Ostpreußenblatt, Folge 27 vom 06.07.1957

Ostpreußenblatt

Folge 27 vom 06.07.1957

 

Seite 1   Ein Julitag an der Küste des Frischen Haffs.

Foto: Aufnahme Mauritius

An diesem schönen Sommertag spiegeln sich auf der großen, glitzernden Wasserfläche des Frischen Haffs die feinen Licht-Tönungen des Himmels und die vorüberziehenden weißen Wolkengebilde wider, ein immer wechselndes Spiel bietend. Die Weite lockt zum Wasserwandern in dem seichten Ufer-Gewässer. Eine ziemliche Strecke kann man ins Haff waten, bis der Boden tiefer abfällt. Auf der kleinen, sandigen Landzunge stehen zwei Kochtöpfe, einen dritten trägt ein junger Mann. Offenbar wurde hier ein Mittagsmahl zubereitet und eingenommen. Die auf dem Bilde sichtbaren Personen können Paddler sein, die ihre Boote an Land gezogen haben. Das Frische Haff, das etwa halb so groß wie das Kurische ist, den Bodensee aber immer noch um einige hundert Quadratkilometer Wasserfläche übertrifft, war ein herrliches Revier für Segler, Paddler und Ruderer. Hiervon erzählt ein Bericht im Innern dieser Folge, der eine Ruderfahrt durch den Seekanal, über die offene Fischhausener Wiek, an der Nehrung entlang zum Oberland schildert.

 

Seite 1   Auffanglager Lötzen überfüllt

Polnische „Rückkehrer“ wollen nicht nach Ostdeutschland

Unter der Überschrift „Die Repatrianten-Frage — nicht durch eine rosarote Brille betrachtet" veröffentlicht die Warschauer Zeitung „Slowo Powszechne" einen eingehenden Bericht über die Einstellung der polnischen Rückkehrer aus der Sowjetunion zur Frage ihrer Ansiedlung in den polnisch verwalteten Oder-Neiße-Gebieten sowie über das Verhalten der polnischen Behörden gegenüber diesen „Repatrianten". Einleitend wird in dem polnischen Bericht hervorgehoben, dass die Rückkehrer aus der UdSSR keine Neigung zur Arbeitsaufnahme und Ansiedlung zeigen, wenn sie auf der Landkarte feststellen, dass der Ort zu nahe an der Oder-Neiße-Linie liegt. Sie pflegen dann zu erklären, dass „man doch nichts Genaues darüber wisse, was im Westen (d. h. in den Oder-Neiße-Gebieten) noch werde". Zugleich führten die Repatrianten lebhafte Klage über die Behandlung, die ihnen von den örtlichen polnischen Behörden und Verwaltungsstellen zuteilwird. Ein Beamter beim Nationalrat der Stadt Danzig habe den bei ihm vorsprechenden Rückkehrern gesagt, sie sollten sich „nicht in die Stadt drängen und den anderen den Wohnraum wegnehmen". Dieser Beamte habe dann den Vorschlag gemacht, dass die „Repatrianten" doch Antrag auf Rücksiedlung in die Sowjetunion stellen sollten, wobei er hervorgehoben habe, dass bereits eine Anzahl solcher Anträge vorliege. Der Leiter eines großen Durchgangslagers erklärte der Berichterstatterin von „Slowo Powszechne", dass, sich die örtlichen Volksräte keineswegs um die Unterbringung der Repatrianten bemühten, alles müsse vielmehr die Lagerverwaltung selbst veranlassen. In dem Auffanglager Lötzen in Ostpreußen sei schon seit langer Zeit kein größerer Transport mehr eingetroffen, aber das Lager sei nichtsdestoweniger überfüllt, weil die Unterbringung der Repatrianten größte Schwierigkeiten bereite, heißt es in dem Bericht von „Slowo Powszechne" abschließend.

 

Auch die in Köslin erscheinende Zeitung „Glos Koszalinski" kritisiert die Siedlungspolitik der Wojewodschaftsbehörden heftig. In einem „Sie sehen zum ersten Mal das Meer" überschriebenen Artikel wird Klage darüber geführt, dass man die „Repatrianten" in Landstrichen sesshaft zu machen suche, in denen sie sich niemals zu Hause fühlen könnten. Nach den Pannen des ersten Nachkriegsjahrzehnts hätte doch eigentlich angenommen werden können, dass die zuständigen Siedlungsbeauftragten klüger geworden seien. Aber offenbar habe man die früheren Beamten längst abgeschoben, und „neue, unfähige Leute müssen erst wieder die gleichen Erfahrungen mit den neuen Umsiedlern machen". Die Erfahrung der letzten Monate habe gezeigt, dass jeweils neun von zehn Repatriantenfamilien nach kurzem Aufenthalt den küstennahen Orten in Pommern wieder den Rücken kehrten.

 

Seite 1   „Für Sowjetbürger deutscher Nationalität!“

Neue Abteilung im Sowjet-Innenministerium

Im sowjetischen Innenministerium ist — wie der „Pressedienst der Heimatvertriebenen" erfährt — kürzlich auf Anordnung der Sowjetregierung eine besondere „Abteilung für Fragen der Sowjetbürger deutscher Nationalität" gebildet worden. Die Aufgabe der Sonderabteilung ist es, die in der Sowjetunion zurückgehaltenen Deutschen, die nach Kriegsende dorthin verschleppt wurden und zwangsweise die sowjetische Staatsangehörigkeit annehmen mussten, „zu betreuen und die Interessen dieses Teiles des Sowjetvolkes zu unterstützen". Die Sonderabteilung des Sowjetischen Innenministeriums hat es kürzlich abgelehnt, Zahlenmaterial über die in der Sowjetunion zurückgehaltenen Deutschen bekanntzugeben. Wie hierzu von unterrichteter Seite verlautet, stehen jedoch — abgesehen von den Russlanddeutschen — die aus Ostpreußen zwangsweise in die Sowjetunion verschleppten Deutschen an erster Stelle in der Gesamtzahl der „Sowjetbürger deutscher Nationalität"; ihnen folgen „mehrere zehntausend" Deutsche aus anderen Teilen der Oder-Neiße-Gebiete, die ebenfalls nach 1945 in die Sowjetunion verschleppt wurden. Von sowjetischer Seite werde der „feste Standpunkt" vertreten, dass diese Deutschen sowjetische Staatsbürger seien und nur mit Sondergenehmigung der Sowjetregierung die Sowjetunion verlassen könnten, womit jedoch in absehbarer Zeit nicht zu rechnen sei.

 

Seite 1   Niemöller ins Stammbuch

Die einst reichen landwirtschaftlichen Produktionsgebiete des deutschen Ostens sind nach zwölf Jahren polnischer Verwaltung auf den Stand „unterentwickelter Länder" herabgesunken und ziehen selbst die „gesamtpolnischen" Produktionsstatistiken „nach unten", stellen die polnischen Experten Kozlowski und Tomczak in der in Warschau erscheinenden Wirtschaftszeitschrift „Nowe rolnictwo" (Neue Landwirtschaft) fest. Anhand zahlreicher Vergleichszahlen kommen die polnischen Sachverständigen zu folgendem Ergebnis: „Im Lichte dieser Zahlen kann kein Zweifel daran bestehen, dass wir in diesen Gebieten nach zwölf Jahren unseres Wirtschaftens immer noch eine Unterentwicklung zu verzeichnen haben“. Nach den Ermittlungen der beiden polnischen Experten ist der Bestand an Rindern in den polnisch verwalteten deutschen Ostgebieten jenseits von Oder und Neiße gegenüber der Vorkriegszeit um 54,1 v. H. niedriger, der Schweinebestand um 48 v. H. geringer. Die Hektarerträge bei Getreide, Kartoffeln, Zuckerrüben usw. liegen ebenfalls weit unter dem Vorkriegsstand. „Die Erträge der Landwirtschaft der Westgebiete senken die gesamtpolnischen Produktionsziffern ganz entscheidend", heben die polnischen Sachverständigen hervor. Es handele sich um die Auswirkungen einer „effektiven Vernachlässigung".

 

Seite 1   Mit erprobten Kräften

Wenige Tage nur vor dem offiziellen Abschluss der parlamentarischen Arbeit des jetzigen Bundestages gab es in Bonn noch einmal eine Wehrdebatte des Plenums. Unmittelbarer Anlass waren die beiden beklagenswerten Unglücksfälle an der Iller und in Grafenwöhr, bei denen eine ganze Reihe junger Soldaten ums Leben gekommen ist. Die Untersuchung der beiden tragischen Ereignisse hatte einwandfrei ergeben, dass hierbei auch menschliches Versagen und Verschulden junger Unterführer eine Rolle gespielt hatte. Der Aussprache in der Volksvertretung ging eine Generalsbesprechung in Bonn voraus, auf der der zuständige Minister mit seinen Stäben eine Reihe von Maßnahmen festlegte, die eine Wiederholung solcher Unglücksfälle nach besten Kräften vermeiden sollen. Strauß hat vor dem Plenum erklärt, er werde sich energisch dafür einsetzen, dass ausbildungsfähige Offiziere zusätzlich zur Truppe kommandiert werden, dass die Führer und Unterführer an der „Front" vom sogenannten Papierkrieg entlastet werden und dass die Aufklärung über die Sicherheitsvorschriften wie auch die Ausbildung geeigneter Führungskräfte mit allem Nachdruck betrieben werden könne. Der Minister hat gleichzeitig betont, dass zwar der Aufbau und Ausbau der bisher geplanten großen Truppenverbände ohne Unterbrechung vor sich gehe, dass aber die Aufstellung weiterer Großverbände bis Ende 1958 zurückgestellt werde. Die SPD hatte durch ihren Sprecher Eschmann — übrigens einen Hauptmann des Zweiten Weltkrieges — starke Kritik am bisherigen Aufbau der neuen Bundeswehr geübt und gefragt, ob die neuen Streitkräfte am 1. April bereits reif gewesen seien, wehrpflichtige Rekruten auszubilden. Man sprach dabei von „sinnloser Hast" und sparte auch sonst mit Vorwürfen nicht. Von anderer Seite — z. B. vom FDP-Abgeordneten Mende — wurde der Vorschlag gemacht, mindestens für die Anlaufjahre aus den Reihen der fronterfahrenen Offiziere und Unteroffiziere des letzten Krieges einen größeren Bestand an erprobten Ausbildern zu verpflichten. Der Minister äußerte dazu, dass truppenerfahrene einstige Hauptleute und Leutnants der alten Wehrmacht heute bereits im Alter von 40 bis 45 Jahren ständen und dass man sie nur als Berufssoldaten gewinnen könne, nicht aber auf kurze Zeit.

 

Der schwere Anfang

Die letzte Wehrdebatte vor den Wahlen gibt uns allen, Veranlassung die erste Etappe des Aufbaues einer deutschen Verteidigungskraft zu überschauen. Als man seinerzeit nach der Verabschiedung der ersten wichtigen Wehrgesetze nun daran ging, nach Jahren der Vorplanung in den Regierungsbüros den Grundstein für den Aufbau einer neuen deutschen Wehrmacht in der Gestalt der Bundeswehr zu legen, da haben wir an dieser Stelle nachdrücklich darauf hingewiesen, dass hier etwas geschichtlich Einmaliges ins Werk gesetzt werde. Nie zuvor in der Geschichte hatte ein größerer und weltpolitisch doch immer bedeutender Staat vor der Aufgabe gestanden, nach zehn und elf Jahren der völligen Wehr- und Waffenlosigkeit und des Abbruchs aller wertvollen militärischen Traditionen in einer so schnelllebigen Zeit gleichsam wieder „bei Null" beginnen zu müssen. Von 1945 bis 1957 haben alle vergleichbaren Staaten und Mächte nicht nur zwölf Jahrgänge an Wehrpflichtigen im Waffendienst unterwiesen, sie haben in diesem Zeitraum auch eine Fülle von Erfahrungen mit neuen, immer sich wandelnden Waffen aller Art sammeln können. Würde es uns — so fragte sich mancher — überhaupt möglich sein, diese klaffende Lücke im Können und Wissen jemals zu schließen? Würde der junge Deutsche, dem man jahrelang die Ressentiments gegen alles Soldatische und Militärische gerade auch vom Ausland her eingeimpft hatte, bereit sein, nun wieder dem Vaterland zu dienen? Hieß es nicht immer wieder von bestimmter Seite, die Zahl der Wehrdienstverweigerer bei uns sei Legion und auch die Neigung zum wahrlich nicht leichten freiwilligen Dienst in einem Land teilweise doch sehr beachtlicher ziviler Löhne und Gehälter denkbar gering?

 

Viel Bereitschaft

Nun, wir wissen heute, dass sich bei der ersten Musterung und ersten Einziehung der Wehrpflichtigen nur sehr, sehr wenige auf den Paragraphen der Wehrdienstverweigerung bezogen, dass die Allermeisten dagegen sich ernst und pflichtbewusst stellten — nicht aus irgendeinem Abenteurergeist oder aus einem flachen Hurrapatriotismus, sondern aus wirklichem und im besten Sinne demokratischem Verantwortungsgefühl und aus dem Bewusstsein, dass der Dienst am Vaterland dem jungen Deutschen heute wie einst so selbstverständlich ist wie einem jungen Briten, Amerikaner, Schweizer, Österreicher und Holländer. Die jungen Leute im grauen, blaugrauen und blauen Rock der einzelnen Waffen sehen wir heute schon in fast allen Städten und Standorten. Freiwillige und Wehrpflichtige — sie alle machen einen recht guten Eindruck. Die sie zu betreuen, soldatisch zu leiten und auszubilden haben, rühmen übereinstimmend ihren guten Willen, ihren Eifer und ihre Bereitschaft, sich einzuordnen. Fast alle machen sie ja — zwangsläufig — auch mit den kaum vermeidbaren Anfangsschwierigkeiten eines solchen Aufbaues ihre Erfahrungen. Wer ganz neu beginnen muss, der muss viele Dinge lernen und umlernen, der muss manches erproben, ehe er das Rechte findet. Es braucht zum Beispiel seine Zeit, ehe eine neue Truppeneinheit die richtige Unterkunft findet, ehe sie unter vielen Möglichkeiten die beste Ausrüstung herausgefunden hat. Und es dauert seine Zeit, ehe aus dieser so neuen Truppe die jungen Unteroffiziere und Ausbilder wie auch die jungen Leutnants und Oberleutnants zur Verfügung stehen. Da nun aber eine Truppe von höchster Qualität — und bei uns muss in Zukunft wie einst immer der innere Wert und die Schlagkraft und Tüchtigkeit vor der Zahl stehen — einen gehörigen Bestand an Betreuern und Erziehern gebraucht, so müssen gerade hier frühzeitig alle Lücken geschlossen werden. Der Vorschlag, sich unter allen Umständen die fronterfahrenen Offiziere und Unteroffiziere gerade in den kommenden Jahren für diese Aufgabe zu sichern, darf nicht überhört werden. Es mag der Haushaltsabteilung und den Ministerbüros einige Kopfschmerzen bereiten, wie man etatmäßig diese wertvollen Helfer später angemessen versorgen will, aber es müssen sich hier Lösungen finden lassen, die sowohl für den Staat wie auch für die Altgedienten annehmbar sind.

 

Front und Stäbe

Keine Armee der Welt kommt ohne Stäbe und Planungsabteilungen, kommt auch ohne eine Menge von Schreibarbeit aus. Den verwaltungsmäßigen und organisatorischen Aufbau einer neuen Wehrmacht, die übrigens auch zu jeder Stunde ihrem Staat und ihrer Volksvertretung Rechenschaft auch über die Verwendung der Mittel und ihre anderen Dispositionen ablegen muss, kann man nicht mehr wie einst mit ein paar Kriegsgeräten und Schreibern erledigen. Wenn der Minister versprochen hat, man wolle in Zukunft bei der Bundeswehr den „Schreibkrieg" kurzhalten und vor allem den Truppenoffizier hier stark entlasten, so ist das nur zu begrüßen. Die „Front" selbst muss immer personell aufs Beste versorgt werden, das ist klar. Die Erfahrungen, die hier gemacht werden, die Leistungen, die man hier vollbringt, müssen aber auch ausgewertet werden. So wird dennoch mancher Bericht auch weiter vom Kommandeur und Kompaniechef, vom Schiffskommandanten und Geschwaderführer der Luftwaffe geschrieben werden müssen, und so muss es in dieser Beziehung bei der „möglichen Entlastung" bleiben. Auch der beste Konstrukteur für Panzer, für Jagdflugzeuge, für Geschütze und Maschinengewehre muss wissen, wie draußen an der Front sich sein Werk bewährt, welche Verbesserungen man dort vorschlägt, und wo sich Fehler herausstellten.

 

Zu schnell — zu langsam?

Wir wissen alle, dass es viele Jahre dauern wird, ehe der Aufbau der deutschen Bundeswehr wirklich vollendet sein kann, ehe wir eine zahlenmäßig wohl begrenzte, leistungsmäßig hervorragende Verteidigungskraft präsentieren können. Das richtige Tempo dieses Aufbaues zu treffen, ist gar nicht so leicht. Wir hören viele Stimmen bei uns, die vor jeder Übereilung warnen. Im Ausland dagegen werden wiederum andere Stimmen sehr vernehmbar, die den Deutschen ein allzu gemächliches Tempo beim Aufbau ihrer Wehrmacht vorwerfen möchten, die — mit einem gewissen Unterton — sogar von „absichtlichem Verzögern" sprechen. Es ist niemandem und gerade uns nicht damit gedient, wenn man natürliche Entwicklungen, die eine ganz bestimmte Reifezeit brauchen, unter Zeitdruck voranpeitscht. Der Bau, der hier aufgeführt wird, muss solide und ohne Risse sein. Einige, die jetzt uns gegenüber so viel Ungeduld an den Tag legen, seien daran erinnert, dass sie es waren, die einst Deutschland jede Wehrmacht verboten und die Jahre verstreichen ließen, ehe sie ihr Ja zu einem deutschen Wehrbeitrag sprachen. Wir wollen uns an die Gegebenheiten halten, wollen ruhig, aber entschlossen in unserem Werk fortfahren, personell und materiell unsere Möglichkeiten nutzen und alles tun, was in unseren Kräften liegt.

 

Seite 2   Ostdeutsche Heuernte unterbleibt

Nach einem Bericht der Warschauer Zeitschrift „Gromada-Rolnik polski" (Die Dorfgemeinde — Der polnische Bauer) werden auch in diesem Jahre viele Zehntausende von Hektaren Wiesen in den polnisch verwalteten deutschen Ostgebieten nicht abgeerntet, weil es an Arbeitskräften mangelt. Die Staatsgüter gingen zwar dazu über, den „Individualbauern" der umliegenden Dörfer das Abernten der Wiesen anheimzustellen, doch zeigten sich auch diese nicht imstande, die Heuernte durchzuführen. Allein in der „Wojewodschaft" Stettin werden insgesamt mindestens 16 000 Hektar Wiesen nicht abgeerntet, aber auch für Niederschlesien und Ostpreußen gilt — wenn auch in etwas geringerem Umfange — das gleiche, wie aus dem polnischen Bericht hervorgeht.

 

Seite 2   Immer weniger Arbeiter

In einem Artikel in der Warschauer kommunistischen Parteizeitung „Trybuna Ludu" bedauert das Mitglied des Politbüros Zambrowski, dass die Zahl der Handarbeiter in der Partei ständig kleiner wird. Die Zahl der Geistesarbeiter und Intelligenz wird dagegen immer größer. In Warschau zum Beispiel waren bei einer Tagung der Partei 80 Prozent der Teilnehmer Beamte, Parteifunktionäre und Angehörige der Intelligenz, während nur 11 Prozent der Teilnehmer Handarbeiter waren.

 

Seite 2    Der rote Springer

Zur Position Warschaus in der internationalen Politik

Von Dr. Oskar L. Lipsius

Anfängern im Schachspiel, die die Übersicht über den Spielverlauf nicht besitzen, passiert es zuweilen, dass sie eine gegnerische Figur mit einer eigenen verwechseln und dann erstaunt sind, wenn diese plötzlich vom Gegenspieler gezogen wird. Natürlich geschieht dies gewöhnlich nur dann, wenn das ganze Schachbrett im Dunkeln liegt, aber in der Politik ist dies in der Regel der Fall. So ist es denn auch einer ganzen Reihe von politischen Kommentatoren im Westen ähnlich ergangen: Sie hielten den polnischen Springer für eine „weiße" Figur und sind nun außer sich, dass sie bei Beleuchtung rot aussieht und mit dem Pankower Läufer zusammen gegen den bundesrepublikanischen Turm eingesetzt wird. Noch versuchen einige dieser „Deuter" ihren katastrophalen Irrtum irgendwie zu beschönigen, aber es hilft alles nichts: Der Gegner hat einen beträchtlichen Erfolg erzielt, und es bedarf schärfsten Nachdenken, um den Einbruch abzuriegeln. Auf diejenigen dabei Rücksicht zu nehmen, die sich hartnäckig gegen die Einsicht sperren und nach wie vor behaupten, es sei doch kein roter Springer, ist natürlich eine Zumutung, der üblicherweise nicht stattgegeben werden kann. Denn derjenige, der das alles hat kommen sehen, betrachtet es natürlich als bloße Vergeudung an Zeit und Energie, wenn er nun auch erst noch den „Mitspielern" klar machen muss, dass es sich „tatsächlich" um eine gegnerische Figur handelt, die gezogen worden ist.

 

Genau dies ist aber die Sachlage hinsichtlich der Politik Warschaus, und es ist auch an dem, dass nun erst einmal die Erörterung im Gange ist, in welches Lager denn eigentlich der polnische Springer gehört, dessen Position sich auf dem Schachbrett der internationalen Politik in abträglicher Weise für den Westen im allgemeinen und für die Bundesrepublik im Besonderen bemerkbar macht. Diese Position der polnischen Schachfigur wird aber in eben dem „Ost-Berliner-Kommuniqué" klar aufgezeigt, das beim Abschluss des Besuches der volksdemokratischen polnischen Delegation in Ost-Berlin von Grotewohl und Cyrankiewicz unterzeichnet wurde.

 

Diese sowjetzonal-polnische Erklärung, die der deutschen Öffentlichkeit von allen denjenigen, die die „Große Illusion" einer möglichen „polnischen Orientierung" der deutschen Ostpolitik nähren, geflissentlich vorenthalten wurde, hat folgendes zum Inhalt:

 

1. Die Erklärung hebt die „Beziehungen brüderlicher Freundschaft zwischen der Deutschen Demokratischen Republik und der Volksrepublik Polen" ebenso hervor wie

 

2. die „Festigung der Einheit des sozialistischen Lagers"; wendet sich

 

3. gegen die „Bildung separater Organisationen in der Art des Euratom und des Gemeinsamen Marktes", wie auch

 

4. gegen den „auf einige Länder des Nahen und Mittleren Ostens ausgeübten Druck", der als Zeichen des westlichen „Imperialismus und Kolonialismus" bezeichnet wird; propagiert

 

5. die Trennung von Abrüstung und freiheitlicher Wiedervereinigung Deutschlands; bezeichnet vielmehr

 

6. das Sowjetzonenregime als „führende Kraft im Kampfe für eine (volks-) demokratisches und (SED-) einheitliches Deutschland", vertritt

 

7. die These, dass die Wiedervereinigung nur „auf dem Wege der Verständigung der beiden deutschen Staaten erfolgen kann", um

 

8 die „Remilitarisierung der Deutschen Bundesrepublik" ungeachtet der längst vorausgegangenen Rüstungen in der „DDR“ und in den Satellitenstaaten als „Bedrohung der Sicherheit" des Ostblocks zu deklarieren und

 

9. den völkerrechtswidrigen sowjetzonal-volkspolnischen „Vertrag" von 1950 über die Abtretung der polnisch verwalteten deutschen Ostgebiete an die Volksrepublik Polen zu „bestätigen", woraufhin

 

10. die „untrennbare Verbundenheit, Freundschaft und Solidarität mit der Sowjetunion" sowie mit den übrigen Volksrepubliken unterstrichen wurde.

 

Das ist nur eine Auswahl, die aber hinreichend deutlich machen dürfte, wie es um die tatsächliche außenpolitische Stellung und Stellungnahme Polens bestellt ist. Für jeden, der die polnische Propaganda auch nur einigermaßen durchschaute, war es klar, dass es zu dieser „Solidaritätserklärung" Warschaus unbedingt kommen musste, weil — ganz gleich, was der Westen auch in der „polnischen Frage" unternommen hätte — Warschau eben nicht außenpolitisch freizügig ist und auch gar nicht sein kann, teils wegen der Oder-Neiße-Gebiete, teils wegen der geographischen Lage Polens überhaupt. Nachdem der ungarische Volksaufstand niedergeschlagen war, war es jedermann klar, dass Moskau das „westliche" Spiel Warschaus nur solange zulassen werde, als es um die Gewinnung von amerikanischen Dollars zur Behebung der schlimmsten wirtschaftlichen und sozialen Schäden ging. Nachdem hier ein — wenn auch nur bedingter — Erfolg erzielt war, konnte Warschau wieder aus dem Zwielicht gerückt werden, in das man den polnischen Springer gestellt hatte.

 

Aber so unmissverständlich für jeden unvoreingenommenen Beobachter auch die Sprache des Ost-Berliner Kommuniqués ist, so genügte doch allein schon die Versicherung, dass Warschau „an einer Normalisierung der Beziehungen zur Deutschen Bundesrepublik interessiert ist", um alle diejenigen auf den Plan zu rufen, die immer noch meinen, dass der Schlüssel für die Wiedervereinigung Deutschlands in Frieden und Freiheit und überhaupt zum „Tor nach Osten" — ausgerechnet in Warschau bewahrt werde. Es trägt dabei auch keineswegs zur Erkenntnis der wirklichen Verhältnisse und Gegebenheiten bei, dass diese Forderung auf Herstellung diplomatischer Beziehungen zwischen Bonn und Warschau genau in das Pankower Konzept passt; denn auch Pankow wünscht ja bekanntlich „diplomatische Beziehungen" zur Bundesrepublik. Und ebenso wenig scheint man das in seiner politischen Bedeutung begreifen zu können, was ein polnischer Kommentator kürzlich gesagt hat, um die Unterschiede zwischen der Lage beispielsweise Jugoslawiens und der der polnischen Volksrepublik zu kennzeichnen: Dass Jugoslawien außenpolitisch einigermaßen freizügig sei, innerpolitisch aber kaum freiheitliche Zustände aufweise, wohingegen für Polen es gerade umgekehrt sei, indem es wohl eine gewisse Freiheit in innenpolitischen Angelegenheiten gebe, in außenpolitischer Hinsicht aber überhaupt keine!

 

Seite 2   Überschwemmte Felder bei Pr.-Holland

Rotpolnische Presse gesteht schwere Vernachlässigung

Das polnische kommunistische Zentralorgan „Trybuna Ludu" bringt einen längeren Artikel von A. Pieczynski, der sich mit den Zuständen in der Gegend von Pr.-Holland befasst. Er erklärt zunächst, dass es dort am schlimmsten bei Nord- oder Westwind sei. Diese Winde drückten das Wasser in die Flüsse und Kanäle, und der Wasserstand stiege dann rapide und überschwemme Höfe, Felder und Gärten. Dies sei besonders schlimm im Frühjahr und Herbst, wenn es anhaltende Stürme gäbe. Dann würde überall Hochwasseralarm gegeben. Die gewerblichen Betriebe müssten mit ihrer Arbeit aufhören, weil ihre Arbeiter den vom Hochwasser betroffenen Familien helfen müssen. Trotzdem gelänge es nicht, des Hochwassers Herr zu werden, und die fruchtbaren Felder stünden jahraus, jahrein im Frühjahr und im Herbst unter Wasser. Dies käme daher, dass die Schutzdämme völlig vernachlässigt und ruiniert seien. Das Wasser sickere überall ohne jede Schwierigkeit hindurch. Früher sei die Gegend von Pr.-Holland ein Land gewesen, wo im wahrsten Sinne des Wortes Milch und Honig geflossen sei. Heute herrsche dort Not und Elend.

 

Der Berichterstatter erklärt, man müsse, um die Zustände zu bessern, zunächst einmal die Arbeitslöhne in der Niederung für die dort beschäftigten Arbeiter erheblich erhöhen und weiterhin erheblich größere Summen als bisher für Beschaffung von Maschinen bereitstellen.

 

Im vergangenen Jahr habe der Kreis Pr.-.Holland fast 2 Millionen für Meliorationsarbeiten zugewiesen bekommen. Im laufenden Jahr habe man 2,2 Millionen ausgeworfen. Man müsse jedoch dabei beachten, dass es sich hierbei um einen Kniff handele, denn in diesem Jahr seien die Eigenmittel des Kreises, d. h. die Eigenleistungen der Bauern in Höhe von ungefähr 600 000 Zloty enthalten. Die Erhöhung der Zwangsarbeiten der Bauern für die Meliorierungen sei zwar an und für sich recht gut, doch müsse man dabei beachten, dass diese Zwangsarbeiten nur unwillig und daher auch schlecht ausgeführt würden. Es sei daher unbedingt notwendig, dass der Kreis Pr.-Holland größere Geldmittel zur Verfügung gestellt erhalte, um durch bezahlte Arbeit die notwendigen Meliorationen vornehmen zu lassen.

 

Seite 2   Wie die Braunsberger Brauerei ausgeplündert wurde

Die in Allenstein erscheinende Zeitung „Glos Olsztynski" berichtete kürzlich über den Verfall der weltbekannten Braunsberger Aktien Bierbrauerei. Unter anderem wurde darauf hingewiesen, dass die Brauerei nach Kriegsschluss (1945) unbeschädigt war und dass Warschau die Absicht hatte, sie mit einem Betrag von einer Million Zloty in Betrieb zu bringen. Leider war es nur eine Absicht, von der man bis heute nichts wieder hörte, und anstatt der Ausbesserung und in Betriebssetzung fing das Plündern an“. In „Glos Olsztynski" heißt es weiter: „Wer wollte und konnte, entfernte von hier, worauf er gerade stieß. Man holte alles, was sich abschrauben, abreißen und ausbrechen ließ, heraus. Es plünderten Menschen aus vielen Städten Polens. Nicht nur für den privaten Gebrauch! Im Laufe der Zeit demontierte man die große moderne Brauerei, um verschiedene altmodische Brauereien und „Brauereichen" auszubessern.

 

„. . . Heute heult in den vielstöckigen Hallen und den gigantischen Kellern der Wind. Von den Decken hängen die Reste der Rohre und Kabel herab. Hier und da liegen unvollständige Maschinenteile. Man kann heute auch nicht in alle Stockwerke gelangen, obwohl die Brauerei den Zerstörungen des Krieges entgangen ist.

 

…. Aber ist es denn so leicht, eine Maschine, die mehrere Tonnen wiegt, zu demontieren und aus dem Haus zu schaffen? Sie wurden die Treppen herunter gewälzt und beschädigten das Geländer und die Treppen. Mit eisernen Stäben brach man Wände aus, um die Maschinen, die nur noch zum Verschrotten waren, auf das Pflaster zu wälzen.

 

Seite 2   Von Woche zu Woche

Einer europäischen Inspektionszone als erster Schritt zur Abrüstung haben bei den letzten NATO-Beratungen sowohl die Bundesrepublik wie auch Frankreich zugestimmt. Beide Regierungen forderten jedoch eine möglichst weiträumige Inspektionszone, die auch wesentliche Gebiete der Sowjetunion umfassen müsse.

 

Auf der Londoner Abrüstungskonferenz werden in diesen Tagen die neuen Vorschläge für die Beendigung von Wasserstoffbombenversuchen und die Abrüstung von Atomwaffen debattiert.

 

Der Bundestag verabschiedete das Jugendschutzgesetz. In ihm werden vor allem die Bestimmungen für den Besuch von Jugendlichen in Kinos, Spielhallen, Gaststatten verschärft. Das Gesetz wird wahrscheinlich am 1. Oktober in Kraft treten.

 

Für eine beschleunigte Verlegung von Bundesbehörden nach Berlin hat sich der Deutsche Städtetag erneut ausgesprochen. Er trat auch dafür ein, dass einzelne Abteilungen der Bundesministerien baldigst nach Berlin verlegt werden sollten.

 

Einen erheblichen Rückgang des Wohnungsbaues in den kommenden Jahren erwarten die Aufbauminister der Bundesländer, wenn nicht rechtzeitig wirkungsvolle Maßnahmen von der Bundesregierung getroffen werden.

 

Die Pflichtversicherungsgrenze für die Krankenkassen soll nach einem vom Bundestag verabschiedeten Gesetz ab 1. Oktober 1957 von bisher 500 auf 660 DM monatlich heraufgesetzt werden. In der Arbeitslosenversicherung hat der Bundestag die Pflichtversicherungsgrenze für Angestellte auf 1250 DM monatlich festgesetzt. Damit sind auch solche Angestellte arbeitslosenversicherungspflichtig, die von der Angestelltenversicherung befreit sind.

 

Eine Erhöhung der Bundesbahntarife für das kommende Jahr hat der Präsident der Deutschen Bundesbahn, Dr. Öttering, angekündigt.

 

Das erste Luftschutzgesetz ist nach lebhafter Debatte vom Bonner Parlament gegen die Stimmen der SPD und des BHE verabschiedet worden.

 

16 500 Ferienfreiplätze für Berliner Kinder sind bisher in der Bundesrepublik zur Verfügung gestellt worden. 4500 dieser Freiplätze werden von Familien gestellt, 12 000 Kinder können in Heimen untergebracht werden.

 

Für den Bau von deutschen Passagierschiffen hat sich der Bundesverkehrsminister auf dem Tag der deutschen Seeschifffahrt in Hamburg ausgesprochen. Er betonte, dass der Bau solcher Schiffe ohne staatliche Unterstützung nicht möglich sein werde. Deutschland, das vor dem Kriege einen großen Bestand an Fahrgastschiffen aufwies, hat sich nach 1945 zunächst nur auf den Bau von Frachtern beschränken müssen.

 

Reisepässe zu billigeren Gebührensätzen soll es demnächst auch in der Bundesrepublik geben. Die Ausstellung eines Passes kostet bis jetzt 8 DM.

 

Die Lohn- und Gehaltstarife für den Ruhrbergbau wurden für den 30. Juni gekündigt. Die seit Wochen geführten Tarifverhandlungen führten zunächst zu keinem Ergebnis. Die Gewerkschaft fordert nicht nur eine Erhöhung der Löhne und Gehälter, sondern auch die Auszahlung von Wohnungsgeldern.

 

Auch das Ordensgesetz wurde vom Bundestag verabschiedet. Die Mehrheit beschloss, dass das Eiserne Kreuz und andere Kriegsauszeichnungen am schwarz-weiß-roten Band getragen werden sollen. Die Sozialdemokraten sprachen sich scharf dagegen aus.

 

Zum neuen Präsidenten der Bundesanstalt für Arbeitsvermittlung ist von der Bundesregierung der CDU-Bundestagsabgeordnete Oberregierungsrat Sabel vorgeschlagen worden.

 

Die bekannten Bodelschwinghschen Anstalten in Bethel konnten in diesen Tagen ihr neunzigjähriges Bestehen feiern.

 

Eine unverzügliche Klärung über die Gefahren der Radioaktivität hat der Deutsche Ärztetag in Köln gefordert. Er setzte sich dafür ein, dass diese Untersuchung von den besten Wissenschaftlern der ganzen Welt durchgeführt werde.

 

Für den Ausbau des Danziger Hafens sind nach Warschauer Mitteilung 90 Millionen Zloty bewilligt worden. Die Ausfahrt aus dem Danziger Hafen von der Westerplatte aus soll auf 150 Meter verbreitet und auf einen Tiefgang von neun Metern gebracht werden. Damit können auch Schiffe bis zu 10 000 Tonnen vollbeladen wieder Danzig anlaufen.

 

Ein großer Waggonmangel macht der polnischen Staatsbahn Sorgen. Man rechnet vor allem für die Erntezeit mit einer unzulänglichen Wagengestellung.

 

Polen muss laufend Butter einführen. In den letzten Monaten wurden große Mengen u. a. aus Neuseeland und aus Finnland, importiert. Jetzt erwartet man Butterzufuhren aus Ungarn.

 

Neue Drohungen gegen Norwegen und Dänemark wurden von Moskauer Sender und der Sowjetpresse geäußert. Die Sowjets sind besonders verärgert darüber, dass beide nordische Länder das amerikanische Angebot auf Lieferung von Raketenschusswaffen angenommen haben.

 

Seite 3   Diplomatenbesuch bei unseren Trakehnern.

Botschafter besichtigten das Gestüt Rantzau

Foto: Die Diplomaten verfolgen auf dem Sportplatz die Vorführung der Hengste und Stuten. Der Dritte von links auf der Bank ist der Botschafter der Sowjetunion, Smirnow. Rechts neben ihm sitzen die Vertreter von Sudan und Indonesien.

 

Foto: Einjährige Trakehner Fohlen auf einer Rantzauer Weide in Knicklandschaft Schleswig-Holsteins

 

3 Fotos: Bei der Fohlenherde. — Linkes Bild: Sowjet-Botschafter Smirnow, rechts Dr. Schilke. — Mittleres Bild: Eine kleine Amerikanerin freundet sich mit einem Fohlen an. Rechtes Bild: Freiherr von Schrötter, rechts der amerikanische Marine-Attaché.  Aufnahmen: Grabow

 

In immer steigendem Maße erfreut sich das im schleswig-holsteinischen Kreise Plön gelegene Trakehner Gestüt Rantzau der Beachtung der Öffentlichkeit und des Auslandes. Studienkommissionen, Landwirte, landsmannschaftliche Gruppen, Studenten, Offiziersanwärter der Bundeswehr kamen zu Besuch; eine schwedische Gesellschaft scheute die weite Reise nicht, um diese berühmten ostpreußischen Pferde einmal zu sehen.

 

Am 28. Juni 1957, besichtigten die Botschafter und Gesandten von sechzehn Nationen, von, denen manche ihre Frauen und Kinder mitgebracht hatten, das Gestüt. Der Chef des Bonner Protokolls, Dr. Ernst Mohr, leitete die Autokolonne, in der man die Stander mit den nationalen Symbolen folgender, hier nach dem Alphabet geordneter Staaten sah: Dänemark, Frankreich, Finnland, Groß-Britannien, Irland, Island, Indonesien, Japan, Panama, Paraguay, Philippinen, Schweden, Schweiz, Sudan, Sowjetunion und USA.

