, Max Newger, geb. 03.04.1885 in Königsberg Pr., in Königsberg Pr. - Metgethen von den Russen verschleppt. In stillem Gedenken: Helene Newger. Lothar Newger. Gerhard Newger. Wuppertal-Barmen, Mechelstraße 77, früher Königsberg Pr.. Horst-Wessel-Straße 9. Wer kann Näheres über sein Schicksal berichten?

 

Am 29. Januar 1957 entschlief nach langem schwerem Leiden meine liebe Frau, unsere gute Mutter, Schwiegermutter und Omi, Berta Moser, geb. Kolletzki, im 61. Lebensjahre. In tiefem Schmerz: Leo Moser, sowj. bes. Zone. Gertrud Schönfeld, geb. Moser, Sobernheim, Nahestraße 58. Charlotte Kloß, geb. Moser, vermisst im Osten. Eva Moser, sowj. bes. Zone. Horst Moser. vermisst im Osten. Gerd Moser, sowj. bes. Zone. Helmut Schönfeld und sechs Enkelkinder. Sensburg, Ostpreußen.

 

Nachruf. Du warst so lieb, Du wirst uns unvergessen bleiben. Am 4. Februar 1957, jährte sich zum fünfzehnten Male der Todestag unseres geliebten ältesten Sohnes, Arno Fehlauer, geboren am 15.02.1920, gestorben am 04.02.1942, der an einer schweren Verwundung im Osten verstorben ist. In stiller Trauer im Namen aller Hinterbliebenen: Gustav Fehlauer und Frau Emma Fehlauer, geborene Schröder. Westerholt, Westfalen, Industriestraße 5. Früher Neu-Stremehnen, Kreis Pogegen bzw. Passon-Reisgen, Kreis Heydekrug. Memelland, Ostpreußen

 

Nach langem schwerem, in großer Geduld getragenem Leiden erlöste Gott meine liebe Frau, Schwester, Schwägerin und Tante, Henriette Zöller, geb. Konrad, im 60. Lebensjahre, am 17. Januar 1957. Im Namen aller Angehörigen: Otto Zöller. Menslage über Quakenbrück, 31. Januar 1957. Früher Lyck, Ostpreußen

 

Es ist bestimmt in Gottes Rat, dass man vom Liebsten, was man hat, muss scheiden. Am Donnerstag, dem 24. Januar 1957, 21.30 Uhr, entschlief sanft und ruhig nach einem von Liebe und Fürsorge erfüllten Leben, meine liebe und treue Lebensgefährtin, von uns allzeit verehrte Mutter, Schwester, Schwiegermutter, Oma, Schwägerin und Tante, Berta Laszig, geb. Lorenz, im 70. Lebensjahre, fern ihrer geliebten Heimat Ostpreußen. In tiefem Schmerz: Friedrich Laszig. Berta Laszig. Fritz Laszig und Frau Lia Laszig, geb. Steinhagen. Lottchen Barkam, geb. Laszig. Herbert Barkam. Karl Lorenz und Frau Ella Lorenz, geb. Grunow und drei Enkelkinder. Sensburg, Ostpreußen, jetzt Mahlberg über Münstereifel (22c), sowjetisch besetzte Zone. Wir haben unsere liebe Entschlafene am 29. Januar 1957 in Münstereifel zur ewigen Ruhe gebettet.

 

Fern der geliebten Heimat ist am 11. Januar 1957 unsere liebe Mutter, Schwiegermutter, Großmutter und Tante, Johanne Friedrich, geb. Thieler, im 89. Lebensjahre sanft eingeschlafen. Im Namen der Geschwister: Karl Friedrich. Wachendorf, im Januar 1957. Früher Salleningken bei Lengwethen.

