Ostpreußenblatt, Folge 23 vom 08.06.1957

Ostpreußenblatt
Folge 23 vom 08.06.1957

 

Seite 1   Eine „Grenze“ mitten durch Ostpreußen

Foto: Zwischen den von Polen und den von der Sowjetunion besetzten Teilen unserer ostpreußischen Heimat zieht sich eine Demarkationslinie, die praktisch zu einer echten Grenze geworden ist. Sie wird von der Sowjetunion viel strenger und rücksichtsloser abgesichert, als das bei irgendeiner Grenze im Westen Europas der Fall ist. Wir zeigen hier eine Aufnahme von einer Stelle dieser „polnisch-sowjetischen Grenze" in Ostpreußen, — die Erste, die von dieser Grenze überhaupt veröffentlicht wird. Es ist eine Stelle zwei Kilometer nördlich von Goldap-, ein Schlagbaum geht über die Chaussee, die seit vielen Jahren nicht mehr benutzt wird. Der Erdwall, der sich hinter dem Schlagbaum auf „sowjetrussischer“ Seite befindet, lässt erkennen, dass hier seit der Ziehung der „Grenze" kein Fahrzeug mehr die Straße passiert hat. Im Hintergrund rechts ist — auf sowjetrussischer Seite — einer der zahllosen Wachttürme zu sehen, mit denen diese Grenze gespickt ist. Auf den Seiten 3 und 11 zeigen wir Aufnahmen, die jetzt in Lyck gemacht worden sind.)

 

Seite 1   Wo der Geist weht …

Gedenken zum Pfingstfest

Als Stalin sich auf dem Gipfel seiner roten Cäsarenmacht wusste und mit den beiden anderen „Weltbeglückern" und .Friedensmachern" Roosevelt und Churchill gerade beim Verteilen der Beute war, da machte ihn einer seiner Gesprächspartner darauf aufmerksam, dass gegen gewisse hier diktierte Regelungen der Papst und überhaupt die christlichen Kirchen Einspruch erheben könnten. Und da fiel dann das wohl charakteristischste Wort dieses Erzmaterialisten und alten Zynikers: „Wieviel Divisionen hat denn der Papst …“ Stalin soll damals ungeheuer stolz auf diesen Ausspruch gewesen sein und sich seiner noch oft erinnert haben. Er atmet wie nichts die grenzenlose Anmaßung und die ebenso abgrundtiefe Menschenverachtung des Despoten, der alle weltlichen Trümpfe in seiner Hand glaubt, gegenüber den sittlichen Ordnungen, gegenüber den unwägbaren Schätzen der Seele, des Gemüts und der menschlichen Gesinnung. Hier sprach einer, der seine Totenschädelpyramiden genauso skrupellos und ungerührt baute wie ein Tamerlan, Dschinghis Khan und Attila, der durch Ströme von Blut der Feinde und einstigen Freunde watete, der Gott und jede Religion „verbieten" wollte. Nur eine Anbetung ließ er zu: den Kotau vor ihm selbst und der entseelten Lehre und Leere seiner bolschewistischen „Weltanschauung". Nur etwas noch imponierte ihm: die Kraft, die sich in schwerbewaffneten Divisionen und Armeen, in riesigen Artilleriekolonnen und Luftflotten ausdrückte. Das übrige schien ihm belanglos. Über eine moralische Autorität ging er mit einer Handbewegung hinweg, wie andere Gewaltherrscher vor ihm. Wer zu ihm, dem entlaufenen Priesterschüler vom Geist, gar vom göttlichen oder Heiligen Geist gesprochen hätte, der wäre von ihm verlacht worden. „Wieviel Divisionen kann der mir entgegenstellen?" hätte die Antwort gelautet.

 

Moderluft

Der Mann, der in jener Stunde Gott und seine Diener und Gläubigen frech verhöhnte, der sich unendlich erhaben dünkte über alle Religion, er liegt heute — schon halb vergessen und mehr als halb demaskiert — als wächserne Puppe im Mausoleum an der Kremlmauer. Erstarrt ist das höhnische, verächtliche Grinsen auf seinen Zügen. Menschen gehen stumm an ihm vorüber, und jeder von ihnen denkt wohl, auch der also war sterblich, allzu sterblich und kurzlebig. Die aber, die sich seine Erben und Nachfolger nennen, mögen heilfroh sein, den unberechenbaren roten Zaren für immer hinter Glas zu wissen. Wer aus der Moderluft des Diktatorengrabes ins Freie tritt, der atmet erst einmal tief den frischen Wind ein, der auch über den Roten Platz von Moskau weht und dem bis heute kein Sowjettyrann befehlen kann, sondern den einer schickt, an den Stalin nie glauben wollte, bis er vielleicht in den Schrecken seiner letzten Stunden auch seine Nähe spürte. Von der abgestandenen Stickluft, die den grausen roten Imperator bis zuletzt umgab, ist in seinem Vaterland noch sehr, sehr viel hinter zugesperrten Fenstern bewahrt geblieben. Die Hoffnung, es könne hier einmal wirklich ein neuer Geist wehen, es könne spürbar zu einem großen Umdenken und Neudenken kommen, sie hat sich bis heute nicht erfüllt. Und auch weit über die Grenzen der Sowjetunion hinaus hat sich so unendlich viel vom modrigen und verstockten Denken der drei „Wundermänner" von Teheran, Jalta und Potsdam noch erhalten. Jahre sind seit Stalins Tod schon vergangen, aber wer wollte sagen, dass seine teuflische Hinterlassenschaft schon beseitigt sei? Das Unrecht, das er schuf, bemühen sich seine Nachfolger so billig wie möglich zu konservieren, seine Beute wollen sie voll behaupten. Was ändert es, dass sie die harte Sprache des Kaukasiers durch lockende Biedermannstöne ersetzen?

 

Es hatte Bestand

Alljährlich fragen sich, wenn wir im Kirchenjahr wieder einmal die Pfingsten feiern, viele von uns, was es wohl für unsere heutige Welt bedeuten könnte, wenn auch uns jetzigen Menschen jenes Wunder geschähe, von dem die Apostelgeschichte zu berichten weiß. Wie wäre das, wenn uns ebenso wie jenen geplagten, verzagten und hartgeprüften Jüngern Christi von höherer Hand ein „neuer, ein gewisser Geist" der Zuversicht und Stärke geschenkt würde. Wunder geschehen heute nicht mehr, meinen viele von uns und beschränken sich also auf ein frommes Erinnern. Sie denken an jene die so fehlbar und schwach waren wie wir und die dann doch durch göttliche Gnade in Apostel und Kämpfer des Glaubens, in Baumeister der Kirchen verwandelt wurden, deren Gedächtnis bis heute nicht vergangen ist. Strahlende Reiche und glanzvolle Städte, die damals Weltruf hatten, vergingen und starben. Was jene aber im höheren Auftrag anpackten, hatte Bestand. Wir wissen sogar aus eigenem Erleben, dass seitdem immer wieder die Tyrannen brandschatzend und mordend durch die Lande zogen, dass auch die Gotteshäuser nicht geschont, die Heiligtümer verbrannt und geschändet wurden. Die Kirche aber, sie blieb auch auf Trümmern unversehrt. Und wie wir uns das vor Augen halten, stellt sich die Frage: was ließ sie überleben und zu allen Zeiten triumphieren? Es gibt nur eine Antwort: es war der Geist und die Hand Gottes, die hier durch die Jahrtausende wirkten. Menschen konnten straucheln und abtrünnig werden, Menschen konnten sterben, der Geist rief sich neue Zeugen und Täter fort und fort. Überdenken wir das aber, dann wird es auch den sogenannten Verstandesmenschen von heute klar, dass das Pfingsterleben von einst nichts Einmaliges war, dass Geist und vor allem der unausdenkbare Heilige Geist immer wieder geschenkt wurde. Alles Große und Entscheidende, was seither als Segen für die Menschheit geschah, es geschah unter dem Gesetz dieses Geistes. Unter seinem Antrieb kam in eine hasserfüllte und böse Welt die Liebe, unter seinem Antrieb wurden die größten Kulturleistungen einer opfer- und tatbereiten Menschheit vollbracht. Und Bücher reichen nicht aus, um im großen und kleinen Bereich das alles zu schildern, was vom Einzelnen und der Gemeinschaft seit zwei Jahrtausenden unter dem Anruf dieses Geistes an Unvergänglichem geschaffen wurde.

 

„Meinen Geist …“

Es ist etwas höchst Wunderbares um den Geist, den menschlichen und auch den göttlichen. Man kann ihn selbst mit unseren fünf Sinnen nicht wahrnehmen und spürt ihn doch aller Orten. Vor dem Geist, der immer von höherer Hand geschenkt sein muss, selbst wenn er sehr irdisch wirkt, sind alle die „Materialisten" ganz dumm geworden. Auch sie, die sich wie Stalin weigern, etwas Nichthandgreifliches zu erkennen und anzuerkennen, vermögen nicht zu sagen, warum ein Mensch eine Neunte Symphonie schafft und jener die Geheimnisse eines Atomaufbaues zu enträtseln vermag, warum ein Höherer einem Immanuel Kant, der nun wahrlich nicht zu den körperlich Stärksten gehört, die Gabe verlieh, letzte Geheimnisse zu erkennen und zu deuten, die anderen ewig verborgen sind. Wer anders als dieser so geheimnisvolle Geist, der von oben kommt und frei geschenkt wird, hätte es wirken können, dass auf dieser Erde unerhörte Leistungen und Großtaten verrichtet wurden? Wer anders vermittelte die Flamme der Erkenntnis und die Kraft zu neuerer und besserer Ordnung?

 

„Meinen Geist sende ich Euch", heißt es in der Bibel und dieses Wort galt wirklich nicht nur jener ersten Pfingstgemeinde. Wer bereit ist, den Geist von oben zu empfangen, der wird bald spüren, welche Kraft ihm hier zuwächst. Wir wissen es wohl und spüren es alle Tage: in unserer Zeitlichkeit lebt und wirkt dicht neben dem Geist auch der Ungeist, der böse Geist. Er wird gekennzeichnet durch Herrschsucht und Maßlosigkeit, durch Rücksichtslosigkeit und Bosheit. Die reichen Gaben, die uns der Himmel schenkte, nützt lange nicht jeder zum Guten. So mancher dient lieber den Dämonen als Gott und lässt sich von ihnen vorwärtspeitschen. Es gibt gerade in unseren Tagen Beispiele genug dafür, wohin es mit denen kommen kann, die die Gebote der Religion und Sitte leugnen und alles auf dem Altar ihres Geltungsdranges, ihrer grenzenlosen Eroberungssucht und ihrer Freude an der Knechtung der anderen opfern wollen. Einer von ihnen hieß Stalin, und man kann viele andere Namen nennen. Etwas von dieser Art steckt auch in so manchen Kleineren, die nur das Ich und den Ellenbogen noch anerkennen und die kein Auge und kein Ohr für die Not des anderen und die Verpflichtung ihm gegenüber mehr haben.

 

Die mächtigste Waffe

Alles kommt darauf an, dass der Geist den Ungeist, den missbrauchten und entarteten Geist überwindet. Wohin wir auch blicken in unseren Tagen, stoßen wir auf die dunklen Spuren von Menschen, die sich „Ordner der Welt" und „Friedensbringer" nannten und die nichts schufen als Unordnung und Ungerechtigkeit, eine Unmasse von immer schwelenden Brandherden und von namenlosem Leid. Noch leben wir in der Stickluft von Jalta und Potsdam in einem zerrissenen Vaterland und noch seufzen auch so viele andere Völker unter dem Unrecht und der Gewalt. Unabsehbar ist das Heer der Ausgetriebenen, Ausgeplünderten und Entrechteten. Mit den alten schlechten Methoden wird sich eine echte und dauerhafte Neuordnung nicht herstellen lassen. Es muss wirklich ein neuer, ein gewisser Geist über uns alle kommen, und dieser Geist muss wie einst zu Pfingsten mächtig durch die Räume wehen, die Schläfer wecken und die Verzagenden trösten und stärken. Ein solcher Geist ist die mächtigste Waffe, die es gibt, viel stärker auf die Dauer als die massivsten Heeressäulen, die die aufzubieten haben, die an nichts denken als an die Behauptung ihrer Beute. Der Glaube und die Zuversicht können mehr aufbieten als Divisionen. Und der wirklich gläubige Geist, der sich dem höchsten Lenker der Geschicke verbunden weiß, kann Wege weisen, wo die anderen auf Jahre keine sehen.

 

Seite 1   Die Frage des Nördlichen Ostpreußen.

Was die sowjetischen Erklärungen zum Völkerrecht sagen.

Von Carroll Reece, Abgeordneter im amerikanischen Repräsentantenhaus.

In der Rede „über die deutschen Provinzen ostwärts der Oder-Neiße-Linie und die damit zusammenhängenden wirtschaftlichen, historischen, rechtlichen und politischen Fragen", die der republikanische Abgeordnete Reece, von Tennessee, am 16. Mai 1957 vor dem amerikanischen Repräsentantenhaus hielt, ist ein besonderer Abschnitt den sowjetischen Erklärungen zum Annexionsverbot und zum Selbstbestimmungsrecht der Völker gewidmet, und zwar erfolgten diese Ausführungen vornehmlich im Hinblick auf die von der Sowjetregierung vorgenommene „Inkorporation" (Einverleibung) des Gebietes um Königsberg in die Sowjetunion. Im Folgenden werden diese Ausführungen in Übersetzung aus dem „Congressional Record" (Vol. 103, Nr. 82, S. 6353 f) wiedergegeben:

 

Es dürfte zweckmäßig sein, die sowjetischen Erklärungen zur Frage der Unterjochung und Annexion von Gebieten im allgemeinen und zu den Zielen der Sowjets hinsichtlich Deutschlands im Besonderen einer näheren Betrachtung zu unterziehen:

 

Das sowjetische Völkerrecht erklärt die Annexion als „vollständige Eingliederung eines Gebietes in einen anderen Staat gegen den Willen der Bevölkerung des betreffenden Gebietes", woraufhin gegen die Annexion Stellung genommen wird. Dies erfolgt in dem maßgeblichen sowjetischen Werke über das Völkerrecht: „Mezdunarodnoe Pravo" (Moskau 1047, Seite 156). Die Verurteilung der Unterjochung und Annexion im sowjetischen Völkerrecht gründet sich auf Erklärungen Lenins und Stalins. Laut Band IX (Seite 304) der „Gesammelten Werke" Lenins erklärte Lenin im Jahre 1916:

 

„Eine Annexion stellt eine Verletzung des Rechtes auf Selbstbestimmung dar, indem es sich um die Festlegung der Grenzen eines Staates im Gegensatz zu dem Willen der Bevölkerung handelt“.

 

Am 12. Mai 1917 verkündete Lenin:

 

„Wenn Polen, wenn auch die Ukraine sich von Russland lösen würden, so wäre dies nichts Schlimmes . . . Keine Nation, die andere Völker unterdrückt, ist frei ... In Russland müssen wir das Recht unterworfener Völker auf Loslösung unterstreichen ...“

 

Und in der „Friedenserklärung" Lenins vom 8. November bzw. 26. Oktober 1917 heißt es:

 

„Wenn entgegen den Wünschen einer Nation — gleich ob diese Wünsche in Zeitungen, auf öffentlichen Versammlungen, durch Partei-Resolutionen oder durch Aufstände gegen nationale Unterdrückung zum Ausdruck gebracht werden — das Recht auf freie Wahlen unterbunden wird, so wird eine Aufrechterhaltung der Bindungen dieser Nation zu einer anderen als eine Annexion betrachtet, das heißt, als eine Inbesitznahme unter Anwendung gewaltsamer Mittel; und dies gilt auch dann, wenn die Armee der annektierenden oder mächtigeren Nation sich vollständig zurückziehen und keinerlei Druck auf die Einrichtungen und die politische Existenz der (okkupierten) Nation ausgeübt würde“.

 

Auf diese Ausführungen Lenins gründet sich die Lehre von der Abschaffung der Angriffskriege, die als einer der wichtigsten Gegenstände der Aufrufe der kommunistischen Dritten Internationale betrachtet wurde. Mit diesen Erklärungen stehen die verfassungsrechtlichen Definitionen in voller Übereinstimmung, die sich in der Abhandlung von Durdenewski-Krylow und in einem Band ähnlichen Inhalts von Korovin über die Grundstruktur der Sowjetunion finden:

 

„Der Sozialistische Staat — die Union der Sozialistischen Sowjet-Republiken — ist eine freiwillige Union von Völkern, die keine territorialen Eroberungen anstrebt und die Annexion von Gebieten gegen den Willen von deren Bevölkerung ablehnt“. Beiläufig sei vermerkt, dass die beiden erwähnten Bände gegenwärtig von der Sowjetischen Akademie als autoritative Quellen betrachtet werden. Dies kann nur heißen, dass die Annexion der deutschen Provinzen ostwärts der Oder und Neiße — einschließlich des nördlichen Teils Ostpreußens — durch die Sowjets und durch ihre Marionetten in Warschau null und nichtig ist —, oder aber die Beherrscher des Kreml würden sich vor der Welt dem Vorwurf der Doppelzüngigkeit aussetzen und als diejenigen dastehen, die mit eiserner Stirn Lügen verbreiten.

 

Werfen wir einen Blick auf die tatsächlich erfolgte sowjetische Politik im Vergleich zu den Grundlehren des sowjetischen Völkerrechts, zu denen man sich bekannt hat:

 

Im Dezember 1941 war Stalin der erste, von den „Großen Dreien" der Kriegszeit, der in den damaligen Verhandlungen mit dem seinerzeitigen britischen Außenminister Anthony Eden die Zerstückelung Deutschlands vorschlug. Am 23. Februar 1942 bezeichnete jedoch Stalin in einer Proklamation zum 24. Jahrestag der Roten Armee alle Presseberichte, wonach die Rote Armee eine Zerstückelung der deutschen Nation anstrebe als idiotisch, und er führte in dieser Proklamation aus:

 

„Die Erfahrungen der Geschichte zeigen, dass die Hitlers kommen und wieder gehen, dass aber das deutsche Volk, die deutsche Nation bleibt“.

 

Am 6. November 1943 zählte Stalin in einer Rede, die er anlässlich des 26. Jahrestages der kommunistischen Revolution hielt, die sowjetischen Kriegsziele auf, wobei er das an zweiter Stelle stehende Kriegsziel folgendermaßen umriss:

 

„Die Politik unserer Regierung bleibt unverändert. Gemeinsam mit unseren Alliierten müssen wir den befreiten Nationen Europas das Recht und die Freiheit der Selbstbestimmung über ihre politische Organisation uneingeschränkt wiederherstellen“.

 

Am 28. November 1943 war in der Eröffnungssitzung der Konferenz von Teheran wiederum Stalin der erste der „Großen Drei", der die Oder-Neiße-Linie als Ostgrenze Deutschlands forderte. Am letzten Tage dieser Konferenz hob er hervor, dass Polen wiederhergestellt und hauptsächlich auf Kosten Deutschlands vergrößert werden solle. Am 8. April 1945 setzte die Regierung der Vereinigten Staaten die Sowjetregierung von Presse- und Rundfunkberichten in Kenntnis, die besagten, dass gewisse sowjetisch besetzte Gebiete, darunter die Freie Stadt Danzig, in aller Form in Polen inkorporiert worden seien; und die amerikanische Regierung ersuchte die Sowjetregierung um Auskunft über den tatsächlichen Status des fraglichen Gebietes. Daraufhin antwortete die Sowjetregierung unter dem 17. April 1946, die Abwanderung der deutschen Bevölkerung im Gefolge der sich zurückziehenden deutschen Truppen habe dazu geführt, dass nur noch polnische Bevölkerung verblieben sei, woraufhin man örtlich eine polnische Zivilverwaltung eingerichtet habe, um die Regierungsobliegenheiten hinsichtlich dieser Bevölkerung wahrzunehmen. Die sowjetische Note versicherte, dass diese Handlung in keiner Beziehung zur Frage der Grenzen stehe. Mit anderen Worten: Die Sowjetregierung dementierte am 17. April 1945 ausdrücklich, dass eine Annexion deutschen Gebietes durch Polen stattgefunden habe. Am 9. Mai 1945 erklärte Stalin in einer Proklamation an die Welt, in der er die Kapitulation der deutschen Wehrmacht verkündete:

 

„Vor drei Jahren kündigte Hitler die Zerstückelung der Sowjetunion, die Abtrennung des Kaukasus, der Ukraine und der Baltischen Nationen an . . . Doch nun ist genau das Gegenteil eingetreten. Die Sowjetunion feiert diesen Sieg, obgleich sie nicht darauf aus ist, Deutschland zu zerstören oder zu zerstückeln“.

 

Im Mai 1945 brachte Harry Hopkins bei einem Besuche in Moskau Stalin gegenüber zum Ausdruck, dass die Erklärung des Sowjetdiktators vom 9. Mai 1945, mit der er sich gegen eine Zerstückelung Deutschlands gewandt hatte, im Widerspruch zu dem Standpunkt stehe, den er — Stalin — in Teheran und Jalta vertreten habe. Stalin erwiderte, er habe aus Erklärungen Anthony Edens und William Strangs den Eindruck gewonnen, dass Großbritannien und ebenso die Vereinigten Staaten die Zerstückelung nur als ultima ratio, als äußerstes Mittel, betrachteten. Am 5. Juni 1945 erklärten die Regierungen der vier Mächte, ihre „Absicht, hinsichtlich der Besatzungszonen Deutschlands mit den Regierungen anderer Mitglieder der Vereinten Nationen Beratungen im Zusammenhang mit der Ausübung derartiger Befugnisse aufzunehmen". Ohne Zustimmung der übrigen drei Mächte und ohne vorherige Beratung mit den Regierungen anderer Mitgliedstaaten der Vereinten Nationen hatte die Sowjetregierung nicht die Befugnis, zwei gesonderte Verwaltungen innerhalb ihrer Besatzungszone zu bilden oder deren Bildung zu gestatten. Während der Potsdamer Konferenz gab daher Stalin wegen des polnisch verwalteten Gebietes befragt, zu, dass keine, der Besatzungsmächte befugt sei, eine neue Zone zu errichten . . .

 

Zur Zeit der Potsdamer Konferenz wurde auch ein Vorschlag der Sowjetregierung hinsichtlich eines bestimmten Teilgebietes von Ostpreußen erörtert, das der Sowjetunion ausgehändigt werden sollte. Dieser Vorschlag wurde im Grundsatz angenommen und vorgesehen, dass die endgültige Regelung der Territorialfragen der Friedenskonferenz überlassen bleiben solle. Übrigens machten weder Stalin noch Molotow den Versuch, irgendwelche gefälschte historische Ansprüche vorzubringen. Sie begründeten die Wegnahme Königsbergs ganz einfach damit, dass sie einen eisfreien Hafen haben wollten — obwohl die Sowjetunion über einige eisfreie Häfen verfügt — sowie mit ihrem Streben nach strategischer Sicherheit, was eine abgedroschene Phrase darstellt, die alle Aggressoren seit langem benutzen, um dahinter ihre ehrgeizigen Absichten zu verbergen. Am 8. August 1945 wurde ein polnisch-sowjetisches Grenzabkommen unterzeichnet, in dessen Artikel III es heißt:

 

„Bis zu den endgültigen Entscheidungen über die territorialen Fragen bei Abschluss eines Friedensvertrages, soll die . . . Grenzlinie folgendermaßen verlaufen …“

 

Am 7. April 1946 wurde durch Dekret des Präsidiums des Obersten Sowjets der UdSSR die Eingliederung des Königsberger Gebiets als „Oblast" in die Russische Sowjet-Republik (RSFSR) verfügt, und mit einem weiteren Dekret vom 4. Juli 1946 wurde die Umbenennung jener Stadt in Kaliningrad — nach einem russischen Bolschewiken gleichen Namens — vorgenommen. Hierzu möchte ich das wiederholen, was ich schon an anderer Stelle gesagt habe:

 

Dass Königsberg, die Stadt, in der Immanuel Kant geboren wurde und wo er seine „Kritik der reinen Vernunft" sowie seine Abhandlung „über den ewigen Frieden" schrieb, von den Kommunisten und ihren Mitläufern Kaliningrad genannt werden soll, stellt eine Lästerung der Kultur dar. Die freie Welt kann und darf sich nicht zu einer solchen Schande beruhigen.

 

Am 10. Juli 1946 — sechs Tage nach der durch die Sowjets verfügten Änderung des Namens der Stadt Königsberg — erklärte Molotow in einer Ansprache vor der Konferenz der Außenminister in Paris unverfroren:

 

„Es ist neuerdings Mode geworden, von einer Aufspaltung Deutschlands in einzelne autonome Staaten . . ., von einer Abtrennung des Ruhrgebietes von Deutschland zu sprechen. Alle diese Vorschläge laufen auf die Zerstörung Deutschlands hinaus. Wie ich bereits erklärt habe, kann die Zerstörung Deutschlands nicht unsere Aufgabe sein, wenn wir wirklich im Interesse des Friedens und der Ordnung handeln wollen“.

 

Am 25. Februar 1947 wurde ein sowjetisches Gesetz verkündet, dessen Artikel 22 eine Bestimmung der Verfassung der UdSSR änderte: Dem Gebiet („Oblast") Königsberg-Kaliningrad wurde der Status einer Provinz, eines Rayons, zuerkannt. Am 11. April 1947 aber erklärte Molotow in einer Ansprache vor der Außenministerkonferenz in Moskau:

 

„Ich möchte Sie an die bekannte Proklamation des Chefs der Sowjetregierung, J. V. Stalin, vom 9. Mai 1945 erinnern, die unmittelbar nach der Kapitulation Deutschlands erlassen wurde. Dort erklärte Stalin bereits einige Monate vor der Zusammenkunft in Potsdam, "dass die Sowjetunion nicht darauf ausgeht, Deutschland zu zerstören und zu zerstückeln“.

 

Weitere Erklärungen verantwortlicher Sowjetführer, welche allen auf Annexion und territoriale Erweiterungen abzielenden Bestrebungen abschwören, könnten in großer Anzahl zitiert werden. Es sei nur eine jüngeren Datums angeführt: In einer Rede vor der Generalversammlung der Vereinten Nationen in New York erläuterte Dimitri T. Schepilow, der damalige sowjetische Außenminister, am 22. November 1956 die Außenpolitik der Sowjetunion mit den Worten:

 

„Irgendwelche expansionistische Aspirationen sind dem Sowjetstaat fremd“.

 

Da die Sowjetunion nach der Definition in ihrer eigenen Verfassung eine „freiwillige Union von Völkern" darstellt, „welche keine territorialen Eroberungen anstrebt und die Annexion von Gebieten gegen den Willen von deren Bevölkerung ablehnt", und da gemäß zahlreichen in Übereinstimmung mit der Lehre Lenins verlautbaren sowjetischen Erklärungen „irgendwelche expansionistische Aspirationen dem Sowjetstaat fremd sind", wollen wir also diese feierlichen Versicherungen in gutem Glauben zur Kenntnis nehmen und die Regierung im Kreml ersuchen, entsprechend zu handeln.

 

Seite 2   Um polnische Bischöfe für Ostdeutschland?

Sachkenner über die vertraulichen Gespräche mit Kardinal Wyszynski.  

Während der Vatikan nach wie vor über den Inhalt der vertraulichen Besprechungen, die der polnische Kardinalprimas Wyszynski zusammen mit den ihn begleitenden anderen polnischen Bischöfen beim päpstlichen Stuhl führte, strenges Stillschweigen bewahrt, äußern sich nunmehr einige über die Ereignisse beim Vatikan meist hervorragend unterrichtete ausländische Korrespondenten zu diesen Problemen. Der römische Berichterstatter der bekannten „Neuen Zürcher Zeitung", weist darauf hin, dass auch die rotpolnische Presse die Vorgänge in Rom mit geradezu brennendem Interesse verfolge. Über jede Zeremonie und jeden Empfang werde ausgiebig berichtet. Vor Kommentaren allerdings scheine man hier zurückzuschrecken, was offenbar auf höhere Weisung Warschaus geschehe. Nur der rotpolnische Rundfunk hat in einer sehr vorsichtigen Stellungnahme mit Nachdruck betont, Wyszynski sei entschlossen gewesen, bei dem Papst die „Gesamtheit der Kirchenfragen in Polen" anzuschneiden. Vor Wyszynskis Abreise hätten sowohl in Warschau als auch in Tschenstochau tagelang intime Beratungen aller Bischöfe stattgefunden. Es ist wohl nicht ohne Bedeutung, dass der Warschauer Rundfunk die Ernennung von Administratoren mit Bischofsrang für ostdeutsche Bistümer so deutet, dass er von einer „gewissen Revision in der Haltung des Vatikans" spricht. Man erinnert daran, dass Kardinal Wyszynski in einer Predigt vor Studierenden in Breslau im April erklärt hat, er sehe die „Eingliederung dieser Ländereien" (also von Ostpreußen, Schlesien, Pommern usw.) als einen „Akt der göttlichen Gerechtigkeit für die Leiden der polnischen Nation" an.

 

Die „Neue Zürcher Zeitung" ist davon überzeugt, dass Wyszynski auch diesmal, wie bereits 1951, den Vatikan gedrängt habe, für deutsche Diözesen des Ostens polnische Bischöfe mit allen Vollmachten zu ernennen. Aus polnischen Kreisen verlaute allerdings, dass der Primas keinen leichten Stand habe, den Vatikan zu einer Änderung seiner Haltung in der Grenzfrage zu bewegen. Das Schweizer Blatt meint, man sollte hierbei vor allem den Einfluss eines Teils der deutschen katholischen Geistlichen, die in Rom weilten, nicht unterschätzen.

 

Auch der als Kenner der Politik des Vatikans bekannte römische Korrespondent des holländischen katholischen „Volkskrant" meldet, man flüstere sich in vatikanischen und polnischen Kreisen zu, dass die polnischen Bischöfe immer wieder den Papst überreden wollten, für mindestens drei ehemalige deutsche Bistümer des Ostens (darunter Ermland und Breslau) polnische Bischöfe mit allen Vollmachten zu bestellen. Er fügte hinzu: „Wir können an so einen Beschluss erst glauben, wenn ihn der Papst selbst bekannt geben sollte“. In der kleinen polnischen Kirche von Rom, die symbolischer Weise in der gleichen Gasse liege wie die kommunistische Parteizentrale Italiens, habe Wyszynski erklärt, Polen werde „von tödlichen Gefahren umringt". Wenn es seine Einheit und seine Kraft bewahren wolle, müsse es zunächst einmal einig sein und zum anderen Kirche und Familie als die mächtigen Stützpfeiler seines Staates achten. Es fiel allgemein auf, dass Wyszynski sich mit dem Kommunismus wenig befasste und immer wieder die Einigkeit aller Polen herausstellte. Der Kardinal wird übrigens erst am 17. Juni nach Polen zurückkehren.

 

Seite 2   Rotpolen hat die Sowjets erneut um Finanzhilfe gebeten. Gomulka und Ministerpräsident Cyrankiewicz hatten sich zu Gesprächen nach Moskau begeben. Sie sollen eine Summe von etwa 300 Millionen Dollars (über 1,26 Milliarden Mark) erbeten haben.

 

Seite 2   Von Woche zu Woche

Von einer angeblichen Absicht der Sowjetregierung, Adenauer demnächst zu Besprechungen nach Moskau einzuladen, sei der Bundesregierung nichts bekannt, wurde in Regierungskreisen in Bonn erklärt.

 

Der Staatsbesuch des Kanzlers in Österreich ist auf den 13. Bis 15. Juni festgelegt worden. Bundesaußenminister von Brentano wird Dr. Adenauer nach Wien begleiten.

 

Der neue Bundeshaushalt wurde nach dreizehnstündiger scharfer Debatte vom Parlament in dritter Lesung verabschiedet. Die SPD, der Gesamtdeutsche Block und die FDP stimmten - unter heftiger Kritik vor allem der Sozialpolitik — dagegen.

 

In dritter Lesung verabschiedet hat der Bundestag das Gesetz über die Lohnfortzahlung im Krankheitsfall für die Arbeiter. Für die ersten sechs Krankheitswochen sollen die Lohnempfänger danach etwa 90 Prozent ihres Nettolohnes erhalten.

 

Zu neuen Rittern des Ordens „Pour le mérite“ für Wissenschaft und Künste wurden vom Ordenskapitel im Hause des Bundespräsidenten die deutschen Professoren Heisenberg, Ritter und Mies van der Rohe gewählt.

 

Für direkte Gespräche mit Pankow über Rüstungsbegrenzungen setzte sich der zur SPD übergetretene frühere Bundesminister Heinemann, der frühere Leiter der „Gesamtdeutschen Volkspartei" auf einer Pressekonferenz ein. Ollenhauer betonte auf der gleichen Besprechung, an dem bekannten Standpunkt der SPD zu Pankow ändere sich nichts.

 

Der hunderttausendste Soldat der Bundeswehr wurde in diesen Tagen eingestellt.

 

Den Rang eines „Generalinspekteurs der Bundeswehr" führt nach der Umgliederung der militärischen Abteilungen des Verteidigungsministeriums ab 1. Juni, Generalleutnant Heusinger, als Leiter des Führungsstabes. Er hat Weisungsbefugnis gegenüber den einzelnen Inspekteuren.

 

Die erste Flottenübung der neuen Bundesmarine findet vom 18. bis 23. Juni statt. An ihr werden neben zwei Schulgeschwadern drei Minensuch- und eine Schnellbootformation sowie zwei Hafenschutzgeschwader mit etwa 60 kleineren Schiffen teilnehmen.

 

Scharfe Sparmaßnahmen des Bundeslandes Bremen ordnete der Finanzsenator an. Die vom Parlament bewilligten Mittel sollen durchweg um zehn Prozent gekürzt werden.

 

Der Besuch einer deutschen Industrieabordnung in Rotchina wird auf Einladung Pekings wahrscheinlich im Oktober erfolgen. Man rechnet mit dem Abschluss von Lieferungsabkommen für nicht kriegswichtige Güter.

 

Größere Bauvorhaben Krupps in der Türkei wurden in Istanbul angekündigt. Es handelt sich dabei um eine Eisenbahnlinie, die die Türkei mit Persien verbinden soll, ferner um die Entwicklung einer Ölraffinerie und von Wolframgruben. Auch der Bau einer mächtigen Hängebrücke über den Bosporus wird geplant.

 

Viele Lehrstellen sind im Bundesgebiet noch offen. Während in der Großindustrie die Lehrlingsstellen ziemlich voll besetzt werden konnten, stehen in Handwerk und Einzelhandel noch etwa 114 000 Stellen für männliche und 44 000 für weibliche Berufsanfänger offen.

 

Eine Reisesperre für die 86 500 mitteldeutschen Studenten für Fahrten nach Westdeutschland brachte eine scharf kritisierte Anordnung der Pankower Machthaber. Jede Reise nach dem Westen muss danach von den kommunistischen Dienststellen gesondert genehmigt werden.

 

Eine große Berliner Aktion zur Einstellung älterer Angestellter hat Bürgermeister Amrehn angekündigt. Die Bundesversicherungsanstalt und der Berliner Senat wollen die Firmen, die erwerbslose ältere Angestellte einstellen, mit beträchtlichen Summen unterstützen.

 

Für ein Berliner Institut der Atomforschung wurde in Wannsee der Grundstein gelegt. Die Reichshauptstadt erhält je ein Forschungsinstitut für Kernchemie und Kernphysik mit einer großen Mathematischen Abteilung.

 

Der frühere ungarische Ministerpräsident Nagy befindet sich nach Schweizer und holländischen Berichten jetzt in einem Gefängnis in Budapest. Nagy und andere Minister waren von den Sowjets bei der blutigen Niederschlagung des Freiheitsaufstandes zunächst nach Rumänien verschleppt worden.

 

Über eine neue sowjetische Super-Wasserstoffbombe soll Chruschtschow sich vor polnischen Journalisten geäußert haben. Die Bombe sei so stark, Länder wie England und Frankreich zu verwüsten; sie könne wegen ihrer Gefährlichkeit gar nicht erprobt werden.

 

Eine 500-Millionen-Mark-Sowjetanleihe für Indien soll von der indischen Regierung in Delhi angenommen worden sein. Moskau hat gleichzeitig auch den König von Afghanistan zu einem Besuch eingeladen.

 

Finnlands neue Regierung ist ein bürgerliches Koalitionskabinett unter dem Vorsitz des bisherigen Reichstagspräsidenten Suskelainen. In Dänemark bildete der Sozialist Hansen die neue Regierung, der Sozialdemokraten und Liberale angehören.

 

Ein Amerika-Besuch der britischen Königin ist für den Spätherbst vereinbart worden. Präsident Eisenhower übersandte Königin Elizabeth eine Einladung.

 

Grausige Vergeltungsaktionen ereigneten sich in Algerien. Aufständische töteten in einem frankreichfreundlichen Ort in einer Nacht 300 Männer. Die französische Gegenaktion führte zur Tötung von mehr als 170 Aufständischen.

 

Jährlich wächst die Menschheit um etwa 43 Millionen. Die Weltbevölkerung hat nach Angaben der UNO die Riesenziffer von nahezu 2,8 Milliarden erreicht. Allein in Asien wohnen beinahe 1,5 Milliarden Menschen, also mehr als die Hälfte.

