Ostpreußenblatt, Folge 04 vom 26.01.1957

Ostpreußenblatt

Folge 04 vom 26.01.1957

 

Seite 1   Foto: Ein Erntebild zur Winterszeit

Es ist etwas ungewöhnlich, jetzt, mitten im Winter, ein Erntebild zu bringen und dazu noch auf der Titelseite. Das hat natürlich seinen besonderen Grund. Der Verband der Züchter des Warmblutpferdes Trakehner Abstammung ist alles andere als eine Art Traditionsverband, — er hat die Erhaltung unserer Trakehner zum Ziel, und dabei ist er auch selbst züchterisch tätig, und zwar auf den Gestüten Rantzau und Schmoel in Schleswig-Holstein. In diesen Tagen nun wurden diese beiden Gestüte von siebzig Landsleuten und Pferdefreunden besichtigt; der gute Eindruck, den sie dabei erhielten, wurde am nächsten Tage auf der Jahreshauptversammlung des Trakehner Verbandes in Hamburg bestätigt und vertieft.

 

Wir Ostpreußen sind ja wohl alle Pferdefreunde, und so wird es uns interessieren, von dieser Besichtigung und der Versammlung zu hören und zu lesen; wir bringen darüber Berichte in dieser Folge in der landwirtschaftlichen Beilage „Georgine".

 

Diese Aufnahme nun auf dieser Seite, — man könnte meinen, sie sei in der Heimat gemacht worden, so sehr erinnert sie an vertraute Bilder zur Erntezeit. Es sind auch tatsächlich Trakehner, die vor den Wagen gespannt sind, sie ziehen aber auf einem Weg in Schleswig-Holstein, der zum Gestüt Schmoel führt; ein Gebäude des großen Hofes ist rechts zu erkennen. Wie dies auch in Ostpreußen bei den Züchtern und auf den bäuerlichen Wirtschaften üblich war, verdienen die Stuten ihr Futter durch Arbeit. Die achtzehnjährige Fuchsstute „Flagge" (links) und ihre Tochter „Flandra" bilden das Gespann.

 

Seite 1   Eine „heiße Atmosphäre". Diskussionsversammlung der Deutschen in Danzig.

Nach einem Bericht der in Danzig erscheinenden polnischen Zeitung „Dziennik Baltycki" fand kürzlich in der ehemaligen Hansestadt eine große Dikussionsversammlung der deutschen Bevölkerung statt, die vom Stadtkomitee der „Vereinigten Polnischen Arbeiterpartei" einberufen worden war. Nach dem polnischen Bericht nahm diese Versammlung einen „stürmischen Verlauf". Zunächst verlangten die Versammlungsteilnehmer, dass die Diskussion in deutscher Sprache geführt werden solle, was damit begründet wurde, dass die Mehrzahl der Anwesenden die polnische Sprache nicht beherrsche. Nach heftigen Erörterungen wurde vereinbart, dass je nach Belieben polnisch oder deutsch gesprochen werden könne. Daraufhin schilderten eine Reihe von Rednern die willkürliche Benachteiligung, die den Deutschen — die in dem polnischen Bericht als „Autochthone" bezeichnet werden — seit 1945 zuteil geworden ist. Insbesondere wurde über die unerträglichen Verhältnisse in den Betrieben Klage geführt und hervorgehoben, dass die „bodenständigen Danziger" nur zu den am schlechtesten bezahlten Arbeiten zugelassen werden. Die „autochthone" Jugend werde weder in die Höheren Schulen aufgenommen, noch erhalte sie die Erlaubnis zum Studium an den Hochschulen. Die Lage der Alten und Kranken sei geradezu verzweifelt. Es kamen auch die Vorgänge im Austreibungslager Stutthof zur Sprache, und die polnische Zeitung berichtet, dass auch auf das schwere Leid und die Not der vielen Witwen hingewiesen wurde, deren Männer in Stutthof umgekommen sind.

 

In der Versammlung wurden, dem polnischen Bericht zufolge, schließlich auch politische Fragen erörtert, wobei einige Redner auf den völkerrechtlichen Status der Freien Stadt Danzig zu sprechen kamen. Die polnische Zeitung schreibt hierzu, dies seien Äußerungen des „Separatismus" gewesen. Da polnische Diskussionsredner gegen die vorgetragenen Auffassungen Stellung nahmen, habe eine „heiße Atmosphäre" in der Versammlung geherrscht.

 

Der Berichterstatter des „Dziennik Baltycki" zieht aus dem Verlauf der Versammlung den Schluss, dass die Forderungen auf Wiedergutmachung des erlittenen Unrechts gerechtfertigt seien. Es habe sich um eine „elementare Diskussion" gehandelt, zu der ein polnischer Teilnehmer bemerkt habe, dass sich die „autochthone Bevölkerung" immer mehr zum Deutschtum bekenne.

 

Seite 1   4329 Sowjetzonenflüchtlinge kamen in der letzten Woche nach Westdeutschland und nach West-Berlin. In der vorangegangenen Woche hatten 4891 Zonenflüchtlinge um Notaufnahme gebeten.

 

Seite 1   Von Danzig bis Aden. Von unserem Berliner M. Pf. – Korrespondenten.

Die Wahlen zum polnischen Sejm waren die ersten volksdemokratischen Wahlen, deren Vorbereitung und Verlauf die Welt mit Spannung verfolgte.

 

Sie bleiben erregend genug, auch wenn man das vorliegende Resultat erwartet hatte, nämlich die Zustimmung des polnischen Wählers zum Gomulka-Kurs und die große Majorität seiner kommunistischen Partei, der „Vereinigten polnischen Arbeiterpartei", die allerdings auch ohne Majorität nach dem Block-Prinzip der „Nationalen Front" an der Macht geblieben wäre.

 

Das Maß an gewährter „Freiheit" war äußerst bescheiden: es standen nicht etwa verschiedene Listen zur Wahl, wohl aber verschiedene Kandidaten. In den Sejm werden 459 Abgeordnete einziehen, die Wahllisten aber führten 723 Namen auf. Gomulkas Arbeiterpartei stellte 363 Kandidaten, die Bauernpartei 180, die Demokratische Partei 60, parteilos waren die restlichen 120. In der letztgenannten Gruppe fanden wir Ärzte, Künstler, Schriftsteller, so zum Beispiel auch den Dichter Georg Zawieyski, der mit Kardinal Wyszynski befreundet ist.

 

Jeder der sechzehn Millionen polnischer Wähler hatte drei Möglichkeiten. Erstens konnte er den Stimmzettel ohne jede Veränderung in die Urne werfen, wodurch, die an der Spitze der Liste stehenden Kandidaten die kommunistischen der Arbeiterpartei, als gewählt galten. Zweitens konnte er Kandidaten, die ihm nicht zusagen, streichen. Drittens konnte er der Wahl fern bleiben, was in den meisten Fällen eine Ablehnung des Regierungssystems bedeutet hat.

 

Gewagtes Spiel

Diese drei Möglichkeiten einzuräumen, das stellte für das bis dahin doch totalitäre Regime ein Wagnis dar. So befand sich seit Jahresbeginn die polnische Öffentlichkeit in Spannung und Erregung. Weniger in Warschau selbst, dessen Disziplin viele westliche Korrespondenten rühmen, wohl aber in der Provinz kam es zu stürmischen Wahlversammlungen, die hier und da in Schlägereien ausarteten. Nicht, dass sich die Parteien, mochten sie auch noch so sehr ihre Kandidaten herausstreichen, gegenseitig angegriffen hätten, im Sinne westlicher Wahlkämpfe. Es ging nicht um den Sieg einer der vier Gruppen, sondern um den Sieg dreier verschiedener Richtungen, die alle drei innerhalb jeder der Gruppen vertreten sind, um drei Tendenzen, deren Unversöhnbarkeit Polen heute zum Pulverfass Osteuropas macht. Der Kampf wird zwischen Stalinisten, Nationalkommunisten und Antikommunisten geführt! Und da er höchstwahrscheinlich nicht im polnischen Reichstag, dem Sejm, ausgetragen werden wird, verliert dessen neue Zusammensetzung natürlich erheblich an Bedeutung.

 

Die gefährlichste der drei Gruppen, die stalinistische, ist weder auf Wählerstimmen noch auf Sitze im Sejm angewiesen. Mag ihre Anhängerschaft noch so gering sein, sie stützt sich auf Moskau, das heute hundertprozentig zum Stalinismus zurückgeschwenkt ist und auf die Anwesenheit zahlreicher Sowjetdivisionen. Wie sehr sie eine reale Macht ist, wurde durch Chruschtschows massive Drohungen am Vorabend der polnischen Wahlen unterstrichen. Diese Gruppe wird gegebenenfalls nach dem alten Rezept arbeiten, mit dem die früheren Demokratien und späteren Satelliten nach 1945 überrumpelt und vergewaltigt wurden, übrigens enthält die Kandidatenliste soweit wir das überprüfen konnten, nur verhältnismäßig wenige Namen ausgesprochener Stalinisten, und einige, die bereits aufgestellt waren, wurden noch in den letzten Tagen vor der Wahl zurückgezogen, über andere Kandidaten, die während der Stalin-Ära hohe Posten bekleidet hatten, veröffentlichte die amtliche Presse Berichte, die nachweisen sollten, dass die betreffenden Funktionäre damals stark gefährdet gewesen seien, ja oft unmittelbar vor der Verhaftung gestanden hätten.

 

„Streiken bedeutet Elend"

Die nationalkommunistische Gruppe, in deren Händen sich derzeit die Macht befindet, hatte sich nun einmal gegen die Stalinisten zu behaupten und zum anderen die dritte Gruppe, die Antikommunisten, zu beschwichtigen, zu beruhigen und davon zu überzeugen, dass es auch für sie keinen anderen Weg gäbe, als den von Gomulka eingeschlagenen. Das Wahlresultat lässt noch nicht deutlich erkennen, wie viele Antikommunisten wohl für die Kandidaten der „Vereinigten Arbeiterpartei" gestimmt haben oder andererseits wie viele Antikommunisten sich unter den aufgestellten 723 Kandidaten befinden; so weit ist Polen noch nicht, dass heute jemand, sei er Wähler oder Abgeordneter, offen gegen die Regierung Stellung nehmen dürfte.

 

Die Stimmenthaltungen bleiben unser vorläufiger Anhaltspunkt, und aus ihrer Zahl ist zu schließen, dass viele der in Polen nicht minder zahlreich als in Ungarn vorhandenen Gegner des Kommunismus es für richtig befunden haben, Gomulka zu unterstützen. Mancher mag auch durch die Propaganda eingeschüchtert worden sein. Straßenlautprecher und Lautsprecherwagen verkündeten an den Vortagen der Wahl immer wieder „Bürger, das Streichen von Namen bedeutet Armut, Elend und Krieg. Stimmt für Freiheit, Frieden und Wohlstand!"

 

Charakteristisch für die Einstellung des einfachen Mannes war eine von der Jugendzeitschrift „Sztandar Mlodych" veröffentlichte Bemerkung eines über die Wahl Befragten: „Ich wähle die unveränderte Einheitsliste, weil ich nicht will, dass Warschau zu einem zweiten Budapest wird!" Diese Ansicht vertraten 54 Prozent von dreihundert durch die Zeitschrift Befragten. 30 Prozent wollten Namen der Liste ausstreichen, nur fünf Prozent wollten der Wahl fernbleiben.

 

Gomulkas Sieg wäre noch überzeugender geworden, hätte er sich in der Wahlpropaganda entschiedener gegen den Stalinismus aussprechen können; das aber wird, angesichts der neuen Situation im Kreml, von Tag zu Tag lebensgefährlicher.

 

Überhaupt ist Gomulkas Lage fast verzweifelt zu nennen, woran das Wahlergebnis nicht das Geringste ändert.

 

Gewitterwolken

Polen steht ganz allein. Es verdankt das Wenige an gewonnenen Zugeständnissen nur der Tatsache, dass hier der Umschwung einige Wochen vor dem 4. November erfolgte, verdankt es einer Krise, die Moskau schwächte. In dem Maß, in dem Moskau jetzt bestrebt ist, seine erschütterte Macht wieder zu festigen, wächst die akute Gefahr für Polen.

 

Ungarn zählt im Augenblick nicht, obwohl sein Freiheitswille später einmal doch als entscheidend gewertet werden wird. Die übrigen Satelliten lecken weiter in servilster Unterwürfigkeit den Stiefel, der sie zertritt. China hat sich, gegen ein gutes Tauschgeschäft in Devisen und Maschinen, zum hintergründigen Fürsprecher der Vorherrschaft der Sowjetunion gemacht. Dass Tschu En-Lai gerade zu diesem Termin in Warschau erschien, das war eine deutliche Moskauer Drohung.

 

Was bedeutete Tschus Reise darüber hinaus? Sie hatte ihre grotesken, aber auch ihre durchaus ernst zu nehmenden Seiten. Grotesk, wenn ein Chinese durch Länder reist, die ehemals zum westeuropäischen Kulturkreis zählten, und dort Vorträge über die führende Rolle der sowjetischen KP halten. Grotesk, wenn ein Chinese die Oder-Neiße-Grenze garantieren will, wenn er, in Budapest, einem freiheitsliebenden Volk ein bolschewistisches Terrorregime schmackhaft zu machen versucht. Gefährlich aber die anlässlich des zweiten Aufenthaltes Tschu En-Lais in Moskau herausgegebene Erklärung, nach der sich die Sowjetunion und Rotchina verpflichten, „den Völkern des Nahen und Mittleren Ostens jede notwendige Unterstützung zu gewähren, um eine Aggression oder eine Einmischung in die Angelegenheiten der Länder dieses Gebiets zu verhüten“.

 

Das ist Sprengstoff. Das heißt, dass Moskau und Peking sich nicht scheuen werden, Millionen an „Freiwilligen" zu opfern, wenn es ihnen im Nahen und Mittleren Osten angebracht erscheint. Dort ist also die Lage noch genauso explosiv wie in den Wochen der britisch-französischen Suezintervention. Auch Nehru ließ sich wieder vernehmen: „Großmächte, die euch schützen wollen, sind verdächtig", sagte er, als er am Wochenende den syrischen Staatspräsidenten empfing. Gemeint waren nicht etwa die „friedliebenden Sowjets" sondern die „imperialistischen Amerikaner", die nach der sowjetisch-rotchinesischen Erklärung, „nach der Niederlage Großbritanniens, Frankreichs und Israels in Ägypten versuchen, den Platz der Kolonialmächte im Nahen Osten einzunehmen, die nationalen Unabhängigkeitsbewegungen zu unterdrücken und die Völker dieser Länder zu versklaven“.

 

Heute erstreckt sich von der Danziger Bucht bis zum Golf von Aden ein einziges gefährliches Minenfeld.

 

Eine  Sensation in Berlin war die Erstaufführung des Theaterstücks des verstorbenen kommunistischen Dramatikers Bert Brecht, „Leben des Galilei" in Ostberlin. „Wer die Wahrheit nicht weiß, der ist bloß ein Dummkopf; aber wer sie weiß und sie eine Lüge nennt, der ist ein Verbrecher!" Diese Worte hörten wir da, gesprochen in der geistigen Finsternis des SED-Staates.

 

Man erkenne die Treiber. Sie haben sich in Ungarn entlarvt, sie bedrohen Polen. Werden sie ihr Spiel im Nahen Osten versuchen? Heute schon herrschen sie über Millionen, von denen sie gehasst werden; sie wissen es, aber sie nennen diese Wahrheit,  wo sie nur ausgesprochen wird, eine Lüge. So sind sie, und wir müssen sie erkennen, wenn wir, unsere Freiheit bewahren wollen.

 

Seite 1   „Hinter Rußland China“. Ein politisches Vermächtnis Wilhelm Starlingers.

Von dem vor nun zwei Jahren im HolznerVerlag in Würzburg als Beiheft zu dem Jahrbuch unserer Königsberger Albertus-Universität erschienenen Werk „Grenzen der Sowjetmacht" von Professor Dr. Wilhelm Starlinger haben damals sehr bekannte Publizisten des In- und Auslandes mit vollem Recht gesagt, hier habe im wahrsten Sinne des Wortes ein Buch Politik gemacht. Die äußerlich so bescheidene und knapp gefasste Schrift des bekannten Königsberger Mediziners zu wichtigsten weltpolitischen Problemen hat in der ganzen Welt ein Echo gefunden, das so manchem sehr viel anspruchsvoller auftretenden Standardwerk der politischen Literatur versagt blieb. Es löste drinnen und draußen eine Diskussion aus, die bis heute nicht verstummt ist. Gerade die Ausführungen Starlingers über die voraussichtliche weitere Entwicklung des Verhältnisses zwischen der Sowjetunion und dem „zweiten roten Riesen" — China — wurden in einer kaum noch übersehbaren Zahl von Artikeln und Kommentaren angesprochen und teils zustimmend, teils auch scharf kritisch gewertet. Die verschiedenen politischen Beiträge, die der Autor in der Folgezeit dann auch in unserem Ostpreußenblatt veröffentlichte, sind wohl von allen unseren Lesern mit größtem Interesse gelesen worden und sein großes Referat auf der Tagung unserer Landesvertretung im März 1955 wird allen, die es miterlebten, unvergessen bleiben. In Zuschriften an uns wurde oft die Hoffnung und Erwartung ausgesprochen, dass Professor Starlinger bald in der Lage sein werde, seine auf nur sechzig Buchseiten zusammengedrängten politischen Voraussagen und Ausblicke des ersten Werkes in weiteren Büchern noch zu ergänzen und auszubauen. Umso mehr erschütterte uns alle die Nachricht, dass Wilhelm Starlinger schon im Frühjahr 1956 sehr schwer erkrankte und dass er am 4. Oktober 1956 für immer von uns ging. Kaum jemand wird geahnt und gehofft haben, dass er in der so knapp bemessenen Zeit, die ihm auf Erden noch vergönnt war, in der Lage war, als ein Mann mit schwer erschütterter Gesundheit umfangreichste politische Quellenforschungen zu betreiben und für eine ganze Reihe neuer, höchst beachtlicher Darstellungen fast tausend Manuskriptseiten zu vollenden.

 

In umfassender Sicht

Es ist wohl für alle von uns eine große Überraschung, wenn jetzt der Marienburg-Verlag in Würzburg den ersten Band des politischen Vermächtnisses von Wilhelm Starlinger unter dem eindrucksvollen Titel „Hinter Russland China" (141 Seiten mit mehreren Karten, DM 7,80) vorlegen kann, das sicher schon sehr bald ebenso stark im Mittelpunkt des öffentlichen politischen Gespräches stehen wird wie das erste Werk des Toten. Frau Ursula Starlinger, die liebevolle Betreuerin und Bewahrerin des hinterlassenen Manuskriptes, sagt in ihrem Vorwort einiges über die Vorgeschichte seiner Entstehung. Wilhelm Starlinger hatte ursprünglich nur geplant, den sehr knappen politischen Ausführungen der „Grenzen der Sowjetmacht" einige ergänzende Kapitel gleichsam als zweiter Teil folgen zu lassen, um Unklarheiten aufzuhellen und Missverständnisse, die sich bei der Debatte ergaben, zu beseitigen: „Das Werk wuchs ihm aber unter den Händen. In jenem kleinen Buch hatte er den Menschen seines Vaterlandes nur sagen wollen, was er in neunjähriger sowjetischer Gefangenschaft gelernt und erfahren hatte, und zu seiner eigenen Überraschung war daraus ein Gegenstand höchsten Aufsehens geworden. Nun, in der Muße der Betrachtung, entstand eine umlassende und in allen Tiefen schürfende Darstellung seiner Sicht auf das, wofür er nur missbilligend das Schlagwort Ost-West-Probleme verwendet hätte".

 

Es sei, so berichtet Frau Starlinger weiter, ursprünglich an die Herausgabe eines starken Bandes gedacht worden. Vor allem wegen des Umfangs des Manuskriptes und der Vielfalt der behandelten Fragen habe sie sich nach gewissenhafter Prüfung entschlossen, vier Einzelbände erscheinen zu lassen. Dem jetzt erscheinenden ersten Buch werden in naher Zukunft die drei Darstellungen „Stalin und seine Erben", „Russland und die Atlantische Gemeinschaft" und schließlich „Die Preußische Passion und ihre Mahnung an uns" folgen. Die Titel lassen schon erkennen, dass in jedem von ihnen brennende Probleme angesprochen werden.

 

Von großer Aktualität

Wer die jüngsten weltpolitischen Entwicklungen gerade im Ostblock (wie etwa den Tschu En Lai-Besuch, die neue hochbezahlte „Rückversicherung" zwischen Moskau und Peking usw.) aufmerksam verfolgt hat, wird es doppelt begrüßen, dass wir gerade jetzt zu diesem Frauenbereich noch einmal die Stimme Wilhelm Starlingers hören. Das neue Buch ist heute von einer geradezu unheimlichen Aktualität und Bedeutung. Hält man das, was in diesen Wochen in Moskau und auch in Delhi geschah, mit den doch vor vielen Monaten schon geschriebenen Voraussagen und Deutungen Starlingers zusammen, dann ist man immer wieder überrascht von seinem klaren Blick für den Lauf der Dinge. Es ist bekannt, dass gerade seine Ausführungen zum heutigen und künftigen Verhältnis zwischen rotem Russland und China dem Verfasser nach dem Erscheinen der „Grenzen der Sowjetmacht" zum Teil sehr scharfe und auch grob unsachliche Erwiderungen von bestimmter Seite eingetragen haben, auf die er denn auch in der Einleitung dieses neuen Werkes eingeht. Die „Kremlastrologen" des Westens ebenso wie gewisse berufsmäßige „China-Experten", die sich allein für zuständig halten — obwohl doch gewiss kaum einer von ihnen das heutige China überhaupt kennen kann —, nannten Starlinger den „Mann der chinesischen Wunderwaffe", den „Mann einer neuen Haushoferei" und warfen ihm Wunschdenken vor. Die gemeinsame kommunistische Weltanschauung werde dafür sorgen, dass Moskau und Peking ewig Brüder sein und sich nie stören würden, sagten sie. So ziemlich jede von Starlinger jemals genannte Zahl wurde mit einem Fragezeichen versehen, obwohl er stets nachdrücklich betont hatte, dass es völlig sichere Angaben und hundertprozentig bewiesene Daten aus dem chinesischen Riesenreich einfach nicht gibt.

 

Starlinger hat es sich mit der Erwiderung auf diese Vorwürfe wahrlich nicht leicht gemacht. Wer die 140 Seiten dieses neuen Werkes durchgearbeitet hat — und das sollte jeder politisch Interessierte tun —, der wird erkennen, dass er hierfür eine riesige Vorarbeit leistete und eine Fülle von hieb- und stichfestem Material verarbeitete. Wobei der einseitigen und propagandistischen Art rotchinesischer und sowjetischer „Unterrichtungen" Lücken klafften, wo strittige Daten vorlagen, da hat er das immer nachdrücklich unterstrichen.

 

Zwei rote Zentren

Starlinger hat nie einen Hehl daraus gemacht, dass er China nie gesehen hat. (Welcher Mann aus dem Westen könnte übrigens mit gutem Gewissen behaupten, er kenne Rotchina so, dass er bündige Urteile über die heutigen Zustände fällen könne? Die auf amtlichen „Bärenführungen" ein paar Wochen nach vorbestimmten Orten geleiteten Leute doch sicher nicht!) Es geht in diesem neuen Buch um den Nachweis, dass seit 1950 in immer zunehmendem Maße der rote Machtblock nicht mehr eine, sondern zwei Zentralen hat, deren Interessen heute noch vielleicht weitgehend parallel laufen, in Zukunft aber weltpolitisch sehr bedeutsame Gegensätze aufweisen können.

 

Starlinger ist einer der ersten gewesen, die nachweisen konnten, dass man heute in maßgebenden Kreisen der Sowjetunion gerade im Hinblick auf Russisch-Asien einen echten Albdruck verspürt, wenn man an die wachsende bevölkerungspolitische, strategische und wirtschaftliche Kraft des chinesischen Sechshundert-Millionen-Volkes denkt, das auch bei größten Opfern und Anstrengungen auf die Dauer die eigene Nation einfach nicht mehr auf der eigenen Scholle ernähren kann. Wie anders als unter diesem Gesichtspunkt können jene Reden Chruschtschows gedeutet werden, in denen dieser seine Russen auffordert, baldigst ein Dreihundert-Millionen-Volk zu werden und möglichst die ganze Jugend als Neuansiedler in den asiatischen Raum zu schicken?

 

In diesem Buch erbringt der Verfasser den völlig überzeugenden Beweis, dass es sich hier wirklich nicht um „Spekulation", „Wunschdenken" oder gar „Phantasie" handelt. Er beginnt mit einer ganz ausgezeichneten knappgefassten Darstellung der kommunistischen Revolution in China und beleuchtet in ihr die sehr fragwürdige „Stütze", die in Stalins Tagen den „roten Brüdern" um Mao und Tschu En Lai gegeben wurde. Wie wenig Leute wissen bei uns, dass der chinesische Kommunismus ohne wirkliche Hilfe Moskaus und oft sogar gegen dessen heimlichen Widerstand ans Ziel kam und dass sowohl das zaristische als auch das sowjetische Russland mehr als hundert Jahre lang ihre Fernosteroberungen immer auf Kosten Chinas durchführten? Professor Starlinger trifft das Richtige, wenn er jene „Bruderhilfe", die heute Moskau unter dem Druck der geschaffenen Tatsachen in steigendem Maße China leisten muss, jenen Tributen an die Seite stellt, die auch große Reiche seit den Tagen an jene „Verbündeten" zahlen, die sie nicht unterwerfen können und deren Abspringen in ein anderes Lager sie fürchten.

 

Unvorstellbare Landnot

In meisterlicher Weise beleuchtet der Verfasser in den Kapiteln über die chinesische Armut und den chinesischen Reichtum die heutigen und auch die zukünftigen Möglichkeiten des Riesenstaates. Man darf ohne weiteres unterstellen, dass das rote Pekinger Regime seine Aufbaupläne mit einer eisernen Härte, die hinter den entsprechenden Moskauer Methoden nicht zurücksteht, durchpeitschen wird. Die sogenannte „Bodenverteilung" dürfte restlos durchgeführt sein, wobei das Einzelbauerntum völlig in kommunistischen Staatsgütern und Kolchosen verschwinden soll. Unter rücksichtslosester Ausnützung der Menschenkraft werden alle Anstrengungen unternommen, um die letzten in den Außenprovinzen noch verfügbaren Reserven an Ackerboden zu erschließen und die Produktion zu heben. Man vergesse aber nicht, dass allein die bäuerliche Bevölkerung in diesem Gigantenstaat auf rund fünfhundert Millionen zu veranschlagen ist. Für einen Einzelbetrieb stehen — nach eigenem Geständnis Pekings — „Flächen“ in der Größe von einem bis drei „Mu" zur Verfügung. Ein Mu aber ist nur ein Fünfzehntel eines Hektars. Starlinger weist darauf hin, dass in den besten Landwirtschaftsprovinzen heute nach amtlichen Angaben vierhundert und mehr Menschen auf den Quadratkilometer kommen. Die Regierung kündigt verstärkten „genossenschaftlichen" Geräte- und Maschineneinsatz an (Obwohl man z. B. beim entscheidend wichtigen Reisanbau Maschinen kaum einsetzten kann), sie verspricht den dringend notwendigen Kunstdünger für die ausgelaugten Böden. Beides kann sie in Wahrheit gar nicht ausreichend liefern. Russland, das nur etwa ein Drittel der chinesischen Bevölkerung hat, konnte in den letzten Jahren dreiunddreißig Millionen Hektar Neuland erschließen, bei China kann man in den kommenden Jahren nur etwa noch zehn bis zwölf Millionen hinzugewinnen. In ganz Sowjet-Asien leben auf der Riesenfläche von sechzehn Millionen qkm nur 55 Millionen, in Ostsibirien (Transbaikalien) auf fünf Millionen Quadratkilometern nur sechs bis sieben Millionen Menschen. 580 bis 600 Millionen Chinesen sind heute schon in zehn Millionen Quadratkilometern eingepfercht, von denen ganze Millionen kaum oder gar nicht als Ackerland oder auch nur Weide in Frage kommen. Schon heute strömen Jahr für Jahr Hunderttausende von Chinesen, die in ihrer Heimat nicht mehr primitivste Ernährung finden, in die an die Sowjetunion grenzende Mandschurei und andere Grenzprovinzen. Die neugeschaffene Industrie wird gewiss einige Millionen vom Land in die Städte bringen, aber die industriellen Entwicklungsmöglichkeiten sind zweifellos begrenzt und bei dem enormen Wachsen des Volkes kann hier von einer fühlbaren Entlastung nicht gesprochen werden.

 

Zwei Möglichkeiten

Starlinger ist sich darüber im Klaren, dass es für die Zukunft Chinas nur zwei Möglichkeiten gibt. Eine Wiederanknüpfung von Beziehungen zum Westen würde China die Gelegenheit geben, seinen Aufbau zu beschleunigen und weit besser und auch wohl billiger die Güter und Geräte zu erhalten, die es braucht. Die zweite Möglichkeit ist die Fortsetzung des bisherigen Verhältnisses zu Russland, das nur in beschränktem Umfang liefern kann. Die Opfer, die das kommunistische Regime dabei dem eigenen Volk abverlangt, werden für lange Zeit noch größer sein als bisher. Der Bevölkerungsdruck nach Norden muss ohne Zweifel ständig wachsen, die Land- und Nahrungsnot wird ständig größer, weil jährlich viele Millionen neue Esser hinzukommen; China wird vielleicht schon in einem Jahrzehnt siebenhundert und mehr Millionen Menschen zählen.

 

Schon in seinem ersten Buch ging es dem Autor nicht darum, unumstößliche Thesen aufzustellen und fertige Urteile zu fällen. Was ihm stets am Herzen gelegen hat, warr dem deutschen Volk und vielleicht auch der ganzen westlichen Welt eigene wertvolle Erkenntnisse vorzutragen und ihnen den Blick für Dinge zu schärfen, die bei uns allzu oft übersehen und unterschätzt wurden. Diesem Zweck dient auch das neue Buch, das uns als ein Vermächtnis eines klugen Beobachters und Deuters vorgelegt wird. Es bringt weit mehr, als in diesen Zeilen angedeutet werden konnte. Starlingers Darstellung greift weit über die tagespolitischen Entwicklungen hinaus in die Zukunft. Die Taktik die heute ein Tschu En-Lai einschlägt, ist zeitbedingt und kann sich im weiteren Verlauf der Ereignisse früher oder später grundlegend ändern.

 

Seite 2   „Polnisch-sowjetische Freundschaft nur Phrase". Bemerkenswerte polnische Stimmen — Die Gebiete von Lemberg und Wilna.

Besonderes Interesse verdienen zwei Leitartikel polnischer Organe, die sich sehr viel anders als sonst mit dem Thema der fragwürdigen polnisch-sowjetischen Freundschaft und der Ostgrenzen befassen. Die in Allenstein erscheinende Zeitung „Glos Olsztynski" untersucht in ihrem Artikel wohl erstmals die Hintergründe der polnisch-sowjetischen „Freundschaft", wobei das Blatt das Wort „Freundschaft" selbst in Anführung setzt und dazu bemerkt: „Wozu eigentlich diese „Freundschaft“? Ist das alles nicht eine Schmach? Treffen darauf nicht die folgenden Worte Lenins zu: „Die Menschen werden so lange dumme Opfer des Betruges und Selbstbetruges in der Politik bleiben, solange sie nicht lernen, hinter den verschiedenen politischen Phrasen die Interessen jeweils gewisser Gruppen oder Klassen zu erkennen?“ Entspricht diese Phrase von der „polnisch-sowjetischen Freundschaft“ nicht auch nur den Interessen einer ganz bestimmten Gruppe? Warum soll man eigentlich — wie es da immer heißt — Dankbarkeit gegenüber der Sowjetarmee wegen der „Befreiung Polens vom Joch des Hitlerismus“ empfinden? Geschah dies etwa Polen zuliebe und nicht lediglich aus strategischer und politischer Notwendigkeit für Russland? Warum sollten wir die UdSSR lieben, weil sie uns „wieder einen eigenen Staat und eine eigene Armee gegeben“ hat? War das nicht nur eine zwangsläufige Konsequenz aus der Niederlage Hitler-Deutschlands? Und waren wir denn in den letzten Jahren wirklich Herren im eigenen Haus?"

 

Der „Glos Olsztynski", der so schreibt, meint dann, man solle doch Phrasen vermeiden und bei der sowjetisch-polnischen Interessengemeinschaft nicht von Freundschaft reden. Er fügt hinzu: „Gegen eine mögliche Wiederauferstehung der alten ‚deutschen Gefahr‘ brauchen wir ganz einfach die Macht der UdSSR als eigene Rückendeckung, aber wir Polen bezahlen gewiss sehr teuer dafür, und wir haben tatsächlich keinen Grund, diese harte strategisch-politische Notwendigkeit auch noch Freundschaft zu nennen …“

 

In der polnischen Zeitschrift „Kontrasty", die sich „Organ der jungen Intelligenz" nennt, wird von den noch offenen Problemen gesprochen, an die man nun ebenfalls eines Tages herangehen müsse. Dazu gehöre insbesondere das Problem der heute von Polen losgerissenen Gebiete von Lemberg und Wilna. „Kontrasty" erklärt hierzu: „Viel Vernunft wird gerade da am Platze sein, wenn man diese Frage anschneiden wird ... Trotz der brutalen Vertreibung von Millionen Polen aus ihrer ostpolnischen Heimat leben nämlich in diesen Städten bis heute immer noch Tausende von Polen, die sehr unglücklich sind ... Es gibt da noch eine fundamentale Beziehung: Ostpolen und unsere Westgebiete (Ostdeutschland, Die Red.) ... Ein Polen, welches die Lemberg- und Wilnafrage in seinem Sinne gelöst hätte, könnte auch dem deutschen Volk gegenüber eine elastischere Außenpolitik treiben“.

 

 „Kontrasty" erklärt, er wolle keineswegs von einer Revision der polnischen Westgrenze sprechen, es ging? aber um das Auffinden ganz neuer Möglichkeiten und Lösungen. Auch die ostpolnische Frage werde sich nicht mehr mit den alten Methoden lösen lassen. Man müsse aber nach neuen Wegen suchen, um die Probleme gemeinsam mit den litauischen und ukrainischen Nachbarn zu lösen, die ja ein großes Stück ihrer Geschichte mit der polnischen verbinde. Nach Osten und nach Westen hin werde — so erklärte das Blatt abschließend — die polnische Außenpolitik nach neuen Wegen suchen müssen, wenn sie sich wirklich von derjenigen der Sowjetunion unabhängig machen wolle.

 

Radio Warschau hat die Äußerungen des „Kontrasty" in einer Presseschau kurz erwähnt, sie jedoch als „voreilig und derzeit nicht zeitgemäß" bezeichnet; Gomulka würden dadurch Unannehmlichkeiten bereitet.

 

Seite 2   Die Auflösung von etwa achttausend Kollektivgütern in Polen melden westliche Agenturen aus Warschau. Es sollen nur noch etwa zweitausend Kolchosen bestehen.

 

Seite 2   Von Woche zu Woche

Der Bundeskanzler wird Berlin vom 1. bis 3. Februar während der Grünen Woche 1957 einen Besuch abstatten. Dr. Adenauer hat die Schirmherrschaft über die Grüne Woche übernommen und will auch die Ausstellung eröffnen.

 

Bundeskanzler Dr. Adenauer, wird, wie man aus Bonn erfährt, einen etwa dreiwöchigen Urlaub Mitte Februar am Comer-See in Oberitalien verbringen.

 

Für ein Weiterbestehen des Nordatlantikpaktes setzte sch der Kanzler erneut in einer Rundfunkansprache ein. SPD-Vorsitzender Ollenbauer betonte, ein wiedervereinigtes Deutschland müsse nach Ansicht seiner Partei die NATO-Mitgliedschaft durch den Beitritt zu einem europäischen Sicherheitssystem ablösen. Die NATO-Mitgliedschaft solle jedoch nicht als Vorleistung für Verhandlungen aufgegeben werden.

 

Deutsche Partei und Freie Volkspartei haben überraschend in Bonn beschlossen, eine einheitliche Partei unter dem  Namen „Deutsche Partei“ zu bilden. Man wolle sich nicht nur zum zum Wahlkampf, sondern auch für die Arbeit in einem neuen Bundestag zusammenschließen.

 

Als Auftakt zum Wahlkampf hielt Dr. Adenauer vor der Jungen Union der CDU eine Rede, in der er sich gegen politische Tendenzen im Gewerkschaftsbund wandte und von einem „Zickzack-Kurs" der SPD sprach. Brentano wandte sich in seiner Rede gegen die Befürworter der Koexistenz. Es sei lebensgefährlich, einen Einklang zwischen Recht und Unrecht, Moral und Unmoral finden zu wollen.

 

Die Musterungen für die neue Bundeswehr haben am Montag begonnen. Das Bundesverteidigungsministerium rechnet damit, dass sie bei den etwa 550 Musterungsbezirken in fünf Wochen abgeschlossen sein können.

 

Zum Ersatzdienst für Kriegsdienstverweigerer nahm der Rat der evangelischen Kirche in Deutschland Stellung. Er hat empfohlen, dass der Ersatzdienst aus Gründen der Gerechtigkeit nicht weniger hart und opfervoll sein dürfe wie der eigentliche Militärdienst.

 

Die Franzosen haben zwanzig deutsche Kasernen geräumt. Sie wurden zusammen mit 1200 Wohnungen an die deutsche Regierung zurückgegeben. Die Kasernen und Unterkünfte befinden sich im Raum von Wetzlar.

 

Die Ein- und Zweimarkscheine werden ungültig. Sie treten am 20. Februar 1957 außer Kraft und werden von den Zentralbanken noch bis zum 1. April 1957 umgetauscht.

 

Mit einer Erhöhung der Bundesbahntarife muss nach einer Erklärung des Präsidenten Frohne unter Umständen gerechnet werden. Eine solche Tariferhöhung könne notwendig werden, um die Kostensteigerungen von 1956 aufzufangen. Auch eine Verkürzung der Arbeitszeit werde vermutlich Tariferhöhungen notwendig machen.

 

Sonderbriefmarken für die Berliner Kinderferienaktion wird die Bundespost ab 1. Februar 1957 herausbringen. Der hierfür gezahlte Zuschlag kommt dem Hilfswerk Berlin für die Bereitstellung weiterer Ferienplätze zugute.

 

Eine erhebliche Verstärkung des Interzonenverkehrs im Sommer wird von der Bundesbahn angekündigt. Im Juni sollen z. B. sowohl über Helmstedt wie auch über Wolfsburg je drei ständige Zugpaare verkehren. Für die Hauptreisezeit ist auch ein neuer Interzonenzug zwischen Bielefeld und Magdeburg vorgesehen. Es sollen dann über Wolfsburg auch Entlastungszüge gefahren werden.

 

Zuchthausstrafen für Schüler hat das Sowjetzonenregime in Dresden verhängt. Den Jugendlichen wurde angebliche „Boykotthetze" und „Anstiftung zum Aufruhr" vorgeworfen.

 

Die Einführung der 45-Stunden-Woche in der Sowjetzone ist vom Pankower Regime zunächst um einen Monat verschoben worden. Bei der versuchsweisen Einführung einer verkürzten Arbeitswoche in einigen mitteldeutschen Betrieben hat es erhebliche Pannen gegeben.

 

Zahlreiche Juden wollen aus Polen auswandern. Jüdische Kreise meldeten, fast 25 000 Warschauer Juden hätten um eine Auswanderungserlaubnis nach Palästina und Übersee gebeten. Warschauer Behörden gaben zu, dass sich tatsächlich zahlreiche jüdische Bürger um eine Ausreiseerlaubnis bemühten.

 

Mit einem erheblichen Steigen der Arbeitslosigkeit in Ungarn und einer großen Lebensmittelkrise rechnen die Experten der Vereinten Nationen. Ungarn brauche mindestens 400 000 Tonnen Weizen, 300 000 Tonnen Futtermittel und große Mengen an Saatgut Es herrsche weiter ein katastrophaler Kohlenmangel.

 

Zum Befehlsempfang in Moskau hat der Kreml jetzt auch Vertreter westlicher Kommunistenparteien bestellt. Die beiden Stellvertreter des italienischen Kommunistenführers Togliatti sind bereits zu „Studienzwecken" nach Moskau abgeflogen.

 

Eine Umrüstung der britischen Flotte auf die neuen Fernlenkwaffen kündigte der Erste Seelord an. Eine Reihe von Kriegsschiffen soll umgebaut werden.

 

Der weltberühmte Dirigent Arturo Toscanini ist in New York kurz vor Vollendung seines 90. Lebensjahres verstorben. Er hat viele Jahre die berühmte Mailänder Scala und die Ney Yorker Metropolitan-Oper musikalisch geleitet. Mehrfach war er auch Dirigent bei den Festspielen in Bayreuth und Salzburg.

 

Einen Bomberflug um die ganze Erde in 45 Stunden führten neuartige amerikanische Maschinen durch. Sie legten 38 000 Kilometer ohne jede Landung mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 840 Kilometern in der Stunde zurück. Das Unternehmen sollte beweisen, dass die modernsten Bomber in der Lage sind, jedes Ziel auf der Erde anzufliegen und anzugreifen.

 

Seite 3   Das Schicksal der ostpreußischen Baudenkmäler. Eine erste Übersicht, die noch ergänzt werden muss.

In der vom Bundesministerium für gesamtdeutsche Fragen herausgegebenen Reihe „Bonner Berichte aus Mittel- und Ostdeutschland" erschien eine Schrift von Hermann Ullrich unter dem Titel „Das Schicksal der Bau- und Kunstdenkmäler in den Ostgebieten des Deutschen Reiches und im Gebiet von Danzig". Wie der Herausgeber in einem Hinweis sagt, wurde bei der Darstellung das Reichsgebiet in den Grenzen von 1937 behandelt. Dabei ging man doch nicht folgerichtig vor, denn Danzig wurde berücksichtigt, es fehlt aber das Memelgebiet, — eine Einstellung, für die wir gerade in diesem Zusammenhang kein Verständnis aufbringen können.

 

Der Verfasser der Schrift, Hermann Ullrich, hat Berichte über den jetzigen Zustand der Baudenkmäler und über das Verbleiben von Kunstwerken und Museumsgut gesammelt und ausgewertet, eine Arbeit, die viel Mühe und Zeit erfordert hat. Die Veröffentlichungen erstrecken sich, was Ostpreußen anbetrifft, vor allem auf das unter polnischer Verwaltung stehende Gebiet. Aus dem von der Sowjetunion besetzten nördlichen Ostpreußen sind nur die Städte Königsberg und Gumbinnen berücksichtigt, sonst ist keine Stadt erwähnt. Vermutlich haben dem Verfasser der Darstellung die Unterlagen gefehlt, aber hier hätten die zahlreichen Berichte und Schilderungen des Ostpreußenblattes als Quellen benutzt werden können; wir haben im Laufe der Jahre ein umfangreiches Material über die Zustände auch im nördlichen Ostpreußen veröffentlicht. Im Vorwort wird auch darauf hingewiesen, dass die Aufzählungen keinerlei Anspruch auf Vollständigkeit erheben. Sie sind übrigens, wie wir feststellen, nicht in jedem Punkte ganz richtig, trotzdem soll die Darstellung hier in ihrem ostpreußischen Teil veröffentlicht werden, bringt sie doch eine erste Übersicht — mehr will der Verfasser auch nicht geben — die weiter ausgebaut werden kann. Landsleute, die mit ihrem persönlichen Wissen zur Ergänzung und Berichtigung dieser Bestandsaufnahme beitragen können, bitten wir, ihre Mitteilungen an die Redaktion des Ostpreußenblattes, Hamburg 13, Parkallee 86, zu schicken, wir werden die sammeln, veröffentlichen und an den Herausgeber der Schrift weiterleiten.

 

Die polnische Denkmalspflege, so urteilt der Autor, sei offensichtlich stark von der Vorstellung beeinflusst, die beiden letzten „preußischen Jahrhunderte" seien nur beiseite zu schieben, damit man auf „polnische Schichten in der kulturellen Struktur der ostdeutschen Landschaften" stoße; der ernsthafte polnische Kunsthistoriker teile jedoch diese Auffassung nicht. Wir wissen, mit welch einer gewaltigen Sprache auch die Steine in unserer ostpreußischen Heimat für die deutsche Kulturleistung zeugen.

 

Im Folgenden bringen wir die in der erwähnten Schrift enthaltene Übersicht über das Schicksal der Bau- und Kunstdenkmäler, soweit sie von Ostpreußen spricht. (Die Städte und Gemeinden sind nach dem Alphabet geordnet).

 

Allenstein. Allgemein: zu 45 v. H. zerstört. Das historische Stadtbild wird von der polnischen Denkmalspflege stärker als in anderen Städten Ostpreußens konserviert. Schloss: erhalten und im April 1945 zu musealen Zwecken übergeben. Heimatmuseum: Das frühere Heimatmuseum ist Grundlage. Am 09.06.1946 wurde eine volkskundliche Abteilung eröffnet; enge Zusammenarbeit mit dem „Masurischen Institut", Bildarchiv. Teile von Sammlungen aus Heilsberg, Rastenburg, Bartenstein, Königsberg und Lötzen gelangten nach A. (siehe auch Bartenstein, Frauenburg, Rastenburg, Santoppen). Der Sonnenzeiger im Kreuzgang des Schlosses (von Kopernikus?) ist erhalten, er soll restauriert werden. Jakobikirche: erhalten. Laubenhäuser am Markt: erhalten. Hohes Tor: erhalten.

 

Alt-Christburg (Kreis Mohrungen). Kirche: anscheinend unbeschädigt.

 

Arnau (Kr. Osterode). Kirche: elf Apostel (Holz, A. 15. Jh.) erhalten; Kruzifix (E. 14. Jh.) jetzt in Ortelsburg im Museum.

 

Barten (Kr. Rastenburg) Ordensschloss: anscheinend erhalten.

 

Bartenstein. Allgemein: zu 60 v. H. zerstört. Stadtkirche: erhalten, umliegende Häuser zerstört. Johanniskirche: unbeschädigt. Kath. Kirche: Sommer 1948 Instandsetzung im Innern, Außenarbeiten 1951 beendet. Heilsberger Tor: erhalten. Eulenturm: abgebrannt. Altpreußische Göttersteine: ein Stein nach Allenstein gebracht. Heimatmuseum: Teile der Sammlungen nach Allenstein gebracht, darunter die Altarflügel (um 1500) aus der Hospitalkirche, zuletzt im Heimatmuseum im Heilsberger Tor.

 

Bischofsburg. Allgemein: etwa zur Hälfte zerstört. Kirche: wiederaufgebaut.

 

Bischofstein. Stadttor: wiederaufgebaut.

 

Braunsberg. Allgemein: schwerste Zerstörungen (90 v. H.). Bischofspalast: nur Torturm mit einem sterngewölbten Raum erhalten. Akademie (Hosianum): zerstört mit Ausnahme der Erdgeschossmauern, Türpfosten eines der Barockportale (Schnitzerei) erhalten. Stadtbefestigung: wenig beschädigt. Rathaus: gesprengt (1945). Marktplatz: völlig zerstört. Steinhaus: nur Mauern erhalten. Katharinenkirche: in der Nacht vom 19./20.03.1945 von SS-Einheiten gesprengt; vom Turm steht noch ein Stumpf (20 m hoch, 2 m breit). Kreuzkirche: erhalten, denkmalspflegerische Arbeiten durchgeführt. Speicherbauten: allmählicher Vernichtung ausgesetzt, Pilz (Schwamm?) im Fachwerk.

 

Dönhofstädt. (Kreis Rastenburg). Schloss (1710 — 1716): anscheinend erhalten.

 

Frauenburg. Domberg Allgemein: Gebäudegruppe um Bischofspalais und Dom empfindlich beschädigt. Bauliche Veränderungen im Zusammenhang mit Einrichtung eines Kopernikus-Museums. Domherrn-Kurie: als Kopernikus-Museum eingerichtet, bei Konservierungsarbeiten wurde spätgotische Holzdecke entdeckt. Dombefestigung: im Westabschnitt (zwischen Kopernikus-Turm und Großem Bergfried) kleine Anbauten (17. - 19. Jh.) beseitigt. Bergfried: ausgebrannt. Kopernikus-Turm: Schießscharten und gotische Polychromie entdeckt. Dom: empfindlich beschädigt, West- und Seitenportal erhalten. Wiederherstellungsarbeiten inzwischen abgeschlossen, wieder gottesdienstliche Benutzung. Das Chorgestühl (18. Jh.) ist erhalten, desgl. der Hochaltar (18. Jh.). Das Boreschow-Epitaph (um 1426) ist jetzt im Museum in Allenstein, dort auch die Madonna vom Altar von 1504. Pfarrkirche: verbrannt, nur Außenmauern erhalten; Gewölbe zerstört, Barockausstattung vernichtet. St.-Annen-Hospital: Kirche teilweise zerstört, gotische Wandmalereien erhalten und gesichert.