 

Am 21. Januar 1957 entschlief sanft und ruhig nach schwerem, mit großer Geduld ertragenem Leiden, meine liebe Frau, unsere uinvergessliche Mutter, Schwiegermutter, Schwester, Schwägerin, Tante und liebe Omi, Anna Piepiorra, geb. Krzykowski, im 65. Lebensjahre. In stiller Trauer im Namen der Hinterbliebenen: Friedrich Piepiorra und Kinder. Ortelsburg, jetzt Lilienthal, Grimmstraße 4. Die Beerdigung fand auf dem Friedhof in Lilienthal statt

 

Zum Gedenken. Zum elften Male jährt sich der Tag, an dem unsere liebe Tochter und Schwester, Ilse, geb. 27.11.1934, gest. 28.01.1946, durch einen tragischen Unglücksfall für immer von uns ging. In stiller Trauer: Artur Eichberger und Frau Gertrud Eichberger, geb. Baumgart und Schwester Brigitte. Duisburg-Meiderich, Diedenhofer Straße 9

 

Seite 16   Familienanzeigen

Nach einem arbeitsreichen Leben wurde uns heute mein geliebter Mann, unser treusorgender guter Vater, mein geliebter Sohn, unser lieber Bruder, Schwager und Onkel, der Textilkaufmann CDH, Fritz Meyden, Major d. R. a. D. (früher Meyer, Königsberg-Juditten), mitten aus seinem immerwährenden Schaffen, im Alter von 59 Jahren, durch einen Herzschlag genommen. In tiefem Schmerz: Julia Meyden, geb. Hildebrandt. Dietrich Meyden. Gerd Meyden. Charlotte Meyer, geb. Moslener, Hauptlehrerwitwe, Köln, Lindenthalgürtel 77. Rechtsanwalt und Notar, Helmut Meyer-Truelsen, Kiel, Feldstraße 92. Studienrat Gustav Salewski und Frau Irmgard Salewski, geb. Meyer, Köln, Lindenthalgürtel 77. Annemarie Hildebrandt, Celle, Harburger Straße 81. Gröbenzell b. München, den 28. Januar 1957, Rotwandstraße 10

 

Am 1. Januar 1957 ist unser lieber Vater, Schwiegervater, Opa, Schwager, Onkel und Vetter, Friedrich Eichholz, Eisenbahnpensionär, drei Wochen vor seinem 80. Geburtstage, für immer von uns gegangen. Er folgte unserer lieben Mutter, nach 2 ¼ Jahren in die Ewigkeit. Gleichzeitig gedenken wir unseres lieben Bruders, Erich Eichholz, der seit Januar 1945 vermisst ist. Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: Fritz Fischer und Frau Charlotte Fischer, geb. Eichholz. Niederhausen bei Waldbröl, Rheinland. Früher Sonnenborn, Kreis Mohrungen

 

Am 16. November 1956 ist unsere liebe Mutter, Schwiegermutter, Großmutter, Urgroßmutter und Tante, Heinriette Störmer, geb. Hoyer, im Alter von 90 Jahren im Herrn entschlafen. Im Namen aller Angehörigen: Maria Monnée, geb. Störmer. Königsberg Pr., Hermann-Göring-Straße 148/50, jetzt Wiesbaden, Hallgarter Straße 10

 

Christus, der ist mein Leben, Sterben ist mein Gewinn. Es hat dem Herrn über Leben und Tod gefallen, seinen alten treuen Diener, meinen lieben Mann, unseren guten Opa, Schuhmachermeister Gustav Wohlgemuth, plötzlich am 20. Januar 1957, im gesegneten Alter, kurz vor Vollendung des 101. Lebensjahres, abzurufen in sein himmlisches Reich. Im Namen aller Hinterbliebenen: Martha Wohlgemuth, geb. Pommereit und Enkelkinder, Berlin. Heydekrug-Werden, jetzt sowjetisch besetzte Zone, den 22. Januar 1957. Die Beerdigung fand am 24. Januar 1957, statt.

 

Heute entschlief mein lieber treusorgender Mann, unser herzensguter Vater, mein lieber Opa, unser lieber Onkel und Großonkel, Postmeister i. R. Otto Kaesler, im 84. Lebensjahre. In stiller Trauer: Helene Kaesler, geb. Rechlin. Edith Meierfeldt, geb. Kaesler. Christel Kaesler. Wilhelm Meierfeldt. Familie Nieswandt. Familie Graw. Familie Rechlin. München 59, den 27. Januar 1957, Brunnsteinstraße 2. Die Beerdigung fand am Mittwoch, dem 30. Januar 1957, um 14 Uhr, auf dem Waldfriedhof in Haar statt.

