Ostpreußenblatt, Folge 26 vom 29.06.1957

Ostpreußenblatt

Folge 26 vom 29.06.1957

 

Seite 1   Der Mann im Rücken

„Eines müssen wir vor allem begreifen, wir sind nicht allein in der Welt, sondern eingebettet in weltweite Spannungen, die wir vielleicht beeinflussen, aus denen wir uns aber nicht lösen können“. Wilhelm Starlinger (verstorben)

 

Eine knappe Meldung aus London besagt, Harold Stassen, der Beauftragte des Präsidenten Eisenhower für die Abrüstungsgespräche mit Moskau, habe seine Hotelzimmer in der britischen Hauptstadt bis zum November fest bestellt. Muss man daraus nicht schließen, dass auch der zweifellos aktivste Washingtoner Unterhändler trotz so vieler gegenteiliger Ankündigungen und Prognosen nicht mit einem sehr baldigen Abschluss auch erster, sehr umgrenzter Abmachungen — etwa über eine Verkleinerung der Truppenstärken von USA und Sowjetunion, über die vorübergehende Einstellung weiterer Atombomben-Versuchsexplosionen oder über erste Luftkontrollen — rechnet? Es vergeht zwar kein Tag, wo nicht gewisse große Zeitungen unter Balkenüberschrift verkünden, Moskau und Washington seien sich im Grunde schon einig über die ersten Abmachungen, aber fast immer stellt sich wenig später heraus, dass Erklärungen auf Pressekonferenzen und sonstige lapidare Äußerungen recht freizügig ausgedeutet und kommentiert werden. An Dementis und Zusatzerklärungen, die das angeblich Gesagte oft in ein ganz anderes Licht rücken, ist wahrlich kein Mangel. Wenn der so vieldeutige indische Regierungschef Pandit Nehru erklärt, man müsse vor allem an das Abrüstungsabkommen denken und das Problem der deutschen Wiedervereinigung ausklammern („Da sind einstweilen zu viel offene Fragen zu klären"), so kann man ihm mit Recht sofort entgegenhalten, dass kein echtes Abrüstungsabkommen Frucht tragen kann, so lange eben jene unmöglichen politischen Zustände nicht verändert werden, die den Unfrieden und die Rechtlosigkeit erst eigentlich geschaffen haben. Es ist eine uralte, sehr simple Wahrheit, dass man Brände nicht verhüten kann, wenn man nicht umsichtig zunächst einmal alle möglichen Brandherde ausräumt. Wer zum Aufbau einer besseren Welt den Abschluss von mehr oder minder beachtlichen Abrüstungsabkommen ohne Beseitigung der eigentlichen Konfliktursachen empfiehlt, der verwechselt Ursache und Wirkung.

 

Einheit im Entscheidenden!

Es ist mit Sicherheit zu erwarten, dass in diesem Sommer auch in den gutheißesten Tagen die große und die kleine Politik nicht in die Ferien gehen wird. Schon im — weltweit gesehen — so bescheidenen deutschen Rahmen wird es wahrscheinlich die vorgeschlagene Juli-August-Pause im Wahlkampf nicht geben, auch wenn man für eine ganze Zahl von Versammlungen kaum mit einem starken Andrang der Wählerschaft rechnen kann. Die Arbeit des Bundestages kann erst im Hochsommer abgeschlossen werden und die Erholungstage unserer so reichlich in Anspruch genommenen Volksvertreter werden sehr knapp bemessen sein, bei nicht wenigen vermutlich praktisch fast völlig ausfallen. Zur Bonner Tätigkeit kommt ja in jedem Fall noch der Einsatz für Versammlungen, Tagungen usw. Die Zeit bis zum Urnengang im September steht somit völlig im Wahlkampfklima. Nicht wenige bedauern das und doch kann es keiner ändern. Wir alle hoffen nur, dass in dieser Zeit auch in der wahlpolitischen Auseinandersetzung der klare Blick ins Weite nicht verstellt wird. Der Wahlkampf wird dann unter einem guten Stern stehen, klärend und fördernd wirken, wenn wir uns gerade in diesen Wochen alle — Kandidaten wie Wähler — jene Mahnung vor Augen halten, die am Anfang dieses Artikels steht und die uns ein weitschauender Deutscher vor seinem viel zu frühen Tode hinterließ, über der innerpolitischen Auseinandersetzung steht ja in jedem Falle die große und bindende Pflicht, Deutschland der Welt in den letzten, entscheidenden Anliegen der Wiedervereinigung und der Rückgewinnung unserer Heimat als eine geschlossene und unbeirrbare Einheit in Wollen und Wirken zu zeigen. Halten wir unablässig die Augen offen für die nie ruhenden Entwicklungen in der Welt und lassen wir uns Tag und Nacht von der Erkenntnis führen, dass nie genug für die Verwirklichung unserer größten Schicksalsanliegen getan werden kann, dann — aber auch nur dann — können wir in jedem Fall ruhig in die Zukunft blicken. Wie immer das Votum bei der kommenden Bundestagswahl ausfällt, eines müssen wir wissen: jede kommende Regierung und jedes kommende Parlament steht vor dem gleichen höchsten Auftrag und es kann ihm desto besser dienen, je geschlossener wir im Letzten sind. Für ein mattes, ein allzu selbstzufriedenes oder gar innerlich zerrissenes und zerstrittenes Volk können die Beauftragten wenig erreichen.

 

Kein Stillstand

Wir wollen uns mit Wilhelm Starlinger darüber klar sein, dass der künftige weltpolitische Weg nicht allein von uns bestimmt werden kann. Zugleich aber müssen wir erkennen, dass die Zeit endgültig vorbei ist, wo andere unser Instrument im Konzert der Völker schlecht und recht spielten. Wir dürfen uns nicht als politische Kraft überschätzen, aber wir dürfen uns wahrlich auch nicht unterschätzen. Ohne unser unermüdliches Mitwirken, ohne unseren vollen, ideenreichen und zielbewussten Einsatz wird für uns nichts gewonnen werden. Die Gefahr, dass ohne uns und über uns hinweg gehandelt wird, ist heute nicht gering. An uns allein liegt es, sie immer wieder zu bannen. Das aber erfordert auch das, was den Deutschen leider so oft fehlte und was auch so manchen „Unpolitischen" heute bei uns mangelt: den Blick für die großen Entwicklungen, für das sich ständig wandelnde Weltbild. Ohne jedes gefährliche Wunschdenken und Träumen müssen wir sehr nüchtern dauernd Umschau halten und an Bismarcks Wort denken, dass man nur selten, und dann auch nur einmal Gelegenheit hat, „nach dem Mantel Gottes in der Geschichte zu greifen“. Wir müssen wissen, dass nicht alles zu jedem Augenblick erreichbar ist, dass auch in der Politik und Geschichte die Dinge ihre Reifezeit brauchen, die man nicht künstlich verkürzen kann. Ängstliches Zaudern kann uns ebenso schaden wie planlose Überstürzung. Die Entwicklung steht nicht still — das müssen wir wissen und danach handeln.

 

Zwei „rote Herren"

Es war Starlingers großes Verdienst, dass er uns alle wieder daran mahnte, auch über unseren engeren Kreis ins Weite zu blicken. Er erinnerte uns daran, dass jenes sowjetische Riesenreich, mit dem wir es zuerst und vor allem gerade bei unseren Kernfragen zu tun haben, viele Seiten hat und dass neue Entwicklungen hier aufs engste mit neuen Aspekten weit drüben im asiatischen Osten zusammenhängen können. In wenigen Wochen erwartet man in Warschau wie in Moskau den Besuch des rotchinesischen Präsidenten Mao Tse-tung. Seit 1950 hat er den zweiten kommunistischen Riesenstaat nicht mehr verlassen. Damals war er ein Bittsteller, von dem Moskau hoffen konnte, man werde ihn als größten der Satelliten „erziehen". Heute kommt er in jedem Fall als großer Herr, mindestens als Gleichberechtigter des Kremls. Seine sensationellen letzten Reden machten klar, dass Mao zwar ebenso ein Kommunist ist und bleibt wie ein Chruschtschow und Bulganin, aber dass er sich gar nicht scheut, eigene Wege zu gehen. Ihm kann es nichts ausmachen, notfalls auch 15 und 20 Millionen Soldaten unter den Waffen zu halten, denn 600 Millionen leben heute schon in seinem Land. Die Sowjetunion aber hat für ein räumlich noch größeres Gebiet nur knapp 200 Millionen verfügbar und braucht, wenn ihre Pläne nur einigermaßen erfüllt werden sollen, jeden Mann und jede Frau. Mao spricht, ohne Moskau zu fragen, nicht nur mit den Asiaten, sondern auch mit den Polen und anderen Trabanten. Moskau kann ihn heute weder militärisch noch wirtschaftlich mehr zur Räson bringen, wenn es das wollte. Es hat nach jener Seite die alte Position des Alleinherrschers, des großen Vormundes längst verloren. Mao, der gegen Stalins Willen und ohne Moskauer Beistand das kommunistische China schuf, plant auf lange Sicht. Aussichten für einen ernsten Konflikt der beiden roten Giganten zeichnen sich heute gewiss noch nicht ab und der rotchinesische Präsident wird vielleicht in Moskau wieder einen bunten Strauß asiatischer Höflichkeitsfloskeln überreichen. Ein Höriger der Moskauer Revolutionszentrale aber ist er nicht. Er geht seinen Weg, er sucht sich Freunde und Helfer, wo er sie findet. Wir wollen diese Entwicklung in diesem Stadium gewiss nicht dramatisieren, aber wir dürfen sie — wenn wir weltpolitisch denken — auch nicht gering anschlagen. Seit es die zweite rote Zentrale Peking gibt, ist Moskau ganz gewiss nicht mehr die alleinige „Welthauptstadt der kommunistischen Revolution". Der Mann im Rücken macht den Herren des Kremls gewiss große Kopfschmerzen und einiges mehr.

 

Selber zupacken

Es bahnen sich hier und an vielen anderen Punkten noch höchst bedeutsame Dinge an, die gerade wir unablässig beobachten sollten. In den dunklen Nachkriegsjahren wollte es vielen von uns oft so scheinen, als sei in der Teufels-„Ordnung", die die Männer von Jalta, Teheran und Potsdam schufen, alles für ewig erstarrt. Entrechtet und entmündigt, gegängelt und drangsaliert standen wir dem ins Riesengroße gewachsenen Übermut der Beutemacher gegenüber. Verstummt war unsere Stimme auf den Konferenzen. Die Zeit stand dennoch nicht still. Keiner von uns täuscht sich darüber, dass es noch ein harter und schwerer Weg sein wird, ehe die alten, echten Ordnungen wiederhergestellt sein werden. Aber wir wissen doch, dass wir nun schon wieder selbst die Hände regen können, dass Deutschland zwar keine Großmacht, aber doch ein echter politischer Faktor ist. An uns ist es, unablässig die Weiterentwicklung zu verfolgen — und nach unseren besten Kräften mitzugestalten. Die Zeit des ohnmächtigen Zuwartens muss vorüber sein. Wenn alle anpacken, wenn alle mitdenken und mit raten, wenn wir alle Kräfte vereinen und nicht zersplittern, dann kommen wir dem Ziel näher!

 

Seite 1   Ein großer Tag

Reece schrieb an den VdL-Vorsitzenden

Der Abgeordnete des amerikanischen Repräsentantenhauses, Carroll Reece, der vor einiger Zeit in einer Rede Polen aufgefordert hatte, freiwillig auf die deutschen Ostgebiete zu verzichten und sich aus diesem unrechtmäßig besetzten Gebiet Deutschlands zurückzuziehen, richtete einen Brief an den VdL-Vorsitzenden Baron Manteuffel. Baron Manteuffel hatte Carroll Reece im Namen des VdL in Form eines Telegramms für sein mutiges Eintreten gedankt.

 

Reece schrieb u. a.: „Ich hoffe, dass meine Bemühungen für die deutschen Vertriebenen schließlich doch erfolgreich sein werden. Es wird ein großer Tag sein, wenn sie in ihr Heimatland zurückkehren können — nicht nur ein großer Tag für die Vertriebenen, sondern auch ein großer Tag für die freie Welt“.

 

Seite 1   Ohne Fanfaren...

So ganz einig sind sich Pankow und Warschau nicht mehr

Von unserem Berliner M. Pf. – Korrespondenten.

Der Besuch einer polnischen Regierungsdelegation in Ost-Berlin hätte vor einem Jahr, vor dem Posener Arbeiteraufstand, ein anderes Gesicht gehabt; da hätte man noch völlige politische und ideologische Übereinstimmung feststellen dürfen und reibungsloses Funktionieren der von Moskau gesteuerten Wirtschaftsbeziehungen beider Länder.

 

Diesmal nicht mehr. Zwar betont das Abschlusskommuniqué zum polnischen Besuch in Pankow von vergangener Woche die „Entschlossenheit Polens, mit der Sowjetzone auf allen Gebieten freundschaftlich zusammen zu arbeiten", aber dieser Satz erweist sich als fadenscheinige Redewendung, hinter der die Wirklichkeit nur allzu deutlich hervorschimmert.

 

Betrachten wir die Gespräche zwischen den Ministerpräsidenten Cyrankiewicz und Grotewohl und diejenigen zwischen den Parteichefs Gomulka und Ulbricht getrennt.

 

Grotewohl hatte es wenigstens im Hinblick auf die Außenpolitik leichter. Noch kann Polen sich keine eigene Außenpolitik leisten, es hat Sowjettruppen im eigenen Land, ist auf allen Seiten von Sowjettruppen umstellt und außerdem hat es Angst um die illegale Beute der deutschen Ostprovinzen. Und so klingen die Verlautbarungen über die Oder-Neiße-Grenze als dem „wesentlichen Element für die Gewährleistung der Sicherheit in Europa" durchaus echt, ebenso wie die Ablehnung des Gemeinsamen Marktes und der Euratom und der im Kommuniqué enthaltene Hinweis auf die „Gefahren einer westdeutschen Aufrüstung". Immerhin finden wir im Gegensatz zu ähnlichen Erklärungen keinen direkten Ausfall gegen die USA, von denen Polen bekanntlich soeben einen hohen Dollarkredit erhielt.

 

Ferner unterstreicht Polen seinen Wunsch, die Beziehungen zur Bundesrepublik zu normalisieren.

 

Westlichen Pressevertretern hat Grotewohl erklärt, „in vielen Fragen" sei Übereinstimmung erzielt worden. In welchen Fragen aber nicht? Vor allem, und das verschweigt das Kommuniqué, in wirtschaftlichen. Warschau lässt sich nicht mehr vom Kreml vorschreiben, was und wieviel es an andere Ostblockstaaten zu liefern hat; und so glich die Aufforderung Pankows an Polen, wieder mehr und regelmäßiger die unentbehrliche Steinkohle aus den schlesischen Revieren zu liefern, eher einer flehentlichen Bitte. Auf diese Bitte aber ist bisher keine bindende Zusage erfolgt.

 

Parteigespräche führten der Ultrastalinist Ulbricht und der Warschauer Parteichef Gomulka. Damit ist schon gesagt, was dabei herauskommen konnte. Keine Phrase über brüderliches Zusammenstehen der Arbeiterklasse in beiden Ländern konnte darüber hinwegtäuschen, dass sich hier die Wege getrennt haben. Ulbricht deutete das in seiner Schlussansprache an, geschickt und bagatellisierend zwar, aber dahinter waren Ärger und Wut zu erkennen und die Enttäuschung darüber, dass die polnische antistalinistische Revolution nicht nach ungarischem Muster zerschlagen wurde.

 

Ulbrichts Lächeln auf den offiziellen Fotos ist ein erzwungenes Lächeln.

 

Die Schlussfolgerung für den Westen aus dem Besuch der polnischen Regierungsdelegation in Pankow: einmal, Polen den Ausweg aus der selbstmörderischen wirtschaftlichen Verflechtung in das Ostblocksystem zu erleichtern. Zum anderen aber weiterhin damit zu rechnen, dass dieses Land politisch noch ein Gefangener ist, Gefangener Moskaus und Gefangener seines eigenen Chauvinismus. Wir sollten uns aber nicht darauf verlassen, dass „die Zeit" Warschau aus dieser doppelten Gefangenschaft herauslösen wird. Vielmehr ist es Zeit, mit überlegtem Takt und in Hinblick auf eine dauerhafte europäische Befriedung ins Gespräch zu kommen, so wie wir Ostpreußen es bereits auf unserer Bochumer Tagung mit geladenen polnischen Pressevertretern versuchten.

 

Seite 1   Erster Gruß der Heimat.

Foto: Aufnahme: Helmut Wegener

Kehrten wir zurück aus dem Reich und hatten wir die bedrückende Nachtfahrt im dichtgefüllten Abteil durch den „Korridor" hinter uns, wo wir die Fenster nicht öffnen durften, so ersehnten wir mit Freude den Augenblick, in dem sich die Marienburg unseren Augen bot. Sie war das Sinnbild unserer Heimat.

 

Agnes Miegel hat in ihrer Novelle „Heimgekehrt" dieses unser Empfinden geschildert. Der seit Jahren in Berlin lebende Enkel fährt zu der sterbenden Großmutter nach Königsberg, und auf der Fahrt befallen ihn Gedanken und Erinnerungen: „Die Weichselbrücke! Das war Dirschau gewesen. Nun verhallte es, wieder war nur das gleichmäßige Schüttern und Knarren — nun war's wie ein Schleudern — und nun wieder das Klirren, endlos, endlos in dem weitschwingenden Widerhall der mächtigen Luftfläche über dem riesigen Flussbett. Jetzt hinaussehen können! Die lilagraue Dämmerung durchdringen, wie ein Vogel hinüberspähen über die strudelnde Flut, ungestüm, überwältigend-herrlich drüben die Marienburg  . . "

 

Die Burg erlitt im Zweiten Weltkrieg viele Schäden; in ihrem Gesamtgefüge aber blieb sie erhalten. Im Innern dieser Folge zeigt ein Bildbericht den gegenwärtigen Zustand des Hauptschlosses des Deutschen Ritterordens.

 

Seite 2   „Königsberg unvergessen!"

Beachtliches Ergebnis einer Befragung

Das EMNID-Institut für Meinungsforschung in Bielefeld hat in einer Repräsentativbefragung ermittelt, dass 85 v. H. der Bevölkerung Westdeutschlands gleichermaßen bei Nennung der Worte Königsberg und Breslau in der Lage sind, ihren Vorstellungen klar Ausdruck zu verleihen. Die Namen der beiden ostdeutschen Städte sind — so stellt das EMNID-Büro fest — „im Bewusstsein der Gesamtbevölkerung lebendig". Dieses gelte nicht nur für die Heimatvertriebenen, sondern auch für die einheimische Bevölkerung Westdeutschlands.

 

Hinsichtlich Königsbergs verbanden 78 v. H. der Befragten den Namen der Stadt mit klaren Vorstellungen wie „alte Stadt in Ostpreußen", „deutsches Gebiet", „Flüchtlingsstrom", „russisch besetzt", „Wir müssen es bald wiederhaben", „Preußentum" und „Kant". Ungenaue Vorstellungen („Stadt in der Sowjetzone", „Die armen Deutschen dort" usw.) hatten 9 v. H. der Befragten. Keine Angaben machten 13 v. H.

 

Bezüglich Breslaus äußerten sich 82 v. H. der Befragten konkret über die Stadt und über Schlesien, (z. B. „Ostdeutsche Stadt", „das schöne Schlesien", „all die Flüchtlinge", „das schöne Rathaus", „deutsch seit dem 12. Jahrhundert", „hoffentlich bald wieder bei uns", „Oder - Neiße - Linie", „polnische Besatzung" usw.) 6 v. H. äußerten sich ungenau oder allgemein („Stadt in der Ostzone", „jetziges Elend dort"), und 12 v. H. machten keine Angaben.

 

Seite 2   Gegen falsche Parolen

Von Dr. Oskar L. Lipsius

Die großen Heimatkundgebungen der Vertriebenen haben in diesem Jahre in der Presse des westlichen Auslandes ein so lebhaftes Echo gefunden wie kaum jemals, seitdem sich die Organisationen der vertriebenen Deutschen gebildet haben. Es kann nunmehr kein Zweifel mehr daran bestehen, dass der „Vorhang des Schweigens", der über die infolge der Massenaustreibungen der Nachkriegszeit geschaffenen politischen Probleme gebreitet wurde, endgültig zerrissen ist. Viele ausländische Beobachter haben nun die politischen Aspekte des deutschen Vertriebenenproblems „neu entdeckt", und es ist umso erfreulicher, dass sogleich im allgemeinen anerkannt wurde, wie maßvoll die Forderungen der Vertriebenen auf Anerkennung ihrer unabdingbaren Rechtsansprüche auf die geraubte Heimat vorgetragen wurden. Mehr noch: Es ist sehr zu beachten, dass die Berechtigung dieser Forderungen an sich niemals in Zweifel gezogen wird, sondern dass sich die Kritik in der Regel allein auf die Erörterung der Frage beschränkt, inwiefern die Vertretung dieser Rechtsansprüche im Hinblick auf die Lage in den Satellitenstaaten zweckmäßig erscheint oder nicht.

 

Am deutlichsten hat diese Bedenken der Bonner Korrespondent der Schweizer Zeitung „Die TAT" formuliert, der in seinem Bericht über den „Sudetendeutschen Tag" in Stuttgart die Meinung vertrat, das „Gespenst des deutschen .Revisionismus'" diene dazu, „die osteuropäischen Völker unter der russischen Hegemonie zu halten", ja, „die deutsche Irredenta" erscheine geradezu als „das sicherste Mittel, diese russische Hegemonie zu festigen". Zwar möge es von den Vertriebenen, welche die Last eines schweren Schicksals zu tragen haben, „zu viel verlangt sein", wenn man von ihnen die Anerkennung dieser politischen Zusammenhänge erwarten wolle, aber die deutsche Politik werde sich nichtsdestoweniger mit diesem Problem befassen und sich darauf einstellen müssen.

 

Was hier zum Ausdruck gebracht wurde, läuft auf nichts anderes hinaus als auf das, was bereits im Vorjahre der frühere amerikanische Hochkommissar für Deutschland, John J. Mc Cloy, im Vorwort zu einem in den Vereinigten Staaten erschienenen Buche über die Aussichten der amerikanisch-sowjetischen Beziehungen und sodann in einem Interview mit dem Vertreter einer großen westdeutschen Zeitung ausgeführt hatte: Dass die Vertretung der Rechtsansprüche auf die Heimatgebiete der Vertriebenen zurückgestellt oder eingeschränkt werden solle, eben um den betroffenen Satellitenstaaten gegenüber eine allmähliche Lösung aus dorn sowjetischen Machtbereich zu ermöglichen.

 

Die Kritik der Vertriebenen an den von Mc Cloy vorgetragenen Auffassungen nahm ihren Ausgangspunkt von der Prüfung der grundsätzlichen Frage, ob denn tatsächlich auf Kosten der deutschen Rechtsansprüche auf die Oder-Neiße-Gebiete oder der Forderungen heimatvertriebener deutscher Volksgruppen auf Anerkennung ihres Rechtes auf die angestammte Heimat und auf Selbstbestimmung eine Bereinigung der europäischen Verhältnisse etwa durch „Zurückdrängung" der Sowjetmacht erzielt werden könne. Die Antwort auf diese Frage ging dahin, dass die Sowjetmacht zwar den Satelliten gegenüber die von deutscher Seite erhobenen Rechtsforderungen dazu verwendet, um ihre beherrschende Stellung beispielsweise in Polen oder in der Tschechoslowakei zu „begründen", dass aber diese Gründe für die sowjetische Politik keineswegs ausschlaggebend sind. Vielmehr werde — so wurde vorausgesagt — die Sowjetmacht unter allen Umständen ihren Vormachtanspruch in jenem Räume aufrechterhalten, sofern nicht der Westen für diesen oder jenen Fall eine „substantielle Gegenleistung" erbringen werde. Die tragischen Ereignisse in Ungarn haben diese Voraussage als richtig erwiesen, wobei immer in Betracht gehalten werden sollte, dass hier keineswegs der „deutsche Revisionismus" als Vorwand für das Eingreifen Moskaus verwandt werden konnte, sondern eben ausschließlich von „konterrevolutionären Umtrieben" oder „reaktionären Einflüssen" usw. gesprochen wurde. Dies auf die Frage des polnischen und tschechoslowakischen Satelliten angewandt, bedeutet, dass etwaige „Verzichterklärungen" von deutscher Seite —sofern sie überhaupt Glauben oder auch nur Beachtung fänden — an der Position der Sowjetmacht in den beiden Ländern gar nichts ändern würden. Im Gegenteil: Das stets wache sowjetische Misstrauen würde zweifelsohne in einer derartigen — unglaubwürdigen — Maßnahme nichts als einen politischen Schachzug erblicken, und dementsprechend würde die Reaktion Moskaus auf die geringsten Selbständigkeitsregungen in Polen und der Tschechoslowakei umso schärfer sein. — Auf die Frage der „Vorleistungen auf Kosten Deutschlands" in diesem Zusammenhange noch besonders einzugehen, dürfte sich erübrigen.

 

Es bleibt also jenes „Argument", dass eventuell die Bevölkerung der Satellitenstaaten selbst umso nachdrücklicher für eine Befreiung ihrer Länder von der sowjetischen Hegemonie eintreten werde, wenn eben nicht von deutscher Seite einerseits der Rechtsanspruch auf die polnisch verwalteten deutschen Ostgebiete und andererseits von den Sudetendeutschen die Forderung auf Anerkennung des Heimat- und Selbstbestimmungsrechts dieser heimatvertriebenen deutschen Volksgruppe erhoben werden würde. Diese These geht zunächst einmal davon aus, dass man die Behauptungen einer geflissentlichen Propaganda für bare Münze nimmt, wonach das polnische oder tschechische Volk durch eben diese Ansprüche und Forderungen „an die Seite der Sowjets gedrängt“, werde. Tatsächlich aber hat sich erwiesen, dass in den breiten Massen der polnischen wie auch der tschechischen Bevölkerung mehr und mehr die Überzeugung Platz greift, dass die Massenaustreibung der deutschen Bevölkerung ein schwerer Fehler war, der sich wirtschaftlich und politisch äußerst verhängnisvoll ausgewirkt hat. Zugleich ist das Bewusstsein lebendig, dass hier ein Unrecht geschehen ist, an dessen „Verteidigung" der einzelne nicht teilhaben will. Außerdem liegen zahlreiche Berichte darüber vor, dass die Rückkehr beispielsweise der deutschen Ostgebiete ja deutsche Verwaltung von zahlreichen polnischen Bewohnern in Anbetracht der katastrophalen wirtschaftlichen Lage nur begrüßt werden würde, zumal man daran zweifelt, ob Polen jemals in der Lage sein wird, die infolge der „Westverlagerung" des polnischen Staates entstandenen politischen und wirtschaftlichen Probleme zu lösen. Ähnliches gilt für die Einstellung der slowakischen und tschechischen Bevölkerung zur Sudetenfrage.

 

 Alles dies aber fällt entscheidend ins Gewicht, wenn das Satellitenproblem im Zusammenhange mit der sowjetischen Vorherrschaft und mit den Selbständigkeitsbestrebungen der ostmitteleuropäischen Völker zur Erörterung gestellt wird. Vor allem sollte man auch in Betracht halten, dass die Lösung der Saarfrage das Beispiel gegeben hat auch für die friedliche Regelung der Ostprobleme Deutschlands.

 

Seite 2   Die neuen polnischen Zölle

Für Geschenksendungen nach der ostdeutschen Heimat

Über die Ende Mai vom Warschauer Ministerrat bestätigte neue Verordnung des volkspolnischen Außenhandelsministeriums über veränderte Zolltarife, schreibt die polnische Presse, sie enthalte „bedeutende Vergünstigungen". Die neue Verordnung betrifft hauptsächlich die Geschenkpaketsendungen nach Polen und in die ostdeutschen Gebiete. Der Direktor des rotpolnischen Zentral-Zollamtes in Warschau, Zygmunt Czyzewski, betonte, dass die neue Verordnung infolge der Vorstellungen zahlreicher Abgeordneter, „Stimmen der öffentlichen Meinung" und der Presse ausgearbeitet worden sei. Die bisher gültigen Zolltarife für eingehende Geschenksendungen seien mehrfach stark kritisiert worden.

 

Die neue Verordnung bestimmt, dass die Zollgebühren für gebrauchte Kleidung ohne Rücksicht auf die Gewebequalität pro kg auf 5 Zloty festgesetzt werden. Für je ein Paar Schuhe werden ebenfalls nur noch 5 Zloty Zollgebühren erhoben, während die Zolltarife bisher je nach Lederqualität festgesetzt wurden.

 

Die Zollgebühren für folgende Lebensmittel wurden aufgehoben: Mehl, Graupen, Zucker, Fleischwaren und frisches Obst. Eine weitere Senkung der Zolltarife erfolgte für Öl, Süßwaren, Trockenobst, Sardinen, Obstkonserven, Honig u. a.

 

Die Zollgebühren für Geschenksendungen aus dem Auslande waren im Januar 1954 durch die Regierung Bierut so stark erhöht worden, dass die Gebühren faktisch dem Werte der Waren selbst entsprachen, ja ihn sogar teilweise übertrafen. Diese rigorose Maßnahme war damals u. a. damit begründet worden, dass die Versendung von zahlreichen Geschenksendungen durch die Organisationen der Heimatvertriebenen an die in der Heimat verbliebenen Deutschen zu „politischen Unzuträglichkeiten" geführt habe. Funktionäre der „Vereinigten Polnischen Arbeiterpartei" in den Oder-Neiße-Gebieten waren in diesem Sinne in Warschau vorstellig geworden. Im Juni 1956 wurden diese sinnlos überhöhten Zollsätze dann in einigen Punkten gesenkt, ohne dass jedoch eine allgemeine „Normalisierung" erfolgte, welche die Warschauer Regierung ankündigte. Die neue Zollsenkung wird in unterrichteten Kreisen darauf zurückgeführt, dass die Amerika-Polen angesichts der allgemeinen Mangellage in der Volksrepublik Polen große Paket-Hilfsaktionen für den Fall ankündigten, dass die Zollsätze stark herabgesetzt oder für bestimmte Lebensmittel annulliert würden.

 

 

Seite 2   Über 600 000 Balten wurden in den letzten Jahren verschleppt. Auf einer baltischen Kundgebung in Amsterdam wurde betont, dass Hunderttausende verschleppter Esten, Letten und Litauer sich noch im Ural, in Zentralasien und sogar auf Nowaja Semlja befinden.

 

Seite 2   Die Sowjets entsandten mehrere Kreuzer und Zerstörer ins Mittelmeer. Die Einheiten passierten die Dardanellen. Sie gehören der Schwarzmeer-Flotte an. Moskau hat auch mehrere Unterseeboote an die Ägypter geliefert.

 

Seite 2   In Frankreich droht schon wieder eine Regierungskrise. Die Stellung des neuen Ministerpräsidenten Bourges gilt als erschüttert, da die Finanzlage des Landes immer katastrophaler wird.

 

Seite 2   Von Woche zu Woche

Das Bundeskabinett hat dem vom Bundestag und Bundesrat beschlossenen Gesetz über die Einsetzung eines parlamentarischen Wehrbeauftragten zugestimmt.

 

Rund 270 Gesetzentwürfe werden wahrscheinlich vom Bundestag nicht mehr erledigt werden können. Wenn das gegenwärtige Parlament solche Entwürfe nicht behandelt, verfallen sie. Sie müssten dann einem neuen Bundestag wieder eingebracht werden.

 

Das neue Bundesbesoldungsgesetz soll nach Informationen des Deutschen Beamtenbundes, rückwirkend vom 1. April 1957 in Kraft treten.

 

Gegen eine Wahlkampfpause im Juli und August hat sich Bundeskanzler Adenauer in seiner Eigenschaft als Vorsitzender der CDU ausgesprochen. Die FDP hatte vorgeschlagen in der Zeit vom 10. Juli bis zum 10. August keine Wahlversammlungen der Parteien abzuhalten. Adenauer erklärte dazu, die Vorbereitungen für den Wahlkampf seien inzwischen zu weit fortgeschritten, als dass man die Versammlungen in dieser Zeit ausfallen lassen könnte.

 

Eine Erhöhung der Ortstarife der Bundespost wird nach einer Bonner Meldung im Ministerium erwogen. Man weist darauf hin, dass es in England und Frankreich schon heute keinen Unterschied zwischen Ort- und Ferntarifen für Briefe mehr gibt.

 

Die deutsche Handelsflotte holt kräftig auf. Am 1. Mai umfasste sie bereits wieder 1035 Seeschiffe mit 3,2 Millionen BRT. Sie erreichte damit 72 Prozent des Vorkriegsbestandes, der bei rund 4,4 Millionen BRT lag. Zur Seeschiffstonnage sind Küsten- und Fischereifahrzeuge nicht mitgezählt worden.

 

Noch 2,7 Millionen Deutsche leben nach einer Mitteilung des Suchdienstes des Deutschen Roten Kreuzes heute „östlich der sowjetischen Besatzungszone".

 

Eine Erhöhung des Kindergeldes ab 1. September vom dritten Kind ab von 25 auf 30 DM hat der sozialpolitische Ausschuss des Bundestages beschlossen. Man nimmt an, dass das Bundestagsplenum diesen Beschluss mit höchster Wahrscheinlichkeit gutheißen wird.

 

4043 Sowjetzonenflüchtlinge haben in der letzten Woche die Notaufnahme in der Bundesrepublik und in West-Berlin beantragt. Gegenüber der vorangehenden Woche, in der 5469 Zonenflüchtlinge zu verzeichnen waren, sank die Zahl beträchtlich.

 

Tausend Jahre alt ist die ostdeutsche Stadt Oppeln. Die Polen veranstalteten Ausstellungen und Umzüge, bei denen sie sich bemühen, den angeblich polnischen Charakter der Stadt zu „beweisen".

 

Über den Ankauf von sechs britischen Fregatten für die Bundesmarine wird verhandelt. England verkauft Kriegsschiffe aus seiner Reserveflotte auch an Indien, Jugoslawien und Brasilien.

 

Über die Möglichkeit der Wiederaufnahme von Beziehungen zwischen Bonn und Warschau stellte der Bonner Sprecher eine Entscheidung der Bundesregierung für „absehbare Zeit" in Aussicht. Er betonte vor der Presse, dieser Fragenkomplex werde seit einiger Zeit sehr sorgfältig geprüft.

 

Der SPD-Vorsitzende Erich Ollenhauer erklärte vor der Bonner Presse, seiner Ansicht nach könne eine europäische Kontrollzone den deutschen Interessen dienen. Es werde sich dabei die Gelegenheit ergeben, in diesem Zusammenhang die Frage der Wiedervereinigung und der europäischen Sicherheit aufzuwerfen.

 

Für eine Große Koalition nach den Bundestagswahlen hat sich der Bremer Senatspräsident Kaisen (SPD) auf einer Wahlkundgebung seiner Partei in der Hansestadt ausgesprochen.

 

Eine erheblich verstärkte Rückwanderung von Juden nach Deutschland stellte der Generalsekretär des Zentralrates der Juden, van Dam, fest. Die meisten Rückwanderer kämen aus Israel. Nach Mitteilung van Dams leben in der Bundesrepublik und in West-Berlin heute etwa dreißigtausend jüdische Mitbürger.

 

Mit einem Rekordbesuch von Amerikanern in Europa rechnet man in Fremdenverkehrskreisen in diesem Sommer. Im letzten Jahr gaben die Amerikaner auf Sommerreisen 7 ½  Milliarden DM aus. Hiervon entfielen auf Europa rund 2 Milliarden.

 

Drei voll einsatzbereite amerikanische Raketen-Bataillone befinden sich nach einer Erklärung des scheidenden USA-Generals Tunner in der Bundesrepublik. Er sagte, diese Einheiten seien für jeden Einsatz ausgerüstet.

 

Die Aufenthaltsgenehmigung für den bekannten polnischen Korrespondenten Podkowinski ist verlängert worden.

 

Seite 3   Die Marienburg 1957

7 Fotos: Zu unseren Bildern Oberstes Bild: Die Bauten der Marienburg am Nogatufer weisen nur wenige Veränderungen auf. Das Hochschloß (rechts) zeigt auf der Westseite keine besonderen Zerstörungen. Die kleinen Fachwerkhäuser, die links an dem von zwei runden Türmen flankierten Brückentor standen, sind verschwunden.

 

Mitte, linkes Bild: Am Torbau des Mittelschlosses beginnen auch heute die Führungen. Dieser in den Jahren 1903 bis 1904 wiederaufgebaute Teil blieb ziemlich heil. — Mitte, rechtes Bild: Der monumentale Bau des Hochmeisterpalastes hat trotz mancher Beschädigungen wenig von seiner großartigen Wirkung eingebüßt. Das Dach wies große Lücken auf. In dem hier gelegenen Sommerremter befinden sich noch einige der bunten Glasfenster. Die polnischen Führer erzählen den Besuchern ebenfalls die Geschichte von der roten Mütze, die ein Verräter während der Belagerung 1410 an der einzigen Säule, die in der Mitte die Decke des Raumes stützte, aufgehängt haben soll, um den polnischen Büchsenmeistern einen Richtpunkt zu geben.

 

In dem links im Mittelschloß befindlichen Großen Remter des Meisters stehen noch die schlanken Säulen; auch Wandgemälde sind vorhanden.

 

Einzelstehendes Bild links: Die deutschen Inschriften sind in der Stadt entfernt worden. Jedoch auf dem der Marienburg gegenüberliegenden Ufer liest man an der Stirnfront der einst viel besuchten, jetzt verfallenen Gaststätte den Namen „Gasthaus an der Nogalbrücke".

 

Untere Reihe: Die Süd-Ostfront der Marienburg weist schlimme Zerstörungen auf. Auf dem Bilde links sieht man in das Innere der dachlosen Schloßkirche. Wie ein klaffendes Kellerloch mutet die St. - Annen - Kapelle an, die unter der Schloßkirche liegt, und in der, elf Hochmeister bestattet wurden. Links neben der Schloßkirchenruine steht ein Stumpf des Turmes des Hochschlosses. — Die Aufnahme in der Mitte zeigt den Chor der Schloßkirche vor der Zerstörung mit dem berühmten acht Meter hohen Stuckrelief der Mutter Gottes. Es war mit goldenen, blauen und roten Mosaiken überzogen, und einst leuchtete es weit nach Osten. Links steht der seit 1945 gestürzte Turm des Hochschlosses, der auf dem vorher beschriebenen Bilde nur als Stumpf zu erkennen ist. Rechts von der Schloßkirche ist der viereckige „Pfaffenturm“, so genannt, weil in ihm die Priesterbrüder wohnten. — Das rechte Bild der unteren Reihe vermittelt eine Vorstellung, wie die Stelle von dem jetzt stark beschädigten „Pfaffenturm" — von dem man eine Kante erblickt — zum Mittelschloß hin aussieht.

 

Wenn man durch das Trümmerfeld der Stadt zur Marienburg hinaufgeht, möchte man meinen, dieses ehrwürdige Wahrzeichen des Deutschen Ostens hätte das Schicksal vieler anderer völlig zerstörter Stätten erdulden müssen. Die Kapelle liegt in Trümmern, die Hauptgebäude weisen noch viele Beschädigungen auf. Anders wird das Bild am Haupteingang. Die Burg ist für Besichtigungen freigegeben, und es finden auch Führungen statt. Von dieser Seite sieht man deutlich die Ergebnisse der Renovierungsarbeiten, die bisher unternommen wurden. An einigen Dächern wird noch gearbeitet. Mauerstücke sind ausgeflickt worden; man erkennt dies an den hellen Ziegelsteinen.

 

Dass die Burg zum größten Teil erhalten geblieben ist, sieht man erst unten an der Nogat. Die eindrucksvollste Ansicht bietet sich dem Betrachter nach wie vor vom westlichen Nogatufer aus. Wir gehen daher über die aus Holz gebaute Brücke. Ihr Mittelteil ist hochgeführt, um Schiffen die Durchfahrt zu ermöglichen. Man fragt sich nur, welchen Schiffen, denn weit und breit ist keines zu sehen. Vom jenseitigen Ufer grüßt nun von Osten her die Marienburg herüber mit ihren wuchtigen Türmen, dem Hochschloß, dem Mittelschloß und der Vorburg. Man spürt immer noch die Kraft des Deutschen Ritterordens, der einst das Land jenseits der Weichsel erschlossen hat.