 

Gillinhrn (Kr. Bartenstein). Schloss (1589): erhalten, aber völlig geplündert; Gartensaal wurde Meierei. Kirche: erhalten, ebenfalls völlig geplündert, Altar, Orgel, Bänke herausgerissen. Eulenburgsches Mausoleum aufgebrochen und durchwühlt.

 

Gilgenburg. Burg: anscheinend unbeschädigt.

 

Groß-Schwansfeld (Kr. Bartenstein). Kirche: anscheinend erhalten.

 

Groß-Steinort (Kr. Angerburg): Schloss (17. Jh.): erhalten, jetzt „Gemeinschaftshaus".

 

Gumbinnen. Napoleons-Speicher: beim Bombenangriff am 16.10.1944 zerstört, wie auch die Baptistenkirche, Lutherische Kirche und Reformierte Kirche.

 

Guttstadt. Kollegiatskirche: anscheinend erhalten, Gnadenstuhl mit Plastik (A. 16. Jh.) in Warschau restauriert, die Madonna (207 cm hoch) ist erhalten. Stadtturm (Storchenturm): erhalten. Markt: stark zerstört.

 

Heiligelinde. Wallfahrtskirche: erhalten. Die Gefährdung durch Baurisse infolge der Erdbewegungen bei Befestigungsmaßnahmen wurde beseitigt. Silbertabernakel: erhalten. Schmiedeeisernes Tor (18. Jh.): restauriert.

 

Heilsberg. Bischofsschloss: keine größeren Schäden. Die Gefährdung der inneren Konstruktionsmauern wurde durch. „Ableitung", des Wassers aus dem Schlossgraben beseitigt. Im Großen Saal sind weitere Wandmalereien, freigelegt. Die Schlossanlage wird bewacht. Sammlungen: zerstreut und zum größten Teil verloren; bescheidener Rest (u. a. Santopper Altar) kam ins Museum Allenstein. Orangerie: unbeschädigt; denkmalpflegerische Arbeiten. Altstadt: im Wesentlichen erhalten. Stadtbefestigung: gesichert. Hohes Tor: erhalten. Rathaus: verbrannt.

 

Hohenstein. Freilichtmuseum (Bauernhäuser): erhalten. Tannenberg-Denkmal: das bei Hohenstein gelegene Tannenberg - Denkmal wurde zum Teil gesprengt, einige Türme blieben stehen.

 

Kallinowen (seit 1938: Dreimühlen, Kreis Lyck). Kirche: erhalten, Dorf sonst stark zerstört.

 

Karwinden (Kr. Pr.-Holland). Schloss: nicht ausgebrannt. Malereien jetzt in Allenstein im Museum.

 

Königsberg. Allgemein: schwere Zerstörungen durch Bombenangriffe im August 1944, weitere Zerstörungen durch die Belagerung von Februar bis April 1945. Im Stadtkern zwischen Nordbahnhof und Hauptbahnhof sind kaum Bauwerke erhalten. Schloss: Ruine. Im Keller unter der Verwaltung der Kunstsammlungen war Munition gelagert, die vor der Übergabe gesprengt wurde, so dass der Schultheißbau eine einzige Ruine wurde. Vom Südflügel stehen die Umfassungsmauern. Aus dem Turm ist ein etwa 20 Meter langes Stück herausgerissen, er ist aber mit dem Helm stehengeblieben; Sprengversuche am Turm sind eingestellt. Von den Ordensräumen sind die stabileren erhalten. In den Kellern steht Wasser. Wiederaufbau des Schlosses unwahrscheinlich, vermutlich bleiben die Reste in einer Grünanlage stehen. (Nach neueren Nachrichten soll der Stumpf des Schlossturmes und alle Ruinenteile des Schlosses gesprengt worden sein. Anm. der Redaktion). Schlosskirche: Nur Umfassungsmauern erhalten, das Innere ist ausgebrannt. Dom: Umfassungsmauern und ein Gewölbejoch erhalten, dazu die Türme; die Reste des Domes sollen in dieser Form erhalten bleiben. Altstädtische Kirche: Umfassungsmauern erhalten, soll als Schinkelbau erhalten bleiben. (Das Ostpreußenblatt veröffentlichte in Folge 51/52 des Jahrgangs 1956 ein Bild der ausgebrannten Kirche.) Burgkirche (ref.): ausgebrannt. Französische Kirche: ausgebrannt. Steindammer Kirche: nur ein Rest des Chorpolygons erhalten; der Turm wurde wegen Einsturzgefahr gesprengt. Kirche Juditten: erhalten, Fenster und Türen von Plünderern herausgerissen, mit Brettern vernagelt. Luisenkirche: Ruine, als Lagerschuppen benutzt. Universität: Ruine, soll in alter Form wiederaufgebaut werden (?). Kant-Denkmal von Christian Rauch: verschollen. Grabmal Kants: erhalten bis auf Bronzegitter. Schillerdenkmal: erhalten. (Es steht am alten Platz gegenüber dem Schauspielhaus. Anm. der Redaktion.) Denkmal Friedrichs I. von Andreas Schlüter: verschollen. „Kämpfende Auerochsen" von Gaul: erhalten. (Die Gruppe ist jetzt im Tiergarten aufgestellt. Anm. der Redaktion.) Friedhof an der Sternwarte (mit Gelehrtengräbern): erhalten. Alte Speicher: teilweise erhalten (?). Opernhaus: zerstört, Wiederaufbau in alter Form geplant, mit Aufräumungsarbeiten wurde begonnen. Schauspielhaus: Außenmauern erhalten, Instandsetzungsarbeiten. Wiederaufbau im alten Stil vorgesehen. Kunstsammlungen: Hauptbestand angeblich geborgen. (Eine Bestätigung dieser Annahme bleibt abzuwarten. Anm. der Redaktion.) Prussia-Museum: vorgeschichtliche Sammlungen teilweise erhalten und nach Allenstein (Museum) überführt. Kant-Sammlung: wahrscheinlich erhalten. Stadtgeschichtliches Museum: Gebäude ein Trümmerhaufen. (Es war im Kneiphöfschen Rathaus untergebracht. Anm. der Redaktion.) Staatsarchiv: Gebäude erhalten. Die wichtigsten Bestände (darunter das Deutschordensarchiv und das Herzogliche Briefarchiv) sind gerettet und befinden sich in Göttingen.

Schluss folgt in der nächsten Nummer

 

Seite 3   Polnisch-litauische Zusammenarbeit in USA. Ein „gemeinsames Sekretariat" errichtet. In New York wurde auf einer Konferenz von Vertretern polnischer und litauischer Exilgruppen die Errichtung eines „gemeinsamen Sekretariats" beschlossen. An den Besprechungen nahmen von exilpolnischer Seite B. Wierzbianski, Br. Biega und F. Gadomski, von litauischer Seite V. Sidzikauskas (er war seinerzeit Außenminister Litauens. (Die Red. des O.B.), Dr. A. Trymakas und Dr. Kaminskas teil. Über die in den Verhandlungen — die nun laufend fortgesetzt werden sollen — erörterten Gegenstände verlautete bisher nichts, doch ist anzunehmen, dass es sich u. a. um eine Abstimmung des Vorgehens im Hinblick auf die polnischen und litauischen Ansprüche auf Ostpreußen gehandelt hat. Im Vorjahre führte der „Litauische Rat in Amerika" eine Aktion im amerikanischen Kongress durch, wobei von dem amerikanischen Abgeordneten Sheechan ein Memorandum vorgelegt wurde, in dem die Organisation der Amerika-Litauer die Übertragung des Gebietes um Königsberg an Litauen forderte. Gleichzeitig veröffentlichte die exillitauische Zeitung „Keleiwis" exilpolnische Forderungen auf das südliche Ostpreußen.

 

Soweit die Meldung des „Pressedienstes der Heimatvertriebenen". In diesem Zusammenhang ist recht aufschlussreich, was die in New York erscheinende angesehene deutschsprachige „Staatszeitung und Herold" unter der Überschrift „Ostpreußen soll litauisch werden?" schreibt; einer unserer Leser in den Vereinigten Staaten übersendet uns den entsprechenden Ausschnitt. Die Zeitung führt aus: „In litauischen Kreisen New Yorks bespricht man noch lebhaft und nicht ohne ernste Bedenken die im letzten Kongress von dem Abgeordneten T. P. Sheehan von Illinois erhobene Forderung, dass das nördliche Ostpreußen nach der Befreiung Ostmitteleuropas an Litauen übertragen werden solle und zwar nicht nur das Memelgebiet, sondern auch das gesamte gegenwärtig sowjetisch besetzte Gebiet zwischen Tilsit und Königsberg, das als „Kaliningradskaja Oblast" von der Sowjetunion zur Zeit Stalins annektiert worden ist.

 

Mit dieser Erklärung nahm der Litauer-Verband auf das „Ostpreußen-Memorandum" Bezug, das der Kongressabgeordnete Reece vor einigen Monaten im Kongress vorgelegt hatte. In diesem Memorandum war die amerikanische Regierung aufgefordert worden, für die Rückgabe Ostpreußens in deutsche Verwaltung einzutreten.

 

Die litauischen Forderungen werden unter anderem damit begründet, dass seinerzeit im 13. Jahrhundert ein den Litauern verwandter Stamm, die Pruzzen, in Ostpreußen gewohnt hätten, die dann vom Deutschen Orden mit Krieg überzogen worden seien, woraufhin das Land ,vor zwei Jahrhunderten dem deutschen Imperium einverleibt' worden sei, nachdem die Bevölkerung jahrhundertelang ‚gegen Unfreiheit und Sklaverei' gekämpft hätte. Trotz der deutschen Herrschaft sei aber das nördliche Ostpreußen ‚in seinem Wesen und in seiner Bevölkerung litauisch geblieben'. ‚Erst durch Hitler' seien dem Lande dann ‚auch noch die letzten Reste litauischen Charakters genommen worden'. Wenn die Sowjets jetzt das nördliche Ostpreußen in Besitz genommen hätten, so sei dies Unrecht, aber zugleich sei ‚auch die Regelung bezüglich Nordostpreußens vor dem Kriege ungerecht' gewesen. Beim Abschluss eines Friedensvertrages müssten also die litauischen ‚Ansprüche‘ auf das nördliche Ostpreußen Berücksichtigung finden.

 

In amerikanischen Regierungs- und Kongresskreisen ist nach unseren Erkundungen die Forderung des Illioniser Abgeordneten so wenig ernst genommen worden wie ihre unsachliche und den geschichtlichen Tatsachen widersprechende Begründung“.

 

So berichtet und urteilt die amerikanische Zeitung. Zu der Geschichtsklitterung in dem Ostpreußen-Memorandum des Litauer-Verbandes brauchen wir von uns aus wohl kaum etwas zu sagen. Es erübrigt sich, darauf hinzuweisen, dass etwa Königsberg, Insterburg, Tiisit und Memel ebensowenig litauische Städte waren wie Stettin und Danzig polnische. Was aber das Memelgebiet anbetrifft, so zeigt die Tatsache, dass bei den ersten Wahlen zum Memelländischen Landtag siebenundzwanzig deutsche und nur zwei litauische Abgeordnete gewählt wurden, klar genug, dass die Bevölkerung des Memelgebietes sich Deutschland zugehörig fühlte.

 

Seite 4   Riesensummen für Amerikas Verteidigung. Weltpolitisches Geschehen — kurz beleuchtet.

Geradezu astronomische Summen weist der neue amerikanische Haushaltsplan aus, den Präsident Eisenhower soeben den Parlamenten mit einer kurzen Botschaft zugehen ließ. Die Gesamtausgaben werden die Rekordhöhe von über 301 Milliarden DM erreichen, damit also ungefähr das Zehnfache des deutschen Bundesetats überschreiten. Der Mehrbetrag gegenüber früheren Jahren in Höhe von über 12 Milliarden DM soll fast ausschließlich für eine weitere Verstärkung der Verteidigung und für die Auslandshilfe eingesetzt werden. Für Verteidigungszwecke allein sieht der Haushaltsvoranschlag die Riesensumme von 163,7 Milliarden DM (38,5 Milliarden Dollar) vor. Der Präsident hat betont, dass die Mehraufwendungen vor allem der Aufrüstung mit Atomwaffen zugutekommen sollen. Diese Aufrüstung müsse fortgesetzt werden, bis ein wirklich tragbares internationales Kontrollabkommen zustande komme. Die Gesamtmannschaftsstärke der amerikanischen Wehrmacht wird mit 2,8 Millionen Mann praktisch unverändert bleiben. Für die Luftstreitkräfte wird der größte Betrag, nämlich 17,4 Milliarden Dollar, bereitgestellt. Präsident Eisenhower hat darauf hingewiesen, dass fast 62 Prozent des amerikanischen Bundeshaushaltes ausschließlich Verteidigungszwecken der freien Welt und der Auslandshilfe zugutekämen. Die amerikanischen Luftstreitkräfte sollen in Zukunft 128 Geschwader umfassen, für die Marine sind neunzehn neue Schiffe zum Teil größten Ausmaßes vorgesehen, während gleichzeitig zwölf große Einheiten für die neue Strategie umgebaut werden sollen Seit Beginn des Marshallplanes hat Amerika im Rahmen der Auslandshilfe die befreundeten Staaten mit einer Summe von nahezu 200 Milliarden DM unterstützt.

 

„Und willst du nicht Genosse sein …“

In den Monaten des ungarischen Freiheitskampfes haben sich offenkundig die Reihen der kommunistischen Staatspartei dieses Donaulandes bedenklich gelichtet. Wie jetzt aus Budapest gemeldet wird, unternimmt das Marionettenregime Kadar geradezu verzweifelte Anstrengungen, um neue Mitglieder zu gewinnen. Die Arbeiterschaft, die in den Tagen des Volksaufstandes gegen die kommunistischen Unterdrücker massenweise die ihr aufgezwungenen Parteiausweise fortgeworfen hat, hat offenkundig wenig Lust, sich trotz allen ausgeübten Drucks wieder der Kommunistischen Partei anzuschließen. Es ist sehr bezeichnend, dass in den großen Werken die Beauftragten der roten Geheimpolizei Tag für Tag die Belegschaft auffordern, der Partei beizutreten. Als alle Beschwörungen nichts fruchteten und sich kaum jemand zu einem Parteieintritt bereitfand, erklärten die Sendboten Kadars, wer kommunistisches Parteimitglied werde, solle nicht entlassen werden. Wer sich aber sträube, der müsse mit Maßregelungen der verschiedensten Art rechnen. Die Kadar-Leute beriefen auch alle Ingenieure und leitenden Angestellten zusammen und erklärten ihnen rundheraus, sie hätten nur die Wahl, Parteikommunist zu werden oder ihre Entlassung entgegenzunehmen. Der rote Minister Marosan, der sich gegenwärtig als der starke Mann des Kadar-Kabinetts aufspielt, erklärte in einer Rede, die Kommunisten würden niemals eine Wiederzulassung der Sozialdemokratischen Partei dulden, obwohl jeder Ungar weiß, dass diese Partei sofort einen starken Zulauf hätte. Marosan sagte, man könne nicht eine „Spaltung der Arbeiterklasse“ zulassen.

 

Roter Putschplan für Südafrika?

In der Südafrikanischen Union wird in nächster Zeit ein Hochverratsprozess gegen linksradikale Elemente stattfinden, der wahrscheinlich erstaunliche Einzelheiten eines roten Putschplanes an den Tag bringen wird. Der stellvertretende südafrikanische Justizminister van Niekerk äußerte sich in einer Pressekonferenz über die Ergebnisse einer gerichtlichen Voruntersuchung, die sich gegen 154 Verhaftete richtet. Niekerk sagte, es handele sich hier um Hochverrat größten Ausmaßes. Man sei einer regelrechten Verschwörung auf die Spur gekommen, die auf die Gründung eines kommunistischen Regimes in Südafrika mit Unterstützung der Farbigen abzielte. Hinter den Umstürzlern hätten verschiedene von Moskau unterstützte Organisationen wie der sogenannte „Afrikanische Nationalkongress", der „Kongress afrikanischer Demokraten", der „Kongress der Inder", der „Kommunistische Arbeiterkongress" und die Dachorganisation der Kommunisten für die Propaganda unter den farbigen Völkern gestanden. Die kommunistischen Agitatoren sollen nach Niekerk eine sogenannte Freiheitsbewegung ins Leben gerufen haben. Man habe beabsichtigt, das Regierungssystem der Union durch außerparlamentarische Aktionen aufzuheben und ein kommunistisches Regime zu schaffen. Bei einem Gelingen der Putschpläne hätten sofort rote „Volkskomitees" die Leitung der Bergwerke und der Industrien übernehmen und eine sogenannte Bodenreform kommunistischer Prägung durchführen sollen. Man habe auch die Aufstellung bewaffneter Kampfeinheiten vorbereitet. Die Verhafteten hätten engen Kontakt mit der berüchtigten „Südafrikanischen Gesellschaft für Friede und Freundschaft mit der Sowjetunion" sowie mit dem kommunistischen „Friedensrat" unterhalten.

 

Seite 4   Einst 8270 Zuchtkühe, jetzt 200. In der Elbinger und Danziger Niederung.

Der Viehbestand und die Getreideerträge sind in der Weichselniederung gegenüber früher beträchtlich zurückgegangen, stellt die rotpolnische Zeitung „Gromada-Rolnik Polski" in einer Artikelserie über die Zustände in der Landwirtschaft der Danziger und Elbinger Niederung fest. Die Zeitung erläutert an Hand einer Reihe von Vergleichen diese Feststellung. So seien „einst" jährlich 1198 Zuchtstiere in der Weichselniederung gezüchtet worden, heute seien es nur fünfzig; früher fielen jährlich 8270 Zuchtkühe an, heute sind es höchstens zweihundert. Hinsichtlich des Getreidebaus weist die Zeitung darauf hin, dass früher die Ernten um 12 000 t größer waren, obgleich man in der Niederung Getreide auf einer um 10 000 Hektar kleineren Fläche anbaute. An einer anderen Stelle wird als Beispiel für die stark abgesunkenen Erträge das Staatsgut Klein-Wickerau bei Elbing angeführt; hier wurden nur 3,8 Doppelzentner Gerste und 3,2 Doppelzentner Weizen je Hektar geerntet. Wörtlich schreibt die Zeitung: „Ähnlich niedrige Hektarerträge bei Getreide und sogar noch niedrigere, die bei 1 bis 2 Doppelzentner je Hektar lagen, hatten auch andere Staatsgüter aufzuweisen, wie z. B. Ellerwald, Terranowa und andere“.

 

Im Verlauf einer Untersuchung der Gründe für diesen katastrophalen Niedergang des einst wegen seines landwirtschaftlichen Reichtums bekannten Niederungsgebiets an der Weichselmündung stellt die Zeitung fest, dass es vor allem an Menschen und entsprechenden Maschinen fehle. So besäßen die Traktoren nicht den bei der Schwere des Bodens erforderlichen Raupenantrieb, was z. B. bei den Staatsgütern bei sechzig Prozent der dort vorhandenen Traktoren der Fall sei. Je Hektar landwirtschaftlicher Nutzfläche seine auch nur rund zwölf Arbeitskräfte verfügbar, während mindestens 23 benötigt würden. Auch ließe die fachliche Eignung der Landarbeiter und sogar der leitenden Angestellten zu wünschen übrig. Von vierzehn Direktoren von Staatsgutgemeinschaften hat keiner ein landwirtschaftliches Studium absolviert, nur die Hälfte kann eine abgeschlossene höhere Schuldiblung vorweisen. Von 127 Staatsgutleitern haben sogar 62 keinerlei Schulbildung genossen. Die Heranziehung neuer Arbeitskräfte scheitere vor allem daran, schreibt die Zeitung hinsichtlich der Aussichten einer Änderung des landwirtschaftlichen Niedergangs des „Landes der vergeudeten Hoffnungen“, dass es an Wohnungen und Trinkwasserbrunnen fehle.

 

Seite 4   Das Absinken der Kartoffelerträge.

In einem Artikel über den Kartoffelbau in dem gegenwärtig polnisch verwalteten südlichen Teil Ostpreußens teilt die polnische Zeitung „Gromada-Rolnik Polski" mit, dass keine für die besonderen klimatischen Bedingungen geeignete Kartoffelsorte vorhanden ist. Man habe es verabsäumt, rechtzeitig dafür Sorge zu tragen, dass die von den deutschen Bauern früher verwandten Sorten, die der kurzen Vegetationsperiode entsprechend in nur 100 bis 110 Tagen erntereif wurden, weiterhin Verwendung fanden. Stattdessen ließ man die vorhandenen Bestände in den ersten Jahren nach 1945 verbrauchen, ohne Pflanzkartoffeln abzuzweigen. Nunmehr würden Sorten mit einer Reifezeit von mindestens 125 Tagen angebaut, weshalb die Kartoffeln jetzt vor ihrer völligen Ausreifung aus dem Boden genommen werden mussten und die Ernteerträge demzufolge stark absanken.

 

Nach einer Meldung der Warschauer Zeitung „Zycie Gospodarcze“ sank die Ablieferung an Getreide im November 1956 auf 30 v. H. unter dem Plan-Soll. Das Soll hielt sich etwa in der Höhe des Vorjahres. Der für Ende November gemeldete Fehlbetrag erreichte damit die Höhe von rund 726 000 Tonnen.

 

Seite 4   „Die Wüstenküste …“ „Fischereikombinat Swinemünde": 400 Millionen Zloty Fehlinvestierung

Das in Stettin erscheinende polnische KP-Organ „Glos Szczecinski“ veröffentlicht unter der Überschrift „Die leere Küste muss bevölkert werden“ einen kritischen Bericht ihres Mitarbeiters Jan Legut, der sich ausführlich mit der Situation entlang der Küste beschäftigt. Legut erklärt, man habe in den letzten Jahren häufig die „hochtrabende“ Feststellung getroffen: „Unser Volk hat das Meer und die 500 Kilometer lange Küste in Besitz genommen“. Diese „Feststellung“ müsse man aber leider als die sogenannte „stumpfe Sprache“ bezeichnen, denn „in Besitz nehmen heißt nämlich auch völlig ausnutzen“. Aber man sei noch lange nicht so weit, und am negativsten sei die Tatsache zu werten, „dass schon westlich der Halbinsel Hela sich eine – nur von halbabgestorbenen Häfen und Kleinstädten wie Lebe, Stolpmünde, Rügenwalde usw. unterbrochene – Wüstenküste bis nach Swinemünde und Neuwarp erstreckt“. Die Küstendörfer und –Siedlungen seien „entvölkert oder gar total leer“, und die Küstenfischerei, die sich bis 1949 „ganz schön“ entwickelt habe, sei seitdem durch den Sozialisierungsprozess „herabgesetzt“ worden. Im Stettiner Hafen seien heute nur die Hälfte der Fischerleute des Jahres 1949 beschäftigt, und der Fang verringere sich jährlich um rund 20 000 Tonnen. Das alles habe als „logische Folge zu einem allgemeinen Niedergang der Westküste“ geführt. Ein „klassisches Beispiel“ biete Neuwarp, „wo nur schwer auch nur ein Mensch zu finden ist und wo die Häuser abschreckend wirken, die Straßen mit Gras überwuchert sind“.

 

Auf einer Versammlung, die von der polnischen Zentralverwaltung für die Seefischerei in Stettin einberufen worden war, sprach sich der Vertreter des Warschauer Schifffahrtsministeriums, Prof. Dr. Kulikowski, dafür aus, dass die „polnische Westküste aktiviert" werde, da sie „keine Wüstenei darstellen" dürfe. Die Häfen an der pommerschen Küste müssten soweit instand gesetzt werden, dass sie „Lebensmöglichkeiten“ bieten könnten. Die Einrichtung eines Fischereikombinats in Swinemünde sei zwar ein schwerer Fehler gewesen, aber nun dürfe man es nicht zulassen, dass die hierfür aufgewandten vielen Millionen Zlotys nutzlos investiert wurden. Über die Lage in diesem Kombinat berichtete dessen Vertreter, dass die Anlandungen an Fischen in Swinemünde außerordentlich gering seien. Die Folge sei, dass die Eiswerke Swinemünde nur zu 29 Prozent genutzt werden, die Gefrieranlage nur zu 8 Prozent. Das Defizit der Fischereiflottille „Odra“, welche das Kombinat zu beliefern hat, habe in den letzten drei Jahren nicht weniger als rund 51 Millionen Zloty erreicht. Diese Summe müsse man zu den in Swinemünde fehlinvestierten 400 Millionen Zloty hinzurechnen. Den anwesenden Vertreter des Warschauer Ministeriums ersuchte der Redner um Lieferung von 35 Fischkuttern, um das Kombinat rentabler zu gestalten.

 

Seite 4   Fischkonserven und Damenstrümpfe … „Wirtschaftsbeziehungen“ zwischen Nord- und Südostpreußen aufgenommen

Zwischen dem nördlichen, sowjetisch verwalteten, und dem südlichen Ostpreußen, das unter polnischer Verwaltung steht, sind nunmehr Wirtschaftsbeziehungen aufgenommen worden, nachdem bisher die Demarkationslinie zwischen dem „Rayon Kaliningrad“ und der „Wojewodschaft Allenstein“ als polnisch-sowjetische Grenze“ strenge geschlossen war. Eine polnische Handelsdelegation hielt sich zum Zwecke der Vorbereitung eines besonderen Handelsabkommens kürzlich in Königsberg auf, um dort mit den sowjetischen Stellen zu verhandeln. Es wurde ein Verrechnungskurs 1 Rubel gleich 1,60 Zloty vereinbart. Das sowjetische Verwaltungsgebiet Nord-Ostpreußen soll insbesondere Fischkonserven, Heringe, Hartkäse, Margarine, Kaffee und Pfeffer liefern sowie „kosmetische Artikel und 1000 Paar Damenstrümpfe“. Insgesamt im Werte von 20 Millionen Rubel. Dieser Direktvertrag, der dem Warschauer Außenhandelsministerium zur Genehmigung vorgelegt wurde, stelle einen neuen Vorgang in der Wirtschaftsgeschichte Polens und der Sowjetunion dar, wurde hierzu von polnischer Seite verlautbart.

 

Seite 4   Vor der Bewährung. Neugestaltung der Altersversorgung/Welche Auswirkungen werden sie haben?

Die „Rentenschlacht" des Bundestages ist in diesen Tagen nach mehrjähriger Vorberatung in den Ausschüssen und Kommissionen über die Bühne gegangen. Einem Riesenwerk der Gesetzgebung für die Invaliden-, die Angestellten- und die Knappschaftsversicherung galt die teils sehr sachlich-nüchterne, teils aber auch sehr scharfe Debatte, die den Schlussabstimmungen voraufging. Zusatz- und Änderungsanträge waren zu Hunderten gestellt worden, und jeder unserer Parlamentarier fand auf seinem Platz ganze Berge an bundesamtlichen Drucksachen, für deren zeitgemäße Fertigstellung die zuständige Verwaltung in Tag- und Nachtschichten arbeiten musste. Nicht wenige von uns werden das Empfinden gehabt haben, die zweite Lesung sei unter dem Zeitdruck der recht verzögerten Vorarbeiten dann doch zu sehr durchgepeitscht worden. Das muss man umso mehr bedauern, weil wohl jeder weiß, von welcher für das ganze Volk entscheidenden Bedeutung die Gesetzes sind, die die Altersversorgung und die soziale Betreuung der nicht mehr Schaffensfähigen neu gestalten und verbessern sollen.

 

Wer sich klar macht, wie groß nach dem Zweiten Weltkrieg und der Vertreibung die Zahl der Deutschen ist, die als Opfer der deutschen Katastrophe auch über den Bereich der eigentlichen Sozialversicherung hinaus auf noch andere Hilfen und Renten des Volkes und Staates angewiesen sind, der wird die jetzt beschlossene Rentenreform nur als eine Teilregelung innerhalb der gesamten Sozialreform werten können. In die Millionen geht die Zahl der Deutschen – und gerade der älteren -, die bisher von geradezu lächerlich geringen Summen zwar nicht „leben“ konnten, aber immerhin vegetieren mussten. Wenn die Rentenreform jene Verbesserung der Altersversorgung für ungezählte Mitbürger bringt, die sich ihre Väter von ihr erwarten, dann ist damit viel, aber bei weitem nicht alles geschafft. Erst in einigen Jahren werden wir wissen, ob die Reform die Bewährungsprobe bestanden hat, und erst dann können wir sagen, ob sie gut und zureichend ist und was an ihr notwendig noch geändert und gebessert werden muss. Es hat in diesen Jahren manche etwas wohlhäbige Deutsche gegeben, die vor dem „Wohlfahrtsstaat“, dem „Sozialstaat“ warnen zu müssen glaubten, weil eine erhebliche Erhöhung der Renten und ihre Anpassung an Löhne und Volkseinkommen angeblich die wirtschaftliche Gesundung gefährde und den Selbstbehauptungswillen jedes Einzelnen einschläfere oder erlahmen lasse. Ihnen gegenüber kann nicht scharf genug darauf hingewiesen werden, dass kein Staat der Welt auf sicherem Grunde steht, der gelassen der Verarmung und Verelendung weiter und wertvoller Schichten seines Volkes zuzieht und die Kluft zwischen reich und arm immer größer werden lässt. Ein echter Wohlfahrtsstaat, ein Staat der sozialen Gerechtigkeit und der väterlichen Sorge für alle seine Bürger zu sein, - das ist doch wohl der höchste und edelste Zweck, den ein Staatswesen überhaupt erfüllen kann. Schuldlos tragen die Ärmsten unter uns das schwere Los, das sie durch das politische Missgeschick ihrer Nation traf. Wir wären nicht mehr würdig, Deutsche zu heißen, wenn wir denen nicht helfen, die die Hilfe brauchen, wenn bei uns nur noch der Ellenborgen der glücklich Davongekommenen alles bestimmte.

 

Es gibt nur wenige Deutsche, die sich rühmen können, dass sie alle die Bestimmungen und Regelungen kennen, welche die neuen Riesengesetze enthalten. Das trifft allenfalls auf die seit Jahren mit der Materie befassten Versorgungspraktiker, Versicherungsexperten und die Rentenexperten der Parteien zu. Uns allen aber schwirrt einstweilen noch der Kopf, wenn wir dies und das über „dynamische Rente“, „Berechnungsgrundsätze“, „Anpassungsformeln“ usw. vernehmen. Fast jeder von uns wird Monate oder gar Jahre gebrauchen, ehe er das genau erfasst hat, was sich bei dem neuen Werk für ihn persönlich an Verpflichtungen und auch an erhofften Leistungen ergibt. Für den Einzelnen mag es da noch manche erfreuliche, aber auch manche keineswegs schöne Überraschung geben, wenn es künftig seine Lohntüte und seinen Gehaltszettel liest.

 

Wir hoffen es, dass wir wirklich insgesamt vorangekommen sind bei der Neuregelung, dass Mitte Januar 1957 in Bonn Regelungen beschlossen wurden, die viele, viele aufatmen lassen. Als vor nun etwa achtzig Jahren durch die kaiserliche Botschaft Wilhelms I. und die Bismarck‘schen Sozialgesetzt unser Vaterland erst Mal – weit über seine Zeit hinausdenkend – eine wahre Pioniertat leistete, der die anderen Mächte erst viel später folgten, da horchte die Welt auf. Möge die Zukunft auch die deutsche Sozialreform unserer Tage einmal so positiv werden können!

 

Seite 5   Holzköpfe mit Herz. Vom Spiel mit den Handpuppen – Wir geben hier praktische Ratschläge.

Foto: In der Bibliothek der Ostdeutschen Akademie in Lüneburg fand das heitere Puppenspiel begeisterte Zuhörer. Hier wartet der Hofmarschall auf die Befehle seines Königs, der offenbar in glänzender Laune ist.

 

Foto: Für Zuschauer verboten — ein Blick hinter die Kulissen! Otto Schulz-Heising zeigt hier, wie man die Puppen halten muss, damit sie sich natürlich und lebendig bewegen können.

 

Ostpreußischer Jahrmarkt . . . Wenn wir als Kinder, die blanken Fünfer oder gar Dittchen in der Hand, vor dem lockenden Wirbel von Karussells, Ausrufern, Würstchenbuden und Spielzeugläden standen, dann wussten wir erst gar nicht wohin. Es war jedes Jahr dasselbe: die Hand umklammerte fest das Geld, den Schlüssel zu all den Herrlichkeiten, und man zog erst mal kreuz und quer über den Platz, entschlossen, nicht eher die Hand zu öffnen, ehe nicht das Beste, das Schönste gefunden war, etwas, auf das man das ganze Jahr über gewartet hatte. Und wenn dann von irgendwoher in all dem Lärm und der kreischenden Musik der Karussells die Stimme aus einer kleinen Bude kam, so vertraut und immer wieder neu: „Kinder, seid Ihr alle da?!" und das vielstimmige „Jaaaa" als Antwort und wieder Kaspers Stimme: „Dann singt mal alle mit: Trullalla, trullalla, Kasperle ist wieder da …“ ja, dann wurden auch unsere Füße magisch in diese eine Richtung gezogen, der Dittchen wechselte hinüber zur Kasse, und dann saßen wir mit den anderen dichtgedrängt auf der schmalen Holzbank, die Augen groß vor Erwartung, und nach Minuten schon hatten uns die kleinen bunten Holzköpfe da oben in ihrem Bann.

 

Auch später noch, als wir eigentlich schon viel zu groß waren für „son Kinderkram" und eigentlich nur aus Neugier so ein bisschen stehenblieben, — irgendwie bekam es der kleine muntere Bursche dort oben mit seinen Mitspielern doch fertig, uns wieder zu verzaubern wie in Kindertagen. Selbst die Erwachsenen wurden mitgerissen und wurden im Zuschauen wieder zu Kindern, die sich mit dem Kasper freuten und sich mit ihm fürchteten, die der Hexe alles Böse wünschten und befreit mitsangen, wenn der Kasper nach überstandener Gefahr sein fröhliches Liedchen trällerte.

 

Die Jahrmärkte unserer Kinderzeit gibt es nicht mehr. Heute ist alles auf eine besondere Art lauter geworden, greller, Automaten und andere technische Einrichtungen haben sich auch die bunte Welt des Scheins erobert. Vieles, was damals neu und wunderbar schien, ist verloren gegangen oder hat seinen Reiz eingebüßt, — der Kasper in seiner Bude ist geblieben. Als ich ihn wiedersah, auf einem Weihnachtsmarkt in der Nachkriegszeit, da war er unverändert, lebendig wie eh und je, und unverändert war auch sein Publikum, das begeistert mitging.

 

Woran mag das nur liegen? Wie kommt es, dass trotz Kino und Rundfunk, Fernsehen und allen technischen Möglichkeiten unserer Zeit dies schlichte, seltsam fesselnde Spiel der Handpuppen auf einer primitiven Bühne nicht verdrängt werden konnte?

 

Kasper, der weiße Narr

Auf einem Arbeitstreffen, das in diesen Tagen die Landesjugendwarte unserer Landsmannschaft und ihre Mitarbeiter in der Ostdeutschen Akademie in Lüneburg zusammenführte, wurde viel über diese Fragen gesprochen. Es ging um das Laienspiel, um Stegreifspiel und Handpuppenspiel innerhalb der Arbeit unserer Jugendgruppen. Und erfreulicherweise wurde nicht nur darüber gesprochen: außer bekannten Fachleuten des Laienspiels wie Reinhard Leibrandt und Fritz Audirsch hatte man einen Meister des Handpuppenspiels, Otto Schulz-Heising aus Göttingen, zu dieser Tagung gebeten, und die Frage, ob das Handpuppenspiel in unserer Zeit noch eine Daseinsberechtigung hat, erledigte sich von selbst, als der Meister seine Puppen aus dem Koffer holte und ein kritisches Publikum von der ersten Minute des Spiels bis zur letzten mitriss und begeisterte.

 

In kurzen Worten erklärte Otto Schulz-Heising zuvor, woher der Kasper aus dem alten Handpuppenspiel eigentlich kommt. Der Narr an den alten Fürstenhöfen ist sein Ahnherr. Der Narr, der im Grunde ein Weiser war, der seinem Herrn bittere Wahrheiten sagen durfte, wenn er sie nur in Witz und geistreiche Rede einzukleiden wusste, wie der Apotheker heilsam bittere Pillen mit einer verzuckerten Hülle umgibt, damit der Patient sie leichter schlucken kann.

 

Dass der alte, ursprüngliche Kasper heute noch lebendig ist, bewies das Spiel in Lüneburg. Es zeigte aber auch, dass es nur auf die Kunst des Spielers ankommt, um auch ein erwachsenes Publikum mitzureißen. Das war freilich ein anderer Kasper als die fröhliche „Trullalla"-Figur, die uns Kinder begeisterte. Hier war der Kasper ein heiterer Philosoph, der gleichzeitig als Zeitkritiker auftrat und in seinen Zwischenspielen manchen Satz einfließen ließ, der einem guten politischen Kabarett Ehre gemacht hätte. Auch ein kleines Geschehnis am Rande — unserem Fotografen war während des Spiels bei einer Aufnahme die Blitzlichtbirne geplatzt — wurde sofort mit in die Handlung einbezogen und witzig erläutert.

 

Durch dieses Spiel und die anschließende Aussprache wurde es deutlich, wie gerade das Handpuppenspiel geeignet ist, als fester Bestandteil in die Arbeit unserer Jugendgruppen aufgenommen zu werden, und deshalb wollen wir heute über die praktischen Möglichkeiten des Handpuppenspiels sprechen. (Die anderen Sparten des Laienspiels wollen wir in einer späteren Ausgabe des Ostpreußenblattes erläutern.)

 

Handpuppenspiel in der Jugendarbeit

Alle Teilnehmer an der Tagung waren sich darüber klar, dass es ein weiter Weg ist von der ersten Spielerfahrung bis zu der meisterlichen Vollendung des Spiels, das Otto Schulz-Heising zeigte, der immerhin schon seit dreißig Jahren das Handpuppenspiel zu seiner Lebensaufgabe gemacht hat. Es sieht alles so einfach aus, und doch gehört viel Arbeit und ständige Übung dazu, um das Puppenspiel wirklich zu beherrschen. Wie bei einem guten Chor, der auch nicht nach drei Wochen Übungsarbeit vor die Öffentlichkeit treten kann, braucht man dazu eine längere Zeit stiller Arbeit hinter den Kulissen. Und so wurde auf der Lüneburger Tagung beschlossen, im Frühjahr einen Wochenlehrgang für Jugendwarte unter Leitung erfahrener Puppenspieler durchzuführen, um so die Grundlagen für eine praktische Arbeit zu schaffen.

 

„Ach was", wird mancher jetzt denken, „so viel Wind um das bisschen Kasperletheater! Wenn ich was spielen will, dann hole ich mir die alten Kinderpuppen aus der Kiste und mache damit eben Theater! Das kann ich auch so!" Sicher kann man „auch so" spielen, in kleinem Kreis oder zum eigenen Vergnügen. Das richtige Handpuppenspiel aber, mit dem eine Gruppe vielleicht einmal auf einer öffentlichen Veranstaltung auftreten will, das braucht eine gründlichere Vorbereitung. Und nur davon wollen wir heute erzählen.

 

Zeitungspapier, Kleister, Roggenmehl

Da sind zunächst einmal die Puppen. Natürlich kann man sie fertig kaufen. Aber es macht mehr Spaß und tut auch dem Geldbeutel weniger weh, wenn wir sie selbst herstellen. Bekannt sind die Puppenköpfe der Hohnsteiner, die aus Holz geschnitzt sind. Das ist eine schwierige Arbeit, die sehr viel Geschick und Erfahrung erfordert. Weiter gibt es eine Methode, die Köpfe aus einer Masse zu formen, die aus zerrissenem Zeitungspapier, Kleister und Roggenmehl besteht. Heute ist diese Arbeit wesentlich leichter: es gibt einen neuen Werkstoff aus Holz und Papiermehl, den man in Schreibwarenhandlungen bekommen kann. Ein Beutel davon kostet neunzig Pfennige und reicht für drei bis vier Puppenköpfe. Die Masse wird nur mit Wasser angerührt und lässt sich gut formen und trocknen und später bemalen.

 

Aber halt! Noch nicht gleich losformen! Wir wollen ja möglichst keine 08/15-Köpfe machen, sondern wirkliche Typen, denen man ihren Charakter und ihre Rolle, die sie später spielen sollen, gleich vom Gesicht ablesen  kann! Deshalb werden die Vorarbeiten am besten mit Plastilin gemacht, das man so lange kneten kann, bis ein richtiger Kopf entstanden ist. Zunächst wird da manches schiefgehen! Weitere Hilfsmittel sind: ein Holzbrett, etwa 10 x 10 cm, auf dem ein etwa zeigefingerdicker Holzstab von 15 cm Länge befestigt wird (man kann statt des Brettes auch eine Flasche nehmen, in deren Hals der Stab gesteckt wird). Der Stab wird mit Zeitungspapier umwickelt, das am oberen Ende zu einem kleinen Ball geformt wird. Man nimmt einen Kloß von der angerührten Masse und formt einen eiförmigen Kopf um das obere Ende des Stabes. Dann wird das Kinn vorgewölbt, die Stirn, die Rundung des Hinterkopfes; mit beiden Daumen die Augenhöhlen eindrücken, ovale Klößchen von der Masse als Augäpfel hineinsetzen, ausstreichen und für die Pupillen am besten Holz- oder Glasperlen eindrücken. Die Nase als Klumpen aufsetzen und sorgfältig formen, — sie ist wichtig für das spätere Aussehen! Mit einem kleinen Holzstab, dessen eines Endes spitz, das andere flach geschnitten ist, die Lippen nach oben und unten aufwölben. Ohren seitlich herausformen, ebenso Haaransatz. Dann im warmen Raum gut trocknen lassen.

 

Kräftige Farben

Macht es jetzt schon ein bisschen Spaß, die nackten weissen Köpfe nach dem Trocknen bunt anzumalen? Am besten sind hierfür Plakatfarben, die später mit farblosem Lack haltbar gemacht werden. Die Farben können ruhig kräftig sein, am besten werden sie bei Lampenlicht aufgetragen. Haare und Bärte können aufgemalt werden; mit Wollfäden, Bast, Fellstückchen oder Krimmer kann man aber auch seine Phantasie etwas spielen lassen und prächtige Wirkungen erzielen.

 

Die Kleider sind einfach herzustellen. Der Schnitt ist für alle Puppen gleich. Ein einfacher Schlauch wird an den Schultern etwas abgeschrägt, die Hände werden aus Filzstoff oder anderem derben Stoff doppelt zugeschnitten und an die Ärmel gefügt, der Halsausschnitt wird mit einem festen Faden um den Hals zusammengezogen, den man dazu mit einer Rille versieht. Dann kommen Kragen, Manschetten, Umhänge, Kopftücher oder Mützen. Hier lassen sich allerlei neue Möglichkeiten ausprobieren.

 

Ja, und die Bühne? Für den Anfang genügen eine Wolldecke, die in einen Türrahmen gespannt wird, oder auch ein Tisch, auf den ein anderer hochkant gesetzt wird. Die obere Kante der Wolldecke oder des Tisches soll in Scheitelhöhe des größten Spielers abschließen. Später kann man auch eine richtige Kulisse bauen.

 

Lebendiges Spiel

Für das Spiel selbst folgen nun noch einige Anregungen, die besonders für den Anfang wichtig sind, denn schlechte Gewohnheiten lassen sich später schwer wieder ablegen:

 

Jeder Spieler sollte im Anfang nur eine Puppe bedienen und auch deren Text sprechen. Dazu muss er sich erst ganz mit seiner Puppe und ihren Bewegungen vertraut machen. Wichtig ist die richtige Handhaltung für die Beweglichkeit der Puppe. Der Zeigefinger kommt in das Halsloch, aber nicht weiter als bis zum zweiten Mittelglied, damit das Mittelgelenk noch gekrümmt werden kann. Ist das Halsloch zu groß, dann wird es mit Papier oder einem Tuch ausgestopft. Der Daumen und der kleine Finger gleiten in die Puppenhände (diese müssen fest auf den Führungsfingern sitzen), die beiden übrigen Finger werden zuerst am besten am Handteller festgebunden, damit sie das Spiel nicht stören.

 

Der Puppenspieler sollte immer aufrecht stehen, die Arme über den Kopf erhoben. Gespielt wird nicht aus dem Handgelenk, sondern aus dem ganzen Arm, sonst wirken die Puppen lahm. Alle diese Bewegungen müssen erst gründlich geübt werden, damit ein lebendiges Spiel zustande kommen kann.

 

Ja, wenn das alles sitzt, dann sind wir schon ein ganzes Stück weiter. Aber wie steht es mit dem Spiel selbst, mit dem Text? Wir sollten immer mit einem Stegreifspiel anfangen. Man nimmt ein Thema, irgendein lustiges Erlebnis, und zwei Puppen führen ein Zwiegespräch darüber. Jeder Spieler muss zunächst einmal lernen, sich auszudrücken, seiner Puppe aber auch den richtigen Stimmklang zu geben, — eine Großmutter etwa spricht anders als ein Hofmarschall, nicht nur im Stimmklang, sondern auch in der Ausdrucksweise! Dann geht es weiter mit kleinen Szenen, die man sich vorher überlegt und immer wieder übt, bis sie „sitzen".

 

Auch anspruchsvollere Themen lassen sich darstellen, wenn die Spielkunst bei den Mitwirkenden schon etwas größer geworden ist. Hierzu kann man alte Sagen, Geschichten aus der Heimat, wahre Begebenheiten nehmen und sie in eine entsprechende Form bringen. Wenn wir später vor Erwachsenen spielen wollen, dann muss auch etwas mehr Geist und Witz in dem Spiel sein als bei dem Kasperlespiel für Kinder. Gute Spieler können sich dann auch an ernste Themen wagen; im Anfang bleibt man besser bei heiteren Spielen.

 

Ostpreußische Themen

An fertig geschriebenen Texten gibt es eine ganze Reihe zu kaufen; am besten lässt man sich von den Verlagen eine Ansichtssendung schicken und wählt daraus die passenden aus. So gibt es Sonderfassungen für das Handpuppenspiel von den alten Spielen des Hans Sachs (sein bekanntestes: Der fahrende Schüler im Paradies), das Puppenspiel vom Dr. Faust, heitere Spiele von Martin Luserke, Otto Schulz-Heising, Reinhard Leibrandt, Hans Steguweit und anderen. Die Abteilung Jugend und Kultur unserer Landsmannschaft in Hamburg ist gern bereit, auf Anfragen zu raten und zu helfen.

 

Eins ist sicher: wer einmal ernsthaft damit angefangen hat, den lässt das Handpuppenspiel mit seinen vielen Möglichkeiten einfach nicht mehr los. Mit der Freude am Spiel wächst auch die Sicherheit. Außerdem ist diese Art des Laienspiels mit so geringen Kosten verbunden, dass eigentlich jede Gruppe die Möglichkeit hat, sich damit zu beschäftigen und auf die Dauer sich selbst und anderen Freude zu machen. Wie fein, wenn dabei auch Puppenspiele mit richtigen ostpreußischen Themen — vielleicht in gemeinsamer Arbeit — geschaffen werden könnten! R.-M. W

 

Seite 5   Auf Eisschollen und in Eisgrotten. 2 Fotos.

„Der Winter kommt mit Eis und Schnee …“

So sangen wir daheim, wenn die ersten Bratäpfel im Ofen brutzelten und die ersten Schneeflocken zur Erde tanzten. Hier, in Westdeutschland, lässt sich der Winter in seiner ganzen Pracht kaum blicken, er zeigt sich meist nur nass und unfreundlich, und niemand mag ihn leiden. Wie haben wir ihn als Kinder daheim in Ostpreußen herbeigesehnt und jubelnd begrüßt mit all seinen Freuden!

 

Wie herrlich waren das Schlittschuhlaufen und das Rodeln und das Fahren im Schlitten! Und welche Abenteuer konnte man nicht noch sonst im Winter erleben! Da war zum Beispiel das Wuchten, wie wir Jungen es am Kurischen Haff nannten, und wie es auch am Frischen Haff und an den Seen und den großen Teichen ausgeübt worden ist. Wenn sich nämlich an den Rändern die Eisdecke bildete und uns leichte Jungen man gerade so trug, dann stellten wir uns in einer Reihe auf und liefen die Eisdecke entlang, und sie schlug hinter uns richtige Wellen, das war wirklich eine aufregende Sache, besonders beliebt auf dem Rückweg von der Schule. Dass man dabei auch einmal einbrach, und sich dann pudelnass wieder herausarbeitete, das ist ja ganz klar.

