Ostpreußenblatt, Folge 28 vom 13.07.1957

Ostpreußenblatt

Folge 28 vom 13.07.1957

 

Seite 1   Wallfahrtskirche Heiligelinde.

Foto: Aufnahme: Ruth Hallensleben.

 

Die Wallfahrtskirche in Heiligelinde ist das hervorragendste und prächtigste kirchliche Baudenkmal des 17. und 18. Jahrhunderts auf ostpreußischem Boden. Bereits im Mittelalter hatte der Ort Heiligelinde unter den anderen Wallfahrtsorten wie Juditten, Quednau, St. Albrecht und Arnau den größten Ruf, und er behielt ihn bis in unsere Tage. Die Kirche wurde im Kriege nicht beschädigt, aber ihr drohte Gefahr, weil die Pfähle, auf denen sie steht, infolge einer Grundwassersenkung zu verfaulen drohten. Dies wurde verhindert; es gelang, den Grundwasserspiegel wieder zu heben. An der Kirche sind jetzt aus Warschau vertriebene Jesuiten tätig, die von einer deutschen Haushälterin betreut werden. — Heiligelinde liegt zwischen zwei Seen in einer landschaftlich schönen Gegend am Waldrand. Ort und Kirche befinden sich nahe den Kreisgrenzen von Rößel und Sensburg im Gebiet des Kreises Rastenburg. Am 20. und 21. Juni wird der niederrheinische Landkreis Rees in der Kreisstadt Wesel die Patenschaft über den Heimatkreis Rastenburg offiziell übernehmen. Aus diesem Anlass sind mehrere Beiträge in dieser Folge den beiden in ein nahes Verhältnis zueinander tretenden Kreise gewidmet.

 

Seite 1   Moskaus Machtkampf.

In den letzten Juni- und ersten Julitagen seufzten bei uns in Mittel- und Westeuropa alle Menschen unter den geradezu märchenhaften Temperaturgraden der Hitzewelle. Die Wetterforscher wissen zu berichten, dass zur gleichen Zeit in Moskau starke Regengüsse niedergingen und das Quecksilber dort kaum über 15 Grad stieg, was wir schon als eine wirklich erfrischende Kühle empfunden hätten. Das Klima der Meteorologen entsprach allerdings in der Sowjetunion zu jenem Zeitpunkt in keiner Weise dem politischen. Hinter den verschlossenen und sehr scharf bewachten Doppeltüren der Kreml-Sitzungssäle, in denen mehrere hundert Mitglieder des allmächtigen bolschewistischen Parteivorstandes ununterbrochen tagten, muss eine gewaltige Schwüle und eine echte Gewitterstimmung geherrscht haben. Aus dunklen, orakelhaften Äußerungen der „Prawda" und des Moskauer Senders wussten es die Millionen in der sowjetischen Hauptstadt und weiter draußen im roten Riesenreich, dass hier sensationelle Entscheidungen heranreiften, dass hier scharfe und schärfste Suppen von den eigentlichen Kremlmachthabern gekocht wurden. Am 29. Juni tagte nachweislich bereits das Parteipräsidium ohne jede Unterbrechung und erst in der Nacht vom 3. zum 4. Juli wurde dann jene langatmige Erklärung verlesen, auf deren Herausgabe alle gewartet hatten. Sie brachte — knapp vier Monate vor dem Beginn der „Jubelfeier" zum 40. Jahrestag der kommunistischen Oktoberrevolution — den entscheidenden Bannstrahl gegen Molotow, gegen Kaganowitsch, gegen Malenkow und Schepilow, daneben dann noch — nur am Rande erwähnt — eine Umbildung des Parteipräsidiums, der Sowjetregierung und die Degradierung oder Absetzung zweitrangiger Potentaten wie Saburow, Perwuchin u. a. In das neue Präsidium aber wurde neben den Chruschtschow, Bulganin, Mikojan und drei älteren Trabanten einmal der Marschall Schukow von der Roten Armee und zum anderen nur Parteisekretäre aus Nikita Chruschtschows „politischem Kindergarten", getreue und verlässliche Befehlsempfänger des machtvoll triumphierenden Generalsekretärs der KPdSU, berufen.

 

Fehldeutung und Wunschdenken

Nur einen Augenblick hielt die Welt den Atem an, als sie die ersten Einzelheiten über den Ausgang dieser neuesten Runde im vierjährigen Machtkampf unter Stalins Diadochen und Nachfolgern erfuhr. Dann begann ein großes Kommentieren und Deuten, das allerdings von Anfang an oft geradezu groteske Formen annahm. Eine vielgelesene westdeutsche Zeitung hielt es z. B. für angebracht, nur wenige Stunden nach dem Eintreffen der allerersten Nachrichten bereits zu verkünden: „Chruschtschows Sieg ist eindeutig. Zusammen mit seinen Vertrauten wird er nun — befreit von den Fesseln der inneren Front — seine Aktivität in verstärktem Maße nach außen entfalten. Die Entstalinisierung bleibt sein großes Programm. Sie bedeutet innenpolitisch Liberalisierung auf allen Gebieten, außenpolitisch Koexistenz und endgültige Abkehr vom kalten Krieg“. (!) Anderen Kommentatoren waren offenbar die sehr zweckbewussten „Charakterisierungen", die Chruschtschow selbst über die „verderbliche Fraktionstätigkeit" der Genossen Molotow, Kaganowitsch und Malenkow zum Besten gab, ebenso wie seine Darstellung der Widersetzlichkeit, die seine nun gestürzten Widersacher der angeblich so umsichtigen „Entspannungsbemühung" und dem Reformwillen des braven Chruschtschow gegenüber bewiesen hatten, Anlass, diese Formulierungen nun gleichsam unbesehen selbst weiterzuverwenden. Der, streitbare Nikita im Kreml wird über so manche westliche „Ausdeutung" seines Tuns und Treibens höchst erfreut gewesen sein. Denn hier ist oft genug sein reiner Machtkampf gegen Konkurrenten und Mitbewerber gleichsam als der Sieg des Besseren über das Böse dargestellt worden. Gratis und franko wurde ihm mehr als einmal bescheinigt, dass er eben doch der Mann der Annäherung, der Koexistenz, der „Liberalisierung" sei, von dem man immerhin einiges erhoffen könne. Dass die Moskautrabanten in Pankow, in Budapest und auch in Warschau postwendend ihre Glückwünsche zu seiner „Säuberung" drahten würden, war zu erwarten. Dass aber westliche Zeitungen in beträchtlicher Zahl auch noch ohne Anführungszeichen von der Chruschtschowschen „Säuberung", von der „Klärung" und ähnlichem sprechen würden, das hatte vielleicht nicht einmal der Generalsekretär der sowjetischen Kommunistenpartei, der Mann Nummer Eins im Kreml, erwartet. Der Ausdruck vom „endgültigen Sturz der Stalinisten" ist im Westen oft genug gebraucht worden und bis nach Amerika gab es Auguren, die da sagten, mit einer Wiederkehr der Alleinherrschaft im Kreml, sei nun kaum noch zu rechnen. Für delphische Orakelsprüche und Spekulationen gab es ein weites Feld.

 

Das Gesetz des Dschungels

Wir haben gerade in den letzten Jahren oft genug die Erfahrung gemacht, dass in die Wertung und Beleuchtung der Geschehnisse in der Sowjetunion ein Wunschdenken hineingetragen wird, das größte Gefahren in sich birgt. Wie groß war der Kreis derer — auch in sehr maßgeblichen westlichen Kreisen — die auf die erste Redeoffensive von der Koexistenz der Chruschtschow und Bulganin geradezu gebannt horchten und nur zu bereit waren, ein paar Redensarten und Verheißungen bereits für die Tat zu nehmen. Die gewiegten Moskauer Propagandisten wissen längst, bei welcher Tonart sie in gewissen Kreisen des Westens auf ein Echo hoffen dürfen. Was kann ihnen erwünschter sein, als ein westlicher Kommentar zu ihren letzten Auseinandersetzungen in der sowjetischen Machtspitze, in dem Nikita Chruschtschow und Nikolai Bulganin bescheinigt wird, sie hätten eine „Reaktion" beseitigt und sie strebten echte Koexistenz, ein Ende des kalten Krieges und eine „Liberalisierung" im Innern an. Wer sich wirklich ein Bild von den Geschehnissen machen will, der darf sich allerdings auf diese Wege nicht wagen, der muss nüchtern und unvoreingenommen prüfen und werten. Dass er dabei mit „unwiderruflichen" Beurteilungen und Feststellungen äußerst sparsam bleiben muss, ist klar. Man macht es sich einfach zu leicht, wenn man den Sturz von Molotow, Malenkow, Kaganowitsch und Schepilow als die Verdrängung der eigentlichen Stalinisten durch unerschrockene „Entstalinisierer" ausdeutet, wenn man in Chruschtschow und seinem Klüngel die „Reformer" und nur in den anderen die „Halsstarrigen von gestern" allein sehen will.

 

Es kann jeder behaupten, Chruschtschow denke nicht an die Alleinherrschaft, er bevorzuge das Regiment einer kleinen Machtgruppe — beweisen kann das niemand. Vier volle Jahre dauert der reine Machtkampf unter Stalins Erben, dessen jüngste dramatische Runde wir soeben erleben. Wer könnte sagen, dass es die letzte war, dass die Entmachtung von vier bedeutenden Kremlmachthabern durch Chruschtschow den Schlussstrich bedeuten müsse? Mit den alten Stalintrabanten Molotow und Kaganowitsch sind auch Leute in die Wüste geschickt worden, die mit diesen Alten höchstens einig waren in ihrer Auflehnung gegen den aus kleinsten Anfängen zum mächtigen Parteigeneralsekretär, zum Amt Stalins, aufgestiegenen Ukrainer Chruschtschow. Malenkow, der den ersten „Neuen Kurs" verkündete, ist vom angeblichen „Reformator" Chruschtschow zweimal gestürzt worden. Dass hier das Gesetz des Dschungels, des „Fressen oder Gefressen werden" im Vordergrund stand, braucht kaum noch bewiesen zu werden.

 

Aufstieg als Parteichef

Wirkt es nicht wie eine Ironie des Schicksals, dass es ausgerechnet der jetzt gestürzte Kaganowitsch, der einstige Schwager Stalins, war, der vor 28 Jahren den damals völlig unbekannten ukrainischen Parteifunktionär Chruschtschow als willfähriges Werkzeug von Kiew nach Moskau holte, der ihm nun alle Ämter raubte? Der Mann, den manche Leute im Westen geradezu als Erzengel der Entstalinisierung preisen, hat in diesen vier Kampfjahren nach dem Tod des alten Diktators persönlich ziemlich genau den gleichen Weg zur Macht eingeschlagen wie sein einstiger Chef. Stalin brauchte Jahrzehnte, ehe er sich rechts und links seine Konkurrenten aus dem Weg geschafft hatte. Dass er im Kampf aller gegen alle obsiegte, verdankte er seiner Stellung als

 

Parteisekretär.

 

Er besetzte die Kommandostellen der Staatspartei in Moskau und in der Provinz. Er besetzte das Präsidium und das Politbüro. Chruschtschow war einer seiner gefügigen Steigbügelhalter bei diesem Ritt zur alleinigen Macht. Er diente, schwieg und merkte sich die Methode. Als der Diktator die Augen schloss, bewarb sich Chruschtschow um keinen Ministerposten, er suchte die Parteispitze, wurde „Erster Sekretär" und dann auch wieder Generalsekretär. Die „Säuberungen" der Parteikader hatte ihren tiefen Sinn. Immer lösten Trabanten Chruschtschows die Abgesetzten ab und immer breiter wurde das Fundament seiner Macht. Heute ist das entscheidende Parteipräsidium zu mindestens zwei Dritteln von Chruschtowleuten besetzt. Die alten Bolschewiken Molotow und Kaganowisch bekamen das zu spüren, als man über sie abstimmte. Sie werden die Letzten nicht sein, die man von ihren ganz beachtlichen Kommandostellungen entfernte. Chruschtschow wird keinen Widersacher und Halben dulden. Er weiß ganz genau, dass auch diese „Säuberung" ihm noch nicht die unumschränkte Machtposition Stalins gegeben hat. Dreimal schon — bei Berija, beim ersten Sturz Malenkows und nun am 3. Juli — hat er offenkundig Kommandostellen der Roten Armee als Beistand aufbieten müssen. Marschall Schukow ist der erste rote General, der Vollmitglied des Parteipräsidiums wurde. Wird man noch weitere Rechnungen präsentieren? Niemand weiß es außerhalb der Sowjetunion. Chruschtschow ist sicher sehr mächtig, wenn auch noch lange nicht allmächtig geworden. Die Gestürzten waren gewiss nicht seine einzigen erbitterten Feinde. Werden seine landwirtschaftlichen Planungen zu erfüllen sein, die engstens mit seinem Namen verbunden sind? Als Stalin lebte, gab es das Problem der zweiten roten Großmacht China noch nicht, da war auch die Starre von den unterjochten anderen Völkern kaum gewichen. Chruschtschow möchte die Beute bewahren wie sein alter „Meister", er möchte auch das „revolutionäre Erstgeburtsrecht" der Sowjetunion behaupten. Er ahnt, dass es ganz nach dem alten Muster nicht mehr geht, aber er muss erst beweisen, dass seine Wege erfolgreicher sind. Auch nach dem Absturz von Molotow und Kaganowitsch, Schepilow und Malenkow beobachten ihn viele misstrauisch. Wir sollten die weitere Entwicklung aufmerksam verfolgen.

 

Seite 1   Massive Fußtritte

Chruschtschow nennt die Gestürzten „schamlose Individuen"

In der Sowjetunion läuft die Welle der völligen Diffamierung der gestürzten Sowjetminister und Potentaten bereits auf hohen Touren. Überall werden „spontane Protestkundgebungen" in Szene gesetzt, auf denen Chruschtschow, Bulganin und andere vom bisher siegreichen Flügel die abgesetzten bisherigen Kollegen wie Molotow, Kaganowitsch, Malenkow und Schepilow mit den größten Beschimpfungen bedenken. Der frühere Außenminister Schepilow wurde von Chruschtschow „schamloses, doppelzüngiges Individuum" genannt. Der Parteichef nannte Malenkow einen der Hauptschuldigen an der Liquidierung der Leningrader Funktionäre im Jahre 1949. Es versteht sich von selbst, dass auch Molotow und Kaganowitsch so ziemlich für alles verantwortlich gemacht werden, was in dem letzten Jahrzehnt in der Sowjetunion geschehen ist. Der Vorsitzende der Partei-Kontrollkommission erklärte die schuldigen Machthaber, die hinter dem Rücken Chruschtschows bereits Geheimversammlungen abgehalten und Posten verteilt hätten, würden „in den Müllkasten der Geschichte geworfen".

 

Seite 1   Wollte Bulganin bremsen?

Der Hintergrund der Kreml-Aktionen

Wie amerikanische Zeitungen aus Warschau berichten, haben polnische kommunistische Kreise einige recht interessante Einzelheiten von den dramatischen Sitzungen des Moskauer Zentral-Partei-Komitees Ende Juni enthüllt. Danach soll Molotow auch in der letzten Sitzung des Parteipräsidiums vor der Beschlussfassung über die von Chruschtschow geforderten Maßnahmen noch eine Reihe von Parteigängern gehabt haben, die mit ihm zusammen gegen Chruschtschow aufgetreten sind. Der Moskauer Parteichef habe sich mit den gefügigen Parteisekretären Beistand herbeigeholt. Die polnischen Kommunisten wollen wissen, dass gegen die scharfen Ausschluss-Entschließungen unerwarteter weise sogar der Ministerpräsident Bulganin Bedenken angemeldet habe. Bulganin habe zwar die Berechtigung der Vorwürfe gegen die Gruppe Molotow nicht geleugnet, zugleich aber angeregt, von einer scharfen Maßregelung abzusehen und aus vielerlei Gründen Molotow wenigstens äußerlich zu schonen. Chruschtschow sei sehr erregt geworden und habe darauf bestanden, dass das Parteipräsidium einstimmig in seinem Sinne zu entscheiden habe. Für Chruschtschow trat nach der Warschauer Darstellung vor allem ein bisher wenig bekannter Parteifunktionär aus Swerdlowsk, der dortige Parteisekretär Kirilenko, ein. Man findet es sehr bezeichnend, dass Kirilenko, der zur Freude Chruschtschows Molotow scharf angriff, zu einem der neuen Kandidaten für das Parteipräsidium befördert wurde. Kirilenko soll in seiner Rede gesagt haben, Molotow gebärde sich immer mehr wie ein Zar. Polnische kommunistische Kreise haben auch daran erinnert, dass es falsch sei, die Abhalfterung der Machthaber wie Molotow, Kaganowitsch, Malenko und Schepilow als eine Absetzung der reinen Stalinisten zu bezeichnen. Jedermann wisse, dass sowohl Malenkow wie auch Schepilow in Moskau immer als sogenannte „Liberale" gegolten hätten.

 

Der Moskauer Korrespondent des britischen „Manchester Guardian" erinnert daran, dass Schepilow früher als ein besonderer Günstling Chruschtschows gegolten habe. Er hält einen neuen Kampf der unterlegenen Fraktion gegen Chruschtschow noch für durchaus möglich. Auf jeden Fall werde sich die Auseinandersetzung auf weitere Kreise erstrecken.