 

Die Marienburg hat eine sehr wechselvolle Geschichte. 1276 wurde mit ihrem Bau begonnen. Seit 1309 war sie die Residenz des Hochmeisters des Deutschen Ritterordens. In den nächsten Jahren wurde sie bedeutend erweitert. Von 1324 bis 1335 entstand das Hochschloß, es folgte der Bau des Mittelschlosses, der gegen Ende der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts seine Krönung durch den vorspringenden Hochmeisterpalast fand. 1410 belagerte ein starkes polnisch-litauisches Heer nach der Schlacht von Tannenberg vergeblich die von dem tapferen Heinrich von Plauen verteidigte Burg. 1457 wurde sie durch Verrat von tschechischen Söldnerführern dem König von Polen in die Hände gespielt. (Über diesen geschichtlichen Vorgang brachte das Ostpreußenblatt in Folge 20 des Jahrgangs 1956 eine Darstellung.) Unter polnischer Herrschaft verfiel die Burg.

 

Am 27. September 1772 huldigten die westpreußischen Stände im Großen Remter den Beauftragten Friedrich des Großen, als Westpreußen in den preußischen Staatsverband zurückkehrte. Der Verfall der Burg wurde jedoch noch nicht aufgehalten, bis der damals zwanzigjährige Max von Schenkendorf durch einen Zeitungsaufsatz die Öffentlichkeit auf den bedrohlichen Zustand dieses großen Baudenkmals deutscher Geschichte aufmerksam machte. Unter der Verantwortung des Oberpräsidenten und Burggrafen der Marienburg, Theodor von Schön, erfolgte zu Beginn des vorigen Jahrhunderts der Wiederaufbau. Im amtlichen Auftrag verfasste Joseph von Eichendorff die Schrift „Die Wiederherstellung der Marienburg". Schinkel gab architektonische Gutachten und Ratschläge. Sehr verdient um die Wiederherstellung machten sich besonders die Schloßbaumeister Steinbrecht und Schmid. Das Weihefest zur Vollendung des Hochschlosses konnte erst am 5. Juni 1902 gefeiert werden.

 

Im letzten Weltkriege sollte das feste Schloß wiederum zur Kampfstätte werden. Von Ende Januar 1945 bis zum 18. März verteidigten sich hier deutsche Soldaten gegen Truppen der Roten Armee. Als in ihrem Rücken Dirschau gefallen war, zog sich die deutsche Besatzung zurück. Aus diesem letzten Kampfgeschehen stammt die Zerstörung.

 

Seite 4   Rom und die Ostbistümer

Die Hintergründe der Wyszynski-Besprechungen

Ostdeutsche Diözesen ausgeklammert

Schon die bisher vorliegenden polnischen Stimmen zum Rom-Besuch des inzwischen nach Warschau zurückgekehrten Kardinals Wyszynski lassen deutlich durchblicken, dass die Bemühungen des Kardinals, beim Vatikan nationale polnische Wünsche für eine gültige Neubesetzung in den deutschen Ostbistümer durchzusetzen, nicht nur auf Schwierigkeiten, sondern auf Ablehnung gestoßen sind. Da sowohl seitens des Vatikans wie auch des Kardinals nur sehr knappe Schlussberichte vorgelegt wurden, ist es recht interessant, Einzelheiten über die römischen Verhandlung Wyszynskis von den ausgezeichnet unterrichteten Vatikankorrespondenten der belgischen und holländischen katholischen Presse zu erfahren. So berichtet z. B. der Amsterdamer „Volkskrant", man habe den Eindruck gewonnen, dass der päpstliche Stuhl zwar bereit sei, dem Kardinal und seinen Bischöfen zu helfen, dass man aber im Vatikan in keiner Weise bereit sei, von dem grundsätzlichen Standpunkt über die Rechtslage in den ostdeutschen Bistümern bis zu einem Friedensvertrag irgendwie abzuweichen.

 

Die holländischen Korrespondenten sind davon überzeugt, dass viele der in Rom weilenden polnischen Geistlichen den Standpunkt vertreten, die Sicherheit des kommunistischen Gomulka-Regimes sei keineswegs garantiert. Man müsse befürchten, dass Gomulka sich auf die Dauer gegenüber einem Moskauer Druck kaum durchsetzen könne, selbst wenn er den Willen dazu habe. Vor seiner Abreise nach Warschau wurde Kardinal Wyszynski zu einer dreiviertelstündigen geheimen Audienz beim Papst empfangen. Später wurden dann auch die begleitenden Bischöfe vom Papst verabschiedet. Nach Ablauf dieser Audienz wurde bekanntgemacht, dass der bisherige Hilfsbischof des Kardinals, Antonin Baraniak, in Zukunft das Amt des residierenden Erzbischofs in Posen wahrnehmen werde. Es stehe noch nicht fest, ob man daran denke, später Baraniak auch zum Kardinal zu erheben. Polen stellte früher immer zwei Kardinäle, nach dem Tode des Fürsten Sapieha ist Wyszynski der einzige Träger des Purpurs.

 

Recht beachtlich ist der Hinweis des „Volkskrant" auf ein Gespräch, das der Papst mit dem Kardinal über die Bildung von vier neuen Bistümern geführt haben soll. Hier würden die Namen Lowitsch, Kalisch, Radom und Bromberg genannt. Wyszynski habe angeblich dem Vatikan eine Liste von vier Geistlichen vorgelegt, deren Ernennung zu Bischöfen für diese neuen Diözesen auch den Beifall des Warschauer Regimes finden würde. Bemerkenswert sei, so sagen die Holländer, dass die hier vorgeschlagenen Bistümer sich ausnahmslos auf einem Gebiet befänden, das außerhalb der deutschen Grenzen von 1937 liege.

 

Ein anderes Problem, das der Kardinal Wyszynski unzweifelhaft mit dem Papst besprochen habe, beziehe sich auf einige polnische Bistümer, die in Gebieten lägen, die heute zu Litauen bzw. zur Sowjetunion gehörten. Es handele sich vor allem um die Neubesetzung des Erzbistums Wilna, wo der letzte Erzbischof schon vor geraumer Zeit verstorben sei. Für Wilna bestehe die Situation, dass hier seit langem ein polnisches Erzbistum bestanden habe. Heute seien die Polen weitgehend dort ausgewiesen worden oder würden in den nächsten Monaten nach Polen gebracht.

 

Die holländischen wie auch die belgischen Korrespondenten sind davon überzeugt, dass Wyszynski in der Überzeugung nach Polen zurückgekehrt sei, dass der Kirche dort noch schwere Zeiten bevorständen. So weiß man zu berichten, dass der Kardinal in Rom von einer Nichte besucht wurde, die heute in Bologna wohnt und die nach Polen zurückkehren wollte. Wyszynski habe ihr gesagt: „Warte das nächste Jahr ab, bleibe vorläufig in Italien". Polnische Priesterstudenten, die ebenfalls die Hoffnung auf eine baldige Rückkehr nach Polen äußerten, erhielten nach der holländischen Zeitung von Wyszynski die bezeichnende Antwort: „Vor dem nächsten Lenz kommt noch ein Oktober“. Man nimmt an, dass Wyszynski daran erinnern wollte, dass sich schon im letzten Oktober gezeigt habe, dass in Polen neue Überraschungen möglich seien.

 

Seite 4   Wer bezahlt die Leistungsverbesserungen?

Kompromiss über die Aufbringung der LAG-Mittel

Von unserem Bonner O. B. - Mitarbeiter

Die monatelange Auseinandersetzung um das Achte Änderungsgesetz zum Lastenausgleichsgesetz dürfte nunmehr zum Abschluss gekommen sein. Streitig war bisher immer noch, wer die Leistungsverbesserungen, die mit 10,5 bis 14 Milliarden DM geschätzt werden, bezahlt. Der Bundesrat hatte wegen dieser Frage Anfang Mai den Vermittlungsausschuss angerufen. Ein eigens hierfür eingesetzter Unterausschuss, der unter dem Vorsitz des Abgeordneten Kunze stand, hat nunmehr eine Kompromissformel erarbeitet, die aller Voraussicht nach am 28. Juni vom Vermittlungsausschuss und kurz darauf vom Bundestag und vom Bundesrat angenommen werden wird. Mitte Juli wird dann die Achte Novelle verkündet werden.

 

Von den Geschädigtenverbänden war immer wieder herausgestellt worden, dass sie nur einer Kompromisslösung zustimmen werden, durch die so viele neue Mittel bereitgestellt werden, wie die Leistungsverbesserungen des Achten Änderungsgesetzes erfordern. Von Seiten des Bundesrates waren Bestrebungen offenkundig, die darauf abzielten, jetzt nur eine vorläufige Regelung bis 1961 zu vereinbaren und erst 1961 die endgültige Finanzierungsregelung zu treffen. Gegen diesen — ausgerechnet vom Flüchtlingsausschuss des Bundesrates vorgetragenen — Kompromiss wurde von den Geschädigtenverbänden mit größtem Nachdruck Front gemacht. Die vorläufige Lösung hatte bedeutet, dass der dritte Bundestag, der 1961 auseinandergeht, als sein Wahlgeschenk die Finanzierung der Achten Novelle geliefert hätte, statt dass er das Geld für ein weiteres Lastenausgleichs-Neuordnungsgesetz bewilligt.

 

Im Unterausschuss des Vermittlungsausschusses wurde zunächst darum gerungen, ob eine vorläufige oder eine endgültige Regelung getroffen werden soll. Erfreulicherweise neigte sich die Mehrheit der endgültigen Lösung zu.

 

In der Auseinandersetzung, wie die endgültige Regelung gestaltet werden soll, stand das Problem der Vermögensteuer im Vordergrund. 1952, im Zusammenhang mit der Verabschiedung des Lastenausgleichsgesetzes, war die Vermögensteuer von 0,75 Prozent auf 1,0 Prozent erhöht worden. Die Geschädigtenverbände forderten von den Ländern, dass sie diese 0,25 Prozent des Vermögensteueraufkommens an den Ausgleichsfonds herausgeben. Der Unterausschuss des Vermittlungsausschusses verschloss sich dieser berechtigten Forderung nicht. Zusätzlich entschied sich der Unterausschuss dahin, dass in den Jahren, in denen aus Vermögensabgabe, Hypothekengewinnabgabe, Kreditgewinnabgabe und den 25 Prozent des Vermögensteueraufkommens zusammen ein bestimmter Betrag nicht aufkommt, im Ausmaß des Fehlbetrages ein Zuschuss an den Ausgleichsfonds gewährt werden soll. Dieser bestimmte Betrag der „Garantieplafond", ist für das Jahr 1958 mit 2,6 Milliarden DM festgelegt worden. In den folgenden Jahren soll der Plafond um jährlich 50 Millionen DM sinken. Diese Zuschüsse sollen teils vom Bund und teils von den Ländern getragen werden.

 

Der vom Unterausschuss des Vermittlungsausschusses ausgearbeitete Kompromiss wird dem Ausgleichsfonds etwa 11 ½ Milliarden DM neuer Mittel zuführen. Wenn man die niedrigeren Schätzungen über das Ausmaß der zugebilligten Leistungsverbesserungen zugrunde legt, ist durch den Lösungsvorschlag der Ausgleich zwischen Kosten und Mittelbereitstellung erreicht und kann der Kompromiss für die Vertriebenen selbst als tragbar angesehen werden.

 

Der Kompromiss hat nicht die Frage der Bereitstellung ausreichender Mittel in den nächstfolgenden Jahren gelöst. Es war angeregt worden, bis 1965 den Garantieplafond auf 2,6 Milliarden DM zu belassen und erst ab 1966 um je 50 Millionen DM jährlich absinken zu lassen. Diesem Wunsche der Geschädigtenverbände ist der Unterausschuss des Vermittlungsausschusses nicht gefolgt. Es kann keinen Zweifel unterliegen, dass die Geschädigten an den neuen Bundestag sehr bald mit der Forderung herantreten werden, die Frage der Bereitstellung ausreichender Mittel in den nächstfolgenden Jahren einer Lösung zuzuführen.

 

Seite 4   Kein Vertriebener?

Von unserem Bonner O. B. - Mitarbeiter

Der Bundesrat hat auf seiner Sitzung in Berlin der Berufung des Ministerialdirigenten im Bundesfinanzministerium Dr. F. Kaess zum neuen Präsidenten des Bundesausgleichsamtes zugestimmt. Damit steht seiner Ernennung durch den Bundespräsidenten zum 1. Juli nichts mehr im Wege. Es muss auch angenommen werden, dass zum 1. Juli der von der Bundesregierung für die Stelle des Vizepräsidenten in Aussicht genommene Direktor beim Bundesausgleichsamt, Duckart, vom Bundespräsidenten ernannt wird. Sowohl Kaess als auch Duckart sind bekanntlich Einheimische. Mit großem Interesse sieht man auf Seiten der Vertriebenen den Vorschlägen entgegen, die die Bundesregierung für die Besetzung des bisherigen Platzes von Duckart (Leiter der Abteilung Ausgleichsleistungen mit Rechtsanspruch) unterbreiten wird. Bei der Verabschiedung des LAG im Jahre 1952 war seitens der Bundesregierung bekanntlich die Zusage gegeben worden, dass man die Vertriebenen selbst bei der Durchführung des Gesetzes maßgeblich beteiligen wolle. So viel bekanntgeworden ist, trägt man sich im Kabinett mit dem Gedanken, auch dieses Amt einem Nichtvertriebenen anzuvertrauen. Dann wäre der Zustand erreicht, dass von den vier leitenden Männern des Bundesausgleichsamtes alle vier, Einheimische wären. Das kann man wohl kaum als eine angemessene Beteiligung der Vertriebenen bezeichnen. Zusätzlich missfällt den Vertriebenen, dass sowohl der Präsident als auch der Vizepräsident mit einem Angehörigen des Hauses Schäffer besetzt werden sollen. Wenn nunmehr in die Stelle des Abteilungsleiters Rechtsanspruchsleistungen auch noch ein Mann aus der Finanzverwaltung einrücken sollte, dürfte die Überbürokratisierung des Homburger Amtes wohl besiegelt sein.

 

Seite 4   Die Ostpreußische Kinderhilfe wartet auch auf Deine Spende!

Immer wieder haben wir in den letzten Wochen unsere Landsleute gebeten, durch ihre Spenden ostpreußischen Kindern, die heute noch in Lagern, Baracken und Notunterkünften leben müssen, einige frohe Ferienwochen zu verschaffen. Viele Landsleute sind unserm Aufruf gefolgt. Wir danken jedem Landsmann, der auf diese Weise seinen Willen bekundet hat, unseren Kindern zu helfen.

 

Unter den vielen Postabschnitten, die täglich bei der Geschäftsführung der Landsmannschaft eingehen, finden sich oft solche mit ganz kleinen Beträgen von Landsleuten, die selber wahrlich nicht auf Rosen gebettet sind. Von anderen erhalten wir Summen, die durch eine Sammlung zusammengekommen sind. Von anderen erhalten wir Summen, die durch eine Sammlung zusammengekommen sind. So erreichten uns 50,-- DM aus einer Sammlung in dem Altersheim Haus Abendfrieden in Blomberg an der Lippe. – Eine Ostpreußin, Frau F. in Verden an der Aller, hat unter Landsleuten und Einheimischen gesammelt. Sie selbst hat auf ihrer Liste den Anfang gemacht und hat zum Schluss, als zu einer runden Summe noch ein Restbetrag fehlte, diesen aus eigener Tasche dazugelegt. Viele Spenden sind darunter, bei denen die Absender unbekannt bleiben wollten. Wir freuen uns herzlich über jede einzelne Spende, die mit dazu beiträgt, ein ostpreußisches Kind aus seiner düsteren Umgebung für einige Zeit herauszureißen und glücklich zu machen.

 

Wenn jeder Leser unseres Ostpreußenblattes nur einen bescheidenen Betrag einzahlt, dann kann bei der großen Verbreitung unserer Heimatzeitung eine Summe zusammenkommen, mit der wir vielen, vielen weiteren ostpreußischen Kindern frohe Ferien in Luft und Sonne möglich machen können.

 

Ostpreußen, helft alle mit!

Spenden bitten wir einzuzahlen auf das Postscheckkonto Hamburg Nr. 75 57 der Landsmannschaft Ostpreußen e. V. mit dem Vermerk „Ostpreußische Kinderhilfe“.

 

Seite 4   Polnische Abbruchswirtschaft in Ostdeutschland

Wenn in diesen Tagen in Jarotschin der Prozess gegen den polnischen „Abbruchunternehmer" Stanislaw Wiczak stattfindet, der die Ziegel des altehrwürdigen Breslauer Rathauses gleich an zwanzig Interessenten „verkaufte", so wird damit ein Vorgang gerichtsnotorisch, der symbolisch ist für die Zustände, die nicht nur in der polnisch verwalteten Hauptstadt Schlesiens sondern überhaupt in den polnisch besetzten ostdeutschen Provinzen herrschen. Es ist daher angebracht, von der „Großen Köpenickiade von Breslau" zu sprechen, da auch hier durch einen hervorstechenden Einzelfall eine ganze politische „Ära" charakterisiert wird.

 

Bei dem „Fall Wiczak" handelt es sich zunächst um nichts anderes als um einen vorläufigen „Höhepunkt" in der Reihe der öffentlichen Skandale, die sich in Breslau im Zusammenhange mit dem blühenden „Abbruchgewerbe" abgespielt haben. Die polnische Presse hat kürzlich die riesige Korruption enthüllt, die in „Breslau" in dieser Hinsicht herrscht; haben sich doch führende Mitglieder des dortigen polnischen „Städtischen Volksrates" von einer Reihe von „Abbruchunternehmern" Bestechungssummen in schier astronomischer Höhe auszahlen lassen, woraufhin sie ganze Häuserblocks oder sonstige große Gebäudekomplexe, an denen kaum Reparaturen notwendig waren, „zum Abbruch ausschrieben“. Diese zahlreichen Korruptionsfälle, bei denen Millionengewinne erzielt wurden, — eine Firmeninhaberin nannte man „die Ziegelkönigin von Breslau" — machen es begreiflich, dass natürlich auch dem Stanislaw Wiczak Glauben geschenkt wurde, als er behauptete, er habe den Auftrag erhalten, das Breslauer Rathaus abzubrechen, weil es nicht „urpolnisch" sei. In jeder anderen Stadt der Welt würde man zunächst bei den städtischen Behörden nachgefragt haben, aber hier war es allgemein bekannt, wie die Abbruchaufträge zustande kamen — und wie sie üblicherweise „begründet" wurden.

 

Aber nicht nur das: Der „Fall Wiczak" symbolisiert zugleich die gesamte polnische „Politik" in bezug auf die deutschen Ostgebiete, die polnischer Verwaltung unterstellt wurden. Stanislaw Wiczak hat unter Vorspiegelung falscher Tatsachen behauptet, dass das Rathaus zu Breslau ihm gehöre und er es nach Belieben „ausschlachten" könne, ebenso wie Warschau im Widerspruch zur geschichtlichen Wahrheit und entgegen allem Recht behauptet, die deutschen Ostgebiete seien als „wiedererrungene polnische Westgebiete" Eigentum der Volksrepublik Polen, das man nach Belieben „verwerten" kann.

 

Wiczak hat sich diese „Rechtsauffassung" ganz logischerweise zu eigen gemacht und fand auch sogleich zahlreiche „Abnehmer" für die Ziegel des Breslauer Rathauses, weil man in der polnischen Öffentlichkeit sehr wohl weiß, was unter „sozialistischem Aufbau" in den Oder-Neiße-Gebieten zu verstehen ist.

 

Seite 4   Demontagen gehen weiter

Der polnische Regierungsausschuss für die „Aktivierung der Oder-Neiße-Gebiete“ hat festgestellt, dass die „Demontagen" von Industriebetrieben und Objekten der Kleinindustrie unvermindert anhalten. Es ist deshalb zu schweren Auseinandersetzungen zwischen den örtlichen Behörden und den Industrie-Zentralverwaltungen in Warschau und verschiedenen Ministerien gekommen. Der Ausschuss fordert von der Warschauer Regierung, dazu bevollmächtigt zu werden, dass er allein über „Demontagen" zu entscheiden hat. Die seit Jahresanfang eingetretenen finanziellen Verluste infolge „eigenmächtiger Demontagen" werden vom Ausschuss — der hinzufügt, er besitze gegenwärtig nur „unvollständiges Material" — auf mindestens 270 Millionen Zloty geschätzt. Die „Demontagetrupps" der Industrie-Zentralverwaltungen hätten insbesondere in den „Wojewodschaften" Breslau und Oppeln „schwere Schäden" angerichtet. In diesem Zusammenhang berichtet das KP-Organ für die Oppelner „Wojewodschaft", „Trybuna Opolska" (Oppelner Tribüne), man habe gegenwärtig in Tarnau mit dem Abbruch von Kalkbrennöfen in den dortigen Kalkbrennereien begonnen, obwohl sie nach der Instandsetzung wieder hätten in Betrieb genommen werden können. „Die Freude an der Gewinnung von Klinkersteinen durch die Demontage ließ die Zentralverwaltung für Kalkindustrie übersehen, dass der Verlust, der durch die Nichtausnutzung der Möglichkeit, die Kalkproduktion zu erhöhen, entstand, viel größer ist als der Gewinn aus den Steinen“. Ebenso „undurchdacht" sei die Entscheidung der Spritindustrie-Zentralverwaltung, die Einrichtungen der stillgelegten Spritraffinerie in Heydebreck zu demontieren.

 

Seite 4   „Plötzlich vor deutschen Schildern“

Die polnische Presse erörtert gegenwärtig die Frage, ob es „zweckmäßig" sei, Reisen von ausländischen Touristen in die polnisch verwalteten deutschen Ostgebiete zu organisieren, wobei die in Posen erscheinende Zeitschrift „Wyboje" zu dem Ergebnis kommt, dass vornehmlich Auslandspolen zu solchen Reisen veranlasst werden sollten, weil man sich bei diesen — da sie ebenfalls für die Oder-Neiße-„Grenze" einträten — „vor der Wahrheit nicht zu fürchten" brauche. Zur Fremdenverkehrswerbung sollten illustrierte Zeitschriften und Prospekte herausgegeben werden, in denen u. a. „die landschaftlichen Schönheiten der wiedererrungenen Westgebiete" in Wort und Bild dargestellt werden müssten.

 

Was die Ausländer nicht-polnischer Herkunft anlangt, so äußert die in Breslau erscheinende Zeitung „Gazeta Robotnicza" allerdings in einem mit der Überschrift „Hinweise eines Passanten" versehenen Artikel lebhafte Bedenken gegen die Veranstaltung von Reisen durch Schlesien. Der Verfasser bemerkt, es „laufe ihm eiskalt über den Rücken", wenn er daran denke, dass er eine Gruppe von Ausländern führen müsse, die dann plötzlich an den Häusern deutsche Aufschriften und Firmenbezeichnungen entdecke. Unter der Übermalung würden nämlich bereits wieder Aufschriften wie „Textilwaren", „Gasthof" usw. sichtbar. Auch seien die bekannten Kurorte und Erholungsstätten keineswegs zur Aufnahme von Ausländern geeignet, wie es vor allem gelte, die Verkaufsstände von den Straßen zu entfernen. Es müsse eben alles erst für die Fremden entsprechend „vorbereitet" werden.

 

Seite 4   Gefälschte Statistiken

In der Wochenschrift „Nowe Sygnaly" befasst sich der polnische Agrarwissenschaftler Professor Stys im Rahmen einer Untersuchung über den Verfall der Produktionsgenossenschaften auch mit der Frage, ob die Angaben im amtlichen Statistischen Jahrbuch der Volksrepublik Polen richtig sind, und kommt dabei zu dem Ergebnis, dass die dort angegebenen Zahlen über die Ernteerträge der Kolchosen falsch sind. Die „Staatliche Ernte-Inspektion" habe gefälschte Angaben eingereicht, um „nachzuweisen, dass die Ernteerträge der Kolchosen höher seien als die der „Individualbauern". In der „Trybuna Ludu" wird gegen die Ausführungen des polnischen Gelehrten Stellung genommen und ihnen entgegengehalten, die Schätzungen der „Staatlichen Ernte-Inspektion" hätten weit niedriger gelegen als die Zahlenangaben in den Erfolgsberichten der Kolchosen.

 

Seite 4   65 Millionen Europäer wurden vertrieben

Rund 65 Millionen Europäer haben seit den Balkankriegen im Jahre 1913 durch Zwangsmaßnahmen, wie Vertreibung, „Umsiedlung“ und Deportation ihre Heimat verloren. 13,5 Millionen davon waren Reichs- und Volksdeutsche. Diese Angaben machte der Erste Sekretär der Weltforschungsstelle für Flüchtlingsfragen der Europaunion. Veiter (Wien), auf dem siebten Kongress der föderalistischen Union europäischer Volksgruppen in Westerland (Sylt).

 

Seite 5   Ostpreußische Späßchen

Die Kuckelfrau

Wer das ist? Nun, unsere ostpreußischen Kinder kennen sie heute nicht mehr. Sie hat es aber einmal gegeben, jene schwer an ihrer süßen Last tragende, keinen Landweg und keine Hitze scheuende Kuchenfrau. An einer „Pede", die sie in der gleichen Weise wie die berühmten Hamburger Wasserträger auf ihren breiten Schultern trug, hingen zwei weiße große Weidenkörbe. Sie waren angefüllt mit „Kuckels", wie wir als Kinder die zuckerglasierten Schnecken und „Amerikaner" nannten, und mit „Miggen". Das waren lange, rundlich unterteilte Brötchen, mit Salz, Mohn oder Kümmel bestreut. Die Bäcker der ostpreußischen Kleinstädte schickten damals die Kuckelfrauen mit ihren Erzeugnissen in bestimmten Abständen — etwa zweimal im Monat — von Dorf zu Dorf. Das Kleinauto gab es ja noch nicht. — Im Winter, wenn die Landwege verschneit waren, ruhte natürlich das Geschäft der Kuckelfrau.

 

Aber im Sommer — da kam sie, und jedes Mal gab es für die Kinder des Dorfes ein Freudenfest. Sah man sie von ferne, liefen ihr die Kinder schon entgegen und gaben ihr fragend und scherzend fröhliches Geleit bis zum Dorfeingang.

 

Schweißtriefend setzte dort die kräftige Frau ihre schwere Last ab, löste die Ketten mit den Haken aus den Korbbügeln und legte dann auch die Holzpede nieder. Nach kurzer Verschnaufpause, in der sie sich den Schweiß von der Stirn wischte, setzte sie ihre kleine Glocke in Bewegung, und bald war sie von einem Kinderschwarm umringt, zu dem sich auch die Mütter mit dem nötigen Kleingeld eingefunden hatten. Schneeweiße Leinentücher, die die Ware zum Schutz vor dem Staub der Landstraße bedeckten, zog nun die Kuckelfrau von den Körben, von denen einer die Kuckels, der andere die Semmeln enthielt. So war die ganze Pracht vor den großen staunenden Kinderaugen ausgebreitet. Und die guten Mütter konnten ja nicht anders, als die vielen kleinen Hände ihrer Lieblinge mit Kuckeln und Miggen zu füllen. Die schmeckten in der warmen Sommerluft, in die sich manchmal noch der Duft frischen Wiesenhaus und des Honigs der Bienenvölker in einem nahen Garten mischte, viel besser als in der dumpfen Stube oder in einer feinen Stadtkonditorei, die wir als Landkinder überhaupt nicht kannten. Mit erleichterter Last, aber um viele Dittchen reicher zog die Kuckelfrau weiter ins nächste Dorf. Paul Grünau

 

Aus der Pregelstadt

„Das Foto: Einst in Königsberg im Hafen... (in Folge 22) hat mich sehr erfreut, zumal ich die vier abgebildeten Sackträger kannte. Nun habe ich ein bisschen in meinen guten Erinnerungen gekramt, und ich übersende ihnen drei von mir selbst erlebte „Späßchen", schreibt uns der 71 Jahre alte Landsmann G. K. Wir veröffentlichen nachstehend diese drei lustigen Vertellkes . . .

 

Auf der Grünen Brücke

Koarlke und Ede hatten wieder einmal Durst. Sie stritten sich darüber, wer von beiden einen Kornus und ein Tulpchen Bier ausgeben sollte. Da meinte Koarlke: „Wi ware wedde, wi stelle ons opp de Brück' on kicke enne Pregel. Wenn enn fief Minute keener stoahne blefft, denn hebb eck verloare un mott betoahle!" — Ede ist mit dem Vorschlag einverstanden. Sie gehen beide auf die Grüne Brücke und starren unentwegt über das Brückengeländer auf den Fluss. Es dauert auch nicht lange, und es finden sich mehr und mehr Menschen hinzu, die ebenfalls auf den Pregel spähen; sie gucken sich fragend an und sehen dann wieder hinunter: Keiner weiß, was hier los sein mag.

 

Ein in der Vorstädtischen Langgasse postierter Verkehrspolizist beobachtet die Menschenansammlung. Eiligst kommt er herbei und fragt Koarlke, ob ein Unfall geschehen sei. Koarlke stutzt: „Unfall? — Nee, eck tell (zähle) de kripplerde Kulbärsch", erwidert Koarlke. „Und was machen Sie hier?" erkundigt sich der Polizist bei Ede. Aber der war auch nicht um eine Antwort verlegen und erklärte ernsthaft: „Eck helpp em telle“. Die Zuschauer stimmten ein helles Gelächter an und verschwanden; auch der Polizeibeamte nahm die Angelegenheit mit Humor und ließ Koarlke und Ede mit einer Verwarnung von dannen ziehen. Die beiden Freunde gingen jedoch nicht sogleich nach Hause, sondern sie steuerten auf die Schankwirtschaft Eimler in der Vorstädtischen Langgasse zu, wo sie den Erfolg ihrer Wette begossen.

 

Hoffnungswolke für Stauer

Im Winter 1910 war der Pregel zugefroren; die Schifffahrt wurde jedoch mit Hilfe von Eisbrechern aufrechterhalten. Die Tourendampfer von Stettin, Kiel und Hamburg, ebenso die Schiffe von Übersee, wurden von Pillau aus in Begleitung eines Eisbrechers mit ihrer Ladung durch den Seekanal nach Königsberg geschleust. Einer der größeren Dampfer war damals der „Stiel". Wenn solch ein Mehrere-Tausendtonnen-Frachter nach Königsberg kam, gab es immer Arbeit, denn das Schiff musste schnell entladen und auch sofort beladen werden; hierfür hatte jede Reederei ihre Stammarbeiter, die sogenannten Stauerleute.

 

Infolge des starken Frostes war seit einigen Tagen kein Schiff mehr in den Königsberger Hafen gekommen. Die Stauerleute hatten daher keinen Verdienst, und ihre Stimmung war auch unter den Nullpunkt gesunken. Als sie eines Tages wieder im bekümmerten Ton nach Arbeit fragten, meinte der Oberstauer ermunternd: „Verzoagt man nich, der ‚Stiel' kömmt opp, in Kopenhagen rookt he schon!"

 

Guter Rat zum Ausgleich

Viele Königsberger werden sich noch des Apollo-Theaters auf dem Steindamm erinnern. Meine Frau und ich wollten uns eines Abends die Darbietungen in diesem Varieté ansehen. Da fast alle Plätze ausverkauft waren, erwischten wir nur noch zwei Balkonsitze. Hinter uns in der Loge saß ein junges Paar. In den Pausen wurden Erfrischungen angeboten, und der junge Mann spendierte seiner Begleiterin eine Flasche Limonade. Als der Vorhang aufging, und es im Zuschauerraum dunkel wurde, ertönte laut eine Männerstimme aus der Loge: „Drink man mien Schoapke, wenn et di to seet is, drinkst e Schluck’ke Beer“.

 

Da staunte Franz

In einer zweiklassigen Landschule fällt unter den Schulanfängern dem Ersten Lehrer ein Junge auf, der im Gespräch immer zu Späßen aufgelegt ist. Einmal fragt ihn der Lehrer: „Sag mal, Franz, was hattest Du gestern zu Mittag?" Franz prompt: „Na road!" Der Lehrer rät: „Kartoffelflinsen?" „Nä", strahlt Franz. „Na, vielleicht Keilchen mit Speck und Zwiebeln?" „Nä", meint wieder Franz. So geht es eine Weile hin und her. Bei „Erbsen mit Speck" hat der Lehrer endlich das Mittagsgericht erraten. — Der Zweite Lehrer, in den Vorgang eingeweiht, fragt Franz spaßeshalber am nächsten Tag: „Was gabs bei Euch vorgestern zu Mittag?" Franz sagt wieder: „Na road!" Nach langem Überlegen sagt der Lehrer sicher heraus: „Erbsen mit Speck?" Darauf Franz höchst verwundert: „Joa!" und zu seinen Mitschülern: „Kann dä Hund ok roade!" G.

 

Scharfer Wind

Fritzchen ist im ersten Schuljahr und hat seinen Lehrer innig ins Herz geschlossen. In derselben Klasse ist ein sehr verzogenes und eigensinniges Mädelchen. In der Schreibstunde legt es den Griffel weg und ist durch kein Zureden des Lehrers zum Schreiben zu bringen. Fritzchen, der sich das eine Weile empört anhört, sagt plötzlich zum Lehrer: „Du, hol dir doch dem Ast vom hindre Oafe vör un riet de Krät poar öwer de Buchte — dann ward se schon schriewe!" I. D.

 

Energisch

Bei einer Weihnachtsbescherung hatte meine Tante ein entzückendes Marjellchen ganz besonders ins Herz geschlossen und nötigte das kleine Mädchen immer wieder, zuzulangen.

 

„Na, meine Kleine, noch einen Pfefferkuchen?" Das niedliche Mädelchen hatte vorher recht wacker zugelangt und so sagte es jetzt trotz des Respektes vor der Hausfrau sehr energisch: „Eck wöll nich, eck si satt!" C.W.

 

Sie hat die Hosen an

Das Schweinemeister-Ehepaar T. aus Jäglack, Kreis Rastenburg, feiert im Gutshaus seine Goldene Hochzeit. Eine Verwandte der Gutsherrin fragt die Braut: „Na, Frau T., wie haben Sie sich in all den Jahren mit Ihrem Mann vertragen?" — „Noa", sagt sie, „eck hebb et Woart, dann geiht dat ok!" A.K.

 

Die Belehrung

Als zu uns vor vielen Jahren einmal eine Berliner Tante zu Besuch kam, war das für unseren fünfjährigen Anton eine große Angelegenheit. Manche Vorbereitungen wurden für den Besuch getroffen, aber als dann die Tante eintraf, da sagte der schüchterne kleine Anton drei Tage kein Wort zu ihr. Die recht beredte Tante nahm ihn daher eines Tages an die Hand und besichtigte mit ihm zusammen unsere ganze Wirtschaft. Sie nahm an, dass Antonchen die richtigen Ausdrücke noch nicht kenne und sprach darum nur von „Muh-Muhs", „WauWaus", „Bähscbäfchen" usw. Anton hörte sich das eine Zeitlang schweigend an. Als man nun aber den Hühnerstall besichtigte und die Tante grundsätzlich nur von „Putt-Putts" und „Kikerikis" sprach, da wurde ihm die Geschichte denn doch zu bunt. Er musterte sie ernst und sagte: „Berliner Tante, du, das sind Hiehner!'

 

Seite 5   Aus den ostpreußischen Heimatkreisen …

Heimattreffen

30. Juni: Pr.-Eylau, Kreistreffen in Verden/Aller. Lokal Grüner Jäger.

 

Gerdauen, Kreistreffen in Hamburg-Sülldorf.

 

7. Juli: Seestadt Pillau, Treffen in Eckernföide.

 

Osterode, Kreistreffen, Frankfurt am Main, Ratskeller.

 

Johannisburg, Kreistreffen in Düsseldorf, Union-Gaststätten.

 

14. Juli: Bartenstein, Hauptkreistreffen in Nienburg/Weser.

 

Mohrungen, Kreistreffen in Hamburg-Nienstedten, Elbschloßbrauerei.

 

20. und 21. Juli: Rastenburg, Kreistreffen mit Patenschaftsübernahme in Wesel/Niederrh., Niederrhein-Halle.

 

21. Juli: Angerapp, Kreistreffen in Hamburg, Sülldorfer Hof.

 

Allenstein-Stadt, gemeinschaftliches Treffen mit den ermländischen Kreisen Allenstein-Land, Braunsberg, Heilsberg und Rößel in Münster, Halle Münsterland.

 

Allenstein-Land, gemeinschaftliches Kreistreffen in Münster, Halle Münsterland.

 

Braunsberg, gemeinschaftliches Kreistreffen in Münster, Halle Münsterland.

 

Heilsberg, gemeinschaftliches Kreistreffen in Münster, Halle Münsterland.

 

Rößel, gemeinschaftliches Kreistreffen in Münster, Halle Münsterland.

 

Treuburg, Kreistreffen in Opladen, Stadthalle.

 

Pr.-Holland, Kreistreffen in Hamburg, Elbschloßbrauerei.

 

27. und 28 Juli: Elchniederung, Jahreshaupttreffen in Nordhorn.

 

Neidenburg, Jahreshaupttreffen mit Vorstandswahl in Bochum, Nord-Süd-Halle.

 

28. Juli: Osterode, Kreistreffen in Hannover-Limmer, Limmerbrunnen.

 

Sensburg: Kreistreffen in Remscheid.

 

Labiau: Hauptkreistreffen in Hamburg, Elbschloßbrauerei.

 

4. August: Johannisburg in Hamburg, Elbschloßbrauerei.

 

10. und 11.  August: Elchniederung, Kreistreffen in Lübeck-Israelsdorf.

 

10. und 11. August: Heiligenbeil, Hauptkreistreffen in der Kreisstadt des Patenkreises Burgdorf/ Hann.

 

11. August: Gumbinnen, Kreistreffen in Hamburg, Elbschloßbrauerei.

 

Ebenrode, Kreistreffen in Ahrensburg bei Hamburg, Hotel Lindenhof.

 

17. und 18 August: Lyck, Jahreshaupttreffen in Hagen, Westfalen.

 

Ortelsburg, Kreistreffen in Hann. Münden, Gaststätte „Schmucker Jäger".

 

18. August: Insterburg Stadt und Land, Kreistreffen in Hannover. Lokal Limmerbrunnen (zu erreichen mit Straßenbahnlinie 3 vom Hauptbahnhof Linie 1 vom Kröpcke).

 

25. August: Gerdauen, Jahreshaupttreffen in Düsseldorf.

 

Elchniederung

Für die Fahrt zum Jahreshaupttreffen in unserem Patenkreis nimmt für Kiel und Umgebung, Landsmann Walter Hube (Seckenburg), in Kiel, Seifenhaus des Nordens, Knooper Weg 176, Tel. 4 98 05, Meldungen an. Anmeldeschluss ist der 5. Juli.

 

An Stelle der verhinderten Landsmännin Ilse Günther, geb. Pollok, in Pattensen, nimmt Landsmann Otto Buskies in Hannover, Werderstraße 5 II, Meldungen für Hannover und Umgebung entgegen.

 

Alle Meldestellen werden nochmals gebeten, bald unverbindlich mit Busvermietern Fühlung zu nehmen und unserem Kreisgeschäftsführer am 6. Juli eine klare Übersicht über die Teilnehmerzahl einzusenden.

 

Tagesordnung folgt.

Johannes Klaus, Kreisvertreter (24b) Husum, Woldsenstraße 34

 

Memel, Heydekrug, Pogegen

Landsleute aus den Memelkreisen treffen sich in Hannover

Bei schönstem Sommerwetter trafen sich in Hannover-Limmer etwa 900 Landsleute aus den vier Memelkreisen. Das Treffen war von der örtlichen Gruppe vorbereitet und ausgestaltet worden.