 

„Den Blick auf Ostpreußen…“

Bevor die edlen Pferde den ausländischen Gästen auf dem von hohen Linden und alten Kastanien umsäumten Sportplatz vorgeführt wurden, wies der Vorsitzende des Verbandes der Züchter und Freunde des Warmblutes Trakehner Abstammung, Freiherr von Schrötter, in einer Begrüßungsansprache auf den Zweck des Gestütes hin. Hierbei stattete er den Dank der Züchter an den anwesenden Landschaftsminister von Schleswig-Holstein, Claus Sieh, für die erwiesene Förderung und Unterstützung ab.

 

Die Rede des Vorsitzenden, die liebenswürdigerweise von zwei Damen aus dem Diplomatischen Korps in die englische und in die französische Sprache verdolmetscht wurden, gipfelte in den Sätzen: „Wir haben hier eine Zuchtstätte geschaffen, und hier bleibt das Beste zur Weiterfühlung der Zucht. Die anderen Besitzer von Trakehner Pferden sind in der Bundesrepublik und in der ganzen Welt. Wir haben in der Bundesrepublik rund siebenhundert Stuten. Früher in Ostpreußen gab es 25 000 Stuten derselben Rasse, mit denen Bauern und Staat züchteten. Die Pferde waren früher und sie sind auch heute noch in der ganzen Welt bekannt. Sie lenken den Blick auf ihr Ursprungsland Ostpreußen hin.

 

Ich will mich zum Sprecher unserer Pferde machen, und ich will hoffen, dass sie eine Brücke der Verständigung aller Völker bilden werden“.

 

Danach begann die Vorstellung der Pferde. Der Geschäftsführer des Züchterverbandes, Dr. Schilke, erläuterte umsichtig wie immer mit kurzen, treffenden Hinweisen die Besonderheiten der einzelnen Pferde. Zuerst sah man die aus dem Hauptgestüt Trakehnen stammenden Hengste „Totilas" und „Gondolier", sowie den achtjährigen Hauptbeschäler, den Anglo-Araber „Burnus".

 

Den Einzug der vier Original-Trakehner-Stuten eröffnete die rassige Schimmelstute „Kassette". Es folgten schon in Schleswig-Holstein geborene Stuten, um die fröhlich ihre jungen Füllen sprangen. Das Wiehern der Stuten mischte sich in den die Schritte befeuernden Klang klassischer preußischer Reitermärsche, die aus einem Lautsprecher ertönten. Es war ein wundervolles Bild,  zu dem die natürliche Anmut, die ausgeglichenen Formen und die elastischen Bewegungen der Pferde beitrugen.

 

Dreijährige Stuten, schöne Modelle, bei denen das Vollbluterbe unverkennbar ist, und Zukunft versprechende zweijährige Nachwuchshengste vervollständigten diese Auslese. Den Abschluss bildete die Vorführung eines schon in reiterliche Arbeit genommenen jungen Pferdes unter dem Sattel, bei der Wendevermögen und Gangweise gezeigt wurden.

 

Freude an der Fohlenherde

Die Gäste begaben sich nun zu einer weiten Weidekoppel, auf der die Einjährigen — es sind ihrer an vierzig — auf einen sanften Hang nach Herzenslust auf- und ab-galoppieren können. Der Verwalter von Rantzau, Hugenin, hatte eine vorzüglich klappende Vorstellung vorbereitet. Die Fohlenherde raste einige Male vorbei — dann näherte sie sich zutraulich den Menschen, und die Fohlen trollten sich gutartig unter die Besucher. Hierbei wurde der von Freiherrn von Schrötter geäußerte Wunsch zur Tatsache: Die Fohlen dienten wirklich als Brücke der Verständigung zwischen Angehörigen verschiedener Völker. Sie eroberten sich die Herzen im Sturm. Liebkosend strichen ihnen, die Gäste aus Übersee und Süd-Ost-Asien über den Hals, und vorsorglich von der Kaffeetafel mitgenommene Zuckerstücke wurden ihnen von zarter Hand geboten. Man hörte viele begeisterte Urteile. Als eine der Damen meinte: „Bei diesen Pferden möchte ich bleiben", erwiderte ein Züchter galant: „Wie froh wären wir darüber, so idealistisch gesinnte Pferdepfleger zu bekommen!" Nur frohe Gesichter sah man im Umkreis. Auch Sowjetbotschafter Smirnow zeigte großes Interesse für die Trakehner.

 

Zu der Vorstellung auf dem Sportplatz hatten sich Zaungäste aus der Landbevölkerung eingefunden. Viele von ihnen schlossen sich dem Gang zu den Fohlen an. Dorfjungen standen ungeniert zwischen den eleganten Diplomatenfrauen, und man verständigte sich schnell, nickte sich hüben und drüben zu. Es entwickelte sich fast ein kleines Volksfest an diesem auch durch prächtigen Sonnenschein begünstigten Tag, aber leider war die Zeit für die Gäste bemessen; sie wurden zu einer abendlichen Veranstaltung auf der Kieler Woche erwartet. Unter fröhlichem Zuwinken der Zurückbleibenden stiegen sie wieder in ihre Wagen.

 

Seite 3   170 Jahre Elchbrand

Die Erhaltung der Rasse ist das erste Ziel des Trakehner Züchter-Verbandes. Die Pachtung der 450 Hektare umfassenden Gutes Rantzau mit lebendem und totem Inventar, soll der Zucht eine wirtschaftliche Basis schaffen und die weiten Wiesenkoppeln für die aufwachsenden Fohlen sichern.

 

Der Ruf des ostpreußischen Pferdes — der sich trotz harter Konkurrenz auch bei den olympischen Reiterspielen in Stockholm erneut behauptete — beruht auf seiner Ausdauer und Genügsamkeit. Ostpreußen hatte mit Trakehnen nicht allein das älteste deutsche Gestüt, in unserer Heimatprovinz wurde auch zuerst von allen vier deutschen Warmblutzuchtgebieten mit einer planvollen Reinzucht begonnen. Die Grundlage bildete die heimische Pferderasse; durch die starke Zufuhr von Vollblut gewann sie an Größe und äußerem Adel.

 

Die schnellen ostpreußischen Schweiken wurden bereits im Mittelalter wegen ihrer vorzüglichen Eignung für die leichte Reiterei geschätzt. Im Preußischen Staatsarchiv werden viele Schreiben von ausländischen Fürsten an die Hochmeister des Deutschen Ritterordens bis zu Herzog Albrecht aufbewahrt, die solche Pferde zu erwerben wünschten.

 

Wenige Jahrzehnte nach der 1732 erfolgten Gründung des Hauptgestütes Trakehnen fanden die dort gezogenen Pferde rege Beachtung im Ausland. So kaufte der Günstling der Kaiserin Katharina II., Fürst Potemkin, für die Zarin einen prächtigen Zug von neun porzellanfarbigen Hengsten für zweitausend Dukaten. Dies war eine recht hübsche Summe für die damalige Zeit. Friedrich der Große, dem das Gestüt als persönlicher Besitz gehörte, äußerte launig, für ihn seien diese kostbaren Pferde zu schade. Trakehner ließ er mit Vorliebe vor seinen Reisewagen schirren, weil sie ihn rascher weiter brachten als andere Angespanne. Des Königs berühmter Kavallerieführer Seydlitz ritt fast ausschließlich Trakehner Pferde.

 

Einen bedeutsamen Abschnitt für die Zucht brachte das Jahr 1786, in dem nach dem Tode Friedrichs, Trakehnen an den Staat fiel. In dem Gestüt sollten fortan Hengste zur Verbesserung des Landschlages gezogen werden. Der Bestand wurde scharf gemustert, von 38 Hauptbeschälern wurden 25 ausgemerzt, von 356 Mutterstuten genügten der streng prüfenden Auslesekommission nur 144. Eine derart radikale Reinigung hat kein anderes Gestüt erfahren, und in der Folgezeit kam sie der gesamten Rasse zugute.

 

In jenem wichtigen Jahre wurde auch ein Stutbuch angelegt. Auf Grund der darin enthaltenen Aufzeichnungen lässt sich die Abstammung bis in das 18. Jahrhundert lückenlos verfolgen. Weiter reicht noch das fürstlich Dohnasche Stutbuch, das im 17. Jahrhundert begonnen wurde.

 

Nur die englische Vollblutzucht hat ähnliche Ahnenlisten aufzuweisen.

 

Nachdenklich mag der Blick, manchen Besuchers auf dem siebenzackigen Elchbrand geruht haben, der seit 1787 — als seit nunmehr 170 Jahren — die Abkunft des edlen ostpreußischen Pferdes kennzeichnet. Fünfmal seit der Gründung des Gestütes Trakehnen ist der Pferdebestand in Kriegszeiten in Sicherheit gebracht worden. Fünfmal wurde die Zucht gefährdet und unterbrochen. Sie hat sich jedoch stets wieder erholt, und sie hat sich nach dem letztem, dem schlimmsten Treck, allen pessimistischen Voraussagen von Schwarzsehern zum Trotz, erhalten. Ihre Erfolge beweisen, dass die vom preußischen Urpferd ererbte Zähigkeit und Widerstandskraft weiterleben. s-h

 

Seite 3   Für Gerechtigkeit und Anständigkeit

Steubengesellschaft begrüßt de Reece-Erklärung

Die Sfeubengesellschaft hat als größte politische Vertretung der Amerikaner deutscher Abstammung die Rede des Kongressabgeordneten Carroll Reece im USA-Repräsentantenhaus in ihrem Verbandsorgan „The Steuben News" lebhaft begrüßt. Im Leitartikel der Zeitschrift heißt es dazu:

 

„Kongressabgeordneter Reece legte eine überwältigende Masse dokumentarischen historischen, geographischen und juristischen Beweismaterials vor und wies nach, dass sowjetische, polnische und tschechische Ansprüche auf Gebiete, aus denen diese Menschen vertrieben worden sind, weder eine rechtliche noch eine sittliche Tatsachenbasis haben.

 

Dies ist eine Angelegenheit, die jeden Amerikaner mit tiefer Sorge erfüllen sollte; denn die gegenwärtige Lage muss nicht nur unvermeidlich einen neuen Weltkrieg hervorrufen, sondern das rechtswidrig besetzt gehaltene Land liefert den kommunistischen Mächten auch ein fertiges Aufmarschgebiet für einen militärischen Angriff auf Westeuropa, überdies — und vor allem anderen — wollen wir unser Land auf der Seite der Gerechtigkeit, der Anständigkeit und der Menschenrechte wissen.

 

Die Steuben Society of America unternimmt es, die meisterhafte Darstellung des Kongressabgeordneten Reece zur Verbreitung in der Öffentlichkeit zu publizieren. Die Darstellung aller Aspekte dieser brennenden Frage ist wahrscheinlich die vollständigste und umfassendste, die der amerikanischen Öffentlichkeit bisher vorgelegt worden ist. Jedes Mitglied unserer Gesellschaft sollte diese Gelegenheit wahrnehmen zu prüfen, welche politischen und wirtschaftlichen Folgerungen sich ergeben aus einer Frage, die mit der gebührenden Achtung vor Gerechtigkeit und Anständigkeit geregelt werden muss, ehe die Welt auf einen dauerhaften Frieden hoffen kann“.

 

Seite 4   480 Millionen weniger verteilt

Der Ausgabennachweis des Bundesausgleichsamtes

(Von unserem Bonner O. B.- Mitarbeiter)

Das Bundesausgleichsamt veröffentlichte den Einnahmen- und Ausgabennachweis für das Rechnungsjahr 1956. Er enthält eine Reihe bemerkenswerter Ziffern. Er ist wieder einmal ein Beweis dafür, dass in Homburg Politik der Vorsicht betrieben wird.

 

Die ordentlichen Einnahmen waren mit 3343 Millionen DM angesetzt worden. Aufgekommen sind 3664 Millionen DM, also 321 Millionen DM mehr. Die Ausgaben waren mit 4226 Millionen DM vorgesehen worden. Verteilt hat der Präsident des Bundesausgleichsamtes jedoch nur 3746 Millionen DM, also 480 Millionen DM weniger. Die Folge der Unterschätzung der Einnahmen und der Überveranschlagung der Ausgaben war die Tatsache, dass von den zugesagten außerordentlichen Einnahmen (aus Vorfinanzierung) in Höhe von 363 Millionen DM nur 10 Millionen DM benötigt und mithin in Anspruch genommen wurden. Nicht einmal den Kassenbestand, der am 01.04.1956, 520 Millionen DM betrug, hat man zu verbrauchen vermocht; am 31.03.1957, betrug er immer noch 433 Millionen DM.

 

Ganz besonders schlecht abgeflossen sind die Wohnraumhilfen; statt vorgesehener 546 Millionen DM sind nur 440 Millionen DM an die Geschädigten verteilt worden. Bei den Aufbaudarlehen Wohnungsbau flossen 594 Millionen DM ab; es sollten 71 Millionen DM mehr abfließen. Die Aufbaudarlehen Gewerbe erreichten einen Rekord im Ausgabenrückgang. Der Präsident des BAA hat nur 143 Millionen DM zur Auszahlung zu bringen vermocht, obwohl er 83 Millionen DM mehr zur Auszahlung bringen sollte. Bei den Aufbaudarlehen Landwirtschaft hatten Beirat und Kontrollausschuss einen Abfluss von 160 Millionen DM beschlossen. Ausgeteilt an Geschädigten hat man 130 Millionen DM. Bei der Hausratentschädigung war einschließlich einer Vorgriffsermächtigung die Auszahlung von 892 Millionen DM vorgesehen worden. Erreicht wurden nur 774 Millionen DM. Die BVFG-Darlehen für die Landwirtschaft waren mit 148 Millionen DM Auszahlung eingeplant worden. Nur 98 Millionen DM hiervon sind zur Auszahlung gelangt. Selbst im Härtefonds blieb die Auszahlung mit 118 Millionen DM um 32 Millionen gegenüber der Planung zurück.

 

Das ist das Ergebnis eines führungslosen Jahres in Bad Homburg. Der Präsident des BAA war mehr als sechs Monate krank und der Vizepräsidentenposten ist seit mehr als sechs Monaten unbesetzt.

 

Seite 4   Die Finanzierung der landwirtschaftlichen Siedlung

Von unserem Bonner O.B.-Mitarbeiter

Der Bundestagsausschuss für Heimatvertriebene beendete am 24. Juni seine dritte Lesung am Zweiten Änderungsgesetz zum Bundesvertriebenengesetz. Die Ausschussvorlage wird am 6. Juli in zweiter und dritter Lesung das Bundestagsplenum durchlaufen. Es ist nicht anzunehmen, dass der Bundestag an der Ausschussvorlage noch wesentliche Änderungen vornehmen wird.

 

Durch die Zweite Novelle zum Bundesvertriebenengesetz wird eine Reihe von Härten beseitigt werden. Das Änderungsgesetz bringt keine Neuregelungen von erheblicher Tragweite. Der einzige Antrag von gravierender Bedeutung, die Streichung des Anwesenheitsstichtags vom 31.12.1952, ist vom Ausschuss für Heimatvertriebene nicht befürwortet worden. An erstrangigen Problemen enthält deshalb die Ausschussfassung des neuen Gesetzes nur eine Neuregelung der Finanzierung der landwirtschaftlichen Siedlung. Einzelheiten über die bevorstehenden Änderungen des Bundesvertriebenengesetzes werden nach der Plenarberatung im Ostpreußenblatt mitgeteilt werden.

 

Für das Zweite Änderungsgesetz zum Bundesvertriebenengesetz lag dem zuständigen Bundestagsausschuss neben einer Regierungsvorlage auch ein vom Sozialausschuss des BvD (dem auch der VdL angehört) ausgearbeiteter Initiativantrag vor, der von der Fraktion des BHE im Bundestag eingebracht wurde. Der Bundestagsausschuss für Heimatvertriebene hat die meisten der im Verbändeentwurf enthaltenen Forderungen gutgeheißen. Die Zweite Novelle zum Bundesvertriebenengesetz kann daher als ein Erfolg zu Gunsten der Vertriebenen angesehen werden.

 

Seite 4   Der Freibetrag für die Ehefrau

Von unserem Bonner O.B.-Mitarbeiter

Der Bundestag teilte am 26. Juni ein neues Wahlgeschenk aus. Er beschloss Steuersenkungen im Ausmaß von 1,5 Milliarden DM. Die Vertriebenen müssen zu erneutem Male betonen, dass sie kein Verständnis dafür haben, dass der Bundesfinanzminister auf der einen Seite auf solch große Summen in seinen Einnahmen verzichtet, während er auf der anderen Seite für die sozial dringlichsten Aufgaben, wie die Lösung des Vertriebenenproblems, kein Geld zu haben vorgibt.

 

Das Kernstück des Steueränderungsgesetzes wird die Neuregelung der Ehegattenbesteuerung sein. Ausgelöst wurde die Neuregelung durch ein Urteil des Bundesverfassungsgerichts, das alle bisherigen Regelungen für grundgesetzwidrig erklärte. Nach dem Neuordnungsgesetz kann jeder Steuerpflichtige für die Steuerjahre 1949 bis 1956 nachträglich wählen, ob er es bei der seinerzeitigen Veranlagungsmethode belassen will oder ob er stattdessen eine vollständige Getrenntveranlagung oder eine vollständige Zusammenveranlagung beider Ehegatten wünscht. Die Berechnung der Steuerschuld erfolgt im Übrigen nach den damals gegoltenen Einkommens- und Lohnsteuervorschriften. Die Wahl zwischen vollständiger Getrennt-Veranlagung, vollständiger Zusammen-Veranlagung und eingeschränkter Zusammenveranlagung gemäß dem augenblicklich geltenden Steuerrecht besteht auch für das Jahr 1957. Um die im Betrieb des Ehemannes mithelfende und die nicht arbeitende Ehefrau nicht zu benachteiligen, wird für das Steuerjahr 1957 ihr ein Freibetrag von 600 DM zugebilligt. Er betrug bisher nur 250 DM. Diese neue Vorschrift wird beim einzelnen zu einer monatlichen Steuerherabsetzung bis zu 15,-- DM führen; im Regelfalle wird der Steuervorteil jedoch wesentlich kleiner sein.

 

Da der Neuregelung noch der Bundesrat zustimmen muss und seine Haltung noch nicht zu übersehen ist, wird auf Einzelheiten der Ehegattenbesteuerungsneuregelung und auf weitere vom Bundestag beschlossene Novellierungen erst eingegangen werden, wenn die Änderungsbestimmungen in Kraft getreten sind.

 

Seite 4   Die Tragödie Südostpreußens

Was Landsleute aus Masuren einem polnischen Abgeordneten schreiben

In der in Allenstein erscheinenden rotpolnischen Zeitung „Glos Olsztynski" befasst sich der kommunistische Sejm-Abgeordnete Gerard Skok mit vielen Briefen, die er von Männern und Frauen der Bevölkerung Südostpreußens erhielt, nachdem er sich mit einem Artikel an die „zugeströmte Bevölkerung" und die rotpolnische Staatsführung wegen der Zustände im Allensteiner Bezirk gewandt hatte. Skok stellt fest, dass die aus Polen nach Südostpreußen eingewanderten Polen und die Behörden sich zu seinem Artikel nicht geäußert hätten. Umso zahlreicher seien die Briefe von „Autochthonen" (damit ist die alteingesessene Bevölkerung gemeint) gewesen. Der polnische Abgeordnete veröffentlicht eine Reihe dieser Briefe. Ein Schreiben, das von Eingesessenen des Kreises Ortelsburg unterzeichnet wurde, erkläre zum Beispiel: „Denen, die rausfahren wollen nach Deutschland, sollte man die Ausreise genehmigen und sie nicht wie das Vieh an der Kette halten. Das ist ein Unrecht, und ein solches Unrecht stiftet nur Unruhe und Hass. Wo geht es noch so zu wie in Polen?"

 

Eine Frau aus dem Kreise Neidenburg kritisiert die Methoden zur Polonisierung, die man in den früheren Jahren angewandt habe: „Die Annahme der polnischen Staatsangehörigkeit geschah stets unter Zwang, denn die Sicherheitspolizei war da, und so hatten alle Angst. Die Warschauer Regierung müsste eine freie Abstimmung durchführen, und jeder sollte dahin können, wo er will, ob nach Deutschland oder nach Polen“.

 

Skok stellt fest, dass sich die meisten Briefe mit der Aussiedlung der „Autochthonen" nach Deutschland befassen. Charakteristisch sei es, dass alle Briefschreiber „vergäßen", dass zurzeit keine Aktion im Sinne einer Auswanderung oder allgemeinen Umsiedlung gebe. Es handle sich doch nur um eine Familienzusammenführung der während des Krieges getrennten Familien, also von älteren alleinstehenden Leuten, von Frauen mit ihren Männern und von Kindern mit ihren Eltern. Viele würden ungeduldig, aber sie möchten bedenken, dass bei den polnischen Behörden wirklich nicht die Absicht bestehe, die Menschen an der Kette zu halten. Skok betont, dass die ursprünglich festgesetzte Zahl der Ausreisenden für das Jahr 1957 schon in den ersten drei Monaten erreicht worden sei. Die große Zahl der Spätausreisenden stelle für manche Bezirke in Westdeutschland schon eine schwere soziale Situation dar. Skok gibt zu, dass bei der Bearbeitung der Anträge, die in ganzen Stößen vorlägen, eine große Unordnung bei den polnischen Behörden herrsche. Er könne nur zur Ruhe und Vernunft mahnen. Es sei jedenfalls hohe Zeit, bei der Bearbeitung der Anträge mehr Ordnung zu schaffen. Er müsse das Präsidium der Allensteiner Wojewodschaft fragen, ob es wirklich so sehr an Beamten fehle, denen man die Bearbeitung dieser wichtigen Dinge anvertrauen könne. Wörtlich fügt er hinzu: „Den Zustand zu tolerieren, wie er ist, ist ein schweres Unrecht für Hunderte, ja, vielleicht für Tausende von Menschen“.

 

Gerard Skok fragt dann, woher wohl die „abergläubische Einstellung" der eingeborenen Bevölkerung zur polnischen Staatsangehörigkeit komme. Hier wirke es sich aus, dass nach dem Kriege die Tendenz bestand, die Staatsangehörigkeit mit der Volkstumszugehörigkeit gleichzustellen. Man habe gesagt, ein polnischer Staatsbürger könne sich eben nur als Pole fühlen. So habe man Deutsche, Ukrainer, Juden, Weißrussen und Slowaken unter Drude gesetzt. Die „Autochthonen" Südostpreußens hätten daraus verstanden, dass die Annahme der polnischen Staatsangehörigkeit dem Bekenntnis zum polnischen Volkstum und dem Verzicht auf alle Möglichkeiten der Spätaussiedlung nach Deutschland gleichkomme. Heute ständen er und seine Freunde auf dem Standpunkt, dass eine angenommene Staatsangehörigkeit nicht die Rechte der Menschen begrenzen könne, sich als Mitglied eines anderen Volkstums zu bekennen.

 

In einer weiteren Zuschrift aus dem Kreis Ortelsburg, die Skok veröffentlicht, wird bittere Klage darüber geführt, dass die eingesessene Bevölkerung sehr viel schlechter behandelt werde als die aus Kongresspolen Eingewanderten. Der Schreiber weist darauf hin, dass alle Ermäßigungen, Stellen, Kredite und Zuteilungen in erster Linie den eingeströmten Polen von ihren Freunden zugeschanzt würden. Im Ort Gr. - Leschienen war — dieses Beispiel wird in dem Brief angeführt — die Stelle des Briefträgers zu besetzen. Der Amtsvorsteher wählte keinen ortskundigen Einheimischen, sondern einen fremden Mann, der die nötigen Beziehungen hatte.

 

Seite 4   Bestechung in Polen

Der rotpolnische Abgeordnete Cieslak erklärte auf einer Sitzung des Wojewodschaftsrates in Krakau, dass nach seinen Berechnungen in Polen täglich eine halbe Million Zloty als Bestechungsgelder ausgegeben würden. Eine Million Zloty betrügen die Verluste täglich auf Grund von Feuersbrünsten und Nachlässigkeit. 15 Millionen Zloty gingen täglich nur auf dem Sektor der Staatswirtschaft durch Diebstähle verloren, und der tägliche Schnapskonsum betrüge 20 Millionen Zloty.

 

Alle Rekorde aber hielte der verstaatlichte Handel. Allein in Danzig hätten die Staatsläden für Bekleidung und Lebensmittel ungeheure Verluste. Die sogenannten unverschuldeten Verluste betrugen 7 300 000 Zloty, die verschuldeten 1 700 000 Zloty und das „Manko" 148 000 Zloty. Insgesamt betrugen also diese Verluste über 9 Millionen Zloty.

 

Im Jahr 1956 wurden 107 000 Menschen des Diebstahls und der Unterschlagung überführt und davon allein im staatlichen Handel 40 000 Menschen.

 

Seite 4   Mit festem Schritt

Lass meinen Gang gewiss

sein in deinem Wort      Ps. 119.

 

Einhundertsechsundsiebzig Verse hat dieser 119. Psalm. Er enthält noch eine stilistische Merkwürdigkeit, jeder seine 22 Gedankenkreise beginnt mit einem Buchstaben nach der Ordnung des hebräischen Alphabetes, mit diesem Buchstaben beginn auch jeder Vers des Gedankenabschnittes. Spielerei, möchten wir leichthin sagen, aber auch in solchem Tun wird das Bemühen bemerkbar, die Sache herauszuheben, um die es hier geht, und das ist die Herrlichkeit des Wortes Gottes. Kein Geringerer als Martin Luther hat diesen Psalm sehr hoch geschätzt, vor seiner großen Bibelübersetzung hat er ihn mit kurzen Bemerkungen besonders herausgegeben, ein sicherer Wegweiser sollte er allen werden, die sich der Botschaft Gottes in wagendem Vertrauen öffnen wollten. Seine Wegweisung liegt in der zentralen Betonung des Wortes Gottes, fast in jedem Verse wird Wert und Bedeutung des Wortes in immer neuen Aussagen festgestellt, am bekanntesten ist darunter der Satz: Dein Wort ist meines Fußes Leuchte und ein Licht auf meinem Wege. Und nun heißt es hier: befestige meine Schritte durch Dein Wort! Ein sicheres Gehen, ein fester, gerader Schritt wird da erbeten von dem Gott, über welchen Paul Gerhardt schreibt: er wird auch Wege finden, da dein Fuß gehen kann. — Wir wissen von den schwankenden Moorwegen unserer Heimat, vom Treibsand auf der Nehrung. Wir denken vergleichsweise daran, wie nur ein Kundiger sich auf den Wasserstraßen im Memeldelta zurechtfinden konnte. Wir erinnern uns, mit welcher Umsicht etwa der alte Kapitän Lekßas seine „Memel" in der schmalen, oft schnell wechselnden Fahrtrinne des Kurischen Haffes von Memel nach Cranzbeek steuerte, und gewinnen aus diesen Erinnerungen den Satz, dass für jeden Schritt und Tritt Wegweisung da sein muss. Der Lebensweg muss klar sein, das Ziel muss festliegen. Wie entschlossen und gesammelt reitet der Ritter Albrecht Dürers seine Straße zwischen Tod und Teufel! Gerade gehen die großen Vorbilder des Glaubens im Alten und Neuen Testament ihren Weg. Ein Wort, ein Anruf, ein Befehl, eine Verheißung aus ewigem Munde hat sie in Bewegung gesetzt und hat sie auf der Straße gehalten, die das Wort ihnen gewiesen hatte. Weithin ist unser Leben durch Wechsel, Unsicherheit und nachfolgende Angst gekennzeichnet. Die Weisung des Wortes Gottes meint mancher überhören zu können, er öffnet sich lieber dem aus der flüchtigen Stunde geborenen Worte und versucht, ihm formende Kraft abzugewinnen. Aber, und das ist die Not unseres gegenwärtigen Lebens, die Formung will nicht gelingen, Kräfte entziehen sich einfach unserer Leitung, Geister, die wir riefen, werden wir nicht los. Der Schritt wird unsicher, unklar wird die Sicht, schwankende Gestalten vermögen die Verantwortung nicht zu tragen, und viele fragenschon heute, wo es eigentlich hinaus wolle mit unserem Leben. Gottes Wort wird uns angeboten als Hilfe und Kraft, das Leben und zuerst uns selber zu bändigen und zu bilden, im Gegenüber mit Gott, im Gespräch mit dem Herrn Christus, wird der Mensch zum Charakter, zum Menschen, der weiß, was er sein soll und was er zu tun schuldig ist. Das Wort Gottes formt und festigt uns zu Gottes Kindern, die dem Vater aufs Wort gehorchen. Mit solchen Menschen werden die Ehen glücklich, die Kinder erzogen, die Amtsstellen und Arbeitsplätze sauber. Unter den Menschen, die unter dem Worte Gottes stehen, haben die Völker es gut und die Länder bleiben im Frieden.

Pfarrer Leitner-Altdorf, (früher Memel und Königsberg).

 

Seite 4   Landsleute helfen aus der Ferne

Wir haben es immer wieder erfahren, dass gerade unsere Landsleute, die in fernen Erdteilen eine neue Heimat gefunden haben, starken Anteil an dem Schicksal von Ostpreußen nehmen, über deren innere und äußere Not wir in unserer Heimatzeitung berichten. So erreichten uns in den letzten Tagen Briefe von Landsleuten aus Australien, Amerika und Kanada, die seit Jahren treue Leser des Ostpreußenblattes sind und alle unsere Berichte aufmerksam verfolgen. Aus dem australischen Urwald schrieb uns Landsmann H. F.:

 

„Neben mir liegt das Ostpreußenblatt vom 4. Mai und aufgeschlagen ist Seite 9 — Ostpreußin kämpft um ihren Namen — Ich will Sie nicht mit unnötigen Schilderungen aus dem australischen Urwald langweilen, in dem ich mit meiner Familie lebe, noch Ihre Zeit durch eine Schilderung meines Lebenslaufes stehlen. Ich möchte Sie aber herzlich bitten, beiliegende Geldnoten einzuwechseln und den daraus entstehenden Betrag Frau Gerda Gryger so schnell als möglich zukommen zu lassen. Bitte entschuldigen Sie die Formlosigkeit meines Unterfangens, aber von hier aus gesehen erscheint es mir als der schnellste Weg, Frau Gryger diese leider so kleine Hilfe zukommen zu lassen. Von einer Erwähnung meines Namens darf ich bitten, Abstand zu nehmen".

 

Der zweite Brief kam aus der Nähe von New York von einer Ostpreußin, die dort mit einem Amerikaner verheiratet ist. Sie schreibt uns: „In Ihrem Blatt vom 20. und 27. April, welches ich gestern erhielt, sehe ich einen Aufruf für die Ostpreußische Kinderhilfe für die Ferienzeit. Hierfür sendet mein Mann fünf Dollar als eine kleine Hilfe. Er sagt, er würde sich freuen, wenn ihm mal ein kleiner Junge oder ein Mädel schreiben würde, dass es eine gute Ferienzeit gehabt hat. Ein Amerikaner ist immer darauf bedacht, dass die Kinder glücklich sind. Ein Päckchen mit Kleidungsstücken habe ich schon vor längerer Zeit an Sie abgesandt und hoffe, dass wir jemandem etwas Gutes damit tun können. Mir ist daran gelegen, Kindern, die so viel entbehrt haben, mal eine Freude zu bereiten. Jetzt habe ich noch eine Bitte an das Ostpreußenblatt: Ich bitte um die Adresse der armen Frau, deren Bild am 13. April im Blatt war, die mit der Tochter und Enkelin nach dem Lager Friedland kam. Wenn möglich, bitte das Alter von der Enkelin anzugeben. Ich will es nicht versäumen, diesen armen, leidtragenden Menschen auf dem schnellsten Wege ein Lebensmittelpaket zu senden“.

 

Aus Kanada erreichte uns folgende Zuschritt:

 

„Im Ostpreußenblatt vom 13. April las ich den Bericht von der ostpreußischen Oma, die ein so hartes Schicksal hat. Ich war tief erschüttert und würde sie mit Einverständnis meines Mannes sofort zu uns holen, wenn die großen Reisekosten nicht wären. Wir könnten der alten Frau, die so viel mitgemacht hat, ein gutes und gemütliches Heim geben und vor allen Dingen unsere ganze Liebe. Ich bin selbst Ostpreußin, aus Ortelsburg, und nehme regen Anteil an allen und allem, was von dort kommt. Das beiliegende Geschenk schicken Sie bitte der Oma. Es ist nicht viel, aber es kommt von ganzem, ganzem Herzen. Bitte helfen Sie uns, dass wir Freude machen können und es nicht am Geld scheitert“.

 

Seite 5   Aus den ostpreußischen Heimatkreisen …

Heimattreffen

7. Juli: Seestadt Pillau, Treffen in Eckernförde.

 

Osterode, Kreistreffen. Frankfurt am Main, Ratskeller.

 

Johannisburg, Kreistreffen in Düsseldorf, Union-Gaststätten.

 

14. Juli: Bartenstein. Hauptkreistreffen in Nienburg/Weser.

 

Mohrungen. Kreistreffen in Hamburg-Nienstedten, Elbschloßbrauerei.

 

10. und 21. Juli: Rastenburg. Kreistreffen mit Patenschaftsübernahme in Wesel/Niederrh., Niederrhein-Halle..

 

31. Juli: Angerapp. Kreistreffen in Hamburg, Sülldorfer Hof.

 

Allenstein-Stadt, gemeinschaftliches Treffen mit den ermländischen Kreisen Allenstein-Land, Braunsberg, Heilsberg und Rößel, in Münster, Halle Münsterland.

 

Allenstein-Land, gemeinschaftliches Kreistreffen in Münster, Halle Münsterland.

 

Braunsberg, gemeinschaftliches Kreistreffen in Münster, Halle Münsterland.

 

Heilsberg, gemeinschaftliches Kreistreffen in Münster, Halle Münsterland.

 

Rößel, gemeinschaftliches Kreistreffen in Münster, Halle Münsterland.

 

Treuburg. Kreistreffen in Opladen, Stadthalle.

 

Pr.-Holland, Kreistreffen in Hamburg, Elbschloßbrauerei.

 

17. und 28. Juli: Elchniederung. Jahreshaupttreffen in Nordhorn.

 

Neidenburg. Jahreshaupttreffen mit Vorstandswahl in Bochum, Nord-Süd-Halle.

 

28. Juli: Osterode. Kreistreffen in Hannover-Limmer, Limmerbrunnen.

 

Sensburg, Kreistreffen in Remscheid.

 

Labiau. Hauptkreistreffen in Hamburg, Elbschloßbrauerei.

 

4. August: Johannisburg in Hamburg, Elbschloßbrauerei.

 

10. und 11. August: Elchniederung, Kreistreffen in Lübeck-Israelsdorf.

 

10. und 11. August: Helligenbeil, Hauptkreistreffen in der Kreisstadt des Patenkreises Burgdorf/ Hann.

 

11. August: Gumbinnen. Kreistreffen in Hamburg, Elbschloßbrauerei.

 

Ebenrode. Kreistreffen in Ahrensburg bei Hamburg, Hotel Lindenhof.

 

17. und 18. August: Lyck. Jahreshaupttreffen in Hagen, Westfalen.

 

Ortelsburg. Kreistreffen in Hann. Münden, Gaststätte „Schmucker Jäger".

 

Lötzen. Jahreshaupttreffen in Neumünster, Reichshallenbetriebe, Altonaer Straße.

 

18. August: Insterburg Stadt und Land. Kreistreffen in Hannover. Lokal Limmerbrunnen (zu erreichen mit Straßenbahnlinie 3 vom Hauptbahnhof, Linie 1 vom Kröpcke).

 

Wehlau. Hauptkreistreffen in Hamburg.

 

25. August: Gerdauen. Jahreshaupttreffen in Düsseldorf.

 

Bartenstein. Kreistreffen in Hamburg-Sülldorf, Sülldorfer Hof.

 

31. August und 1. September: Elchniederung, gemeinschaftliches Kreistreffen mit den Heimatkreisen Tilsit-Stadt und Tilsit-Ragnit. In Frankfurt a. M.

 

Tilsit-Stadt und TiIsit-Ragnit, gemeinschaftliches Kreistreffen mit dem Heimatkreis Elchniederung in Frankfurt a. M., Schwanheim, Saarbrücker Straße 6 (Turnhalle Schwanheim).

 

1. September: Gumbinnen. Kreistreffen in Berlin.

 

Johannisburg. Kreistreffen in Hannover-Limmerbrunnen.

 

Bartenstein. Kreistreffen in Gelsenkirchen, Hans-Sachs-Haus.

 

Königsberg-Stadt

Stadtbaurat a. D. Dr. Kutschke achtzig Jahre alt

Stadtbaurat a. D. Dr.-Ing. Cornelius Kutschke. der heute auf Hof Wiesen bei Königsdorf, Oberbayern, lebt, wurde kürzlich achtzig Jahre alt. Unter der Ära von Oberbürgermeister Dr. Dr. h. c. Lohmeyer hat er als Tiefbaudezernent für die Entwicklung Königsbergs sehr wesentliche Arbeiten geleitet. Hierzu gehören die Entfestigung von Königsberg und vor allem die Planung und der Ausbau des Königsbeiger Hafens. Auf einem Wiesengelände am linken Pregelufer unterhalb der Stadt schuf er einen modernen Handels- und Industriehafen für den Seeverkehr, den Königsbergern bekannt unter dem Namen Hafenbecken III. IV und V. Auf dem über achthundert Morgen großen Ufergebiet wurden Gelände für Industrieniederlassungen erschlossen. Am Hafenbecken IV, das eine Uferlänge von etwa 2500 Meter hat, entstanden die auch heute noch in Betrieb befindlichen beiden großen Getreidesilos. — Konsul Hellmuth Bieske hat in seiner Eigenschaft als Stadtvorsitzender dem Jubilar herzlich gratuliert.

 

Victor Caillé wird 75 Jahre alt

Am 30. Juni 1957, wird der frühere Stadtverordnete Victor Caillé in Hannover-Limmer, Färberstraße 14 (Firma Stichweh), seinen 75. Geburtstag begehen. Seine Lebensarbeit galt neben dem eigenen Betrieb dem allgemeinen Wohl. Mutig hat er — der als dreimaliger Lebensretter die Rettungsmedaille am Bande trägt — sich gegen das Hitler‘sche Gewaltsystem gewendet. — Victor Caillé ist der Sohn des Mitbegründers der 1875 eröffneten Färberei und Reinigungsanstalt Caillé und Lebelt, die die größte in Ostpreußen war und rund dreihundert Arbeitskräfte beschäftigte. Seine Mutter Julie war die Tochter des ostpreußischen Bauunternehmers und Gutsbesitzers Knauer. Sie führte nach dem 1902 erfolgten Tode ihres Gatten Henri, die Firma bis 1918 weiter. In jenem Kriegsjahr erlag sie einem akuten schweren Leiden.