 

Und dann das Eisschollenlaufen! Wenn die Schollen am Ufer standen oder dort langsam entlang trieben, — wie herrlich war es, von einer zur anderen zu springen! Wir suchten uns natürlich die Stellen aus, wo das Wasser flach war. Dass es trotzdem Jungen gab, die dieses Spiel über gefährlichen Tiefen betrieben, das ist eine Sache für sich. Das Bild oben zeigt uns Jungen auf Schollen, aber hier ist das mehr ein beinahe schüchternes Ausprobieren der Möglichkeiten, denn diese Schollen schwimmen nicht auf einem Haff oder einem flachen Fluss, sondern an der Samlandküste auf der Ostsee. Hier hat sich ein Eiswall gebildet, und zwischen diesem Wall und dem Strand ist eine Bucht entstanden, auf der wie weiße Inseln ein paar Schollen liegen, eine Situation, wie man sie an der Ostseeküste nur selten traf.

 

Das Bild unten zeigt uns den Cranzer Seesteg in einem besonders strengen Winter. Er ist wie in einen Palast der Schneekönigin aus Andersens Märchen verwandelt worden. Da gibt es Höhlen und Grotten, Torbögen und Nischen aus glitzerndem Eis, und wenn die Sonne darauf scheint, könnte man meinen, es blitzten tausend Edelsteine an den schneeweißen Wänden. Die langen Eiszapfen sind scharf wie Schwerter, und die drei kleinen Burschen, die sich damit bewaffnet haben, stehen da, als wollten sie wie Ritter der Schneekönigin den Palast verteidigen. Vielleicht schleichen schon die ersten Feinde an und haben sich in einer der Grotten versteckt? Es ist das schönste Spielgelände für die Jungen, das sie sich denken können, von der Natur in verschwenderischer Fülle mit aller Winterpracht ausgestattet. Ja, wer von uns möchte nicht brennend gern solch einen ostpreußischen Winter erleben!

 

Seite 6   Was bedeutet die Albertus-Nadel?

Foto: In dieser Größe wird der Albertus auf jedem Abitur-Zeugnis des Immanuel-Kant-Gymnasiums in Bad Oeynhausen als Kopf eingedruckt. Die Alberten-Nadeln sind in der gleichen Form gehalten, nur kleiner im Format.

 

Die Abbildung stammt von dem Königsberger Juwelier Walter Bistrick, jetzt Stuttgart-O., Haußmannstraße 70, in dessen Werkstätte Alberten hergestellt werden.

 

Jetzt finden in allen Bundesländern bis auf Bayern — die Prüfungen auf den höheren Schulen statt. Die erste schwere Hürde sind die schriftlichen Arbeiten. Es gibt schon Glückliche, die aufatmend den Bescheid des Klassenlehrers vernahmen: „Vom mündlichen sind Sie befreit“. Die anderen aber müssen den schmalen Schlängelweg gehen, der durch das Kreuzgewirr der Fragen führt. Mit dem stärkenden Zuspruch: „Nur keine Bange, du schaffst es!", wünschen wir ihnen einen sicheren Durchgang zum ersehnten Ziel.

 

Der ostpreußischen Abiturientin und dem Abiturienten überreichen nach altem Brauch Freunde und Verwandte die Albertusnadeln. Es ist in den letzten Jahren zur schönen Sitte geworden, dass Vorstände örtlicher landsmannschaftlicher Gruppen Söhnen und Töchtern der Mitglieder diese Nadeln anheften. Traditionsgemeinschaften ostpreußischer Schulen spenden sie den Abiturienten der westdeutschen Patenschulen. So wird dieser schöne Brauch nicht nur bewahrt, er bürgert sich auch in Westdeutschland ein. (Berichte, in denen das dargestellt wird, werden wir gerne veröffentlichen. Die Red.)

 

Zur vorösterlichen Zeit sah man in Ost- und Westpreußen die Abiturienten mit den silbernen Nadeln am Kragenaufschlag, froh des ersten großen Erfolges im Leben, auf den Straßen promenieren, örtlich verschieden war die Kopfbedeckung: der rote Stürmer, gesticktes Zervis oder besondere Abiturientenmützen.

 

Die Nadel mit dem Brustbild des Gründers und Namenspaten der Königsberger Universität, Herzog Albrecht von Preußen, trugen schon die Großväter. Die Universität war eine der ehrwürdigsten Deutschlands; 1544 wurde sie mit elf Professoren und zweihundert Studenten eröffnet. Wer die Albertusnadel trägt, bekundet damit auch die Achtung vor der vierhundertjährigen Leistung dieser Lehr- und Forschungsstätte.

 

Seite 6   „Ich mache mit …“ Der Brief eines jungen Neidenburgers.

„Wenn Sie mich brauchen, ich mache mit!" Diese Worte stehen in dem Brief eines jungen Neidenburgers, den er im Anschluss an eine in Bochum durchgeführte Jugendwoche an den Kreisvertreter Wagner schrieb. Er sagte nicht nur: herzlichen Dank für alles! Auch nicht nur: es war schön! Er sagt: „Wenn Sie mich brauchen, ich mache mit!" Und das ist vielleicht das Schönste an diesem Brief, dass man spürt, wie sich hier jemand der Mit-Verantwortung bewusstgeworden ist, die er trägt. Dies ist eine Stimme von vielen anderen der Jugendlichen, die im Sommer und Herbst an den zahlreichen Freizeitlagern und Ferienwochen teilnahmen, die häufig von den Patenstädten in Zusammenarbeit mit den ostpreußischen Kreisvertretern veranstaltet wurden. Diese gemeinsam verbrachten Tage fielen überall auf fruchtbaren Boden. Ein Beispiel dafür ist dieser Brief des jungen Postschaffners Karl Berger nach der Neidenburger Jugendwoche in Bochum:

 

Warstein/Sauerland, Belecker Landstraße 5

Sehr geehrter Herr Wagner!

Zunächst noch einmal meinen recht herzlichen Dank, dass Sie mir die Teilnahme an der Jugendwoche ermöglicht haben. Es war für mich ergreifend, so im Kreise Jugendlicher aus unserer Heimat weilen zu dürfen. Was für mich genauso wichtig war wie die Geschichte der Heimat Ostpreußen, war der gute Kontakt zwischen uns Jugendlichen. Ihn, den Kontakt, zu fördern und weiter auszubauen, muss unsere Aufgabe sein und auch bleiben. Wir waren uns doch alle fremd — und, ich möchte fast sagen: trotzdem sind wir Freunde geworden. Ein unsichtbares Bund der Liebe um unsere Neidenburger Ostpreußen-Heimat hat uns so schnell zusammengeführt. Es war etwas Großes unter uns geschehen. Es möge noch größer werden. Lieber Herr Wagner, wenn Sie mich brauchen, ich mache mit! Gerne würde ich Ihnen helfen, den angefangenen Kreis weiter und weiter zu machen. Es sollen noch mehr zu uns stoßen. Die Neidenburger Jugend, ich meine selbstverständlich den Kreis Neidenburg mit seiner Jugend einschließlich Soldau, muss untereinander bekannt werden. Nur in der Gemeinschaft sind wir stark!

 

Aber auch die Geschichte unserer Heimat, die Entwicklung und ihre Struktur haben uns tief beeindruckt. Was wusste ich denn noch davon? Fast gar nichts! Jetzt weiß ich wenigstens die Grundzüge und kann mich im Gespräch behaupten und Falsches richtigstellen. Ihre Fülle von Themen war berechtigt .Die Verhaltungsmaßregel gegenüber der heutigen zum Teil falschen Ostpolitik, die Sie uns gaben, war bitter nötig. Woher sollen wir denn die nötige Beweisführung nehmen, wenn nicht solche Schulungen stattfinden. Wir sind nahe daran zu versanden. Der Heimatgedanke aber verträgt kein müde werden. Er muss wachgehalten werden.

 

Sehr geehrter Herr Wagner, wünsche Ihnen und damit uns allen eine weitere erfolgreiche landsmannschaftliche Arbeit, besonders die Arbeit unserer so jungen Jugendsache.

In heimatlicher Verbundenheit

Ihr Karl Berger

 

Seite 6   Ostzone

Wenn ich zehn Leute frage: „Was ist das, die Ostzone?", dann bekomme ich mit Sicherheit neun falsche Antworten. „Das ist doch klar", meinen die meisten, „die Ostzone, das ist die sogenannte Deutsche Demokratische Republik“. Und eben das habe ich zu hören erwartet, und eben das ist falsch.

 

Denn: das deutsche Reichsgebiet, das von 1919 bis 1937 unverändert geblieben ist, besteht heute aus fünf Teilen. Gesamtdeutschland gliedert sich nämlich in das im Osten liegende, von der Sowjetunion besetzte Nordostpreußen, das von Polen besetzte übrige Ostdeutschland, in die Bundesrepublik im Westen, Berlin, und in die sowjetische Besatzungszone in Deutschlands Mitte.

 

Wenn nun jemand von der Ostzone spricht und damit die sowjetisch besetzte Zone meint, dann gibt es dreierlei Wege, das zu erklären:

 

Erstens: der Betreffende steht auf dem Standpunkt der Ulbricht, Grotewohl und ihrer kommunistischen Genossen, für die Deutschland im Osten an der Oder-Neiße-Linie aufhört. Wer sich mit diesen Handlangern der Sowjets in einen Topf stecken lassen will, mag auch weiterhin von der Ostzone sprechen.

 

Zweitens: der Betreffende besitzt ein zu schlichtes Gemüt, um die logische Unsinnigkeit zu erkennen, die er begeht, wenn er von einem mitten in einem großen Ganzen liegenden Gebiet als von dem Osten spricht. Schließlich befindet sich Hannover ja auch nicht im Süden Deutschlands, nur weil es südlich von Hamburg liegt.

 

Drittens (und meistens): der Betreffende spricht aus Gedankenlosigkeit. Und gegen dieses Übel, das schon so oft gerade auch in der Politik schlimme Verheerungen angerichtet hat, sollte man mit aller Macht angehen.

 

Eine Ostzone gibt es nicht. Wenn wir von dem Teil Deutschlands sprechen, den manche so nennen, dann heißt es bei uns: „Die sowjetisch besetzte Zone", oder aber wir nennen diesen Teil Deutschlands Mitteldeutschland, zum Unterschied eben von Westdeutschland, das die Bundesrepublik ja darstellt, und weiter von Ostdeutschland, das östlich der Oder-Neiße-Linie liegt und das zur Zeit von Polen und der Sowjetunion besetzt ist.

 

Seite 6   Wie soll die Jugendbeilage aussehen?

„Wir brauchen ein Haus für uns, ein ganz neues!" stellt eine große Familie eines Tages fest, und dann ist es soweit, dass man beginnen kann. Aber wer bauen will, hat neben der Vorfreude ein gerütteltes Maß an Arbeit und Planung. Da setzen sich alle um den Tisch und der Familienrat tagt. Wünsche werden angemeldet, Vorschläge gemacht, und auch helfende Hände bieten sich an. Allmählich schält sich aus dem Durcheinander ein klares Bild heraus, bis dann alle wissen: so soll es also aussehen, unser Haus, so möchten wir es haben, denn für uns ist es ja schließlich da!

 

So sollte es sein, wo etwas Neues entsteht. Sonst kann es geschehen, dass das ganze Gebäude sich als hohl und leer erweist und eines Tages zusammenstürzt.

 

Müsste nicht auch unsere Arbeit so aufgebaut sein? Seit Jahren wird von vielen Stimmen, von Alt und Jung gefordert: „Wir brauchen eine Jugendseite im Ostpreußenblatt!" Bei der Redaktion sind Briefe zu diesem Thema eingegangen, „Meckerbriefe", aber auch solche, aus denen ein ehrliches Anliegen und Bemühen sprach. Die Jugend selbst sagt mit Recht: „Wir sind doch auch ein Teil der Ostpreußen, ein nicht geringer Teil sogar. Hat man für unsere Stimme keinen Platz?"

 

Man hat Platz, sehr viel sogar. Von jetzt ab jeden Monat zwei ganze Seiten als „Baugelände" für das Neue, das da entstehen soll. Aber es kann niemand einfach darauf losarbeiten, ohne das klare Ziel vor Augen zu haben. Wie soll es denn aussehen, das neue „Gebäude"? Was stellt Ihr Euch denn unter einer Jugendseite vor?

 

Jetzt wäre es soweit, dass man sich wie eine Familie um den Tisch setzen und beraten müsste. Das wird räumlich nicht möglich sein, aber es gibt auch andere Wege des Gedankenaustausches. „Ja, da könnte man doch …“, wird der eine sagen, und der andere wird denken: „Also ich  würde vor allem …“,  Der dritte wartet vielleicht erst ein wenig ab, bis er mal mit der Faust auf den Tisch schlägt und es ihm in den Fingerspitzen vor Wut kribbelt: „Na, also ich hätte das aber ganz anders gemacht!"

 

Und wer von den dreien hat Recht? Keiner! Denn sie sagen alle nur „hätte" und „würde und „könnte". Daraus erwächst nichts Positives. Warum kommt da nun kein vierter, der sich ein Blatt Papier zur Hand nimmt, sich hinsetzt und aufschreibt, was er denkt!

 

Da steht zum Beispiel in dem Brief eines Mädels aus Kiel; frisch und frei von der Leber weg geschrieben: „Sie dürfen mir jetzt böse sein weil ich so ganz andere Ansichten habe als Sie. Aber warum sollte ich Ihnen nicht ganz ehrlich sagen, was ich meine?"

 

Bravo! Wenn nur viele sagen würden, was sie meinen, dann wäre die Mitarbeit an der Jugendseite gesichert! Oft fehlt es nur an einem bisschen Schwung, oft auch an Mut, aber auch - und das ist das Wichtigste — an dem Gefühl der Mitverantwortung. Für Euch und Eure Fragen und Probleme sind diese zwei Seiten da, — nun baut Euch Euer Haus! Aus vielen, vielen Einzelteilen setzt sich solch ein Gebäude zusammen. Wir brauchen Eure Hände zum Mithelfen!

 

Ihr alle steht in Elternhaus, Schule oder Beruf mitten in einer Welt voller Leben. So vielfältig ist das, was Euch beschäftigt, dass es nicht leicht ist, es mit geschriebenen Worten widerzuspiegeln. Ihr habt Eure Freunde und Kameraden, Eure Steckenpferde und Liebhabereien und Eure Arbeit. Ihr habt Eure Stunden, freie Sonntage. Ihr geht ins Kino, ins Theater, Ihr lest Bücher und Zeitungen aller Art. Ihr seid jung, Ihr erwartet etwas vom Leben, habt Wünsche und Hoffnungen und sucht Euch ein Ziel. Für all das, was Euch bewegt, soll die Jugendseite ein Echo werden. Berichtet uns darüber, baut mit an Eurer Welt!

 

Rest der Seite: Rätsel

 

Seite 7   Fünf Jahre nach Erlass des Feststellungsgesetzes! Die Bewertung von unbebauten und Geschäfts-Grundstücken. Von unserem Bonner O. B.-Mitarbeiter.

Als vorletzte der großen Rechtsverordnungen zur Bewertung der Vertreibungsschäden brachte die Bundesregierung als 9. Feststellungs-Durchführungsverordnung diejenige zur Bewertung der unbebauten Grundstücke und der Geschäftsgrundstücke heraus. Die nun noch ausstehende Verordnung wird das Forstvermögen regeln; sie ist für den Frühsommer 1957 zu erwarten. Es ist beschämend, dass fünf Jahre nach Erlass des Feststellungsgesetzes noch nicht alle Rechtsgrundlagen für die Bewertung der Vertreibungsschäden von der Bundesregierung erlassen worden sind.

 

Die Bewertung der unbebauten Grundstücke wird außer von der Größe in Abhängigkeit gebracht von der Größe der Gemeinde, von der Lage des Grundstücks im Verhältnis zur Stadtmitte, sofern es sich um größere Gemeinden handelte, und von der in der Gegend üblichen Geschosszahl. Für Eckgrundstücke und für Bauplätze an Hauptgeschäftsstraßen kann ein Zuschlag erteilt werden. Für das Hinterland von Bauplätzen (hinter vierzig Meter Grundstückstiefe) und für Rohbauland sowie Industrieland wird ein Abschlag von sechzig vom Hundert vorgenommen.

 

Der Wert von Geschäftsgrundstücken ermittelt sich aus dem Wert für das Grundstück und dem Wert für das Gebäude. Der Gebäudewert wird aus der Multiplikation der Geschossfläche aller Etagen (nach Außenmaßen berechnet) mit einer Kennziffer ermittelt. Die Kennziffer ist je nach Gebäudeart (Bürohäuser, Werkstattgebäude, Lagerhallen, Hotels, Warenhäuser usw.) und Bauart (Massiv, Fachwerk, Holz, Ziegeldach, Pappdach usw.) unterschiedlich. Entsprechend dem Baujahr und der Gemeindegröße wird die Kennziffer variiert. Für sogenannte Betriebsvorrichtungen, die sich auf dem Grundstück befinden (Ladebühnen, Gleisanlagen usw.), wird ein Sonderzuschlag erteilt.

 

 

Seite 7   Bewertung des verlorenen Betriebsvermögens. Von unserem Bonner O.B.-Mitarbeiter. Die Bundesregierung legte eine Verordnung zur Änderung der Rechtsverordnung vor, die die Bewertung des verlorenen Betriebsvermögens (6. Feststellungs-Durchführungsverordnung) regelt. So geringfügig die Änderungen im Allgemeinen sind, so haben sie für die Ostpreußen gerade eine gewisse Bedeutung. Nach der neuen Verordnung wird zugelassen, dass Angehörige der freien Berufe auch dann über den Pauschmindestsatz hinauskommen können, wenn sie als einziges Beweismittel ihre laufenden Konten glaubhaft machen können, vorausgesetzt, dass diese Konten eine gewisse Höhe aufgewiesen haben. Für die Ostpreußen ist die Regelung insofern interessant, als die Unterlagen des Postscheckamtes Königsberg weitgehend gerettet sind (verwaltet durch das Postscheckamt Hamburg). Es ist allerdings Voraussetzung für eine Bestätigung über den letzten Kostenstand, dass die Postschecknummer noch bekannt ist.

 

Seite 7   Abgaben für den Lastenausgleich.

Die Bundesregierung leitete dem Bundesrat den Entwurf eines 9. Änderungsgesetzes zum Lastenausgleichsgesetz zu. Dieser 9. Änderungsgesetzentwurf sieht Änderungen auf der Aufbringungsseite des Lastenausgleichs vor; die 8. Novelle beschäftigt sich nur mit der Entschädigungsseite. Entgegen allen Befürchtungen hat die Bundesregierung in ihrem 9. Änderungsgesetz keine Herabsetzung der Lastenausgleichsabgaben für eine Reihe von Abgabepflichtigen vorgeschlagen. Der Inhalt des Gesetzesvorschlages bezieht sich fast nur auf die Vergünstigungen für Angehörige der Vereinten Nationen, auf die Rückerstattungsfälle, auf die Streichung der Bestimmungen über die Naturalabgabe und auf die Sondervergünstigungen für Berlin.

 

Seite 7   Rentner und Krankenversicherung. Termin: 31. Januar 1957. Von unserem Bonner O.B.-Mitarbeiter.

Die Invaliden- und Angestelltenversicherungsrentner müssen auf einen bedeutsamen Termin hingewiesen werden. Es ist der 31. Januar 1957. Nach der Neuordnung der Krankenversicherung der Rentner vom vergangenen Sommer gehört ein Teil der Rentner nicht mehr zu dem durch die Invaliden- bzw. Angestelltenversicherung gegen Krankheit pflichtversicherten Personenkreis. Denjenigen, die sich auf Grund der neuen Bestimmungen auf eigene Kosten freiwillig versichern müssen, sofern sie gegen Krankheit weiterhin versorgt sein wollen, ist dies inzwischen durch die Invaliden- und Angestelltenversicherungsanstalt schriftlich mitgeteilt worden. Wer ein solches Schreiben erhalten hat, muss bis zum 31. Januar sich entscheiden, ob er bei der bisherigen Krankenkasse — nunmehr allerdings auf eigene Kosten — weiter versichert bleiben will. Er muss dies bis zu dem genannten Termin der Krankenversicherung, der er bisher angehörte, mitteilen. Wenn die Frist eingehalten wird, erhält der Invaliden- bzw. Angestelltenrentner im Falle einer freiwilligen Weiterversicherung von der Invaliden- bzw. Angestelltenversicherungsanstalt einen Zuschuss für die zu zahlenden Krankenversicherungsbeiträge.

 

Seite 7   Aus den ostpreußischen Heimatkreisen …

Heydekrug

Gesucht werden

 

aus Kolleschen:

1. Michael Agint und Frau Anna Agint, geb. Gawehn;

2. Willi Brusodeilius, Gend.-Meister;

3. Willi Palkies, geb. 10.03.1906. —

 

Klugohnen:

1. David Balschat und Frau Auguste Balschat, geb. Auschra;

2. Hugo Kannegiehser, geb. 02.04.1914 in Laudszen;

3. Familie Laaser;

4. Maria Schlepps und Emma Schlepps, geb. 1890 und 1901. —

 

Kukoreiten:

1. Max Aschmann und Frau Ida Aschmann, geb. Alguhn;

2. Walter Aschmann, geb. 09.10.1929;

3. Frl. Waltraut Greifenberger;

4. Werner Greifenberger;

5. Maria Kalwies;

8. Familie Erdmann Wallat.

 

Kuwertshof:

Friedrich Wiegratz und Frau Marta. –

 

Lapallen:

Michael Drosdatis (Drusdat), geb. 29.09.1920 (Sohn v. Aug. Potschka). —

 

Laschen:

1. Ernst Gelszat;

2. Oskar Ottkar (oder ähnlich, soll 1945 in Düsseldorf gewesen sein). —

 

Laudszen:

1. Johann Gerullis, geb. 16.06.1898;

2. Rebojanski. —

 

Leitgirren:

Horst Trumpa und Bruno Trumpa, geb. 1917 und 1922. —

 

Mantwieden:

Schrankenwärter Ermoneit und fünf Kinder. —

 

Mestellen:

1. Familie Storim;

2. Frl. Buttkus (Ortsteil Szameitkehmen);

3. Postschaffner Gustav Jokschies (Ortsteil Sz.). —

 

Medszokelmoor:

Angehörige von Franz Bautz, geb. 07.05.1906. —

 

Michelsakuten:

Hermann Rasch und Frau Berta Rasch, geb. Aschmann.

 

Minge:

1. Richard Bosch;

2. Martin Schwellnus (Ortsteil Stankischken). —

 

Moorweide:

Wilhelm Genuth (Ortsteil Szieszglrren). —

 

Neurugeln:

1. Helene Bartsch;

2. Grete Schukies, geb. Wannags;

3. Helene Treichler;

4. Walter Wiechert, geb. 1921. —

 

Neusassen:

1. Familie Buss;

2. Wilhelm Markwald. —

 

Norkaiten:

1. Elli Baldszus; 2. Georg Mitzkeit, Gastwirt. —

 

Pagriemen:

1. Max Cyrolies;

2. Ernst Pawlowski, geb. 22.10.1926 in Kirlicken; 3. Anna Siemoneit, geb. Gatawis. —

 

Pauern:

Ella Griguszies.

 

Petrellen:

1. Johanna Illginnis, geb. Krauleidies, geb. 1900; 2. Martin Rademacher und Johann Rademacher. —

 

Piktaten:

1. Georg Jesseit;

2. Jurkat. —

 

Rudienen:

1. Franz Jakobowitz und Helene Jakobowitz;

2. Eisenbahner Emil Kenklies, geb. 21.03.1908. —

 

Rumschen:

Frl. Preukschat. —

 

Ruß:

1. Moorverwaltungsdirektor Bromme und Frau;

2. Dr. med. Karpus (Krankenhaus);

3. Bruno Kletschkus, geb. 22.10.1927;

4. Schneidermeister Pallaks und Kinder;

5. Wilhelm Pauleit, geb. 27.06.1904 in Laudszen;

6. Walter Springer;

7. Günther Reisgies, geb. 21.09.1930 (Ortsteil Atmath). —

 

Saugen:

1. Erich Aschmies, geb. 01.12.1917 in Kukoreiten;

2. Grete Barteit;

3. Frau Mickschat;

4. Meta Storim, geb. Siedentopp, geb. am 19.02.1916;

5. Zollbeamter Albert Waschelewski und Hildegard Waschelewski.

 

Zuschriften erbittet die Arbeitsgemeinschaft der Memelkreise, Geschäftsstelle Oldenburg (Oldb), Cloppenburger Straße 302 b.

 

Landkreis Tilsit-Ragnit

Trotz wiederholter Veröffentlichungen an dieser Stelle, erhalte ich nach wie vor fortlaufend Post von unseren Landsleuten, die ihren Suchanfragen und dergleichen weder das erbetene Rückporto beilegen noch ihren früheren Heimabwohnort angeben. Um eine reibungslose und schnelle Bearbeitung sämtlicher Anfragen zu gewährleisten, möchte ich nochmals im eigenen Interesse aller Auskunftssuchenden an Sie die Bitte richten, diesen Erfordernissen nunmehr Rechnung zu tragen. Sie selbst ersparen mir bei der manchmal nicht einfachen Sucharbeit viel Zeit und Mühe. Auch kommt es — wie ich feststellen konnte — noch vielfach vor, dass Landsleute an mich herantraten, die sich bisher überhaupt noch nicht zur Aufnahme in die Kreiskartei gemeldet haben, andererseits aber von mir eine schnelle Bearbeitung ihrer Anliegen erwarten. In diesen Fällen müssen die Landsleute daher damit rechnen, dass die Beantwortung ihrer Anfrage zunächst solange zurückgestellt wird, bis die dem Einsender zur Ausfüllung übersandte Karteikarte an den Unterzeichneten zurückgelangt ist. Nach Wiedereingang wird die Anfrage sofort erledigt werden. In diesem Zusammenhang möchte ich nicht unerwähnt lassen, dass in unserer Kreiskartei bereits viele Landsleute erfasst sind, dass aber die Kartei noch längst nicht vollständig und lückenlos aufgebaut ist. Aus unserem Altkreis Tilsit-Ragnit sind nach dem Stande vom 15. Dezember 1956 bisher insgesamt nur 19 000 Landsleute erfasst, das ist also nur fast ein Drittel der früheren Kreisbevölkerung.

 

Die Führung der Kreiskartei ist eine der wichtigsten Aufgaben. Es ist unser Ziel, die Kartei im Laufe der Zeit weiter auszubauen und zu vervollständigen. Ich möchte daher alle Landsleute hiermit zur Mitarbeit auffordern und bitte alle diejenigen, die bisher hier noch nicht erfasst sind, sich bei mir zu melden. Landsleute, welche zuletzt im Altkreis Pogegen beheimatet waren, werden nicht von der Kreisgemeinschaft Tilsit-Ragnit, sondern von der Arbeitsgemeinschaft der Memelkreise (Geschäftsführer Herbert Görke, Oldenburg i. O., Cloppenburger Straße 302b) betreut. Diese Landsleute wollen sich nach wie vor mit allen ihren Anfragen und Wünschen an diese Stelle wenden.

 

Zur Vermeidung von unnötigen Rückfragen und Verzögerungen in der Bearbeitung aller Anfragen, bitte ich diese Hinweise für die Folge genau zu beachten.

 

Der früher in Altenkirch wohnhaft gewesene Landsmann Ewald Jautelat bittet, ihm bei der Suche nach seinen nächsten Angehörigen behilflich zu sein. Die nachstehend aufgeführten Angehörigen sind nach den hiesigen Unterlagen leider nicht zu ermitteln. Gesucht werden vor allem seine Kinder, und zwar:

 

a) Frau Ottilie Frank, geb. Jautelat, geb. 1921 in Schillen, zuletzt in Breitenstein wohnhaft gewesen. Der Ehemann der Frau Frank war Schlosser von Beruf. —

 

b) Frau Waltraut Schäfer, geb. Jautelat, geb. 1923 in Schillen, zuletzt in Ragnit, Tilsiter Straße wohnhaft gewesen. —

 

c) Fritz Jautelat, geb. 1924 in Schiillen (letzter Heimatwohnort nicht bekannt). —

 

d) Franz Jautelat, geb. 1926 in Schillen (letzter Heimatwohnort ebenfalls nicht bekannt).

 

Von anderen Landsleuten werden ferner gesucht:

 

aus Petersmoor:

der Landwirtssohn Erich Metschurat, geb. 27.10.1926, zuletzt Gefreiter in einem Gren.-Rgt.;

 

aus Ostwalde;

die Eheleute Otto Hinz und Frau Erna Hinz, geb. Sziegoleit, sowie deren Söhne Horst und Manfred.

 

Ferner bittet die Geschäftsführung den Lehrer i. R. Szameitat, der im norddeutschen Raum wohnen soll, sich umgehend bei dem Unterzeichneten zu melden.

 

Alle Landsleute, die Auskunft über den Verbleib der gesuchten Personen geben können, werden gebeten, sich umgehend an mich zu wenden.

Gert-Joachim Jürgens, Kreisgeschäftsführer Lüneburg, Kefersteinstraße 27.

 

Ebenrode (Stallupönen)

Landsmann Spieß von der Ebenroder Gruppe Berlin berichtet, dass die Weihnachtsfeier mit Bescherung am 16. Dezember gut verlaufen ist. Erschienen waren zweihundert Erwachsene und zweiunddreißig Kinder, darunter viele aus der sowjetisch besetzten Zone und Ostberlin. Die Patenstadt Kassel hatte dankenswerterweise zur Ausgestaltung der Feier 500,-- DM bereitgestellt.

 

Die Karten 1:100 000 vom Kreis Ebenrode kommen demnächst zum Versand; Nachbestellungen sind noch möglich. Wegen der Messtischblätter 1:25 000 waren einige Nachfragen nötig, da die Besteller ihren Heimatort nicht angegeben hatten. Letztere werden jetzt aufgefordert und geben nach Empfang an die betreffenden Landsleute ab. Sowohl für die Kreiskarten, als auch für die Messtischblätter beträgt der Preis 2,-- DM je Stück, für die gedruckten alten und neuen Namen der 169 politischen Gemeinden einschließlich Gesamtporto sind 0,60 DM zu entrichten. Den Bestellern der Karten geht eine Zahlkarte auf das Postscheckkonto Frankfurt (Main) Nr. 1897 11 — Kreis Ebenrode — in der Landsmannschaft Ostpreußen — zu. Nach Eingang des Betrages erfolgt die Zusendung der gewünschten Karten. Eine Nachnahmesendung ist zu umständlich und verursacht zu viel Porto. Alte und neue Namen der Gemeinden des Kreises können gegen Einsendung von 0,40 DM in Briefmarken abgegeben werden.

 

Erneut weise ich darauf hin, dass in jedem Schreiben an mich der Heimatort anzugeben ist, da die Kartei nach den Gemeinden geordnet ist, auch bitte ich, mir jeden Umzug zu melden, damit die Kartei auf dem Laufenden gehalten werden kann.

 

Das diesjährige Treffen in unserer Patenstadt Kassel wird voraussichtlich am 23. Juni stattfinden.

 

Gesucht werden:

Posthelferin Frieda Rudat, aus Schanzenort;

Hardt, aus Rodebach;

Karl Zins, aus Eydtkau;

aus den Häusern Schützenstraße 4b und 4c in Eydtkau: Dettmann, Ziebach, Berger, Saretzki, Bildat, Matern, Wedel, Jülich, Grinda, Petzlies und Hohendorf.

 

Rudolf de la Chaux, Kreisvertreter (16) Wiesbaden, Sonnenberger Straße 67

 

Gumbinnen

Kinderverschickung nach Wangerooge

Es sind jetzt noch einige Plätze für eine kostenlose Verschickung für vier Wochen in das Kinderheim der Patenstadt Bielefeld in Wangerooge frei. Ich bitte um Mitteilung, wer Kinder von zwölf bis fünfzehn Jahren auch nach Ostern verschicken will. Die Kinder sollen erholungsbedürftig, aber gesund sein. Die Fahrtkosten für die Hin- und Rückreise werden von der Patenstadt übernommen.

Hans Kuntze. Kreisvertreter (24a) Hamburg-Billstedt, Schiffbeker Weg 168

 

Insterburg Stadt und Land

Sport-Club Preußen/Insterburg 1907 e. V.

Liebe Sportkameraden und Sportfreunde! Bei unserem letzten Treffen waren wir übereingekommen, in diesem Jahr beim Treffen in Krefeld das fünfzigjährige Bestehen unseres Vereins mit einem Kommers bereits am Sonnabend zu begehen. Mit der Durchführung des Festes wurde Sportkamerad Bruno Nickel, Krefeld, Königstraße 214, beauftragt. — Wir beabsichtigen, unsere Vereinsnadel neu anfertigen zu lassen. Wer ein Abzeichen haben möchte, teilt dieses bitte Sportkamerad Nickel mit, damit wir einen Überblick bekommen, wieviel Abzeichen benötigt werden. Ich bitte, auch Eure Anschriften Sportkamerad Nickel mitzuteilen, damit wir wissen, wo alle Mitglieder jetzt wohnen. Mit heimatlichem Gruß Euer Erich Hundrieser

 

Goldap

Am 9. Januar 1957, starb in Pinneberg kurz nach ihrem siebzigsten Geburtstag Frau Lisa Löffler aus Goldap. Diese Nachricht erschütterte alle Goldaper aufs tiefste. Lisa Löffler wurde am 2. Januar 1887 als Tochter des Lehrers Waldaukat im Kreise Angerapp geboren. Ihre schönsten Jugendjahre verlebte sie in Kruglanken, wohin ihr Vater versetzt wurde. Dort lernte sie ihren Gatten, Mathes Löffler, den späteren Oberschullehrer der Kantschule Goldap kennen und zog mit ihm 1910 nach Goldap. Ihre vielseitige Begabung wurde bald bekannt, und sie wurde bei verschiedenen Organisationen eine geschätzte Mitarbeiterin. So wirkte sie sehr segensreich mehr als zwanzig Jahre als Geschäftsführerin des Goldaper Hausfrauenvereins. Als ihr Mann die Leitung des Gesang-Vereins „Blaue Schleife" übernahm, wurde sie, selbst begeisterte Sängerin, die Seele des Vereins. Schweres Leid ist ihr nicht erspart geblieben. Ihr ältester Sohn, Dr. Harry Löffler, verunglückte tödlich ihr zweiter Sohn Konrad fiel als Artillerieoffizier im Zweiten Weltkrieg, ebenso ihre drei Brüder. Ihren Mann verlor sie 1947 in Pinneberg, wo sie nach qualvoller Flucht eine Heimat gefunden hatte. Für uns Goldaper gab es kaum ein Treffen, an dem Frau Löffler uns nicht mit einem selbstverfassten Prolog begrüßte. Wir können ihr unsere Dankbarkeit nur dadurch zum Ausdruck bringen, dass wir ihre Worte beherzigen und der Heimat treu bleiben.

 Ulrich Byszio, stellv. Kreisvertreter Hamburg-Wandsbek, Tonndorfer Hauptstraße 91

 

Angerburg

Gesucht werden

Hermann Bigall, Landwirt aus Neufreudenthal und Erwin Sannowitz, Eisenbahner aus Angerburg, Saarlandstraße 24, der seit 1945 vermisst wird.

 

Nachricht erbittet die Geschäftsstelle. Hans Priddat, Kreisvertreter (16) Bad Homburg v. d. Höhe, Seifgrundstraße 15

 

Lötzen

Wir setzen unsere Suchaktion fort und bringen deren Seite des Fischgrabens das Beamtenhaus der Namen aus unserem Kreise. Wir bitten, stets den Heimatwohnort zu benennen, da die Kartei nach Heimatwohnorten geordnet ist.

Gesucht werden:

 

Sulimmen:

Paul Frischke;

Berta Jonseck;

Gertrud Keuwel;

Reinhard Liegmann;

Erika Mörchel;

Elfriede Mörchel;

Margarete Sarnoch;

Joachim Prenkmann. —

 

Schalensee:

Fritz Sadowski. —

 

Schönballen:

Maria Lalla;

Ziemek. Trude. —

 

Schönberg:

Erburt. Paul. —

 

Schwansee:

Helmut Twardy. —

 

Schwiddern:

Hermann Crymai;

Katharina Tilinski;

E. Wißuwa.—

 

Steintal:

Brunhilde Ligenau;

Franz Liedtke;

Gustav Nagelski;

Minna Poredda;

Gustav Sokoll;

Hermann Skerra. —

 

Steinwalde:

Otto Bogdan;

Heinz Greszick;

Adolf Joseph;

Hildegard Skubich. —

 

Talken:

Wilhelm Bartlick;

August Gandlau;

Anna Hafke;

Werner Kopka;

Frau Krause;

Ida Lehnardt;

Gertrud Ribbek;

Karl Salamon;

Franz Summeck;

Max Zmöydzien. —

 

Tannenheim:

Hanna Schulz. —

 

Tiefen:

Herta Klinger;

Günter Willutzki. —

 

Trossen:

Hans-Georg Koschinski;

Walter Gonschor;

Elly Maschlanka. —

 

Upalten:

Helene Blech;

Emil Brom;

Berta Moslehner;

Karl Marohn;

Wilhelm Partzonka;

Wilhelm Pietraß;

Schaupensteiner;

Walter Stuhlmacher. —

 

Waldfließ:

Fritz Merker;

Fritz Kurbjuhn;

Paul  Schmidt;

August Schwarz. —

 

Weidicken:

Otto Poch. —

 

Wissowatten:

August Bonk;

Emil Kutzborski;

Richard Lange;

Erwin Miecholz;

Emil Sauerbier;

Paul Schummeck. —

 

Wiesental:

Hildegard Wirsching. —

 

Wolfsee:

Helene Demkowski;

Felix Effta;

Helmut Grabowski;

Heinrich Gux;

Heinrich Jux;

Lieselotte Kowalewski;

Fritz Kuschmierz;

Paul Laser;

Siegfried Liesener;

Helene Longwitz;

Friedrich Losch;

Fritz Losch;

Kurt Samusch;

Liesbeth Winkler;

Anneliese Syska. —

 

Widminnen:

Ursula Blume;

Minna Bogatz;

Karl Botsch;

Maria Chluppka;

Elisabeth Chlupka;

Paul Czwalinna;

Dettmers;

Paul Faltin;

Fuhl;

Elfriede Gorlitz;

Hans Groppler;

Selma Groß;

Gertrud Heilmann;

Herta Kaschmieder;

Heinrich Kickstein;

Johanna Katzner;

Bruno Krafzick;

Helmut Krebs;

Kurt Kullick.;

Max Lukat;

Magda Marzin;

Frau Minuth;

Walter Michalowski;

Lisbeth Nareyeck;

Ewald Neumann;

Fritz Neumann;

Marie Rutkowski;

Käthe Sahm;

Ida Samusch;

Horst Staschko;

Ruth Steinicke;

Oskar Strelski;

KäteTiede;

Helene Waschke;

Gottlieb Wischnewski;

Gertrud Witt;

Hermann Wydrinna.

 

Meldungen erbeten an die Geschäftsstelle In Neumünster, Königsberger Straße 72.

Curt Diesing, Kreisgeschäftsführer Neumünster, Königsberger Straße 72

 

Sensburg

Kürzlich fanden in Remscheid Besprechungen über die Durchführung eines Juegndlagers in diesem Jahr statt. Als Zeitpunkt sind die Tage vom 21. Juli bis 4. August in Aussicht genommen. Um einen Überblick über die Zahl der Teilnehmer zu bekommen, bitte ich, dass sich Interessenten im Alter von zwölf bis dreiundzwanzig Jahren bis zum 1. März bei Landsmann Bredenberg, Friedrichsgabe, Bez. Hamburg, Königsberger Straße 33, melden. Die Höhe der Kosten kann ich zurzeit noch nicht angeben, sie werden jedenfalls gering sein. Gleichzeitig bitte ich schon jetzt davon Kenntnis zu nehmen, dass unser Hauptkreistreffen in Remscheid für den 28. Juli vorgesehen ist. Näheres gebe ich auch an dieser Stelle noch rechtzeitig bekannt.

Albert v. Ketelhodt, Kreisvertreter (24a) Ratzeburg, Kirschenallee 11

 

Revierförster Ernst Katten (früher Katzprowski), geb. 12. Oktober 1907, zuletzt wohnhaft in Kruttinnen, Kreis Sensburg, wurde am 29. April 1945 von Russen verschleppt. Letzte Nachricht vom 15. Mai 1945 aus dem Gefängnis der polnischen Miliz in Sensburg. Nachricht erbitten seine Kinder Wolfgang Katten und Inge Katten, z. Z. Köln-Dellbrück, Kräuterweg 26, bei Rißmann. —

 

Jungbauer Fritz Platzek, aus Warpuhnen, Kreis Sensburg, lag Anfang 1945 als Verwundeter im Lazarett Posen, wurde aber nach Prag verlegt. Letzte Nachricht von ihm aus der Panzerkaserne Prag im Frühjahr 1945. Wer war mit ihm zusammen? —

 

In einer Rentenangelegenheit benötigt Landsmann Johann Gutowski, aus Sonntag, Kreis Sensburg (jetzt Kiel-Oppendorf, Anschützstraße 26) Bescheinigungen über seine Tätigkeit in den Jahren 1907 bis 1913, sowie von 1919 bis 1939. Wer kann ihm helfen?

Albert von Ketelhodt, Kreisvertreter Ratzeburg, Kirschenallee 11

 

Ortelsburg

Zu einer Weihnachtsfeier hatten sich in den Räumen des Gasthauses „Zur Sonne" in Berlin-Schöneberg mehr als zweihundert Ortelsburger versammelt, die jetzt in Berlin und in der sowjetisch besetzten Zone wohnen. Dar Vertreter des Patenkreises Münden, Oberkreisdirektor Ronge mit seiner Gattin, Kreisvertreter Max Brenk und die Betreuerin der Ortelsburger Ferienkinder, Fräulein Holzapfel, waren zu dieser Feierstunde nach Berlin gekommen und wurden mit herzlichem Beifall begrüßt. Zu Beginn der Weihnachtsfeier wurden vier Kerzen in den Farben blau, weiß, rot und grün angezündet, dazu sprach der Kreisbetreuer Verse des Gedenkens an die Heimat. Dann erschien der Weihnachtsmann und verteilte bunte Tüten an die Kinder. Viele Landsleute wurden mit Lebensmittelpaketen bedacht, und auch die älteren Mitglieder wurden nicht vergessen. Die Ansprachen von Oberkreisdirektor Ronge und Kreisvertreter Brenk wurden mit lebhaftem Beifall aufgenommen. Bei einer Kaffeetafel, deren Zutaten vom Patenkreis und der Kreisgruppe gemeinsam gestiftet worden waren, blieben die Landsleute noch lange in geselliger Runde beisammen.

 

Neidenburg

Im Alter von 68 Jahren verstarb der Vertrauensmann des Bezirkes Illowo, Landsmann August Dropiewski-Sczepka. Er war ein Kind des Soldauer Ländchens, vertraut mit Land und Leuten. Er hat uns verlassen, nachdem er seit Gründung unserer Notgemeinschaft seine Freizeit voll für die Heimat und ihre Menschen als Bezirksvertrauensmann hergab. Bereits in der Heimat war er ein Bekenner für das Deutschtum und in den verschiedensten Ehrenämtern der Gemeinde tätig. Der Kreis Neidenburg verliert in ihm wieder eine Persönlichkeit, die schwer zu ersetzen sein wird. Seiner Familie, die in Ehrentrup, Post Lage (Lippe), Bergstraße 186, wohnt, gilt unser tiefstes Mitgefühl.

Wagner, Kreisvertreter Landshut/B II, Postfach 2

 

Braunsberg

Gesucht werden aus Braunsberg-Stadt:

Familien Wöllke;

Maurer Hoffmann;

Ewald Nitsch, Neue Dammstraße 47;

Ernst Janz, geb. 08.07.1916, Auestraße 20;

Anna Wohlgefahrt, geb. 27.01.1908, Poststraße 13;

Hildegard Wohlgefahrt, geb. 21.07.1936, Poststraße 13;

von Wallade;

Zahlmeister Sand;

Hermann Denda;

Fritz Latzkowski;

Leo Albrecht;

Familien Follert;

Marter;

Ehlert;

Wermke;

Wohlau und Schulz, aus Lisettenhof (Lemkrug);

Schornsteinfegermeister Gusseck;

Angehörige von Klara Kuhn, Bahnhofstraße 15 und Maria Marquardt, Grüne Straße 7.

 

Gesucht werden aus dem Kreis Braunsberg:

Familie Bernhard Scheffler, Schöndamerau;

Familie Albert Brettschneider, Schöndamerau;

Familie Kristmann, Schöndamerau;

Familie Koslowski, Schöndamerau;

Familie Teichmann, Schöndamerau;

Familie Anton Teschner, Schöndamerau;

Familie Varos, Schöndamerau;

Familie Scheffler, Wusen;

Rosa Gerigk, Heinrikau;

Frau Elisabeth Kollipp, geb. Wölke (geb. 1883), Thalbach;

Emil Glas, Fauenburg, Langgasse;

Johann Siedler, Frauenburg (dessen Mutter: geb. Hausmann);

Familie Josef Harwardt, Neu-Sadlucken;

Familie August Pitowski, Neu-Sadlucken;

August Bendowski, Groß.Rautenberg;

Familie Eduard Magdalinski, Groß-Rautenberg;

Schmiedemeister Johann Kreß, Groß-Rautenberg;

Familie Johann Kaftan und Ehefrau Martha Kaftan, geb. Bellgardt, Kl.-Rautenberg;

Familie Andreas Kaftan (Ehefrau Theresia) Kl.-Rautenberg.

 

Wer kann über diese Familien bzw. Personen nähere Angaben machen? Wo hatten diese Angehörige oder Verwandte?

Franz Grunenberg, Karteiführer, Hiltrup i. W., Nordstraße 10

 

Pr.-Holland

Als Bezirksvertreter für den Kirchspielbezirk Hirschfeld ist durch erfolgte Wahl der Ortsvertreter dieses Bezirks der Ortsvertreter der Heimatgemeinde Hirschfeld-Dorf, Landsmann Kurt Dröse, jetzt wohnhaft in Deichsende 147, Kreis Wesermünde, Post Nordholz, herausgestellt worden. — Durch den Tod des Ortsvertreters der Heimatgemeinde Ebersbach, Lehrer Karl Harnack, ist die Wahl eines neuen Ortsvertreters erforderlich, desgleichen in der Heimatgemeinde Schönfeld-Dorf, da der bisherige Ortsvertreter Karl Gehlhar aus besonderen Gründen dieses Amt zur Verfügung gestellt hat. Wahlvorschläge aus diesen beiden Heimatgemeinden sind von Wahlberechtigten von Ebersbach und Schönfeld bis zum 25. Januar 1957 an die Geschäftsstelle in Pinneberg, Richard-Köhn-Straße 2, einzureichen. Bei Vorliegen eines Wahlvorschlages für einen Landsmann in der Gemeinde gilt dieser Vorgeschlagene als gewählt.

 

Wer kann Auskunft geben über Fräulein Wilhelmine Lux, aus Pr.-Holland, Fleischerstraße 6?

Gottfried Amling, stellvertr. Kreisvertreter u. m. d. Geschäftsf. Beauftragt. Pinneberg, Richard-Köhn-Straße 2

 

Heiligenbeil

Luftaufnahmen, möglichst jüngeren Datums (ab 1930), von den Städten Heiligenbeil und Zinten wie von der Küste des Frischen Haffs (Rosenberg, Balga, Kahlholz, Brandenburg) werden zur Anfertigung von Reproduktionen dringend gesucht. Angebote, erbittet: Kreisvertretung Heiligenbeil E. J. Guttzeit, (23) Diepholz, Wallestraße 1

 

Seite 8   Foto: Die Wiedersehensfreude, die den Angehörigen der Königsberger Familie Laube aus den Gesichtern leuchtet, hätte ihnen schon viel früher beschieden sein können! Wie wir bereits in Folge 3 vom 19. Januar berichteten (Aus den ostpreußischen Heimatkreisen Königsberg-Stadt), hat der achtundzwanzig jährige Reinhard Laube — auf dem Foto vorn links neben seiner Mutter -, den die Familie für tot hielt, erst in diesen Tagen durch die Königsberger Heimatkartei in Duisburg die Seinen wiedergefunden, obwohl das schon viel früher möglich gewesen wäre, über ein Jahr lang hatte er in unmittelbarer Nähe seines Bruders gewohnt, ohne dass sie voneinander wussten! Auch in diesem Fall — wie in so vielen ähnlichen — hätte doch der erste Weg aller Angehörigen zur Landsmannschaft und dadurch zu ihrer Heimatkartei und zum Suchdienst des Ostpreußenblattes führen müssen. Es bleibt unverständlich, dass es immer noch Landsleute gibt, welche die selbstverständliche Hilfe, die jedem von ihnen bei der Suche nach Angehörigen gewährt werden kann, vollkommen außeracht lassen. Mit der einfachen Meldung beim Suchdienst des Roten Kreuzes ist es, wie die Erfahrung immer wieder zeigt, nicht getan. Darum ergeht an alle Landsleute, welche noch Angehörige suchen und hoffen, sie zu finden, immer wieder die Mahnung: meldet Euch bei der Heimatkartei Eures Kreises! Lest die Suchanzeigen und die Rubrik „Vermisst, verschleppt" im Ostpreußenblatt! Meldet Euch bei der zuständigen Ortsgruppe unserer Landsmannschaft und nehmt teil an ihren Versammlungen und Veranstaltungen!