 

Nach einleitender Musik sprach die Tochter unseres Landsmannes Motritsch, Anna-Lore, das Gedicht „Mein Heimatland". Kreisvertreter Buttkereit begrüßte die Erschienenen und entbot Grüße all denen, die noch in der Heimat oder in den Weiten Russlands auf die Zusammenführung mit den Angehörigen warten. Er wies auf das gewaltige und eindrucksvolle Bekenntnis, der Ostpreußen, in Bochum zu ihrer angestammten Heimat hin. Nach dem Gedenken an die Toten erteilte er das Wort dem Redner des Festtages, dem Kreisvertreter der Stadt Allenstein, Forstmeister z. Wv. Loeffke. Dieser ging zunächst auf die besondere geographische und politische Lage unserer Heimatkreise innerhalb des ostpreußischen Raumes ein und erinnerte dabei an unseren Kampf gegen die gewaltsame Abtrennung und die Unterdrückung des Deutschtums, dem schließlich doch auf friedlichem Wege der Erfolg der Rückkehr zu Deutschland und Ostpreußen beschieden gewesen sei. Memel und die Kreise nördlich der Memel seien immer deutsch gewesen und hätten ihr ostpreußisches Gesicht auch immer bewahrt. Die Stadt Memel habe erst vor wenigen Jahren ihr 700-jähriges Bestehen als älteste Stadt Ostpreußens begehen können. Die Grenze nach dem Osten, wie sie vor dem Weltkriege bestanden habe, sei Jahrhunderte alt. Sie sei eine der ältesten und beständigsten Grenzen Deutschlands überhaupt gewesen. Nach der Rückgliederung des Memelgebietes im Jahre 1939 auf Grund des Staatsvertrages mit Litauen sei das Gebiet wieder ein fester Bestandteil Ostpreußens geworden, zu dem es schon immer gehört habe. Da die Memelkreise ein Teil Ostpreußens seien, seien sie in der Organisation der Landsmannschaft Ostpreußen auch gleichberechtigt vertreten: ihre Belange würden dort als eigene wahrgenommen. Es sei besonders zu erwähnen, dass bei dem großen Bundestreffen in Bochum der Sprecher unserer ostpreußischen Landsmannschaft, Dr. Gille, die Kreise nördlich der Memel ganz eindeutig und uneingeschränkt als zu Ostpreußen gehörig bezeichnete. Sodann umriss der Redner in großen Zügen die Aufgaben der Landsmannschaft und forderte zur tatkräftigen Mitarbeit auf: dazu gehöre auch, dass das Ostpreußenblatt von jedem Landsmann gehalten, gelesen und verbreitet werde. Die Ausführungen des Redners, die uns in Gedanken unsere alte Heimat wiedersehen ließen und uns neue Hoffnung für die Zukunft gaben, fanden allseitigen Beifall. Das Ostpreußenlied und das Gedicht „Die Düne im Licht" unseres Memeler Landsmanns Dr. Gerhard Lietz beendeten die Feierstunde.

 

Am Nachmittag war den Teilnehmern noch genügend Gelegenheit geboten, alte Bekannte und Freunde zu treffen, mit ihnen einige Stunden zusammen zu sein und alte Erinnerungen auszutauschen. BW.

 

Memel

Wiedersehenstreffen der ehemaligen Angehörigen der Lehrerbildungsanstalt Memel

Alle ehemaligen Kameraden der Lehrerbildungsanstalt Memel, die jetzt in Schleswig-Holstein, Niedersachsen, Rheinland-Westfalen und Hessen wohnen, werden zu einem Wiedersehenstreffen am 29. und 30. Juli nach Burgdorf bei Hannover eingeladen. Die Tagungsvorbereitung und Anmeldung liegt in den Händen von Mittelschullehrer Martin Tydecks, Burgdorf bei Celle, Peiner Weg 78, und von Studienrat Dr. Fritz Uplegger, Homberg, Bezirk Kassel, Stellbergweg 35. Beide Landsleute bitten auch, Anschriften von bisher noch nicht erfassten ehemaligen Kameraden aufzugeben.

 

 

Johannisburg

Am Sonntag, dem 7. Juli, wird sich unsere Kreisgemeinschaft zum ersten Male in diesem Jahre in Düsseldorf, in den bekannten Union-Betrieben in der Witzelstraße, treffen. Beginn 10 Uhr. Ich hoffe hierbei auch viele in letzter Zeit aus der Heimat gekommene Landsleute begrüßen zu können.

 

Gesucht werden:

Fritz Sott, aus Johannisburg, Sandbergplatz 5, zuletzt von Oldenburg (Oldb), Ulmenstraße 10, unbekannt verzogen. —

 

Karl Gandras und Ehefrau Ottilie, aus Gehlenburg, Töpferstraße 12, sollen am Stadtpark lebend verbrannt worden sein. Wer kann das für die Erben bestätigen? —

 

Hedwig Grenda und Kinder, sowie Vater Johann Grenda, aus Johannisburg ausgesiedelt und aus Lager Wentorf bei Hamburg unbekannt verzogen. —

 

Minna Klimaschewski, aus Schützenau, im Lager Wentorf nicht zu ermitteln, anscheinend unbekannt verzogen. —

 

Fritz Dullas oder Dulias (schlecht lesbar), aus Gruhsen, jetzt in Tecklenburg, Westfalen, wohnhaft, bitte Straße und Hausnummer anzugeben. —

 

Max Jedamzik, (Nachfolger von Benno Toller), Johannisburg. —

 

Horst Bandilla, aus Eschenried und Geschwister Hilde und Herta, zuletzt in Bönien gewohnt. —

 

Marie Bachor, aus Kreuzofen, jetzt in Gelsenkirchen, Straße und Nummer fehlt. —

 

Otto Behnert, vom Bahnhof Kurwien. —

 

Erich Blask, aus Gehlenburg. –

 

Marie Buttgereit, aus Lipnicken und Familie. –

 

Ulrich Burzinski, aus Falkendorf, zuletzt in Hannover. –

 

Erna Buchendorfer, aus Arys. –

 

Fritz Buttler, Johann Buttler und Wilhelm Buttler (Geschwister). –

 

Hermann Rudolf Steckel, Zimmerer und Bauunternehmer, Johannisburg (war etwas gelähmt), soll zuletzt im Adolf-Hitler-Heim in Swinemünde gewesen sein. Wer kann über seinen Verbleib zweckdienliche Angaben machen? –

 

Johann Sadek und Familie, aus Johannisburg.

 

Fr. W. Kautz, Kreisvertreter, Altwarmbüchen (Hannover)

 

Rest der Seite: Rätsel-Ecke

 

Seite 6   Ortelsburg

Kreisältester Landrat i. R. Dr. Viktor von Poser und Groß-Naedlitz gestorben

Zutiefst erschüttert hat die Kreisgemeinschaft Ortelsburg die Nachricht von dem plötzlichen Tode ihres Kreisältesten, Landrat a. D. von Poser, aufgenommen.

 

Nach dem 20. Mai 1957, hat Herr von Poser gelegentlich seines Aufenthaltes in Berlin seinen langjährigen Reg.-Oberinspektor Leo Baarz in Berlin-Steglitz zu seinem 71. Geburtstag persönlich aufgesucht und ihm die Glückwünsche der Kreisgemeinschaft übermittelt. Am Tage zuvor, am 19. Mai, hatte er noch völlig frisch und aufgeschlossen mit der Kreisgruppe der Ortelsburger in Berlin an einem Ausflug zum Tegeler See teilgenommen und bei dieser Gelegenheit den Wunsch geäußert, vor seiner für den 13. Juni festgelegten Rückreise nach Kiel noch einmal für einige Stunden im Kreise der Ortelsburger in Berlin zu sein. Leider ist es hierzu nicht mehr gekommen, denn plötzlich erkankte Herr von Poser schwer und ist am 11. Juni 1957, im Alter von 77 Jahren, im Krankenhaus in Berlin gestorben. — So war die für den 13. Juni geplante Rückreise nach Kiel seine letzte Fahrt, und so hat sich sein Leben, erfüllt von stärkster Liebe zu seinem ihm ans Herz gewachsenen Kreise Ortelsburg und seinen Menschen, sein letztes Ziel erreicht. Nun ruht Landrat von Poser, der Treuesten einer, fern der Heimat und doch umschlossen von der unauslöschlichen Dankbarkeit und Verehrung seiner Ortelsburger, auf dem Nordfriedhof in Kiel.

 

Die Verdienste des Herrn von Poser um den Heimatkreis Ortelsburg und weit darüber hinaus sind bereits im Ostpreußenblatt vom 22. Juni — Seite 3 — ausführlich gewürdigt worden. So bleibt für uns nur noch zu sagen, dass sein Leben und sein Wirken unter den Leitworten stand: „Bei allem Tun zuerst das Herz entscheiden lassen" und „Mehr sein als scheinen". Hieraus sprechen seine vornehme Denkensart und sein stetes Einstehen für andere.

 

Die Kreisgemeinschaft betrauert schmerzlich das Ableben ihres Kreisältesten und langjährigen Landrats des Kreises Ortelsburg und ist sich bewusst, dass die Lücke, die der Tod dieses überaus verdienstvollen „Kreisvaters" gerissen hat, nicht zu schließen ist.

 

Vorstand, Kreisausschuss und Kreisgemeinschaft sprechen Frau von Poser und Groß-Naedlitz sowie allen Angehörigen des unvergesslichen Verstorbenen herzliches Beileid und tiefempfundene Anteilnahme aus.

 

Max Brenk, Kreisvertreter, Hagen (Westfalen), Kaiserstraße 31

 

Lyck

Zunächst allen Dank, die zum Gelingen des Großtreffens in Berlin am 16. Juni beigetragen haben, allen voran dem Berliner Kreisbetreuer Max Skodda und seiner Frau.

 

Die Stadt Hagen (Jugendamt) veranstaltet Fahrten und Lager vom 31. Juli bis 3. September zu 14 und 21 Tagen für Jungen und Mädchen von 10 bis 12 Jahren, an denen Lycker teilnehmen können. Kosten für 14 Tage etwa 60,-- DM, für 3 Wochen etwa 75,-- DM. Meldungen umgehend, soweit nicht schon erfolgt, an den Kreisvertreter. Für die Erholungskur im September (6 oder 3 Wochen, kostenlos) sind noch Plätze frei.

 

Vor dem Jahrestreffen wird ein Jugendlager stattfinden, (Alter 14 bis 24 Jahre). Beginn 10. August in Hagen, für das noch Meldungen entgegengenommen werden (bis 1. Juli).

 

Das Jahrestreffen wird am 17./18. August in Hagen stattfinden. Von Hamburg, Hannover und Berlin werden Omnibusse vorbereitet. Meldung bei den Ortsbetreuern. Wer übernimmt weitere Vorbereitung?

 

Am 11. Juli 1957, feiert der Kreisbetreuer der Gruppe Berlin, der Lycker Max Skodda mit seiner Ehefrau in Berlin-Wittenau, Maxim-Gorki-Straße BH 96, die Silberne Hochzeit. Unermüdlich sind beide, wenn es um die Betreuung der Lycker geht. Die Kreisgemeinschaft Lyck wünscht dem Jubelpaar noch viele Jahre gemeinsamen Wirkens für die Heimat in guter Gesundheit.

 

Gesucht werden:

Fliesenleger E. Zander, Lyck;

 

Emil Auscha, Lycker Garten.

 

Wer kennt das Schicksal der Frau des Ersten Bürgermeisters Lasch (später in Grünberg. Kreis Johannisburg), geb. Rasum?

 

Wer kennt Oberleutnant Kurt Strekies (04.01.1913), Lyck, Luisenplatz oder Schlageterstraße 14?

 

Es wird noch einmal darum gebeten, bei allen Schreiben und Anfragen den alten Heimatort anzugeben.

 

Adressenänderungen angeben! 10. Hagen-Lycker Brief wird vorbereitet.

 

Otto Skibowski, Kreisvertreter Kirchhain, Bez. Kassel

 

Allenstein Stadt

Neuwahl der Allensteiner Stadtvertretung

Laut Satzung der Kreisgemeinschaft Stadt Allenstein e. V. ist die Stadtvertretung alle zwei Jahre neu zu wählen. Das Amt der bisherigen 27 Stadtvertreter erlischt am 20. August.

 

Über den Wahlmodus sagt § 9 der Satzung: Wahlberechtigt sind alle Allensteiner, die in der Heimatkartei erfasst sind. Die Wahl erfolgt durch schriftliche Benennung von geeigneten Allensteiner Persönlichkeiten, von denen bis zu 27 genannt werden können. Diejenigen 27 Mitglieder, die am meisten genannt worden sind, bilden die neue Stadtvertretung.

 

Die schriftlichen Vorschläge mit genauen Anschriften müssen bis zum 20. Juli an die Geschäftsstelle der Stadt Allenstein in Gelsenkirchen, Hans-Sachs-Haus, eingereicht sein. Jeder Allensteiner wird gebeten, von seinem Wahlrecht Gebrauch zu machen und geeignete Persönlichkeiten für die neue Stadtvertretung zu benennen. Von der bisherigen Stadtvertretung haben sich folgende Landsleute bereiterklärt, eine eventuelle Wiederwahl anzunehmen: Paula Alex, Paderborn; Else Bader, Schwarzenbek; Bruno Bark, Hamburg; R. Bilitewski, Bielefeld; Walter Carl, Hamburg; Wilhelm Finger, Hildesheim; Dr. Franz-Josef Herrmann, M.-Gladbach; Paul Kewitsch, Paderborn; Leo Kunath, Berlin; Helmut Kuhnigk, Düsseldorf; H. L. Loeffke, Lüneburg; Kurt Maeder, Wolfenbüttel; A.  Marquardt, Recklinghausen; Rudolf Müller, Köln-Mülheim; Hild. Negenborn, Oldenburg; Agnes Noack, Lüneburg; Arno Reinke, Nienburg; Friedr. Roensch, Hamburg; A. Schwarz, Kempten/Allgäu; Wenzel Sperl, Hamburg; Paul Tebner, Gelsenkirchen; Walter Widrinka, Lintorf; Hans Westphal,Lüneburg; Dr. Suckow, Bonn.

Die Stadtvertretung Sperl, Vorsitzender

 

Heimatkreistreffen 1957

Bereits in Folge 19 des Ostpreußenblattes vom 11. Mai wurden vorsorglich Termine und Tagungsorte der für dieses Jahr in Aussicht genommenen Allensteiner Heimatkreistreffen veröffentlicht.

 

Nachstehend werden die nunmehr endgültig festgesetzten Heimatkreistreffen der Stadt Allenstein für das Jahr 1957 — das Kreistreffen in Bochum im Rahmen des Bundestreffens der Landsmannschaft Ostpreußen am 19. Mai, hat bereits stattgefunden - zur Kenntnis gebracht:

 

21. Juli in Münster (Heimatkreistreffen der ermländischen Heimatkreise Allenstein-Stadt, Allenstein-Land, Braunsberg, Heilsberg und Rößel). 8.30 Uhr katholischer Gottesdienst im Hohen Dom. 9.30 Uhr evangelischer Gottesdienst in der Erlöserkirche (Nähe Servattiplatz); 11 Uhr Festakt in der Halle Münsterland, ab 14 Uhr Treffen der einzelnen Heimatkreise in der Halle Münsterland (Einzelheiten siehe auch im Ostpreußenblatt, Folge 24 vom 15. Juni, unter „Großes Heimattreffen der ermländischen Kreise am 21. Juli in Münster").

 

7. und 8. September in Gelsenkirchen, Hans-Sachs-Haus (Jahreshaupttreffen der Stadt Allenstein). Einzelheiten werden noch bekanntgegeben.

 

22. September in Stuttgart. Freizeitheim (im Rahmen des Treffens der ostpreußischen Kreise des Regierungsbezirks Allenstein). Einzelheiten werden noch bekanntgegeben.

 

Letzter Termin für Allensteiner Jugendwoche

In den Folgen 16 und 20 des Ostpreußenblattes vom 20. April und vom 18. Mai wurde zur Teilnahme an der Allensteiner Jugendwoche (männliche Jugendliche im Alter von 18 bis 30 Jahren) in der Zeit vom 21. bis 27. Juli in Bochum (Verpflegungs- und Übernachtungskosten frei) aufgerufen. Als letzter Meldetermin bei der Geschäftsstelle der Stadt Allenstein, Gelsenkirchen, Hans-Sachs-Haus, ist nunmehr der 5. Juli festgesetzt worden.

 

Freiplätze an der Nordsee für Allensteiner Jugend aus Berlin

Wie im Ostpreußenblatt, Folge 22 vom 1. Juni, näher ausgeführt wurde, sind von unserer Patenstadt Gelsenkirchen 22 Freiplätze für Jungen und Mädchen von sechs bis vierzehn Jahren im Nordseebad Langeoog (Kinderheim „Seeruhe") für die Zeit vom 16. August bis 27. September bei freier Reise und freier Station zur Verfügung gestellt worden. Die Kinder werden dabei von einem Vertreter des Allensteiner Stadtvorstandes u. a. durch Vorführung Allensteiner Lichtbilder heimatlich angesprochen. Anmeldungen und Auskünfte bei dem Allensteiner Kreisbetreuer in Berlin. Leo Kunath, Berlin-Charlottenburg, Philippistraße 12. Landsmann Kunath ist als Senatsangestellter unter folgendem Ruf erreichbar: 71 02 61, App. 3390 (95) (3390 nur im Innenbetrieb). Ich bitte unsere Allensteiner Landsleute, ihre Allensteiner Bekannten aus Berlin auf diese Möglichkeiten aufmerksam zu machen.

H. L. Loeffke, Stadtvertreter von Allenstein

 

Allensteins Einnahme durch die Sowjets

Im „Ostpreußenblatt" vom 18.05.1957 sowie vom 02.03.1957 wurde gebeten, Erinnerungen, Dokumente an und über Allenstein der Geschäftsstelle der Stadt Allenstein (Gelsenkirchen, Hans-Sachs-Haus) zuzusenden. Es kommen also Beiträge in Frage im Einzelnen über 1. die Weimarer Zeit in Allenstein; 2. die nationalsozialistische Ära in Allenstein: 3. das Kriegsjahr 1944 ebendort; 4. die Flucht aus Allenstein; 5. die Zeit 1945 bis jetzt in Allenstein unter Russen und Polen.

 

Im Verlag WEU/Offene Worte erschien das Buch „Die Rote Armee" des international bekannten englischen Militärexperten Liddel Hart. In dem Werk nehmen deutsche, englische, französische, russische, schweizerische, amerikanische Offiziere zu einzelnen Fachfragen Stellung, so schreibt z. B. der französische Armeegeneral A. Niessel eine Studie über die Sowjetkavallerie. Auf Seite 365 berichtet er von dem sowjetischen Handstreich auf Allenstein, der die Stadt bekanntlich z. T. völlig überraschte. Durch den Einsatz russischer Kavallerie wird uns jetzt auch nachträglich die überfallartige Inbesitznahme Allensteins erklärlich. Später als zwei sowjetische Heeresgruppen in Ostpreußen einfielen (Januar 1945), die eine von Ost nach West, und die andere von Süd nach Nordwest angriff, wurde der linken Flanke der zuerst erwähnten Heeresgruppe in Höhe der Masurischen Seen Halt geboten. Daraufhin wurde das Kavallerie-Korps der zweiten Heeresgruppe in Richtung auf Allenstein westlich der Seen angesetzt. Die Kavallerie überfiel die Stadt, überraschte die Verteidiger völlig und zwang sie in aller Eile das ganze Seengebiet zu räumen“.

 

Teilnehmer an den Kämpfen um, vor und in Allenstein werden gebeten, ihre Erlebnisse, Beobachtungen einzusenden an:

 

H. L. Loeffke, Stadtvertreter von Allenstein, Lüneburg, Vor dem Neuen Tore 12 (Meyers Garten).

 

Salzburger Verein

Der Salzburger Verein plant bei genügender Beteiligung Ende September / Anfang Oktober eine sechstägige Gesellschaftsfahrt nach Salzburg. Es ist vorgesehen, für sechs Tage in einem guten Hotel der Stadt Salzburg Wohnung mit Vollpension zu nehmen. Von dort aus werden an zwei Tagen Ausflüge in das Salzkammergut unternommen und besonders die Orte der Emigration, Hallein, Werfen, St. Johann und andere aufgesucht. Die voraussichtlichen Kosten der Fahrt sind: Gesellschaftsfahrt Hannover—Salzburg und zurück, bei Teilnahme von 12 Personen je Person 65 DM; bei Teilnahme von über 25 Personen ermäßigt sich der Fahrpreis um 10 DM je Person. Vollpension für sechs Tage etwa 68 DM; zwei ganztägige Omnibusfahrten in das Salzkammergut etwa 30 DM; insgesamt also etwa 163 DM.

 

Vorgesehene Gestaltung der Tage in Salzburg: Donnerstagabend: Ankunft; Freitag: Rundgang durch die Stadt; Sonnabend; Omnibusfahrt ins Salzkammergut; Sonntag: Gottesdienst mit der evangelischen Salzburger Gemeinde; nachmittags: Ausflug nach Schloss Hellbrunn; Montag: Zweiter Ausflug in das Salzkammergut, Wolfgangsee usw.; Dienstag: Besichtigung von Kirchen, Mozarthaus usw.; Zusammenkunft mit dem Salzbund, der Vereinigung der Evangelischen in Salzburg; Mittwoch: Freie Zeitgestaltung; Donnerstag: Rückfahrt.

 

Anmeldungen umgehend erbeten an den Archivar des Salzburger Vereins. Otto Gebauer, Heide/Holstein, Joh.-Hinr.-Fehr-Straße 68.

 

Neidenburg

Treffen ehemaliger Lehrkräfte

Im Einvernehmen mit dem Kreisvertreter setze ich ein Treffen aller ehemaligen Lehrpersonen des Kreises Neidenburg, gleich welcher Schulart, an und bitte um zahlreiche Beteiligung an dieser ersten Zusammenkunft aller Lehrkräfte. Mit Rücksicht darauf, dass das Jahreshaupttreffen des Kreises Neidenburg am 27. Und 28. Juli in Bochum in der Nord-Süd-Halle stattfindet und damit allen Teilnehmern zugleich Gelegenheit gegeben werden soll, an anderen Veranstaltungen teilzunehmen, soll das Treffen der Lehrer im Anschluss an die Kundgebung, die um 11 Uhr in der Nord-Süd-Halle beginnt und auf der Rechtsanwalt Rehs, Königsberg, MdB und Mitglied des Bundesvorstandes der Landsmannschaft, sprechen wird, beginnen Treffpunkt im Obergeschoss der Nord-Süd-Halle, rechts von der Bühne, um 13 Uhr, am Sonntag, dem 28. Juli.

 

Friedrich Mateoschat, Rektor i. R., Obmann der Lehrkräfte höherer Schulen und Volksschulen, sowie der Berufsschulen des Kreises Neidenburg.

 

Das Treffen der ehemaligen Lehrer und Schüler der Höheren Lehranstalten Neidenburg, das für Sonnabend, den 26. Juli, in Bochum-Steinweg vorgesehen war, wird wegen Raummangel verlegt und findet zu gleicher Zeit — Tag und Stunde — in der Nordsüdhalle Bochum, Sonderraum, statt. Wir bitten, die Verlegung bekanntzumachen.

 

Fahrt von Hannover zum Jahreshaupttreffen

Es ist beabsichtigt, auch in diesem Jahr für die Neidenburger aus Hannover und Umgebung einen Bus für die Fahrt zum Jahreshaupttreffen in Bochum zu mieten Der Bus würde voraussichtlich am Sonnabend, dem 27. Juli, gegen 9 Uhr von Hannover abfahren und am Sonntag, dem 28. Juli, gegen 22 Uhr wieder zurück sein, so dass die in Hannover und Umgebung wohnenden Landsleute noch Straßenbahn- bzw. Zuganschlüsse erreichen könnten. Näheres über Abfahrtszeit und -ort wird rechtzeitig im Ostpreußenblatt bekanntgegeben. Da mit einer Teilnehmerzahl von 20 bis 25 Personen gerechnet werden kann, wird der Fahrpreis bei etwa 20 DM pro Person liegen. Verbindliche Meldungen bis zum 5. Juli erbeten an Gruppenvertreter F. Fanelsa, Hannover, Mainzer Straße 3.

 

Sensburg

Am 28. Juli wird unser Hauptkreistreffen wieder in Remscheid stattfinden. In den nächsten Tagen gehen allen, die in der Kartei gemeldet sind, die Einladungen durch das Verkehrsamt der Stadt mit dem Programm zu. Wer also keine Einladung erhält, möge sich sofort bei unserem Karteiführer, Gustav Waschke, Remscheid, Lenneper Straße 15, unter Angabe seines letzten Wohnsitzes im Kreise Sensburg melden.

 

 v. Ketelhodt, Kreisvertreter Ratzeburg, Kirschenallee 11

 

Braunsberg

Großes Heimattreffen der ermländischen Kreise am 21. Juli in Münster

Am Sonntag, dem 21. Juli, werden die ermländischen Heimatkreise Allenstein-Stadt, Allenstein-Land, Braunsberg, Heilsberg und Rößel ein gemeinschaftliches Heimatkreistreffen in Münster, der Patenstadt des Kreises Braunsberg, veranstalten.

 

Tagesordnung: 8.30 Uhr katholischer Gottesdienst im Hohen Dom; 9.30 Uhr evangelischer Gottesdienst in der Erlöserkirche (Nähe Servatiiplatz); 11 Uhr Festakt in der Halle Münsterland. Bei dem Festakt wird nach der Begrüßung und der Totenehrung der Staatssekretär im Bundesministerium für Vertriebene, Flüchtlinge und Kriegsgeschädigte, Dr. Nahm, die Festrede über das Thema: „Das Recht auf die Heimat als Grundlage des Friedens und der Wohlfahrt der Völker halten. Nach der Festrede werden ein Vertreter des Kapitularvikars von Ermland, Prälat Arthur Kather und ein Vertreter der ermländischen Kreise sprechen.

 

14 Uhr Mitgliederversammlung der Kreisgemeinschaft Braunsberg in der Halle Münsterland mit der Tagesordnung: Jahresbericht, Kassenbericht. Entlastung. Neuwahl des Vorstandes und der Beiräte, Verschiedenes.

 

16 Uhr Gemütliches Beisammensein mit Unterhaltungsmusik in der Halle Münsterland. Am Tage zuvor, am 20. Juli, wird um 17 Uhr eine Kreisausschusssitzung in der Stadtschenke in Münster, Ägidiistraße 1/2, stattfinden. Tagesordnung der Kreisausschusssitzung: Geschäftsbericht. Rechnungslegung. Kassenbericht. Verschiedenes.

 

Ich lade die Kreisausschussmitglieder zu der Kreisausschusssitzung ein und die Landsleute zu dem großen gemeinsamen Treffen der ermländischen Kreise. Für Platz ist genügend gesorgt.

 

Kreisausschussmitglieder, die am 20. Juli in Münster eintreffen, bitte ich, Quartierwünsche an mich zu richten.

 

Franz Grunenberg, Kreisvertreter, Münster (Westf.), Kinderhauser Straße 8

 

Pfingsttreffen ermländischer Lehrer in Düsseldorf

„Mein Ermland will ich lieben, so lang ich leb' und bin", erklang es als Zeichen der Verbundenheit, als sich am Pfingstmittwoch in Düsseldorf wieder die ermländischen Lehrer trafen. Es waren weniger geworden, reißt doch der Tod große Lücken in die Reihen, aber die Unentwegten kommen immer wieder. Von der Waterkant, aus dem Moor des Emslandes, aus der alten Reichshauptstadt Berlin und aus ganz Westdeutschland kamen die Teilnehmer. Allen galt der Gruß von Lehrer a. D. Paul Block, der schon .lahrelang die Treffen leitet. Hauptlehrer Hans Zimmermann ehrte die Jubilare des Jahrgangs 1907. Von den 29 jungen Lehrern, die damals das Lehrerseminar Braunsberg verließen, leben noch acht von denen fünf erschienen waren. Es sind dies: Lehrer Paul Block, Schöndamerau; Lehrer Konrad Engelberg, Micken; Lehrer Leonhard Fromm, Allenstein; Lehrer Georg Funk, Braunsberg; Hauptlehrer Bernhard Grunenberg, Freimarkt; Taubstummen-Oberlehrer Paul Preuschoff, Königsberg Pr. und Rektor Justus Steffen, Wormditt. Rektor Steffen dankte für die Jubilare und gab mit feinem Humor einen kurzen Lebensabriss seiner Klassenkameraden. Er versprach im Namen seiner Konsemester weitere Mitarbeit an den kulturellen Aufgaben zum Wohle von Schule und Heimat. Mit tiefem Schmerz nahm die Versammlung von einem Bericht über Steppenbrände in unserer geliebten Heimat Kenntnis.

 

Die ermländischen Lehrerinnen wollen künftig auch an den Tagungen teilnehmen. Lehrerin Gertrud Kolberg, Hamburg und Frau Diegner-Gey, wurden beauftragt, Einladungen an die ermländischen Lehrerinnen ergehen zu lassen.

 

Der ermländische Geschichtsverein will alle Lehrer als kulturelle Hüter für seine Arbeit gewinnen, um unseren Kindern ein lebendiges Bild der Heimat geben zu können.

 

Freude bereitete die Nachricht, dass Lehrer Grunwald, aus Alt-Schöneberg und die Lehrerfamilien Barwinski, Filipowitz und Stadge endlich aus Ostpreußen herausgekommen sind.

 

„Heimat, du bist Pflicht und Ehre, Frieden, Trost und Ruh“ sang einst unser Heimatdichter Otto Miller. Das soll auch uns Losung sein für die weitere Arbeit. D.

 

Seite 6   Hauptkreistreffen der Schloßberger in ihrem Patenkreis

„Heimat im Osten, du Land im Licht,

Wir, deine Kinder, vergessen dich nicht.

Sind wir auch ferne, wir schwören aufs neu:

Du bleibst die Heimat, wir bleiben dir treu!"

 

Das war der Leitgedanke des Hauptkreistreffens der Schloßberger in ihrer Patenstadt Winsen/Luhe am 16. und 17. Juni.

 

Drei Tage vorher hatten sich bereits 46 junge Schloßberger in dem schönen Haus der Jugend zu einer Freizeit zusammengefunden, die mit dem Hauptkreistreffen ausklang. Über diese Jugendfreizeit werden wir in einer späteren Folge berichten.

 

Am Nachmittag des 16. Juni begann das Hauptkreistreffen mit einer Sitzung des Kreisausschusses, bei der Kreisvertreter Dr. Wallat, 31 Mitglieder begrüßen konnte. Ein Vertreter des Landkreises Harburg sprach über die Freizeitlager und Ferienlager für die Schloßberger Jugend, die beide besondere Förderung durch den Patenkreis erfahren und die sich gut bewährt haben. Der Geschäftsführer der Kreisgemeinschaft, Fritz Schmidt, berichtete über den Erfolg einer Sammlung für Landsleute in der sowjetisch besetzten Zone, in deren Namen der Geschäftsführer der Landesgruppe Berlin, Lukat, herzlich dankte.

 

Viele Schloßberger trafen bereits am Nachmittag des Sonnabend in ihrer Patenstadt ein und fanden sich mit der einheimischen Bevölkerung zu einem Ostpreußenabend im Schützenhaus zusammen. Die Bundeswehrkapelle aus Hamburg, die vorher auf dem Schloßhof am Rathaus ein Platzkonzert gegeben hatte, verschönte den Abend durch musikalische Darbietungen, die mit stürmischem Beifall aufgenommen wurden. Tanz und geselliges Beisammensein hielten die Landsleute noch lange zusammen.

 

Mit einer Kranzniederlegung am Ehrenmal auf dem Friedhof begann das Hauptkreistreffen am Sonntag. Eine Feierstunde zum Tag der Einheit wurde durch den gemeinsamen Gesang des Niederländischen Dankgebetes mit Begleitung eines Posaunenchores eröffnet. Superintendent Grote hielt die Andacht nach dem Bibelwort „Jage nach dem vorgesetzten Ziel". Er erinnerte an die Christianisierung des deutschen Ostens durch den Ritterorden und würdigte diese Kulturtat vor mehr als siebenhundert Jahren. Heimatvertriebene und Einheimische müssten zusammenstehen in dem Bekenntnis zu diesem deutschen Land im Osten und in dem Gebet „Herr, mach uns frei".

 

Kreisvertreter Dr. Wallat begrüßte dann die Vertreter der Behörden der Stadt und des Landkreises und die Schloßberger Landsleute. In die Totenehrung wurden auch die Opfer des 17. Juni 1953 eingeschlossen. Oberkreisdirektor Dr. Dehn hob in seiner Begrüßungsansprache das gute Verhältnis zwischen dem Patenkreis und seinen vielen Patenkindern hervor. Der Kreis sei sich seiner Verpflichtung bewusst und fördere daher auch nach Kräften die Zusammenkünfte der Schloßberger, insbesondere die Jugendferienlager und Freizeiten. Eine junge Schloßbergerin, die an dem letzten Freizeitlager teilgenommen hatte, dankte im Namen aller Teilnehmer dem Oberkreisdirektor und dem Kreisvertreter für die schönen Tage, die alle in dankbarer Erinnerung behalten würden. Die Festansprache zum Tag der deutschen Einheit hielt der Vorsitzende der Landesgruppe Rheinland-Westfalen, Landsmann Grimoni. Er sprach über die Bedeutung des 17. Juni, von dem man eine Wendung der politischen Verhältnisse in den Ostgebieten erhofft hatte. Mit leidenschaftlicher Schärfe wandte er sich gegen die Gleichgültigkeit gegenüber den Fragen des deutschen Ostens und gegen die verantwortungslosen Äußerungen deutscher Politiker. Die Regelung der Grenze im Osten sei allein der Friedenskonferenz vorbehalten.

 

Winsener Schüler zeigten in den Nebenräumen des Versammlungslokals eine Ausstellung mit Karten, Städtewappen, Fotos und graphischen Darstellungen aus Ostpreußen, die von den Teilnehmern rege besucht wurde. Auch der Winsener Stadtchor wirkte bei den Veranstaltungen mit.

 

Das herzliche Verhältnis zwischen der Patenstadt und den Angehörigen der Kreisgemeinschaft kam zum Ausdruck in der starken Beteiligung der Bevölkerung an diesem Treffen. Bei dem schönen Sommerwetter schien die ganze Stadt auf den Beinen zu sein und der vertraute Klang der ostpreußischen Sprache mischte sich mit niederdeutschen Lauten. In froher Geselligkeit vergingen die Nachmittagsstunden, bis die Teilnehmer sich trennen mussten.

 

Seite 6   Großtreffen der Lycker in Berlin

Ernstes Gedenken an die Heimat und die Toten des 17. Juni, Treuebekenntnis, frohe Jugendspiele und Wiedersehen mit Ostpreußen im Bild — diese Folge hatte das Programm des Treffens in Berlin, zu dem etwa 500 Lycker und viele Gäste gekommen waren. Als Vertreter der Patenstadt Hagen (Westf) war der „Patenvater". Direktor Dr. Bartels, erschienen, aus Westdeutschland neben drei Kreisausschussmitgliedern auch einige, die hier wirklich erhebende und lehrreiche Stunden erlebten.

 

Die Festrede hielt der Vorsitzende der Landesgruppe Berlin, Dr. Matthee, der zunächst seiner Freude über die große Zahl der Teilnehmer Ausdruck gab. Es sei notwendiger denn je, dass Westdeutschland nach Berlin blicke und sich hier umsehe. „Wir stehen hier für ganz Deutschland", das war das Bekenntnis der Kämpfer des 17. Juni, als sie den Sowjet-Panzern Halt geboten. Zum ersten Male verbreitete sich von Berlin der Ruf nach Freiheit über die Zone, die Ostblockstaaten und in die Welt. Die nachfolgenden Ereignisse in Polen und Ungarn legen den Sowjets die Frage vor: „Lohnt sich eine Besatzung der Gebiete gegen den Willen der Bevölkerung noch?" So ist der 17. Juni auch eine Mahnung an uns Heimatvertriebene, geschlossen zusammen zu stehen. „Je geschlossener wir sind und unsere Stimme nach dem Recht auf die Heimat erheben, umso größer wird unsere Stoßkraft in der politischen Welt und umso eher bringen wir die Verzichtpolitiker zum Schweigen ". Eltern und Erzieher mahnte er, der Jugend immer wieder einzuprägen: Vergesst nicht unsere Heimat! Direktor Dr. Bartels, (Hagen/Westf.), überbrachte die Grüße des Oberbürgermeisters und Oberstadtdirektors der Patenstadt. Er berichtete, wie sich die Stadt bemühe, der Patenschaft einen Inhalt zu geben. Aus seinen Worten war der tiefe Eindruck, den die Heimatliebe der Lycker auf ihn machte, deutlich vernehmbar. Dr. Bartels — selbst aus Graudenz gebürtig — betonte, dass ihm die Patenschaft am Herzen läge, dass er in den städtischen Körperschaften Verständnis dafür fände und die Zusammenarbeit mit dem Kreisvertreter besonders herzliche Formen angenommen habe. Damit sei der Weg geebnet für eine enge Verbindung der Patenstadt Hagen mit Masurens Hauptstadt und dem Kreise Lyck, die auch nicht verloren gehen solle, wenn einmal der Weg zurück in die Heimat führe.

 

 

Vorher hatte der Kreisvertreter, Otto Skibowski, der Toten gedacht, die auf der Flucht, in der Heimat und im Westen, aber auch in der Fremde ihr Leben lassen mussten. Er hieß den Vertreter der Patenstadt herzlich willkommen. Anschließend gab er bekannt, wie die Kreisgemeinschaft Lyck zusammen mit der Patenstadt und mit ihrer Unterstützung den in Berlin lebenden Lyckern helfen will. Neben den gesamten Kosten für das Großtreffen und laufenden Zuschüssen für die örtliche Gruppe sollen erholungsbedürftige Kinder in Hagen einen sechswöchigen Aufenthalt finden. Für die Fahrt zum Jahrestreffen stellte er einen erheblichen Zuschuss zur Verfügung. Auf den Sinn des Treffens eingehend legte er für alle Lycker das Bekenntnis zur schönen masurischen Heimat ab. Das Abstimmungslied „Ich hab mich ergeben“ … beschloss die Feierstunde.

 

Die Jugend, 19 Mädel der Zehlendorfer Mühlenau-Schule, die schon die gemeinsamen Gesänge mit ihren hellen Stimmen unterstützt hatten, tanzten und sangen dann unter Leitung von Landsmann Rohde (Zeysen). Dagmar Prüske trug das Gedicht „Wir wollen heut in die Heimat gehen" vor. Landsmann Dziengel brachte Vorträge in ostpreußischer Mundart und die Siebenbürger Tanzgruppe der DJO Berlin zeigte schöne Volkstänze.

 

Dann sahen wir den Bildstreifen „Ostpreußen — heute" mit vielen farbigen Bildern und begleitenden Worten des jungen Lyckers, der sie vor sechs Wochen aufgenommen hat. Durch ganz Ostpreußen führte der Vortrag; der größte Teil der Aufnahmen zeigte Lyck und die Umgebung der Stadt. Allen waren die Bilder ein Erlebnis und die Worte brachten uns die Bewohner unserer Heimat näher in ihrer uns und der Landschaft fremden Art. Unsere Jugend aber staunte die Schönheit Masurens mit offenen Augen an. Um sie allein lohnte es, Treue zu halten.

 

Kreisbetreuer Max Skodda, der Unermüdliche trotz körperlicher Behinderung durch Krankheit, seine Mitarbeiter und der Kreisvertreter können mit dem Ablauf des Treffens, dem Besuch und dem nachhaltigen Eindruck auf unsere Landsleute und die Gäste zufrieden sein. (Der Wirt war es bestimmt, denn es war alles ausverkauft um 22 Uhr, alles! Die Hitze draußen war aber nicht geringer als die im Saal.) Sk.

 

Seite 6   Antwort an einen Kampfkommandanten

Sie protestieren — angeblich im Namen vieler ehemaliger Soldaten — gegen den Roman der deutschen Luftwaffe „Er flog an meiner Seite“ . . . Für Sie ist dieser REVUE-Roman ein einziger Angriff gegen die Ehre des deutschen Soldaten, der deutschen Frau — gegen die Ehre des Menschen überhaupt.