 

Seite 3   Das Bild, das Lyck heute bietet

Sieben Fotos: Die vier Aufnahmen links und oben geben ein Bild davon, wie sich heute der Markt in Lyck — und ähnlich auch in den anderen polnisch besetzten Orten Ostpreußens — abspielt. Oben rechts: Eine Frau bietet eine Bluse und zwei selbstgefertigte Handtaschen an, vielleicht aus den letzten Stoffresten, die sie noch besaß, überall auf den Märkten findet man Menschen, die ihr Hab und Gut verkaufen müssen, um leben zu können. — Das Bild darunter: Saatkartoffeln werden zum Kauf angeboten. Nach der Auflösung der Kolchosen müssen die neu angesiedelten Bauern selbständig wirtschaften. — Die Aufnahme oben links: Eine alte Frau verkauft Sämereien. Im Hintergrund Marktstände, die von den staatlichen Handelsorganisationen benutzt werden. — Die Aufnahme darunter: Zwischen der Frau und dem Mann ist ein etwas schwieriges Geschäft im Gange; es wird gehandelt und gefeilscht.

 

Die Aufnahme unten links zeigt einen Teil des Friedhofs von Lyck. Grabplatten wurden umgestürzt, Gräber erbrochen, das geschah schon vor zehn Jahren. Heute decken die meterhohen Hecken, das Gras und das Laub mildtätig diese Schande zu. So verfallen sind die Friedhöfe in fast allen Orten. — Die Aufnahme ganz unten rechts: Die Mädchenschule und das Feuerwehrgebäude blieben in Lyck erhalten. Die polnischen Schulmädchen tragen schwarze Einheitskleider mit weißen Kragen wie eine Uniform. — Die Aufnahme darüber: Ein Blick auf Lyck von der „großen Hälfte" des Lycker Sees aus. Links anschließend an das Bild befindet sich das Ruderbootshaus. (Wir verweisen auf den Beitrag „Heute in Masurens Hauptstadt" und die weiteren Bilder von Lyck auf Seite 11 dieser Folge.)

 

Seite 4   „Also 8000 DM mehr für die Trakehner!“

Abgeordneter Rehs fordert Förderung der ostpreußischen Pferdezucht -- Der Bundestagspräsident: „Ich bin für die Pferde“

Bei der Beratung des neuen Haushaltes für das Bundesernährungsministerium, in der über die Bewilligung sehr großer Summen entschieden wurde, setzte sich in der 211. Sitzung des Deutschen Bundestages am 23. Mai unser Landsmann, Bundestagsabgeordneter Reinhold Rehs (SPD), in sehr warmen Worten für eine Förderung der Zucht des Trakehner Pferdes ein. Auch Bundestagspräsident Dr. Gerstenmaier fand sehr freundliche Worte. Abgeordneter Rehs, der mehrfach lebhaften Beifall bei den verschiedenen Parteien erntete, erklärte u. a.: „Ich habe nur eine sehr bescheidene, bei dem Haushalt der großen Zahlen fast lyrisch erscheinende Bitte, nämlich die um die Bewilligung des Mehrbetrages von achttausend DM für ein Pferd. Es ist kein Trojanisches Pferd, ganz gewiss nicht für den Haushalt. Es handelt sich um das Trakehner Pferd ...

 

Meine sehr geehrten Damen und Herren, wer sich von Ihnen in dieser technischen Welt noch einen kleinen Winkel seines Herzens für die Kreatur bewahrt hat, der kennt gewiss, auch wenn er nicht Landwirt ist, die Pferdebilder des früheren Gestüts Trakehnen in Ostpreußen, und er weiß um die Bedeutung dieses Gestüts in der ganzen Pferdezucht. Das Gestüt ist 1945 untergegangen. Aber manche Bauersfrau und mancher Bauer haben, soweit sie es überhaupt noch konnten, bei dem großen Treck lieber auf alle anderen Dinge verzichtet und ihre Trakehner Mutterstute nach Westdeutschland gerettet.

 

Hilfe tut not!

In den seitdem vergangenen zwölf Jahren ist es dem unverzagten Bemühen des Trakehner-Verbandes und insbesondere seines sehr verdienten Geschäftsführers, des Fachmannes Dr. Schilke, gelungen, die überall in den Bundesländern versprengten Reste wenigstens zu einem erheblichen Teil zu sammeln. Aber ein großer Teil ist noch auf kleinen Siedlerhöfen usw. in den Ländern verstreut. Dieser Umstand macht die Durchführung der Zuchtbetreuung und der stutbuchmäßigen Verwaltung und Durchführung der Aufgaben, die von der Geschäftsführung des Verbandes erledigt werden müssen, begreiflicherweise so außerordentlich schwierig, mühsam und natürlich auch etwas kostspieliger, als es bei den landeseingesessenen Pferdezuchten der Fall ist. Einzelne Länder haben zwar diese Zuchtbemühungen des Trakehner Verbandes durch die Bereitstellung von Landbeschälern usw. unterstützt. Aber während die landeseingessenen Zuchtverbände durch Zuchterhaltungsprämien, Hengstkaufdarlehen usw. erhebliche Förderungsbeihilfen von den einzelnen Ländern erhalten, zum Beispiel in den Ländern Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen und Schleswig-Holstein, erhält der Trakehner-Verband hierfür keinen einzigen Pfennig.

 

Ich will davon Abstand nehmen, die Förderungsbeträge der einzelnen Länder anzuführen. Das Gestüt Trabental in Schleswig-Holstein erhält zum Beispiel einen Zuschuss von 255 000 DM. Ähnlich ist es in Niedersachsen und in Nordrhein-Westfalen. Also gerade die durch den Krieg weniger oder gar nicht geschädigten Landespferdezuchten erhalten die Subventionen von den Ländern, während die einzige Pferdezucht, die vertrieben ist, von den Ländern keine Förderungsbeihilfen bekommt.

 

Andere machen große Anstrengungen

Deshalb hat der Ernährungsausschuss des Bundestages die Zuständigkeit des Bundes für die Förderung der Trakehner Zucht bereits seit 1950 anerkannt, und im Haushalt 1955 waren für die Betreuungsaufgaben des Verbandes jährlich 18 000 DM bereitgestellt. In diesem Haushalt sind es bisher nur zehntausend DM. Damit können die Aufgaben des Verbandes von der Geschäftsführung nicht erfüllt werden. Deshalb meine Bitte, den früheren Ansatz von 18 000 DM wiederherzustellen. Es ist ja wirklich ein bei diesem Haushalt verschwindender Betrag, der aber doch eine große Wirkung hat. Ich darf nur darauf hinweisen, dass das Ausland — Polen — große Anstrengungen macht, um das Trakehner Erbe für sich zu gewinnen. Ich bitte Sie deshalb, und insbesondere die Herren von der einheimischen Grünen Front: Helfen Sie, dass diese hervorragende landwirtschaftliche Kulturleistung des deutschen Ostens, das Trakehner Pferd, uns weiter erhalten werden kann“.

 

Bundesfinanzminister Schäffer erhob sich sogleich von seinem Platz, und er erklärte, dass er trotz der geringen Summe wegen der grundsätzlichen Bedeutung dieser Frage kurz Stellung nehmen wolle. Er gab zu, dass der Verband früher tatsächlich höhere Zuschüsse erhalten habe. Bei ihrer Höhe sei man immer davon ausgegangen, wie sich die wirtschaftliche Leistungskraft des Trakehner Verbandes ändere. So habe man 1955 18 000 DM, 1956 13 000 DM und 1957 nur zehntausend DM vorgesehen, im Hinblick darauf, dass die Versteigerungserlöse ständig zunähmen und auch die Rentabilitätsverhältnisse besser wären. Schäffer schloss mit dem Satz: „Wenn ich Vertreter des Verbandes wäre, dann würde ich der Öffentlichkeit sagen: „Der Umstand, dass der Bund erklärt, der Verband weise eine Leistung auf, die ihn auch wirtschaftlich stärke, ist eine öffentliche Anerkennung für mich“. Auf diese Argumentation des Finanzministers ging der Abgeordnete Rehs dann in einer zweiten Erklärung ein in der er sagte:

 

„Es ist richtig — das ist unbestritten —, dass auf den letzten Auktionen der Trakehner Pferde beträchtliche Resultate erzielt worden sind. Aber wie liegen denn die Dinge? Der Trakehner-Verband ist ja nicht Eigentümer dieser Pferde, er ist die Betreuungsstation. Und wer sind die Eigentümer der Pferde, die diese Erlöse gebracht haben? Das sind die kleinen Siedler, die nichteingegliederten Bauern, die zum Teil ihre geretteten Trakehner Pferde irgendwo mietweise untergestellt haben, die mit diesen Erlösen — als dem ihnen allein verbliebenen restlichen Vermögen aus ihrer früheren Existenz — beginnen, hier eine neue bäuerliche oder sonstige Existenz aufzubauen. Von diesen Erlösen also unter dem Gesichtspunkt einer Wirtschaftlichkeit zu reden, die eine Unterstützung des Betreuungszwecks des Verbandes entbehrlich mache, heißt doch, dass Problem und die Sachlage völlig verkehren (Sehr richtig!).

 

Sie sind doch nie auf den Gedanken gekommen — kein Bundesland und auch der Bundesfinanzminister nicht —, den einheimischen Warmblut-Pferdezuchten, die seit Jahren immer wieder subventioniert worden sind und subventioniert werden, deshalb die Mittel abzusprechen, weil dort auch einmal gute Auktionserlöse für diesen oder jenen Hengst erzielt worden sind. Sie können doch deshalb die Notwendigkeit, gerade den Pferdezuchtverband zu unterstützen, der sich aus schwer geschädigten Vertriebenen zusammensetzt, nicht plötzlich mit derartigen wirtschaftlichen Überlegungen abtun.

 

Ich bitte Sie, das Problem vor den Hintergrund der Fragen und Sorgen, die hier bei der Darstellung des Komplexes „Eingliederung der vertriebenen ostdeutschen Bauern" behandelt worden sind, zu sehen. Vor diesem Hintergrund, vor der ungeheuren Not, die da noch vorhanden ist, verschwinden die Auktionserlöse, die hierbei in Frage stehen, restlos“.

 

Die Bundesminister für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten, Lübke, führte dann aus: „Nun zur Frage der beliebten Trakehner Pferde. Ich gehöre selber zu ihren Liebhabern, genau wie der Herr Bundestagspräsident, der sich schon eindeutig dazu geäußert hat. Wir haben den Trakehner Züchtern bei jeder Gelegenheit so gut geholfen, wie wir konnten. Es handelt sich heute um 8000 DM, die die Geschäftsstelle dieses Verbandes erhalten soll. Die Vertreter sind bei uns gewesen und ihre Ausgaben sind nachgeprüft worden. Darauf ist ihnen angeraten worden, diese 8000 DM bei Ausgaben einzusparen, die wahrscheinlich entbehrlich sind. Ein Widerspruch ist nicht erfolgt. Darum wurden dann diese 8000 DM gestrichen. Wir unterscheiden uns in unserer gemeinsamen Auffassung hinsichtlich der Unterstützung dieses Verbandes in gar keiner Weise. Wenn uns nachgewiesen wird, dass der Verband die 8000 DM braucht, kommen wir auf die Sache zurück. (Zuruf vom GB/BHE: „Aber noch im laufenden Haushaltsjahr, Herr Minister!“) — Das wäre mit dem Haushaltsausschuss und dem Herrn Finanzminister zu besprechen und vielleicht noch in der dritten Lesung zu ordnen. Es handelt sich hier nicht um den Verkauf oder um die Haltung der Pferde. Wir haben es dem Verband zum Beispiel ermöglicht, ein großes Gut zu pachten und das Inventar zu übernehmen. Von all dem wird hier nichts erwähnt“.

 

Dann führte Abgeordneter Dr. Gülich (SPD) aus: „Erschrecken Sie nicht, wenn ich ein paar Worte zu den Trakehner Pferden sage. Ich habe mich mit der Sache ein paar Jahre lang befasst. Ich habe dem Vorstand Vorschläge zur Einsparung seiner Verwaltungskosten gemacht. Ich habe mich jetzt aufs neue davon überzeugt, dass die Trakehner eine ganze Reihe von Fürsorgeempfängern unter ihren Mitgliedern haben, die ihre Mitgliedsbeiträge zahlen, und ich habe auch im Haushaltsausschuss gesagt, dass es sich hier nicht um eine Dauermaßnahme handeln kann. Man sollte dem Trakehner Verband noch einige wenige Jahre beispringen, bis er auf eigenen Füßen stehen kann. Aber man sollte um die 8000 DM, die der Trakehner Verband wirklich benötigt, nicht mehr Worte machen. Ich habe den Organisations- und Wirtschaftsplan und die Rechnung angesehen und schlage danach vor, dem Antrag zuzustimmen“.

 

Bundestagspräsident D. Dr. Gerstenmaier: „Meine Damen und Herren, der Präsident darf überhaupt nichts sagen. Ich bin für die Pferde, vielleicht darf ich das noch sagen. Über die Geschäftsstelle habe ich nicht gesprochen. Ich bin für den Naturschutz und bin deshalb für die Trakehner Pferde. Das werde ich vielleicht auch noch sagen dürfen“.

 

Es kam dann zur Abstimmung über den Antrag des Abgeordneten Rehs, den Mehrbetrag von 8000 DM zu bewilligen.

 

Bundestagspräsident D. Dr. Gerstenmaier: „Änderungsantrag der Abgeordneten Rehs, Dr. Gülich und Genossen! Das sind ja unsere Trakehner. Also meine Damen und Herren, wer ist nun dafür? — Wer ist dagegen? — Das ist doch nach der Optik die Minderheit, meine ich. Ich wiederhole: Wer für die Trakehner, für den Antrag auf Umdruck 1082 ist, den bitte ich, sich vom Platz zu erheben. — Wer ist dagegen? — Meine Damen und Herren, ich habe mich nicht getäuscht; das Zweite ist die Minderheit. (Beifall) Also 8000 DM mehr für die Trakehner!"

 

Seite 4   Kein Vertriebener im Präsidium! Die Spitze des Bundesausgleichsamtes

Von unserem Bonner O. B.-Mitarbeiter

Was vor kurzem im Ostpreußenblatt noch als Vermutung ausgesprochen wurde, hat sich traurigerweise bewahrheitet. Die Bundesregierung hat am 21. Mai beschlossen, dem Bundespräsidenten für die neu zu besetzenden Stellen des Präsidenten und des Vizepräsidenten des Bundesausgleichsamtes in beiden Fällen Nichtgeschädigte vorzuschlagen. Das Befremden wird noch dadurch entscheidend verstärkt, dass beide Vorgeschlagenen der Finanzverwaltung angehören. Da — jedenfalls gegenwärtig — auch die beiden Direktoren beim Bundesausgleichsamt Nicht-Vertriebene sind, wird niemand es als ungerechtfertigt ansehen können, wenn die Vertriebenen mit Entschiedenheit dagegen protestieren, dass die für sie neben dem Vertriebenenministerium wesentlichste Behörde in ihrer Spitze nicht einen einzigen Vertriebenen aufweist.

 

Der Vorsitzende des Verbandes der Landsmannschaften, Dr. Baron Manteuffel, hat in den letzten acht Tagen bereits zweimal im Bundeskanzleramt interveniert, um zu erreichen, dass wenigstens einer der beiden Präsidentenplätze mit einem Vertriebenen besetzt wird. Dr. Kather hat in einem Schreiben an den Bundeskanzler darauf hingewiesen, dass 1952 bei der Verabschiedung des Lastenausgleichs die maßgebliche Mitwirkung der Vertriebenen bei der Gesetzesdurchführung von der Bundesregierung zugesagt worden war und gefordert, dass wenigstens das Amt des Vizepräsidenten mit einem Vertriebenen besetzt werden müsse, der das Vertrauen der Verbände besitze. Die Fraktion des Gesamtdeutschen Blocks/BHE protestierte beim Bundeskanzler wegen der in Aussicht genommenen Neubesetzung in der Spitze des Bundesausgleichsamtes und forderte eine Überprüfung des Beschlusses. Am 29. Mai 1957, wurde die empörende Neubesetzungsplanung der Bundesregierung von den Abgeordneten Dr. Keller und Dr. Kather auch im Bundestagsplenum angesprochen, woraufhin der Bundesvertriebenenminister es für richtig befand, den Beschluss des Kabinetts auch noch zu decken.

 

Der Präsident des Bundesausgleichsamtes bedarf vor seiner Ernennung der Zustimmung des Bundesrates. Es wird jetzt darauf ankommen, ob die Landesregierungen, in denen die Vertriebenen maßgeblich beteiligt sind, es durchzusetzen vermögen, dass die Zustimmung zu dem von der Bundesregierung vorgeschlagenen Kandidaten für das Präsidentenamt so lange versagt wird, bis die Bundesregierung einen Vertriebenen als Vizepräsidenten vorschlägt.

 

Als Präsident ist von der Bundesregierung der Ministerialdirigent im Bundesfinanzministerium Dr. Käss in Aussicht genommen worden. Käss hat sich den Belangen der Vertriebenen gegenüber bisher immer recht zugänglich gezeigt. Als Vizepräsident ist von der Bundesregierung einer der Direktoren des Bundesausgleichsamtes vorgesehen. Von Vertriebenenseite wird als Vizepräsident einheitlich Dr. Neuhoff, der Vorsitzende des Lastenausgleichsausschusses des BvD, dem auch der VdL angehört, nominiert.

 

Seite 4   Frühestens in der zweiten Julihälfte.

Kompromissvorschlag zur Achten Lastenausgleichsnovelle.

Der Unterausschuss des vom Bundestag und Bundesrat eingesetzten Vermittlungsausschusses, der die Aufgabe hat, einen Kompromissvorschlag für die Finanzierung der Achten Lastenausgleichsnovelle auszuarbeiten, hat am 29. Mai seine erste Sitzung abgehalten. Ein abschließendes Ergebnis konnte bisher jedoch noch nicht erzielt werden, da die Ländervertreter es für unerlässlich hielten, die besprochenen Lösungsmöglichkeiten noch einmal mit den Finanzministern ihrer Regierungen zu besprechen Die Unterausschussmitglieder wollen sich jedoch am 13. und 14. Juni zu weiteren Besprechungen treffen. Der Vermittlungsausschuss selbst, der die vom Unterausschuss erarbeiteten Kompromissvorschläge erst noch billigen muss, bevor sie den gesetzgebenden Körperschaften zugeleitet werden, tritt jedoch erst am 28. Juni zusammen. Das bedeutet, dass mit einem Inkrafttreten des Gesetzes frühestens in der zweiten Julihälfte zu rechnen ist.

 

Die vom Unterausschuss noch nicht abschließend beratenen Möglichkeiten gehen von der Tatsache aus, dass seinerzeit die Vermögenssteuer zugunsten des Lastenausgleichs-Fonds um 25 Prozent erhöht worden ist. Es wurde daher vorgeschlagen, dass die Länder für die Laufzeit des Lastenausgleichsgesetzes diese 25 Prozent an den Fonds zahlen und darüber hinaus die Hälfte jenes Betrages, der dann noch zur Auffüllung der drei Lastenausgleichsabgaben von 2,6 Milliarden DM jährlich notwendig ist. Die zweite Hälfte soll der Bund übernehmen. Ab 1963 sollen die Länder dann nur noch ein Viertel und der Bund soll drei Viertel dieser Zuschusssumme zahlen, wobei die Länderzuschüsse jeweils als Vorschüsse auf die Rückflüsse aus den Wohnungsbaudarlehen angesehen werden. Von den Ländern ist eine Pauschalisierung der 25 Prozent Vermögenssteuerabgaben von 200 Millionen DM jährlich vorgesehen worden. Nach Pfingsten will man diesen Plan klarer präzisieren; man hofft, damit zu einer Lösung zu gelangen, die vielleicht schon bis 1979 als tragbare Basis angesehen werden könnte.

 

Seite 4   Bestürzt und empört.

Eine Stimme aus Amerika über die Verzichtpolitik.

In der in Philadelphia erscheinenden Monatsschrift „Voice oft he Federation“ veröffentlicht Dr. L. A. Ewald, der an leitender Stelle im Vereinswesen der Deutsch-Amerikaner tätig ist, eine Stellungnahme zu verschiedenen Äußerungen gewisser westdeutscher „Verzichtpolitiker“, die an Deutlichkeit nichts zu wünschen übrig lässt. Dr. Ewald befasst sich insbesondere mit dem Vortrag des Bundesratspräsidenten und Ersten Bürgermeisters von Hamburg, Dr. Sieveking und mit den Erklärungen des hessischen Kirchenpräsidenten, D. Niemöller, die zusammen, wie er einleitend bemerkt - „zunehmendes Erstaunen und Missfallen" in Amerika ausgelöst haben. „Kein Engländer, kein Franzose kein Pole würde sich dazu hergegeben haben, die Interessen von Millionen seiner Landsleute in solch einer abscheulichen Weise preiszugeben", führt Dr. Ewald aus, um daraufhin folgendes zu erklären:

 

„Als einer derjenigen, welche an leitender Stelle die öffentliche Meinung der Deutsch-Amerikaner vertreten, und als Sprecher für viele unserer ostdeutschen Brüder, die ihre Heimat verloren, halte ich es für meine unabdingbare Pflicht, Dr. Sieveking davon ins Bild zu setzen, dass kein Deutsch-Amerikaner und auch kein alteingesessener Amerikaner für seine Haltung irgendwelches Verständnis aufbringen kann. Wenn sich außer Dr. Sieveking noch andere prominente Westdeutsche im gleichen Sinne wie er selbst äußerten, so möchten wir diesen Herren sagen: Mit derartigen Gedankengängen verscherzen Sie die Achtung und die Unterstützung anständig denkender Amerikaner. Wir sind bestürzt und empört darüber, dass prominente Westdeutsche ihre ostdeutschen Landsleute in ihrer Bedrängnis im Stiche lassen konnten und zudem sich dieser ihrer Landsleute im Zusammenwirken mit fremden Ländern entledigen wollen. Es ist keineswegs das erste Mal, dass sich Deutsch-Amerikaner und andere Ausländer deutscher Herkunft gezwungen sehen, die Beobachtung zu machen, dass sie in der Tat bessere deutsche Mitbrüder sind als Leute in der alten Heimat …“

 

Diese „Mahnung an die Deutschen" steht neben der „Mahnung an die Polen", welche der Abgeordnete Reece vor dem amerikanischen Kongress äußerte. Was die beiden Amerikaner den Europäern zu sagen haben, läuft auf ein und dasselbe hinaus: Dass niemals eine Hinnahme oder gar eine Billigung eines unrechtmäßig herbeigeführten Zustandes die Grundlage für eine gute Nachbarschaft zwischen den Völkern bieten kann, sondern dass allein die Anerkennung des Rechts das Unterpfand der Freiheit und damit die Voraussetzung dafür ist, dass ein dauerhafter Friede und eine stete Freundschaft unter den Völkern gewährleistet sind.

 

Carroll Reece, der amerikanische Senator, der vor dem amerikanischen Kongress in einstündiger Rede den Standpunkt vertrat, dass die ehemaligen deutschen Ostgebiete an Deutschland zurückgegeben werden sollten, hat eine Abschrift seiner Rede dem Bundeskanzler, dem Bundesaußenminister und Staatssekretär Hallstein übersandt.

 

Seite 4   Hamburger Delegation nach Leningrad

Unter Führung des Senators für Wirtschaft und Verkehr, Ernst Plate, wird eine offizielle Delegation der Freien und Hansestadt Hamburg vom 20. bis 26. Juni Leningrad besuchen. Eine Einladung aus Leningrad liegt bereits seit längerer Zeit vor und war von Hamburg sofort positiv beantwortet worden. Aus protokollarischen Gründen wird die Delegation nicht von Bürgermeister Dr. Kurt Sieveking geleitet, der zurzeit Präsident des Bundesrates ist. Der Delegation gehören außerdem an, die Senatoren Dr. Biermann-Ratjen (Kultur und Justiz), Ewald Samsche (Arbeits- und Baubehörde), die Senatssyndici Dr Wilhelm Drexelius (seine Stellung entspricht etwa dem Staatssekretär der Staatskanzlei), Dr. Hans Harder (Kommunales) und der Leiter der Staatlichen Pressestelle, Dr. Hans Bütow. Die Auswahl der Mitglieder ist vom Hamburger Senat nach langer Diskussion und heftigen Auseinandersetzungen vorgenommen worden.

 

Die neuesten Meldungen – bei Redaktionsschluss eingetroffen – besagen, dass Dr. Sieveking auf die Teilnahme an der Fahrt verzichtet hat.

 

Seite 4   „Höhlenforscher“ bei Rastenburg

Touristen nach der „Wolfsschanze"

Das ehemalige Hauptquartier Hitlers bei Rastenburg, das den Namen „Wolfsschanze trug, soll dem Touristenverkehr zugänglich gemacht werden. Eine kleine Expedition polnischer Pionieroffiziere, Höhlenforscher und Ingenieure will die umfangreichen Gebäudekomplexe genau untersuchen. Die polnische Jugendzeitung „Sztandar Mlodych" hatte kürzlich berichtet, dass in den Bunkern des abgesperrten Geländes noch große Mengen von Sprengstoff und dauerhafte Nahrungsmittel lagern.

 

Seite 5   Briefe an das Ostpreußenblatt

Gr.-Holstein statt Gr.-Hoppenbruch.

Irrpfad um einen halben Gasthausgiebel.

Zweimal im Jahr bringt der Kastanienbaum den Menschen eine besondere Freude. Im Frühjahr durch den Anblick der vielen weißen Blütenkerzen inmitten der dunkelgrünen Laubpracht, und im Herbst, wenn die braunen Früchte sich aus den Kapseln lösen und knallend zur Erde fallen. Die kindliche Phantasie verwandelte sie daheim zu „Purras", zu Pferdchen. Zu Vierergespannen geordnet dienten sie zum Spiel, und es hob auch bald ein lebhafter Tauschhandel zwischen den Purra-Besitzern an. Die Königsberger Jungen verdienten sich etliche Dittchen durch den Verkauf von gesammelten Roßkastanien an den Tiergarten, denn Hirsche, Damwild und Wildschweine nahmen nur zu gerne die bitteren Früchte. Den Namen Roßkastanien erhielten sie, weil die Türken mit ihnen ihre Pferde fütterten. Aus Asien ist nämlich die Kastanie vor nahezu vierhundert Jahren nach Deutschland gekommen. Die ersten Stecklinge oder vielleicht auch nur die Samenfrüchte brachte der Gesandte des deutschen Kaisers Maximilian II. für Persien und Afghanistan 1576 nach Wien. Er hieß von Ungnad, aber über der eingeführten Baumgattung stand ein gnädiger Stern, denn sie verbreitete sich schnell in Europa.

 

In Ostpreußen umsäumten Kastanienbäume viele Alleen; sie standen ferner auf Schulhöfen, in Parks und Gärten. In Folge 20 veröffentlichten wir zu einer stimmungsvollen Betrachtung „Wenn bei uns die Kastanien blühten" ein Foto, das eine mächtige, blütentragende Kastanienkrone zeigte, die sich über das Dach eines ländlichen Gasthauses breitet. Von diesem Gasthaus sah man freilich nur einen halben Giebel.

 

Der Redaktion war diese Aufnahme mit dem Vermerk zugesandt worden: „Gasthaus Patersort am Frischen Haff“. Damit begann der Irrpfad um diesen halben Giebel. Es mag dutzende voneinander sehr ähnlichen Gasthäusern in Ostpreußen gegeben haben, die ein Walmdach hatten und in deren Garten alte Kastanienbäume blühten. Dies war zwar auch bei dem Gasthaus in Patersort der Fall, aber es führte den Namen „Zum Dampfer". Auf der abgebildeten halben Giebelseite war noch zu lesen: Gasthaus Gr.. — also mussten das Wort Groß und der dazu gehörende Ortsname folgen. Aber wie sollte man diesen finden? Wer würde das Gasthaus wohl wiedererkennen? Um eine Auskunft zu erhalten, legten wir das Foto Landsleuten vor, die die Dörfer im Umkreis der natangenschen Haffküste gut kannten, und sie versicherten einmütig: „Es ist das Gasthaus von Groß-Hoppenbruch!" (Groß-Hoppenbruch war eine Gemeinde und Bahnstation an der Ostbahn, von der eine Chaussee nach Balga führte.) Und auf Grund dieser Angaben wurde das Bild bei der Veröffentlichung als Gasthaus von Groß-Hoppenbruch bezeichnet.

 

Nach dem Erscheinen des Fotos erhielten wir Zuschriften von den Landsleuten Max Groneberg (Hamburg-Dradenau, Rosengartenweg 83), dessen Mutter die Inhaberin des Gasthauses Groß-Holstein war, und Hermann Steinmeier (Hamburg 21, Grillparzerstraße 40), in denen darauf hingewiesen wurde, dass das veröffentlichte Bild das Gasthaus von Groß-Holstein zeige. Als Beweisstücke mitgesandte Aufnahmen jenes Gasthauses erwiesen beim Vergleich mit dem Originalfoto die Richtigkeit dieser Behauptung.

 

Ort der Ruderregatten.

Herr Steinmeier schilderte die Lage des Gasthauses: „Groß-Holstein war ein beliebtes Ausflugsziel vieler Königsberger. Das Gasthaus lag unmittelbar am Pregel, unweit der Küste des Frischen Haffs. Es war ein sehr altes Gebäude. Im nahen Gutspark stand das Professor Dr. Munier gehörende Barock-Schloß. Seine Ländereien hatte Professor Munier — der nach 1945 in Ostpreußen gestorben ist — in eine moderne Gemüseplantage umgewandelt. Hinter dem Gutspark befand sich das Fort Groß-Holstein, in dem die optische Werkstatt des Heereszeugamtes Königsberg untergebracht war. Auf dem gegenüberliegenden Ufer, stromabwärts, lag die Strommeisterei Wehrdamm, wo der beliebte Strommeister Buschatzki (jetzt Bad Rothenfelde) den Dienst versah. Bei Wehrdamm mündete der Pregel links in das Frische Haff und rechts in den nach Pillau führenden Seekanal.

 

Die günstige Lage des Gasthauses hatte zur Folge, dass hier im Sommer ein reger Betrieb herrschte. Von der Mitte der Stadt — gerechnet von der Grünen Brücke — konnte man in etwa 45 Minuten, immer am Pregel entlang, über Klein-Friedrichsberg das Gasthaus auf einem bequemen Weg erreichen. Wer Waldluft genießen wollte, ging von hier aus unter den schattenspendenden Bäumen einer alten Allee zum Waldhaus Moditten. In beiden Gasthäusern wurden der viel verlangte „Kopskikelwein" — der leicht berauschende Johannisbeerwein — ausgeschenkt.

 

Man konnte auch auf dem Wasserweg nach Groß-Holstein kommen. An der Anlegestelle an der Grünen Brücke warteten die Motorboote „Dornröschen" und „Ursula" der Reederei Kroll und Dieck. Wer einen schönen Sommertag angenehm verbringen wollte, brauchte nur einzusteigen.

 

Die Freunde des Wassersports werden sich gewiss an die vor Groß-Holstein stattgefundenen Veranstaltungen erinnern. Mit der „Eiertour" begann das neue Jahr. Auf dem Pregel trieben im Januar oft dicke Eisschollen, und es gehörten Mut und Sicherheit beim Steuern zu einer Ruderfahrt. Die Mannschaft des ersten Ruderboots, die nach dem Jahreswechsel im Gasthaus Groß-Holstein anlangte, erhielt als Siegespreis ein Schock Eier, Rauchwurst und freie Zeche für einen Tag; bei der herrschenden Kälte taten einige steife Grogs nur wohl. Pfingsten fanden hier das traditionelle Anrudern sowie Segel- und Ruderregatten statt. Die alljährlichen internationalen Ruderregatten dauerten zwei Tage.

 

Vom Garten des Gasthauses aus — in dem schöne, alte Kastanien standen — hatten die Gäste einen guten Ausblick. Sie sahen die ankommenden und auslaufenden Frachtschiffe und die mit Flaggen geschmückten Vergnügungsdampfer vorbeiziehen ...“

 

Der „Napolionkrug" Gr.-Hoppenbruch

Herr Max Kahlfeld (jetzt Böddenstedt, Kreis Uelzen), der der Besitzer des landwirtschaftlichen Betriebes Schrangenberg sowie des Gasthauses und des Schmiedegrundstücks in Gr.Hoppenbruch war, teilt dem Ostpreußenblatt auf Anfrage mit:

 

„Das in Folge 20 veröffentlichte Bild ist nicht das Gasthaus in Gr.-Hoppenbruch. Das Gebäude lag frontal an der alten Heerstraße Heiligenbeil – Bregden – Keimkallen - Gr.-Hoppenbruch - Wolittnick unterhalb des Schrangenberges. Am Westgiebel vorbei führte die Straße zum Bahnhof und weiter nach Balga. Der Giebel hat — im Gegensatz zum Bilde — keinen Eingang.

 

Im Volksmund wurde das Gasthaus Gr.-Hoppenbruch der „Napolionkrug" genannt. Kaiser Napoleon soll hier Rast gehalten haben; auch wurde den einkehrenden Gästen der „Napoliontisch" als historische Sehenswürdigkeit gezeigt. Dieser Tisch ist später in den Besitz von Bohlins, Mitinhaber des bekannten Gasthauses Wiens Nachfolger in Heiligenbeil, übergegangen, und er wurde in dem dortigen Lokal aufgestellt. Von 1907 bis zur Vertreibung waren Fritz Knorr und seine Frau Maria Pächter der Gastwirtschaft Gr.-Hoppenbruch. Frau Knorr erlag den Strapazen der Flucht während der Vertreibung; Fritz Knorr starb 1954 im Krankenhaus Sulingen. Seit 1928 waren meine Ehefrau und ich Besitzer des Gasthauses und unserer Landwirtschaft; unsere Rechtsvorgänger waren die Eltern meiner Ehefrau Paul Hoepfner und Frau Marta, geb. Doepner“.

 

Wie steht es um den Fall Knuth?

In den letzten Jahren sind an die Redaktion des Ostpreußenblatts immer wieder Anfragen gerichtet worden, wie es eigentlich mit der gerichtlichen Behandlung des Falls Knuth-Quedenfeld stünde. Ein Heiligenbeiler Landsmann, der in der Umgegend von Bladiau wohnte — von diesem Orte aus begann Knuth seine Laufbahn — und der ein schweres Schicksal in der Kriegsgefangenschaft erleiden musste, schreibt jetzt:

 

„. . . Die letzte Nachricht über diesen Skandal ist wohl in Folge 35 / 1955 zu lesen gewesen, in der die Antwort des Oberstaatsanwalts von Osnabrück vom 12. August 1955 veröffentlicht worden ist. Nun sind wieder fast zwei Jahre ins Land gegangen, ohne dass darüber Weiteres zu hören war. Sollte dieser Skandal im Sande verlaufen oder mit dem Mantel der Liebe verdeckt werden? . . . Die Frage nach dem Fall Knuth wird von unsern Landsleuten immer wieder gestellt. Um allen Spekulationen und unsinnigen Vermutungen die Spitze zu nehmen, halte ich es für unerlässlich, dass über den Ablauf dieses Skandals berichtet würde …“ In der Ausgabe vom 24. Dezember 1954 veröffentlichte das Ostpreußenblatt eine Mitteilung der Justizpressestelle des Landgerichts Osnabrück, dass gegen Kurt Knuth, alias Quedenfeld, füher Krukum bei Melle, jetzt in Süddeutschland wohnhaft, Anklage vor der Strafkammer erhoben worden sei, und zwar wegen Betruges und Unterschlagung nach den Paragraphen 263 und 246 des Strafgesetzbuches und wegen Konkursvergehens nach Paragraph 239, Ziffer 4, und Paragraph 240, Ziffer 1 und 2 der Konkursordnung.

 

Jetzt, am 1. Juni, erhielten wir auf eine telefonische Anfrage von der Pressestelle der Staatsanwaltschaft Osnabrück die folgende Mitteilung: „Die Voruntersuchung in der Sache Knuth-Quedenfeld ist abgeschlossen, die Akten liegen der Strafkammer vor mit dem Antrag auf Eröffnung des Hauptverfahrens und Bestimmung des Hauptverhandlungstermins“.

 

Ein feiner Brief

Ich las Ihren Artikel mit der hübschen Zeichnung eines Berliner Kindes und von der Sehnsucht vieler Stadtkinder, in den Sommerferien mal aufs Land zu kommen. Mein Mann ist Ostpreuße. Wir haben hier eine kleine Siedlung, sechzehn Morgen, ein paar Kühe, Kälber, Schafe, Schweine, Geflügel und Katzen sind da. Drei Kinder haben wir und wohnen in einem winterfesten Sommerhaus mit großem Garten. Geld haben wir nicht . . .

 

Haben Sie ein Mädel im Alter von zehn bis zwölf Jahren, das Lust hat, mit unserer Helga und dem kleinen Ulrich hier herumzutollen, auch mal Schlick zu laufen und, wenn mein Mann dabei ist, am Sonntag zu baden? Die Gegend ist schön. Satt geworden sind wir auch noch immer. Helga freut sich schon sehr auf eine Spielgefährtin. Ein Ostpreußenmädel soll es sein! I. S.