 

Chruschtschow habe einen sehr gefährlichen Weg eingeschlagen. Zu großer Skepsis gegenüber dem Kreml fordert auch die „New York Times" auf. Sie erklärt, bloße Worte und ein bloßer Personenwechsel im Kreml können noch niemanden von einem Gesinnungswandel überzeugen. Wenn in Moskau tatsächlich eine neue Ära verkündet werde, dann müsse man das erst einmal durch Taten beweisen. Die Züricher „Tat" meint, die Opposition gegen Chruschtschow sei nicht nur ein Widerstand gegen seine einzelnen Fehler, sondern gegen seinen ganzen Kurs gewesen. Die „Neue Zürcher Zeitung" nennt die Vorgänge im Kreml die schwerste Erschütterung des Moskauer Regimes seit dem Sturz Malenkows als Ministerpräsident im Februar 1955. Die Entschließungen des kommunistischen Zentralkomitees seien der eindeutige Beweis dafür, dass die Machtkämpfe im Sowjetregime, deren Vorhandensein von den Moskauer Machthabern und ihren leichtgläubigen Kommentatoren im Westen immer bestritten wurden, nicht nur fortgedauert, sondern sich in letzter Zeit offensichtlich noch verschärft haben.

 

Die „Frankfurter Allgemeine Zeitung" stellt fest: „Ob der Kampf um die Führung nun für eine lange Zeit, die unter dem Vorzeichen des jetzt siegreichen Parteisekretärs Chruschtschow stünde, ruhen wird oder ob nach einer Pause mit anderen Personen und unter neuen Vorwänden wieder aufleben mag, das kann allein die Zeit lehren. Wir werden es ja erleben“.

 

Seite 2   Chruschtschows Spiel

Warschau. Bei den Satellitenvölkern haben die inzwischen bekanntgewordenen Äußerungen einiger westlicher „Beobachter" zu den letzten Ereignissen in der Sowjetunion Erstaunen und vielfach auch Bestürzung ausgelöst, weil man befürchtet, die Wachsamkeit des Westens werde nun in geradezu lebensgefährlicher Weise eingeschläfert werden.

 

Chruschtschow hat, offenbar gestützt auf die von Schukow repräsentierte Militärkaste, seine Position in einer Weise gefestigt, die ihm beinahe schon die Machtvollkommenheit eines unumschränkten Diktators sichert. Er kann jetzt ungehindert von jeder parteiinternen Opposition seine Pläne durchführen und dem Volke gegenüber alle bisherigen Schwierigkeiten auf diese vier „Parteifeinde" zurückführen, die in befohlenen Massenversammlungen auftragsgemäß geschmäht und damit politisch ein für allemal erledigt werden.

 

Die Vorwürfe, die gegen die vier Gemaßregelten erhoben wurden, sind vielfach absurd. Im Hintergrund steht die Tatsache, dass der Einfluss Molotows, Malenkows und Kaganowitschs für Chruschtschow eine wachsende Gefahr darstellte. Besonders die von Malenkow während seiner kurzen Ministerpräsidentenschaft eingeleiteten Maßnahmen, derentwegen er seinerzeit schon gemaßregelt wurde, erschienen durch die Entwicklung der letzten Zeit vollauf gerechtfertigt. Und erst dieser Tage verlangte die „Prawda" etwas umschrieben das gleiche, was damals Malenkow vorhatte. Sein Ansehen und seine Beliebtheit waren erheblich gestiegen, und damit auch sein Einfluss auf den Parteiapparat, wo maßgebliche Leute offene Verbündete Malenkows waren. Zwischen ihm und Chruschtschow bestand eine offene und scharfe Rivalität, und es hatte bereits Zweifel über das Stärkeverhältnis gegeben.

 

Seite 2   Gefälschte und erfundene Zahlen

Ostdeutschland konnte nicht „wieder aufgefüllt" werden.

Im Verfolg des „Neun-Punkte-Programms", das vom polnischen „West-Institut" in Posen im Auftrage Gomulkas für die Auslandspropaganda Warschaus „zur Verteidigung der Oder-Neiße-Grenze" ausgearbeitet wurde, ist nunmehr die „vierte Parole" verkündet worden: Jene Behauptung nämlich, dass die polnisch verwalteten deutschen Ostgebiete im Wesentlichen bereits wieder „voll besiedelt" seien und die „restlichen Lücken" spätestens im nächsten Jahre „wieder aufgefüllt" sein würden. Um diese Behauptungen irgendwie zu „stützen", haben polnische Agenturen den Warschauer Korrespondenten westlicher Zeitungen eine „Rechnung" aufgemacht, die allerdings nur bei denjenigen verfangen konnte, die weder über die früheren, noch über die gegenwärtigen Verhältnisse in den Oder-Neiße-Gebieten Bescheid wissen. Es ist sehr zu bedauern, dass diese polnische Rechnung auch in der westdeutschen Presse kritiklos wiedergegeben wurde und zwar sogar in der auflagestärksten Zeitung des Bundesgebiets, die werktäglich mit 2,5 Millionen Exemplaren erscheint. Dort stand dieser Tage u. a. zu lesen, dass die Gesamtzahl der Bewohner der Oder-Neiße-Gebiete gegenwärtig 7,5 Millionen betrage, bis zum Jahre 1958 aber auf 8,5 Millionen ansteigen werde, womit dann der Vorkriegsstand wieder erreicht sei.

 

Diese Zahlen sind teils gefälscht, teils völlig frei erfunden. Was nämlich die Gesamtzahl der deutschen Bewohner der Oder-Neiße-Gebiete im Jahre 1939 anlangt, so belief sich diese — einschließlich des Memellandes und Danzigs — bei Kriegsausbruch auf 10,3 Millionen. Rechnet man hiervon die 1,3 Millionen Ostpreußen ab, die in jenem Gebiete ansässig waren, das jetzt sowjetisch verwaltet ist (einschließlich Memelgebiet), so bleibt eine Gesamtzahl von genau neun Millionen. Von diesen neun Millionen Ostdeutschen leben gegenwärtig 1,2 Millionen in den polnisch verwalteten deutschen Ostgebieten; 7,8 Millionen wurden vertrieben, an der Rückkehr gehindert oder verloren ihr Leben während des Krieges und in der Zeit Massenaustreibungen. Die Differenz ergibt sich aus dem natürlichen Bevölkerungszuwachs der „Autochthonen".

 

Demgegenüber ist die gegenwärtige Bewohnerzahl an Hand der polnischen Angaben mit hinreichender Sicherheit zu ermitteln: Sie liegt seit einigen Jahren konstant zwischen 6 und 6,4 Millionen, worunter sich (einschließlich Zuwachs) 1,4 Millionen deutsche Staatsbürger befinden, von denen Warschau behauptet, es handele sich um „Autochthone", das heißt um „Bodenständige" polnischer Volkszugehörigkeit, die allerdings „seit 600 Jahren germanisiert" (!) worden seien. 1,5 bis 1,7 Millionen sind aus den Gebieten ostwärts der Curzon-Linie zwangsumgesiedelte Polen und 200 000 sind Ukrainer, die gegenwärtig in ihre eigene Heimat in den östlichen und südöstlichen Wojewodschaften Polens zurückwandern. Aus Zentral- und Westpolen sind etwa drei Millionen Polen in die Oder-Neiße-Gebiete umgesiedelt worden.

 

Bis zum Ende des Vorjahres wurde von der polnischen Presse und von polnischen Politikern denn auch übereinstimmend eine Zahl von 6,5 Millionen Bewohnern der polnisch verwalteten Oder-Neiße-Gebiete angegeben; die gleiche Ziffer fand sich auch regelmäßig in den Publikationen der Emigration. Es gab aber viele Anhaltspunkte, die darauf schließen ließen, dass auch diese Zahl übertrieben war. Die von polnischer Seite im Vorjahre veröffentlichten Einwohnerzahlen der größeren Städte lassen nämlich erkennen, dass außer in Oberschlesien, die Einwohnerzahlen im Vergleich zum Stande der Vorkriegszeit um durchschnittlich 30 v. H. niedriger sind — und dabei wurden nur Angaben über diejenigen Städte veröffentlicht, in denen die Verhältnisse noch „günstig" lagen. Was die Kleinstädte anlangt, so liegen etwa hundert polnische Berichte vor, in denen zugegeben worden ist, dass die Bevölkerungszahl im Jahre 1956 einen sehr geringen Bruchteil der Einwohnerzahl von 1939 ausmachte: Ein Absinken um 80 v. H. im Vergleich zum Vorkriegsstande ist hier nichts Ungewöhnliches. Und dass vom flachen Lande eine stets zunehmende Abwanderung erfolgt ist, gehörte bis vor kurzem noch zu den ständigen Themen, die in der Warschauer Presse erörtert wurden. So hat beispielsweise „Zycie gospodarcze" diese Frage eingehend behandelt, und aus den Mitteilungen der Warschauer Zeitung ging hervor, dass in den letzten vier Jahren allein aus den Dörfern der Oder-Neiße-Gebiete mindestens 300 000 Menschen abgewandert sind! Die beständigen Klagen der Staatsgüter über den durch Abwanderung hervorgerufenen Mangel an Arbeitskräften bestätigen das, was die polnische Presse über die allgemeine Entwicklung der „Besiedlung" der Oder-Neiße-Gebiete veröffentlicht hat. Es waren polnische Sachverständige, welche an Hand eingehender Untersuchungen zu dem Ergebnis kamen, dass die umfassenden Bemühungen um die Ansetzung polnischer Neusiedler in den Oder-Neiße-Gebieten angeblich „gerade ausreichten", um die Abwanderung auszugleichen. Es ist aber anzunehmen, dass auch damit die wirkliche Lage beschönigt wurde; denn alles in allem genommen, ließe sich sehr wohl der Nachweis führen, dass die Gesamtzahl der Einwohner der Oder-Neiße-Gebiete bis Februar 1957 auf insgesamt etwa 6,3 Millionen gesunken war, und dies trotz des nicht unbeträchtlichen natürlichen Bevölkerungszuwachses.

 

Wenn in der polnischen Presse nunmehr laufend Berichte erscheinen, in denen die Ansiedlung der Repatrianten aus der Sowjetunion in den Oder-Neiße-Gebieten geschildert wird, so bestätigen auch diese Berichte nichts anderes als was — unter Zugrundelegung eben der polnischen Angaben — ohne weiteres zu ermitteln war: Dass die Zahl der Bewohner der Oder-Neiße-Gebiete gegenwärtig höchstens 6,5 Millionen beträgt; denn die von Warschau für die Ansiedlungsaktion 1957 angegebenen Gesamtziffern an Neusiedlern belaufen sich nur auf einige Zehntausende. Selbst diejenigen „Repatrianten" und Umsiedler einberechnet, die inzwischen aus den Oder-Neiße-Gebieten wieder abwanderten, nachdem sie in die „Repatriierungspunkte" eingeschleust worden waren, bleibt die Gesamtzahl erheblich unter 100 000. Aus alledem geht klar hervor, dass es sich bei der polnischen Behauptung, in den Oder-Neiße-Gebieten befänden sich gegenwärtig 7,5 Millionen Bewohner, um nichts als um eine glatte Erfindung handelt. Und was das Zukunftsprojekt der Steigerung der Bevölkerungszahl in den polnisch verwalteten Gebieten auf 8,5 Millionen anlangt, so steht eines fest: Sicherlich kann Warschau diese Zahl erreichen, jedoch nur dann, wenn die polnische Regierung weiterhin so verfährt wie bisher in den letzten zwölf Jahren, in denen die zentralpolnischen Gebiete vernachlässigt und weiterhin entvölkert wurde, nur um den Anschein zu erwecken, dass „Polen doch in der Lage sei", die Oder-Neiße-Gebiete zu besiedeln. Aber ein solcher Versuch, das „politische Plan-Soll" zu „erfüllen", würde zwangsläufig dazu führen, dass sich die wirtschaftlichen und sozialen Verhältnisse in der „Volksrepublik Polen" weiterhin stark verschlechtern, ganz abgesehen davon, dass die Abhängigkeit Warschaus von Moskau vergrößert würde. Die latente innere Unsicherheit der polnischen Neusiedler — „Gefühl der Vorläufigkeit" genannt — würde zugleich alles zunichtemachen, was Warschau zur Behebung der gröbsten Missstände unternehmen würde. Mit anderen Worten: Die Oder-Neiße-Gebiete werden zwangsläufig zu einer immer stärkeren Belastung für Polen, je mehr Warschau sich an diesen unrechtmäßigen Besitz klammert. Dr. O. L.

 

Seite 2   Zur Klarstellung!

In der Tageszeitung „Die Welt" ist am 22.06.1957 ein Artikel „Keine Einheit der Vertriebenen" erschienen, in dem behauptet wird, dass u. a. die Landsmannschaft Ostpreußen den Plan erwäge, aus dem Verband der Landsmannschaften auszuscheiden, um mit dem BvD einen Zusammenschluss zu bewirken. Vermutlich stammt dieser Artikel aus einer Quelle, die an solch einer Entwicklung sehr interessiert wäre und sie deswegen wünscht.

 

In Ergänzung zu diesem Artikel ist dann am 28.06. ein Leserbrief unter der Überschrift „Wandel der Ansichten" von einem Herrn in Hamburg in derselben Zeitung erschienen. Hierin wird wiederum der Landsmannschaft Ostpreußen die Neigung unterstellt, abseits des Verbandes der Landsmannschaften eine Einigung mit dem BvD zu erstreben.

 

Seitens der Bundeslandsmannschaft Ostpreußen wird hierzu erklärt, dass die Landsmannschaft Ostpreußen seit jeher, einen Zusammenschluss aller Vertriebenen wünscht, dass sie aber zu keiner Stunde auch nur den Gedanken erwogen hat, die Kampfgemeinschaft des Verbandes der Landsmannschaften zu verlassen. An den vorerwähnten Verdächtigungen ist nicht ein wahres Wort. Es hat nie auch nur der Schein einer Veranlassung zu diesen Behauptungen bestanden.

Bundeslandsmannschaft Ostpreußen.

 

Seite 2   Aufgeschoben

Im Auswärtigen Ausschuss des Bundestages wurde kürzlich ein BHE-Antrag behandelt, von dem gesagt wird, dass er vom Ausschuss ein stimmig gebilligt wurde. Ins Plenum kam dieser Antrag aber leider nicht. Im Bericht, dem dieser Antrag zugrunde liegt, wird die Bundesregierung aufgefordert, Maßnahmen zu treffen, um die Vertretung des Rechtsanspruchs auf die deutschen Ostgebiete vorzubereiten. Außerdem soll sie auch Maßnahmen für die Verwirklichung des Selbstbestimmungsrechtes treffen. Dies wäre vor allem für die Sudetendeutschen und Memelländer von Wichtigkeit. Schließlich wird auch eine Erweiterung der Ostabteilung des Auswärtigen Amtes gefordert und die Bundesregierung ermahnt, dem Schicksal der noch in den Ostgebieten lebenden Deutschen verstärkte Aufmerksamkeit zu schenken.

 

Solche Anträge sind überaus nützlich, und wir begrüßen es, dass die Vertriebenen-Abgeordneten — denen das Zustandekommen dieses Antrages und Berichtes sicherlich zu verdanken ist — dafür offenbar die Billigung des Auswärtigen Ausschusses erreichen konnten. Wir erwarten vom nächsten Bundestag, dass er diesen Fragen mehr Zeit und Mühe widmet und von der nächsten Bundesregierung, dass sie es nicht bei Bekundungen des guten Willens belässt. Wir hoffen, dass dieser eben erwähnte Bericht im Plenum des dritten Deutschen Bundestages so bald wie möglich wieder zur Sprache gebracht wird.    

 

Seite 2   Einen arabischen Boykott deutscher Waren hat die jordanische Regierung der arabischen Liga vorgeschlagen. Es wurde erklärt, man wolle damit Bonn zu einer Revision der Wiedergutmachungsleistungen an Israel begegnen.

 

Seite 2   Von Woche zu Woche

Vor Illusionen über eine „weichere" SowjetaußenpoIitik glaubte Radio Moskau warnen zu müssen. Die „Säuberung" im Kreml bedeute nicht größere Nachgiebigkeit.

 

Für Ende Juli rechnet man in Bonn mit dem Beginn deutsch-sowjetischer Verhandlungen.

 

Der Bundestag ist am letzten Sonnabend in die Ferien gegangen. Er wird vermutlich am 28. und 29. August noch ein letztes Mal vor der Neuwahl zusammentreten. Einige Ausschüsse beraten während der Sommerpause weiter.

 

Bundespräsident Professor Theodor Heuss hat der alten Reichshauptstadt Berlin einen einwöchigen Besuch abgestattet. Er wohnte der Eröffnung der Internationalen Bauausstellung bei.

 

Bundespräsident Professor Theodor Heuss hat am letzten Wochenende die Internationale Bauausstellung Berlin 1957 im festlich geschmückten Garten seines künftigen Berliner Amtssitzes Schloß Bellevue feierlich eröffnet. Die Ausstellung weist einen sehr starken Besuch auf.

 

Die Verabschiedung des Atomgesetzes im gegenwärtigen Bundestag ist endgültig gescheitert. Bei der entscheidenden Beratung fand sich zum zweiten Mal nicht die erforderliche Zweidrittelmehrheit für die mit dem Gesetz verbundene Verfassungsänderung.