 

Es gibt keine größere Ehre als den Mut zur Wahrheit. Dieser Mut wiegt schwerer als das Ritterkreuz. „Er flog an meiner Seite“ … ist der Roman der Wahrheit! Er bleibt der große Tatsachenroman für alle, die leben wollen. REVUE

 

Seite 7   Osterode

Es wird nochmals hingewiesen auf das Osteroder Heimattreffen, das am Sonntag, dem 7. Juli, in Frankfurt (Main), Lokal Ratskeller, gegenüber der Paulskirche, stattfinden wird. Dem vielfach geäußerten Wunsch, den beliebten Lichtbildervortrag mit diesmal fas ausschließlich neuen Heimatbildern zeigen zu lassen, wird Rechnung getragen werden. Die Wiedersehensfeier der Osteroder Stadtbeamten und Bediensteten, die im Zusammenhang mit dem Kreistreffen durch Landsmann Wenk, Bad Ems, Martinshof 8, aufgezogen wird, hat nach den bisher vorliegenden Meldungen großes Interesse bei den Beteiligten hervorgerufen. So verspricht die Gesamtveranstaltung des Heimatkreises auch in diesem Jahre einen zahlreichen Besuch. Die Osteroder Landsleute sind herzlich eingeladen.

 

Eine entsprechende Zuschrift, dass das Hamburger Jahreshaupttreffen unserer Heimatkreisgemeinschaft besser in dem früher stets benutzten Lokal Elbschlucht und nicht, wie seit vorigem Jahr, in der Elbschloßbrauerei stattfinden sollte, veranlasst mich zur folgenden Entgegnung: Die „Elbschlucht“ ist für andere Zwecke umgebaut und hergerichtet worden und steht für Heimattreffen nicht mehr zur Vergütung. Da sich neben dem neuen Lokal Elbschloßbrauerei eine freie Terrasse mit dem Blick auf die Elbe befindet, und andererseits besonders schöne große Innenräume vorhanden sind, ist mir von unseren Landsleuten häufig versichert worden, dass wir einen guten Tausch unfreiwillig vorgenommen hätten. Ich bin der gleichen Ansicht!

 

v. Negenborn-Klonau, Kreisvertreter, Lübeck, Alfstraße 35

 

Gerdauen

Liebe Landsleute!

Noch einmal weise ich auf unser Treffen am 30. Juni in Hamburg hin. Engster Zusammenschluss ist heute mehr denn je notwendig wenn wir unser Ziel, die Rückgewinnung unserer Heimat erreichen wollen, und so erwarte ich, dass alle Landsleute des Bezirks Hamburg an diesem Treffen teilnehmen werden.

 

Das Treffen findet in Hamburg-Sülldorf, im Landhaus Sülldorfer Hof, statt. Das Lokal ist zu erreichen mit der S-Bahn, Strecke Blankenese - Wedel bis Haltestelle Sülldorf. Von dort 500 m Fußmarsch. Über die uns bewegenden Fragen wird der Vorsitzende der Landesgruppe Schleswig-Holstein, Landsmann Schröter, zu uns sprechen.

Franz Einbrodt, Kreisvertreter Solingen, Lützowstraße 93

 

Rastenburg

Am 6. Juli 1957, vollendet Landrat a. D. Dodo Frhr. zu Knyphausen, sein 80. Lebensjahr. Im Herzen des westfälischen Landes, auf Schloß Bodelschwingh bei Dortmund, geboren, wurde er nach einer kürzeren Tätigkeit auf dem Oberpräsidium in Königsberg im Jahre 1912 als Nachfolger des verstorbenen Landrats Frhr. von Schmidtseck-Woplauken zum Landrat des Kreises Rastenburg gewählt. Fast einundzwanzig Jahre hat er dieses Amt verwaltet. Er brachte dazu außer umfassendem Wissen die Grundhaltung eines preußischen Edelmannes im besten Sinne des Wortes mit. Persönlich liebenswürdig, pflichttreu und sparsam, verstand er es, in seiner natürlichen Art das Herz der gesamten Bevölkerung des Kreises für sich zu gewinnen. Stets blieb er in verständnisvollem Zusammenarbeiten mit den neugebildeten politischen Parteien bis zum Jahre 1933 an der Spitze des Kreises Rastenburg.

 

Er hatte das Gut Görlitz erworben und hier auf dem herrlichen Fleckchen Erde am Ufer des Schwarzsteiner Sees seiner Familie ein behagliches Heim geschaffen, wo er in seiner zweiten Heimat ein glückliches Familienleben führte. Die Aufgaben des Kreises waren nach dem Ersten Weltkrieg bedeutend. Es standen zu ihrer Lösung befähigte und erfahrene Beamte zu seiner Verfügung, deren Ausrichtung seiner persönlichen Haltung entsprach. Im Kreistag und Kreisausschuss hatte er Vertrauen, so dass seine Vorlagen meist die Billigung der Körperschaften fanden. Die Instandsetzung des Straßennetzes des Kreises begegnete seiner besonderen Aufmerksamkeit. Die Schaffung des Kreisaltersheims im Georgental war sein Werk. Die Errichtung des Ehrenmals am Heldenfriedhof förderte er maßgeblich. Aus dieser umfangreichen Tätigkeit nur diese wenigen Belspiele.

 

So kann der Kreis Rastenburg mit Stolz auf ihn als einen seiner besten Männer blicken. In seinen Lebensabend begleiten ihn unsere besten Wünsche für gute Gesundheit und die Rückkehr in unsere ostpreußische Heimat. Insbesondere schließt sich unseren guten Wünschen durch Sonderauftrag über mich, unsere Gruppe Berlin an.

Hilgendorff, Kreisvertreter, Flehm, Post Kletkamp über Lütjenburg, Holstein

 

Achtung, Rastenburger!

Hauptkreistreffen und Patenschaftsübergabe in Wesel/Niederrhein am Sonntag, dem 21. Juli. Nach Kirchgang Beginn der Feier 11 Uhr. Kommt rechtzeitig. Niederrheinhalle, Nähe Bahnhof.

Hilgendorff. Kreisvertreter, Flehm, Post Kletkamp über Lütjenburg/ Holstein

 

Wehlau

Am ersten Pfingstfeiertag trafen wir uns in Hamburg: die ehemaligen Schülerinnen der Städtischen Höheren Mädchenschule, Abgangsjahr 1929.

 

Vorbei ist nun der von uns allen mit Spannung erwartete Tag. Uns allen wird wohl noch lange der Kopf schwirren vom Erzählen, vom Rückschauhalten. Das „Weißt du noch?" wollte gar kein Ende nehmen. Sehr lebhaft ging es manchmal an unserem Tisch zu beim Plaudern über Gegenwart und Vergangenheit. Um 11.30 Uhr trafen wir uns in der Vorhalle des Bahnhofs Altona. Elf waren gekommen, elf von damals neunzehn Klassenschwestern. Ursula, die das Treffen vorbereitet hatte, begrüßte uns sehr herzlich. Ilse aus Bad Godesberg. Erna und Erika, die aus dem tiefsten Süden kamen — sie hatten die Strapazen der Fahrt auf sich genommen, um am Wiedersehen nach 28 Jahren teilnehmen zu können. Als einzige unserer verehrten Lehrerinnen konnte nur Fräulein Willutzky unter uns weilen. Ein großes Hallo gab es, als wir zufällig Landsmann Rieger mit seiner Frau in unserem Trefflokal entdeckten. Gleich war er bereit, ein paar Farbaufnahmen von uns zur Erinnerung an diesen Wiedersehenstag zu machen. Gar zu schnell vergingen uns die unvergesslichen Stunden und um 20 Uhr ließen wir den schönen Tag verklingen mit dem Wunsch, in zwei Jahren zum Dreißigjährigen wieder zusammen zu treffen.

Erika Bäuerle, geb. Bolz, Calw, Württemberg

 

Der Gedanke von Fräulein Ursula Wilkens, ihre einstigen Klassenkameradinnen zu einem Wiedersehenstreffen zusammen zu holen, hat bereits bei unserer Handwerkerzunft ein Echo gefunden. Und gerade das wollte auch unsere Kreisgemeinschaft erreichen, nämlich das uns alle umschlingende Heimatband immer fester zu knüpfen.

Strehlau, Kreisvertreter, Karlsruhe-West, Hertzstr. 2

 

Pr.-Holland

Der Zustand der Baudenkmäler im Kreise

Von dem größten und kunstgeschichtlich wertvollsten privaten Wohnbau in Ostpreußen, dem Schloß der Fürsten zu Dohna-Schlobitten, stehen vom Mittelbau nur noch die ausgebrannten Mauern bis zur Höhe des ersten Stocks, auch die Seitenflügel sind niedergebrannt. Ein Landsmann, der vor wenigen Monaten Schlobitten wiedersah, schildert den Park als verwahrlost. Lastkraftwagen fahren über die Rasenflächen; viele Bäume sind abgeholzt worden. Das Wärterhaus am Torweg des Parkeingangs ist völlig zerstört. Aufgebaut wurde lediglich eines der beiden niedergebrannten Familienhäuser unterhalb der Schule. – Das um 1700 gebaute Schloss Schlodien blieb zwar äußerlich erhalten. Alle Räume wurden aber umgebaut, denn dieser im niederländischen Barock errichtete Bau wird als Getreidespeicher verwendet.

 

In der Umgebung von Pr.-Holland stehen nach Aussagen von Landsleuten: Die alte Ordenskirche von Marienfelde (1304 – 1312 gebaut), die Kirche in Neumark, in der die Russen Varieté-Vorstellungen gaben, sowie die Kirchen von Döbern und Herrndorf; ein Bau aus der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts. In der letztgenannten Kirche wird orthodoxer Gottesdienst gehalten, denn in Herrndorf wurden aus der Lubliner Gegend vertriebene Polen angesiedelt, die als „Ukrainer" bezeichnet werden. Sie sind nur widerwillig nach Ostpreußen gekommen und sehnen sich in ihre Heimat zurück. Die Kirchenuhr und die Glocken wurden abgenommen und in den Turm der Pfarrkirche in Mühlhausen gebracht, wo beide Gotteshäuser erhalten blieben. Die Kirche in Deutschendorf ist sehr schadhaft, sie zerfällt allmählich. Im Gutshaus übt ein polnischer Zahnarzt die Praxis aus. Das Schloß in Karwinden ist bis zu den Ringmauern zerstört; es soll völlig abgetragen werden. Auch die Kirche ist stark beschädigt. In Quittainen stehen Kirche und Schloß, in dem Kantinen- und Verpflegungsstätten für die Arbeiter des dortigen Staatsgutes eingerichtet worden sind. Das Gutshaus in Spanden ist abgebrannt, in dem schönen Haus in Davids ist ein Förster einquartiert.

 

Die Kirchen in Hirschfeld, Reichenbach, Heiligenwalde und Königlich-Blumenau sind erhalten. Das Schloß in Pr.-Holland mit zwei runden Türmen und das alte Rathaus sind abgebrannt. Die großen Gewölbe im Schloß wurden mit Brettern und Ständern gestützt. Das Deckengewölbe sollte befestigt werden. Ebenfalls wurde das alte Rathaus gestützt. Hier wurde ein Notdach von Brettern und Pappe gelegt. Bauarbeiten wurden jedoch nicht ausgeführt, und das Holz und die Bretter wurden gestohlen.

 

Pr.-Eylau

Es werden gesucht aus:

Cavern:

Arthur Krause, Grundstückpächter. —

 

Pr. - Eylau:

Otto Damerau, Untere Schloßstraße 13;

 

Familie Kuhn, Fuhrunternehmer. —

 

Olk:

Heinrich Schaak, Landwirt;

 

Gustav Höpfner, Kämmerer;

 

Paul Nadolny, Melker;

 

Willi Sambill, Treckerfahrer. —

 

Blankenau:

August Riemann;

 

Christel Schiemann und Max Schiemann. —

 

Lasodt:

Adolf Tietsch. —

 

Posmahlen:

Fritz Kinder, Fieischermeister;

 

Frau Zimmermann, geborene Kinder.

 

Bei der Heimatkreiskartei, Pr.-Eylau in Verden (Aller), Kreishaus, sind noch Einwohnerlisten der Stadt Kreuzburg zum Preise von 1 DM in Briefmarken erhältlich.

 

Bei allen Schreiben an die Heimatkreiskartei bitte nie zu vergessen, auch immer den Heimatwohnort bei der Unterschrift anzugeben.

Heimatkreiskartei Pr.-Eylau, Fritz Schadwinkel, Karteiführer

 

Fischhausen

Heimatgemeinschaft Seestadt Pillau e. V.

Die Neuwahl der Gemeinschaftsvertretung hat folgendes Ergebnis: Auf Grund der eingegangenen 278 gültigen Wahlvorschläge sind als Gemeinschaftsvertreter auf die Dauer von zwei Jahren gewählt worden (die Stimmzahl in Klammern):

 

Arthur Beckmann, Holzbunge (271);

Richard Bork, Eckernförde (276);

Albert Gau. Wilhelmshaven (268);

Fritz Goll, Eckernförde f274);

Walther Grimm, Ascheberg (272);

Erwin F. Kaffke, Reinbek (275);

Hugo Kaftan, Vluyn (277);

Paul Koallick, Goslar (271);

Ernst Koschies, Kiel (273);

Alfred Krüger, Laboe (190);

Werner Lindenberg, Essen (273);

Richard Maschuw, Börnsen (275);

Fritz Möller, Eckernförde (275);

Wilhelm Ohlenberg, Hamburg (195);

Kurt Quednau, Kiel (273);

Gertrud von Sarnowski, Flensburg (273);

Dr. Kurt Schneider, Kiel (113);

Friedrich Schreiber, Rendsburg (272);

Waldemar Stadtlich, Husum (198);

Dr. Katharina Strahlendorf, Flensburg (276);

Fritz Unruh, Hamburg (197);

Charlotte Wende, Schleswig (271);

Rudolf Zachrau, Eckernförde (271). —

 

Für den Fall des Ausscheidens treten die Ersatzleute in folgender Reihenfolge ein:

Hans Tolkien, Essen (78);

Margot Fischer, Wuppertal-Elberfeld (77);

Robert Link, Hennef (Sieg) (77);

Otto, Lenkeit, Bochum (77);

Friedrich Enders, Essen (77);

Georg Shimmels, Dortmund (77);

Dr. Margarete Leyko. geb. Treptau, Mülheim (Ruhr) (77);

Arno Sperling, Wedel (11);

Rudi Hammer, Hollenstedt (6).

 

Heimattreffen der Pillauer am 7. Juli in der Patenstadt Eckernförde.

Hugo Kaftan, (22 a) Vluyn (Niederrhein), Postfach 18.

 

Bartenstein

Urlaubsbeendigung — Kreiskartei — Hauptkreistreffen

Nachdem nun die Badekur in Bad Nenndorf beendet ist, habe ich die Geschäftsführung wieder übernommen. Besonders erfreut hat es mich, dass mein Aufruf an alle Bartensteiner, mich während meines Urlaubes mit schriftlichen Anfragen etwas zu verschonen, fast restlos befolgt worden ist. Ein gutes Zeichen dafür, dass unser Ostpreußenblatt unter den Bartensteinern gut verbreitet ist, wie ich es auch angenommen hatte. Ich konnte also, wie schon seit Jahren nicht, gut ausspannen. Dafür allen lieben Bartensteinern besonders herzlicher Dank! Die Arbeiten an der Kreiskartei werden von unserem Patenkreis Nienburg so gefördert werden, dass die neu hergestellte Doppelschrift in alphabetischer Ordnung zum Hauptkreistreffen in Nienburg am Sonntag, dem 14. Juli, eingesehen werden kann. Ich werde nach dem Hauptkreistreffen vielleicht schon bald die in Zukunft von mir wieder allein zu führende Hauptkartei erhalten, so dass der Patenkreis Nienburg von der jetzt notgedrungen auszuführenden Auskunftserteilung befreit werden kann. Ich bitte aber Anfragen an mich über Auskünfte aus der Kartei noch nicht zu stellen. Ich werde sofort nach Erhalt der Hauptkartei eine entsprechende Bekanntmachung erlassen.

 

Und nun noch die Bitte, beim Hauptkreistreffen in Nienburg wieder recht zahlreich zu erscheinen. Hoffentlich haben wir auch schönes Wetter.

 

Auf ein frohes Wiedersehen in Nienburg/Weser!

Zeiß, Kreisvertreter (20a) Celle, Hannoversche Straße 2

 

Mohrungen

Hinweis auf das Jahreshaupttreffen am 14. Juli in Hamburg, wie in den Jahren vorher in der Elbschloß-Brauerel, Hamburg-Nienstedten:

 

Das Lokal ist ab 9 Uhr geöffnet und ist zu erreichen mit S-Bahn bis Kl.-Flottbek, von dort 15 Minuten Fußweg oder S-Bahn bis Othmarschen, dort umsteigen in Omnibus N bis vor das Lokal. Beginn der Feierstunde 11.30 Uhr.

 

Da Neuwahlen für Kreisausschuss und Kreisvertreter vorgesehen sind, bitte ich um regen Besuch. Außerdem ist es mehr denn je erforderlich, der Öffentlichkeit durch immer größer werdende Besucherzahl der Kreistreffen zu beweisen, dass wir für die Rückgewinnung unserer Heimatprovinz nach wie vor ungebeugten Willens eintreten werden. Ich hoffe daher, dass die Mohrunger noch zahlreicher als bisher die Heimattreffen wahrnehmen werden.

 

Alle jetzt aus Ostpreußen herausgekommenen Landsleute werden gebeten, sich unverzüglich bei der Kreiskartei mit ihrer jetzigen Anschrift im Bundesgebiet anzumelden, da bei mir einige Nachfragen vorliegen, die ich nicht beantworten kann, weil zwar im Ostpreußenblatt bekanntgegeben wird, wer herausgekommen ist, nicht aber die jetzige Anschrift.

 

Die Kreiskartei führt nach wie vor Landsmann C. Berg, (23) Leer (Ostfriesland), Königsbeiger Straße 11.

 

Das Kreisarchiv betreut Landsmann Wilhelm Schwesig, Visselhövede, Wehnser Weg 5.

Reinhold Kaufmann, Kreisvertreter, jetzt: Lübeck, Fahlenkampsweg 9

 

Seite 7   Mit der „Bunten Kuh“ nach Helgoland

Im Sommer brachten die Schiffe des „Seedienstes Ostpreußen" Tausende von Reisenden nach Pillau und Memel, von wo aus sie die Badeorte auf der Kurischen Nehrung und den Samlandstrand besuchten. Im Olympiajahr 1936 wurden mehr als 315 000 Fahrgäste gezählt. Eine ähnliche Aufgabe wie dieser Dienst für Ostpreußen erfüllen die schmucken Schiffe der Hamburger „Hadag" für Helgoland und Sylt. Kürzlich wurde ein neues Schiff eingestellt, das den Namen „Bunte Kuh" führt, und zwar nach der Kriegskogge, mit der die Seeräuberschiffe von Störtebeker und Gödecke Michel 1402 vor Helgoland bezwungen wurden. Diese dreisten Freibeuter hatten auch in der Ostsee den Getreidehandel der preußischen Handelsstädte empfindlich gestört.

 

Die „Bunte Kuh" ist nach dem Muster des Schwesterschiffs „Wappen von Hamburg" in der kurzen Zeit von knapp neun Monaten auf der Hamburger Norderwerft gebaut worden. 1600 Fahrgäste kann das geräumige Bäderschiff aufnehmen. Die Länge über alles beträgt 91 Meter, die größte Breite auf Spanten 13,20 Meter. Die von der Firma C. Friese geschaffene Inneneinrichtung und die Ausstattung der großen modernen Gesellschaftsräume ist farbig im reizvollen Wechsel abgestimmt; René Gauguin, der Enkel des berühmten Südseemalers, steuerte lustige Malereien, Muschel- und Fischmotive bei. Eine Wandelhalle auf dem Promenadendeck erlaubt den Passagieren, unter denen sich vermutlich sehr viele Berliner befinden werden, auch bei Regen einen Aufenthalt im Freien. Bei der Kieler Woche wird die „Bunte Kuh" als Begleitschiff für die Segelflotte dienen. Geplant sind auch Fahrten nach Skandinavien.

 

Seite 7   Aus der landsmannschaftlichen Arbeit in …

BERLIN

Vorsitzender der Landesgruppe Berlin: Dr. Matthee, Berlin-Charlottenburg, Kaiserdamm 83. „Haus der ostdeutschen Heimat".

 

30. Juni, 16 Uhr, Heimatkreis Braunsberg, Kreistreffen. Lokal: Pilsner Urquell, Bln.-Wilmersdorf, Bundesplatz 2, S-Bahn Wilmersdorf, Bus A 16, Straßenbahn 44.

 

30. Juni, 16 Uhr, Ostpreußengottesdienst in der Kirche zu Schlachtensee, Matterhornstraße.

 

6. Juli, 19.30 Uhr, Heimatkreis Königsberg, Bezirk Neukölln, Bezirkstreffen. Lokal: Berliner Kindl, Bln.-Neukölln, Neue Bertensdorfer Str. 7, Ecke Donaustraße.

 

7. Juli. 8 Uhr, Heimatkreis Mohrungen, Dampferfahrt. Abfahrt Beußelbrücke, Fahrt ins Blaue.

 

7. Juli, 9 Uhr, Pillkallen/Stallupönen, Dampferfahrt, Abfahrt ab Dampferanlegestelle Tegel.

 

7. Juli, 10 Uhr, Heimatkreis Lötzen, Ausflug mit Bus 18 bis Hubertusbaude, Richtung Stölpchensee (S-Bahn Wannsee, dann Bus 18).

 

7. Juli, 15 Uhr, Heimatkreis Ortelsburg, Kreistreffen. Lokal: Schultheiß-Isenberg. Bln.-Charlottenburg, Kantstraße 134 a, S-Bahn Savignyplatz, Straßenbahn 75.

 

7. Juli, 15 Uhr, Heimatkreis Darkehmen, Kreistreffen. Lokal: Zum Landsknecht, Berlin NW 21, Havelberger Straße, Ecke Stephanstraße, S-Bahn Putlitzstraße, Bus A 1. A 16, 24, 25, Straßenbahn 2, 3, 23, 25, 35 und 44.

 

7. Juli, 15.30 Uhr, Heimatkreis Rastenburg, Kreistreffen. Lokal: Pilsner Urquell, Bln.-Wilmersdorf, Bundesplatz 2, S-Bahn Wilmersdorf, Bus A 16, Straßenbahn 44.

 

7. Juli, 16 Uhr, Heimatkreis Gumbinnen, Kreistreffen/ Kinderfest. Lokal: Parkrestaurant Südende, Steglitzer Straße 14/16, S-Bahn Südende.

 

BAYERN

Vorsitzender der Landesgruppe Bayern e V.: Rechtsanwalt Heinz Thieler, München. Geschäftsstelle: München 23, Trautenwolfstraße 5/0, Telefon 33 85 60. Postscheckkonto München 213 96.

 

Berchtesgaden. Am 20. Juni 1957, beging der Mitbegründer der Berchtesgadener Vereinigung der Ost- und Westpreußen, Landsmann Rudolf Sturmhoefel, Lokomotivführer i. R., seinen 70. Geburtstag. Lange Jahre war er Mitglied des Vorstandes der örtlichen Gruppe. „Opa Sturmhoefel", wie er in Berchtesgaden allgemein genannt wird, ist geborener Königsberger. Sein ältester Sohn ist seit Stalingrad vermisst. Er lebt nun mit seinen Angehörigen in Berchtesgaden, wo er zusammen mit seiner Frau seine Freizeit ganz in den Dienst der landsmannschaftlichen Arbeit gestellt hat. Die landsmannschaftliche Gruppe gratuliert dem verdienten Jubilar herzlich.

 

NORDRHEIN-WESTFALEN

Vorsitzender der Landesgruppe Nordrhein-Westfalen: Erich Grimoni, (22a) Düsseldorf 10, Am Schein 14. Telefon 6 24 14.

 

III. Regierungsbezirkstreffen in Alsdorf bei Aachen

Zu dem am 13. und 14. Juli in Alsdorf bei Aachen stattfindenden Bezirkstreffen des Reg.-Bez. Aachen ergeht der Aufruf an alle Landsleute, vollzählig zu erscheinen. Auf der Großkundgebung am Sonntag, dem 14. Juli, 11 Uhr, spricht der 1. Vorsitzende der Landesgruppe, Grimoni, in den Räumen des EBV-Kasinos, Denkmalsplatz. Die Kundgebung wird, nach den bisherigen Meldungen, die größte Vertriebenenveranstaltung im Reg.-Bez. Aachen werden. Das endgültige Programm wird in der nächsten Ausgabe veröffentlicht. Auskunft erteilt die Bezirksleitung der Landsmannschaft Ostpreußen, Aachen, Südstraße 26/I.

 

Aachen-Stadt. Die Angehörigen der Kreisgruppe werden sich am 29. Juni, um 20 Uhr, im Gasthaus Kommer, Aachen-Forst, Neuhaus 4, zu einem Heimatabend treffen. Die Jugendgruppe wird Ausschnitte aus ihrer Arbeit zeigen. Der Unkostenbeitrag beträgt eine D-Mark, der Erlös ist für die Jugendarbeit bestimmt. Um regen Besuch wird gebeten.

 

Rheydt. Nächster Heimatabend am 20. Juli, im Gasthaus Köllges. — Auf dem letzten Heimatabend berichtete der 2. Vorsitzende, Hennig, über das Bundestreffen in Bochum, das allen Teilnehmern noch lange im Gedächtnis bleiben werde. Kulturwart Dombrowski wies auf die Fahrt der Westpreußen am 14. Juli nach Bochum hin. Ferner wurde der für den 28 Juli, geplante Ausflug zum Altenberger Dom im Bergischen Land und zur Bundesgartenschau besprochen. Anmeldungen für beide Fahrten werden in der Geschäftsstelle, Limitenstraße 159, bis zum 4. Juli, gegen Entrichtung des Fahrpreises, entgegengenommen.

 

Mülheim/Ruhr. Die Heimatabende der Gruppe werden in Zukunft am ersten Freitag jedes Monats um 20 Uhr in der Gaststätte Salamander, Löhstraße 16, stattfinden. — Nächster Heimatabend am Freitag, dem 5. Juli, 20 Uhr. Es spricht der erste Vorsitzende der Landesgruppe, Landsmann Grimoni, über das Thema: „Die Landsmannschaft und ihre heimatpolitische Aufgabe“. Musikalische Darbietungen und ein gemütliches Beisammensein werden den Abend beschließen. Alle Mitglieder werden um ihr Erscheinen gebeten.

 

Recklinghausen -Altstadt. Am Sonnabend, dem 29. Juni, abends 20 Uhr, Sommernachtsball im Handelshof, Holzmarkt 1. Es spielt eine Kapelle mit großer Besetzung. Eintritt 1,-- DM. Ende 3 Uhr.

 

Recklinghausen. Abstimmungsgedenkfeier (zur Erinnerung an den 11. Juli 1920) am 13. Juli um 20 Uhr in den Räumen der Gaststätte Henning am Neuen Markt. Diese Feierstunde soll zugleich ein Treffen, aller in Recklinghausen wohnenden Ostpreußen, sein. Es wirken mit: der Ostlandchor und die Tanz- und Spielgruppe der Jugend.

 

Düren. Nächster Heimatabend mit Gedenkstunde für den 11. Juli 1920 am Sonnabend, dem 6. Juli. 19 Uhr, im Restaurant „Zur Altstadt", Steinweg 8. Anschließend Besprechung über die Fahrt nach Alsdorf zum III. Bezirkstreffen der Ost- und Westpreußen. — Im August fällt der Heimatabend aus.

 

Dortmund. Die Stadt Dortmund hat für die aus den Ostgebieten zurückgeführten Kinder und Jugendlichen eine Förderklasse für volksschulpflichtige und eine Förderklasse für berufsschulpflichtige Jugendliche eingerichtet. Der Besuch ist kostenlos. Eltern dieser Spätaussiedler werden gebeten, sich an die Berswordtschule in Dortmund, Roonstraße 30, Lehrer Klippert, zu wenden. Der Besuch dieser Klassen kann nur empfohlen werden.

 

Münster. Für die Kinder der Mitglieder veranstaltet die Gruppe auch in diesem Jahr ein Kinderfest am Sonnabend, dem 6. Juli, ab 15 Uhr, im Gartenlokal Heidekrug mit Belustigungen aller Art. Anmeldung der Kinder umgehend, spätestens 30. Juni, im Büro der Landsmannschaft. — Die Mitgliederversammlung im Monat Juli fällt aus. — In den nächsten Tagen erhalten die Landsleute durch den Kassierer Erhebungsbogen zur Feststellung der Verluste der deutschen Bevölkerung aus den Vertreibungsgebieten. Die Landsleute werden um gewissenhafte Beantwortung der gestellten Fragen gebeten. Die Fragebogen werden wieder durch den Kassierer eingesammelt.

 

Solingen. Am Sonntag, dem 14. Juli, wird die Kreisgruppe eine Fahrt ins Blaue veranstalten. Teilnehmerkarten zu 6,-- DM sind in beschränkter Zahl noch erhältlich. — Zu einer Begrüßungsfeier hatte die Gruppe alle jetzt aus der Heimat gekommenen Landsleute eingeladen. In seiner Begrüßungsansprache hieß der 1. Vorsitzende, Gustav Bommel, die durch schweres Leid geprüften Ostpreußen willkommen und versicherte, dass die Landsmannschaft alles tun werde, um ihnen das Einleben in der neuen Umgebung zu erleichtern und sie mit Rat und Tat zu unterstützen. Gemeinsam mit den älteren Mitgliedern wurden sie auf das herzlichste bewirtet, wobei Manfred Gassner sie mit Akkordeonklängen unterhielt. Mit viel Beifall wurden die Darbietungen der Ostpreußenjugend aufgenommen.

Fortsetzung Seite 12

 

Seite 7   Tilsiter Jahreshaupttreffen

Der starke Zusammenhalt der Landsleute aus den Heimatkreisen Tilsit-Stadt und Tilsit-Ragnit kam schon am Vorabend des Jahreshaupttreffens, am 15. Juni, zum Ausdruck, als sich Schüler und Schülerinnen aus den Tilsiter Schulen mit ihren ehemaligen Lehrkräften in Hamburg in verschiedenen Lokalen zusammenfanden. Erinnerungen wurden ausgetauscht, alte Freundschaften erneuert. Zum Schluss fanden sich alle „Ehemaligen" aus den Tilsiter Schulen zu einem gemeinsamen geselligen Beisammensein. Hierbei wurde bekanntgegeben, dass die Hebbel-Schule in Kiel bei der nächsten Abiturientenfeier die Patenschaft für das Realgymnasium und die Oberrealschule in Tilsit übernehmen wird.

 

Strahlendes Sommerwetter lag über der Elbestadt, als am Haupttag des Treffens, dem Sonntag, Landsleute aus dem ganzen Bundesgebiet, zum Teil mit Sonderbussen, in Hamburg eintrafen. Schon vor Beginn der Feierstunde um 12 Uhr waren sämtliche Räume der Elbschloßbrauerei überfüllt.

 

Mit dem Klang der Silberglocke aus dem Königsberger Dom begann die Feierstunde. Die beiden Kreisvertreter Stadie und Dr. Reimer begrüßten sie Landsleute und Gäste. Nach der Totenehrung hielt der 1. Vorsitzende der Landesgruppe Nordrhein-Westfalen, Erich Grimoni, die Festrede. Er führte aus, dass diese Treffen eine doppelte Aufgabe hätten: einmal den Zusammenhalt der Kreisfamilie zu stärken, und zum Zweiten, die gesamte landsmannschaftliche Arbeit durch diesen Zusammenhalt zu unterstützen. Er mahnte alle Landsleute, jeder an seiner Stelle, Sprecher für die Heimat zu werden. Nicht durch Lastenausgleichsmittel, sondern durch persönliche Tüchtigkeit und Fleiß hätten sich die ostpreußischen Landsleute, die in der Heimat zum großen Teil unter harten Arbeitsbedingungen ihrem Beruf nachgehen mussten, wieder emporgearbeitet. Das sogenannte deutsche Wirtschaftswunder, an dem die Heimatvertriebenen einen starken Anteil hätten, sei kein Wunder, sondern das Ergebnis der Leistung des Einzelnen. Dabei müsse man berücksichtigen, dass die wirtschaftliche und politische Eingliederung der Heimatvertriebenen ohne politischen Radikalismus vor sich gegangen sei. Man solle aber aus dieser Mäßigung keine falschen Schlüsse ziehen. Die Landsleute aus dem deutschen Osten strebten nach wie vor nach einer friedlichen Rückgewinnung ihrer Heimat und würden niemals auf ihr Recht auf die Heimat verzichten. Landsmann Grimoni ging in diesem Zusammenhang noch einmal auf die Rede des Sprechers der Landsmannschaft, Dr. Gille, beim Bundestreffen, in Bochum ein, in der dieser dem polnischen Volk versichert hatte, dass die Ostpreußen zu Gesprächen über eine endgültige Regelung der deutsch-polnischen Beziehungen durchaus bereit seien. Der Redner betonte, dass entgegen allen Befürchtungen die ostpreußische Jugend sich in immer stärkerem Maße an der landsmannschaftlichen Arbeit beteilige. Aber auch die älteren unter unseren Landsleuten hätten die Aufgabe, die Jugend immer wieder zu Veranstaltungen und Treffen heranzuziehen, um das Heimatbewusstsein zu erhalten. Die Landsmannschaft brauche keine Nutznießer und Mitläufer, sondern tatkräftige Menschen, die bereit seien, für unsere Heimat und für unser Recht zu kämpfen.

 

Obwohl die Hitze in den überfüllten Sälen mittlerweile drückend geworden war, lauschten die Landsleute mit gespannter Aufmerksamkeit dem Gespräch mit einem Tilsiter Landsmann, der erst am 5. Mai aus seiner Heimatstadt nach dem Westen gekommen ist und die letzten Jahre in der Zellstofffabrik in Tilsit gearbeitet hat. Aus eigener Anschauung konnte er berichten, wie es heute dort aussieht. Er schilderte die vertrauten Plätze und Straßen, berichtete von den Verwüstungen der Stadt, die bis jetzt noch nicht wieder aufgebaut worden ist, und erzählte, dass von einer Bevölkerung von 60 000 Menschen zur Zeit die Hälfte Soldaten wären. Bezeichnend für die Tüchtigkeit und den Arbeitswillen des ostpreußischen Menschen dürfte die Tatsache sein, dass dieser 61-jährige Landsmann, der erst knapp vier Wochen in der Bundesrepublik lebt, sich sofort Arbeit gesucht hat und es als selbstverständlich empfindet, dass er trotz der schweren Jahre, die hinter ihm liegen, seinen Lebensunterhalt wieder durch seiner Hände Arbeit verdient.

 

Weit über tausendfünfhundert Landsleute aus beiden Heimatkreisen waren an diesem Tag zusammengekommen. Der Nachmittag verlief in angeregtem Gespräch und im Austausch heimatlicher Erinnerungen. Manchem Tilsiter, der in dem schönen Garten des Versammlungslokals weit über die Elbe schaute, kam dabei die Erinnerung an Sommerabende zu Hause, wo in den Gärten über dem Fluss der Blick über den Memelstrom zum jenseitigen Ufer schweifte.

 

Seite 8   Familienanzeigen

Die glückliche Geburt unseres Stammhalters, Dirk, zeigen wir in großer Freude und Dankbarkeit an.

Ilse Salomon, geb. Riehm und Dr. jur, Günter Salomon. Früher Ebenrode, Ostpreußen. Ulm (Donau), Straßburgweg 10, den 7. Juni 1957

 

Unsere Monika-Brigitte ist angekommen. Die glücklichen Eltern: Dr. Brigitte Scheffner, Zahnärztin. Siegfried Scheffner, Studienrat, und Geschwister, Etta und Wolfgang. Bückeburg, Adolfstraße 4. 16. Juni 1957. Früher Königsberg Pr.  

 

Ralf Udo. Unsere Cordula hat ein gesundes Brüderchen bekommen. Gotlind Bender und Hans Bender. Früher Gr.-Blumenau, Kreis Samland. Früher Lenkonischken, Kreis Tilsit-Ragnit. Bremen-Hemelingen, 31. Mai 1957, St.-Wendel-Straße 37/39

 

Die Verlobung unserer Tochter Annefrid, mit dem staatl. geprüften Landwirt Herrn Herrmann Udo von Stutterheim, geben wir hiermit bekannt. Kunibert Ebering, Oberst a. D. Louise Ebering, geb. Winiker. Mariental-Horst über Helmstedt.

 

Meine Verlobung mit Fräulein Annefrid Ebering, Tochter d. Obersten a. D. Herrn Kunibert Ebering und seiner Frau Gemahlin Louise Ebering, geborene Winiker, beehre ich mich anzuzeigen. Herrmann Udo von Stutterheim. Lauingen über Helmstedt. Juni 1957

 

Ihre Vermählung geben bekannt: Dr. Waldemar Müller-Thuns, Assessor, Bad Godesberg, Heinrichstraße 13. Früher Ostseebad Cranz. Carola Müller-Thuns, geb. Moser, cand. pharm.

Bad Godesberg, Roonstraße 40

 

Die Vermählung ihrer Tochter Ilse, mit Herrn Klaus Giegerich, geben bekannt: Ernst Scheffler und Frau Helene Scheffler, geb. Iwanovsky. Lübeck-Niendorf, den 29. Juni 1957. Früher Königsberg Pr., Lobeckstraße 22 und Posmahlen, Kreis Pr.-Eylau.

 

Für die mir anlässlich meines 75. Geburtstages zuteilgewordenen Glückwünsche und Aufmerksamkeiten sage ich hiermit allen Bekannten, Freunden und Verwandten, herzlichsten Dank. Ludwig Konstanty. Hildesheim, Saarstraße 133 a. Früher Johannisburg

 

Die mir anlässlich meines 70. Geburtstages zugegangenen guten Wünsche aus nah und fern, insbesondere des Herrn Kreisvertreters Skibowski sowie des Herrn Stadtdirektors Kamiter, Stadt Hagen, haben mich sehr erfreut, und ich sage dafür meinen herzlichsten Dank. Adam Fischer. Boffzen über Höxter

 

Die Vermählung unserer Tochter Marianne, mit Herrn Dr. phil. Wolfgang Eicke, Hannover, geben wir bekannt. Ebenso heirateten am 4. Januar 1957, unser Sohn Christoph Tiessen und Frau Waltraut Tiessen, geb. Raasch. Hamburg-Altona, vor ihrer Auswanderung nach Kanada. Landwirtschaftsrat i. R. Werner Tiessen und Frau Hilde Tiessen, geb. Karstens. Holzminden (Weser), Forster Weg 65, den 5. Juni 1957. Früher Fischhausen, Ostpreußen

 

Am 2. Juli 1957 feiern wir unsere Silberhochzeit und grüßen hierzu alle Verwandten und Bekannten. Emil Garutzki und Frau Frieda Garutzki, geb. Joppien. Gleichzeitig feiert unser Opa, Ernst Garutzki, am 29. Juni 1957, seinen 88. Geburtstag. Königsberg Pr., Tragheimer Kirchenstraße 33, jetzt Ketsch (Rhein), Gartenstraße 5

 

Am 5. Juli 1957 feiern unsere lieben Eltern, Regierungsoberinspektor Johannes Waleschowski und Frau Lena Waleschowski, geb. Reichert, das Fest der Silbernen Hochzeit. Es gratulieren herzlichst die Kinder, Renate und Gisela mit Klein-Ines, als Enkelkind. Insterburg, Ostpreußen, Augustastraße 10, jetzt Hannover, Raabestr. 5 B

 

Am 20. Juni 1957, feierte unser liebes Muttchen und Omchen, Helene Bartkowski, geb. Pokolm, ihren 70. Geburtstag. Von Herzen wünschen wir Gesundheit und noch viele schöne Jahre. Ihre Kinder und Enkel. Passenheim-Pr.-Eylau, Obere Schloßstraße 18, jetzt Fürth, Bayern, Erlanger Straße 64

 

Herzlichen Glückwunsch zum 80. Geburtstag, am 8. Juli 1957, unserem lieben Vater, Schmiedemeister Hermann Brilatus, aus Wardienen, jetzt sowjetisch besetzte Zone, von seinen Kindern und Enkelkindern

 

Am 30. Juni 1957, feiert meine liebe Mutter, Schwiegermutter und Oma, Haydeè Treppke, geb. Krueger, früher Königsberg Pr., jetzt Hamburg-Altona, Goethestraße 12, ihren 75. Geburtstag. Wir gratulieren herzlich und wünschen ihr Gottes Segen und ein gesundes neues Lebensjahr. Ihre dankbare Tochter, Magdalene Becher geb. Treppke. Schwiegersohn Karl und Enkel Barbara,

wohnhaft in USA, 6920 Milwaukee Ave., Wauwatosa 13. Wisc.