 

Das Treffen in Bochum

Beim Bundestreffen in der BV-Halle hat der Lautsprecher immer Suchmeldungen durchgegeben. Unter anderem suchte ein Bruder den anderen, der vermisst war und für tot gehalten wurde, nun aber in Bochum oder in der Halle gesehen worden sein sollte. Wir saßen in der Nähe der Bühne und sahen, wie auf dem Gang kurz vor der Bühne zwei Männer sich in die Arme fielen und wie Kinder weinten. Es war zu sehen, dass es Brüder waren, so vielleicht in den fünfziger Jahren. Nun dachte ich heute, es wird davon etwas im Ostpreußenblatt stehen, habe aber nichts gefunden. Ist Dir, liebes Ostpreußenblatt, nichts davon bekannt oder waren es doch nicht die betreffenden Brüder, die sich suchten? Ich wüsste gern etwas Näheres. Ob doch noch Wunder geschehen? Weil mein jüngster Sohn auch vermisst ist, greife ich nach jedem Strohhalm, zumal die beiden älteren Söhne gefallen sind und wir nun keine Kinder mehr haben. Der Tag in Bochum war ein wunderbares Erlebnis. Das Bekenntnis der Jugend hat mich sehr beeindruckt und mir viel Freude gemacht. Unvergessen wird mir bleiben, wie viele Landsleute sich fanden und ein frohes Wiedersehen feierten.

 

(Auch wir hörten davon, dass sich zwei Brüder gefunden haben sollen, wir haben jedoch nähere Einzelheiten nicht erfahren. Die Red. des OB.) Frau A. R.

 

Vier Königsberger Sackträger

Der Bericht von dem Kampf, den Frau Gerda Gryger in Westberlin mit der Behörde um die Anerkennung ihres Namens und ihrer deutschen Staatsangehörigkeit führt (veröffentlicht in Folge 18) hat, wie auch die in Folge 22 wiedergegebenen Zuschriften zeigen, in unserem Leserkreis lebhafte Anteilnahme ausgelöst. Auch der Königsberger Landsmann Ferdinand Renitz äußert in einem Brief seine Meinung zu diesem Fall, die auf eigenem bitterem Erleben beruht. Zugleich spricht er von seiner Freude, in der Aufnahme von den vier Hafenarbeitern (Folge 22) einstige Arbeitskollegen wieder erkannt zu haben.

 

„. . . Ich kann kaum die Zeit erwarten, wenn das neue Ostpreußenblatt erscheint. Wir lesen den Inhalt genau, und wir freuen uns über jeden Bericht aus unserer lieben Heimat. Aber den Fall der Frau Gerda Gryger verfolge ich besonders aufmerksam. Ich muss leider feststellen, dass manche Beamte heute genauso stur sind, wie im Jahre 1919.

 

Im August 1914 wurde ich aus Ostpreußen als Dreizehnjähriger von den Russen nach Sibirien verschleppt; im August 1919 gelang es mir, von dort mit österreichischen Kriegsgefangenen über Österreich nach Deutschland zu kommen. Da ich weder Papiere noch irgendwelche Unterlagen besaß und meine Eltern auch von den Russen verschleppt worden waren — mein Vater starb in Sibirien —, wusste kein Familienmitglied vom anderen. Ich konnte keinen Ausweis für meine Person beschaffen. Fünf Jahre habe ich mit der Behörde um meinen Namen und um die deutsche Staatangehörigkeit gekämpft. Eines Tages kam dann der Bescheid, dass auf Grund von Unterlagen meine Sache für richtig befunden sei, und dass ich meinen Namen sowie die deutsche Staatsangehörigkeit ordnungsgemäß besäße. Soweit ich dies den Berichten entnehmen kann, müssten den Beamten in Berlin doch die Auskünfte und Bescheinigungen für Frau Gerda Gryger genügen . . .

 

Große Freude bereitete mir der Bericht in Folge 22 über die Königsberger Sackträger. Alle vier Kameraden habe ich auf dem Bild auf den ersten Blick erkannt. Auch ich habe von 1927 bis 1938 auf der Lastadie bei der ehemaligen Firma E. Barkan auf den Speichern „Taube" und „Elefant", gearbeitet. Es gab zur damaligen Zeit kaum Ladearbeit im Hafen, die nicht von den Sackträgern ausgeführt wurde. Wir bildeten eine große Gemeinschaft. — Zwecks Gedankenaustausches führe ich einige Namen auf: Otto Bogdan, Gudatt, Hermann Karl Krause („Bomke" genannt), August Bornick („Höhe 304"), August Rauschning („Alter Knochen"), Willi Lettau, Hermann Bartsch, sowie den Geschäftsführer Gustav Heinrich. Ich bitte alle Kameraden an meine Anschrift zu schreiben: Ferdinand Renitz, Altgarmssiel, (23) Post Garms.

 

Seite 5   Pfingsten

Was im Neuen Testament als erstes Pfingstgeschehen berichtet wird, ist doch eigentlich eine unheimliche Sache. Hoch vom Himmel kam ein Brausen, als führe ein Sturmwind durch das Haus, in welchem die Jünger Jesu saßen. Wer hat schon einmal solch einen Sturm erlebt? Unsere Erinnerungen an die Frühjahrs- und Herbststürme, die über Half und See fegten und mit haushohen Wellenbergen die Molen von Pillau oder Memel überfluteten, reichen hier nicht aus. Wie Feuerflammen, die sich schnell verteilen, fiel es vom Himmel. Neue Sprachen schwirrten durcheinander, und als erster Eindruck dieser völlig unberechenbaren Ereignisse griffen Staunen und Entsetzen um sich bis hin zu dem völlig ratlosen Fragen: was will das werden? Alles Tun der Menschen erscheint da völlig abgeschaltet. An den Jüngern Jesu geschieht etwas, und sie müssen es an sich geschehen lassen, müssen dabei den Unverstand der Menschen ertragen und den Spott dazu bis hin zu dem Satz: sie sind voll süßen Weines.

 

Die Großtat Gottes an jenem Tage lässt sich zusammenfassen in den einen Satz: Christus versorgt seine Gemeinde. Er beweist sich damit aufs Neue als der lebendige und gegenwärtige Herr, der aus Bezirken handelt und eingreift, die kein menschlich Auge gesehen hat und deren Lebensbewegungen kein menschlich Ohr gehört hat. Auf seine wunderbare Weise bestätigt er, was er verheißen hat, als er von dem anderen Tröster, dem heiligen Geiste, sprach, der kommen würde und bleiben würde. Christus lässt zu Pfingsten erst einmal seine Gemeinde merken, dass sein Wort unbedingt wahr ist und zu Tat und Leben wird in dem Augenblick, da er es will. Die Gemeinde der Jünger glich am ersten Pfingsten „dem arm, trostlosen Häuflein klein", wie ein Kirchenlied es ausdrückt. Wenn ich mir ihr Leben vergegenwärtige, muss ich immer an die Eingekesselten des letzten Krieges denken. Den Ring der feindlichen Truppen konnten sie nicht aufbrechen, aus der Luft mussten sie versorgt werden. Die verschlossenen Türen im Neuen Testament, die Zugriffe weltlicher und geistlicher Obrigkeiten, der Unglaube der vielen und der leichte Spott der Massen stecken die Grenze des Kessels ab, in dem die Gemeinde Jesu Christi leben muss. Sie ist auf Versorgung von oben angewiesen, wenn sie leben will. Die Gabe des heiligen Geistes ist Zeichen und Angeld auf den Tag, da Gott die Einkesselung seiner Schar aufbrechen wird zu Lösung und Befreiung. Die Pfingsttat heißt uns warten und hoffen.

 

Gottes Geist hat sein Werk angefangen. Aus einer verängstigten Schar hat er Menschen geschaffen, die ihr Leben an die Verkündigung seiner Wahrheit wagten. Unbeholfene Männer wurden in der Kraft seines Geistes machtvolle und überlegene Prediger des Evangeliums in aller Welt. Eine alte Welt brach zusammen, eine neue erstand, und aus dem Geiste erneuerte Menschen waren ihre Bürger. Die Bürger des Gottesreiches sind aber zugleich ihres Landes und ihrer Heimat Bürger. Sie hüten das Tal, in dem wir wohnen, und beten: komm, Heiliger Geist. Denn wo Gottes Geist wirkt, da ist Leben und Kraft, Liebe und Zucht. Pfarrer Leitner – Alfdorf. Früher Memel und Königsberg.

 

Seite 5   Pfingstliche Wanderung im Nordlicht. Von Kurt H. Kauffmann.

Wir waren unserer drei, die wir uns in der Nacht zum Pfingstsonntag auf eine Wanderung durch das ostpreußische Samland machten, damals, vor dem Kriege schon, als das Land noch zu uns gehörte. Unser Ziel war die Ostsee, die wir im Morgengrauen zu erreichen gedachten. Hoch oben auf den Steilhängen der samländischen Bernsteinküste wollten wir den Sonnenaufgang bewundern.

 

Wir waren zeitig genug von Königsberg aufgebrochen und marschierten in mäßigem Marschtempo unsere Straße, an schlafenden Dörfern vorbei, in denen Hunde bei unserem Kommen wie im Traum unterdrückt aufblafften, an einsamen, an der Straße liegenden Bauernhöfen vorbei, über deren altersgrauen, bemoosten Dächern sich die Wipfel uralter Kastanien mit dem festlichen Geleucht ihrer weißen Kerzen schützend breiteten.

 

Der warme Wind, der von den Wiesen und Wäldern kam, trug ganze Wolken schweren Fliederduftes und süßer Blumengerüche mit sich. Der nächtliche Himmel war von einer unfassbar dunklen, samtenen Bläue, in deren Tiefe die Sterne in einem fast schmerzhaft grellen Licht flimmerten. Es war eine Nacht ohnegleichen, so unirdisch und ohne alles Erdenmaß, erfüllt von einer milden Melancholie und traumhaften Schönheit. Alles war so feierlich und erhaben in dieser nächtlichen Landschaft, dass wir nicht wagten, diese Stille durch laute Gespräche zu stören.

 

Es waren nun schon Stunden, die wir so gegangen waren, und Mitternacht war nicht mehr weit. Die schweren Wanderschuhe und prallen Rucksäcke, die Wäsche, Kochzeug und Proviant für drei Tage bargen, waren die einzigen Dinge, die uns an etwas gemahnten, das, Erdenschwere hieß. Sie drückten uns recht heftig, und trotz der lauen, leichten Luft spürten wir doch schon sehr Anstrengung und Übermüdung.

 

Ganz mechanisch blickte ich einmal zum Himmel auf. Was ich sah, schien mir wie ein Traum, wie eine Vision: Der Himmel bewegte sich! Diese Wahrnehmung war so phantastisch, dass ich darüber erschrak und an eine ernstliche Störung meines Augenlichtes glaubte. Mir schien, dass sich der Himmel in gewaltigen Drehungen und Schwüngen fortbewege, indes die Erde stillstände und ich dazu noch auf der Stelle träte und nicht weiterkäme. So maßlos irritiert war ich. Wirklich erschreckt hielt ich inne im Schritt und starrte in die Nacht über mir, sicher, nun wieder alles in seiner irdischen Ordnung zu finden. Aber immer noch war der Himmel in Bewegung, jetzt sogar stärker denn vorhin. Er wogte sachte hin und her, von Ost nach West und dann wieder zurück. Es war auch ein ganz anderer Himmel jetzt, ein noch nie gesehener, anzuschauen wie der einer anderen, fremden Welt: Vor dem tiefen, blauen Samt der Nacht wehten in ungeheuren Abmessungen und Dimensionen weißlich-graue Schleier wie ein geisterhafter Spuk, durch deren leichtes, zartes Gespinst matt und fast wie erloschen die Sterne schimmerten.

 

Dies alles sah ich in Sekundenschnelle mit einem einzigen Blick, weit rascher, als er geschrieben ist. Jetzt verstärkte sich nur noch mein Eindruck, dass ich einer Sinnestäuschung erlegen sei. Ehe noch meine Begleiter mein Zögern und Einhalten so recht gewahr geworden waren, setzte ich mich rasch wieder in Trab. Aber den Himmel beobachtete ich weiterhin auch, freilich nur verstohlen, denn offensichtlich konnte ich meinen Augen nicht mehr trauen. Es war doch zu abenteuerlich, was ich gesehen hatte.

 

Nun aber, als ich wieder aufsah, verdichteten sich die weißgrauen Schleier. Gelbliche Farbtupfen mischten sich in das mit majestätischer Ruhe und Gelassenheit hin und her schwebende Grau und schwammen wie Wolken darüber hin. Plötzlich schossen in einem phantastischen, verwirrenden Farbenspiel grünliche, blaue, rote und violette Strahlen in ganzen Bündeln über den Himmel hin. Es schien, als schleuderten Riesen aus den unermesslichen Höhen des Alls gigantische, bunte Lanzen über den Himmel. Kreisende Wirbel und Trichter formten sich plötzlich und verschwanden dann wieder wie fortgewischt. Spiralen zeichneten, rasch verglühend, ihre farbigen, leuchtenden Linien in das Dunkel.

 

„Ein Nordlicht!" dachte ich befreit und erfreut darüber, dass ich nun eine natürliche Erklärung für dieses nächtliche Wunder gefunden hatte. „Ach — ein Nordlicht!" sagten im gleichen Moment fassungslos meine beiden Kameraden wie aus einem Munde.

 

Und dann standen wir mitten auf der Landstraße still und sahen an den Himmel, auf dem nun, in immer strahlenderen Farben, ein Polarlicht von unerhörter Kraft entfaltete. Nun erzählten mir meine Freunde auch, dass sie dieses unerklärliche weißgraue Gewoge des Himmels vorhin ebenfalls gesehen, sich aber auch nicht getraut hätten, etwas darüber zu sagen, weil sie ebenso wie ich an eine Sinnestäuschung geglaubt hätten.

 

In mächtig dahinschwingenden Bogen und Rändern, deren Farben ständig wechselten, in rasch verzückenden Strahlen schoss das Licht durch die Nacht, mit seinem Abglanz die Erde in einen gespenstischen Schimmer hüllend. Dann wieder fielen — wie unsichtbaren Händen entgleitende Vorhänge — ganze Draperien von einem unwahrscheinlich satten Rot und Violett über den Himmel hin, verblassten wieder und machten ungeheuren Lichtwolken Platz, die in erhabener, atembeklemmender Stille und Lautlosigkeit schnell wie von einem leichten Wind getrieben dahinglitten und zuletzt ebenso geheimnisvoll verschwanden, wie sie aufgetaucht waren.

 

Mitternacht war längst vorüber, und der Morgen begann bereits zu grauen, aber das überirdische Leuchten nahm nur noch zu und wurde immer gewaltiger. Wie mächtig gedehnte Segel oder wie riesige Bahnen wehenden Tuches wogte es hin und wieder, bald rot, bald grün, dann violett und blau. Der Himmel war in ständiger Bewegung. Die Nacht verblasste immer mehr, aber das Nordlicht nahm unentwegt an Kraft zu. Es leuchtete oft so gewaltig, dass die Augen, ohnehin schon verwirrt von dem Übermaß der Dinge, schmerzten und sich mechanisch schlossen. Die Welt wurde durch dieses farbengrelle Wunder aller Wirklichkeit entrückt.

 

Erst als die Sonne ihre ersten Strahlen emporschoss und die Tageshelle sich vollends ausbreitete, verwehte das Polarlicht in sachtem Zögern grünleuchtend in das kosmische Nichts, in die Unendlichkeit, aus der es geboren.

 

Wir starrten den morgenfrischen, zartblauen Himmel dieses Pfingsttages in einem Verwundern und Erstaunen an, als begriffen wir immer noch nicht das bunte Himmelsmärchen, dessen ergriffene Zeugen wir eben gewesen.

 

Seite 6   Die Arbeit des Bundes Ostpreußischer

Studierender

Ein Bericht

Seit dem ersten Ostpreußischen Studententag ist gut ein halbes Jahr vergangen. Nach dem großen Bericht über die Tage in Osterode, Harz, der am 10. November 1956 eine ganze Seite im „Ostpreußenblatt" füllte, erschienen nur vereinzelte Berichte, insbesondere über die Berliner Landesgruppe des Bundes Ostpreußischer Studierender (BOSt).

 

Ein Verzeichnis der bestehenden Hochschulgruppen, das im Mai 1957 aufgestellt wurde, beweist deutlich, dass die Teilnehmer des ersten Ostpreußischen Studententages den Sinn der Tagung verstanden haben und darauf aufbauen. So entstanden in den vergangenen Monaten an 38 Hochschulorten Gruppen des BOST: Aachen, Alfeld, Berlin, Bielefeld, Bonn, Braunschweig, Bremen, Clausthal, Darmstadt, Dortmund, Düsseldorf, Erlangen, Flensburg, Gießen, Frankfurt, Freiburg/Br., Göttingen, Hamburg, Hannover, Heidelberg, Karlsruhe, Kämpen, Kettwig, Kiel, Köln, Mainz, Marburg, München, Münster, Oldenburg, Osnabrück, Paderborn, Schwäb.-Gmünd, Stuttgart, Tübingen, Weingarten, Wuppertal, Würzburg.

 

Die Zahl der Mitglieder dieser Gruppen wird und kann nicht immer groß sein, da es sich nicht allein um Städte handelt die neben der Universität noch andere Hochschulen haben, sondern auch um Pädagogische Akademien, deren Sitz oftmals in kleineren Städten ist. Für die Aufbauarbeit des BOSt spielen die Zahlen der Mitglieder wohl im gewissen Sinne eine Rolle, aber viel wichtiger ist es, dass zunächst ein arbeitsfähiger Stamm gebildet wird, der durch seine Arbeit für die Neuwerbung im weiteren Verlauf der Zeit sorgt.

 

Wenn man die Gruppenleiterinnen und Gruppenleiter nach ihren Fachrichtungen aufteilt, so sind mit fünfzehn die pädagogische und mit sechs die juristische Fakultät vertreten, während sich die restlichen aus den theologischen, mathematischen, philosophischen und technischen Richtungen zusammensetzten.

 

Sehr zu begrüßen ist es, dass die Pädagogischen Akademien hierbei deutlich hervortreten. Gerade hier muss eine bewusste Arbeit getrieben werden. An diesen Stätten werden junge Menschen ausgebildet, die in ihrem späteren Beruf in der heranwachsenden Jugend den Heimatgedanken pflegen und vertiefen können. Bücher vermitteln der Jugend wohl das geforderte Wissen, aber eindrucksvoller wird die Unterrichtsstunde dann, wenn der Lehrer aus der Fülle seiner eigenen Erlebnisse berichtet.

 

„Die Zukunft gehört dem BOSt", so schrieben es uns unsere Göttinger Freunde in ihrem Abschiedsbrief nach dem Studententag. Viele Freundschaften wurden in diesen schon so oft erwähnten Tagen geschlossen, zu deren Vertiefung die weiteren Tagungen beitragen werden. Der Göttinger Gruppe aber noch einmal an dieser Stelle unseren herzlichsten Dank, den wir durch unsere Arbeit unterstreichen wollen.

 

In dem eben zitierten Brief heißt es noch an einer anderen Stelle: „Den Gedanken an die deutschen Ostgebiete wach zu halten und für ihre friedliche Wiedervereinigung einzutreten. Als Studenten sind wir besonders dazu berufen, dieses Ziel mit akademisch-kritischem Geist zu verfolgen und uns — frei von jeder Schwärmerei — in erster Linie der wissenschaftlichen Argumentation zu verschreiben“. Im bisherigen Verlauf unserer Arbeit stellte es sich heraus, dass diese Worte nicht an uns vorbeigegangen sind, sondern richtungweisend für die Arbeit wurden. Von einem „kritischen Geist" geleitet werden Probleme unserer Zeit in Diskussionen, Vorträgen und Briefen betrachtet, wobei keine Zerredung festgestellt werden kann, sondern ein echtes Bemühen und Streben nach der Lösung der aktuellen Fragen und Aufgaben.

 

Die Gruppenarbeit des BOSt wird je nach ihrem Sitz individuell gestaltet. So steht neben den losen Zusammenkünften, eine durch Satzung geregelte und festgelegte Gruppenarbeit. Aber auch hierbei ist es nicht ausschlaggebend, dass eine gut durchdachte Satzung das Leben einer Gruppe regelt, sondern der Geist der Gruppe, das persönliche Verstehen werden der Gruppe das Gesicht geben.

 

Der Bundesvorstand hat mit seinen Rundbriefen über die zukünftige Arbeit, wie Seminare und andere Hinweise die Gruppen unterrichtet. Der Inhalt des letzten Briefes zeigt deutlich, dass die Arbeit des BOSt immer festere Formen annimmt. Unter Punkt 3 wird die Bedeutung der Gruppenarbeit wie folgt charakterisiert: „Vergessen Sie nicht, dass wir durch Aufgabe und Ziel in unserem Wirken ein besonderes ‚PoIitikum' sind und dass man von uns viel erwartet“. Die zunächst für Hamburg (27.05. bis 01.06.) und Lüneburg (11.06. bis 15.06.) angekündigten Seminare verfolgen in ihrer Themenstellung bewusst die Beschäftigung mit den Fragen der östlichen Welt. Auf diesem Gebiet wurden in den letzten Jahren allerorts viele Fehler begangen, daher ist es nur zu begrüßen, dass wir Gelegenheit finden, uns mit diesen Problemen auseinanderzusetzen. Wir wollen hoffen, dass auch weiterhin in dieser Richtung gearbeitet wird, um das Versäumte aufzuholen.

 

Die Vorbereitungen zum zweiten Ostpreußischen Studententag werden eifrig betrieben, daneben, wird die Neuwerbung und die Gruppenarbeit ausgebaut. Eigentlich könnte man nur hauptamtlich für die Gruppe arbeiten, um die angefangene Arbeit voll auszubauen, doch wer kann sich so etwas leisten? Das Studium fordert von uns allen auch sein Recht. Die Berliner Situation prägt auch unser Gruppenleben. Die Grenzen gehen nicht nur durch unsere Stadt, sondern auch erbarmungslos durch das Familienleben einzelner Kommilitonen. Es würde zu weit führen, wenn ich hier näher auf die Arbeit der Berliner Gruppe eingehen würde. Neben allen Nöten unseres Lebens wissen wir, dass wir eine verantwortungsvolle Aufgabe zu lösen haben.

 

Mit diesem Bericht ist noch lange nicht die Arbeit des BOSt und der einzelnen Gruppen erschöpft, es bleibt noch viel zu sagen, aber die nächsten Rundbriefe werden auch in dieser Hinsicht mehr zu berichten haben. Wenn wir für unsere weitere Arbeit die mahnenden Worte Wilhelm von Humboldt als einen Wegweiser betrachten, dann werden wir auf unserem Weg zielbewusst weitergehen: „Wie wenig ist am Ende der Bahn daran gelegen, was wir erlebten, und wie unendlich viel, was daraus hervorging“. Christa, Berlin.

 

Seite 6   Aus den ostpreußischen Heimatkreisen …

Heimattreffen

9. Juni: Königsberg-Land, gemeinschaftliches Kreistreffen mit den Heimatkreisen Fischhausen-Labiau und Pr.-Eylau, in München, Franziskaner-Keller, Hochstraße 7 (ab Hauptbahnhof mit Straßenbahnlinien 1, 7, 17, 19, 21 und 29).

 

Fischhausen, gemeinschaftliches Kreistreffen, München. Franziskaner-Keller, Hochstraße 7.

 

Labiau, gemeinschaftliches Kreistreffen, München, Franziskaner-Keller, Hochstraße 7.

 

Pr.-Eylau, gemeinschaftliches Kreistreffen, München, Franziskaner-Keller, Hochstraße 7.

 

15. und 16. Juni: Angerapp, Jahreshaupttreffen in Mettmann.

 

Angerburg, Hauptkreistreffen in Rotenburg (Hann).

 

16. Juni: Lyck, Kreistreffen in Berlin NW 21, Volkshaus Tiergarten (Tiergartenfestsäle), Perleberger Straße 62 (Straßenbahn 2, 25, 35; S-Bahn bis Putlitzstraße, Anschlusslinien mit Übergang Autobus 1, 16, 24 und 25, Straßenbahn 3, 23 und 44).

 

Tilsit-Stadt und Tilsit-Ragnit, Jahreshaupttreffen in Hamburg-Nienstedten, Elbschloßbrauerei.

 

17. Juni: Schloßberg (Pillkallen), Hauptkreistreffen in Winsen (Luhe), Schützenhaus.

 

22. und 23. Juni: Gumbinnen, Hauptkreistreffen in Bielefeld.

 

23. Juni: Goldap, Hauptkreistreffen in Hamburg, Winterhuder Fährhaus.

 

30. Juni: Pr.-Eylau. Kreistreffen in Verden/Aller, Lokal: Grüner Jäger.

 

7. Juli: Seestadt Pillau, Treffen in Eckernförde.

 

Osterode, Kreistreffen, Frankfurt am Main, Ratskeller.

 

14. Juli: Bartenstein, Hauptkreistreffen in Nienburg/Weser.

 

20. und 21. Juli: Rastenburg, Kreistreffen mit Patenschaftsübernahme in Wesel/Niederrh., Niedeirhein-Halle.

 

21. Juli: Angerapp. Kreistreffen in Hamburg, Sülldorfer Hof.

 

Allenstein-Stadt, gemeinschaftliches Treffen mit den ermländischen Kreisen Allenstein-Land, Braunsberg, Heilsberg und Rößel in Münster, Westfalenhalle.

 

Allenstein-Land, gemeinschaftliches Kreistreffen in Münster, Westfalenhalle.

 

Braunsberg, gemeinschaftliches Kreistreffen in Münster, Westfalenhalle.

 

Heilsberg, gemeinschaftliches Kreistreffen in Münster, Westfalenhalle.

 

Rößel, gemeinschaftliches Kreistreffen in Münster, Westfalenhalle.

 

Treuburg, Kreistreffen in Opladen, Stadthalle.

 

27. und 28. Juli: Elchniederung, Jahreshaupttreffen in Nordhorn.

 

28. Juli: Osterode. Kreistreffen in Hannover-Limmer, Limmerbrunnen.

 

Neidenburg, Jahreshaupttreffen mit Vorstandswahl in Bochum Nord-Süd-Halle.

 

Samländisch-natangisches Pfingsttreffen in München

Das bereits angekündigte Treffen der Heimatkreise, Königsberg-Land, Fischhausen, Labiau und Pr.-Eylau wird am Pfingstsonntag, dem 9. Juni, im Franziskanerkeller zu München, Hochstraße 7, stattfinden.

 

Der Franziskanerkeller ist vom Hauptbahnhof mit den Linien 1, 7, 17, 19, 21 und 29 bequem zu erreichen. Das Lokal ist ab 9 Uhr geöffnet. Die Heimatgedenkfeier findet um 13 Uhr statt; ab 15 Uhr Unterhaltungs- und Tanzmusik.

 

Die unterzeichneten Kreisvertreter bitten die jetzt im süddeutschen Raum wohnenden Kreisangehörigen um zahlreiches Erscheinen. Alle Ostpreußen sind herzlich willkommen.

Teichert, Lukas, Gernhöfer, v. Elern

 

Memel, Heydekrug, Pogegen

Am 26. Mai trafen sich über hundert in Hamburg lebende Landsleute aus den Memelkreisen im Winterhuder Fährhaus in Hamburg zu einer Protestversammlung gegen die Verzichterklärungen über die deutschen Ostgebiete. Der 1. Vorsitzende, Landsmann Lepa, begrüßte die Landsleute und die Ehrenmitglieder.

 

Der Sachbearbeiter des Heimatpolitischen Referats der Landsmannschaft Ostpreußen, Dr. Hopf, sprach über die rechtlichen Grundlagen der Rückgliederung des Memelgebietes. Seine sachlich begründete rechtliche Darstellung der Memelfrage bis in die neueste Zeit unterstrich den deutschen Charakter dieses Gebietes und seine Zugehörigkeit in völkerrechtlicher und staatsrechtlicher Hinsicht zu Deutschland. Unter Hinweis auf die Erklärungen des 1. Sprechers der Landsmannschaft. Dr. Gille, beim Bundestreffen in Bochum am 19. Mai kam die Haltung der Landsmannschaft Ostpreußen in dieser Frage klar zum Ausdruck. Die sachlich begründeten Argumente wurden von den Anwesenden mit großem Beifall aufgenommen. Den Dank aller Landsleute übermittelte Landsmann Lepa dem Vortragenden.

 

Die Versammlung brachte einmütig zum Ausdruck, dass unsere Heimatkreise für sich genauso das Selbstbestimmungsrecht verlangen, wie es allen Völkern zugebilligt wird. Unsere Landsleute missbilligen alle Erklärungen, die ohne Einvernehmen mit den eigentlichen Bewohnern einen Verzicht aussprechen.

 

Landsleute, die im Herbst vergangenen Jahres aus dem Memelgebiet ausgesiedelt wurden, berichteten über die Schwierigkeiten der Ausreise und über die trostlosen Zustände in unserer Heimat. Ihre Ausführungen wurden mit großer Anteilnahme entgegengenommen. Mit einem Treuegelöbnis zur Heimat und dem gemeinsam gesungenen Lied „Wo des Haffes Welle" wurde die Versammlung geschlossen.

 

Elchniederung

Auf unser Jahreshaupttreffen in unserer Patenstadt Nordhorn am 27 und 28. Juli wird erneut hingewiesen.

 

Folgende Landsleute haben sich bereiterklärt, weitere Sonderfahrten hierzu zu organisieren:

 

Kreisgeschäftsführer Herbert Sahmel, (24a) Hamburg 26, Burggarten 17, für Hamburg und Umgebung.

 

Kreisbetreuer Stadtinspektor Werner Weiss, Berlin-Schöneberg, Wartburgstraße 32.

 

Kreisausschussmitglied Otto Engelke, (23) Elsfleth (Weser), Peterstraße 21.

 

Fräulein Ella Lardong, (13a) Fürth in Bayern, Erhard-Segitz-Straße 51.

 

Kaufmann Hugo Rieske, Bad Harzburg, Mühlengasse 1.

 

Weitere Meldungen von Landsleuten, die zur Mitarbeit bereit sind, werden erbeten.

 

Alle bisher genannten Landsleute werden gebeten sich schon jetzt mit Unternehmern für Sonderfahrten in Verbindung zu setzen, um unverbindlich sicherzustellen, dass Fahrtgelegenheiten für den 27 und 28. Juli vorhanden sind. Sie werden weiter gebeten, einzelnen Schriftwechsel mit unserem Kreisgeschäftsführer zu führen.

 

Am 27. Juli wird nachmittags eine Sitzung des Kreisausschusses Elchniederung in Nordhorn stattfinden. Am gleichen Tage wird um 20 Uhr in der Stadthalle in Nordhorn ein Schul- und Jugendtreffen der Elchniederung folgen, zu dem die gesamte Jugend der Elchniederung, Schüler, Schülerinnen aller Jahrgänge und aller Schulen sowie alle ehemaligen Lehrkräfte herzlich eingeladen werden.

 

Für Übernachtungsmöglichkeit wird gesorgt. Anmeldungen hierfür werden an folgende Anschrift

erbeten: (23) Kreisverwaltung Nordhorn. Abt. Patenschaft.

 

Über den Verlauf des Kreistreffens am 28. Juli wird weitere Nachricht folgen.

Johannes Klaus, Kreisvertreter, (24b) Husum, Woldsenstraße 24

 

Schloßberg/Pillkallen

Wir weisen alle Landsleute noch einmal auf unser Hauptkreistreffen am Tage der Einheit, dem 17. Juni, in Winsen/Luhe hin. Das Treffen beginnt um 8 Uhr im Schützenhaus.

 

Am Donnerstag, dem 13. Juni, beginnt das Freizeitlager für die Jugend unseres Kreises im Haus der Jugend in Winsen/Luhe.

 

Am Sonntag, dem 16. Juni, wird die Bundeswehrkapelle Hamburg ein Platzkonzert auf dem Schloßhof am Rathaus veranstalten.

 

Einzelheiten über das Programm des Freizeitlagers und des Hauptkreistreffens bitten wir in Folge 22 des Ostpreußenblattes vom 1. Juni, Seite 6, nachzulesen.

 

Am 30. Juni wird der langjährige Abgeordnete des preußischen Landtages, Karl von Plehwe-Dwarischken, 80 Jahre alt.

 

Als junger aktiver Offizier des 3. Garderegiments zu Fuß nahm er den Abschied, um sein seit 1712 im Familienbesitz befindliches Gut Dwarischken zu übernehmen. Seit 1910 Mitglied des Pillkaller Kreistages, wurde er einige Jahre später in ds preußische Abgeordnetenhaus gewählt.

 

Im Ersten Weltkrieg erhielt er als Kommandeur des 2. Garde-Res.-Regiments den Pour le mérite; er führte nach Kriegsschluss auf Befehl der Obersten Heeresleitung als Regimentskommandeur sein Regiment zum Schutz seiner Heimatprovinz Ostpreußen ins Baltikum. Als letzte deutsche Truppe kehrte sein Regiment unter seiner Führung im Dezember 1919 in die Heimat zurück. Am 01.02.1920 wiederum Abgeordneter des preußischen Landtages verfocht er mit Erfolg den Gestüts-Etat und die Regelung der Kriegsschäden.

 

Oberstleutnant a. D. Karl von Plehwe wohnt jetzt in Espelkamp-Mittwald, Greifswalder Str. 34.

 

Gumbinnen

Die Freizeiten der Jugend des Kreises Gumbinnen

Es sind nun zwei Jahre her, dass unsere Gumbinner Kreisgemeinschaft die Jugend aufgerufen hat, sich in unseren Freizeiten zu treffen, die dankenswerterweise von unserer Patenstadt Bielefeld gefördert werden. Viele junge Gumbinnerinnen und Gumbinner folgten dem Ruf zu den Freizeiten. Ihre Briefe und Karten zeigen, dass wir hier auf dem richtigen Wege sind, unsere jungen Menschen für die ostpreußische Heimat zu gewinnen.

 

Sie treffen sich nicht nur in den Freizeiten, sondern nehmen in zunehmendem Maße an den Treffen der Gumbinner in Bielefeld, Hamburg, Düsseldorf und Stuttgart teil. Nach zwei Jahren kann unser Heimatkreis Gumbinnen darauf hinweisen, dass sich bisher sechshundert junge Gumbinner bei unseren Freizeiten und Treffen gesehen haben. Unsere Jugendkartei, die im Entstehen ist, umfasst nun schon über zweitausend Namen junger Gumbinner. Wenn unsere Jugendlichen zu unseren Freizeiten weite Reisestrecken überwinden und auch einen Teil der damit verbundenen Kosten tragen, so ist das sicher ein Zeichen dafür, das Opferbereitschaft und Gemeinschaftssinn unter den Gumbinner Eltern und Jugendlichen vorhanden sind.

 

Für Gumbinner Kinder wird in der Zeit vom 1. bis 8. Juli und vom 8. bis 15. Juli in der Jugendherberge Müden an der Oertze, Kreis Celle, ein Erholungslager für Zwölf- bis Vierzehnjährige stattfinden.

 

Nächste Freizeit der Jugend: Berlin vom 30. Aug. bis 2. September.

 

Nächste Freizeit in Bielefeld: 27. bis 30. September.

 

Anmeldungen für Berlin bis spätestens 1. Juli, für Bielefeld 1. August.

 

Mein Ruf ergeht nochmals an alle ehemaligen Friedrichs- und Cäcilienschüler(innen): Helft mit bei der Arbeit an unserer Jugend, schickt Eure heranwachsenden Jungen und Mädel zu den Freizeiten unserer Jugend!

 

Meldungen bitte an Friedrich Hefft, Celle, Buchenweg 4.

 

Die Meldungen für die Freizeit in Berlin-Dahlem, Jugendherberge Pücklerstraße, bitte ich an Pfarrer Moritz,  Berlin-Lichterfelde, Willdenowstraße 2, zu richten.

Hans Kuntze, Kreisvertreter, Hamburg-Billstedt, Schiffbeker Weg 168

 

Jugendkreis Gumbinnen

Meine lieben jungen Freunde aus Stadt und Land Gumbinnen!

Am 22./23. Juni wird in Bielefeld das Jahreshaupttreffen unseres Gumbinner Kreises stattfinden. Auch für Euch gibt es dort einiges zu hören und zu sehen. Wir werden an allen Veranstaltungen unserer Kreisgemeinschaft teilnehmen. Am Abend des 22. Juni werden wir einen Bunten Abend mit einer Spielgruppe der DJO gestalten. Um möglichst viele von Euch zu beteiligen, gibt es ein Jugendquiz unter dem Motto: „Rund um den Gumbinner Elch!" Es darf jeder und jede von Euch daran teilnehmen. Bereitet Euch darauf vor und nehmt daran teil!

 

An unseren Freizeiten in Bielefeld nahmen auch junge Bielefelder regen Anteil. Sie haben sich nun erboten, Euch während des Gumbinner Treffens bei sich aufzunehmen. Nehmt die Gelegenheit wahr und meldet Euch rechtzeitig bei mir, damit Euch Quartiere zugewiesen werden können. Wir hoffen, auf diese Art die Beziehungen zwischen Gumbinnen und Bielefeld noch enger gestalten zu können.

Kommt zum Haupttreffen der Gumbinner in Bielefeld!

Friedrich Hefft, Celle, Buchenweg 4

 

Kinderverschickung durch die Patenstadt Bielefeld nach dem Kinderheim auf Wangerooge

Ich möchte heute nochmals darauf hinweisen, dass die Verschickung der Kinder, die für dieses Jahr gemeldet sind, geschlossen im September/Oktober vorgesehen ist. Sollte die Verschickung der gemeldeten Kinder aus schulischen oder anderen Gründen nicht passen, so bitte ich dringend darum, mir gleich Nachricht zu geben. Ich habe dann die Möglichkeit noch ein anderes Kind zu melden.