 

Nach langem Leiden und doch unerwartet, entschlief am 10. Januar 1957, im Alter von 66 Jahren, mein verehrter lieber Vater und mein gütiger Bruder, Gerhard v. Lieberman (Liebermann von Sonnenberg) Oberst a. D., Inhaber hoher Auszeichnungen aus Krieg und Frieden. Er folgte in die Ewigkeit seiner geliebten Frau, Anna-Luise v. Lieberman, geb. Berner, geboren am 23.02.1892, gestorben am 23.12.1950 und seinen Söhnen, Hans-Detlef v. Lieberman, Oberleutnant im Pz.-Gren.-Rgt. 86, geboren am 24.08.1922, gestorben am 30.04.1943 in Afrika; Joachim-Rüdiger v. Lieberman, Leutnant im Reiter-Rgt. 1, geboren am 07.03.1924, gestorben im Juni 1947 in Russland. Das Leben unserer Heimgegangenen stand unter dem Wort Gal. 6, Vers 2. Die Hinterbliebenen: Ulrich v. Lieberman, Karlsruhe, Liebigstraße 17. Elisabeth v. Lieberman, Dortmund, Beurhausstraße 7. Die Trauerfeier fand am 14. Januar 1957 in Karlsruhe, die Beisetzung am 21. Januar 1957 in Weingarten, Württemberg, statt.

 

Nach längerem schwerem Leiden entschlief am 24. Januar 1957 unser lieber Gatte, Vater, Bruder und Onkel, der Landwirt Paul Reck, im Alter von 57 Jahren. In tiefer Trauer im Namen aller Angehörigen: Erna Reck. Sensburg, Ostpreußen. Jetzt Schleißheim bei München

 

Fern der Heimat entschlief im Alter von 77 ½ Jahren, nach einem arbeitsreichen Leben, am 20. Januar 1957, unerwartet unser lieber Bruder und Schwager, unser treusorgender Onkel und Großonkel, Gast- und Landwirt Albert Zaselowski, aus Altenberg bei Königsberg Pr. Er folgte seiner ihm vorausgegangenen lieben Ehefrau, unserer unvergessenen Schwester, Schwägerin, Tante und Großtante, Gertrud Zaselowski, geb. Conrad, die an den Folgen der Flucht am 27. Februar 1945 im Alter von fast 56 Jahren in Dorfmark verstarb. In stiller Trauer im Namen aller Hinterbliebenen: Annemarie Lehrke, geb. Danowski. Berlin-Mariendorf, Lankwitzer Straße 44. Wir haben unseren lieben Verstorbenen am 29. Januar 1957 in Dorfmark zur letzten Ruhe geleitet.

 

Was Gott tut, das ist wohlgetan. Zum Gedenken. Am 8. Februar 1957, jährt sich zum zwölften Male der Tag, an dem unser lieber Sohn und Bruder, Stabsgefreiter Ernst Hildebrandt, geb. 13.04.1910 in Gaventinen, Ostpreußen, gefallen ist. Betrauert von seinen Eltern: Gustav Hildebrandt. Johanne Hildebrandt, geb. Keiler. Bruder nebst Frau und Kindern. Pobethen, Kreis Samland, Ostpreußen, jetzt Humfeld, Kreis Lemgo (Lippe)

 

Was ihr uns wart, bleibt ihr in unseren Herzen immer; wenn ihr auch starbt, in unseren Herzen sterbt ihr nimmer. Zum Gedenken. Zum zehnjährigen Todestag, am 15. Februar 1957, gedenken wir in Liebe meines Vaters, unseres Schwiegervaters und Großvaters, des Tischlermeisters Hermann Butzke, Cranz, Ostpreußen, Wikingerstraße 34, der in Cranz den Hungertod starb. Ferner gedenken wir meiner lieben Mutter, unserer Schwiegermutter und Großmutter, Maria Butzke, geb. Zink, die 1945 von den Russen verschleppt wurde und seitdem vermisst ist. In stillem Gedenken: Helmut Butzke. Gerda Butzke, geb. Gniffke und Wolfgang, Morken, Kr. Bergheim, Am Blutacker 13. Margarete Butzke, geb. Meier. Helga, Günter und Alfred, Zwerenberg, Kreis Calw