 

Die Verträge über den gemeinsamen Markt und die europäische Atomgemeinschaft sind vom Bundestag mit großer Mehrheit verabschiedet worden. Die SPD stimmte diesmal gemeinsam mit der CDU und DP für die Verträge. FDP und Gesamtdeutscher Block lehnten sie nach grundsätzlichen Erklärungen ab.

 

Die Übernahme von drei deutschen Divisionen durch die NATO erfolgte bei einer feierlichen Parade in Marburg. Der NATO-Oberbefehlshaber, General Norstad, und der Generalinspekteur der Bundeswehr, General Heusinger, waren zu diesem Akt erschienen und hielten kurze Ansprachen.

 

Der Vertrag über die evangelische Militärseelsorge ist in einer der letzten Sitzungen des Bundestages einstimmig gebilligt worden.

 

Gegen ein militärisches Vakuum im Herzen Europas hat sich der SPD-Vorsitzende Ollenhauer in Wien ausgesprochen. Er betonte, die Eingliederung eines wiedervereinigten Deutschlands in ein europäisches Sicherheitssystem habe mit dem Status der Neutralität nichts zu tun. Es müsse ein Weg gefunden werden, wie man die Verhandlungen über die europäische Sicherheit und über die deutsche Wiedervereinigung mit der Erörterung über eine europäische Inspektionszone in Einklang bringen könne.

 

Eine Erhöhung des Kindergeldes von 25 auf 30 DM ist vom Bonner Parlament beschlossen worden. Der erhöhte Satz tritt voraussichtlich am 1. September 1957 in Kraft. Das Kindergeld wird weiter nur für Familien mit drei und mehr Kindern gewährt. Die Einbeziehung des zweiten Kindes ist nach Ansicht der Bundestagsmehrheit zurzeit noch nicht finanziell tragbar.

 

Zum Kommandeur der Marineausbildung ist der frühere Kommandant des aus dem Zweiten Weltkrieg bekannten Schweren Kreuzers „Prinz Eugen", der Flottillenadmiral Ehrhardt, ernannt worden.

 

Der nächste Evangelische Kirchentag wird wahrscheinlich 1959 in München stattfinden. Der Oberbürgermeister der bayerischen Hauptstadt hat eine entsprechende Einladung übersandt.

 

Einen Reiserekord erwartet die Bundesbahn in diesem Sommer. Der Ferienreiseverkehr ist noch wesentlich stärker als im Jahre 1956. Den stärksten Verkehr erwartet man für die Tage vom 31. Juli bis zum 5. August.

 

Der Interzonenverkehr bei Helmstedt war im ersten Halbjahr 1957 fast doppelt so stark wie zur gleichen Zeit des Vorjahres. Von Januar bis Juni passierten in diesem Jahr über zwei Millionen Menschen die Zonengrenze.

 

Ein großes Passagierschiff „Bremen" will der Norddeutsche Lloyd wieder in Dienst stellen. Es handelt sich um den früheren französischen Truppentransporter „Pasteur". Das Schiff ist 30 400 BRT groß.

 

Die gerichtlichen Untersuchungen zum Iller-Unglück der Bundeswehr sind abgeschlossen worden. Die Anklage gegen die vermutlichen Hauptschuldigen soll in diesen Tagen erhoben werden.

 

Zum Nachfolger des abgesetzten Malenkow als sowjetischer Elektrizitätsminister ist vom Kreml der Chruschtschowanhänger Pawlenko ernannt worden.

 

Die Umtaufe der nach Molotow, Kaganowitsch und Malenkow genannten Sowjetstädte und Betriebe scheint bevorzustehen. Die Industriestadt Molotow am Ural hat bereits den Obersten Sowjet gebeten, wieder ihren alten Namen Perm führen zu dürfen, da sie nicht nach einem Verräter genannt sein wolle.

 

Vor übereilten Abrüstungsabkommen mit Moskau warnte der frühere britische Staatsminister Nutting. Er erklärte, wenn man die Bedeutung der deutschen Wiedervereinigung unterschätze, dann verkaufe man seine eigenen Freunde und seine Sicherheit.

 

 

Die aus Asien eingeschleppte Grippe hat in Holland zu zahlreichen, meist gutartigen Erkrankungen geführt. Das Bundesgesundheitsamt betonte, dass die Krankheit in Westdeutschland noch nicht festgestellt wurde.

 

Eine schwere Kinderlähmungsepidemie wütet in Ungarn. Aus Budapest wurde gemeldet, dass vor allem der Norden und Nordosten des Landes von der Seuche heimgesucht wurden. Es sollen bereits 600 Todesopfer zu verzeichnen sein.

 

Die neue finnische Regierung Sukselainen ist bereits wieder umgebildet worden. Die schwedische Volkspartei ist aus der Koalition ausgeschieden. Die schwere Finanzkrise dauert an.

 

Seite 3   Moskaus Ostseepläne

Chruschtschows Traum vom roten „Meer des Friedens“

Mit großer Aufmerksamkeit verfolgt man sogar in der neutralen Presse der Schweiz und Hollands die neuen Bemühungen der Sowjetunion, die nach den Ereignissen in Polen und Ungarn im letzten Herbst eingefrorene diplomatische Offensive Moskaus im nordeuropäischen Raum wieder zu beleben. Die „Neue Zürcher Zeitung" hält es für besonders beachtlich, dass offenkundig auf Weisung des Kreml nun führende polnische Kommunistenblätter in Artikeln die Bemühungen von Chruschtschow und Bulganin im Ostseegebiet unterstützen müssen. Man zitiert einen längeren Artikel des Warschauer kommunistischen Zentralblattes, der „Trybuna Ludu", der sich den Ostseefragen widmet. Es sei selbstverständlich, dass auch die polnischen Kommunisten die Parole des Kreml von der angeblichen Verwandlung der Ostsee in ein „Meer des Friedens" (nach Moskauer Wünschen) eingehend kommentieren müssten. Die Schweizer Publizisten erinnern daran, dass es Chruschtschow selbst war, der diesen Ausdruck während seines Besuches in Finnland prägte, um damit die nordeuropäischen Staaten an der Ostsee zu einer Koexistenz nach Kremlmuster zu ermuntern. Das Warschauer Blatt verrät seine Hintermänner ziemlich deutlich, wenn es gleich zu Beginn seines Artikels sagt, die Skandinavier und auch die anderen „Anrainer" der Ostsee dürften nicht glauben, dass der Moskauer Wunsch nach einer Verständigungspolitik an der Ostsee nur bloße Propaganda sei. Die Interessen und die Ansichten der in Frage kommenden Staaten seien sehr unterschiedlich. Man könne nach Ansicht Warschaus hier also nicht mit einem umfassenden präzisen Programm beginnen. Die Ostsee sei besonders gut für „europäische Teillösungen zwischen dem Osten und Westen" geeignet.

 

Recht interessant ist die Tatsache, dass die Warschauer kommunistische Zeitung zum ersten Mal einen Einblick in die Gedankengänge der Sowjetdiplomatie bei ihren Ostseeplanungen gibt. Die „Trybuna Ludu" meint nämlich, man könne da vor allem an eine Neutralisierung von Ostseegebieten denken, man könne sich auch über eine Rüstungsbeschränkung aussprechen und „besondere Formen der Kontrolle über die Ostsee“ sowie „internationale Organe der Ostseestaaten“ entwickeln.

 

Auch die neutrale westliche Presse ist sich über die wahren Hintergründe der Chruschtschowschen Ostseepläne durchaus im Klaren. Schon im vorigen Jahre bemühte sich der Kreml eifrig, seine angebliche gute und freundliche Nachbarschaft gegenüber Schweden, Norwegen und Dänemark herauszustellen. Die Moskauer Presse wurde nicht müde, immer wieder zu versichern, die Skandinavier könnten sofort an den Abbau ihrer Wehrhaushalte denken, denn die Sowjetunion wünsche ja nur den Frieden. Man weiß, dass diese Überredungsversuche in den Tagen des sowjetischen Panzereinsatzes gegen die wehrlosen Ungarn rasch unglaubwürdig wurden und verstummten. Der Chruschtschow-Bulganin-Besuch in Helsinki zeigte doch deutlich, dass der Kreml entschlossen war, sein Liebeswerben um Nordeuropa wieder aufzunehmen. Viele der Reden, die der Moskauer Parteisekretär in Finnland hielt, waren offenkundig für die anderen Ostseenachbarn bestimmt. Es geschah auf höhere Weisung, dass auch beim Besuch Gomulkas in Ost-Berlin die Satelliten in Rotpolen und Pankow sofort eine Erklärung abgeben mussten, die von der „Notwendigkeit einer Verständigungspolitik zwischen den Uferstaaten an der Ostsee" sprach. Es ist klar, worum es der Sowjetunion geht. Man möchte einmal, wie auch schon im vorigen Jahre, den Nordflügel der NATO aufreißen oder ganz beseitigen, und man möchte dann auch von den in Warschau zitierten Rüstungsbeschränkungen sprechen. Moskau kommt es zweifellos vor allem darauf an, den heutigen Stand der Dinge möglichst zu verewigen. Während man sich dort scharf gegen jeden Aufbau einer noch so bescheidenen Küstenverteidigung in Westdeutschland und Dänemark und Norwegen wendet, erwähnt man mit keinem Wort die Tatsache, dass heute im Gegensatz zu früheren Jahrzehnten die sowjetisch-baltische Flotte die einzige große, weite Gebiete beherrschende Streitmacht der Ostsee ist. Moskau unterhält heute in der Ostsee rund ein Dutzend modernste Kreuzer, dazu riesige Geschwader von Unterseebooten, Zerstörern, Minenlegern usw. Von den sowjetischen Ostseewerften wird der weitere Ausbau auch der anderen Sowjetflotten (zum Beispiel im Eismeer, in Ostasien und am Schwarzen Meer) weitgehend bestritten. Es ist sehr gut möglich, dass Moskau auf einen weiteren Ausbau seiner Ostseeflotten verzichten könnte, wenn es dafür Rüstungsbeschränkungen oder gar Abrüstung der anderen einhandelt. Die Sowjet-Ostseeflotte ist auch heute und in Zukunft allein unendlich viel größer und schlagkräftiger, als alle Küstenschutzstreitkräfte der anderen Mächte zusammen.

 

Seite 3   USA-Publizist stellt fest:

Ostdeutschland für Polen eine Belastung

Chicago. „Die früher deutschen Gebiete zwischen den Flüssen Oder und Neiße im Westen und der alten Grenze im Osten haben sich infolge der polnisch-sowjetischen Allianz als eine wirtschaftliche Belastung erwiesen, nachdem man sie zunächst als einen großen Gewinn betrachtet hatte", berichtete der amerikanische Korrespondent George Sherman nach einer Reise durch die polnisch verwalteten Ostgebiete in der „Chicago Sun-Times". Die große amerikanische Zeitung veröffentlichte den Bericht unter der Überschrift: „Früher deutsche Gebiete eine Belastung für Polen“.

 

In seinem Bericht schreibt Georg Sherman des Weiteren: „Es war gerade nach Sonnenuntergang, als ich über die Oder in die ‚wiedererrungenen Gebiete' Polens gelangte. Während der Fahrt in Richtung Posen sah ich nicht ein einziges anderes Motorfahrzeug, nur roh zusammengezimmerte Karren. Eine Stadt nach der anderen machte einen gespenstischen Eindruck. Einige liegen bereits in Trümmern, andere fallen in Trümmer, weil keine Reparaturen vorgenommen werden. Die Verwüstung ist charakterisiert durch leere Gehöfte und verlassene Häuser, in denen immer noch niemand wohnt, nachdem ihre früheren deutschen Bewohner von ihnen schieden. Die Trümmerhaufen aus der Kriegszeit herrschen immer noch in jedem Dorf, in jedem Flecken und in jeder Stadt vor, da niemand sich darum kümmert“. Abschließend schildert der amerikanische Berichterstatter die Lage der deutschen Bevölkerung in den Oder-Neiße-Gebieten. Man sei nun zwar bestrebt, sie nicht mehr als „Staatsbürger zweiter Klasse" zu behandeln, aber immer und immer wieder habe er — in Breslau und in Waldenburg — von den Deutschen, mit denen er sprach, gehört, dass sie nichtsdestoweniger „nach Deutschland" umgesiedelt werden wollten.

 

Die Warschauer Zeitung „Tygodnik Demokratyczny" befasst sich in einem Artikel mit der Entwicklung der Verhältnisse in den polnisch verwalteten deutschen Ostgebieten jenseits von Oder und Neiße und kommt dabei zu dem Ergebnis, dass der „westdeutsche Revisionismus" angesichts der gegenwärtigen Zustände in den Oder-Neiße-Gebieten eine „reale Grundlage" habe.

 

Im Einzelnen wird behauptet, dass nach der „Völkerwanderung" — so werden die Massenaustreibungen umschrieben — Polen eine „einmalige historische Chance" gehabt habe, wie auch bis 1948 die polnische Verwaltung in den Oder-Neiße-Gebieten „enorme Leistungen" vollbracht habe. Nach 1949 habe sich jedoch alles zum Schlechten gewendet, indem nunmehr „erneut weiße Flecken auf der Wirtschaftskarte der Westgebiete" entstanden seien. „Die zentralistische Verwaltungs- und Wirtschaftspolitik, die sich während des Sechs-Jahresplanes ausschließlich mit den Großbauten des Sozialismus und mit den Monumentalbauten in Warschau befasste, verhinderte die Beseitigung der „Kriegszerstörungen in den Westgebieten“. Auch hinsichtlich des Problems der „autochthonen" Bevölkerung seien viele Fehler gemacht worden und manches Unrecht geschehen. Alles dies verschaffe dem „westdeutschen Revisionismus" eine „reale Grundlage".

 

Seite 3   Polens Fünfjahresplan zusammengestrichen

M. Warschau. Die Sejmausschüsse beraten zurzeit den neuen Entwurf eines Fünfjahresplanes für den Zeitraum 1956 bis 1960, wobei die Ergebnisse der ersten beiden Jahre gleich als Fakten eingesetzt wurden. Neu an der polnischen Planungsmethode ist die Tatsache, dass dieser Fünfjahresplan erstmalig in den kommunistischen Ländern nicht als Gesetz, sondern lediglich als richtungsweisender Beschluss des Sejms verabschiedet werden wird.

 

Während in dem ersten Entwurf mit einem Anwachsen der Industrieproduktion um 60 Prozent gerechnet worden war und die für die Oktobersitzung des Sejm umgearbeitete Vorlage noch ein Anwachsen um 53 v. H. innerhalb von fünf Jahren zum Ziel setzte, begnügt sich der jetzt vorliegende Entwurf mit nur 49,1 Prozent. Die Produktion der Schwerindustrie soll dabei um 50 und die der Konsumgüterindustrie um 47 Prozent wachsen, wobei immer vom Stand des Jahres 1955 ausgegangen wird. In den Ausschüssen aber wurde selbst dieses neue Verhältnis zwischen Schwer- und Konsumgüterindustrie bereits lebhaft kritisiert und festgestellt, dass die Steigerung der Konsumgüterindustrie niemals ausreichen werde, die Forderungen des Inlandmarktes zu befriedigen.

 

Auf dem schwerindustriellen Sektor ist inzwischen eine merkliche Verschiebung des Schwergewichtes zugunsten der chemischen Industrie vorgenommen worden, deren Produktion bis 1960 verdoppelt werden soll, während angeblich der Ausstoß der Maschinen- und Metallindustrie um über 88 Prozent und der der Hüttenindustrie und des Schwermaschinenbaus nur noch um 57,5 v. H. anwachsen soll. Auf dem landwirtschaftlichen Sektor rechnet man nur mit einer Produktionssteigerung von 24,5 Prozent.

 

Seite 3   Pressebesprechung bei Bundesminister Oberländer

Bundesminister Professor Dr. Dr. Oberländer gab in Bonn den Vertretern der großen Vertriebenenzeitungen in seinem Amtssitz einen Presseempfang, in dessen Mittelpunkt eine eingehende Aussprache über wichtige Tagesfragen stand. Auf eine Frage nach seiner Stellungnahme zur Hammer Massenkundgebung der vertriebenen Bauern erklärte Professor Oberländer, er habe durchaus Verständnis dafür, dass die vertriebenen Bauern nicht mit dem Umfang der bisherigen Eingliederung zufrieden seien. Die Eingliederungsmöglichkeiten für diesen Berufsstand seien seiner Ansicht nach nur beschränkt. Das heimatvertriebene Landvolk und die älteren Angestellten repräsentierten die beiden Berufsgruppen, die ihm, Oberländer, am meisten Sorgen machten.

 

Auf die Frage nach seinem Standpunkt zu der Diskussion um die Oder-Neiße-Linie in deutschen Blättern sagte der Minister: „Ich bin der Auffassung, dass das Selbstbestimmungsrecht der Völker, das in zahllosen Erklärungen der freien Welt, auch der Atlantik-Charta, festgelegt wurde, auch für unser deutsches Volk gilt. In ihm sind die unbestreitbaren und berechtigten Ansprüche unseres gesamten Volkes enthalten, unabhängig von Grenzziehungen, wie sie in einem bestimmten Jahr der Vergangenheit bestanden haben. Die Vertriebenen haben immer wieder erklärt, dass eine Rückgewinnung ihrer alten Heimat nur auf friedlichem Wege geschehen kann. Wir müssen aber nur eines lernen: Das ist Geduld!"