 

Goldene Hochzeiten.

Ich bitte, mir mitzuteilen, an welchen Tagen Landsleute aus unserer Heimat das seltene Fest der Goldenen Hochzeit feiern können. Um eine Ehrung veranlassen zu können, muss ich den Termin etwa acht Wochen vorher wissen. Ich bitte, diese Nachricht zu verbreiten.

 

Jugenderholungslager Müden a. d. Oertze, Kreis Celle

Für die zwölf- bis vierzehnjährigen Jungen und Mädel sind in der Zeit vom 1. Bis 8. Juli und vom 8. Bis 15. Juli noch Plätze frei. Die Teilnehmer können auf Wunsch auch die ganze Zeit über dort bleiben. Ich empfehle dringend, von der Einladung Gebrauch zu machen. Der Aufenthalt ist frei und es ist eine besonders schöne Jugendherberge, in der für sehr gute Erholung gesorgt wird.

 

Meldungen mit Geburtsdaten und Heimatanschrift bitte ich an mich oder an Mittelschullehrer Hefft, Celle, Buchenweg 4, zu richten.

Hans Kuntze, Kreisvertreter, Hamburg-Billstedt, Schiffbeker Weg 168

 

Pr.-Eylau

In den Folgen 21 und 22 des Ostpreußenblattes haben die samländisch-natangischen Kreise das Pfingsttreffen in München am 9. Juni im Franziskanerkeller bekanntgeben. Ich verweise nochmals auf dieses Treffen und hoffe, recht viele Landsleute in München wiederzusehen.

 

In Folge 21 des Ostpreußenblattes habe ich auf das Hauptkreistreffen in Verden am 30. Juni verwiesen. Nähere Angaben bezüglich des Programms werden demnächst erfolgen.

v. Elern-Bandels, Kreisvertreter, Königswinter, Siebengebirgsstraße 1

 

Rest der Seite: Rätsel-Ecke

 

Seite 7   Suchanzeigen

Gesucht werden aus Königsberg Pr., Steinmetz, Max Scheller, geb. 27.08.1879 und Auguste Scheller, geb. Dehn, geb. 17.08.1878, Landkreis Tilsit-Ragnit, deren Sohn Paul Scheller, geb. Oktober 1906 in Königsberg und dessen Braut Gertrud, Zuname unbekannt, etwa 25 Jahre alt 1945, stammt aus Umgebung Königsberg. Bis zur Ausbombung 1944 wohnten meine Großeltern in Königsberg, Grolmannstr. 4, danach Scheffnerstraße 11, verließen zu Fuß im Januar 1945 Königsberg, an der Straßenkreuzung Moditten/Metgethen wurden wir getrennt, seitdem fehlt jede Spur. Wer weiß etwas über ihr Schicksal? Unkosten werden erstattet. Frau Elli Franz. P.O. Box 692. Nechako Centre, Postal Station Kitimat, B.C. Kanada oder an S.P. 3 Siegfried Scheller, RA 14 589 064. CO.B. 28 INF-Regt. A.P.O. 176, New York. N.Y., USA.

 

Wer kann Auskunft geben über meinen Sohn Eugen Puppa, geb. 27.12.1929, Wildfrieden, Kreis Johannisburg, verschleppt von den Russen am 31.01.1945 von Rastenburg, Ostpreußen? Nachricht erbittet Johann Puppa, Neckartailfingen, Kreis Nürtingen, Hauptstraße 199, Württemberg.

 

Wer weiß etwas über das Schicksal meiner einzigen Schwester Berta Justies, geboren am 14.06.1907 in Gr.-Pruschillen (Gr.-Preußenbruch), Kreis Gumbinnen? Sie wurde am 04.02.1945 von Lubainen, Kreis Osterode, verschleppt und ist in Zichenau noch gesehen worden. Nachricht erwünscht bei Unkostenvergütung ihre Schwester, Minna Wunder, durch ihre Tante Helene Malzkuhn, Papenburg (Ems), Herm.-Lange-Straße 18.

 

 Achtung Spätheimkehrer! Wer kann Auskunft geben über den Verbleib meines Sohnes Gustav Kalchert, geb. 27. oder 28.11.1927 in Bornischki, Kreis Sudauen, letzte Anschrift: Soldat 2. Ers.-Ausb.-Bataillon Werner, 4. Kompanie, Danzig-Oliva, Salzmannschule? Nachricht erbittet August Kalchert, Rockerfing Nr. 32, Post Ruderting, Kreis Passau

 

Die Erben von Mützenmacher Pohlke, Wehlau, Markt, werden gesucht. Frau Marg. Treppner, Lockhausen 108 über Herford.

 

Wer kann Auskunft geben über Eduard Rehfeld und Henriette Rehfeld, aus Gomingen, Kreis Gerdauen? Für jede Nachricht ist dankbar Magda Rehfeld, (20 b) Dassel. Kreis Einbeck, Am Naturpark 448.

 

Welche Arbeitskameraden können mir Auskunft geben oder haben mit meinem Mann Karl Laaser, 1935 bis 1938 bei Hoch- und Tief-Kasernenbau Königsberg Ballieth zusammen gearbeitet? Erbitte dringend Nachricht. Frau Helene Laaser, Schloßborn (Taunus), Königssteiner Straße 4.

 

Wer kann Auskunft geben über Frieda Eisenblätter, geb. Appel, geb. 03.07.1913 in Ludwigswalde, Kreis Königsberg? Letzter Wohnort Moritten, Kreis Labiau, Ostpreußen. Sie ist seit Januar 1945 vermisst, soll aber jetzt mit ihren Kindern in der Nähe von Hamburg sein. Nachricht erbittet Karl Appel, Bammersdorf 6, Post Merkendorf bei Ansbach, Bayern.

 

Bestätigungen

Wer kann bestätigen, dass ich vom 20.04.1940 als Postfacharbeiterin in Königsberg, Feldpostsammelstelle und später vom 01.09.1943 angestellt wurde? Wo ist H. Kämmerer, Fräulein Brandt, Frau Koschinsky? Unkosten werden erstattet. Nachricht erbittet Frau Neubauer, verwitwete Schiemann, Balkhausen, Bezirk Köln, Kreuzbachweg 12

 

Achtung. Landsleute aus Ostpreußen! Wer kann bestätigen, dass mein Mann Fritz Gundlack, geb. 13.02.1903, letzter Wohnort Kl.-Potauern, Kreis Gerdauen, zwischen Bartenstein und Korschen von den Russen als Zivilist verschleppt wurde? Nachricht erbittet Frau Helene Gundlack, Hetterscheidt 15, (22 a) Heiligenhaus, Bezirk Düsseldorf.

 

Welcher Finanzbeamte oder Buchprüfer aus Königsberg Pr. kann mein Einkommen von 1937, 1938 oder 1939 bestätigen? Möbelhaus Otto Riemann, Königsberg Pr., Vorderroßgarten 31. Unkosten werden gerne erstattet. Otto Riemann, Bayreuth, Königsallee 82

 

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Seite 8   Familienanzeigen

Beatrix-Carola, geboren 01.06.1957. Wir geben in dankbarer Freude Kenntnis von der Geburt unseres gesunden Kindes. Sigrid Pusch-Gille, früher Lötzen, Ostpreußen. Hanns Ulrich Pusch, früher Hirschberg/Rsgb. Lübeck, z. Z. bei Dr. Alfred Gille, Rudolf-Groth-Straße 26.

 

In dankbarer Freude zeigen wir die glückliche Geburt unseres zweiten Jungen, Ludger Benno, an. Jutta von Holwede, geb. Rekittke. Hans von Holwede. Helmstedt, den 12. Mai 1957, Berliner Platz 1. Früher Sillehnen bei Mohrungen.

 

Unser Michael hat ein Brüderchen bekommen. Andreas Friedrich, geboren am 23. Mai 1957. Wir freuen uns mit ihm. Marianne Bartke, geb. Krüger. Friedrich-Otto Bartke. Früher Königsberg Pr., Krausallee 57 - 59 und Aweider Allee 85, jetzt Wesseling/Köln, Gartenstraße 32

 

Susanne, geboren am 18.05.1957. Unser Frank hat ein Schwesterchen bekommen. In großer Freude: Anneliese Wiesneth, geb. Grünberg. Sepp Wiesneth. Erlangen, Penzoldtstraße 9. Früher Gehlenburg, Ostpreußen.

 

Die Verlobung meiner Tochter Angela mit Herrn stud. jur. Walter Remmers, gebe ich bekannt. Valborg Tolksdorf, geb. Jensen. Papenburg (Ems), Hauptk, r. 101. Früher Rastenburg, Ostpreußen, Moltkestraße 36. Pfingsten 1957

 

In dankbarer Freude geben wir die Geburt unseres ersten Kindes, einer gesunden Tochter, bekannt. Liesel Kahl, geb. Mostberger. Burghard Kahl, Landwirt, Rittergut Barsenicken, Ostpreußen. Pfullendorf, Baden, 23. Mai 1957, Schönbrunnerhof

 

Ihre Verlobung geben bekannt, Inge Todtenhaupt, Heiligenhaus, Isenhügel 50. Früher Liebenfelde, Kreis Labiau. Günter Wilke, Düsseldorf, Bunsenstraße 3. Früher Stettin, Pommern. Pfingsten 1957

 

Wir grüßen als Verlobte. Lucie Baumann, Mölln (Lbg.), früher Pr,-Holland. Fritz Triebe, Weiler (Allgäu), früher Kreuzingen. Pfingsten 1957

 

Die Verlobung unserer Tochter Ingrid mit Herrn Herbert Quentin, geben wir bekannt. Siegfried Heidenreich, Lasdinehlen und Frau Eva Heidenreich, geb. Sokat, Metzingen, Kreis Celle. Mai 1957

 

Meine Verlobung mit Fräulein Ingrid Heidenreich, Tochter des Landwirts Siegfried Heidenreich, Lasdinehlen und seiner Frau Gemahlin Eva Heidenreich, geb. Sokat, beehre ich mich anzuzeigen. Herbert Quentin, Ingenieur und staatl. gepr. Landwirt. Hannover, Meisenwinkel 3. Mai 1957

 

Statt Karten. Wir feiern unsere Verlobung am Pfingstmontag. Gertrud Hiegemann, Albersloh bei Münster, Westfalen, Bahnhofstraße. Klaus Schrage, Hiltrup bei Münster, Westfaler Münsterstraße 27. Früher Revierförsterei Georgental, Kreis Insterburg. Albersloh, den 10. Juni 1957

 

Die Verlobung unserer Tochter Hannelotte mit Herrn Gerichtsreferendar Fritjof Berg, geben wir hiermit bekannt. Bürgermeister a. D., Fritz Behrend und Frau Elfriede Behrend, geb. Wolff. Bad Nenndorf, Kurpark-Galerie. Früher Angerburg, Ostpreußen. Pfingsten 1957

 

Verlobte. Hannelotte Behrend, früher Angerburg.Fritjof Berg, früher Königsberg Preußen. Braunschweig, Wiesenstraße. Pfingsten 1957

 

Als Verlobte grüßen, Lilly Brix, Bremen, Vohnenstraße 70. Früher Fuchsberg, Ostpreußen. Dietrich Timmermann, Hude, Klosterweg 224. Pfingsten 1957

 

Zum Fest der Goldenen Hochzeit wurden uns Geschenke, Blumen und Glückwünsche übersandt. Allen Gratulanten möchten wir auf diesem Wege unseren herzlichen Dank aussprechen. Joseph Materna und Frau Anna Materna, geb. v. Oppenkowski. Weende, Hann. Straße

 

Ihre Vermählung geben bekannt: Dr. med. Peter Hitz. Benita Hitz, geb. Radtke, Lackmedien. Stuttgart-Cannstatt, Beuthener Straße 61. Im Mai 1957

 

Ihre Vermählung geben bekannt: Karl Volz, Hamburg-Altona, Fischersallee 52. Früher Freystadt, Westpreußen. Edith Volz, geb. Brokoff , Hamburg-Altona, Willebrandstraße 16. Früher Memel, Kantstraße 23. 1. Juni 1957

 

Ihre Vermählung geben bekannt: Eberhardt Kratel. Gertrud Kratel geb. Wolf. Pfingsten 1957.

Allen unseren ehemaligen Gästen und Kunden des Gasthauses „Zum Oberland", Maldeuten, Kreis Mohrungen, wünschen wir ein fröhliches Pfingstfest. Hugo Kratel und Frau Gertrud Kratel, geb. Petri. Offenbach/Main, Pfingsten 195.7 Gaststätte Keglerheim, Bieberstraße 52

 

Wir haben geheiratet: Herbert Fischer. Lena Fischer, geb. Wendler. Früher, beide Palmnicken, Ostpreußen. Bonn, Rhein, Bismarckstraße 31, den 4. Juni 1957

 

Ihre Vermählung geben bekannt: Walter Domnick. Hanne Domnick, geb. Wittke. Langen, Hessen, Südliche Ringstraße 92. Früher Rummau, Kreis Ortelsburg, Ostpreußen. 31. Mai 1957

 

Für die vielen Glückwünsche und Geschenke zu meinem 90. Geburtstag sage ich auf diesem Wege allen Gratulanten meinen herzlichsten Dank. Amalie Wittke. Hamwarde über Geesthacht. Früher Gr.-Ottenhagen, Kreis Königsberg Pr.

 

Zu meinem 50-jährigen Dienstjubiläum sind mir Glückwünsche und Geschenke zuteil geworden, und immer wieder leuchtete mir eine besondere persönliche Note, eine eindrucksvolle Erinnerung aus ihnen entgegen. Für die Zeichen menschlicher Verbundenheit danke ich allen Verwandten, Freunden, Berufskollegen und Bekannten von ganzem Herzen. Richard Beil, Hamburg-Eidelstedt, Zugführerweg 11. Früher Pillau

 

Ihre Vermählung geben bekannt: Johann-Albrecht v. Wuthenau. Charlotte v. Wuthenau, geb. Oertel. Meersburg (Bodensee), Hülshoffweg 14. Früher Salusken, Kreis Neidenburg. Merane, Sachsen.

 

Ihre Vermählung geben bekannt: Claus Malien, Allenstein, Wilhelmstraße 17 und Frau Ida Malien, geb. Rusch, Gettorf, Holstein. Kiel, Feldstraße 24, den 1. Juni 1957

 

Für die zahlreichen Glückwünsche und Geschenke, sagen wir unseren Lieben, die uns zur Silberhochzeit erfreuten, unseren herzlichen Dank. Artur Augustin und Frau Elfriede Augustin, geb. Winzenty. Dortmund, v.-d.-Tann-Str. 30

 

Allen Verwandten, Bekannten und Freunden, die uns mit ihren Glückwünschen zu unserer Goldenen Hochzeit erfreut haben, sagen wir herzlichen Dank. Adam und Charlotte Dzubiel (Lyck). Gleichzeitig danken für die Glückwünsche zur Silbernen Hochzeit. Wilhelm Brandecker und Frau Frida Brandecker, geb. Dzubiel, Lyck. Burgau, Schwaben, Stadtstraße 53

 

Für die vielen Gratulationen und Aufmerksamkeiten zu unserer Goldenen Hochzeit sagen wir allen Verwandten und Bekannten herzlichen Dank. Anton Marienfeld und Frau Minna Marienfeld, geb. Melzer. Hamburg-Altona, Löfflerstr. 4. Früher Wiese, Kreis Mohrungen, Ostpreußen

 

Am 29. Mai 1957 verstarb fern seiner geliebten Heimat plötzlich und unerwartet, im Alter von 58 Jahren, mein lieber Mann, unser guter Vater, Schwiegervater, Opa, Bruder und Schwager, der

Kulturbaumeister i. R., Konrad Dünnbier. Er wurde mitten aus seiner Arbeit für unsere geliebte Heimat herausgerissen. In stiller Trauer: Wally Dünnbier, geb. Lübcke sowie Kinder und Angehörige. Bingum bei Leer (Ostfriesland). Die Beisetzung fand am 1. Juni 1957 in Leer (Ostfriesland) statt.

 

Fern der geliebten ostpreußischen Heimat verstarb am 1. Juni 1957 nach langer schwerer Krankheit, meine liebe Frau, unsere liebe Omi, Schwester, Schwägerin und Tante, Charlotte Neumann, geb. Kraft. Früher Pr.-Eylau, im Alter von 61 Jahren. In tiefer Trauer: Franz Neumann und Angehörige.

Trier, Feldstraße 9

 

Plötzlich und unerwartet verschied am 25. Mai 1957, unser lieber Vater, Schwiegervater, Groß- und Urgroßvater, Gustav Blumenthal, im 90. Lebensjahre. In stiller Trauer im Namen aller Hinterbliebenen: Martha Margenfeld, geb. Blumenthal. Gelsenkirchen, Augustastr. 22. Früher Stolzenberg, Kreis Heiligenbeil, Ostpreußen

 

Zum einjährigen Todestage, am 8. Juni 1957, gedenke ich meines geliebten Mannes, Fritz Denck, Dipl.-Handelslehrer. Margarete Denck und Kinder. Königsberg Pr., Knochenstraße 5, jetzt Witzenhausen (Werra), Am Grabenbach 1. I

 

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Seite 9   Der Padrone und die Hirsche von Rominten. Von Edy Groß

Zeichnung Erich Behrendt. „Mit meinem Freund dort die herrlichen Herschen geschossen, ja auch den Elch, alles Rominter Heide. Remonten sagen Sie steht da? Ach Gott ja, alles dasselbe, wundervolle Jagden waren das“.

 

„Wo mögen nur all die großartigen Geweihe geblieben sein?", wird sich heute mancher Forstmann und Jäger fragen, wenn er an seine eigene und andere Sammlungen in Ostpreußen denkt. Und vielleicht steht er dann eines Tages vor so einer Sammlung, wie wir in diesem italienischen Hause neulich, das innen voll steinerner Kälte war, trotz strahlender Sonne draußen. Den Bildern der dunklen Madonnen und dem Purpur und alten Gold der Messgewänder, die die Kirchenfürsten auf den Bildern trugen, entströmte etwas vom Weihrauch alter Kirchen im Süden. Aber dann — einige Stufen hinauf, an alten Truhen vorbei —, in einer schmalen Ecke, auf weißgetünchter Wand eine kleine Schau, die vergessen ließ, dass draußen grell gelb blühende Fächerpalmen das Haus umwedelten und ein Orangenbaum fruchtbeladen vor der Tür stand. Sprießende Tannen müssten draußen stehen und pfingstliche Birken im Winde wehen, so fremd war hier das Bild eines Rehs im tiefverschneiten deutschen Tannenwald, umgeben von Elch- und Hirschgeweihen. Großartigen Hirschgeweihen, und der Schaufel eines Elches, schön und ebenmäßig und wie in Bronze gegossen. Wie in einem ostpreußischen Forsthaus! Daneben auch die alte, gepflegte, schmucke Pürschbüchse! Na, sicher machen es die Jäger auf der ganzen Welt so: In der Mitte das Lieblingsfoto, riesenhaft vergrößert, in pompösem Goldrahmen und die Trophäen darum herum. Und unser Signore Pedro, der Padrone dieses Hauses hat ja eine Jagdhütte oben in den Bergen, all die kleinen Gemsböcke hat er sicher da geschossen. Aber die Hirsche? Der Elch?

 

Man reißt die Augen auf; Försterei Paik, Oberförsterei Remonten 14.09.1920 steht unter dem Elch. Eine Plakette hängt daran, noch eine: Erster Preis —Jagdausstellung — Grüne Woche Berlin 1929. Und die Hirsche sind gezeichnet: Rominten 25.09.1930 und 24.01.1931. Na also.

 

Den Elch mit seiner Bronzeschaufel, den können wir persönlich nicht gekannt haben. Aber dies Hirschgeweih kann der Hochgeweihte getragen haben, der auf der Wiese stand damals, als wir von Goldap her durch die Kleefelder gefahren kamen, als wir unter den hohen Tannen von Rominten standen und er friedlich äsend seines Weges zog. Obwohl wir in Bewunderung erstarben und uns nicht zu rühren wagten, hob er ärgerlich sein Haupt — gewarnt durch das kleine Vögelchen — und blickte um sich. Ja, das mussten wir wissen, — konnte das sein Geweih sein, trug es sein edler Bruder, oder gibt es noch andere Rominten mit solchen Hirschen auf der Welt?

 

Frau Pedro, unsere Hausfrau, lacht freudig zu unserer Frage: „Ja, ja natürlich, das ist Rominten in Deutschland, die berühmte Rominter Heide. Ein Freund meines Mannes hat die Hirschen geschossen. Vor seinem Tode uns die Geweihe geschenkt, damit sie weiter einen schönen Ehrenplatz in einem Hause haben. Sie haben gesehen die anderen Trophäen, mein Mann ist auch ein großer Jäger, aber solche Hirschen wie aus der Rominter Heide hat er nie geschossen. Nein, nein, sind ganz berühmte Tiere dort in Deutschland, haben noch mehr Plaketten bekommen, auch die Hirschen, müssen irgendwo bei uns noch liegen. Kennen Sie nicht Rominten in Deutschland?"

 

Wir sind ein bisschen überrascht und freuen uns: „So berühmte ist also Rominten auch in der welschen Schweiz?" Da winkt Frau Pedro freundlich ab: „Na nein, die Schweizer kennen es natürlich nicht, aber wenn Deutsche kommen, freuen sie sich immer sehr und sagen: „Ja, das ist bei uns in Deutschland“. Und wir selbst, wir wissen natürlich von Rominten alles genau durch unseren Freund, der die Tiere geschossen hat“.

 

Wir sind ein bisschen traurig: „Ja, das sagten die Deutschen vor dem Kriege: Rominten in Deutschland“.

 

Doch unsere liebenswürdige Hausfrau sagt verwundert: „Nein, warum? Das sagen die Deutschen jetzt. So lange haben wir die Geweihe doch noch gar nicht, die Deutschen sehen sie und rufen gleich: „Ach, von uns aus Deutschland, aus Rominten“.

 

Und dann ergibt es sich ganz von selbst, dass Rominten in einem Deutschland ohne Deutsche liegt. Sofort versteint Frau Pedros liebenswürdiges Lächeln und auf ihrem Gesicht steht: „Ach ja, diese Deutschen, erst fangen sie den Krieg an und dann beklagen sie sich auch noch“.

 

Wir versuchen, die zugeklappte Tür wieder zu öffnen und sagen: „Ja, das ist dieses große Stück Deutschland, in dem zehn Millionen Deutsche wohnten, das viel größer, als die Schweiz ist, und zehn Millionen, das ist mehr als doppelt so viel als es überhaupt Schweizer gibt. Und wenn jetzt die letzten sechzig oder achtzig Tausend aus diesem Land entfernt werden, dann lebt da kein Deutscher mehr, wo seit Jahrhunderten mehr als doppelt so viel Deutsche wohnten, als es überhaupt Schweizer gibt. Dort standen ihre Hütten und ihre Schlösser, und ihre Förster haben dort diese edlen Tiere gehegt und gepflegt. Nun sind sie in alle Winde verstreut“.

 

Nun ist Frau Pedro natürlich sehr bekümmert, der Russe könnte ja eines Tages . . . „Doppelt so viel als es Schweizer hat?" Das will nicht in ihren Kopf. Vielleicht hätten wir es ja auch nicht sagen sollen. Frau Pedro hätte weiter erzählen sollen: „Diese Hirsche lebten in Rominten das liegt in Deutschland", Punkt. Ein Deutschland, in dem kein Deutscher mehr wohnt, ist das nicht zu schwer für sie zu begreifen? Und unsere Zeit ist so schnelllebig, wenn sie dann eines Tages wieder umlernen muss!

 

Am nächsten Morgen kam das Gespräch mit dem Padrone wieder auf die Rominter Hirsche. Da aber hätten sie hören können, was für ein großer Jäger er ist, jedenfalls nach seinem Jägerlatein zu schließen, toll, toll: „Ach ich weiß, russische Zone, polnisch besetztes Gebiet, ach ja entschuldigen, bitte russisch verwaltetes Gebiet, hab ich doch gleich gesagt. Oh, ich weiß alles. Mit meinem Freund dort die herrlichen Herschen geschossen, ja auch den Elch, alles Rominter Heide. Remonten sagen Sie steht da? Ach Gott ja, alles dasselbe, wundervolle Jagden waren das“.

 

Wir staunen: „Wie, Sie waren dabei, haben Sie diese Hirsche geschossen?"

 

Er beruhigt uns: „Nu nein, ich nicht geschossen, aber immer dabei gewesen bei mein Fraund auf der Jagd, in großer Gesellschaft immer. Ach schön war es da in der Rominter Heide“.

 

Und weil er nicht wissen kann, dass wir an seinem Dortgewesensein zweifeln, meint er, wir zweifeln an der Schönheit der Rominter Heide, und fährt fort: „Na ja, wissen Sie — schön — wenn man jung ist, ist alles schön. Natürlich, kein Baum, kein Strauch, alles Heide. Glatt wie ein Teller — Heide, Heide — und dann diese Zweiunddreißig-Ender. Wo sich denn die Hirschen aufhielten? Bissel so Buschwerk war natürlich da, ach wissen Sie, son Zweiunddreißig-Ender, der ist schlau, der findet schon seinen Schutz“. Wir hätten nicht aus Ostpreußen sein müssen, um nicht schon längst nachgezählt zu haben, dass es „nur" ein Zweiundzwanzig-Ender war, aber machen Sie was gegen Jägerlatein, das in dieser Weise in drei Sprachen mit südlichem Zungenschlag immer weiter sprudelte.

 

Da war es ja denn ein Glück, dass wir später den berühmten Herrn Doktor trafen, dessen imponierendste Erinnerungen die kaiserlichen Jagden in Rominten waren. Als berühmt habe ich ihn nicht bezeichnet, weil er vielleicht auch ein großer Jäger ist. Ich habe dabei an die denkwürdige Tat gedacht, durch die er in die Chronik des Hauses Hohenzollern eingegangen ist, von der ich jetzt berichten will für diejenigen, die so wenig in der Geschichte bewandert sind, wie ich es war, ehe wir den Herrn Doktor trafen, und die wie ich noch nichts vorher von dieser Tat gehört haben.

 

Der Herr Doktor war junger Assistent bei den Hundertsiebenundvierzigern und wurde anlässlich eines Jagdaufenthaltes des Kaisers kurz vor 1914 nach Rominten befohlen. Die Offiziere hatten sich mit denen der Dreiunddreißiger, die auch geladen waren, oben im Jagdschloss versammelt, wo ein Jagdfrühstück mit dem Kaiserpaar stattfinden sollte. Die hohen Herrschaften waren noch nicht erschienen, aber auf dem Tisch ausgebreitet lagen die Lieblingsfotos des Kaisers, Jagd- und Tierbilder. Sie waren natürlich nur zur Unterhaltung der Herren in der Wartezeit bestimmt, aber obwohl keine Tafel dabei lag, auf der stand „zum Mitnehmen", verschwanden die Bilder nacheinander alle in den Brieftaschen der Herren — zur bleibenden Erinnerung.

 

Mag sein, dass Augusta Viktoria über die Leere auf dem Tisch so erstaunt war, als sie hereinkam und deshalb auf den etwas niedrig hängenden Kronleuchter nicht achtete. Jedenfalls, — ihr hoher Federhut, dessen Montage sich sicher nach den Maßen der hohen Decke des Berliner Schlosses gerichtet hatte, blieb im Kronleuchter hängen. Da aber solch pompöser Hut durch eine solide Befestigung an dem Haar der hohen Frau gesichert werden musste, um ihn vor dem Herunterfallen zu bewahren, blieb die ganze Kaiserin an dem Kronleuchter hängen. Unser Herr Doktor hat zum Glück das Maß von 1,92 Metern, (jetzt konnte man sehen, wie wertvoll den Herrschern so die Garde war) und war durch dieses Maß berufen und auserwählt, die Kaiserin ohne jede Trittleiter zu befreien, dies gelang ihm denn auch reibungslos.

 

Nun werden Sie natürlich denken: ‚Beförderung-Erhebung, in den Adelsstand'. Also darüber

hat der Herr Doktor nichts gesagt, nichts davon, ob der Griff in die Straußenfedern den Weg zum Generalstabsarzt geglättet hat. Er erzählte nur, dass er dann neben dem Leibarzt des Kaisers gesessen hat, dass der Kaiser sich über die Meldungen von dem Auftreten der Kinderlähmung in Schweden sehr erregte, ihn dann in ein Gespräch über den Erreger dieser Krankheit verwickelte und den dringenden Wunsch äußerte, er möge bald von seinen Herren Ärzten gefunden werden.

 

„Ach", werden Sie jetzt von mir sagen, „die Dame ist weitschweifig, was hat denn das mit den Geweihen aus Rominten zu tun?" Ist ja auch wahr, das einzig Verbindende ist, dass die Geschichte in Rominten passiert ist und uns im Angesicht der Geweihe erzählt wurde in diesem welschen Hause im Tessin. Und dann, dass der Herr Doktor mit uns einig war, dass unser Padrone ein ganz großer Jäger in Punkto Jägerlatein war. Denn wenn es schon stimmen sollte, dass es in Rominten mehr Schnee gab als auf dem Monte Rose und der Elch dieses Staatsgeweih unbedingt zum Schneeschippen gebraucht hatte, bei den Hirschen hatte er sich entschieden verzählt, denn wenn wir auch nach Jägerart uns nach den am häufigsten endenden Stangen richteten, es kam immer nur ein Zweiundzwanziger heraus, wenn auch ein allerdings ganz prachtvoller.

 

Viele Deutsche werden noch staunend vor dieser deutschen Jägerecke stehen und daran denken, dass Rominten in Deutschland liegt.

 

Seite 9   Ich besuche Hannelore in Berlin

Ich weiß nicht, ob Ihnen der Name Hannelore noch geläufig ist, ich weiß nicht, ob Sie sich noch auf das muntere Mädchen aus Berlin besinnen können, das im vergangenen Sommer unser ganzes Haus „um und dumm", krempelte und von dem ich hier erzählte. Doch, doch — Sie müssen sich noch an Hannelore erinnern! Denken Sie doch nach! Denken Sie an „Olga", Hannelores Puppe und an die „olle Troppauen", die Haushälterin in Berlin-Tempelhof! Und denken Sie an Frau Bläsner und Fräulein Kummer, die mit Hannelore die Tanzschritte der Quadrille aus der Jugendzeit versuchten! Und bestimmt haben Sie das Federballspiel von Herrn Reimann nicht vergessen. Na also, jetzt steht Hannelore wieder vor Ihnen!

 

Doch vor mir stand sie persönlich. Ich besuchte sie. Ja, in Berlin! In Tempelhof!

 

Konferenzen sind mir von jeher ein Schrecken gewesen. Und als ich die Einladung zu dieser Konferenz erhielt, die in Berlin und dazu noch über eine ganze Woche tagen sollte, war ich im Zweifel, ob ich die Veranstaltung besuchen sollte. Doch nach reiflicher Überlegung kam ich zu dem Entschluss, gerade zu dieser Tagung zu fahren. Mit keinem Gedanken dachte ich — selbst auf meiner Reise zum Tagungsort Berlin — an Hannelore. Diese Idee kam schlagartig, als ich mich bereits in Berlin zwei Tage aufhielt und einen freien Nachmittag unterzubringen versuchte. Beim Mittagessen fiel mir Hannelore ein, Hannelore aus Berlin-Tempelhof, das Mädchen mit den flachsblonden Zöpfen.

 

Es fiel nicht schwer, das Haus, in dem Hannelore wohnen musste, zu erkunden und bis zu dieser Haustür ging alles gut und nach Wunsch. Aber dann! An der Haustür lernte ich Frau Troppau kennen. Hannelore hatte sie sozusagen in einem ihrer „sanften Zustände" geschildert, als sie uns im vergangenen Jahr von ihr erzählte. Ich fand diesen Cerberus am Eingang dieser alten brüchigen Mietskaserne mufflig, brummig, dabei ungehörig neugierig und in Anzug und Aussehen schmuddelig, unfrisiert und, wie ich mich auszudrücken beliebe, „klebrig". Frau Troppau bestätigte aber gerade durch ihr Wesen die Ausnahme zu der Regel, dass der Berliner ein patenter Kerl ist.

 

Als auf mein Klopfen an der Tür der Kellerwohnung mir Hannelores Mutter — sie musste es sein nach Hannelores Schilderungen — öffnete und mich in das Kellerzimmer bat, hatte ich die „mufflige Troppauen" sofort vergessen, denn dies Zimmerchen war ein kleiner Schmuckschrein. Was kann eine Frauenhand mit ein wenig Geschmack und Liebe selbst aus einem solchen Kellerloch hervorzaubern! Der kleine Raum strahlte die Sauberkeit aus, die Hannelore bei ihrem Aufenthalt — außen wie innen — bei uns umgeben hatte. Ein kleiner Strauß Frühlingsblumen brachte einen Hauch Natur ins Zimmer und schmückte gleichzeitig das Foto von Hannelores Vater. Doch schönster Schmuck des Raumes war wohl die Freude über meinen Hannelore-Besuch. Diese Freude konnte man der Hausfrau vom Gesicht ablesen. Sie entschuldigte sich, dass Hannelore gerade zum Einkaufen gelaufen sei, sie müsse aber im Nu wieder daheim sein. Auf diesen Augenblick, auf Hannelores Erscheinen und auf Hannelores Gesicht, darauf war ich nun wahrhaft gespannt. Und nun wurde die Tür geöffnet, Hannelore, ein wenig größer geworden, sehr blass, stand im Raum.

 

Sie kam langsam und zögernd, einen halben Knix beugend, auf mich zu. Ich lachte sie an, und dann lag sie in meinen Armen, lachte, weinte und sprudelte, unzählige Fragen hervor. Nach Fräulein Kummer und Frau Bläsner, nach Herrn Reimann und all' jenen Menschen, die sie bei uns damals an der Ahr kennen lernte, die sie lieben lernte und von denen sie wusste, dass auch jene sie liebten.

 

Doch draußen lockte die Sonne, die mit keinem Strahl dieses Kellerloch erhellen oder gar erwärmen konnte und die in diesem Stein- und Häusermeer auch Hannelore keine gesunde und fröhliche braune Farbe ins Gesicht zaubern konnte.

 

Darum führte ich Hannelore und ihre Mutti hinaus an den Schlachtensee. Wir tranken eine dickbauchige Kaffeekanne leer, wir bestellten Kuchen zum Sattessen, — Mohrenköpfe, Liebesknochen und Schillerlocken mit und ohne Sahne, und zum Schluss gab es eine gewaltige Portion Eis mit Früchten. Es ist erstaunlich, welche Kuchenmengen in einem so kleinen zehnjährigen Mädchenbauch Platz finden! Hannelore schwelgte in all diesen Genüssen, sie schleckte, Sahnen- oder Eisrestchen mit ihrer kleinen Zunge von den Lippen abspielend, den Milchkaffee wie eine kleine Dame in kleinen Schlückchen genießend, sie seufzte und schnurrte hin und her vor Wohlbehagen wie ein kleines Kätzchen in der Sonne am umgefallenen Schmandtopf. Es war ein Vergnügen ihr zuzuschauen.

 

Jedenfalls meinte Hannelore, es sei prima. Ich musste einen langen Vortrag über die Zeit seit Hannelores Abschied von der Ahr und die Ereignisse im Hause halten. Ich untermalte Hannelores Appetit mit den Grüßen von all‘ jenen Menschen, die Hannelore im vergangenen Sommer in ihr Herz geschlossen hatten und setzte schließlich als Krönung und Abschluss meiner Ausführungen die Einladung an Hannelore und ihre Mutti, die Ferien auch in diesem Jahr wieder bei uns zu verbringen.

 

Selten wohl habe ich je solch' glückliche Gesichter gesehen, wie die von Hannelore und ihrer Mutti. Strahlend rief der kleine Blondzopf: „Siehst Du Mutti, siehst Du, ich habe Dir doch immer wieder erzählt, wie lieb mich die Menschen an der Ahr alle hatten und wie schön es bei ihnen war!" Und die Mutti bedankte sich für die Einladung und versprach, bestimmt mitzukommen. Sie hat es aber auch beinahe nötiger als Hannelore, sie war womöglich noch blasser als Hannelore, dazu verhärmt und versorgt, und dies, wie sie kurz schilderte, nicht etwa durch den Kleinkrieg ums tägliche Brot, als vielmehr durch die Umgebung, in der sie ihr Leben fristete und die ihr bisweilen doch schwere Stunden bereitete.

 

Hannelore glühte vor Eifer und Freude. Wir genossen die Sonne und den Blick über den See, erfreuten uns am frischen Grün der Bäume und Sträucher. Hannelore erzählte mir, dass dies nun ein sehr hoher Festtag für sie und Mutti sei, und sie selbst, Hannelore, nun schon die Tage bis zur Abfahrt zu uns zählen würde. Denn sie und Mutti kämen aus ihrem Viertel kaum heraus. In ihrer Gegend sei auch Grünes kaum anzutreffen, es sei denn auf den umliegenden Friedhöfen. Und Geld zu Ausflügen und Fahrten in die weitere Umgebung, wie hier nach Schlachtensee oder an den Wannsee hätten sie nicht. So vergingen Sonn- und Festtage immer gleichmäßig und eintönig zwischen den Häuserblocks und Steinwürfeln, zwischen denen nur mit Mühe ein „Klickerloch" zu finden sei. Und nun freue sie sich schon auf die Ahr. In der Vorfreude ging sie die Promenade um den Schlachtensee nur noch im „Kiebitzgang“!