 

Der Jubilar studierte nach dem Besuch des Altstädtischen Gymnasiums Chemie an der Albertus-Universität, und er erwarb sich im Reich praktische Kenntnisse. Im Ersten Weltkriege wurde er mehrfach ausgezeichnet und zum Hauptmann der Reserve befördert. Er übernahm die Firma in einer schweren Zeit, wobei ihn der erfahrene Prokurist Zink und dessen Sohn unterstützten. Es zeugt für den guten Geist dieses Betriebes, dass ihm viele Angestellte und Arbeiter jahrzehntelang treu geblieben sind.

 

1919 heiratete Victor Caillé die Tochter des Geheimen Baurats Michaelis, Mathilde. Dieser Ehe entstammen drei Töchter und ein Sohn. Es ist viel Leid über die Familie gekommen, denn der Mann der ältesten Tochter, der einst in Döhnhofstädt amtierende Pfarrer Rüter, fiel in Frankreich. Der Gatte der zweiten Tochter, Major Hildebrandt, ein Sohn des bekannten Luftschiffkonstrukteurs, starb als Kommandeur einer Panzerabteilung im Osten den Soldatentod. Pfarrer Tielker, der Gatte der dritten Tochter, geriet schwerverwundet beim Fall Königsbergs in russischer Gefangenschaft. Er ist heute Geistlicher in Dortmund. Der, Sohn, der bei Kriegsende noch ein Kind war, befindet sich in der Ausbildung zu einem technischen Beruf.

 

Im Königsberger Gemeindeleben war Victor Caillé eine stadtbekannte Persönlichkeit. Er war u. a. Stadtverordneter, Mitglied des Bezirksausschusses, Vorsitzender des Aufsichtsrats des Königsberger Kühlhauses, und er hatte noch mehrere Vertrauensstellungen inne. Sein Amt als Stadtverordneter legte er nieder, als der Nationalsozialismus an die Macht kam. Victor Caillé war mit den Brüdern Goerdeler befreundet. Er wurde daher im Dezember 1941 von der Gestapo verhaftet und nach dem KZ Sachsenhausen gebracht. Die von den Hinrichtungskommandos verschonten Insassen mussten beim Herannahen der alliierten Armeen den berüchtigten Todesmarsch in Richtung Schwerin antreten. Wer hierbei erschöpft liegen blieb, wurde gnadenlos erschossen. Nur dank der Hilfe eines Mitgefangenen, des Königsberger Hautarztes Dr. Rieber, gelangte Victor Caillé, der sich in einem gesundheitlich zerrütteten Zustand befand, nach Schwerin. Ab 1946 lebte er wieder vereint mit seiner Frau in Hannover, die bis dahin in Marburger Lazaretten gearbeitet hatte. Das Ehepaar fand Aufnahme bei einem alten Freunde und Berufskollegen Dr. Stichweh, dem der Jubilar mit seinen langen Berufserfahrungen zur Seite steht.

 

Im Namen meiner Königsberger Mitbürger wünsche ich Herrn Victor Caillé einen friedlichen Lebensabend und Freude an seinen Kindern und den sieben Enkelkindern.

Konsul Hellmuth Bieske

 

Mohrungen

Letzter Hinweis auf das Jahreshaupttreffen am 14. Juli in Hamburg, wie in den Jahren vorher in der Elbschloß-Brauerei, Hamburg-Nienstedten. Das Lokal ist ab 9 Uhr geöffnet und ist zu erreichen mit S-Bahn bis Kl.-Flottbek, von dort fünfzehn Minuten Fußweg oder S-Bahn bis Othmarschen, dort umsteigen in Omnibus N bis vor das Lokal. Beginn der Feierstunde 11.30 Uhr.

 

Alle jetzt aus Ostpreußen herausgekommenen Landsleute werden gebeten, sich unverzüglich bei der Kreiskartei mit ihrer jetzigen Anschrift im Bundesgebiet anzumelden, da bei mir einige Nachfragen vorliegen, die ich nicht beantworten kann, weil zwar im Ostpreußenblatt bekanntgegeben wird, wer herausgekommen ist, noch nicht aber die jetzige Anschrift.

 

Die Kreiskartei führt nach wie vor Landsmann C. Berg, (23) Leer-Ostfriesland, Königsberger Straße 11.

 

Das Kreisarchiv betreut Landsmann Wilhelm Schwesig, Visselhövede. Wehnser Weg 5.

 

Reinhold Kaufmann, Kreisvertreter jetzt Lübeck, Fahlenkampsweg 9

 

Heiligenbeil

Wie bereits mitgeteilt worden ist, werden wir unser Kreisheimattreffen am 10. und 11. August in unserer Patenkreisstadt Burgdorf/Hann., begehen. Stadtdirektor Neumann und seine Mitarbeiter treffen bereits ihre Vorbereitungen dazu. Für Sonnabend, den 10. August, 20 Uhr, ist eine Kulturveranstaltung unter dem Leitwort „Heimat Ostpreußen und Niedersachsen" vorgesehen, bei der ein Orchester, Chöre, Solisten, Rezitatoren, Tanzgruppen u. a. m. mitwirken werden. Von 22 bis 24 Uhr wird ein kleines Tanzorchester zum Tanz aufspielen.

 

Am Sonntag darauf wird am Ehrenmal im Stadtpark ein Kranz niedergelegt und um 10 Uhr für die Kreisgemeinschaft in der Stadtkirche ein Gottesdienst abgehalten. Um 11.30 Uhr beginnt die Großkundgebung im Burgdorfer Stadion, die Totenehrung, Begrüßung und Ansprachen einschließt. In der Mittagspause von 13 bis 15 Uhr wird ein Blasorchester spielen und ab 15.30 Uhr kann der Wiedersehensfreude je nach Wunsch und Veranlagung Ausdruck gegeben werden. Ein Ausstellungs- und ein Verkaufsstand werden an beiden Tagen allen Besuchern zur Verfügung stehen.

 

Wir bitten unsere Landsleute, recht zahlreich zu unserem Kreistreffen zu erscheinen und ihre tiefe Verbundenheit zur alten Heimat, zu allen Landsleuten unseres Kreises und unseres Patenkreises zu beweisen. Das vorgesehene Programm verspricht eine gehaltvolle und schöne Veranstaltung. Sie zu besuchen, soll uns Verpflichtung und zugleich Freude sein!

Kreisvertretung Heiligenbeil

 

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Seite 6   Aus den ostpreußischen Heimatkreisen …

Tilsit-Ragnit

Am Vorabend des gemeinsamen Jahreshaupttreffens der beiden Heimatkreise fanden sich am 15. Juni etwa fünfzig Angehörige der Tilsiter Kreisverwaltung in der Hamburger Innenstadt zu einer frohen Wiedersehensfeier zusammen. Der letzte Landrat des Kreises, Dr. Brix, hatte vorher alle erreichbaren früheren Mitarbeiter in einem besonderen Einladungsschreiben persönlich angesprochen und viele waren diesem Ruf gefolgt. In seinen Begrüßungsworten konnte Landrat Dr. Brix mit Freude feststellen, dass neben den ehemaligen Mitarbeitern der kommunalen und landrätlichen Verwaltung auch Vertreter der Kreissparkasse Tilsit und die Gendarmeriebeamten des Kreises, an der Spitze Polizeirat a. D. Fornoff, erschienen waren. Dr. Brix gab einen kurzen Rückblick und erinnerte daran, dass sich die alte, treue Verbundenheit zum Kreise Tilsit-Ragnit und die durch jahrelange gemeinsame Arbeit bewährte Kameradschaft der Mitarbeiter bei diesem Wiedersehen nach über zwölf Jahren widerspiegele. Mit Trauer gedachte er all derer, die heute nicht mehr unter uns sein können. Dr. Brix regte an, diese Treffen in größeren Zeitabständen zu wiederholen. Beim Austausch gemeinsamer Erinnerungen blieben die Teilnehmer noch einige Stunden in froher Runde beisammen.

 

In diesem Zusammenhang wird noch darauf hingewiesen, dass die Kreisgeschäftsstelle, die an diesem Abend gemachten Fotos den einzelnen Teilnehmern dieser Veranstaltung unmittelbar in Kürze übersenden wird.

Gert-Joachim Jürgens. Kreisgeschäftsführer (24a) Lüneburg, Kefersteinstraße 27.

 

Schloßberg/Pillkallen

Unser nächstes Kreistreffen wird Mitte September in Stuttgart stattfinden. Der genaue Termin wird baldmöglichst bekanntgegeben. — Die Kreiskarten 1:100 000 sind wieder vorrätig und werden gegen Voreinsendung von 2,50 DM, an Albert Fernitz, Winsen (Luhe), Riedebachweg, portofrei zugesandt.

F. Schmidt, Schleswighöfen

 

Ebenrode (Stallupönen)

Wie mir Landsmann Dr. Dudolf? vielleicht Rudolf?  Hofer, Hamburg-Volksdorf, Duvenwischen 32, mitteilte, werden sich die ehemaligen Schülerinnen und Schüler der Luisenschule und des Realgymnasiums aus Stallupönen ebenfalls auf unserem Haupttreffen am 11. August in Hamburg-Ahrensburg, Hotel Lindenhof, einfinden. Für die interne Besprechung wird ein besonderer Raum zur Verfügung gestellt.

 

Das Treffen in Hannover wird am Sonntag, dem 29. September, im Kurhaus Limmerbrunnen stattfinden.

 

Vom 14. bis 28. August können etwa zehn Kinder von 12 bis 15 Jahren im Familienfreizeitlager der Patenstadt Kassel auf der Insel Sylt Aufnahme finden. Meldungen sind baldigst, spätestens bis 20. Juli, an den Unterzeichneten erbeten. Die Aufnahme ist unentgeltlich, die Fahrtkosten (Rückfahrt- oder Ferienkarte) werden von einem Treffpunkt in Nordrhein-Westfalen von der Patenstadt Kassel übernommen werden. Wahrscheinlich werden nur Kinder aus Nordrhein-Westfalen in Frage kommen, da dort die Ferien in den Monat August fallen. Eine Aufsichtsperson wird aus unserem Kreis gestellt. Bei der Anmeldung sind anzugeben: Vor- und Familienname, Geburtsdatum, jetziger Wohnort, frühere Heimatanschrift, Beruf des Vaters (jetzt und in der Heimat), zuständige Krankenversicherungsanstalt der Eltern. Die Kinder müssen gesund sein und dürfen nicht in ärztlicher Behandlung stehen. Ab 20. Juli erhalten die Eltern näheren Bescheid.

 

Für das Freizeitlager für Jugendliche im Alter von 16 bis 30 Jahren in einem Heim in der Nähe der Patenstadt Kassel liegen noch nicht genügend Meldungen vor: Zeit: 1. bis 4. August. Die Aufnahme ist unentgeltlich, nur die Fahrtkosten (Rückfahr- oder Ferienkarte) müssen selbst getragen werden. Meldungen bis spätestens 10. Juli erbeten.

Rudolf de la Chaux, Kreisvertreter (16) Wiesbaden, Sonnenberger Straße 67

 

Johannisburg

Auch bei schlechtem Wetter wird sich die Kreisgemeinschaft am Sonntag, dem 7. Juli, auf unserem Zusammensein in Düsseldorf. Union-Betriebe, Witzelstraße, ab 10 Uhr treffen. Das Trefflokal ist zu erreichen ab Hauptbahnhof mit Straßenbahnlinie 4, ab Graf-Adolf-Platz mit Linie 1, vom Bahnhof Düsseldorf-Biek zehn Minuten Fußweg über Brunnenstraße.

 

Auf meinen Aufruf im April (Vergabe von Freiplätzen in Jugendzeltlagern durch unseren Patenkreis) habe ich bisher keine Anmeldungen erhalten. Teilnahmeberechtigt sind Jungen im Alter von 12 bis 16 Jahren ab 6. Juli. Ab Spätherbst können erholungsbedürftige Kinder von sechs bis neun Jahren für etwa vier Wochen in Kinderheimen untergebracht werden. Anmeldungen über mich. Entscheidung liegt beim Patenkreis.

 

Landsleute, die Angehörige in der Heimat besuchen wollen, erhalten von mir zur Erlangung einer Einreiseerlaubnis Merkblätter über alle erforderlichen Formalitäten bei den zuständigen Behörden.

Fr. W. Kautz, Kreisvertreter Altwarmbüchen (Hannover).

 

Osterode

Das diesjährige Kreistreffen in Hannover wird am Sonntag, dem 28. Juli, ab 9 Uhr, im Kurhaus Limmerbrunnen stattfinden. Ab Hauptbahnhof Linie 3 bzw. ab Kröpcke Linie 1 bis zur Endstation Limmer. Dem Treffen angeschlossen ist eine Wiedersehensfeier der ehemaligen Lehrer und Schüler des Osteroder Wilhelmgymnasiums, von denen schon eine große Anzahl, unter anderen auch Dr. Kowalski, ihr Erscheinen zugesagt haben. Osteroder Landsleute, sorgt auch diesmal durch Eure Teilnahme dafür, dass die Veranstaltung unserer Heimatkreisgemeinschaft in Hannover einen vollen Erfolg für den Heimatgedanken erbringt.

 

Liebe Jungen und Mädel aus Stadt und Kreis Osterode! Bereits im Frühjahr kündigten wir Euch unsere diesjährige Jugendfreizeit an, die vom 5. bis 12. Oktober im Hause der Jugend in der Patenstadt Osterode (Harz) stattfinden wird. Jetzt erbitten wir Eure Anmeldungen und zwar bis zum 1. August an Dr. Wolfgang Kowalski, (24b) Schülp bei Nortorf, Kreis Rendsburg. Sie sollen enthalten: Namen, Geburtstag, Wohnort, Beruf, Heimatort und Angabe über Instrumente, die Ihr spielt. Die Freizeit ist, wie die Erste, für Jungen und Mädel zwischen 15 und 18 Jahren gedacht. Die gesamten Kosten, auch die der Reise, trägt zum größten Teil der Patenkreis. Ihr müsst lediglich mit einem ungefähren Unkostenbeitrag von 12 DM rechnen. Die Leitung der Freizeit liegt, wie im vorigen Jahre, in Händen von Ilse Kowalski. Endgültige Einladungen an die Teilnehmer erfolgen im August.

 

Gesucht werden:

Frau Marion Peter, Gilgenburg, Schloßgartenstraße;

 

Frau Emilie Orzechowski, verw. Koslowski, geb. Grolla, aus Gusenofen, zuletzt wohnhaft gewesen in Biesellen;

 

Johanna Olschewski und Ferdinande Olschewski, aus Biesellen;

 

Frau Schumbrutzki, aus Gusenofen.

 

Meldungen erbeten an: v. Negenborn-Klonau, Kreisvertreter, Lübeck, Alfstraße 35

 

Elchniederung

Die Anmeldefrist für unser Jahreshaupttreffen wird bis zum 9. Juli verlängert. Für das Schüler- und Schülerinnen-Treffen am 27. Juli, 20 Uhr, in der Stadthalle in Nordhorn, wird auch für Musik gesorgt. Anträge auf Zuweisung von Quartier bitte rechtzeitig bei der Kreisverwaltung in (23) Nordhorn, Abteilung Patenschaft, stellen. Voraussichtlich wird am 28. Juli der Sprecher unserer Landsmannschaft, Rechtsanwalt und Notar Dr. Gille, MdB, zu uns sprechen. Der Patenkreis bringt an diesem Tage einen Lichtbildervortrag über den Kreis Grafschaft Bentheim. Auch der Ostpreußenchor in Nordhorn hat sich freundlicherweise zur Verfügung gestellt.

 

Alle Meldestellen werden gebeten, die Abschlussmeldungen am 9. Juli an unseren Kreisgeschäftsführer, Landsmann Sahmel, in (24a) Hamburg 26, Burggarten 17, pünktlich abzusenden.

Johannes Klaus, Kreisvertreter, Husum, Woldsenstraße 34

 

Neidenburg

Nachstehend gebe ich den Tagesablauf unseres Jahreshaupttreffens am 27./28. Juli in Bochum bekannt. Satzungsgemäß erfolgt auch die Bekanntmachung der endgültigen Tagesordnung für den Kreistag und die Jahreshaupt-Mitgliederversammlung.

 

Freitag, 26. Juli, 14 Uhr, Sitzung des Kreisausschusses in Bochum. Hedtbergheim; 19.30 Uhr Schlussfeier der Jugendwoche des Kreises Neidenburg in Bochum-Dahlhausen, Hedtbergheim.

 

Sonnabend, 27. Juli, 11 Uhr, Sitzung des Kreistages und Mitgliederversammlung — Jahreshauptversammlung — im Rathaus, kleiner Sitzungssaal. Stimmberechtigt sind die Mitglieder des eingetragenen Vereins und die gewählten und berufenen Mitglieder des Kreistages. Tagesordnung siehe Sonderbekanntmachung.

 

14 Uhr Treffen der „Ehemaligen Schüler und Lehrpersonen der Höheren Schulen Neidenburg" in der Nord-Süd-Halle. Sonderraum.

 

15 Uhr Großversammlung der Landwirte, Gewerbetreibenden und Handwerker in der Nord-Süd-Halle. Es spricht der Vorsitzende des Lastenausgleichsausschusses des BvD. Dr. Neuhoff, Bonn-Bad Godesberg. Diskussion.

 

19 Uhr, Heimatabend in der Nord-Süd-Halle, wie es bisher immer war. Es spielt die Bundespostkapelle.

 

Sonntag, den 28. Juli: Bis 9 Uhr Kirchgangmöglichkeiten in allen Kirchen. Bekanntgabe am Schwarzen Brett, Nord-Süd-Halle.

 

11.30 Uhr, Kundgebung in der Nord-Süd-Halle (erreichbar mit Linien 10, 20, 30 bis Nordstraße). Es sprechen, nach Eröffnung durch den Kreisvertreter Oberbürgermeister Heinemann, Bochum. Bundestagsabgeordneter Rehs, Königsberg, Mitglied des Bundesvorstandes der Landsmannschaft Ostpreußen.

 

13 Uhr,  Treffen aller ehemaligen Lehrer sämtlicher Schulen des Kreises Neidenburg einschließlich beider Städte in der Nord-Süd-Halle. Obergeschoss. Ab 15 Uhr spielt die Bundespostkapelle Bochum.

 

Alle Landsleute sind herzlichst eingeladen. Platzschwierigkeiten wird es wie in den Vorjahren nicht geben.

 

Tagesordnung

für den Kreistag — die Mitgliederversammlung am 27. Juli, 11 Uhr Bochum, Rathaus, Kleiner Sitzungssaal. Bekanntgemacht durch Heimatbrief Nr. 24. Seite 5, Ostpreußenblatt Folge 19. Mai 1957 und Folge 24. Juni 1957.

 

1. Feststellung der Anwesenden.

 2. Feststellung der Tagesordnung und der fristgerechten Einladung zur Sitzung.

 

3. Verlesung des letzten Sitzungsprotokolls.

 

4. Satzungsänderung.

 

5. Bekanntgabe des Wahlergebnisses 1957 und der erfolgten Berufung der Obleute für die berufsständische Organisation.

 

6. Berichterstattung

a) über das abgelaufene Jahr;

b) über die verflossenen 10 Jahre. Zusammenschluss der vertriebenen Neidenburger;

c) von Ausschüssen und Kommissionen;

 

7. Finanzbericht;

 

8. Bericht der Kassenprüfer über die Revisionen und den Jahresabschluss;

 

9. Entlastung der Geschäfts- und Kassenführung.

 

10. Wahlen

a) Feststellung des Wahlvorstehers und Wahlvorstandes;

b) Wahl des Kreisvertreters;

c) Wahl des Kreisausschusses;

d) Wahl der Kassenprüfer;

 

11. Übertragung von Rechten auf den Kreistag bzw. Kreisausschuss;

 

12. Aufstellung eines Haushaltsplanes für 1957/1958.

 

13. Verschiedenes

 

Wagner, Kreisvertreter, Landshut /B II., Postfach 2

 

Angerapp

Das diesjährige Haupttreffen fand am 15. Und 16. Juni in unserer Patenstadt Mettmann statt. Hatten wir bisher stets schlechtes Wetter in Mettmann für unser Treffen, so herrschte in diesem Jahre das schönste Sommerwetter. Dies war auch wohl der Grund, dass der Besuch gut war. Jedenfalls war die Bovensiepenhalle wieder bis auf den letzten Platz besetzt.

 

Bereits am 15. Juni wurden die Sitzungen des  Kreisausschusses und des Kreistages am Nachmittag im Hotel Vogel abgehalten. Nachdem der Kreisvertreter und der Karteiführer, Frenkel, den Geschäfts- und Kassenbericht erstattet hatten, wurde ihnen und dem Kreisausschuss die Entlastung für das Jahr 1956 erteilt sowie dem Kreisvertreter durch Landsmann von Jaraczewski der Dank des Kreistages für die geleistete Arbeit ausgesprochen. Als Kassenprüfer wurde Adolf Dobrat wieder- und Landsmann Wittkat neu für den nunmehr dem Kreistage angehörenden Landsmann Martin Schulz gewählt. Für den krankheitshalber aus dem Kreisausschuss ausgeschiedenen Landsmann Wölke, Sodehnen, wurde Landsmann Padeffke, Sodehnen, in den Kreisausschuss gewählt.

 

Abends kamen alle bereits anwesenden Angerapper im Hotel Vogel zu einem gemütlichen Beisammensein zusammen. Es wurden einige Filme über Ostpreußen und Lichtbilder von Angerapp Stadt und Land gezeigt und mit großem Beifall aufgenommen. Das eigentliche Kreistreffen begann am Sonntag um 11 Uhr in der Bovensiepenhalle. Nach der Begrüßung durch den Kreisvertreter und der Totenehrung wurden die Anwesenden von dem stellvertretenden Bürgermeister Voss begrüßt. Dann sprach der Vertreter der Landsmannschaften der Stadt Mettmann, Herr Niederhausen. Die Festrede hielt wie im Vorjahre Landsmann Czerlinski. Auch in diesem Jahre verstand er es wieder, zu den Herzen seiner Mitbürger zu sprechen. Insbesondere seine Schilderung unserer geliebten Heimat wurde mit großem Beifall aufgenommen.

 

Nachdem der Kreisvertreter den Vorrednern sowie der Stadtverwaltung für die Ausgestaltung des Treffens gedankt und einige wichtige Mitteilungen bekanntgegeben hatte, wurde der offizielle Teil des Treffens beendet. Bis zum späten Abend blieben die Angerapper bei Unterhaltungen in Erinnerung an unsere Heimat und bei Tanz zusammen. Die Lichtbilder über Angerapp wurden am Nachmittag noch mehrere Male gezeigt.

 

Das nächste Treffen wird am 21. Juli in Hamburg im Sülldorfer Hof stattfinden. Das Lokal ist mit der S-Bahn vom Hauptbahnhof über Altona zu erreichen. Die Lichtbilder werden auch hier im großen Saale vorgeführt. Ich hoffe, dass wir auch in Hamburg einmal schönes Wetter haben werden und der Besuch recht zahlreich sein wird. Jedenfalls bitte ich Sie, sehr zahlreich zu erscheinen.

Wilhelm Haegert, Kreisvertreter Düsseldorf, Zaberner Straße 42.

 

Sensburg

Am 5. Juni 1957, jährte sich zum zehnten Mal der Todestag von Schwester Bertha, der von uns Sensburgern geliebten und verehrten „Tante Bertsch“. Als dreiundzwanzigjährige Diakonisse kam Schwester Bertha 1897 in unsere Heimatstadt und hat bis ins hohe Alter hinein Freude und Leid mit den Sensburgern geteilt. Zwölf Jahre lang leitete sie die Kleinkinderschule in der Teichstraße, bis sie 1909 die Gemeindearbeit übernahm. Es gab wohl kaum eine Familie in Sensburg, die Tante Bertchen nicht in Notfällen gerufen hätte. Tag und Nacht war sie unermüdlich tätig, um Kranke zu pflegen. Verzagte aufzurichten, zu trösten und zu helfen. Sie war wirklich der gute Engel der Stadt in ihrer warmherzigen Güte. Ihr vierzigjähriges Ortsjubiläum wurde im Juli 1937 festlich begangen. 1944 feierten wir ihren siebzigsten Geburtstag im Waisenhaus, dem sie ganz besonders verbunden war und in welchem sie ihren Feierabend verlebte. Als die meisten Landsleute schon unsere Heimatstadt verlassen hatten, blieb Tante Bertchen mit einigen anderen Schwestern bis Ende Oktober 1945 in der Heimat. Im Diakonissen-Mutterhaus in Berlin-Teltow fand sie schließlich Aufnahme und verstarb dann am 5. Juni 1947 in diesem Heim. Wir werden sie nie vergessen.

Hannie Ullrich

 

Auf unserem Kreistreffen am 27./28. Juli in Remscheid wird auch die Möglichkeit geboten werden, mit ehemaligen Bankangestellten aus dem Kreise Sensburg zu sprechen. Diese Anregung ist an mich herangetragen worden, da häufig Unterlagen nicht mehr vorhanden sind und vielleicht vielen Landsleuten geholfen werden kann, den Verlust eines Bank- oder Sparkontos glaubhaft zu machen.

Albert v. Ketelhodt, Kreisvertreter, Ratzeburg, Kirschenallee 11

 

Rastenburg

Jahreshaupttreffen und Patenschaftsübernahme am 20. und 21. Juli. Zusammenfassend gebe ich nochmals bekannt: die bereits am 20. Juli in Wesel eintreffenden Rastenburger bitte ich an der am Sonnabend, dem 20 Juli, um 17 Uhr im Hotel Stadt Wesel, Kaiserring, stattfindenden Veranstaltung teilzunehmen. Quartierscheine gehen den Angemeldeten, soweit noch nicht geschehen rechtzeitig zu. Alles Nähere ist auf dem Quartierschein vermerkt. Die am Vormittag des Sonntags, dem Haupttag unserer Veranstaltungen, mit der Bundesbahn eintreffenden Landsleute werden gebeten, nach Entgegennahme der Festplakette und des Programms an der Auskunftstelle in der Bahnhofsvorhalle letztere bald zu räumen, um den Reiseverkehr nicht zu behindern.

 

Die bereits im Ostpreußenblatt vom 22. Juni bekanntgegebene Platzverteilung am Sonntag dem 21. Juli, im großen Saal der Niederrheinhalle (vom Haupteingang aus gesehen vor der Bühne, linke Saalhälfte, für Rastenburg-Land, rechte Saalhälfte für Rastenburg-Stadt, ist geregelt, (Barten, Drengfurt, Korschen und Heiligenlinde bitte zusammenbleiben).

 

Die Presse in Wesel hat die Vorarbeiten zu unserem Treffen in jeder Hinsicht bestens unterstützt. Um nun einen reibungslosen Verlauf der Veranstaltungen zu gewährleisten, bitte ich nochmals die im Ostpreußenblatt gegebenen Hinweise zu beachten. Unsere Patenkreis, die Stadt Wesel und der vorbereitende Ausschuss haben keine Mühe gescheut, unseren Ehrentag würdig zu gestalten. Der 20./21. Juli in Wesel werden für uns einmalige und erhebende Tage sein.

 

Liebe Rastenburger, wir wollen nun durch größte Beteiligung (und damit ist nach den eingegangenen Anmeldungen aus allen Teilen unseres Vaterlandes mit Bestimmtheit zu rechnen) unsere enge Verbundenheit mit unserem Patenkreis Rees und der Stadt Wesel bekunden. Wer sich bisher zur Teilnahme noch nicht entschlossen hat, den bitte ich es jetzt zu tun, sofern es die wirtschaftlichen Verhältnisse nur irgend möglich machen.

 

Gemeinschaftsfahrt von Hamburg nach Wesel am Sonnabend, dem 20. Juli, ab Hamburg 8.32 Uhr möglich, wenn Anmeldungen bis zum 10. Juli bei Bundesbahndirektor Otto Werner, Hamburg-Altona, Bundesbahndirektion, Zimmer 500, Tel. 26 10 21, Hausanschluss 340, eingehen. Rückantwortkarte beiliegen. Sie erhalten dann sofort Bescheid, ob genügend  (hier bricht der Text ab, weil ein Stück von der Zeitung abgerissen ist, dann geht es weiter mit) an Landsmann Werner übersenden. Zehn bis vierundzwanzig Personen etwa vierzig DM, ab fünfundzwanzig Personen etwa dreißig DM. Treffpunkt am 20. Juli, 8 Uhr bei der Auskunft Hamburg-Hauptbahnhof. Landsmann Langhals hat die Leitung der Gemeinschaftsfahrt. Rückfahrt Sonntag etwa 22 Uhr, Ankunft in Hamburg 6 Uhr früh. Auf jeden Fall Termin einhalten.

Hilgendorff, Kreisvertreter, Flehm, Post Kletkamp über Lütjenburg (Holst.)

 

Rößel

Vom Erholungsurlaub zurück, habe ich die Arbeiten wieder aufgenommen und bitte nochmals alle Landsleute zur Berichtigung bzw. Vervollständigung der Kartei um Angabe über Wohnsitzveränderungen. – Ich bin gebeten worden, folgenden Hinweis aufzugeben:

 

Angehörige der ehemaligen Oberschule in Bischofsburg werden am Sonntag, dem 7. Juli in Bad Münster am Stein im Hause Lorenz ein Treffen veranstalten und laden hierzu alle in der Umgebung wohnenden Angehörigen dieser Schule ein. Frau Bartels, die Gattin des letzten Direktor, sowie Oberstudiendirektor Groß werden anwesend sein. Alle ehemaligen Schüler und Schülerinnen der Oberschule Bischofsburg werden gebeten, ihre Anschriften an Frau Ingrid Merkel, geb. Augstin, aus Bischofsburg, jetzt in Hamburg 13, Hochallee 84, aufzugeben.

Franz Stromberg, Kreisvertreter, Hamburg 19, Armbruststraße 27

 

Angerburg

Eine hochbetagte Angerburgerin verstorben

Am 8. Juni 1957, ist Frau Rosa Klara, geb. Schulz, geboren am 01.08.1859, bei ihrer Tochter, Frau Amalie Mazollek, in der sowjetisch besetzten Zone, verstorben. Sie stand im 98. Lebensjahr. Nicht viele Vertriebene dieses hohen Alters waren zähe genug in den unsäglichen Mühen der Flucht ihr Leben zu erhalten. Der Verstorbenen war es beschieden, nach der Vertreibung aus der Stadt Angerburg noch länger als ein Jahrzehnt bei ihrer Tochter zu leben. Die Tochter, Frau Mazollek, ist selbst leidend.

 

Auf vielseitigem Wunsch wird unser nächstes Kreistreffen am Sonntag, dem 8. September, in Hannover, Kurhaus Limmerbrunnen, stattfinden. Weitere Nachrichten hierüber erfolgen in unserer Heimatzeitung „Das Ostpreußenblatt".

 

Gesucht werden:

Julie Borkowski, geb. Sobotka, aus Benkheim, geb. 04.09.1882;

 

Julius Meyer, Steuerinspektor. Sohn des Fleischermeisters Julius Mever, aus Angerburg, Freiheitstraße;

 

Minna Gross, geb. Neumann, aus Großgarten, geb. 26.06.1884;

 

Gerda Lemke, Tochter des verstorbenen Fleischermeisters Paul Lemke, Angerburg, Königsberger Straße 4;

 

Wrusch, Maurerpolier aus Angerburg;

 

Wilhelm Sunkel, Bauer aus Andreastal, geb. 30.01.1886. Er wurde Ende Januar 1945 aus dem Kreise Heilsberg von den Russen nach Thorn verschleppt;

 

Otto Schröder (Feldwebel), aus Sandhof;

 

Valentin Krause, aus Angerburg, geb. 16.02.1876.

 

Jede Nachricht erbittet Hans Priddat, Kreisvertreter (16) Bad Homburg, v. d. Höhe, Seifgrundstraße 15

 

Pr.-Eylau

„Immer daran denken …“

Hauptkreistreffen der Pr.-Eylauer in Verden

Dank der Einladung des Patenkreises Verden konnten die Mitglieder des Kreisausschusses Pr.-Eylau im Sitzungszimmer des Kreishauses am 29. Juni über Patenschaftsangelegenheiten und über interne Organisationsfragen beraten. An diese Zusammenkunft schloss sich ein geselliges Beisammensein mit den Mitgliedern des Kreisausschusses des Patenkreises an, in dessen Verlauf man sich gegenseitig kennenlernte. Zugegen waren u. a. Landrat Niebuhr, Oberkreisdirektor Berner, der Bürgermeister der Stadt Verden, Dr. Friederichs, und Stadtdirektor Töwe, die sich alle sehr eingehend mit den übernommenen Patenschaftspflichten befassten. Erschienen war auch der einstige Landrat von Pr.-Eylau, Herbert Neumann, der achtzehn Jahre lang zum Besten des Kreises gewirkt hat, und Dr. von Lölhöffel.

 

Das Hauptkreistreffen am nächsten Tage leitete der örtliche Superintendent Creuzig in der hohen Hallenkirche des alten gotischen Doms mit einer Andacht ein. Die Predigt hielt der früher in Albrechtsdorf, heute in Eiser, (schlecht lesbar), Kreis Siegen, amtierende Pfarrer Gerhard Müller. Als Leitwort hatte er Römer 10, 9 bis 13 gewählt. Er nannte das Treffen einen Tag des Grüßens mit alten Bekannten und mit der hiesigen Gemeinde; gerade in der heutigen, oft so geschichtslosen Zeit sollten wir uns dessen erinnern, dass die niedersächsischen wie auch de ostpreußischen Gemeinden durch die Botschaft vom Kreuz geprägt worden sind.

 

Die Stelle im Bürgerpark vor dem auf einem Wall stehenden Mahnmal für den deutschen Osten war zu einem Festplatz verwandelt worden. Fahnen wehten an hohen Masten zwischen vollbelaubten Bäumen, Ein Bläserchor erfreute durch ein Konzert die Landsleute, für die vorsorglich mehrere Bankreihen aufgestellt waren.

 

Vor dem aus roten Backsteinen errichteten Mahnmal, das auf jeder seiner acht Seitenflächen ein ostdeutsches Symbol, darunter das Königsberger Schloß, zeigt, sprachen die Redner. Mit einer Betrachtung über den Tag der deutschen Einheit eröffnete Landrat Niebuhr die Feierstunde. Er erklärte, dass die Patenschaft für Pr.-Eylau als ein sinnvoller Beitrag für die deutsche Einheit zu werten sei. Die Grüße des Bundesvorstandes überbrachte der stellvertretende Sprecher unserer Landsmannschaft. Wilhelm Strüvy - Gr.-Peisten. Er versicherte, dass die Ostpreußen mit großem Mitempfinden für die davon Betroffenen, die Folgen der vorjährigen Unwetterkatastrophe im Patenkreis Verden aufgenommen haben. 1944 — im letzten Jahre daheim — seien durch Unwetter im Südteil des Kreises Pr.-Eylau, 95 Prozent der Ernte verhagelt worden. Die Pr.-Eylauer Bauern wussten also, wie schwer es ist, ohne Stroh und mit ungenügenden Futtervorräten in den Winter zu gehen. Wilhelm Strüvy dankte dem Superintendenten und der Kirchengemeinde Verden für die eindrucksvolle Gestaltung des Gottesdienstes, ohne den ein ostpreußisches Kreistreffen immer nur unvollkommen sein würde. — Er leitete dann die sehr erhebende Totenehrung.

 

Als stellvertretender Bürgermeister von Verden, zugleich als Vertreter der ostdeutschen Landsmannschaften und der ostpreußischen Gruppe, sprach Landsmann Milutzki (einst Königsberg-Juditten). Er betonte, dass die deutschen Ostgebiete ein unverlierbarer Teil des Deutschen Reiches sind. Er erinnerte an die Enthüllung des Mahnmals am 8. Mai 1955 aus Anlass der Patenschaftsübernahme für den Kreis Pr.-Eylau. Ein alteingesessener Verdener Bürger habe kürzlich eine Gruppe von jungen Franzosen an dieses Mahnmal geführt und von der Geschichte Ostdeutschlands und von den Vorgängen der Vertreibung erzählt, was den jugendlichen Gästen völlig neu war. So könne jeder auf seine Weise für unsere ostpreußische Heimat werben. Hierzu fordere auch die Inschrift des Mahnmals auf: „Niemals verloren — immer daran denken“.

 

Kreisvertreter Karl von Elern- Bandels erstattete ein ausführliches Referat über die heutige politische Lage, das oft von Beifall unterbrochen wurde. Durch die Niederwalzung des ungarischen Freiheitskampfes durch sowjetische Panzer seien viele einstige Gegner der Aufrüstung anderen Sinnes geworden. Zum sowjetischen Schlagwort von der Koexistenz meinte er: „Die Russen reden so viel von ihren friedlichen Absichten. Haben sie bisher in irgendeinem Teil der Welt ihren guten Willen unter Beweis gestellt? . . . Wird nicht immer erneut der Versuch gemacht, in Nöten die Völker der NATO unter Druck zu setzen . . .?" Eingehend auf unser früheres und auch wieder zukünftiges Nachbarland Polen, dem Wohlfahrt und eine gute Regierung nur zu wünschen seien, erklärte der Redner, dass ein Volk von solcher nationalen Standhaftigkeit wie das polnische, so klug sein müsse, einem anderen großen Volk nicht zuzumuten, dass es einfach Hunderttausende von Quadratkilometern ostdeutschen Heimatbodens aus seinem Bereich streiche. Er sprach die Hoffnung aus, dass es hier doch noch eines Tages zu einer vernünftigen Regelung kommen werde. Die im Ostpreußenblatt mehrfach veröffentlichten Forderungen des amerikanischen Abgeordneten Reece bewiesen, dass wir einflussreiche Freunde in der Welt hätten. Bei der Erwähnung der Jugendarbeit äußerte Karl von Elern seine Freude über die ostdeutschen Bilder, die die Jungen der Verdener Mittelschule freiwillig im Flur gemalt haben, und er dankte Rektor Rohlfing für die verständnisvolle Anleitung. Das Bekenntnis des Kreisvertreters „Ostpreußen, das uns siebenhundert Jahre Brot und Leben gegeben hat, ist deutsches Land; seine Zukunft ist deutsche Verpflichtung . . .“, bekräftigte der gemeinsame Gesang des Deutschlandliedes.

 

In der Gartenwirtschaft „Zum Grünen Jäger" blieben die alten Nachbarn aus dem Pr.-Eylauer Kreis — allerdings tüchtig gebraten von der sengenden Sonne — noch einige Stunden im Gespräch beisammen.