 

Seite 3   Die Novelle zum 131-er-Gesetz

Der Bundestag hat dieser Tage nach mehrstündiger Beratung die Zweite Novelle zum 131-er-Gesetz in zweiter und dritter Lesung verabschiedet. Sie sieht Mehrleistungen von etwa 300 Millionen Mark für den vom Artikel 131 des Grundgesetzes betroffenen Personenkreis vor und betrifft über 300 000 Personen, die am 7. Mai 1945 im öffentlichen Dienst standen und aus anderen als beamten- und tarifrechtlichen Gründen zum Ausscheiden gezwungen waren. Zu ihnen gehören die verdrängten Beamten und Wehrmachtsbeamten, die ehemaligen Berufssoldaten und die Versorgungsempfänger und Hinterbliebenen. Die von allen Fraktionen außer den Sozialdemokraten beantragte Einbeziehung der früheren Angehörigen der Waffen-SS in die Novelle konnte im Plenum keine Mehrheit finden, da die Union nach einer einstündigen Sitzungsunterbrechung ihre Unterschrift zurückzog und so den Antrag zu Fall brachte.

 

Die Novelle bringt für die Beamten und Angestellten zur Wiederverwendung sowie für die ehemaligen Berufsoffiziere unter anderem folgende Verbesserungen:

 

1. Nach dem 1. September 1953 aus der Kriegsgefangenschaft entlassenen Beamten zur Wiederverwendung wie den Berufssoldaten wird die Zeit der Kriegsgefangenschaft nach dem 8. Mai 1945 als Dienstzeit im Sinne des Besoldungs- und Versorgungsrechtes angerechnet. Das gleiche gilt für Angestellte und Arbeiter des öffentlichen Dienstes sowie für die ehemaligen Führer des Reichsarbeitsdienstes.

 

2. Für Berufssoldaten des Ersten Weltkrieges, die mit Versorgung verabschiedet waren und in der neuen Wehrmacht wiederverwendet wurden, gilt jetzt auch die Zeit der Wiederverwendung als Dienstzeit im Sinne des Besoldungs- und Versorgungsrechtes.

 

3. Soldaten, die im Ersten Weltkrieg nicht Berufssoldaten waren und nach 1935 aktiviert worden sind, erhalten in Zukunft Unterhaltsbeiträge. Die Hinterbliebenen dieses Personenkreises werden ebenfalls in das Gesetz einbezogen.

 

4. Hinterbliebenen von Berufssoldaten, die in der Kriegsgefangenschaft verstorben sind, stehen künftig Versorgungsansprüche zu, wenn durch die Anrechnung der Kriegsgefangenschaft die erforderlichen Dienstjahre erreicht werden. Im anderen Falle können den Hinterbliebenen Unterhaltsbeiträge gewährt werden.

 

5. Bei den ehemaligen Militäranwärtern fällt die Einschränkung, dass sie aus ihrer letzten Dienststellung als Berufsunteroffizier zu versorgen sind. Jetzt wird ihre frühere Rechtsstellung als Militäranwärter maßgebend. Für die Angehörigen des ehemaligen Reichsarbeitsdienstes gilt entsprechendes.

 

6. Zur zahlenmäßigen Verminderung der wiederzuverwendenden Beamten können Beamte z. Wv., die noch nicht entsprechend ihrer früheren Stellung wiederverwendet worden sind, vom 1. April 1958 an, vorzeitig in den Ruhestand versetzt werden.

 

7. Die unterwertig beschäftigten Beamten z. Wv., die im Bundesdienst tätig sind, müssen nach mindestens dreijähriger Wiederverwendung — davon mindestens ein Jahr im Bundesdienst — endgültig die ihnen gebührende Dienststellung erhalten.

 

Seite 3   Zwei Fotos

Diese beiden Fotos wurden vor einigen Wochen im Kreise Rastenburg aufgenommen. Linkes Bild: Die Bäume auf dem Wilhelmsplatz in der Kreisstadt Rastenburg, sind inzwischen höher gewachsen. Auf dem Gebäude links liest man immer noch die deutsche Aufschrift: „Bank der Ostpreußischen Landschaft“. – Bild rechts: Das verödete Bahnhofsgebäude von Pötschendorf verfällt allmählich. Die Häuser sind nicht bewohnt; Fenster und Türen wurden fortgeholt. Die Gleise der hier einst vorbeiführenden Eisenbahnstrecke Rastenburg – Rößel sind – wie es der schienenlose Bahnkörper zeigt – aufgenommen. – Auch ein Gleis der früher sehr bedeutenden Südbahn, der in der Mitte des vorigen Jahrhunderts von Lyck nach Königsberg gelegten Strecke, wurde entfernt. Auf der nun eingleisig gewordenen Strecke wird der Zugverkehr nur bis Bartenstein aufrechterhalten.

 

Seite 4   Versorgungseinheiten für die Bundeswehr

NP Neumünster

Nachdem der Aufbau der Bundeswehr soweit fortgeschritten ist, dass die ersten Kampftruppen stehen, geht man nun in Bonn daran, auch die zugehörigen Versorgungseinheiten aufzustellen. Entsprechend der allgemeinen NATO-Gliederung wird damit erstmals ein Begriff in der Bundeswehr auftauchen, den es bisher in der deutschen Armee noch nicht gegeben hat: das Quartierbataillon. Bei unseren NATO-Verbündeten rangiert diese Spezialeinheit unter dem Begriff „Logistik". Sie hat die Aufgabe, die gesamte Versorgung der Truppe sicherzustellen.

 

In Neumünster wurde in diesen Tagen mit der Aufstellung eines dieser Quartiermeisterbataillone begonnen, nachdem die Kadereinheit bereits seit Februar in der Ausbildung ist. Es handelt sich dabei um das Quartiermeisterbataillon 3 als Versorgungseinheit für die in Hamburg und Teilen von Schleswig-Holstein stationierte 3. Panzerdivision. Die Angehörigen dieser Einheiten setzen sich ausschließlich aus Freiwilligen zusammen, die sich von ihren Kameraden von den anderen Truppengattungen durch hellblaue Kragenspiegel unterscheiden werden.

 

Die Aufgabe der künftigen deutschen Quartiermeister ist umfassend und vielseitig: 1. Sicherstellung des Nachschubs für die gesamte Division, Abschub des Leergutes sowie unbrauchbar gewordener Geräte und Waffen, materielle Betreuung der Soldaten; 2. Versorgungstechnische Beratung der Truppe bei der Planung eines Einsatzes, Organisation des Transportwesens und Belieferung der Truppe mit allen Gütern, die sie zur Aufrechterhaltung der Kampfkraft benötigt; 3. Entlastung der Kampfgruppen von allen Dingen, die die Einsatzbereitschaft behindern oder einschränken könnten. Die kämpfende Truppe soll also von allem organisatorischen Ballast befreit werden und sich voll auf die Erfüllung ihrer eigentlichen- Aufgaben konzentrieren können.

 

Um diesen Aufgaben gerecht werden zu können, wird das Quartiermeisterbataillon organisatorisch in sogenannte Versorgungseinheiten und Transporteinheiten aufgegliedert. Während die Versorgungseinheiten in einem Ernstfall in Frontnähe Versorgungsdepots einzurichten haben, aus denen sich die Truppe ohne größeren Zeitverlust laufend eindecken kann, halten die Transporteinheiten die Verbindung zwischen diesen Versorgungsdepots und den weiter zurückliegenden Sammeldepots aufrecht und sorgen für Nachschub.

 

Seite 4   Jugend half bei einem Hausbau

Vor einigen Monaten fanden junge Engländer vom Flugplatz der NATO auf der Nordsee-Insel Sylt und einige Westerländer, dass es an der Zeit sei, einander näher kennenzulernen. Sie gründeten einen Deutsch-englischen Club, dem jetzt 150 Mitglieder angehören, die zur Hälfte aus beiden Nationen stammen.

 

Die Einsicht „mit Musik geht alles besser", half bei den ersten Zusammenkünften die Sprachschwierigkeiten zu überbrücken. Die jungen Leute hörten Schallplatten klassischer und neuzeitlicher Musik; es entstanden dann Diskussionszirkel — die möglichst keine politischen Themen erörterten — Singgemeinschaften und Sprachkurse. Sie sahen gemeinsam deutsche und englische Filme. Bei einer öffentlichen Veranstaltung wurde den Bestrebungen der Clubmitglieder Achtung gezollt.

 

Natürlich regte sich das Verlangen, die Probleme des anderen Partners kennenzulernen. Eine Zusammenkunft war der Stadt Berlin gewidmet. Die hierbei gezeigten Filme und die unterrichtenden Vorträge beeindruckten die jungen Engländer sehr. Dargestellt wurde die Geschichte der Reichshauptstadt im Laufe unseres Jahrhunderts. Ähnliche Veranstaltungen mit ostdeutschen Themen sind vorgesehen.

 

Die Engländer und die Deutschen stellen je einen Vorsitzenden, der nach englischer Sitte Präsident genannt wird. Der deutsche Präsident ist ein 21-jähriger Ostpreuße aus Cranz, Klaus Wendt. Als dieser hörte, dass ein Landsmann — Erich Thalau aus Alknicken, dicht an der Rantauer Spitze am Samlandstrand — Baupläne und auch Sorgen habe, forderte er die anderen Clubmitglieder auf, bei dem Bau mitanzupacken. Frau Thalau ist geborene Westerländerin; sie schwärmt noch heute von den Lachsen, die sie bei den Schwiegereltern in Alknicken gegessen hat. Es traf sich übrigens, dass der englische Präsident, Mike Rowney, auch an der See, in einem Ort an der Kanalküste, beheimatet ist.

 

Die zu Freunden gewordenen jungen Engländer und Deutschen schaufelten in freiwilliger Arbeit den Schacht für das Haus Erich Thalau aus, das im Südteil Westerlands erbaut wird. In diesem bekannten und vielbesuchten Nordseebad gibt es bereits einige Häuser, die, heimatliche Namen tragen, wie das Haus „Ostpreußen" des Zeitungsverlegers Buchsteiner, ferner „Elch" und „Ebbing".

 

Seite 4   Die Altershilfe für Landwirte.

Die nicht eingegliederten Vertriebenen nicht berücksichtigt.

(Von unserem Bonner O. B.-Mitarbeiter)

Der Bundestag beschloss in einer seiner letzten Sitzungen ein Gesetz über eine Altershilfe für Landwirte. Diesem Gesetz kommt eine erhebliche grundsätzliche Bedeutung zu. Nachdem in den dreißiger Jahren die Handwerker zu Pflichtversicherten wurden, wird nunmehr die Versicherungspflicht auf einen weiteren Berufsstand von Selbständigen ausgedehnt. Indes sei hier nicht das — im Allgemeinen wohl begrüßte — Grundsätzliche kommentiert, sondern darauf eingegangen, inwieweit von der Neuregelung die Vertriebenen Vorteil haben werden.

 

Altersgeld nach dem neuen Gesetz erhalten hauptberufliche landwirtschaftliche Unternehmer sowie deren Witwen. Hauptberufliche landwirtschaftliche Unternehmer sind diejenigen, deren landwirtschaftlicher Betrieb eine dauerhafte Existenzgrundlage bildet; dies gilt als gegeben, wenn ein auf Grund der örtlichen Gegebenheiten festgestellter Einheitswert überschritten ist. Die Bundesregierung erlässt Richtlinien über die Festsetzung der Mindesteinheitswerte. Der landwirtschaftliche Unternehmer erhält das Altersgeld, wenn er das 65. Lebensjahr vollendet hat und nach Vollendung des 50. Lebensjahres den Betrieb an den Hoferben übergeben oder sonst sich des landwirtschaftlichen Unternehmens entäußert hat. Eine Verpachtung gilt nur dann als Entäußerung, wenn der Betrieb für einen Zeitraum von mindestens neun Jahren (in Sonderfällen von sechs Jahren) verpachtet wird. Personen, die bei Inkrafttreten dieses Gesetzes das 51. Lebensjahr noch nicht vollendet haben, müssen außerdem 180 Monate lang Beiträge zu den neu zu bildenden landwirtschaftlichen Alterskassen gezahlt haben, wenn sie in den Rentengenuss kommen wollen. Landwirte, die das 51. Lebensjahr vollendet haben und ehemalige hauptberufliche Landwirte erhalten, ohne die 180 Monate-Wartezeit zu erfüllen, Altersgeld, wenn sie während der 15 Jahre, die der Übergabe oder Entäußerung eines im Bundesgebiet liegenden landwirtschaftlichen Betriebes vorausgegangen sind, hauptberufliche landwirtschaftliche Unternehmer waren. Auf die Frist von 15 Jahren sind Ersatzzeiten im Sinne der Invaliden- und Angestelltenversicherung sowie bei Vertriebenen Zeiten einer Tätigkeit als hauptberuflicher landwirtschaftlicher Unternehmer vor der Vertreibung anzurechnen. Aus diesen Bestimmungen ergibt sich, dass für Vertriebene die landwirtschaftliche Altersversorgung nur so weit in Betracht kommt, als sie nach der Vertreibung wieder einen Hof besitzen oder besessen haben. Die nicht wieder landwirtschaftlich eingegliederten Bauern werden von dem neuen Gesetz nicht berührt. Nutzen aus dem Gesetz werden in der Regel auch nicht die Vertriebenen haben, die in Westdeutschland eine landwirtschaftliche Nebenerwerbstelle erhielten, denn bei den Nebenerwerbstellen wird mutmaßlich der Einheitswert unter dem für hauptberufliche Unternehmen festzusetzenden Einheitswert liegen.

 

Das Altersgeld beträgt für ein Ehepaar 60,-- DM im Monat, für eine Einzelperson 40,-- DM. Die Witwe eines landwirtschaftlichen Unternehmers erhält Altersgeld, wenn der verstorbene Ehegatte Anspruch auf Altersgeld hatte oder wenn die Witwe das 60. Lebensjahr vollendet hat und das Unternehmen nicht weiterführt. Die Witwe bekommt also auch dann Altersgeld, wenn der Bauer vor einigen Jahren verstorben ist und sie alsdann den Hof veräußert hatte, vorausgesetzt, dass sie inzwischen sechzig Jahre alt ist. Der Witwe steht das Altersgeld der Einzelperson zu.

 

Hat ein ehemaliger landwirtschaftlicher Unternehmer bei Inkrafttreten des neuen Gesetzes Anspruch auf Zahlung eines Geldbetrages aus einem Altenteilvertrag, so ist der Hofübernehmer berechtigt, diesen Betrag bis zur Höhe seiner Beiträge an die landwirtschaftliche Alterskasse zu kürzen, wenn der Altenteilberechtigte Altersgeld nach dem neuen Gesetz erhält. Bezieht ein Altersgeldberechtigter eine Rente aus den gesetzlichen Rentenversicherungen, der Altersversorgung für das Deutsche Handwerk oder erhält er eine Beamtenpension, so erhält er das Altersgeld nach dem neuen Gesetz zur Hälfte.

 

Alle hauptberuflichen Landwirte haben nach dem neuen Gesetz Beiträge an neu zu bildende landwirtschaftliche Alterskassen zu zahlen. Die Höhe der Beiträge wird nach Konstituierung der Kassen festgelegt. Für die ersten sechs Monate nach Inkrafttreten des Gesetzes ist eine Übergangsregelung getroffen, demzufolge jeder landwirtschaftliche Unternehmer 10,-- DM monatlich zu zahlen hat. Beitragspflichtige landwirtschaftliche Unternehmer, die bis zum 1. Januar 1957 mit einem öffentlichen oder privaten Versicherungsunternehmen einen Versicherungsvertrag abgeschlossen haben, auf Grund dessen für den Fall des Todes bzw. des Erlebens des 65. Lebensjahres ein Anspruch auf Zahlung einer Rente für den Erlebensfall in Höhe von mindestens 30,-- DM an den überlebenden Ehegatten gegeben ist, sind auf Antrag von der Beitragspflicht nach dem neuen Gesetz zu befreien.

 

Seite 4   Bis zum 30. September 1957 verlängert

Das Gesetz über die Neuregelung der Angestelltenversicherung sah vor, dass Angestellte, die durch die in diesem Gesetz ausgesprochene Heraufsetzung der Versicherungspflichtgrenze von 750 DM auf 1250 DM Monatseinkommen versicherungspflichtig geworden sind, bis zum 31. Mai 1957 einen Antrag auf Befreiung von der Versicherungspflicht stellen konnten. Der Bundestag beschloss, dass diese Frist bis zum 30. September 1957 verlängert wird. Das Antikartellgesetz für die Wirtschaft ist vom Bundestag in dritter Lesung endgültig gegen die Stimmen der SPD und des Gesamtdeutschen Blocks verabschiedet worden. Das Gesetz, das der Ländervertretung zugeleitet wurde, soll am 1. Januar 1958 wirksam werden.

 

Seite 4   Die Ostdeutschen Kulturtage in Berlin.

Ehrung von Agnes Miegel durch den Kulturrat.

Die Ostdeutschen Kulturtage in Berlin fanden bei glühender Tropenhitze statt, übertönt vom Lärm der Filmfestspiele. Wir hätten ihnen eine stärkere Anteilnahme der Öffentlichkeit gewünscht. Endlich müsste sich doch der Zustand ändern, dass ostdeutsche Fragen nur immer im engen Kreis von Ostdeutschen diskutiert werden. Wenn ein Sprecher vom Pult herunterruft, dass unser Anliegen das Anliegen aller Deutschen nicht nur sein sollte, sondern auch faktisch ist, was nützt es, wenn im Parkett diejenigen fehlen, denen dieser Appell gilt?