 

Am 17. Juni 1957 feierte mein lieber Mann, Vater, Groß- und Urgroßvater, Schlossermeister Ernst Meller, früher Gutenfeld bei Königsberg Pr., seinen 69. Geburtstag. Es gratulieren, seine Frau, Gertrud Meller, geb. Shories. Seine Kinder, Edith, Dora. geb. Meller. Anneliese Hess, geb. Meiler. Hans Meller, sowie Groß- und Urgroßkinder. Lüneburg, den 17. Juni 1957, v.-d.-Mölen-Straße 1.

 

Am 10. Mai 1957, entschlief nach langem schwerem, mit großer Geduld getragenem Leiden, meine liebe Frau, unsere liebe gute treusorgende Mutti, Schwester, Schwägerin, Tante und Kusine, Frieda Podewski, geborene Schmidtke, im 48. Lebenslahre. In tiefer Trauer: Albert Podewski. Herbert, Heinz und Helga, als Kinder und alle Verwandten. Stade, Bahnhofstraße 10. Früher Rastenburg, Ostpreußen, Hindenburgstraße 21a

 

Nach einem Leben voll Liebe und Aufopferung für die ihren, entschlief sanft am 12. Juni 1957, nach langem, mit großer Geduld ertragenem Leiden, kurz nach schwerer Operation, unsere herzensgute, stets um uns besorgte Mutti, unsere liebevolle Oma, unsere gute Schwester, Schwägerin und Tante, Frida Nitsch, geb. Teschner, im Alter von 66 Jahren. Sie folgte schon nach vier Monaten, unserem lieben unvergesslichen Papa, in die Ewigkeit. In tiefem Schmerz: Dora Kühns, geb. Nitsch. Heinz Nitsch und Frau Eva Nitsch, geb. Siebert. Christel Nitsch. Helmut Nitsch und Frau Anneliese Nitsch, geb. Kadereit und fünf Enkelkinder. Essen-West, Rüdesheimer Platz 7. Früher Neu-Nassau, Kreis Insterburg. Die Trauerfeier fand am 15. Juni 1957, 11.30 Uhr, in der Kapelle des Südwestfriedhofes (Ehrenfriedhof) statt, anschließend die Beisetzung.

 

Am 7. Juni 1957 verstarb nach kurzer Krankheit, meine liebe Frau, Schwester und Tante, Hildegard Friederichs, geb. Eggert, im 53. Lebensjahre. In stiller Trauer: Kurt Friederichs. Rauschen, Ostpreußen, Palmnicken, Ostpreußen, jetzt Winsen (Luhe), Lassrönner Weg 5.

 

Am 18. Juni 1957 entschlief sanft nach langem, mit Geduld ertragenem Leiden, meine liebe Frau, unsere gute Mutter, Schwiegermutter und Großmutter, Amalie Siemund, geb. Girnat, im 83. Lebensjahre. In stiller Trauer: Franz Siemund. Erna Horn, geb. Siemund. Gertrud Brandstäter, geb. Siemund. Bernhard Horn. Ewald Brandstäter. Bärbel Horn, als Enkelin. Salzgitter-Bad, Bergweg 47, den 18. Juni 1957. Früher Gronwalde, Kreis Elchniederung. Die Beerdigung hat am 21 Juni 1957, auf dem Waldfriedhof in Salzgitter-Bad, stattgefunden.

 

Rest der Seite Werbung

 

Seite 9   Ostpreußen in Itzehoe. Die Patenstadt von Pr.-Holland.

Foto: Das St.-Georgs-Wappen an der geretteten alten Amtskette der Bürgermeister von Pr.-Holland.

 

Foto: Bürgermeister Joachim Schulz mit der wieder angelegten Pr.-Holländer Bürgermeisterkette im Gespräch mit dem Kreisvertreter von Pr.-Holland, Arthur Schumacher.

 

Foto: Aufnahmen: Arthur Zachger. Die am „Germanengrab" zum Gedenken der Toten gepflanzte Pr.-Holland-Eiche

 

Foto: Mit Wappen geschmückte Wegweiser zeigen in Itzehoe die Richtung und Entfernung nach Pr.-Holland, Königsberg und anderen ostdeutschen Städten an.

 

Über dem Portal des breitausgreifenden Rathauses von Itzehoe glänzen im Sonnenlicht schwungvoll gebogene Lettern und Ziffern. „Anno 1695" liest der Besucher. Nach der völligen Zerstörung der Stadt im Jahre 1657 durch schwedische Truppen unter König Karl X. Gustav war das stattliche Gebäude von 1695 bis 1697 wiederaufgebaut worden. Die schmiedeeisernen, nun vergoldeten Zahlen wurden erst vor wenigen Wochen auf ihrem ursprünglichen Platz in das Mauerwerk eingelassen; bei einer im vorigen Jahrhundert durchgeführten Aufstockung des Hauses waren sie entfernt und dann vergessen worden. Zufällig entdeckte sie unter grauem Staub und überklebt mit Putz, Bürgermeister Joachim Schulz an der Hintermauer. Er ließ seinen Fund sogleich wieder an der Schaufront des Rathauses anbringen.

 

Von der Freitreppe des Rathauses, die mit den blumenumkränzten Wappen ostdeutscher Länder geschmückt und von Fahnen flankiert war, wurde am 2. August 1953 die Patenschaftsübernahme des schleswig-holsteinischen Landkreises Steinburg für den ostpreußischen Heimatkreis Pr.-Holland sowie der Stadt Itzehoe für die Stadt Pr.-Holland verkündet. Viele hundert Landsleute hatten sich zu dieser Feierstunde auf dem Platz vor dem Rathause eingefunden.

 

Die Übergabe der Patenschaftsurkunde fand im Ständesaal des Rathauses statt. In diesem Raum hielten in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts die Vertreter der Stände Holsteins ihre Versammlungen ab. Absichtlich wurden sie vom schleswigschen Landtag abgesondert. Der dänische König, der damals in seiner Eigenschaft als Herzog von Holstein und Schleswig Regent dieser beiden Herzogtümer war, hatte Bedenken gegen eine Vereinigung der beiden Landtage, und er empfand auch eine Abneigung gegen Kiel, da die dortige Universität als eine Hochburg national-deutscher Gesinnung galt. So fiel dem aufblühenden Landstädtchen Itzehoe von 1835 bis 1863 die Rolle der politischen Hauptstadt von Holstein zu.

 

Bürgermeisterkette von 1831

In diesem Saal, in dem die mächtige holzgeschnitzte Gestalt Karls des Großen, des Gründers der Burg Itzehoe (Esesfeld) um 810 aufgestellt ist, befindet sich auch das Wappen der Stadt Pr.-Holland, eine Gabe der Vertretung des Heimatkreises. Es stellt einen Ritter — vermutlich St. Georg — auf springendem weißem Ross dar. In der Rechten schwingt er ein Schwert, links hält er schützend einen Schild vor den Leib. Dieser Schild — rot, mit breitem weißem Querbalken — wird als Familienwappen des Stadtgründers, des Landmeisters Meinhard von Querfurt, gedeutet. 1297 erhielt Pr.-Holland die Handfeste, knapp sechzig Jahre später als ihre heutige Patenstadt Itzehoe (1238), in deren Wappen ebenfalls das Familienzeichen des Verleihers der Stadtrechte eingefügt ist: das Nesselblatt der Grafen von Schauenburg.

 

Im Magistrats-Sitzungszimmer wird eine vorzügliche Abbildung des Wappenbildes von Pr.-Holland aufbewahrt. Sie hat die Form einer runden Medaille und ist das Hauptstück der alten Bürgermeisterkette aus dem Jahre 1831. Die Farben des Ritters und des Rosses, Rüstung und Zaumzeug, sind fein miteinander abgestimmt, und eine zierliche Ziselur belebt die blanken, silbernen Stellen. Die Rückseite zeigt das Profil König Friedrich Wilhelm III. von Preußen und die Umschrift „Gründer der Städteordnung". Diese kostbare Amtskette rettete Stadtoberinspektor a. D. Fehr, der sie auf dem Fluchtweg mitführte und später der Patenstadt Itzehoe zu treuer Obhut überließ.

 

Wir bitten Bürgermeister Joachim Schulz — der mit Kreisvertreter Arthur Schumacher (jetzt: Kummersfeld bei Pinneberg) gerade Erinnerungen über die einst in der Heimat durchgeführte Weeske-Regulierung austauscht — die Amtskette anzulegen. Zunächst  wehrt er ab, aber schließlich erfüllt er den Wunsch. „Wie stolz war ich doch, als ich diese Kette 1932 zum ersten Male anlegte — dreißig Jahre war ich damals alt!" vertraut er uns an. –

 

Joachim Schulz ist 1901 in Heiligenbeil geboren. Seinen Vater, der Lehrer war, verlor er früh. Nach dem Besuch des Löbenichtschen Realgymnasiums in Königsberg studierte er Rechtswissenschaften und bestand 1931 das Assessor-Examen in Berlin. Man sah ihn auf vielen Sportplätzen in jenen Jahren. Am 18. Januar 1932 wurde er vom Regierungspräsidenten Dr. von Bahrfeldt als kommissarischer Bürgermeister von Pr.-Holland eingesetzt. Sechs Monate darauf entschied er sich endgültig auf das Angebot des damaligen Stadtverordnetenvorstehers, Rektor Morgenroth, hin, für die kommunale Verwaltungslaufbahn und wurde zum Bürgermeister gewählt. Im nächsten Jahre erfolgte seine Ernennung zum Landrat des Kreises Pr.-Holland. Im Krieg stand er im Dienste der Wehrmacht. Nach der Vertreibung war er zunächst Landarbeiter und Sparkassenverwalter, dann 1949 Gemeindedirektor in Flintbek bei Kiel, bis er vor sieben Jahren unter 86 Bewerbern zum Bürgermeister der Kreisstadt Itzehoe gewählt wurde. Ausschlaggebend für die Wahl waren sachliche Erwägungen, in erster Linie seine vieljährige Erfahrung in kommunalen Amtsgeschäften. Überparteilich gesinnt, jede Aufgabe vorerst gründlich durchdenkend und dann beginnend, so erwarb sich der ostpreußische Bürgermeister durch seine offene Art und seine Tüchtigkeit bald das Vertrauen der Itzehoer Bevölkerung. Auf seine Anregung hin wurden auch die Patenbünde geschlossen, die den Kreis Steinburg und die Stadt Itzehoe mit Pr.-Holland miteinander verbinden. Die Angelegenheiten der Patenschaft finden auch stets Verständnis und Förderung bei dem Steinburger Landrat Peter Matthiesen, der als Spätheimkehrer weiß, was der Begriff „Heimat" für den Menschen bedeutet. Als beratendes Mitglied der engeren Arbeitsgemeinschaft des Kreisausschusses von Pr.-Holland hat er manchen guten Ratschlag erteilt.

 

Ein Freund der Pr.-Holländer ist auch der Itzehoer Bürgervorsteher Otto Busch. Die Patenschaftsangelegenheiten — einschließlich der Karteiführung durch Fräulein Conradt vom DRK Pr.-Hollands — werden für die Stadt Itzehoe vorbildlich von dem Beauftragten für das Vertriebenenwesen, Jännecke, und für den Kreis Steinburg von dem Kreisjugendpfleger Gutjahr, bearbeitet, der früher an der Regierung in Königsberg tätig gewesen ist. Die Geschäftsführung des Heimatkreises Pr.-Holland liegt in den bewährten Händen von Landsmann Amling (Pinneberg). Innerhalb des Kreises Steinburg bestehen noch Sonderpatenschaften der Stadt Kellinghusen für Mühlhausen und der Gemeinde Horst für Reichenbach.

 

Jugendlager an der Eckernförder Bucht

Zu Weihnachten und zu den großen christlichen Festtagen des Jahres, oder aus besonderem Anlass, sind an Pr.-Holländer, die noch in der Heimat leben oder in der sowjetisch besetzten Zone wohnen, viele Pakete vom Kreis Steinburg und von der Stadt Itzehoe versandt worden. Als eine der wichtigsten Aufgaben wurde die Aufnahme von Kindern aus der sowjetisch besetzten Zone und aus Berlin erkannt. Dank der tatkräftigen Mitarbeit des Obmanns der Vereinigung der Pr.-Holländer in Berlin, Glasermeister Marose, kamen Pr.-Holländer Kinder, die heute in der Reichshauptstadt leben, in den beiden letzten Jahren zu den Ferien nach Schleswig-Holstein. Vierzehn Tage wurden sie in Jugendlagern an der See und vierzehn Tage bei Familien untergebracht. Die Kinder aus der Zone wurden von Kopf bis Fuß neu eingekleidet. In diesem Jahre werden die jungen Gäste zwei Wochen an der schönen Eckernförder Bucht zubringen und den Rest des Urlaubs im Kreise Steinburg verleben.

 

Der Gedanke der Patenschaft tritt mehrfach im Stadtbilde von Itzehoe hervor. An mit Wappen geschmückten Wegweisern liest man die Namen ostpreußischer Städte. In dem nach dem Kriege neu erstandenen schmucken Garten-Stadtteil Itzehoe-Tegelhörn — in dem viele Heimatvertriebene wohnen — gibt es ein ostdeutsches Viertel mit Straßennamen wie Königsberger Allee, Pr.-Holland-Straße, Tilsiter Straße, Ostland-Platz und anderen heimatlich klingenden Benennungen. Inmitten der Stadt befindet sich das sogenannte „Germanengrab". Ein wallartiger Hügel umschließt ein mächtiges Gewölbe, in dem kreisförmige Grabstätten aus der Steinzeit aufgestellt sind. Zu Füßen dieser etwa fünf Meter hohen Halde ist unter einem großen eichenen Kreuz 1951 das Ehrenmal für die Toten beider Weltkriege angelegt worden. Bei der Patenschaftsübernahme am 2 August 1953 wurde in der Nähe eine Pr.-Holland-Eiche zum Andenken an die Toten des Heimatkreises gepflanzt, die inzwischen kräftig gewachsen ist.

 

Mutterhaus Ostpreußen

Im Dienste der Nächstenliebe stehen die Schwestern des Mutterhauses Ostpreußen des Deutschen Roten Kreuzes. Das ursprüngliche Heim befand sich in Königsberg, in der Tragheimer Pulverstraße. Nach der Vertreibung sammelten sich die Schwestern zunächst in Oldesloe; seit 1948 befindet sich das Mutterhaus in Itzehoe. Es unterhält Ausbildungsstätten für Schwestern in dieser Stadt, in Neumünster, Bad Segeberg und Eutin, ferner außerhalb Schleswig-Holsteins in Bremen und Göttingen. Hinzu kommen noch vier Krankenpflegeschulen. Die Oberin Schmidt stammt aus Süddeutschland, doch 75 Prozent der 480 Schwestern sind ostpreußische Frauen. Das im Bau befindliche Wohnheim für 137 Schwestern der städtischen Krankenanstalten soll daher den Namen „Ostpreußenhaus" erhalten.

 

Itzehoe, „die Stadt im Grünen", ist eine wirtschaftlich gesunde Mittelstadt an der schiffbaren Stör mit zahlreichen gepflegten Parkanlagen. Im Norden und Osten umsäumt sie ein herrlicher Wald; im Westen breitet sich die Nordseeküste zu der fruchtbaren Ebene der Marsch aus. Eine der größten Zementfabriken Europas, die eine eigene Transportflotte unterhält, arbeiten hier, zu den anderen Großbetrieben mit bemerkenswertem Auslandsexport zählt eine mechanische Netzfabrik, eine Pumpenfabrik, ein Kalksandsteinwerk und eine der modernsten Kupfertiefdruckereien in Deutschland, die wöchentlich eine Auflage von etwa zwei Millionen einer bekannten Illustrierten bewältigt. Eine Reihe von namhaften Betrieben sind von ostpreußischen Landsleuten aufgebaut worden, wie Biel, Glaner und Co., (früher Goldap), Kokosmattenfertigung, Gebr. Rimmek, Textilhaus (früher Lötzen), Gustav Job, Textilhaus (früher Angerburg), und hinzu kommen noch die Elbinger Firmen: Hugo Oelschläger, Landmaschinengroßhandlung, sowie die beiden Textilhäuser Oskar Papey und Hermann Pauls.

 

Rund 35 000 Einwohner zählt heute die Bevölkerung von Itzehoe, davon sind etwa 13 000 Heimatvertriebene. Die Ostpreußen sind die stärkste landsmannschaftliche Gruppe. Den Vorsitz dieser Vereinigung führt Schulrat a. D. Grohnert; sein Stellvertreter ist der beim Kreisgesundheitsamt tätige Medizinalrat Dr. Bahr.

 

Im Musikleben der Stadt hat sich der von Johann Greil (früher Königsberg) geleitete Chor der Ost- und Westpreußen durch seine Konzerte, die ein gediegenes Programm aufweisen, einen geachteten Ruf erworben.

 

Auf mehreren Kunstausstellungen in Schleswig-Holstein sah man Werke des in Holz arbeitenden Plastikers Hans Radau, einem gebürtigen Braunsberger. Ein von ihm bevorzugtes Material sind schwarze, harte Blöcke aus Mooreiche. Seine Kompositionen wachsen unter ständiger Abstraktion vom Natureindruck zu gegenstandslosen Gebilden, denen Buchtungen, Maserung und Wachsstruktur Charakter verleihen. Aber auch die grazilen Linien einer Tänzerin oder symbolische Darstellungen wie die der Urkraft — ausgedrückt durch die wuchtige Rückenlinie eines Stiers — findet man unter seinen Arbeiten. Hans Radau — der in seinem bürgerlichen Beruf Konrektor an der Itzehoer Delftorschule ist — ist vielseitig talentiert, so schrieb er auch erfolgreiche Jugendbücher und Rundfunkmanuskripte.

 

Die Ostpreußen leisten ihren Beitrag für die Weiterentwicklung Itzehoes auf den verschiedensten Gebieten. — Im nächsten Jahre wird das Hauptkreistreffen der Pr.-Holländer wieder in der Patenstadt Itzehoe stattfinden. In diesem Jahre werden sich die einstigen Kreisinsassen am 21. Juli in der Elbschloßbrauerei; Hamburg-Nienstedten, wiedersehen. An dem Treffen wird auch eine Abordnung des Kreises Steinburg und der Stadt Itzehoe teilnehmen.

 

Über Pr.-Holland erschienen im Ostpreußenblatt mehrere Beiträge und Bildberichte. Erwähnt seien: Folge 18, 1951: Schloß Schlobitten aus der Vogelschau, Folge 6/1952: Marienfelder Glocke als Patenglocke, Folge 31/1956: Heute am Markt in Pr.-Holland. Folge 8/1957: Der deutsche Chor, der polnisch singen muss. — Die Folge 34/1952 enthielt eine Sammlung von vielen Schilderungen der Stadt und des Kreises unter dem Haupttitel: „Pr.-Holland — das Tor zum Oberland“.

 

Das wichtigste Bauschaffen im deutschen Osten seit 1900 wird in einer Architektenausstellung im Rahmen der „Interbau" im Schloß Bellevue in Berlin. Gezeigt werden Fotos von Kirchen und Profanbauten, beachtenswerten Industrieanlagen und Siedlungslösungen sollen in einem Archiv für Wanderausstellungen gesammelt werden.  Nähere Auskunft erteilt die „Künstlergilde", Eßlingen, Augustinerstraße 22.

 

Seite 10   Patenschaften für ostpreußische Kreise

Skizze

Am 20. und 21. Juli wird in der Kreisstadt Wesel die Verkündung der Patenschaftsübernahme des niederrheinischen Landkreises Rees für den Kreis Rastenburg erfolgen. Alle ostpreußischen Kreisgemeinschaften werden dann in einem Patenverhältnis zu einem westdeutschen Kreis oder einer westdeutschen Stadt stehen. Außerdem wurden noch Sonder-Patenschaften für einige Städte und Gemeinden abgeschlossen. Mit vierzehn Patenbünden der Land- und Stadtkreise liegt das Land Niedersachsen an der Spitze; es folgen dann Nordrhein-Westfalen mit dreizehn und Schleswig-Holstein mit sieben Paten, in Hessen fanden Ebenrode (Stallupönen) und Mohrungen ihre Paten. Sonder-Patenschaften, wie etwa die Verbindung Eckernförde-Pillau, sind hierbei nicht eingerechnet. Südlich des Mains besteht nur eine Patenschaft für ostpreußische Kreise: Mannheim betreut die Kreise Memel-Stadt und Land, Heydekrug und Pogegen. Bis auf Krefeld liegen alle Patenstädte rechts des Rheins. Ein österreichisches Land — Salzburg — übt die Patenschaft über die ostpreußischen Salzburger aus.

 

Glanzvoll waren die Pfingsttage 1955, an denen die Patenstadt Duisburg, durch großartige Veranstaltungen der 700. Wiederkehr, der Gründung Königsbergs gedachte. In den meisten Patenstädten fanden gutbesuchte Haupttreffen der jeweiligen Heimatkreise statt, wobei den Landsleuten wirklich herzliche Aufnahme geboten wurde. Als ein besonderes Anliegen betrachten die Paten die Betreuung der Jugend. In Ferienlagern wurden ostpreußischen Mädchen und Jungen schöne Tage der Erholung beschert. Wichtig ist die Förderung des Ausbaus der Heimatkartei, wofür die Paten finanzielle Mittel zur Verfügung stellten. Durch die Einrichtungen von ostpreußischen Stuben in den Museen und durch die Sammlung von ostpreußischer Literatur, Urkunden und Bilddokumenten wird das heimatliche Kulturgut erhalten. Auch in sozialer Hinsicht haben manche Paten geholfen. Erinnert sei an die Aufnahme älterer Landsleute in Altersheimen und an die Unterbringung von Jugendlichen in Lehr- und Ausbildungsstätten. Manches Paket ist dank der Hilfe der Paten in die sowjetisch besetzte Zone zu Landsleuten geschickt worden.

 

Die Patenschaften sind ein Ausdruck gesamtdeutschen Empfindens und zugleich ein Beweis für den Lebenswillen unseres Volkes; sie sind auf der Erkenntnis begründet, dass Deutschland ohne seine Ostgebiete nur ein Rumpfgebiet ist, das auf die Dauer nicht lebensfähig sein kann. Sie sind zugleich ein Bekenntnis zum Selbstbestimmungsrecht der Völker und zum Heimatrecht des Menschen.

 

Übersicht über die Patenschaften

Angerapp (Darkehmen) = Mettmann-Stadt;

Angerburg = Rotenburg (Hannover);

Allenstein-Stadt = Gelsenkirchen-Stadt;

Allenstein-Land = Landkreis Osnabrück; Bartenstein = Kreis Nienburg (Weser); Braunsberg = Münster-Stadt; Ebenrode (Stallupönen) = Kassel-Stadt;

Elchniederung = Kreis Bentheim;

Fischhausen = Kreis Pinneberg;

Gerdauen = Kreis Rendsburg;

Goldap = Kreis Stade;

Gumbinnen = Bielefeld;

Heiligenbeil = Kreis Burgdorf;

Heilsberg = Kreis Aschendorf;

Insterburg-Stadt und Land = Krefeld-Stadt;

Johannisberg = Landkreis Flensburg;

Königsberg-Stadt = Duisburg-Stadt;

Königsberg-Land = Kreis Minden;

Labiau =  Kreis Land Hadeln (Kreisstadt Otterndorf);

Lötzen = Neumünster-Stadt;

Lyck = Hagen-Stadt;

Memel-Stadt, Memel-Land, Heydekrug, Pogegen = Mannheim-Stadt;

Mohrungen = Gießen-Stadt;

Neidenburg = Bochum-Stadt;

Ortelsburg = Kreis Hannoversch Münden;

Osterode = Kreis Osterode (Harz);

Pr.-Eylau = Kreis Verden (Aller);

Pr.-Holland = Kreis Steinburg, Kreisstadt Itzehoe;

Rastenburg = Kreis Rees, Kreisstadt Wesel;

Rößel = Kreis Meppen;

Sensburg = Remscheid-Stadt;

Schloßberg (Pillkallen) = Landkreis Harburg, Kreisstadt Winsen;

Tilsit-Stadt = Kiel-Stadt;

Tilsit-Ragnit = Kreis Plön;

Treuburg = Bergisch-Land, Kreisstadt Opladen;

Wehlau = Grafschaft Hoya, Kreisstadt Syke.

 

Seite 10   Blätter ostpreußischer Geschichte

Papiermühlen in Altpreußen

Mit dem Aufkommen des Buchdruckers im 15. Jahrhundert stieg auch der Papierverbrauch erheblich, und allerorten in deutschen Landen entstanden Papiermühlen. Sie fanden sich meist in Seitentälern etwas abgelegen von den Städten; denn sie bedurften klaren reinen Wassers, das die Güte des Papiers entscheidend beeinflusste. Sie lagen auch recht zerstreut, weil die Gerechtsame, Lumpen zu sammeln, einen ausgedehnten Einzugsbereich bedingte. Die Papiermacher bildeten eine eigene Gilde, deren Mitglieder häufig miteinander versippt waren und die Erfahrungen ihrer Kunst weithin verpflanzten. Die berühmte Papiermacherfamilie Schaffhirt z. B. ist ausgehend von Bautzen bis zum Rhein und nach Ostpreußen vertreten. Von einigen Versuchen zur Ordenszeit abgesehen, hören wir erst zur Zeit des Herzogs Albrecht vom Bau einer Papiermühle am Wirrgraben oberhalb des Oberteiches bei Königsberg. Diese erste Papiermühle hatte unter Wassermangel zu leiden und ging gegen Ende des Jahrhunderts ein. Inzwischen waren aber andere leistungsfähige Anlagen gebaut worden, die — wie in Kreuzburg und Ludwigsort — mehr denn hundert Jahre erfolgreich arbeiteten. Hier gab es reichlich klares, rasch fließendes Wasser, und so nimmt es nicht Wunder, dass im westlichen Natangen ein ganzes Netz von Papiermühlen in Ober- und Unter-Ecker, Carben, Grünwehr und etwas weiter weg in Finken sich bildete. Im Samland erbaute man nur eine Papiermühle 1666 in Trutenau. Und das waren ansehnliche Anlagen! Denn da stand nicht nur die Papiermühle selbst mit ihrem Wasserrad, den klappernden Stampfern, die die Lumpen zerkleinerten, den großen Schöpfbottichen, Bütten genannt, den Pressen und der Trocknerei für die fertigen Bögen, sondern der Müller brauchte für seine Familie und die vielfach verheirateten Gesellen eine eigene Landwirtschaft zum Lebensunterhalt. So erhält der Gründer der Papiermühle Pülz im Kreise Rastenburg das ganze Vorwerk Fischbach, um an der Deine ein neues Werk anlegen zu können. Im 18. Jahrhundert sind zu den bereits genannten über das ganze Land verstreut hinzugekommen: Wischwill an der Memel, Neuendorf bei Lyck, Grünheide an der Kruttinne, Wadang und Wusen im Ermland und einige Werke in der Gegend von Marienwerder. Eine besondere Stellung nimmt Kiauten ganz im Osten des Landes an der Rominter Heide ein, weil es das einzige Werk ist, das sich im Besitz der tüchtigen Familie Zieser fast 150 Jahre befindet und sich ungebrochen aus der Handwerkerzeit in das Industriealter hinüberrettet.

 

Zu manchen Zeiten decken die vorhandenen Papiermühlen den Bedarf des Landes, zuweilen wird Papier ausgeführt, aber man findet auch immer wieder Papier mit fremden Wasserzeichen in den Akten. Hier und da wehren sich die Papiermüller gegen die Errichtung neuer Anlagen, da sie sich mit den Lumpensammelbezirken oft genug ins Gehege kommen. Kiauten, 1734 gegründet, nutzte seine Monopolstellung weit im Osten nahe der Grenze und nahm einen raschen Aufschwung. Hier wurden 1748 acht verschiedene Papiersorten hergestellt vom feinsten Adlerpapier bis zum einfachen Graupapier, das man in der Umgegend, aber auch über die Grenze bis nach Wilna und Grodno verkaufte. Die Papiermühlen in Neuendorf bei Lyck und in Willenberg, oder Kutzburg, wie es eigentlich heißen muss, bezogen nicht nur Lumpen reichlich aus Polen, sondern setzten auch einen guten Teil ihrer Erzeugung dahin ab.

 

War der Lebenszuschnitt der Papiermacher anfangs recht bescheiden, so änderte sich das nach und nach, trotzdem viel Geld in die sich schnell abnutzenden Gebäude und Geräte aus Holz zu stecken war. Die Papiermacher besaßen oder erwarben umliegendes Land und zählten mehr und mehr zu den angesehenen Familien, wie Titelverleihungen und Heiraten in wohlhabende Stadtgeschlechter erweisen. Schließlich hatten fast alle Papiermüller außer der Landwirtschaft noch eine Mahlmühle oder Schneidemühle in Betrieb. Und das bedeutete für die meisten die persönliche Rettung, als nach 1800, neue Arbeitsmethoden aufkamen.

 

Und das, war die Arbeit mit der Papiermaschine aus Eisen, die den Papierbrei auf einem endlosen Band laufen ließ, anstatt jeden Bogen einzeln zu schöpfen, und die Dampfmaschine, deren Betrieb im kohlenfernen Ostpreußen nur kapitalkräftigen Unternehmern möglich war. Die meisten Papiermüller stellten nach und nach die Papiermacherei ein und bauten ihre Betriebe in Mahl- oder Schneidemühlen um. Die einzige Papierfabrik, die sich bis auf unsere Tage herüberrettete war Kiauten.

 

Die Papierindustrie des 20. Jahrhunderts in Ostpreußen mit den großen Werken in Königsberg, Tilsit und Ragnit beruht auf ganz andern Grundlagen; es sind Zellstoffwerke, die Rohstoffe oder Halbfabrikate für die eigentlichen Papierfabriken in Deutschland erzeugten. Dr. Grunert

 

Seite 10   Tage des Nordostdeutschen Kulturwerks

Das Nordostdeutsche Kulturwerk veranstaltete unter der Leitung seines umsichtigen Präsidenten Professor Dr. Max Hildebert Boehm vom 14. bis 16. Juni in Lüneburg Ausstellungen und Vortragsabende von Künstlern und Autoren, die aus dem nordostdeutschen Raum stammen. Den Auftakt gab ein Violinkonzert von Otto Hermann Grevesmühl, den Paul W. Fritsche am Flügel begleitete. Neben klassischen Werken der Kammermusik wurde die Sonate „Land der dunklen Walder" von Herbert Brust gespielt, deren Leitmotiv die allen Ostpreußen vertraute Melodie ist. Eine Kunstausstellung mit Werken des Danziger Malers Fritz Heidingsfeld war mit einer Schau von seltenen Stücken der Bernstein-Manufaktur Hamburg verbunden.

 

Im Bibliotheksraum der Nordostdeutschen Akademie — der rechten Stätte für eine Dichterlesung — machte Siegfried Lenz einen aufmerksam folgenden Hörerkreis, in dem die Jugend erfreulich stark vertreten war, mit einem Kapitel aus seinem neuen Buch bekannt. Dieser Roman, in dem das Los eines arbeitssuchenden älteren Mannes behandelt wird, führt den Titel „Mann im Strom"; das Buch wird jetzt vom Verlag Holtmann und Campe an die Buchhandlungen ausgeliefert. Ein aus dem Osten gekommener Taucher will bei einer Firma wieder anfangen. Er muss sein wahres Alter verschweigen, um wieder tauchen zu dürfen. Aber die Natur ist unerbittlich, und die Kräfte versagen ihm, als er auf den Elbgrund hinabsteigt. Hafenbilder von eindringlicher optischer Schärfe, treue Wiedergabe der Umwelt, die Realistik harter, nüchterner Tatsachen verbindet die sich immer weiter entwickelnde und den Hörer in Spannung versetzende Erzählerkunst des jungen Autors mit dem Spürsinn für psychologische Vorgänge, für die Begierden und Ängste des Menschen. Anerkennender Beifall wurde ihm auch für zwei zeitkritische Geschichten zuteil, dann — wie hätte es auch anders sein können — wurde der Wunsch laut, etwas aus dem zärtlichen Suleyken zu hören.

 

Den Beweis, dass ein Künstler nicht in der Flucht vor seiner Zeit wächst, sondern dass er sich vielmehr ernsthaft den Zeitumständen zuwenden muss, erbrachte Dr. Robert Müller-Sternberg in dem Festvortrag in der Aula der Pädagogischen Akademie „Joseph von Eichendorff in Danzig und Königsberg". Nicht als romantischer Träumer — als der Dichter des „Taugenichts" im allgemeinen heute betrachtet wird —, sondern als klar blickender, politischer Denker wirkt er in seinen prophetisch-mahnenden Schriften. Er wandte sich gegen den eitel aufgeblähten Liberalismus bei gleichzeitiger Absage an eine säuerliche, selbstherrliche Reaktion. Eichendorff pries nach seinem geistig-ritterlichen Vorbild das Maßhalten in allen Dingen und suchte stets den Ausgleich. Mit spürbarer innerer Beteiligung würdigte der Vortragende das freundschaftliche Verhältnis, das zwischen dem Beamten und Dichter Eichendorff und seinem Vorgesetzten, dem Oberpräsidenten Theodor Freiherr von Schön, bestand. Die Krönung dieses Bundes waren die gemeinsamen Bestrebungen zur Wiederherstellung der Marienburg. Und es sei auch an das Wort Eichendorffs erinnert: „Von Preußen kommt mir doch alles Erfreuliche“.

 

Seite 10   Kulturnotizen

Hefte zum Ostkunde-Unterricht. Unter dem Gesamttitel „Deutsche Heimat im Osten" hat der Verlag Hermann Schroedel, Hannover, im Format und Druck sehr ansprechende kartonierte Hefte herausgebracht. Jedes, stets 32 Seiten umfassende Exemplar, kostet nur 0,90 DM. Diese Hefte sind für den Ostkunde-Unterricht gedacht; sie bieten den Kindern ab zehnten Lebensjahre eine ausgezeichnete Lektüre. Die Auswahl der Beiträge für die beiden Hefte „Ost- und Westpreußen“ ist vortrefflich. Auch die Erwachsenen, die diese Hefte „mitlesen“, werden auf ihre Kosten kommen. Neben heimatlichen Sagen, Gedichten und landschaftlichen Schilderungen findet man auch mehrere unterhaltsame Geschichten von namenhaften ostpreußischen Autoren. Zeitlich geordnet reicht die Reihe von Hermann Sudermann, Arno Holz und Agnes Miegel bis zu Siegfried Lenz.

 

Oberregierungs- und Baurat Kurt Dieckert wurde mit der Geschäftsführung der „Forschungsstelle für Ostdeutsche Landes- und Volkskunde in Niedersachsen“, Sitz Hannover, Walderseestraße 21, betraut. Er war früher bei der Regierung in Gumbinnen tätig und übernahm nach der Vertreibung das Wohnungsbaudezernat der Regierung in Hannover.

 

Rest der Seite: Wir hören Rundfunk

 

Seite 11   Das ostpreußische Heimatmuseum

Foto: Das Original dieser Dorfschmiede stand im Oberland.

 

Foto: Ein Fischerhaus aus Gilge war an einem Teich im Heimatmuseum im Königsberger Tiergarten aufgebaut.

 

Foto: Aufnahme H. Behrendt. Diese den im Kreise Osterode befindlichen Dorfkirchen von Reichenau und Manchengut nachgebaute Kirche wurde vor dem Zweiten Weltkriege nach Hohenstein versetzt. Sie blieb erhalten. Der Verfasser des Aufsatzes sah ihr Bild in einem von der polnischen Verwaltung herausgegebenen Reiseführer.

 

 

Der Plan zu einem ostpreußischen Heimatmuseum im Freigelände des Tiergartens in Königsberg entstand in den Jahren vor dem Ersten Weltkrieg. Er stammte von dem damaligen Provinzialkonservator für Ostpreußen, Professor Dr. Dethlefsen. Dieser angesehene Wissenschaftler wollte charakteristische Bauwerke aus den verschiedenen ostpreußischen Landschaften in einer geschlossenen Siedlung zusammenstellen und sie mit Hausrat, Handwerksgerät und Beispielen bäuerlicher Volkskunst einrichten. So sollte dem Besucher die Möglichkeit gegeben werden, die Vielfalt bäuerlicher Bauformen zu sehen, die er sonst nur auf Reisen oder Wanderungen durch unsere ostpreußische Heimat kennenlernen konnte.

 

In den nordischen Ländern gab es zu jener Zeit bereits mehrere Freiluftmuseen; in Deutschland kannte man Anlagen dieser Art damals noch nicht. Professor Dethlefsen fand tatkräftige Unterstützung durch den Oberpräsidenten, Dr. von Windheim, ferner durch Oberbürgermeister Dr. h. c. Siegfried Körte, Professor Bezzenberger und dem Tiergartendirektor Claaß, so dass mit der Ausführung seines Planes schon nach kurzer Vorarbeit begonnen werden konnte. Das vorgesehene Gelände am Rande des Königsberger Tiergartens mit seinem alten Bestand an Bäumen und Buschwerk erwies sich auch durch seine Lage als geeigneter Grund für das Museumsdorf.

 

Alte Bauwerke erstehen neu

Da es aus mancherlei Gründen nicht möglich war, die Originalbauten abzubrechen und im Heimatmuseum neu aufzustellen, wurden alte Handwerksmeister aus dem Land, die noch mit der ursprünglichen Bauweise vertraut waren, nach Königsberg geholt. Bis in die kleinsten Einzelheiten wurden die Gebäude den Originalen sorgsam nachgebaut; schon aus diesem Grunde wurde großer Wert darauf gelegt, bei ihrer Errichtung die alten handwerklichen Techniken anzuwenden.

 

Bereits im Jahre 1912 war das Ostpreußische Heimatmuseum in seinen wesentlichen Teilen fertiggestellt. Auch aus der vorgeschichtlichen Zeit hatte man zwei Baudenkmäler in das Museum aufgenommen: eine altpreußische Fliehburg und eine Begräbnisstätte der jüngsten Bronzezeit.

 

Eine der schönsten Anlagen war das farbenfrohe Fischereigehöft, dessen Original in Gilge stand. Der große Flur im Inneren des Wohnhauses diente zum Aufhängen und Ausbessern der Netze; dort stand auch der Herd mit dem Rauchabzug, dem Sticksack, über dem man auf dem Boden die Netze aufhängte, um ihnen durch den Rauch größere Haltbarkeit zu verleihen. Auf der einen Seite lagen zwei Wohnräume und eine Kammer, auf der anderen Stall und Wirtschaftsräume. Vor dem Gebäude hatte man einen Blumengarten und Beete mit Zwiebeln und Kartoffeln angelegt. Diese Beete wurden wegen des hohen Grundwasserstandes in der Memelniederung sehr hoch angelegt.

 

Das Vorbild des memelländischen Bauerngehöftes stand in Pempen im Kreise Memel. Der Flur des Wohnhauses war wesentlich kleiner als der des Fischerhauses, außerdem war er in der Mitte unterteilt, so dass einige kleinere Räume entstanden. Die offene Feuerstelle war in der „Schwarzen Küche" eingebaut, einem fensterlosen Raum an der Rückseite des Hauses. Um den Hof mit dem Ziehbrunnen in der Mitte verteilten sich die Wirtschaftsgebäude: der Stall, die Scheune mit Unterfahrt, Tenne und Kammer für Geschirr und Gerät. Daneben stand der Vierrutenberg, ein fester Heuschober mit verschiebbarem Dach. Ferner fand man dort die Klete, die Schatzkammer des Bauern, in der er seine kostbarste Habe aufbewahrte, in der Getreide gelagert und im Sommer zuweilen auch geschlafen wurde. Dieses Gebäude war reich verziert und hatte eine Vorlaube. Daneben befand sich der Keller, der mit Erde beschüttet war, und außerhalb der Hofmauer — wegen der Feuersgefahr — das Bade- oder Dörrhaus. Ein Raum darin diente der Bearbeitung des Flachses, in dem zweiten standen ein steingemauerter Ofen und mehrere Gestelle. Hier wurde der Flachs getrocknet, dieser Raum wurde aber auch als Badstube benutzt.