 

Am 18. Januar 1957 verstarb unerwartet mein über alles geliebter herzensguter Mann, Sohn, Schwiegersohn, unser Bruder, Schwager und Onkel, der Prokurist, Paul Ewert, im Alter von 53 Jahren. Er wird uns stets unvergessen bleiben. In tiefer Trauer auch im Namen aller Angehörigen, Freunde und Bekannten, Erika Ewert, geb. Tiedtke. Früher Königsberg Pr., jetzt Hamburg 34, Washingtonallee 9

 

Jesus Christus gestern und heute und derselbe auch in Ewigkeit. Am 1. Januar 1957 nahm Gott der Herr nach langem, mit großer Geduld ertragenem Leiden unsere liebe Mutter, Schwiegermutter, Omi und Tante, Frau Wilhelmine Buchholz, geb. Kuhs, im Alter von 74 Jahren, zu sich in sein himmlisches Reich. Sie folgte unserem lieben Vater, Samuel Buchholz, der am 26. August 1945 in Zschocken, Kreis Zwickau, starb, und unserem lieben Bruder, Ewald Buchholz, der am 21. März 1945 an seiner Verwundung in Karlsbad, Sudetenland, starb. In stiller Trauer: Elli Buchholz. Arnold Buchholz und Frau Johanna Buchholz, geb. Maus. Ute, Willi, Gerhard, Dietmar und Siegfried, als Enkelkinder. Wilhelm Buchholz und Frau Ilse Buchholz, geb. Schell. Gisela und Brigitte, als Enkelkinder. Gustav Marchlowitz und Frau Martha Marchlowitz, geb. Kuhs. Puppen, Kreis Ortelsburg, Ostpreußen, jetzt Gemmerich Nr. 82 über Nastätten (Taunus)

 

Nach sehr schwerem Leiden nahm Gott der Herr am 3. Januar 1957 unsere liebe treusorgende Schwester, Schwägerin und Tante, Anna Kasper, aus Königskirch, Kreis Tilsit-Ragnit, Ostpreußen, im Alter von 79 Jahren, heim in seinen Frieden. Ferner gedenken wir unserer lieben Angehörigen, Carl Betke und Frau. Emma Betke, aus Tapiau, Fährkrug. Martha Betke und Anna Betke, aus Memel, die am 10. Februar 1945 auf der Flucht mit der „Steuben" in den Fluten der Ostsee ihr Grab gefunden haben. In stiller Trauer und treuem Gedenken: Wilhelm Hütt und Frau Grete Hütt, geb. Kasper, Düsseldorf. Minna Kurth, geb. Kasper, Biberach (Riß). Elsbeth Hütt, geb. Kasper, Holzminden. Helene Betke, Herzberg (Harz). Ernst Betke, Köln. Holzminden, im Januar 1957, Bahnhofstraße 13

 

Fern ihrer geliebten Heimat verstarb am 18. Januar 1957, unsere liebe gute Mutter und Oma, Albertine Ensekat, geb. Saul, im Alter von 77 Jahren. Sie folgte ihrem lieben Gatten, Wilhelm Ensekat, gestorben am 09.02.1949. In stiller Trauer: Willi Ensekat und Frau Lina Ensekat, geb. Diener. Erich Ensekat und Frau Helene Ensekat, geb. Karpowitz. Hans Ensekat, vermisst – Russland. Paul Ensekat und Frau Emmi Ensekat, geb. Weber und sechs Enkelkinder. Fechingen (Saar), Langweiler Weg 10, im Januar 1957, früher Hermannlöhlen, Kreis Heydekrug

 

Am 14. Januar 1957 entschlief sanft und ruhig, meine liebe gute Mutter, unsere liebe Schwester-, Groß- und Urgroßmutter, Schwägerin und Tante, Elisabeth Paetsch, geborene Kunz, aus Güldenboden, Kreis Elbing, im 77. Lebensjahre. Sie folgte nach zweieinhalb Jahren, ihrem lieben Mann und nach einem Jahre, ihrer lieben Tochter, in die Ewigkeit. Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: Martha Behrendt, geborene Paetsch. Adolf Behrendt. St. Michaelisdonn, Holstein, Friedensallee 11, im Januar 1957

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