 

Seite 8   Aus der landsmannschaftlichen Arbeit in …

BERLIN

Vorsitzender der Landesgruppe Berlin: Dr. Matthee, Berlin-Charlottenburg, Kaiserdamm 83. „Haus der ostdeutschen Heimat"

 

Ostpreußen-Ausstellung während der „Grünen Woche"

„Ostpreußen — Geschichte und Leistung" diese wenigen Worte kennzeichnen den Inhalt und das Thema einer Ausstellung auf der Grünen Woche, die von der Landsmannschaft Ostpreußen veranstaltet wird. Sie wird im Erdgeschoss des Marshall-Hauses auf dem Ausstellungsgelände am Funkturm täglich vom 1. bis 10. Februar geöffnet sein, voraussichtlich in der Zeit von 9 bis 18 Uhr. Wichtige historische Dokumente, Würdigungen der Werke großer Ostpreußen in Kunst und Wissenschaft, Ostpreußens Beitrag für die gesamtdeutsche und europäische Kultur sowie Hinweise auf die Leistungen der Landwirtschaft, der Industrie und des Gewerbes sollen den Besuchern eine Vorstellung von der Bedeutung unserer Heimat vermitteln. Eindrucksvolle Städte- und Landschaftsbilder und graphische Darstellung über verschiedene Gebiete werden zu einer klar gegliederten Schau zusammengestellt. Aufmerksamkeit verdient auch ein großes, getreu nach dem berühmten Bauwerk ausgeführtes Modell der Marienburg. Seltene Jagdtrophäen künden von den starken Hirschen und Elchen, die in den heimatlichen Wäldern lebten. Den in Berlin wohnenden Landsleuten, allen Besuchern der Grünen Woche und den Schulklassen wird der Besuch dieser Ausstellung sehr empfohlen. In der nächsten Berlin-Beilage, die in der Folge vom 2. Februar erscheinen wird, wird ein eingehender Bericht diese Ausstellung schildern.

 

Ostpreußenwoche der Landsmannschaft Ostpreußen in Berlin

Donnerstag, 31. Januar, 20 Uhr, Dichterlesung im Haus der ostdeutschen Heimat, Berlin-Charlottenburg 9, Kaiserdamm 83, im großen Saal. Aus Werken ostpreußischer Dichter: Arno Holz, Hermann Sudermann, Ernst Wiechert, Johanna Wolff, Agnes Miegel, Fritz Kudnig, Willy Kramp, Siegfried Lenz. Es lesen: Erik von Loewis, Studio Berliner Studenten. Einführende Worte: Prof. Dr. Alfred Zastrau.

 

Freitag, 1. Februar, 19.30 Uhr, Ostpreußischer Volkstumsabend in der Aula der Ostpreußenschule, Berlin-Charlottenburg, Cauerstraße. I. Musikalische Kürbishütte. Erinnerungen an den Dichterkreis um Simon Dach und Heinrich Albert. Einführende Worte Prof. Dr. Alfred Zastrau.

 

II. Ostpreußischer Humor. Mitwirkende: Ingeborg Possberg, Kurt Goetz, Helmut Struwecker, die Tanzgruppe der DJO.

 

Sonnabend, 2. Februar, 18 Uhr, Großkundgebung der Landsmannschaft Ostpreußen im Auditorium maximum der Freien Universität, Berlin-Dahlem, Garystraße. Sprecher: Dr. Gille (MdB), Dr. Mathee (MdA). Es spielt das Berliner Orchester.

 

Freitag, 8. Februar, 20 Uhr, Kammermusikabend in der Aula des Steglitzer Gymnasiums, Berlin-Steglitz, Hesestraße (direkt am S-Bahnhof Steglitz). Musik aus Königsberg: Jensen, Nicolai, Goetz, Bernacker, Tiessen, Besch (Kunst- und Volkslieder); Klavier-Intermezzo von E. T. A. Hoffmann; Trio für Klavier, Geige und Cello von E. T. A. Hoffmann. Leitung: Dr. Erwin Kroll.

 

Der Eintritt zu sämtlichen Veranstaltungen ist frei.

 

1. bis 10. Februar, Ostpreußenschau während der Grünen Woche im Marshallhaus der Berliner Ausstellungen am Funkturm.

 

Ausstellung „Kirchliche Kunst der Ostdeutschen 1945 - 1955" vom 26. Januar bis 1. März 1957 täglich 9 - 19 Uhr, sonntags 14 - 18 Uhr im Rathaus Schöneberg, Rudolf-Wilde-Platz. Eintritt frei! Veranstalter: Ackermann-Gemeinde — Künstler-Gilde — Adalbert Stifter Verein — Eichendorff Gilde — Kulturwerk Schlesien

 

Termine

26. Januar, 17 Uhr, Heimatkreis Rößel, Faschingsfest. Lokal: Café Leopold, Berlin-Zehlendorf, Fischerhüttenstraße 113, U-Bahn Krumme Lanke.

 

27. Januar, 16 Uhr, Heimatkreis Elchniederung, Kreistreffen in Anwesenheit des Kreisvertreters, Johannes Klaus: Lokal: Saal der Bäckerinnung, Berlin-Schöneberg, Maxstraße 8, S-Bahn Schöneberg, U-Bahn Innsbrucker Platz, Bus A4, A16, A48, Straßenbahn 66, 73, 74 und 88.

 

27. Januar, 16 Uhr, Heimatkreis Tilsit-Ragnit, Kreistreffen. Lokal: Saal der Bäckerinnung, Berlin-Schöneberg, Maxstraße 8, S-Bahn Schöneberg, U-Bahn Innsbrucker Platz, Bus A4, A16, A48. Straßenbahn 66, 73, 74 und 88.

 

2. Februar, 18 Uhr, Heimatkreis Lötzen. Maskenball. Lokal: Ideal-Klause, Berlin-Neukölln, Mareschstraße 14, S-Bahn Sonnenallee, Bus A4, Straßenbahn 15, 94, 95.

 

2. Februar, 19.30 Uhr, Heimatkreis Königsberg/Bezirk Neukölln. Bezirkstreffen. Lokal: Berliner Kindl, Berlin-Neukölln, Bertholsdorfer Straße 7, Ecke Donaustraße.

 

3. Februar, 14 Uhr, Heimatkreis Osterode, Kreistreffen in Anwesenheit des Kreisvertreters, von Negenborn. Lokal: Sportkasino, Berlin-Charlottenburg, Kaiser-Friedrich-Straße 63, S-Bahn Charlottenburg, Straßenbahn 3, 44, 60, Bus A21.

 

3. Februar, 15 Uhr, Heimatkreis Pillkallen, Kreistreffen in Anwesenheit der Kreisausschussmitglieder Schmidt und Fernitz. Lokal: Vereinshaus Heumann, Berlin N 65, Nordufer 15, S-Bahn Putlitzstraße, Bus A16.

 

3. Februar, 15.30 Uhr, Heimatkreis Rastenburg, Kreistreffen. Lokal: Pilsner Urquell, Berlin-Wilmersdorf, Bundesplatz 2, S-Bahn Wilmersdorf, Bus A 16, Straßenbahn 44.

 

3. Februar, 16 Uhr, Heimatkreis Pr.-Holland, Kreistreffen. Lokal: Sportklause am Reichssportfeld, Berlin-Charlottenburg, Reichssportfeldstraße 23, Straßenbahn 75, S-Bahn Reichssportfeld.

 

3. Februar, 16 Uhr, Heimatkreis Lyck, Kreistreffen. Lokal; Konditorei Bolt, Berlin SW 61, Yorckstraße 80/81. S-Bahn Yorckstraße, U-Bahn Mehringdamm, Straßenbahn 2, 3, 95, 96.

 

3. Februar, 16 Uhr, Heimatkreis Tilsit-Stadt. Mitgliederversammlung. Lokal: Reinickendorfer Festsäle. Berlin-Reinickendorf, Alt-Reinickendorf 32, S-Bahn Reinickendorf, Bus A12, Straßenbahn 35, 41.

 

3. Februar, 16 Uhr, Heimatkreis Gumbinnen. Kreistreffen. Lokal: Parkrestaurant Südende, Steglitzer Straße 14/16, S-Bahn Südende, Bus A32.

 

3. Februar, 16 Uhr, Heimatkreis Königsberg/Bezirk Schöneberg. Bezirkstreffen. Lokal: Zur Sonne, Berlin-Schöneberg, Kolonnenstraße 51.

 

6. Februar, 19.30 Uhr, Heimatkreis Königsberg Bezirk Wedding, Bezirkstreffen. Lokal: Beyer, Berlin N 65, Müllerstraße 126.

 

9. Februar, 19.30 Uhr, Heimatkreis Königsberg/Bezirk Spandau, Bezirkstreffen. Lokal: Sportklause, Berlin-Spandau, Pichelsdorfer Straße 71.

 

9. Februar, 20 Uhr, Heimatkreis Königsberg/Bezirk Kreuzberg. Bezirkstreffen. Lokal: Konditorei Bolt, Berlin SW 61, Yorckstraße 80/81

 

HAMBURG

Vorsitzender Landesgruppe Hamburg: Hans Kuntze, Hamburg-Billstedt, Schiffbeker Weg 168. Telefon 73 33 49; Geschäftsstelle: Hamburg 13, Parkallee 86, Telefon 45 25 41/42; Postscheckkonto Hamburg 96 05.

 

Um den Landsleuten einmal Gelegenheit zu geben, einige frohe Stunden miteinander zu verleben, veranstaltet die Landesgruppe Hamburg in beiden Sälen der Elbschloß-Brauerei, Hamburg-Nienstedten, am Sonnabend, dem 9. März, ab 19 Uhr, ein Kappenfest, zu dem alle Landsleute mit ihren Angehörigen und Gästen hiermit herzlich eingeladen werden. Für flotte Musik und gute Unterhaltung ist gesorgt. Gute Laune muss jeder mitbringen! Eintritt für Mitglieder im Vorverkauf: 2 DM; Abendkasse: 3,50 DM. Vorverkauf bei der Landesgruppe, Hamburg 13, Parkallee 86 und bei allen Bezirksobleuten. Rückfahrmöglichkeit mit Sonderbussen bis Hamburg-Hauptbahnhof ist sichergestellt.

 

Bezirksgruppenversammlungen

Es wird gebeten, zu allen Bezirksgruppenversammlungen die Mitgliedsausweise mitzubringen.

 

Wandsbek: Sonnabend. 26. Januar, 20 Uhr, im Bezirkslokal Lackemann, Hamburg-Wandsbek, Hinterm Stern 4, Kappenfest. Für flotte Tanzmusik und unterhaltsame Darbietungen ist gesorgt. Unkostenbeitrag 1,-- DM. Gäste können mitgebracht werden.

 

Altona: Donnerstag, 7. Februar, 20 Uhr, im Hotel „Stadt Pinneberg", Altona, Königstr. 260. Heimatabend.

 

Billstedt: Sonnabend. 9. Februar, 20 Uhr, im Vereinslokal Könnzer, Billstedter Hauptstraße 95, Kappenfest mit Tombola. Unkostenbeitrag für Mitglieder 1,-- DM. Für gute Musik ist gesorgt. Freunde und Bekannte herzlich willkommen.

 

Elbgemeinden: Sonnabend, 9. Februar, 19.30 Uhr, in der „Johannesburg", Blankenese, Elbchaussee 566, Filmvortrag: „Jenseits des Eisernen Vorhangs". Anschließend geselliges Beisammensein. Gäste herzlich willkommen.

 

Fuhlsbüttel: Sonnabend, 9. Februar, 20 Uhr, „Landhaus Fuhlsbüttel", Brombeerweg 1, Kappenfest mit Tanz. Unkostenbeitrag 0,75 DM. Gäste willkommen.

 

Kreisgruppenversammlungen

Insterburg: Sonnabend, 2. Februar, 20 Uhr, in der „Alsterhalle", An der Alster 83.

 

Gumbinnen: Sonnabend, 2. Februar, 20 Uhr, im Lokal Bohl, Hamburg 21, Mozartstraße 27, Kappenfest. Kappen bitte mitbringen. Unkostenbeitrag 1,-- DM.

 

Unsere Jugend trifft sich

Altona: Jugendgruppe: Heimabend alle vierzehn Tage Mittwoch 19.30 bis 21.30 Uhr, Jugendheim Altona, Bahrenfelder Str. 131, Hof. Nächstes Treffen am 6. Februar. Kindergruppe: Heimabend jeden Donnerstag um 16 Uhr im Jugendheim Altona, Bahrenfelder Straße 131, Hof.

 

Barmbek: Jugendgruppe: Heimabend jeden Donnerstag von 18.30 bis 20.30 Uhr im Jugendheim, Wittenkamp 17a.

 

Eimsbüttel: Kindergruppe: Heimabend jeden Dienstag ab 16 Uhr im „Heim der offenen Tür", Hamburg 13, Bundesstraße 101.

 

Eppendorf: Jungen und Mädel zwischen 8 und 13 Jahren jeden Mittwoch von 17 bis 18.30 Uhr im Gorch-Fock-Heim, Loogestraße 21 (U-Bahnhof Kellinghusenstraße). — Blockflötengruppe von 18.30 bis 19 Uhr. — Jungen und Mädel ab 14 Jahren von 19 bis 21 Uhr im gleichen Heim.

 

Elbgemeinden: Unsere Kinder und Jugendlichen schließen sich den Veranstaltungen in Altona an.

 

Fuhlsbüttel: Kindergruppe: Jeden Montag von 17.30 bis 19.30 Uhr in der Schule Ratsmühlendamm. Für Sonntag, den 3. Februar, 11 Uhr, ist ein Besuch des Völkerkundemuseums in der Rothenbaumchaussee vorgesehen. Näheres in den Januar-Kinderstunden. — Sonntag, 24. Februar, 16 Uhr, Kinderfasching im „Landhaus Fuhlsbüttel", Brombeerweg 1.

 

Harburg-Wilhelmsburg: Jugendgruppe: Nächstes Treffen wird noch bekanntgegeben. Kindergruppe: Jeden Freitag von 16 bis 18 Uhr in der Schule Eissendorfer Straße 26.

 

Wandsbek: Jugendgruppe: Sonnabend, 26. Januar, um 17 Uhr, in der Schule Bovestraße 10 (Baracke Hilfsschule auf dem Hof).

 

Junge Spielschar Ostpreußen.

Jeden Montag, 20 Uhr, in der Turnhalle Schule Winterhuder Weg 128, Volkstanz und gesellige Tänze. Wegen des geplanten Elternabends fallen die Abende des Musischen Kreises aus.

 

Die ehemaligen Sackheimer Mittelschüler und Schülerinnen des Bezirks Hamburg und Umgebung treffen sich am Sonntag, dem 3. Februar, ab 15.30 Uhr, im Weinlokal des Landsmannes Richard Woesner, Hamburg 24, Wartenau 4. Zu erreichen mit Straßenbahnlinien 3, 5, 15 und 16 bis Haltestelle Wandsbeker Chaussee-Landwehr-Wartenau.

 

SCHLESWIG-HOLSTEIN

Vorsitzender der Landesgruppe Schleswig-Holstein: Fritz Schröter, Kiel. Holstenstraße 46 II.

 

Burg (Dithmarschen). In der Volksschule wurde am 15. Januar eine Ausstellung eröffnet, in der Schülerarbeiten gezeigt werden, die im Rahmen des Wettbewerbs „Deutscher Osten" zu dem den Schülern gestellten Thema „Masuren" angefertigt wurden. Auf der Ausstellung sind unter anderem ein Modell des Tannenbergdenkmals, die Nachbildung eines masurischen Bauerngehöftes und eine Bildkarte von Masuren zu sehen.

 

Glückstadt (Elbe). Siebentes Stiftungsfest der Gruppe am Sonnabend, dem 26. Januar, 20 Uhr, im Ballhaus Unter den Linden. — Die Jahreshauptversammlung am 18. Januar wurde eingeleitet mit der Vorführung des Tonfilms „Mutter Ostpreußen". Dann gab der erste Vorsitzende einen Überblick über die Arbeit im vergangenen Jahr. Die Neuwahl des Vorstandes hatte folgendes Ergebnis: 1. Vorsitzender Horst Krüger; 2. Vorsitzender Herbert Klinger; Kassenführer Andreas Pawlowski. Die Versammlung beschloss, dem Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge korporativ beizutreten.

 

 

Ratzeburg. Bei der Eröffnung der Wanderausstellung „Deutsches Land im Osten", die bereits in mehreren Bundesländern gezeigt worden ist, betonte Kultusminister Osterloh, man dürfe es nicht zulassen, dass Landkarten die gegenwärtigen Besatzungsverhältnisse als Staatsgrenzen festhalten. Die Ausstellung, die eine Reihe von Fotos, Landkarten, Modellen und grafischen Darstellungen aus dem deutschen Osten enthält, wird anschließend in mehreren Städten Schleswig-Holsteins gezeigt.

 

NIEDERSACHSEN

Vorsitzender der Landesgruppe Niedersachsen: Arnold Woelke, Göttinnen, Keplerstraße 26. Telefon 2 47 01; Geschäftsstelle: Hannover. Humboldtstraße 21/22 (Hofgebäude). Tel. 13 221.

 

Hannover. Am 3. Februar, 16 Uhr, in der Mensa der Tierärztlichen Hochschule in Hannover, Robert-Koch-Platz, Faschingstreffen aller in Hannover und Umgebung wohnenden ehemaligen Einwohner des Kreises Lyck sowie des Nachbarkreises Lötzen. Eine Kapelle wird zum Tanz aufspielen. Es wird gebeten. Kappen und gute Laune mitzubringen.

 

Hannover. Kappenfest der Landsleute aus dem Heimatkreis Tilsit-Stadt am Sonntag, dem 10. Februar, 16 Uhr, im Bäckeramtshaus. Hannover Herschelstraße, Ecke Brüderstraße.

 

Salzgitter-Nord. Heiterer Faschingsabend am Sonnabend, dem 2. Februar im Stadtcafé. — Am 9. März wird die Kreisgruppe in einer Veranstaltung im Musiksaal der Schule am Ostertal des Geburtstages von Agnes Miegel gedenken. Studienrat Mewes wird über die Werke der ostpreußischen Dichterin sprechen. — Auf dem letzten Heimatabend hielt Stadtschulrat a. D. Franz Zobel einen Lichtbildervortrag über das alte Salzgitter. Im Nachtrag zur Jahreshauptversammlung wurde Richard Lindenau als Kassierer wiedergewählt. — Bei dem Treffen der Gruppe Salzgitter-Gebhardshagen wurde Landsmann Grapp zum Stützpunktleiter gewählt. Frau Klein las heitere masurische Geschichten von Siegfried Lenz, Landsmann Rehberg erfreute die Landsleute mit plattdeutschen Erzählungen. — Der bisherige Jugendbund Ordensland wurde vor kurzem in die DJO überführt und trägt nun die Bezeichnung „DJO-Ortsverband Ordensland". Diese Gruppe ging aus der landsmannschaftlichen Jugend hervor, und hat die volle Unterstützung der Kreisgruppe. Werner Stobschinski wurde als Jugendleiter wiedergewählt. Die Gruppe kommt jetzt an jedem Dienstag im Städtischen Jugendheim zusammen.

 

Seesen (Harz). Am 2. Februar Fastnachtsfeier unter Mitwirkung von Herbert Lehmann.

 

Oldenburg (Oldb). Alle Landsleute aus Oldenburg (Oldb) treffen sich am Mittwoch, dem 7. Februar um 20 Uhr im Pschorrbräu, Baumgartenstraße zur Jahreshauptversammlung mit Vorstandswahl usw. und Bekanntgabe der nächsten Termine der verschiedenen Veranstaltungen, insbesondere des nächsten Kappenfestes. Bitte weitersagen! Erscheinen ist unbedingt notwendig!

 

Bramsche. Auf dem Heimatabend am 5. Januar in Achmer berichtete der 1. Vorsitzende, Kollberg, über die heutigen Zustände im nördlichen Teil Ostpreußens. Anschließend sprach Landsmann Brosziewski über das Thema „Heimat — Landsmannschaft und wir". — Am 9. Januar hielt in Bramsche Landsmann Otto Stork (Stuttgart) einen Vortrag zu seinen Farblichtbildern aus der Heimat. Diese Veranstaltung war auch von Angehörigen anderer landsmannschaftlicher Gruppen und von Einheimischen stark besucht. Die Anwesenden nahmen den lebendig gehaltenen Vortrag und die Vorführungen der ausgezeichneten Farbaufnahmen mit lebhaftem Beifall auf.

 

Bersenbrück. Am 2. März Stiftungsfest in sämtlichen Räumen des Lokals Wiederhall. Am gleichen Tage wird um 16.30 Uhr im selben Lokal eine außerordentliche Kreisvorstandssitzung stattfinden, an der auch Gäste teilnehmen werden. — Die vier Ortsgruppen Quakenbrück, Bramsche, Bersenbrück und Fürstenau sind nunmehr beim Amtsgericht in Bramsche eingetragen, und zwar unter der Bezeichnung: „Landsmannschaft Ostpreußen, Kreisgemeinschaft Bersenbrück e. V." — In der Zeit vom 9. - 12. Januar hielt Otto Stork fünf Farblichtbildervorträge im Kreise Bersenbrück. In den Gruppen Bramsche, Fürstenau, Bersenbrück und Quakenbrück hatten diese Kulturveranstaltungen einen sehr großen Erfolg. Nahezu alle Vorträge brachten ausverkaufte Säle. Otto Stork wird den Kreis Bersenbrück noch einmal im Herbst dieses Jahres aufsuchen und zwar mit dem Farblichtbildervortrag über die 700-Jahr-Feier der Stadt Königsberg mit Tonband.

 

Sulingen. Für den großen Heimatabend am Sonnabend, dem 16. Februar im Ratskellersaal ist als Redner der Sprecher der Landsmannschaft Ostpreußen, Dr. Gille, gewonnen worden. — Auf dem letzten Heimatabend hielt der ehemalige Präsident der Reichsbahndirektion Königsberg, Dr.-Ing. Baumann, einen Vortrag mit Lichtbildern über das Deutschtum in Südtirol. Die Landsleute dankten dem Vortragenden mit reichem Beifall.

 

Osnabrück. Treffen der Frauen am 6. Februar nachmittags im Lokal Bellevue. – Winterfest am Sonnabend, dem 16. Februar im Lokal Riemann, Haste. Kassenöffnung 19 Uhr. Die Mitgliederversammlung im Februar fällt dafür aus.

 

NORDRHEIN-WESTFALEN

Vorsitzender der Landesgruppe Nordrhein-Westfalen: Erich Grimoni, (22a) Düsseldorf 10, Am Schein 14. Telefon 6 24 14.

 

Duisburg. Jahreshauptversammlung der Gruppe Mitte am Sonnabend, dem 26. Januar, 19.15 Uhr, im Landfermann-Gymnasium, Mainstraße 10. Anschließend werden vier Tonfilme und ein Farbfilm aus der Heimat gezeigt werden. Mitglieder und Gäste werden herzlich eingeladen. Ein Unkostenbeitrag wird nicht erhoben.

 

Duisburg. Ortsgruppe Memelland.

Unsere Jahreshauptversammlung findet am Sonntag, dem 27. Januar, ab 16 Uhr in Duisburg Gaststätte Dehez, Neudorfel- Straße 33, statt. Anschließend gemütliches Beisammensein mit Liedern und Vorträgen unter Leitung von Frau Traute Köppen. Alle Landsleute aus den Memelkreisen, die in Duisburg und Umgebung wohnen, werden hierzu herzlich eingeladen. Die Gaststätte Dehez liegt gegenüber dem Ostausgang des Duisburger Hauptbahnhofes und ist bequem zu erreichen mit den Straßenbahnlinien 1, 2, 3 und 4.

 

Essen-Heisingen. Jahreshauptversammlung am Sonntag, dem 27. Januar, 20 Uhr, bei Dreesen. Alle Landsleute, Freunde und Bekannte werden herzlich eingeladen. Es werden Filme aus der   Heimat vorgeführt werden.

 

Gladbeck. Heimatabend am 2. Februar 1957, 20 Uhr, in der Aula der Aloysiusschule. Eintrittspreis 0,50 DM. — Monatsversammlung am 9. Februar, 19.30 Uhr, bei Voerste. Der Vorsitzende der Landesgruppe Nordrhein-Westfalen, Grimoni, hat sein Erscheinen zugesagt. Anschließend Wurstessen und geselliges Beisammensein mit Tanz. Unkostenbeitrag 0,50 DM. — Auf dem Heimatabend der Kreisgruppe am 12. Januar hielt Frau Maerker einen Lichtbildervortrag mit dreihundert ausgezeichneten Farbaufnahmen aus der Heimat.

 

Herne. Jahreshauptversammlung mit Neuwahl des Vorstandes. Geschäfts- und Kassenbericht auch für die angeschlossene Frauengruppe am Sonnabend, dem 26. Januar, 20 Uhr, im kleinen Saal des Kolpinghauses, Neue Straße. Im Anschluss wird der Tonfilm: „Land in der Stille" vorgeführt. Alle Landsleute werden um ihr Erscheinen gebeten. — Bei der Weihnachtsfeier bescherte der Weihnachtsmann am Nachmittag siebzig Kinder. Zur abendlichen Feierstunde waren zweihundert Mitglieder erschienen. Weihnachtlich geschmückte Tische, gemeinsam gesungene Weihnachtslieder und ein Weihnachtsspiel hielten alle Anwesenden in einer besinnlich-frohen Weihnachtsstimmung.

 

Erkelenz. Jahreshauptversammlung mit Neuwahl des Vorstandes am Sonnabend, dem 2. Februar, 19.30 Uhr im Hotel-Restaurant „Erkelenzer Hof", Inh. Loges, Bahnstraße 28. Landsmann Foerder, Aachen, wird zu dem Thema „Gedanken zum Recht auf die Heimat" sprechen. Alle Landsleute mit ihren Angehörigen sind herzlich eingeladen. Es wird um pünktliches Erscheinen gebeten.

 

Siegen. Unterhaltungs- und Tanzabend am 21. Februar, 20 Uhr, im Handwerkerhaus. — Auf der Jahreshauptversammlung am 17. Januar wurde der neue Vorstand gewählt. 1. Vorsitzender ist wieder Landsmann Max Gorski. Neu gewählt wurden der 2. Vorsitzende, die Kassiererin und die Jugendwartin. Die übrigen Vorstandsmitglieder wurden wiedergewählt.

 

Burgsteinfurt. Jahreshauptversammlung aller landsmannschaftlichen Gruppen am 26. Januar, 20 Uhr, im Parkhotel Möller. An diesem Abend werden einige neuere Filmstreifen gezeigt werden. — Winterfest am 2. Februar. 20 Uhr, im Parkhotel Möller. Die Jugend- und Singgruppe wird mitwirken. Im Mittelpunkt des Abends wird der Einakter „Das Kälberbrüten" von Hans Sachs stehen. Eine Tombola und weitere Überraschungen sind vorgesehen. - Am 5. Januar begeisterte Georg Hoffmann seine zahlreichen Freunde mit seinem Lichtbildervortrag „Am See der Adler und Kormorane“.

 

Bünde. Heimatabend am Sonntag, dem 27. Januar, 16 Uhr, in der Gastwirtschaft Sieker, Neue Straße. Die Vorführung einiger Heimatfilme ist vorgesehen.

 

Leichlingen (Rheinl.). Kappenfest am 2. Februar, 20 Uhr, im Germania-Saal in Büscherhöfen. Eintritt 1,50 DM, für Rentner und Kriegsbeschädigte (50% und mehr) 1,-- DM.  Ab 19 Uhr Einlass.

 

BADEN-WÜRTTEMBERG

Vorsitzender der Landesgruppe Baden-Württemberg: Hans Krzywinski, Stuttgart-W., Hasenbergstraße 43. Zweiter Vorsitzender: Regierungsrat de la Chaux, Reutlingen, Karlstraße Nr. 19

 

Ulm/Neu-Ulm. 2. Februar, Faschingsfest, gemeinsam mit den örtlichen Gruppen der Pommern und Brandenburger, in sämtlichen Räumen des Hotels „Casino“ in Ulm. – Jahreshauptversammlung mit anschließendem Fleckessen am Sonntag, 3. März, im Kleinen Vereinsheim Ulm 1846, Friedrichsau. Beginn 17 Uhr. Für den Abend ist ein Lichtbildervortrag über das Samland und die Kurische Nehrung vorgesehen. – Das seit mehreren Jahren mit steigendem Erfolg durchgeführte Sterntreffen benachbarter ostdeutscher Landsmannschaften im süddeutschen Raum wird am 2. Juni in Ulm stattfinden. – Auf der letzten Mitgliederversammlung begrüßte der 1. Vorsitzende, Korinth, eine Anzahl neuer Mitglieder. Landsmann Neubauer berichtete über die Jugendleiter-Tagung in Jebenhausen und gab bekannt, dass die Arbeit der Jugendgruppe im Frühjahr wieder aufgenommen werden soll.

 

 

Seite 9   Amtliche Bekanntmachungen

5 II 81 82/56      Aufgebot

Die Wirtschafterin Annemarie Johanna Zettler, geborene –Tietz, in Marburg (Lahn), Gisselberger Straße 25, hat beantragt, die verschollenen

 

a)  Angestellten beim Landesbauamt Fritz Tietz, geboren am 22. Oktober 1892 in Preußisch-Eylau, Ostpreußen

 

b) dessen Ehefrau, Gertrud Tietz. geborene Weißschnur, geboren am 1. November 1900 in Preußisch-Eylau, Ostpreußen

 

beide zuletzt wohnhaft in Preußisch-Eylau, beide evgl. Religion, für tot zu erklären.

Die Verschollenen werden aufgefordert, sich bis zum 15. März 1957, 12 Uhr, vor dem unterzeichneten Gericht, Zimmer 15, zu melden, da sie sonst für tot erklärt werden können. Alle, die Auskunft über die Verschollenen geben können, werden aufgefordert, bis zu dem oben bestimmten Zeitpunkt dem Gericht Anzeige zu machen.

Marburg (Lahn), den 9. Januar 1957      Das Amtsgericht, Abt. 5, gez. Dr. Jung

 

Verschollen

Bauer Emil Dill, aus Bienendorf, Kreis Labiau, Ostpreußen, geboren am 12.06.1900 in Bothenen, Kreis Labiau, im Januar 1945 zum Volkssturm Königsberg einberufen, auf dem Bahnhof Königsberg als Volkssturmmann zurückbehalten worden, seitdem keine Nachricht mehr. Sachdienliche Mitteilungen werden binnen vier Wochen an das Amtsgericht Lemgo. 5 II 107/56, erbeten.

 

14 II 201/56

14 II 219/56               Aufgebot

1. Die Ehefrau Margarete Kuhr, geb. Marquardt, in Hotteln Nr. 41, hat beantragt, den verschollenen Landwirt Franz Kuhr (Zivilist), geboren am 20. Januar 1896 in Wangitt, zuletzt wohnhaft in Wangitt, Kreis Königsberg, Ostpreußen.

 

2. der Hans Schmidtke in Hildesheim, Brehmestraße 53, hat beantragt, die verschollene Ehefrau Ernestine Schmidtke, geborene Kehler, geboren am 6. März 1880 in Saggehnen, Kreis Fischhausen (Samland), zuletzt wohnhaft in Königsberg, Ostpreußen, Reichsplatz 1,

 

für tot zu erklären. Die bezeichneten Verschollenen werden aufgefordert, sich bis zum 20. April 1957 bei dem hiesigen Amtsgericht in Hildesheim, Zimmer Nr. 9, zu melden, widrigenfalls die Todeserklärung erfolgen kann. An alle, die Auskunft über das Leben oder den Tod der Verschollenen geben können, ergeht die Aufforderung, dem Gericht bis zu dem angegebenen Zeitpunkt Anzeige zu machen.

Hildesheim, den 11. Januar 1957      Das Amtsgericht

 

Aufgebot

Die gerichtliche Todeserklärung der nachstehend bezeichneten vermissten Person ist beantragt worden. Die bezeichnete Person wird hiermit aufgefordert, sich zu melden, widrigenfalls sie für tot erklärt werden kann. Alle, die Auskunft über die bezeichnete Person geben können, werden hiermit aufgefordert, bis zum Ende der Aufgebotsfrist bei dem unterzeichneten Amtsgericht Anzeige zu machen. Die Buchstaben bedeuten: a) Anschrift am letzten bekannten Wohnsitz, b) letzte bekannte Truppenanschrift, c) zuständiges Amtsgericht und dessen Aktenzeichen, d) Ende der Aufgebotsfrist, e) Name und Anschrift des Antragstellers.

 

Gottlieb Bienert, 31.01.1893, Langenwalde, Kreis Ortelsburg, Stellmachermeister, Stabswachtmeister, a) Königsberg Pr., Sprosser Weg 97. c) Walsrode, 1 II 68/56. d) 30.03.1957. e) Erna Straach, geb. Bienert. Walsrode, Moorstraße 74.

Amtsgericht Walsrode, 17. Januar 1957

 

Seite 9   Treffen ostpreußischer Holzfachleute

Am Jahresende trafen sich in der Holzfachschule in Bad Wildungen ehemalige ostpreußische Holzhändler und Sägewerker mit ihren Kollegen aus den übrigen deutschen Ostgebieten zu einer Arbeitstagung. In einem Vortrag über die Lage am inländischen Holzmarkt stellte Dr. Wegelt, der langjährige Geschäftsführer des Verbandes ostdeutscher Holzhändler und Sägewerker fest, dass mit dem Verlust der ostdeutschen Heimat auch der Verlust von etwa einem Drittel der gesamten deutschen Sägewerke verbunden gewesen sei. Bei den Holzmengen beträgt der Verlust von Fichten und Tannen ebenfalls etwa ein Drittel der Gesamtmenge, während er bei Kiefern und Lärchen etwa bei 55% der verarbeiteten Menge liege, wobei sich das Fehlen der hochwertigen ostpreußischen Kiefern besonders bemerkbar mache. Ein Vortrag von Walter Küppers über Fragen zum Lastenausgleich wurde in einer anschließenden Aussprache eingehend erörtert. Bei einer Besichtigung der Holzfachschule ergab sich, dass die in den dreißiger Jahren neuzeitlich eingerichteten Werke des deutschen Ostens mit ihren Maschinen auch heute noch neben modernen Betrieben ihrer Art bestehen könnten. — Da auch für dieses Jahr ein ähnliches Treffen vorgesehen ist, werden alle Firmeninhaber und Angestellten der ehemaligen ostpreußischen Sägewerke und Holzhandlungen gebeten, ihre jetzige Anschrift unter Angabe des Heimatwohnortes an Holzmakler Walter Fest (früher Rößel), (21b) Antfeld über Bestwig an der Ruhr zu senden.

 

Seite 9   Die Verteidigung der Freien Welt

Im Auftrage des NDR und des Fernseh-Funks unternahmen Rüdiger Proske als Leiter und Autor, Max Helmut Rehbeim als Reporter und der Kameramann Carsten Dierks eine Weltreise. Sie besuchten militärische Stützpunkte in Europa, Nordafrika, Arabien, Ostasien, auf den pazifischen Inseln, ferner die USA und Alaska. Unterstützt wurde die Arbeit der Rundfunkberichter durch das amerikanische Verteidigungsministerium. Im Rundfunk und im Fernsehen werden demnächst die Beobachtungen und Aufnahmen über die Zusammenhänge des groß angelegten Sicherungssystems der Freien Welt gebracht werden. Dazu gehören das amerikanische strategische Bomberkommando, Flugzeugträgerflotten, Gliederung moderner Heereskampfgruppen, Radar-Warnlinien, Raketen- und Atomwaffen. Die Ansicht, dass ein neuer Weltkrieg nur zur Zerstörung von Großstädten und Ländern führen könne, dass aber auch ein plötzlicher Überfall von Osten her unmöglich sei, wird durch die auf dieser Reise gewonnenen Eindrücke bestätigt.

 

Neben Aufnahmen zu diesem Generalthema brachten die Teilnehmer von ihrer Reise auch unterhaltende Beiträge für das Rundfunkprogramm mit. Sie hatten bei den wechselnden klimatischen Verhältnissen — die Temperaturunterschiede klafften zwischen 45 Grad Kälte und 45 Grad Hitze — und der dauernden körperlichen Anstrengung viele Strapazen zu überstehen. Große Schwierigkeiten bereitete ferner die Instandhaltung des empfindlichen Geräts.

 

Der Rundfunkreporter Max Helmut Rehbein war aktiver Offizier im Königsberger Pionierbataillon 1. Im Kriege verlor er die rechte Hand. Wegen seiner bei der Verteidigung Zintens 1945 bewiesenen Tapferkeit wurde ihm das Ritterkreuz verliehen. Während dieser Weltreise ließ er sich in einer Zentrifuge herumschleudern, in der die körperliche Widerstandskraft der Düsenpiloten gemessen wird. Im Fernsehen wird zu beobachten sein, wie er bis zum Schwinden der Sinne bei dem rasenden Herumkreisen seine Empfindungen in das Mikrophon spricht. Bei einer Vorführung im Hamburger Funkhause hörte man Proben von seinen treffsicheren, den Hörern an das Empfangsgerät bannenden Reportagen und auch humorvolle Skizzen aus den bereisten Zonen.

 

Rest der Seite: Wir hören Rundfunk. Rätsel-Ecke. Bekanntschaften, Werbung

 

Seite 10   Bestätigungen

Wer kann bestätigen, dass mein Mann Wilhelm Prützmann, geboren am 24.07.1897 in Dosnitten, Kreis Mohrungen, 1915 als Eleve Trutenau, 1916/1919 im Kriegsdienst 1919/1920 landw. Beamter Albinshof, 1922/1923 Brödienen, 1924/1925 Ponarien, Ostpreußen, beschäftig war und Invalidenmarken geklebt hatte? Nachricht erbittet Frau Prützmann, Mörfelden, Kreis Gr.-Gerau, Mainstraße Nr. 40

 

Verschiedenes

In Erwiderung unendlich vieler schriftlicher Grüße allen ehemaligen Angehörigen der ostpreußischen Reichsarbeitsdienst-Einheiten sowie allen ehemaligen Arbeitsmännern u. -maiden die herzlichsten Wünsche für ein gutes, erfolgreiches und friedvolles neues Jahr. Martin B. Eisenbeck, Ob.-Generalarbeitsführer a. D., Aurich, Königsberger Str. 360

 

Seite 10   Familienanzeigen

Ingo, geboren am 17.12.1956. Die glückliche Geburt eines gesunden Stammhalters zeigen in dankbarer Freude an, Ursula Jarmatz, geb. Bredenberg, Fritz Jarmatz. Hamburg-Harburg, Compeweg 10

 

Ihre Verlobung geben bekannt, Irmhild Pietzarka, Großudertal, Ostpreußen, jetzt Kattenes (Mosel).  Werner Hübers, Koblenz, Eltzerhofstraße 12. 26. Januar 1957

 

Ihre Vermählung geben bekannt, Dr. med. Wolfgang Hoffmann, Dr. med. Loni Hoffmann, geb. Teichert-Dichtenwalde. Hannover, An der Strangeriede 45

 

Dr. rer. nat. Günter Hellbardt, Göttingen-Geismar, Auf der Lehmbünde 22. Früher Allenstein. Helga Hellbardt, geb. Feldmann, Hannover, geben ihre Vermählung bekannt. 19. Januar 1957

 

Ihre Vermählung geben bekannt, Horst Glanz, Giorren, Schlesien, jetzt Altenburg, Baden. Ilse Glanz, geb. Demitrowitz, Gedwangen, Ostpreußen, jetzt Gummern, Kreis Lüchow, Dannenberg

 

Als Vermählte grüßen, Bernhard Woytal, Eisental, Baden „Zum Weinberg“. Gerda Woytal, geb. Dzubiel, Schmalenbeck, Bezirk Hamburg, Bartelskamp 11. Früher Angerburg, Ostpreußen. 19. Januar 1957

 

Ihre Vermählung geben bekannt, Werner Tiedemann, Gilkendorf, Ostpreußen, Kreis Elchniederung. Margot Tiedemann, geb. Sauer, Einbeck (Hannover). Jetzt Lemgo (Lippe), Bachstraße 9, den 19. Januar 1957

 

Unsere lieben Eltern, Emil Deblitz und Mathilde Deblitz geb. Berßiek, feiern am 29. Januar 1957 ihre Goldene Hochzeit. Die Kinder u. Enkel. Hindenburg, Kreis Labiau, jetzt Eutin, Ihpool 8

 

Am 29. Januar 1957 feiern unsere lieben Eltern, Malermeister Fritz Kupgisch und Frau Frieda Kupgisch, geb. Schüler, aus Hohenstein, Ostpreußen, jetzt Schiffdorf/Apeler, Kreis Wesermünde, das Fest der Goldenen Hochzeit und gleichzeitig das 50. Meisterjubiläum. Es gratulieren herzlichst, die Kinder und Enkelkinder

 

Allen Lieben aus der Heimat danken wir herzlichst für die vielen Glückwünsche zu unserer Goldenen Hochzeit. Wir haben uns sehr gefreut. Friedr. Jegszenties und Frau Maria Jegszenties, geb. Heinrich. Solingen-Landwehr, Feldhausen 34, früher Schanzenort, Kreis Stallupönen

 

Wir gratulieren unserem lieben Opa, dem Lehrer a. D. Otto Ketz, früher Rosenau bei Liebstadt, Ostpreußen, jetzt Lüdenscheid, Westfalen, Parkstraße 77, zum 80. Geburtstag am 30. Januar 1957.

Seine Ehefrau, seine Kinder, Schwiegerkinder, Enkel u. Urenkel

 

Am 27. Januar 1957 feiert unsere liebe Mutter, Schwieger- und Großmutter, Amalie Gregorzik, geb. Dzuba, aus Nikolaiken, Ostpreußen, Schönberger Straße, jetzt Kiel, Hollmannstraße 41, ihren 70. Geburtstag. Alles Gute und die beste Gesundheit wünschen, Sohn Willi Gregorzik und Frau Irmgard Gregorzik, geb. Kewitz sowie Enkelkinder Norbert und Gabi. Kiel, Hollmannstraße 41

 

Allen lieben Verwandten und Bekannten aus der Heimat danken wir herzlichst für ihre lieben Wünsche zu unserer Goldenen Hochzeit. Gustav Rischko u. Frau. Widminnen, Kreis Lötzen, jetzt Herford, Westfalen, Altensenner Weg 82

 

Am 3. Februar 1957 feiert unser lieber Vater, Schwiegervater und Opa, Zimmermann Andreas Borrmann, früher Frauenburg, Schulstr 110, jetzt Fürstenberg, Kr. Büren, Westfalen, Siedlung 333, seinen 90. Geburtstag. Es gratulieren, herzlichst und wünschen weiterhin gute Gesundheit, seine Kinder und Enkelkinder

 

Am 28. Januar 1957 feiert unsere liebe Mutter, Schwiegermutter, Omi, Wilhelmine Strogies, früher Königsberg, Farenheidstr. 26, ihren 70. Geburtstag. Es wünschen alles Liebe und Gute ihre Kinder, Elsa und Ernst Werschun. Lilo und Walter Strogies und fünf Enkelkinder. Heilbronn am Neckar, Weinsberger Straße 76

 

Am 26. Januar 1957 begeht August lllas, früher Widminnen – Marienburg, jetzt Minden, Feldstraße 2, seinen 79. Geburtstag. Es gratulieren seine Frau, Kinder und Enkelkinder

 

Rest der Seite: Stellengesuche, Stellenangebot, Werbung

 

Seite 11   In den Herzen der Tharauer. Ein handgeschriebenes Heimatbuch, das eine große Freude ist und ein Beispiel, wie man das alte Bild der Heimat festhalten soll.

Foto: Aus der Frühzeit der Fotografie, aus dem Jahre 1869, stammt diese Aufnahme, die das damalige Tharau mit dem Kirchenhügel und der alten Ordenskirche zeigt. Dieses kostbare Foto, wohl eines der ältesten aus unserer Heimat, war ein Geschenk der Gutsleute zum Hochzeitstage ihres Gutsherrn Carl August von Gramatzki.

 

Foto: Paul Boldt, Hauptlehrer und Organist in Tharau, mit seiner Tochter im Jahre 1931 in der „Feuchten Ecke" auf der Insel im Kantorsgarten. In jahrzehntelanger Arbeit hat Paul Boldt die Chronik seines Heimatdorfes geschrieben

 

Foto: Margarethe Tortilowicz von Batocki, die Schwester der Heimatdichterin Erminia von Olfers-Batocki. Sie starb 1909 im Alter von 37 Jahren. Von ihr stammen die meisten Aufnahmen in dem Heimatbuch von Tharau, — Bilder, in denen in einzigartiger Weise das dörfliche Leben und die Landschaft mit ihren Menschen eingefangen sind.

 

Foto: Diesen herrlichen Blick über den Frisching mit seinen dicht bewachsenen Ufern auf die Kantorsbrücke hatte der Verfasser des Heimatbuches, Paul Boldt, wenn er auf seinem Arbeitsplatz auf der Kantorsinsel über seinen Aufzeichnungen saß.

 

Foto: Frau Thurau, Luisenhof, läutet zu Mittag. Diese Aufnahme aus dem Anfang unseres Jahrhunderts gibt einen Augenblick aus dem dörflichen Tagesablauf wieder; es ist von dieser Sitte wohl kein anderes Foto sonst erhalten. Wenn die Hämmer an die Pflugschar schlagen und der Ton über Dorf und Feldern verhallt ist, bringt die Mittagsruhe eine Pause für Mensch und Tier.

 

Wo ist unser liebes Tharau zu finden?

Auf dem Kirchenweg unter uralten Linden.

In den Wäldern, da wechselt der Elch durchs Bruch,

auf den Feldern mit kräftigem Brotgeruch,

unter niedrigen Dächern, wo Störche bauen,

auf den weiten, blumigen Frischingsauen,

in den Herzen der Tharauer, Alt und Jung,

voller Hoffnung und Erinnerung.

 

Erminia von Olfers-Batocki schrieb diese Worte, die in schönen handgemalten Lettern auf der ersten Seite des Heimatbuches von Tharau stehen. Annke von Tharau, die Pfarrerstochter aus dem kleinen Dorf am Frisching, und Erminia von Olfers-Batocki, die Heimatdichterin, die ihre schönsten Jahre in Tharau verlebte und in vielen Versen und Geschichten den eigenartigen Reiz dieser ostpreußischen Landschaft und ihrer Menschen eingefangen hat, — zwei Frauen, deren Name auf engste mit dem Dörfchen südlich von Königsberg verknüpft ist.

 

Ein dicker, grauer Band mit einem wuchtigen Lederrücken liegt vor mir. Eine handgeschriebene Chronik des Dorfes mit vielen Bildern. Es ist kein Buch, das man rasch einmal durchblättert und dann wieder zur Seite legt. Schon beim Umwenden der ersten Seiten spürt man, dass hier ein Mensch, der seine Heimat aus tiefstem Herzen liebt, versucht hat, die Seele dieser Heimat einzufangen, — in Berichten und Bildern, in Randbemerkungen und Sprüchen, in einem Mosaik von Erinnerungen aus alter Zeit bis zur jüngsten Vergangenheit hin.

 

Das Schicksal eines Buches

Paul Boldt, der dieses Heimatbuch zusammenstellte, war — wie schon sein Vater — Hauptlehrer und Organist in Tharau. Er ist in dem Dorfe am Frisching geboren und aufgewachsen. Durch den Vater wurde der heranwachsende Junge schon früh mit vielem vertraut gemacht, was man nicht aus Schulbüchern lernen kann. Als Paul Boldt als junger Lehrer 1924 Nachfolger seines Vaters wurde, da stand sein Plan schon fest: er wollte die Geschichte seines Heimatortes in einer umfassenden Chronik zusammentragen. In jahrzehntelanger, mühevoller und gründlicher Arbeit hat er alles Material gesammelt, das er erreichen konnte. Der Pfarrer des Ortes, Anton Doskocil, hat den jungen Heimatforscher dabei tatkräftig unterstützt. So entstand in den Jahren vor dem Zweiten Weltkrieg nach und nach die Chronik von Tharau. Sie umfasste drei Bände, die eigentliche Dorfchronik, ein Bilderalbum und eine Dokumentenmappe.