 

Gumbinner Haupttreffen in der Patenstadt Bielefeld

Das Haupttreffen vereinigte eine große Zahl Gumbinner Landsleute, die es sich nicht nehmen ließen, von weither nach Bielefeld zu kommen.

 

Eingeleitet wurde das Treffen durch eine Feierstunde in der Cecilienschule, die nun schon zum dritten Male mit ihrem guten Chor und mit schönen Vorträgen unser aller Herzen erfreute. Frau Studienrätin Lütgert, ist es immer wieder, die diese Stunde mit so viel Liebe zu gestalten versteht. Der Besuch dieser Veranstaltung war recht gut. Der Dank für alle Darbietungen war stark und ehrlich und er sei hier nochmals der Schulleitung und besonders Frau Lütgert von Herzen ausgesprochen.

 

Im Anschluss fand sich die Gumbinner Familie im Haus des Handwerks zusammen, das in seinen schönen, gepflegten Räumen die Zahl der Teilnehmer kaum fassen konnte. Um 17 Uhr tagte am Sonnabend, dem 22. Juni, der Kreistag, der den Bericht des Kreisvertreters und seiner engeren Mitarbeiter entgegennahm und die Beschlüsse für die kommende Arbeit fasste. Die im letzten Jahr durchgeführten Kreistreffen im Bundesgebiet und Berlin hatten einen recht guten Besuch aufzuweisen. Es sind immer wieder neue Gesichter, die man bei den Treffen sieht. Viele Monate wurde für das Vorhaben gespart. Die ständig wechselnden Anschriften deuten darauf hin, dass man von der vielfach erwähnten Eingliederung noch nicht reden kann, vielmehr ist das Streben, sich besser zu sichern und die Jugend besser erziehen so groß, dass wir von einem ausgesprochen häufigen Wohnungswechsel sprechen können. — Eingehend wurden die vergangenen und die zukünftigen Jugendfreizeiten besprochen. Die Jugendkartei wächst ständig und damit auch die Freude an den Freizeiten, die jetzt nicht nur in der Patenstadt, sondern auch in anderen Städten der Bundesrepublik und besonders in Berlin geplant sind. Dem Vorstand und dem Kreisvertreter wurde Entlastung erteilt.

 

Der Kreistag beschloss einstimmig, das nächstjährige Haupttreffen bei dem satzungsgemäß der Vorstand neu gewählt wird, wieder in der Patenstadt Bielefeld stattfinden zu lassen. Die Landsleute Olivier und Langbehn, die bisher immer die Hauptlast der Vorbereitungen getragen haben und denen immer wieder für alle Umsicht und Tatkraft gedankt wurde, wurden gebeten, jetzt schon die Versammlungsräume für den nächstjährigen Termin (15. Juni) sicherzustellen.

 

Oberbürgermeister Ladebeck und seine engsten Mitarbeiter aus Verwaltung und Stadtparlament hatten den Kreisausschuss zu einem Empfang geladen, bei dem der Oberbürgermeister in seiner Begrüßung die Ziele und Wünsche der Patenstadt zum Ausdruck brachte. Er fand anerkennende Worte für die gute Haltung der Gumbinner Jugend die die Aufgabe der Eltern übernehmen wolle und betonte, dass auch der persönliche Eindruck, den er bei den Zusammenkünften der Jugend gehabt habe, sehr gut sei. Er begrüßte es besonders, dass sich der Zusammenhalt mit der Bielefelder Jugend anknüpfe, den zu fördern er auch als seine Aufgabe ansehe. Der Kreisvertreter dankte der Patenstadt und all denen, die sich um das Patenschaftsverhältnis bemühen.

 

Die Presse Bielefelds nahm rege teil an allen Veranstaltungen. Eine Pressekonferenz zeigte, wie groß das Interesse an der Tagung war.

 

Am Abend zeigte Landsmann Gebauer seinen schönen Lichtbildervortrag mit besonders guten Salzburger Bildern. Ein lustiges, aber auch lehrreiches Fragespiel, das mit viel Liebe zusammengestellt war und besonders für die Jugend gelten sollte, war auch den Erwachsenen eine große Freude. Die Jugend war besonders zahlreich von nah und fern zu diesem Treffen erschienen.

 

Der Sonntag wurde wie immer durch einen Gottesdienst eingeleitet, den wieder in guter Gesundheit unser allverehrter Superintendent Klatt hielt. Die Liebe zu seiner alten Gumbinner Gemeinde sprach aus jedem Wort seiner Predigt. Und so wie der Rundbrief anspricht, den unser Superintendent an die Gumbinner schickt und in dem das Schicksal einer jeden Familie so warmherzig besprochen wird, so sind auch immer die Worte gelegentlich unseres Treffens tröstend und hoffnungsvoll für die ganze Gumbinner Familie. Die Gumbinner sagten Dank durch die Kollekte für die Glockenbeschaffung der Kirche in Hönningen, deren Bau unter der Leitung des Superintendenten jetzt beendet werden konnte.

 

Der Kreisvertreter begrüßte neben den Vertretern der Stadt und der Behörden, die an dem Treffen teilnahmen, herzlich alle die, die als Gäste von weither zu uns gekommen waren; es war trotz aller Schwierigkeiten wieder eine sehr große Zahl. Die Freude darüber kam auch dadurch zum Ausdruck, dass diese Gäste mit Freuden in Freiquartiere aufgenommen wurden. Besonderer Dank gilt auch den Familien aus Bielefeld, die unsere Jugend gastlich aufnahmen.

 

Rechtsanwalt Mader überbrachte die Grüße des Oberbürgermeisters Ladebeck, der leider verhindert war, selbst zu erscheinen. Herr Mader, Vorsitzender des Vertriebenenausschusses und der Vereinigten Landsmannschaften in Bielefeld, fand besonders herzliche Worte und versprach, mit uns zusammen dafür einzustehen, dass das Patenschaftsverhältnis immer enger gestaltet wird.

 

Besonders herzliche Grüße übersandte die Kreisgemeinschaft dem Kreisältesten, Landrat a. D. Walther, der von seiner Erkrankung noch nicht so weit wiederhergestellt war, dass er an dem Treffen teilnehmen konnte. Die Kreisgemeinschaft wünscht ihrem Kreisältesten baldige Genesung.

 

Seite 7   „Angerburger Tage" in Rotenburg

Der Patenkreis Rotenburg (Han) hatte seine Angerburger Patenkinder zum diesjährigen Hauptkreistreffen wieder in die Kreisstadt eingeladen. Strahlende Sonne und dabei doch immer ein leichtes Lüftchen schufen den Eindruck eines vollendeten ostpreußischen Sommers und trugen dazu bei, den Verlauf des Treffens noch harmonischer abzurunden. Patenkreis und Stadt Rotenburg hatten alles vortrefflich vorbereitet. Festlicher Schmuck mit Fahnen und Girlanden empfing die zahlreichen Teilnehmer aus den nord- und westdeutschen Bundesländern und aus Berlin. Seit der Übernahme der Patenschaft im Jahre 1955 war es jetzt das dritte Mal, dass die Angerburger freudigen Herzens der Einladung nach Rotenburg Folge leisteten. Man hatte das Gefühl, hier ein Stück Heimat gefunden zu haben und schied mit dem Bewusstsein, die Freundschaft noch enger geknüpft zu haben. Es war erfreulich festzustellen, wie von Jahr zu Jahr mehr Rotenburger an den kulturellen und festlichen Rahmenveranstaltungen des Hauptkreistreffens teilnahmen, und das bestärkt uns in dem Gefühl, als „Patenonkel" und „Patenkinder" einander ständig näherzukommen.

 

Das Angerburger Hauptkreistreffen begann am Sonnabend, dem 15. Juni, mit einer Sitzung des Kreisausschusses und des Kreistages im großen Sitzungssaal des Kreishauses in Rotenburg. Oberkreisdirektor Janssen begrüßte seine „Patenkinder" und stellte erneut die Bedeutung der Treffen für die Aufrechterhaltung des Anspruchs auf die ostdeutsche Heimat heraus. „Bei uns liegt die Verpflichtung, unsere Jugend immer wieder zu begeistern und sie an die Aufgaben heranzuführen, die auf sie warten“. Kreisvertreter Priddat erstattete den Jahresbericht und die Jahresrechnung und gab einen Überblick über die Arbeit im kommenden Jahr. Immer wieder stellte er die hilfsbereite Unterstützung durch den Patenkreis heraus und konnte mit besonderer Freude feststellen, dass in diesem Jahre auch wieder 22 Angerburger Kinder aus Berlin zu mehrwöchigem Erholungsaufenthalt in den Patenkreis eingeladen wurden. Einige Kinder kommen wieder zu ihren vorjährigen Gastgebern. Landsmann Jordan berichtete über den Aufbau der Angerburger Kartei und bat besonders die Landsleute aus Angerburg-Stadt, ihn bei der Vervollständigung dieser für Auskünfte in Renten- und Versorgungsangelegenheiten, beim Lastenausgleich und beim Suchdienst so wichtigen Unterlagen zu unterstützen. Auch an dieser Stelle soll nicht unerwähnt bleiben, dass Aufbau und Führung der Angerburger Kartei von der Landsmannschaft Ostpreußen als vorbildlich bezeichnet wurden. Es wurde angeregt, beim nächsten Haupttreffen den Kreistagsmitgliedern Gelegenheit zu geben, bei einer Rundfahrt durch den Kreis Rotenburg, diesen ausführlicher kennenzulernen. Ebenfalls sollte bei der nächsten kulturellen Veranstaltung am Vorabend des Haupttreffens ein Film- oder Lichtbildervortrag über Rotenburg und anschließend Bilder oder sogar ein Schmalfilm über Angerburg gezeigt werden Alle Angerburger, die Schmalfilmmaterial über Land und Leute, Leben und Treiben unserer Angerburger Heimat besitzen oder wissen, wer derartige Unterlagen gerettet haben könnte, werden gebeten, sich an die Geschäftsstelle der Kreisgemeinschaft Angerburg in Bad Homburg v. d. H., Seifgrundstraße 15, zu wenden.

 

Eine kulturelle Veranstaltung führte am Abend die schon zahlreich eingetroffenen Angerburger mit ihren Rotenburger Gastgebern zusammen. Den musikalischen Rahmen gab der Gesangverein „Germania", dessen Darbietungen mit großem Beifall aufgenommen wurden. Begrüßungsworte des Kreisvertreters und des örtlichen Flüchtlingsbetreuers leiteten über zu dem Höhepunkt des Abends, der erstmaligen Verleihung des Angerburger Literaturpreises in Höhe von 500 DM an den Lehrer Gustav Baranowski, Paulswalde, jetzt Giers-Schanzendorf, Kreis Verden (Aller), für seine Erzählung „Der Kämmerer von Graiwen". Der Landkreis Rotenburg hat diesen Literaturpreis gestiftet und verleiht ihn alle zwei Jahre. Oberkreisdirektor Janssen überreichte Landsmann Baranowski die Verleihungsurkunde und betonte, dass die einfache, unverfälschte Darstellung der Menschen und Geschichte Ostpreußens, seiner Landschaft und Kultur, geeignet sei, den Heimatvertriebenen ihre Heimat immer wieder nahezubringen, und dass auch nur auf diesem Wege unsere Jugend die Verbindung mit der ostdeutschen Heimat aufrechterhalten könne.

 

Landsmann, Oberstudienrat a. D. Maeder, gab in seinem Vortrag „Die Bedeutung von Ost- und Westpreußen für das ganze deutsche Volk" ein umfassendes geographisches, wirtschaftliches und kulturelles Bild unserer Heimat. Bei besinnlichem Zusammensein klang der Vorabend des Haupttreffens aus.

 

Kann man das Lob über das Wetter überhaupt noch steigern? Nein, und daher sei nur nebenbei erwähnt, dass der Sonntag noch strahlender, die seit dem frühen Morgen nach Rotenburg strömenden Angerburger empfing. Ein gemeinsamer Gottesdienst in der evangelischen Stadtkirche mit der vertrauten heimatlichen Liturgie (Pfarrer Welz aus Buddern) leitete den Haupttag des Treffens ein. Anschließend sangen Rotenburger und Brockeler Chöre zur Begrüßung auf dem Aussichtsberg am Heimatmuseum und im „Angerburger Zimmer". Von Jahr zu Jahr vollendeter gestaltet, ist die gesamte Anlage an dem alten Burgberg zu einem Schmuckstück von Rotenburg geworden. Unser „Angerburger Zimmer" war das Ziel vieler Landsleute, und man hielt erneut Zwiesprache mit den Zeugen unserer heimatlichen Vergangenheit. Das Treffen der ehemaligen Hindenburgschüler, das stets im Rahmen des Hauptkreistreffens stattfindet, führte eine überraschend große Anzahl Ehemaliger zusammen, und es sei festgestellt, dass nicht zuletzt aus diesem Zusammenhalten der jüngeren und mittleren Generation der Gedanke des Festhaltens an der Heimat immer neue Festigung erfährt.

 

Die Feierstunde am frühen Nachmittag wurde aus dem Saal des Lüneburger Hofes in den Rotenburger Hof übertragen. Trotz der tropischen Hitze waren beide Säle überfüllt. Kreisvertreter Priddat gedachte in seiner Begrüßungsansprache der gefallenen Brüder und Schwestern und der noch in Unfreiheit lebenden Landsleute. Er nahm Stellung gegen die Verzichtpolitiker und wies auf das beim großen Bundestreffen - der Ostpreußen - in Bochum erfolgte Bekenntnis der ostpreußischen Jugend zur Heimat hin, das uns allen Ziel und Verpflichtung sein sollte.

 

Oberkreisdirektor Janssen stellte die Heimat über alles. „Ihre Heimat ist auch unsere Heimat", rief er den Angerburgern zu „Die Patenschaft soll auch, dazu dienen, die Heimat im Inneren zu bewahren. Die Stillen im Lande sind die Hüter dieser inneren Heimat. In der Erhaltung der Kunst und Kultur, aber auch der Landschaft, äußert sich der heutige Kampf, und wenn wir für diese Werte einstehen, helfen wir den Vertriebenen ihre Heimat wiederzugewinnen, die auch unsere Heimat ist“.

 

Bürgermeister Gewiehs freute sich, als Vertreter der Stadt Rotenburg die Angerburger begrüßen zu dürfen und zeigte die Verbundenheit der ostpreußischen und niedersächsischen Menschen in seinem Verwachsen sein mit der heimatlichen Scholle auf. Viele ältere Rotenburger haben während des Ersten Weltkrieges an der Schlacht an den masurischen Seen teilgenommen und auf diese Weise einen guten Einblick in unsere engere Heimat gewonnen.

 

Landsmann Balling, der Kreisbetreuer in Berlin, dankte dem Patenkreis für die soziale, materielle und ideelle Betreuung der Angerburger in dem fernen Berlin.

 

Superintendent Stalmann, Rotenburg, hielt in seiner Eigenschaft als Kreisvorsitzender des Kuratoriums „Unteilbares Deutschland" die Festansprache. Er übermittelte die Grüße des Kirchenkreises und des Kuratoriums, das ein Ausrufezeichen für die Westdeutschen sein soll, über dem „Wirtschaftswunder" nicht das Ziel des unteilbaren Deutschlands zu vergessen. „Ungeteiltes Deutschland heißt nicht", so führte er aus, „dass die Grenze an der Oder und Neiße liegt, sondern dort, wo die deutsche Zunge klingt. Es hat noch kein politisches System für die Ewigkeit gegeben, denn es sitzt einer an höchster Stelle, der alles lenkt“. Das gemeinsam gesungene Deutschlandlied beendete diese Feierstunde. Und nun fanden sich die Landsleute aus Dörfern und Stadt unseres Heimatkreises zusammen, und das große Fragen und Antworten, hob an. Wer mit offenen Augen an diesen Treffen teilnimmt, wird immer wieder feststellen, wie dieses alljährliche Zusammensein im vertrauten Kreise vielen Landsleuten Auftrieb und Rüstzeug für den Daseinskampf eines weiteren Jahres gibt. Hier ist man dann wirklich für Stunden daheim, und aus den Erzählungen steigen die Bilder der unvergessenen Heimat zum Himmel empor, und das Herz bittet stumm: Herr, gib uns unsere Heimat wieder!

Kurt Gerdat

 

Pr.-Holland

Liebe Landsleute!

Nur noch wenige Wochen trennen uns von unserem großen Heimattreffen in Hamburg, Elbschloßbrauerei, am 21. Juli. Wie in den Vorjahren und zuletzt in Bochum wollen wir Pr.-Holländer erneut in Hamburg bezeugen, dass wir auf unser Heimatrecht nicht verzichten werden.

 

Auskunft wird erbeten über

Ursula Hedwig Freytag, geb. 07.05.1916 aus Lomp. Ursula Freytag ist im Februar 1945 vom väterlichen Hof aus verschleppt worden und soll angeblich verstorben sein. Landsleute, die Näheres darüber wissen bzw. den Tod bestätigen können, wollen dieses der Geschäftsstelle in Pinneberg, Richard-Köhn-Straße 2, Landsmann G. Amling, mitteilen.

Artur Schumacher, Kreisvertreter Kummerfeld bei Pinneberg

Fortsetzung der Heimatkreise auf Seite 10

 

Seite 7   Suchanzeigen

Mit Foto. Stalingradkämpfer! Hauptwachtmeister Heinz Baumann, geb. 09.02.1918, aus Birkenkrug-Geerken, beim Truppenübungsplatz Stablack, Kreis Pr.Eylau. Am 14.02.1943 in Boldyrewa vermisst. Letzte Feldpostnummer 30 641 A. Nachricht erbittet Heinrich Baumann und Martha Baumann, geb. Schreck, Kiel-E'hagen, Salzburger Straße 133.

 

Walter Rechenberg, Königsberg Pr., Steinstraße 26, zuletzt Oberwachtmeister bei der Luftschutzpolizei, 1. Nachricht 08.04.1945 Königsberg. Wer weiß, wann und wo in Gefangenschaft oder tot? Joachim Rechenberg. Bln. SW 68, Ritterstraße 124.

 

Suche die Kinder von Karl Naujoks, Gr. – Heinrichsdorf, Elchniederung, Ostpreußen, Franz Bentler, Kassel-R., Heisestr. 32

 

Mit Foto. Wer kann Auskunft geben über meinen Sohn, Unteroffizier Willi Tadey, geb. 01.12.1908 in Wallendorf, Kreis Neidenburg, Ostpreußen? Bis Herbst 1944 war er bei Gen.-Komp. Allenstein, Berlin, zuletzt Königsberg. Oktober 1944 wurde er zur Einheit Feldpostnummer 19 378 C versetzt. Bis Ende Dezember 1944 stand die Truppe am Narew-Brückenkopf bei Lomscha, Polen. Nachricht erbittet Christof Tadey, Hermannsburg, Kr. Celle (Hann.), Lotharstr. 26

 

Suche meinen Sohn Horst Bleinagel, geb. 15.01.1930 in Ludendorff, Kreis Labiau, Ostpreußen, zuletzt gewesen in Greifenhagen in Pommern, Kreis Kolberg. Nachricht erbittet Emil Bleinagel, Büdelsdorf über Rendsburg, Hollingstraße 2

 

Wer kann Auskunft geben über meine Eltern, Kaufmann Albert Römpke und Elise Römpke, geb. Torner, Lebensmittelgeschäft, Königsberg Pr., Hindenburgstraße 20, und Hufenallee 55. Letzte Nachricht von Ende März 1945. Günter Römpke, Köln-Weidenpesch, Rennbahnstraße 113.

 

Frau Lina Eberlein und Fräulein Lisbeth Suhr, beide aus der Gegend von Cranz stammend, werden dringend gesucht. Die Genannten wurden von den Russen zu sieben Jahren Zwangsarbeit verurteilt. Meldung erbittet Frau Berta Korinth, Pattscheid (Rhl.), Hauptstr. 115

 

Mit Foto: Wer kann Auskunft geben über Emil Gerschewski, geb. 22.09.1886. Zuletzt Reichssondereinsatz Königsberg-Rosenau, Jerusalemer Straße 26/30. R.S.E. 0/175, als Maurer für Fliegerschäden. Er wird gesucht von Frau Emilie Gerschewski, Elmshorn, Holst., Norderstraße 24. Früher Gerswalde, Ostpreußen

 

Wo befinden sich, (wer kann Auskunft geben über) ehem. Schüler der Altstädtischen Mittelschule Königsberg Pr. des Schulabganges 1944 (Flakbatterie Kummerau). Nachrichten erbeten. Lothar Krause, Hannover, Humboldtstraße 17.

 

Bestätigungen

Wer kann bestätigen, dass Frau Anna Kellmereit, geb. Kawohl, zuletzt wohnhaft in Insterburg, Horst-Wessel-Straße 1 a, Elektro-Installationsgeschäft, in der Zeit von 1923 bis 1937 bei der Firma Fritz Schucht, Militäreffekten und Herrengarderoben, Insterburg Belowstr., als Schneiderin beschäftigt gewesen ist? Wo ist Schneidermeister Wichmann, aus Didlaken, Kreis Insterburg oder Frau Emma Fischer, geb. Schneidereit, aus Stobingen, zuletzt wohnhaft in Insterburg, Hindenburgstr. Selbige war bei der gleichen Firma beschäftigt. Nachricht erbittet Anna Kellmereit, Sande 122, über Paderborn

 

Amtliche Bekanntmachungen

56 II 26/57

Aufgebot

Der Landwirt Richard Weiß, Essen, Winkelstraße 10, hat beantragt, seinen Vater, den Landwirt Hermann Weiß, geboren am 03.02.1882 in Himmelforth, Kreis Mohrungen, Ostpreußen, zuletzt wohnhaft gewesen in Liebemühl Abbau, Kreis Osterode, Ostpreußen, für tot erklären, weil er während des letzten Krieges vermisst ist. Der Verstorbene wird aufgefordert, spätestens am 15. Oktober 1957, 9 ½ Uhr, Zimmer 20, dem unterzeichneten Gericht Nachricht zu geben, widrigenfalls er für tot erklärt werden wird. Alle die Auskunft über Leben oder Tod des Verschollenen erteilen können, werden aufgefordert, dies spätestens im Aufgebotstermin dem Gericht anzuzeigen. Essen, den 18. Juni 1957   Das Amtsgericht

 

II 34/57   Ausfertigung

Aufgebot

Es soll für tot erklärt werden, der Verschollene Hermann Kluke, geb. am 21. September 1885 in Königsberg Preußen, verwitwet, Maschinenbaumeister, zuletzt wohnhaft in Landsberg, Ostpreußen, Hindenburgstraße 4. Der Verschollene war zuletzt in Königsberg Pr. dienstverpflichtet und ist im Zusammenhang mit Ereignissen und Zuständen des letzten Krieges seit dem 2. Osterfeiertag 1945 in Königsberg Pr. verschollen. Der Verschollene wird aufgefordert, sich zu melden, widrigenfalls ei für tot erklärt werden kann. Alle die Auskunft über den Verschollenen geben können, werden aufgefordert. Anzeige zu machen. Meldung und Anzeige haben bis zum 20. September 1957 beim Amtsgericht Bayreuth zu erfolgen. Antragsteller: Max Kluke, Bayreuth, Schulstraße 21. Bruder des Verschollenen. Bayreuth, den 20. Juni 1957.     Amtsgericht, gez. Hoepfel, Oberamtsrichter

 

Rest der Seite: Unterricht, Werbung.

 

Seite 8   Familienanzeigen

Am 13. April 1945, wurde unser Peter geboren. Ursula Schumann, geb. Treskatis, Gerhard Schumann. Hamburg 20, Roonstraße 10

 

Mathias, geboren am 24. Juni 1957. Glücklich und dankbar für dies erste Kind, Margot Henneberg, geb. Recke, Dr. med. Ulrich Henneberg. Eppelheim/Heidelberg, Luisenstraße 12. Früher Schloßberg (Pillkallen), Ostpreußen

 

Wir haben uns verlobt. Gisela Kummetat, Kassel, Heckerstraße 61. Früher Königsberg Pr., Tiergartenstraße 49a. Hermann Haßelbring, Hamburg 19, Gabelsbergerstraße 5. Zurzeit London, den 7. Juli 1957

 

Ihre Vermählung beehren sich anzuzeigen. August A. Dressel, Architekt und Baumeister. Edith Dressel, geb. Luebeck. Burnaby, Britisch Columbia, den 21. Juni 1957. 2064 Salisbury Avenue, Burnaby 1, B. C. Kanada. Hamburg 39, Baumkamp 68 I. Früher Soldau, Ostpreußen

 

Die Vermählung ihrer Tochter Ingeborg mit Herrn Hans-Heinrich Adolff, geben bekannt. Christian Röder und Frau Charlotte Röder, geb. Zaske. Bonn-Endenich, Im Bachfeld 2. Früher Königsberg Pr., Belowstraße 2

 

Ihre Vermählung geben bekannt, Ernst Beyer, Brigitte Beyer, geb. Stanko. 6. Juli 1957. Reuß, Kreis Treuburg. Merunen, Kreis Treuburg, jetzt Hamburg 19, Lutterothstraße 93. II

 

Ihre Vermählung geben bekannt. Erich Schwesig, Gerda Schwesig, geb. Burandt. 28. Juni 1957. Leverkusen 2, früher Thomascheinen, Ostpreußen. Zurzeit (Lippe). Früher Döbern, Ostpreußen.

 

Für die uns aus Anlass unserer Silberhochzeit übermittelten Aufmerksamkeiten danken herzlichst. Bruno Ritter, Bauingenieur und Prov. Bauinspektor a. D. und Frau Hertha Ritter, geb. Engelhardt.

München 9, Naupliastraße 65. Früher Königsberg Pr., Georgstraße 11

 

Am 5. Juli 1957, feiern unsere lieben Eltern, Schwiegereltern und Großeltern, Fritz Gutzeit

und Frau Käte Gutzeit, geb. Mohr, a. Rautenberg, Kreis Tilsit-Ragnit, jetzt Lübeck, Moltkestraße 21, das Fest der Goldenen Hochzeit. Weiterhin Gesundheit und alles, alles Gute wünschen die dankbaren Kinder und Enkel

 

Zum 75. Geburtstage unserer lieben Mutti und Omi, Frau Elma Fiedler, am 8. Juli 1957, die herzlichsten Glückwünsche von ihrem Sohn Horst mit Irmgard und Inge. Früher Königsberg Pr., Steinmetzstraße 32, jetzt Dahlbruch, Kreis Siegen, Am Sonnenhang 5

 

Am 7. Juli 1957 feiert unsere liebe Mutter und Schwiegermutter, Marie Faltin, ihren 60. Geburtstag, und am 16. Mai 1957, feierte unser lieber Vater und Schwiegervater, der Schuhmacher Gustav Faltin, seinen 65. Geburtstag. Es gratulieren herzlich die Kinder. Schleswig, Galgenräder 82. Früher Surmau, Kreis Sensburg

 

Ich habe einen guten Kampf gekämpft, ich habe den Lauf vollendet, ich habe Glauben gehalten. Gott dem Allmächtigen hat es gefallen am 29. Mai 1957 meine liebe Frau, unsere treusorgende. Mutter, Schwiegermutter, Oma, Schwägerin und Tante, Frau Marta Schäfer, geb. Mörke, aus Jagsten bei Kreuzingen, im Alter von 63 Jahren, zu sich In die Ewigkeit zu rufen. Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: Adolf Schäfer. Erika Birkholz, geb. Schäfer und Kurt Birkholz. Norbert Schäfer und Frau Hannelore Schäfer, geb. Kieser. Arnold Schäfer und Frau Christel Schäfer, geb. Warstat. Lothar Schäfer und Braut Irma. Werner Schäfer. Armin Schäfer. Gudrun, Karin, Ortrun, Liane und Benno, als Enkelkinder und alle Anverwandten. Wiesbaden-Schierstein, Blierweg 9

 

Zum stillen Gedenken meiner lieben und unvergesslichen Frau, Clara Balzereit, geb. Ernst. Paul Balzereit und Bekannte, die sie lieb und gern hatten. Königsberg Pr., Samlandweg 17, jetzt Hamburg-Bahrenfeld, Griegstraße 54, den 25. Juni 1957

 

An den Folgen eines Schlaganfalles entschlief am 16. Juni 1957, mein lieber Mann, unser guter Vater, Schwiegervater und Großvater, Eduard Wolf, früher Manchengut, Kreis Osterode, im 84. Lebensjahre. Im Namen der Hinterbliebenen: Auguste Wolf, geb. Pokojewski. Kl.-Süstedt bei Uelzen (Hannover)

 

 

In stillem Gedenken zum Geburtstag meines geliebten unvergesslichen Mannes, Hermann Waschkowski, aus Tilsit, Ostpreußen, Hohe Straße 81, geb. 04.07.1892 in Königsberg Pr., verschollen seit Januar 1945, Unteroffizier b. Ldsch.-Bat. I. Marsch-Komp. Pr.-Holland. In stiller Trauer: Gertrud Waschkowski. Berlin-Charlottenburg, Schustehrusstraße 17

 

 Am 12. Juni 1957 verschied nach langem schwerem Leiden, meine liebe Frau, unsere gute Mutter, Schwiegermutter, Großmutter, Schwester, Schwägerin und Tante, Johanna Günther, geb. Becker, im Alter von 72 Jahren. In tiefer Trauer: Fritz Günther. Werner Horn und Frau Ella Horn, geb. Günther. Gustav Braun und Frau Frida Braun, geb. Günther. Paul Günther und Frau Emmi Günther, geb. Melchert. Zwei Enkelkinder und alle Anverwandten. Friesenheim b. Lahr. Früher Wodehnen, Kreis Tilsit-Ragnit

 

Nach langem schwerem Leiden entschlief sanft, unsere liebe Kusine, Gertrud Siegfried. 30 Jahre Lehrerin an der Schule zu Westerhausen a. H., geb. 11. Juni 1874 Kirschnehnen, Kreis Fischhausen, gest. 13. Juni 195,7 Wernigerode a. H., Kreispflegeheheim. Im Namen der Familie: Elisabeth Siegfried. Bad Ems, Heim der Inneren Mission, Lahnstraße 40. Die Beerdigung hat in Blankenburg a. H. stattgefunden.

 

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Seite 9   Ruderfahrt ins Oberland.

Über die Wellen der Fischhausener Wiek / Von Johannes Kaszemek

Foto: Die Frische Nehrung weist keine steilen Wanderdünen wie die Kurische Nehrung auf, lediglich nördlich von Narmeln erstreckt sich eine etwa zwei Kilometer breite, kahle Düne. Die Frische Nehrung ist bewaldet, stellenweise fallen Hänge zum Frischen Haff hin, kliffartig ab. Dieses Bild wurde zwischen Neutief und Narme In aufgenommen. Aufnahme: Mauritius

 

Foto: Aufnahme: Walter Raschdorff. Gemächlich gleitet das Paddelboot auf dem Oberländischen Kanal. Ein Sonnendach schützt die Insassen vor der sengenden Julisonne, die in Ostpreußen tüchtig brennen kann.

 

Foto: Mit dem Anrudern aller Königsberger Ruderclubs wurde die Rudersaison in jedem Jahr eröffnet. Die Aufnahme ist etwa 1926 von der Grünen Brücke aus gemacht worden. Auf dem linken Pregelufer erkennt man die Werfthalle; im Hintergrund überspannt die Alte Eisenbahnbrücke den Fluss.

 

1942 übernahm der Verfasser mit der Jugendabteilung des Königsberger Ruderclubs „Germania" eine Grenzlandfahrt bis ins Stromgebiet der Weichsel. Bilder von der Küste des Frischen Haffs und aus dem Oberland tauchen in diesem Erlebnisbericht auf.

 

Vier Doppelzweier lagen am ersten Tag der Sommerferien in aller Herrgottsfrühe am Floß unseres Bootshauses, wohl ausgerüstet mit allem, was man für eine fast dreiwöchige Fahrt braucht. Lustig flatterten die Clubstander im Westwind, und in Klielinie ging es den Pregel abwärts, vorbei am Hundegatt, durch die Reichsbahnbrücke in das eigentliche Hafengebiet. Wir grüßten wie alte Bekannte die Walzmühle und die Siloanlagen an Steuerbord und die Schichauwerft an Backbord. Immer breiter wurde der Strom, bis sich nach wenigen Kilometern die silberne Weite des Frischen Haffs öffnete. Sie konnte uns aber nicht verlocken. Als Küstenschiffer blieben wir brav im Seekanal, wo uns die langgestreckten Inseln auf der Haffseite willkommenen Schutz gegen den Wind boten. Wie so oft, so waren wir auch diesmal dem Erbauer des Kanals von Herzen dankbar, der die ausgebaggerten Erdmassen zu jenen Inseln aufgeschüttet hatte, die dem Ruderer in doppelter Hinsicht nützlich waren, als ideale Rastplätze und als Windschutz.

 

Erste Pause auf dem „Germanensand". So wohltuend es auch war, in der Sonne zu liegen und über die blitzende und glitzernde Wasserfläche des Haffs zu sehen — wir mussten weiter. Von Pillau trennten uns noch dreißig Kilometer, und davor lag die Fischhausener Wiek, jener Teil des Schifffahrtsweges, der über das offene Haff führt und nicht kanalisiert ist. Zwar ist sie nur vier Kilometer lang, aber sie kann mit ihren kurzen, schwappenden Wellen einem kleinen Ruderboot recht gefährlich werden. Mehr als einmal habe ich in Peyse die abendliche Flaute abwarten müssen, und mehr als einmal konnte ich nur mit knapper Not das rettende Ufer erreichen. Wie würde es heute sein? Die Sorge beschleunigte den Schlag, und in flotter Fahrt passierten wir die Fischerdörfer Gr.-Heydekrug, Zimmerbude und Peyse. Dann öffnete sich die Wiek, und als ich keine Schaumkämme entdecken konnte, fiel mir ein Stein vom Herzen, just neben dem „Peyser Bullen". Am frühen Nachmittag rudern wir bereits durch den Hafen von Pillau. Kurz entschlossen überqueren wir auch noch das Tief, um uns auf der Nehrung einen besseren Zeltplatz zu suchen, als Pillau mit seinen Kaimauern und Molen ihn uns hätte bieten können.

 

Der erste Tag liegt hinter uns, und hinter uns liegt die Großstadt mit ihrer Hast und Unruhe. Wir sind ihr entflohen, ihrem lauten Treiben und ihren gehetzten Menschen, dem Rundfunk und den Zeitungen und — fast möchte man es glauben — auch dem Krieg. Bewusst erleben wir das Abseits, das Alleinsein, die Einsamkeit, und weit öffnen wir uns der Stille, die uns aufgenommen hat. In den Zelten ist es ruhig geworden. Zögernd steigt vom Walde die Dämmerung hernieder; doch auf dem Wasser des Haffs liegt noch das Leuchten der untergehenden Sonne. Da fällt mich ein Frösteln an. Ist es die Kühle, die vom Haff herüberweht, oder ist es ein dunkles Ahnen von dem Schicksal, das unserer Heimat bevorsteht, ein Ahnen von dem Schweigen des Todes, das sich über sie breiten wird, über ihre Wälder und Seen, ihre grünen Wiesen und fruchtbaren Äcker?

 

Singender Sand

Die Nehrungen, die Kurische wie die Frische, gehören zu den Kostbarkeiten unserer Heimat. Wer aber nur die Badeorte kennt, Schwarzort, Nidden und Kahlberg, dem hat sich ihre einmalige Schönheit noch nicht ganz erschlossen. Er hat das Schönste nicht gesehen, die wandernde Düne. Wir ließen sie uns nicht entgehen, und was uns dieses verlorene Fleckchen schenkte, wird unvergesslich sein. Schon von weitem leuchteten uns die Dünen entgegen, ein heller Fleck in den langgestreckten, bewaldeten Hängen. Was aus der Ferne wie ein Hügel wirkte, wuchs, als wir uns näherten, zu einem hohen, steilen Hang empor, der, voll von der Sonne beschienen, in gleißendem Licht dalag. Ein schmaler, sandiger Strand nahm unsere Boote in seine Obhut, und dann ging es hinauf, barfuß natürlich, weil wir schon nach den ersten Schritten die Schuhe vollgeschöpft hätten, barfuß aber auch aus einem anderen Grunde, den wir freilich jetzt noch nicht erkannten, den aber selbst die Jungen in einem Winkel ihres übermütigen Herzens erahnen mochten, als sie beim Anstieg stiller und immer stiller wurden. Und dann tat es sich wie ein Wunder vor uns auf. Kaum traten wir aus dem Windschatten des Steilhanges und aus seiner brütenden Hitze heraus, als uns ein frischer Wind von der See empfing. Doch wir spürten ihn kaum, so überwältigend war der Anblick, der sich uns bot. Auf der einen Seite des schmalen Landstriches die See in ihrem leuchtenden Blau, unendlich — auf der anderen Seite das Haff, wie mattes Silber, und über uns, beides, See und Haff umfassend, ein wolkenloser Himmel, der alles in sich aufnahm, alle Bläue, alles Leuchten, alle Weite. Und unter diesem Himmel standen wir, klein und still, hineingestellt in die Großartigkeit der Natur und hingegeben an ihre schweigende Schönheit.

 

Aber noch ein anderes erlebten wir. Als das Auge sich sattgetrunken hatte, vernahm das Ohr einen seltsamen Ton, ein feines Klingen und Singen, von dem wir zuerst nicht wussten, woher es kam. Erst als wir ein Prickeln an den Beinen verspürten, merkten wir, dass es der Sand war, den der Wind vor sich hertrieb. Singender Sand! Seit undenklichen Zeiten weht der Wind Sandkorn um Sandkorn den flachen Hang hinauf, treibt es über den Kamm und stürzt es den steilen Hang hinab ins Haff. Die Düne wandert und singt ihr Lied. Seit Jahrtausenden wandert sie so, unmerklich für unser Zeitgefühl; doch in dem Singen des Sandes hörten wir die Melodie der Ewigkeit.