 

Dennoch: es waren schöne, es waren wichtige Tage, ausgefüllt mit Arbeitssitzungen des Ostdeutschen Kulturrates, der wissenschaftlichen Studientagung mit dem Vortrag Professor Maschkes, Heidelberg, „Der deutsche Ordensstaat als deutscher und europäischer Geschichtsfaktor", mit Film- und Lichtbildervorführungen, gemeinsamem Gottesdienstbesuch und einer Stadtrundfahrt.

 

Der Festakt, zugleich Eichendorff-Gedenkfeier, fand im Auditorium maximum der Freien Universität statt. Für Berlin sprach Senator Tiburtius, für die Bundesregierung der Berliner Bevollmächtigte Vockel, Professor Möbus, Berlin, hielt den die Hörer sehr anregenden Festvortrag über „Heimat, Vaterland, Europa in Eichendorffs Dichtung und Denken". Im Mittelpunkt der Feier stand die Überreichung der Plakette des Ostdeutschen Kulturrates an Agnes Miegel und an den Staatsrechtler Professor Aubin.

 

Wir hatten die Freude, eine Stunde mit Agnes Miegel in der gemütlichen Ostpreußenstube im „Haus der Heimat" am Kaiserdamm zu verbringen und sahen sie am Sonntag im Kreis der ostpreußischen Studenten im Dahlemer Dorfkrug.

 

Das Eichendorff-Konzert im größten Berliner Konzertsaal war ausverkauft; hier traf also nicht der Vorwurf der Teilnahmslosigkeit zu, vielmehr zeigt ein solches Konzert den Weg, Ostdeutschland allen Deutschen nahezubringen.

 

Es war ein glücklicher Gedanke, aus Eichendorffs Werk den vorzüglichen Sprecher Siegmar Schneider lesen zu lassen. Zwei große Sänger waren für die Darbietung von Eichendorff-Liedern in der Vertonung von Hugo Wolf und Robert Schumann gewonnen worden. Wahrhaft erschütternder Höhepunkt Walther Ludwigs Wiedergabe des Liedes „Heimweh" von Hugo Wolf mit dem Schlussvers:

 

Der Morgen, das ist meine Freude,

da steig ich in stiller Stund

auf den höchsten Berg in der Weite,

grüß dich, Deutschland, aus Herzensgrund ...

 

Gespräch mit Walther Ludwig

Nach dem Konzert saßen wir mit den Sängern zusammen. Erna Berger erinnerte sich gern an ihr Auftreten in Königsberg, wir erfuhren, dass sie die ostpreußischen Witze und Späßchen ganz besonders liebt. Ja, und Walther Ludwig, Kammersänger Professor an der Musikhochschule, entpuppte sich als halber Landsmann!

 

Er ist gebürtiger Westfale, studierte von 1926 bis 1930 in Königsberg Medizin. Dort nahm er seinen ersten Gesangsunterricht und sang eifrig mit im akademischen Gesangverein, der „Cäcilia Albertinae". Eines Tages durfte er in einem Wohltätigkeitskonzert als Solist auftreten. Der damalige Königsberger Opernintendant Dr. Schüler war anwesend; er fand die Stimme des jungen Medizinstudenten großartig. Welch ein Zufall, dass sich gerade in jenen Tagen auch der berühmte Komponist und Dirigent Max v. Schillings in Königsberg aufhielt. Walther Ludwig wurde ihm durch Dr. Schüler vorgestellt. Das war der entscheidende Augenblick in Ludwigs Leben. Er sang vor und erhielt sofort eine Verpflichtung als Erster lyrischer Tenor nach Schwerin. Und von dort ging es, ohne weiteren Umweg im Jahre 1931 an die Städtische Oper Berlin.

 

„Die besten und zuverlässigsten Freunde meines Lebens", sagte uns Walther Ludwig, „habe ich in Ostpreußen gefunden. Und wo ich auch auftrat, immer wieder geschah und geschieht es, dass sich nach dem Konzert alte Bekannte aus Königsberg melden“. Walther Ludwig ist ein Freund unserer Heimat, auf deren Boden sein Aufstieg zu künstlerischem Ruhm begann. M. Pf.

 

Seite 4   In Königsberg als Kriegsgefangener verstorben.

Hinterbliebenenrente vom Landessozialgericht zuerkannt

Das Bayerische Landessozialgericht hat in der Versorgungssache eines im Januar 1946 in Königsberg an Typhus verstorbenen Ostpreußen, der bei der Übergabe von Königsberg im Winter 1945 in Kriegsgefangenschaft  geriet wegen der damaligen besonders gelagerten Verhältnisse in Königsberg die Kriegsgefangenschaft bis zum Todeszeitpunkt als fortbestehend angenommen und der Witwe die Versorgungshinterbliebenenrente zuerkannt.

 

Der verstorbene Ehemann der Klägerin war im Jahre 1944 zur Luftschutzpolizei in Königsberg eingezogen worden. Er war, nachdem die Stadt zur Festung erklärt wurde, in den Volkssturm übergeführt worden. Der Senat ging daher davon aus, dass er noch in Königsberg in Kriegsgefangenschaft geraten ist.

 

Wenn er sich auch in Königsberg frei bewegen konnte und in einem Privatquartier gewohnt habe, so sei es doch bei den als einmalig anzusehenden Verhältnissen in Königsberg und in Anbetracht der völligen Abschließung der Stadt vom Hinterland als erwiesen anzusehen, dass eine Kriegsgefangenschaft auch vorgelegen hat, wenn auf die üblichen Bewachungsmaßnahmen verzichtet wurde und die Kriegsgefangenen nicht in Lagern untergebracht waren.

 

Der Senat hielt es somit für wahrscheinlich, dass der Tod des Ehemannes der Klägerin nicht nur im zeitlichen Zusammenhang mit der Kriegsgefangenschaft insofern gestanden hat, als er zu diesem Zeitpunkt noch in Kriegsgefangenschaft gewesen ist, sondern dass er auch durch die katastrophalen Verhältnisse in der Stadt Königsberg bezüglich Ernährung, Verpflegung, Hygiene und ärztliche Betreuung verursacht worden ist.

 

Dieser ursächliche Zusammenhang sei selbst dann anzunehmen, wenn nicht eine infektiöse Typhuserkrankung, sondern allgemein die Strapazen der Kriegsgefangenschaft zum Tode geführt haben. Da auch die Voraussetzung des Anspruches auf die Versorgungshinterbliebenenrente nach dem Bundesversorgungsgesetz für die Opfer des Krieges, die in der Person des Rentenbewerbers selbst gegeben sein müssen, erfüllt sind, war der Klägerin die Hinterbliebenenrente zuzusprechen. (KB c 8533/52) Dr. H. S.

 

Seite 4   Vermögensraub und Vertreibung

Seit Kriegsende sind zwölf Jahre vergangen, aber das deutsche und das japanische Eigentum in den USA sind nach wie vor beschlagnahmt, und es sieht vorerst nicht so aus, als ob sich eine Änderung zugunsten der geschädigten Eigentümer ergeben sollte. Die Summen, um die es sich handelt, sind auch für amerikanische Verhältnisse kein Pappenstiel. Das Amt des Feindvermögensverwalters macht noch immer Geschäfte und kontrolliert schätzungsweise 500 Millionen Dollar (2,1 Milliarden Mark!) beschlagnahmten Eigentums.

 

Starke Strömungen im amerikanischen Volk wenden sich mit Nachdruck gegen diese Politik der Regierung. Sie sagen ganz deutlich, dass diese Einbehaltung des privaten Eigentums ein Ausfluss des unseligen Geistes der Rache sei. „Es erschreckt einen geradezu, wenn man sich klarmacht, dass heute, länger als ein Jahrzehnt nach Kriegsende, die Vereinigten Staaten noch immer fast alle Vermögen festhalten, die sie von privaten Bürgern Deutschlands und Japans beschlagnahmten", schreibt eine einflussreiche amerikanische Zeitschrift. Sie stellt fest, dass eine solche Haltung unmoralisch sei und sich durch gar nichts von der zynischen Zweckmäßigkeit der Sowjets unterscheide, die Millionen Deutsche aus ihrer Heimat getrieben haben, um die Polen für die ihnen weggenommenen Gebiete zu entschädigen.

 

Die Regierung Eisenhower hat im letzten Jahr vorgeschlagen, alles Eigentum bis zu 10 000 Dollar (das sind rund zehn Prozent der Gesamtsumme) an natürliche Personen, aber nicht an Gesellschaften, zurückzugeben. Dieser Vorschlag hat in der amerikanischen Politik inzwischen die Bezeichnung „keine Lösung" erhalten. Demgegenüber hat der Rechtsausschuss des Senates unter Federführung von Senator Olin D. Johnston eine Gesetzesvorlage eingebracht, die die Rückgabe des gesamten Eigentums vorsieht.

 

Die öffentliche Meinung in den USA wendet sich weitgehend gegen die „kleine Lösung" die dem allgemeinen Rechtsempfinden widerspricht. Hauptsächlich ein Argument wird immer wieder dagegen vorgebracht: Warum soll es für die Regierung unmoralisch sein, Eigentum unter 10 000 Dollar nicht zurückzugeben, aber moralisch, Werte von mehr als 10 000 Dollar einzukassieren? Mit einem Wort: Bei der sogenannten kleinen Lösung muss der Eindruck entstehen als solle hier eine doppelbödige Moral vorexerziert werden; denn ob das Eigentum zurückerstattet werden muss oder nicht ist eine grundsätzliche Frage der Gerechtigkeit, die nicht je nach Höhe der Summe verschieden ausgelegt werden kann.

 

Der 82-jährige Vorsitzende des Ausschusses zur Rückgabe des beschlagnahmten deutschen und japanischen Eigentums, Frederick Libby, erklärte: „Wir sind zusammengekommen, weil wir Sinn für Gerechtigkeit und Anstand haben – weil es uns um den guten Ruf Amerikas geht! Eine Million Dollar stehlen, ist nicht ehrenhafter als 100 Dollar zu klauen“.

 

Der Schriftsteller und Kongressabgeordnete O. K. Armstrong schreibt: „Amerika will Deutschland und Japan als Verbündete gegen jene Weltmächte sehen, die die Rechte des Einzelnen und das Privateigentum überhaupt nicht respektieren; wir aber bestehen auf einer Politik, die den betroffenen Bürgern Deutschlands und Japans die Galle hochkommen lässt und verneinen damit unsere eigenen Grundsätze“.

 

Seite 5   Briefe an das Ostpreußenblatt

Was dem Aussiedler zusteht

Als Kreissozialreferent und als Vorsitzender der örtlichen Gruppe der Landsmannschaft Ostpreußen darf ich darauf hinweisen, dass in dem Artikel „Was dem Aussiedler zusteht" in Folge 19 des Ostpreußenblattes vom 11. Mai, Seite 3, in einem Punkt erhebliche Unrichtigkeiten vorhanden sind.

 

Es heißt da u. a.: „Wer im Zusammenhang mit der Vertreibung Beschädigungen erlitten hat, erhält dafür keine Kriegsopferversorgung“.

 

Nach § 5 BVG sind Ansprüche auf Entschädigung für Schäden, die durch die Vertreibung entstanden sind, einwandfrei gegeben und es gibt heute kaum noch ein Versorgungsamt oder Sozialgericht, welches einigermaßen nachgewiesene Schäden nicht anerkennt. Ich bin selbst Beisitzer beim Sozialgericht — Kammer IX — Freiburg i. Br., in der wir zahlreiche Fälle in diesem Sinne entschieden haben und in denen das Versorgungsamt bzw. Landesversorgungsamt keine Berufung eingelegt hat. In meiner Eigenschaft als Leiter des Kreiswohlfahrtsamtes erachte ich es als meine Pflicht, insbesondere die Ansprüche von Frauen durchzusetzen, die irgendwelche Schäden durch die Vertreibung davongetragen haben.

 

Das ist in zahlreichen Fällen gelungen. Aus den kürzlich durchgesetzten Fällen darf ich nur folgende herausgreifen:

 

Zwei Frauen wurde die Tbc-Verschlimmerung (Tbc bestand bereits in der Heimat), die sie sich durch die Vertreibung — sie waren einige Jahre in einem Lager in Dänemark — zugezogen haben, als Versorgungsleiden vom Sozialgericht Freiburg i. Br. anerkannt. Die Anerkennung erfolgte bei den beiden Frauen mit einer Minderung der Erwerbsfähigkeit von 50 und 60 Prozent. Beide Frauen sind also Schwerbeschädigte und erhalten auch bereits Rente.

 

In drei weiteren derartigen Fällen, in denen ich ebenfalls den Rentenantrag bearbeitet hatte — zwei dieser Frauen waren auch in einem Lager in Dänemark — hat das Versorgungsamt die Leiden ohne Inanspruchnahme des Sozialgerichtes anerkannt.

 

In weiteren sieben Fällen, in denen die Frauen geflüchtet waren, sich Erfrierungen usw. zugezogen hatten, sind ebenfalls Anerkennungen erfolgt, in einem Falle sogar in Höhe von  80 Prozent und in einem Falle von 60 Prozent. Allerdings waren hier in drei Fällen die betreffenden Frauen noch unter der Herrschaft der Sowjets oder Polen, sie gerieten aber zum Teil erst auf der Flucht in deren Hände.

 

Ich bin der Ansicht, dass hier nicht der Gesetzgeber zu entscheiden hat, was in kriegsursächlichem Zusammenhang steht, sondern dass diese Fragen in ständiger Rechtsprechung der Sozialgerichte entwickelt werden müssen. Dafür folgende Beispiele:

 

Eine Frau aus Königsberg, deren Mann beim Heereszeugamt beschäftigt war, flüchtete mit ihren Kindern beim Herannahen der Sowjets. Der Mann musste zurückbleiben. Er wurde von den Sowjets eingesperrt, nach etwa sechs Monaten in einer Zellstoff-Fabrik eingesetzt und starb dann im Jahre 1947. Das Versorgungsamt Freiburg i. Br. stellte sich auf den Standpunkt, dass mit Rücksicht auf den bekannten Erlass des Bundesministers für Arbeit hier kein ursächlicher Kausalzusammenhang mit Kriegsfolgen anzunehmen sei und lehnte den Antrag ab. Es war der Ansicht, dass hier lediglich ein „Arbeitsverhältnis" vorhanden gewesen sei und dass Erlebnisse, denen ein erheblicher Teil der Bevölkerung ausgesetzt gewesen sei, den Rentenanspruch aus dem BVG und den dazu ergangenen Verwaltungsvorschriften nicht rechtfertigen. Ich habe der Frau die Klage vor dem Sozialgericht gefertigt und nach einem langjährigen und hartnäckigen Prozess hat das Sozialgericht die Ansprüche dieser Frau als Hinterbliebene anerkannt.

 

Bei einem im Jahre 1940 geborenen Mädchen wurde etwa 7 Monate nach der Geburt ein schwerer Hüftgelenkschaden festgestellt. Der Facharzt erklärte damals der Mutter (der Mann war Soldat), dass eine erfolgversprechende Operation mit Rücksicht auf die Zartheit des Kindes frühestens in vier Jahren erfolgen könnte. Im November 1944 und später gelang der Frau die Aufnahme des Kindes in einem entsprechenden Krankenhause, zur Operation kam es nicht mehr, weil die Krankenhäuser mit verwundeten Soldaten überfüllt waren. Zuletzt bemühte sich noch der behandelnde Facharzt im Januar 1945 vergeblich um diese Operation. Am 31. Januar 1945 rückten die Sowjets ein und die Frau mit ihren Kindern musste dann bis Mitte 1947 alles Schreckliche unter den Sowjets und Polen mitmachen, das wir ja alle kennen. Erst im Jahre 1950 konnte dann die Operation in einem Krankenhaus in Ostfriesland durchgeführt werden, sie blieb ohne Erfolg. Das eine Bein ist bei dem nunmehr nahezu 17 Jahre alten Mädchen um 6 ½ Zentimeter kürzer, neben den Schmerzen, die dauernd auftreten. Das Versorgungsamt lehnte eine Entschädigung ab. Ich habe der Frau die Klage vor dem Sozialgericht gefertigt. Hier geht es um die Frage, ob die Operation vielleicht mit einem weit besseren Erfolg hätte durchgeführt werden können, wenn sie in den Jahren 1944 bis 1947, also in der Zeit, als sich die Mutter des Mädchens in der Gewalt der Sowjets und Polen befand, erfolgt wäre. Wenn wir dieses nachweisen können, - es ist das Sachverständigengutachten eines namhaften Facharztes beantragt – kann nach der bisherigen Prozesslage angenommen werden, dass die Frau bzw. das Mädchen mit ihren Ansprüchen durchdringen.