 

Als der Einmarsch der Sowjettruppen unmittelbar bevorstand, übergab Paul Boldt einer Angestellten eine eiserne Kiste, in der die unersetzlichen Bücher zusammen mit anderen Wertsachen verpackt waren, mit der Bitte, sie mit auf den Treck zu nehmen. Das Unwahrscheinliche geschah: obwohl diese Kiste mehrmals geplündert wurde, gelangten die drei Bücher schließlich doch wieder in die Hände des Verfassers, der in der sowjetisch besetzten Zone Unterkunft gefunden hatte. Er ging sofort daran, die Chronik durch Berichte aus der jüngsten Vergangenheit, soweit sie ihm aus den Erzählungen der am Leben gebliebenen Dorfbewohner zugänglich waren, zu ergänzen. Aber die Freude an dem wiedergefundenen Werk seines Lebens sollte nur von kurzer Dauer sein. Paul Boldt selbst gelang die Flucht nach Westdeutschland. Durch abenteuerliche Verwicklungen ging aber einer der drei Bände, der die eigentliche Chronik des Dorfes Tharau enthielt, verloren, — vermutlich für immer. Ein Teil seines Lebenswerkes war damit vernichtet. Was dem Verfasser blieb, das war nur die Bildersammlung, die Mappe mit den alten Dokumenten und, als Wichtigstes, sein Gedächtnis. Unverdrossen machte sich Paul Boldt nun zum zweiten Mal ans Werk. Trotz seines Alters und obwohl ihm viele wertvolle Aufzeichnungen fehlten, gelang es ihm, die Geschichte seines Heimatortes zum zweiten Mal zu schreiben und die neue Chronik der alten Bildermappe einzufügen. Dieses Heimatbuch, das nun vor uns liegt, ist ein lebendiger Beweis dafür, was Liebe zur Heimat und ostpreußische Zähigkeit vermögen.

 

Von den Pruzzen her

Wenn wir die Chronik durchblättern, dann finden wir Bilderseiten und handgeschriebenen Text in harmonischem Wechsel. Die einzelnen Abschnitte der Geschichte des Dorfes, des Gutes, der Kirche und der Schule und der Menschen sind klar und übersichtlich geordnet. Im Text finden wir immer wieder Hinweise auf die entsprechenden Bilder und Anmerkungen, so dass man im Zurückschlagen und Vergleichen einen lebendigen Abriss der dörflichen Geschichte bekommt.

 

Den ersten Seiten sind Landkarten eingefügt, auf denen der Ort Tharau und seine nächste Umgebung verzeichnet sind, darunter auch Nachbildungen der ältesten bekannten Karten. Auf der Karte von Kaspar Hennenberger (1576) ist der Ort als „Tharaw" angegeben und als wesentliches Merkmal des Dorfes die alte Ordenskirche eingezeichnet. Auf der Zeichnung von Joseph Naronski aus dem Jahre 1666 sind in dem Ort „Tharau" außer der Kirche noch andere Gebäude angedeutet. Den Karten folgen die ältesten Fotos von Tharau aus dem Jahre 1869, von denen wir eines hier zum Abdruck bringen. Bei diesen Bildern handelt es sich um ein Geschenk der Gutsleute zum Hochzeitstage ihres Gutsherrn Karl August von Gramatzki.

 

Aus den ältesten Tagen des Ortes berichtet die Chronik folgendes:

 

„1315. Aus diesem Jahre lag ein Kaufvertrag vor, in dem Tharau zum ersten Mal urkundlich erwähnt wird. Die betreffende Stelle lautet: ‚... hart an den Grenzen des Ortes Thoraw . . .' Die Siedlung am rechten Ufer des Frischings, das jetzige Bauerndorf, rührt von den Pruzzen her. Das Gut (Feld) ist eine Gründung der Ordensritter. Die Pruzzendörfer liegen meist in den Flusstälern dieser Gegend. Das älteste Tharauer Rittergeschlecht ist das der Maynthaler (Mayenthal), das bis 1484 dort ansässig war und an das ein Wappen im Kirchenfenster erinnert“.

 

Der dörfliche Alltag im Foto

Die Kirchenchronik von Tharau wurde bereits im Jahre 1694 von dem Pfarrer Anthonius Pfeiffer angelegt und von seinen Nachfolgern sorgsam weitergeführt. Daher ist die gesamte Geschichte des Kirchspiels, der Kirche selbst, der Geistlichen, die darin amtierten, und der Bewohner des Dorfes und Gutes erhalten geblieben; sie bot dem Heimatforscher reichen Stoff. Viele Aufnahmen der Kirche aus dem vergangenen Jahrhundert und den letzten Jahrzehnten zeigen den baulichen Zustand und das Innere der alten Ordenskirdie mit ihrem Reichtum an schönem Gerät, den reichgeschnitzten Altar und andere Kostbarkeiten. Auch die Zerstörung durch den großen Kirchenbrand von 1911 ist festgehalten — ebenso der Neuaufbau und die Geschichte der alten Glocken.

 

Durch die Herkunft des Verfassers und das Bestehen einer Schulchronik, die von seinem Vater angelegt worden war, ist auch die Geschichte der Schule sehr ausführlich und mit vielen liebevollen Einzelheiten versehen, zu ihrem Recht gekommen. Auch das Leben der Dorfbewohner ist hier eingefangen. So wird auch der alljährliche Jahrmarkt, der ja für Alt und Jung ein besonderes Ereignis im Ablauf des Jahres war, in Bildern und Berichten in seinem bunten Zauber wieder lebendig.

 

Es lohnt sich, diese alten Aufnahmen immer wieder zu betrachten. Prächtige Typen sind da festgehalten, Menschen, die bodenständig waren wie ihre Sprache, ihre Kleidung, ihre Umgangsformen. Da ist der alte Kutscher, unter dessen Bild die Worte von August Kopisch stehen: „Aller Kutscher Muster, treu, fest und grob"; die alte Frau am Webstuhl, der Hirt mit seinem Hund wie eine Gestalt aus einer alten Sage, da sind die Dorfkinder, die mit hochgekrempelten Hosen und sichtlichem Vergnügen durch eine Pfütze waten, da ist der Glöckner vor dem Kircheneingang, — sie alle sind eingefangen in ihrer eignen Atmosphäre, in ihrer Alltagskleidung.

 

Diese Fotos sind alle um die Jahrhundertwende aufgenommen, in einer Zeit, da man eher dazu neigte, seine Mitmenschen in Porträts im Atelier des Fotografen, vor einem gemalten Hintergrund, in steifer Pose und ungewohnter Sonntagskleidung festzuhalten. Margarethe Tortilowicz von Batocki, die früh verstorbene Schwester der Heimatdichterin Erminia Olfers-Batocki, machte im Gegensatz zu den meisten ihrer Zeitgenossen bereits in jener Zeit Aufnahmen, die das dörfliche Leben dieser Jahre in einzigartiger Weise zeigen. Von ihr stammen die meisten Aufnahmen in dem Buch. Hier sind Dokumente der alten Zeit entstanden, die weit über den Rahmen des Ortes Tharau hinaus über das Wesen des ostpreußischen Menschen und über die Landschaft unserer Heimat Wesentliches auszusagen vermögen.

 

Annke vonTharaw...

Ich blättere weiter. Unter der Rubrik „Merkwürdiges und Sehenswertes aus Tharau" finde ich die Darstellung des Lebens von Annke, der Tharauer Pfarrerstochter, deren Hochzeitslied zu einem der bekanntesten deutschen Volkslieder geworden ist. Ihr Leben ist immer wieder zum Gegenstand von rührseligen Liebesgeschichten gemacht worden, deren Inhalt mit dem bescheidenen und arbeitsreichen Dasein dieser Frau nicht das Geringste zu tun hat. Paul Boldt berichtet in seinem Heimatbuch nach der Tharauer Kirchenchronik über das Leben von Annke:

 

„Pfarrer Andreas oder Martin Neander ... und seine Frau, eine geborene Sperber, hatten neben einem Sohn eine ‚von Gestalt sehr angenehme' Tochter, namens Anna. In Tharaus Auen und Fluren verlebte das 1619 geborene Mädchen seine Jugendzeit, bis schweres Unglück über die Familie hereinbrach. 1630 oder 1631 brannte das stille Pfarrhaus da droben auf dem Berge nieder; die Eltern starben an der Pest. Das Pfarrertöchterlein kam ‚in Pflege und Auferziehung' zu seinem Vormund, dem Mälzenbräuer Stolzenberg, nach Königsberg. Dort lernte es später den jungen Pfarrer Hans Partatius kennen und vermählte sich mit ihm. Die Hochzeit fand im Herbste des Jahres 1636 … statt und zwar im Dome zu Königsberg. Simon Dach, der spätere Professor der Dichtkunst und Beredsamkeit, Haupt des Königsberger Dichterbundes, widmete dem jungen Paare das Hochzeitslied „Anke von Tharaw“.

 

Soweit die Darstellung nach der Kirchenchronik des Tharauer Pfarrers Anthonius Pfeiffer, desselben, der später, nach Annkes Tode, deren Schwiegertochter zur Frau nahm. Die Schwiegertochter hatte die dreimal verwitwete Annke vor ihrem Tode aufopfernd gepflegt; ihr späterer Ehemann schreibt darüber: „Als ‚Vergeltung‘ für diese Wohltaten (die Pflege der Schwiegermutter) hat das Schicksal es gefügt, dass sie 1694 den Pfarrherrn aus Tharaw, Anthonius Pfeiffer, hat heyrathen müssen“.

 

Paul Boldt fährt dann in seiner Chronik fort, dass doch eigentlich dieser Pfarrer bei seiner Niederschrift für die Kirchenchronik durch seine Frau gut informiert gewesen sein müsse und dass danach kaum ein Zweifel an der Urheberschaft des Annkeliedes durch Simon Dach bestehen könne. Allerdings kommt er dann auf die Forschungen des Professors Ziesemers zu sprechen (das Ostpreußenblatt berichtete darüber in seinen Folgen 1/1950, 30/1955, 53/1955, 24 und 26/1956), und er erwähnt die gründliche Forschungsarbeit des Pfarrers Anton Doskocil, der sich während seiner Amtszeit in Tharau eingehend mit diesen Fragen beschäftigt hat und zu folgendem Ergebnis kam:

 

„Hans Partatius war Mitglied des Preußischen Dichterbundes. Zu seiner Vermählung ließen ihm seine Bundesbrüder eine kleine Aufmerksamkeit in Form eines Hochzeitkarmens zuteilwerden, wobei man den Dichter nicht nannte. Dabei konnte es nicht ausbleiben, dass die Hochzeitsgesellschaft den hervorragendsten Vertreter der „Kürbislaube" für den Autor hielt. Dieser bescheidene, sehr korrekte Mann hat schwer darunter gelitten, dass er unverdientes Lob geerntet, sich also ‚mit fremden Federn' geschmückt habe, und dass er sogar noch in den Verdacht geraten sei, zu der Pfarrerstochter in besonderen Beziehungen zu stehen. Auf dem Totenbette hat der sterbende Dichter nach einem besonders schweren Anfall seines Leidens zu seinem Beichtvater gesagt: „Das war für das Ankelied!“

 

Am Schluss der Ausführungen von Paul Boldt über Annke von Tharau heißt es: „Der Dichter Simon Dach hat dadurch von seinem Ruhm nichts eingebüßt, im Gegenteil, die zartsinnige Art lässt ihn uns in noch hellerem Lichte erscheinen, und die Tatsache, dass sich die Mitglieder des Königsberger Dichterkreises Schweigen gelobten, um den Ruf einer glücklichen Braut nicht zu gefährden, und dieses Versprechen in vorbildlicher Weise hielten, macht uns das innig-schlichte Tharauer Liebeslied noch bedeutsamer und wertvoller“.

 

Minister und Hirt

Auch wenn Paul Boldt in diesem Heimatbuch aus seinen eigenen Kindheitserinnerungen erzählt, wenn er Gespräche mit anderen, älteren Dorfbewohnern wiedergibt, so tut er es immer aus dem Blickwinkel des Chronisten heraus, der hinter dem persönlichen Schicksal, dem eigenen verstehen, wenn er die großen Ereignisse seiner Zeit — Kriege, wirtschaftliche Not, Inflation, Flucht — sich in dem Tagesablauf des kleinen Dorfes wie in einem Brennspiegel fangen lässt. An dem Schicksal dieses einen Dorfes und seiner Bewohner kann man das allgemeine Geschehen der Zeit ablesen. Auch die Berichte von örtlichen Ereignissen — Feuersbrünsten, seltsamen Todesfällen, Trockenheit und großer Kälte, Raubtierplagen —, alte Sagen und Geschichten sind in anschaulichen Worten eingefügt.

 

So entsteht auf den vielen engbeschriebenen Seiten des Heimatbuches — wie sauber ist die Schrift, wie klar und übersichtlich sind die einzelnen Seiten angeordnet! — ein getreues Bild vom Leben und Sterben des Dorfes Tharau und seiner Bewohner. Ausführlich berichtet die Chronik vom Schicksal jeder Familie in alter und neuer Zeit, über die der Verfasser etwas erfahren konnte, ob es sich dabei um einen Gutsherrn und Minister handelt, um den Dorfhirten oder um die Insassen des Armenhauses. Bis in die jüngste Zeit reichen die Berichte, — soweit Paul Boldt etwas über die Schicksale der Tharauer erfahren konnte, hat er sie in seinem Buch verzeichnet.

 

Erhalten, was noch lebendig

Wie ein roter Faden zieht sich durch dieses Buch die Liebe zur angestammten Heimat. Diese Liebe ist es auch, die dem alternden Mann in den bitteren Nachkriegsjahren in der Fremde wieder die Feder in die Hand gedrückt hat, um festzuhalten, was sonst unweigerlich verloren wäre.

 

Gewiss, Paul Boldt hatte das Glück, über Tharau schreiben zu können, den Ort, der jedem Ostpreußen und darüber hinaus wohl jedem Deutschen als Geburtsort der Annke ein Begriff ist. Und doch, — dieses Heimatbuch könnte von jedem anderen ostpreußischen Dörfchen handeln, ob es in Masuren liegt oder an der Memel, im Oberland oder an der Samlandküste. Das Wesentliche an der Chronik von Tharau scheint uns zu sein, dass ein Mann sich die Mühe gemacht hat, die Geschichte und Entwicklung seiner engeren Heimat zu erforschen und selbst aus der Ferne noch jeder Einzelheit nachzuspüren. Dabei ist es ihm gelungen, hinter dem Sichtbaren das Wesentliche zu finden, hinter dem Persönlichen das Allgemeine.

 

Was der Verfasser dieses Heimatbuches erreicht hat, das müsste auch anderen Landsleuten möglich sein. Welch eine Fülle von Erinnerungen trägt jeder einzelne von uns in sich! Wieviel Bilder aus der Heimat mögen noch in mancher Schublade verborgen sein! Wir werden alle älter. Mit jedem von den älteren Landsleuten, der aus dem Leben scheidet, sterben auch seine Erinnerungen an die Heimat, die Bilder, die er in sich trug. Sollten wir nicht stärker als bisher den Versuch machen, das zu erhalten, was noch lebendig ist, es aufzuzeichnen für uns selbst und die, die nach uns kommen? Das Bild der Heimat, wie es in ihren Menschen lebt, muss erhalten werden.

 

Nachdenklich schlage ich noch einmal die erste Seite des Heimatbuches von Tharau auf und lese die letzten Sätze des Vorwortes, das Paul Boldt seiner Chronik vorangestellt hat: „Das Buch soll meinem einzigen Kinde, das mir geblieben, und meinen Enkeln gehören und bei der Rückkehr nach Ostpreußen dem neu zu begründenden Dorfe. Heimattreuen Natangern führe es immer wieder die Reize und Eigenarten der ostpreußischen Landschaft vor Augen und stärke dadurch die Verbundenheit zu dem, was einst unser war. Den Rückkehrern zeige es alte heimatliche Traditionen, Sitten, Gebräuche, Bauarten, Ehrwürdiges und erinnerungsreiche Stätten und leiste dem Wiederaufbau Dienste. Den zahlreichen Opfern der beispiellosen Katastrophe 1945 wollen diese Zeilen ein bleibendes, ehrendes Andenken sichern und den kommenden Geschlechtern künden, was wir erlebten und erlitten. Ihnen bleibe erspart, was uns widerfuhr in den unsagbar harten Zeiten, als alles versank!"

 

Und darunter steht noch eine Zeile wie ein Gebet: „Herr Gott, gib uns die teure Heimat wieder!" RMW

 

Seite 12   Teufelsspuk in der Geisterstunde. Von Otto Schwarzien.

Es war an einem Spätnachmittag im Dezember. Die Luft war diesig und der Himmel wolkenverhangen, so dass es schon frühzeitig zu dunkeln begann. Alle Anzeichen wiesen auf eine bevorstehende unfreundliche Regennacht hin. Die ersten großen, schweren Tropfen fielen bereits auf die durchnässte Erde nieder.

 

Da ging ein Schornsteinfeger mit eiligen Schritten die Dorfstraße entlang. Er hatte sein Tagewerk beendet und befand sich auf dem Heimwege. Nun aber überlegte er, ob es doch nicht besser wäre, eine Herberge für die Nacht zu suchen, denn ein Zweistundenmarsch in einer Regennacht auf tiefdurchweichten Lehmwegen wäre ja wirklich kein Vergnügen. So ging er denn schließlich auf einen Hof, der schon als letzter etwas abseits am Wege lag, und bat um ein Nachtlager.

 

Den freundlichen Bauersleuten kam dieser Besuch nicht unerwünscht. Vielmehr freuten sie sich darüber, denn sie hofften, dass der schwarze Mann etwas Abwechslung in die Einförmigkeit dieses langen Winterabends bringen werde. Und sie hatten sich nicht getäuscht. Denn schon während des Abendessens setzte eine rege Unterhaltung ein, wobei der seltene Gast allerlei interessante Begebenheiten aus seinem Berufsleben zu erzählen wusste, die er mit gesundem Humor und Witz zu würzen verstand. So verging die Zeit im Fluge, und als man sich endlich entschloss, zur Ruhe zu gehen, hatte der Zeiger der großen Standuhr in der Bauernstube die zehnte Abendstunde bereits weit überschritten.

 

Dem Schornsteinfeger war ein Lager auf dem großen Boden des Hauses, der sogenannten Lucht, hergerichtet worden, in dessen Mitte der große, aus ungebrannten Lehmziegeln aufgemauerte Schornstein stand, der die Räucherkammer in sich barg. Eine Tür mit festem Vorhängeschloss verriet den Eingang zur Kammer, die jetzt vor Weihnachten wohlgefüllt sein musste. Hier vorbei führte der Bauer seinen Gast an das Lager. Dann stellte er die Laterne auf einen Tisch, der daneben stand, wünschte seinem Schützling eine gute Nacht und stieg wieder die Treppe hinab. Der Zurückgebliebene löschte bald das Licht und legte sich nieder.

 

Währenddessen hatte sich ein Sturm erhoben, der heulend um die Ecken des Hauses jagte und die Regenschauer mit aller Gewalt gegen die Giebelfenster peitschte. Der Schornsteinfeger aber ließ sich durch das Getöse des Sturmes nicht stören und war froh, in solchem Hundewetter ein schützendes Dach über dem Kopf zu haben.

 

Als er gerade einschlafen wollte, glaubte er draußen ein Geräusch zu vernehmen, das weder durch Regen noch durch Sturm verursacht werden konnte. Es hörte sich so an, als ob jemand auf einer Leiter vorsichtig emporstieg. Sofort war er nun wieder ganz munter geworden. Von Neugierde getrieben, erhob er sich vorsichtig, holte seine Streichholzschachtel hervor und hielt ein Hölzchen in Bereitschaft. Wieder war das verdächtige Geräusch zu hören, und bald darauf machte sich jemand am Giebelfenster zu schaffen. Dann ging der Flügel auf. Ein Mann schlüpfte herein und nach ihm ein zweiter. Beide unterhielten sich im Flüsterton. Zwar konnte der angespannt lauschende Schornsteinfeger nichts verstehen, aber er wusste sofort, dass es Diebe waren, die der Räucherkammer mit ihrem kostbaren Bestand an Würsten, Speck, Schinken und anderen verlockenden Dingen einen Besuch machen wollten. Und nun tasteten sich beide vorsichtig vorwärts, bis sie den Rauchfang und dessen Tür gefunden hatten. Der geheime Lauscher verhielt sich ganz leise, hielt Schachtel und Hölzchen noch immer in Bereitschaft und wollte abwarten, was weiter geschehen werde.

 

Die beiden Diebe gingen sogleich an ihr Werk. Sie versuchten, das Schloss zu öffnen. Doch wie sehr sie sich auch bemühten, es wollte ihnen in der Dunkelheit nicht gelingen. Da rief der eine, wahrscheinlich der Meister, seinem Spießgesellen in der einheimischen Mundart ärgerlich zu:

 

„Diewel nochmoal, hast nicht Fier?"

 

Kaum hatte er diese Worte ausgesprochen, da fuhr schon die Hand des schwarzen Mannes

mit dem Zündhölzchen über die Reibfläche der Schachtel. Ein Licht flammte auf. Und während er nun die kleine Fackel langsam nach vorn streckte, antwortete er in der selben Mundart mit höhnisch verstellter Geisterstimme:

 

„Doa hast Fier!“

 

Fast gelähmt vor Schreck standen die beiden Einbrecher nun mit schlotternden Knien und angstverzerrten Gesichtern da und starrten auf das schwarze Gesicht, das da mit blitzenden Augen und weißen Zähnen im Halbdunkel vor ihnen stand und mit teuflischem Grinsen Feuer anbot. Dann aber riefen sie im höchsten Entsetzen fast gleichzeitig aus: „Jesus Maria, de Diewel, de Diewel!“

 

So schnell es in der Dunkelheit möglich war, liefen sie zum Giebel zurück und suchten durch das offenstehende Fenster ihr Heil in wilder Flucht. Der Schornsteinfeger folgte ihnen langsam, und als er am Fenster angelangt war, hörte er nun noch die Schritte der eiligst davonlaufenden Diebe. Er sandte ihnen einen schaurigen Uhu-Ruf nach, und ein sturmzerschlagenes „Jesus Maria!" ward ihm als Antwort.

 

Dann schloss er das Fenster und schlüpfte wieder unter seine Decke. Als er sich eingehüllt hatte, schlug die Standuhr drunten in der Stube mit zwölf dumpfen Schlägen. „Das trifft sich ja fein!", sagte er zu sich selber, „also Teufelsspuk in der Geisterstunde! Er lauschte noch eine Weile, aber als im Hause alles .ruhig blieb, schlief auch er ein.

 

Mit großer Heiterkeit vernahmen am anderen Morgen die Bauersleute den Bericht des schwarzen Mannes über sein nächtliches Abenteuer. Schließlich sagte der Bauer: „Lange genug haben diese Halunken die Schornsteine unseres Dorfes unsicher gemacht! Der Teufelsspuk wird ihnen nun wohl die Lust zu weiteren Diebereien auf immer vertrieben haben!" Und er sollte rechtbehalten, denn seitdem blieben die Räucherkammern mit ihrem begehrten Inhalt verschont.

 

Seite 12   Ostpreußische Späßchen.

Ostpreußisches Dorfschulkino vor fünfzig Jahren

Eine treue Leserin des Ostpreußenblattes übersandte uns eine Schilderung ihrer ersten Kinoerlebnisse, die sie vor nunmehr sechs Jahrzehnten in Ostpreußen auf dem Lande hatte:

 

Ich besuchte eine Dorfschule im Kreise Königsberg. Es muss etwa im Jahre 1906 gewesen sein, als eines Tages unser Lehrer zu uns sagte: „Kinder, morgen kommt ein Herr, der wird uns schöne Bilder zeigen. Wer sie sehen will, muss aber fünf Pfennig mitbringen“.

 

Mit großer Spannung erwarteten wir den angekündigten Besuch, und wir waren sehr erfreut, als der geheimnisvolle Herr aus der Stadt auch Wort hielt. Wer von uns ein halbes Dittchen mithatte, durfte die Klasse betreten, die übrigen mussten einstweilen auf dem Schulhof bleiben. Einer unserer Landwirte, der des Weges kam, sah die wartenden Kinder auf dem Schulhof und fragte sie was denn los sei. Nachdem wir ihm alles erklärt hatten, ging er zum Lehrer und bezahlte wohl für alle Kinder, denn nun durften auch die „Ausgesperrten" herein. Die Frau Lehrer hatte die Fenster der Schulklasse mit Decken verhängt und über die Wandtafel ein Laken gespannt. Mucksmäuschenstill warteten wir, der geheimnisvollen Dinge, die da kommen sollten. Der fremde Herr stellte einen unheimlichen Kasten auf die Schulbank, und wir beobachteten, dass dieser mit einer Kurbel versehen war. Nach einiger Zeit leuchtete es auf dem Laken auf, und nun drehte der „Kinoherr" eifrig an seiner Kurbel. Wir waren begeistert darüber, dass wir nun allerlei bewegte Bilder mit Landschaften anschauen durften. Den größten Spaß machten uns damals aber schon kleine Ulkszenen. So sahen wir zum Beispiel einen Film, in dem es so schien, als säge ein Affe einer Katze den Schwanz ab.

 

Als nun die Vorführung zu Ende war, fragte uns der „Kinoherr", was uns am besten gefallen habe. Ein Junge meinte dreibastig: „Wie die Aff die Katz die Zagel affsacht“. Wir haben natürlich alle sehr gelacht und den Jungen noch oft damit aufgezogen Jedenfalls hat wohl keiner von uns diese historische Kinovorstellung vor fünfzig Jahren vergessen.

 

Man spricht heute so häufig vom Lehrer- und Schulraummangel. Ich möchte nur darauf hinweisen, dass in die Klasse, die ich damals besuchte, 84 Kinder gingen, natürlich Jungen und Mädchen zusammen. Die Schüler von sechs bis vierzehn Jahren wurden alle in einem Raum und von einem Lehrer unterrichtet, sie haben trotzdem eine Menge gelernt. H. K.

 

Pottasche und Hirschhornsalz

Es war etwa vierzehn Tage vor dem letzten Weihnachtsfest, als ich mir noch ein paar Weihnachtskarten kaufen wollte. Schnell ging ich in unser Schreibwarengeschäft, das, am Stadtrande von Düsseldorf gelegen, auch gepackte Drogerieerzeugnisse verkauft. Kurz nach mir betrat eine offenbar ortskundige ältere Frau das Geschäft und verlangte von der Verkäuferin Pottasche und Hirschhornsalz. Zunächst stutzte diese, empfahl dann aber schnell Ofenemaline (Ofenschwärze). Diese wäre besser, Pottasche hätte man früher für die Ofenwichse genommen, heute wäre es bequemer mit Ofenemaline zu machen. Die Kundin verlangte aber weiter nach Pottasche und Hirschhornsalz. Die Verkäuferin bot weiter Ofenemaline an. Als ich mich vor Lachen nicht mehr halten konnte, drehte ich mich um und sagte zu der Kundin: „Nicht wahr, Sie sind aus Ostpreußen und wollen Pfefferkuchen backen?" Große Augen bei der Verkäuferin und erlöstes Aufatmen der Kundin, dass sie endlich jemand verstanden hatte. I. A.

 

Jäher Wandel

Als unser Jüngster — noch nicht einjährig — wieder einmal friedlich in seinem Bettchen lag, kam Nachbars Töchterchen, um ihn zu liebkosen. Sie beugte sich zu ihm herab und flötete in zärtlichsten Tönen: „So e hibsches Jungche, mien Poppke, mien Wormke, mien Engelke“. Der Kleine hatte jedoch offenbar noch wenig Verständnis für Zärtlichkeiten, denn er krallte sich plötzlich mit beiden Händchen in ihr Gesicht. Darauf wurde das Mädel feuerrot und rief entrüstet: „De Krät kratzt joa, so e ledderner Hund, hätt mi bold de Oge utgehackt“. A, J.

 

 

Die Bixen

Wer erinnert sich als alter Ostpreuße nicht gern der „guten Hilfsgeister", die in unserem Kreis St. und in den anderen Gegenden unserer Heimat immer dann in die Erscheinung traten, wenn wieder einmal ein schönes Familienfest, eine Taufe, eine Einsegnung oder eine große Gesellschaft, fällig war. Da wurde dann die Kochfrau gerufen.

 

Als ein junger Studiosus aus unserer Familie auf Semesterferien zu Hause war, da konnte er es doch nicht unterlassen, einen neugierigen Blick hinter die Kulissen des Küchenreiches zu tun und unsere alte Kochfrau zu fragen: „Was gibt's denn heute Schönes?" — Die gute Frau antwortete prompt: „Ganz wat Scheenet, wir haben all zwei Bixen vollgemacht“. Für die Jüngeren sei hier bemerkt, dass man in manchen Häusern damals zwar keinen Eisschrank aber immerhin einen Eiskeller hatte. Die Kühlbehälter wurden dabei in Eis, mit Salz vermischt, gestellt.

 

Es war gar nicht so leicht, die guten Dinge dann aus den kühlenden Behältern heil herauszubekommen. Als eine der Kochfrauen einmal das festliche Pücklereis nach oben bringen sollte, da stürzte sie nach einiger Zeit mit der Meldung zur Haustür: „Madamche, wir kriegen dem First Pickler nich aus de Bixten raus“. E. S.

 

Seite 13   Mit 103 Jahren ging Frau Perlitz auf die Reeperbahn. „Wir Ostpreußen sind nicht unterzukriegen“, meint sie.

Foto: Eine Hundert und dreijährige als Gast beim Hausfrauennachmittag in einem großen Varieté auf der Reeperbahn! Das hatten die ältesten Besucher des Hauses noch nicht erlebt. Auf der Bühne gaben die Artisten für Frau Rosa Perlitz eine kleine Sondervorstellung. Die alte Dame (auf unserem Bild mit Enkeltochter und Urenkelin) folgte dem Programm mit lebhaftem Interesse und ohne eine Spur von Müdigkeit.

 

Sie werden sich sicher erinnern, dass wir — in Folge 50 vom 15. Dezember vergangenen Jahres — von unserem Besuch bei Frau Rosa Perlitz berichteten, kurz bevor sie am Heiligabend ihren 103. Geburtstag feierte. Der Wunsch, den die ungewöhnlich rüstige Ostpreußin — sie stammt aus dem Kreis Bartenstein — damals aussprach: „Ich möchte noch einmal meine Enkelkinder in Hamburg besuchen!" ist Wirklichkeit geworden. Frau Perlitz ist jetzt nach Hamburg gekommen.

 

Eine Reise von Kiel nach Hamburg im Alter von 103 Jahren ... Das sagt sich so leicht dahin. Wenn man aber bedenkt, dass in diesem hohen Alter eine solche Reise auch mit unseren modernen Verkehrsmitteln eine größere Strapaze bedeutet als vor hundert Jahren eine Fahrt mit der Postkutsche für einen Mann in den besten Jahren, dann hat man doch allerhand Achtung vor dieser Leistung unserer alten Ostpreußin.

 

Wir besuchten Frau Perlitz in der Wohnung ihrer Enkelkinder in St.-Pauli, nicht weit von der Reeperbahn. Diese Wohnung liegt fünf Treppen hoch!

 

„Ach", meinte die Enkelin, „wir müssen Oma natürlich ein bisschen helfen, aber sie kommt doch recht gut rauf und runter!" Fröhlich sitzt Oma Perlitz in einem bequemen Sessel in dem kleinen, gemütlichen Raum. Um ihre Füße spielen die beiden Urenkel, zwei quicklebendige Mädchen von vier und sechs Jahren. Frau Perlitz hört nicht mehr gut, aber sie nimmt mit lebhaftem Interesse an allem teil, was um sie herum vorgeht.

 

Ihr größter Wunsch bei diesem Hamburg-Besuch war, noch einmal das bunte Leben auf der Reeperbahn zu sehen, das sie vor vierzig Jahren einmal kennengelernt hatte. Von diesem Wunsch hörte der Direktor eines großen Varietés, und so lud er Frau Perlitz zu seinem Hausfrauennachmittag ein, einer Veranstaltung, bei der jeweils der älteste Gast mit einem Blumenstrauß geehrt wird.

 

Fröhlich und aufgeregt wie ein Kind stieg Frau Perlitz in den Wagen, mit dem sie abgeholt wurde. Von ihrem Ehrenplatz dicht an der Bühne folgte sie aufmerksam dem bunten Programm. Und als sie selbst auf die Bühne gebeten wurde, um die Ehrengeschenke entgegenzunehmen, da tat sie es mit einer so liebenswerten Natürlichkeit, dass jeder im Publikum die alte Dame sofort ins Herz schloss. Freundlich bedankte sie sich für den Beifall, der immer wieder aufbrauste, nachdem der Ansager kurz die Geschichte ihres langen, bewegten Lebens erzählt hatte. Frau Perlitz war bei weitem der älteste Gast, der dieses Haus je besucht hatte.

 

Als die Vorstellung vorüber war und die alte Ostpreußin wieder zu dem Wagen zurückgebracht werden sollte, bat sie, zuvor noch einen Spaziergang auf der Straße machen zu dürfen. Und zwischen eiligen Passanten, dahinbrausenden Autos, zwischen all den bunten Lichtern, dem Leben und Treiben auf der Reeperbahn blieb die alte Dame stehen und ließ den Strom des bunten Lebens an sich vorbeitreiben, lächelnd in der Erinnerung an alte Zeiten, als sie selbst mitten im Leben stand.

 

„Das war ein wunderschöner Tag!" meinte sie, als wir uns vor dem Wagen verabschiedeten.

 

Hoffentlich war es nicht zu viel für Sie?" „Ach was, die paar Stunden … " und dann, mit einem kleinen Lächeln: „Wir Ostpreußen sind eben nicht unterzukriegen!"

 

Als ihre Tochter versuchte, im Gespräch etwas zu vermitteln, sagte die alte Dame laut: „Du bist ruhig, wenn ich rede!" Und zu mir gewandt: „Sie war schon immer ein bisschen vorlaut“.

 

Die „vorlaute" Tochter ist immerhin schon über siebzig ... R.-M. W.

 

Seite 13   Geheimnis um Eibenzweige

In der Milchbuder Forst standen drei Eibenbäume in dichten Fichtenschonungen (Jagen 398 und 399); sie waren unter Naturschutz gestellt. — An die immer grünen Zweige dieser seltenen Baumart haftete sich der Volksglaube; sie wurden in früheren Jahrhunderten als Zauberzweige verwandt, und ihre Blätter wurden zu glückverheißenden Brautkränzen geflochten.

 

Seite 13   „Hidigeigei“ kam mit aus Sibirien. Die Geschichte meines Lagerkaters / Von Heinz Gerull. Foto

Zehntausende von Heimkehrern passierten in den vergangenen Jahren das Aufnahmelager Friedland und erlebten hier bewegten Herzens ihre Wiedergeburt. Männer und Frauen, ehemalige Soldaten wie auch Freiheitskämpfer, die ihr Pflichtbewusstsein gegenüber dem Vaterland mit langjähriger Sklaverei hinter Stacheldraht bezahlen mussten. Unter ihnen gab es auch „Berühmte" oder vielmehr solche, die es zu sein glaubten.

 

Wenn dieser Begriff in diesem Zusammenhang überhaupt zulässig ist, dann gilt er im echtesten Sinne für meinen kleinen „Hidigeigei". Er war weder Feldmarschall noch Hitlers Kammerdiener, bloß ein junger sibirischer Kater.

 

Es geschah im Jahre 1955 in einem Straflager jenseits des Nördlichen Polarkreises. Eine Handvoll deutscher Gefangener zählte gleichfalls zu den Insassen, weil sie sich in ihren Arbeitslagern entschieden geweigert hatten, in armseliger Untertagearbeit für die Leningrader Rüstungsindustrie Kohle aus der Erde zu kratzen. Unter verschärften Lebensbedingungen hielt man sie hier von den Arbeitswilligen sorgsam isoliert.

 

Unser Dasein erschöpfte sich in dem entschlossenen Widerstand gegen die ständigen Schikanen der Unterdrücker und in der jeweils freudigen Erwartung der nur spärlich zugelassenen Paketsendungen aus der Heimat, bis — ja bis wir eines Tages in der Ecke einer halbverfallenen Baracke auf ein rührendes Familienidyll stießen: eine Katzenmama mit ihren beiden Jungen. Abgemagert und geschwächt versuchte sie so gut es ging, ihre Neugeborenen vor der grimmigen Kälte zu schützen.

 

Es war ein trauriges Bild. Unschuldige, hilflose Wesen in einer erbarmungslosen Welt ...

 

Von der Mutter ängstlich verfolgt, nahm ich die beiden Kleinen behutsam unter meine Wattejacke zu meiner Pritsche und bereitete ihnen auf dem Strohsack liebevoll ein Lager.

 

Im Nu hatten die Dinge um uns an Schärfe verloren, erhielten unsere Sorgen einen Sinn, nämlich den, helfen zu können. Unsere Schützlinge hatten gewiss Hunger. Was konnten wir ihnen bieten? Kohlsuppe fraßen sie nicht, Machorka rauchten sie nicht. Und sonst?

 

Diese unerwartete Situation hatte die Männer überrumpelt. Mit nachdenklichen Gesichtern wurde beratschlagt. Jeder kramte in seinem Gepäckbeutel nach den letzten Konservenresten. Die trostlose Ausbeute waren ein Löffel Milchpulver, ein wenig Schmalz sowie ein Stückchen Fisch. Als unsere vierbeinigen Kameraden sich mit vor Schwäche zitternden Körpern gierig darüber hermachten, erhellte ein Lächeln die verbitterten Mienen der Umstehenden.

 

Wir wussten wohl, wie man sich im Lagerdschungel durchzuschlagen hat, aber wie man mit solchen Katzenbabys umgehen muss, war uns fremd. So war es für uns sehr schmerzlich, als „Mieke" schließlich nach einigen Tagen an den Folgen dieses plötzlichen „Kalorienstoßes" einging. Sämtliche unter allen möglichen Vorwänden aus dem Lagerambulatorium organisierten Medikamente vermochten die Darmtätigkeit unseres kleinen Patienten nicht mehr in Ordnung zu bringen. Über meine verunreinigte Wattejacke war ich ihr trotz des Spotts mancher Mithäftlinge nicht böse.

 

Mit doppelter Hingabe widmeten wir uns nun „Hidigeigei" (um Bildungslücken aufzufüllen; nach dem Kater aus dem „Trompeter von Säckingen" benannt). Er musste unter allen Umständen dem Leben erhalten bleiben! — Bei Russen, Balten und Orientalen sammelte ich Geldmünzen. Für diese Münzen bekam ich auf Schleichwegen Kindernährmehl aus dem nahegelegenen Magazin.

 

Das Verhalten des Einzelnen zu den „Gästen" war interessant. Die einen waren wohl teilnahmslos, die anderen aber von fast närrischer Liebe. Meine beiden Freunde, Hanns L, ein Hamburger Ingenieur und Hans N. aus Lübeck, der „Katastrophenmajor" rissen sich förmlich um die Gunst, „Hidigeigei" füttern zu dürfen. Dass sie zu diesem Zweck ihre eigenen Löffel benutzten, erschien ihnen in dem Augenblick höchst unwichtig.

 

Blutende Seelen suchten bei der Kreatur Gesundung. — Unsere Mühe fand ihren Lohn: wir haben ihn großgezogen, unseren Liebling. Längst hatte er den Kinderbrei mit der Mäusenahrung vertauscht. Lange, scharfe Krallen, gepaart mit Temperament, verrieten unverkennbar die sibirische Abstammung. Seinem „Katzenvater", der ich nun für meine Gefährten war, blieb er auch jetzt treu. Sein angestammter Platz nach erfolgreicher Jagd war stets unter meiner Schlafdecke. Dass er nicht schlecht zu wählen verstand, bewies sein zufriedenes Schnurren.

 

Und ich hatte ihn dermaßen in mein Herz geschlossen, dass ich es einfach nicht fertigbrachte, ihn beim Aufruf zur Repatriierung den Bolschewisten zu überlassen. Dicke Würste wollte ich ihm kaufen in der freien Welt, und in Westdeutschland würden wir schon die Einbürgerung erwirken für „meinen Sohn".

 

So kamen wir nach einigen Schwierigkeiten in Friedland an, „Hidigeigei" und ich. Sofort stand er im Mittelpunkt des Interesses. Bild- und Fernsehreporter schossen sich die Finger wund nach dem kleinen Kerl, der zunächst auf alle diese Bemühungen recht unruhig reagierte. Es fällt eben nicht immer leicht, ein „Star" zu werden. Wie sehr er es geworden war, bewiesen die zahlreichen Zuschriften aus allen Schichten der Bevölkerung nach der Veröffentlichung unserer Heimkehrerfotos. Dem „Katzenvater" boten einzelne Tierschutzvereine die Ehrenmitgliedschaft an, für Hidigeigei kamen Geld- und Sachspenden.

 

Nun hat er sie, seine Würste; nun führt er ein behaglicheres Dasein in Westdeutschland. Dass seinem Beschützer damals vor Ergriffenheit über so viel menschliche Anteilnahme die Tränen kamen, haben seine niedlichen Katzenaugen gewiss nicht zu deuten gewusst.

 

Seite 13  Erinnerung an Brigitte. Von Günther Haus.

Es gab im meinem Leben eine Krise, an die ich dennoch oft und gerne zurückdenke, denn untrennbar mit ihr ist jenes Erlebnis verbunden, das in meiner Erinnerung auch heute noch, zehn Jahre später, vom Glanz des Wunderbaren umgeben ist.

 

Ich war damals fünfundzwanzig Jahre alt. Noch im letzten Kriegsjahr hatte man mir mein linkes Bein amputiert. Eltern und Verwandte besaß ich nicht mehr. Ich war einsam. Meine beruflichen Aussichten waren gleich null. Ich glaubte an nichts und niemanden mehr. Ein Krüppel war ich, ein Zaungast des Lebens. Immer häufiger überkam mich der verzweifelte Gedanke, dass das Leben für mich sinnlos geworden ist.

 

Da erkrankte ich eines Tages schwer an einem inneren Leiden, das der Operation bedurfte. Ich wurde in die kleine Klinik von H. eingeliefert und sofort operiert. Die Operation sei gut gelungen, versicherte mir der Chirurg am nächsten Tage. Dennoch machte meine Heilung in den folgenden Tagen keine befriedigenden Fortschritte. Mir war das recht. Ich wollte nicht mehr. Teilnahmslos verhielt ich mich meiner Umwelt gegenüber und verweigerte jedes Essen. Diese Krankheit erschien mir als die willkommene Gelegenheit, ohne eigenes Dazutun und verhältnismäßig schmerzlos aus dem Rennen auszusteigen. Der Arzt, die Schwestern, mein Bettnachbar und ein Geistlicher versuchten vergebens, mir Lebensmut einzuflößen.

 

Weil sich mein Zustand von Tag zu Tag verschlechterte, legte man mich schließlich in ein Einzelzimmer. Die letzte Station, dachte ich mit grimmiger Zufriedenheit.

 

Es war Abend. Durch die Milchglasscheibe der Tür drang vom Flur schwaches Licht in mein Zimmer. Ich hatte hohes Fieber. Immer wieder versank ich für kurze Zeit in aufregende, fiebrige Träume.

 

Auf einmal glaubte ich zu bemerken, dass sich die Tür meines Zimmers öffnete und Brigitte eintrat, das achtzehnjährige blonde ostpreußische Mädchen, das in der Klinik als Hausmädchen arbeitete und mich oft so mitleidsvoll angesehen hatte. Sie kam an mein Bett, beugte sich ein wenig zu mir hinab und sprach zärtlich: „Ich bete für Sie. Sie werden bald ganz gesund sein. Sie müssen nur selbst wollen. Bitte, wollen Sie doch, mir zuliebe“. Ihr Gesicht näherte sich dem meinen, und dann drückte sie ihre Lippen auf meinen fieberheißen Mund.

 

Ich war wieder allein. Ein nie gekanntes wundervolles Gefühl erfüllte mich und verdrängte die mich quälenden Fieberphantasien. Ich schlief ein, fest und traumlos.

 

Als ich erwachte, war das Zimmer hell, und eine der Schwestern stand lächelnd vor meinem Bett. „Sie haben fest geschlafen und gar nicht gemerkt, wie ich Sie gemessen habe. Ihr Fieber ist gefallen", sagte sie froh.

 

Ich rieb mir die Augen. Das Erlebnis des gestrigen Abends fiel mir wieder ein. Ich spürte, dass ich die Krise überwunden hatte.

 

In den drei Wochen, die ich noch in der Klinik lag, habe ich mich in Brigitte, die morgens das Zimmer putzte und mittags manchmal das Essen brachte, heimlich verliebt. Nie aber habe ich sie zu fragen gewagt, ob sie an jenem Abend wirklich in meinem Zimmer gewesen war. Ich weiß es bis heute nicht.

 

Seite 14   Wir gratulieren …

zum 95. Geburtstag

am 21. Januar 1957, dem Altbauern Gustav Sakowski, aus Gehland, Kreis Sensburg, jetzt bei seiner jüngsten Tochter Margarete in Hamburg-Wandsbek, Kleingartenverein Volkspark, Parz. 67.

 

zum 93. Geburtstag

am 15. Januar 1957, Frau Wilhelmine Raedel, aus Königsberg, Löbenichtscher Stadthof, jetzt in Berlin-Reinickendorf 1, Residenzstraße 104 II. Sie ist auch durch Franz Raedel, Kiel, Winterbeker Weg 34 a, zu erreichen.

 

zum 92. Geburtstag

am 2. Februar 1957, Gutsbesitzer Viktor Waleschkowski, aus Joglauken, Kreis Samland, früher Dietrichswalde, Kreis Allenstein. Anschrift: Hengstbacher Hof, Kreis Rockenhausen (Pfalz).

 

zum 91. Geburtstag

am 23. Januar 1957, Frau Emma Piehl, geb. Heinrich, aus Raudensee, Kreis Angerburg, jetzt bei ihrem Sehn Herbert in Bad Hersfeld, Wilhelmshof.

 

am 29. Januar 1957, Altbäuerin Auguste Hennig, geb. Hartmann, aus Peterstal, Kreis Gumbinnen, jetzt bei ihrem Sohn, Landwirt Ernst Hennig, in Hannover-Nord, Büttnerstraße S. W. 9 a.

 

zum 90. Geburtstag

am 30. Dezember 1956, Witwe Luise Baumgardt, geb. Schützek, aus Eschenwalde, Kreis Ortelsburg, jetzt bei ihrer Tochter Wilhelmine Kozian in Ehrsen, Post Schötmar/Lippe, Neue Straße 25.

 

am 11. Januar 1957, Frau Berta Lobert, geb. Nitschmann, aus Guttstadt, jetzt bei ihrer Tochter Hedwig Koch in Berlin-Zehlendorf, Riemeisterstraße 154.

 

am 28. Januar 1957, Landsmann Franz Teichert, ehemals Besitzer des Gutes Eichenbruch bei Bartenstein, jetzt mit seiner Ehefrau in Helmstedt, Dr.-Heinrich-Jasper-Straße 2.

 

am 3. Februar 1957, Landsmann Gustav Goldbeck, aus Insterburg, Obermühlenstraße. Er war Inhaber der Firma Pietschners Nachfolger und Besitzer einiger Nachbarhäuser. Mit seiner 85-jährigen Ehefrau wohnt er heute in Lübeck, Maiblumenstraße 22 III. Am 21. September 1953 konnte das hochbetagte Ehepaar das Fest der Diamantenen Hochzeit feiern.

 

zum 89. Geburtstag

am 22. Januar 1957, Frau Elisabeth Schulz, geb. Rautenberg, aus Altkirch, zuletzt in Königsberg, Köttelstraße 7. Sie lebt bei ihrer Tochter Martha Pfaff in Wiesbaden, Sonnenberger Straße 9.

 

am 23. Januar 1957, Fischermeister Eduard Klement, aus Peyse, Kreis Fischhausen, jetzt bei seinem Sohn Hermann Klement, der Dienst auf dem Feuerschiff Kiel macht, in Kiel, Olshausener Straße 3.

 

am 26. Januar 1957, Landsmann Eduard Praut, aus Sandkirchen, Kreis Tilsit-Ragnit, jetzt bei seiner Tochter in der sowjetisch besetzten Zone. Er ist durch W. Praut, (24b) Hohenlockstedt/Holstein, Schäferweg Nr. 14, zu erreichen.

 

am 27. Januar 1957, Frau Charlotte Meya, geb. Olschewski, aus Grabnick, Kreis Lyck, jetzt bei ihrer Tochter Martha Fleitmann in Heepen 88, Post Bielefeld 2.

 

zum 88. Geburtstag

am 31. Januar 1957, Fräulein Marie Freundt, aus Gerdauen, Bartener Straße 14, jetzt in Eichstädt, Bayern, G 174 1/11, bei Till.

 

am 2. Februar 1957, Landsmann Johann Schwettlik, aus Lyck, Sentkerstraße 1, jetzt in der sowjetisch besetzten Zone. Er ist durch Kreisvertreter Otto Skibowski, (16) Kirchhain, Kreis Kassel, zu erreichen.

 

am 2. Februar 1957, Mittelschullehrer i. R. Johannes Albrecht, aus Insterburg, Belowstraße 13, jetzt bei seiner Tochter Hedwig und seinem Schwiegersohn Erich Wietstock in Mannheim, Lutherstraße 21. Er nimmt regen Anteil am Zeitgeschehen.