 

Über die Geneigten Ebenen

Für den Wasserwanderer hat es in Ostpreußen kaum etwas Schöneres gegeben als das Oberland mit dem ihm eigenen Wechsel von Kanalstrecken und Seen. Immer wieder öffnet sich der Kanal überraschend zu der Weite eines Sees, immer wieder wechseln die Kulissen. Bald wird das Ufer von Schilf und Rohr eingesäumt, bald gleitet der Blick über grüne Weiden, bald tritt der Wald bis an das Wasser heran. In mittäglicher Stille fahren wir an sauberen Dörfern und schmucken Höfen vorüber und kein Laut stört den Frieden dieser lieblichen Landschaft. Selbst die technischen Einrichtungen des Kanals, die Geneigten Ebenen fügen sich widerspruchslos in dieses Bild. Langsam rollen die Wagen den Berg hinauf und hinunter, und langsam und geräuschlos drehen sich die großen Räder, über denen die Drahtseile laufen. Keine Maschine stampft, kein Motor dröhnt, keine Sirene zerreißt die Stille. Nur ein Glockenzeichen schwingt sich durch die Luft und kündet dem Mann oben auf dem Berge, dass unsere Boote in den Wagen eingefahren sind. Behutsam beginnt er zu rollen, und sanft ansteigend hebt er sich aus dem Wasser. Nun heißt es aufpassen, dass sich die Ausleger nicht im Gestänge verfangen; denn der Wagen hebt sich höher und höher aus dem Wasser heraus, und die Boote sinken tiefer und tiefer, bis sie auf den Planken liegen. Nun fahren sie tatsächlich über Land und bergauf, und wir genießen von der Höhe des Wagens den weiten Blick über das schöne Land. Aufs Neue heißt es Obacht geben. Der Wagen ist über die Kuppe gerollt und taucht wieder ins Wasser. Die Boote werden flott, schwimmen und steigen und müssen mit den Skulls festgehalten werden, damit sie nicht aus dem Wagen gleiten oder sich verfangen.

 

Die erste Ebene ist überwunden. Mit der gleichen Spannung und Sorgfalt geht es über die Weiteren. Mit fünf solcher Stufen überwinden wir etwa hundert Meter Höhenunterschied. In Buchwalde, der letzten Ebene, besichtigen wir das Maschinenhaus mit seinem riesigen Wasserrad und verweilen einen Augenblick vor dem Gedenkstein, der dem Erbauer des Oberländischen Kanals, Steinke, errichtet wurde. Haben Sie es übrigens schon gewusst, dass es das System der Geneigten Ebenen nur noch ein zweites Mal gibt, in Amerika? Die Jungen wussten es nicht. Sie wussten auch nicht, dass sie soeben eine Grenze überschritten hatten, die Buchengrenze, und waren ganz erstaunt, dass sie vor lauter Wald die Bäume nicht gesehen hatten — es waren Buchen.

 

Der schönste der oberländischen Seen ist wohl der langgestreckte Röthloffsee mit seinen bewaldeten Ufern, und am reizvollsten ist der nördliche Teil bei Maldeuten. Die Halbinsel unmittelbar an der Einmündung des Kanals mit ihrem weitläufigen Baumbestand nahm uns auch diesmal wieder auf, und wir erlebten auf diesem idyllischen Fleckchen Erde einen köstlichen Sommerabend, der die Seele löste und sie öffnete für das Mysterium der sinkenden Nacht.

 

Draußen lacht die Sonne eines neuen Frühlings, und aufs Neue will sich die Wanderlust regen. In all den Jahren seit dem Verlust der Heimat ist immer wieder der Wunsch lebendig geworden, ins Boot zu steigen und zu rudern. Aber es ist beim Wunsch geblieben und beim Erinnern. Dann blättert man in dem Bilderbuch vergangener Tage und ist ein wenig glücklich.

 

Seite 9   Schifferstadt Liebemühl

In der von Lehrer Rudolf Friedrich begonnenen, handgeschriebenen Chronik der vor 1335 gegründeten Stadt Liebemühl werden die Schwierigkeiten geschildert, die der damalige Wasserbauinspektor Steenke beim Bau des Oberländischen Kanals zu überwinden hatte. Er löste das Problem mit der Errichtung der berühmten fünf „Geneigten Ebenen". Es wurden zuerst Zweifel an der Durchführbarkeit des Projekts gehegt, weil das Gelände vom Drausensee zur Drewenz ein mehrere hundert Fuß hohes Gefälle habe. Am 1. Oktober 1844 begann Steenke mit der Arbeit. Gemeinsam mit drei Gehilfen steckte er die Linien für die Kanalführung ab. Die Rademacher, Tischler und Schmiede in Liebemühl und den Dörfern ringsum erhielten lohnende Aufträge, denn man brauchte damals noch Karren für das Wegschaffen der aufgeschaufelten Erde; den ersten Karren fertigte übrigens ein Verwandter des in Mohrungen geborenen Dichters Johann Gottfried Herder an. Am 28. Oktober jenes Jahres wurde der erste Spatenstich getan. Dieses Ereignis wurde als Festtag gefeiert, denn die Stadtbewohner wussten, dass durch den geplanten Kanal Liebemühl sowie die benachbarten Städte Osterode und Saalfeld große Vorteile gewinnen würden. Anfangs waren nur etwa siebzig Arbeiter beschäftigt, doch stieg ihre Zahl später auf zweitausend an. Sie kamen aus den Kreisen Osterode, Mohrungen und Braunsberg. Es herrschte eine Teuerung im Lande, und die Männer mussten von ihrem 10 - 14 Silbergroschen betragenden Tageslohn allein 7 Silbergroschen für die Verpflegung hergeben.

 

Für Liebemühl begann eine neue Zeit. Nur 150, meist recht alte Häuser, standen bis zu Beginn des Kanalbaues in der Stadt; nun regte sich die Bautätigkeit. Fördernd wirkte sich auch der gleichzeitige Chausseebau Elbing – Liebemühl - Osterode aus. Am 15. Oktober 1845 lief das erste Kanalschiff vom Stapel, das Steenke „Vorwärts" taufte. Der Kanal in seiner gesamten Länge wurde 1860 dem Verkehr übergeben. 1892 fuhr dort die erste, mit Blumen und Laub bekränzte Lokomotive auf dem Bahnhof ein. Im nächsten Jahre wurde die Bahnstrecke Osterode - Marienburg in Betrieb genommen.

 

Zur Weiterbildung der Schiffer wurde 1903 eine Schifferklasse in der Schule eingerichtet. Der ersten gewerblichen und kaufmännischen Fortbildungsschule in Liebemühl, die 1911 eröffnet wurde, war eine Schifferschule angeschlossen. Auch hierin zeigte sich die Entwicklung Liebemühls, das aus einem reinen Landstädtchen infolge des Baues des Oberländischen Kanals auch zu einer „Schifferstadt" geworden war.

 

Seite 9   Das härteste Wasser

Das härteste Wasser hatten in Ostpreußen Osterode mit 28 und Allenstein mit 24 Härtegraden, das weichste Königsberg im Hardershofer Werk mit 5,3 Härtegraden.

 

Seite 10   Pr.-Holland

Folgende Landsleute aus der Stadt Pr.-Holland werden gesucht:

1. Fligge, Schlageterstraße;

 

2. Gertrud Glieger, zuletzt Meierhöfer, Post Himteberg;

 

3. Ella Freitag, Norkusstraße 21;

 

4. Gertrud Freitag, Amtsfreiheit 10;

 

5. Freitag, Mühlhausener Straße 11;

 

6. Freitag, Neustadt;

 

7. Freitag, Rogelner Straße 1;

 

8. Heinz Frey, zuletzt Witten (Ruhr);

 

9. August Friese, Soldauer Straße 10;

 

10. Gustav Frischmut, Kochstraße 11;

 

11. Erna Fromm, Bergstraße 3;

 

12. Fröhlig, General-Litzmann-Straße 4;

 

13. Emil Fuchs, Lange Str. 24;

 

14. Willi Fuchs, Reiterstraße 9;

 

15. Mathilde Galling, Markt 36;

 

16. Alfred Gehrmann, Reiterstraße 23;

 

17. Ernst Gehrmann, Geißinger Weg 8;

 

18. Gehrmann, Mauerstraße 8;

 

19. Gehring, Amtsfreiheit;

 

20. Gerich, Reiterstraße 24;

 

21. Erika Gerlach, zuletzt Braunschweig;

 

22. Gerlach, Greißinger Weg 8;

 

23. Wilhelm Gerling, Abbau 15;

 

24. Ilona Gill, zuletzt Niendorf (Ostsee);

 

25. Gnasnick, Lange Str. 22;

 

26. Gnosa, Apothekerstraße 11;

 

27. Erna Göring, geb. Schmidt, Neustadt;

 

28. Hans Goerke, zuletzt Sandfeld (Oldb);

 

29. Wilhelmine Götz, Markt Nr. 36;

 

30. Heinz Goertz, Crossener Straße 2;

 

31. Gollan, Langemarekweg;

 

32. Gollan, Mauerstraße 6;

 

33. Grete Gomtel, zuletzt Hamburg-Harburg;

 

34. Goschau, Apothekerstraße 8,

 

35. Goschau, Reiterstraße 19;

 

36. Else Gram, zuletzt Hamburg-Ohlstedt;

 

37. Grigat, Scheinenstraße 11;

 

38. Anna Gross, Soldauer Straße;

 

39. Ernst Grunwald, Abbau 5;

 

40. Ursula Grunwald, zuletzt Lübeck;

 

41. Ewald Guschewski, zuletzt Waldmimmersbach über Heidelberg;

 

42. Wilhelm Haase;

 

43. Clara Hahn, zuletzt Hamburg-Altona;

 

44. Hanowski, Bahnhofstraße 11;

 

45. Grete Hantel, Scheinenstraße 8;

 

46. Harder, Lange Straße 32;

 

47. Erika Hartung, Meinhardstraße 1;

 

48. Hartung, Mauerstraße 8;

 

49. Max Hein, Richthofenstraße 15;

 

50. Heller (Maler), Richthofenstraße.

 

Zuschriften erbeten an den Beauftragten für Vertriebene, Flüchtlinge und Kriegsgeschädigte der Stadt Itzehoe, Abt. Patenschaftsbetreuung Pr.-Holland.

 

Bartenstein

Hauptkreistreffen in Nienburg — Kreistagssitzung

Da die Mitgliederversammlung in diesem Jahr keine Beschlüsse zu fassen hat, kann die Sitzung des Kreistages im großen Sitzungssaal des Kreishauses bereits um 12 Uhr beginnen, womit ich dem Wunsche mehrerer Kreistagsmitglieder nachkomme. Ich mache dieses in Abänderung der satzungsgemäßen Ladung (Folge 21 des Ostpreußenblattes) besonders bekannt.

Zeiß, Kreisvertreter (20a) Celle, Hannoversche Straße 2

 

Wehlau

Kreiskartei-Wohnungswechsel

Hiermit gebe ich zur Kenntnis, dass ich von Hamburg 19, Heußweg 82, nach Hamburg 33, Schlicksweg Nr. 14. verzogen bin. Ich bitte, dieses bei Anfragen an die Kreiskartei zu beachten.

 

Bei dieser Gelegenheit möchte ich, wie schon so oft, auf folgendes hinweisen: Es kommt nur zu häufig vor, dass Landsleute bei Anfragen an die Kreiskartei es für selbstverständlich halten, dass die von ihnen gewünschte Anschrift vorhanden ist, sie selbst sich aber noch nicht zur Aufnahme in die Kartei gemeldet haben. Um festzustellen, ob es sich bei dem Anfragenden um einen Landsmann aus dem Kreise Wehlau handelt, lege ich in solchen Fällen meiner Antwort eine Karteikarte zur Ausfüllung bei. Meistens wird sie weder zurückgesandt noch sonst eine Äußerung dazu abgegeben. Ein solches Verhalten fördert die Arbeitsfreudigkeit keineswegs. Vielfach wird auch der Heimatwohnort nicht angegeben und nur zu oft, das Rückporto vergessen. Hierdurch werden unnötige Sucharbeit und Kosten verursacht, die künftig vermieden werden müssen. Ferner wird immer wieder festgestellt, dass eingetretener Wohnungswechsel nicht gemeldet wird. Hierzu genügt eine Postkarte, auf der neben der neuen Anschrift auch der Heimatort im Kreise Wehlau anzugeben ist.

 

Ich bitte, liebe Landsleute, beachten Sie diese Hinweise in Zukunft, Sie helfen mir, unsere Kreiskartei weiter auszubauen. Die Kartei dient ja ausschließlich Ihren Interessen und unserer Heimatarbeit.

 

Es werden gesucht:

1. Annemarie Metzdorf, geb. 15.06.1910/1911, Wehlau, Pregelstraße 13;

 

2. Familie Porsch, Wargienen;

 

3. Emil Stenke, Jakobsdorf;

 

4. Martha Glahs, geb. Fuhrmann, geb. 08.11.1886, Kapkeim;

 

5. Familie Putschinski, Kapkeim (P. war Eisenbahner);

 

6. Minna Lux, geb. Neumann;

 

Luise Vogel, geb. Rommenat, geb. etwa 1877;

 

Minna Eisenblätter, geb. Dulz, geb. etwa 1890;

 

Lina Mantke, geb. Pfeffer, geb. 14.04.1894, alle aus Imten;

 

7. Familie Esseluhn, Wehlau, Klosterstraße 1;

 

8. Karl Dehnert, Lehrer, Parnehnen, (D. hat im Bundsegebiet in Destel 36, Post Levern, Kreis Lübbecke, gewohnt, soll aber laut Postvermerk unbekannt verzogen sein);

 

9. Albert Groneberg, Lindendorf;

 

10. Familie Bukowski, Eiserwagen;

 

11. Fräulein Kaminski (war beschäftigt bei der Buchstelle in Wehlau);

 

12. Ernst Michlau, Gutsverwalter in Kuxtern;

 

13. Kurt Wiemer, Ripkeim (war Unteroffizier und wird vermisst).

 

Zuschriften erbeten an: Wilhelm Poepping, Karteiführer, Hamburg 33, Schlicksweg 14

 

Seite 10   Aus der landsmannschaftlichen Arbeit in …

BERLIN

Vorsitzender der Landesgruppe Berlin: Dr. Matthee, Berlin-Charlottenburg, Kaiserdamm 83. „Haus der ostdeutschen Heimat".

 

13. Juli, 16 Uhr. Heimatkreis Bartenstein, Kreistreffen, Lokal: Vereinshaus Heumann, Berlin N 65, Nordufer 15, S-Bahn Putlitzstraße, Bus A 16.

 

14. Juli, 8 Uhr. Heimatkreis Insterburg, Dampferausflug. Fahrt ins Blaue. Abfahrt Schloßbrücke Charlottenburg.

 

14. Juli, 8.30 Uhr. Heimatkreis Sensburg, Dampferfahrt ab Hallesches Tor nach Heiligensee, Schützenhaus.

 

14. Juli, 15 Uhr. Heimatkreis Wehlau, Kreistreffen, Lokal: Vereinshaus Heumann, Berlin N 65, Nordufer 15, S-Bahn Putlitzstraße, Bus A 16.

 

14. Juli, 15 Uhr, Heimatkreis Osterode, Kreistreffen/ Sommerfest. Lokal: Hubertus-Eck, Bln.-Grunewald, Ecke Hubertusallee—Warmbrunner Straße. Bus A 10 und A 29, S-Bahn Hohenzollerndamm.

 

14. Juli, 15 Uhr. Heimatkreis Neidenburg/Soldau, Kreistreffen, Lokal: Ideal-Klause, Berlin-Neukölln, Mareschstraße 14, S-Bahn Sonnenallee, Bus A 4.

 

14. Juli, 16 Uhr. Heimatkreise Memel/Heydekrug/Pogegen, Kreistreffen. Lokal: Parkrestaurant Südende, Steglitzer Straße 14/16., S-Bahn Südende.

 

14. Juli, 16 Uhr. Heimatkreis Pr.-Holland, Kreistreffen, Lokal: Sportklause am Reichssportfeld, Reichssportfeldstraße 23, S-Bahn Reichssportfeld, Straßenbahn 75.

 

15. Juli, 19.30 Uhr, Heimatkreis Königsberg Bezirk Alt-Moabit, Bezirkstreffen. Lokal: Hansa-Restaurant, Berlin NW 87, Alt-Moabit 47/48.

 

BAYERN

Vorsitzender der Landesgruppe Bayern e V.: Rechtsanwalt Heinz Thieler, München. Geschäftsstelle: München 23, Trautenwolfstraße 5/0, Telefon 33 85 60. Postscheckkonto München 213 96.

 

Junge Ostpreußen in Bayern

Die Landesgruppe der ost- und westpreußischen Jugend in Bayern wird vom 28. Juli bis 4. August eine Lagerwoche in dem DJO-Jugenderholungslager Gaisthal (Bayerischer Wald) veranstalten. Wir hoffen, dass Ihr Euch in großer Zahl daran beteiligt, denn wir haben dort Gelegenheit, uns einmal richtig kennenzulernen und neue Kraft für die Herbst- und Winterarbeit zu sammeln. Alter der Teilnehmer 12 bis 17 Jahre. Tagessatz 3,50 DM. Es besteht die Möglichkeit, Zuschüsse vom Bayerischen Jugendring zu beantragen, dazu ist es aber nötig, sich umgehend bei der Landesgeschäftsstelle der DJO-Landesgruppe Bayern, München 9, Sommerstraße Nr. 44, anzumelden. Letzter Termin 15. Juli! Nach der Anmeldung, der Ihr ein Gesuch auf Zuschussgewährung beifügen könnt, wird Euch ein Rüstblatt zugeschickt, aus dem Ihr Einzelheiten der Ausrüstung usw. entnehmen könnt. Ich hoffe recht viele von Euch in Gaisthal begrüßen zu können. Hubertus Lietz

 

Erlangen. Nächste Veranstaltung am 13. Juli, um 20 Uhr, im Hofbräustübl am Bohlenplatz. Unter anderem soll Näheres über eine geplante Sternfahrt bzw. Wanderung für Ende Juli bekanntgegeben werden, an der auch die Jugend teilnehmen kann. Landsmann Treß wird über eine Resolution sprechen, die an alle Fraktionen des Bundestages gehen soll: „Was erwarten wir Heimatvertriebenen vom zukünftigen Bundestag?" — Das Junitreffen bestand in einem fröhlichen Beisammensein auf der Erlanger Bergkirchweih. — Die Gruppe war bei der Gedenkfeier zum Tag der nationalen Einheit am 17. Juni auf dem Schloßplatz vertreten.

 

Kitzingen. Viele Landsleute aus dem Stadt- und Landkreis waren zu einer Feierstunde erschienen, bei der der Vorsitzende des Bezirksverbandes, Fischer, im Auftrag des Landesverbandes die Weihe der neuen Fahne vornahm. In seiner Festrede wies er darauf hin, dass die Landsleute niemals den Kampf um die friedliche Rückgewinnung der Heimat aufgeben dürften. Mehrere verdiente Mitglieder wurden durch den Vorsitzenden des Bezirksverbandes geehrt. Die Grüße der Stadtverwaltung überbrachte Bürgermeister Will.

 

München-Ost. Nächste Monatsversammlung am 13. Juli, 19.30 Uhr, in der Gaststätte Rablhof, Franziskanerstraße,  Ecke Rablstraße. Curt Winckelmann, Regensburg, wird einen interessanten Lichtbildervortrag über Trakehnen und seine Pferdezucht bringen.

 

BADEN-WÜRTTEMBERG

Vorsitzender der Landesgruppe Baden-Württemberg: Hans Krzywinski, Stuttgart-W., Hasenbergstraße 43. Zweiter Vorsitzender: Regierungsrat de la Chaux, Reutlingen, Karlstraße Nr. 19.

 

Tuttlingen. Zum ersten Mal unternahm die Gruppe Ordensland eine dreitägige Fahrt, die durch den Schwarzwald über den Rhein ins Elsaß und ins Saarland führte. Die Landsleute besuchten landsmannschaftliche Gruppen und lernten ein Stück des Grenzlandes im Westen kennen. Nach einem Besuch in Völklingen fuhren die Landsleute nach Saarbrücken, das sie in einer zweistündigen Rundfahrt eingehend besichtigten. Auf der Straße nach Kaiserslautern klangen den Teilnehmern an der Zollgrenze heimatliche Laute ans Ohr. Neben einem Bayern und einem Saarländer versah hier ein Landsmann als Zollbeamter seinen Dienst. Auf der Rückfahrt wurde noch die Gruppe in Rastatt besucht und dann ging die Fahrt, die den Teilnehmern schöne und erlebnisreiche Stunden bereitet hatte, zu Ende.

 

Wendlingen. Nächster Heimatabend mit der Vorführung eines Farbfilmes über Ostpreußen am 21. September, dem Vorabend des Tages der Heimat. Die benachbarten Gruppen werden schon jetzt herzlich eingeladen. — An dem diesjährigen Omnibusausflug der Gruppe nahmen 120 Landsleute teil. Die Fahrt führte durch den Schwarzwald nach Böblingen, wo ein geselliges Beisammensein mit den Landsleuten der dortigen Gruppe allen Teilnehmern schöne Stunden bereitete.

 

Rastatt. Auf der Gründungsversammlung der landsmannschaftlichen Gruppe der Ost- und Westpreußen wurden folgende Landsleute in den Vorstand gewählt: 1. Vorsitzender, Edmund Blaar; 2. Vorsitzender, Heinrich Malwitz; Kassenwartin, Frau Pipgorra. Zur besseren Wahrnehmung der heimatpolitischen und kulturellen Aufgaben wurde ein Beirat gebildet, dem vor allem Landsleute mit langjähriger Erfahrung in der Betreuungsarbeit angehören. Zu ihren Aufgaben gehört die Betreuung der Landsleute in den Flüchtlingslagern. Die Wahl eines Jugendwartes soll später erfolgen.

 

Ellwangen/Jagst. Auf dem letzten Heimatabend sprach der 1. Vorsitzende, Rehfeld, über die Ziele der landsmannschaftlichen Arbeit. Nach einigen Hinweisen auf die geplante DJO-Schulung in Aalen, gab er bekannt, dass der Tag der Heimat am 22. September in Verbindung mit der einheimischen Bevölkerung festlich begangen werden soll. Kulturreferent Körner sprach über den Sinn des 17. Juni. Stadtrat Dlugi hielt einen Vortrag über die weltpolitische Lage, an dem sich eine lebhafte Diskussion anschloss.

 

SAARLAND

1. Vorsitzender der Landesgruppe: Heinz Fuhrich. Geschäftsstelle: Völklingen, Moltkestraße 61 bei Hohlwein, Tel. 34 71.

 

Völklingen. Landsleute aus Stadt und Kreis Tuttlingen trafen sich in Völklingen (Saar) mit den Landsleuten der dortigen Gruppe. Der 1. Vorsitzende der Landesgruppe Saar, Heinz Fuhrich, fand herzliche Worte der Begrüßung. Für die Gäste sprach der 1. Vorsitzende der Gruppe Ordensland in Tuttlingen. Dr. W. Schienemann. Beide Jugendgruppen und Mitglieder der Landsmannschaft wetteiferten mit ihren Darbietungen. Volkstänze und Volkslieder sowie heimatlicher Humor verschönten die Stunden des Zusammenseins. Die Gastgeber hatten für Privatquartiere gesorgt. Am nächsten Morgen fuhren die Landsleute aus Tuttlingen nach Saarbrücken weiter. Bei dieser Fahrt begleitete der Jugendwart der Gruppe Völklingen, Landsmann Hohlwein, die Gäste und gab ihnen Erläuterungen zu dem Gesehenen. Ein Gegenbesuch der Gruppe Völklingen in Tuttlingen ist geplant.

 

RHEINLAND-PFALZ

Vorsitzender der Landesgruppe Rheinland-Pfalz: Landrat a. D. Dr. Deichmann, Koblenz, Simmerner Straße 1, Ruf 3 44 08. Geschäftsführung und Kassenleitung: Walter Rose, Neuhäusel (Westerwald), Hauptstraße 3. Postscheckkonto 15 75 Frankfurt am Main.

 

Koblenz. Die Landsleute werden sich am Sonntag, dem 7. Juli, in Koblenz-Ehrenbreitenstein, im Mühlenthal, Weinhaus Kapellchen, treffen.

 

HESSEN

Vorsitzender der Landesgruppe Hessen: Konrad Opitz., Gießen, Unter der Liebigshöhe 28.

 

Fritzlar. Wenige Tage nach der Neuwahl des neuen Kreisvorstandes trat dieser zu einer Ausschusssitzung zusammen. Nach Besprechungen mit den Ortsobleuten wurden Besuche der benachbarten Kreisverbände, die Anlegung einer Reisekasse und das geplante Ostpreußentreffen innerhalb des Landesverbandes Hessen erörtert. Der 1. Vorsitzende der Kreisgruppe, Selenz, betonte, dass es notwendig sei, alle Landsleute, ob alt oder jung, anzusprechen. Außerdem solle die Frauenreferentin alle ostpreußischen Frauen einmal im Monat zu einem Ausspracheabend einladen, da gerade die Frau und Mutter am meisten dazu beitragen könne, den Heimatgedanken innerhalb der Familie zu festigen. Der 2. Vorsitzende, Hoyer, regte an, sämtliche Schriftstücke innerhalb der Kreisgruppe zu einer kleinen Leihbücherei zusammenzutragen. Der Landesverband solle gebeten werden, ebenfalls Bücher zur Verfügung zu stellen, um vor allem den Jugendlichen Material über die Heimat bieten zu können. Auch der einheimischen Bevölkerung solle an Hand dieser Aufzeichnungen gezeigt werden, was die deutschen Ostgebiete für das gesamte Deutschland bedeuten. Zum Abschluss der Sitzung wurde beschlossen, dass sich die Landsleute wie im vergangenen Jahr an dem traditionellen Festzug anlässlich des Pferdemarktes in Fritzlar beteiligen werden.

 

NORDRHEIN-WESTFALEN

Vorsitzender der Landesgruppe Nordrhein-Westfalen: Erich Grimoni, (22a) Düsseldorf 10, Am Schein 14, Telefon 6 24 14.

 

Treffen des Regierungsbezirks Aachen am 13. und 14. Juli in Alsdorf bei Aachen

 

Motto: Dies Land bleibt deutsch!

Veranstaltungsfolge

 

13. Juli, vormittags: Eröffnung der Ausstellung „Ost- und westpreußische Persönlichkeiten und ihr Werk".

 

20 Uhr: Kulturabend in der Festhalle Alsdorf-Ofden. Es spricht der stellvertretende Vorsitzende der Landesgruppe, Poley. Darbietungen eines VHS-Orchesters, einer Volkstanz- und Laienspielgruppe.

 

14. Juli, 7 bis 8 Uhr: Wecken durch einen Fanfarenzug der DJO. — 9 Uhr: Evangelischer Gottesdienst in der Martin-Luther-Kirche mit dem ostpreußischen Pfarrer Korsch. — 10 Uhr: Katholischer Gottesdienst in der Kirche St. Castor mit dem ostpreußischen Kaplan Penczerzinski. — 11 Uhr: Großkundgebung in den Räumen des EBV-Kasinos, Denkmalsplatz. Es spricht der Vorsitzende der Landesgruppe, Grimoni. Die Kundgebung wird durch Darbietungen eines Musikzuges der Siebenbürger Sachsen umrahmt. — 13 bis 14 Uhr: Platzkonzert und Volkstänze der Jugend im Burggarten. — Ab 14 Uhr: Heimattreffen: Reg.-Bez. Königsberg und Allenstein im EBV-Kasino, Reg.-Bez. Gumbinnen und Prov. Westpreußen in der Gaststätte Plum, Kirchstr.

 

Weitere Einzelheiten bitten wir der Festschrift zu entnehmen. Inhaber des Festabzeichens (1 DM) haben Zutritt zu allen Veranstaltungen. Alsdorf ist mit der Bundesbahn, Straßenbahn und mit Omnibussen zu erreichen. Das Erscheinen aller Landsleute aus dem Reg.-Bez. Aachen ist eine Pflicht gegenüber unserer Heimat!

 

Ostpreußisches Bezirkstreffen des Reg.-Bez. Detmold

Am Sonntag, dem 14. Juli, wird der Bezirk Detmold ab 15 Uhr auf dem Johannisberg in Bielefeld sein diesjähriges Bezirkstreffen begehen. Es spricht: Egbert Otto, Hamburg, Geschäftsführendes Vorstandsmitglied der Landsmannschaft Ostpreußen.

 

Alle Gruppen des Bezirks Detmold, sowie die anderen Ostpreußen-Gruppen aus Nordrhein-Westfalen sind herzlich eingeladen. Die Gruppen, die geschlossen kommen, werden vorher um Anmeldung an die Landsmannschaften Ostpreußen und Westpreußen, Bielefeld, Schließfach 999,  gebeten. Im Anschluss an die Kundgebung Blaskonzert, ausgeführt vom Musikverein Groß-Bielefeld. Ostpreußische Jugend spielt und tanzt. Abends Tanz mit der Kapelle Walter Thomas. Ab 14 Uhr, Autobus-Pendelverkehr zum Johannisberg vom Jahnplatz, Astoria-Haus.

 

Ostpreußische Landsleute! Zeigt durch Eure Teilnahme an dieser Kundgebung, dass Ihr Euren Anspruch auf Eure Heimat nicht aufgegeben habt. Lasst dieses Treffen in Bielefeld zu einem machtvollen Bekenntnis auf Heimat und Recht werden.

 

Köln. Die Kreisgruppe wird am 20. Juli, um 20 Uhr, im Festsaal Sartory, Köln, Friesenstraße, die Feier des zehnjährigen Bestehens begehen. Die Festrede hält der Sprecher der Landsmannschaft Ostpreußen, Dr. Alfred Gille (MdB). Kartenvorverkauf täglich von 8 bis 12 Uhr in der Geschäftsstelle, Badstraße 8/10, oder jeden Donnerstag auf der Geschäftsstelle der Landsmannschaft, Badstraße 8/10, von 17 bis 19 Uhr.

 

Köln. Alle Memeler Landsleute, die an der Fahrt mit der Bundesbahn nach Braubach (Rh.) teilnehmen wollen, treffen sich am Sonntag, dem 7. Juli, pünktlich um 7.30 Uhr, am Hauptbahnhof (Domseitel, am 1. Eingang rechts. Fahrpreis pro Person 6,80 DM.

 

Duisburg. Nächstes Treffen der Landsleute aus den Memelkreisen, Sonntag, den 14 Juli, ab 15 Uhr, zusammen mit der Memellandgruppe Düsseldorf in Kaiserswerth, Gartenlokal Im Ritter, Inh. A. Abels, An St. Switbert 65. Zu erreichen ist das Lokal von Duisburg aus mit der D-Bahn, Haltestelle Kaiserswerth. Es liegt hinter der Brücke, 2. Querstraße links. Alle Landsleute aus den Memelkreisen, die in Duisburg und Umgebung wohnen, werden herzlich eingeladen.

 

Bochum. Am Sonntag, dem 14. Juli, wird um 17 Uhr, im großen Saal des Parkhauses Bochum, aus Anlass der 27. Wiederkehr der Abstimmung eine Abstimmungsfeier stattfinden. Mitwirkende sind: das Akkordeonorchester und der Männergesangverein Bochum-Werne, der Kinderchor der Volksschule Bochum-Laer, Tenor Herbert Schultz, Jugendgruppen und Trachtengruppen. Anschließend gemütliches Beisammensein, verbunden mit dem Bezirksfest der Landsmannschaftlichen Vereinigung Ostdeutscher Heimatvereine. Der Unkostenbeitrag beträgt 1 DM. Programme sind bei dem Kreisschatzmeister, Friedrich Gehrmann, Bochum, Nordring 65, sowie bei allen Vertrauensleuten zu haben.

 

Wuppertal. Am Donnerstag, dem 11. Juli, um 20 Uhr, in den Zoo-Gaststätten Erinnerungsfeier an die Abstimmung in Ostpreußen unter dem Leitwort „Ostpreußen bleibt deutsch". Es spricht der 1. Vorsitzende der Landesgruppe, Erich Grimoni. Außerdem wirkt die Kapelle der Schutzpolizei mit. Trachtengruppen aller Landsmannschaften haben ihr Erscheinen zugesagt. Eintritt 50 Pfennig. Einlass ab 19 Uhr. Alle Landsleute werden um ihr Erscheinen gebeten. Karten für die Feierstunde sind zu haben in Vohwinkel, im Lederwarengeschäft Zielinski, Schwebebahnboten, in Elberfeld in der Geschäftsstelle Alexanderstraße 18, Zimmer 49 und im Zigarrengeschäft Krüger & Oberbeck, Döppersberg, Schwebebahnpassage; in Barmen bei Walter Stark, Sonntagstraße 31 und bei Fritz Maleikat, Höfen 92. — Für Sonntag, den 21. Juli, ist ein Ausflug an die Sorpetalsperre geplant. Anmeldungen möglichst bald erbeten bei der Geschäftsstelle in Elberfeld und bei Walter Stark, Barmen, Sonntagstraße 31 (nach 18 Uhr). Die Fahrt kostet mit Mittagessen 10 DM ohne Mittagessen 7,50 DM. Bei der Anmeldung ist die Hälfte des Fahrgeldes einzuzahlen.

 

Wetter (Ruhr). Für den 7. September ist ein gemeinschaftlicher Ausflug geplant. — Auf der letzten Mitgliederversammlung gedachte der 1. Vorsitzende, Lehrer Hoppenheit, des am 19. Mai 1957, verstorbenen Professors Dr. E. Carstenn, dessen Ableben nicht nur für die Gruppe, sondern darüber hinaus für viele Landsleute einen großen Verlust bedeutet. Durch Schriften, Vorträge und Veranstaltungen hatte Professor Carstenn, der ein guter Kenner seiner Heimat war, dazu beigetragen, den Heimatgedanken zu pflegen und zu vertiefen. In seinen weiteren Ausführungen erinnerte der 1. Vorsitzende an die hohe innere Verpflichtung, die die Heimat jedem Landsmann auferlege. Die Gruppe der DJO unter Leitung von Landsmann Frankenberg gestaltete mit ernsten und heiteren Darbietungen das Programm des Abends.

 

Essen-Heisingen. Am Sonntag, dem 7. Juli, 19.30 Uhr, bei Dresen, Monatsversammlung mit Filmvorführung (Masuren). Landsmann Waschkies wird einen Vortrag über Masuren und die Abstimmung am 11. Juli 1920 halten.

 

Unna. Freitag, den 5. Juli, 20 Uhr, in der Sozietät-Casino, Nordring. Tonfilmvorführung von Landsmann Fritz Michelau, Bielefeld, mit den Filmen „Sowjetzone ohne Zensur". „Kopernikus". „Kurenfischer" und „Masuren". Landsleute und Gäste sind herzlich eingeladen. — Auf dem Sommerfest der Gruppe am Sonnabend, dem 6. Juli, in Königsborn bei Rehfuß, werden die Filme „Deutscher Bernstein" und „eine Fahrt auf dem Oberländischen Kanal" vorgeführt. Eine Kapelle wird zum Tanz aufspielen. Diese Veranstaltung ist als Werbeabend für die Gruppe Königsborn gedacht.

 

Greven. Am Sonntag, dem 7. Juli, Sommerausflug in das Bergische Land. Die Fahrt geht mit Omnibussen um 5.50 Uhr, vom Schwarzen Weg (Gärtnerei Krist), und um 6 Uhr, ab Wilhelmsplatz nach Wuppertal. Es werden unterwegs Sehenswürdigkeiten besichtigt. Jedem wird Gelegenheit geboten, am Gottesdienst teilzunehmen. Der Fahrpreis beträgt 9 DM. Für jedes zahlende Mitglied werden 4 DM aus der Kasse der Gruppe zugegeben. Anmeldungen bei Alois Domnik, Niederort 4; bei Tragmann, Karlstraße 22, und bei Kurt Damm, Schründerring 83. — Am Sonnabend, dem 27. Juli, um 15 Uhr, in der Gronenburg, allgemeines Kinderfest der landsmannschaftlichen Gruppen. Anmeldungen der Kinder bis zum 14. Lebensjahre bis 15. Juli, bei den oben angeführten Annahmestellen.

 

Burgsteinfurt. Am 14. Juli, ist ein Besuch der Gruppe Ibbenbüren in Burgsteinfurt geplant. Die Gäste werden um 15 Uhr in der Bagno-Gaststätte eintreffen. Alle Mitglieder sind herzlich zu diesem Treffen eingeladen. Nach einer gemeinsamen Kaffeetafel soll den Landsleuten aus Ibbenbüren das Bagno mit seinem bekannten Wasserschloß, den Brücken und Seen und die Stadt gezeigt werden. Um 19 Uhr treffen sich alle Landsleute im Hotel Möller zu einem Heimatabend mit Volkstänzen und froher Unterhaltung. Bei diesem Treffen soll über den geplanten Besuch einer Freilichtbühne in Tecklenburg oder Bentheim gesprochen werden. — Am 28. Juli soll ein Familienausflug nach Teepe unternommen werden. Treffpunkt 14 Uhr am Bagno-Eingang. Anschließend gemeinsamer Spaziergang zum Versammlungslokal, gemeinsame Kaffeetafel, Kinderbelustigungen, Musik, Tanz und Schießen. Ende etwa 18 Uhr.

 

Amern. Für den 11. August ist ein Ausflug mit Omnibus nach Königswinter und zum Drachenfels geplant. — Der Tag der Heimat soll in diesem Jahr festlich begangen werden. Der Vorsitzende der Landesgruppe Nordrhein-Westfalen, Erich Grimoni, hat seine Teilnahme zugesagt. — Die Mitglieder der Gruppe beteiligten sich an einer Feierstunde zum Gedenken an die Opfer des 17. Juni. Der 1. Vorsitzende, Wilhelm Keber, sprach über den Sinn dieses Aufstandes und führte aus, dass der Opfertod dieser Menschen ein Appell an die freie Welt sei, die unsinnigen und willkürlichen Grenzen endgültig zu beseitigen.

 

Warendorf. Am Mittwoch, dem 10. Juli, um 15 Uhr, wird sich die Frauengruppe zum gemeinsamen Spaziergang mit anschließendem Kaffeetrinken an der „Herrlichkeit" treffen. Sammelpunkt 14.30 Uhr, Hinter den drei Brücken. Omnibus um 14 Uhr ab Bahnhof.

 

Herford. Am 13. Juli, 20 Uhr, in der Gaststätte Niemeier, Bergertor, Abstimmungsgedenkfeier zur Erinnerung an den 11. Juli 1920 in Verbindung mit einem Heimatabend. Die Jugendgruppe wird mitwirken, außerdem ist ein Filmvortrag vorgesehen. Alle Landsleute werden um ihr Erscheinen gebeten. — Im August fällt der Heimatabend aus.

 

NIEDERSACHSEN

Vorsitzender der Landesgruppe Niedersachsen, Arnold Woelke, Göttingen, Keplerstraße 26. Telefon 2 47 01; Geschäftsstelle: Hannover, Humboldtstraße 21/22 (Hofgebäude). Telefon 1 32 21. Postscheckkonto: Hannover 1238 00.