 

Und dann fasste sie nach meiner Hand und drückte wohl auch verstohlen einen Kuss darauf. Für mich ward der Tag auch ein Festtag, denn die Freude dieser beiden Menschen strömte über auch in mein Herz und teilte sich mir mit.

 

Dann kauften wir noch was zu einem kleinen Festmahl gehört. Hannelore musste wählen, so wünschte ich es. Sie suchte gekochten Schinken und eine Schachtel ganz „durchnen" Käse, ein Viertel Presskopf im Stück, „Mutti isst doch das so gerne", eine Portion Hering in Gelee, etwas alten Tilsiter — tat sie das etwa mir und meiner Heimatstadt zuliebe? — und zum Nachtisch ein kleines Döschen Ananas. „Au, fein, habe ich noch nie gegessen!" Einige Leckereien, Schokolade und Bonbons, ein paar Apfelsinen und Bananen rundeten das Paket ab. Wir zogen befriedigt von dannen. Nun standen wir am Tempelhofer Flugplatz. Hannelore erzählte noch schnell, dass sie im vergangenen Jahr von hier abgeflogen sei. Dann mahnte das Aufflammen der ersten Neon-Reklamen ans Abschiednehmen. Hannelores Mutter sagte in bewegten Worten erneut ihren Dank, und Hannelore hing an meinem Hals und überschüttete mich mit einem Küsschen und noch einem Küsschen zum Abgewöhnen“.

 

Ich sah diesen beiden prächtigen Menschen nach, wie sie, sich hin und her umwendend, zurückwinkten und sich durch das Steinmeer und seinen Straßenlärm entfernten und immer kleiner wurden. Ich sah sie, in Gedanken, in ihren Kellerraum heruntersteigen und sah, wie ihnen die alte „Troppauen" hämisch nachblickte. Und sie dauerten mich, Hannelore und ihre Mutti. —

 

Trotz allem konnte ich doch meine Freude mit nach Hause tragen, die Freude, zwei Menschen, die zu einem freudenlosen Dasein durch das Schicksal gezwungen wurden, einen schönen Nachmittag geschenkt zu haben, und die Freude, auf ein paar Ferienwochen. E. Sch.

 

Seite 10   Spendet für die Ostpreußische Kinderhilfe

In vielen Briefen und Überweisungen für die Ostpreußische Kinderhilfe haben unsere Landsleute in den letzten Wochen gezeigt, dass unsere Bitte, den ostpreußischen Kindern aus Flüchtlingslagern, Baracken und Notunterkünften einige glückliche Ferientage zu verschaffen, nicht ungehört verhallt ist. Für viele dieser Spender bedeutet auch der kleinste Betrag, den sie schicken, ein spürbares Opfer. Wir rufen deshalb heute noch einmal alle Landsleute, die wieder in geordneten Verhältnissen leben, auf, sich an dieser Spendenaktion zu beteiligen. Jeder Betrag ist willkommen! Auch die kleinste Spende hilft mit, einem ostpreußischen Kind, das in bedrückender Enge aufwachsen muss, fröhliche Ferien in Luft und Sonne zu ermöglichen.

 

Spenden bitten wir einzuzahlen auf das Postscheckkonto Hamburg Nr. 7557 der Landsmannschaft Ostpreußen e. V. mit dem Vermerk: „Ostpreußische Kinderhilfe".

 

Seite 10   Blätter ostpreußischer Geschichte.

Mai 1657: Erstes Auslaufen der brandenburgisch-preußischen Flotte

Mit der Regierung des Kurfürsten Friedrich Wilhelm (1640 - 1688) brach für Brandenburg-Preußen eine neue Zeit heran. Sein politischer Scharfblick erkannte die Notwendigkeit einer Flotte und eigener Kolonien. Seine ersten Überseepläne in den Jahren 1646 bis 1652, nämlich die Errichtung einer brandenburgischen Compagnie unter dem ehemaligen holländischen Admiral Arnold Gijsels van Lier und die Entwicklung Pillaus zu einem „Neu-Ambsterdamm", sowie der großangelegte Plan, die Hansestädte und den Deutschen Kaiser für den Beitritt zu einer Deutschen Ostindien-Compagnie zu gewinnen, scheiterten.

 

Den ersten Stamm der eigenen Flotte bildeten zwei vor der Kurischen Nehrung gestrandete Schiffe, eine schwedische Fregatte und eine Lübische Schute. Da nach dem damaligen Strandrecht die Wracks dem Kurfürsten gehörten, ließ sie dieser abbringen und Instandsetzen. Das größere Schiff wurde „der clevische Lindenbaum" genannt und erhielt zehn Geschütze. Das kleinere, „der Churfürst von Brandenburg", wurde mit sieben Geschützen armiert. Zu diesen zwei Schiffen trat noch die gleichfalls mit sieben Geschützen versehene „Churfürstliche Leib-Jagd“. Kapitäne und Seeleute waren meistens Holländer. Die militärische Besatzung stellte die Pillauer Garnison. Kommandeur der Flotte war der Obrist zu Roß Johann von Hille. Am 1. Mai 1657 wurde sie in Pillau versammelt. „Weil wir vordem keine Schiffe in der See gehabt", wird in Hilles Instruktion besonders das Salutieren fremder Kriegsschiffe erörtert. Ende Mai — also vor dreihundert Jahren — lief die Flotte aus und zeigte damit zum ersten Male die brandenburgische Flagge, den roten Adler im weißen Feld, auf See. Die Flotte nahm dann später an Unternehmungen gegen die Schweden auf dem Frischen Haff teil und wurde nach dem Frieden von Oliva (1660) allmählich aufgelöst.

 

Diesem kleinen Anfang folgte der systematische Aufbau einer brandenburgisch-preußischen Marine mit Pillau als Hafen und Garnisonsort, eine Zeit, auf die Pillau besonders stolz ist; denn Pillau ist damit die Wiege der deutschen Marine geworden.

 

Der holländische Großkaufmann und Rheder Benjamin Raule war die rechte Hand des Kurfürsten bei allen kommerziellen und maritimen Unternehmungen. Nach der Schlacht bei Fehrbellin (1675) setzte der Große Kurfürst die von Raule gecharterten Schiffe erfolgreich bei den Kämpfen um die Odermündung ein.

 

1680 erhielt Raule den Auftrag, „Schifffahrt und Seehandel in Preußen aufzurichten", im Jahr darauf wurde er zum Generaldirektor der Marine ernannt. Der von ihm (1681) aufgestellte „Etat de la Marine de Brandenbourg" wies bereits dreißig Kriegs- und Handelsschiffe „in der Pillaw" auf, die zum Teil in Raules, zum Teil in des Kurfürsten Eigentum standen. Mit Unterstützung des Kurfürsten sandte Raule (1680) von Pillau aus zwei Schiffe nach Guinea (Westafrika), um den Erwerb einer Kolonie vorzubereiten. Es gelang, mit einigen Häuptlingen Verträge abzuschließen. Darauf wurde eine „Afrikanische Kompagnie" zum Handel mit der Guinea-Küste gegründet. 1682 ging unter dem erst 25 Jahre alten Major von der Groeben eine zweite Expedition ab, die die Feste „Groß Friedrichsburg" gründete. Eine aussichtsvolle koloniale Tätigkeit begann, schlief aber nach dem Tode des Großen Kurfürsten (1688) wieder ein, so dass die Kolonie 1717 an Holland verkauft wurde. Der Sitz der „Afrikanischen Kompagnie" und der Haupthafen der Marine waren bereits 1683 nach Emden verlegt worden. Hugo Kaftan

 

Seite 10   Ostpreußische Späßchen

Lieschen wohnt im Siedlungshäuschen

Lieschens Mann hat jetzt ein Häuschen in der Bergmannssiedlung bekommen. Eines Tages nun trifft Lieschen ihre Freundin Emilie, und diese will natürlich wissen, wie sie damit zurechtkommt: „Sind doch schließlich ganz andre Verhältnisse, Ruhrgebiet is nich Ostpreußen“.

 

Lieschen winkt energisch ab: „Ach lass man, der Mensch jewehnt sich an alles und kann jeden Tach zulernen. Ich hab mir son Gartenbuchchen jekauft, da steht drin, wie sie hier das alles machen. Na, weißt, beinah hätt ich es mir auch sparen kennen, denn dass de Zwiebeln mit den Wurzeln nach unten missen, das war auch in Ostpreußen, wenn wolltst Tulpen haben, und Nitrophoska durftest auch nich auf die Erdbeeren streuen, sondern um sie rum, denn Lochstickerei wolltest doch nich haben, wenn auch scheen aussieht, sondern Erdbeeren.

 

Ich war schon erjerlich jeworden, aber nu bin ich ganz froh, dass ich es jekauft hab. In dem Buchche steht nemlich drin, das Wichtigste in solche Siedlung is, sich mite Nachbarn vertragen, und denn stehn da scheene Ratschlege. Das hat mir viel jeholfen. Es kann dir Streitereien jeben wejen die Kinder, wenn sie Schabernack machen, wejen Katzen, wejen Hunden, na, und denn die Hiehner erst. Meine Liebe, ich weiß nu Bescheid alles mach ich nach dem Buchchen, die Nachbarn kennen das natierlich nich wissen und sind dir zahm wie die Lämmer. Die links ieberhaupt. Aber sie haben denn ja auch jleich jewarnt vor dem Nachbarn zur Rechten. Is e Wieterich, da werden Sie noch ihr Kreutz haben, sachten sie. Aber weißt, auch mit ihm jing es wie jeschmiert. Is son älteres Männchen, lebt allein, freit sich dir wie damlich, wenn paar freindliche Worte am Zaun mit ihm schabberst Nur musst aufpassen, dass die Durchsprache nich zu lange dauert, steht in dem Buchche. Und was sag ich dir, bald gab er mir von allem zu schmecken, was er jeerntet hatte. Und ich gab ihm auch. Aber unsere Sachen macht er ja denn immer runter, weil sie ja vom Vorjänger sind, mit dem er immer im Streit jelebt hat. Und wie er mir eines Tages jesteht, er danke seinem Herrgott, dass er ihn von seinem bösen Nachbarn, unserem Vorjänger, befreit habe, da denk ich: Lieschen, nu hast es jeschafft. Ich wollt dir doch das Buchche schon weiterjeben an die Lottche, weil die doch auch siedeln.

 

 Aber da kommt dir doch dieser Morjen, da jeht dir doch der Mann glatt an mir dicht am Zaun vorbei ohne Gruß. Ich kenn ja nu die Verhaltungsrejeln auswendich und ruf ihm freundlich guten Morjen zu. Ich weiß doch, mit dem Nichtjrießen fängt es an und nachher is es die Hölle. Aber das hättst sehn sollen, nich nur, dass der Mann sich nur so bissche was in Bart brubbelt, er dreht den Kopf direkt nache andre Seite. Nee, denk ich, sowas hättst in Ostpreißen nich erlebt fier all deine Feindlichkeit. Ich lauf schnell zu dem Buch, seh alles durch: Kinder, Katzen, Hunde, Hiehner, alles in Ordnung nichts zu machen“.

 

„Na und was is nu?" fragt Emilie.

 

Lieschen lacht: „Gar nuscht is, paar Stunden später reicht er mir schon e großen Pfingstrosenstrauß übern Zaun, weil er nich so große Vas hat, sagt er“.

 

„Ja, aber?"

 

„Ja, aber — morjens, wenn er seine Zähne noch nich alle anjezogen hat, darfst ihm eben nich ansprechen, das weiß son Gartenbuch natierlich nich. Auf nichts is Verlass heute“.

 

Emilie will sich kaputtlachen: „Aber Marjellchen is doch man bloß gut. Und ich hab schon jedacht, er wollt dir die Zähne zeigen“. H. K.

 

Das Retourbillett

Auf der Kleinbahnstation H. stand der Zug bereit zum Abfahren, als im letzten Augenblick ein Mann schwitzend und hochrot ins Abteil stieg und beim Hinsetzen die Worte ausstieß: „So, nu kann der Zug zum Deiwel fahren!" — „Aber, aber", verwies ihm ein anwesender Pfarrer das Fluchen, „dann kommen Sie ja nicht mehr heraus aus der Hölle!" — Schadt nuscht, ich hab' ein Retourbillett", war die schlagfertige Antwort. A. W.

 

Fustkes

Bauer Brumm war in der Umgegend als ein umsichtiger und auch schlagfertiger Mann bekannt. Sein Mutterwitz half ihm immer weiter. So war er einmal bei einem Bekannten, einem Gutsbesitzer, zur Jagd eingeladen worden, die nach alter Sitte mit einem großen Essen abschließen sollte. Die Jagd machte Brumm so viel Vergnügen, dass er den — für ihn — unangenehmeren zweiten Teil gern in Kauf nahm. Am Tage nach der Jagd erschien er im angestammten Gasthaus, um erneut seinen Durst zu stillen. „Na, Brumm", fragte man ihn, „wie weer et denn so op de feine Gesellschaft?" „Good", meinte Brumm, „worom ok nech?" „Na, Du mött dienen Burefinger mang de feine Herres!"

 

 „Ach wat", sagte Brumm, „öck meek ömmer Fustkes!" H. St.

 

„Moahl man . . . „

Ich hatte drei Söhne, die alle gern bei ihren Großeltern weilten. Diese sprachen mit den Kindern nur Platt. So kam es, dass das Hochdeutsche den Kindern beim Schulanfang schwer fiel. Der Großvater hatte den Jungen immer den Rat gegeben, in der Schule gut zu lernen und dem Lehrer zu gehorchen. Als der Tag kam, an dem auch mein Zweiter zur Schule musste teilte eine Lehrerin den ABC-Schützen den Unterricht. Sie malte in der ersten Stunde allerlei Figuren auf die Tafel und fragte die Kinder nach der Bedeutung der Zeichnungen. Da sagte mein Sohn ganz dreist auf platt: „Moahl man, moahl man de Tafel voll, de Lehrer ward die schon scheen jeewe!“ Diese Worte gingen damals durch das ganze Dorf im Kreise Elchniederung. E. B.

 

Die Namen

In der Seestadt Pillau gab es vor dem Ersten Weltkrieg folgendes Namenskuriosum: der nach der Statur größte Kaufmann hieß Klein, der kleinste Maschinist beim Hafenbauamt Groß und der Totengräber Lebendig. Z.

 

Wann war denn das?

Paulchen steht mit einem fremden Herrn auf der Treppe vor dem Haus und ruft über den Hof zum Backofen hinüber: „Muttche, Muttche, komm rein, der Mann von der Feuerkasse is da“.

 

Muttchen nimmt die Hände aus dem Backtrog, spült sie ab, trocknet sie an der großen blauen Schürze und kommt ins Haus. Inzwischen hat Paulchen schon dem Mann von der Feuerkasse Vaters angebrannten großen Pelz, der beim Trocknen am Ofen zu Schaden kam, gezeigt.

 

„Ein prachtvolles Stück“, bewundert der Mann und fragt weiter zwecks Ermittlung der Höhe des Schadens: „Wann haben Sie sich denn den Pelz angeschafft?“

 

Muttchen ist gerührt von so viel menschlicher Anteilnahme und erzählt bereitwilligst: „Ach den, na den haben wir doch zu Tante Lieschens Hochzeit gekauft“.

 

„In welchem Jahr war denn das?“ will der Mann wissen.

 

„Das? Ach jleich nach Fritzens Militärzeit“.

 

„Und dann war der Fritz beim Militär?“ fragt der Mann weiter.

 

„Na jerade wie wir das Heu einfuhren, da musste er wejjehen“.

 

„In welchem Jahr kann das so gewesen sein?“

 

„Ach Gott, Heu wird ja jedes Jahr einjefahren, der zweite Schnitt war es. Na, warten Sie mal, das war doch wie der August mitem Fuder umjekippt is. Na und kurz darauf haben wir auch die Oma begraben“.

 

„Ja, und wann ist die Oma gestorben?" forscht der Mann weiter.

 

„Die Oma starb noch vor Tante Lieschens Hochzeit“.

 

„Und wann war die Hochzeit?"

 

Da aber sagte Muttchen vorwurfsvoll: „Aber Mannchen, das habe ich Ihnen doch schon jesagt, da haben wir uns doch den Pelz für Vater angeschafft, den wo uns verbrannt is“. H. G.

 

Falsch verstanden

Eines Tages kam wieder einmal der Schulrat nach R., um die Kenntnisse der Schüler zu überprüfen. Erdkunde, Rechnen, Diktat und schließlich Naturkunde; es wurde gerade der Mensch behandelt.

 

„Meine lieben Kinderchen, jetzt wollen wir uns mal den Gang der Speise vom Teller zum Magen vorstellen und die Organe erklären. Nun, mein Kleiner, womit schmeckt man die Speise?" Klein Oskar spritzte auf und rief: „Mit'm Läpel, Herr Scholroat!" G. P.

 

Die letzte Uhr

Als einer unser ostpreußischen Bauern nach zehn Jahren unter polnischer Herrschaft aus der Heimat ausgewiesen wurde, versuchte er selbst seinen bittersten Erlebnissen noch spaßige Seiten abzugewinnen, er erzählte: „Ja, als wir nur noch die kleine Taschenuhr hatten, die immer richtig ging, wollten wir doch wenigstens die behalten. Aber diese Kräten, die suchten doch überall, wenn sie kamen und fanden auch alles. ‚Wo sollst sie nur verwahren', dacht ich . . Schließlich hab ich sie der Rappstute unter den Schwanz gebunden, wir wollten doch nicht ganz ohne Uhr sein. Na, und was soll ich sagen, wie ich den nächsten Morgen in den Stall komm, da waren sie beide weg, die Uhr und auch die Rappstute“. Gr.

 

Generalssprünge

Diese Begebenheit ereignete sich in einer unserer kleinen ostpreußischen Garnisonstädte in den letzten Jahren vor dem Ersten Weltkrieg. Damals besuchte eine Bäuerin ihren Ältesten, der gerade Unteroffizier geworden war, in der Kaserne. Stolz zeigte der Sohn seinem Mutterche den großen Kasernenhof, auf dem gerade geturnt wurde. Als einer der Rekruten einen Hochsprung über die auf 1,60 Meter gelegte Latte schaffte, prahlte der junge Unteroffizier: „Siehst Mutter, so hoch muss jeder bei uns springen können, wenn er Unteroffizier werden will. Muttchen war zunächst ganz verdattert und meinte dann seufzend: „Joa, mien Sähn, wenn de Unteroffizier so hoch hopse mötte, wie hoch mutt nu erscht de General?" H. A.

 

Seite 11   Masurens Hauptstadt heute.

Nach dreizehn Jahren wieder in der Heimatstadt

Drei Fotos: Aufnahmen aus Lyck

Wir bringen hier — nach den Fotos auf Seite 3 — weitere Aufnahmen, die vor einigen Wochen in Lyck gemacht worden sind. Oben: Ein Blick vom Kirchturm der Evangelischen Kirche auf die Halbinsel Fligges Garten; im Hintergrund ist der Wasserturm zu sehen. Das Bild lässt die Lücken, die nach dem Krieg in die Häuserreihe der Kaiser-Wilhelm-Straße gerissen worden sind, deutlich erkennen. Auch in Fligges Garten steht kein einziges festes Haus mehr; nur ein paar Gewächshäuser und der Schornstein, der zu ihnen gehört, sind vorhanden.

 

Die beiden Bilder in der Mitte und unten zeigen die Evangelische Kirche in Lyck, in der heute Gottesdienst iür die Katholiken stattfindet. In der Mitte: Die großen Häuser wie das Kühnsche Gebäude sind von den Russen nach dem Krieg niedergebrannt worden; die Ziegelsteine wurden fortgeschafft. Auf dem Markt ist das Denkmal für General Günther völlig abgetragen worden. — Unten: Diese Aufnahme ist von der zum See führenden Straße gemacht worden; viele Häuser sind vernichtet und geben so den Blick auf die Kirche frei. Links stand früher der Königliche Hof, rechts die großen Gebäude von Brodowski. Das Haus links ist das Gebäude von Harke am Markt.

 

„Nach Elk 23 km", steht auf dem Wegweiser in Grajewo, der letzten polnischen Stadt vor der früheren deutschen Grenze. Elk ist Lyck, meine Heimatstadt; kurz vor Weihnachten 1944 habe ich sie zuletzt gesehen. Dann steht der Ford, mit dem ich aus Bonn hierhergekommen bin, in Prostken vor dem früheren deutschen Zollhaus, das jetzt Wohnhaus ist. Der Unterschied zwischen dem deutschen Prostken und dem polnischen Grajewo ist ungeheuer groß. In Prostken bin ich wieder in deutschem Land, jedenfalls was die Häuser und Straßen angeht, die saubere Gliederung der Städte und Dörfer, ihr zivilisatorischer Stand.

 

Prostken macht keinen sehr zerstörten Eindruck. Aber der Ort ist verschmutzt und heruntergekommen, wie alle Orte in den deutschen Ostgebieten, für die zwölf Jahre nichts getan worden ist. Die Dörfer an der Straße nach Lyck sind stärker verfallen als Prostken. Immer wieder Trümmerhaufen, wo früher blühende Höfe standen. Eine Molkerei ist abgebrochen bis auf den Schornstein. Die Zäune sind verfallen. Hohe verwilderte Sträucher wachsen an Stelle der gepflegten Hecken. Nur die vielen Storchennester sind geblieben. In Wiesengrund, Bobern, Ulrichsfelde und Neuendorf finde ich sie. Der schöne Blick auf Neuendorf vom Fluss her ist noch ebenso reizvoll wie früher. Das Dorf aber ist schmutzig, und die Menschen, die jetzt hier wohnen, machen einen ebenso heruntergekommenen Eindruck.

 

Gleich am Ende des Sybbaer oder Waldener Waldes steht das Ortschild „Elk", da Sybba jetzt völlig in Lyck eingemeindet ist. Und dann glänzt links die silberne Fläche des Lycksees. Rechts müsste das Gasthaus Gliemann stehen, aber das ist nur noch ein Trümmerhaufen. In den Resten der Häuser wohnen aber noch Menschen. Wir fahren an die frühere Motorbootsanlegestelle herunter und waschen die verdreckte Windschutzscheibe. Die Häuser links am See stehen noch. Rechts der Spazierweg am Naturschutzgebiet entlang ist noch vorhanden, aber völlig verwildert; er scheint nur selten begangen zu werden. Das Fischerhaus ist verschwunden.

 

Dann fahren wir nach Lyck herein. Am Ortseingang sind die Zerstörungen gering. Gegenüber dem eingeebneten Judenfriedhof steht das katholische Schwesternheim, in dem jetzt polnische Schwestern leben. Der Schützenplatz hat sein Schützenhaus verloren. An der Flussbrücke stehen Angler. Links und rechts stehen die Häuser an der Kaiser-Wilhelm-Straße noch. Bis man hoch zum Markt kommt, könnte man meinen, es sei im Stadtbild äußerlich wenig verändert, wenn man vom allgemeinen Verfall absieht. Dann aber kann man sich kaum noch zurechtfinden. Rechts fehlen das große Kühnesche Gebäude und das Nachbarhaus, links der große Kasten von Brodowski und die Nachbarhäuser, und auch vom Königlichen Hof steht nichts mehr. Von der Evangelischen Kirche, die heute Gotteshaus der Katholiken ist, kann man herunter zum See sehen, — abends, wenn die Sonne untergeht, ein wunderbarer Anblick, der vergessen lassen könnte, dass diese Zerstörungen keine Kriegswunden sind, sondern nach der Einnahme von Lyck durch die Russen willkürlich durchgeführt worden sind. Auch auf dem Töpferende fehlen viele Häuser. Fligges Garten hat kein erhaltenes Steingebäude außer den Gewächshäusern mehr, aber der Wasserturm steht, und auch die Berufsschule rechts und die Ernst-Moritz-Arndt-Schule, in der sich ein Lehrerinnenseminar befindet.

 

Da auch das Hotel Kronprinz am Bahnhof zerstört ist, befindet sich jetzt das einzige Hotel der Stadt im Kaiserhof. Der Theatersaal ist „militärisches Objekt", er dient als Kino- und Theatersaal der Lycker Garnison. In der Hindenburgstraße sind nur verhältnismäßig wenige Häuser zerstört. Das Luisenkino ist erhalten, das große Kino allerdings zerstört. Der Bahnhof zeigt noch sein altes Gesicht, wenn auch der Vorplatz verwahrlost ist. Die Siedlungen hinter dem Bahnhof sind übrigens erhalten und dicht bewohnt, wie die ganze Stadt.

 

In Lyck sollen heute viertausend Menschen mehr wohnen, als vor dem Krieg. Der Wochenmarkt findet am Schlachthof statt. Hier werden aber nicht nur die Erzeugnisse der Bauern, die mit ihren Pferdewagen in die Stadt kommen, verkauft, sondern auch alte Kleider und Schuhe, — Dinge, die man bei uns vor der Währungsreform auf dem Schwarzen Markt absetzte.

 

Die Danziger Straße ist ebenso wie die anderen Straßen der Innenstadt ziemlich gut erhalten. Das Kreiskrankenhaus ist in Betrieb. Auf dem Luisenplatz laufen die Springbrunnen. Im Landratsamt sitzt die polnische Verwaltung des Kreises, der zum Bezirk Bialystok gehört. Die Schule gegenüber dem Landratsamt ist auch heute Mädchenschule.

 

Dann bin ich zum Friedhof hinausgefahren. Barmherzig decken die hochwuchernden Hecken und Gräser die Wunden zu, die hier vor allem 1945 geschlagen worden sind. Grabhäuser und Gräber wurden erbrochen, Grabsteine umgestürzt. Es kostet Mühe, die Gräber seiner Angehörigen zu finden. Der Kriegerfriedhof macht übrigens einen verhältnismäßig guten Eindruck. Die Kreuze stehen noch, wenn sie nicht abgefault sind. Auf der anderen Seite der Bahn, auf dem Exerzierplatz steht jetzt eine Flachsfabrik. Die zweite große Fabrik in Lyck ist die wieder an alter Stelle in Betrieb genommene Sperrplattenfabrik.

 

Dann zog es mich zum See. Im Seglerheim ist immer noch Betrieb. Die Steganlagen sind ausgebaut. Hier schulen polnische Jugendliche. Auch ein Motorboot ist da, und man lädt mich zur Fahrt über den See ein. Vom Seeufer auch macht die Stadt wieder einen erschütternden Eindruck. Die Anlagen sind verkommen, die Uferböschung an vielen Stellen eingestürzt, zahlreiche Häuser verfallen. Auf der „kleinen Hälfte" das gleiche Bild. Das alte Ordensschloss — das Gefängnis — ist übrigens in Ordnung. Es stehen auch die Ruderhäuser am See. Benutzt wird aber nur das des Rudervereins, an das man ein Café am Seeufer angeschlossen hat.

 

Der letzte Besuch galt den Kirchen. Die Evangelische Kirche hat die Emporen verloren. Sie wurde farbenfreudig ausgemalt und hat heute einen ganz anderen Charakter als früher. Auch die Katholische Kirche ist neu ausgemalt, nicht deutschem Geschmack entsprechend, aber hell und licht. Die kleine evangelische Gemeinde hat als Gotteshaus jetzt die Kapelle neben dem Lyzeum, das auch zerstört ist. Jugendliche haben hier vor kurzem die Fensterscheiben eingeworfen.

 

Der letzte Blick galt Lyck vom Turm der Evangelischen Kirche herunter. Die Seen haben immer noch ihre kristallklaren Spiegel, die Wälder, vor allem der Borreck grüßt mit lichtem Grün herüber. Man erkennt zwar die Lücken im Stadtbild, aber aus der Höhe fallen sie nicht mehr so auf. Als ich vom Turm herabsteige, beginnen die Glocken zu läuten, dieselben Glocken, die schon seit über dreißig Jahren von diesem Turm erklingen. Sie haben deutsche Inschriften, die auch an die Treue der Lycker bei der Volksabstimmung und an die schwere Notzeit nach dem Ersten Weltkrieg erinnern. Ihren Klang im Ohr, fahren wir weiter durch deutsches Land im Osten.

 

Seite 11   Aus den ostpreußischen Heimatkreisen …

Insterburg Stadt

Am 8. Juni wird unser Landsmann, Fritz Padeffke, 65 Jahre alt. Es gibt wenige Insterburger, die so bekannt sind wie er. Das war schon zu Hause so und das ist so geblieben. Denn seit 1948 leitet er die Zentralstelle der heimattreuen Insterburger in Oldenburg (Oldb), die der Mittelpunkt unserer heimatlichen Gemeinschaft ist, die unseren Landsleuten Rat und Auskunft gibt und dafür sorgt, dass wir zusammenfinden und zusammenbleiben und unsere Stadt und unsere ostpreußische Heimat nicht vergessen. Es ist sehr viel, was Fritz Padeffke in all diesen Jahren für seine Landsleute getan hat und immer weiter für sie tut; es ist mehr, als jeder andere Insterburger für sie leistete, und alles ohne eigenen Nutzen und nur aus Liebe und Treue zu seiner ostpreußischen Heimat. Dafür danken wir Insterburger unserem lieben Landsmann auch heute wieder. Wir wünschen uns, dass seine Kraft unserer Gemeinschaft noch lange erhalten bleiben möge, und wir wünschen ihm selbst stete Gesundheit, viel Freude und einmal noch eine Rückkehr nach Hause. Dr. Wander

 

Insterburg Stadt und Land

Liebe Insterburger! Ich habe die Absicht, in der Zeit vom 5. bis 15. Juni zu verreisen und bitte daher, mit den Anfragen an die Zentralstelle etwas kurz zu treten. Nach meiner Rückkehr wird die eingegangene Post schnellsten erledigt. Fritz Padeffke

 

Am 9. Mai 1957, starb in seiner Heimatstadt Nürnberg, Studienprofessor Hannes Vogt, tief betrauert von allen ehemaligen Angehörigen der Hindenburg-Oberschule in Insterburg, der er den größten Teil seiner Lebensarbeit gewidmet hatte. Zu dem guten Ruf den diese Anstalt in Ostpreußen genoss, hat er durch sein wissenschaftliches und pädagogisches Können wesentlich beigetragen. Zahlreiche Neusprachlerinnen, die als Referendarinnen ihre praktische Ausbildung durch ihn erhalten haben, sind ihm zu Dank verpflichtet. In beiden Weltkriegen hat er als Offizier, zuletzt als Oberstleutnant, im Felde seinem Vaterlande gedient, für das er auch seinen ältesten Sohn, der im letzten Kriege fiel, hergeben musste.

Dr. Schultz, Oberstudiendirektor i. R.

 

Ferienlager in Krefeld vom 30. Juli bis 2. September

In dem von unserer Patenstadt durchgeführten Ferienlager sind noch einige Plätze frei. Ich erinnere daran, dass Meldungen hierfür bis spätestens 15. Juli bei der Zentralstelle der heimattreuen Insterburger in Oldenburg (Oldb.) Kanalstraße 6a, eingetroffen sein müssen. Es handelt sich aber nur um ein Ferienlager für Jungen im Alter von 12 bis 15 Jahren.

 

50-jähriges Bestehen des Sportclubs Preußen Insterburg

Am 7. September, um 20 Uhr, wird bei Landsmann Schibukat, im Lokal Zum Puck, Friedrichstraße, Ecke Friedrichsplatz, in unserer Patenstadt Krefeld anlässlich des Jahreshaupttreffens eine Wiedersehensfeier der ehemaligen Mitglieder des Sportclubs Preußen stattfinden. Endgültige feste Zusagen sind bis zum 30. Juni an die Zentralstelle der heimatreuen Insterburger in Oldenburg (Oldb), Kanalstraße 6a, zu richten. Quartieranforderungen sind Bruno Nickel in Krefeld, Königstraße 214, zu melden.

Fritz Padeffke, Oldenburg (Oldb), Kanalstraße 6a.

 

Stadtwerke Insterburg - Versicherungskarten

Es haben sich noch 213 Invalidenkarten und 27 Angestelltenkarten von Angehörigen der Stadtwerke

angefunden. Sie können gegen Rückporto bei Karl Zander, (23) Bremervörde, Mozartstraße 11, angefordert bzw. erfragt werden.

Dr. Wander, Kreisvertreter Celle, Clemens-Cassel-Straße 6

 

Angerapp

Letztmalig möchte ich heute auf das am 16. Juni in unserer Patenstadt Mettmann stattfindende Jahreshaupttreffen hinweisen.

 

Am 15. Juni wird im Hotel Vogel die Kreisausschusssitzung um 16 Uhr stattfinden. Kreistagssitzung um 17 Uhr. Abends gemütliches Beisammensein der bereits anwesenden Landsleute im gleichen Hotel. An diesem Abend sowie am Sonntagnachmittag werden die Lichtbilder von Angerapp vorgeführt. Am Sonnabend werden auch noch andere Filme aus Ostpreußen gezeigt.

 

Das Kreistreffen beginnt am Sonntag um 11 Uhr. Nach mehreren Ansprachen spricht wieder unser Landsmann Czerlinski. Nach dem Mittagessen gemütliches Beisammensein mit Tanz.

 

Die Stadt Mettmann ist vom Hauptbahnhof Düsseldorf entweder direkt mit der Eisenbahn oder mit dem Omnibus, der vor dem Hauptbahnhof abgeht, zu erreichen.

 

Die benötigten Quartiere bitte ich sofort anzumelden, desgleichen bitte ich mir mitzuteilen, wer am Mittagessen teilnimmt.

 

Die anderen Treffen werden am 21. Juli in Hamburg im Lokal Sülldorfer Hof und am 8. September in Hannover im Lokal Döhrener Maschpark stattfinden. Nähere Einzelheiten über diese Treffen gebe ich noch bekannt.

Wilhelm Haegert, Kreisvertreter, Düsseldorf, Zaberner Straße 42

 

Angerburg

Hauptkreistreffen In Rotenburg (Hann) am 15. und 16. Juni

Nur noch eine Woche trennt uns von unserem großen Heimattreffen in Rotenburg (Hann). Wie es alle Ostpreußen in Bochum taten, wollen wir Angerburger erneut in Rotenburg bezeugen, dass wir auf unser Heimatrecht niemals verzichten werden. Da Montag, der 17. Juni, als Tag der deutschen Einheit gesetzlicher Feiertag ist, braucht sich niemand Urlaub zu nehmen.

 

Die endgültige Festfolge:

Sonnabend, den 15. Juni, 15 Uhr, Sitzung des Kreisausschusses im kleinen Sitzungssaal; 16 Uhr, Sitzung des Kreistages im großen Sitzungssaal des Kreishauses; 20 Uhr, Kulturelle Veranstaltung im Rotenburger Hof; Begrüßung durch den Kreisvertreter. Verleihung des Angerburger Kulturpreises 1956, Vortrag des Oberstudienrats a. D. Kurt Maeder „Die Bedeutung von Ost- und Westpreußen für das ganze deutsche Volk". Die Veranstaltung wird umrahmt von Vorträgen des Gesangvereins Germania. Anschließend geselliges Beisammensein.

 

Sonntag, den 16. Juni, 10 Uhr, Gottesdienst in der evangelischen Stadtkirche (Pfarrer Welz aus Buddern); 11.15 Uhr, Besichtigung des Angerburger Zimmers und des Heimatmuseums: Rotenburger und Brockeler Chöre singen auf dem Aussichtsberg; 14 Uhr, Feierstunde im Saal des Lüneburger Hofes mit Übertragung zum Rotenburger Hof. Es sprechen Kreisvertreter Priddat, Oberkreisdirektor Janssen und der 1. Vorsitzende des Landesverbandes Berlin der Landsmannschaft Ostpreußen. Dr. Jur. Hans Matthee — Ab 16 Uhr, Geselliges Beisammensein und Tanz.

 

Die ehemaligen Hindenburgschüler treffen sich um 10.30 Uhr in der Gaststätte Helberg, am neuen Markt.

 

Etwaige Quartierbestellungen bitte ich nunmehr sofort an Landsmann Franz Jordan, (23) Rotenburg (Hann), Immelmannstraße 9, zu richten, damit auch jeder untergebracht werden kann.

 

Auf gesundes Wiedersehen in Rotenburg!

Hans Priddat, Kreisvertreter, (16) Bad Homburg v. d. H., Seifgrundstraße 15

 

Kreistreffen der Angerburger in Berlin

Am 20. April hatte sich die Kreisgemeinschaft Angerburg in Berlin in ihrem festlich geschmückten Tagungslokal Alt-Moabit 47/48, zu einem Heimatkreistreffen versammelt, welches zum ersten Male in Gegenwart des Kreisvertreters Hans Priddat und des Oberkreisdirektors Janssen als Vertreter des Patenkreises Rotenburg (Hann.) durchgeführt wurde. Unter den Ehrengästen sah man den 1. Vorsitzenden der Landesgruppe Berlin, Dr. Matthee und Ernst Lukat als 2. Vorsitzenden.

 

Nachdem der Kreisbetreuer, Otto Balling alle Anwesenden begrüßt hatte, ergriff der Kreisvertreter das Wort. In seinen Ausführungen unterstrich er seine besondere Freude, an diesem Tage in Berlin unter seinen Landsleuten weilen zu dürfen und ermahnte alle zur Treue und Sündhaftigkeit gegenüber der uns entrissenen Heimat. Mit den Worten: „Wir sind Ostpreußen und bleiben Ostpreußen, wir sind Angerburger und bleiben Angerburger“ schloss er seine Ausführungen.