 

zum 87. Geburtstag

am 17. Januar 1957, Witwe Auguste Naguschewski, geb. Naguschewski, aus Seubersdorf, Kreis Osterode, und Osterode, Kaiserstraße 25. Sie wohnt mit ihrer Tochter, Witwe Mathilde Wiebe, in Itzehoe, Holstein, Langer Peter 19.

 

am 25. Januar 1957, Frau Karoline Kannakowski, geb. Rieck, aus Königsberg-Lauth, jetzt in Bad Hersfeld, Wilhelmshof, bei Frau Marie Strötzel.

 

am 28. Januar 1957, Frau Martha Schwark, aus Rößel, Burggasse 8, jetzt im Kreise ihrer Kinder, Enkel und Urenkel in Schwanewede (23), Vorberg 39.

 

am 2. Februar 1957, Frau Charlotte Michalzik, aus Lyck, jetzt in Wentorf bei Hamburg, Block F 302.

 

zum 86. Geburtstag

am 21. Januar 1957, Frau Auguste Rogalla, geb. Wienert, aus Wartenburg, jetzt in der sowjetisch besetzten Zone. Sie ist durch Frau E. Pokolm, Telgte, Kreis Münster, Königstraße 41, zu erreichen.

 

am 25 Januar 1957, Frau Johanna Budnick, aus Lissen, Kreis Angerburg, jetzt in Verden (Aller), Altersheim.

 

am 28. Januar 1957, Landsmann Rudolf Meyke. Er war Lehrer in Osterode und Königsberg. Heutige Anschrift: Plön/Holstein, Rodomstorstraße 82.

 

zum 85. Geburtstag

am 21. Januar 1957, Landsmann Adolf Rohmann, aus Grabnick, Kreis Lyck, wo er viele Jahre hindurch Bürgermeister war. Jetzige Anschrift: Himmelpforten 35, Kreis Stade.

 

am 27. Januar 1957, Landsmann Gottfried Hanke, aus Borchertsdorf, Kreis Pr.-Holland, jetzt bei seiner Schwiegertochter in Goch, Kreis Kleve. Der Jubilar verlor seine drei Kinder durch den Krieg.

 

am 30. Januar 1957, Tischlermeister August Kolberg, aus Liebenau, Kreis Braunsberg, jetzt in Seelze, Kreis Hannover.

 

am 31. Januar 1957, dem Eisenbahnbeamten i. R. Julius Rogage, aus Insterburg, Siehrstraße 20, jetzt in Berchtesgaden-Strub, Altersheim Insula. Der vereinsamte Jubilar bittet Landsleute, die etwas über den Verbleib seiner Tochter Erna Kohl wissen, ihm Nachricht zu geben. Sie wurde von den Russen verschleppt und in Graudenz freigelassen; seitdem wurde nichts mehr von ihr gehört.

 

am 2. Februar 1957, Frau Auguste Podzuweit, geb. Hägner, aus Pr.-Holland, Herbert-Norkus-Straße 24, jetzt bei ihrem Schwiegersohn, Glasermeister Paul Marose, in Berlin-Charlottenburg 5, Suarezstraße 35.

 

zum 84. Geburtstag

am 23. Januar 1957, Landsmann Andreas Hofer, Bauer, aus dem Kreise Schloßberg, jetzt mit seiner Tochter, Witwe Elisabeth Weiher, in Hamburg-Fuhlsbüttel, Kleekamp 27, bei Vollmer.

 

am 25. Januar 1957, Landsmann Eduard Petter, aus Cavern, Kreis Pr.-Eylau. Er kam erst 1948 aus der Heimat und lebt jetzt bei seinem Sohn Erich in Oberwaldbach über Dinkelscherben, Schwaben.

 

am 23. Januar 1957, Frau Friederike Duscha, geb. Jedamski. Sie kam erst im Februar 1956 aus Gusenhofen, Kreis Osterode und lebt heute bei ihrer Tochter Marta Neumann in Bochum/Westf., I. Parallelstraße 9. Drei Söhne verlor sie durch den letzten Krieg.

 

am 29. Januar 1957, Rentner Gustav Igné aus Waldhöhe bei Gerdauen, jetzt in Geismar bei Göttingen, Bachstraße 6a.

 

zum 83. Geburtstag

am 22. Januar 1957, Landsmann Gustav Kinnigkeit, Malermeister und Fachlehrer der Innungsfachschule in Gumbinnen sowie langjähriger Prüfungsmeister bei der früheren Gumbinner-Insterburger Handwerkskammer, die später nach Königsberg verlegt wurde. Er lebt heute mit seiner Ehefrau in Nindorf am Walde, Kreis Harburg, in einem Altersheim in der Lüneburger Heide.

 

am 28. Januar 1957, Frau Anna Klettke, geb. Quittkat, aus Lyck, Falkstraße 21, jetzt bei ihrem Sohn Ernst Klettke in Hannover-Linden, Bartold-Knau-Str. 19.

 

am 31. Januar 1957, Telegraphenassistent i. R. Wilhelm Tennigkeit, aus Insterburg, Thorner Straße 1, jetzt mit seiner Tochter Margarete in Garmisch-Partenkirchen, Breitenauer Straße 2.

 

zum 82. Geburtstag

am 25. Januar 1957, Landsmann Hermann Paeger, Bauer, aus dem Kreise Schloßberg, jetzt mit seiner Ehefrau Wilhelmine, die am 30. Mai 1957, 78 Jahre alt wird, bei seinem Sohn Otto in Hamburg-Fuhlsbüttel, Hermann-Löns-Weg 40 b.

 

am 29 Januar 1957, Landsmann Gustav Puzich, aus Groß-Borken, Kreis Ortelsburg, jetzt in (21) Stadtlohn-Wessendorf, Westfalen, Bockwinkel 8, bei Familie Benart.

 

am 30. Januar 1957,  Frau Anna Jablowski, aus Wormditt, jetzt in Hohenwestedt, Holstein, Friedrichstr. Nr. 32, Altersheim.

 

am 31. Januar 1957, Frau Martha Mecklenburger, aus Tilsit, Rosenstraße 29, jetzt in Minden, Westfalen, Hahler Straße 1, bei ihrer Tochter Helene Vogel.

 

zum 81. Geburtstag

am 21. Januar 1957, Landwirt Julius Oberst, aus Schenkendorf, jetzt in Essen-Alfenessen, Hövelstraße 26.

 

am 23. Januar 1957, Frau Margarete Preuß, ehemals Lehrerin in Eydtkau, später Königsberg, Hammerweg 12. Sie lebt bei ihrer Tochter, Gewerbeoberlehrerin Lotte Preuß, in Wilhelmshaven, Mozartstraße 41.

 

zum 80. Geburtstag

am 20. Januar 1957, Landwirt Johann Loseries, aus Loten, Kreis Tilsit-Ragnit, jetzt in Berlin-Steglitz, Birkbuschstraße 88.

 

am 22. Januar 1957, Landsmann Theodor Paleschke, Ziegeleipächter aus Memel-Luisenhof, früher Betriebsleiter des Leichtziegelwerkes Gr.-Parlese bei Bischofsburg, Kreis Rößel. Er wohnt jetzt in der sowjetisch besetzten Zone und ist durch Frau Erna König, Arnsberg/Westf., Königstraße 2, zu erreichen.

 

am 25. Januar 1957, Fräulein Anna Klein, aus Bischofsburg, Bahnhofstraße 50, seit Dezember 1956 im Wege der Familienzusammenführung bei Witwe Agnes Kosalla, geb. Klein, in Herten/Westf., Paschenbergstr. 116.

 

am 27. Januar 1957, Landsmann August Lissowski, aus Kaszemeken, Kreis Goldap, jetzt in Schönhorst bei Schönkirchen über Kiel.

 

am 27. Januar 1957, Frau Anna Kaja, aus Dreimühlen, Kreis Lyck, jetzt in (21 a) Schieder/Lippe, Auf der Mühlenbreite.

 

am 27. Januar 1957, Landsmann Gustav Krause, ehemals Rittergutspächter, aus Wettin bei Prassen. Über 80 Jahre war das Gut in den Händen der Familie Krause, die weit über die Grenzen des Kreises Rastenburg bekannt war. Mit seiner Ehefrau lebt der Jubilar heute in Lengerich, Westfalen, Haus Widum, Altersheim.

 

am 28. Januar 1957, Frau Susanne Rostalski, aus Neudorf bei Cranz, jetzt in Bremen-Blumenthal, Ermlandslr. 72.

 

am 29. Januar 1957, Landsmann August Jestremski, Bauer aus Finsterdamerau, Kreis Ortelsburg, jetzt in Laumühlen Nr. 6a, Post Hechthausen, Kreis Land Hadeln.

 

am 29. Januar 1957, Telegrapheninspektor i. R. Wilhelm Düttchen, aus Königsberg, Kalthöfsche Str. 23, jetzt mit seiner Ehefrau bei seinem Schwiegersohn, Studienrat Arthur Zeuner, Hamburg 20, Husumer Straße 19.

 

am 29. Januar 1957, Witwe Pauline Nitsch, aus Insterburg, Wilhelmstraße 29, jetzt bei ihrem Sohn Bruno Nitsch und ihrer Schwiegertochter Emmi in Heilbronn, Sichererstraße 13.

 

am 29. Januar 1957, Fleischermeisterwitwe Anna Kussat, aus Königsberg. Ihre Adresse ist durch Kreisobmann Papendick, Seesen (Harz), zu erfahren.

 

am 29. Januar 1957, Lehrer i. R. Karl Ehmer. Bis zur Vertreibung war er an der Volksschule in Rosenfelde, Kreis Gumbinnen, tätig. Er wohnt heute mit seiner Ehefrau, mit der er 1955 die Goldene Hochzeit feiern konnte, in (21 a) Coesfeld, Bahnhofstr Nr. 24.

 

am 31. Januar 1957, Landsmann Paul Borm, aus Tilsit, Salzburger Straße 2 a, jetzt in Hamburg-Wandsbek, Tonndorfer Hauptstraße 141. Bis 1910 war er Geschäftsführer der Speditionsfirma R. Breslau in Schmalleningken, danach bis 1943 Angestellter der Zellstoffabrik Waldhof-Tilsit. Seine drei Söhne mit ihren Familien wohnen in seiner Nähe, seine Ehefrau verstarb nach der Internierung im Jahre 1948.

 

Ohne Datum, vielleicht auch der 31.01.1957? Landsmann Franz Widder, aus Mükühnen bei Wolittnick, Kreis Heiligenbeil, jetzt bei seinem jüngsten Sohn Erich in Wiesbaden, Weilstraße 4, II 1.

 

zum 75. Geburtstag

am 9. Januar 1957, Frau Ida Komm, geb. Eckert, aus Tilsit, Landwehrstraße 17, jetzt in Gr.-Wieden über Rinteln.

 

am 21. Januar 1957, Frau Hedwig Klischewski, geb. Patzwahl, aus Lyck, Restaurant „Zur Hütte" Kaiser-Wilhelm-Slraße 61, jetzt in Hamburg-Sasel, Waldweg 65, bei ihrer Tochter Gerda.

 

am 22. Januar 1957, Frau Hermine Zipprick, aus Bartenstein, Wärterhaus 80, jetzt in Innien, Holstein, Ohlenkamp.

 

am 24. Januar 1957, Oberpfleger i. R. Albert Taube, aus Wehlau-Allenberg, jetzt in Cuxhaven, Im Dobben 15.

 

am 25. Januar 1957, Frau Margarete Leibinnes, aus Königsberg, Hindenburgstraße 87, jetzt in Hannover-Kleefeld, Walsroder Straße 18.

 

am 25. Januar 1957, Landwirt und Bürgermeister a. D. Paul Ankermann, aus Böttchersdorf, Kreis Bartenstein, jetzt bei seiner Nichte Elfriede Hamann in Hangelar/Siegkreis, Bonner Straße 131

 

am 25 Januar 1957, Landsmann Josef Riediger, aus Friedrichsheide, Kreis Heilsberg, jetzt in Kappel bei Freiburg i.Br.

 

am 26. Januar 1957, Bäuerin Charlotte Jestremski, geb. Rosowski, aus Finsterdamerau, Kreis Ortelsburg, jetzt in Laumühlen Nr. 6a, Post Hechthausen, Kreis Land Hadeln.

 

am 27. Januar 1957, Frau Johanna Wollenschläger, geb. Böhm. Ehefrau des verstorbenen Installateus- und Klempnermeisters Eduard Wollenschläger, aus Gilgenburg, Kreis Osterode. Sie wohnt jetzt bei ihrer Tochter Ilse in Rodach bei Coburg, bei Horst Malten.

 

Am 27. Januar 1957, Frau Luise Erdmann, aus Insterburg, Ehefrau des Hausmeisters der Volksbank, der seit dem Zusammenburch vermisst wird. Sie lebt heute bei ihrem Sohn in Oberthal (Saar), Osenbacher Straße.

 

Am 28. Januar 1957, Frau Johanna Sturmhofel, geborene Grimm, aus Königsberg, Herbartstraße, jetzt mit ihrer Schwester Emilie Grimm, aus Gr.-Kuhren in (24) Glückstadt, Friedrich-Ebert-Straße 11.

 

am 28. Januar 1957, Postbetriebswirt a. D. August Platz, aus Bartenstein, Wesselstraße 2, jetzt mit seiner Ehefrau und Tochter in Trossingen, Württemberg, Schwarzwaldstraße 38. Landsmann Platz würde sich über Nachrichten ehemaliger Bekannter freuen.

 

am 29. Januar 1957, Frau Emilie Oschmann, aus Königsberg, Alter Garten 29b, jetzt mit ihrem Ehemann in Süderbarup, Kreis Schleswig, Schleswiger Straße 20.

 

am 1. Februar 1957, Frau Martha Amling, geborene Hahn, aus Saalfeld, Kreis Mohrungen, jetzt in der sowjetisch besetzten Zone. Die Anschrift ist durch Ulrich Amling, (16) Bad Homburg v. d. H., Rind’sche Stiftstraße 17, zu erfahren.

 

am 1. Februar 1957, Landsmann Wilhelm Labusch, aus Nikolaiken, Kreis Sensburg, jetzt mit seiner Ehefrau bei seinem jüngsten Sohn Erich in Rendsburg, Neuwerker Tor 31.

 

am 3. Februar 1957, Landsmann Albert Rothermund, aus Wehlau, Freiheit 1b, jetzt in der sowjetisch besetzten Zone bei seiner Tochter Herta. Er ist durch Elsbeth Dennert, Hamburg-Altona, Schmarjestraße 16, zu erreichen.

 

Ohne Datum. Witwe Elsa Losch, geb. von Beulwitz, aus Tapiau, Königsberger Straße 41, jetzt in Bremen, Budjadinger Straße 20 p. Die Jubilarin, die beide Weltkriege von Anfang bis zum Ende als Rotkreuzschwester mitgemacht hat, war vierzehn Jahre an der Heil- und Pflegeanstalt Tapiau tätig. Sie steht bereits 50 Jahre im Schwesternberuf und erhielt 1955 vom Deutschen Roten Kreuz das goldene Ehrenkreuz. Sie ist noch heute im DRK aktiv tätig.

 

Goldene Hochzeiten

Malermeister Fritz Kupgisch und Frau Frieda Kupgisch, geb. Schüler, aus Hohenstein, jetzt in Schiffdorf/Apeler, Kreis Wesermünde, feiern am 29. Januar 1957, ihre Goldene Hochzeit. Gleichzeitig begeht Landsmann Kupgisch sein 50-jähriges Meisterjubiläum.

 

Bäckermeister Richard Schönwald und Frau Luise, aus Gr.-Friedrichsdorf, Kreis Elchniederung, jetzt in Leutkirch, Allgäu, Wangener Straße 29 b, feiern am 30. Januar 1957 das Fest der Goldenen Hochzeit.

 

Hauptlehrer und Präzentor i. R. Paul Radszuweit und seine Ehefrau Helene Radszuweit, geb. Brust, aus Norkitten, Kreis Insterburg, seit 1938 in Königsberg-Maraunenhof, Burowstraße 7 a, feiern am 2. Februar 1957 ihre Goldene Hochzeit. Das Ehepaar wohnt heute mit seinen beiden ihm verbliebenen Söhnen und deren Familien in Brackwede bei Bielefeld, Grüner Weg 32, Eigenheim.

 

Bürodirektor i. R. Albert Kramer und seine Ehefrau, geb. Fitkau, aus Braunsberg feierten am 14. Januar 1957 ihre Goldene Hochzeit. Anschrift: Berlin-Neukölln, Donastr. 94/95, bei Lukowski.

 

Am 29. Januar 1957, feiern ihre Goldene Hochzeit Postbetriebsassistent i. R. David Erwied und Frau Elise Erwied, geb. Szallies, aus KIocken/Kuckerneese, Kreis Elchniederung, jetzt bei ihrem Schwiegersohn Heinz Morscheck in (13b) Dingelfing-Höll, Steinberger Straße 140.

Prüfungen

Christa Tornau, Tochter des Hauptlehrers Georg Tornau, aus Grünfließ, Kreis Gumbinnen, jetzt in Wittlensweiler, Kreis Freudenstadt, Schwarzwald, hat an der Staatlichen Akademie der bildenden Künste in Stuttgart ihre Prüfung als Werklehrerin bestanden.

 

Zur Oberlehrerin befördert wurde am 1. Januar 1957, Volksschullehrerin Erna Reisner, aus Königsberg, jetzt in Michelau (Obfr.), Flurweg 6. Bis zur Vertreibung hatte sie eine Planstelle an der Stadtschule in der Seestadt Pillau inne. Seit 1945 unterrichtet sie in Oberfranken, Bayern.

 

Lehrer Paul Jablonski, Sohn des verstorbenen Bäckermeisters Julius Jablonski, aus Passenheim, wurde vom Regierungspräsidenten in Hildesheim zum Hauptlehrer an der Volksschule in Ottbergen, Kreis Hildesheim, ernannt. Schon vorher war er als 4. Prüfungsmitglied in die Prüfungskommission für das Lehramt an Volksschulen und zum Leiter der Junglehrer-Arbeitsgemeinschaft des Kreises Marienburg-Süd berufen worden.

 

Friedhelm Meya, Sohn des Lehrers Friedrich Meya, aus Wilkenhof, Kreis Johannisburg, jetzt in Datteln/ Westf., Möllerskamp 16, hat an der Bergschule in Bochum seine Prüfung als Elektrosteiger mit „gut" bestanden.

 

Bestätigungen

Wer kann bestätigen, dass Polizei-Oberwachtmeister Reuter, geb. 06.10.1888 von Ende 1919 bis zum 1. April 1922 bei der Geh. Feldpolizei. O. K. Grenzschutz Nord. Sitz Königsberg-Kalthof, beschäftigt war?

 

Wer kann bestätigen, dass Revierförster Fritz Leonhardt, geb. am 03.12.1916, von 1931 bis 1933 als Revierförsteranwärter und von 1934 bis 1939 als Hilfs- und Revierförster beim Forstamt Osterode tätig gewesen ist, von 1933 bis 1934 die Forstschule in Königsberg besucht und am 07.07.1939 die Prüfung für Förster beim staatl. Forstamt Osterode bestanden hat?

 

Wer kann bestätigen, dass Emil Straschewski, geb. am 11.05.1914, mehrere Jahre bei Gutsbesitzer Hans Grommelt auf Gut Taubenhof in Taubenhof, Kreis Osterode, beschäftigt gewesen ist?

 

Wer kann die nachfolgend aufgeführten Arbeitsverhältnisse des Josef Melerski, geboren am 26.08.1895 in Wartenburg, bestätigen. Von 1910/1913 Landarbeiter bei Bauer Zimmermann, Skaibotten, und Gabriel Kürschner in Wartenburg. März bis Juli 1914 Erdarbeiter in Roggenhausen, Kreis Heilsberg. Oktober 1914 bis Juli 1915 Erd- und Armierungsarbeiter in Königsberg. November 1914 bis November 1918 Soldat. 1918/1919 Erdarbeiter bei der Stadtverwaltung Wartenburg, anschließend ein Jahr Tiegelarbeiter bei Hallmann, Wartenburg. Von 1920 bis 1922 freiwillig Soldat beim Bez.-Kommando Allenstein. 1922 bis 1925 Bauarbeiter bei Schutz, anschließend bis 1930 Holzarbeiter im Sägewerk Grumach und dann bis 1937 Bauarbeiter bei Kensbock, sämtlich in Wartenburg. Von 1937 bis 1939 arbeitslos. August 1939 bis Juli 1940 Soldat beim Bez.-Kommando Allenstein. Juli 1940 bis Februar 1941 arbeitslos, dann bis November Wachmann bei der Königsberger Wach- und Schließgesellschaft.

 

Wer kann bestätigen, dass Gustav Feyerabend, geboren am 11.12.1893, wohnhaft gewesen in Cranz, Königsberger Straße, von 1935 bis 1944 als Bauarbeiter bei Maurermeister Schulz in Neuhäuser tätig gewesen ist und dass für diese Zeit Beiträge zur Invalidenversicherung abgeführt wurden?

 

Zuschriften erbittet die Geschäftsführung der Landsmannschaft Ostpreußen, (24a) Hamburg 13, Parkallee 86

 

Seite 14   Aus der landsmannschaftlichen Arbeit.

HESSEN

Vorsitzender der Landesgruppe Hessen: Konrad Opitz, Gießen, Grünberger Straße 144.

 

Frankfurt (Main). Sonnabend, den 2. Februar, Winterfest unter Mitwirkung von Künstlern aus der Heimat. — 7. Februar, Treffen der männlichen Mitglieder in der Gaststätte „Zum Heidelberger", Bockenheimer Landstraße 140. — 12. Februar, ab 15 Uhr, Frauennachmittag im „Henninger", Am Hauptbahnhof.

 

Darmstadt. Am 2. Februar, 20 Uhr, im Lachschen Saal, „Stadt Budapest", Heimstättenweg, lustiges Faschingstreiben. Karten im Vorverkauf bei Gastwirt Lach, „Stadt Budapest", bei Max Schlinsog, Kiosk, Heidelberger Straße und bei Franz Tiedtke, An der Stadtmauer (Schwimmbad).

 

Erbach (Odenwald). Am 2. Februar wird in Stockheim, Gasthaus „Zum Anker", ein Treffen der Ostpreußen des Kreises Erbach stattfinden, zu dem auch Einheimische geladen sind. Kreisobmann Flötenmeyer wird Heimatfilme vorführen. Ein ländliches Schlachtessen soll — wie in der Heimat um diese Zeit üblich — die Gäste gesellig vereinen.

 

Idstein i. Ts. Monatstreffen an jedem ersten Donnerstag im Monat im Gasthaus zur Sonne. — Für Sonntag, den 17. Februar, ist eine Fahrt nach Wehen im Taunus vorgesehen mit Kaffeetafel und Fleckessen im Deutschen Haus (Inhaberin Frau M. Jung, früher Allenstein). Anmeldungen rechtzeitig bei Landsmann Hardt erbeten. – Auf dem letzten Monatstreffen am 10. Januar gab Landsmann Carl Hardt einen Rückblick auf die Arbeit des vergangenen Jahres.

 

Hofgeismar. Auf der letzten Versammlung der Kreisgruppe, die von Kreisobmann Fahrenholtz eingeleitet wurde, hielt der Vorsitzende der Landesgruppe Hessen, Studienrat Opitz, einen Lichtbildervortrag über Ost- und Westpreußen. Anschließend nahm Studienrat Opitz zu aktuellen Fragen der Eingliederung der Heimatvertriebenen Stellung und regte an, in Nordhessen geeignete Industriebetriebe mit staatlicher Unterstützung anzusiedeln.

 

Marburg. Auf der Jahresveranstaltung des Kreisverbandes Marburg-Land (Lahn) am 13. Januar sprachen der Vorsitzende der Landesgruppe Hessen, K. Opitz, der Landesvorsitzende der Westpreußen, H. Behrend, und Kreisvertreter Otto Skibowski, Lyck. Zum ersten Mal nahmen an der Veranstaltung auch Landsleute in Uniformen der Bundeswehr vom Standort Marburg teil. Der Vorsitzende der Kreisgruppe, Otto von Schwichow, begrüßte die Landsleute und Gäste. Lieder, Gedichte und Vorträge verschönten den Heimatabend. Der Farbfilm von der Kurischen Nehrung „Zwischen Haff und Meer" brachte den Landsleuten dieses Ferienparadies unserer Heimat wieder ganz nahe.

 

BAYERN

Vorsitzender der Landesgruppe Bayern e V.: Rechtsanwalt Heinz Thieler, München 23, Trautenwolfstraße 5/0, Telefon 33 85 60, Postscheckkonto-Nr. 213 96 PSA München.

 

Berchtesgaden. Auf der Jahreshauptversammlung am 13. Januar wies der Vorsitzende auf die erfreuliche Tatsache hin, dass die Gruppe mit den anderen Landsmannschaften und den Behörden gut zusammenarbeitet; sie hat Vertreter in den maßgeblichen Körperschaften. Die Berichte der Schriftführerin und des Kassenwarts gaben einen Überblick über die rege Tätigkeit des Vorstandes und der Mitglieder, sowie über die erfreuliche Mitgliederbewegung. Die Vorstandswahl hatte folgendes Ergebnis: 1. Vorsitzender Marian Hepke, 2. Vorsitzender Otto Wolf, Schriftführerin Hilde Loeffel, Kassenwart Rudolf Sturmhoefel. Beschlossen wurde, eine Reisesparkasse zu gründen. — Nächste Zusammenkunft: Faschingssitzung am 10. Februar im Stiftshotel.

 

Gundelfingen (Donau). Folgende Veranstaltungen sind für die nächsten Monate vorgesehen: 9. Februar, 20 Uhr, Faschingsabend. — 9. März, 20 Uhr, Ostpreußische Gedenkstunde mit Lichtbildervortrag. — 13. April, 20 Uhr, Feier des sechsjährigen Bestehens der Gruppe mit Lichtbildervortrag. — Für Mai ist eine Fahrt zur Gruppe Aalen geplant. — Auf der Jahreshauptversammlung am 12. Januar gab der 1. Vorsitzende, Franz Ranglack, einen Bericht über die Arbeit des vergangenen Jahres. Die Vorstandswahl hatte folgendes Ergebnis: 1. Vorsitzender Franz Ranglack (zum 7. Mal wiedergewählt), 2. Vorsitzender Bruno Hinz, Kassiererin Frau Maria Petrusch, Kulturwartin Frau Ida Gutzeit.

 

Kitzingen. Nächste Veranstaltung: Faschingsball am 26. Januar. — Auf der letzten Mitgliederversammlung berichtete der 1. Vorsitzende Schwarz, über die Entwicklung der Gruppe, die seit ihrer Gründung im Jahre 1950 auf 125 Mitglieder angewachsen ist. Eine Jugendgruppe wurde im vergangenen Jahre ins Leben gerufen. Im Vordergrund der künftigen Arbeit soll die Pflege ostpreußischen Kulturgutes stehen. Der bisherige Vorstand wurde wiedergewählt.

 

Seite 15   Fahrt zu edlen Pferden. Besichtigung der Trakehner-Gestüte in Holstein.

Foto: Aufn. Hans Kripgans. „Komm, komm Hietscherchen!" Züchter freunden sich während der Besichtigung in Rantzau mit den in ihren Auslauf-Koppeln stehenden Fohlen an

 

In der Seenlandschaft der Holsteinischen Schweiz, an der Straße zwischen den Städten Plön und Lütjenburg liegt Rantzau; von dort aus sind es etwa 18 Kilometer bis Schmoel an der Ostseeküste. Bei einer Fahrt auf dieser Strecke kann man — eine kleine Abschweifung eingerechnet — auch Panker besuchen. Um die auf den drei genannten Gütern und Gestüten gehaltenen Trakehner zu sehen, fanden sich, einer Einladung des Verbandes der Züchter des Warmblutpferdes Trakehner Abstammung folgend, siebzig Landsleute und Pferdefreunde am Vormittag des 18. Januar in Rantzau ein. Die Besichtigung, die Dr. Schilke als unermüdlicher Herold leitete, war sorgsam vorbereitet worden; sie wurde für die Kenner und Züchter zu Stunden der Freude.

 

Über den 450 Hektar großen landwirtschaftlichen Betrieb Rantzau, den der Trakehner-Züchterverband gepachtet hat, brachte die „Georgine" bereits einen ausführlichen Bericht in Folge 38 des vorigen Jahrgangs. Zweihundert Kühe und die gleiche Anzahl Schweine stehen dort in den Ställen. Der Pferdebestand macht rund hundert Köpfe aus.

 

Schnee haftete auf den hochstrebenden Dächern der stattlichen Wirtschaftsgebäude, die die Sicht auf das ockrig-gelbe Renaissance-Schloss frei lassen. Raureif umspann die Zweige der hohen Bäume zu Seiten der roten Häuser. Auf dem beschneiten Hof sah man die beiden Hauptbeschäler, den anglo-arabischen Halbbluthengst „Burnus", der seine Qualität als Military-Pferd bewies. Sein Rivale ist der noch im Hauptgestüt Trakehnen geborene Rapphengst „Gondolier". Planmäßig sollen stets zwanzig Mutterstuten in dem Gestüt stehen. Sie wurden vorgestellt, ein Aufgebot schöner Pferde. Die Älteste ist die 1937 in Trakehnen zur Welt gekommene Schimmelstute „Kassette", noch bedeutender ist die ebenfalls in Trakehnen geborene Cancara-Tochter „Kokette".

 

Prüfend ruhten dann die Blicke der Züchter auf dem Nachwuchs, den Absatzfohlen und den Zwei- und Dreijährigen, die auch im Winter in der Koppel Auslauf haben. Zwanzig Fohlen von jedem Jahrgang sind für Rantzau vorgesehen.

 

In der frischen Morgenluft verklammten die Glieder beim Stehen und Schauen und das in einer Remise freundlich gebotene Glas Grog nebst dem dazu gehörenden Imbiss waren eine willkommene Stärkung.

 

In der Reithalle von Panker

Am Selenter See vorbei, über Höhen, von denen die Teilnehmer einen weiten Rundblick bis zu der sich im klaren Blau abzeichnenden Ostsee gewannen, ging dann die Fahrt zunächst nach Panker. Wie Schmoel gehört dieses Gut der Kurhessischen Hausstiftung, mit der der Trakehner-Züchterverband einen Vertrag geschlossen hat.

 

In Schmoel und Panker stehen insgesamt neunzig Trakehner. In Schmoel werden die Mutterstuten betreut, in Panker befinden sich die jungen Jahrgänge. Eine geräumige Reithalle kann zu ihrem Anreiten genutzt werden. In ihr wurden als erste der Beschäler „Pindar", ein internationales Reitpferdemodell — wie es in der Fachsprache heißt — vorgestellt. Dieser siebenjährige Vollblut-Fuchshengst errang elf Siege auf fünfunddreißig Rennen; nie kehrte er vom Grünen Platz ohne Geldpreise heim. Ihm steht der ausdrucksvolle, fünfjährige Rapphengst „Komet" nicht nach. Seine Mutter ist die von der DLG-Ausstellung in München bekannte „Kokette", der Vater ist der Kreon-Sohn „Goldregen". Geboren wurde er in Schmoel.

 

Mit flatternden Mähnen, unter Schnauben und Wiehern, übermütig in Sprünge ausbrechend, im Safte der Jugendkraft, zeigten sich die jungen Pferde; die typvolle Rasse der Totilas Söhne war dabei vertreten.

 

Im Gasthaus mit dem gemütlichen Namen „Olle Liese" hatte die Kurhessische Hausstiftung eine zünftige Erbsensuppe auftragen lassen. Der Vorsitzende des Trakehner-Züchterverbandes, Freiherr von Schrötter, sprach den Dank für das stets gezeigte Entgegenkommen dem anwesenden Prinzen Moritz von Hessen und der Hausstiftung aus. Er begrüßte unter anderem Mitglieder der Schleswig-Holsteinischen Landwirtschaftskammer. Herzliche Worte richtete er an den Leiter des Gestütes Schmoel, Landsmann Heinrich Rosigkeit, der auch die Trakehner in Panker betreut. Früher zog er auf seinem Hof in Sarpallen (Ostau), Kreis Angerburg, Fohlen auf. Mit sieben edlen Stuten ging er auf den Treck und brachte sechs nach Schleswig-Holstein. Der gediente Kavallerist, der auf der Reitschule in Hannover eine gründliche Ausbildung erhielt, steigt — obwohl dieser Soldat zweier Weltkriege nicht gerade mehr der Jüngste ist — auch heute noch in den Sattel, um die jungen Pferde zuzureiten.

 

Schöne Stutenmodelle in Schmoel

Neun Kilometer beträgt die Entfernung von Panker bis Schmoel. In eisernen Ziffern ist die Jahreszahl 1699 über dem Hoftor eingelassen. Storchennester auf den hohen, reetgedeckten Dächern der Wirtschaftsgebäude erinnern an die Heimat. Meister Adebar hatte in der Nacht zuvor zwei kräftige Fohlen in das Stallstroh gelegt. Die meisten der achtzehn Stuten, die auf dem langgestreckten Hof vorgeführt wurden, waren noch tragend. Sie befanden sich in gutem Putzzustand, ein Beweis für ständige, sorgfältige Pflege. Die noch in Trakehnen geborene, bewährte Fuchsstute „Blitzrot" und die braune „Tapioka" nebst den anmutigen Schwestern aus der „Tapeten-Familie" zogen bewundernde Blicke auf sich. Muntere Zurufe ertönten als mit den Künsten eines Zirkuspferdes vergleichbar die leichtfüßige „Tatze" eine Vorstellung gab. Den „Semperidem"-Töchtern folgten die im Fell bald von der dunklen in die helle Farbe wechselnden Abkömmlinge des Schimmel-Hengstes „Famulus".

 

Den Stuten bekommt die Arbeit vor Pflug und Wagen gut. Der von der nahen See her wehende Wind kräftigt die Pferde. Auf allen drei Gestüten und Gütern sind die Weidenflächen groß, und die jungen Pferde können ihren Bewegungsdrang austoben. Das Bergauf- und Bergab-Galoppieren stählt Muskeln und Sehnen. In dem Fohlenstall von Panker hängt eine Spruchtafel: „Beschäftige dich möglichst viel und freundlich mit deinem Pferde, begrüße es freundlich und scheide freundlich von ihm“. — Wir taten es.

 

Seite 15   602 Trakehner Stuten. Die Jahreshauptversammlung des Trakehner-Züchterverbandes.

Foto: Aufn. Grabow. Der Betreuer der Trakehner in Schmoel und Panker, Landsmann Heinrich Rosigkeit, mit dem Vollblüter „Pindar" (Vater „Abendfrieden"; Mutter „Perle von Periander").

 

Am Tage nach der Besichtigungsfahrt zu den Trakehner-Gestüten in Holstein, am Sonnabend, dem 19. Januar 1957, eröffnete Freiherr von Schrötter im Hotel Continental in Hamburg die Jahreshauptversammlung des Verbandes der Züchter und Freunde des Warmblutpferdes Trakehner Abstammung. Er gedachte in einer Ansprache der Verdienste und Treue der verstorbenen Mitglieder Mack-Althoff, Ragnit, Toni Barber, Hollatz und Gefaeller.

 

Dr. Schilke erstattete den Geschäftsbericht bis zum Zeitpunkt des 30. Juni vergangenen Jahres, in dem die am 1. März 1956 abgeschlossene Pachtung von Rantzau einen erheblichen Posten einnahm. Erfreulich ist die Zunahme der Zucht im Rheinland sowie die Gründung einer neuen Zuchtstätte bei Herrn Bähre in Springe am Deister. Der Verband übernahm 29 Pferde von dem aufgelösten Gestüt Arno Tummerscheit in Markershausen (Hessen). Auf der Auktion in der Westfalenhalle in Dortmund wurden 37 Pferde zum Durchschnittspreis von 3500 DM verkauft. Der Stutenbestand betrug 602 Köpfe. Dem Verein gehörten 539 Mitglieder an. Mit Stolz wies Dr. Schilke auf die Bewährung der Trakehner bei den Olympischen Reiterwettspielen in Stockholm hin, bei denen „Perkunos" mithalf, die Silberne Medaille auf der Großen Dressurprüfung für die Damen-Equipe zu erringen. Die deutsche Turnierliste wies 76 Pferde reiner und 53 einseitig ostpreußischer Abstammung auf. Sehr günstig haben die Trakehner auch bei Prüfungswettbewerben abgeschnitten. Wie Dr. Schilke hervorhob, hat der Vorstand die Verwendung von Vollblütern in der Zuchtrichtung betont. Um das Ansehen der Zucht zu halten, werde eine strenge Auslese der zur Auktion angemeldeten Pferde erfolgen. Die Tatsache, dass die Trakehner ihren guten Ruf auf dem Markt halten, sei ein ermunternder Ansporn für die Züchter.

 

Der Jahresabschluss erwies die sehr umsichtige und kluge Verwendung der Geldmittel. Oberlandwirtschaftsrat Niemann, der fachlich die Rechnungsdarlegung überprüft hatte, bestätigte die Sparsamkeit der Wirtschaftsführung. Dem Vorstand wurde Entlastung erteilt.

 

Die Wahlen für die turnusmäßig ausscheidenden Vorstandsmitglieder ergaben die einstimmige Wiederwahl von Dr. Stahl zum Ersten Stellvertretenden Vorsitzenden. Für den zurückgetretenen, bekannten Züchter Scharffetter wurde von Lenski (früher Kattenau) gewählt. 97 neue Mitglieder wurden aufgenommen.

 

Regierungsdirektor Dr. Ott, Referent für Tierzucht in Schleswig-Holstein, würdigte in einem auf alle Hemmnisse und Etappen eingehenden Vortrag die in zehn Jahren geleistete Aufbauarbeit der ostpreußischen Pferdezucht. Sehr aufschlussreich waren einige seiner Zahlenangaben: seit 1938 ist der Pferdebestand in Schleswig um 46 v. H. zurückgegangen. Bei den von den Schleppern verdrängten Arbeitspferden beträgt der Schwund ein Drittel; nur 7,5 v. H. erreicht jetzt die Quote der Fohlen. Umso höher — so betonte Dr. Ott— sei die Behauptungskraft der Trakehner zu bewerten. Er gab einen Rückblick auf die für die Erhaltung der Zucht gewährten Unterstützungen durch das Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten sowie durch einzelne Bundesländer, zumal Schleswig-Holstein. Da es sich um die Bewahrung eines deutschen landwirtschaftlichen Kulturgutes von Weltruf handele, sei auch in Zukunft die Trakehner Zucht zu fördern. — Abschließend berichtete Dr. Schilke über eine gemeinsam mit Freiherr von Schrötter unternommene Studienreise nach Ost-Westpreußen, die den Zweck hatte, Informationen über das Vorhandensein von ostpreußischem Pferdematerial zu erhalten. Hierbei zeigte Dr. Schilke mehrere Aufnahmen. Aus seinem Vortrag und aus den Lichtbildern ging hervor, dass der polnische Staat bemüht ist, durch weitere Zucht die ostpreußischen Pferde, die in diesen Gebieten noch vorhanden waren, zu erhalten.

 

Seite 15   Droht schon wieder die Maul- und Klauenseuche? Durch Impfen einen Seuchengang verhindern!

Mit großer Sorge beobachtet die westdeutsche Landwirtschaft das nesterweise Auftreten der Maul- und Klauenseuche in den letzten Monaten. Gewiss, bisher ist es immer wieder gelungen, dieser Ausbruchsherde sofort Herr zu werden und durch rücksichtsloses Keulen, durch Schutzimpfungen im größeren Umkreis und durch Marktsperren eine weitere Ausbreitung zu verhindern. Was wird aber, wenn es doch zu einem Seuchengang kommt? Bekanntlich erlischt die Maul- und Klauenseuche nach einem Seuchengang für einige Jahre, weil die Tiere Abwehrstoffe gebildet haben. Aber alljährlich wird Nachwuchs eingestellt — im Allgemeinen 20 bis 30 Prozent —, und damit wird die Zahl derjenigen Kühe, die den Seuchengang von 1951 bis 1953 miterlebt haben, immer kleiner.

 

Angesichts des unzureichenden Milchpreises, angesichts der großen finanziellen Anstrengungen der Landwirtschaft bei der Tbc-Sanierung würde ein neuer Maul- und Klauenseuchegang eine ruinöse Belastung der Landwirtschaft darstellen und uns erfahrungsgemäß in der Tbc-Bekämpfung zurückwerfen.

 

Es ist deshalb sehr verständlich, dass man sich heute schon Kopfzerbrechen darüber macht, wie man die Folgen der Maul- und Klauenseuche auffangen bzw. überhaupt einen neuen Seuchengang verhindern könnte. Holland zum Beispiel ist den Weg gegangen, dass alle Rinderbesitzer ihren Bestand einmal jährlich impfen lassen. Seitdem ist die Maul- und Klauenseuche in Holland nicht aufgetreten, abgesehen von ein paar Einzelfällen in Schweineställen. In diesem Falle kann man sich leicht mit dem Keulen helfen, weil man sicher ist, dass eine Ausbreitung im Rinderbestand nicht auftreten wird, da die Tiere ja geimpft sind. Das Bedenken, das bisher von der Veterinärmedizin gegen dieses Verfahren erhoben wurde, nämlich dass es mehrere Maul- und Klauenseuchestämme gibt und dass man deshalb nicht wissen könne, welcher Virustyp auftreten wird, scheint sich bisher nicht als berechtigt erwiesen zu haben.

 

Innerhalb des Bundesverbandes der Rinderzüchter wird deshalb jetzt die Forderung erhoben, auch in der Bundesrepublik einen ähnlichen Weg zu gehen, wie ihn Holland beschritten hat. So macht zum Beispiel der Geschäftsführer des Rotbuntverbandes in Westfalen, Dr. Karl Rüther, den Vorschlag, die gesamten Rindviehbestände zu impfen. Er meint, dass auch die Rinderhalter ein Opfer bringen könnten, auch wenn die Kosten vorerst verhältnismäßig hoch erscheinen. Diese Kosten seien aber ganz unverhältnismäßig geringer als die Schäden und Nachschäden, die ein Maul- und Klauenseuchegang mit sich bringt. Nach Dr. Rüther belaufen sich je Tier die Impfkosten auf 10 DM. Wenn sich Bund, Land und die Tierseuchenkassen sowie der einzelne Landwirt diese Kosten teilen würden, dann seien sie für alle tragbar. Entschließt man sich zur Impfung des gesamten Rinderbestandes, dann müsste es auch möglich sein, die Vaccine seitens der Industrie zu einem bedeutend niedrigeren Preis liefern zu können als bisher. Die Bundesregierung würde mit einer sehr namhaften Beteiligung an den Impfkosten einen wichtigen Beitrag zur Sicherstellung der Rentabilität der Landwirtschaft leisten. Bei einem neuen Seuchengang müsste sowieso ein sehr großer Teil der Rinderbestände geimpft werden, warum also nicht vorher impfen, damit ein Seuchengang gar nicht erst auftritt?

 

In Holland kostet die Impfung eines Großtieres, einschließlich Gebühren für den Tierarzt, zwei Gulden, das sind 2,20 DM. Der holländische Staat stellt die Vaccine kostenlos zur Verfügung. Der Tierhalter hat nur die Gebühr für den Tierarzt = 1.10 DM zu tragen.

 

Eile tut aber not, denn nach alter Erfahrung muss in zwei bis drei Jahren mit einem neuen Seuchengang gerechnet werden, der auf jeden Fall Schäden in Höhe von Hunderten von Millionen Mark bringen würde. Warum also nicht einen Teil davon alljährlich anwenden, um einen neuen Seuchengang zu verhindern?

 

Seite 16   Die Bewertung der Betriebe. Beratungen des Agrarpolitischen Ausschusses unserer Landsmannschaft.

Auf einer Sitzung des Agrarpolitischen Ausschusses unserer Landsmannschaft in Hamburg wurde über mehrere für das vertriebene Landvolk wichtige Angelegenheiten beraten. Über die Stellungnahme des Ausschusses zur Ablehnung der Entschädigung für den verlorenen Viehstand und die Betriebsmittel des ostpreußischen Landarbeiters durch den Bundesrat brachte das Ostpreußenblatt in der letzten Folge des vorigen Jahrganges bereits einen Bericht; er schloss mit einem Appell an die Bundestagsabgeordneten, sich für die Rechte des Deputanten einzusetzen. Eingehend behandelt wurden ferner der Stand des Siedlungswesens in den einzelnen Bundesländern und die sich daraus ergebenden Aussichten für die heimatvertriebenen Bauern. Es wurde ferner berichtet, dass die Ersatz-Einheitsbewertung nach dem Lastenausgleichsgesetz in den ostpreußischen Heimatauskunftstellen bis zu siebzig Prozent abgeschlossen sind. Eine Aufstellung sowie unterrichtende Erläuterungen zu den Berechnungsverfahren geben hier Aufschluss:

 

Die Reihenfolge der Kreise

In der Heimatauskunftstelle 22 sind nachfolgende Kreise landwirtschaftlich bewertet worden:

 

1, Mohrungen,

2. Pr.-Eylau,

3. Bartenstein,

4. Rastenburg,

5. Gerdauen,

6. Königsberg,

7. Pr.-Holland,

8. Heiligenbeil und

 9. Wehlau.

 

Zu bewerten sind noch die Kreise Fischhausen und Labiau. In der Heimatauskunftstelle 24 sind bewertet worden:

 

1. Angerapp,

 2. Angerburg,

3. Goldap,

4. Treuburg,

5. Pogegen.

 

Die Bewertung des Kreises Elchniederung wird Ende Januar 1957, die des Kreises Tilsit-Ragnit Ende Februar abgeschlossen sein. Zu bewerten sind noch die Kreise

 

Memel,

Heydekrug,

Gumbinnen,

Insterburg,

Stallupönen,

Pillkallen und

Tilsit.

 

In der Heimatauskunftstelle 25 sind bewertet worden:

 

1. Allenstein,

2. Braunsberg,

3. Johannisburg,

4. Lötzen,

5. Sensburg,

6. Osterode.

 

 In Arbeit sind die Kreise Rößel und Heilsberg. Zu bewerten sind noch die Kreise Ortelsburg, Lyck und Neidenburg einschließlich Soldauer Gebiet.

 

Bewertungsblätter den Ausgleichsämtern zugestellt.

Bei den in den drei ostpreußischen Heimatauskunftstellen aufgeführten Kreisen, bei denen die Bewertung auf rein landwirtschaftlichem Gebiet (einschließlich der Waldflächen, die nicht über fünfzig Hektar groß waren oder wo die Waldfläche unter zwanzig Prozent der Betriebsgröße lag), abgeschlossen ist, sind von den Heimatauskunftstellen an das zuständige Ausgleichsamt eines jeden Heimatvertriebenen, der einen Feststellungsantrag gestellt hat, die Bewertungsblätter übersandt worden, so dass die Ausgleichsämter mit der Erteilung der endgültigen Bescheide beginnen können, wenn für den Vertriebenen kein anderer Schadensverlust als der rein landwirtschaftliche entstanden ist.

 

Der Einheitswert eines jeden Betriebes errechnet sich aus der Betriebsgröße mal Hektarsatz. Die endgültige Schadenssumme, auf der der Grundbetrag sich aufbaut, entsteht durch den Abzug der halben Schulden, die auf dem Grundstück gelegen haben. Bei der Erteilung eines Bescheides ist genauestens darauf zu achten, dass nur die halbe Schuld, die im Zeitpunkt der Vertreibung bestanden hat, in Abzug zu bringen ist.

 

Sonderregelung für Siedlungsbetriebe.

Bei Siedlungsbetrieben, die nach dem Ersten Weltkrieg, also nach der Inflation, ausgelegt worden sind, ist folgende Regelung getroffen worden:

 

Die Belastung ist an den Einheitswert gebunden und trägt für Siedlungen, die nach dem Ersten Weltkrieg bis 1935 übernommen worden sind, sechzig Prozent vom Einheitswert; bei Siedlungen, die nach 1935 übernommen worden sind, fünfundsechzig Prozent vom Einheitswert. Von dieser Belastung mit sechzig bzw. fünfundsechzig Prozent ist bei der Errechnung der endgültigen Schadenssumme nur die Hälfte dieser errechneten Summe in Abzug zu bringen.

 

Beispiel: Einheitswert eines Siedlungsbetriebes 10 000,-- RM

 

ausgelegt vor 1935, Belastung 60 Prozent vom Einheitswert = 6000,-- RM

 

hiervon ½  =  3000,-- RM

 

so dass als Schadenssumme verbleiben 7000 RM

 

So wie das LAG bisher lautet, hätte ein Siedler, der eine Siedlung nach 1924 im Rentenverfahren übernommen hatte, keinen Grundbetrag erhalten, da die kapitalisierte Rente trotz Amortisation immer doppelt so hoch lag, als der Einheitswert es war. Auf Vorstellungen beim Bundesausgleichsamt durch die Vertriebenenverbände ist durch Erlass desselben die vorstehende Regelung getroffen worden.