 

Vorlauben und Loggien

Aus dem Ermland und dem Oberland stammten die Nachbildungen zweier Fachwerkbauten in der diesen Landschaften eigentümlichen Form. Der dreiteilige Grundriss ähnelte dem des memelländischen Hauses. Für das Museum hatte man als Beispiel für ein Vorlaubenhaus ein Gebäude aus Bordehnen im Kreise Pr.-Holland gewählt. Die Vorlaube mit der sogenannten Sommerstube ruhte auf fünf hölzernen Stützen und bildete eine geräumige Unterfahrt. Die Zahl der Stützen soll ursprünglich die Zahl der Hufen angezeigt haben, die zu dem Hof gehörten. Ein weiterer Haustypus, das Loggienhaus; von dem das Original in Gr.-Bärting stand, kam nur im Oberlande vor. Es hatte mitten in der Langfront einen zurückgebauten Hauseingang; die Dachlinie ging gerade durch, so dass ein kleiner geschützter Vorraum entstand, in dem Bänke aufgestellt waren.

 

In mühevoller Sammelarbeit hatten Professor Dethlefsen und seine Mitarbeiter aus dem ganzen Lande alten Hausrat, Möbel, Zeugnisse bäuerlicher Volkskunst und Handwerksgerät zusammengetragen, so dass das Innere der Gebäude bis in die kleinste Einzelheit ein getreues Abbild ursprünglichen bäuerlichen Lebens in unserer Heimat gab.

 

Von Nutzgebäuden, die überall in Ostpreußen zu finden waren, zeigte das Museum einen Backofen aus Dommelkeim im Samland, eine Schmiede aus Behlendorf bei Schlobitten mit einem Schmiederaum und einer Giebellaube zum Unterstellen der Pferde und schließlich noch eine Bockmühle, die auf einem Schienenkranz befestigt war und daher nach der Windrichtung gedreht werden konnte.

 

Eine alte Dorfkirche

Auf einem Hügel zwischen alten Bäumen lag eine kleine, strohgedeckte Holzkirche inmitten eines oberländischen Friedhofs. Sie war den Dorfkirchen von Reichenau und Manchengut im Kreis Osterode nachgebaut worden. Diese Holzkirchen gehörten zu den schönsten ihrer Art in Deutschland. Der Glockenturm, dessen Dach nach einer treffenden Beschreibung von Professor Dethlefsen „wie eine gemütliche spitze Mütze" wirkte, stand frei neben dem eigentlichen Gotteshaus, dessen niedriger Innenraum mit farbigen, originalgetreuen Malereien geschmückt war. Zuweilen fanden hier Gottesdienste statt, ebenso Trauungen, für die allerdings eine besondere Genehmigung erforderlich war. Auf dem Friedhof waren die aus Eichenbohlen geschnitzten oberländischen Grabmäler aufgestellt, bunt bemalt und mit Sprüchen versehen. Einen eigenartigen Gegensatz dazu bildete der memelländische Friedhof, der in einem stillen Winkel des Museumsgartens, am Dorfteich, lag — hier waren die bunten Grabzeichen aus Brettern ausgesägt, sie trugen oft auf Spiralen ausgeschnittene Vögel, Blumen und Schmetterlinge, die sich leise im Wind bewegten. Diese Grabzeichen waren ursprünglich für den Leichenzug bestimmt und mussten bei einem Todesfall schnell fertiggestellt werden; deshalb waren sie nicht so schwer und so sorgfältig gearbeitet wie die oberländischen.

 

Manchem Königsberger, der an dieser Erinnerungsstätte bäuerlicher Kultur hing, hat es leidgetan, als das ostpreußische Heimatmuseum kurz vor dem Zweiten Weltkrieg nach Hohenstein verlegt wurde. Einige Gebäude, wie die Kirche und das kurische Fischerhaus, waren dort bereits aufgestellt worden, von einigen weiteren waren die Grundmauern gelegt. Der Zweite Weltkrieg hat dann diesem mit so viel Liebe und Verständnis begonnenen Werk ein Ende bereitet. Dr. Wolfgang Kowalski

 

Seite 11   Dir Provinzial-Gärtnerlehranstalt.

Sie wurde 1894 in Tapiau gegründet

Foto: In der Neustraße in Tapiau stand noch im Anfang dieses Jahrhunderts diese öffentliche Pumpe, auf der ein eiserner Preußischer Adler angebracht war. Aus dem 18 Jahrhundert stammte auch das im Hintergrunde sichtbare Gebäude, das zu friderizianischer Zeit als Wachlokal gedient hat. Es wurde zum Wohnheim für die Schüler und Lehrlinge der Gärtnerlehranstalt umgebaut.

 

Foto: Bemalte Grabtafel von 1840 für den „Hufenwirth und Mitnachbar" Michael Dauter aus Löpen, Kreis Mohrungen. Archiv: LMO

 

Der Gartenbau ist die jüngste Form der Bodennutzung. Er liefert höhere Erträge als die Feldwirtschaft, erfordert aber auch mehr Arbeitskräfte, höhere Düngermengen und eine stets ausreichende Bewässerung. In Deutschland gab es zwar schon im Mittelalter kleine Nutzgärten, aber der eigentliche Erwerbs-Gartenbau entwickelte sich verhältnismäßig spät. Erst im ersten Viertel des vorigen Jahrhunderts bildeten sich Vereinigungen zur Förderung des Gartenbaus; es war noch ein weiter Weg bis zur Einrichtung selbständiger Gärtnerlehranstalten und Fachschulen.

 

Auch Ostpreußen erhielt eine Ausbildungsstätte für Gärtner. Der Ostpreußische Provinzialverband gründete 1894 die „Provinzial-Gärtnerlehranstalt Tapiau" — bekannt in der Abkürzung GLA. Sie sollte in erster Linie der weiteren Ausbildung von jungen ostpreußischen Gärtnern dienen. Der GLA war ein Internat angeschlossen. An den Kursen, die ein Jahr dauerten, konnte jeder ostpreußische Gärtner, der nach beendeter Lehrzeit die Gehilfenprüfung bestanden hatte, teilnehmen. Das Schulgeld betrug jährlich einschließlich Unterkunft und Verpflegung im Internat insgesamt 300 RM. Bedürftigen wurden Stipendien gewährt. Junge ostpreußische Gärtner konnten hier eine Ausbildung auf allen Gebieten des Gartenbaus in ihrer Heimatprovinz erhalten und brauchten nicht wie bisher westdeutsche Fachschulen aufzusuchen. Hier war es möglich, das Wachstum, die Widerstandsfähigkeit und die Wuchskraft der Pflanzen zu studieren und den Schülern die neuesten Erfahrungen zu vermitteln.

 

Der Lehrbetrieb umfasste bei der Gründung eine Fläche von vierzig Morgen. Das Gelände wurde nach dem Ersten Weltkrieg um weitere fünfzig Morgen vergrößert. Auf dem neuen Gelände wurde eine Baumschule errichtet, in der den Schülern auf breitester Grundlage die Anzucht-, Kultur- und Pflegemaßnahmen gezeigt werden konnten. Neben den rein schulischen Aufgaben war die GLA durch ihre praktische Versuchstätigkeit wesentlich an der Erprobung und Ermittlung der für die ostpreußischen Klimaverhältnisse rentabelsten Pflanzengattungen, Arten und Sorten beteiligt. Den Lehrlingen des eigenen Betriebes, die während ihrer dreijährigen Lehrzeit jährlich in den Abteilungen Obstbau, Gemüsebau und Zierpflanzenbau wechselten, wurde in der Lehranstalt selbst der Berufsschulunterricht erteilt. Darüber hinaus fand eine zusätzliche Berufsschulung statt. Die gesamten Lehrlinge des Kreises Wehlau kamen mit ihren Meistern in Tapiau für einen Tag zusammen, um gartenbauliche Aufgaben zu erhalten und über den neuesten Stand der Erfahrungen und der Forschung informiert zu werden.

 

Ferner fanden — gemeinsam mit der Landesbauernschaft — Vorbereitungslehrgänge für die Gartenmeisterprüfung statt, an die sich später Meisterlehrgänge für ost- und westpreußische Gärtnermeister jeden Alters anschlossen. Hierbei wurden Erfahrungen aus der Praxis in allen Fachrichtungen mitgeteilt.

 

Ein besonderes Verdienst erwarb sich die GLA um das Gedeihen eines unter dem ostpreußischen Klima lebensfähigen und den Bodenverhältnissen angepassten Obst- und Gartenbaus. Kleingärtner, Siedler, Obstbaumpfleger und Straßenmeister erfuhren auf Kursen, was beim Obstbau und für den Schutz der Pflanzen zu beachten ist. Zum jährlichen „Obstsortenbestimmungstag" wurden Hunderte von Obstsorten nach Tapiau gesandt. Die Proben wurden kostenlos geprüft, die Einsender erhielten dann Anleitungen für die Behandlung ihrer Obstsorte.

 

Siedlerfrauen und Hausfrauenvereinen wurden die neuesten Methoden der Obst- und Gemüseverwertung vorgeführt. Auch Fragen der Kleintierhaltung wurden erörtert; die geplante Errichtung einer Siedlerschule auf dem Gelände der GLA verhinderte der Ausbruch des Krieges 1939.

 

Um schon bei den Kindern Heimatliebe und Freude an Land und Garten zu erwecken, wurden Schulgartenkurse eingerichtet. In jedem Jahre erhielten etwa 120 ostpreußische Lehrer aller Schulgattungen theoretische und praktische Unterweisungen für diesen Unterrichtszweig.

 

Die immer sichtbarer werdenden Erfolge dieser östlichsten Lehr- und Wirkungsstätte des deutschen Gartenbaus verschafften ihr einen Ruf, der weit über die Grenzen Deutschlands hinausdrang. Es begann ein reger Erfahrungsaustausch mit dem Ausland. Häufig kamen hervorragende Fachleute aus dem Baltikum, aus Polen und aus Russland nach Tapiau, um die Lehranstalt zu besichtigen; ihr Direktor Hildebrandt genoss eine hohe Achtung. Ihm war die Planung und Überwachung der Gartenanlagen und der gärtnerischen Betriebe sämtlicher Provinzialanstalten übertragen worden. Als Landschaftsanwalt für Ostpreußen war er für die Bepflanzung der durch Ostpreußen führenden Reichsautobahn verantwortlich, er wurde auch mit vielen Arbeiten, die mit der Landesplanung Ost- und Westpreußens zusammenhingen, betraut. M. B.

 

Seite 12   Aus der landsmannschaftlichen Arbeit in …

Unna. Um eine bessere Betreuung der Landsleute und vor allem der Aussiedler durchführen zu können, ist eine straffere Organisation der Gruppe notwendig geworden, die jetzt in vier Bezirke eingeteilt wurde. Als Betreuer haben sich zur Verfügung gestellt: für Unna-Mitte, Frau Biella und Landsmann Banaschewski; für Unna-Süd, Landsmann Prüfer und Fräulein Freitag; für Unna-West, Frau Wiggers und Landsmann Schwark; für Unna-Nord, die Landsleute Seidel und Dulisch. Die Anschriften sind aus den Aushangkästen zu ersehen. Die Betreuer sind berechtigt, gegen Quittung Beiträge zu kassieren. — Auf der nächsten Monatsversammlung sollen Heimatfilme vorgeführt werden. Näheres in der nächsten Folge. — Am Sonnabend, dem 6. Juli, 20 Uhr, Sommerfest in Königsborn, im Saal Rehfuß. Landsleute und Gäste sind herzlich willkommen.

 

Bünde. Am Sonntag, dem 30. Juni, um 16 Uhr, werden sich die Landsleute aus Bünde und Umgegend bei Sieker, Neue Straße, treffen.

 

NIEDERSACHSEN

Vorsitzender der Landesgruppe Niedersachsen: Arnold Woelke, Göttingen, Keplerstraße 26. Telefon 2 47 01; Geschäftsstelle: Hannover, Humboldtstraße 21/22 (Hofgebäude). Telefon 1 32 21. Postscheckkonto: Hannover 1238 00.

 

Quakenbrück. Noch vor Eintritt der Sommerpause trat der Kreisvorstand des Kreises Bersenbrück zu einer außerordentlichen Arbeitstagung zusammen, um das Arbeitsprogramm für das zweite Halbjahr festzulegen. Im Mittelpunkt der kommenden Veranstaltungen wird, wie der 1. Vorsitzende, Fredi Jost, bekannt gab, das Kreistreffen aller Ostpreußen am Sonnabend, dem 17. August, im Lokal Wiederhall in Bramsche stehen. Das Lokal wird für diesen Zweck um ein Zelt für 500 Personen erweitert. Den Auftakt des Kreistreffens bildet eine Feierstunde um 17 Uhr im Lokal Wiederhall. Einlass finden zu der Feierstunde nur geladene Gäste und alle diejenigen, die im Besitze einer Vorverkaufskarte sind. Es werden mitwirken ein vierzig Mann starker Männerchor, die Jugendgruppe sowie die Kapelle des ehemaligen Infanterie-Regiments 37. Das Referat hält ein Vertreter des Bundesvorstandes. Um 20 Uhr beginnt der Heimatabend mit einer Rede des Vorsitzenden der Landesgruppe. Landwirtschaftsrat Woelke, unter Mitwirkung des Ostpreußenchors und der ostpreußischen Jugendgruppe. Den zweiten Teil des Abends bestreitet der bekannte ostpreußische Komponisten-Darsteller Hans Scherwat. — Das Stiftungsfest der Gruppe Fürstenau wird am 5. Oktober stattfinden, das Stiftungsfest der Gruppe Bersenbrück am 12. Oktober. — Für die Kulturarbeit der Kreisgruppe sollen im Herbst der Landeskulturreferent von Baden-Württemberg, Otto Storck, und das Rosenau-Trio mit dem Programm „Land der dunklen Wälder" verpflichtet werden. — Der organisatorische Ausbau des Kreises wird in den Herbstmonaten von allen Gruppen vorangetrieben werden.

 

Bramsche. Auf der Jahreshauptversammlung berichtete der 1. Vorsitzende, Heinz Kollberg, über die rege heimatpolitische und kulturelle Arbeit der Gruppe. Eine Sonderumlage unter den Mitgliedern für die Spätaussiedler erbrachte ein gutes Ergebnis. So konnten einer Familie 100,-- DM und einem Aussiedler 50,-- DM ausgehändigt werden. Der Vorsitzende der Kreisgruppe, Fredi Jost, sprach über die Frage der Wiedervereinigung. Bei den Vorstandswahlen wurde Heinz Kollberg einstimmig zum 1. Vorsitzenden wiedergewählt. 2. Vorsitzender: Landsmann Bendig; Geschäftsführer Brosziewski; Kassiererin Frau Pautz; Kulturreferent Hartkopf; Jugendreferentin Fräulein Bressem. Die Jugendreferentin sprach über das Thema „Ostpreußische Männer im Dienste der Wissenschaft und Forschung". Es wurde bekanntgegeben, dass die Stadt Bramsche die Schirmherrschaft für das geplante Kreistreffen,  am 17. August, übernommen hat.

 

Elze. Am 7. Juli, Sonntagsnachmittagsausflug mit der Bundesbahn zur Marienburg. — Für den 4. August ist ein Omnibusausflug zum Hermannsdenkmal geplant. — Auf dem letzten Heimatabend gab der 1. Vorsitzende, Barkowski, bekannt, dass die Heimatlederbücher, die aus eigenen Mitteln der Gruppe herausgegeben worden sind, in der Folgezeit ergänzt werden sollen. Landsmann Joh. Hermann aus Osterholz-Scharmbeck unterhielt die Landsleute mit Liedern zur Laute und besinnlichen und heiteren Erinnerungen aus der Heimat. Er erhielt reichen Beifall und musste versprechen, zum nächsten Heimatabend wiederzukommen.

 

Seesen a. H. Am 6. Juli wird Reg.-Rat z. Wv.Augustin über das Thema „Ostpreußen, südlicher Teil heute!" sprechen. Außerdem sind Referendenberichte über das Bundestreffen in Bochum und die 8. Novelle zum LAG vorgesehen.

 

HAMBURG

Vorsitzender Landesgruppe Hamburg: Hans Kuntze, Hamburg-Billstedt, Schiffbeker Weg 168. Telefon 73 33 49: Geschäftsstelle: Hamburg 13, Parkallee 86, Telefon 45 25 41/42: Postscheckkonto Hamburg 96 05.

 

Bezirksversammlungen

Es wird gebeten, zu allen Bezirksgruppenversammlungen die Mitgliedsausweise mitzubringen.

 

Bergedorf: Sonnabend, 29. Juni, 20 Uhr, in den Räumen des Holsteinischen Hofes, Sommerball, Unkostenbeitrag 1-- DM. — Sonntag, 11. August, 8.30 Uhr, Sommerausflug. Fahrpreis 2,75 DM. Abfahrt Mohnhof. Anmeldungen bei Landsmann Schauka, Bergedorf, Am Bahnhof 17.

 

Fuhlsbüttel: Dienstag,  2. Juli, 20 Uhr, Monatszusammenkunft im Landhaus Fuhlsbüttel, Brombeerweg 1.

 

Altona, Elbgemeinden: Im Juli finden keine Monatsversammlungen statt.

 

Harburg-Wilhelmsburg: Freitag. 5. Juli, 19.30 Uhr, in der Außenmühle, Außenmühlenweg. Heimatabend, anschließend geselliges Beisammensein.

 

Billstedt: Sonntag, 14. Juli, Ausflug ins Blaue, Abfahrt 7.30 Uhr vom Billstedter Marktplatz. Fahrpreis 6,50 DM. Anmeldungen bis zum 5. Juli bei Landsmann Kensbock, Billstedt, Möllner Landstraße 113a.

 

Kreisgruppenversammlungen

Insterburg: Im Juli findet keine Zusammenkunft statt. Der geplante Ausflug fällt aus.

 

Lyck: Die für den 6. Juli vorgesehene Versammlung fällt aus. Dafür wird am 28. Juli ein Ausflug zum Forsthaus bei Ahrensburg stattfinden. Der Ausflugsort ist zu erreichen mit der U-Bahn-Walddörferbahn bis Ahrensburg-Ost. Am Bahnhof Ahrensburg-Ost treffen sich die Lycker um 13.30 Uhr und wandern gemeinsam zum Forsthaus.

 

Treuburg: Sonnabend, 13. Juli, ab 19 Uhr bei Steenbuck, Hamburg 13, Beim Schlump 29.

 

Junge Spielschar Ostpreußen

Musischer Kreis: Jeden Dienstag von 19.30 bis 21.30 Uhr im Heim, Lothringer Str. 18, grünes Zimmer. — Heimabende: Donnerstag alle vierzehn Tage, nächstes Treffen am 4. Juli von 19.30 bis 21.30 Uhr im Heim Winterhuder Weg 11, II. Stock, Zimmer 207. — Tanzkreis: Alle vierzehn Tage von 19.30 bis 21.30 Uhr im gleichen Heim, nächstes Treffen am Donnerstag 11. Juli.

 

Nächste Zusammenkunft der Mitglieder und Freunde des Vereins für ost- und westpreußische Familienforschung, am Mittwoch, 3. Juli, um 20 Uhr, im Restaurant Remter, Hamburg 36, Neue Raben-Straße 29.

 

Unsere Jugend trifft sich

Altona: Jugendgruppe: Jeden Mittwoch 19.30 Uhr bis 21.30 Uhr, Jugendheim Altona, Bahrenfelder Straße 131 (Hof), am 3. Juli Laienspiel und Werkarbeit. — Kindergruppe: Heimabend jeden Donnerstag um 16 Uhr, im Jugendheim Altona, Bahrenfelder Straße 131 (Hof).

 

Barmbeck: Jugendgruppe: Heimabend jeden Donnerstag von 19 bis 21 Uhr in der Schule Langenfort.

 

Eimsbüttel und Eppendorf: Kinder bis zehn Jahre jeden Dienstag von 15 bis 16.30 Uhr, Jungen und Mädel von 10 bis 14 Jahren jeden Dienstag von 16.30 bis 18 Uhr im Heim der offenen Tür. Hamburg 13, Bundesstraße 101. — Jungen und Mädel über 14 Jahre jeden Mittwoch von 19 bis 21 Uhr Heimabend im Gorch-Fock-Heim, Loogestraße 21.

 

Fuhlsbüttel: Kindergruppe: Im Juli fallen die Kinderstunden wegen der großen Ferien aus.

 

Harburg-Wilhelmsburg: Jugendgruppe: Heimabend alle vierzehn Tage am Mittwoch ab 19.30 Uhr im Jugendheim, Winsener Straße, nächstes Treffen am 3. Juli, sowie alle vierzehn Tage im Gymnastiksaal der Schule Eissendorfer Straße 26, nächstes Treffen am Donnerstag. 11. Juli. — Kindergruppe: Jeden Freitag von 16 bis 18 Uhr in der Schule Eissendorfer Straße 26. Im Juli fallen die Kinderstunden aus.

 

Wandsbeck: Jugendgruppe: Heimabend alle vierzehn Tage am Sonnabend um 17 Uhr in der

Schule, Bovestraße 12 (Baracke auf dem Hof), nächstes Treffen am 6. Juli.

 

Ostpreußische Studenten treffen sich

Akademische Vereinigung Ordensland zu Hamburg,

 

Universität — Postfach 14, Telefon 26 18 72 oder 45 52 98 (Leiter, Kakies), oder Hamburg 13, Parkallee 86 (45 25 41). Unsere nächsten Veranstaltungen:

 

4. Juli, 19.30 Uhr, Parkallee 86, Landsmannschaft Ostpreußen: Dr. Anweiler (Schulbehörde), Probleme und Entstehung der Oder-Neiße-Linie (historische Schau).

 

Sonnabend, 6. Juli, 20 Uhr, Sommertanz (Stimmans Gaststätte, Spadenländer Elbdeich). Fahrt dorthin mit Linienbus ab ZOB. Anfragen an Geschäftsstelle Landsmannschaft Ostpreußen 45 25 41.

 

Gertrud Papendick las

Der letzte der Donnerstagabende, an denen die ostpreußischen Studenten in Hamburg sich regelmäßig treffen, war einer der schönsten in diesem Kreis: Gertrud Papendick las aus ihren Erzählungen. Unter den Zuhörern — auch manche ältere Ostpreußen waren diesmal gekommen — war wohl keiner, der nicht schon dies und jenes aus den Werken der ostpreußischen Schriftstellerin kannte. So hub auch sogleich ein freundliches Schmunzeln an, als Gertrud Papendick von ihren Erlebnissen in dem Elternhaus erzählte. Ernste Erzählungen aus den Kriegs- und Nachkriegsjahren wechselten mit feinen Eindrücken von der Kurischen Nehrung, mit heiteren Schulgeschichten und Anekdoten. Mit sehr herzlichem Beifall dankten die Zuhörer der Dichterin

 

Seite 12   Vermisst, verschleppt, gefallen, gesucht …

Auskunft wird erbeten über . .

… Maria Hochmann, geb. 26.06.1863 und Helene Hochmann, geb. 21.07.1864, beide aus Königsberg.

 

... Frau Ella Lewandowski, geborene Kowalewski, aus Königsberg, Ziethenstraße 18.

 

... Kurt Schlafhorst, geb. 12.12.1910, aus Kleingeorgenburg, Kreis Insterburg. Feldpost-Nr. 32 988, letzte Nachricht vom 24.11.1942, im Februar 1943 als vermisst gemeldet. Ferner über Ewald-Hermann Baumann , geb. 18.03.1921, aus Insterburg, Pregelstraße 37, Feldpost-Nr. 09 507. seit August 1943 als vermisst gemeldet. Soll 1947 auf einem Bauernhof gearbeitet haben, der zum Lager Kiew gehörte.

 

... Gustav Ney, aus Brandenburg, Kreis Heiligenbeil, und die Söhne, Franz, geb. etwa 1935, und Siegfried, geb. etwa 1933. Die Söhne sollen nach dem Tode der Mutter bei Pflegeeltern gewohnt haben.

 

... techn. Inspektor Ewald Wenk, I. Flak-Rgt. 1, aus Königsberg. Seine Familie wohnte ebenfalls in Königsberg.

 

... Elisabeth Siedler, geb. Schulz, geb. am 30.07.1891, aus Königsberg, Jahnstraße 7, nach Beendigung des Krieges auch in Königsberg-Ponarth, Schreberstraße, wohnhaft gewesen.

 

... Kaufmann Ernst Perlbach, geb. am 20.04.1889 aus Paaringen, Kreis Labiau. Im Januar 1945 von den Russen verschleppt, sowie Sohn Walter Perlbach, Funker, geb. am 09.09.1922, tätig beim Finanzamt Insterburg, letzte Nachricht vom August 1944, aus Rumänien und Tochter Ursula Perlbach, geb. am 07.07.1924, auf der Flucht durch russischen Angriff von der Familie getrennt, gilt als vermisst; ferner über Fritz Grotzeck, geb. am 11.07.1906, aus Blumenthal, Kreis Insterburg. Feldpost-Nr. 8 535, zuletzt Landsberg, und Otto Grotzeck, geb. am 09.03.1908, aus Insterburg. Feldpost-Nr. 18 971 B.

 

... Hans-Georg Skorzinski, geb. 1927 in Salpia, KreisSensburg. Skorzinski befand sich im Sommer 1945 mit dem Rad auf dem Weg nach Salpia.

 

... Marta Renowski, geborene Skalweit, 90 Jahre alt, aus Königsberg Pr., Theaterplatz 5 a.

 

... Franz Ertmann, geb. 23.01.1895, aus Heilsberg, letzte Nachricht  März 1945, zuletzt beim Volkssturm in Königsberg Pr., sowie Sohn Horst Ertmann, geb. 16.04.1923, Fliegerleutnant, letzte Nachricht Weihnachten 1944. Ferner über Auguste Rohmann, geb. 07.03.1875, aus Heilsberg, letzte Nachricht Januar 1945 aus Danzig, Altersheim.

 

... Hildegard Ross, geborene Kohnert, geb. 31.??.1904 (Monat unlesbar), aus Schönwiese, Kreis Pr.-Eylau. 1945 von den Russen verschleppt.

 

... Kaplan Rost, aus der Umgebung von Bischofsburg.

 

... Brigitte Kattanek, geb. 09.11.1933, aus Friederikenheim, Kreis Ortelsburg. Wurde auf der

Flucht 1945 verwundet und in eine Panzerkaseme in Zinten eingeliefert.

 

 ... Die Geschwister Sieglinde Lorenz, geb. 02.12.1937; Wolfgang Lorenz, geb. 04.06.1939 und Claus Lorenz, geb. 02.07.1942, sämtlich aus Schwengels bei Zinten, Kreis Heiligenbeil. Ferner Adelheid Sprengel, geb. 10.05.1933, wohnte bei der Großmutter Maria Sprengel, die 1946 in Dirhagen verstorben sein soll.

 

... Maria Seidler, Charlotte Naumann und Christel Lemke, geb. Willner, sämtlich aus Kögsberg Pr.

 

... Ernst Hintze, geb. 20.03.1899, aus Tannenwalde. Hintzke soll im April 1945 in Gefangenschaft gekommen sein.

 

... Dipl.-Kaufmann und Steuerberater Ernst Braun, aus Königsberg Pr., Schnürlingstraße, Ecke Kaiserstraße.

 

... Max Koriller, geb. 04.10.1895, aus Schwalgendorf, Kreis Mohrungen. Letzte Nachricht Januar 1945.

 

... Ernst und Karl Warstat, früher wohnhaft gewesen in Reineniken, Kreis Labiau oder in Labiau.

 

  Max Lintaler und Ehefrau Lydia Lintaler, geborene Ratke. Letzter Aufenthaltsort: Königsberg Pr.

 

 ... Ob.-Ltn. Johannsen und Wilhelm, Ltn. Engelsmeier, Fw. Arnold, Wendtland und Sziepang und die Ob.-Gefr. Liedtke, Blümeke und Heinrich, sowie Gefr. Eggert, sämtlich vom Luftgau I.

 

... Otto Flügge, aus Rastenburg, Fischerstr. 1.

 

... Friseurmeister Friedrich Wolff, Königsberg, Schönberger Straße. Zuletzt Luftschutz-Warnkommando, Polizei-Präsidium Königsberg.

 

... Angehörige des Versorgungsamtes in Lötzen und Charlotte Andree, geb. Abramowski, und Tochter Gertrud, aus Königsberg, Kreislerstraße.

 

... Elfriede Eisenblätter, geb. Appel, aus Moritten, Kreis Labiau.

 

 … Theodor Poley, Angestellter der Unterk. und Kassenstelle des Luftgau-Kdo. I, zuletzt beim Volkssturm.

 

... Ob.-Gefr. Otto Rösnick, geb. 02.09.1900, im Januar 1945 auf dem Flugplatz Pillau-Neutief.

 

... Bauleiter Schneider und die Kameraden Termer und Kopp sowie andere Angehörige der Bauleitung des Fliegerhorstes Neukuhren.

 

... Betty Steiner von der Verwaltung des Luftgau-Kdo. I.

 

... Hugo Schernitzki, geb. 16.05.1890, Kl.-Kirschnakeim, Kreis Labiau, selbständiger Geflügelhändler aus Königsberg, Vorst. Langgasse 113, zuletzt beim Volkssturm Königsberg.

 

... Spritzlackierer Bruno Kettler, Leichtmetaller Eitel Jordan und August Grünheid, sowie Major Grieser und Ing. Küspert und Äussert, von der Werft Seerappen.

 

... Artur Fuchs, geb. 1898/1899 in Landsberg, (war im Bezirk Gumbinnen als Lehrer tätig) sowie Franz Nathan, geb. 1896/1897, (war in Seckenburg, Kreis Niederung, als Lehrer tätig) und Otto Eilsberger, geb. etwa 1898, als Lehrer im Bezirk Königsberg tätig gewesen.

 

... Otto Hinzmann, geb. 03.05.1899, aus Blankenberg, Kreis Heilsberg. Soll 1947 in Frankfurt/Oder gesehen worden sein.

 

... Martha Waschto und andere Angehörige der Fernschreib- und Wetter-Funkstelle Bialystok.

 

... Angehörige des Willi Kerwitz, geb. 1939, aus Königsberg Pr., Mutter und Schwester sind auf der Flucht verstorben, die Schwester hieß wahrscheinlich Baltrusch. Vater und Bruder Fritz, geb. etwa 1927, waren Soldaten.

 

 ... Heinrich Killat, geb. 18.11.1899, aus Passon-Reisgen, Kreis Pogegen, letzte Nachricht im Februar 1945 aus Königsberg Pr., sowie Georg Killat, geb. 07.03.1887 und Willi Killat, geb. 07.08.1927, aus Maczeiten, Kreis Pogegen. Auf der Flucht in Pommern seit April 1945 vermisst.

 

... Hermann Engel und Ehefrau Martha, geboren etwa 1880, aus Obscherningen, Kreis Elchniederung.

 

... Michael Migaj, geb. etwa 1905, sowie Ehefrau Ksania und Kinder Maria und Alexander, aus Gut Kalgen bei Königsberg Pr.

 

... Charlotte Moldenhauer, Königsberg Pr., Karlstraße 8 und Berta Balzereit, Ebenrode.

 

 ... Paul Költzsch und dessen Ehefrau Johanna Költzsch, geborene Zibalinski, aus Petersdorf, Kreis Wehlau.

 

 ... Otto Plorin, geb. 13.05.1924 und Albert Plorin, geb. 13.09.1925, aus Königsberg Pr., Aweider Allee 11. Sollen 1946 bzw. 1950 in Hamburg gesehen worden sein.

 

... Elisabeth Szillat, geb. 28.01.1920, aus Königsberg Pr., Schützenstraße 11, bei Bäckermeister Rühmann. Seit dem Einmarsch der Russen vermisst.

 

Zuschriften erbittet die Geschäftsführung der Landsmannschaft Ostpreußen, (24a) Hamburg 13, Parkallee 86.

 

Für Todeserklärungen

Margarete Behrendt, geb. am 20. Juni 1880 in Königsberg. Letzte Nachricht vom Januar 1945, aus Königsberg, seitdem vermisst.

 

Landwirt Gustav Block, geb. am 29.06.1876 in Petershagen, Kreis Pr.-Eylau und seine Ehefrau Hedwig Block, geborene Bortz, geb. am 15.10.1887 in Schönwiese, beide zuletzt wohnhaft gewesen in Poppendorf, Kreis Wehlau. Beide sollen verstorben sein. Es werden Zeugen gesucht, die ihren Tod bestätigen bzw. etwas über ihren Verbleib aussagen können.

 

Frau Veronika Wasian, geborene Zimnik, geb. 06.02.1891 in Schönfließ, Kreis Allenstein. Soll verstorben sein. Es werden Zeugen gesucht, die ihren Tod bestätigen bzw. über ihren Verbleib aussagen können.

 

Gustav Rogalla, geb. 30.01.1900 in Groß-Zecher, Kreis Johannisburg, zuletzt wohnhaft gewesen in Niedersee, wird vermisst. Wer weiß etwas über seinen Verbleib?

 

Hulda Knorr, geborene Asmann, geb. 07.01.1912 in Garbnicken, Kreis Pr.-Eylau. Soll am 16.04.1945, 24 Uhr, auf dem versenkten Transportschiff „Goja" untergegangen sein. Wer kann nähere Angaben machen?

 

Zuschriften erbittet die Geschäftsführung der Landsmannschaft Ostpreußen, (24a) Hamburg 13, Parkallee 86.

 

Bestätigungen

Wer kannte Otto Broschinski, aus Königsberg und kann bestätigen, dass er vor 1924 bei der Baufirma Gerhard in Königsberg beschäftigt gewesen ist? Wo sind seine ehemaligen Arbeitskollegen?

 

Wer kann bestätigen, dass Minna Ahrens, verw. Albutat, geb. Brassat, geb. 05.07.1897, von 1911 bis 1913 als Kindermädchen bei Kaufmann Allenhöfer in Gumbinnen, dann bis 1915 als Hausangestellte bei Kaufmann Rudat, Gumbinnen und von 1915 bis 1918 bei Gutsbesitzer Langell, Katarinenhof, Kreis Schloßberg, als Hausangestelle beschäftigt gewesen ist? Von 1918 bis 1922 war Ahrens Lehrwirtin bei Riewe, Gut Rohrfeld, Kreis Gumbinnen und von 1922 bis 1926 Wirtin bei Gutsbesitzer Prager, Gut Krausenwalde, Kreis Gumbinnen.

 

Wer kann bestätigen, dass Emil Dumbrowski von 1917 bis 1919 und von Oktober 1922 bis Oktober 1923 als landwirtschaftlicher Gehilfe auf Gut Bednarken, Kreis Osterode, beschäftigt gewesen ist? Wer kann weiter seine Dienstzeit von 1919 bis 1920 bei der Reichswehr in Osterode bestätigen?

 

Wer kann bestätigen, dass Frau Auguste Krause, geb. Fietz, geb. 28.01.1897, von 1911 bis 1921 auf dem Gut Wundlacken, Kreis Samland, gearbeitet hat?

 

Wer kann bestätigen, dass Heinrich Schusdziarra, geb. 24.07.1911, von 1926 bis 1930 als Lehrling bei Ing. und Maschinenbauer Willy Hennig und von 1930 bis 1931 bei der Firma Richard Rex, Autovermietung, als Kraftfahrer und Automechaniker in Hohenstein tätig gewesen ist?

 

Zuschriften erbittet die Geschäftsstelle der Landsmannschaft Ostpreußen (24a) Hamburg 13, Parkallee 86.

 

Seite 12   Kinder aus Ostpreußen, die von Angehörigen gesucht werden

1. Aus Allenstein, Marienhospital, wird Kurt Sombetzki, geb. am 07.04.1944 in Fittigsdorf, gesucht von seiner Mutter Anna Zombecka. Kurt Sombetzki kam mit einer Ohr- und Lungenentzündung im Januar 1945 in das Marienhospital in Allenstein. Er hatte blaue Augen, blondes Haar und muss hinter dem linken Ohr eine Narbe haben. Es ist möglich, dass Kurt Sombetzki über Danzig abtransportiert worden ist.

 

2. Aus Dünen, Kreis Elchniederung, wird Heinz Pallasdies, geb. am 06.09.1935 in Dünen, gesucht von Wilhelm Pallasdies, geb. am 15.051885.

 

3. Aus Eydtkau, Hindenburgstraße 59, Kreis Ebenrode, wird Hans-Dieter Gröchel, geb. am 15.04.1942 in Eydtkau, gesucht von seiner Mutter Berta Gröchel. Der ältere Bruder Alfred Gröchel, geb. am 25.07.1928, wird ebenfalls noch gesucht.

 

4. Aus Gentken, Kreis Johannisburg, wird Horst Herscher, geb. am 31.07.1937, gesucht von Gottlieb Herscher, gab. am 03.10.1888.

 

5. Aus Godrienen, Kreis Samland, werden Marianne Nagel, geb. am 05.05.1944 in Königsberg Pr., Monika Nagel, geb. am 10.06.1942 in Königsberg Pr., und Roswitha Nagel, geb. am 12.10.1940 in Königsberg Pr., gesucht von ihrem Vater Otto Nagel, geb. am 24.11.1914.

 

6. Aus Herzogsrode, Kreis Goldap, werden Irmgard Pinnau, geb. am 31.03.1942 in Herzogsrode, gesucht von ihrem Vater Ernst Pinnau, geb. am 28.01.1902.

 

7. Aus Hochlindenberg, Kreis Gerdauen, wird Alfred Hoffmann, geb. 1938, gesucht von Antonie Guddas. Die Eltern Rudolf Hoffmann, geb. 1889 und Gertrud Hoffmann, geb. am 23.10.1899, sowie die älteren Geschwister Ruth Hoffmann, geb. 1933 und Heinz Hoffmann, geb. 1935, werden ebenfalls noch gesucht.

 

8. Aus Johannisburg, Lindenstraße 3, wird Ulrich Gemballa, geb. am 28.09.1937 in Johannisburg, gesucht von Berta Feledziak, geb. Gemballa, geb. am 28.12.1894.

 

9. Aus Karlshof bei Damerau, Kreis Samland werden  Ursula Ogonowski, geb. am 20.05.1938 in Mantau und Horst Ogonowski, geb. am 02.01.1941 in Mantau, gesucht von ihrem Vater Fritz Ogonowski, geb. am 14.061895.

 

10. Aus Königsberg wird Helmut Steiner, geb. am 17.04.1939 in Königsberg Pr., gesucht von seinen Eltern Fritz Steiner, geb. am 02.05.1902 und Margarethe Steiner, geb. am 20.02.1913.

 

11. Aus Königsberg Pr., Fasanenweg 22, werden Ingrid Goschka, geb. am 23.05.1939 in Königsberg Pr. und Gerhard Goschka, geb. am 16.02.1936 in Königsberg Pr., gesucht von ihrem Vater Ernst Goschka, geb. am 08.03.1907.

 

12. Aus Königsberg-Ponarth, Jägerstraße 44, bei der Großmutter, Karoline Kleinfeld, geborene Hinz, wird Hans-Jörg Schmeer, geb. am 19.03.1942 in Königsberg Pr., gesucht von seiner Tante Anni Schmeer.

 

13. Aus Langenbrück, Kreis Rößel, werden Irmgard Heinrich, geb. am 11.02.1941, und Erna Heinrich, geb. am 17.07.1939, gesucht von ihren Brüdern Franz Heinrich, geb. am 30.03.1933, und Hubert Heinrich, geboren am 01.01.1940.

 

14. Aus Miswalde, Kreis Mohrungen, werden Helmuth Hahn, geb. 1942 in Miswalde, Liesbeth Hahn, geb. 1938 in Miswalde, Lotti Hahn, geb. 1937 in Miswalde, und Fritz Hahn, geb. am 15.12.1933 in Miswalde, gesucht von ihrer Schwester Herta Zarth, geborene Kukroschewski, geb. am 06.04.1923. Bei den gesuchten Kindern befindet sich die Mutter Bertha Hahn, geb. Kukroschewski.

 

15. Aus Mohrungen wird Dieter Giese, geb. am 17.07.1944 in Mohrungen, gesucht von seinem Vater Rudi Giese. Die Mutter Frieda Giese, geb. Adam, geb. am 31.05.1922, wird ebenfalls noch gesucht. Sie war vor der Geburt des Sohnes im Hotel „Deutsches Haus" in Mohrungen tätig.

 

16. Aus Pollwitten, Kreis Mohrungen, wird Hannelore Kleefeld, geb. am 13.10.1944, gesucht von ihrem Großvater Leopold Kleefeld, geb. am 17.05.1897.