 

Ich könnte noch mehr solcher Fälle anführen. Ich bin daher der Ansicht, dass man derartige Bemerkungen, dass Aussiedler wegen einer infolge der Vertreibung erlittenen Beschädigung keine Kriegsopferversorgung zu erhalten haben, lieber nicht bringen sollte. Um beurteilen zu können, ob mit Erfolg Ansprüche durchgesetzt werden können, bedarf es einer sehr eingehenden und individuellen Prüfung jedes Einzelfalles. Wie die wenigen von mir genannten Fälle bewiesen haben, kann auf diesem Gebiet schon etwas, insbesondere für Frauen, getan werden, wenn die Fürsorgeämter ihre Tätigkeit nicht nur so auffassen, dass sie zu prüfen haben, ob Unterstützungen gezahlt werden können oder nicht, sondern wenn sie auch versuchen, gerade den durch so viel Leid gegangenen Frauen die Wege zu einer materiellen Versorgung zu ebnen, die der größte Teil dieser Menschen gar nicht kennt. Ich jedenfalls sehe als Vertriebener und Leiter des Kreiswohlfahrtsamtes auch solche Hilfen als Fürsergearbeit an und darf sagen, dass ich in insgesamt mindestens dreißig Fällen im hiesigen Kreise derartige Ansprüche durchgesetzt habe. Es fehlen nur die Menschen, die sich gerade der Frauen in dieser Richtung annehmen.

 

Allerdings sind manche Fälle sehr schwer durchzusetzen und es ist nicht abzustreiten, dass in manchen Fällen alle Bemühungen umsonst waren. Bei Aussiedlern aber, die erst jetzt nach der Bundesrepublik kommen, sind Beschädigungen, die durch die Vertreibung hervorgerufen sind, unbedingt als Kriegsbeschädigungsleiden durchzusetzen, wenn die Aussiedler sachgemäß beraten und durch Fertigung der Anträge Widersprüche, Klagen, Schriftsätze usw. unterstützt werden. Erich Axnick.

 

Seite 5   Nach zwölf Jahren in der Heimat.

Es gibt wohl keinen Ostpreußen, der nicht das Verlangen hat, unser herrliches Ostpreußen noch einmal wiederzusehen. Besonders groß ist die Sehnsucht, wenn wir dort noch unsere Angehörigen wissen, von denen uns ein grausames Schicksal getrennt hat. So habe auch ich in den vergangenen zwölf Jahren nur den Wunsch gehabt, mein hochbetagtes Muttchen sowie meine Geschwister und alle übrigen Verwandten und Bekannten in der Heimat wiederzusehen.

 

Als es dann endlich bekannt wurde, dass die Möglichkeit gegeben ist, besuchshalber nach Ostpreußen zu fahren, habe ich einen Antrag auf  Einreisegenehmigung bei der Polnischen Militärmission in Berlin gestellt. Ein halbes Jahr war vergangen, und ich glaubte nicht mehr daran, dass mein Antrag Erfolg haben würde. Da traf dann doch die so lange erhoffte Genehmigung ein. Nun waren meine Gedanken nur noch damit beschäftigt: Wie werde ich wohl die Heimat vorfinden? Vor allem aber: Wie werde ich mein 88 Jahre altes Muttchen und die Geschwister vorfinden? Wird mein Muttchen diesen freudigen Schreck, ohne Schaden zu nehmen, ertragen? Ich habe sie daher auf das freudige Ereignis brieflich vorbereitet. Endlich kam der Tag meiner Reise. Mit dem Bus ging es erst von Lübeck nach Berlin. In Berlin musste ich mir vom polnischen Konsulat das Einreisevisum abholen, ebenso in Ost-Berlin die Durchreisegenehmigung beschaffen. Nun erst konnte ich die Reise nach Ostpreußen antreten. Von Berlin ging es dann über Posen—Deutsch-Eylau—Allenstein nach Sensburg. Die Reise von Berlin bis Sensburg dauerte etwa sechzig Stunden, während früher für die gleiche Fahrt nicht einmal zwölf Stunden gebraucht wurden. Aber auch diese Reise ging zu Ende und unter Freudentränen schloss ich mein Muttchen, die Geschwister und alle anderen Verwandten in die Arme. Mit Worten kann man ein solches Wiedersehen nicht schildern; in einem solchen Augenblick kann nur das Herz sprechen.

 

Wie sah es nun in der Heimat aus? In Sensburg ist von den durch Kriegsereignisse zerstörten Häusern noch nichts wiederaufgebaut worden. Dort, wo früher die Häuser am Großen Markt standen, ist alles in Grünanlagen umgewandelt. Das ehemalige Altersheim ist ein staatliches Kinderheim geworden.

 

Auf dem Lande im Kreise Sensburg hat sich so gut wie nichts geändert. In meinem Heimatort, wo mein elterliches Grundstück liegt und wo auch mein Muttchen sowie meine Schwester und Schwägerin wohnen, sind alle Häuser mit Ausnahme des Gutshauses, das von den Russen abgebrannt wurde, erhalten geblieben. Der Lebensstandard ist niedrig, da die Preise sehr hoch sind und der Verdienst in keinem Vergleich zu den Preisen steht.

 

In Berlin hatte ich vom polnischen Konsulat eine Aufenthaltsgenehmigung für vierzehn Tagen erhalten. Mir wurde aber gleichzeitig gesagt, dass, falls ich länger bleiben wolle, mir die Verlängerung in Allenstein gegeben werden würde. So habe ich Gelegenheit gehabt, auch diese Behörde (Wojewodschaft) kennenzulernen. Man hat mich höflich behandelt und mir den Wunsch auf Verlängerung der Aufenthaltsgenehmigung um weitere sechs Wochen ohne jegliche Schwierigkeiten genehmigt. Aber auch die längste Aufenthaltsgenehmigung geht zu Ende und so kam auch für mich wieder die Stunde des Abschiednehmens. Es war für mich nach all den Jahren der Trennung eine schöne Zeit in der geliebten Heimat mit allen meinen Lieben, und der Glaube, dass unser Ostpreußen einmal wieder in Frieden und Freiheit deutsches Land sein wird, ist in mir nur stärker geworden. Möge Gott uns allen, die wir aus unserem Heimatland vertrieben worden sind, den Glauben und die Liebe zu unserem schönen Ostpreußen erhalten. E. H.

 

Seite 5   Der Trakehner unterschied deutsche Laute

Diesen Brief richtete der Spätheimkehrer W. M. an den Trakehner Züchterverband. Da er die Anschrift nicht wusste, adressierte er seinen Bericht an den Sender Freies Berlin mit der Bitte, um Weiterleitung. So gelangte der Brief auch zur Redaktion des Ostpreußenblattes. — Pferdekenner haben bestätigt, dass ein Pferd durchaus fähig ist, den Klang verschiedener menschlicher Sprachen zu unterscheiden. Was die beiden deutschen Kriegsgefangenen empfanden, als sie einen bedauernswerten misshandelten Trakehner Hengst in der Taiga entdeckten, schildert dieser Brief:

 

„Nach etwa achtjähriger Kriegsgefangenschaft schleppte uns der Russe von einer Hölle in die andere, nämlich von der Halbinsel Tainir im Polargebiet nach Taischet in die Taiga. Litten wir in dem erstgenannten Lager unter der furchtbaren Kälte, so quälte uns im zweiten die Fliegenplage.

 

Eines Tages wurden wir zum Bretterstapeln abgestellt. Diese Arbeit ermöglichte uns eine größere Bewegungsfreiheit. Da wir wussten, dass sich auf dem Gelände ein Stall befand und auch russische Zivilisten beobachtet waren, hofften wir, etwas von ihnen kaufen zu können. In dieser Absicht gingen wir in den Stall, wo wir nur einige Pferde der mongolischen Rasse sahen. Da sich niemand in unserer Nähe befand, unterhielten wir uns ziemlich laut. Mein Kamerad Robert — ein gebürtiger Ostpreuße aus Königsberg — und ich — ein Sachse aus Dresden — standen vor einem Verschlag, hinter dem plötzlich Poltern und Schnaufen zu hören war. Robert öffnete die Tür. Wir erblickten mit Erstaunen einen großen Rappen, der unruhig hin- und her-stampfte und zu wiehern begann. Er ließ sich von uns streicheln und beklopfen. Robert ging um das Pferd herum, und ich bemerkte, wie er blass wurde und etwas zu sagen versuchte, was er nicht vorbringen konnte. Er deutete nur stumm auf das Brandzeichen des Pferdes. Nach einigen Sekunden hatte er sich gefasst und sagte nur: ‚Deutscher'.

 

Ja, das Pferd war ein ‚Deutscher‘; der Elchbrand auf seinem Schenkel bezeugte seine Herkunft. Der Rappe sah elend aus. Wir hätten beide heulen mögen. Sie können es mir glauben: Auch das Pferd hat uns verstanden. Es verhielt sich ganz still, nur die Ohren bewegten sich. Nun begriffen wir, warum es vorher so unruhig war: Der Hengst hatte die deutsche Sprache nicht vergessen; wir hatten doch so laut gesprochen, und als wir dann bei ihm standen, erschien es uns, als ob er uns etwas sagen wollte. Wir waren ja genau so arm wie er und auch jahrelang gefangen.

 

Sie können versichert sein, dass wir dem Trakehner viel Gutes getan haben; nur die Freiheit konnten wir ihm nicht bringen, waren wir doch selbst unfrei. Wir haben einem alten Kutscher, einem Russen, das Versprechen abgenommen, dass er den Hengst gut behandeln würde, denn der Hengst war ein Invalide. Ein Beinschaden war nur schlecht verheilt, und wir hätten ihn lieber tot gewusst. So manches Mal, wenn wir ihn später arbeiten sahen, wie er einen Wasserwagen zog, hinkend und steifbeinig, empfanden wir großes Mitleid mit ihm. Ein Fliegenschwarm schwirrte um das Pferd herum und unbarmherzig brannte die Sonne. — Was mögen die Russen vorher mit ihm gemacht haben?

 

Als ich kürzlich im Fernsehen die Trakehner Hengste sah, musste ich an den Hengst in der Taiga denken“.

 

Seite 5   Dr. von Poser half

Landsmann Walter Koschorreck, der heute als Lehrer im Ruhestande in Plön in Holstein lebt, schildert in einem Brief ein persönliches Erlebnis mit dem verewigten Ortelsburger Landrat Dr. von Poser:

 

Es ist der 6. Februar 1916. In dem durch Kriegsereignisse fast zerstörten Dorf Wystemp (Höhenwerder) bei Friedrichshof war durch Vermittlung des Landrats ein großer Posten Kleider und Wäsche, darunter auch Babywäsche, eingetroffen. Meine Frau schenkte ihrem ersten Kind, einem Jungen, das Leben. Die herbeigeholte Hebamme, Frau Bolz, Friedrichshof, verlangte den Arzt. Da damals weit und breit keiner aufzutreiben war, spannte auf mein Bitten mein Hauswirt, Bauer Adam Sadlowski, den Wagen an und fuhr nach dem zwanzig Kilometer entfernten Ortelsburg. Er suchte den Landrat auf. Dieser, sofort hilfsbereit, holte seinen Chauffeur und schickte den Kreisarzt, Medizinalrat Dr. von Petrikowski, mit dem Kreisauto nach Wystemp. Hier konnte sofort die notwendig gewordene Operation mit Erfolg durchgeführt werden. Das zurückfahrende Auto traf den heimkehrenden Bauern in Olschienen. Die „junge" Mutter feierte vor einigen Tagen den 71. Geburtstag.

 

Seite 5   Kulturnotizen

Aquarell-Ausstellung von Charlotte Berend-Corinth

Der Hamburger Gruppe der Gemeinschaft deutscher und österreichischer Kunstfreunde (Gedok) ist es zu danken, dass die Aquarelle von Frau Charlotte Berend-Corinth — über die das Ostpreußenblatt in Folge 42 des vorigen Jahrgangs aus Anlass der Ausstellung in Berlin-Reinickendorf berichtete — noch in der Bundesrepublik gezeigt werden, ehe die Arbeiten nach New York zurückgehen. Diese Vereinigung erfüllt damit eine Ehrenpflicht, denn die Malerin war früher Beraterin des Bundesvorstandes der Gedok in Angelegenheiten der Bildenden Kunst. Die Ausstellung ist jeden Nachmittag im Hamburger Künstlerclub „die Insel", Alsterufer Nr. 35, im Monat Juli zu sehen. — Die meisten der gezeigten Aquarelle sind in Süditalien gemalt. Terrassenartig aufsteigende Ufer, flimmernder Meeresspiegel und das braunrot geaderte Liniengewirr zum Trocknen aufgehängter Netze sind häufig dargestellte Motive. Ein strahlender Himmel überglänzt Erde und Meer. Zur Mannigfaltigkeit der Formen steht die behutsam behandelte, aber immer eindringliche Farbe im harmonischen Einklang.

 

Wie Charlotte Berend den Süden empfindet, und wie gegenwärtig ihr stets ihr Mann bei großen Erlebnissen ist, offenbart sie in ihrem Buch „Mein Leben mit Lovis Corinth" (Paul List-Verlag). Jene Zeilen sind in Wahrheit geschriebene Bilder. Auf einer Reise nach Konstantinopel, die sie 1927 mit ihren Kindern Thomas und Mine zwei Jahre nach dem Tode des Gatten unternahm, notierte sie:

 

„Wie ich auf dem schönen Schiff ‚Semiramis' saß, nachts im Schein des Vollmondes, der über dem Meer gleißte, dachte ich, was Lovis hier wohl alles gemalt haben würde. Käme doch sein Geist über mich, und ich könnte das gestalten, was ich so bewundere. Von allem, an dem das Schiff vorüberglitt, begeisterte mich am meisten der Anblick der Küste am Golf von Korinth. Diese mürbe, zarte Lehmfarbe, das smaragdene Wasser, die feine Zeichnung eines Hauses, eines Esels, einer Ziege. Auch die edlen hohen Lehmwände des engen Golfes. Für unsichtbare Geisterhände zum Bemalen!" — Erinnert sei an das sommerliche Bild, das Lovis Corinth 1904 von seiner jungen, schönen Gattin schuf. Er malte sie im Liegestuhl sitzend im Garten. Diese impressionistische Ölskizze hing im großen Lovis-Corinth-Saal der Kunstsammlungen im Königsberger Schloß; allen ostpreußischen Kunstfreunden war dieses Bild gut vertraut. s-h

 

Ein Mahnmal für Berlin wurde kürzlich in Neumünster (Schleswig-Holstein) enthüllt. Auf einer 5,50 Meter hohen und 1,50 Meter breiten Säule aus schwedischen Granitblöcken befindet sich das 2,50 Meter hohe Relief des Wappentiers der Reichshauptstadt, des Bären. Darunter liest man in großen Lettern das Wort „Berlin". Diese eindrucksvolle architektonisch-plastische Arbeit führte der früher in Königsberg und heute in Neumünster lebende Bildhauer Georg Fuhg nach eigenem Entwurf aus. Die Säule hat ihren Standort vor dem Gebäude der AEG, die die Errichtung des Mahnmals unterstützte.

 

Rest der Seite: Heimatliches zum Kopfzerbrechen und Rätsel-Lösungen aus Folge 27.

 

Seite 6   Aus den ostpreußischen Heimatkreisen …

Heimattreffen

14. Juli: Bartenstein. Hauptkreistreffen in Nienburg/Weser.

 

Mohrungen, Kreistreffen in Hamburg-Nienstedten, Elbschloßbrauerei.

 

20. und 21. Juli: Rastenburg. Kreistreffen mit Patenschaftsübernahme in Wesel/Niederrh., Niederrhein-Halle.

 

21. Juli: Angerapp. Kreistreffen in Hamburg, Sülldorfer Hof.

 

Allenstein-Stadt, gemeinschaftliches Treffen mit den ermländischen Kreisen Allenstein-Land, Braunsberg, Heilsberg und Rößel in Münster, Halle Münsterland.

 

Allenstein-Land. Gemeinschaftliches Kreistreffen in Münster, Halle Münsterland.

 

Braunsberg. Gemeinschaftliches Kreistreffen in Münster, Halle Münsterland.

 

Heilsberg. Gemeinschaftliches Kreistreffen in  Münster, in der Halle Münsterland.

 

Rößel. Gemeinschaftliches Kreistreffen in Münster, Halle Münsterland.

 

Treuburg. Kreistreffen in Opladen, Stadthalle.

 

Pr.-Holland. Kreistreffen in Hamburg, Elbschloßbrauerei.

 

27. und 28. Juli: Elchniederung. Jahreshaupttreffen in Nordhorn.

 

Neidenburg. Jahreshaupttreffen mit Vorstandswahl in Bochum, Nord-Süd-Halle.

 

28. Juli: Osterode. Kreistreffen in Hannover-Limmer, Limmerbrunnen.

 

Sensburg. Kreistreffen in Remscheid.

 

Labiau. Hauptkreistreffen in Hamburg, Elbschloßbrauerei.

 

4. August: Johannisburg in Hamburg, Elbschloßbrauerei.

 

10. und 11. August: Elchniederung, Kreistreffen In Lübeck-Israelsdorf.

 

10. und 11. August: Heiligenbeil, Hauptkreistreffen in der Kreisstadt des Patenkreises Burgdorf/ Hann.

 

11. August: Gumbinnen, Kreistreffen in Hamburg, Elbschloßbrauerei.

 

Ebenrode. Kreistreffen in Ahrensburg bei Hamburg, Hotel Lindenhof.

 

17. und 18. August: Lyck. Jahreshaupttreffen in Hagen, Westfalen.

 

Ortelsburg. Kreistreffen in Hann. Münden, Gaststätte „Schmucker Jäger".

 

Lötzen. Jahreshaupttreffen in Neumünster, Reichshallenbetriebe, Altonaer Straße. 1

 

8. August: Insterburg Stadt und Land. Kreistreffen in Hannover, Lokal Limmerbrunnen (zu erreichen mit Straßenbahnlinie 3 vom Hauptbahnhof, Linie 1 vom Kröpcke).