 

Errechnung der Belastungen.

Zu den Belastungen im Allgemeinen ist folgendes zu sagen; Der größte Teil aller Bankinstitute aus den Vertreibungsgebieten hat den Landesausgleichsämtern, bei denen Heimatauskunftstellen eingerichtet sind (in Lübeck Heimatauskunftstellen für Ostpreußen, Pommern, Westpreußen einschließlich Danzig), die Unterlagen, die sich in Händen der verschiedenen Treuhänder befinden, zur Auswertung übergeben. Hieraus werden sogenannte Verbindlichkeiten-Karteikarten erstellt, die den einzelnen Heimatauskunftstellen zugeleitet werden. Die Heimatauskunftstellen haben die Verbindlichkeiten-Karteikarten an die einzelnen Betriebe heranzubringen und den Ausgleichsämtern, bei denen diese Betriebe zur Schadensanmeldung gekommen sind, Durchschriften zu übersenden, so dass die Heimatauskunftstellen im wesentlichen nur Vermittlerarbeit leisten.

 

Durch diese sogenannten Verbindlichkeiten-Karteikarten entstehen für die einzelnen Geschädigten des Öfteren große Schwierigkeiten aber auch große Vorteile, da die Treuhänder der einzelnen Bankinstitute keine genauen Unterlagen in Händen haben (bis auf die Deutsche Industriebank, Berlin), wie hoch die Verschuldung im Zeitpunkt der Vertreibung überhaupt gewesen ist.

 

Der Treuhänder für die Ostpreußische Landschaft einschließlich Landesbank, Amerika-Anleihe, Ostpreußenhilfe usw., kann zum Beispiel nicht angeben, wann die Schuld seinerzeit einmal aufgenommen worden ist, und ob von dieser Schuld, die in der Verbindlichkeiten-Kartei aufgenommen ist, die Amortisation und der Zinsauflauf aus ihr bis zum Zeitpunkt der Vertreibung in Abzug gebracht worden sind, oder ob durch die Ent- oder Umschuldung eine andere Regelung eintrat.

 

Bei denjenigen Betrieben, die eine Hypothek der Ostpreußischen Landschaft aufnahmen und die bei der Lebensversicherungsanstalt „Ladol" eine Lebensversicherung abgeschlossen hatten, ist Ursprungshöhe der Hypothek und die Höhe der Hypothek im Zeitpunkt der Vertreibung dieselbe, da die Amortisation zur Prämienzahlung bei der „Ladol" verwendet wurde.

 

Des Öfteren erscheint ein sogenanntes „Betriebsaufbaudarlehen", Bei diesem handelt es sich um einen mittelfristigen, dinglich nicht gesicherten Kredit, der in der Regel eine Laufzeit von sieben Jahren hatte und um das Jahr 1935 aufgenommen wurde, so dass dieses Betriebsaufbaudarlehen in den meisten Fällen im Zeitpunkt der Vertreibung nicht mehr bestanden hat.

 

Den Vertriebenen entstehen sehr oft Schwierigkeiten dadurch, dass sie zum Beispiel bei Um- und Entschuldungsbetrieben ihre Zinsen und Amortisation an eine öffentliche Kasse zahlten, obwohl die Hypothek von der Landschaft, der Landesbank der Provinz Ostpreußen oder anderen Kreditinstituten gegeben worden ist. Jetzt erscheint eine Verbindlichkeiten-Karteikarte der Ostpreußischen Landschaft oder einer anderen Bank, während der Vertriebene seine Kreissparkasse als Darlehnsgeber angegeben hat.

 

Die Ostpreußische Landschaft bzw. andere Banken benutzten aber zur Abwicklung ihrer Geschäfte des Öfteren die örtlichen Bankinstitute, sei es Kreissparkasse oder Raiffeisenkasse oder irgendeine sonstige Bank, so dass sich hier gegenüberstehen: die eigenen Angaben des Antragstellers (zum Beispiel Kreissparkasse) und die Verbindlichkeiten-Karteikarte der Ostpreußischen Landschaft oder irgendeiner anderen Großbank.

 

Beschwerden und Einsprüche gegen die Bewertung oder über Verbindlichkeiten sind immer über das zuständige Ausgleichsamt zu leiten und nicht an die Heimatauskunftstellen zu richten, denn die Heimatauskunftstellen sind gesetzlich gehalten, Gutachten und Auskünfte nur auf Anfragen der Ausgleichsämter zu erstellen bzw. zu erteilen.

 

Zuschläge zum Einheitswert

Um einer irrigen Auffassung hinsichtlich der Bewertung von landwirtschaftlichen Betrieben entgegenzuwirken, muss einmal klar ausgesprochen werden, dass nicht der Verkehrswert des Betriebes zur Bewertung nach dem LAG ansteht, sondern der Einheitswert. Zum Einheitswert gehören der Grund und Boden, die Wohn- und Wirtschaftsgebäude, sowie das tote und lebende Inventar.

 

Zuschläge können nur im Rahmen des Durchschnittshektarsatzes einer jeden Gemeinde für diejenigen Betriebe gegeben werden, bei denen

 

1. die Herde der Ostpreußischen Herdbuchgesellschaft angeschlossen war,

 

2. die Zuchtstuten entweder im Ostpreußischen Stutbuch für Warmblut oder Kaltblut eingetragen waren,

 

3. Stammschäferei vorhanden war,

 

4. Gebäude nach 1935 erstellt worden sind, die zwanzig Prozent vom gesamten Gebäude-Anteil des Betriebes ausmachten.

 

In den Sitzungen der Gemeinde-Arbeitskreise werden neben dem rein landwirtschaftlichen Vermögen außerdem andere, nicht zum Einheitswert des Betriebes gehörende Werte festgelegt, zum Beispiel Deckstation für eigengehaltene A-gekörte Zuchthengste. Hierbei wird der Zeitwert der Zuchttiere festgestellt. Es müsste der Inhaber einer derartigen Stelle für diesen Betriebszweig ein Beiblatt über Betriebsvermögen bei seinem zuständigen Ausgleichsamt einreichen. Das Vorhergesagte trifft gleichfalls zu für einen A-gekörten Bullen, der in der eigenen Herde nicht ausgelastet war und betriebsfremde Muttertiere deckte. Endgültige Verordnungen stehen noch aus.

 

Was ist Einheitswert und Ersatz-Einheitswert?

Der Einheitswert, der nach dem LAG für die Vertriebenen zur Bewertung ansteht, ist ein Einheitswertbescheid, ausgestellt von dem seinerzeit zuständigen Finanzamt pr. 01.01.1935 oder späteren Datums.

 

Der Ersatzeinheitswert ist wie folgt rekonstruiert worden:

 

Vom Bundesfinanzministerium ist der Durchschnittshektarsatz eines jeden Kreises festgelegt worden. Durch eine sogenannte Kreiskommission ist für jede Gemeinde in jedem Kreis der Durchschnittshektarsatz nach bekannten Werten in diesem Rahmen erarbeitet worden. Dieser Durchschnittshektarsatz der Gemeinden ist vom Präsidenten des Bundesausgleichsamtes anerkannt und veröffentlicht. Dieser Durchschnittshektarsatz einer jeden Gemeinde wird nun bei der Sitzung des Gemeinde-Arbeitskreises unterverteilt auf jeden Betrieb der in der Gemeinde im Zeitpunkt der Vertreibung bestanden hat, und zwar im Vergleichsverfahren.

 

Für die ostpreußischen Kreise, die noch nicht bewertet sind, dürfte folgendes zu beachten sein:

 

Geschädigte an land- und forstwirtschaftlichem Vermögen, die in den vollen Genuss oder Teilgenuss der Unterhaltshilfe oder Entschädigungsrente kommen wollen, können über ihr zuständiges Ausgleichsamt einen Antrag stellen, damit ein Gutachten über ihre Vermögensverluste durch die zuständige Heimatauskunftstelle erteilt wird und sie so zu einem Teilbescheid kommen.

 

Das Vorhergesagte trifft gleichfalls zu für den Personenkreis, der eine Umwandlung von in Anspruch genommenen Darlehen aus dem LAG auf die Hauptentschädigung anstrebt.

 

Abschließend soll folgende Feststellung getroffen werden:

 

Das Lastenausgleichsgesetz selbst ist wohl nach einhelliger Meinung aller Vertriebenen kein sehr gutes Unterhalts- und Eingliederungsgesetz. In der Präambel zum LAG steht klar, dass die Vertriebenen trotz der Ausgleichs- und Unterhaltsleistungen aus dem Gesetz Eigentümer des Grund und Bodens in ihrer Heimat verbleiben.

 

Seite 16   Ist die Kartoffeleinsäuerung nicht mehr zu empfehlen?

In der bäuerlichen Praxis hat eine Debatte in den landwirtschaftlichen Zeitungen über die Verluste bei der Einsäuerung von gedämpften Kartoffeln Aufsehen erregt. Nicht weil man in den wissenschaftlichen Erkenntnissen wieder einen Schritt vorwärts getan hat, sondern im Gegenteil, weil der Bauer plötzlich Zweifel in die Solidität der Wirtschaftsberatung und die Untersuchungen der landwirtschaftlichen Untersuchungsanstalten setzen musste. Seit den Zeiten der Erzeugungsschlacht war den Bauern von Nord bis Süd und von Ost bis West bis auf den heutigen Tag eingehämmert worden: Die Silage von eiweissreichem Grünfutter ist nicht einfach und muss gelernt und gekonnt sein, die Silage von kohlehydratreichem Grünfutter — wie z. B. Mais — kann kaum misslingen, wenn die Hauptregeln beachtet werden, die Einsäuerung von gedämpften Kartoffeln ist absolut „narrensicher" und bedeutet eine fast verlustlose Aufbewahrung der Kartoffeln, bedeutet eine große Arbeitsersparnis und dadurch Wirtschaftlichkeit in der Schweinemast. Ob in Karloffelsilos mit Kammern oder in einer abgeteilten Schweinebucht: die eingesäuerten Kartoffeln waren gegen Verluste gesichert und hielten sich verlustlos über lange Monate, während die frischen Kartoffeln durch die Atmung, Keimung und Fäulnis Monat für Monat an Masse und an Güte einbüßen. Die Untersuchungen stellten 4 bis 5 Prozent Einbuße fest.

 

Nun veröffentlichte der verdienstvolle Leiter des Versuchsgutes Johannettental bei Detmold, Landwirt J. F. Fensch, in den „Mitteilungen der Deutschen Landwirtschafts-Gesellschaft" Nr. 45/1956 einen aufsehenerregenden Versuchsbericht, in dem er einen Gewichtsverlust von 28,6 Prozent ermittelt hatte. Fensch wies darauf hin, dass zahlreiche Fütterungsversuche immer wieder bewiesen haben, dass gute Sauerkartoffeln mindestens ebenso gern wie frisch gedämpfte Kartoffeln gefressen werden und dass die Zunahmen der Schweine bei gleichem Beifutter und bei gleichem Stärkegehalt der Kartoffeln — ob frisch gedämpft oder eingesäuert — praktisch dieselben sind. Er selbst hatte Gelegenheit, auf dem Versuchsgut Johannettental diese Tatsache durch eine Vielzahl von exakt durchgeführten Versuchen immer wieder bestätigt zu finden. Aber dem Umstand, dass Sauerkartoffeln ein vollwertiges Futter darstellen, steht nach Fensch die Tatsache gegenüber, dass eingesäuerte Kartoffeln immer viel zu schnell zu Ende gehen. Viele Praktiker haben feststellen können, dass die Sauerkartoffeln immer viel früher zu Ende gehen als man in der Planung angenommen hatte. Besonders ist Herrn Fensch, der eine moderne Großdämpfanlage, verbunden mit einer Molkerei, benutzt, aufgefallen, dass die Kartoffeln, die nach dem Dämpfen nicht erst gequetscht werden müssen, sondern schon musartig in die Grube kommen, einen größeren Schwund aufwiesen als früher. Deshalb machte er einen Versuch mit einem länglichen Kasten, den er in einen 12 cbm großen Behälter mit gedämpften und gequetschten Kartoffeln einsenkte, in den er — genau nachgewogen — 47,1 kg gedämpfte Kartoffeln füllte, die im Rohzustand 50 kg gewogen hatten. Nach 19 Wochen war in der Kiste die Höhe der Kartoffelbreisäule von 160 cm auf 88 cm gefallen, das Gewicht von 47,1 kg auf 33,6 kg gesunken.

 

In der Nummer 48 der „Mitteilungen der Deutschen Landwirtschafts-Gesellschaft" bestätigte unser Landsmann, Dr. Rolf Kloeppel, der jetzt in Kiel wirkt, die Beobachtungen von Fensch. Er berichtete von einem Versuch, in dem, eine exakte Feststellung mit der eingedämpften Sorte „Ackersegen" angestellt worden war, bei dem sich ein Verlust von 29 bis 30 Prozent Stärke und 42 bis 43 Prozent Trockenmasse ergeben hatte. Dr. Kloeppel weist in seiner Stellungnahme aber auch auf andere Praktikerstimmen hin, die von einer verlustlosen Kartoffeleinsäuerung sprechen und glaubt die Ursache für die Verluste in dem Saftabfluss zu finden, während bei Kartoffelsilos ohne Saftabfluss der Saft mit verfüttert wird. Auch Dr. Kloeppel berichtet von den Beobachtungen eines Bauern, der höhere Verluste erst nach der Benutzung von Großdämpfanlagen festgestellt hat.

 

Zu diesen Fragen nimmt der bekannte Professor Dr. Max Becker, der seit kurzem Leiter des Instituts für Tierphysiologie und Tierernährungslehre an der Universität Kiel ist, im Landwirtschaftlichen Wochenblatt für Westfalen und Lippe Nr. 51/52-1956 Stellung. Er weist darauf hin, dass bei der Einsäuerung von Futtermitteln sehr komplizierte Gärungsversuche stattfinden. Es überrasche aber, dass die von Fensch und Kloeppel gemachten Beobachtungen gerade bei der Einsäuerung frisch gedämpfter Kartoffeln gemacht wurden. Die besonders gute Eignung der gedämpften Kartoffeln für die Einsäuerung sei so feststehend, dass sich die systematische wissenschaftliche Forschung schon längere Zeit nicht mehr damit befasst hat. Die Absonderung von Sickersaft aus gedämpften Kartoffeln sei nur schwach und die dadurch bewirkten Verluste blieben in der Größenordnung einiger Prozente. Richtig vorgenommene Kartoffelsilage sackt auch nicht ab, sondern hält das Bruttogewicht sehr gut. Lediglich in Erdgruben wurden bei primitiver Einsäuerung Verluste von knapp 14 Prozent der Trockenmasse festgestellt. In Völkenrode angestellte Versuche in Holzfässern von 100 Liter Inhalt hätten einen Trockenmasseverlust von etwas über 5 Prozent ergeben. Eine Einbuße von 10 Prozent liege an der oberen Grenze. Wenn jetzt Einsäuerungsverluste von 30 Prozent festgestellt wurden, so entspreche das nicht den bisherigen Befunden. Prof. Becker schließt seine Ausführungen mit einem wichtigen Hinweis, auf den ja auch schon Herr Fensch, Johannettental, abzielte, als er auf die Dämpfung in Großanlagen hinwies. Prof. Becker schreibt: „Diese Betrachtung könnte vielleicht auf einen Punkt hinweisen, der noch geprüft werden müsste, nämlich, dass neue Dämpfverfahren mit höheren Temperaturen und Drücken die Kartoffelstärke so verändern, dass sie Nebengärungen mit erhöhten Verlusten zugänglich wird. Jedenfalls wurde dies in einigen Diskussionsbemerkungen angedeutet. Obwohl es nicht sehr wahrscheinlich ist, dass dies zutrifft, ist die ganze Sachlage doch wichtig genug, dass man jedem Hinweis nachgehen sollte. Selbst wenn sich die ungünstigen Befunde, die den Anlass zu diesen Betrachtungen gegeben haben, als nicht allgemein gültig herausstellen sollten, wie zu hoffen ist, sollten wir sie als Anregung ansehen, weiterhin daran zu arbeiten, die Einsäuerung zu einem in jeder Beziehung verlässlichen und stets wertvollen Verfahren für jeden bäuerlichen Betrieb zu machen“.

 

Wir hatten eingangs geschrieben, dass diese Debatte geeignet war, in den Bauern Zweifel über die Zuverlässigkeit der Wirtschaftsberatung und der wissenschaftlichen Feststellungen und Untersuchungen der Untersuchungsämter aufkommen zu lassen. In diesen Ausführungen soll diese Folgerung nicht gezogen werden, sondern es soll, wie das Herr Fensch und Prof. Becker getan haben, darauf hingewiesen werden dass wir anscheinend vor einer neuen Lage bei der Kartoffeleinsäuerung stehen, nämlich dann, wenn die Kartoffeln in Großdämpfanlagen gedämpft und dabei viel stärker aufgeschlossen werden als das früher in den Dämpfkolonnen geschah. Es könnte ja sein, dass diese stärkere Aufschließung der Kartoffeln in den modernen Großdämpfanlagen eine Quelle für größere Verluste sein kann. Falls diese größeren Verluste entstehen, wird die Wissenschaft prüfen müssen, ob sie vermeidbar sind, oder wir werden in den Großdämpfanlagen mit anderen Drücken arbeiten oder, falls nötig, gar von ihnen wieder abgehen müssen.

 

Seite 17   Landsleute, die jetzt aus Ostpreußen kamen.

Mit dem 53. Aussiedlertransport sind 264 Landsleute unmittelbar aus Ostpreußen im Durchgangslager Friedland bei Göttingen eingetroffen.

 

Wir bringen im Folgenden die Namen dieser Ausgesiedelten. Aus Gründen, die darzulegen hier zu weit führen würde, ist es schwierig, über jeden Ausgesiedelten genaue Angaben zu erhalten, und so sind die Zahlen und die Ortsangaben manchmal unvollständig und nicht in jedem Fall richtig. Auch diese Liste enthält, was die Orte anbetrifft, Fehler. Der Wohnort von 1939 ist in der Liste in Klammern gesetzt. Hier folgt der erste Teil der Liste. Es trafen in Friedland ein:

 

1. Helga Appel, geboren am 13.09.1934 (Damrau, Kreis Ortelsburg), kommt aus Damrau. —

 

2. Helmut Appel, 27.12.1936 (Damrau), kommt aus Damrau. —

 

3. Auguste Appelbaum, geb. Kruska, 20.11.1892 (Grammen, Kreis Ortelsburg), kommt aus Grammen. —

 

4. Wilhelm Appelbaum, 27.10.1890 (Grammen), kommt aus Grammen. —

 

5. Anastasia Andryk, geb. Wiczesiak, 19.11.1893 (Neidenburg), kommt aus Neidenburg. –

 

6. August Bartlewski, 20.08.1874 (Gumbinnen), kommt aus (?). —

 

7. Maria Becher, geb. Schischke, 03.05.1873 (Wartenburg), kommt aus Wartenburg. —

 

8. Erna Becker, geb. Müller, 18.08.1911 (Gehland), kommt aus Gehland, Kreis Allenstein. —

 

9. August Bednarzik, 17.05.1877 (Surmo), kommt aus Surmo, Kreis Sensburg. —

 

10. Elisabeth Behrendt, geb. Wedig, 29.08.1897 (Kleisack, Kreis Rößel), kommt aus Kleisack. —

 

11. Emilie Beyer, geb. Stank, 05.03.1914 (Kusewen, Kreis Sensburg), kommt aus Kusewen. —

 

12. Günter Beyer, 08.04.1941, kommt aus Kusewen. —

 

13. Irmgard Beyer, 04.12.1937 (Kusewen), kommt aus Kusewen. —

 

14. Ida Bienert, geb. Helm, 02.09.1894 (Karwen, Kreis Sensburg), kommt aus Karwen. —

 

15. Maria Billitenski, geb. Kendelsbacher, 19.03.1893 (Grieslienen), kommt aus Grieslienen. —

 

16. Margarete Bodzek, geb. Matern, 18.10.1895 (Saalfeld, Kreis Mohrungen), kommt aus Saalfeld. —

 

17. Regine Bogonski, 05.06.1866 (?), kommt aus Sensburg. —

 

18. Valentin Bonk, 14.02.1881 (Bischofsburg), kommt aus Bischofsburg. –

 

19. Gustav Borchert, 18.11.1883 (Bartenstein), kommt aus Bartenstein. —

 

20. Henriette Borchert, geb. Muschal, 04.01.1888 (Bartenstein), kommt aus Bartenstein. —

 

21. Anna Borowski, geb. May, 16.11.1890 (Wilkendorf, Kreis Rastenburg), kommt aus Wilkendorf. —

 

22. Fritz Borowski,  28.10.1921 (Wilkendorf), kommt aus Wilkendorf. —

 

23. Emma Brzoska, 13.11.1914 (Dt.-Heide, Kreis Ortelsburg), kommt aus Dt.-Heide. —

 

24. Karl Brzoska, 07.04.1878 (Dt.-Heide), kommt aus Dt.-Heide. —

 

25. Elise Brodda, 22.10.1892 (Lötzen), kommt aus Lötzen. —

 

26. Anna Bsdurrek, geb. Jedamzik, 10.10.1909 (Jakobsdorf), kommt aus Jakobsdorf. —

 

27. Henriette Buyny, geb. Gutzeit, 07.01.1885 (Ringen, Kreis Treuburg), kommt aus Salpia, Kreis Lötzen. -

 

28. Helene Cicholas, 16.08.1900 (Allenstein), kommt aus Angerburg. —

 

29. Josef Cicholas, 12.10.1865 (Allenstein), kommt aus Angerburg. —

 

30. Ottilie Choinowski, geb. Ehm, 24.10.1907 (Hirschberg, Kreis Allenstein), kommt aus Hirschberg. —

 

31. Josef Chinczoll, 15.07.1880 (Wartenburg), kommt aus Wartenburg. —

 

32. Elisabeth Czayka, geb. Axhulz, 25.06.1897 (Gr.-Rauschen), kommt aus Gr.Rauschen. —

 

33. Otto Czayka, 11.08.1895 (Gr.Rauschen), kommt aus Gr.-Rauschen. —

 

34. Waltraut Czekay, 29.03.1936 (Gr.-Wronnen, Kreis Lötzen), kommt aus Kruglanken, Kreis Angerburg. —

 

35. Ida Czudnochowski, geb. Lehnart, 15.01.1883 (Bischofsburg), kommt aus Bischofsburg. -

 

36. Helene Demski, 29.11.1893 (Lufau), kommt aus Angerburg. —

 

37. Anna Didzuhn, geb. Siebert 20.11.1882 (Rastenburg), kommt aus Eichhöhe Kreis Rastenburg. —

 

38. Elfriede Diesing, geb. Nimzik, 16.11.1921 (Garbassen, Kreis Treuburg) kommt aus Lasdehnen, Kreis Rastenburg. —

 

39. Dietmar Diesing, 19.04.1943, kommt aus Lasdehnen. —

 

40. Eckard Diesing,  26.12.1944, kommt aus Lasdehnen. —

 

41. Auguste Doliva, geb. Schelmann, 10.04.1890 (Rosengarten, Kreis Rastenburg), kommt aus Rosengarten. —

 

42. Friedrich Doliva, 21.11.1884 (Rosengarten), kommt aus Rosengarten. —

 

43. Anna Dukatz, geb. Masuch, 14.08.1913 (Sensburg), kommt aus Sensburg. —

 

44. Günter Dukatz, 20.04.1941, kommt aus Sensburg. —

 

45. Jürgen Dukatz, 26.05.1952, kommt aus Sensburg. —

 

46. Ottilie Dukatz, geb. Helm, 30.11.1888 (Sensburg), kommt aus Sensburg. —

 

47. Ursel Dukatz, 22.01.1934 (Sensburg), kommt aus Sensburg. —

 

48. Helene Dziadek, 12.05.1866, kommt aus Angerburg. —

 

49. Wilhelmine Dzykonski, geb. Wrobel, 04.02.1899 (Halldorf, Kreis Treuburg), kommt aus Mertinsdorf. -

 

50. Charlotte Engelhardt, 12.02.1893 (Ortelsburg), kommt aus Ortelsburg. —

 

51. Günter Erdmann, 10.03.1938 (Allenstein), kommt aus Allenstein. —

 

52. Hildegard Erdmann, geb. Malewski, 14.09.1916 (Allenstein), kommt aus Allenstein. –

 

53. Friedrich Frassa, 19.05.1883 (Gorbellen), kommt aus Seedanzig (?). —

 

54. Maria Frassa, geb. Wawrzinez, 13.05.1891 (Gorbellen), kommt aus Seedanzig (?). —

 

55. Erika Frassa, 28.06.1939 (?). —

 

56. Berta Frassa, geb. Gronki, 14.03.1916 (?). —

 

57. Maria Fraschinski, geb. Jascziewski, 20.09.1893 (?). —

 

58. Manfred Freit, 02.12.1938 (Bredienen, Kreis Sensburg), kommt aus Bredienen. —

 

59. Irene Friedrich, 23.03.1938 (Sensburg), kommt aus Sensburg. —

 

60. Gertrud Friedrich, geb. Schupeter, 15.08.1916 (Sensburg), kommt aus Sensburg. —

 

61. Gisela Friedrich, 16.08.1943, kommt aus Sensburg. —

 

62. Anna Freund, geb. Landzien, 16.09.1891 (Freimannsdorf, Kreis Insterburg), kommt aus Vorwerk, Kreis Allenstein. —

 

63. August Freund, 03.01.1877 (Freimannsdorf, Kreis Insterburg), kommt aus Vorwerk. —

 

64. August Freund, 12.08.1890 (Schichau, Westpreußen), kommt aus Buchwalde, Kreis Mohrungen. —

 

65. Emilie Freund, geb. Wittek, 17.02.1896 (Schichau), kommt aus Buchwalde.

 

66. Charlotte Galda, geb. Posegga, 15.10.1888 (Pilchen, Kreis Johannisburg), kommt aus Pilchen. —

 

67. Auguste Gawlick, geb. Patalla, 12.04.1896 (Bärenbruch), kommt aus Bärenbruch. —

 

68. Johann Gawlick, 02.09.1889 (Bärenbruch), kommt aus Bärenbruch. —

 

69. Emilie Gerschewski, geb. Gerschewski, 16.09.1882 (Gerswalde), kommt aus Gerswalde. —

 

70. Erna Gerschewski, 21.08.1912 (Gerswalde), kommt aus Gerswalde. —

 

71. Herta Glaubitt, geb. Heister, 27.04.1893 (Eichmedien, Kreis Sensburg), kommt aus Eichmedien. –

 

72. Charlotte Glinka, geb. Kutrieb, 11.01.1883 (Willenberg, Kreis Ortelsburg), kommt aus Olschöwken, Kreis Ortelsburg. —

 

73. Gustav Glinka, 16.09.1885 (Willenberg), kommt aus Olschöwken. —

 

74. Ida Goerke, 27.12.1899 (Sensburg), kommt aus Sensburg. —

 

75. Anna Gollan, geb. Griewatz, 27.03.1923 (Gelsenkirchen-Erle), kommt aus Wappendorf, Kreis Allenstein. —

 

76. Siegrid Gollan, 14.04.1946, kommt aus Wappendorf. —

 

77. Ludwig Gosdzinski, 20.04.1895 (Markshöfen), kommt aus Mingfen, Kreis Ortelsburg. —

 

78. Helmut Grabowski, 03.12.1939 (Wilkenbruch), kommt aus Weißenburg. —

 

79. Ida Grabowski, geb. Weiss, 03.02.1896 (Wilkenburg), kommt aus Weißenburg. —

 

80. Maria Gramitzki, ,geb. Splanemann, 31.03.1909 (Wernigitten), kommt aus Heilsberg. —

 

81. Anna Gritzan, geb. Pokorra, 06.08.1873 (Liebenberg, Kreis Ortelsburg), kommt aus Liebenberg. —

 

82. Marie Gronski, geb. Raffel, 23.12.1889 (Leipp), kommt aus Hasenberg. —

 

83. Helene Gdera, geb. Schiller, 03.10.1890 (Schwalz), kommt aus Borowen, Kreis Sensburg. —

 

84. Minna Gerkuhn, geb. Smollich, 17.11.1885 (Nikolaiken, Kreis Sensburg, kommt aus Nikolaiken. —

 

85. Wilhelmine Gerlitz, geb. Müller, 21.01.1886 (Rumitz), kommt aus Rumitz. —

 

86. Günter Gryzan, 09.07.1939 (Wilhelmstal), kommt aus Wilhelmstal. —

 

87. Annemarie Gryzan, geb. Kayes, 14.12.1917 (Wilhelmstal), kommt aus Wilhelmstal. —

 

88. Wilhelmine Gutzeit, geb. Rese, 12.06.1865 (Sanien, Kreis Lyck), kommt aus Sanien. —

 

89. Rüdiger Gwiasda, 30.08.1940, kommt aus Schiemanen, Kreis Ortelsburg. —

 

90. Marta Gwiasda, geb. Malinowski, 26.10.1919 (Schiemanen), kommt aus Schiemanen. –

 

91. Karin Hermann, 08.06.1944, kommt aus Soltmahnen. —

 

92. Emma Herold, geb. Richter, 01.01.1886 (Dittersdorf), kommt aus Dittersdorf. —

 

93. Hess, Berta, geb. Schipull, 13.05.1882 (Gr.-Stürlack, Kreis Lötzen), kommt aus Gr.-Stürlack. —

 

94. Berta Horn, geb. Liedtke, 21.10.1891 (Wolka, Kreis Rastenburg), kommt aus Rastenburg. –

 

95. Anna Jaschinski, geb. Schenk, 11.04.1917 (Bürgerdorf), kommt aus Seeburg. —

 

96. Franz Jaschinski, ,07.01.1940, kommt aus Seeburg. —

 

97. Franz Jaskulowski, 29.09.1882 (Gr.-Wratschkimme), kommt aus Angerburg. —

 

98. Johanna Jaskulowski, geb. Gralla, 21.01.1894, kommt aus Neu-Bartelsdorf. —

 

99. Paul Jekosch, 21.06.1884 (Allenstein), kommt aus Göttkendorf, Kreis Allenstein. —

 

100. Emma Jost, geb. Paczoska, 11.09.1894 (Johannisburg), kommt aus Johannisburg. –

 

101. Anna Kadik, geb. Odera, 25.09.1879 (Schwalz), kommt aus Borowen, Kreis Sensburg. —

 

102. Klara Kaminski, geb. Salewski, 15.07.1890 (Gehsen, Kreis Johannisburg), kommt aus Nieden, Kreis Sensburg. —

 

103. Maria Kardel, geb. Hennig, 25.12.1880 (Jonkendorf), kommt aus Jonkendorf. —

 

104. Marta Karpa, geb. Gischk, 02.08.1902 (Reschenberg), kommt aus Reschenberg. —

 

105. Amalie Kattanek, 04.09.1884 (Rippschläger), kommt aus Rippschläger —

 

106. Erika Kayes, 05.08.1928 (Kleschin), kommt aus Wilhelmstal. —

 

107. Karoline Kayes, geb. Krause, 26.05.1882 (Kleschin), kommt aus Wilhelmstal. —

 

108. Frieda Kiewski, geb. Siebert, 31.10.1893 (Eichhöhe, Kreis Rastenburg), kommt aus Eichhöhe. —

 

109. Katarina Knobel, geb. Stippeck, 13.05.1878 (Reuschhagen), kommt aus Reuschhagen. —

 

110. Anna Klein, 25.01.1877 (Bischofsburg, Kreis Rößel), kommt aus Bischofsburg —

 

111. Marie Klembowski, geb. Friedrich, 31.05.1895 (Lindensee, Kreis Johannisburg), kommt aus Drigelsdorf, Kreis Johannisburg. —

 

112. Ida Kleta, geb. Sketzun, 15.11.1890 (Kampen), kommt aus Upalten, Kreis Lötzen. —

 

113. Anna Kobus, geb. Jedamzik, 28.07.1882 (Kruttinnen, Kreis Sensburg), kommt aus Kruttinnen —

 

114. Dieter Kobus, 21.04.1940, kommt aus Sensburg. —

 

115. Gertrud Kobus, geb. Rosinski, 20.07.1914 (Sensburg), kommt aus Sensburg. —

 

116. Werner Kobus, 09.01.1944, kommt aus Sensburg. —

 

117. Ida Kobus, 04.10.1905 (Sensburg), kommt aus Sensburg. —

 

118. Bernhard Koenigsmann, 26.09.1879 (Lautern), kommt aus Lautern. —

 

119. Anna Koenigsmann, geb. Nitzki, 29.09.1884 (Lautern), kommt aus Lautern. —

 

120. Maria Kohn, geb. Kowalewski, 27.03.1918 (Stabigotten), kommt aus Stabigotten. —

 

121. Johann Kolodzey, 24.10.1875 (Kokoska, Kreis Sensburg), kommt aus Kokoska. —

 

122. Henriette Kolodzey, geb. Marchewitz, 02.05.1877 (Kokoska), kommt aus Kokoska. —

 

123. Marie Komossa, 08.02.1888 (Salpkeim), kommt aus Salpkeim. —

 

124. Gustav Konietzko, 10.05.1878 (Jakobsdorf), kommt aus Jakobsdorf. —

 

125 Wilhelmine Konietzko, geb. Derwisch, 17.07.1882 (Jakobsdorf), kommt aus Jakobsdorf. —

 

126. Auguste Koriath, geb. Kapewitz, 29.04.1888 (Window), kommt aus Zieltnie (?). —

 

127. Heinz Koslowski, 17.01.1940, kommt aus Salpkeim. —

 

128. Frieda Koslowski, geb. Platz, 09.09.1918 (Salpkeim), kommt aus Salpkeim. —

 

129. Julis Kossak, geb. Koslowski, 17.03.1881 (Gehland, Kreis Sensburg), kommt aus Herzogskirchen —

 

130. Agnes Kossalla, geb. Klein, 21.02.1887 (Bischofsburg), kommt aus Bischofsburg. —

 

131. August Krause, 03.03.1889 (Mensguth, Kreis Ortelsburg), kommt aus Mensguth. —

 

132. Anna Krause, geb. Podeswa, 28.10.1899 (Ortelsburg), kommt aus Ortelsburg. —

 

133. Katharina Krischek, geb. Skripski, 06.01.1876 (Flammenberg, Kreis Ortelsburg), kommt aus Flammenberg. —

 

134. Helene Kroll, geb. Slomianka, 26.09.1925 (Wiesenhöhe, Kreis Treuburg), kommt aus Eichhöhe, Kreis Rastenburg. —

 

135. Renate Kroll, 20.12.1944, kommt aus Eichhöhe. —

 

136. Ida Krupinski, geb. Wischeski, 21.10.1890 (Kreuzdorf) kommt aus Schönballen. —

 

137. Emilie Kubowski, geb. Pels, 05.11.1894 (Jeskendorf), kommt aus Jeskendorf. —

 

138 Hedwig Kunigk, geb. Nerowski, 26.01.1910 (Mokainen, Kreis Allenstein), kommt aus Wartenburg. —

 

139. Alois Kunigk, 23.03.1945, kommt aus Wartenburg. -

 

140. Hedwig Lasarzewski, 25.09.1928 (Laxdoyken), kommt aus Laxdoyken (?). —

 

141. Minna Lasarzewski, geb. Czepull, 18.02.1899 (Laxdoyken), kommt aus Laxdoyken. —

 

142. Helene Laskowski, geb. Schröder, 07.01.1905 (Borken), kommt aus Vatersegen. —

 

143. Klara Lippiki, geb. Kliritzki, 11.01.1889 (Wartenburg), kommt aus Wartenburg. —

 

144. Auguste Lomoth, geb. Kischkerwitz, 20.12.1885 (Schmellerwen (?), kommt aus Schmellerwen. —

 

145. Johann Losch, 31.12.1896 (Warpuhnen, Kreis Sensburg), kommt aus Warpuhnen. —

 

146. Anna Lotek, geb. Kraschewski, 28.03.1891 (Malschöwen, Kreis Ortelsburg), kommt aus Mensguth, Kreis Ortelsburg. —

 

147. Ehrenfried Loyal, 25.12.1940, kommt aus Kamionken. —

 

148. Berta, Loyal, geb. (?), 12.07.1905 (Kamionken), kommt aus Kamionken. —

 

149. Anna Lippki, geb. Poltean, 14.05.1910 (Soweiden, Kreis Rößel), kommt aus Heiligelinde, Kreis Rößel. —

 

150. Anna Lippki, 19.06.1939 (Soweiden), kommt aus Heiligelinde. —

 

151. Herbert Lippki, 17.03.1943, kommt aus Heiligelinde. —

 

152. Elisabeth Lippki, 11.11.1886 (Soweiden), kommt aus Heiligelinde. —

 

153. Hildegard Lippki, 19.06.1939 (Soweiden), kommt aus Heiligelinde. —

 

154. Walter Lippki,  28.08.1940, kommt aus Heiligelinde. —

 

155. Hedwig Lux, geb. Kynia, 25.12.1914 (Weißengrund), kommt aus Weißengrund. —

 

156. Edith Lux, 23.04.1944, kommt aus Weißengrund. —

 

157. Wilhelm Lux, 18.01.1884 (Weißengrund), kommt aus Weißengrund. —

 

158. Wilhelmine Lux, geb. Dragu, 24.04.1887 (Weißengrund), kommt aus Weißengrund. -

 

159. Viktoria Marx, geb. Krischek, 13.12.1902 (Sachen), kommt aus Flammberg, Kreis Ortelsburg. —

 

160. Klara Maschlanka, geb. Jankowski, 13.04.1888 (Ortelsburg), kommt aus Ortelsburg. —

 

161. Ursel Mattern, 08.04.1938 (Schwalgendorf), kommt aus Saalfeld, Kreis Mohrungen. —

 

162. Wilhelm May, 21.11.1887 (Ortelsburg), kommt aus Finsterdamrau, Kreis Ortelsburg. —

 

163. Anna Meißner, geb. Hermann, 06.01.1902 (Gerswalde), kommt aus Paudelwitz. —

 

164. Emilie Michalzik, geb. Konrad, 19.02.1887 (Pilchen, Kreis Johannisburg), kommt aus Pilchen. —

 

165. Maria Mittelsteiner, geb. Tisser, 22.09.1881 (Rastenburg), kommt aus Neuendorf. —

 

166. Martha Moritz, geb. Palmorki, 08.10.1890 (Montken), kommt aus Montken. —

 

167. Luise Müller, geb. Nowak, 05.05.1884 (Gehland, Kreis Sensburg), kommt aus Gehland. —

 

168. Franz Müller, 15.01.1891 (Auer, Kreis Mohrungen), kommt aus Auer.

 

169. Maria Nette, geb. Lalla, 04.05.1884 (Gr.Wronnen, Kreis Lötzen), kommt aus Kruglanken, Kreis Angerburg. —

 

170. Olga Nikolay, geb. Berg, 05.04.1901, kommt aus Neuhof, Kreis Lötzen. —

 

171. Anna Nikutta, geb. Nikutta, 21.04.1887 (Narten), kommt aus Narten. —

 

172. Anna Nowak, geb. Ceranski, 21.11.1900 (Kl.-Eichenau), kommt aus Buchwalde.

 

173. Charlotte Olschewski, geb. Gollan, 18.10.1900 (Schützendorf), kommt aus Schützendorf.

 

174. Wilhelm Para, 24.06.1883 (Neu-Schiemanen, Kreis Ortelsburg), kommt aus Ortelsburg. —

 

175. Hedwig Piwonka, geb. Lewandrowski, 16.08.1879 (Malga), kommt aus Narti. —

 

176. Karoline Pozdziech, geb. Jorkowski, 31.07.1888 (Schutschen), kommt aus Salusheim. —

 

177. Erna Preuß, geb. Merkert, 25.01.1913 (Arys), kommt aus Arys. —

 

178. Martha Preuß, 03.06.1944, kommt aus Arys. —

 

179. Gerhard Preuß, 24.12.1940 (Reichau), kommt aus Reichau. —

 

180. Anna Pruhs, geb. Nonn, 21.11.1875 (Steinfelde, Kreis Johannisburg), kommt aus Steinfelde. —

 

181. Adolf Pukropski,  25.11.1889 (Marzyp [?]), kommt aus Neidenburg. —

 

182. Gustav Purwin, 09.09.1889 (Soltmahnen), kommt aus Soltmahnen. —

 

183. Hilde Pyko, geb. Kulessa, 08.03.1915 (Merunen, Kreis Treuburg), kommt aus Sorquitten, Kreis Sensburg. —

 

184. Anneliese Pyko, 28.01.1944, kommt aus Sorquitten. —

 

185. Gisela Pyko, 12.02.1941, kommt aus Sorquitten. —

 

186. Hilmar Pyko, 28.06.1942, kommt aus Sorquitten. —

 

187. Martha Pyko, geb. Boduschewski, 24.05.1902 (Pierken), kommt aus Huferbeck.

 

188. Albert Retkowski, 10.04.1893 (Marschönen), kommt aus Marschönen. —

 

189. Amalie Rochrnak, geb. Pisska, 10.02.1902 (Sensburg), kommt aus Sensburg. —

 

190. Johann Rochmak, 31.05.1875 (Sensburg), kommt aus Sensburg. —

 

191. Wilhelmine Rogalla, geb. Lippik, 28.12.1886 (Neuhof), kommt aus Ortelsburg. —

 

192. Siegfried Roslan, 24.01.1940, kommt aus Sachsow. —

 

193. Hildegard Rudnik, geb. Danielzik, 29.10.1921 (Sensburg), kommt aus Sensburg. —

 

194. Klaus Rudnik, 26.11.1941, kommt aus Sensburg. —

 

195. Johanna Ruki, geb. Sorrey, 10.03.1879 (Allenstein), kommt aus Allenstein. —

 

196. Edith Rutkowski, 10.06.1929 (Leinau), kommt aus Leinau. —

 

197. Liesbeth Rutkowski, 22.02.1933 (Leinau), kommt aus Leinau. —

 

198. Martha Rutkowski, geb. Kattanek, 15.10.1902 (Leinau), kommt aus Leinau.

 

199. Emilie Salewski, geb. Schuster, 30.03.1901 (Korpellen), kommt aus Korpellen. —

 

200. Ida Salewski, geb. Rehburg, 06.10.1904 (Kl.-Zechen, Kreis Johannisburg), kommt aus Kl.-Zechen. —

 

201. Martha Samson, geb. Moritz, 21.05.1917 (Montken), kommt aus Montken. —

 

202. Gerda Samson, 23.01.1943, kommt aus Montken. —

 

203. Gerd Samson, 23.01.1943, kommt aus Montken. —

 

204. Helmut Samson, 21.12.1940, kommt aus Montken. —

 

205. Elisabeth Schadwinkel, geb. Jendrzyck, 11.05.1898 (Arys, Kreis Johannisbura), kommt aus Gronau, Kreis Sensburg. —

 

206. Anastasia Schalupa, geb. Soyk, 10.12.1898 (Neuendorf), kommt aus Neuendorf. —

 

207. Luise Schikora, geb. Riedel, 27.10.1896 (Schwalgendorf), kommt aus Schwalgendorf. —

 

208. August Schmiel, 20.02.1884 (Nieden, Kreis Johannisburg), kommt aus Nieden. —

 

209. Dora Schneider.geb. Schiebler, 20.01.1922 (Bunzlau), kommt aus Rauschken. —

 

210. Irene Schulz, 12.09.1940, kommt aus Neu-Köslin. —

 

211. Luzia Schulz, geb. Burdack, 07.01.1913, kommt aus Neu-Köslin. —

 

212. Reinhard Schulz, 07.04.1942, kommt aus Neu-Köslin. —

 

213. Maria Schwark, geborene Lange, 13.07.1896 (Wintkon), kommt aus Wintken. —

 

214. Horst Sczislo, 24.04.1941, kommt aus Lindenort, Kreis Ortelsburg. —

 

215. Ida Sczislo, geb. Laskowski, 23.12.1905 (Lindenort, Kreis Ortelsburg), kommt aus Lindenort. —

 

216. Emilie Seifert, geb. Groß, 16.03.1913 (Cranz), kommt aus Cranz. —

 

217. Margarete Siebert, 05.01.1888 (Rastenburg), kommt aus Eichhöhe, Kreis Rastenburg. —

 

218. Else Siebert, 21.10.1896 (Rastenburg), kommt aus Eichhöhe. —

 

219. Karl Simanek, 22.02.1885 (Recklinghausen), kommt aus Schwentainen, Kreis Sensburg. —

 

220. Johanna Skierlo, geb. Alwast, 07.11.1908 (Gierswalde), kommt aus Krummendorf, Kreis Sensburg. —

 

221. Emma Skischally, geb. Gold, 19.05.1897 (Schueschen), kommt aus Sacksow (?). —

 

222. Maria Sobotka, geb. Bajewski, 20.11.1902 (Lötzen), kommt aus Lötzen. —

 

223. Marie Staschik, geb. Wippsch, 27.09.1890 (Brennen, Kreis Johannisburg), kommt aus Brennen. —

 

224. Max Staschik, 18.03.1877 (Brennen), kommt aus Brennen. —

 

225. Berta Staschko, geb. Joks, 03.02.1878 (Possessern, Kreis Angerburg), kommt aus Possessern. —

 

226. Gustav Staschko, 21.04.1882 (Possessern), kommt aus Possessern —

 

227. Lina Slomianka, geb. Pyka, 31.07.1902 (Wiesenhöhe, Kreis Treuburq), kommt aus Eichhöhe —

 

228. August Symor, 27.08.1866 (Wiesenhöhe, Kreis Treuburg), kommt aus Eichhöhe. —

 

229. Eva Stinka, geb. Sokolowski, 26.12.1882 (Lyck), kommt aus Lyck. —

 

230. Johann Stinka, 10.07.1870 (Lyck), kommt aus Lyck. —

 

231. Berta Striewski, geb. Spiwak, 27.12.1882 (Dietrichswalde), kommt aus Dietrichswalde. —

 

232. Amalie Szesni, geb. Zilinski, 02.07.1886 (Eichwalde), kommt aus Rodelen (?).

 

233. Ella Tresp, geb. Kubowski, 09.01.1927 (Dittersdorf), kommt aus Gergehnen, Kreis Mohrungen. —

 

234. Emma Trzaska, geb. Kownatzki, 08.04.1910 (Tapiau), kommt aus Ortelsburg. —

 

235. Karla Trzaska, 02.12.1941, kommt aus Ortelsburg. —

 

236. Marie Trzeczak, geb. Katzmarik, 10.10.1890 (Dt.Heide), kommt aus Dt.-Heide. —

 

237. Gertrude Tuppek, geb. Tellbach, 01.04.1908 (Rastenburg), kommt aus Eichhöhe, Kreis Rastenburg. —

 

238. Hans-Ulrich Tuppek, 01.06.1945, kommt aus Eichhöhe. -

 

239. Emilie Wegner, geb. Nabakowski, 03.06.1887 (Plossen), kommt aus Plossen. —

 

240. Margarete Wegner, geb. Kruska, 07.08.1920 (Plossen), kommt aus Plossen. —

 

241. Auguste Weinert, geb. Schulz, 01.08.1887 (Jürgenfelde), kommt aus Osterode. —

 

242. Luise Weiss, geb. Baranowski, 04.07.1885 (Gr.Kosel), kommt aus Gr.-Kosel. —

 

243. Anna Weituschewitz, geb. Bubel, 14.06.1889 (Lyck), kommt aus Gr.-Steinort, Kreis Lötzen. —

 

244. Karl Wiechmann, 27.03.1874 (Sensburg), kommt aus Sensburg. —

 

245. Amalie Wieczorek, geb. Wilkop, 31.05.1896 (Hellengrund), kommt aus Hellengrund. —

 

246. Helene Wieczorek, geb. Mattern, 29.08.1896 (Sensburg), kommt aus Sensburg. —

 

247. Heinrich Wiederstein, 17.11.1899 (Gr.-Kosel), kommt aus Gr.-Kosel. —

 

248. Henriette Wieschnewski, geb. Niedritz, 15.04.1884 (Neuhof, Kreis Lötzen), kommt aus Wesselowen, Kreis Lötzen. —

 

249. Gottlieb Wieschnewski, 30.01.1878 (Neuhof), kommt aus Wesselowen. —

 

250. Friedrich Wieschnewski, 21.03.1908 (Angerburq), kommt aus Angerburg. —

 

251. Robert Wolf, 05.10.1875 (Sensburg) kommt aus Sensburg. —

 

252. Margarete Wolf, geb. Nass, 02.12.1893 (Sensburg), kommt aus Sensburg.

 

253. Maria Zaluski, geb. Paul, 02.09.1882 (Angerburg), kommt aus Angerburg. —

 

254. Wilhelm Zaluski, 13.03.1881 (Angerburg), kommt aus Angerburg. —

 

255. Anna Zatrieb, 19.10.1889 (Wartenburg), kommt aus Wartenburg. —

 

256. Ida Zentarra, geb. Wunderlich, 19.08.1908 (Spiegelberg), kommt aus Braunswalde. —

 

257. Ida Ziemek, geb. Sakowski, 11.09.1897 (Salpkeim, Kreis Sensburg), kommt aus Salpkeim. —

 

258. Hildegard Zink, geb. Mathia, 01.02.1917 (Mauden), kommt aus Hertainsel. —

 

259. Gudrun Zink, 10.11.1943, kommt aus Hertainsel. —

 

260. Kurt Zwillus, 30.03.1939 (Pawlozinnen, Kreis Johannisburg), kommt aus Pawlozinnen. —

 

261. Martha Zwillus, geb. von Lojewski, 18.05.1917 (Pawlozinnen), kommt aus Pawlozinnen.

 

262. Marianne Dost, geb. Kühn, 11.08.1886 (Samplatten), kommt aus Samplatten. —

 

263. Emilie Liebuschewski, geb. Stosek, 22.02.1897 (Dietrichsdorf), kommt aus Dietrichsdorf.

 

Seite 17   „Kamerad, ich rufe dich!“

Die ehemaligen Angehörigen des Ostpreußischen Arbeitsdienstes werden sich am 18. und 19. Mai in Gießen treffen. Auskunft erteilt: Martin B. Eisenbeck, Aurich, Königsberger Straße 360.