 

Danach richtete Oberkreisdirektor Janssen das Wort an seine „Patenkinder". Er übermittelte allen Angerburgern die Grüße des Kreises Rotenburg (Hann.) und wies in schönen, sehr zu Herzen gehenden Worten auf den Sinn der Patenschaftsübernahme hin. Zum Schluss gab er der Hoffnung Ausdruck, dass der Wunsch, in die angestammte Heimat zurückzukehren, allen Angerburgern und den anderen Heimatvertriebenen recht bald in Erfüllung gehen möge.

 

Die Grüße der Landsmannschaft Ostpreußen in Berlin übermittelte Dr. Matthee allen Angerburgern. Er ermahnte sie, in dem Gedanken an die "Wiedervereinigung nicht zu erlahmen und die Treue zu unserer Heimaterde zu bewahren.

 

Ein gut abgestimmtes Programm verschönte das Treffen. Lieder der Heimat, humoristische Vorträge und eine kleine Musikkapelle sorgten für ein gemütliches Beisammensein und ein Tänzchen unter den Anwesenden.

 

Erst in den ersten Morgenstunden brachen alle Teilnehmer auf, mit der Freude im Herzen, wieder einmal einige gemütliche und schöne Stunden Im Kreise der großen Familie Angerburg verbracht zu haben.

 

Auf Wiedersehen am 23. Juni 1957, um 16 Uhr, am alten Ort!

Otto Balling, Kreisbetreuer. HansPriddat, Kreisvertreter

 

Goldap

Das Jahreshaupttreffen wird am 23. Juni, um 10 Uhr, in den Räumen des Winterhuder Fährhauses, in Hamburg stattfinden.

 

Lyck

Das Treffen der Lycker in Berlin wird am Sonntag, dem 16. Juni, ab 13 Uhr, im Volkshaus Tiergarten stattfinden. Der 1. Vorsitzende der Landesgruppe Berlin, Dr. Matthee. hat seine Teilnahme zugesagt. Der Kreisvertreter, der stellvertretende Kreisvertreter Max Brinkmann, zugleich Vertreter der Bauern und Landwirte, und das Kreisausschussmitglied Fritz Nagel werden anwesend sein und stehen ab 14 Uhr für Auskünfte zur Verfügung.

 

Das Lokal ist zu erreichen mit den Straßenbahnlinien 2, 25, 35; mit der S-Bahn bis Putlitzstraße. Feierstunde um 16 Uhr. Um frühzeitiges Erscheinen wird gebeten.

 

Es ist beabsichtigt, von Hamburg eine Autobusfahrt zu unternehmen.

Otto Skibowski, Kreisvertreter Kirchhain.,Bezirk Kassel

 

Zum Treffen in Berlin am 16. Juni besteht die Möglichkeit, die Züge und Omnibusse der Landsmannschaft der Pommern zu benutzen. Damit ist allen Gelegenheit gegeben, zu ermäßigten Preisen nach Berlin zu kommen. Ich bitte von dieser einmaligen Gelegenheit Gebrauch zu machen, Berlin und die sonst kaum zu treffenden Lycker dort wiederzusehen.

 

Anmeldungen zur Übernachtung an Landsmann Max Skodda. Berlin-Wiltenau, Gorkistraße BH 96. Am Sonnabend treffen sich die bereits Eingetroffenen im Lokal der Landsleute Lange/Steinbeck, Elbquelle, Elbstraße 1, in Berlin-Neukölln.

Otto Skibowski, Kreisvertreter, Kirchhain, Bez. Kassel

 

Johannisburg

Unser Kreisausschussmitglied, Kreissparkassendirektor a. D. Amling, jetzt Bad Schwartau, Blücherstraße 5, beging am 10. Mai 1957, seinen 70. Geburtstag. Unsere herzlichen Wünsche bringen wir alle ihm zu seinem Ehrentage und für seine ferneren Lebensjahre von ganzem Herzen nachträglich entgegen. Landsmann Amling war im ganzen Kreise als Mensch und in seiner jahrzehntelangen Tätigkeit in der Kreisverwaltung und als Kreissparkassendirektor durch seine Lauterkeit, Hilfsbereitschaft und sein Entgegenkommen beliebt und durch sein Können und seine Umsicht darüber hinaus in der Provinz und besonders im Giroverband geachtet. Er hat es vor allem in den schweren Jahren um 1930 herum verstanden, den Kreis vor Verlusten zu bewahren. So wie Landsmann Amling schon immer in der Heimat für diese eingetreten ist, hat er dieses in verstärktem Maße nach der Vertreibung getan und unzähligen Landsleuten mit Rat und Tat zur Seite gestanden. Ich persönlich danke ihm herzlichst für seine Unterstützung, die er mir in unserer gemeinsamen Arbeit hat zuteilwerden lassen. Wir alle wünschen ihm noch viele Jahre in Gesundheit und Zufriedenheit. Ich bedauere es sehr, dass unsere Wünsche verspätet ankommen. Meine Bitte geht daher an alle Landsleute, mir besondere Familiengedenktage rechtzeitig mitzuteilen.

 

Gesucht werden:

Heinrich Slawinski, Reihershorst;

 

Gemballa, Gehlenburg;

 

Herta Bankmann, von Solingen unbekannt verzogen;

 

Gertrud Czwalinna, Gregersdorf;

 

Minna Klimaschewski, Schützenau;

 

Johann Grenda, Johannisburg, vom Lager Wentorf unbekannt verzogen;

 

Gustav Zielasko, Flockau, vermisst, letzte Nachricht aus dem Felde 1945;

 

Auguste Jeworowski, Drigelsdorf, später Tatzken;

 

Ella Spangehl, von Ringelheim unbekannt verzogen;

 

Hedwig Salewski, Hinterpogauen, aus Bochum unbekannt verzogen;

 

Christel Janzen, Arys. Aus Essen unbekannt verzogen;

 

Else Gardetzki, Johannisburg, unbekannt verzogen;

 

Hilde Litschenko und Gerda Litschenko , Johannisburg;

 

Maria Weindorf, Johannisburg;

 

Hedwig Kynast und Frau Rydzik, Johannisburg.

Fr. W. Kautz, Kreisvertreter, Altwarmbüchen/Hann.

 

Allenstein Stadt

Achtung, Allensteiner! Wer kann bezeugen, dass Landsmann Paul Klapper, Rangierer bei der Reichsbahn war? Der Nachweis wird dringend benötigt.

 

Es werden ferner gesucht: Einwohner des Hausgrundstücks Langseestraße 7. Bekannt ist bisher nur die Anschrift von Johannes Wesslowski, Homberg/Ndrh. —

 

Einwohner des Hausgrundstücks Hitler-Allee 64, insbesondere Frau Hedwig Gehrmann, geb. Kozig.

 

Fräulein Lotte Frost, Postsekretärin; —

 

Herbert Tobies, geb. 15.06.1910 oder 15.07.1910, sowie die Stiefmutter von Herbert Tobies, Geburtsjahr zwischen 1900 und 1903, ehemalige Angestellte der Stadtkasse Allenstein; —

 

A. Helbig, Markt 3, Mitinhaber des Möbelgeschäfts C. Helbig, Markt 3; —

 

Th. Kuckländer, Mitinhaber des Möbelgeschäfts C. Helbig, Markt 3; —

 

Paul Grabenau, Bauunternehmer, geb. 25.12.1893 in Allenstein, Immelmannstraße 1. Nach einer brieflichen Aussage von Frau Maria Dobler soll Landsmann Grabenau nach dem Russeneinmarsch in der Masuren-Siedlung gefangen gehalten worden sein. Wer kann über das weitere Schicksal oder den Verbleib von Landsmann Grabenau Angaben machen? —

 

Oberlademeister Brandstaeter, Lademeister Labusch und Lademeister Poschmann; —

 

Frau Rosa Rarek, Zimmerstraße 15.

 

Alle Zuschriften und Meldungen werden an die Geschäftsstelle Patenschaft Allenstein, Gelsenkirchen, Hans-Sachs-Haus, erbeten.

 

Allenstein Land

Das nächste Kreistreffen für die Landsleute aus dem Kreis Allenstein-Land wird zusammen mit den anderen ermländischen Kreisen am Sonntag, dem 21. Juli, in der Westfalenhalle in Münster stattfinden. Nähere Einzelheiten folgen.

Egbert Otto, Kreisvertreter Hamburg 13, Parkallee 86

 

Treffen der ermländischen Kreise

Die Heimatkreise Allenstein-Stadt, Allenstein-Land, Braunsberg, Heilsberg und Rößel werden sich am 21. Juli in Münster in der Westfalenhalle treffen. Nähere Einzelheiten folgen.

 

Pr.-Holland

Die frühere Bereitschaftsleiterin des Deutschen Roten Kreuzes In Pr.-Holland, Fräulein Hedwig Conrad, beging am 26. Mai 1957, ihren 70. Geburtstag. Auch heute noch dient sie in Treue ihren Landsleuten durch, die Führung der Kartei für die Stadt Pr.-Holland. Bürgermeister Joachim Schulz, der unser früherer Landrat war und jetzt zweiter Stellvertreter des Kreisvertreters ist, und ich, statteten ihr in Ihrer Wohnung in Itzehoe-Tegelhörn, Bauernweg 20, den Dank der Kreisgemeinschaft ab. Bürgermeister Schulz überreichte hierbei der Jubilarin den großen Patenschaftsteller Itzehoe-Pr.-Holland und einen reich gefüllten Geschenkkorb.

Arthur Schumacher, Kreisvertreter Kummerfeld bei Pinneberg

 

In der Stadt Pr.-Holland begannen kürzlich zwei polnische Arbeiter am hellen Tage die Rathausruine abzubrechen. Sie hatten sich ein Dreirad-Lastauto besorgt, auf das sie ein Schild „Städtischer Enttrümmerungsbetrieb" anbrachten. Ungehindert holten sie Ziegel und Eisenträger von der Ruine; ihre Tagesbeute verkauften sie des Abends zu guten Preisen. Dieser lohnende Handel mit dem kostenlos erworbenen Baumaterial endete mit der Verhaftung der beiden „Abbruch-Unternehmer".

 

Folgende Landsleute aus der Stadt Pr.-Holland werden gesucht:

1. Brachvogel;

 

2. Brandt, Schlageterstraße;

 

3. Gerhard Brand, Richthofenstraße 2;

 

4. Braun, Greißinger Weg 6;

 

5. Braun, Richthofenstraße;

 

6. Brede, Elbinger Straße, bei Käber;

 

7. Brede, Elbinger Str. 8, bei Neuber;

 

8 Brien, Jahnstr. 13a;

 

9. Ursula Brix, geb. Gronwald, Regehner Str. 5;

 

10. Alma Brombach, Markt 33;

 

11. Wilhelm Brzczinski, Poststr 23;

 

12. Friedrich Burkowski, Reiterstr. 8;

 

13. August Butschek;

 

14. Chipanski, Kochstraße 6;

 

15. Horst Emil Conrad, Reiterstraße 21;

 

16. Else Czechanowski, Regehner Straße 5;

 

17. Dalchow, zuletzt Lüttinghausen, Unterwiedenhof 1;

 

18. Auguste Daniel, Steintorstraße 23;

 

19. Anna Dargel , Fleischerstraße;

 

20. Gustav Dargel, Abbau 8;

 

21. Ulla Demmder, Elbinger Straße 2;

 

22. Gustav Deppner, Herbert-Norkus-Straße;

 

23 Derfling, Elbinger Straße, bei Käber;

 

24. Deppner, Abbau 12;

 

25. Sonja Diklowa, Krossener Straße 14;

 

26. Johanna Dreher, Scheunenstraße 21;

 

27. Ernst Drewski, Steintorstraße 2, zuletzt Stuttgart-Nord/Wang., Feuerbachstraße 61;

 

28. Heinz Dyck, Markt 20;

 

29. Friedrich Dzubilla, Lange Straße 29;

 

30. Maria Ebert, Neustadt 13;

 

31. Wilhelmine Ebert, Reiterstraße 19;

 

32. Herta Eggert, geb. Diggel, Markt 1;

 

33. Elise Ehlert, Meinhardstraße 1;

 

34. Erichmann, Langemarckweg;

 

35. Frau Eichler, Bahnhofstr. 29;

 

36. Fritz Eichler, Soldauer Straße 13;

 

37. Luise Eissing, geb. Steckel, Amtsfreiheit 137;

 

38. Emmerich, Markt;

 

39. Willi Erdmann, Scheunenstraße 21;

 

40. Erich, Reiterstraße 23;

 

41. Erich, Soldauer Straße 17;

 

42. Herta Ewald, Amtsfreiheit 12, zuletzt Appelhilsen bei Münster;

 

43. Fahl, Schlageterstraße;

 

44. Friedrich Fahl, Scheunenstraße 23;

 

45. Liesbeth Fenske, Meinhardstraße, zuletzt Hamm/Westf., Krankenhaus;

 

46. Lieselotte Findels, zuletzt Willenscharen über Kellinghusen;

 

47. Anna Fierke, zuletzt Hennstedt über Uelzen;

 

48. Fietkau, Soldauer Straße 17;

 

49. Paul Fink, Bahnhofstraße 29;

 

50. Fischer, Jahnstraße 4.

 

Wehlau

Wie schon im Ostpreußenblatt, Folge 19, vom 11. Mai, Seite 6, erwähnt, hat Fräulein Ursula Wilken, Hamburg 33, Donnerstraße 9b II, die Klasse U II (Abgangsjahr 1929) der Städtischen Höheren Mädchenschule in Wehlau und deren Lehrkräfte zu einem Wiedersehenstreffen am 9. Juni (1. Pfingsttag) ins Hamburger Fährhaus, Teufelsbrücke, eingeladen. Ich habe Fräulein Wilken hierzu nachstehendes Grußwort übermittelt:

 

„Sehr geehrtes Fräulein Wilken!

Zu Ihrem heutigen Wiedersehenstreffen übermitteln Ihnen, den Lehrkräften und den Klassenkameradinnen der Klasse U II der Städtischen Höheren Mädchenschule Wehlau (Abgangsjahr 1929), der Kreisausschuss, der Kreistag, wie auch ich die allerherzlichsten Grüße. Möge das Band, das Sie heute erneut knüpfen, Sie alle in treuer Verbundenheit zusammenhalten zum ehrenden Gedenken an unsere unvergessene und schöne Heimatprovinz Ostpreußen sowie unsere uns so liebvertraute Vaterstadt Wehlau.

 

In diesem Sinne recht frohe Wiedersehensstunden und Ihnen allen sehr herzliche Heimat- und Pfingstgrüße.

Ihr Strehlau, Kreisvertreter

 

Kreiskarte: es besteht die Möglichkeit, eine amtliche Karte über unseren Kreis im Maßstab 1:100 000 zu erwerben. Bei Mindestabnahme von 100 Stück würde der Preis voraussichtlich etwa 2,50 DM je Stück betragen. Um einen Überblick zu erhalten, in welchem Umfang eine Auflage erforderlich wäre, bitte ich um entsprechende Mitteilung — per Karte — an mich bis zum 15. Juli.

Strehlau, Kreisvertreter, Karlsruhe-West, Hertzstraße 2

 

Seite 12   Osterode

Ein wohlgelungenes Hauptkreistreffen

Für die mehreren hundert Osteroder Landsleute, die sich am vergangenen Sonntag in den freundlichen Sälen und auf der Terrasse der Hamburger Elbschloßbrauerei zusammengefunden hatten, gestaltete sich das diesjährige Hauptkreistreffen wieder zu einem eindrucksvollen und sicher lange, nachklingenden Erlebnis. Jedem Osteroder, der den geschmückten Festsaal betrat, muss ja auch vor Freude das Herz höher geschlagen haben. Aus allen Ecken tönte ihm freudiges, unverkennbar ostpreußisches Stimmgewirr entgegen. Fast alle Tische und Stühle waren mit Beschlag belegt von Landsleuten, die oft von weither nach Hamburg gereist waren, um wieder einmal einen Tag im Kreise der Osteroder verbringen zu können: hier und dort, überall ein sich begrüßen und Händedrücken und Erzählen, — ein lebendiges, eindrucksvolles Bild. Man kann Kreisvertreter v. Negenborn-Klonau und seine Helfer zu dieser Bekundung des Gemeinschaftsgeistes der Osteroder und zu der Organisation des Treffens nur beglückwünschen.

 

Die Feierstunde begann mit einer Andacht, des Osteroder Heimatpfarrers Kirstein. Er predigte über das Bibelwort Lucas 6, 46: „Was heißet ihr mich Herr, Herr, und tut nicht, was ich euch sage“. Pfarrer Kirstein mahnte, trotz aller Unsicherheit in der heutigen Welt, trotz der Furcht vor der Zukunft und der Ungewissheit über das Schicksal unserer Heimat unerschütterliches Gottvertrauen zu bewahren und Gottes Gebote zu beachten. Die Andacht wurde beendet mit dem gemeinsamen Singen der alten, kraftvoll-demütigen Kirchenlieder „Lobe den Herrn" und „Befiehl Du Deine Wege".

 

Kreisvertreter von Negenborn-Klonau begrüßte dann seine Landsleute und widmete sehr herzliche Grußworte dabei vor allem den jetzt Ausgesiedelten und den Ostpreußen aus der Sowjetzone. Ihr Hiersein, so rief er ihnen zu, bedeute für uns alle ein ganz großes Glück! Nach einem Dank an Pfarrer Kirstein bekräftigte der Redner noch einmal die unlösbare Verbundenheit, die alle Osteroder und alle Ostpreußen mit ihrer Kirche in der Heimat verknüpft hat und die niemand ihnen aus dem Herzen reißen könne.

 

Der Kreisvertreter ging dann auf die heutige politische Situation ein. Da zwischen Bundestag und Bundesrat über die Lastenausgleichsfragen immer noch keine Einigung erzielt worden sei, lässt das Lastenausgleichsschlussgesetz weiter auf sich warten. Die Leidtragenden seien aber unsere Armen und Rentner. Vielleicht, so führte der Redner aus, bietet nun das Wahljahr endlich noch eine Chance zur Vollendung dieses Gesetzes. Der Redner berichtete dann von seinen Eindrücken auf dem Bundestreffen der Ostpreußen in Bochum. Es sei ein ganz großes Erlebnis gewesen, das mit Klarheit und Entschlossenheit ausgesprochene Bekenntnis der Zehntausende von Ostpreußen zur angestammten Heimat in der Halle des Bochumer Vereins hören und sehen zu können. Noch niemals, so sagte der Kreisvertreter weiter, habe eine solche politische und diplomatische Aktivität zwischen West und Ost geherrscht, um zu einer Beendigung des kalten Krieges und zu einem Ende des Wettrüstens zu kommen. Unter starkem Beifall rief der Redner aus, dass wir unsern mit geistigen Waffen geführten Kampf um unsere Heimat nie aufgeben werden und auf unser Land, das 700 Jahre lang von uns bewohnt und kultiviert wurde, nie verzichten werden. Wir werden unseren Kampf um die Rückgewinnung unserer Heimat, so schloss der Redner, unter allen Umständen weiterführen. Der Beifall zeigte, wie sehr Kreisvertreter v. Negenborn-Klonau im Sinne seiner Landsleute gesprochen hatte.

 

Mit dem Singen der ersten und der dritten Strophe des Deutschlandliedes wurde die eindrucksvolle Feierstunde beendet.

 

Unsere Osteroder Landsleute, konnten dann noch lange den herrlichen, sommerlich-warmen Nachmittag bei einem wunderschönen Blick über die Elbe im Kreise ihrer Freunde und Verwandten genießen.

 

Es wurden auch die satzungsgemäßen Wahlen, deren Durchführung ordnungsgemäß bekanntgegeben wurde, vorgenommen. Es lag nur ein Wahlvorschlag vor. Einstimmig wiedergewählt wurden Richard von Negenborn-Klonau, als Kreisvertreter; Dr. Wolfgang Kowalski, als Stellvertreter und ferner die Kreistagsmitglieder Heinz Reglin, Forstmeister Strüver, Fritz Krause, Erich Schwesig und Kurt Kuessner. — Die Fragestunde über den Lastenausgleich wurde rege durchgeführt und es stellten sich viele Interessenten ein.

 

Seite 12   Wir gratulieren …

zum 93. Geburtstag

am 30. Mai 1957, Frau Amalie Reiter, geb. Kloß, aus Pompicken, zuletzt Neuendorf, Kreis Pr.-Eylau, jetzt bei ihrer Tochter Hedwig Belgard in Neumünster, Apenrader Weg 2c.

 

am 15. Juni 1957, Frau Susanne Wiesner, geb. Krieger, aus Litfinken, Kreis Neidenburg, jetzt bei ihrer Tochter Emilie Schimanski in Brambauer, Westfalen, Kreis Lünen, Waltroper Straße 32

 

zum 91. Geburtstag

am 7. Juni 1957, Frau Johanna Thiel, geb. Krutschinna, aus Gollubien, Kreis Treuburg. Sie ist durch Frau Cecilie Kannacher, Schwarzenbek i. Lbg., Buchenweg 13, zu erreichen.

 

zum 90. Geburtstag

am 24. Mai 1957, Sägewerk- und Mühlenbesitzer Karl Saparautzki, aus Liebenfelde, Kreis Labiau, jetzt in der sowjetisch besetzten Zone. Er ist durch Herrn Stegemann, Gütersloh, Lutterweg 6, zu erreichen.

 

am 29. Mai 1957, Fräulein Clara Hinz, aus Pr.-Holland, jetzt in der sowjetisch besetzten Zone.

 

am 7. Juni 1957, Landsmann Christof Fuß, aus Steinsdorf, Kreis Mohrungen, jetzt bei seiner Tochter in Avenwedde über Gütersloh, Alter Schützenplatz 12.

 

am 10. Juni 1957, Postbetriebsassistent i. R. Julius Baufeld, aus Neidenburg, jetzt in Bad Bramstedt, Glückstädter Straße 56, bei Jotzer.

 

am 13. Juni 1957, Konrektorwitwe Anna Bischoff, aus Königsberg, Lobeckstraße 7, jetzt im Altersheim Neuerkerode bei Braunschweig.

 

zum 89. Geburtstag

am 9. Juni 1957, Rechnungsratswitwe Martha Nowotka, geb. Gerber, aus Ortelsburg, früher Lötzen und Kaltenborn, jetzt bei ihrer Tochter Gertrud Reschke in Preetz, Holstein, Kührener Straße 89.

 

am 16. Juni 1957, Frau Charlotte Kieragga, aus Kölmersdorf, jetzt in Quakenbrück, Antoniort 24. Sie kam erst vor kurzer Zeit aus der Heimat.

 

am 19. Juni 1957, Frau Wilhelmine Kulsch, geb. Demandt, aus Pillau II, jetzt bei ihrer Tochter Hedwig Sperwien in Eßlingen, Neckar, Turmstraße 5.

 

zum 88. Geburtstag

am 25. Mai 1957, Frau Herberding, aus Neidenburg, jetzt in Winnigen bei Koblenz. Die landsmannschaftliche Gruppe gratuliert herzlich.

 

am 5. Juni 1957, Postinspektor i. R. Julius Girod, aus Gr.-Gauden, Kreis Gumbinnen, jetzt in Lübeck-Stockelsdorf, Dorfstraße 30.

 

zum 87. Geburtstag

am 9. Juni 1957, Frau Ernestine Paulukuhn, aus Seehausen, Kreis Ebenrode, jetzt in Flensburg, Bismarckstraße 48.

 

zum 85. Geburtstag

am 7. Juni 1957, Landsmann August Herrmann, aus Lichtenfeld, Kreis Heiligenbeil, jetzt in Krempe, Holstein, Süderstraße 39.

 

am 8. Juni 1957, Landsmann Emil Steinbach, aus Königsberg, jetzt in Gundelfingen, Donau, Spital. Die landsmannschaftliche Gruppe gratuliert herzlich.

 

am 13. Juni 1957, Landsmann Wilhelm Wichert, aus Pr.-Holland, jetzt bei seinem Sohn Ernst in Hamburg, Schröderstiftstraße 30.

 

am 13. Juni 1957, Landsmann Adolf Plaga, aus Willenheim, jetzt bei seiner Tochter Frau Fuchs in Puttgarden, Golsheim auf Fehmarn.

 

am 13. Juni 1957, Frau Elisabeth Schroeder, geb. Borchert, aus Frisching, Kreis Pr.-Eylau, jetzt bei ihren Töchtern in Hamburg 19, Heussweg 82, I.

 

am 15. Juni 1957, Frau Auguste Schulech, aus Königsberg, Roonstraße 6. Sie ist durch Fritz Baß, Hameln, Weser, Deisterstraße 22, zu erreichen.

 

zum 84. Geburtstag

am 15. Juni 1957, Kaufmann Johann Metzdorf, aus Goldap, jetzt in Oldenburg, Holstein, Hinter den Höhen 1.

 

am 17. Juni 1957, Landsmann Friedrich Groß, aus Allenburg, Kreis Wehlau, jetzt in Flensburg, Lager Weiche 2, Bar. 44/19

 

am 20. Juni 1957, Kaufmann und Maschinenvertreter Franz Brandt, aus Insterburg und Gumbinnen, jetzt in Berlin-Grunewald, Erbacher Straße 1/3.

 

zum 83. Geburtstag

am 30. Mai 1957, Frau Luise Zysk, aus Ortelsburg, Gasanstalt, jetzt in Rendsburg, Prinzessinstraße 7.

 

am 9. Juni 1957, Frau Auguste Lucka, geb. Koriath, aus Hohenstein, jetzt bei ihrem Sohn Alfred in Hamburg-Harburg, Marienstraße 43.

 

am 9. Juni 1957, Altbäuerin Ida Rogalski, aus Ernsthof bei Tharau, Kreis Pr.-Eylau, jetzt bei ihrer Tochter Gerda Mathias in Hanau. Main, Kastanienallee 16.

 

am 21. Juni 1957, Frau Anna Hübner, aus Rastenburg, Stiftstraße 8, jetzt in Heilbronn-Böckingen, Neckargartacher Straße 32.

 

zum 82. Geburtstag

am 9. Juni 1957, Landwirt Hermann Dann, aus Hanswalde, Kreis Heiligenbeil, jetzt in der sowjetisch besetzten Zone Er ist durch seinen Sohn Emil, Berlin-Britz, Buschkrugallee 92, zu erreichen.

 

am 10. Juni 1957, Oberstraßenmeister i. R. Rudolf Schmidtke, aus Heilsberg, jetzt mit seiner Ehefrau in Essen, Sevenarstraße 6.

 

am 15. Juni 1957, Landsmann Karl Lilienthal, aus Zinten, Ludwigsorter Straße, jetzt in Stukenbrock bei Bielefeld, Sozialwerk.

 

zum 81. Geburtstag

am 27. Mai 1957, Frau Margarete Ziemann, geb. Ertmann, aus Wormditt, Hitlerstraße 56, jetzt in Koblenz, Neuendorfer Straße 183.

 

zum 80. Geburtstag

am 27. Mai 1957, Frau Wilhelmine Prawitt, aus Königsberg, Sackheimer Gartenstraße, jetzt in Berlin, Behaimstraße 43.

 

am 29. Mai 1957, Frau Bertha Czarnetzki, geb Schwittek, aus Wassienen, Kreis Neidenburg, jetzt bei ihrer Tochter Martha Mauritz, Kehdingbruch über Otterndorf.

 

am 3. Juni 1957, Frau Therese Dzwonek, geb. Lippick, aus Schwentainen, Kreis Treuburg, jetzt bei ihren Kindern in Rodenkirchen, Oldenburg, Marktstraße.

 

Am 3. Juni 1957, Frau Ella Babinski, geb. Niemann, die bis zur Vertreibung Leiterin des Kreisaltersheims in Christburg war, jetzt in Mölln, Kamp 1.

 

am 6. Juni 1957, Dr. Fritz Heydeck, aus Gedwangen, Kreis Neidenburg, wo er viele Jahre das Nebenkrankenhaus des Kreises Neidenburg leitete. Er war zuletzt als praktischer Arzt in Osterode tätig. Anschrift: Ludwigsburg, Abelstraße 36.

 

am 7. Juni 1957, Frau Mathilde Engelke, geb. Groneberg, aus Dannenberg, Kreis Elchniederung, jetzt bei ihrem Neffen Paul Kerbst in Dogern, Kreis Waldshut, Baden

 

am 8. Juni 1957, Frau Margarete Willers, aus Königsberg, Königstraße, jetzt bei ihrer Tochter Margot in der sowjetisch besetzten Zone. Sie ist durch Frau Luise Sprie, Wolfenbüttel, Schöppenstedter Stieg 2, zu erreichen.

 

am 10. Juni 1957, Frau Gertrud Rautenberq, geb. Treidel, aus Königsberg Pr., Schiefer Berg 5; sie lebt jetzt in Hannover, Schwesternhausstraße 10.

 

am 11. Juni 1957, Frau Rosa Birkhahn, aus Rößel, jetzt in Övenum auf der Insel Föhr. Die landsmannschaftliche Gruppe gratuliert herzlich.

 

am 12. Juni 1957, Frau Auguste Klossowski, geb. Brandt, aus Prothen, Kreis Pr.-Holland, jetzt bei ihrer Tochter Pauline Markau in Walsum, Nrh., Franz-Lenze-Platz 22.

 

am 17. Juni 1957, Witwe Auguste Hoffmann, aus Allenstein, Bruno-Schaffrinski-Straße 2, früher Trautziger Straße 7, jetzt bei ihrer Tochter Anna Tietze in Kassel, Holländische Straße 121.

 

am 17. Juni 1957, Landwirt Andreas Spitza, aus Schönfelde, Kreis Allenstein, der noch in der Heimat wohnt. Er ist über seinen Sohn Josef in Fürth, Bayern, Lehmusstraße 35, zu erreichen.

 

am 18. Juni 1957, Frau Paula Juschkus, geb. Ziehe, aus Lyck, Memeler Weg 5, jetzt in Schornsheim, Kreis Alzey, Rheinland-Pfalz.

 

Ohne Datum. Frau Johanna Pompetzki, aus Elisenthal, Kreis Rastenburg, jetzt Berlin-Charlottenburg, Knobelsdorfstraße 24. Die landsmannschaftliche Gruppe Berlin gratuliert herzlich.

 

zum 75. Geburtstag

am 28. Mai 1957, Bauer Georg Staschull, aus Szugken, Kreis Tilsit-Ragnit, jetzt in der sowjetisch besetzten Zone. Er ist durch seinen Neffen Herbert Steppat, Bergisch-Gladbach, Paffrather Straße 202, zu erreichen.

 

am 3. Juni 1957, Rektorenwitwe Emma Gollub, aus Sensburg, Philosophenweg 9, jetzt in Neuendettelsau bei Ansbach, Helene-Löhe-Heim.

 

am 3. Juni 1957, Frau Minna Schwill, geb. König, aus Rastenburg, jetzt bei ihrer Tochter Erna Küßner, Remscheid, Elisabethstraße 16.

 

am 4. Juni 1957, Kaufmann Wilhelm Neuberg-Nowoczin, aus Warpuhnen, Kreis Sensburg, jetzt mit seiner Ehefrau in Honstorf/E., Elbdeich Nr. 15.  

 

am 4. Juni 1957, Frau Ida Bahr, aus Gurkeln, Kreis Sensburg, jetzt in Neumünster, Stegerwaldstraße 17.

 

am 8. Juni 1957, Postinspektor i. R. Fritz Wiesner, aus Tapiau, Königsberger Straße, jetzt in der sowjetisch besetzten Zone. Er ist durch Frau Hertha Hohlwein, Hamburg-Bergedorf, Gräpelweg 12, zu erreichen.

 

am 10. Juni 1957, Frau Minna Eske, geb. Bernhardt, aus Weidengrund (früher Jodzuhnen), Kreis Gumbinnen, jetzt bei ihrer Tochter, Frau Marquardt, in Köngen, Neckar, Kreis Eßlingen.

 

am 10. Juni 1957, Landsmann Hugo Seidenstücker, aus Grenzwackl, Kreis Lyck, jetzt in Flensburg, Johanniskirchhof 9.

 

am 14. Juni 1957, Frau Gertrud Rauch, aus Ortelsburg, jetzt in Flensburg, Peter-Christian-Hansen-Weg 14.

 

am 17. Juni 1957, Landsmann Karl Wandtner, aus Johannisburg, jetzt in Flensburg, Dibblerstraße 31.

 

am 22. Juni 1957, Landsmann Wilhelm Petersen, aus Tilsit, jetzt in Flensburg, Hafermarkt 2.

 

am 20. Juni 1957, Kaufmann Fritz Conrad, aus Angerapp, Insterburger Straße. Er ist durch den Kreisvertreter, Wilhelm Haegert, Düsseldorf, Zaberner Straße 42, zu erreichen. Die Kreisgemeinschaft Angerapp gratuliert herzlich.

 

am 21. Juni 1957, Sparkassendirektor i. R. Fritz Weß, Hamburg 26, Wichernsgarten 7. Seine berufliche Laufbahn begann er in seiner Vaterstadt Königsberg. Er war tätig bis 1912 bei der Bank der Ostpreußischen Landschaft in Königsberg, bis 1920 bei der Landesbank in Posen, bis 1925 bei der Ostbank für Handel und Gewerbe in Königsberg, bis 1929 als Sparkassendirektor bei der Sparkasse Forst, Lausitz, und in gleicher Eigenschaft danach bis zu seiner 1948 erfolgten Pensionierung bei der Hamburger Sparkasse von 1827 in Hamburg. Der Jubilar trat im Jahre 1905 in den Königsberger Ruder-Club „Germania" ein und hielt dieser Vereinigung die Treue. Nach der Vertreibung bemühte er sich, den Zusammenhalt der Club-Kameraden zu festigen. In Anerkennung seiner Verdienste wurde er 1956 von den Mitgliedern des RC „Germania" zum Ehrenmitglied ernannt.

 

Diamantene Hochzeit

Die Eheleute Hermann Pauluhn und Frau Berta, aus Königsberg, Nikolaistraße 6, feierten am 19. April 1957, das Fest der Diamantenen Hochzeit. Das Ehepaar wohnt in der sowjetisch besetzten Zone.

 

Goldene Hochzeit

Die Eheleute Adolf Fischer und Frau Maria Fischer, geb. Todzy, aus Rauschen, Haus Adolfsruh, jetzt in Remscheid, Hindenburgstraße 43, feiern am 17. Juni 1957, das Fest der Goldenen Hochzeit.

 

Beförderungen

Der Leiter der Geschäftsstelle des Finanzgerichts Hamburg, Regierungsoberinspektor Herbert Schiller, ist zum Regierungsamtmann ernannt worden. Er war früher beim Finanzamt Heinrichswalde und beim Finanzgericht Königsberg beschäftigt. Anschrift: Hamburg-Altona, Düppelstraße 17.

 

Seite 13   Amtliche Bekanntmachung

Aufgebot

Die gerichtliche Todeserklärung der nachstehend bezeichneten vermissten Person ist beantragt worden. Die bezeichnete Person wird hiermit aufgefordert, sich zu melden, widrigenfalls sie für tot erklärt werden kann. Alle, die Auskunft über die bezeichnete Person geben können, werden hiermit aufgefordert, bis zum Ende der Aufgebotsfrist  bei dem unterzeichneten Amtsgericht Anzeige zu machen. Die Buchstaben bedeuten: a) Anschrift am letzten bekannten Wohnsitz, c) zuständiges Amtsgericht und Aktenzeichen, d) Ende der Aufgebotsfrist, e) Name und Anschrift  des Antragstellers.

Robert Freitag, 07.08.1896, Fuchsberg, Kreis Mohrungen, Schmiedemeister, a) Posorten, Kreis Mohrungen, Ostpreußen, c) Walsrode, 1 II 60/57, d) 10.08.1957, e) Arbeiter, Herbert Freitag, Düshorn, Kreis Fallingbostel.

Amtsgericht Walsrode, 16.05.1957

 

Seite 13   Verschiedenes

Staatl. Realgymnasium Heilsberg! Am 31.08. und 01.09.1957 steigt unser Treffen in Köln. Um weitere Anmeldungen bis zum 30.06.1957 bittet Christel Kaninski, Vechta (Oldbg.), Antoniusstraße 6. Rückporto erbeten!

 

Der Herr aus dem Kreis Heiligenbeil, den ich kurz vor dem Ausgang der Bochumer Halle sprach, möchte sich melden an: Hauptpostlagernd Düsseldorf B.V. 3.

 

Seite 14   Aus der landsmannschaftlichen Arbeit in …

BERLIN

Vorsitzender der Landesgruppe Berlin: Dr. Matthee, Berlin-Scharlottenburg, Kaiserdamm 83, „Haus der ostdeutschen Heimat“.

 

10. Juni, 15 Uhr, Heimatkreis Ortelsburg, Kreistreffen in Anwesenheit des ehemaligen Landrats. Lokal: Isenburg (Schultheiß), Berlin-Charlottenburg, Kantstraße 134 a. S-Bahn Savignyplatz, Bus A 1, Straßenbahn 75.

 

22. Juni, 20 Uhr, Heimatkreis Königsberg, Bezirk Kreuzberg, Bezirkstreffen. Lokal: Café Bolt, Berlin SW 61, Yorkstraße 80/82.

 

23. Juni, 15 Uhr, Heimatkreis Insterburg. Kreistreffen, Lokal: Grunewald-Kasino, Berlin-Grunewald, Hubertusbader Straße 7 bis 9, S-Bahn Halensee, Bus A 10.