 

Wehlau. Hauptkreistreffen in Hamburg.

 

25. August: Gerdauen. Jahreshaupttreffen in Düsseldorf.

 

Bartenstein. Kreistreffen in Hamburg-Sülldorf, Sülldorfer Hof.

 

31. August und 1. September: Elchniederung, gemeinschaftliches Kreistreffen mit den Heimatkreisen Tilsit-Stadt und Tilsit-Ragnit in Frankfurt a. M.

 

Tilsit-Stadt und Tilsit-Ragnit, gemeinschaftliches Kreistreffen mit dem Heimatkreis Elchniederung in Frankfurt a. M., Schwanheim, Saarbrücker Straße 6 (Turnhalle Schwanheim).

 

1. September: Gumbinnen. Kreistreffen in Berlin.

 

Johannisburg. Kreistreffen in Hannover-Limmerbrunnen.

 

Bartenstein. Kreistreffen in Gelsenkirchen, Hans-Sachs-Haus.

 

7. und 8. September: Allenstein. Jahreshaupttreffen in Gelsenkirchen, Hans-Sachs-Haus.

 

8. September: Johannisburg. Kreistreffen in Dortmund, Reinoldi-Gaststätten.

 

Angerapp. Kreistreffen in Hannover, Döhrener Maschpark.

 

Gerdauen, gemeinschaftliches Kreistreffen mit dem Heimatkreis Bartenstein in Stuttgart.

 

Bartenstein. Kreistreffen in Stuttgart.

 

Angerburg. Kreistreffen in Hannover, Kurhaus Limmerbrunnen.

 

Insterburg. Hauptkreistreffen in Krefeld.

 

Königsberg-Stadt

Stadtrat a. D. Schaefer wird 80 Jahre alt

Stadtrat a. D. Schaefer wird am 26. Juli 1957, in Manchester 16. England. 48 Spring Bridge Road, seinen achtzigsten Geburtstag begehen. Als ehrenamtlicher Stadtrat war er Dezernent der Königsberger Werke und somit der Betreuer der wirtschaftlichen Unternehmungen der Stadt Königsberg, die er nach kaufmännischen Gesichtspunkten weiter entwickelte. Während seiner Amtstätigkeit wurde die Erzeugung von Gas und Elektrizität verbessert, und es begann eine Modernisierung der Straßenbahn und der Feuerwehr. — Als Inhaber der Schirmfabrik Mathias und Co., Lindenstraße 18/20, brachte er dieses Unternehmen zu ansehnlicher Größe. Konsul Hellmuth Bieske hat in seiner Eigenschaft als Stadtvertreter dem Jubilar ein Glückwunschschreiben zugesandt.

 

Gedenkstunde für Freiherr vom Stein

Zum Gedenken an den Freiherrn vom Stein wird die Stadt Duisburg aus Anlass der 200-jährigen Wiederkehr seines Geburtstages im Oktober 1957, eine Feierstunde veranstalten, an der eine Abordnung der Stadt Königsberg teilnehmen wird. Der Historiker, Professor Hans Rothfels, der bei der 700-Jahr-Feier Königsbergs in Duisburg den Festvortrag hielt, wird in einer Rede die Verdienste dieses großen preußischen Staatsmannes würdigen, dessen Werk die Selbstverwaltung der Städte und die Erweckung der staatsbürgerlichen Verantwortung war.

 

Jahreshaupttreffen der Vereinigung ehemaliger Sackheimer Mittelschüler

Die Vereinigung ehemaliger Sackheimer Mittelschüler hatte alle „Ehemaligen" zu ihrem traditionellen Jahreshaupttreffen nach Hamburg und Sauensiek eingeladen. 150 ehemalige Schülerinnen und Schüler und auch mehrere Lehrkräfte waren diesem Ruf gefolgt und waren aus allen Teilen der Bundesrepublik nach Hamburg gekommen. Allein aus dem Rheinland kam ein Bus mit 32 Teilnehmern. Am Vormittag hatten die Auswärtigen Gelegenheit, sich die Stadt und den Hamburger Hafen anzusehen. Um 15 Uhr fanden sich alle Teilnehmer in der Gaststätte Zum Elch zusammen. In einer kurzen Feierstunde begrüßte der 1 Vorsitzende der Vereinigung, Herbert Minuth (Düsseldorf), alle Erschienenen, gedachte der Verstorbenen und zeichnete zwei ältere Kameraden, Walter Knoop und Alfred Spankowski, die der Vereinigung schon länger als 30 Jahre angehören, mit der silbernen Ehrennadel der Vereinigung aus. Der zweite Feiertag galt dem Besuch des letzten amtierenden Rektors der Schule, Mittelschulrektor i. R. Willy Zell, der jetzt, fast achtzigjährig, in Sauensiek bei Buxtehude wohnt. Mit dem Bus und der Eisenbahn waren etwa 65 seiner ehemaligen Schülerinnen und Schüler mit ihren Familien und vier Lehrkräften erschienen. In einer Ansprache stattete der 1. Vorsitzende der Vereinigung ihm den Dank seiner ehemaligen Schüler ab für die freundliche und väterliche Art, mit der er allen während seiner Tätigkeit als Lehrer und Rektor das Wissen vermittelte, das so manchem der Anwesenden dazu verhalf, heute führende Stellungen zu bekleiden.

Ein besonderer Dank galt ihm dafür, dass er in mühevoller Arbeit die „Geschichte unserer Schule" schrieb, die im Druck zu unserem diesjährigen Treffen erschienen und bei Herbert Minuth, Düsseldorf, Suitbertusstraße 34, zum Preise von 1,20 DM erhältlich ist. Rektor Zell dankte in herzlichen Worten für den Besuch und versprach auch weiter, wie bisher, in enger Verbindung mit seinen ehemaligen Sackheimern zu bleiben. Er lud alle Teilnehmer zu einer gemeinsamen Kaffeetafel ein, die gegen 18 Uhr das Treffen beendete. — Es wurde beschlossen, das nächste Jahreshaupttreffen Pfingsten 1958 in Köln abzuhalten.

 

Labiau

Nochmals weisen wir auf unser Hauptkreistreffen am Sonntag, den 28. Juli, in Hamburg. Elbschloßbrauerei, Nienstedter Elbchaussee 374, hin und laden alle Kreisangehörigen aus Stadt und Land hierzu herzlich ein. Unsere Jugend hoffen wir wieder begrüßen zu können.

 

Verbindungen zum Tagungslokal: Vom Zentralomnibusbahnhof (ZOB, Nähe Hauptbahnhof) mit der Autobuslinie 36. Vom Hauptbahnhof: Mit der Straßenbahn Linie 6 bis Kapstraße, dort umsteigen in Autobus Linie 86. Mit der S-Bahn fährt man vom Hauptbahnhof in Richtung Blankenese bis Klein-Flottbek. Von dort einige Minuten Fußweg.

 

Tagungsfolge:

Das Lokal Elbschloßbrauerei ist ab 8 Uhr für unser Treffen geöffnet. 10 Uhr: Heimatgottesdienst in der Kirche Nienstedten (höchstens zehn Minuten von der Elbschloßbrauerei entfernt in der Nienstedter Straße. Liturgie und Predigt Superintendent Doskocil (Labiau), Pfarrer Vierzig bzw. Pastor Rote. Wir bitten unsere Kreisangehörigen zum Heimatgottesdienst um rege Teilnahme. — 13 Uhr: Heimatfeierstunde: a) Lied: Wir beten in Nöten, b) Begrüßung, Totenehrung und Bericht des Kreisvertreters, c) Lied: Land der dunklen Wälder, d) Ansprache des Vorstandsmitgliedes der Landsmannschaft Ostpreußen, Landsmann Egbert Otto, e) Deutschlandlied. — Anschließend gemütliches Beisammensein.

 

Nochmals laden wir unsere Kreisangehörigen aus Stadt und Land Labiau herzlich ein. Labiauer, kommt zu Eurem Hauptkreistreffen und bringt unsere Jugend mit! Wir werden wieder wie in den Vorjahren heimatliche Stunden verleben und unser Bekenntnis zur angestammten Heimat bekräftigen.

 

Auf Wiedersehen in Hamburg am Sonntag, dem 28. Juli!

Walter Gernhöfer, Kreisvertreter, Lamstedt/N.E., Telefon Lamstedt 338

 

Tilsit-Stadt

Treffen der ehemaligen Lehrer und Schüler des Realgymnasiums und der Oberrealschule

Am 15. Juni, am Vorabend des Jahreshaupttreffens der Stadt Tilsit und des Landkreises Tilsit-Ragnit, fand in Hamburg das 13. Nachkriegstreffen der ehemaligen Lehrer und Schüler des Realgymnasiums und der Oberrealschule (Oberschule f. Jungen) statt. Dr. Weber-Marne gab in der Begrüßung seiner Freude über die gute Beteiligung Ausdruck, besonders über das Erscheinen vieler Ehemaliger, die zum ersten Mal an einem solchen Treffen teilnahmen. Er betonte, dass die Zahl der bisher erfassten ehemaligen Schüler nur einen kleinen Teil der Tausende ausmachte, die in den vielen Jahrzehnten des Bestehens die Schule durchlaufen hätten. Er richtete an die Anwesenden den Appell, ihn bei der Erfassung der noch Abseitsstehenden zu unterstützen. Schulkamerad Curt Knobloch überreichte ein Tischbanner in den Farben der Stadt Tilsit, das seine Frau gearbeitet hatte und das bei allen künftigen Treffen die Tischrunde der Ehemaligen zieren soll. In nächster Zeit soll ein Vorstand gebildet werden, für den mehrere Vorschläge unterbreitet wurden. Der geplanten Patenschaftsübernahme für die ehemalige Tilsiter Schule durch eine Oberschule der Patenstadt Kiel, und zwar durch die Hebbel-Schule, wurde zugestimmt. Es ist vorgesehen, die feierliche Patenschaftsübernahme bei der Abiturientenentlassung Ostern 1968 vorzunehmen. Die Ehemaligen blieben noch lange im Austausch alter Erinnerungen in fröhlicher Runde zusammen. Allen den Ehemaligen, die durch schriftliche Übermittlung von Grüßen ihre Verbundenheit mit Lehrern und Mitschülern bekundet hatten, sei auf diesem Weg herzlich gedankt. Fast geschlossen nahmen alle dann am nächsten Tage an dem Jahreshaupttreffen teil. Es wurde immer wieder der Wunsch geäußert, möglichst bald, vielleicht schon im Herbst, wieder zusammenzukommen. Zunächst sollen im Rahmen der Tilsiter Treffen am 1. September in Frankfurt und am 8. September in Düsseldorf auch Schultreffen veranstaltet werden.

Dr. F. Weber

 

Gumbinnen

Dr. Gille spricht am 11. August zu den Gumbinnern

Das Kreistreffen in Hamburg wird wieder, wie in den Vorjahren, in Hamburg-Nienstedten, Elbschloßbrauerei, Elbchaussee 374, stattfinden.

 

Das Lokal ist ab 9 Uhr geöffnet. Zu erreichen ist die Elbschloßbrauerei mit der S-Bahn bis Station Kl.-Flottbek, dann etwa 15 Minuten Fußweg oder S-Bahn bis Othmarschen, dort umsteigen in den Bus. Programm: 10.30 Uhr. Gottesdienst; 11.30 Uhr Ansprache des Sprechers der Landsmannschaft Ostpreußen, Dr. Alfred Gille. MdB. 12.30 Uhr, Vortrag eines Vertreters der Heimatauskunftstelle Lübeck: Einheitswerte in Stadt und Land. 14.30 Uhr, Jugendstunde. Anschließend gemütliches Beisammensein.

 

Auf Wiedersehen in Hamburg!

Hans Kuntze, Kreisvertreter Hamburg-Billstedt, Schiffbeker Weg 168

 

Baurat Schleicher, der ehemalige Leiter der Staatlichen Ingenieurschule Gumbinnen, bat mich um die Veröffentlichung nachstehender Notiz über das 75-jährige Jubiläum an der Staatlichen Ingenieurschule In Duisburg, die die Patenschaft für die Staatliche Ingenieurschule Gumbinnen übernommen hat. Die Kreisgemeinschaft Gumbinnen dankt Baurat Schleichher für seine Unterstützung und die angebotene Hilfe. Wir haben uns sehr darüber gefreut, dass er mit seiner Frau an dem Haupttreffen der Gumbinner in Bielefeld teilgenommen und dadurch seine Verbundenheit zu seiner Heimatstadt erneut gezeigt hat.

Hans Kuntze, Kreisvertreter. Hamburg-Billstedt, Schiffbeker Weg 168

 

Die Staatliche Ingenieurschule in Duisburg, die Trägerin der Patenschaft für die Staatliche Ingenieurschule Gumbinnen, beging in der Zeit vom 27. bis 29. Juni die Feier ihres 73-jährigen Bestehens. Auch von den ehemaligen Studierenden der Gumbinner Schule war eine erfreulich große Zahl der Einladung gefolgt, und so trafen alte Semesterkameraden nach langer Zeit zum ersten Mal wieder zusammen und konnten bei dieser Gelegenheit auch einige von ihren Dozenten, die jetzt in Duisburg tätig sind, begrüßen. Es war eine fröhliche Wiedersehensfeier.

 

Wir möchten nicht versäumen, der Ingenieurschule Duisburg auch an dieser Stelle unseren Glückwunsch auszusprechen und der Schule, Dozenten wie Studierenden, weiterhin guten Erfolg bei Unterricht und Studium zu wünschen. Eltern, welche sich über den Ausbildungsgang im technischen Studium ihrer Söhne nicht im Klaren sind, können sich an Baurat Schleicher, Staatliche Ingenieurschule Duisburg, Bismarckstraße 81, wenden, der Ihnen gerne jede gewünschte Auskunft erteilt. Außerdem werden alle ehemaligen Studierenden der Gumbinner Ingenieurschule, auch solche, die den Studienabschluss nicht in Gumbinnen gemacht haben, gebeten, sich möglichst bald in Duisburg anzumelden, damit sie in Zukunft benachrichtigt werden können.

 

Rastenburg

Letzte Hinweise auf unser Jahreshaupttreffen am 21. Juli in Wesel: Am Sonntag, 21. Juli, ab 7 Uhr in der Auskunftstelle in der Bahnhofsvorhalle Ausgabe von Festplaketten und Programmen. Es wird gebeten, die Vorhalle gleich zu räumen, um den Verkehr nicht zu behindern. Nach den Voranmeldungen zu urteilen, werden am Sonntag mit den frühen Zügen Hunderte von Rastenburgern eintreffen. Um 1.45 Uhr Gottesdienst in der Martini-Kirche für katholische, um 10 Uhr im Lutherhaus für evangelische Teilnehmer. Der Gottesdienst wird von ostpreußischen Geistlichen gehalten. Ab 11.15 Uhr Jahreshaupttreffen und Großkundgebung in der Niederrhein-Halle in Wesel (drei Minuten vom Bahnhof). Platzverteilung im großen Saal der über dreitausend Personen fassenden Niederrhein-Halle: für Rastenburger vor der Bühne, und zwar vom Haupteingang aus gesehen linke Saalhälfte, für Rastenburg-Land, rechte Saalhälfte für Rastenburg-Stadt. Die Plätze für die einzelnen Bezirke (frühere Kirchspiele) sind durch Tischkarten kenntlich gemacht. Insbesondere bitte ich die Landsleute aus Barten, Drengfurth, Korschen und Heiligelinde zusammenzubleiben, da ihre Paten mit stärkeren Abordnungen vertreten sein werden.

 

Ende der Vormittagsveranstaltung gegen 12.45 Uhr. Nachmittags geselliges Beisammensein. Gesang und Aufführungen der Jugendgruppen des Kreises Rees sowie Konzerte, ausgeführt von der Zollkapelle Aachen. Der Kreis Rees sowie die Stadt Wesel sind auf unseren Empfang bestens gerüstet, schon auf dem Bahnhof erwarten uns Überraschungen.

 

Parkplatz für Kraftfahrzeuge gegen Entrichtung einer Parkgebühr auf dem Platz unmittelbar vor dem Eingang zum Park der Niederrheinhalle.

Hilgendorff, Kreisvertreter Flehm, Post Kletkamp, üb. Lütjenburg, Holst.

 

Sensburg

Heimatkreistreffen in Remscheid am 28. Juli.

Am Tage vor dem Kreistreffen, also am 27. Juli, und am 28. Juli, wird sich auf dem Bahnhof eine Auskunftstelle des Verkehrsamts Remscheid befinden, die Quartiere nachweist. Es empfiehlt sich aber, falls Übernachtung gewünscht wird, rechtzeitig beim Verkehrsamt der Stadt Remscheid ein Zimmer zu bestellen. Im Übrigen bitte ich, die mit der Einladung zugegangenen Anmeldungskarten möglichst umgehend an das Verkehrsamt einzusenden.

 

Albert v. Ketelhodt, Kreisvertreter, Ratzeburg, Kirschen-Allee 11

 

Treuburg

Veranstaltungsfolge zur diesjährigen großen Wiedersehensfeier der Treuburger, am Sonntag, dem 21. Juli in der Stadthalle in Opladen.

 

Ab 8 Uhr ist das Versammlungslokal geöffnet. 9.45 Uhr Gottesdienst in der evangelischen Kirche Opladen, Bielertstraße 12; 10 Uhr Gottesdienst in der katholischen Kirche Opladen, Düsseldorfer Straße 4/6.