 

Salzgitter-Nord. Am Dienstag, dem 9 Juli, wird die Gruppe um 20 Uhr in der Bahnhofsgaststätte Lebenstedt des ostpreußischen Abstimmungstages gedenken. Nach einem Vortrag über die Bedeutung dieses Tages wird eine Lichtbildreihe über die Heimat den Landsleuten den jetzigen Zustand Ostpreußens vor Augen führen. - Landsmann Emil Rehberg hatte einen Ausflug nach Antoinettenruh bei Wolfenbüttel vorbereitet, an dem sich etwa 150 Landsleute mit ihren Kindern beteiligten.  — Vor der DJO-Jugendgruppe Ordensland hielt der 1. Vorsitzende, Staff, einen Vortrag über die Bedeutung der wirtschaftlichen Verluste, die Deutschland durch die Besetzung der deutschen Ostgebiete entstanden sind. — Heimatpfleger Franz Zobel vom Städtischen Museum und Archiv in Salzgitter-Salder, bittet um den Hinweis, dass die Ostdeutsche Bücherei im Schloss Salder mit einer Reihe wertvoller Bücher und Bildbände über Ost- und Westpreußen jedem Landsmann zur Verfügung steht. — Der Vorstand ruft alle Landsleute auf, sich umgehend mit einer Spende an der Ostpreußischen Kinderhilfe zu beteiligen. Diese Spende, ganz gleich wie hoch sie sein mag, ist eine Ehrenschuld, der sich kein Landsmann entziehen darf. Einzahlungen werden erbeten auf das Postscheckkonto Hamburg 75 57 der Landsmannschaft Ostpreußen e. V. mit dem Vermerk „Ostpreußische Kinderhilfe".

Fortsetzung Seite 12

 

Rest der Seite: Wir hören Rundfunk

 

Seite 11   Die Gburreks fanden sich.

Die Eltern nach zwölf Jahren mit allen sechs Kindern wieder vereint.

Foto: Acht Gburreks wieder glücklich vereint. Links und rechts von den Eltern je drei, der jetzt aus Ostpreußen zurückgekehrten Kinder.

 

„Landsleute, die jetzt aus Ostpreußen kamen", das ist seit langem eine feststehende Rubrik unserer Zeitung. Nüchtern und sachlich nehmen sich die knappen Namens- und Ortsangaben aus. Sie sind wie ein Stichwortverzeichnis aus dem großen Schicksalsbuch unserer Landsmannschaft, in dem unendlich viel Leid, aber auch Glück und Freude verzeichnet stehen. Schlagen wir eines seiner Kapitel auf, das kürzlich einen glücklichen Abschluss fand, und das deshalb bemerkenswert ist, weil es auch in der Geschichte der Familienzusammenführung nicht alltäglich ist, dass sechs Kinder nach zwölfjähriger Trennung gemeinsam mit ihren Eltern und zwei weiteren Geschwistern zusammenfinden. Hier sei nun das Schicksal der zehn Gburreks aus Julienhöfen, im Kreis Sensburg erzählt.

 

Als sich Mutter Gburrek im Januar 1945 mit sechs Kindern im Alter von drei bis fünfzehn Jahren auf die Flucht begab, befanden sich ihr Mann und der älteste Sohn, der mit sechzehn Jahren zum Wehrdienst eingezogen worden war, bereits in Gefangenschaft. Auch die Daheimgebliebenen wurden nach wenigen Kilometern zu „Gefangenen“ in ihrer von den Russen umzingelten engeren Heimat. Nachdem es kein Entrinnen mehr gab, kehrten Mutter und Kinder nach Julienhöfen zurück.

 

„Wir bestatteten die Toten und vergruben das herumliegende Vieh“. In der Erinnerung verblasst das Grausige. Und so vermag Frau Gburrek heute auch den schicksalsschweren Augenblick, da sie von ihren Kindern getrennt wurde, nur mit wenigen Worten anzudeuten.

 

 „Für drei Tage Du arbeiten kommen", hatte der russische Ortskommandant gesagt. Aus den drei Tagen wurden drei Jahre, die die Mutter unter Lebensbedingungen, wie sie härter kaum zu denken sind, im Ural, verbringen musste. Sie blieb ohne jedes Lebenszeichen von ihren Kindern, die zunächst von einer Verwandten betreut wurden, soweit unter damaligen Verhältnissen überhaupt von Betreuung die Rede sein konnte. Nicht arbeiten hieß verhungern, und so mussten selbst die kleineren Geschwister bald hart zupacken, um sich ohne elterliche Fürsorge zu behaupten. Das Schwere dieser Jahre liegt heute noch wie ein Schatten auf dem Gesicht des ältesten, der jetzt Heimgekehrten, der mit fünfzehn Jahren zum „Oberhaupt" der in alle Winde zerstreuten Restfamilie geworden war.

 

Als ruhender Pol lebte „im Reich" das älteste der Kinder, eine Tochter, deren Anschrift alle Familienmitglieder kannten. Sie war bereits seit 1943 in Tübingen beruflich tätig. Über sie liefen die ersten Fäden der Familie wieder zusammen, als der Vater und der Bruder 1947 aus der Gefangenschaft entlassen wurden. Der Vater, der zunächst in Sachsen gelandet war, siedelte sehr bald zu seinem Sohn über, den sein Geschick nach Salzkotten, in der Nähe von Paderborn, verschlagen hatte. In ihrem alten Beruf als Landarbeiter überstanden die beiden die Hungerjahre und trugen gemeinsam die Sorgen über die in der Heimat zurückgebliebenen Angehörigen, mit denen sie briefliche Verbindung bekommen hatten. Über das Schicksal der Mutter wussten sie zunächst nichts. Erst ein Jahr später erhielten sie das erste Lebenszeichen, als Frau Gburrek im Jahre 1948 nach Sachsen entlassen worden war. Die hinter ihr liegenden schweren Jahre hatten ihren eisernen Willen nicht zu brechen vermocht, so schnell wie möglich die Familie wieder zu vereinen. Im Spätherbst des gleichen Jahres erhielt sie ihre Genehmigung zur Übersiedlung in die britische Zone und wenige Tage später stand sie in der bescheidenen Kammer ihres Mannes.

 

Bald darauf siedelten Eltern und Sohn auf das Gut Forst bei Niedermarsberg im Kreis Brilon über, wo Vater Gburrek noch heute als Futtermeister tätig ist. Die drei schnallten den Leibriemen so eng es nur irgend ging und legten Mark auf Mark aufeinander, um wieder einen bescheidenen Hausstand zu gründen und alles vorzubereiten, wenn die Kinder eines Tages nach Hause kommen.

 

Ein dickes Aktenstück, in dem der ganze Schriftwechsel mit deutschen und polnischen Behörden und mit dem Deutschen Roten Kreuz aufbewahrt ist, vermittelt eine Ahnung von dem jahrelangen Ringen um das nun endlich erreichte Ziel. Im Januar dieses Jahres hatten sie den letzten unzähliger bisher vergeblicher Versuche unternommen. „Wenn es diesmal nicht klappt, dann schreibe ich an Gomulka", hatte damals Mutter Gburrek gesagt. Wenn sie heute darüber berichtet, zweifelt man nicht daran, dass dieser Brief an Deutlichkeit nichts zu wünschen übrig gelassen hätte. Aber diesmal klappte das vereinte Bemühen von hüben und drüben, denn auch die Kinder in der Heimat hatten einen endlosen Papierkrieg hinter sich. Anfang Mai schrieben sie: „Wir können unsere Pässe abholen“. Aus dem Verkauf ihrer Habe, zu der als größtes Kapital eine Kuh gehörte und von dem gewiss nicht leicht ersparten Geld, bezahlten sie die erheblichen Kosten für die Visa und die Fahrkarten. Am 18. Mai kam dann endlich auf Gut Forst der erlösende Telefonanruf aus Friedland: „Wir sind da!"

 

Seitdem sind einige Wochen ins Land gegangen. Alle sechs zurückgekehrten Gburrek-Kinder, die heute im Alter von sechzehn bis siebenundzwanzig Jahren stehen, sind bereits in Lohn und Brot: die beiden jüngsten als Landarbeiter auf dem gleichen Gut wie der Vater und ihr ältester inzwischen verheirateter Bruder. Ein anderer arbeitet in der Steingrube, ein weiterer in einer Ziegelei und der älteste der Heimgekehrten und die Schwester in der Glashütte.

 

Noch hat nicht jeder der acht Menschen, die in der aus zwei Stuben und einer Wohnküche bestehenden Wohnung leben, ein eigenes Bett, und es wird noch vieler Anstrengungen bedürfen, bis all' die anderen notwendigsten Bedürfnisse befriedigt sind. Aber wir gewannen bei unserem Besuch die Gewissheit, dass die vergangenen zwölf schweren Jahre und das Los der Trennung dieser Familie etwas bewahrt haben, das heute leider nicht mehr so selbstverständlich ist: Das Gefühl der Verantwortung und des Sorgens der Familienmitglieder füreinander. Sechs junge Menschen haben in den entscheidenden Jahren ihres Lebens erfahren, welche Stärke der feste Zusammenhalt einer kleinen Gemeinschaft gibt. Sie wird auch — diesen Eindruck nahmen wir mit — für die Zukunft Bestand haben. Gertrud Hammer

 

Seite 11   Zum 90. Geburtstag von Käthe Kollwitz

Foto: Selbstbildnis van Käthe Kollwitz im Alter von etwa 25 Jahren.

 

Am 8. Juli 1867 brachte die Frau des Maurermeisters Karl Schmidt, Katharina — geborene Rupp — in Königsberg ihr fünftes Kind zur Welt. Es war ein Mädchen, das in der Taufe den Vornamen Käthe erhielt. Vom Weidendamm, wo die Wohnung der Eltern lag, war es nur eine kurze Strecke über die Honigbrücke zum Pauperhausplatz Nr. 5. In diesem Hause war 1809 der Großvater, Dr. Julius Rupp, geboren worden. Er hat die Gemüter seiner Zeitgenossen bewegt, die hohe Achtung der Mitbürger erworben, aber auch den Groll der Behörde erregt. Aus Gewissensgründen gab er sein Amt als Divisionspfarrer auf. Er war ein glänzender Kanzelredner und um seine Predigt zu hören, strömten Tausende in die Schloßkirche. Als die Stadt Königsberg Dr. Julius Rupp zum Direktor des Kneiphöfschen Gymnasiums wählte, wurde die Bestätigung verweigert. Da das Konsistorium ihn seiner Gedanken wegen oft verwarnt hatte und ihm die Ausübung geistlicher Handlungen verboten wurde, sagte er sich von der Landeskirche los und gründete 1846 die Freie Evangelische Gemeinde. Nach seinem 1884 erfolgten Tode wurde sein Schwiegersohn Karl Schmidt — der aus den gleichen Beweggründen wie Julius Rupp die juristische Laufbahn aufgegeben hatte und Handwerksmeister geworden war — sein Nachfolger als Haupt dieser religiösen Vereinigung.

 

Die Herzensgüte des Großvaters, sein klares Urteil, seine Religiosität und vor allem sein Mut haben einen starken Einfluss auf die heranwachsende Enkelin ausgeübt. Sie schuf später das Denkmal für Julius Rupp, ein Porträtrelief an einem Findling, der vor dem Ostgiebel des Königsberger Doms aufgestellt wurde. Es trug die Inschrift: „Wer nach der Wahrheit, die er bekennt, nicht lebt, ist der gefährlichste Feind der Wahrheit selbst". Dieser Ausspruch des Großvaters kann auch als Leitwort über das Leben, die Gesinnung und das Werk von Käthe Kollwitz gesetzt werden.

 

Noch ein anderer Eindruck aus ihrer damaligen Umwelt wurde für das Schaffen der Künstlerin bestimmend: Die Gassen und Brücken des Kneiphofs, die Durchgangsbögen zum Pregel, das lebhafte Hafenbild Königsbergs und die dazugehörigen Menschen. Käthe Kollwitz fand die kräftigen Gestalten der Stauer und Sackträger und die malerisch-östlichen Erscheinungen der litauischen Flößer und Schiffer — die noch einen Schafspelz trugen — schön und immer bemerkenswert.

 

„Wenn meine späteren Arbeiten durch eine ganze Periode nur aus der Arbeiterwelt schöpfen, so liegt der Grund dafür in meinen Streifereien durch die enge, arbeiterreiche Handelsstadt", hat sie bekannt. Den geistigen Urboden ihrer Laufbahn als Künstlerin bereitete ihr die Geburtsstadt Königsberg.

 

In ihrer Ehe mit dem Arzt Dr. Karl Kollwitz lernte sie die Not in den Armenvierteln Berlins kennen. In unzähligen Zeichnungen hat sie das Leid der in  öden Hinterhöfen lebenden Menschen, vor allem der Mütter und Kinder, dargestellt. Ihr erstes großes Werk war der Radierzyklus „Die Weber", der unter dem Eindruck von Gerhart Hauptmanns gleichnamiger Bühnendichtung entstand. Diese anklagenden Blätter erregten das Aufsehen der Kunstkenner. Hart traf sie der Tod ihres zweiten Sohnes im Ersten Weltkrieg. Die Gestalten der beiden Trauernden, die heute in einer Kölner Kirchenruine nahe dem Gürzenich stehen, sind wohl der erhabenste und wahrhaftigste Ausdruck für die Trauer der Eltern. Ihre Plastiken sind dem graphischen Schaffen ebenbürtig.

 

Am 24. April des unheilvollen Jahres 1945 starb Käthe Kollwitz auf der Moritzburg bei Dresden. Ihr Werk hat einen weiten Widerhall gefunden und in vielen Museen, auch jenseits des Ozeans, und auf Ausstellungen in allen großen Städten der Welt werden Arbeiten von ihr gezeigt. So ist es Tatsache geworden, was Käthe Kollwitz aus Anlass einer großen Ausstellung, die in Berlin zu ihrem 50. Geburtstag eröffnet wurde, in ihr Tagebuch schrieb: „Bleiben meine Arbeiten so in ihrer Wirkung — auch noch nach Jahrzehnten — ja, dann habe ich sehr viel erreicht. Dann sind durch mich die Menschen bereichert worden, dann habe ich mitgearbeitet am Aufbau. Was übrigens jeder tut, aber mir wäre es zugefallen in einem höheren Grad als vielen anderen, es zu tun“.

 

Über das Leben und das Werk von Käthe Kollwitz erschienen mehrere Aufsätze und Beiträge im Ostpreußenblatt. In diesem Zusammenhang, seien nur erwähnt: „Die Sorgen der Mütter" von Dr. Ingeborg Kelch-Nolde und „Das soziale Verantwortungsgefühl von Käthe Kollwitz" der Wortlaut der Rede von Charlotte Lemke bei der Eröffnung der Kunstausstellung während der 700-Jahr-Feier von Königsberg in Duisburg.

 

Seite 11   „Am sechsten Tage …“

Uraufführung der Hamburger Studentenbühne

Der Begriff „Verantwortung vor unserer Zeit" ist leider häufig genug zum Schlagwort strapaziert worden; umso mehr muss man es begrüßen, wenn junge Menschen sich im Sinne dieser sittlichen Aufforderung ehrlich bemühen. Dies wurde bei der Uraufführung des Schauspiels „Am sechstenTage …“ durch die Hamburger Studentenbühne offenbar. Das Stück schrieb der 1928 in Tatzken, Kreis Johannisburg, geborene Werner Koschnick, der mehrere Jahre in russischer Kriegsgefangenschaft war, und heute Germanistik und Geschichte an der Hamburger Universität studiert. Seine Absicht ist es, durch die Mitlel der Bühne für den Gedanken der Humanität zu wirken und gegen die Unterdrückung des Menschen durch skrupellose Gewalt anzukämpfen. Der Schauplatz seines Stückes ist ein sowjetisches Gefangenenlager, in dem alle Insassen vor einem tückischen Politoffizier zittern — den der Autor selbst sehr vital verkörperte. Auch der westlichen Ideen zugeneigte Lagerkommandant hat Angst vor diesem usbekischen MWD-Leutnant. In einem Bunker hat das Schicksal eine bunt zusammengewürfelte Schar zusammengeführt, von verschiedenster Herkunft und Nationalität. Diese Opfer sowjetischer Willkür stehen sich gegenseitig in der Not bei, und sie überwinden anerzogene Vorurteile wie Rassenhass und politische Ideologien.

 

Wie manchem Erstlingswerk haften auch diesem Schauspiel Mängel an. Die Figuren sind mitunter zu grob geschnitzt. Gut gelungen sind die hieb- und stichfesten Dialoge unter den Gefangenen, wobei ein kesser Berliner Junge, der auch vor den Sowjetoffizieren „keene Bange hat" am sympathischen wirkt.

 

Seite 11   Blätter ostpreußischer Geschichte

Der Friede zu Tilsit

Am 14. Juni 1807 hatte Napoleon die Russen unter Bennigsen bei Friedland derart geschlagen, dass dieser sich hinter die Memel zurückzog und den Zaren dringend empfahl, einen Waffenstillstand abzuschließen. Alexander, ebenso leicht entmutigt wie entflammt, gab den Krieg verloren, obgleich noch kein französischer Soldat russischen Boden betreten hatte. Er bat tatsächlich Napoleon um einen Waffenstillstand, und dieser ging gern darauf ein, da er nicht gerüstet war, den Krieg nach Russland hinein fortzusetzen. Am 21. Juni trat der Waffenstillstand in Kraft. Die Memel wurde Demarkationslinie. Schon am 25. trafen sich die beiden Kaiser auf neutralem Boden, einem Floß im Strom, und da sie beide liebenswürdig sein konnten, wenn sie sich etwas davon versprachen, verständigten sie sich bald — auf Kosten Preußens. Zwar zogen sie zu ihrer nächsten Begegnung am folgenden Tage auch den König Friedrich Wilhelm III. hinzu, aber weder dieser noch sein Staatskanzler Hardenberg hatten einen Einfluss auf die Verhandlungen, und auch die Königin Luise, die ihren Abscheu vor Napoleon überwand und mit ihm am 6. Juli eine Unterredung in Tilsit hatte, erreichte keine Zugeständnisse. Schon am nächsten Tage unterzeichnete der französische Außenminister Talleyrand im Auftrage seines Herrn den Frieden mit Russland, und am 9. Juli wurden die preußischen Unterhändler, die Grafen Kalckreuth und von der Goltz, gezwungen, für Preußen diesem Frieden beizutreten. Hardenberg war ausgeschaltet, da Napoleon sich weigerte, ihn als Vertreter Preußens anzuerkennen.

 

Alexander hatte zwar seinen Verbündeten, dem er wenige Monate vorher, am 26. April in Bartenstein, feierlich versprochen hatte, keinen Sonderfrieden mit Frankreich zu schließen, preisgegeben, aber sein Ehrgefühl ließ doch nicht zu, Preußens Vernichtung zu besiegeln. Napoleon hätte zweifellos am liebsten die Hohenzollern entthront und Preußen ausgelöscht, aber dem größeren Ziel zuliebe, der Verständigung mit dem Zaren über die Kontinentalsperre, ließ er einen preußischen Reststaat bestehen. Er stellte ihn aber unter dauernde Kontrolle, da er in der Konvention von Königsberg, am 12. Juli durchsetzte, dass die französischen Besatzungstruppen erst nach der Bezahlung der Kriegskontribution zurückgezogen werden sollten, wobei die Höhe der Kontribution und die Art der Bezahlung erst später festgesetzt werden sollten. Wer denkt da nicht an die Blankounterschrift, die Deutschland am 28. Juni 1919 in Versailles abzugeben gezwungen wurde!

 

In den Gebietsabtretungen unterschied sich der Tilsiter Frieden vom Versailler insofern, als Ostpreußen in vollem Umfange erhalten blieb und auch seine Verbindung mit der Mark Brandenburg nicht unterbrochen wurde. Zwar wurde Danzig auch damals Freistaat mit französischer Besatzung, aber sonst wurden nur Kulm und Thorn von Westpreußen abgetrennt und zum Großherzogtum Warschau geschlagen. Auf den absurden Gedanken, Preußen durch einen bis zur Ostsee reichenden polnischen Korridor zu teilen, ist damals niemand gekommen. Aber die Friedensbedingungen legten dem Volk eine schwere Last auf. Sie waren darauf berechnet, dem preußischen Staat die Luft abzuschnüren, ihm nach einer Frist, die nicht viel mehr als ein Todeskampf sein sollte, ein Ende zu machen. In dieser hoffnungslosen Lage verzagten die Preußen nicht; aus dem Unglück schöpften sie die Kraft für den Wiederaufstieg. Es ist eine der Lehren der Geschichte, dass große Aufgaben eine gesunde Nation nicht erdrücken, sondern Kräfte wecken, wenn diese Aufgaben nur wirklich begriffen werden. Sie hießen damals wie heute innere Erneuerung und Wiedervereinigung mit den gegen den Willen der Bevölkerung abgetrennten Gebieten. Dr. Gause

 

Seite 12   Schluss von Seite 10

Lüneburg. Am 7. Juli wird die Kreisgruppe in Omnibussen eine Fahrt nach Hamburg durchführen, bei der eine Hafenrundfahrt mit anschließendem Besuch des Tierparks Hagenbeck vorgesehen ist. Fahrpreis einschließlich Hafenrundfahrt und Besuch bei Hagenbeck für Mitglieder 6 DM, für Nichtmitglieder 7 DM. Anmeldungen bei Uhren-Neufert, Am Sande. — Zum 17. Juni sprach der Kreisgruppenvorsitzende der Kreisgruppe, H. L. Loeffke, vor mehr als 800 Teilnehmern, insbesondere Einheimischen, am lodernden Feuer über den Anteil der Heimatvertriebenen an dem Kampf um die friedliche Rückgewinnung der deutschen Ostgebiete.

 

Rinteln. Mit Rücksicht auf die Ferien im Juli und August wird die nächste Veranstaltung der Gruppe erst Ende August stattfinden.

 

Wilhelmshaven. Am 18. August wird die Gruppe eine Fahrt ins Blaue unternehmen. — Der Heimatabend im Juli fällt wegen der großen Ferien aus. Nach heimatlicher Sitte traf sich die Gruppe zu einem Johanniabend. Der 1. Vorsitzende, Obermedizinalrat Dr. Zürcher, begrüßte, nachdem er das Gedicht „Jahrestag" von Agnes Miegel gesprochen hatte, die Gäste des Abends und Landsleute, die z. Z. hier zum Besuch weilen. Der 2. Vorsitzende, Schlokat, berichtete dann über Sitten und Brauchtum unserer ostpreußischen Heimat am Johanniabend. Die Geschichte „Was wissen Sie von Fichtenhorst", die der 1. Vorsitzende las und die das Problem des geteilten Deutschland behandelte, beeindruckte alle Anwesenden. Mit fröhlichen heimatlichen Geschichten und Gedichten erfreute Landsmann Schlokat dann die Zuhörer. Das Ehepaar Fuchs sang heimatliche Lieder.

 

Göttingen. Am Mittwoch, dem 10. Juli, um 20 Uhr, im Deutschen Garten, fröhlicher Abend mit Ingeborg Possberg, Berlin. Die Ostpreußenkapelle wirkt gleichfalls mit.

 

Bramsche. Einen heimatlichen Johanniabend mit einer Sonnenwendfeier beging die hiesige Ortsgruppe auf dem Berge am Renzenbrink. Aus nah und fern waren viele Landsleute und Gäste erschienen. Nach Eintritt der Dunkelheit betrat im Fackelreigen die ostpreußische Jugendgruppe die Festwiese. Mit Mahnsprüchen wurde auf die Bedeutung dieses abends hingewiesen und das Feuer in den vorbereiteten Holzstoß getragen. Im Gedenken der Toten und der heute noch in Unfreiheit lebenden Brüdern und Schwestern wurde ein Eichenkranz den Flammen übergeben. Heimatliches Brauchtum wurde lebendig, als die Jugendlichen Johannikraut in das Grün der Bäume warfen, durch die Flammen des brennenden Holzstoßes sprangen und am sommernächtlichen Feuer Volkstänze zeigten, die mit viel Beifall aufgenommen wurden. Für die Gestaltung dieses Abends gilt der Jugendwartin, Frl. Bressem, ganz besonderer Dank.

 

SCHLESWIG-HOLSTEIN

Vorsitzender der Landesgruppe Schleswig-Holstein: Fritz Schröter, Kiel, Holstenstraße 46 II.

 

Schleswig. 150 Mitglieder der Gruppe unternahmen mit drei Bussen einen Ausflug in die Holsteinische Schweiz. Über Kiel ging es nach Fegetasche und nach einer Motorbootfahrt über die fünf Seen nach Malente. Beim gemeinsamen Mittagessen wies der 1. Vorsitzende die Teilnehmer darauf hin, dass die gleiche Eiszeitperiode Schleswig-Holstein und unsere Heimat geformt habe und die gleichen Gletscher die holsteinischen und die masurischen Seen gebildet haben. Daher rühre die große Ähnlichkeit beider Landschaften. Er bat die Landsleute, sich an diesen Naturschönheiten zu erfreuen und die Liebe zu unserer Heimat zu vertiefen, damit diese immer wieder zu einem lebendigen Born neuer seelischer Kräfte werde. Dieser Ausflug solle den Teilnehmern nicht nur die Kenntnis des holsteinischen Landes vermitteln, sondern auch die Landsleute der umfangreichen Gruppe menschlich einander nahebringen.

 

HAMBURG

Vorsitzender Landesgruppe Hamburg: Hans Kuntze, Hamburg-Billstedt, Schiffbeker Weg 168. Telefon 73 33 49: Geschäftsstelle: Hamburg 13, Parkallee 86. Telefon 45 25 41/42: Postscheckkonto Hamburg 96 05.

 

Bezirksversammlungen

Es wird gebeten, zu allen Bezirksgruppenversammlungen die Mitgliedsausweise mitzubringen.

 

Altona, Elbgemeinden und Eimsbüttel: Im Juli finden keine Monatsversammlungen statt.

 

Harburg-Wilhelmsburg: Freitag. 5. Juli, 19.30 Uhr, in der Außenmühle, Außenmühlenweg, Heimatabend, anschließend geselliges Beisammensein.

 

Billstedt: Sonntag, 14. Juli, Ausflug ins Blaue, Abfahrt 7.30 Uhr vom Billstedter Marktplatz. Fahrpreis 6,50 DM. Anmeldungen bis zum 5. Juli bei Landsmann Kensbock, Billstedt, Möllner Landstraße 113a.

 

Kreisgruppenversammlungen

Insterburg: Im Juli findet keine Zusammenkunft statt. Der geplante Ausflug fällt aus.

 

Lyck: Die für den 6. Juli vorgesehene Versammlung fällt aus. Dafür wird am 28. Juli ein Ausflug zum Forsthaus bei Ahrensburg stattfinden. Der Ausflugsort ist zu erreichen mit der U-Bahn-Walddörferbahn bis Ahrensburg-Ost. Am Bahnhof Ahrensburg-Ost treffen sich die Lycker um 13.30 Uhr und wandern gemeinsam zum Forsthaus.

 

Treuburg: Sonnabend, 13. Juli, ab 19 Uhr bei Steenbuck, Hamburg 13, Beim Schlump 29.

 

Gerdauen: Im Juli findet keine Zusammenkunft statt.

 

Unsere Jugend trifft sich

Altona: Jugendgruppe und Kindergruppe: Im Juli finden keine Zusammenkünfte statt. Nächster Termin wird noch bekanntgegeben.

 

Barmbeck: Jugendgruppe: Heimabend jeden Donnerstag von 19 bis 21 Uhr in der Schule Langenfort.

 

Eimsbüttel und Eppendorf: Kinder bis zehn Jahre, jeden Dienstag von 15 bis 16.30 Uhr, Jungen und Mädel von 10 bis 14 Jahren, jeden Dienstag von 16.30 bis 18 Uhr im Heim der offenen Tür, Hamburg 13, Bundesstraße 101. — Jungen und Mädel über 14 Jahre jeden Mittwoch von 19 bis 21 Uhr, Heimabend im Gorch-Fock-Heim, Loogestraße 21.

 

Fuhlsbüttel: Kindergruppe: Im Juli fallen die Kinderstunden wegen der großen Ferien aus.

 

Harburg-Wilhelmburg: Jugendgruppe und Kindergruppe: Im Juli fallen die Zusammenkünfte aus.

 

Wandsbek: Jugendgruppe: Bis auf weiteres Ferien. Nächstes Treffen wird noch bekanntgegeben.

 

Ostpreußische Studenten treffen sich

Akademische Vereinigung Ordensland zu Hamburg.

Universität, Postfach 14, Telefon 26 18 72 oder 45 52 96 (Leites, Kakies), oder Hamburg 13, Parkallee Nr. 86 (45 25 41).

 

Unsere nächsten Veranstaltungen:

Sonnabend, 6. Juli, 20 Uhr, Sommertanz (Stimmans Gaststätte, Spadenländer Elbdeich). Fahrt dorthin mit Linienbus ab ZOB. Anfragen an Geschäftsstelle Landsmannschaft Ostpreußen 45 25 41.

 

BREMEN

Vorsitzender der Landesgruppe Bremen: Rechtsanwalt und Notar Dr. Prengel, Bremen, Sögestraße 46.

 

Bremen-Nord. Für Mitte August ist ein Sommerabend mit Musik vorgesehen. Datum und Ort wird im August noch bekanntgegeben. Begabte Landsleute, die zur Belebung des Abends in irgendeiner Form beitragen können und wollen, werden gebeten, schon jetzt ihre Vorbereitungen zu treffen

 

Seite 12   Wir gratulieren …

zum 92. Geburtstag

am 6. Juli 1957, Frau Wilhelmine Freudenreich, aus Pobethen, Samland, jetzt bei ihrer Tochter Lina Stieglitz in Laubach, Oberhessen, Bahnhofstraße 22.

 

zum 91. Geburtstag

am 23. Juni 1957, Altbäuerin Auguste Werner, geb. Rudat, aus Liebenfelde, Kreis Labiau, jetzt in (24b) Buchholz-Stubbenberg über Burg in Dithmarschen, bei Witten.

 

zum 90. Geburtstag

am 6. Juli 1957, Frau Martha Liebrecht, verw. Schwadtke, geb. Leppke, aus Hohenstein, Marktstraße, jetzt bei ihrer Tochter Hedwig Ewert, verw. Magdalinski, geb. Schwadtke, in Twodt oder Twedt (schlecht lesbar), Post Grumby, Kreis Schleswig.

 

zum 89. Geburtstag

am 6. Juli 1957, Friedhofsverwalter i. R. Friedrich Koske, jetzt bei seiner jüngsten Tochter Eva Schumacher in Soltau, Visselhöveder Straße 48.

 

zum 88. Geburtstag

am 1. Juli 1957, Landsmann Bernhard Kurdelski, jetzt in Berlin-Zehlendorf, Sundgauer Straße 100. Die Kreisgruppe Osterode in Berlin gratuliert herzlich.

 

am 10. Juli 1957, Frau Marie Gerwien, geb. Heidemann, aus Königsberg, Am Fließ 38a, jetzt mit zweien ihrer Töchter in Lenglern bei Göttingen.

 

zum 86. Geburtstag

am 11. Juli 1957, Landsmann Joseph Adam, aus Podzuhnen, Kreis Schloßberg, jetzt bei seinem Sohn in Langwedel-Förth, Kreis Verden, Aller.

 

am 12. Juli 1957, Landsmann Walter Kruppa, jetzt in der sowjetisch besetzten Zone. Er ist durch Landsmann E. Schulz, Berlin-Heiligensee 132/150, Haus 90, zu erreichen. Die Kreisgruppe Osterode in Berlin gratuliert herzlich.

 

zum 85. Geburtstag

am 24. Juni 1957, Frau Johanna Warndorf, geb. Perrey, aus Lindenhaus, Kreis Schloßberg, jetzt in der sowjetisch besetzen Zone. Sie ist durch Walter Schneller, (23) Lilienthal über Bremen 5, Falkenberger Landstraße 45, zu erreichen.

 

am 7. Juli 1957, Frau Maria Heß, geb. Domnick, aus Heiligenbeil, Baderstraße 1, jetzt bei ihrer Tochter, Frau Kyora, in Senne I, Post Brackwede, Waldweg Nr. 778.

 

am 10. Juli 1957, Frau Maria Britt, geb. Brandt, aus Lötzen, jetzt in Berlin-Schöneberg, Barbarossastraße Nr. 5, Vorderhaus III r. Die Jubilarin, die in Weeskenhof, Kreis Pr -Holland, geboren wurde, hatte mit ihrem früh erblindeten Ehemann, Korbmachermeister Franz Britt, ein Korbwaren- und Wirtschaftsartikelgeschäft.

 

zum 84. Geburtstag

am 10. Juli 1957, Frau Marie Bilda, aus Lyck, jetzt in Berlin-Zehlendorf, Wilskistraße 44.

 

zum 83. Geburtstag

am 29. Juni 1956, Frau Auguste Boehlke, Witwe des Försters Hugo Boehlke, aus Wienduga, Kreis Allenstein, jetzt in der sowjetisch besetzten Zone bei ihrer Tochter und Enkelin. Sie ist durch Fräulein Ch. Linck (17b) Waldshut, Waldeckstr. 33, zu erreichen.

 

am 9. Juli 1957, Frau Julie Becker, aus Monken, jetzt in Frankfurt a M., Zeilsheim, Risselsteinweg 20.

 

zum 82. Geburtstag

am 1. Juli 1957, Frau Juliane Koschinsky, aus Königsberg, Cranzer Allee 177, jetzt in Kleve über Wilster, Kreis Steinburg, Holstein.

 

am 6. Juli 1957, Frau Johanna Kleinschmidt, geb. Lewald, aus Osterode, Friedrichstraße 13, jetzt in der sowjetisch besetzten Zone. Sie ist durch ihren Schwiegersohn, Justizamtmann Friedrich Kempa, Arnsberg, Westfalen, Gutenbergplatz 59/60, zu erreichen.

 

zum 81. Geburtstag

am 8. Juli 1957, Polizeibeamtenwitwe Emma Mouseck, aus Insterburg, Ziegelstr. 17, jetzt in Köln, Balthasarstraße 82.

 

am 11. Juli 1957, Frau Liesbeth Mosies, aus Lyck, jetzt in Eschweiler, Kreis Aachen, Heidestraße 20.

 

zum 80. Geburtstag

(Ohne Datum ) Frau Wilhelmine Prawitt, aus Königsberg, Sackheimer Gartenstraße, jetzt in Berlin, Behaimstr. 43. Sie ist die Mutter des bekannten Schwer- und Leichtathleten Fritz Prawitt, der 1949 aus sowjetischer Gefangenschaft zurückkehrte. Jahrelang galt er als vermisst. Er lebt heute in Bremen, Brabantstraße 19.

 

am 25. Juni 1957, Frau Marie Kenneweg, aus Königsberg, jetzt in Kail bei Cochem, Bezirk Koblenz.

 

am 5. Juli 1957, Obergerichtsvollzieher i. R Johann Krack, aus Königsberg, Eythstraße 13, jetzt in Wellingholzhausen 171, Kreis Melle. Der Jubilar war viele Jahre hindurch Vorsitzender des Vereins der Gerichtsvollzieher im Bezirk des Oberlandesgerichts Königsberg und Mitglied des Justizprüfungsausschusses im Landgerichtsbezirk.

 

am 5. Juli 1957, Frau Helene Reepschläger, jetzt in (23) Vechta i. O., Antoniusstraße 45. Ihr Ehemann Karl war als Beamter bei der Kreisverwaltung Rosenberg tätig, dort lebte sie seit 1927 im Hause ihres Schwiegersohnes, Obersteuerinspektor i. R. Hans Didt, der in Johannisburg, Pr.-Holland, und zuletzt beim Finanzamt Wehlau beschäftigt war.

 

am 6. Juli 1957, Landsmann Dodo Freiherr zu Knyphausen, von 1912 bis 1934 Landrat des Kreises Rastenburg. Er wohnt seit 1945 in Dortmund-Bodelschwingh, Haus Bodelschwingh.

 

am 6. Juli 1957, Frau Maria Krause, geb. Matzeities, aus Königsberg, Kalthöfsche Str. 55, jetzt in Schleswig, Poststr. 1. Sie würde sich über Nachrichten von ehemaligen Bekannten freuen — Wer kennt das Schicksal ihres vermissten Sohnes?

 

am 8. Juli 1957, Frau Hedwig Stemke, aus Königsberg, Schnürlingstraße 30, jetzt bei der Tochter Annemie Nolf, Essen, Zur Lindeweg 2. Die rüstige Jubilarin, „Tante Hedi" genannt, besucht jede Veranstaltung der dortigen landsmannschaftlichen Gruppe und ist am Zeitgeschehen rege interessiert.

 

am 10. Juli 1957, Oberpostschaffner i. R. David Erwied, ehemals Skoeren/Kuckerneese, Kreis Elchniederung, und Heydekrug, jetzt in Dingelfing.

 

am 12. Juli 1957, Witwe Martha Czenna, aus Allenstein, Wadanger Str. 6, jetzt in der sowjetisch besetzten Zone. Sie ist durch Frau Agnes Greisner, Heilbronn - Frankenbach, Großgartacher Straße 75, zu erreichen.

 

am 12. Juli 1957, Dipl.-lng. Paul Brandt, ehemals Direktor des Ostpreußischen Revisionsvereins (später Technischer Überwachungsverein), Königsberg, Weidendamm 3. Der gebürtige Goldaper lebt heute in Karlsruhe 1, Bachstraße 23b, bei Nicolai.

 

am 13. Juli 1957, Frau Marie Koschorreck, aus Sareyken, jetzt in Hellern über Osnabrück, Nelkenpfad 9, bei Dikomey.

 

zum 75. Geburtstag

am 26. Juni 1957, Frau Marie Schmegel, aus Wormditt, jetzt mit ihrem Ehemann, Zimmermeister Hermann Schmegel, der am 30. Juni 1957, 77 Jahre alt wird, in (16) Bad Vilbel, Heilsberg, Am Hang 33.

 

am 26. Juni 1957, Schmiedemeister Albert Nagel, aus Arenswalde (Mykossen), Kreis Johannisburg, jetzt in Lübeck, Marlistraße 104.

 

am 1. Juli 1957, Frau Maria Schuster, geb. Marzinzek, aus Waldburg, Kreis Ortelsburg, jetzt in Essen-Katernberg, Windweiler Straße 28.

 

am 4. Juli 1957, Stellwerksmeister i. R. Gustav Bessel, aus Korschen, Kreis Rastenburg, jetzt in Völkersen 143, Post Langwedel, Bezirk Bremen. Landsmann Bessel lebte bis vor zwei Jahren noch in der Heimat.

 

am 4. Juli 1957, Landsmann Jakob Wrobel, aus Skomanten, Kreis Lyck, jetzt in Bochum, Wasserstr. 55.