 

17. Aus Reuschenfeld, Kreis Gerdauen, werden Siegfried Keiwel, geb. am 08.12.1938 in Wolfshöhe, und Rudi Keiwel, geb. am 11.09.1935 in Wolfshöhe, gesucht von ihrer Mutter Hildegard Schöninger, verwitwete Keiwel, geb. Frohnert, geb. am 13.02.1919.

 

18. Aus Sternsee, Kreis Rößel. wird Gertrud Popihn, geb. am 02.03.1938 in Sternsee, gesucht von ihren Eltern Maria Popihn und Leo Popihn, geb. am 07.03.1896. Gertrud Popihn war zuletzt im Waisenhaus in Rastenburg untergebracht.

 

19. Aus Tilsit, Rombinusweg 6, wird Irmgard Kärzki, geb. am 18.03.1942 in Tilsit, gesucht von ihrem Großvater Georg Loleit, geb. am 01.04.1890.

 

20. Aus Weskenhof, Kreis Pr.-Holland. werden die Geschwister Sigrid Eisermann, geb. am 15.10.1944, Renate Eisermann, geb. am 05.10.1939, Edith Eisermann, geb. am 05.09.1936 und Annelore Eisermann, geb. am 11.02.1934, gesucht von ihrer Schwester Ingeborg Eisermann, geb. am 04.07.1938.

 

21. Aus Weidenfließ, Kreis Tilsit-Ragnit,  werden die Geschwister Rosemarie Woiwod, geb. am 28.10.1940 in Blindupönen, Gerd Woiwod, geb. 1938 in Blindupönen, Helga Woiwod, geb. im Februar 1936 in Blindupönen und Fritz Woiwod, geb. am 26.01.935 in Blindupönen, gesucht von ihrem Onkel Ewald Woiwod, geb. am 16.12.1913.

 

22. Aus Zehsen, Kr. Pr.-Eylau, wird Ruth Frank, geb. am 20.10.1940, gesucht von ihrer Schwester Erika Schirotzki, geborene Frank, geb. am 04.08.1927. Ruth Frank soll sich in einem Kinderheim in Pr.-Eylau befunden haben.

 

Zuschriften erbittet die Geschäftsführung der Landsmannschaft Ostpreußen, Hamburg 13, Parkallee 86, unter „Kindersuchdienst 9/57".

 

Tote unserer Heimat

Professor Carl Diesch verstorben

Direktor der Staats- und Universitätsbibliothek in Königsberg

Am 3. Juni 1957, starb in Leipzig Professor Carl Diesch, der letzte Direktor der Staats- und Universitäts-Bibliothek in Königsberg. Nicht geborener Ostpreuße, aber ein Sohn des deutschen Ostens, erblickte er in Sorau, hart östlich von der Neiße, am 13. November 1880 das Licht der Welt. Er promovierte in Leipzig (1905) mit einer Arbeit zur deutschen Theatergeschichte um 1600. Dann trat er (1908) in den preußischen Bibliotheksdienst; er verband seine dienstliche Arbeit mit einer regen wissenschaftlichen und schriftstellerischen Tätigkeit, die nur durch seine Teilnahme am Ersten Weltkrieg unterbrochen wurde. Im Jahre 1927 kam er als Direktor der Staats- und Universitäts-Bibliothek nach Königsberg; er hat dieses Institut bis 1845 geleitet und ist bei uns heimisch geworden. Unvergesslich ist für die Teilnehmer die Tagung der deutschen Bibliothekare, verbunden mit der 400-Jahr-Feier der Bibliothek (1929), für die er eine würdige Festschrift („Königsberger Beiträge") herausgab. In politisch schwierigen Zeiten hat er dann die Bibliothek, freimütig und unabhängig in einem wahrhaft wissenschaftlichen Geist geleitet und ihr Ansehen gewahrt, ein Schutz und Rückhalt für seine Mitarbeiter. Schon in Berlin schloss er ein Werk ab, das bleiben wird, solange man sich mit der Geschichte der deutschen Sprache und Literatur beschäftigt: die „Bibliographie der germanistischen Zeitschriften", (1927). Dann beschäftigte ihn ein anderes großes Werk, die Neubearbeitung und Fortsetzung von Goedekes „Grundriss zur Geschichte der deutschen Dichtung". Dieses Werk, an dem schon Generationen gearbeitet haben, geht nun auf jüngere Schultern über, doch wird der Anteil von Diesch unverkennbar bleiben.

 

Die Flucht aus Königsberg im Frühjahr 1945 traf ihn schwer. In Holstein verlor er seine Lebensgefährtin, an der er sehr hing. Nicht entmutigt, übernahm er 1946 eine leitende Stelle bei der Deutschen Bücherei in Leipzig, jener großen Zentralbibliothek des deutschen Buchhandels. Eine Verleumdung trieb ihn schon Anfang 1947 aus dieser Stelle. Seitdem lebte er nur, seiner wissenschaftlichen Arbeit. Auch an der Fortsetzung der „Altpreußischen Biographie" nahm er regen Anteil. Entbehrungen und Einsamkeit des Alters blieben ihm jedoch nicht erspart. Vielleicht waren es nur wenige, die am 7. Juni 1957, seinem Sarge auf den Leipziger Südfriedhof folgten. Aber alle, die ihn kannten, sind mit ihren Gedanken damals bei ihm gewesen. Kurt Forstreuter

 

Seite 13   zum 99. Geburtstag

am 7. Juli 1957, Frau Ottilie von Keler, geb. Zencke, aus Allenstein, Bahnhofstraße, jetzt mit ihrer Tochter Edith Schmerberg in Celle, Hannover, Jacobiweg 4.

 

zum 92. Geburtstag

am 24. Juni 1957, Landwirt Rudolf Pasenau, aus Ballanden, Kreis Tilsit-Ragnit, jetzt in der sowjetisch besetzten Zone. Er ist durch seinen Sohn Walter Pasenau, Lübeck, Marquartplatz 5, zu erreichen.

 

zum 91. Geburtstag

am 30. Juni 1957, Frau Wilhelmine Syska, geb. Wilkop, aus Grünlanden, Kreis Ortelsburg, jetzt bei ihrer Tochter Auguste Hartwich in Herford, Westfalen, Mindener Straße 46a.

 

zum 90. Geburtstag

am 7. Juni 1957, Frau Marie Schemeit, geb. Rockmann, aus Kl.-Friedrichsgraben, Kreis Labiau (Kurisches Haff), jetzt mit ihrem 90-jährigen Ehemann, mit dem sie im nächsten Jahr die Eiserne Hochzeit feiern kann, bei ihrem ältesten Sohn Paul in Ebingen, Sonnenstraße 22. Das hochbetagte Ehepaar musste nach der Besetzung Ostpreußens noch dreieinhalb Jahre unter sowjetischer Herrschaft leben.

 

zum 87. Geburtstag

am 28. Juni 1957, Postagentin Amalie Mertinat, aus Nassawen, Kreis Stallupönen, jetzt im Altersheim Waldbröl, Rheinland.

 

zum 86. Geburtstag

am 26. Juni 1957, Bauer und Pferdehändler Leopold Polenz, aus Rautenberg, Kreis Tilsit-Ragnit, jetzt bei seiner jüngsten Tochter Gertrud Lösche in Braunschweig, Heinrichstraße 20.

 

am 30 Juni 1957, Frau Emma Dammasch, geb. Buddrick, aus Tilsit, Moltkestr. 24, jetzt in Düsseldorf 10, Kaiserswerther Straße 258.

 

zum 85. Geburtstag

am 12. Juni 1957, Frau von Drygalski, geb. Becker, ehemals Schloßgut Neidenburg, jetzt in Berlin-Friedenau, Blankenbergstraße 10. Ein großer Freundes- und Bekanntenkreis überbrachte Glückwünsche; auch Behörden, die Kirche und der Soldatenbund waren unter den Gratulanten.

 

am 28. Juni 1957, Altbäuerin Auguste Knoblauch, aus Hussehnen, Kreis Pr.-Eylau, jetzt bei ihrer Tochter in der sowjetisch besetzten Zone. Sie ist durch ihren Enkel Erwin Dröger, Herwel, Post Neuemühle über Lüdenscheid, Westfalen, zu erreichen.

 

am 29. Juni 1957, Witwe Amalie Barkowski, geb. Naujok, aus Langendorf, Kreis Labiau, jetzt bei ihrer Tochter, Schwester Marie Barkowski, in Clauen über Lehrte, Kreis Peine

 

(ohne Datum) Landsmann Friedrich Koslowski, aus Gusenofen, Kreis Osterode, jetzt in Decatur USA. Seine Schwester Frieda Barzick, verwitwete Klein, aus Milken, Kreis Lötzen, die kürzlich ihren zweiten Ehemann Gottlieb Barzick durch den Tod verlor, wurde am 8. Juni 1957, 76 Jahre alt. (Bitte die vergessene Anschrift mitzuteilen !)

 

zum 84. Geburtstag

am 23. Juni 1957, Frau Henriette Adomat, geb. Pareigat, aus Tilsit, Schmiedestraße 13, jetzt in Zeven-Aspe, Rosenweg 3.

 

am 23. Juni 1957, Schneidermeister und Kirchendiener Karl Kuhn, aus Starkenberg, Kreis Wehlau, jetzt in (24b) Burg i. Dithmarschen, Kreisaltersheim.

 

zum 82. Geburtstag

am 21. Juni 1957, Klempnermeister Paul Vogler, aus Hohenstein, jetzt in Holzbunge, Kreis Eckernförde.

 

am 23. Juni 1957, Frau Emma Kleischmann, aus Insterburg, Siehrstraße 45, jetzt zusammen mit ihrem 90-jähriger Ehemann und ihrer Enkelin Gerda Willburger, geb. Knobbe, in Kappul bei Freiburg, Breisgau, Mattenstraße 3.

 

am 27. Juni 1957, Revierförsterwitwe Meta Schikorr, geb. Knapp, aus Goldap, jetzt bei ihrer jüngsten Tochter Charlotte Grau in Otterndorf, Niederelbe, von-Klenck-Straße 6d.

 

am 30. Juni 1957, Witwe Auguste Winkler, aus Königsberg, Jägerstr. 21, jetzt in Hoisdorf über Ahrensburg, Holstein.

 

zum 81. Geburtstag

am 15. Juni 1957, Frau Berta Meier, geb. Schön, aus Tapiau, Kreis Wehlau, Königsberger Straße 25, jetzt in (24b) Burg in Dithmarschen, Holzmarkt 1.

 

(ohne Datum) Frau Anna Mendel, geb. Grigo, aus Königsberg, jetzt in Kaiserslautern, Pariser Straße 140.

 

am 1. Juli 1957, Landsmann Kurt Gliemann, aus Lyck. Mit 15 Jahren ging er zur Marine und fuhr 28 Jahre zur See. Dann ließ er sich als Postbeamter in der Heimat nieder. Er lebt heute in Stade, Elbe, als treuer Sohn seiner Heimat und eifriger Mitarbeiter in der Landsmannschaft.

 

zum 80. Geburtstag

am 23. Juni 1957, Frau Emma Röder, aus Podleiken bei Biessellen, Kreis Osterode. Sie war dort 40 Jahre hindurch als Hebamme tätig. Heute lebt sie bei ihrer Tochter in der sowjetisch besetzten Zone. Sie ist durch ihren Neffen Herbert Radzimanowski, Berlin-Reinickendorf, Simmelstraße 38, zu erreichen.

 

am 24. Juni 1957, Landsmann Franz Krüger, aus Königsberg-Quednau, Ringstraße 4, vorher Lethenen, Kreis Labiau. Er lebt heute in der sowjetisch besetzten Zone und ist durch seine Tochter Edith Weinert, München 13, Hiltensperger Straße 40, zu erreichen.

 

am 24. Juni 1957, Landsmann Albert Lenz, aus Masurmaten bei Willkischken, Kreis Tilsit, jetzt in Hellingstedt über Heide, Holstein.

 

am 26. Juni 1957, Frau Clara Grigat, aus Königsberg, jetzt bei ihrem Sohn, Dr. med. Reinhard Grigat (ehemals Wehlau), in Kiel, Schillerstraße 6.

 

am 26. Juni 1957, Landsmann Karl Joswig, ehemals Erster Lehrer in Schönhorst, Kreus Lyck, jetzt in Lüneburg, Goethestraße 41.

 

am 27. Juni 1957, Gewerbeoberlehrerin Hedwig Struwe, ehemals Allenstein, jetzt in Bonn, Noeggerathstr. 6. Die Jubilarin war auch in Braunsberg und zehn Jahre in Mehlsack als Lehrerin tätig.

 

am 29. Juni 1957, Lehrer Paul Gawehn. Er stammt aus dem Kreise Tilsit und war dreißig Jahre als erster Lehrer in Mantwieden, Kreis Heydekrug, tätig. Danach wirkte er von 1935 bis zur Vertreibung an der einklassigen Schule in Obereißeln, Kreis Tilsit-Ragnit. In Lehrerkreisen wurde er bekannt durch die Einführung des Zimmerrecks. Er lebt heute mit seiner Ehefrau Erna Gawehn, geb. Mikuszeit, in der sowjetisch besetzten Zone. Er ist durch seinen Sohn, Lehrer Helmut Gawehn, Barnstorf, Bezirk Bremen, Osnabrücker Straße 353, zu erreichen.

 

am 5. Juli 1957, Landsmann Anton Hofer aus Eydtkau, Friedrich-Wilhelm-Straße 14. Nach dem Tode seiner Ehefrau kam er im Jahre 1954 aus der sowjetisch besetzten Zone nach Westdeutschland. Er lebt heute bei seinem Schwiegersohn Gustav Frischkorn und seiner Tochter Wanda in Stuttgart-Fellbach, Pfarrstraße 11.

 

am 6. Juli 1957, Werkführer i. R. Leo Bangel, aus Königsberg, Oberhaberberg 12, jetzt in (13b) Großweil Nr. 60, Kreis Weilheim, Oberbayern. Am 21. Juli 1957, kann der Jubilar mit seiner Ehefrau Martha Bangel, geb. Mohnke, seinen 55. Hochzeitstag feiern.

 

am 6. Juli 1957, Töpfermeister Karl Scheffler, aus Labiau, jetzt in der sowjetisch besetzten Zone. Er ist durch seinen Bruder Heinrich Scheffler, Landshut, Bayern, Herzog-Wilhelm-Straße 3, zu erreichen, der ihn zu seinem Geburtstag besuchen wird.

 

zum 75. Geburtstag

am 21. Juni 1957, Landsmann Otto Kühn, aus Gumbinnen, jetzt mit seiner Ehefrau in Plön, Holstein, Hans-Adolf-Straße 30.

 

am 22. Juni 1957, Frau Lina Bludschun, aus Insterburg, jetzt in der Nähe ihrer Schwester Luise Berkau in Oberbauerschaft 56, Kreis Lübbecke, Westfalen.

 

am 23. Juni 1957, Landsmann Gustav Finger, aus Schloßberg (Pillkallen), jetzt in Berlin-Neukölln, Weserstraße 35.

 

am 2. Juli 1957, Oberzugführer i. R. Josef Link, aus Ortelsburg, jetzt mit seiner Ehefrau, mit der er am 27. November 1956 die Goldene Hochzeit feiern konnte, in Düsseldorf, Benzenbergstraße 33.

 

Goldene Hochzeit

Die Eheleute Gottfried Lehmald und Frau Johanna Lehmald, geb. Rogge, aus Königsberg, Scharnweberstraße 13 - 15, jetzt in Dortmund, Burgholzstr. 5, feiern am 30. Juni 1957, das Fest der Goldenen Hochzeit.

 

Jubiläen

Landsmann Fritz Schlischo, bis zur Vertreibung Regierungskassenbuchhalter bei der Regierungskasse in Goldap, beging am 16. Juni 1957, sein vierzigjähriges Dienstjubiläum. Er ist jetzt bei der Landkreisverwaltung Plön tätig. Anschrift: Plön, Holstein, Eutiner Straße 40.

 

Fleischermeister Friedrich Alsdorf, aus Seckenburg, Kreis Elchniederung, begeht am 7. Juli 1957, sein 50-jähriges Meisterjubiläum. Drei Tage später, am 10. Juli 1957, feiert er seinen 80. Geburtstag. Anschrift: (22a) Hochdahl, Kreis Mettmann, Hüttenstraße 21.

 

Prüfungen

Die Meisterprüfung als Fotografen bestanden:

Hans Krauskopf, aus Königsberg, jetzt als selbständiger Fotograf in Schleswig, vor der Handwerkskammer in Flensburg;

 

Ernst Krauskopf, bis 1949 in sowjetischer Kriegsgefangenschaft, vor der Handwerkskammer in Stade;

 

Frau Jegodzinski, geb. Krauskopf, vor der Handwerkskammer in Verden. Sie arbeitet zusammen mit ihrem Bruder Ernst in (23) Zeven, Lange Straße 9, Foto-Krauskopf. Es handelt sich um die Kinder des in Königsberg sehr bekannt gewesenen verstorbenen Fotografen Krauskopf.

 

Dieter Stahl, Sohn des Oberpostinspektors a. D. Walter Stahl, aus Gumbinnen, jetzt in Hannover-Linden, Ricklinger Stadtweg 4 A, hat die Diplomprüfung für Elektrotechnik an der Hochschule Hannover mit „gut" bestanden. Er ist in Hamburg als Diplomingenieur tätig. Anschrift: Hamburg 13, Hochallee Nr. 25 I, bei Sommer.

 

Gerhard Horsten, Sohn des Polizeimeisters i. R. Friedrich Horsten, ehemals Johannisburg und Soldau, jetzt in Arnsberg, Westfalen, Untroper Str. 10, hat im März 1957, das Staatsexamen als Ingenieur der Fachrichtung Physik an der Physikalisch-Technischen Lehranstalt in Lübeck bestanden. Seit Mai 1957 ist er bei der Firma Krupp in Essen tätig.

 

Landsleute, die jetzt aus Ostpreußen kamen. Fortsetzung aus der letzten Folge

Kreis Johannisburg:

Ottilie Deyda, geb. Haslo, geb. 05.12.1894 (Seegutten), kommt jetzt aus Willkassen, Kreis Treuburg;

 

August Dombrowa, geb. 24.09.1882 (Dreifelde), kommt jetzt aus Lötzen;

 

Frieda Gromatzki, geb. Skirka, geb. 24.12.1877 (Mittelpogauen), kommt Jetzt aus Mittelpogauen;

 

Lydia Puppa, geb. 23.03.1934 (Wildfrieden), kommt jetzt aus Brennen;

 

Waldemar Puppa, geb. 04.01.1932 (Wildfrieden), kommt jetzt aus Brennen;

 

Margarete Puppa, geb. Puppa, geb. 13.07.1904 (Wildfrieden), kommt jetzt aus Brennen;

 

Johann Puppa, geb. 08.09.1903 (Wildfrieden), kommt jetzt aus Brennen.

 

Kreis Königsberg-Stadt:

Klaus Lankowski, geb. 15.11.1938 (Königsberg), kommt jetzt aus Lötzen.

 

Kreis Lötzen:

Erna Anischewski, geb. Lalla, geb. 28.06.1908 (Lötzen), kommt jetzt aus Soldahnen, Kreis Angerburg;

 

Amalie Banaski, geb. Sbrzesny, geb. 17.06.1880 (Gr.-Konopken), kommt jetzt aus Gr.-Konopken;

 

Robert Fago, geb. 15.10.1904 (Jagodnen), kommt jetzt aus Jagodnen;

 

Maria Fischer, geb. Reipke, geb. 09.11.1895 (Rhein), kommt jetzt aus Rhein;

 

Minna Günsch, geb. Thom, geb. 13.08.1885 (Kl.-Konia), kommt jetzt aus Lötzen;

 

Elisabeth Kalweit, geb. Behrendt, geb. 13.03.1886 (Schwiddern), kommt jetzt aus Schwiddern;

 

Julius Kannapien, geb. 08.07.1882 (Rauschenwalde), aus Adlersdorf;

 

Johanna Kannapien, geb. Drewianka, geb. 09.03.1884 (Rauschenwalde), kommt jetzt aus Adlersdorf;

 

Helene Kasper, geb. Wilamowski, geb. 26.12.1882 (Funken), kommt jetzt aus Tiefen;

 

Albert Kasper, geb. 12.01.1878 (Funken), kommt jetzt aus Tiefen;

 

Heinz Klies, geb. 21.03.1943 (Upalten), kommt jetzt aus Upalten;

 

Edith Klies, geb. 05.10.1940 (Upalten), kommt jetzt aus Upalten;

 

Helga Klies, geb. 15.12.1936 (Upalten), kommt jetzt aus Upalten;

 

Maria Knapp, geb. Schuck, geb. 01.12.1881 (Neuhoff), kommt jetzt aus Freihausen;

 

Valentin Knapp, geb. 20.10.1880 (Neuhoff), kommt jetzt aus Freihausen;

 

Maria Kobilinski, geb. Litko, geb. 12.01.1888 (Schwansee), kommt jetzt aus Hamfen;

 

Gustav Koslowski, geb. 02.03.1878 (Schedlisken), kommt jetzt aus Schedlisken;

 

Auguste Koslowski, geb. 08.10.1890 (Schedlisken), kommt jetzt aus Schedlisken;

 

Klara Kossakowski, geb. Zacharias, geb. 25.04.1902 (Schwansee), kommt jetzt aus Ramten;

 

Werner Kossakowski, geb. 09.02.1932 (Schwansee), kommt jetzt aus Ramten;

 

Gertrud Kossakowski, geb. 13.05.1943 (Schwansee), kommt jetzt aus Ramten;

 

Emilie Kurrek, geb. Philipzik, geb. 12.11.1879 (Martinshagen), kommt jetzt aus Lötzen;

 

Anna Majewski, geb. Schwatlo, geb. 14.09.1901 (Steintal), kommt jetzt aus Steintal;

 

Siegried Majewski, geb. 17.04.1941 (Steintal), kommt jetzt aus Steintal;

 

Siegmar Majewski, geb. 14.09.1944 (Steintal), kommt jetzt aus Steintal;

 

Marie Marzinzig, geb. Tolksdorf, geb. 12.01.1887 (Steintal), kommt jetzt aus Steintal;

 

Horst Meyer, geb. 14.07.1936 (Lötzen), kommt jetzt aus Grieslinen, Kreis Allenstein;

 

Anna Milewski,  geb. Ranke, geb. 10.02.1900 (Gr.-Gablick), kommt jetzt aus Widminnen;

 

Inge Mrotzek, geb. 09.02.1942 (Lötzen), kommt jetzt aus Lötzen;

 

Gerda Mrotzek, geb. 22.01.1932 (Lötzen), kommt jetzt aus Lötzen;

 

Horst Mrotzek, geb. 24.10.1933 (Lötzen), kommt jetzt aus Lötzen;

 

Friedrich Neuber, geb. 30.04.1876 (Deutsch-Eylau), kommt jetzt aus Lötzen;

 

Emma Neuber,  geb. Lewitzki, geb. 19.03.1876 (Deutsch-Eylau), kommt jetzt aus Lötzen;

 

Ilse Neubauer, geb. Zacharias, geb. 24.03.1918 (Lötzen), kommt jetzt aus Ramten;

 

Bernhard Neumann, geb. 03.07.1953 (Lötzen), kommt jetzt aus Ramten;

 

Willi Neumann, geb. 12.08.1943 (Lötzen), kommt jetzt aus Ramten;

 

Sophie Niedental, geb. Knapp, geb. 30.01.1905 (Freihausen), kommt jetzt aus Freihausen;

 

Robert Peliny, geb. 09.01.1894 (Lötzen), kommt jetzt aus Perkunen;

 

Marta Piekulla, geb. Gorny, geb. 30.09.1887 (Lötzen), kommt jetzt aus Lötzen;

 

Johann Pietrass, geb. 15.06.1891 (Kraukeln). kommt jetzt aus Kraukeln;

 

Frieda Pietrass, geb. Stürmer, geb. 24.06.1901 (Kraukeln), kommt jetzt aus Kraukeln;

 

Ludwig Pietrzik, geb. 03.04.1878 (Milken), kommt jetzt aus Lötzen;

 

Maria Pietrzik, geb. Rogowski, geb. 30.01.1885 (Milken), kommt jetzt aus Lötzen;

 

Paul Prengel,  geb. 02.12.1879 (Lötzen), kommt jetzt aus Arien;

 

Justine Prengel, geb. Pisskowski, geb. 12.01.1888 (Lötzen), kommt jetzt aus Arlen;

 

Auguste Rafalzik, geb. Bogdan, geb. 02.09.1897 (Freihausen), kommt jetzt aus Freihausen;

 

Anna Rischko, geb. Koloska, geb. 11.06.1890 (Lötzen), kommt aus Lötzen;

 

Berta Ritter, geb. Simanowski, geb. 29.06.1894 (Steinwalde), kommt jetzt aus Steinwalde;

 

Elisabeth Rotzoll, geb. Radons, geb. 09.10.1921 (Neuhof), kommt jetzt aus Ramten;

 

Siegmund Rotzoll, geb. 16.08.1951 (Neuhof), kommt jetzt aus Ramten;

 

Lisa Sarnoch, geb. Schnitzer, geb. 25.06.1915 (Lötzen), kommt jetzt aus Lötzen;

 

Maria Skopnick, geb. Köhler, geb. 24.12.1884 (Eisermühl), kommt jetzt aus Eisermühl;

 

August Skopnick, geb. 05.11.1890 (Eisermühl), kommt jetzt aus Eisermühl;

 

Heinz Schussdziara, geb. 03.11.1933 (Rhein), kommt jetzt aus Rhein;

 

Ella Schussdziara, geb. 04.02.1939 (Rhein), kommt jetzt aus Rhein;

 

Marta Schussdziara, geb. Augustin, geb. 15.11.1904 (Rhein), kommt jetzt aus Rhein;

 

Ida Treichel, geb. Klagge, geb. 14.05.1885 (Heibutten), kommt jetzt aus Heibutten;

 

Gustav Treichel, geb. 27.03.1883 (Heibutten), kommt jetzt aus Heibutten;

 

Maria Treumann, geb. Michalzik, geb. 18.06.1886 (Reichensee), kommt jetzt aus Reichensee;

 

Johann Treumann, geb. 10.01.1884 (Reichensee), kommt jetzt aus Reichensee;

 

Günther Walenda, geb. 09.07.1940 (Kl.-Warnau), kommt jetzt aus Kl.-Warnau;

 

August Wierzeiko, geb. 27.04.1890 (Kl.-Wronnen), kommt jetzt aus Kl.Wronnen;

 

Marta Wierzeiko, geb. Schwillo, geb. 04.05.1895 (Kl.-Wronnen), kommt jetzt aus Kl.-Wronnen;

 

Siegfried Wilutzki, geb. 06.05.1940 (Lötzen), kommt jetzt aus Lötzen;

 

Frieda Wilutzki, geb. Dembeck, geb 27.04.1919 (Lötzen), kommt jetzt aus Lötzen.

 

Kreis Lyck:

Wilhelmine Chaimowski, geb. 17.08.1890 (Mostolten), kommt jetzt aus Milken, Kreis Lötzen;

 

Emilie Dorss, geb. Lasarzik, geb. 05.02.1913 (Martinshöhe), kommt jetzt aus Osterode;

 

Sieglinde Dorss, geb. 16.05.1942 (Martinshöhe) kommt jetzt aus Osterode;

 

Maria Klemensiak, geb. 13.02.1879 (Berlin-Neukölln), kommt jetzt aus Altskriewen;

 

Dietmar Kukies, geb. 29.05.1943 (Lyck), kommt jetzt aus Brassendorf;

 

Ella Kukies, geb. Grönick, geb. 28.05.1910 (Lyck), kommt jetzt aus Brassendorf, Kreis Lötzen;

 

Maria Lalla, geb. Grenda, geb. 30.10.1883 (Bartendorf), kommt jetzt aus Rhein, Kreis Lötzen;

 

Ida Lalla, geb. 08.07.1912 (Bartendorf), kommt jetzt aus Rhein;

 

Johanna Libudda, geb. Twardy, geb. 03.06.1886 (Soffen), kommt jetzt aus Großbalzhöfen;

 

Gustav Libudda, geb. 09.03.1881 (Soffen), kommt Jetzt aus Großbalzhöfen. Krs. Lötzen;

 

Auguste Wylutzki,  geb. Brozio, geb. 14.06.1890 (Alt-Kriewen), aus Alt-Kriewen;

 

Friedrich Wylutzki, geb. 22.02.1888 (Alt-Kriewen), kommt jetzt aus Alt-Kriewen.

 

Kreis Mohrungen:

Ursula Boll, geb. 26.08.1939 (Mohrungen) kommt jetzt aus Venedien;

 

Frieda-Dora Boll, geb. Rochel, geb. 27.08.1919 (Venedien), kommt jetzt aus Venedien;

 

Oskar Klabes, geb. 15.03.1884 (Venedien), kommt jetzt aus Venedien.

 

Kreis Neidenburg:

August Biendarra, geb. 14.08.1887 (Orlau), kommt ietzt aus Lindenwalde, Kreis Osterode;

 

Ottilie Biendarra, geb. Kukoska, geb. 08.02.1889 (Orlau), kommt jetzt aus Lindenwalde;

 

Johann Ewikowski, geb. 08.10.1883 (Gribenz/Sudauen), kommt jetzt aus Adelsdorf;

 

Ottilie Granitza, geb. Wegner, geb. 27.12.1880 (Gregersdorf), kommt jetzt aus Gregersdorf;

 

Jakob Granitzka, geb. 08.08.1878 (Gregersdorf), kommt jetzt aus Gregersdorf;

 

Horst Maring, geb. 15.10.1939 (Neidenburg), kommt jetzt aus Neidenburg;

 

Auguste Olschewski, geb. Dietrich, geb. 10.04.1882 (Gr.-Seedorf), kommt jetzt aus Gr.Seedorf;

 

Elly Olschewski, geb. 12.04.1927 (Gr.-Seedorf), kommt jetzt aus Gr.-Seedorf;

 

Manfred Olschewski, geb. 10.06.1938 (Gr.-Seedorf), kommt jetzt aus Gr.-Seedorf;

 

Otto Olschewski, geb. 23.01.1943 (Gr.-Seedorf), kommt jetzt aus Gr.-Seedorf;

 

Frieda Schön, geb. Salenga, geb. 30.09.1913 (Neidenburg), kommt jetzt aus Hohenstein, Kreis Osterode;

 

Werner Schön, geb. 23.12.1935 (Neidenburg), kommt jetzt aus Hohenstein;

 

Günter Schön, geb. 11.07.1938 (Neidenburg), kommt jetzt aus Hohenstein;

 

Hans Schön, geb. 14.12.1945 (Neidenburg), kommt jetzt aus Hohenstein.

 

Kreis Ortelsburg:

Werner Butzek, geb. 16.09.1938 (Langenwalde), kommt jetzt aus Hohenstein;

 

Waltraut Butzek, geb. 13.07.1941 (Langenwalde), kommt jetzt aus Hohenstein;

 

Gerda Butzek, geb. 02.09.1943 (Langenwalde), kommt jetzt aus Hohenstein;

 

Elfriede Danielzik, geb. 13.08.1918 (Erben), kommt jetzt aus Erben;

 

Rosemarie Danielzik, geb. 09.08.1940 (Erben), kommt jetzt aus Erben;

 

Anna Jeromin,  geb. Schutkowski, geb. 09.11.1884 (Friedrichshof), kommt jetzt aus Lötzen;

 

Luise Mrotzeck, geb. 25.05.1874 (Grünwalde), kommt jetzt aus Grünwalde;

 

Minna Mrotzeck, geb. Pallas, geb. 07.10.1882 (Grünwalde), kommt letzt aus Grünwalde;

 

Michael Mrotzeck, geb. 30.09.1877 (Grünwalde), kommt jetzt aus Grünwalde;

 

Irmgard Rekowski, geb. 14.08.1932 (Borken), kommt jetzt aus Borken;

 

Wilhelmine Rekowski, geb. Biallek, geb. 22.06.1889 (Borken), kommt jetzt aus Borken;

 

Friedrich Rekowski, geb. 24.12.1888 (Borken), kommt jetzt aus Borken.

 

Kreis Osterode:

Eduard Baginski, geb. 24.09.1900 (Mittelgut), kommt jetzt aus Mittelgut;

 

Ottilie Baginski, geb. Böhm, geb. 22.04.1900 (Mittelgut), kommt jetzt aus Mittelgut;

 

Inge Berger, geb. 17.03.1944 (Bergfriede), kommt jetzt aus Osterode;

 

Charlotte Berger, geb. Karlowski, geb. 09.11.1922 (Bergfriede), kommt jetzt aus Osterode;

 

Auguste Bluhm, geb. Stach, geb. 12.06.1892 (Manchengut), kommt jetzt aus Manchengut;

 

Minna Börk, geb. Sentzick, geb. 06.12.1881 (Biberswalde), kommt jetzt aus Biberswalde;

 

Marta Bolesta, geb. 02.03.1899 (Elgenau), kommt jetzt aus Pr.-Holland;

 

Emma Breda, geb. 29.12.1893 (Biberswalde), kommt jetzt aus Biberswalde;

 

Adam Dedeck, geb. 10.06.1890 (Gusenofen), kommt jetzt aus Gusenofen;

 

Maria Dilewski, geb. Kleinschmidt, geb. 10.03.1887 (Waplitz), kommt jetzt aus Hohenstein;

 

Franz Dilewski, geb. 16.03.1886 (Waplitz), kommt jetzt aus Hohenstein:

 

Auguste Feit, geb. Opalka, geb. 15.02.1884 (Wittmannsdorf), kommt jetzt aus Locken;

 

Friederike Fromberg, geb. Lipowski, geb. 01.02.1891 (Seubersdorf), kommt jetzt aus Seubersdorf;

 

Berta Freynik, geb. Charcholla, geb. 05.02.1894 (Balzen), kommt jetzt aus Gr.-Schmückwalde;

 

Gustav Freynik, geb. 07.06.1886 (Balzen), kommt jetzt aus Gr.-Schmückwalde;

 

Auguste Görke, geb. Pauluschinski, geb. 19.12.1879 (Biberswalde), kommt jetzt aus Biberswalde;

 

Elfriede Glomb, geb. 18.09.1923 (Liebenmühl), kommt jetzt aus Biberswalde;

 

Maria Glomb, geb. Salewski, geb. 21.03.1887 (Liebemühl), kommt jetzt aus Biberswalde;

 

Wilhelmine Gortzitza, geb. Gerlitzki, geb. 22.09.1889 (Gneisenau), kommt jetzt aus Gneisenau;

 

Wilhelm Gortziza, geb. 20.01.1891 (Gneisenau), kommt jetzt aus Gneisenau;

 

Adam Glowacki, geb. 09.10.1877 (Hasenberg), kommt jetzt aus Leib;

 

Karoline Glowacki, geb. Kuhn, geb. 12.08.1876 (Hasenberg), kommt jetzt aus Leib;

 

Amalie Jankowski, geb. Lasarz, geb. 10.09.1881 (Osterode), kommt Jetzt aus Osterode;

 

Adolf Jankowski, geb. 01.03.1890 (Osterode) kommt jetzt aus Osterode;

 

Karoline Kochanski, geb. Borowski, geb. 10.12.1872 (Balzen), kommt jetzt aus Hirschberg.

 

Kreis Allenstein:

Sophie Kruck, geb. Kartzner, geb. 18.08.1889 (Elgenau), kommt jetzt aus Gilgenburg;

 

Adolf Kruck, geb. 04.12.1889 (Elenau), kommt jetzt aus Gilgenburg;

 

Wilhelm Krummrey, geb. 07.04.1897 (Mühlen), kommt letzt aus Kl.-Gröben, Kreis Angerburg;

 

Wilhelm Kubotat, geb. 13.06.1892 (Hohenstein), kommt letzt aus Hohenstein;

 

Amalie Kullig, geb. Schulz, geb. 01.02.1893 (Osterode), kommt jetzt aus Osterode;

 

Marta Kunkel, geb. Piontek, geb. 10.11.1914 (Berlin-Charlottenburg), kommt jetzt aus Osterode;

 

Annemarie Kunkel, geb. 18.02.1937 (Berlin-Charlottenburg), kommt jetzt aus Osterode;

 

Gisela Kunkel, geb. 13.03.1940 (Osterode), kommt jetzt aus Osterode;

 

Manfred Kunkel, geb. 10.10.1944 (Osterode), kommt jetzt aus Osterode.

 

Fortsetzung in der nächsten Folge

 

Seite 13   Briefe an das Ostpreußenblatt

Ein Wort des Dankes

In unserer Folge 18 vom 4. Mai berichteten wir über das abenteuerliche Schicksal der Frau Gerda Gryger aus Friedland, die mit den Behörden um die Anerkennung ihres Namens kämpft. In unserer Folge 22 vom 1. Juni kamen wir in den Briefen an das Ostpreußenblatt noch einmal auf diesen Fall zurück, der eine Welle von Anteilnahme unter unseren Landsleuten hervorgerufen hat. In diesen Tagen schreibt uns Frau Gerda Gryger:

 

„Ich habe nun inzwischen durch Briefe, Päckchen und auch Geldspenden so viel innige menschliche Teilnahme erfahren, dass es mir ein Bedürfnis ist, allen Landsleuten, die so viel Herz und menschliches Mitgefühl haben, von ganzem Herzen zu danken, nicht nur für die Spenden, sondern auch vor allen Dingen für das Bewusstsein, dass mir hierdurch vermittelt wurde, nicht mehr ganz alleine und vor allen Dingen Deutsche zu sein. Dieses Gefühl hatte ich in dem Kampf um meinen Namen fast verloren. Auch fühle ich mich in den Armen der Landsmannschaft so geborgen, es ist wie ein Zuhause und ich möchte nur jedem raten, Mitglied in der Landsmannschaft Ostpreußen zu sein, und die Verbindung mit der Heimat durch unsere Zeitung „Das Ostpreußenblatt" aufrechtzuerhalten und wenn man dadurch auch nur einen Landsmann findet, bei dem man über seinen Kummer sprechen kann. Ich habe dieses alles an eigenem Leibe erfahren.

 

Und nun möchte ich Ihnen allen noch einmal aus tiefstem Herzen danken für die Liebe und  Güte, die mir, einer fremden Landsmännin, in so reichlichem Maße entgegengebracht wurde“.

 

Wer kennt dieses Roggenbrot?

Dr. med. Heinz Rabanus, Dortmund, Disselhoffstraße 1, richtete die folgende Frage an die Redaktion des Ostpreußenblattes, die vielleicht frühere Landfrauen beantworten können:

 

„Während meines Aufenthaltes in Ostpreußen lernte ich in der Nähe von Rauschen ein Bauernbrot kennen, das ich gern auf seine diätetische Verwendung prüfen würde. Es handelte sich um ein anscheinend mit Hefe gebackenes schokoladenbraunes Brot, von ähnlicher Farbe wie der Soester Pumpernickel jedoch im Gegensatz dazu von lockerer normaler Brotkonsistenz. Der Geschmack war süß und kräftig. Ich wäre Ihnen sehr verbunden, wenn Sie eine Möglichkeit hätten, ein solches Rezept zu vermitteln“.

 

Unsere Trakehner

Ich las mit Interesse in unserem Heimatblatt den Bericht über die Bundestagsdebatte, die sich mit der Förderung der Trakehner Zucht befasst. Ich finde es gar nicht verwunderlich, dass der Bundesfinanzminister so wenig für die Trakehner übrig hat. Man muss wohl heimatvertriebener Ostdeutscher sein, um die Bedeutung unseres Gestüts Trakehnen für die deutsche Pferdezucht voll würdigen zu können. Würde man einmal im Kreise,  der Ostpreußen für unser Gestüt sammeln, so wäre das Ergebnis sicher nicht enttäuschend. Für uns sind ja die Trakehner ein Stück unserer Heimat, die wir nie vergessen werden. N., Heiden/Westfalen

 

„Hoalt Stint, hoalt Stint ...