 

23. Juni, 15 Uhr, Heimatkreis Samland/Labiau, Kreistreffen. Lokal: Bürger-Eck, Berlin-Britz, Buschkrugallee 20. S-Bahn Neukölln, U-Bahn Grenzallee, Straßenbahn 6.

 

23. Juni, 15 Uhr, Heimatkreis Goldap, Kreistreffen. Lokal: Vereinshaus Heumann, Berlin N 65, Nordufer 15, S-Bahn Putlitzstraße. Bus A16.

 

23 Juni, 16.30 Uhr, Heimatkreis Pr.-Eylau. Kreistreffen. Lokal: Saalbau Schultheiß (Keglerheim), Berlin SW 29, Hasenheide 23/31. U-Bahn Hermannplatz oder Südstern, Straßenbahn 2 und 3.

 

23. Juni, 17 Uhr, Heimatkreis Mohrungen, Kreistreffen. Lokal: Pilsner Urquell, Berlin-Wilmersdorf, Bundesplatz 2, S-Bahn Wilmersdorf, Bus A 16, Straßenbahn 44.

 

Haus der ostdeutschen Heimat. Veranstaltungen im Juni

Freitag, 14. Juni, 20 Uhr, Vortrag von Prof. Dr. Hans Joachim Schoeps, Erlangen, über das Thema „Das war Preußen".

 

29. Juni bis 1. Juli, Ostdeutsche Kulturtage unter der Schirmherrschaft des Senators für Volksbildung, Professor Dr. Joachim Tiburtius, mit Unterstützung des Bundesministeriums für Gesamtdeutsche Fragen, Berlin.

 

Sonntag, 30. Juni:

15 Uhr, Eichendorff-Gedenkfeier im Auditorium Maximum der Freien Universität, Berlin-Dahlem, Garystraße 32/35. Festvortrag: Professor Dr. Gerhard Möbus. Überreichung der Plakette des Ostdeutschen Kulturrates an Dr. h. c. Agnes Miegel und Professor Dr. Hermann Aubin. Redner: der Senator für Volksbildung, Professor Dr. Joachim Tiburtius und der Präsident des Ostdeutschen Kulturrates, Dr. jur. Georg Graf Henckel von Donnersmarck.

 

20 Uhr, Eichendorff-Abend im Konzertsaal der Hochschule für Musik, Berlin-Charlottenburg, Hardenbergstraße 34. Mitwirkende: Kammersängerin Erna Berger, Kammersänger Walther Ludwig, am Flügel Ernst Günther Scherzer. Rezitation Sigmar Schneider. Es spielt das Mozart-Orchester. Eintrittskarten zum Preis von 2 DM, 3 DM, 4 DM und 5 DM bei der Konzertdirektion Heinicke, Berlin-Charlottenburg 5, Herbartstraße 28, und bei den bekannten Vorverkaufsstellen.

 

Unkostenbeiträge werden nur zum Eichendorff-Abend erhoben.

 

NIEDERSACHSEN

Vorsitzender der Landesgruppe Niedersachsen: Arnold Woelke, Göttingen, Keplerstraße 26, Telefon 2 47 01; Geschäftsstelle: Hannover, Humboldtstraße 21/22 (Hofgebäude). Telefon 1 32 21, Postscheckkonto: Hannover 1238 00.

 

Osnabrück.

Zur letzten Mitgliederversammlung hatte die Gruppe sechzehn Landsleute, die erst jetzt aus der Heimat gekommen sind, mit ihren Familien eingeladen. Der 1. Vorsitzende, Hinz, forderte alle Mitglieder auf, den Aussiedlern nach besten Kräften zu helfen. Mit herzlichen Worten wandte sich Pfarrer Kestner und Kaplan Ziegler als Vertreter der Kirchen und als mitfühlende Landsleute an die Aussiedler, die anschließend selbst von ihren Erlebnissen in der Heimat erzählten. Der erste Vorsitzende gab dann noch einige Hinweise für die Aussiedler und stellte ihnen Rat und Hilfe in allen behördlichen Fragen in Aussicht. Landsleute, die unseren Aussiedlern in irgendeiner Weise helfen wollen, werden gebeten, sich bei Landsmann Bortz, Herrenteichstraße Nr. 4 (Papierwarengeschäft), zu melden.

 

Lingen-Ems. Der Singkreis wird am 12. Juni, um 20 Uhr im Sängerheim wieder zusammenkommen. Die Leitung hat Oberschullehrer i. R. Jahn übernommen. — Auf der Jahreshauptversammlung berichtete der 1. Vorsitzende über die Arbeit im vergangenen Jahr. Folgende Mitglieder wurden in den Vorstand gewählt: 1. Vorsitzender, Scheer; 2. Vorsitzender, Hüttich; Kassenwart, Beuth; Kulturreferent, Großmann; Frauenleiterin, Frau Brockmöller; Jugendgruppenleiterin, Fräulein von Oppenkowski.

 

HAMBURG

Vorsitzender Landesgruppe Hamburg: Hans Kuntze, Hamburg-Billstedt, Schiffbeker Weg 168. Telefon 73 33 49; Geschäftsstelle: Hamburg 13, Parkallee 86, Telefon 45 25 41/42: Postscheckkonto Hamburg 96 05.

 

Es wird gebeten, zu allen Bezirksgruppenversammlungen die Mitgliedsausweise mitzubringen.

 

Kreisgruppenversammlungen

Treuburg: Die für Sonnabend, 8. Juni, 19 Uhr, vorgesehene Veranstaltung fällt aus.

 

Gumbinnen: Sonnabend, 15. Juni, 19 Uhr, bei Bohl, Mozartstraße 27. — Autobusfahrt nach Bielefeld am Sonnabend, dem 22. Juni. Abfahrt vom Hauptbahnhof (Europäischer Hof) um 7 Uhr. Hin- und Rückfahrt je Person 14 DM. Gemeinschafts-Nachtquartier 2 DM. Anmeldungen umgehend erbeten.

 

Unsere Jugend trifft sich

Altona. Jugendgruppe: Jeden Mittwoch, 19.30 bis 21.30 Uhr im Jugendheim Altona, Bahrenfelder Straße 131 (Hof), am 12. Juni, Heimabend. — Kindergruppe: Heimabend jeden Donnerstag um 16 Uhr im Jugendheim Altona, Bahrenfelder Straße 131 (Hof).

 

Barmbek. Jugendgruppe: Heimabend jeden Donnerstag von 19 bis 21 Uhr in der Schule Langenfort.

 

Eimsbüttel. Kindergruppe: Heimabend jeden Dienstag ab 16 Uhr im Heim der offenen Tür, Hamburg 13, Bundesstraße 101.

 

Eppendorf. Jungen und Mädel zwischen 8 und 13 Jahren jeden Mittwoch von 17 bis 18.30 Uhr im Gorch-Fock-Heim, Loogestraße 21. — Blockflötengruppe von 18.30 bis 19 Uhr. — Jungen und Mädel ab 14 Jahren von 19 bis 21 Uhr im gleichen Heim.

 

Fuhlsbüttel. Kindergruppe: Am Montag, dem 24. Juni, 17.30 bis 19.30 Uhr in der Schule Ratsmühlendamm.

 

Harburg-Wilhelmsburg. Jugendgruppe: Heimabend alle vierzehn Tage, am Mittwoch ab 19.30 Uhr im Jugendheim Winsener Straße, nächstes Treffen am 19. Juni; sowie alle vierzehn Tage im Gymnastiksaal der Schule Eissendorfer Straße 26, nächstes Treffen am Donnerstag, 13. Juni. — Kindergruppe: Jeden Freitag von 16 bis 18 Uhr in der Schule Eissendorfer Straße 26.

 

Wandsbek. Jugendgruppe: Heimabend alle vierzehn Tage am Sonnabend um 17 Uhr in der

Schule Bovestraße 12 (Baracke auf dem Hof). Das Treffen am 8. Juni, dem Pfingstsonnabend, fällt aus; nächstes Treffen erst am 22. Juni.

 

Akademische Vereinigung Ordensland zu Hamburg

Anfragen: AV Ordensland, Universität, Postfach 14, oder Ruf 26 18 72 — 42 52 89 (Leiter, Kakies), oder Ruf 45 25 41 / 42 (Landsmannschaft Ostpreußen).

 

Unsere nächsten Veranstaltungen:

11. bis 15. Juni: Ostpolitische Studienwoche: „Marx — Lenin — Stalin", „Polens wirtschaftliche Existenzgrundlagen", Lüneburg, Ostdeutsche Akademie, Herderstraße 1 bis 11.

 

Donnerstag, 20. Juni, 19.30 Uhr: Gertrud Papendick, liest aus eigenen Werken, Parkallee 86, Landsmannschaft Ostpreußen.

 

Donnerstag, 27. Juni, 19.30 Uhr, Hubert Koch: „Der Väter Land" (Ostpreußen — Westpreußen — Baltikum). Vortrag mit Lichtbildern im Studentenhaus.

 

Wallfahrt zur „Mutter der Armen“

Bei strahlendem Sonnenwetter und kühlem Maiwind wallfahrteten am Sonntag, dem 26. Mai, die heimatvertriebenen Katholiken aus Hamburg und den angrenzenden Gebieten Schleswig-Holsteins und Niedersachsens zur Heiligen Mutter Maria, die als „Mutter der Armen" in Hamburg-Billstedt verehrt wird. Viele tausend Männer und Frauen, darunter auch viel Jugend, nahmen an der Wallfahrt teil. Am Vormittag fand ein feierliches Levitenamt statt, dessen Predigt das Evangelium zu Grunde gelegt war von Christus, der den Wind und die Wogen auf dem See Genezareth stillt, der aber auch die Jünger kleingläubig schilt, weil sie glaubten, sie würden trotz der Anwesenheit des Heilands verderben; hieraus zog die Predigt die Lehre, dass auch wir nicht verzweifeln dürften in den Stürmen unserer Zeit.

 

Nach dem Levitenamt fanden Andachten vor dem Bild der „Mutter der Armen" statt, wobei sich jeweils die Angehörigen der verschiedenen ostdeutschen Diözesen zu gemeinsamem Gebet zusammenfanden. Bei der anschließenden Marienfeier sagte der Danziger Prälat Dr. Behrend, er habe sich darüber gewundert, dass die Heilige Jungfrau Maria gerade in Hamburg als „Mutter der Armen" verehrt werde; denn Hamburg gelte in Deutschland und in der ganzen Welt als eine reiche Stadt mit hohem Lebensstandard und großen sozialen Leistungen. Die Armut in Hamburg könne sich nicht auf materielle Dinge beziehen. Es herrsche in weiten Kreisen eine religiöse Armut. Daran schloss der Prälat die Mahnung, wir möchten doch durch unser Bekenntnis, durch das öffentliche und private Einstehen für unseren Glauben hier eine Änderung schaffen.

 

Die Feierlichkeiten, die vormittags um 10.30 Uhr begannen, wurden nachmittags um 5 Uhr beendet.

 

SCHLESWIG-HOLSTEIN

Vorsitzender der Landesgruppe Schleswig-Holstein: Fritz Schröter, Kiel, Holstenstraße 46 II.

 

Kiel. Dreißig Aussiedler, die erst in der letzten Zeit aus der Heimat gekommen sind, waren von der Kreisgruppe Kiel zu einem festlichen Empfang ins Haus der Heimat eingeladen worden. Ein Vertreter des Ministers für Arbeit, Soziales und Vertriebene, der Geschäftsführende Vorsitzende des LvD Schleswig-Holstein, Alfred Ranocha, und der 1. Vorsitzende der Landesgruppe Schleswig-Holstein, Fritz Schröter, nahmen an der Feierstunde teil. In Vertretung des dienstlich verhinderten 1. Vorsitzenden der Kreisgruppe, Reinhold Rehs, MdB, begrüßte Landsmann Petersdorf die Gäste. Landsmann Schröter betonte in seiner Ansprache, dass eine solche Veranstaltung den anderen Gruppen zur Nachahmung empfohlen werden könne. Für ähnliche Zusammenkünfte sagte er eine finanzielle Hilfe der Landesgruppe zu. Die Feierstunde wurde durch musikalische Vorträge von Fräulein Schrader (Violine), Fräulein Minter (Klavier) und Fräulein Rathje (Gesang) bereichert. Die liebevolle Wiedergabe von Werken großer Meister wirkte stark auf die Zuhörer, von denen die meisten lange Zeit etwas ähnliches nicht mehr gehört haben. Nach einer fröhlichen Stunde mit Kaffee und Kuchen erzählten vier der ausgesiedelten Landsleute über ihr Leben in der Heimat. Die Teilnehmer der Veranstaltung gingen auseinander mit dem Gefühl, dass hier eine Brücke geschlagen worden ist zwischen den Landsleuten, die jetzt erst aus der Heimat kamen, und den Ostpreußen, die bereits seit langer Zeit im Westen wohnen.

 

Flensburg. Nächste Monatsversammlung am Dienstag, dem 11. Juni, 19.30 Uhr, Blauer Saal, Deutsches Haus. Die Monatsversammlung findet als Jahreshauptversammlung, also mit Wahlen zum Vorstand, statt. Anschließend Vortrag über den Stand der neuen Gesetzgebung LAG und Rentenreform.

 

BREMEN

Vorsitzender der Landesgruppe Bremen: Rechtsanwalt und Notar Dr. Prengel, Bremen, Sögestraße 46.

 

Landestreffen am 23. Juni in Hagen (Wesermünde)

Landestreffen der Gruppen Bremen, Bremen-Nord und Bremerhaven am 23. Juni in Hagen, Kreis Wesermünde. Abfahrt um 13.30 Uhr ab Domshof mit Sonderbussen. Rückfahrt ab Hagen um 20.30 und 22.30 Uhr. Fahrpreis einschließlich Festbeitrag für Erwachsene 3,50 DM und für Kinder bis zu 14 Jahren 2,50 DM. In der Feierstunde um 15 Uhr ist eine Ansprache des Sprechers der Landsmannschaft Ostpreußen, Dr. Gille, vorgesehen. Für Kinder und Jugendliche bereitet die Jugendgruppe ein Kinderfest vor. Nach dem bunten Nachmittag bei Kuchen, Tanz und Unterhaltung wird gegen 21 Uhr eine Sonnenwendfeier stattfinden. Freunde und Bekannte sind herzlich eingeladen. Anmeldeschluss für die Teilnahme: 15. Juni. Anmeldungen bei der Geschäftsstelle, Mathildenstraße, und an jedem Dienstag zwischen 15 und 18 Uhr in der Sprechstunde der Landsmannschaft im Deutschen Haus, Am Markt, erbeten.

 

NORDRHEIN-WESTFALEN

Vorsitzender der Landesgruppe Nordrhein-Westfalen: Erich Grimoni, (22a) Düsseldorf 10, Am Schein 14. Telefon 6 24 14.

 

Rheydt. Nächster Heimatabend mit heiteren Vorträgen am 15. Juni, 20 Uhr, bei Köllges, Wickrather Straße, Ecke Oberheydener Straße. Anmeldungen für eine Omnibusfahrt nach Bochum zum Bundestreffen der Westpreußen am 13. und 14. Juli werden an diesem Abend entgegengenommen.

 

Witten/Ruhr. Nächste Monatsversammlung am Sonnabend, dem 22. Juni, um 20 Uhr, im Josefssaal. — Für das Sommerfest ist Sonnabend, der 13. Juli, in Aussicht genommen; Beginn 19 Uhr im Josefssaal.

 

Hagen. Etwa zwanzig Landsleute, die in den letzten Wochen aus der Heimat nach Hagen gekommen sind, waren in den festlich geschmückten Ostdeutschen Heimatstuben bei der Kreisgruppe zu Gast. Der 1. Vorsitzende, Ewert, begrüßte die Aussiedler mit herzlichen Worten und betonte, dass die Kreisgruppe sich mit aller Kraft bemühen werde, den Landsleuten das Einleben im Westen zu erleichtern. Die Frauengruppe hatte den Nachmittag liebevoll vorbereitet. Bei Kaffee und Kuchen, fröhlichen Gedichten in ostpreußischer Mundart, die von Frau Kuhnke und Kulturwart Matejit vorgetragen wurden, und heimatlichen Chorliedern vergingen die Stunden schnell. Das Streichquartett der Gruppe unter Leitung von Kapellmeister Rautenberg brachte Kompositionen von Haydn und Mozart zu Gehör. Bei einer der nächsten Zusammenkünfte werden die Aussiedler von ihren Erlebnissen in den vergangenen Jahren berichten.

 

Wuppertal. Am Sonnabend, dem 8. Juni 1957, 19 Uhr, Heimatabend der Kreisgruppe im Schubert-Haus, Barmen, Sternstraße, mit einer Vorführung der Tonfilme „Ostpreußen, Mensch und Scholle“ und „Pferdezucht in Trakehnen“. Die Jugendgruppe wird Volkstänze zeigen. Anschließend geselliges Beisammensein und Tanz. Eintritt für Miglieder 1 DM, für Nichtmitglieder 1,50 DM.

 

Leichlingen. Am 22. Juni 1957, um 19.30 Uhr, Sonnenwendfeier auf dem Überwegplatz. Alle Landsleute, Angehörige anderer Landsmannschaften und Einheimische sind herzlich eingeladen. — Für den Monat August ist ein gemeinsamer Ausflug mit dem Bus geplant. Um rechtzeitige Anmeldung wird gebeten.

 

Dissen. Für den 16. Juni ist ein Ausflug geplant. Anmeldungen nehmen die Landsleute Schaar, Worm und Müller entgegen. — Auf dem letzten Heimatabend berichtete der 1. Vorsitzende, Scheimann, über das Bundestreffen in Bochum. Er führte aus, dass dieses überwältigende Treuebekenntnis zur angestammten Heimat alle Landsleute anspornen müsse, sich fest zusammenzuschließen und auch alle Ostpreußen, die noch nicht der Landsmannschaft angehören, zur Mitarbeit zu gewinnen. Auch die Jugend müsse sich ihrer Verpflichtung der Heimat gegenüber bewusst sein.

 

Münster. Nächster Tagesausflug am Sonntag, dem 16. Juni zum Hermannsdenkmal. Meldungen werden ab sofort im Büro der Gruppe, Manfred-von-Richthofen-Straße, Montag und Mittwochnachmittag, entgegengenommen.

 

BAYERN

Vorsitzender der Landesgruppe Bayern e V.: Rechtsanwalt Heinz Thieler, München 23, Trautenwolfstraße 5/0. Telefon 33 85 60. Postscheckkonto-Nr. 213 96 PSA München.

 

Kitzingen. Für den 16. Juni ist eine feierliche Fahnenweihe vorgesehen. Vertreter des Landesverbandes, der Bezirksgruppe Unterfranken sowie die Landsleute aus den benachbarten Kreisgruppen sind zu dieser Feierstunde eingeladen worden. Der bayerische Staatsminister für Arbeit und soziale Fürsorge hat sein Erscheinen zugesagt. — Auf der letzten Mitgliederversammlung wurden die Tonfilme „Land der Stille", „Das deutsche Danzig". „Das war Königsberg" und „Ostpreußen, das deutsche Ordensland" vorgeführt.

 

Gundelfingen. Der nächste Heimatabend der Gruppe wird am 15. Juni, um 20 Uhr, im Gasthaus zum Schützen stattfinden.

 

BADEN-WÜRTTEMBERG

Vorsitzender der Landesgruppe Baden-Württemberg: Hans Krzywinski, Stuttgart-W, Hasenbergstraße 43. Zweiter Vorsitzender: Regierungsrat de la Chaux, Reutlingen, Karlstraße Nr. 19.

 

Ebersbach/Fils. Bei der Maifeier begrüßte der 1. Vorsitzende, Wauschkuhn, mehrere Landsleute, die neu zu der Gruppe gekommen sind. Er sprach über heimatliches Brauchtum zur Maienzeit und gab einen Bericht über heimatpolitische Fragen. Hauptlehrer Schreiner sprach über das Hauptgestüt Trakehnen. Musikalische Darbietungen und heimatlicher Humor leiteten über zum geselligen Beisammensein mit Tanz.

 

HESSEN

Vorsitzender der Landesgruppe Hessen: Konrad Opitz, Gießen, Grünberger Straße 144.

 

Darmstadt. Jahreshauptversammlung mit Vorstandswahl am 16. Juni, 16 Uhr, in der Bessunger Turnhalle. Bei nicht beschlussfähiger Versammlung wird die Wahl nach einer halbstündigen Aussetzung von den Anwesenden durchgeführt. — Für den 30. Juni ist eine Rheinfahrt geplant. An Bord wird eine Tanzkapelle aufspielen. Die Fahrt soll gefilmt werden. Abfahrt am 30. Juni, 5.30 Uhr, am Hauptbahnhof. Rückkehr etwa 23 Uhr. Fahrpreis 8 DM, Kinder bis zu zehn Jahren 4 DM. Anmeldungen mit Einzahlung des Fahrpreises erbeten bei Erich Haase, Eschollbrücker Straße 27; bei Max Schlinsog, Kiosk Heidelberger Straße (Radrennbahn) oder bei Franz Tiedtke, Lindenhofstraße 4, Stadtmauer. Anmeldeschluss bei der Jahreshauptversammlung am 16. Juni.

 

Rest der Seite: Werbung, Unterricht, Verschiedenes

 

Seite 14   „Kamerad, ich rufe dich!“

AR/1 mit I./AR 37: Treffen der Kameradschaft am Sonntag, dem 16. Juni, ab 16 Uhr, in Wuppertal-Elberfeld, Gasthaus Nordstern, Wiesenstraße 17. Zu erreichen ab Bahnhof W.-Elberfeld mit Straßenbahnlinien 5, 15, 23, 25 bis Schleswiger Straße. Wegen der Notwendigkeit eines neuen organisatorischen Aufbaues und der Behandlung der damit verbundenen Fragen wird das Treffen ohne Damen stattfinden. Der Personalbearbeiter Herbert Klaus, Wuppertal-Elberfeld, Gartenheim 13, bittet um kurze Anmeldung (Postkarte genügt), um einen ungefähren Überblick über die Teilnehmerzahl zu erhalten und danach die Vorbereitungen treffen zu können. Die Verpflegungskosten betragen etwa 3 DM.

 

Füsilier-Regiment 22: Auf dem Treffen der ehemaligen Angehörigen des Regiments in Wuppertal-Vohwinkel berichtete Bernhard Funk über die Arbeit des vergangenen Jahres und erwähnte, dass es in vielen Fällen möglich gewesen sei, durch Beratung, Vermittlung von Arbeits- und Verdienstmöglichkeiten sowie durch eidesstattliche Erklärungen den ehemaligen Kameraden zu helfen. Auch über die Vermissten konnte in vielen Fällen Näheres ermittelt werden. Die Regimentsgeschichte soll im kommenden Jahr in Angriff genommen werden. Der bisherige Vorstand wurde für ein weiteres Jahr bestätigt. Als Berater in sozialen Fragen wurde Regierungsoberinspektor Leo Sparty in den Vorstand aufgenommen. Generalleutnant a. D. Tolsdorff sprach über die Geschichte des Regiments. Am Sonntag wurden verschiedene Fragen, die die Traditionsgemeinschaft betreffen, besprochen. Die neue Postanschrift von Bernhard Funk lautet: Bonn, Hermann-Milde-Straße 22.

 

Ehemalige Nachrichtenabteilung I innerhalb der 1. ostpreußischen Inf.-Div. (Insterburg/Königsberg): siebentes Jahrestreffen am Sonntag, dem 30. Juni, in Haan im Rheinland, Gasthof Zum Dom, Walder Straße 1. Kameraden, die noch keine Verbindung zu der Vereinigung aufgenommen haben, werden gebeten, sich an Otto J. Monck, Wuppertal-Barmen, Bogenstraße 68, zu wenden. Besonderes Einladungsrundschreiben wird auf Wunsch gerne zugesandt.

 

Korps Nachr.-Abt. 41: Anschriften ehemaliger Abteilungsangehöriger werden gebeten an Oberleutnant a. D. Rudolf Steuermann, Bochum, Eisenstr. 27

 

Seite 14   Landsleute, die jetzt aus Ostpreußen kamen.

Schluss der letzten Folge.

Mit dem 49. Aussiedlertransport sind am 5. März 1957, Landsleute im Grenzdurchgangslager Friedland eingetroffen; nachstehend bringen wir die Liste der Angehörigen dieses Transportes. Aus Gründen, die darzulegen hier zu weit führen würde, ist es schwierig, über jeden Ausgesiedelten genaue Angaben zu erhalten, und so sind die Zahlen und die Ortsangaben nicht in jedem Falle ganz richtig. Auch die hier veröffentlichte Liste enthält, was die Orte anbetrifft, Fehler. Der Wohnort von 1939 ist in der Liste in Klammern gesetzt. Die Namen sind nach den Kreisen geordnet, in denen die Aussiedler 1939 gewohnt haben.

 

Kreis Mohrungen:

Emma Bierwerth, geb. Richter, geb. 22.12.1910 (Nosewitz), kommt jetzt aus Venedien;

 

Christa Bierwerth, geb. 06.06.1939 (Nosewitz), aus Venedien;

 

Lisa Biernath, geb. 01.08.1943 (Nosewitz), aus Venedien;

 

Hannelore Boll, geb. 08.12.1938 (Venedien), aus Venedien;

 

Gustav Ebing, geb. 09.03.1879 (Mohrungen), aus Mohrungen;

 

Auguste Ebing, geb. Mauritz, geb. 20.07.1884 (Mohrungen), aus Mohrungen;

 

Klara Gertlowski, geb. Schastrau, geb. 07.05.1920 (Miswalde), aus Neidenburg:

 

Helene Gewarowski, geb. Marschall, geb. 05.03.1910 (Freiwalde), aus Freiwalde;

 

Herbert Gewarowski, geb. 12.05.1937 (Freiwalde), aus Freiwalde;

 

Heini Gewarowski, geb. 05.06.1941 (Freiwalde), aus Freiwalde;

 

Ferdinand Gleibs, geb. 02.05.1891 (Schwalgendorf), aus Schwalgendorf;

 

Johanna Golombiewski, geb. Prill, geb. 08.02.1902 (Venedien), aus Venedien;

 

Artur Golombiewski, geb. 08.02.1939 (Venedien), aus Venedien;

 

Anna Kaminski, geb. Dietrich, geb. 11.12.1890 (Gehrswalde), aus Sadlauken;

 

Dorothea Kaminski, geb. 06.07.1921 (Gehrswalde), aus Sadlauken;

 

Felicitas Kaminski, geb. 04.09.1933 (Gehrswalde), aus Sadlauken;

 

Irma Marks, geb. Radtke, geb. 31.12.1915 (Miswalde), aus Jomendorf;

 

Hannelore Marks, geb. 30.06.1938 (Miswalde), aus Jomendorf;

 

Rosemarie Marks, geb. 13.03.1886 (Miswalde), aus Jomendorf;

 

Walter Roschkowski, geb. 21.03.1886 (Miswalde), aus Miswalde;

 

Heinrich Saretzki, geb. 19.02.1876 (Kablauken), aus Maldeuten;

 

Martha Saretzki, geb. Kleist, geb. 08.09.1891 (Kablauken), aus Maldeuten;

 

Minna Willuweit, geb. Holtke, geb. 28.01.1889 (Heinrichsdorf), aus Heinrichsdorf.

 

Kreis Neidenburg:

Ida Babst, geb. Ostrzenski, geb. 13.03.1907 (Oschekau), kommt jetzt aus Oschekau;

 

Dieter, Babst, geb. 02.11.1934 (Oschekau), aus Oschekau;

 

Werner Babst, geb. 15.02.1937 (Oschekau), aus Oschekau;

 

Erhard Babst, geb. 02.06.1942 (Oschekau), aus Oschekau;

 

Elfriede Bolesta, geb. Sablonski, geb. 14.10.1910 (Oschekau), aus Oschekau;

 

Erna Jobski, geb. Kraschewski, geb. 02.02.1923 (Gr.-Sakrau), aus Gr.-Sakrau;

 

Renate Jobski, geb. 14.01.1953 (Gr.-Sakrau), aus Sakrau;

 

Ottilie Kaminski, geb. Pielgrzymowski, geb. 24.07.1894 (Simmnau), aus Simmnau;

 

Ulrich Kaminski, geb. 03.09.1937 (Simmnau), aus Simmnau;

 

August Kullick, geb. 15.09.1882 (Wicknau),aus Wicknau;

 

Marie Kullick, geb. Kniffka, geb. 15.12.1885, (Wicknau), aus Wicknau;

 

Katharina Laniowski, geb. 14.04.1879 (Oschekau), aus Oschekau;

 

Amalie Nowak, geb. Annums, geb. 08.05.1896 (Ulleschen), aus Hardichshausen;

 

Irmgard Nowak, geb. 07.01.1931 (Ulleschen), aus Hardichshausen;

 

Jakob Penner, geb. 09.04.1882 (Browinen), aus Browinen;

 

Karoline Pulwitt, geb. Abramowski, geb. 05.02.1904 (Oschekau), aus Oschekau;

 

Willi Pulwitt, geb. 01.04.1938 (Oschekau), aus Oschekau;

 

Auguste Zyweck, geb. Zakopielski, geb. 22.08.1904 (Wieckenau), aus Wiekkenau;

 

Richard Zyweck, geb. 26.11.1933 (Wieckenau), aus Wieckenau.

 

Kreis Ortelsburg:

Emma Bombek, geb. Geik, 17.09.1900 (Heideberg), aus Heideberg.

 

Kreis Pr.-Holland:

Reinhard Bakowski, geb. 03.02.1940 (Reichenau), kommt jetzt aus Gergehnen, Kreis Mohrungen;

 

Konrad Bakowski, geb. 26.03.1938 (Reichenau), aus Gergehnen;

 

Martha Bakowski, geb. Malsatzki, geb. 06.01.1903 (Reichenau), aus Gergehnen.

 

Kreis Rastenburg:

Auguste Konwitz, geb. Orlowski, geb. 07.01.1894 (Rastenburg), kommt jetzt aus Grunau, Kreis Sensburg;

 

Auguste Schwindt, geb. Konrad, geb. 09.04.1881 (Salzbach), aus Salzbach.

 

Kreis Rößel:

Helene Bauch, geb. Rudowski, geb. 27.03.1897 (Seeburg), aus Wieps, Kreis Allenstein;

 

Herbert Fischer, geb. 04.12.1913 (Gühringen), aus Gühringen.

 

Kreis Sensburg:

Helene Anderweit, geb. Niemann, geb. 20.10.1914 (Selbongen), kommt jetzt aus Selbongen;

 

Helmut Anderweit, geb. 23.09.1932 (Selbongen), aus Selbongen;

 

Gisela Anderweit, geb. 27.02.1936 (Selbongen), aus Selbongen;

 

Dorothea Anderweit, geb. 04.03.1941 (Selbongen), aus Selbongen;

 

Ottilie Bahr? (unleserlich), geb. Piekurschewski, geb. 04.09.1898 (Schönfelde), aus Schönfelde;

 

Manfred Batschko, geb. 19.09.1937 (Bruchwalde), aus Bruchwalde;

 

Henriette Bialluch, geb. Kobus. geb. 25.05.1894 (Lindendorf), aus Lindendorf;

 

Johann Bialluch, geb. 25.05.1894 (Lindendorf), aus Lindendorf;

 

Gertrud Bialluch, geb. 02.02.1930 (Lindendorf), aus Lindendorf;

 

Renate Bialluch, geb. 19.08.1937 (Lindendorf), aus Lindendorf;

 

Wilhelmine Boehnke, geb. Pasternach, geb. 23.10.1898 (Buchenhagen), aus Buchenhagen;

 

Traute Boehnke, geb. 09.07.1924 (Buchenhagen), aus Buchenhagen;

 

Charlotte Bojahr, geb. Skibba, geb. 23.09.1889 (Neu-Bagnowen), aus Neu-Bagnowen;

 

Hedwig Bosek, geb. 26.07.1901 (Nikolaiken), aus Nikolaiken;

 

Margarethe Buchholz, geb. Lindenblatt, geb. 11.03.1907 (Neu-Bagnowen), aus Neu-Bagnowen;

 

Erika Burdinski, geb. Fischer, geb. 21.07.1905 (Erbmühle), aus Moythienen;

 

Rolf Burdinski, geb. 25.08.1936 (Erbmühle), aus Moythienen;

 

Anna Fischer, geb. Gudath, geb. 02.12.1876 (Rechenberg), aus Moythienen;

 

Brigitte Flamma, geb. 05.12.1940 (Dietrichswalde), aus Redikainen;

 

Wilhelmine Grigo, geb. Nadolny, geb. 17.02.1895 (Selbongen), aus Selbongen;

 

Auguste Groneberg, geb. Bulka, geb. 16.02.1888 (Bruchwalde), aus Bruchwalde;

 

Anna Grudda, geb. 15.09.1900 (Grünbruch), aus Grünbruch;

 

Ida Hannutsch, geb. Knautsch, geb. 16.01.1882 (Aweyden), aus Aweyden;

 

Karl Heinrich, geb. 19.02.1883 (Sensburg), aus Sensburg;

 

Maria Hennig, geb. Natzkowski, geb. 20.03.1884 (Selbongen), aus Selbongen;

 

Anna Hinz, geb. 20.09.1900 (Sensburg), aus Sensburg;

 

Maria Jablonka, geb. Heinrich, geb. 23.08.1886 (Giesenau), aus Giesenau;

 

Katharina Jagalski, geb. Bulla, geb. 18.09.1896 (Dietrichswalde), aus Dietrichswalde;

 

Helene Jendreizik, geb. Nachbarzinski, geb. 30.01.1920 (Sensburg), aus Sensburg;

 

Karin Jendreizik, geb. 08.08.1943 (Sensburg), aus Sensburg;

 

Gustav Jesek, geb. 06.10.1895 (Nikolaiken), aus Sensburg;

 

Amalie Jesek, geb. Waschk, geb. 21.04.1884 (Nikolaiken), aus Nikolaiken;

 

Wilhelmine Joswig, geb. Seipan, geb. 06.12.1889 (Ukta), aus Ukta;

 

Gertrud Kaffka, geb. 10.11.1919 (Sensburg), aus Sensburg;

 

Gustav Kerstan, geb. 28.09.1888 (Mertinsdorf), aus Mertinsdorf;

 

Berta Kerstan, geb. Hüber, geb. 02.02.1899 (Mertinsdorf), aus Mertinsdorf;

 

Karin Kerstan, geb. 05.08.1946 (Mertinsdorf), aus Mertinsdorf;

 

Anna Klein, geb. Schittek, geb. 31.08.1894 (Sensburg), aus Sensburg;

 

Marie Kless, geb. Kless, geb. 04.09.1899 (Lentag), aus Dombrowken;

 

Emilie Koprucka, geb. Schörner. geb. 21.07.1878 (Selbongen), aus Selbongen;

 

Maria Krüger, geb. 03.07.1872 (Borowen), aus Borowen;

 

Klaus Krüger, geb. 03.11.1938 (Borowen), aus Borowen;

 

Erika Krüger, geb. 03.11.1938 (Borowen), aus Borowen;

 

Helga Krüger, geb. 28.09.1942 (Borowen), aus Borowen;

 

Margarethe Lemke, geb. Lastig, geb. 21.04.1915 (Sensburg), aus Sensburg;

 

Edeltraut Lemke, geb. 20.09.1940 (Sensburg), aus Sensburg;

 

Julius Lindenblatt, geb. 16.04.1875 (Borkenau), aus Borkenau;

 

Auguste Lischewski, geb. Macht, geb. 01.04.1885 (Sensburg), aus Sensburg;

 

Irmgard Moeller, geb. Rostek, geb. 20.01.1917 (Solingen), aus Sensburg;

 

Ingrid Moeller, geb. 17.04.1941 (Solingen), aus Sensburg;

 

Evelyn Moeller, geb. 27.12.1943 (Solingen), aus Sensburg;

 

Maria Nadolny, geb. Krafzik, geb. 11.07.1919 (Lindendorf), aus Lindendorf;

 

Gertraut Nadolny, geb. 12.06.1943 (Lindendorf), aus Lindendorf;

 

Gerhard Nadolny, geb. 16.03.1953 (Lindendorf), aus Lindendorf;

 

Michael Neumann, geb. 29.06.1890 (Sensburg), aus Sensburg;

 

Anna Neumann, geb. Schirrmann, geb. 21.06.1893 (Sensburg), aus Sensburg;

 

Toni Pudel, geb. Rudat, geb. 02.06.1882 (Eichmedien), aus Moythienen;

 

Frieda Rohde, geb. Kummetat, geb. 04.07.1898 (Sensburg), aus Sorquitten;

 

Luise Slopianka, geb. Gaslick, geb. 24.03.1900 (Brödienen), aus Peitschendorf;

 

Auguste Solanka, geb. Bojahra, geb. 20.10.1876 (Brödienen), aus Brödienen;

 

Berta Solanka, geb. 20.12.1902 (Brödienen), aus Brödienen;

 

Frieda Solty, geb. Thomaschewski, geb. 18.08.1912 (Buchenhagen), aus Buchenhagen;

 

Gerda Solty, geb. 30.06.1940 (Buchenhagen), aus Buchenhagen;

 

Luise Schilling, geb. Grünheid, geb. 12.11.1895 (Neu-Gehland), aus Neu-Gehland;

 

Berta Schulz, geb. Stellmacher, geb. 30.10.1881 (Sensburg), aus Sensburg;

 

Wilhelmine Tolks, geb. Zaika, geb. 09.10.1879 (Kersten), aus Kersten;

 

Elfriede Willuweit, geb. Maß, geb. 01.02.1920 (Bahrendorf, Westpreußen), aus Sensburg;

 

Gerhard Willuweit, geb. 15.08.1950 (Bahrendorf), aus Sensburg;

 

Berta Witteck, geb. Pasternack, geb. 17.11.1886 (Zollerndorf), aus Buchenhagen;

 

Helene Wronn, geb. 28.05.1902 (Oppeln), aus Sensburg;

 

Ida Zimmeck, geb. Nadolny, geb. 23.03.1898 (Selbongen), aus Selbongen.