 

am 7. Juli 1957, Frau Elisabeth Doliwa, geb. Radtke, aus Insterburg, Gumbinner Straße, jetzt in der sowjetisch besetzten Zone. Sie ist durch Frau Weckwerth, (13a) Schnaittach, Fuchsstraße 6, zu erreichen.

 

am 9. Juli 1957, Postschaffner i. R. Wilhelm Blumreiter, aus Grenzhöhe, Kreis Schloßberg, jetzt mit seiner Ehefrau in Hannover, Vahrenwalder Straße 26 A.

 

am 11. Juli 1957, Bauer Gustav Kubandt, aus Talheim, jetzt mit seiner Ehefrau und seiner durch den Krieg verwitweten Tochter in der sowjetisch besetzten Zone. Landsmann Kubandt, der 1945 nach Nordkarelien verschleppt wurde, war längere Zeit Amtsvorsteher des Amtsbezirks Gr.-Schläfken. Er ist zu erreichen über Willi Kubandt, Osnabrück, Johannesfeuer 56.

 

am 13. Juli 1957, Gastwirtswitwe Selma Kalien, geb. Gerlach, aus Königsblumenau, Kreis Pr.-Holland, jetzt in Varel, i. O., Friedrich-August-Straße 16-

 

am 13. Juli 1957, Maschinenmeister a. D. Ernst Witt, aus Königsberg, Selkestraße 25, jetzt in Bielefeld, Wilbrandstraße 20.

 

Am 13. Juli 1957, Strafanstaltsoberwachtmeister i. R. Friedrich Barowski, aus Pr.-Eylau, jetzt in Weiher, Odenwald, über Weinheim/Bergstraße, Hauptstraße 145.

 

Goldene Hochzeiten

Am 28. Juni 1957, feierten die Eheleute August Kludszuweit und Frau Auguste Kludszuweit, geb. Zachriat, aus Bersbrüden, Kreis Ebenrode, jetzt bei ihren Kindern, Familie Richard Eggert, in Owschlag, Kreis Eckernförde, Katharinenstraße, ihre Goldene Hochzeit im Beisein ihres Sohnes E. Kludszuweit und seiner Familie, jetzt Kaiserslautern.

 

Die Eheleute Fritz Gutzeit und Frau Käte Gutzeit, geb. Mohr, aus Rautenberg, Kreis Tilsit-Ragnit, jetzt in Lübeck, Moltkestraße 21, feierten am 5. Juli 1957, das Fest der Goldenen Hochzeit.

 

Die Eheleute August Bondzio und Auguste Bondzio, geb. Darda, aus Koelmerfelde, jetzt in der sowjetisch besetzten Zone, feiern am 6. Juli 1957, das Fest der Goldenen Hochzeit. Die Söhne des Ehepaares sind im Kriege gefallen. Die Anschrift liegt der Schriftleitung des Ostpreußenblattes vor.

 

Am 13. Juli 1957, werden Schneidermeister Gustav Palenczat und seine Ehefrau Anna Palenczat, geb. Schlenger, aus Königsberg, Melanchthonstraße 6, jetzt in Tiefenbach Nr. 162, Kreis Crailsheim, im Kreise ihrer drei noch lebenden Kinder im Hause ihres zweiten Sohnes, des Lehrers Fritz Palenczat, Kochendorf, Kreis Eckernförde, ihre Goldene Hochzeit feiern.

 

Jubiläum

Am 3. Juli 1957, konnte Kreisobersekretär Willi Huwe, bis zur Vertreibung bei der Kreisverwaltung Heydekrug, Memelland, tätig gewesen, sein 40-jähriges Dienstjubiläum begehen. Er wohnt jetzt in Bad Segeberg, Steensbrock 10 (Dienststelle: Landkreisverwaltung Bad Segeberg).

 

Prüfungen

Günter Olk, Sohn des 1951 verstorbenen Bankvorstandes Fritz Olk, aus Kuckerneese, Kreis Elchniederung, promovierte an der Christian-Albrecht-Universität Kiel zum Doktor rer. nat. mit „sehr gut". Anschrift: Kiel-Dietrichsdorf, Langer Rehm 51.

 

Renate Bendzuck, Tochter des Brunnenbaumeisters Gustav Bendzuck, aus Drengfurt, jetzt in Flensburg, Adelbyer Straße 55, hat ihr Abitur an der Auguste-Viktoria-Schule zu Flensburg bestanden. Sie studiert Germanistik und Gechichte an der Universität Kiel.

 

Ellen-Gisela Kullik, aus Ortelsburg, Tochter des gefallenen Feldwebels Emil Kullik, aus Wickau, Kreis Neidenburg, und seiner Ehefrau Elisabeth Kullik, geb. Dietrich, aus Finsterdamerau, Kreis Ortelsburg, hat ihr Staatsexamen als Sportlehrerin an der Sport- und Gymnastikschule zu Glücksburg, Ostsee, mit „gut" bestanden. Anschrift: Kleve-Hau, Nordrhein, Alte Landstraße 6.

 

Frau Elisabeth Gundlach, geb. Groß, aus Allenstein, Coppernicusstr. 34, tätig gewesen beim Arbeitsamt Allenstein, hat vor dem Prüfungsausschuss der Industrie- und Handelskammer Kassel die Bilanzbuchhalter-Prüfung bestanden. Anschrift: Kassel, Pfannkuchstraße 21.

 

Johannes Wirsching, aus Gumbinnen, Walter Flex-Straße 16, jetzt in Göttingen, Tilsiter Straße 18, hat das Examen als Vikar bestanden. Er amtiert in Heidelberg. — Edith Wirsching bestand ihr Examen als Volksschullehrerin; sie ist jetzt in Söhre, Kreis Hildesheim, tätig.

 

Herbert Achenbach, Sohn des Bauern und Bürgermeisters Gustav Achenbach, aus Bareischkehmen, Kreis Stallupönen, jetzt in Remscheid, Elberfelder Straße 48, hat vor der Prüfungskommission der Handwerkskammer Düsseldorf seine Meisterprüfung im Maschinenbauerhandwerk bestanden.

 

Vermisst, verschleppt, gefallen, gesucht …

Auskunft wird gegeben über …

… Kurt oder Werner Teske (Theske), geb. 02.12.1922, aus Hohenstein/Ostpreußen, ehem. Hitlerstr. 31. Gesucht werden Angehörige.

 

… Gustav Lizenski, geb. am 03.02.1901. Gesucht werden Angehörige oder Erben aus der Gegend von Ortelsburg, auch Nachbaranschriften.

 

... Herbert Neumann, geb. am 28.08.1924 in Königsberg. Gesucht wird Hermann Neumann, aus Königsberg, Speichersdorfer Straße 162 d.

 

... Hildegard Neumann, geb. 04.10.1905 in Eydtkuhnen. Gesucht wird Hugo Neumann, aus Königsberg, Hindenburgstraße 48.

 

... Horst Lindmann, geb. am 13.09.1908 in Wehlau. Gesucht wird die Ehefrau Käthe Lindmann, Gumbinnen, Hermann-Göring-Straße 11.

 

... Max Lippold, geb. am 09.04.1910 in Markthausen (Ostpreußen). Gesucht werden Angehörige aus Markthausen, auch Nachbaranschriften.

 

Zuschriften erbittet die Geschäftsführung der Landsmannschaft Ostpreußen, (24a) Hamburg 13, Parkallee 86.

 

Auskunft wird erbeten über . . .

... Unteroffizier Fritz Lilienthal, zuletzt wohnhaft in Zinten, Ludwigsorter Straße 10, vermisst seit Februar 1945.

 

... Bauer Braun und dessen Söhne Richard, Herbert, Ewald und Reinhold, aus Lunau, sowie Bauer Anton Schlesiger, aus Liebenau, Kreis Braunsberg.

 

… Max Adolf Dommasch, geb. 25.10.1891, aus Königsberg, Schönfließer Allee 32b, war beim Volkssturm in Königsberg, soll in sowjetische Gefangenschaft geraten sein.

 

... Helene, Rösner, geb. Schroeder, geb. 30.11.1921, aus Löcknlk/Sechserben, Kreis Gerdauen.

 

... Georg Fink, geb. 03.05.1927, Flakersatzabt. 31. Beim Einsatz um Heilsberg 1945 verwundet und vermisst.

 

... Gerhardt Fink, geb. 14.04.1928, Volkssturm Königsberg. War in der Umgebung von Königsberg eingesetzt, seitdem vermisst.

 

... Rudolf Fink, geb. 23.10.1905, Volkssturm Danzig, vermisst. Letzte Heimatanschrift: Königsberg-Liep, Troppauer Weg 13.

 

... Luise Gerlach, geb. Chudzian, geb. 30.06.1867, aus Kolbitz, Kreis Johannisburg, wurde zuletzt in Insterburg gesehen.

 

 ... Adelgunde Schmidt, geb. Dey, geb. etwa 1897, und Tochter Else, aus Illowo, Kreis Neidenburg. Sollen vermutlich 1953 nach Kanada ausgewandert sein.

 

 ... Willy Jäschke, geb. 20.02.1899, Bankbeamter, zuletzt Oberzahlmeister, Feldpost-Nr. 04 181; Erna Jäschke, geb. Dittloff, geb. 20.07.1900, soll Januar 1948 in Königsberg verstorben sein, hat zuletzt Königsberg, Schleiermacherstraße, gewohnt. Gerda Jäschke, geb. 08.04.1922, soll im April 1945 von Tapiau nach Tilsit transportiert worden sein.

 

... Amtsgerichtsrat Werner Lau, aus Neidenburg, später Angerapp.

 

... Paul Adolph Arthur Retschkowski, geb. am 3. Juni 1873 in Königsberg, zuletzt wohnhaft gewesen in Königsberg.

 

... Elfriede Korth, geb. Retschkowski, geb. am 28. August 1896 in Königsberg, zuletzt wohnhaft in Königsberg. Sie soll sich bis 1952 in Ellrich (Nordhausen) aufgehalten haben und am 28.05.1952 nach Westdeutschland gekommen sein.

 

... Siegfried Brock, geb. am 19. Juli 1927 in Kruttinnen, Kreis Sensburg. SS-Mann beim Panzer-Grenadier-Regiment. Feldpostnummer 58 048 D, 1939 wohnhaft gewesen in Pillau, Gr. Stiehlestraße 7.

 

... Landwirt Friedrich Wehran, geb. am 17.12.1900 in Gallinden, Kreis Osterode. Letzter Wohnort Trukainen bei Brückendorf, Kreis Osterode. Seit Januar 1945 vermisst.

 

… Frau Herta Merk, geb. Schön, geb. am 18.06.1908, zuletzt wohnhaft gewesen Forstamt Kobbelbude über Fischhausen.

 

... Rudolf Rohs, geb. 09.10.1924, Gefreiter im Panzer-Ersatz-Regiment Zinten, früher wohnhaft in Podewitten, Kreis Wehlau.

 

... Klempnermeister Ernst Kaschmukat, geb. 12.07.1888, aus Wartenburg, Breite Straße 124.

 

Zuschriften erbittet die Geschäftsführung der Landsmannschaft Ostpreußen, (24a) Hamburg 13, Parkallee 86

 

Für Todeserklärungen

Karl, Friedrich Baeckler, geb. am 17.05.1886 in Poschkeim, Kreis Pr.-Eylau, zuletzt wohnhaft gewesen in Kreuzburg, Papiermacherstraße 92, wird vermisst.

 

Gustav Stobbe, geb. am 25.08.1886 in Königsberg, von Beruf Maurerpolier, zuletzt wohnhaft in Königsberg-Ponarth, Fasanenstraße 13, war 1945 zum Volkssturm eingezogen und wird seit April 1945 vermisst. Es werden Zeugen gesucht, die seinen Tod bestätigen, bzw. über seinen Verbleib etwas sagen können.

 

 Frau Lotte Fröhlich, geb. Treike oder Trelke (schlecht lesbar) geb. am 13.12.1908 in Königsberg, Beruf Verkäuferin, zuletzt wohnhaft gewesen in Königsberg, Balgastraße 13, wird vermisst. Wer weiß etwas über den Verbleib?

 

Zuschriften erbittet die Geschäftsstelle der Landsmannschaft Ostpreußen, (24a) Hamburg 13, Parkallee 86.

 

Seite 13   Ostdeutsche Leichtathleten treffen sich am 16. August 1957 in Düsseldorf

Foto: Hoffnungsvoller ostpreußischer Sportlernachwuchs: Erhardt Maletzki, aus Königsberg-Ponarth, jetzt Dortmund - Eving, deutscher Jugendmeister über 100 Meter, deutscher Hallenmeister 1957 im 60-Meter-Laut (im Vordergrund des Bildes).

 

Die Traditionsgemeinschaft der Leichtathleten aus den deutschen Ostgebieten unter der bewährten Führung von Dr. Schmidtke (Asco Königsberg) bereitet erneut ein Wiedersehenstreffen vor, wie es seit 1954 in jedem Jahr stattfand. Nach Hamburg, Frankfurt und Berlin in den Vorjahren werden die internen leichtathletischen Wettkämpfe im Rahmen der deutschen Leichtathletikmeisterschaften diesmal in Düsseldorf ausgetragen werden. Freitag, der 16. August 1957, ist der Tag der ostdeutschen Leichtathleten. Die Kämpfe werden ab 14.30 Uhr auf dem Platz des Deutschen Sportklubs Düsseldorf, Altenbergstraße, stattfinden (Straßenbahnlinie 9 ab Hauptbahnhof bis Endstation). Meldungen werden bis spätestens 3. August an W. Ketterer, Düsseldorf, Luegplatz 6, erbeten unter Angabe von Namen, Vornamen, Wettbewerbsart, Geburtsdatum, Ostverein oder Heimatwohnort und jetziger Anschrift. Quartiere in verschiedenen Preislagen können ab sofort bei Kurt Lautsch, Düsseldorf, Hennekamp 35, oder beim Verkehrsverein Düsseldorf, Hauptbahnhof (Telefon Nr. 2 05 05) bestellt werden. Siegerehrung und Wiedersehensfeier mit Tanz im Festsaal der Gaststätte Engels, Düsseldorf-Grafenberg, Eingang Bismarckweg, in der Nähe der Endstation der Linie 9. Alle ostdeutschen Sport- und Turnkameraden sind zu den Kämpfen und zu der Abendveranstaltung bei freiem Eintritt herzlich eingeladen.

 

Ostpreußen verteidigen die Wanderpreise

Wir Ostpreußen, noch im Jahre 1954 von Schlesien und Pommern in den Hauptkämpfen von der Spitze verdrängt, haben in den beiden letzten Jahren in den Altersklassen die wertvollsten Mannschaftspreise — die 4-mal-100-m-Traditionsstaffel und den 1956 erstmalig ausgetragenen Mannschafts-Fünfkampf — gewonnen und haben nun die wertvollen Wanderpreise zu verteidigen. Wir hoffen mit den alten Kämpfern

 

Hilbrecht;

Schories;

Scharmacher;

Kirschnereit (VfB Kbg.);

Petschull (Asco);

Albrecht;

Liedig;

Hildebrandt;

Kurrelk (Pr.-Samland Kbg.);

Wittke (VfK Kbg.);

Wagemans (Post Kbg.);

Blask (SV Lötzen) und

Fritsch (SV Darkehmen).

 

erneut siegreich zu sein, wenn auch nicht feststeht, ob Hilbrecht, einer der erfolgreichsten ostpreußischen Leichtathleten (z. Z. beruflich in Athen) zur Verfügung stehen wird.

 

Dabei erinnern wir uns gern der alten ostpreußischen Leichtathleten, die in früheren Jahren den Leichtathletikruhm Ostpreußens begründet haben und bei den alten Sportkameraden gut bekannt sind.

 

Baaske (Pr.-Samland Kbg.) war bereits im Jahre 1914 einer der besten Springer und Mehrkämpfer bei internationalen Kämpfen und bis 1922 deutscher Rekordhalter im Dreisprung (14,87 Meter).

 

Die Speerwerfer Schlokat (Preußen Insterburg, 64,80 Meter).

 

Molles (VfK Kbg. 64,91 Meter) und

 

Maeser II (Asco, 68,19 Meter),

 

verbesserten die deutschen Rekorde, wurden Deutsche Meister und waren Länderkampfteilnehmer.

 

Weiter zählte Rosenthal (VfK Kbg.) zu den besten Hochspringern (1,91 Meter).

 

 

Hirschfeld (Hindenburg-Allenstein), der zweimal den Weltrekord mit 15,78 Meter und 16,05 Meter im Kugelstoßen schaffte, war Olympiateilnehmer und Gewinner einer Bronzemedaille.

 

Diese Sportler machen heute nicht mehr mit, aber der Silbermedaillengewinner im Hammerwerfen und ehemalige Weltrekordmann Erwin Blask (SV Lötzen), die Diskuswerfer Fritsch (Darkehmen) und Hilbrecht (VfB Kbg.) werden hoffentlich auch in diesem Jahr im Kugelstoßen mit dabei sein. Außer diesen dreien stehen uns in der Hauptsache Kameraden mit guten Durchschnittsleistungen, die auch heute noch Freude an der Leichtathletik haben und die Tradition aufrechterhalten, zur Verfügung. Daneben sollen auch die jüngeren Jahrgänge zum Zuge kommen. Es ist nicht einfach, die Jüngeren erfolgreichen Leichtathleten ostpreußischer Abstammung ausfindig zu machen, da diese uns aus der Heimat noch unbekannt sind. Es hat sich aber gezeigt, dass sie sich gern zur Verfügung stellen, wenn sie von den alten Sportkameraden angesprochen werden, um wenigstens an einem Tag im Jahr als Ostpreußen für ihre Heimat an den Start zu gehen. Während früher Ostpreußen das Land der Werfer war, sind es jetzt einige Kurzstreckenläufer, die erste deutsche Klasse darstellen und so möglicherweise nicht für unsere Kämpfe freigegeben werden, da sich die Spitzenkönner nicht verzetteln sollen. Der Allensteiner Leonhard Pohl, heute Fernsehtechniker in Pfungstadt, ist einer der Bronzemedaillen-Gewinner in Melbourne in der 4-mal-100-Meter-Staffel. Erhardt Maletzki, 18 Jahre alt, aus Königsberg-Ponarth, heute Bergmann in Dortmund-Eving, wurde 1956 Deutscher Jugendmeister im 100-m Lauf und 1957 Deutscher Hallenmeister im 60-m Lauf. Im Mai dieses Jahres wurde er im Länderkampf gegen Spanien in der Staffel eingesetzt. Von den anderen jungen Kräften ist der aus Masuren stammende Gerhard Makowka, jetzt in Kiel-Kronshagen, durch seinen Hallensieg über den deutschen Rekordmann Lueg im 1000-m-Hallenrennen bekanntgeworden. Wenn alle verfügbaren Sportkameraden nach Düsseldorf kommen können, dann werden sie bestrebt sein, die ostpreußische Tradition in der Leichtathletik durch neue Erfolge aufrechterhalten.

 

Die Ausschreibungen für Düsseldorf

Die Ausschreibung enthält für die allgemeine Männerklasse (Jahrgang 1938 und älter), 100 m, 400 m, 1000 m, Weitsprung und Kugelstoßen sowie eine 4-mal-100-m-Staffel für Vereine. In fünf Altersklassen werden die älteren Sportkameraden gewertet (Jahrgänge 1925 und älter), und zwar enthält das Programm 75-m-Lauf (Kl. V und IV). 100-m-Lauf (Kl. I bis III). 1000-m-Lauf, Weitsprung und Kugelstoßen für alle Klassen, dazu die 4-mal-100-m-Traditionsstaffel für alle Verbände (Jahrgang 1921 und älter).

 

Verteidiger des Wanderpreises ist Ostpreußen.

 

Die Frauen und die weibliche Jugend starten in je zwei Klassen (1938 und älter und 1927 und älter) über 75 m, Weitsprung und Kugelstoßen. Für die männliche Jugend sind 100-m-Lauf, Weitsprung und Kugelstoßen vorgesehen, ebenfalls für A (1939/1940 und B 1941/1942) und für die Schülerinnen und Schüler 1943/1944 und 1945/1946, 75-m-Lauf, Weitsprung und Ballwerfen.

 

Wiedersehenstreffen des Sportvereins Lötzen Anlässlich der großen Leichtathletikveranstaltungen Mitte August in Düsseldorf hat der Sportverein Lötzen sein diesjähriges Treffen für Sonnabend, den 17. August, 20 Uhr, in Düsseldorf-Kaiserswerth (Tonhalle, Straßenbahnlinie 11 bis Klemensplatz) angesetzt. Die Lötzener Traditionsgruppe hofft, dass viele alte Kameraden mit ihren Angehörigen den Festabend besuchen werden. Ebenso sind die ehemaligen Angehörigen der Sportvereinigung Hindenburg-Lötzen herzlich eingeladen. Rechtzeitige Meldungen an W. Geelhaar (24 a) Hamburg 33, Otto-Speckter-Str. Nr. 10, erbeten.

 

Seite 13   Ostpreußenkinder im Lager

Foto: Sechs Geschwister hat die dreizehnjährige Heidrun aus Insterburg, die wir mit ihrem kleinen Bruder Dieter in der Bastelstube des Lagers Wentorf bei Hamburg besuchten. Wie eine kleine Mutter sorgt Heidrun für den dreijährigen Bruder. Während sie an einem Kaffeewärmer für ihre Mutter arbeitet, sieht Dieter ihr über die Schulter zu.

 

Heidrun und Dieter sind zwei von den etwa tausend ostpreußischen Kindern, die zurzeit in diesem größten Flüchtlingsdurchgangslager der Bundesrepublik leben müssen. Diese Kinder, die mit ihren Eltern zusammen harte Zeiten der Not und der Entbehrung erleben mussten, haben alle Sehnsucht nach einem Dasein außerhalb des Lagers, nach einer richtigen Wohnung, nach Geborgenheit. Diesen beiden Kindern und vielen, vielen anderen will die Ostpreußische Kinderhilfe in diesem Jahr einige unbeschwerte Ferienwochen ermöglichen. Wir bitten alle Landsleute, uns dabei zu helfen. Die vielen Briefe und Überweisungen von Spenden, die wir auf unserem Bericht aus dem Lager Wentorf in Folge 25 vom 22. Juni erhielten, haben uns gezeigt, dass unsere Landsleute herzlichen Anteil nehmen an dem harten Schicksal dieser Kinder. Die Ostpreußische Kinderhilfe wartet auch auf Ihre Überweisung!

 

Spenden bitten wir einzuzahlen auf das Postscheckkonto Hamburg Nr. 75 57 der Landsmannschaft Ostpreußen e. V. mit dem Vermerk „Ostpreußische Kinderhilfe".

 

Seite 13   Landsleute, die jetzt aus Ostpreußen kamen.

Fortsetzung aus der letzten Folge.

Kreis Osterode:

Maria Kwaschewski, geb. Krebs, geb. 22.12.1891 (Hasenberg), aus Hasenberg;

 

Adolf Meyke, geb. 15.01.1887 (Hirschberg), aus Languth, Kreis Rosenberg;

 

Auguste Meyke, geb. Schaffranek, geb. 01.05.1891 (Hirschberg), aus Hirschberg;

 

Ida Meyke, geb. Teufert, geb. 25.01.1893 (Hirschberg), aus Languth;

 

Emilie Mossakowski, geb. Kwiatkowski, geb. 27.06.1896 (Thomareinen), aus Thomareinen;

 

Gertrud Neumann, geb. 02.01.1914 (Osterode), aus Buchwalde;

 

Gustav Ostrowski, geb. 17.05.1891 (Marwalde), aus Marwalde;

 

Elsbeth Palowski, geb. 17.05.1940 (Osterode), aus Osterode;

 

Franziska Pasucha, geb. Nitgorski, geb. 17.11.1894 (Balzen), aus Balzen;

 

Marta Pawlowski, geb. Alex, geb. 23.01.1889 (Gilgenburg), aus Gilgenburg;

 

Auguste Perski, geb. Skibba, geb. 21.04.1894 (Vierzighuben), aus Steffenswalde;

 

August Philipp, geb. 30.10.1885 (Witulten), aus Witulten;

 

Wilhelm Philipp, geb. 04.12.1890 (Seewalde), aus Lubeiten;

 

Auguste Philipp, geb. Klimmek, geb. 03.11.1880 (Witulten), aus Witulten;

 

Karl Prill, geb. 22.10.1882 (Parwolken), aus Parwolken;

 

Ottilie Prill, geb. Naguschewski, geb. 24.01.1885 (Parwolken), aus Parwolken;

 

Gottliebe Rossmann, geb. Schaffranek, geb. 27.05.1866 (Buchwalde), aus Buchwalde;

 

Otto Sadtkowski, geb. 18.11.1900 (Sassendorf), aus Krablau;

 

Gottlieb Sauer, geb. 10.04.1884 (Sophiental), aus Lawki;

 

Emil Suder, geb. 23.01.1887 (Hornsberg), aus Biberswalde;

 

Hedwig Suder,  geb. Kaminski, geb. 07.05.1900 (Hornsberg), aus Biberswalde;

 

Gustav Schlaak, geb. 16.10.1878 (Theuernitz), aus Theuernitz;

 

Rosalie Schlaak, geb. Sendzik, geb. 07.03.1880 (Theuernitz), aus Theuernitz;

 

Emma Schulz, geb. Rosanowski, geb. 25.08.1897 (Grasnitz), aus Brückendorf;

 

Karla Schwiderski, geb. 16.08.1941 (Osterode), aus Osterode;

 

Käte Schwiderski, geb. Kosinski, geb. 26.03.1900 (Osterode), aus Osterode;

 

Luise Schwittek, geb. Neumann, geb. 13.02.1883 (Moerl), aus Moerl;

 

Wilhelm Schwittek, geb. 17.12.1881 (Moerl), aus Moerl;

 

Alfred Truschkowski, geb. 08.03.1932 (Gilgenburg), aus Tautschken, Kreis Neidenburg;

 

Wilhelm Truschkowski, geb. 31.12.1885 (Gilgenburg), aus Tautschken;

 

Maria Tschaikowski, geb. Nigbur, geb. 31.07.1891 (Osterode) aus Osterode;

 

Ottilie Tybussek, geb. 24.12.1901 (Gilgenau), aus Hohenstein, Kreis Osterode;

 

Michael Wroblewski, geb. 30.09.1877 (Osterode), aus Osterode;

 

Marta Wroblewski, geb. Knuth, geb. 17.08.1888 (Osterode), aus Osterode;

 

Ida Ziebarth, geb. Lukow, geb. 25.04.1881 (Ruhwalde), aus Ruhwalde.

 

Kreis Pr.-Holland:

Franziska Stahl, geb. Kujawski, geb. 11.03.1898 (Pr.-Holland), kommt jetzt aus Pr-Holland;

 

Charlotte Woelk, geb. Rückborn, geb. 01.02.1909 (Pr.-Holland), aus Stein, Kreis Rosenberg;

 

Brigitte Woelk, geb. 25.01.1939 (Pr.-Holland), aus Stein;

 

Hartmuth Woelk, geb. 26.09.1941 (Pr.-Holland), aus Stein.

 

Kreis Rastenburg:

Emma Drostdowski, geb. Oswaldt, geb. 23.11.1915 (Dresden), kommt jetzt aus Rastenburg.

 

Kreis Rößel:

Marta Baehr, geb. Schiemann, geb. 06.08.1906 (Klackendorf), kommt jetzt aus Boessau;

 

Monika Biernath, geb. 08.08.1888 (Kathreinen), aus Kathreinen;

 

Maria Biernatzki, geb. Czichollas, geb. 18.07.1899 (Wengoien), aus Wolka;

 

Josef Boschanski, geb. 15.11.1892 (Klackendorf, aus Klackendorf;

 

Erhard Cickolass, geb. 03.10.1938 (Bischofsburg), aus Bischofsburf;

 

Martha Dettki, geb. Skubski, geb. 24.09.1882 (Bredinken, aus Bredinken;

 

Karl Dost, geb. 12.01.1876 (Wengoien), aus Wengoien;

 

Johanna Dost, geb. Bögel, geb. 16.05.1886 (Wengoien), aus Wengoien;

 

Maria Dost, geb. 07.06.1905 (Wengoien), aus Wengoien;

 

Marta Galitzki, geb. Holtzki, geb. 15.07.1880 (Landau), aus Klackendorf;

 

Maria Gredick, geb. Holtzki, geb. 09.05.1869 (Wangst), aus Gr.-Bössau;

 

Rosalie Heinzmann, geb. Lieschewski, geb. 04.09.1886 (Paudling), aus Paudling;

 

Klara Hippler, geb. Krüger, geb. 27.06.1910 (Ridbach), aus Ridbach;

 

Hannelore Hippler, geb. 23.09.1943 (Ridbach), aus Ridbach;

 

Franz Holtzki, geb. 09.02.1955 (Landau), aus Klackendorf;

 

Franz Holtzki, geb. 21.06.1944 (Landau), aus Klackendorf;

 

Anna Holtzki, geb. Walendski, geb. 30.09.1915 (Landau), aus Klackendorf;

 

Sophie Kilbassa, geb. Paul, geb. 27.05.1902 (Bialystok), aus Bischofsburg;

 

Margarete Klinger, geb. Wulawski, geb. 02.06.1916 (Neudiems), aus Neudiems;

 

Günther Klinger, geb. 18.06.1946 (Neudiems), aus Neudiems;

 

Maria Klomfass, geb. Peter, geb. 13.08.1889 (Ridbach), aus Ridbach;

 

Agnes Korn, geb. Heinrich, geb. 21.06.1898 (Dörwangen), aus Rößel;

 

Marta Kretschmann, geb. 12.12.1883 (Raschung), aus Schöndorf;

 

Johann Krüger, geb. 25.01.1882 (Ridbach), aus Ridbach;

 

Maria Lehrmann, geb. Brudowski, geb. 08.12.1892 (Bischofsburg), aus Bischofsburg;

 

Jakob Lingrau, geb. 02.09.1876 (Bredinken), aus Bredinken;

 

Pauline Lingrau, geb. Baran, geb. 27.07.1889 (Bredinken), aus Bredinken;

 

Ruth Latza, geb. 15.10.1944 (Bischofsburg), aus Bischofsburg;

 

Ursula Latza, geb. 31.05.1942 (Bischofsburg), aus Bischofsburg;

 

Edith Latza, geb. 20.02.1937 (Bischofsburg), aus Bischofsburg;

 

Ohne Vornamen. Latza, geb. Rimbitzki, geb. 14.12.1912 (Bischofsburg), aus Bischofsburg;

 

Margarete Lischewski, geb. 02.08.1909 (Paudling), aus Paudling;

 

Barbara Lischewski, geb. Fuhl, geb. geb. 17.04.1880 (Paudling), aus Paudling;

 

Arnold Masuch, geb. 20.03.1933 (Sauerbaum), aus Sauerbaum;

 

Anna Mindt, geb. Below, geb. 23.12.1892 (Legienen), aus Legienen:

 

Hedwig Noss, geb. Krause, geb. 25.07.1913 (Rößel), aus Klackendorf;

 

Therese Noss, geb. 05.04.1955 (Rößel), aus Klackendorf;

 

Maria Nowaschewski, geb. 29.04.1907 (Gr.-Bössau), aus Gr.-Bössau;

 

Maria Orgas, geb. Sakowski, geb. 24.08.1899 (Bischofsburg), aus Bischofsburg;

 

Maria Pötsch, geb. Nitsch, geb. 15.12.1915 (Rochlack), aus Rochlack;

 

Christina Pötsch, geb. 28.09.1940 (Rochlack), aus Rochlack;

 

Manfred Pötsch, geb. 29.09.1941 (Rochlack), aus Rochlack;

 

Anita Pötsch, geb. 06.04.1943 (Rochlack), aus Rochlack;

 

Rosa Sakowski, geb. Boch, geb. 15.11.1884 (Nassen), aus Bischofsburg;

 

August Schaffrinna, geb. 05.12.1889 (Bürgerdorf), aus Bansen;

 

Rosa Schaffrinna, geb. Wagner, geb. 11.10.1891 (Bürgerdorf), aus Bansen;

 

Berta Scharley, geb. Koriot, geb. 25.12.1889 (Rößel), aus Rubaben:

 

Juliane Schiemann, geb. Koriot, geb. 27.03.1881 (Klackendorf), aus Bössau;

 

Jacob Toschka, geb. 03.08.1897 (Bischofsburg), aus Bischofsburg;

 

Rosa Toschka, geb. Katschinski, geb. 10.12.1899 (Bischofsburg), aus Bischofsburg;

 

Rosa Trampnau, geb. 25.11.1898 (Raschung), aus Raschung;

 

Hedwig Wienert, geb. Markowski, geb. 11.03.1912 (Sauerbaum), aus Sauerbaum;

 

Auguste Wiewiora, geb. 08.04.1897 (Bredinken), aus Bischofsburg;

 

Otto Wilengowski, geb. 03.09.1888 (Rößel). aus Rößel;

 

Maria Wilengbwski, geb. Masuch, geb. 06.03.1893 (Rößel), aus Rößel;

 

Johanna Wippich, geb. Braun, geb. 05.01.1891 (Wonneberg), aus Seeburg;

 

Annemarie Wippich, geb. 16.07.1925 (Wonneberg), aus Seeburg.

 

Kreis Sensburg:

Maria Bahra, geb. Anuta, geb. 18.06.1890 (Koslau), kommt jetzt aus Koslau;

 

Ottilie Bühring, geb. Fröhlich, geb. 16.07.1870 (Salpia), aus Lötzen;

 

Auguste Dyszak, geb. Morzik, geb. 06.01.1892 (Niedersee), aus Niedersee;

 

Marie Fabiek, geb. Sauer, geb. 28.06.1882 (Wiesenthal), aus Trossen, Kreis Lötzen;

 

Luise Greber, geb. Bahl, geb. 07.11.1886 (Nikolaiken), aus Nikolaiken;

 

Anna Gregorzyk, geb. Gorski, geb. 30.08.1892 (Niedersee), aus Nieden, Kreis Johannisburg;

 

Irene Labusch, geb. 11.11.1950 (Ukta), aus Angerburg;

 

Heinz Labusch, geb. 01.04.1941 (Ukta), aus Angerburg;

 

Marga Labusch, geb. 15.05.1939 (Ukta), aus Angerburg;

 

Rita Labusch, geb. 19.08.1931 (Ukta), aus Angerburg;

 

Brigitte Nast, geb. 08.11.1953, aus Sensburg;

 

Frieda Nast, geb. 22.05.1925 (Langendorf), aus Sensburg;

 

Henriette Rogalski, geb. Brozia, geb. 10.02.1889 (Salpia), aus Reichensee, Kreis Lötzen;

 

Hans Rogalski, geb. 03.10.1944 (Salpia), aus Reichensee, Kreis Lötzen;

 

Marie Sack, geb. Homuth, geb. 20.03.1889 (Weißenbusch), aus Rhein;

 

Anna Sommerfeld, geb. 21.02.1886 (Sensburg), aus Sensburg;

 

August Wachowski, geb. 10.04.1885 (Salpia), aus Sophienthal, Kreis Osterode;

 

Auguste Wachowski, geb. Kraweletzki, geb. 27.11.1893 (Salpia), aus Sophienthal.

 

Kreis Treuburg:

Siegfried Haak, geb. 05.03.1943 (Herrendorf), kommt jetzt aus Herrendorf;

 

Anna Kleszewski, geb. Rinck, geb. 11.02.1897 (Wallenrode), aus Schützendorf;

 

Anna Reinos, geb. Klessewski, geb. 09.06.1898 (Eichtal), aus Schmitzdorf, Kreis Sensburg;

 

Ruth Kirstein, geb. Baginski, geb. 09.01.1901 (Markau), aus Willkassen;

 

Manfred Kirstein, geb. 07.06.1939 (Markau), aus Willkassen;

 

Anna Kischkel, geb. Milewski, geb. 17.04.1902 (Schwentainen), aus Schönballen, Kreis Lötzen;

 

Maria Kolossa, geb. Rinkewitz, geb. 04.04.1885 (Gusen), aus Gansen, Kreis Sensburg;

 

Auguste Quass, geb. Holumek, geb. 03.09.1880 (Satticken), aus Bischofsburg, Kreis Rößel;

 

Amalie Sbiegay, geb. Rogalla, geb. 06.06.1885 (Rostow), aus Ebersbach, Kreis Pr.-Holland;

 

Marta Szameitat, geb. Kannenberg, geb. 18.11.1894 (Markau), aus Herrendorf;

 

Martha Weydekam, geb. Borchmann, geb. 06.08.1903 (Rehfeld), aus Schmidtsdorf, Kreis Sensburg;

 

Emil Weydekam, geb. 06.06.1894 (Rehfeld), aus Schmidtsdorf.

 

Kreis Tilsit-Ragnit:

Selma Tiedemann, geb. Orlik, geb. 12.04.1894 (Ragnit), kommt jetzt aus Rhein, Kreis Lötzen.

 

Im Monat März 1957, kamen Landsleute als Einzelreisende im Grenzdurchgangslager Friedland an; nachstehend bringen wir die Namen dieser Landsleute. Aus Gründen, die darzulegen hier zu weit führen würde, ist es schwierig, über jeden Ausgesiedelten genaue Angaben zu erhalten, und so sind die Zahlen und die Ortsangaben nicht in jedem Falle ganz richtig. Auch die hier veröffentlichte Liste enthält, was die Orte anbetrifft, Fehler. Der Wohnort von 1939 ist in der Liste in Klammern gesetzt. Die Namen sind nach den Kreisen geordnet, in denen die Aussiedler 1939 gewohnt haben.

 

Kreis Allenstein:

Joachim Behrendt, geb. 10.11.1874, (Thomsdorf), kommt aus Thomsdorf;

 

Antonie Bischoff, geb. 13.11.19 07 (Thomsdorf, aus Thomsdorf;

 

Berta Dzengel, geb. Wenzlawski, geb. 14.10.1894 (Leisen), aus Leisen;

 

Charlotte Gerdey, geb. 11.01.1877 (Purden), aus Purden;

 

Horst Kirschbaum, geb. 18.0218 63 (Deuthen), aus Schönbrink;

 

Agnes Kösling, geb. Behrendt, geb. 09.03.1913 (Thomsdorf), aus Thomsdorf;

 

Viktor Materna, geb. 11.05.1943 (Dietrichswalde), aus Woritten;

 

Bernhardt Materna, geb. 27.06.1955 (Dietrichswalde), aus Woritten;

 

Edith Materna, geb. 09.11.1940 (Dietrichswalde), aus Woritten;

 

Ingrid Materna, geb. 18.01.1942 (Dietrichswalde), aus Woritten.