Wir erhielten einen Brief, in dem wieder die alte Erfahrung bestätigt wird, dass der Mensch, der sich den echten Humor bewahren konnte, über eine große Kraft verfügt. Beide in dem nachstehenden Briefauszug erwähnten Frauen haben nahe Angehörige in Ostpreußen und im Krieg verloren, und sie haben viel Schweres durchmachen müssen. Dennoch konnte das Schicksal sie nicht beugen; und auch das Alter nicht. Frau Anna Baumdicker aus Sadlau, Kreis Insterburg, (jetzt Neufahrn, Nordbayern, Aumühlweg 7) schreibt uns:

 

 „Wieder einmal, wie so oft, hat uns das Ostpreußenblatt eine frohe Stunde bereitet. Eine der einst so volkstümlichen Königsberger Handelsfrauen wohnt seit zwei Jahren hier in Neufahrn, betreut von ihrem Sohn und einer sehr guten Schwiegertochter. Im April hat sie den 82. Geburtstag gefeiert. Obgleich die Augen nicht mehr so recht wollen, strickt die betagte Frau noch fleißig Männersocken für andere Leute; lesen und schreiben kann sie nicht mehr. Daher lese ich ihr dann das Wichtigste aus dem Ostpreußenblatt vor. Viel Spaß hat ihr das Liedchen von den Handelsfrauen bereitet. (Der Text wurde in der Ausgabe vom 11. Mai dieses Jahres veröffentlicht. Anm. der Redaktion.) Wir haben es dann gleich mit richtigem Takt durchgesungen und wir hätten auch gern den Rheinländer dazu getanzt. Das hätte noch geklappt — den Rock'n Roll überlassen wir jüngeren Leuten. Wie scheneerde ons bloß wegen onnse witte Köpp'. Ich werde leider auch schon 80 Jahre im Oktober!

 

So haben wir uns in die Sonne gesetzt, und wir sind in Gedanken und in Worten durch Königsberg gegangen. Alles haben wir dort gelassen — nur unser Leben und den ostpreußischen Humor haben wir gerettet …“

 

Seite 14   Suchanzeigen

Foto: Kindersteckbrief

Name: Maaß

Vorname: Horst

geb.: 18.01.1945

in: Lötzen, Ostpreußen

Augen: blau

Haar: dunkelblond

Vermutlich stammt der Knabe aus Lötzen, Ostpreußen. Die Kindesmutter mit dem Kind und der Tante Edith Berger, befanden sich im Auffanglager Uelzen. Hier erkrankte die Mutter und wurde in das Lagerkrankenhaus eingewiesen. Die Tante Edith Berger fuhr mit dem Jungen nach Hannover, wo er im katholischen Waisenhaus Aufnahme fand. Am 04.03.1948 kehrte die Tante nach Uelzen zurück und erfuhr, dass die Kindesmutter bereits am 13.02.1948 aus dem Lagerkrankenhaus entlassen worden ist. Wer kennt den Aufenthalt der Mutter? Zuschr. erbittet unter Nr. 74 628 Das Ostpreußenblatt. Anz.-Abt., Hamburg 13.

 

Wer kann Auskunft geben über den Verbleib der Familie Jän, aus Rastenburg, Ostpreußen, insbes. über Elfriede Jän, etwa 1926 - 1930 und Hildegard Jän, geb. etwa 1928 bis 1932? Nachricht erbittet Herbert Stille, Tornesch, Holstein, Am Grevenberg 5.

 

Wer kann Auskunft geben über meinen Sohn Werner Rieck, geb. 27.04.1929 Prußhöfen (Burschewen), Kreis Sensburg, von da von den Russen verschleppt am 12.02.1945? Nachricht erbittet Emilie Rieck, Essen-Borbeck, Altendorfer Str. 488.

 

Welcher  Landsmann hat im Dezember 1956 meinem Schwager Karl Wullenkordt, früher Ackerhof-Markthausen, Kreis Labiau, jetzt Hardissen (Lippe), erzählt, dass mein Mann Friedrich Paukstadt, Marienhof-Lablacken, Kreis Labiau, im Mai 1945 in Cranz, Ostpreußen, von den Russen erschossen wurde? Die Bestätigung wird dringend gebraucht. Unkosten werden erstattet. Nachricht erbittet Fr. E. Paukstadt, geb. Schemmerling, Neumünster, Carlstraße 19.

 

Wer kann  Auskunft geben über meinen Sohn Ernst Trott, geb. 05.11.1924 in Ebenfelde, Kreis Lyck, vermisst seit November 1943 bei Kiew beim Überschreiten des Flusses Teterew? Feldpostnummer 21 483 C. Karl Trott, Benkel 4 über Rotenburg (Hann.)

 

Wer war nach Kriegsende 1945 als Flüchtling in Stralsund und ist wieder zurück nach den Ostgebieten gefahren? Auskunft erbittet Fr. Auguste Laschenski, Berlin N 31, Stralsunder Straße 18.

 

Kindersteckbrief mit Foto:

Name: vermutlich Poschneck oder ähnlich

Vorname: Rosemarie

geb.: etwa 1940

Augen: blaugrün

Haar: dunkelblond

Rosemarie sucht Eltern oder Angehörige. Sie erinnert sich, dass sie in Königsberg-Tannenwalde bei den Großeltern lebte. Nach dem Tode der Großeltern soll sie eine Frau, die mit Vornamen Charlotte hieß und selbst fünf eigene Kinder hatte, in Obhut genommen haben. Später kam Rosemarie in das Waisenhaus Königsberg-Ponarth. Das Kind erinnert sich auch an eine Tante Lene, die in der Nähe von den Großeltern lebte. Die Tante hatte drei Kinder mit Namen Martin, Lothar und Sabine. Zuschriften erbittet unter Nr. 74 629 Das Ostpreußenblatt, Anz.-Abt., Hamburg 13.

 

Wer kann Auskunft geben über den Verbleib meiner Eltern Franz Wagner und Luise Wagner, geb. Krause, geb. 1872 und 1876, wohnh. gewesen in Königsberg, Insel Venedig 4? Nach der Ausbombung in Heiligenbeil,  Dietrich-Eckard-Str. 18. Letzte Nachricht Ende März 1945 aus Altersheim Palmnicken. Wer war dort und kann über den Verbleib berichten? Nachricht erbittet Willy Wagner, Hamburg-Wilhelmsburg, Pinnauweg 16.

 

Suche meine Schwester Anna Paetzel, geb. 15.04.1893, letzter Wohnort Klein-Sobrost, Kreis Gerdauen, Ostpreußen. Nachricht erbittet Fritz Paetzel, (20a) Celle (Hannover), Mellinger Straße 24.

 

Wer kann Auskunft geben über den Verbleib meiner Eltern Karl Radtke und Amalie Radtke, geb. Preuß, geb. 24.10.1872 in Lichtenfeld und 30.01.1873 in Hoofe? Zuletzt wohnhaft Pudelkeim, P. Petershagen, Kreis Pr.-Eylau. Beide 1945 geflüchtet. Nachricht erbittet Fr. Johanna Grünheit, Bad Oeynhausen, Portastraße 9, Mütterkurheim Westfalenhaus.

 

Achtung. Heilsberger! Wer kann Auskunft geben über den Verbleib unserer Mutter Meta Zelinsky, aus Heilsberg? Letzte Nachricht über sie im Februar 1945. Mitteilungen erbittet Baurat W. Zelinsky, Regensburg, Blumenrain 47. Dipl.-Ing P. Zelinsky, Haunstetten, Henri-Dunant-Straße 4. Siegfried Zelinsky, Ravensburg, Saarlandstraße 21.

 

Wer kann mir die Anschrift von Frau Schluff geben? Sie hatte einen kranken Mann. Letzter Aufenthalt Dänemark, Oxböl. Nachricht erbittet E. Endrejat, Huzenbach, Kreis Freudenstadt.

 

Suche meine Schwester Gertrud Laukat und weitere Verwandte und Bekannte. Bin im Oktober 1956 aus russischer Gefangenschaft gekommen. Nachricht erbittet Charlotte Borowsky, geb. Laukat, Lüneburg, Wallstr. 10. Früher Königsberg Pr., Holländer Str. 7.

 

Gesucht wird Helene Schmerberg, geb. Grintsch. geb. 21.02.1885. Früher wohnhaft Hermsdorf bei Zinten, Abbau Lauenberg. Nachricht erbittet Fritz Grintsch, zu erreichen über Grünheid, Witten (Ruhr), Feldstr. Nr. 28.

 

Bestätigungen

Benötige für Behörde Nachweise. Bin in Adlersdorf geboren, war wohnhaft in Lötzen. Benny Nathansohn, Berg.-Gladbach, Rommerscheider Straße 53.

 

Wer kennt meinen Mann, Schneidermeister Franz Balschinat, geboren in Schillgallen, Kreis Elchniederung, am 01.12.1893 und kann Angaben machen über seine Lehre, Gesellenjahre und wann er Soldat wurde? Unkosten werden erstattet. Frau Maria Balschinat, Hannover-Herrenhausen, Schaumburgstraße 28.

 

Wer kann angeben, wo sich zurzeit die Unterlagen von dem früheren Standesamt Schmilgen befinden, und wer kennt die Anschrift von dem damaligen Standesbeamten, Herrn Mischel, wohnhaft während des Krieges, Schmilgen, Kreis Schloßberg. Zuschr. erbittet unter Nr. 74 559 Das Ostpreußenblatt. Anz.-Abt.. Hamburg 13.

 

Wir melden uns

Am 29. Juni 1957, beziehen wir unser Eigenheim. Mit vielen Grüßen teilen wir allen Verwandten, Freunden und Bekannten unsere neue Adresse mit: Familie W. Zieseler, Frankenthal (Pfalz), Breslauer Straße 16 — Früher Königsberg Pr., Schleiermacherstraße 8.

 

Amtliche Bekanntmachungen

Durch Gerichtsbeschluss ist der Tod und der Zeitpunkt des Todes der nachstehend bezeichneten Person festgestellt worden: Die mit Buchstaben bezeichneten Angaben bedeuten: a) Anschrift am letzten bekannten Wohnsitz, b) letzte bekannte Truppenanschrift, c) zuständiges Amtsgericht und dessen Aktenzeichen, d) Tag des Beschlusses, e) Zeitpunkt des Todes.

Kurt Thiel,  09.01.1925, Hohensprindt, Ostpreußen, Jungbauer, Gefreiter, a) Hohensprindt, Ostpreußen, b) Feldpostnummer 10 785, c) Walsrode, 1 II 11/57, d) 07.06.1957, e) 31.12.1945, 24 Uhr.    Amtsgericht Walsrode

 

55 II 37/57      Aufgebot

Die Ehefrau Maria Elisabeth Lange, geb. Kussin, wohnhaft in Essen, Ophoffstraße 29, hat beantragt, ihren Ehemann, den Oberschweizer Heinrich Lange, geboren am 28.04.1895 in Podlecken. Kreis Rastenburg, Ostpreußen, zuletzt wohnhaft gewesen in Grünhof, Kreis Rößel, Ostpreußen, für tot zu erklären, weil er während des letzten Krieges vermisst ist. Der Verschollene wird aufgefordert, spätestens am 20. August 1957, 9 Uhr, Zimmer 20, dem unterzeichneten Gericht Nachricht zu geben, widrigenfalls er für tot erklärt werden wird. Alle, die Auskunft über Leben oder Tod des Verschollenen geben können, werden gebeten, dies spätestens im Aufgebotstermin dem Gericht anzuzeigen. Essen, den 8. Juni 1957    Das Amtsgericht

 

Urk.-Reg. II 13/57   Amtsgericht Münnerstadt.  Münnerstadt, den 4. Juni 1957

Aufgebot

Hildegard Erdmann, geboren am 24. Mai 1926 in Arnsdorf, Kreis Heilsberg, Ostpreußen, seit Januar 1945 bei Arnsdorf vermisst, soll für tot erklärt werden.

Antragsteller: Herbert Erdmann, Arbeiter in Poopenlauer Nr. 45 Die Verschollene wird aufgefordert, sich zu melden, widrigenfalls sie für tot erklärt werden kann. Alle, die Auskunft über die Verschollene geben können, werden aufgefordert, Anzeige zu erstatten. Meldung und Anzeige haben bis zum 10. August 1957 beim Amtsgericht Münnerstadt zu erfolgen. Amtsgericht, gez. Meiler. Amtsgerichtsrat

 

Urk.-Reg. II 14/57   Amtsgericht Münnerstadt, Münnerstadt, den 4. Juni 1957

Aufgebot

Bernhard Erdmann, geboren am 20. August 1883 in Basien, Kreis Braunsberg, Ostpreußen, seit Januar 1945 in Arnsdorf, Kreis Heilsberg, Ostpreußen vermisst, soll für tot erklärt werden. Antragsteller: Herbert Erdmann, Arbeiter in Poopenlauer Nr. 45. Der Verschollene wird aufgefordert, sich zu melden, widrigenfalls er für tot erklärt werden kann. Alle, die Auskunft über den Verschollenen geben können, werden aufgefordert, Anzeige zu erstatten. Meldung und Anzeige haben bis zum 10. August 1957, beim Amtsgericht Münnerstadt zu erfolgen. Amtsgericht gez. Meiler, Amtsgerichtsrat

 

Rest der Seite: Verschiedenes. Werbung. Bekanntschaften. Unterricht. Stellenangebote. Stellengesuche

 

Seite 15   Familienanzeigen

Unser lieber Sohn und Bruder, Rüdiger Koloska, ist am Pfingstmontag 1957, im 21. Lebensjahre, unerwartet von uns gegangen. Im Namen der trauernden Angehörigen: Walther Koloska und Frau Meta Koloska, geborene Kapornick.  Wieren, Kreis Uelzen. Früher Steinbeck bei Königsberg Pr. Die Beisetzung hat am 13. Juni 1957 in Uelzen stattgefunden.

 

Am 15. Juni 1957, wenige Wochen nach unserem Wiedersehen nach dreizehnjähriger Trennung, ist unsere liebe Mutter, Schwiegermutter, Großmutter, Schwägerin und Tante, Therese Margarethe Moneth, geb. Pahlke, im 80. Lebensjahre, nach kurzer Krankheit, sanft entschlafen. Gleichzeitig gedenken wir unseres lieben Vaters, des Postbetriebsassistenten a. D. Eduard Moneth, früher Gerdauen, Ostpreußen, der am 1. Februar 1956 in Rastenburg, in hohem Alter, auf tragische Weise ums Leben kam. In stiller Trauer: Gerhard Moneth, früher Nordenburg. Gerda Moneth, geb. Schubert. Dietrich und Ingrid, als Enkelkinder. Elisabeth Moneth, Schwägerin, früher Rodehlen, Kreis Rastenburg. Nichten in Berlin: Erna Packieser und Margarete Packleser. Ziegenhain, Hessen, Hessenallee 17, im Juni 1957

 

Müh'n und Arbeit war Dein Leben, Ruhe hat Dir Gott gegeben. Am 5. Juni 1957 entschlief fern der geliebten Heimat sanft nach langem schwerem Leiden in Essen, unsere liebe treusorgende Mutter, Großmutter, Schwiegermutter, Schwester, Schwägerin und Tante, Altbäuerin Emilie Weiß, geb. Teschner. Früher Liebemühl Abbau, Kreis Osterode, Ostpreußen, im Alter von 76 Jahren. In stiller Trauer: Richard Weiß und Frau, Essen-Margarethenhöhe, Winkelstraße 10. Bruno Weiß und Frau, Drakenburg 239, Kreis Nienburg (Weser) und alle Angebörigen. Die Überführung und Beisetzung fand am Sonnabend, dem 8. Jppi 1967, 15 Uhr, in Drakenburg vom Trauerhause aus statt.

 

Am 29. Mai 1957 entschlief nach langer, in Geduld ertragener Krankheit, unsere liebe älteste Tochter, Waltraud Schneidereit, im Alter von 32 Jahren. In stiller Trauer: Familie Julius Schneidereit. Liebenfelde, Ostpreußen, Hindenburgstraße, jetzt Dortmund, Nordmarkt 22

 

Es ist so schwer, wenn sich der Mutter Augen schließen, Zwei Hände ruhn, die einst so treu geschafft, Und still und leise unsere Tränen fließen. Uns bleibt der Trost: Gott hat es wohlgemacht. Fern der lieben Heimat entschlief nach einem arbeitsreichen Leben, unsere liebe herzensgute Mutter, Schwiegermutter, Groß- und Urgroßmutter, Anna Schweig, geb. Wiedwald, im 85. Lebensjahre. Im Namen aller trauernden Hinterbliebenen: Selma Schweig  und Ella Schweig. Hoopte 61 über Winsen (Luhe), Kreis Harburg. Früher Buchwalde, Kreis Osterode, Ostpreußen. Die Beerdigung fand am Mittwoch, dem 29. Mai 1957, um 15 Uhr, auf dem Friedhof in Winsen (Luhe) statt.

 

Ich hab' den Berg erstiegen, der Euch noch Mühe macht. Drum weinet nicht, Ihr Lieben, mein Werk ist nun vollbracht. Nach schwerem, mit großer Geduld ertragenem Leiden, entschlief gestern meine liebe Frau, unsere gute Mutter, Schwiegermutter, Schwester und Oma, Anna Bernhardt, geb. Alysat, im 68. Lebensjahre. In tiefer Trauer: Julius Bernhardt, Kinder und Enkelkinder. Wöhrden bei Stade, den 13. Juni 1957. Früher Moulinen, Kreis Tilsit.

 

Nach einem Leben voller Liebe und Aufopferung für ihre Familie und langem, mit großer Geduld ertragenem Leiden, entschlief am 15. Juni 1957, meine liebe herzensgute Mutter und Schwiegermutter, mein liebes Omchen, Schwester, Schwägerin und Tante, Frieda Scheffler, geb. Wenk. Besitzerin des Gasthofes „Haffkrug", Pillau Camstigall, im Alter von 73 Jahren. In tiefer Trauer:

Else Meinert, geb. Scheffler, verw. Meyer. Bruno Meinert, Major der Wasserschutzpolizei a. D. Klaus-Eckart Meyer. Hamburg 24, Mühlendamm 92. Die Beisetzung fand am Donnerstag, dem 20. Juni 1957, um 14 Uhr, auf dem neuen Stadtfriedhof in Pinneberg statt.

 

Zum Gedenken. Zum zwölften Male jährt sich in diesem Jahre der Todestag meiner unvergesslich geliebten Eltern, Emilie Gansloweit, geb. Kahlfeld, gest. 28.06.1945; Eduard Gansloweit, gest. 09.10.1945, aus Breitenstein, Ostpreußen, Kreis Tilsit-Ragnit. Erika Noé, geb. Gansloweit, als einzige Tochter. Dossenheim bei Heidelberg, Bahnhofstraße 44.

 

Müh und Arbeit war Dein Leben, nie dachtest Du an Dich, nur für die Deinen streben war Deine höchste Pflicht. Fern der Heimat entschlief nach langem schwerem Leiden, am 10. Juni 1957, unsere liebe gute Mutter, Schwiegermutter, Großmutter, Schwester und Tante, die Altbäuerin Therese Grohnert, geb. Hoffmann. Früher Neplecken, Kreis Samland, im Alter von 71 Jahren. Sie folgte ihrem lieben Mann, dem Bauer Adolf Grohnert, der an Hungertyphus in Neplecken 1945 verstarb und ihrem lieben Sohn Kurt Grohnert, der in Russland 1944 gefallen ist, sowie ihrem lieben Schwiegersohn, dem Bauer Arnold Baruth, aus Groß-Blumenau, der seit 1945 verschollen ist. In stiller Trauer: Lucie Baruth, geb. Grohnert und Kinder. Willy Grohnert und Familie. Ewald Dagott und Familie. Heinz Schober und Familie. Nortrup, Farwick über Quakenbrück

 

Heute ist meine geliebte Mutti, Frau Elisabeth Benrowitz, geb. Jänisch, nach schwerer Krankheit fern der geliebten Heimat eingeschlafen. In tiefer Trauer: Ursula Schröder geb. Benrowitz. Königsberg Pr., Lizentstraße 4. Neuhäuser (Samland) Lindenstraße 4 a. 1. Pflngstfeiertag 1957

 

Am 31. Mai 1957 entschlief sanft nach kurzer schwerer Krankheit unsere liebe Mutter, Schwiegermutter und Großmutter, Berta Melenk, geb. Lenuweit, im Alter von 83 Jahren. Sie folgte ihrer Tochter Elma, welche 1947 in Ostpreußen verstorben ist. In stiller Trauer: Gustav Tiedemann und Frau Meta Tiedemann, geb. Melenk, Neuborstel, Kreis Soltau. Ewald Melenk und Frau Frieda Melenk, geb. Bunse, Warburg. Westfalen, und Enkelkinder. Früher Liebenfelde, Kreis Labiau, Ostpreußen. Die Beisetzung hat in Warburg stattgefunden.

 

Am 20. Mai 1957 entschlief nach kurzer schwerer Krankheit, mein lieber Mann, unser guter Vater, Schwiegervater und Opa, der Fischermeister Otto Wimmer, im fast vollendeten 70. Lebensjahre. In stiller Trauer: Ernestine Wimmer, geb. Federmann. Fritz Wimmer und Frau Anna. Lieselotte Prüssner, geb. Wimmer. Reinhard Prüssner und vier Enkelkinder. Eckernförde, Noorlager. Früher Pillau, Kreis Samland Ostpreußen.

 

Fern der geliebten Heimat verschied, für uns alle plötzlich und unerwartet, am 24. Februar 1957, mein lieber Mann, unser guter Papi, Sohn, Schwiegersohn, Bruder, Schwager und Onkel, Arno Hinz, im Alter von 31 Jahren. In tiefer Trauer: Elfriede Hinz, geb. Höly. Helga und Jürgen, als Kinder, Mannheim-Schönau. Elisabeth Hinz, geb. Baldzun, Hamburg-Poppenbüttel. Richard Hinz, als Eltern, Lörrach. Gerda Skoppeck, geb. Hinz. Heinz Skoppeck, Düsseldorf. Lotte Henke, geb. Hinz. Werner Henke, sowjetisch besetzte Zone. Früher Schloßberg, Kreis Ebenrode.

 

Zum Gedenken der zehnjährigen Wiederkehr des Todestages unserer lieben Mutter, Schwiegermutter und Großmutter, Frau Martha Schröder, geb. Gerke, aus Pr.-Eylau, Ob. Schloßstr. 47, gest. 24.06.1947 in Pr.-Eylau. Margarete Schröder. Martha Lenuweit, geb. Schröder. Paul Lenuweit und Kinder, Kaiserslautern, Glockenstraße 76. Ferner meines lieben Mannes, Vaters, Schwiegervaters und Großvaters, Wilhelm Lenuweit, aus Pr.-Eylau, Herbert-Neumann-Straße 11, gest. 21.03.1947 in Georgenburg bei Insterburg. Maria Lenuweit, geb. Pensky, sowjetisch besetzte Zone. Paul Lenuweit nebst Familie, Kaiserslautern, Glockenstraße 76. Fritz Lenuweit nebst Familie, Voerde (Niederrhein).

 

Heute ist mein lieber treusorgender Mann, unser guter Opi, Onkel, Großonkel und Schwager, Hauptlehrer und Kantor i. R., Fritz Reich, nach schwerer Krankheit, im 79. Lebensjahre, in Frieden heimgegangen. Er war immer dankbar gegen Gott, der ihn 45 Jahre als Erzieher und Freund der Jugend und in vielen Ehrenämtern segensreich wirken ließ. In tiefer Trauer im Namen aller Angehörigen: Anna Reich, verw. Gottschalk, geb. Klinger. Rotenburg (Hann.), Werkstr. 20, den 13. Juni 1957. Die Beisetzung hat am Montag, dem 17. Juni 1957, in Rotenburg stattgefunden.

 

Am 8. Juni 1957 ist nach kurzem, in Geduld ertragenem Leiden, mein lieber Mann, unser guter Vater, Sohn, Schwiegersohn, Bruder, Schwager und Onkel, der Elektromeister Bruno Brien, im Alter von 51 Jahren, leider zu früh von uns gegangen. In tiefem Schmerz: Margarete Brien, geb. Bracki und Kinder, Helga, Hans, Gisela Angelika, Annemarie und Michael. Anna Brien, Rendsburg. Hilde Reschke, geb. Brien und Kinder, Rendsburg. Familie Kurt Brien, Essen.  Auguste Bracki, Berlin. Familie Gerhard Bracki, Hamburg. Berlin NW 21, Havelberger Straße 11. Früher Braunsberg, Ostpreußen, Neuer Markt 6. Die Beerdigung hat am 14. Juni 1957, auf dem neuen St.-Johannis-Friedhof, Berlin-Plötzensee, stattgefunden.

 

Am 10. Juni 1957, ist nach längerer Krankheit, im 65. Lebensjahre, fern seiner Heimat, nach einem arbeitsreichen Leben, mein lieber Mann, unser guter Vater, Schwiegervater und Schwager, Otto Dannowski, Schmiedemeister. Früher Lablack, Kreis Gerdauen, von uns gegangen. Es trauern um ihn: Seine Frau, Helene Dannowski, geb. Reich und sieben Kinder mit Familien. Klosterbeuren über Memmingen (Schwaben).

 

Zum treuen Gedenken. Zum zehnjährigen Todestag gedenken wir unserer lieben unvergesslichen Kinder, Doris, geb. 24.09.1941 und Gerd-Georg, geb. 18.02.1944. Sie starben auf der Flucht an Hungertyphus. In stiller Trauer, die Eltern, Georg Wegner und Frau, geb. Breuling. Früher Palmnicken, Samland, jetzt Geislingen, Württemberg, Hohenstaufenstraße 41.

 

Am 12. Juni 1957, ist unsere liebe Mutter, Schwiegermutter, Großmutter und Urgroßmutter, Elisabeth Hagen, geb. Krämer, früher Insterburg, Siehrstr. 34, im gesegneten Alter von 91 Jahren, heimgegangen. Im Namen aller Angehörigen: Karl Hagen, Neuß (Rh.), Erprather Str. 7. Otto Hagen, Berlin-Dahlem, Milowstr. 2

 

Fern der geliebten Heimat entschlief nach schwerem, geduldig ertragenem Leiden, am 7. Juni 1957, im 58. Lebensjahre, mein lieber Mann, Bruder, Schwager und Onkel, Ernst Hill. In stiller Trauer: Frieda Hill und Verwandte. Gribbohm über Itzehoe. Früher Seckenburg, Ostpreußen.

 

Fern unserer lieben Heimat entschlief am 13. Mai 1957, nach jahrelangem schwerem, mit großer Geduld ertragenem Leiden, meine liebe herzensgute Tochter, gute Schwester, Schwägerin, Tante, Nichte, Kusine und Enkelin, Christel Kussin, geb. 09.12.1928 Sie folgte ihrem lieben Papa, Artur Kussin, geb. 28.03.1892, gest. 24.08.1941 in Königsberg Pr. und ihrem lieben Bruder, Helmut Kussin, geb. 02.12.1920, gest. 27.10.1945 in französischer Gefangenschaft. Zum Gedenken an unseren lieben Sohn und Bruder,  Alfred Kussin, geb. 14.06.1926, vermisst seit 20.12.1944, Feldpostnummer 37 476 B. In tiefem Leid: Marta Kussin, geb. Worm. Werner Kussin mit Familie und alle Verwandten. Welzheim, Kreis Waiblingen, Untermühlstraße 16. Früher Königsberg Pr. – Maraunenhof.

 

Am 17. Juni 1957 ging infolge Herzschlages, unsere treusorgende Mutter, meine liebe Tochter, Schwiegertochter, unsere stets frohe Schwester, Schwägerin, Tante, Hilda Schulz, geborene Plüß, im Alter von 38 Jahren, für immer von uns. Fern ihrer zweiten Heimat traf uns dieser schwere Schicksalsschlag, als sie in Rengsdorf am Rhein ihren Urlaub verlebte. Tapfer und lebensbejahend meisterte sie ihr Los, immer noch hoffend auf die Rückkehr ihres vermissten Mannes, Harry. In stiller Trauer: Dietmar Schulz und Erhard Schulz. Anna-Marie Plüß, geb. Andres. Käthe Schulz. Heinrich Kolenbrander und Frau Irmgard Kolenbrander, geb. Plüß. Klaus Plüß und Frau Irmgard Plüß, geb. Jutzkl und alle Anverwandten. Rumeln, Lausanne (Schweiz), sowj. bes. Zone, 17. Juni 1957

 

Am 16. Mai 1957 betteten wir unsere liebe Mutter, Groß- und Urgroßmutter, Johanna Rahnenführer, geb. Koblitz, geb. 24.12.1867, aus Wehlau, Ostpreußen, Roßmarkt, im 90. Lebensjahre, in der sowj. bes. Zone, zur ewigen Ruhe. Im Namen aller Hinterbliebenen: Fritz Schmadtke und Frau Therese Schmadtke, geb. Rahnenführer. Familie Fritz Rahnenführer. Familie Franz Rahnenführer. Emil Hundertmark und Frau Helene Hundertmark, geb. Rahnenführer, acht Enkel und fünf Urenkel.

 

Am 13. Juni 1957 nahm uns Gott, meine liebe Frau, Mutter, Tochter, Omi, Schwiegermutter, unsere Schwester, Schwägerin und Tante, Frau Maria Brommand, geb. Monitor, im Alter von 44 Jahren.In tiefer Trauer: Friedrich Brommand, Neuß, Pommernstraße 7. Heinz Monitor und Frau Annelies Monitor, geb. Reiher, sowie Rolf, als Enkel, Neuß (Rhein),  Marienstr. 20. Otto Monitor und Frau Frieda Monitor, geb. Höepfner, Neuß, Konradstraße 32. Früher Allenstein, Tilsit Schröttersburg.

 

Seite 16   Familienanzeigen

Den lieben Verwandten und Freunden aus Ostpreußen geben wir bekannt, dass mein lieber Mann, unser lieber Vater und Großvater, Dr. Viktor von Poser und Groß-Naedlitz, Landrat des Kreises Ortelsburg, Ostpreußen, im Alter von 77 Jahren, in Berlin, nach kurzer schwerer Krankheit sanft entschlafen ist. Antonie von Poser und Groß-Naedlitz, geb. von der Goltz. Ruth Freytag, geb. von Poser und Groß-Naedlitz. Dr. Otto-Christof Freytag, Kiel. Christa Rasch, geb. von Poser und Groß-Naedlitz. Dr. Ernst Rasch, Kassel-Wilhelmshöhe. Brigitte Moest, geb. von Poser und Groß-Naedlitz. Dipl.-Ing. Walter Moest, Berlin. Renate Medow, geb. von Poser und Groß-Naedlitz. Dr. Gerhard Medow, Bad Segeberg, und neun Enkelkinder. Kiel, den 11. Juni 1957, Jungmannstraße 17 I. Die Beerdigung hat am 15. Juni 1957 in Kiel stattgefunden.

 

Von langem Siechtum erlöste Gott der Herr, meinen lieben Mann, unseren guten Vater, durch einen sanften Tod, im Alter von 53 Jahren, Kaufmann Kurt Schlicht, früher Tilsit. In stiller Trauer: Dora Schlicht, geb. Simoneit. Christine und Eva, als Töchter. Bielefeld, den 15. Juni 1957, Viktoriastraße 1

 

Ich hab' den Berg erstiegen, der Euch noch Mühe macht. Drum weinet nicht, Ihr Lieben, ich werde zur Ruhe gebracht. Dem Herrn über Leben und Tod hat es gefallen, heute Nachmittag, meinen lieben Mann und besten Lebenskameraden, unseren Schwager und Onkel, Friedrich Wilhelm Dumont, im fast vollendeten 69. Lebensjahre, nach langem schwerem Leiden, zu sich in die Ewigkeit zu nehmen. In tiefer Trauer: Anna Dumont, geb. Skerra und Anverwandte. Dortmund, Hollestraße 7, den 25. Mai 1957. Früher Königsberg Pr., Farenheidstraße 6

 

Der Herr ist mein Hirte, mir wird nichts mangeln. Psl. 23    In der Hoffnung auf ein baldiges Wiedersehen nach zwölfjähriger Trennung, erhielten wir die Nachricht, dass am 5. Juni 1957, unser lieber guter Vater, der Bauer Christoph Seranski, im 83. Lebensjahre, nach kurzer Krankheit, in unserer lieben Heimat Leschienen, sanft entschlafen ist. In stiller Trauer seine Kinder: Ottilie Seranski, Langenfeld. Rhld., Trompeterstraße 26. Julius Seranski, Gelsenkirchen, Schemannstraße 23. Helene Seranski, Klein-Leschienen, Kreis Ortelsburg, Ostpreußen.

 

Am Pfingstsonnabend verstarb an den Folgen eines Unfalles, nach einem arbeitsreichen, jedoch entsagungsreichen Leben, im betagten Alter, mein lieber Schwiegervater, Schwager und Onkel, der Glasermeister Carl Brodda, geb. 02.07.1871, gest. 08.06.1957 in Osterode, Ostpreußen. Er folgte seiner in Osterode, Ostpreußen, verstorbenen Ehefrau, Johanna Brodda und seinem einzigen Sohne, Glasermeister Hans Bode, gest. am 27.08.1956 in Ahlen, Westfalen, in die Ewigkeit. In stiller Trauer: Frida Bode, geb. Fielitz. Ahlen, Westfalen, Walstedder Straße 16

 

Am 11. Juni 1957 entschlief nach kurzem Leiden in Berlin das Ehrenmitglied der Kreisgruppe Ortelsburg in Berlin, Landrat a. D. Viktor von Poser. Er war uns allen ein treuer Berater und zu jeder Hilfe stets bereit. Wir werden sein Andenken stets in Ehren halten. Namens der Kreisgruppe Ortelsburg, Willy Krause, Kreisbetreuer. Berlin-Neukölln, den 16. Juni 1957, Weisestraße 23

 

Fern seiner Heimat entschlief am 16. Juni 1957, nach langer schwerer Krankheit, unser lieber Bruder, Onkel und Schwager, der Ingenieur Otto Raetz, früher Königsberg Pr., Gebauhrstraße 27, im 61. Lebensjahre. Er folgte seiner ihm unvergesslichen Lebenskameradin Else Raetz, geborene Mollin und seiner einzigen Tochter Sigrid, in die Ewigkeit. In stiller Trauer im Namen aller Hinterbliebenen: Johannes Raetz. Hamburg 33, Bramfelder Straße 34. Die Beisetzung fand auf dem Altstädter Friedhof in Rendsburg statt.

 

Nach langem schwerem Leiden entschlief am 16. Juni 1957 sanft unser lieber Vater, Schwiegervater, Opa, Bruder, Schwager und Onkel, der Tischlermeister Hermann Weier, früher Glanden, Kreis Osterode, Ostpreußen, im 75. Lebensjahre. In stiller Trauer: Hanni Pagel, geb. Weier, Bremerhaven. Otto Pagel, Bremerhaven. Richard Weier, Bremerhaven. Heinrich Weier, Bremerhaven. Lilli Weier, geb. Hellwig, Bremerhaven. Lieschen Weier, sowjetisch besetzte Zone. Fünf Enkelkinder und alle Verwandten. Bremerhaven, Heinrichstraße 51a, im Juni 1957.

 

Nach langer banger Ungewissheit erhielten wir jetzt die traurige Nachricht, dass unser geliebter einziger Sohn, Bruder, Schwager, Onkel und Neffe, Erich Nauen, schon am 23. März 1946 in russischer Gefangenschaft verstorben ist. Hans Nauen und Frau Berta Nauen, geb. Lange. Helene Ehrich, geb. Nauen. Herbert Ehrich. Vogelsang-Grünholz, Kreis Eckernförde. Früher Königsberg Pr., Zielkeimer Weg 27

 

Am 8. Juni 1957, verstarb mein lieber Mann, unser guter Bruder und Schwager, Bauer Ernst Böhnke, früher Guttenfeld, Kreis Pr –Eylau. In stiller Trauer: Therese Böhnke, geb. Hülse, Osdorf, Kreis Eckernförde. Otto Böhnke und Frau Frida Böhnke, geb. Pauls, Winterfeld bei Lütjenburg. Marta Pelikan, geb. Böhnke. Gustav Pelikan, z. Z Lauenburg, Pommern. Herta Rieck, geb. Böhnke. Otto Rieck, Alpen (Niederrhein) und Anverwandte.

 

Wir hofften auf ein Wiedersehn, Doch Gottes Wille ist geschehn. Wir konnten Dich nicht sterben sehn. Auch nicht an Deinem Grabe stehn. Nach dreizehnjähriger Ungewissheit erhielten wir die traurige Nachricht, dass unser lieber Sohn, Bruder, Schwager und Onkel, Erich Gastner, geb. am 20. März 1919, im Alter von 26 Jahren, in einem russischen Kriegsgefangenenlager, am 17. März 1945, verstorben ist. In stillem Gedenken: Julius Gastner und Frau Maria Gastner, geb. Nowozin. Günter Gastner und Frau Marianne Gastner, geb. Feige oder Felge (schlecht lesbar). Hildegard Weisselberg, geb. Gastner. Erich Timm und Frau Christel Timm, geb. Gastner. Hansgeorg Ruhnau und Frau Edith Ruhnau, geb. Gastner. Karla und Christian. Z. Z. Elmshorn, Gerberstraße 12 a. Früher Passenheim, Kreis Ortelsburg

 

Am 11. Juni 1957, ist unser verehrter Herr Landrat Dr. von Poser und Groß-Naedlitz , nach Vollendung seines 77 Lebensjahres in die Ewigkeit heimgegangen. Von 1914 bis 1945 hat er den Landkreis Ortelsburg in Ostpreußen verwaltet. Gültig, hilfsbereit, selbstlos in immerwährendem Einsatz für die Förderung des Kreises war er uns ein ständig wirkendes Vorbild. Tief trauern wir um unseren väterlichen Freund, der uns unvergesslich bleiben wird. Die Beamten, Angestellten und Arbeiter des Kreises Ortelsburg. Rösner, Kreisbürodirektor i. R.

 

Gott der Allmächtige hat am 7. Juni 1957, meinen guten Vater, unseren lieben Schwiegervater, Großvater und Onkel, Walter Goewe, Reichsbankrat a. D., im 76. Lebensjahre, nach schwerer Krankheit, in den ewigen Frieden heimgerufen. In stiller Trauer im Namen der Hinterbliebenen: Eckehard Goewe. Bayreuth, Karl-Hugel-Straße 3, im Juni 1957. Früher Lötzen, Ostpreußen.

 

In seiner geliebten Heimat entschlief am 31. Mai 1957, nach kurzer schwerer Krankheit, mein lieber Mann, unser guter Vater, Schwiegervater und Großvater, der Mühlenwerkführer Otto Böhm, Lockwinnen (Wiersbau), Kreis Sensburg, kurz vor seinem 78. Lebensjahre. In stiller Trauer: Luise Böhm, geb. Lumma, Lockwinnen, Ostpreußen, alle Kinder und Enkelkinder. Dortmund, den 1. Juni 1957, Möllerstraße 8.

 

Statt Karten. Am 14. Juni 1957 wurde nach arbeitsreichem Leben, mein lieber Mann, unser guter Vater, Schwiegervater, Opa, Schwager und Onkel, Julius Klaus, einen Tag vor Vollendung seines 74. Lebensjahres, in die Ewigkeit abgerufen. In stiller Trauer: Rosine Klaus, geb. Schiemann. Herta Hartwich, geb. Klaus. Paul Klaus und Frau Lena Klaus, geb. Hufenbach, sowjetisch besetzte Zone. Friedel Klaus, geb. Böttcher, Herzberg (Harz), vier Enkelkinder. Amshausen Nr. 249, Post Steinhagen, Westfalen. Früher Königsberg Pr., General-Litzmann-Straße 61.

 

Nach kurzer schwerer Krankheit entschlief am 1. Juni 1957, fern seiner lieben Heimat, im Alter von 63 Jahren, mein lieber Mann, unser guter Vater, Schwiegervater, Bruder und Onkel, Friedrich Krupka, früher Palmnicken, Samland. In tiefer Trauer im Namen aller Angehörigen: Minna Krupka, geb. Lüneberger. Welper bei Hattingen (Ruhr), Langehorst 26

 

Danksagung an meine lieben Landsleute. Auf diesem Wege möchte ich allen für die aufrichtige Teilnahme an dem Ableben meiner lieben Frau, Charlotte Neumann, geb. Kraft, herzlich danken. Schweres hat uns das Schicksal aufgebürdet. „Auch ich hatte einen Kameraden, einen besseren fand ich nicht“.  Nun ruhe in Frieden! In tiefer Trauer: Franz Neumann und Kinder, Trier, Feldstraße 9. Früher Pr.-Eylau

Inhaltspezifische Aktionen