 

Kreis Tilsit-Ragnit:

Anna Grieslawski, geb. Schreckling, geb. 19.08.1898 (Damfelde), aus (kein Eintrag).

 

Kreis Treuburg:

Gottlieb Borkowski, geb. 10.10.1874 (Herrendorf), kommt jetzt aus Königshöhe;

 

Helene Borkowski, geb. Quaß, geb. 29.06.1914 (Herrendorf), aus Königshöhe;

 

Luise Borkowski, geb. Rogowski, geb. 12.06.1883 (Herrendorf), aus Königshöhe;

 

Irmgard Borkowski, geb. 29.09.1941 (Herrendorf), aus Königshöhe;

 

Auguste Golombiewski, geb. Hettrich, geb. 02.03.1884 (Königshöhe), aus Bussen;

 

Auguste Gollub, geb. Mozarski, geb. 24.10.1883 (Satticken), aus Heinrichshöfen;

 

Emil Josuks, geb. 13.12.1886 (Erlental), aus Bussen, Kreis Sensburg;

 

Anna Josuks, geb. Wysotzki, geb. 05.04.1891 (Erlental), aus Bussen;

 

Olga Nicolovius, geb. 22.04.1899 (Kleihof), aus Sensburg;

 

Johann Ollech, geb. 26.05.1883 (Retzken), aus Gensen, Kreis Sensburg;

 

Lina Ollech, geb. Witkowski, geb. 18.06.1895 (Retzken), aus Gausen;

 

Minna Rudzinski, geb. Kohs, (Suleiken), aus Grünbruch, Kreis Sensburg;

 

Emilie Skrotzki,  geb. Brandt, geb. 12.09.1890 (Seesken), aus Nikolaiken;

 

Erika Skrotzki, geb. 20.08.1929 (Seesken), aus Nikolaiken;

 

Käte Skrotzki, geb. 29. 3. 1932 (Seesken), aus Nikolaiken;

 

Friedrich Stasch, geb. 23.03.1876 (Satticken), aus Bruchwalde;

 

Johann Stossno, geb. 27.11.1881 (Düllen), aus Seehesten;

 

Anna Stossno, geb. Wittkow, geb. 20.11.1886 (Düllen), aus Seehesten;

 

Sujatta oder Suiatta, August, geb. 07.12.1871 (Herrendorf), aus Selbongen;

 

Karl Wrobel,  geb. 30.09.1883 (Seyden), aus Hohensee, Kreis Sensburg.

 

Kreis Wehlau:

Käte Schenkewitz, geb. Riemann, geb. 20.08.1910 (Wehlau), aus Riesenburg.

 

Seite 14   Für Todeserklärungen

Anna Gaude,  geborene Vitsch,  geb. am 14.10.1896 und Gertrud Gaude, geb. am 23.02.1896, aus Mehlsack, Kreis Braunsberg.,Straße der SA 18. Beide sollen im November 1945 in Mehlsack verstorben sein. Es werden Zeugen gesucht, die ihren Tod bestätigen bzw. etwas über ihren Verbleib aussagen können.

 

Helmut Skottke, geb. am 02.03.1910 in Seeben, Kreis Pr.-Eylau. Landwirt. Heimatanschrift: Seeben, Kreis Pr.-Eylau, wird vermisst.

 

Zuschriften erbittet die Geschäftsführung der Landsmannschaft Ostpreußen, (24a) Hamburg 13, Parkallee 86.

 

Seite 14   Treffen der Familie Hassenstein.

Am 1. Pfingstfeiertag werden sich in Hamburg auf der Seeterrasse in „Planten un Blomen" Angehörige der Familie Hassenstein aus allen Teilen Deutschlands und aus der Schweiz treffen. Erwartet werden über achtzig Verwandte. — Dem ostpreußischen Zweig der Familie gehörten an: der Theologe Gotthold Cölestin Hassenbein, der in Schirwindt und später auf Gut Blandau schon vor 1800 eine vorzügliche Knabenerziehungsanstalt einrichtete. Seine Grundsätze, klassische Bildung zu vermitteln, Musik, Malerei und Sport zu pflegen und die Jungen zu Gartenarbeiten anzuhalten, wirkten vorbildlich auf die öffentlichen Lehranstalten. — Admiral Friedrich Wilhelm Alexander Hassenstein war einer der tüchtigsten Ausbildungsoffiziere des seemännischen und technischen Offiziersnachwuchses der jungen preußischen Marine in der Mitte des vorigen Jahrhunderts - Superintendent Johannes G. F. Hassenstein führte in Allenstein gemeinsam mit Oberbürgermeister Zülch und anderen Vertretern der Bürgerschaft 1914 die Verhandlungen mit der russischen Kommandantur.

 

Seite 14   Vermisst, verschleppt, gefallen, gesucht …

Auskunft wird gegeben über …

. . . Gerhard Liedtke, geb. am 09.07.1919 in Mülsen, Kreis Fischhausen. Gesucht wird die Ehefrau Ruth Liedtke, aus Königsberg-Ponarth, Schönbuscher Weg 2.

 

... Erich Brandt, geb. am 19.04.1919 in Warbsen. Gesucht wird die Mutter, Agathe Billig, aus Allenstein, Ortelsburger Straße 4.

 

... Hermann Schmidt, geb. 1907. Gesucht wird G. Nielke, aus Allenstein, Hermann-Balk-Straße.

 

... Johann Lindner, geb. am 03.09.1919 in Thomareinen bei Osterode. Gesucht werden die Angehörigen aus Thomareinen, Kreis Osterode.

 

... Hedwig Siebrandt, Personalien unbekannt, aus Königsberg Pr., vermutlich Schönstraße. Gesucht werden die Angehörigen.

 

... Paul Skibowski, geb. am 11.03.1902 in Allenstein. Gesucht werden die Angehörigen.

 

... Ernst Lingner, geb. am 01.09.1922 in Eckersdorf, Kreis Mohrungen. Gesucht wird der Vater Karl Lingner, aus Schwenkendorf, Kreis Mohrungen.

 

... Herbert Bombien, geb. am 30.01.1927 in Königsberg. Gesucht werden die Angehörigen aus Königsberg, Haberberger Grund 54.

 

Zuschriften erbittet die Geschäftsführung der Landsmannschaft Ostpreußen, (24 a) Hamburg 13, Parkallee 86.

 

Auskunft wird erbeten Auskunft wird erbeten über . . .

… Friedrich Ernst Reimann, geb. am (unlesbar) in Waltersdorf, Kreis Mohrungen. Soll noch Mitte April 1945 bei Frischhausen gekämpft haben.

 

… Werner Bergmann, geb. 02.02.1927 in Prostken, aus Allenstein. Im November 1944 zur 3. Sturmgeschütz-Ers.-Abt. ?00 (unlesbar) nach Schieratz II gezogen, dann SS-Einheit in Hohensalza. Feldpostnummer 20 336 H. Letzte Nachricht Januar 1945 aus Hohnsalza.

 

... Willi Broede, geb. am 30.10.1901, aus Königsberg Pr., Schrötterstraße 145, zuletzt im Fliegerhorst Prowehren, Kreis Fischhausen, sowie Frau Anni Bronst,  geb. Kleinfeld, geb. am 28.09.1901, aus Königsberg Pr., Schrötterstraße 147 und Helga Bronst, geb. am 09.11.1936, beide zuletzt im Januar 1945 bei der Familie Schwarza in Reußen, Kreis Mohrungen, gewesen.

 

... Willi August Hochheimer, geb. am 09.03.1911 in Insterburg, sowie seine Ehefrau Ida Hochheimer, geborene Block oder Bloek (schlecht lesbar) nebst Kindern, zuletzt in Königsberg Pr., wohnhaft gewesen; Erna Hochheimer, verheiratete Schmidt, geb. am 06.04.1914 in Insterburg, zuletzt wohnhaft gewesen in Insterburg, Quandelstraße 11 und den Drogeriebesitzer Albert Kownetka, aus Königsberg Pr., Vorst. Langgasse 108.

 

... Erna Flick, geborene Gorny, geb. am 22.02.1920, und Sohn Jürgen-Otto, geb. am 13.11.1941, aus Gilgenburg, Markthof 4.

 

... Frau Fischer, geborene Marks, aus Gumbinnen, Bismarckstraße. Ehemann war Tierarzt.

 

... Josef Kluth, aus Kleinenfeld, Kreis Heilsberg.

 

... Gertrud Lüske, geborene Lettau, geb. am 11.03.1922 in Allenburg, Kreis Wehlau sowie Erich Lüske, aus Kortmedien, Kreis Wehlau, Familie Sturmann und Auguste Hinz, aus Friedland, Kreis Bartenstein.

 

... Gustav Liedtke, geb. am 27.11.1901 in Balga, Kreis Heiligenbeil. Im Januar 1945 von Heiligenbeil als Nachschub mit einem Pferdewagen über das Frische Haff gefahren, seitdem vermisst.

 

... Frau Elsa Friedrich, geborene Alzuhn, sowie ihre Tochter Bärbel, aus Königsberg. Sie sollen vermutlich 1945 von Königsberg nach Dänemark evakuiert worden sein.

 

... Walter Schumann, geb. 1900, aus Königsberg, seit September 1944 bei Dünaburg vermisst, und Ehefrau Frieda Schumann, geborene Froese, sowie Leo Laaser, Schiffseigner und Ehefrau Meta Laaser, verwitwete Wetzke, geb. Eggert, ebenfalls aus Königsberg, Steinhauptstraße 29 II.

 

... Anni Niemeier, geb. 21.03.1918 und Tochter Elfi, die am 13.10.1945 in Kopenhagen geboren wurde. Anschrift aus Ostpreußen ist leider nicht bekannt.

 

… Annemarie Krell, geb. Großjohann, geb. 12.09.1918. Seit 1942 als Volksschullehrerin in Mielau tätig. Letzter Wohnort in Ostpreußen: Pregelswalde, Kreis Wehlau. Letzte Nachricht im Januar 1945.

 

Zuschriften erbittet die Geschäftsführung der Landsmannschaft Ostpreußen. (24 a) Hamburg 13, Parkallee 85.

 

Seite 15   Familienanzeigen

Am 13. Mai 1957 entschlief sanft und ruhig nach längerem Leiden, mein lieber Mann, unser guter Vater, Großvater, Schwiegervater, Bruder, Schwager und Onkel, Friedrich Grigat, im Alter von 68 Jahren. In stiller Trauer: Agnes Grigat, geb. Engelhardt. Eva Grigat. Irmtraut Klein, geb. Grigat und Enkelkinder. Oldenburg (Oldbg.), Münnichstraße 54. Früher Insterburg, Stallgasse 3

 

Nach langem Leiden entschlief mein lieber Sohn und Bruder, Fritz Skrodzki, im 32. Lebensjahre. In stiller Trauer: Mila Skrodzki, geb. Schick. Christel Skrodzki. Lübeck, am 26. April 1957, Klappenstraße 24 a. Früher Johannisburg, Ostpreußen. Die Trauerfeier fand am Dienstag, dem 30. April 1957, 13.15 Uhr, Kapelle Vorwerker Friedhof statt.

 

Am 21. Mai 1957 entschlief sanft, mein lieber Mann, unser lieber Vater, Schwiegervater und Großvater, Richard Neubecker, im Alter von 76 Jahren. In stiller Trauer: Anna Neubecker, geb. Salewski. Anita Neubecker. Karlheinz Neubecker und Frau Hanna Neubecker, geb. Schoppen und Enkel, Karlheinz. Jüngersdorf, Kreis Düren (Rhld.). Früher Frauenburg, Ostpreußen.

 

Am 21. Mai 1956? (vielleicht Schreibfehler? 1957) entschlief sanft nach kurzer Krankheit, meine treusorgende liebe Frau, unser liebes Muttchen, unsere herzensgute Schwiegermutter, Großmutter, Schwester, Schwägerin und Tante, Lina Freimann, geb. Oschmann, früher wohnhaft Königsberg Pr., Kaporner Straße 14a, Im Alter von 78 Jahren. Gleichzeitig gedenken wir unseres lieben Sohnes und Bruders, Ofw. Walter Freimann, verunglückt im Juli 1944 und seiner Ehefrau Lisbeth Freimann, geb. Kitscha nebst Klaus-Dieter und Dietmar, vermisst seit Februar 1945. In stiller Trauer: Emil Freimann. Gustav Poweleit und Frau Margarete Poweleit, geb. Freimann. Rudolf Soyka und Frau Herta Soyka, geb. Freimann. Willi Freimann und Frau Ruth Freimann, geb. Zimmermann. Erich Freimann und Frau Grete Freimann, geb. Reiß. Als Enkel, Ruth, Günther, Heinz-Rudi, Bernd, Erhard, Gisela und Jürgen. Kamp-Lintfort, Kreis Moers, Moerser Straße 74

 

Am 17 April 1957 nahm uns Gott meine liebe Frau, unsere geliebte Mutter, Omi, Schwiegermutter, Schwester, Schwägerin und Tante, Margarete Joswig, geb. Laudien, im 62. Lebensjahre zu sich. Sie folgte ihrem lieben Sohn Walter, der am 15. November 1942 in Ägypten als Jagdflieger gefallen ist. In tiefer Trauer: Karl Joswig, Lehrer i. R. Arthur Willimzik und Frau Lotte, geb. Joswig. Karl-Heinz Joswig und Frau Gerda Joswig, geb. Czerwinski und fünf Enkelkinder. Lüneburg, Goethestraße 41. Früher Schönhorst, Kreis Lyck

 

Am 16. Mai 1957, erlöste Gott der Herr unsere liebe Schwester, Schwägerin, Tante und Großtante, meine unvergessliche Freundin, Paula Janz, geb. 08.12.1891 zu Adl. Pokraken. Früher Tilsit, Deutsche Straße 50, von ihrem langen schweren Leiden. Im Namen aller Hinterbliebenen: Gertrud Janz, Gröbenzell bei München, Heidestr. 5. Artur Janz, sowjetisch besetzte Zone. Ella Janz, Mainz, Hölderlinstraße 6. Helene Nagel, Bad Segeberg, Ostlandstraße 70. Am 21. Mai 1957, haben wir die liebe Entschlafene auf dem Friedhof zu Segeberg zur letzten Ruhe gebettet.

 

Eine Ehrenkrone ist das Alter, auf dem Wege der Gerechtigkeit wird sie gefunden. Am 31. Mai 1957 verstarb plötzlich und unerwartet unser herzensguter Vater, Schwiegervater, Opa, Schwager und Onkel, Schneidermeister August Fallet, fern von seiner geliebten Heimat Ostpreußen, im 81. Lebensjahre. In stiller Trauer: Erika Fallet. Kurt Fallet und Frau Hildegard Fallet, geb. Hellmich. Hannelore und Rosmarie, als Enkelkinder. Gisela Patz. Helmut Patz und Kinder. Mayen, Rhld., Westbahnhofstr. 2; Beckum, Westf., Norderstr. 5. Früher Gumbinnen, Ernst-Moritz-Arndt-Straße 1. Die Beisetzung fand am 4. Juni 1957 in aller Stille statt.

 

Nach einem Leben voller Liebe und Aufopferung entschlief nach kurzer schwerer Krankheit am 3. Mai 1957 auf der Reise in Freiburg im Breisgau, unsere liebe unvergessliche Mutter, Schwiegermutter, Großmutter, Urgroßmutter und Schwester, Frau Emmy Henning, geb. Thomasius. Witwe des 1942 verstorbenen Sanitätsrats Dr. med. Hans Henning, Osterode. Im Namen aller Angehörigen: Erika Scheer, geb. Henning, und Dr. agr. Karl Wilhelm Scheer. Christel von Vallade, geb. Henning. Hannover-Süd, Wiesenstraße 52 E und Geibelstraße 6. Auf Wunsch der Verstorbenen hat die Beisetzung in aller Stille auf dem Engesode-Friedhof in Hannover stattgefunden.

 

Fern der Heimat entschlief nach einem arbeitsreichen Leben am 24. Mai 1957 unsere liebe Mutter, Schwiegermutter und Oma, Henriette Thalau, geborene Lau, im Alter von 83 Jahren. In stiller Trauer: Erich Thalau. Hildegard Thalau, geb. Paschereit. Emil Thalau, Flensburg und Enkelkinder. Öhringen, Kernstraße 19. Früher Königsberg Pr.

 

In stillem Gedenken. Zum zehnten Male jährt sich der Tag, an dem unsere unvergessliche gute Mutter, Großmutter und Schwester, Minna Sinnhuber, geb. Brassat, geb. 28.10.1871, gestorben am 11.06.1947, aus Pötschwalde, Kreis Gumbinnen, ihre lieben Augen für immer schloss. Im Namen der Angehörigen:  Anna Kusel, geb. Sinnhuber, Kiel, Muhliusstraße 57. Meta Schweighoefer, geb. Sinnhuber, Nordseebad St.-Peter-Süd. Heideweg

 

Zum zwölfjährigen Gedenken. In Liebe und stiller Trauer gedenken wir am Todes- und Geburtstage meines herzensguten Mannes, liebevollen Vaters, Schwiegervaters und Opas, Richard Kunkat, Beamter des Städt. Wasserwerks Tilsit, geb. 04.07.1882, gest. 04.06.1945. Er erlag den schweren Leiden, die ihm die Feinde zufügten. Im Namen aller, die ihn liebten: Martel Kunkat. Herdecke (Ruhr), Mansbach. Früher Tilsit

 

Unsere liebe Kusine und Tante, Klara Birkner, geb. Liedtke, geboren 03.05.1874, gestorben 08.05.1957, ist nach langem Siechtum heimgegangen. Sie folgte ihrem Lebensgefährten, dem Lokführer Walter Birkner, aus Prostken, Kreis Lyck und ihrem einzigen Kind, der Lehrerin Erna Birkner, zuletzt Wiese, Kreis Mohrungen, die im Winter 1945 in Wiese umgekommen sind, in die Ewigkeit. In stiller Trauer: Charlotte Genske. Gertrud Heinrich, geb. Genske und Kinder. Barmstedt, Holstein, im Mai 1957, Königstraße 51. Die Beisetzung fand am 11. Mai 1957 in Barmstedt statt.

 

In stillem Gedenken zum zehnjährigen Todestage meines lieben Mannes, unseres guten Vaters, Schwiegervaters und lieben Opas, Albert Wollbaum, geb. 20.08.1878, gest. 10.06.1947, infolge der Entbehrungen in Königsberg Pr. Ruhe sanft in der Heimaterde! In stiller Trauer: Therese Wollbaum, geb. Bartke. Bruno Klein und Frau Elsbeth Klein, geb. Wollbaum. Bruno Wollbaum und Frau Elise Wollbaum, geb. Weiß. Heinz Wollbaum und Frau Margot Wollbaum, geb. Kastner, sechs Enkelkinder. Essen-Steele, Bochumer Str. 339. Früher Königsberg Pr., Plantage 21

 

Zum Gedenken. Am 30. April 1956 starb mein lieber Mann, unser guter Vater, Schwiegervater und Opa, Friedrich Armonat, Schloßberg, Ostpreußen. Er folgte seinem lieben Sohn, Fritz, in die Ewigkeit, der am 4. Juli 1942 in Russland gefallen ist. In stiller Trauer: Louise Armonat, geb. Jessat. Kinder und Angehörige. München 13, Schleißheimer Straße 72/3

 

Es ist bestimmt in Gottes Rat, dass man vom Liebsten, was man hat, muss scheiden. Fern der Heimat verstarb am 28. Februar 1957 an einer unheilbaren Krankheit, mein lieber treusorgender Mann, unser lieber Schwiegersohn, Bruder, Schwager, Onkel und Neffe, Tischler Otto Bruno Schrader, früher Kallehnen, Kr. Tilsit-Ragnit, Ostpreußen, im 44. Lebensjahre. In unfassbarem Schmerz: Anna Schrader, geb. Deege und Angehörige. Klein-Jörl über Flensburg. Gleichzeitig danke ich für herzliche Anteilnahme.

 

Am Dienstag, dem 21. Mai 1957, verstarb nach kurzem Leiden, mein lieber Mann, unser guter Vater, Großvater, Schwiegervater, Onkel und Schwager, Emil Neumann, Lokomotivführer, im 83. Lebensjahre. In tiefer Trauer im Namen aller Hinterbliebenen: Lina Neumann, geb. Rusch. Gumbinnen, Gartenstraße 9, jetzt Berlin N 65, Müllerstraße 92

 

Du bleibst mir immer unvergessen. Zum zehnjährigen Todestage gedenke ich meines lieben Mannes, des Schuhmachermeisters Julius Zander, geb. 26.07.1884, gest. 17.05.1947 in Königsberg. Gertrud Zander. Königsberg Pr., Rhesastraße 7, jetzt Oldenburg i. O., Adlerstraße 3

 

Am 23. Mai 1957 entschlief infolge Schlaganfalles während eines Besuches in der sowjetisch besetzten Zone, unser lieber Vater, Schwiegervater, Opa, Uropa, Bruder, Schwager und Onkel, Rudolf Brandt, geb. 09.02.1885 in Schönwiese, Kreis Ragnit. In stiller Trauer: Willi Braun und Frau Meta Braun, geb. Brandt. Lübeck-Niederbüssau. Früher Klingenberg, Kreis Bartenstein. Die Beisetzung fand in der sowjetisch besetzten Zone statt.

 

Nach schwerem Leiden ging am 19. Mai 1957 unsere geliebte treusorgende Mutter und Omi, unsere liebe Schwester und Schwägerin, Olga Behrendt, geb. Krause, heim in Frieden. Sie folgte unserem lieben Vater, Carl Behrendt, der im April 1946 in russischer Kriegsgefangenschaft starb. In stiller Trauer: K.-H. Behrendt und Familie, Oberhausen, Brücktorstr. 113. Christa Behrendt, sowj. bes. Zone. Früher Königsberg Pr., Sackheimer Kirchenstraße 11/12

 

Am 27. Mai 1957 entschlief nach langem schwerem, mit großer Geduld ertragenem Leiden, meine liebe Frau und guter Lebenskamerad, Schwester, Schwägerin und Tante, Martha Paap, geb. Wein, vor Vollendung ihres 51. Lebensjahres. In tiefer Trauer im Namen aller Angehörigen: Erich Paap. Stelle über Hannover, Kreis Burgdorf. Früher Gerdauen, Ostpreußen

 

Am 4. November 1952 verstarb plötzlich unser lieber Papa, Schwager und Onkel, Lehrer i. R. Otto Salomon, geb. 29.08.1887. Ihm folgte am 26. April 1957 unsere liebe Mama, Schwiegermutter, Schwester, Schwägerin und Tante, Martha Salomon, geb. Oberpichler, geb. 20.03.1902. Gleichzeitig gedenken wir unseres lieben Vaters, Schwiegervaters und Großvaters, Landwirt Leopold Oberpichler, geb. 14.05.1866, verst. 08.02.1946 in Rauschen und unseres lieben Bruders, Schwagers und Onkels, Ernst Oberpichler, geb. 21.08.1907, verst. 29.03.1947 in Tilsit. Ursula Salomon. Werner Salomon. Gerda Salomon, geb. Wiesenthal. Gisela Salomon. Gerhard Salomon. Frieda Lehmann, geb. Oberpichler. Paul Oberpichler. Luise Oberpichler. Wilhelm Lehmann. Osterholz-Scharmbeck, Feldstraße 28. Früher Talheim über Angerburg, Ostpreußen und Petzingen, Kreis Schloßberg, Ostpreußen

 

Am 9. Mai 1957 entschlief sanft nach kurzer Krankheit, unsere herzensgute treusorgende Mutter, Schwiegermutter, Großmutter und Tante, Marie Rogowski, geb. Christochowitz, im Alter von 75 Jahren. Sie folgte unserem guten Vater, Friedrich Rogowski, nach zwölf Jahren, der in heimatlicher Erde ruht. Im Namen aller Hinterbliebenen: Martha Juschkus, geb. Rogowski. Alzey (Rh.-Pfalz), Langstr. 59. Früher Vierbrücken, Kreis Lyck

 

Die Scheidestunde schlug zu früh, doch Gott der Herr bestimmte sie. Am 7. April 1957 entschlief sanft nach langem schwerem und mit viel Geduld ertragenem Leiden, meine geliebte Frau, unsere treusorgende Mutter, Schwieger- und Großmutter, Veronika Schulz, geb. Chachowski, im 69. Lebensjahre. Sie folgte ihren in Russland gebliebenen drei Söhnen. In stiller Trauer: Rudolf Schulz und Kinder. Reinbek, Bez. Hamburg, Soltau-Koppel 5. Früher Rastenburg, Ostpreußen

 

Am 17. Mai 1957 entschlief nach kurzer schwerer Krankheit, nach einem von Liebe und Fürsorge erfüllten Leben, fern der geliebten Heimat, unsere allzeit geliebte Mutter, Schwiegermutter, Oma und Tante, Anna Rosenbaum, geb. Kayko, im Alter von fast 76 Jahren. In stiller Trauer: Heinz Rosenbaum. Frieda Rosenbaum, geb. Hermann. Liesbeth Panter, geb. Rosenbaum. Ingrid Panter und Lothar Rosenbaum, als Enkelkinder. Gymnich, Kreis Euskirchen. Früher Tiefensee, Kreis Heiligenbeil.

 

Unsere liebe gute Mutter, Schwiegermutter und Oma, Friederike Schulz, verw. Jodjahn, geb. Hennig, ist im 86. Lebensjahre, für immer von uns gegangen. In stiller Trauer: Fritz Jodjahn und Frau Erna Jodjahn, geb. Laaser. August Baltrusch und Frau Berta Baltrusch, geb. Jodjahn. Willy Putschien und Frau Auguste Putschien, geb. Jodjahn. Anna Schierz, geb. Jodjahn. Wilhelmsrode, Kreis Labiau, Ostpreußen, jetzt Hoengen, Bez. Aachen, Hans-Böckler-Straße 16

 

Seite 16   Familienanzeigen

Das ewige Licht leuchte ihm, Herr, bei Deinen Heiligen in Ewigkeit, denn Du bist gütig. Nun ruht in Gottes heiligem Frieden mein innigst geliebter Mann, unser herzensguter Vater, Schwiegervater und Großvater Zollbeamter a. D. und Leutnant der Reserve, Karl Ihlenfeld, Inhaber des Eisernen Kreuzes und anderer Ehrenzeichen, aus Rößel, Ostpreußen. Er starb im Vertrauen auf Gottes Güte und Barmherzigkeit am 12. Mai 1957, im gesegneten Alter von 81 Jahren, versehen mit den hl. Sterbesakramenten. In stiller Trauer: Martha Ihlenfeld, geb. Haritz. Ennigerloh, Westfalen, Neubeckumer Straße 51. Erwin Ihlenfeld und Frau Lisa Ihlenfeld, geb. Klein und Kinder Dieter, Marianne, Ulrich, Coesfeld, Westfalen, Schützenwall 7. Franz Ihlenfeld und Frau Elisabeth Ihlenfeld, geb. Unverhau und Friedericke, Warendorf, Westfalen, An der neuen Kirche 2. Werner Ihlenfeld und Frau Else Ihlenfeld, geb. Rolfes und Kinder Bärbel, Elmar, Ennigerloh, Westfalen, Neubeckumer Straße 66.

 

Am 14. April 1957 ging infolge Herzschlages mein geliebter Mann, unser treusorgender Vater, Diplomlandwirt Dr. Ernst Groetzner, Ministerialrat a. D., aus Wangnicken, Kreis Fischhausen, mitten aus vollem Schaffen in seinem neuen Wirkungskreise, im Alter von 59 Jahren, für immer von uns. Ursula Groetzner, geb. Weibezahl. Johann-Peter Groetzner, cand. geol. Susanne Groetzner. Braunschweig, Bundesallee 50. Forschungsanstalt für Landwirtschaft

 

Die Stunde schlug Dir viel zu früh, doch Gott der Herr bestimmte sie. Durch einen tragischen Unglücksfall wurde uns am Samstag, dem 18. Mai 1957, unser innigst geliebter Sohn und unser guter Bruder, Horst Holz, im Alter von 22 Jahren genommen. In tiefer Trauer: Hermann Holz und Frau Elisabeth. Geschwister und alle Anverwandten. Düsseldorf-Benrath, den 20. Mai 195,7 Hildener Straße 63 a. Früher Adlersdorf, Kreis Lötzen, Ostpreußen

 

Vor fünf Jahren entriss uns der unerbittliche Tod durch einen tragischen Unglücksfall durch die sowjetische Besatzungsmacht in Teschow bei Selmsdorf, Kreis Grevesmühlen, meinen lieben Mann, Bruder, Schwager und Onkel, Maschinensetzer Paul Torunski, geb. 18.12.1895, gest. 05.06.1952. In stillem Gedenken: Erna Torunski, geb. Schoen. Königsberg Pr., jetzt Hamburg-Bergedorf, Klaus-Schaumann-Straße 29.

 

Am 19. Mai 1957 entschlief plötzlich und unerwartet, mein innigst geliebter Mann, guter Vater, unser Bruder, Schwager und Onkel, Fernmeldebauhandwerker Ernst Mertsch, im Alter von fast 49 Jahren.In tiefer Trauer im Namen aller Angehörigen: Margarete Mertsch, geb. Jeremias. Bad Dürrheim (Schwarzwald), Bitzstraße 11. Früher Nickelsdorf, Wehlau, Königsberg Pr.

 

Gott der Herr nahm am Morgen des 18. Mai 1957, plötzlich und unerwartet, meinen lieben Mann, unseren guten Vater, Schwiegervater, Großvater, Schwager und Onkel, Theodor Wandel, aus Neidenburg, irn Alter von 63 Jahren, zu sich in die Ewigkeit. Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: Emma Wandel und Kinder. Drevenack 133/1 bei Wesel (Niederrhein)

 

Wir betrauern aufs tiefste das Ableben unseres lieben Corpsbruders Dr. jur. Curt Furbach, Regierungsrat a. D., Stadtdirektor a. D. der Stadt Schleswig,  geb. 27.06.1886, gest. 08.05.1957, aktiv 1904/05 Albertinae Verband alter Königsberger Balten, Dr. med. Lüdecke. Altherren-Verein des Corps Albertina, Dr. med. Muntau.

 

Nach jahrelangem schwerem, mit großer Geduld ertragenem Leiden, entschlief sanft am 10. Mai 1957, mein lieber Mann, unser guter Vater, Bruder, Onkel, Großonkel, Schwager und Vetter, Malermeister John Kurbjuweit, Im 69. Lebensjahre. In stiller Trauer: Leontine Kurbjuweit, geb. Schwechheimer. Freya Dittrich, geb. Kurbjuweit. Heinz Kurbjuweit, vermisst. Frankfurt/Main, Kirchhainer Straße 51. Früher Königsberg Pr., Mitteltragheim 10.

 

Fern seiner geliebten Heimat, an der bis zuletzt seine Gedanken hingen, entschlief sanft am 28. April 1957, nach einem arbeitsreichen Leben, mein lieber Mann, treusorgender Vater, Schwiegervater, unser Großvater, mein Schwager, Gustav Pipin, im 88. Lebensjahre. In stiller Trauer im Namen der Hinterbliebenen: Anna Pipin, geb. Siebert. Königsberg Pr., Schrötterstraße 5, jetzt Löningen (Oldb), St.-Anna-Stift

 

In seiner geliebten Heimat entschlief am 13. Mai 1957, nach langer Krankheit unser lieber Vater, Schwiegervater, Großvater, Urgroßvater, Bruder, Schwager und Onkel, der frühere Bürgermeister und Mühlenpächter Hermann Rose, Pulfnick, Kreis Osterode, im 80. Lebensjahre. In stiller Trauer: Hedwig Aßmann, geb. Rose, Osterbruch. Hermann Rose und Frau Ehrentraut Rose, geb. Guski, Osterbruch. Paul Klauß und Frau Marta Klauß, geb. Rose, Essen. Gottfried Mathiak und Frau Berta Mathiak, geb. Rose, Friedrichsgabe. Karl Bernotat und Frau Emma Bernotat, geb. Rose, Albersdorf. Walter Rose und Frau Margarete Rose, geb. Boguhn, Kellinghusen. Gerda Rose, Grünstadt. Heinz Rose und Frau Gertrud Rose, geb. Schulz, Gelsenkirchen. Emma Tafel, geb. Rose, als Schwester, Hamburg-Rahlstedt. Enkelkinder und Urenkelkinder. Kellinghusen, Holstein, Schützenstraße 6.

 

Am 25. Mai 1957 erlöste Gott von seinem langen Leiden, meinen lieben Papi, Kurt Beckmann, Rektor i. D., im 82. Lebensjahre. Im Namen aller Angehörigen: Waltraut Kanebley, geb. Beckmann, Hamburg. Göttingen-Geismar, den 25. Mai 1957, Lehmbünde 21. Früher Lasdehnen-Schloßberg, Ostpreußen.

 

Zum Gedenken. Unteroffizier Herbert Krause, geb. 09.06.1909, vermisst seit 14.031944, Kleiner Bug (Ukraine), Feldpostnummer 01 348 D; Schneidermeister Carl Krause,  geb. 13.04.1881,  gest. 16.08.1944. In stiller Trauer: Lina Krause, geb. Schukat und Kinder. Königsberg Pr., Altroßgärter Kirchenstraße 10/11, jetzt (13b) Memmingen (Allgäu), Ellenbogstraße 1. Wer weiß etwas über den Verbleib meines Sohnes?

 

Bruno Buchen, Rektor a. D., aus Liebemühl, Kreis Osterode, Ostpreußen, geb. 11.06.1895 in Osterode, Ostpreußen, gest. 28.05.1957 in Hamm, Westfalen. Schmerzlich vermisst und tief betrauert von seiner Frau, Erna Buchen, geb. Abramowski und von seinem Sohn, Ulrich-Wolfgang Buchen nebst Familie. Die Einäscherung hat nach dem Wunsche des Verstorbenen in aller Stille stattgefunden.

 

Du hast für uns gesorgt, geschafft, ja manchmal über Deine Kraft. Nun ruhe aus, Du armes Herz, der Herr wird lindern unsern Schmerz. Plötzlich und unerwartet auf der Fahrt zu seinen Kindern, verstarb am 18. April 1957 im Krankenhaus in Stettin, unser lieber Vater, Schwiegervater und Großvater, August Wietoska, früher Landwirt aus Kölmerfelde, Kreis Johannisburg, Ostpreußen, im Alter von fast 75 Jahren. Ein Wiedersehen, auf das er sich freute, ging nicht in Erfüllung. Er folgte nach zehn Monaten seiner lieben Frau, unserer guten Mutter, Auguste Wietoska, geb. Kordahs, in die Ewigkeit. Es war schwer für uns, ihn auf halbem Wege zurückzulassen. Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: Anna Kletzing, geb. Wietoska und Günter Kletzing. Früher Rostken, Kreis Johannisburg, ausgesiedelt am 19.04.1957. Jetzt Welsede, Kreis Hameln (Hannover). Verwandte haben ihn am 24. April 1957 in Stettin zur letzten Ruhe gebettet.

 

Der Herr ist mein Hirte, mir wird nichts mangeln. In der Frühe des Himmelfahrtstages wurde mein lieber Mann, unser herzensguter Vater und Schwiegervater, der Fleischermeister Julius Patz, nach kurzem Leiden, im gesegneten Alter von 85 Jahren, in die Ewigkeit abberufen. Still, wie er gelebt, ist er von uns gegangen und darf nun schauen, was er geglaubt hat. In stiller Trauer: Martha Patz, geb. Petroschka. Familie Walter Patz und alle Anverwandten. Krombach, Kreis Siegen, Westfalen, den 30. Mai 1957. Früher Tilsit, Albrechtstraße. Wir haben unseren lieben Entschlafenen am 2. Juni 1957, auf dem Friedhof in Kreuztal zur letzten Ruhe gebettet.

 

Am 26. Mai 1957 nahm Gott der Herr unsere liebe Mutter, Schwiegermutter, Großmutter, Schwester, Tante und Großtante, die Kriegerwitwe Clara Matheus geb. Obitz, nach kurzer schwerer Krankheit, im Alter von 74 Jahren, zu sich in die Ewigkeit. In stiller Trauer: Elfriede Spittka, geb. Matheus. Otto Spittka und Enkelkind Renate. Else Matheus. Richard Obitz, sämtlich in Hamburg. Emma Urban und Robert Obitz, in Hartenstein, Ostpreußen. Pauline Just, geb. Obitz. Ernst Just, Brunhilde Just, in Rechenberg, Ostpreußen. Siegfried Just, Kiel. Robert Urban, Georgsmarlenhütte. Oskar Zöllner, Georgsmarienhütte. Hamburg-Volksdorf, Horstlooge 35. Früher Angerburg, Ostpreußen.

 

Für die vielen Beweise herzlicher Teilnahme beim Helmgange meines lieben Mannes, unseres guten Vaters, sagen wir unseren herzlichsten Dank. Lydia Krüger, geb. Klein und Kinder. Halstenbek, Holstein, Birkenallee 14

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