 

 Fortsetzung in der nächsten Folge

 

Aus der Geschäftsführung

Beim Bundestreffen am 19. Mai in Bochum ist eine Brieftasche mit Papieren auf den Namen Siegfried Thöricht, Bochum, gefunden worden. Da die auf den Ausweisen angegebene Anschrift nicht stimmt, wird der Eigentümer der Brieftasche hiermit gebeten, sich mit dem Amt für Verkehrs- und Wirtschaftsförderung, Bochum, Rathaus, Zimmer 70, in Verbindung zu setzen.

 

Geschäftliches

Die Zeit ist da, wo die Hausfrau für den Winter vorsorgt. Jetzt ist das Obst und Gemüse am billigsten. Die Hausfrau, die sparen will, macht ein.

 

Wieviel Mühe und Arbeit dazu gehört, das wissen die Männer gar nicht, und nicht nur das, auch die Kosten sind erheblich, die allerdings im Winter doppelt und dreifach eingespart werden. Wenn sich diese Mühe lohnen soll, dann muss das Einmachgut vor dem Verderben geschützt werden. Das fängt bereits bei den Einmachgläsern an. Es ist erwiesen, dass sich das Einmachgut besser hält, wenn die Gläser vorher mit einer Alba-Gurkendokter-Lösung ausgespült werden. Eine halbe Packung löst man in zwei Liter heißem Wasser auf und spült die Gläser darin aus. Machen Sie es in diesem Jahr auch so. Der Rat ist gut.

 

Wenn Sie Erdbeeren und Kirschen einmachen, dann empfehlen wir Alba-Früchterot, welches diesen Früchten den natürlichen, roten Farbton erhält. Dabei ist Alba-Früchterot vollkommen unschädlich.

 

Alba-Einmachhaut ist allen Hausfrauen ein Begriff. Sie ist glasklar, zäh und reißfest und wird zum Zubinden der Einmachgläser benutzt. Alba-Einmachhaut zieht sich von selbst fest und bietet einen durchsichtigen Schutz gegen alle äußeren Einflüsse.

 

Und nun guten Erfolg beim Einmachen.

 

Seite 14   Familienanzeigen

Kein Weinen, kein Flehen bringt Dich zurück, vorbei sind Freude, Hoffnung und Glück, kühl ist Dein Grab, tief unser Schmerz, nun ruhe sanft. Du edles Herz. Allen unseren ostpreußischen Verwandten und Bekannten die schmerzliche Mitteilung, dass am 19. Juni 1957, unser lieber Sohn und Bruder, der Melkermeister Günter Horst Schulz, im blühenden Alter von 28 Jahren, nach schwerer unheilbarer Krankheit, in Tegernsee, wo er für sein schweres Leiden Heilung suchte, verstorben ist. Tiefbetrauert von seinen Eltern: Fritz Schulz. Luise Schulz, geb. Kähler. Gerhard und Jürgen, als Brüder. Renate, seine einzige Schwester. Weiterhin betrauert von seiner Frau, Barbara Schulz, geb. Hrabak und seinen drei Kindern, Rüdiger, Sybille und Michael. Pinkler-Einbeck. Früher Seith, Kreis Labiau, Ostpreußen. Die Beisetzung hat am 24. Juni 1957 auf dem Einbecker Zentralfriedhof stattgefunden.

 

Nach einem arbeitsreichen Leben wurde am 28. Juni 1957, mein lieber Mann, unser herzensguter Vati, Schwiegervater, Opi, Schwager und Onkel, Willy Schlacht, im 67. Lebensjahre, nach langer schwerer Krankheit von seinem mit großer Geduld ertragenen Leiden erlöst. In tiefer Trauer: Frida Schlacht, geb. Migge. Gisela Schlacht. Elsbeth Matzat, geb. Schlacht. Willi Schiemann. Jürgen und Dorit, als Enkelkinder. Hamburg 33, Wittenkamp 27 c. Früher Königsberg Pr.-Tannenwalde. Die Beisetzung fand am 4. Juli 1957, 11 Uhr, auf dem Ohlsdorfer Friedhof (Kapelle 12) statt.

 

Am 1. Pfingstfeiertag verloren wir durch Unglücksfall, meinen innigst geliebten Mann, unseren lieben guten Vater, meinen lieben Schwiegersohn, Bruder, Schwager und Onkel, Emil Staschewski, im Alter von 58 Jahren. Er folgte unserem lieben Opa, Carl Jeworrek, aus Lyck, Ostpreußen, nach zwei Monaten in die Ewigkeit. In tiefster Trauer: Frieda Staschewski, geb. Jeworrek. Dieter, Gerd, Ulrich und Gudrun, als Kinder sowie alle Verwandten. Königsberg Pr., Tharauer Straße 24, jetzt Lübeck, Kurt-Schumacher-Straße 14.

 

Wir hofften auf ein Wiedersehn, doch Gottes Wille ist geschehn, wir konnten Dich nicht sterben sehn, auch nicht an Deinem Grabe stehn. Nach dreizehnjähriger Ungewissheit erhielten wir die traurige Nachricht, dass mein Pflegesohn, Neffe und Vetter, Unteroffizier Heinz Mövius, geboren 14. August 1919, in einem russischen Kriegsgefangenenlager in Elabuga-Stalingrad, an der Seuche verstorben ist. In stillem Gedenken: Wwe. Helene Durchgraf, geb. Mövius, zurzeit Kevelaer (22a), Breslauer Str. 10. Früher Steinbeck bei Königsberg Pr.

 

Meine Seele ist stille zu Gott, der mir hilft. Heute, um 16 Uhr entschlief nach langer, mit großer Geduld getragener Krankheit, meine liebe Mutter, Frau Berta Berger geb. Oberpichler, früher Molkereibesitzerin in Branden, Kreis Gumbinnen, Ostpreußen, im 67. Lebensjahre. In stiller Trauer im Namen aller Angehörigen:  Siegfried Berger. Liebefeld, den 25. Juni 1957, Schwarzenburgstraße 145, Schweiz. Die Beerdigung fand am 28. Juni, um 14.15 Uhr, auf dem Friedhof in Könitz statt.

 

Am 21. Juni 1957 ist nach schwerem Leiden, meine geliebte Frau, unsere liebe Schwester, Erna Scheer, geb. Michalik, im Alter von 65 Jahren nach 40-jähriger Ehe heimgegangen. Sie folgte ihren Söhnen, Hans-Werner, gestorben 1936 und Siegfried, gefallen im Juni 1941 in Russland. In tiefer Trauer: Hans Scheer, Amtsgerichtsdirektor a. D. Max Michalik, Waisenhausdirektor i. R. Eva Sarrazin, geb. Michalik. Gertrud Daniel, geb. Michalik. Lotte Kraus, geb. Michalik. Ursula Fellmann, geb. Michalik. Detmold, Woldemarstraße 29. Früher Memel, Lyck und Mohrungen. Wir haben die teure Heimgegangene am 25. Juni 1957, auf dem Waldfriedhof Kupferberg bei Detmold beigesetzt.

 

Fern ihrer geliebten Heimat entschlief am 26. Mai 1957 nach schwerem, mit großer Geduld ertragenem Leiden, im Alter von 81 Jahren, unsere liebe Mutter, Schwester, Schwägerin, Tante und Omi, die Witwe, Frau Marie Minuth, geb. Schlingelhoff. Gleichzeitig gedenken wir unseres lieben Vaters, des Gustav Minuth, der am 12. Mai 1945 an den Folgen der Vertreibung verstorben ist. Er ruht auf seiner Scholle. In stiller Trauer im Namen aller Hinterbliebenen: Fritz Minuth und Geschwister. Willich bei Krefeld, Frankenseite 54. Früher Neu-Bärwalde, Kreis Labiau

 

Du hast für uns gesorgt, geschafft, ja, manchmal über Deine Kraft. Nun ruhe aus, Du armes Herz, der Herr wird lindern unsern Schmerz. Fern der geliebten Heimat verstarb plötzlich und unerwartet nach einem arbeitsreichen Leben, am 11. Juni 1957, meine liebe Frau, unsere treusorgende Mutter, Schwiegermutter und Großmutter, Margarete Gehlhar, geb. Hintersee, im 56. Lebensjahre. In tiefer Trauer: Karl Gehlhar. Günter Gehlhar. Horst Gehlhar. Dorothea Gehlhar. Annemarie Spies, geb. Gehlhar. Erwin Spies und Enkelkind Ellen. Hermersberg, Kr. Pirmasens, Hoferhof,  Kr. Rockenhausen. Früher Schönfeld, Kreis Pr.-Holland

 

Zum zehnjährigen Gedenken und steter Dankbarkeit. Allen Freunden und Bekannten gebe ich bekannt, dass mein lieber Mann und Onkel, Bruno Fietkau, früher Lehrer in Reußen, Ostpreußen, am 24. Juni 1947 an einer heimtückischen Krankheit verstorben ist. Martha Fietkau, geb. Schmidt. Lübeck-Dummersdorf, Schnitterweg 5. Früher Mohrungen, Tannenbergstraße 18

 

Zum Gedenken. Am 28. Juni 1957, jährte sich der zehnte Todestag meines lieben guten Mannes, unseres lieben treusorgenden Vaters und Schwiegervaters, Schneidermeister Rudolf Bergiehn, aus Königsberg, Pr. Vorstädt. Hospitalstraße 14, der fern seiner geliebten Heimat in Oxböl, Dänemark, verstorben ist. In tiefer Trauer: Elsa Bergiehn, geb. Reinhold, Rothenhahn über Kiel. Otto Bergiehn und Frau Lilly Bergiehn, geb. Haffke, Kiel-Gaarden, Bothwellstraße 26. Brigitte Wahlers, geb. Bergiehn, Scheeßel, Bahnhofstr 56.

 

Wie möget ihr gelitten haben. Nach zwölfjähriger Ungewissheit gedenken wir am Geburtstag unserer Verschollenen, unserer lieben tapferen Mutter, Schwiegermutter, Großmutter und Urgroßmutter, der Bäuerin Hermine Korweck, geb. Reiter, aus Mahnsfelde, Kreis Samland, geb. 21. Juni 1875 und unserer Schwester, Schwägerin und Tante, Gertrud Korweck, geb. 27. Juni 1901. Beide waren noch im März 1945 in Moulinen bei Breitenstein. Wer kennt ihr Schicksal? In stillem Gedenken im Namen aller Verwandten: Else Korweck. Hamburg-Rissen, Klövensteenweg 159

 

Nach schwerer Krankheit entschlief am 17. Juni 1957,  mein lieber Sohn, Bruder, Schwager, Neffe und Onkel, der Ing.-Assistent Bruno Mahler, früher Schönwalde, Heiligenbeil, im 27. Lebensjahre. In tiefer Trauer: Willi Witkowski und Frau Ursula Witkowski, geb. Mahler. Manfred Mahler.

 

Am 27. Mai 1957 rief Gott meinen lieben Mann, unseren guten Vater, Großvater und Schwiegervater, Karl Herrenkind, Gärtner, früher Lapsau-Palmburg, Ostpreußen, nach schwerer Krankheit, im 59. Lebensjahre zu sich in die ewige Heimat. In stiller Trauer: Berta Herrenkind, geb. Siebert, nebst Kindern. Giebelstadt 151 über Würzburg

 

Am 31. Mai 1957 entschlief sanft nach langem schwerem Leiden, mein lieber Mann, unser lieber Vater, Bruder und Onkel, Ernst Modrach, im 65. Lebensjahre. Im Namen der trauernden Angehörigen: Martha Modrach, geb. Rohde. Herbert Modrach. Margret Modrach, geb. Ballert. Letmathe (Sauerland), Brabeckstraße 7. Früher Hohenstein, Ostpreußen

 

Nach Gottes heiligem Willen, ist mein Mann, unser lieber Vater und Großvater, Fritz Ziemek, im Alter von 54 Jahren, plötzlich entschlafen. In tiefer Trauer: Else Ziemek, geb. Korr. Gerhard Krüger und Eva Krüger, geb. Ziemek. Christa Ziemek und alle Anverwandten. Düsseldorf-Holthausen, Eichenkreuzstraße 41, den 24. Juni 1957. Früher Ortelsburg, Ostpreußen, Lentziener Weg.

 

Am 20. Mai 1957, entschlief nach langer schwerer Krankheit, jedoch völlig unerwartet, meine liebe Frau, unsere gute Mutter, Schwiegermutter, Schwägerin, Tante, unsere liebe Großmutter, Auguste Waldt, geb. Florian, im Alter von 68 Jahren. Gleichzeitig gedenken wir unseres lieben Sohnes und Bruders, Erich, der 1945 bei Lübeck in einem Lazarett gestorben ist. In stiller Trauer: Wilhelm Waldt. Paul Buttler, vermisst. Anna Buttler, geb. Waldt. Albert Körn. Charlotte Körn, geb. Waldt. Wwe. Frieda Prill, geb. Waldt. Willi Waldt und Frau. Friedrich Nieswandt. Käte Nieswandt, geb. Waldt. Karl Karpinski. Elise Karpinski, geb. Waldt. Richard Waldt und Frau. Herbert Schröder. Erna Schröder, geb. Waldt. Fritz Waldt und Frau, sowie 13 Enkel. Uelsen/Grafschaft Bentheim. Früher Kukehenen, Kreis Bartenstein. Wer weiß etwas über den Vermissten?

 

Am 31. Mai 1957 ist nach langem schwerem Leiden, unsere liebe Mutter, Schwester, Schwiegermutter, Oma und Urgroßmutter, Emilie Papendick, geb. Stölger, im 80. Lebensjahre, sanft entschlafen. Im Namen aller trauernden Angehörigen: Kurt Papendick. Hollenstedt über Northeim, Kreis Einbeck.Früher Baltupönen, Kreis Tilsit

 

Du bleibst uns immer unvergessen. Zum Gedenken an den zehnjährigen Todestag meines über alles geliebten Mannes, Kurt-Dietmars, liebevollen Papis, des am 2. Juni 1947, in russischer Gefangenschaft verstorbenen Feldwebels Kurt Spaltofski, geb. am 7. Juni 1914. In stiller Trauer: Anna Spaltofski, geb. Hennig und Kurt-Dietmar. Tilsit (Untereißeln), jetzt Verden (Aller), Karlstr. 32

 

In Liebe und Dankbarkelt gedenken wir des zehnjährigen Todestages unserer unvergesslichen Mutter, Schwiegermutter und Oma, Berta Wiede, geb. Hinz, geb. 09.07.1873, gest. 15.07.1947, den Hungertod in Goldbach bei Labiau. Früher Fischhausen, Samland. Gleichzeitig gedenken wir unserer Schwester, Margarete Framke, geb. Wiede, geb. 28.07.1903, gest. 30.07.1945 in Bischofswerder, Westpreußen, ebenfalls den Hungertod. Ferner gedenken wir unseres Bruders, Walter Wiede, geb. 01.04.1913, gefallen 12.08.1941 in Russland. Im Namen aller Geschwister und Verwandten: Familie Elise Albrecht, geb. Wiede. Königsberg Pr., Kufsteiner Weg 19, jetzt Kassel, Bunsenstraße 83.

 

Am 18. Mai 1957 wurde meine liebe Frau, meine liebe gute Tochter, meine einzige Schwester, meine liebe Schwiegertochter, unsere liebe Schwägerin und Tante, Elsa Dietz, geb. Heyer, im Alter von 41 Jahren, von ihrem langen schweren Leiden erlöst. In stiller Trauer im Namen aller Angehörigen: Anna Heyer geb. Weißschnur. Düsseldorf, Hüttenstraße 154. Früher Königsberg Pr., Steindammer Wall 21

 

Nach schwerer Krankheit entschlief am 4. Juni 1957, unsere liebe Mutter, Schwiegermutter, Oma, Uroma, Schwester, Schwägerin und Tante, Wilhelmine Strenitz, geb. Dankert, im Alter von 79 Jahren, fern ihrer geliebten Heimat. In stiller Trauer im Namen aller Angehörigen: Elise Neumann, geb. Strenitz. Wilhelm Neumann. Goslar, Kaiserbleek 12. Früher Neuendorf, Kreis Samland, Ostpreußen

 

Am 1. Juni 1957 verstarb unsere liebe Mutter, Schwiegermutter und Oma, Amanda Geschke, früher Schwiewenau, Ostpreußen, kurz vor Vollendung ihres 90. Lebensjahres. In stiller Trauer im Namen aller Hinterbliebenen: Fritz Geschke. Lütjensee, Bez. Hamburg

 

Am 10. Juni 1957 entschlief nach langem schwerem Leiden, unsere liebe Stiefmutter und Oma, Auguste Heske, geb. Heske, aus Eichholz, Kreis Heiligenbeil, im 88. Lebensjahre. In stiller Trauer: Friedrich Heske und Frau und Anverwandte. Lipp bei Bedburg, Schulpfad 34

 

Seite 15   Familienanzeigen

Nach Gottes heiligem Willen entschlief am 27. Juni 1957, nach langem schwerem Leiden, fern seiner geliebten ostpreußischen Heimat, mein lieber herzensguter Mann, unser guter Vater, unser unvergesslicher Großvater und Schwager, Kaufmann Max Braunisch, im Alter von 74 Jahren. In tiefer Trauer: Frau Martha Braunisch, geb. Glodowski. Günter Braunisch mit Frau Marga. Herbert Braunisch mit Frau Herta. Als Enkel, Dieter, Klaus, Horst. Georg Glodowski und Frau. Leonberg-Eltingen, Robert-Koch-Straße 12. Früher Kaffee-Großrösterei MABRA, Königsberg Pr., Koggenstraße 43

 

Zum zehnjährigen Todestage. Die Lehrer aber werden leuchten wie des Himmels Glanz, und die, so viele zur Gerechtigkeit weisen, wie die Sterne immer und ewiglich. Daniel 12, Vers 3   Adolf Dehring, Lehrer i. R., geb. 02.05.1878, in Schönbaum, Ostpreußen, gestorben 06.07.1947, in Lengerich (Emsland), amtiert als Lehrer in Klinthenen, Gr.-Gnie und Gr.-Astrawischken, Ostpreußen, gestorben nach schwerer Operation, viel zu früh für die Seinen. Geliebt, beweint und unvergessen von seiner Ehefrau, Emma Dehring, geb. Kramp, Holzminden (Weser), Über dem Gerichte 6. Seinen Töchtern, Else Dehring. Anni Braun. Hildegard Grondowski und allen Anverwandten.

 

Nach langem Leiden entschlief am 19. Juni 1957, mein lieber Mann, unser guter Vater, Schwiegervater, Opa, Bruder, Onkel und Schwager, Karl Schipull, Obersteuerinspektar a. D. Früher Allenstein, Ostpreußen, Alter von 75 Jahren. tiefer Trauer: Lisbeth Schipull, geb. Jankuhn. Karlheinz Schipull und Frau Erika Schipull, geb. Möller. Renate Schipull. Enkelkinder und alle Angehörigen. Ratzeburg, den 19. Juni 1957, Jägerstraße 24. Die Beisetzung hat am Sonnabend, dem 22. Juni 1957, stattgefunden.

 

„Du bleibst uns immer unvergessen!" Zum zwölfjährigen Gedenken. In stiller Trauer denken wir an den 2. Juli 1945, den Tag, an dem mein innigst geliebter Mann, treusorgender Vater und Schwiegervater, Franz Johann Grotzki, Fleischermeister in Drigelsdorf, Kreis Johannisburg, geb. 24.06.1885, gest. 30.01.1946, verschleppt wurde. Er starb im Gerichtsgefängnis zu Königsberg, ohne Abschied von seinen Lieben genommen zu haben, und folgte seinem einzigen Sohn Franz, nach vier Jahren, in die ewige Heimat. „Ehre seinem Andenken". In stiller Trauer: Auguste Grotzki, geb. Grudda. Edeltraut Maerz, geb. Grotzki. Kurt Maerz. Berlin N 65, Brienzer Straße 11. 24. Juni 1957

 

Fern der Heimat starben sie, doch Ihre Heimat vergaßen sie nie! Gott der Herr erlöste nach langem schwerem, mit großer Geduld ertragenem Leiden, unseren stets um uns besorgten herzensguten Vater, Schwiegervater, Opa und Onkel, Friedrich Nowas, geb. 09.07.1881, gest. 15.06.1957. Er folgte seiner lieben Frau, unserem geliebten Mütterlein, Minna Nowas, geb. Ettig, geb. 28.12.1878, gest. 04 .05.1948 in Thüringen, sowie meinem lieben Mann, Vater und Bruder, Emil Nowas, geb. 27.10.1914, vermisst 1943 in Stalingrad. In stiller Trauer: Fritz Peter und Frau Meta Peter, geb. Nowas. Albert Nowas und Frau Rosa Nowas, geb. Wallack. Gertrud Nowas. Ernst Nowas und Frau Anni Nowas, geb. Bunzel. Erna Nowas. Gertrud Nowas, geb. Stiens, sowie Enkelkinder und alle Verwandten. Düsseldorf-Wersten, Scheideweg 13 a. Früher Babillen, Schillen, Kreis Tilsit-Ragnit, Ostpreußen.

 

Am 28. Mai 1957, entschlief nach langem Leiden, mein lieber treusorgender Vater, unser guter Großvater, Bruder, Schwager und Onkel, Bauer Carl Albien, früher Gauleden, Kreis Wehlau, Ostpreußen, kurz nach Vollendung seines 78. Lebensjahres. Er folgte seiner lieben Frau, meiner guten Mutter, unserer lieben Oma, nach 8 Monaten. In stiller Trauer: Marg. Dittrich. geb. Albien. Heide Dittrich. Uwe Dittrich und Karsten Dittrich und Anverwandte. Halle in Westfalen, Samlandweg 35. Früher Thierberg bei Osterode, Ostpreußen.

 

Ja, Gottes Wille ist geschehen, doch haben wir ein Wiedersehen. Gott der Herr nahm unerwartet infolge eines Unglücksfalles, mitten aus dem Schaffen für seine Lieben, meinen lieben Mann, unseren herzensguten Vater, Großvater, Schwager und Onkel, Otto Fischer, früher Pleinlauken, Kreis Tilsit-Ragnit, im Alter von 51 Jahren. In tiefer Trauer: Frau Gertrud Fischer. Werner Fischer und Frau. Enkelkind Dagmar und Anverwandte. Essen-Frintrop, Unterstraße 78, im Juni 1957. Die Beisetzung hat am 15. Juni 1957 stattgefunden.

 

Infolge eines tragischen Verkehrsunfalls verstarb am 4. Juni 1957, unser einziger lebensfroher und tüchtiger Junge, Hans-Jürgen Sperber, im Alter von 19 Jahren. In unfassbarem Schmerz: Walter Sperber. Marie Sperber, geb. Gründel. Ilona Sperber und seine geliebte Omi. Berlin-Wilmersdorf, Livländische Straße 22. Früher Gut Frankenort, Kreis Angerburg, Ostpreußen.

 

Fern seiner geliebten Heimat Angerapp, erlöste Gott der Herr von einer heimtückischen Krankheit, durch einen sanften Tod, am 14. Mai 1957, meinen lieben Lebenskameraden und Onkel, Fritz Skrebb, im 62. Lebensjahre. In tiefer Trauer: Ella Skrebb, geb. Kalless. Berlin SO 36, Muskauer Straße 13, V III

 

Fern ihrer geliebten, ostpreußischen Heimat verstarb am 4. Juni 1957 sanft und ruhig nach langem schwerem, in Geduld ertragenem Leiden. meine liebe Frau, meine gute Mutter, unsere Schwester, Schwägerin und Tante, Ida Redetzky, geb. Schmidtke. Früher Dammfelde, Kreis Tilsit-Ragnit, im 58. Lebensjahre. In tiefem Schmerz:  Max Redetzky. Elly Redetzky und Verlobter, und alle Verwandten. Neumünster, den 23. Juni 1957, Preetzer Landstraße 45.

 

Am 17. Juni 1957 erlöste Gott der Herr nach langem schwerem Leiden, unsere liebe treusorgende Mutter, Oma, Schwiegermutter, Schwägerin und Tante, Hulda Bronsert, geb. Schirrmann, früher Schule Plensen, im 78. Lebensjahre. In tiefer Trauer: Herbert Bronsert, Dipl.-Handelsl., Witten (Ruhr) und Frau Hilde Bronsert, geb. Kelnat. Hildegard Bronsert, landw. Lehrerin, Gohfeld, Westf. Elfriede Schlüter, Dr. med. geb. Bronsert, Hartenholm, Holstein. Edith Bronsert, med. techn. Assistentin, Hamburg. Annemarie Marose, landw. Berufsschullehrerin, geb. Bronsert, Hartenholm, Holstein. Als Enkelkinder, Peter, Reinhard, Siegfried, Sybille. Die Beisetzung hat am 20. Juni 1957 auf dem Friedhof in Hartenholm, Kreis Segeberg, stattgefunden.

 

Nur Arbeit war Dein Leben, Du dachtest nie an Dich. Nur für die Deinen streben, war Deine höchste Pflicht!  Am 21. Juni 1957 nahm Gott der Herr unser liebes, herzensgutes Muttchen, Schwiegermutter, Oma, Schwester und Tante, Emma Domnick, geb. Pietsch, im vollendeten 80. Lebensjahre, zu sich. Gleichzeitig gedenken wir unseres lieben Vaters, Schwiegervaters und Opas, des Landwirts Otto Domnick sowie unserer lieben Omama und Uroma, Maria Pietsch, geb. Orlowski, die beide im Juli 1945 in Elbing verstorben sind. In tiefer Trauer und Dankbarkeit im Namen aller Hinterbliebenen: Kurt Domnick, Regierungsinspektor Hamburg 13, Hellkamp 53. Ilse Richter, geb. Domnick, Celle. Karl Richter, Techn. Verw.-Insp. (Fz.) a. D.. Celle. Inge Richter, Celle. Werner Schimpf, als Verlobter. Anna Riesen, als Schwester, Coburg. Celle, Spörckenstraße 13. Früher Osterode, Ostpreußen, Schulstraße 9. Die Beerdigung hat am Mittwoch, dem 26. Juni 1957, auf dem Waldfriedhof in Celle stattgefunden.

 

Nur Arbeit war Dein Leben, nie dachtest Du an Dich. Nur für die Deinen streben, galt Dir als höchste Pflicht. Nach Gottes unerforschlichem Ratschluss, wurde am 20. Juni 1957, plötzlich und unerwartet, unsere liebe gute Mutter, Schwester, Schwägerin, Schwiegermutter und Tante, Agnes Gutzeit, geb. Keßler, Witwe des Hoteliers Herbert Gutzeit, früher Ostseebad Cranz, im 54. Lebensjahre, von uns genommen. Vier Jahre russischer Verschleppung haben ihre Gesundheit erschüttert und ihren allzu frühen Tod verursacht. In tiefer Trauer: Margot Grassmann, geb. Gutzeit und Assessor Dr. Gerhard Grassmann. Angelika Stüber, geb. Gutzeit. Rechtsanwalt Dr. Erich Keßler und Frau Charlotte Keßler, geb. Keller. Referendar Jürgen Keßler. Stud. jur. Rüdiger Keßler. Stuttgart 13, Farrenstraße 8 A. Bad Cannstatt, König-Karl-Straße 46. Wir haben die Entschlafene am 25. Juni 1957 zur letzten Ruhe gebettet.

 

Nach kurzer schwerer Krankheit entschlief am 14. Juni 1957, meine liebe Frau, unsere liebe gute Mama und Oma, Minna Turner, geb. Schmidt, im Alter von 68 Jahren. Ihr Leben war Arbeit und Mühe für uns. In tiefem Schmerz, im Namen aller Angehörigen: Emil Turner. Riekenbostel über Rotenburg (Hann.), im Juni 1957. Früher Friedfelde (Scherkabude), Kreis Schloßberg (Pillkallen), Ostpreußen. Die Beerdigung hat am 18. Juni 1957, auf dem Friedhof Bremen-Arbergen stattgefunden.

 

Am 24. Juni 1957 erlöste Gott von langem, mit großer Geduld getragenem Leiden, meine liebe Frau, unsere gute Mutter, Schwiegermutter, Oma, Schwester und Schwägerin, Lisa Potreck, geb. Schlobinski, aus Bladiau, Ostpreußen, im 65. Lebensjahre. Im Namen aller Hinterbliebenen: Arthur Potreck. Rottorf a. Klei, Kreis Gifhorn.

 

Und ob ich schon wanderte im finstern Tal, fürchte ich kein Unglück; denn du bist bei mir, dein Stecken und Stab trösten mich. Am 17. Juni 1957, ist meine geliebte Frau, unsere gute Mutter, Großmutter, Schwiegermutter, Schwester, Schwägerin und Tante, Frau Anna Attrot, geb. Mett, für immer von uns gegangen. In tiefer Trauer: Albert Attrot, Kinder und Anverwandte. Moers-Schwafheim, den 25. Juni 1957, Heideweg 111. Früher Kischken, Kreis Ebenrode, Ostpreußen. Die Beisetzung hat am 21. Juni 1957 stattgefunden.

 

Seite 16   Familienanzeigen

Wir erfüllen hiermit die traurige Pflicht, von dem Ableben unserer lieben Bundesbrüder, Amtsgerichtsrat a. D. Maximilian Daehn, aktiv W. S. 99/00, gest. 11. Juni 1957; Regierungsdirektor a. D. Herbert Zander, aktiv W. S. 1918/19, gest. 14. Mai 1957, geziemend Kenntnis zu geben. In tiefer Trauer: Alte Königsberger Burschenschaft Germania, zu Hamburg.

 

Nach Gottes heiligem Willen entschlief heute, mein lieber guter Mann, unser treusorgender Vater, Schwiegervater, Großvater und Bruder, Herr August Norda, versehen mit den hl. Sterbesakramenten, im Alter von 74 Jahren. Er folgte seinen beiden im Kriege gefallenen Söhnen in die Ewigkeit. Um ein stilles Gebet für den lieben Entschlafenen bitten, Barbara Norda, geb. Mateblowski. Dr. theol. Johannes Norda, Rektor. Bruno Norda und Frau Sophie Norda, geb. Quix. Maria Norda. Margarete Goriss, geb. Norda und Hanns Goriss, zwei Enkelkinder. Aachen, Abteistraße 5 a. Münster, Westfalen, den 21. Juni 1957. Früher Osterode, Ostpreußen, Albertstraße 1. Die Beisetzung findet in Aachen statt.

 

Am 9. Mai 1957 entschlief unerwartet nach einem arbeitsreichen Leben im 78. Lebensjahre, mein lieber Mann, unser treusorgender Vater, Schwiegervater und Großvater, Lehrer i. R. Ludwig Stein, früher Weinoten, Kreis Tilsit-Ragnit. In stiller Trauer: Luise Stein, geb. Quassowski. Elfriede Vollstedt, geb. Stein. Karlheinz, Dagmar und Karin. Editha Welebny, geb. Stein. Wilhelm Welebny. Gabriele und Ralph-Ulrich. Geesthacht (Elbe), Am Moor 62

 

Von zehn Jahren, am 10. Juli 1947, endete das Leben meines Mannes, unseres Vaters, Johannes Weitschat, aus Königsberg Pr., Prokurist der Firma Honig und Haurwitz, bei der er 45 Jahre tätig war. Er wurde das Opfer einer grausamen, hasserfüllten Vernichtungspolitik Hitlers und seiner Anhänger. Sein Leben war gerichtet auf soziale Gleichberechtigung, auf Liebe und Güte. Sein Leitgedanke: Was Du nicht willst, dass man Dir tu', das füg' auch keinem andern zu. Die letzten Jahre seines Lebens waren nur Sorge um seine fünf Söhne, die er in einen sinnlosen Krieg schicken musste und selbst nicht wiedersah. Seine Witwe, Anna Weitschat, Lübeck, Altengammerstraße 11. Seine Söhne: Alexander Weitschat, Nürnberg, Burgschmietstr. 27. Georg Weitschat, Lübeck, Hüsestraße 59/61. Wolfgang Weitschat, Mülheim a. d. Ruhr, Markomannenstraße 17. Peter Weitschat, Berlin-Steglitz, Birkbuschstraße 34 E. Frank Weitschat, Essen-Steele, Krayer Straße 38

 

Am 16. Mai 1957 entschlief nach langem schwerem Leiden, unser lieber Vater, Schwiegervater, Großvater und Urgroßvater, Franz Grudzus, im 78. Lebensjahre. Er folgte nach vierzehn Monaten seiner lieben Frau, unserer guten Mutter in die Ewigkeit. In stiller Trauer: Kurt Benkmann und Frau Margarete Benkmann, geb. Grudzus. Käte Nieswand, geb. Grudzus. Elsa Kock, geb. Grudzus. Enkelkinder und Urenkel. Frankfurt/Main, Heidestraße 14. Früher Königsberg Pr.-Moditten.

 

Wir betrauern aufs tiefste den Tod unserer lieben Corpsbrüder: Oberlandesgerichtsrat i. R. Walther Zippel, gestorben am 19. Mal 1956 in Göttingen; Dr. phil. Paul Greinert, sp. Albertinae, gestorben am 19. Mai 1956 in Celle; Oberfinanzpräsident a. D. Heinrich Voss (XX), aktiv 1905, sp. Albertinae, gestorben am 11. Juni 1956 in Kiel; Landforstmeister a. D. Max Siewert, sp. Albertinae, gestorben am 28. Oktober 1956 in Wiesbaden; Studienrat a. D. Martin Jodtka, sp. Albertinae, gestorben am 4. Dezember 1956 in Höxter (Weser); Dr. jur. Ernst Kessel, Thuringiae-Jena, Albertinae, gestorben am 7. Februar 1957 in Bonn. Verband alter Königsberger Hanseaten, Dr. med. Friedrich Untermann. Altherren-Verein des Corps Albertina, Dr. med. Muntau.

 

Nach einem arbeitsreichen Leben voller Liebe und Fürsorge für die Seinen, entschlief sanft nach schwerem Leiden, am 14. Juni 1957, mein lieber Mann, mein guter Vater, Schwiegervater, Großvater und Onkel, der Landwirt Heinrich Truntz, früher Buchholz, Kreis Pr.-Eylau, in fast vollendetem 74. Lebensjahre. In stiller Trauer: Friederike Truntz. Gertrud Hoffmann, geb. Truntz. Richard Hoffmann. Irmtraud und Elisabeth, als Enkelkinder und Anverwandte. Ebingen in Württemberg, Wiesenstraße 5

 

Nach langer schwerer Krankheit entschlief am 16. Juni 1957, im 80. Lebensjahre, fern seiner geliebten ostpreußischen Heimat, mein lieber Mann, unser guter Onkel und Schwager, der Fabrikbesitzer, Ing. Fritz Schweiger, früher Widminnen, Kreis Lötzen, Ostpreußen. In tiefer Trauer im Namen aller Angehörigen: Helene Schweiger, geb. Koralus. Hannover-Kirchrode, Tiergartenstraße 73.

 

Fern der geliebten Heimat entschlief heute sanft nach langem schwerem, mit großer Geduld ertragenem Leiden, mein lieber Mann, unser guter Vater, Sohn, Bruder, Schwager und Onkel, Kaufmann Paul Hartwich, im 52. Lebensjahre. In stiller Trauer: Irmgard Hartwich, geb. Kaesele. Die Kinder: Heinz, Gerd und Rainer. Maria Purtzki, geb Wessollek. Maria Czyborra, geb. Purtzki. Erich Hartwich. Josef Kaeseler. Eschenstruth-Waldhof, Kreis Kassel, den 22. Juni 1957. Früher Passenheim, Kreis Ortelsburg

 

Herr, nun lassest Du Deinen Diener in Frieden fahren … Luk. 2. 29    Gott der Allmächtige erlöste am 10. Juni 1957, meinen lieben Mann, unseren guten treusorgenden Vater, Schwiegervater, Großvater, Schwager und Onkel, Bruno Link, Pfarrer von Pörschken, im Alter von 79 Jahren, von seinem Leiden und nahm ihn zu sich in seine Herrlichkeit. Charlotte Link, geb. Skierlo. Martin Link und Familie, sowj. bes. Zone. Christel Link. Hans Joachim Link und Frau. Ilse Link. Dorothea Link. Heidenheim/Brenz, Württemberg, Griegstraße 14.

 

Am 20. Juni 1957, verstarb im Alter von 75 Jahren, nach längerem Leiden, fern der Heimat, mein lieber Mann, unser guter Vater, Schwieger- und Großvater, Schwager und Onkel, der frühere Bauer und Bürgermeister, Emil Peter. In stiller Trauer: Berta Peter, geb. Lange. Lisbeth Schwartinski, geb. Peter. Otto Schwartinski. Wolfgang-Rüdiger und Diethelm. Eva Rautenberg, geb. Peter. Fritz Rautenberg. Gerd und Inge. Elfriede Kasparat, geb. Peter. Georg Kasparat. Georg, Irma und Klaus. Westerrade, Kreis Segeberg. Früher Glandau bei Landsberg, Ostpreußen

 

Am 3. Juni 1957, ist nach schwerer Operation plötzlich und unerwartet, mein lieber Mann, mein guter Vater, Edwin Scheffler, Kreissparkassendirektor i. R., aus Angerburg, früher bei der Girozentrale in Lötzen, aus einem Leben voller Arbeit und Schaffensfreude abberufen worden. Im Namen der Angehörigen: Thea Scheffler, geb. Cochanski. Rasmus Scheffler. Hannover, Torstraße 12

 

Am 30. März 1957, entschlief nach langer schwerer Krankheit und doch für uns plötzlich und unerwartet, fern seiner geliebten ostpreußischen Heimat, mein lieber Mann, unser guter Vater und Opa, Eduard Saloga, aus Allendorf, Kreis Neidenburg, kurz nach Vollendung seines 54. Lebensjahres. In stiller Trauer im Namen aller Angehörigen: Ida Saloga und Kinder. Sattenfelde über Ahrensburg, Schleswig-Holstein

 

Es ist so schwer. wenn sich der Mutter Augen schließen die Hände ruhn, die einst so schwer geschafft. In ihrer geliebten ostpreußischen Heimat entschlief sanft am 9. April 1957, nach langem schwerem, in großer Geduld ertragenem Leiden, aus einem Leben voll Treue und Fürsorge, meine liebe Frau, unsere gute Mutter, Schwiegermutter und Omi, Frau Anna Czubba, geb. Kossakowski,in Wissowatten, Kreis Lötzen, im Alter von fast 77 Jahren. Sie folgte ihrem einzigen Sohn, dem Feldwebel Alfred Czubba, gefallen am 14 Dezember 1944. In tiefer Trauer: Bauer Adolf Czubba, Wissowatten. Käthe Mülders, geb. Czubba. Wilhelm Mülders. Adelheid Sbrzesny, geb. Czubba. Helmut Sbrzesny, Vermessungs.-Ing. Norbert, als Enkelkind, Bochum. Im Juni 1957

 

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