 

Am 16. Februar (nicht am 9. Februar). 20 Uhr, werden sich Kameraden des ehemaligen Reiter-Regiments 2 (später 24. Panzer-Division) mit Angehörigen in Hannover im Hotel „Zur Post", Schillerstraße, (am Hauptbahnhof), treffen. Auskunft erteilt Maior a. D. Fritz Schirmacher, Hannover, Windheimstraße 47 I.

 

Seite 17   Auskunft wird erbeten.

Auskunft wird erbeten über …

 

… Frau Schlifke, aus dem Kreise Mohrungen und Ursel Stobbe, Edith Strenger und Edith Bartsch, aus Ostpreußen. Die Genannten sollen 1947 aus Russland heimgekehrt sein.

 

 ... Ehepaar Ellenfeld, Gastwirt aus Schönwiese bei Landsberg, Kreis Pr.-Eylau.

 

… Karl und Lina Drewello, aus Kamionken, Kreis Goldap.

 

... Werner Zillus, aus Friedensdorf, Kreis Treuburg.

 

… Ida Petereit, aus Maßwillen. Emma Augestin und Maria Sennewitz, aus Schillen.

 

… Frau Irmgard Jablonka , geborene Braun, geb. am 28.03.1921 in Labuch. Kreis Rößel.

 

… Franz Bluhm, geb. am 30.08.1909, zuletzt wohnhaft gewesen in Wormditt, Kreis Braunsberg, letzte Nachricht aus Lötzen.

 

... Dr. med. dent. Heinz Wolff, aus Königsberg, Scharnhorststraße 3.

 

... Gerhard Schuhmacher, geb. 1924. Heimatanschrift: Königsberg, Pobether Weg 2.

 

… Zahnarzt Wesolleck, aus Königsberg.

 

… Gustav Blumenau, geb. etwa 1895, wohnhaft gewesen in Königsberg, Friesenstraße 1.

 

… Hugo Kossau, aus Kl.-Notisten, Kr. Lötzen.

 

… Erich Gottfried Netz, geb. am 07.02.1929, wohnhaft gewesen in Lötzen, Am Anger 32; am 9. Februar 1945 auf der Flucht in Rastenburg verschleppt.

 

... Uffz. Helmut Edmund Netz, geb. am 16.04.1919, ebenfalls wohnhaft gewesen in Lötzen, Am Anger 32, letzte Feldpost-Nr.: 07 264 D, angeblich gefallen am 07.08.1944 im Raum von Modohn (Lettland).

 

… Familie Donarski, wohnhaft gewesen in Pr.-Eylau, Domnauer Straße 24, bei Droeger.

 

Zuschriften erbittet die Geschäftsführung der Landsmannschaft Ostpreußen. (24a) Hamburg 13, Parkallee 86.

 

… Bauhilfsarbeiter Frich Heiden oder Helden, geb. am 25.09.1906 in Baranneu (?), Kreis Königsberg.

 

… Gustav Dumscheit, geb. am 16.05.1880, aus Ragnit, Gumbinner Straße 20 a oder dessen Angehörige. Für Dumscheit liegen Arbeitspapiere vor.

 

… Josef Schnellus, geb. am 21.05.1920 in Tilsit, zuletzt wohnhaft gewesen in Memel, bzw. seinen Vater Alexander Schnellus, der sich nach dem Kriege im Flüchtlingsdurchgangslager Dachau, Bayern, aufgehalten haben soll.

 

Zuschriften erbittet die Geschäftsführung der Landsmannschaft Ostpreußen, (24a), Hamburg 13, Parkallee 86

 

Seite 18   Suchanzeigen

Kindersteckbrief mit Foto:

Name: unbekannt

Vorname: vermutlich Günther

geb.: etwa 1942

Augen: blau

Haar: blond

Der Knabe kam 1946 aus dem polnisch verwalteten Gebiet. Er will sich erinnern, dass er mit seinen Angehörigen in einem langgestreckten Haus gewohnt hat. Es soll ein großes Tor als Eingang gewesen sein, und der Vater ist sehr viel mit einem Heuwagen und anderen Wagen gefahren. Er weiß auch, dass sie zu Hause Pferde, Hühner und Schweine gehabt haben. Sie müssen auch ein Radio gehabt haben, da sehr oft sowjetische Soldaten in die Stube kamen und Radio hörten.

 

Weihnachten sind sie stets in ein großes Gebäude gegangen und dort habe er Geschenke bekommen. Während der Feierlichkeit hat die Mutter ihn auf dem Schoß gehabt. Er hat anscheinend sehr viel am Daumen gelutscht, da die Mutter oft zu ihm sagte: „Wenn du nicht an deinem Daumen lutscht, fahren wir morgen mit dem Zug zur Tante“.

 

Er kann sich an keine Geschwister erinnern. Er weiß aber, dass er dann plötzlich krank wurde und dass er Ohrenlaufen und vermutlich Ruhr bekam. Im Krankenhaus sei dann eines Tages die Mutter weinend gekommen und habe gesagt, dass der Vater gestorben sei.

 

Vermutlich kam er dann vom Krankenhaus in ein Waisenhaus und wurde mit anderen Kindern dann später nach Deutschland gebracht. Zuschr. erb. u. Nr. 70 601 Das Ostpreußenblatt, Anz.-Abt., Hamburg 13.

 

Gesucht wird der Amtsgerichtsrat Gloger, Heinrichswalde, Kr. Elchniederung, Ostpreußen. Nachr. erb. an Franz Barsuhn, Wetzlar (Lahn), Stoppelberger Hohl 22.

 

Wer hat mit dem Lehrer Ernst Kelsch, geb. Hohenstein 03.01.1882, die erste und wer die zweite Lehrerprüfung gemacht? Angab, fehlen für Pensionsbezüge. Bitte Zuschr. an Fr. I. Birnbaum, Mengen b. Freiburg im Breisgau.

 

Mit Foto: Reinhard Samlowski, geb. 13.08.1911 in Königsberg Pr., Zivilangestellter der Luftwaffe. Am 06.01.1945 zur Fliegerhorstkommdtr. Königgrätz eingez., kam sofort nach Wien zum Fliegerersatzbat. XVII. Trostkaserne. Am 23.01.1945 kam Samlowski zur Dienststelle eines Panzer-Regts. in Wien-Liesing. FPNr. sowie Einheit unbekannt. Beruf: Optik, Feinmechanik und Elektriker. S. war 1,84 groß. Seit Einberufung keine Nachr. mehr. Wer war mit ihm zusammen od. kann über sein weiteres Schicksal Ausk. geben? Unkosten werden ersetzt. Zuschr. erb. Otto Samlowski, (24a) Schwarzenbek, Am großen Schmiedekamp 1.

 

Mit Foto. Achtung, Heimkehrer! Wer weiß etwas üb. den Verbleib meines Sohnes. Gefr. Walter Krause, aus Königsberg Pr., geb. 23.02.1908, war b. der Einheit 05 194 D. 3. Heeres-Flak-Abt. 288? Von Januar b. Mitte April 1945 in Königsberg, seitdem verschollen. Brüder: Kurt, Fritz, Eugen gefallen. Vater 1941 verstorben. Nachricht erb. Fr. Auguste Krause, (16) Hachborn Nr. 17, Kr. Marburg (Lahn).

 

Wer kann Ausk. geben über Martha Gritzan, geb. 01.07.1883. aus Ribben, Kr. Sensburg. od. deren Schwester Berta Belau, geb. Gritzan, zul. wohnh. bei Lehrer Balzer, Höhenwerder üb. Friedrichshof, Kr. Ortelsburg, letzte Nachr. 26.11.1944? Unkost. werd. erstattet. Nachr. erb. Frau Th. Pietsch. Hemer, Westf., Rich.-Wagner-Str. 33

 

Mit Foto: Wer kann Ausk. geben? SS-Rottenführ, Rudolf Synofzik, geb. 03.10.1924, 14. SS-Geb.-Jg.-Regt. 6 „R.H". FPNr. 31 072 E. Verwundet am 15.02.1943. Nachricht, erbittet Willy Synofzik, Dortmund - Lütgendortmund, Provinzialstraße 155.

 

Achtung! Wer kann Auskunft geben über folgende Personen? 1. Postschaffn. Gustav Holl, Schneegrund, Kr. Goldap, Ostpreußen, geb. 18.08.1895; Ehefrau Minna Holl, geborene Niederstraßer, geb. 15.09.1896, und Sohn Walter, geb. 09.11.1929. Sie wurden am 09.02.1945 aus Steegen, Kr. Pr.-Holland. verschleppt. — 2. Gustav Bossy, aus Padingen u. Ehefrau Ida Bossy, geb. Niederstraßer, geb. 04.11.1903. — 3. Frieda Niederstraßer, geb. 08.06.1905, Lungenheilstätte, Wormditt, Ostpreußen Wer kann ihren Tod bestätigen? — 4. Reinhold Dzatkowski, Sprindberg, Kr. Goldao, Ostpreußen, geb. 15.03.1927, verschleppt aus Worplack, Kr. Rößel. Ostpreußen — 5. Alfred Wallies, aus Padingen, Kr. Goldap, geb. 09.05.1924, FPNr. 39 440 C. Er war Kraftfahrer bei der 24. Panzer-Div. in Heiligenbeil, Ostpreußen, schwer verwundet. Nachr. erb. Martha Niederstraßer, Hameln (Weser), Wittekindstraße 3.

 

Wer kann Ausk. geben über Theodor Gehrmann, geb. 20.11.1927 in Jäskendorf, Kr. Mohrungen, Ostpreußen? Er kam am 16.01.1945 aus Allenstein z. Panzerig.-Abt. Schütz ins Feld bei Hohenstein. Ostpreußen. Von da fehlt jede Spur. Um Nachr. bittet Diakonissin Johanne Seewald, Bremen-Osterholz-Tewever, Egestorff-Siedlg., Altersheim.

 

Wer kann Ausk. geben üb. den Verbleib von Klaus Göhring, geboren 10.04.1930 in Stenken, Kr. Labiau, Ostpreußen, Wohnort vor 1945 Stenken? Nachr. erb. Walter Kasten, Höfingen, Kreis Leonberg, Pfarrstraße 13.

 

Wer kann Ausk. geben über den Verbleib meiner Schwester Erika Kantimm, geb. 27.05.1929? Letzter Wohnort Labiau, Ostpreußen, seit Januar 1945 vermisst. Nachr. erb. Frau Margarete Ottenberg, Pützchen-Beuel, Marktstraße 5

 

Wer weiß über den Verbleib meines Sohnes Artur Schwarze, geb. 08.06.1928 in Allenstein? Er wurde eingez. z. Wehrertüchtigungslag. nach Nückelsdorf bei Allenstein, Ostpreußen, u. ist am 21. Januar 1945 v. den Russen verschleppt worden. Um Ausk. bittet Paul Schwarze, Selm, Westf.. Körnerstr. 3, Kr. Lüdinghausen.

 

Wer kann Ausk. geben, wo Otto Fligge, Landwirt in Plicken, Kr. Labiau. abgeblieben ist? Angebl. 1944 zum Volkssturm eingezogen. Kameraden, die mit ihm zus. gewesen sind, bitte ich um Nachricht. Unkosten werden erstattet. Emil Mischonat, Schenefeld, Bez. Hamburg, Friedrich-Ebert-Allee 115

 

Kindersteckbrief mit Foto

Name: unbekannt

Vorname: Erika

geb.: etwa 1942/1943

Augen: blau

Haar: blond

Das Kind Erika gehörte zu dem Kindertransport, der am 11.02.1945 aus Braunsberg, Ostpreußen, über Heiligenbeil. Neutief, Neufahrwasser, Danzig - Langfuhr nach Deutschland kam. Schwester Frieda, Schwester Helene und eine Helferin Elisabeth, aus dem Krankenhaus Heiligenbeil, Ostpreußen könnten evtl. über die Herkunft des Kindes Auskunft geben. Zuschr. erb. u. Nr. 70 600 Das Ostpreußenblatt. Anz.-Abt., Hamburg 13

 

Wer weiß etwas über den Verbleib meines Sohnes Werner Lenk, geboren 28.12.1927 in Königsberg, Pr., Jerusalemer Str. 29, kaufm. Lehrling i. d. Kolonialgroßhandlung Dorno, Königsberg Pr., Lindenstraße. 1945 noch Soldat geworden? Nachr. erb. Walter Lenk, Gelsenkirchen, Hans - Böckler Allee 9.

 

Wer kann Ausk. geben über Frau Louise Adomat. verw. Schäfer, geb. 1897, wohnh. in Schillen, ist 1944 zuletzt in Kaschaunen bei Braunsberg gesehen worden? Wer weiß etwas über den weiteren Verbleib? Zuschr. erb. Gerhard Adomat, Königsbach, Baden, Schillerstr. 30. Unkosten werden erstattet.

 

Familienanzeigen

Am 13. Januar 1957 entschlief nach langem Leiden mein lieber Mann, unser guter Vater, Schwiegervater und Großvater, Bernhard Rogge, Reg.-Vermessungsrat a. D. im Alter von 71 Jahren. Er folgte unserem ältesten Sohn Hans-Jürgen Rogge, Leutnant, gestorben 3. Mai 1945 im Lazarett in Schleswig. In stiller Trauer: Eva Rogge, geb. Engewald. Wolfgang Rogge, vermisst. Ortrud Reichenbächer, geb. Rogge. Ursula Jobst, geb. Rogge. Dietrich Rogge. Klaus Reichenbächer, Solingen-Wald, Richard-Wagner-Straße 9 I. Roland Jobst, sowjetisch besetzte Zone. Barbara Reichenbächer. Goldap und Ortelsburg, Burgstraße 1, jetzt Kempen (Niederrhein), Peschweg 5

 

Zum Gedenken. Im letzten Jahre wurden in die Ewigkeit abberufen, unsere Sportfreunde Kaufmann Wilhelm Reck, geb. 20.09.1901, gest. 07.02.1956. Oberingenieur Franz Bomeyer, geb. 18.10.1890, gest. 23 .07.1956. Generalmajor a. D. Paul Block, geb. 10.01.1895, gest. 22.07.1956. Verwaltungsamtmann i. R. Arthur Komm, geb. 07.07.1894, gest. 27.12.1956. Sie standen zu ihrem alten Sportverein in guten und schlechten Zeiten in unabänderlicher Treue. Wir werden sie nicht vergessen. Mit ihren Angehörigen trauert der Kameradschaftsdienst  des ehem. VfB Königsberg, i. A. Krawzick

 

Nach Gottes unerforschlichem Ratschluss ist heute, nach langem schwerem, mit großer Geduld ertragenem Leiden, mein geliebter Mann und treuer Lebenskamerad, unser herzensguter Vati, Schwiegervater und Opa, unser lieber Bruder, Schwager und Onkel, Ernst Sesse, Revierförster i. R., Försterei Maransen, Ostpreußen, im 68. Lebensjahre für immer von uns gegangen. Er folgte seinen beiden Söhnen, die in Russland gefallen sind. In tiefer Trauer: Elfriede Sesse, geb. Rutz mit Kindern u. Angehörigen, Sittensen, Jahnstraße 15, Bez. Bremen. Die Beerdigung fand am 16. Januar 1957 statt.

 

Dem Auge fern, dem Herzen ewig nah. Zum Gedenken aller unserer Lieben, die durch den letzten Krieg von uns gegangen sind. Fritz Kruck, gest. 27.01.1947 In Königsberg Pr.; Erich Kruck, gest. 13.01.1946 in Eisleben; Frau Meta Adam, verw. Fischer, geb. Winter; Willy Adam, Johanna Winter, alle verschollen seit Januar 1945 in Metgethen b. Königsberg Pr.; Hedwig Kruck, gest. 01.09.1945 in Königsberg Pr.; Liesbeth Dittrich, geb. Kruck; Helene Kruck, gest. 29.09.1945 in Königsberg Pr.; Gerhard Kruck, vermisst in Russland seit 1944; Gretel Winter, geb. Niemann, gest. September 1947 in Königsberg Pr.; Arthur Winter, gest. 1945 in Königsberg Pr. In stiller Trauer im Namen aller Angehörigen: Arno Kruck und Krau Elsa Kruck, geb. Fischer. Köln, Mauritiussteinweg 46, früher Königsberg Pr., Am Ausfalltor 39

 

Zum zehnjährigen Todestage meines unvergessenen Mannes, unseres lieben Vaters, Bruders und Opas, Ernst Druskath, geb. 17.11.1887, gest. 09.02.1947 Königsberg Pr. In stiller Trauer: Maria Druskath nebst Söhnen Bruno u. Kurt und Anverwandten. Gangkofen, Niederbayern, Frontenhauser Straße 202

 

Zum stillen Gedenken meines lieben Mannes, Gustav Losch, Prov.-Wirtschaftsinsp. a. D. geb. 06.09.1874 zu Grünau, Kr. Sensburg, gest. 17.01.1954 in der sowj. bes. Zone. Allen denen, die ihn kannten, möchte ich dieses hiermit zur Kenntnis bringen. In stiller Trauer: Elsa Losch, geb. v. Beulwitz, Provinzialgut Hubenhof bei Tapiau, Kreis Wehlau, jetzt Bremen, Butjadinger Straße 20 p.

 

Fern seiner geliebten ostpreußischen Heimat entschlief sanft am 4. Januar 1957 unser lieber Vater und Großvater, Julius Szage, aus Tilsit, Kallkapper Str. 65, im Alter von 82 Jahren. In stiller Trauer: Erna Lange, geb. Szage, Quelle bei Bielefeld, Nordweststraße 570. Erich Szage, Celle b Hannover, Bergstraße 49. Reinhard Szage, sowj. bes. Zone. Schwiegertöchter. Schwiegersohn. Enkelkinder

 

Weinet nicht an meinem Grabe, gönnet mir die ew'ge Ruh, denkt, was ich gelitten habe, eh" ich schloss die Augen zu. Gott der Herr hat am 18 Januar 1957 nach einem langen, in Geduld getragenen Leiden meine liebe Frau, unsere geliebte Mutter, Schwiegermutter, Schwiegertochter u. Großmutter, Helene Diesterhöft, geb. Schulze, im Alter von 48 Jahren heimgerufen. In stiller Trauer: Reinhold Diesterhöft. Tochter Hildegard. Alfred Diesterhöft und Frau. Armin Liedert und Krau Christel, geb. Diesterhöft. Schwiegermutter und Enkelkinder Hartmut und Karl-Heinz und alle Angehörigen, früher Gr.-Wohnsdorf, Kreis Bartenstein, jetzt Köln-Rath-Heumar, Bahnhofstraße 63

 

Du starbst zu früh. Wer Dich gekannt, vergisst Dich nie! Nach langem schwerem Leiden verstarb am 3. Januar 1957 unsere liebe gute Mutter, Schwiegermutter, Oma, Schwester und Schwägerin, Frieda Venohr, verw. Schönsee. geb. Neuber, früh. Alken, Kr. Pr.-Holland, Ostpreußen, im 59. Lebensjahre. In stiller Trauer: Reinhold Schönsee u. Familie. Heinrich Schönsee u. Familie. Ruth Beiß, geb. Schönsee. Georg Beiß sowie alle Verwandten. Schwand bei Nürnberg, den 10. Januar 1957

 

Nur Arbeit war Dein Leben, nie dachtest Du an Dich, nur für die Deinen streben, war Deine höchste Pflicht. Nach schwerem, mit Geduld ertragenem Leiden verstarb verstarb am 12. Januar 1957, meine über alles geliebte Frau, unsere herzensgute Mutter, Schwiegermutter, Großmutter, Schwiegertchter, Schwester, Schwägerin und Tante, Frau Emilie Schröter, geborene Purra. Osterode, Ostpreußen, Friedrichstraße 20., im Alter von 61 Jahren. In tiefer Trauer: Friedrich Schröter, Mühlheim (Ruhr), Lerchenstraße 5. Fredy Schröter. Angelika Schröter, geborene Ruhnau und Enkelkinder. Rothenuffeln 4, Kreis Minden, Westfalen.

 

Rest der Seite: Werbung, Unterricht.

 

 

Seite 19   Familienanzeigen

Herr, dein Wille geschehe! Nach Gottes heiligem Willen entschlief heute nach kurzer schwerer Krankheit mein lieber treusorgender Mann, unser guter Vater, Bruder, Schwager und Onkel, Herr Büfettier. Karl Koch, früher Hohenbruch, Ostpreußen, im Alter von fast 56 Jahren. In stiller Trauer: Frau Ida Koch, geb. Froelich. Töchter Christa und Hildegard und Anverwandte. Essen-Schonnebeck, den 18. Januar 1957, Matthias-Erzberger-Straße 110

 

Am 6. Januar 1957 verschied plötzlich und unerwartet, unfassbar für uns alle, mein geliebter Mann, unser treusorgender Vater, Schwiegervater, Großvater, Bruder, Schwager und Onkel, Schmiedemeister, Emil Neumann, im Alter von 68 Jahren. In stiller Trauer: Ida Neumann, geb. Wannags. Willi Neumann und Frau Helene Neumann, geb. Rosenat. Max Gudjons und Frau Herta Gudjons, geb. Neumann. Gerda Lewandowski, geb. Neumann. Elfgard Gudjons und Doris Gudjons, als Enkelkinder. Franz Wannags, als Schwager. Rheinen über Schwerte (Ruhr), Schwerter Straße 20, früher Ragnit, Ostpreußen, Landrat-Penner-Straße 2

 

Fern der geliebten Heimat entschlief am 5. Januar 1957 nach langer schwerer Krankheit mein geliebter Mann, unser guter Vater, Schwiegervater und Großvater, Bruder, Schwager und Onkel, der Landwirt, Friedrich Kroll, geb. 11.10.1880 in Glandau. In stiller Trauer im Namen aller Angehörigen: Minna Kroll, geb. Behrendt. Glandau, Kreis Pr.-Eylau, jetzt Hohenfelde über Elmshorn, Holstein, im Januar 1957

 

Zum Gedenken. Zum zehnten Male jährt sich der Tag, an dem unser lieber Sohn und Bruder,  Oberfeldwebel, Ewald Wallat, geb. 11. Juli 1919, gest. 28. Januar 1947, im Kriegsgefangenenlager 7315/9, Ukraine (Russland), gestorben ist. Betrauert von seinen Eltern und Geschwistern: Karl Wallat und Frau Berta Wallat, geb. Grawitter. Bitzingen, Kreis Schloßberg, Ostpreußen, jetzt Kirchlinteln, Kreis Verden (Aller), bei Bremen

 

Am 12. Dezember 1956 rief Gott der Herr nach einem langen, mit großer Geduld getragenen Kriegsleiden, doch plötzlich und unerwartet, meinen innig geliebten herzensguten Mann, unseren lieben Bruder, Schwager und Onkel, Paul Mekelburg, früher Heeresbauamt Lötzen, im 51. Lebensjahre, zu sich in sein Reich. Er folgte unserer lieben Mutter, Henriette Siska, geb. Nikowski, nach anderthalb Jahren in die Ewigkeit. In tiefer Trauer: Anni Mekelburg, geb. Siska und Angehörige. Salzgitter-Bad, Elbestraße 21

 

Ein treues Mutterherz hat aufgehört zu schlagen, zwei nimmermüde Hände ruhn für immer aus. Plötzlich und unerwartet entschlief sanft und ruhig, einen Tag nach ihrem 82. Geburtstag, unsere liebe unvergessliche treusorgende Mutter, Schwiegermutter und liebe Oma, Marie Ziemmeck, geb. Steffan, geb. 15.12.1874, gestorben 16.12.1956, früher Ulrichsfelde, Kreis Lyck, Ostpreußen, jetzt Glsenkirchen, Am Koprath 20. In stiller Trauer: Geschwister Ziemmeck und Anverwandte: Die Beerdigung fand am 20. Dezember 1956 in Gelsenkirchen statt.

 

Einst waren wir glücklich und hatten ein Heim, jetzt bin ich vertrieben, verlassen, allein, das Liebste entrissen, zerstört alles Glück; das kehrt nun nie wieder zu mir zurück. Nach fast zwölfjähriger Ungewissheit erhielten wir die traurige Nachricht, dass mein herzlieber Mann und guter Lebenskamerad, unser lieber Schwiegersohn, Bruder, Schwager und Onkel, Feldwebel, Willy Gudßent, geb. 23.09.1907, am 19. Januar 1945 bei Lentschütz gefallen ist. In stiller Trauer: Lisbeth Gudßent, geb. Jülich und alle, die ihn lieb hatten. Derschau, Kreis Schloßberg, Ostpreußen.

 

Fern der Heimat entschlief nach einem arbeitsreichen Leben am 31. Dezember 1956 unsere liebe Mutter, Schwiegermutter und Großmutter, Elise Mertiens, geb. Vogel, früher Kreuzburg, Ostpreußen, im Alter von 79 Jahren. In tiefer Trauer im Namen aller Angehörigen: Elfriede Leßmann, geb. Mertiens: Essen, Weserstraße 54. Die Beerdigung hat in aller Stille in Elmshorn stattgefunden.

 

xxxVerlassend die Welt, reich an unbefriedigter Sehnsucht erharre ich in Demut der großen Offenbarungen des Herrn. Heute Morgen ist meine geliebte Frau, mein treuester Lebenskamerad, meine treusorgende Mutti, liebe Tochter, Schwiegermutter, unsere liebe gute Omi, Schwester, Schwägerin und Tante, Margarete Burnoth, geb. Ruck, nach langem Leiden, 58 Jahre alt, von uns gegangen. In tiefstem Schmerz im Namen aller Angehörigen: Fritz Burnoth. Verden (Aller), den 17. Januar 1957, Allerstraße 57, früher Perlswalde, Kreis Angerburg, Ostpreußen. Die Beerdigung fand am Montag, dem 21. Januar 1957, um 15 Uhr auf dem Johannisfriedhof statt.

 

Wir gedenken in Dankbarkeit unserer lieben Mutter und Schwiegermutter, meiner guten Omi, Gertrude Thiem, geb. Ewert. Witwe des Bergobersekretärs bei der Preußag und den Staatl. Bernsteinwerken Königsberg Pr. Emil Thiem, die heute vor einem Jahre, zwei Tage vor Vollendung ihres 78. Lebensjahres, von uns ging. Erich Thiem. Hildegard Thiem, geb. Sommerkorn. Ellinor Thiem. Ludwigsburg, Württemberg, den 25. Januar 1957, Thuner Straße 16, früher Königsberg Pr., Mozartstraße 46

 

Zum zwölfjährigen Gedenken. An den Folgen der Kriegseinwirkung verstarb am 27. Januar 1945 meine liebe Frau, unsere gute treusorgende Mutti, Schwester, Schwiegermutter und Tante, Frieda Gell, geb. Rose, im Alter von 38 Jahren in Königsberg Pr. Paul Gell, Essen (Oldbg.) Ursula Gaartz, geb. Gell. Ernst-Peter Gaartz, Duisburg. Ilona Wessel, geb. Gell. Gerhard Wessel, Merzenich/Düren. Siegrid Gell, Stockholm. Brigitte Gell, Marne. Anny Guske, geb. Rose, Marne. Ingrid Peters, geb. Guske, Marne. Familie Hermann Rose, sowj. bes. Zone. Pr.-Holland, Ostpreußen, jetzt Essen (Oldbg.)

 

Fern der Heimat entschlief sanft nach kurzer Krankheit am 13. Dezember 1956 meine treusorgende liebe Muttel, unsere liebe Schwester, Schwägerin, Tante und Großtante, Luise Gerleick, geb. Schweichler, im 77. Lebensjahre. In tiefem Schmerz und im Namen aller Verwandten: Frieda Jopp, geb. Gerleick. Königsberg Pr. ,Steind. Wall 17, jetzt Langelsheim am Harz, Ringstraße 10

 

Du warst so gut, starbst viel zu früh, wer Dich gekannt, vergisst Dich nie. Zum zwölfjährigen Todestag. An den Folgen seiner schweren Verwundung verstarb am 3. Februar 1945 mein geliebter Mann, treusorgender Vater, Bruder, Schwager und Onkel, Obergefreiter, Ernst Eising, geb. 21.05.1903, gest. 03.02.1945. In stillem Gedenken: Lina Eising, geb. Roßmann und Sohn Ernst. Paul Eising, vermisst. Erich Eising, vermisst. Götzberg über Ulzburg, Holstein, fr. Freiwalde, Kr. Mohrungen, Ostpreußen

 

Zum Gedächtnis. Im Januar ist es zwölf Jahre her, seit uns meine innig geliebte Frau und meine Kinder bei dem Untergang der „Wilhelm Gustloff" verließen. Frau Martha Geyer, geb. Hellmann. Töchter, Ursula und Hannelore. In stillem Gedenken und im Namen aller Verwandten: Artur Geyer. Früher Rastenburg, Ostpreußen (Gotenhafen), jetzt Fröndenberg (Ruhr), Bahnhofstraße 13

 

Am 8. Januar 1957 ist mein geliebter Mann, unser treusorgender Vater, Schwieger- und Großvater, Emil Schrader, nach langem, mit großer Geduld getragenem Leiden heimgegangen. Er folgte seinen beiden Söhnen, Helmut und Kurt, in die Ewigkeit. In tiefem Schmerz und stiller Trauer: Auguste Schrader, geb. Dander. Frida Deglau, geb. Schrader. Karl-Heinz Deglau und Manfred, sowj. bes. Zone. Herta Anger, geb. Schrader. Karl Anger Ursula und Monika, Bad Homburg v. d. H. Charlotte Deicke, geb. Schrader. Alfred Deicke. Berlin NW 87, Beusselstraße 46, früher Neuhof b. Königskirch, Kr. Tilsit-Ragnit

 

Fern der geliebten Heimat entschlief plötzlich und unerwartet am 2. Januar 1957, fast elf Jahre nach dem Tode unserer lieben Mutter, unser lieber Vater, Schwiegervater, Bruder, Onkel, Großonkel und Schwager, der Wagenmeister i. R. Gustav Naroska, früher Mohrungen, Ostpreußen, im 72. Lebensjahre. In tiefer Trauer im Namen aller Hinterbliebenen: Helene Bindzus, geb. Naroska. Willy Bindzus. Mohrungen. Hamburg-Bergedorf. Frankfurt am Main, Marbachweg 288. Auf dem Friedhof in Bergedorf sind die lieben Entschlafenen zur ewigen Ruhe gebettet.

 

Plötzlich nahm Gott am zweiten Weihnachtsfeiertage, vierzehn Tage nach seinem 32. Geburtstag, meinen geliebten Mann und herzensguten Vati, unseren jüngsten Bruder, Schwager und Onkel, Erich Bendig, fr. Jugnaten, Kr. Heydekrug, für immer von uns. In tiefer Trauer: Gerda Bendig, geb. Klunker. Kinder, Gunter und Utz, sowj. bes. Zone. Meta Dams, geb. Bendig und Familie, Grünendeich. Artur Bendig, Frau Rita und Kinder, sowj. bes. Zone. Wolfgang Römer und Frau Elske Römer, geb. Bendig, Kinder, Harald und Felix, Berlin-Neukölln, Biebricher Straße 5. (Zu erreichen über Elske Römer, Berlin-Neukölln, Biebricher Straße 5.)

 

Fern seiner unvergessenen Heimat entschlief am 6. Januar 1957, nach kurzer Krankheit, mein lieber Mann, unser lieber Vater und Großvater, der ehemalige Bauer Otto Mitbrodt, im 75. Lebensjahre. In stiller Trauer: Auguste Mitbrodt, geb. Balandat. Anna Mitbrodt. Ewald Mitbrodt. Paul Mitbrodt. Erich Mitbrodt. Bruno Mitbrodt, vermisst und alle Angehörigen. Horstedt 49 über Rotenburg (Hannover)

 

Zum Gedenken. Am 30. Januar 1957 jährt sich zum zehnten Male der Todestag meines guten Mannes, Franz Möwe, geb. 12.09.1879. In stillem Gedenken: Ella Möwe, geb. Boy. Ostseebad Cranz, Ostpreußen, jetzt Fulda, Maberzeller Straße 33

 

In Liebe und Dankbarkeit gedenken wir am 30 Januar 1957 des zehnjährigen Todestages unserer geliebten Mutter, Maria Lohrke, geb. Malettke, aus Gerdauen, Ostpreußen, Markt 12, geb. 17.11.1892, gest. 30.01.1947, Trausen. Ferner gedenken wir unseres geliebten Vaters, Max Lohrke, Bäckermeister, geb. 08.01.1893, gest. Februar 1945, Danzig. In stillem Gedenken: Günter Lohrke und Familie, Fürth, Bayern, Theaterstraße 9. Annemarie Kindler, geb. Lohrke und Familie, Dortmund-Marten, Hangeneystraße 34. Siegfried Lohrke u. Familie, Dortmund-Kirchlinde, A-Straße 25

 

Am 13. Januar 1957 jährte sich zum zwölften Male der Tag, an dem wir von unserem lieben unvergesslichen Mann und Vater, dem Bauern und Müller, Artur Westphal, aus Schackwiese, Elchniederung, geb. 23.02.1900, wohl für immer Abschied nehmen mussten. Ferner gedenke ich meines vermissten Bruders, Ewald Westphal, geb. 28.02.1902 in Baltruscheiten, Elchniederung, der nach Angaben eines Kameraden 1950 nach Sibirien geschickt wurde. Wer kann über unsere Lieben Nachricht geben? Unkosten werden erstattet. Frau Elisabeth Westphal, geb. Westphal. Hamburg 22, Martensweg 6

 

In Liebe und Dankbarkeit gedenken wir am zehnjährigen Todestag unserer geliebten Eltern, Heinrich Graßmann, geb. 17.09.188,4 gest. 25.01.1947; Elise Graßmann, geb. 20.06.1885, gest. 18.03.1947 in Königsberg, Oberrollberg 17. Im Namen der Angehörigen: Erich Pacht und Frau Charlotte Pacht, geb. Graßmann und ihre Enkel, Manfred und Margrit. Essen, Essen-West, Hausbergestraße 11

 

Zum zehnjährigen Todestag. In steter Liebe und Dankbarkeit gedenke ich meines lieben guten Mannes, unseres guten Schwagers und Onkels, Franz Leppert, der am 11. Februar 1947 in die ewige Heimat heimging. Maria Leppert, geb. Willun. Tilsit, Ballgardenstr. 36, jetzt Bookhorn über Delmenhorst

 

Am 7. Januar 1957 entschlief nach schwerem Leiden meine liebe Frau, unsere liebe Mutter, Schwiegermutter u. Großmutter, Ida Littwin, geb. Janzick, im 74. Lebensjahre. Im Namen der Hinterbliebenen: Johann Littwin. Kaigendorf, Kr. Lyck, jetzt Clenze, Kr. Lüchow, Niedersachsen

 

Nach kurzer schwerer Krankheit rief Gott der Herr meine liebe Tochter, Schwester, Schwägerin, Tante und Großtante, Anni Kinder, im 57. Lebensjahre heim. In tiefer Trauer und im Namen aller Angehörigen: Auguste Kinder, geb. Glogau. Bremen, im November 1956, Parkstraße 53, früher Zinten, Ostpreußen

 

Seite 20   Familienanzeigen

Es ist bestimmt in Gottes Rat, dass man vom Liebsten, was man hat, muss scheiden. Am Sonntag, dem 6. Januar 1957, an seinem 84. Geburtstag, um 12.30 Uhr, entschlief sanft, aber unerwartet infolge eines Herzschlages, mein lieber Mann und treuer Lebenskamerad, unser herzensguter treusorgender Vater, Großvater, Schwiegervater, Bruder, Schwager und Onkel, Carl Friedrich Schleinat, Postinspektor i. R. fern seiner geliebten Heimat Ostpreußen. In tiefem Schmerz: Eveline Schleinat, geb. Brischke. Liselotte, Carl Friedrich und Ingrid Schleinat. Elisabeth Pringnitz, geb. Schleinat, als einzige Schwester. Richard Krenn. Käte Krenn, geb. Schleinat. Enkel, Frank-Rüdiger und alle Anverwandten. Heiligenroth (Westerwald). Wien. Sowjetisch besetzte Zone, den 6. Januar 1957, früher Sensburg, Ostpreußen. Die Beerdigung fand am Donnerstag dem 10. Januar 1957, um 15 Uhr, vom Trauerhause aus statt.

 

Am 9. Januar 1957 nahm Gott der Herr nach kurzer schwerer Krankheit meinen lieben Mann, unseren guten Vater und Großvater, den Lehrer i. R. Otto Gudladt, im Alter von 82 Jahren zu sich in sein himmlisches Reich. In tiefer Trauer: Maria Gudladt, geb. Lepenies. Otto Gudladt und Frau Charlotte Gudladt, geb. Plotzitzko. Erwin Gudladt und Frau Hilde Gudladt, geb. Wetzker. Alfred Gudladt und Frau Ina Gudladt, geb. Fakuar und Enkelkinder. Offenbach am Main, Andrestraße 102, den 9. Januar 1957, früher Thiergarten, Kreis Angerburg

 

Am 13. Januar 1957 entschlief sanft nach kurzer schwerer Krankheit, fern seiner geliebten Heimat, mein lieber Vater, Schwiegervater, Großvater, Urgroßvater, Bruder, Onkel und Schwager Gasthofbesitzer, Wilhelm Schneidereit, aus Gr.-Rominten, Kr. Goldap, Ostpreußen, im 75. Lebensjahre. Er folgte bereits nach fünf Monaten meiner geliebten Mutter in die Ewigkeit. In tiefer Trauer: Greta Jahn, geb. Schneidereit. Walter Jahn und alle Anverwandten. Gleidingen, Gerolzhofen (Ufr.), Schießwasen 427, im Januar 1957

 

Glücklicher, der du die Sonnne noch siehst, grüß mir die Heimat, die ich so geliebt. Fern seiner geliebten Heimat entschlief am 30. Dezember 1956 nach schwerer Krankheit im St.-Georg-Krankenhaus in Hamburg, mein lieber Mann und treuer Lebenskamerad, unser treusorgender Vater, Schwiegervater, Bruder, Schwager und Onkel, der Bauer und frühere Ortsbauernführer Otto Rogat, aus Kubbeln über Gumbinnen, im 61. Lebensjahre. In stiller Trauer: Martha Rogat, geb. Seher. Erich Morgenroth und Frau Hertha Morgenroth, geb. Rogat. Erwin Kogat und Frau Erna Kogat, geb. Eichler. Karl Rogat, als Bruder. Louise Regge, geb. Rogat. Lina Klötzing, geb. Rogat. Bentfeld über Neustadt, Ostholstein, im Januar 1957. Wir haben unseren lieben Entschlafenen am 3. Januar 1957 im Ostseebad Grömitz zur ewigen Ruhe gebettet.

 

Nach langem schwerem, mit großer Geduld ertragenem Leiden entschlief am 3. Januar 1957 unser stets treusorgender lieber Vater und Schwiegervater, Großvater, Schwager und Onkel, der Landjägermeister i. R., Emil Berger, aus Passenheim, Ostpreußen, im 89. Lebensjahre. Er folgte unserer lieben guten Mutter, Anna Berger, geb. Sokat, die am 3. Februar 1945 in Gotenhafen auf der Flucht verstarb und unserem lieben Bruder, Alfred Berger, der am 30. Januar 1945 beim Untergang der „Wilhelm Gustloff" ums Leben kam. In stiller Trauer im Namen aller Angehörigen: Lehrer, H. Neumann und Frau Herta Neumann, geb. Berger. Verden (Aller), August-Krantz-Straße 16. Die Beerdigung fand am 7. Januar 1937 auf dem Waldfriedhof in Verden (Aller) statt.

 

Nach Gottes heiligem Willen entschlief am Sonnabend, dem 5 Januar 1957, um 19.45 Uhr, mein lieber Mann, unser treusorgender Vater, Schwiegervater, Großvater, Schwager und Onkel, der Lehrer i. R. Johannes Hohmann, im gesegneten Alter von 82 Jahren. Er folgte seinem Sohne, Leo Hohmann, aus Königsberg Pr., geb. 06.09.1903, gest. in Essen am 13.01.1956 und seinem Schwiegersohn, Paul Wermter, aus Wehlau, Ostpreußen, geb. 04.01.1905 in Heilsberg, gest. 05.08.1944, an den Kriegsfolgen in Wehlau, Ostpreußen. In tiefer Trauer gedenken dieser lieben Verstorbenen: Martha Hohmann, geb. Schwark. Ernst Hohmann und Frau Berta Hohmann, geb. Schnell. Elisabeth Hohmann, geb. Mast. August Krampe und Frau Hedwig Krampe, verw. Wermter, geb. Hohmann und neun Enkelkinder. Lüdinghausen, Westfalen, Steverstraße 8, Bad Godesberg und Essen, früher Neuendorf/Guttstadt

 

Am 15. Januar 1957 wurde mein lieber Mann, Vater, Schwiegervater und Großvater, der unser guter Reichsbahninspektor i. R.,  Hermann Didlaukies, im 81. Lebensjahre, nach kurzem schwerem Leiden in die Ewigkeit abgerufen. Es war ihm nicht mehr vergönnt, noch einmal seine geliebte ostpreußische Heimat zu sehen und in ihr seine letzte irdische Ruhe zu finden. Johanne Didlaukies, geb. Müller. Dr. Max Didlaukies, Physiker. Erna Schmidt, geb. Didlaukies. Apotheker, Ernst Didlaukies und Frau Grete Didlaukies, geb. Lomberg. Oberregierungsrat Walter Didlaukies und Frau Hildegard Didlaukies, geb. Puppel. Pastor, Wilhelm Schmidt und neun Enkelkinder. Hamburg-Rahlstedt, Am Ohlendorffturm 20. München. Hamburg. Hangelar, Köln, früher Königsberg Pr., Auguste-Viktoria-Allee 13

 

Ein Mutterherz hat aufgehört zu schlagen. Am 4. Januar 1957 entschlief nach langem, mit großer Geduld ertragenem Leiden, fern ihrer geliebten Heimat, unsere liebe Mutter, Schwiegermutter, Oma und Tante, Marta Gröning, geb. Pustlauk, im Alter von 72 Jahren. Sie folgte unserem lieben Vater, dem Friseurmeister, Fiitz Gröning, nach zehn Jahren in die Ewigkeit. In tiefer Trauer: Eva Glaß, geb. Gröning. Gustav Glaß, Sandkrug, Oldenburg i. O., früher Wehlau. Ewald Gröning und Frau Eva Gröning, geb. Schuffert, sowj. bes. Zone, früher Königsberg Pr. Gertrud Liedtke, geb. Gröning. Kurt Liedtke, Reutlingen, früher Szillen u. Königsberg Pr. Ursula Gröning, Flensburg, früher Labiau. Waltraut Wiszinski, geb. Pustlauk, Wetzlar, früher Königsberg-Rothenstein und fünf Enkelkinder. Labiau, Königsberger Straße 55, jetzt Flensburg, Westerallee, den 9. Januar 1957

 

Am 22. November 1956 entschlief nach längerem Leiden unsere liebe Mutter, Schwiegermutter, Großmutter, Schwester, Schwägerin und Tante, Amalie Bundßei, geb. Malowitz, im Alter von 76 Jahren. Sie folgte unserem lieben Vater, dem Bahnwärter, Otto Bundßei, der am 13. Juni 1949 in Wuppertal-Barmen verstarb. Im Namen aller Hinterbliebenen: Willy Bundßei. Hude (Oldenburg), Ulmenstraße 34, früher Gumbinnen, Ostpreußen

 

Am 10. Dezember 1956 entschlief sanft und ruhig nach einem von Liebe und Fürsorge erfüllten Leben, unsere innigst geliebte und von uns allzeit verehrte Mutter, Schwiegermutter, Großmutter und Urgroßmutter, Marie Kamswich, geborene Fenslau, im 69. Lebensjahre. Sie folgte ihrer geliebten Tochter, unserer liebsten unvergesslichen Schwester, Lisbeth Berger, geborene Kamswich, die uns nach viel erduldetem Leid und Schmerzen, am 10. Juli 1955, für immer verließ. In tiefer Trauer im Namen aller Angehörigen: Gertrud Kamswich. Passenhelm, Kreis Ortelsburg, Ostpreußen, jetzt Verden (Aller), Fritz-Reutcr-Weg 5

 

Heute Nacht erlöste Gott meinen geliebten Mann, unseren lieben Bruder und Schwager, guten Onkel und Großonkel, den Kaufmann, Otto Petroschka, früher Pillkallen, Ostpreußen, zwei Tage nach Vollendung seines 73. Lebensjahres, von seinem schweren, mit großer Geduld getragenen Leiden. Im Namen der Hinterbliebenen: Maria Petroschka, geb. Busching, sowjetisch besetzte Zone, den 8. Januar 1957. Die Beisetzung hat am 11. Januar 1957 stattgefunden.

 

Am 11. Januar 1957 verstarb in Hannover, Gretchenstraße 20, plötzlich und unerwartet, wenige Wochen vor der Goldenen Hochzeit, meine liebe und treue Lebensgefährtin, unsere Mutti, Schwiegermutter und Oma, Frau Klara Bethmann, geb. Siegmanowski, aus Allenstein, Roonstraße 58, im 77. Lebensjahre. In tiefer Trauer: Friedrich Bethmann, z. Z. Essen (Ruhr), Alexanderstraße 29. Edith Zimmermann, geb. Bethmann. Oskar Zimmermann, Essen (Ruhr), Alexanderstraße 29. Gerhard Kaesler und Frau, Hannover, Goebenstraße 20 und sieben Enkelkinder. Die Beerdigung fand am Mittwoch, dem 16. Januar 1957, in Essen (Ruhr) statt.

 

Nach langem schwerem, in großer Geduld ertragenem Leiden, erlöste unser Herrgott durch einen sanften Tod, in ihrem 80. Lebensjahre, meine allzeit gütige liebe Mutter und Schwiegermutter, unsere Großmutter, Schwägerin und Tante, Frau Auguste Stadie, geb. Lentschat. In tiefer Trauer im Namen aller Angehörigen: Ernst Stadie. Kiel-Gaarden, den 18. Januar 1957, Gaußstraße 44. Wir haben unsere liebe Entschlafene am Dienstag, dem 22. Januar 1957, 15 Uhr, von der Kapelle des Nordfriedhofes in Kiel aus zur letzten Ruhe geleitet.

 

Am 28. Dezember 1956 entschlief sanft nach langer schwerer Krankheit, meine liebe Frau, treue Lebenskameradin, in 45-jähriger Ehe, unsere Schwester, Schwägerin, Tante und Kusine, Amalie Kleischmann, im Alter von 67 Jahren. Im Namen der trauernden Angehörigen: Otto Kleischmann.

Neuenburg, Baden, früher Lyck, Ostpreußen, Yorckstraße 26

 

Fern der lieben Heimaterde entschlief am 11. Januar 1957 nach langem schwerem Leiden, unsere liebe Tochter, einzige Schwester und Schwägerin, meine geliebte Freundin, Nichte, Kusine und Patentante, Hildegard Reduth, im blühenden Alter von 32 Jahren. In tiefer Trauer: Otto Reduth. Johanna Reduth, geb. Pottel. Herta Reduth und Bräutigam. Günter Wahn, als Freund, und alle Verwandten und Bekannten. Altenlotheim, Kreis Frankenberg (Eder), früher Otten bei Zinten, Kreis Heiligenbeil

 

Allen guten Freunden aus der alten und der neuen Heimat, die in so überreichem Maße unserem in den ewigen Frieden abberufenen geliebten Mann und Vater über den Tod hinaus ihre Treue und Achtung bewiesen haben, danken wir vorerst auf diesem Wege von ganzem Herzen. Lena Wegener, geb. Wessel. Dorothee-Marlene Wegener. Frankfurt am Main, Brüder-Grimm-Straße 32

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