 

11.15 Uhr Feierstunde. 1. Gemeinsamer Gesang: Ostpreußenlied „Land der dunklen Wälder“; 2. Eröffnung und Begrüßung der Gäste; 3. Begrüßung durch Bürgermeister Melzer-Opladen; 4. Ansprache des Kreisvertreters W. Kowitz; 5. Ansprache des Vorsitzenden der Landesgruppe Nordrhein-Westfalen, Erich Grimoni; 6. Schlussansprache und Übergabe von Treuburger Bildern für die Oplader Schulen; 7. Gemeinsamer Gesang: Deutschlandlied.

 

12.45 Uhr bis 14.45 Uhr Mittagspause; ab 15 Uhr geselliges Beisammensein — Tanz. Am Nachmittag ist unser Treuburger Zimmer im Rathaus zur Besichtigung offen.

 

Johannisburg

Das Hauptkreistreffen unserer Kreisgemeinschaft wird im Einvernehmen mit unserem Patenkreis Flensburg-Land am Sonntag, dem 4. August, in Hamburg-Nienstedten, an der Elbchaussee 374 (also nicht in der Elbschlucht) ab 10 Uhr stattfinden. Alle Landsleute sind hierzu herzlich eingeladen und werden gebeten, den Zeitpunkt dieses Treffen allen anderen Landsleuten weiterzugeben.

 

Am Sonnabend, dem 3. August, wird die Kreisausschusssitzung stattfinden. Näheres wird noch bekanntgegeben.

 

Gesucht werden:

Ludwig Ostrowski, Bauer aus Königstal;

 

Frölian, Bauer, Seegutten;

 

Irene Pollak, geb. Jankowski, Brödau;

 

Auguste Hiller, geb. Bischweski;

 

Robert Czech, Pflegesohn der Familie Ganders, Gehlenburg.

 

Alle in diesem Jahr aus der Heimat ausgesiedelten Landsleute werden gebeten, nach dem Verlassen des Durchgangslagers ihre neue Adresse genau anzugeben.

Fr. W. Kautz, Kreisvertreter Altwarmbüchen (Han)

 

Ortelsburg

Hauptkreistreffen am 17. und 18. August in Hann. Münden.

Unser diesjähriges Hauptkreistreffen wird am 17. und 18. August in unserer schönen Patenstadt Hann. Münden stattfinden. Ich bitte alle Ortelsburger wiederum herzlich um starke Beteiligung, damit die Bemühungen, die sich Hann. Münden um das Gelingen unseres Treffens machen wird, auch von Erfolg gekrönt sein werden.

 

Jeder, der das letzte Mal in Hann. Münden dabei war, wird wohl Weg und Mühe nicht scheuen, um auch an diesem heimatlichen Treffen teilzunehmen. Jeder, der das letzte Treffen in Hann. Münden mitgemacht hat, bringe einen Heimatfreund mit, damit auch dieser die Schönheiten unserer Patenstadt kennenlernen und die Herzlichkeit ihrer Einwohner miterleben kann.

 

Nachstehend gebe ich das vorläufige Programm des Haupttreffens bekannt:

 

Sonnabend, den 17. August, 10 Uhr: Vorstandssitzung Im Sitzungszimmer des Hotels Schloßschenke. 14.30 Uhr: Sitzung des Kreisausschusses mit Beirat im Sitzungssaal des Kreishauses, Boettcherstraße. 20 Uhr: Begrüßungsabend im „Schmucken Jäger" mit Übernahme der Sonderpatenschaften für das Handwerk und den Einzelhandel von Kreis und Stadt Ortelsburg durch die Kreishandwerkerschaft und den Kreiseinzelhandelsverband Hann. Münden. Anschließend geselliges Beisammensein.

 

Sonntag, den 18. August, 9.45 Uhr: Gottesdienste. 11.30 Uhr: Kundgebung auf dem Marktplatz. 12.30 Uhr: Kranzniederlegung am Ehrenmal und gleichzeitig Enthüllung der im Ehrenmal angebrachten Wappen von Münden und Ortelsburg als Ehrengedenktafeln für die Toten. 13.30 Uhr: Gemeinsames Mittagessen im „Schmucken Jäger". Anschließend Unterhaltungsmusik und gemütliches Beisammensein.

 

Quartieranmeldungen müssen spätestens bis zum 1. August an das Verkehrsbüro (20b) Hann. Münden, Rathaus, erfolgt sein. Also richtet euer Augenmerk auf den 17. und 18. August in Hann. Münden, damit die Ortelsburger Heimatfamilie vollzählig beisammen ist.

 

Die Landsleute aus den Ortschaften des Kirchspiels Fürstenwalde beabsichtigen ein Internes Treffen am 26. Juli ab 10 Uhr im Lokal Ortmann in Buer-Scholven, Scheideweg. — Straßenbahnverbindung mit der Linie 11 ab Buer, Rathaus oder Gladbeck-Ostbahnhof, ebenfalls Lini 11, bis Scholven-Ginsterweg oder Scheideweg.

 

Nähere Auskunft erteilt Landsmann Willi Chudaska. Gelsenkirchen-Buer-Scholven, Feldhauser Straße 225a.

Max Brenk, Kreisvertreter, Hagen (Westf), Kaiserstr. 31

 

Neidenburg

Die Mitglieder des Reit- und Fahrvereins Neidenburg werden sich anlässlich des Heimatabends des Kreises Neidenburg am 27. Juli, 19 Uhr, in der Nordsüdhalle Bochum, treffen. Ausreichender Platz ist reserviert.

 

Die Veranstaltungsfolge des Jahreshaupttreffens am Sonnabend, dem 27. Juli und Sonntag, dem 28. Juli, ist in der Folge 27 des Ostpreußenblattes vom 6. Juli, Seite 6, bekanntgemacht worden.

 

Zimmerbestellung an den Verkehrsverein Bochum, Rathaus, wird dringend angeraten.

Wagner, Kreisvertreter, Landshut (Bay.) II, Postfach 2

 

Die geplante Busfahrt von Hannover zum Jahreshaupttreffen nach Bochum wird stattfinden. Abfahrt in Hannover am 27. Juli, um 9 Uhr vom Raschplatz (hinter dem Hauptbahnhof, gegenüber dem Postscheckamt); Rückkehr Sonntag. 28. Juli, gegen 22 Uhr. Der Fahrpreis beträgt pro Person 20 DM und ist bis zum 20. Juli mit Zahlkarte an Franz Fanelsa, Hannover, Postscheckkonto 221 53 Hannover, einzuzahlen. Der Einzahlungsabschnitt dient all Fahrausweis und ist daher mitzubringen. Nachmeldungen können nicht mehr berücksichtigt werden.

F. Fanelsa, Gruppenvertreter Hannover, Mainzer Straße 3

 

Pr.-Holland

Die Landsleute des Heimatkreises Pr.-Holland treffen sich zu einer Wiedersehensfeier am 21. Juli in der Elbschloßbrauerei Hamburg-Nienstedten. Das Lokal ist ab 8 Uhr geöffnet.

 

Verbindungen: S-Bahn bis Kl.-Flottbek, dann 15 Minuten Fußweg, oder S-Bahn bis Othmarschen, dort umsteigen in Omnibus N bis vor das Lokal, oder Busverbindung von ZOB (Omnibusbahnhof neben Hauptbahnhof) mit Schnellbuslinie 36 bis Haltestelle Teufelsbrück.

 

Um den Teilnehmern aus dem Patenkreis Steinburg eine günstige Verbindung zu ermöglichen, stellt Itzehoe einen Sonderbus, der um 8 Uhr am Rathaus abfährt: Rückfahrt abends. Der Busverkehr auf der Strecke Itzehoe - Horst, Elmshorn – Oha – Pinneberg - Hamburg. Anmeldungen sind spätestens bis 16. Juli an die Stadtverwaltung Itzehoe, Abt. Patenschaft, zu richten. Die Abfahrzeiten auf den Zwischenstationen werden nach erfolgter Anmeldung von Itzehoe aus schriftlich mitgeteilt.

 

Die Feierstunde wird um 11 Uhr beginnen. Es spricht Hubert Koch.

 

Für ein einfaches Mittagessen zu annehmbarem Preis ist Sorge getragen. Ab 14 Uhr wird eine Kapelle zum Tanz aufspielen. Auf die verbilligten Sonntagsrückfahrkarten wird noch besonders hingewiesen.

 

Unser Kreistreffen in Hamburg bietet uns Pr.- Holländer in diesem Jahr wieder eine Möglichkeit, in heimatlicher Verbundenheit ein frohes Wiedersehen und ein echtes Pr.-Holländer Familienfest zu feiern. Wir bitten alle Landsleute des Heimatkreises, soweit es ihnen möglich ist, an unserem Haupttreffen teilzunehmen und weiterhin unsere Zusammengehörigkeit als eine große geschlossene, schicksalsverbundene Gemeinschaft zu beweisen.

 

Auf ein frohes Wiedersehen in Hamburg.

Arthur Schumacher, Kreisvertreter, Kummerfeld bei Pinneberg

 

Folgende Landsleute aus der Stadt Pr.-Holland werden gesucht:

1. Frieda Hermann, Kirchenstraße 11;

 

2. Herzog, Lange Straße 29;

 

3. Anna Hesse, geb. Baumann;

 

4. Hildebrandt, Markt 36;

 

5. Ernst Hinz, Fleischerstraße 17;

 

6. Hofer, Kochstraße 1;

 

7. Hoffmann, Bahnhofstraße 32;

 

8. Marie Hoffmann, geb. Sadrowski, zuletzt Häcklingen/Lüneburg;

 

9. Marie Hoffmann, Danziger Straße;

 

10. Hölger, Apothekerstraße;

 

11. Emil Hölger, General-Litzmann-Straße 13;

 

12. Frieda Hopp, Jahnstraße 21;

 

13. Hopp, Rogehner Straße 14;

 

14. Ida Horrmann, geb. Krickhan, Scheunenstraße Nr. 21;

 

15. Gustav Hüpler, Soldauer Straße 17;

 

16. Hüpler, Elbinger Straße;

 

17. Jacobi, Soldauer Straße 17;

 

18. Hildegard Jäger, Scheunenstraße 8;

 

19. Lotte Jäger, Bergstraße 10;

 

20. Hildegard Jaiz, geb. Sypitzki;

 

21. Karl Jakobi, Bahnhofstraße 29;

 

22. Jankewitz, Abbau 12;

 

23. Lucie Janutsch, Reiterstraße 10;

 

24. Adolf Janzen, Immelmannstraße;

 

25. Henry Janzen, Krossener Straße 7;

 

26. Kurt Janzen, Immelmannstraße 7;

 

27. Hildegard Jätke, Scheunenstraße Nr. 11;

 

28. Bruno Jeschke, General-Litzmann-Straße 10;

 

29. Kaeber, Schlageterstraße;

 

30. Gertrud Kalweiss, geb. Kuschewski, Hindenburgstraße 6;

 

31. Alfred Kanath, zuletzt Steinfeld bei Oldesloe;

 

32. Hans Kandt, General-Litzmann-Straße 18;

 

33. Margot Karbe, zuletzt Scheessel/Rothenburg;

 

34. Margot Karbe, zuletzt Scheessel/Rothenburg;

 

34. Karl Ketzer, Bahnhofstraße 17;

 

35. Rosa Keuchel, Hindenburgstraße 1;

 

36. Kidrowski;

 

37. Fräulein Kielmann, Steintorstraße 31;

 

38. Kilian, Mauerstraße 19;

 

39. Fritz Kirstein, zuletzt Isny (Allgäu);

 

40. Bernahrd Kiwitt, Danziger Straße 23;

                

42. Gustav Klaukien, zuletzt Hamburg;

 

43. Klein, zuletzt Brese, Kreis Dannenberg;

 

44. Klein, zuletzt Bubenheim bei Kirchheimbolanden;

 

44. Paul Klini, zuletzt Rönne bei Kiel;

 

45. Klisch, Jahnstraße 5;

 

46. Leo Klosta, zuletzt Marl-Hüls in Westfalen;

 

47. Klukowski, Elbinger Straße;

 

48. Liesbeth Knoblauch, geb. Koriuth, Rogehner Straße;

 

49. Koch (Bankangestellter), zuletzt Göttingen;

 

50. Horst Kolbe, Jahnstraße 11.

 

Zuschriften erbeten an die Stadtverwaltung Itzehoe, Abt. Patenschaft Pr.-Holland.

 

Allenstein Stadt

Gesucht werden die Landsleute Franz und Zink von der Viehverwertungsgenossenschaft Allenstein;

 

Anton Pieczewski, ehemaliger Betriebsingenieur der Firma Gebr. Roensch, Maschinenfabrik;

 

Frau Kakoschka, Trautziger Straße;

 

Böhnke, Hauswirt, Trautziger Straße;

 

Erna Simanski, geb. Biesenbach, Jahrgang etwa 1911, Richtstraße 19, beschäftigt gewesen bei Firma Fritz Braun, Eisenhandlung, Abteilungsleiterin für Haushalt- und Küchengeräte;

 

Willy Blomenkamp; W. Moessing; E. Skorzinski, die Gesuchten gehörten der 3./I. Art.-Ers.-Abt. 217, Allenstein, Scholzkaserne, und später der 6. AR 661 an und sind gebürtige Allensteiner;

 

Oberzahlmeister Fritz Wiese, ehemaliger Dienststellenleiter bei der Nachr.-Abt. 11;

 

Margarete Kühn, Ehefrau des Reichsbahninspektors K., Bahnhof.

 

Wer kann Auskunft erteilen über die „Lebea“, Lebensversicherungsverband für Beamte und deren Angehörige, Geschäftsstelle Bahnhofstraße 2? – In der Schadensangelegenheit Karl-Walter Markewitz, Grabsteingeschäft, Bahnhofstraße 27, werden dringend Zeugen gesucht, die Auskunft über die seinerzeitigen Eigentumsverhältnisse des M. erteilen können.

 

Alle Zuschriften und Meldungen werden an die Geschäftsstelle Patenschaft Allenstein, Gelsenkirchen, Hans-Sachs-Haus, erbeten.

 

Seite 6   Salzburger Verein

Salzburger Treffen in Bielefeld

Am Sonntag, dem 23. Juni, fand im Haus Hubertus auf dem Kamm des Teutoburger Waldes die Jahres-Versammlung des Salzburger Vereins statt. Der Vorsitzende. Regierungsbaumeister a. D. Martin Modricker, begrüßte die Erschienenen. Er erstattete Bericht über die Tätigkeit des Salzburger Vereins im Vorjahr, nachdem er der im Vorjahr verstorbenen Mitglieder des Vereins gedacht hatte. Insbesondere wies er auf die durch den Salzburger Verein neu herausgegebenen Schriften, das Salzburger Höfeverzeichnis und das Stammbuch der ostpreußischen Salzburger, den „Gollub“, hin. Er konnte der Versammlung den etwa 270 Seiten umfassenden neuen „Gollub“ in Gestalt eines Probeexemplars zeigen. Mit dem Verkauf des Buches wird in Kürze begonnen.

 

Über die Zusammenarbeit mit der Salzburger Landesregierung und dem Salzbund in Salzburg berichtete der stellvertretende Vorsitzende, Dipl.-Volkswirt Langbehn. Er erinnerte bei seinen Ausführungen daran, dass die Versammlung fast auf den Tag 25 Jahre nach der 200-Jahrfeier der Salzburger in Gumbinnen stattfände und somit ein stilles Gedenken einer 225-jährigen Tradition darstellte. Landsmann Langbehn berichtete über die Kinderferienfahrt nach Salzburg, deren Vorbereitung nunmehr abgeschlossen sei, so dass zum vierten Mal 20 Kinder von Salzburger Ostpreußen Mitte Juli nach Salzburg fahren würden.

 

Archivrat Otto Gebauer sprach über den Stand und die Möglichkeiten der Ahnenforschung und gab des Weiteren bekannt, dass im Herbst eine Sammelfahrt von Mitgliedern des Salzburger Vereins mit der Bundesbahn nach Salzburg durchgeführt werden würde. Er erbat hierzu Anmeldungen aus dem norddeutschen Raum.

 

Die Versammlung befasste sich in reger Diskussion mit der Gründung von örtlichen Gruppen des Salzburger Vereins, insbesondere in Berlin, München, Rendsburg und Hameln und der Herausgabe eines Mitteilungsblattes.

 

Am Schluss der Versammlung sprach der Kreisvertreter von Gumbinnen, der gleichzeitig Mitglied des Vorstandes des Salzburger Vereins ist, Landsmann Kuntze, dem Vorsitzenden des Salzburger Vereins, Modricker, den Dank der Versammlung aus.

 

Seite 7  Rößel

Gemäß der Kreissatzung haben die Ortsvertrauensmänner den Kreistag (Bezirksvertrauensmänner) unter der Berücksichtigung der Bezirksaufteilung des Kreises Rößel gewählt.

 

Dem Kreistag gehören sonach an:

1. Bischofsburg-Stadt:

Herbert Klein, Friseurmeister, Herford (Westf), Meierstraße 18;

Vertreter; Hermann Hammelmann, Kaufmann Trittau, Bez. Hamburg, Poststraße 40;

Franz Pollut, Kreisoberinspektor, Bonn, Hausdorffstraße 31;

Vertreter: Fritz Wende, Postamtmann, Meppen;

Wilhelm Westphal, Fabrikant, Salzgitter-Bad, Am Pfingstanger;

Vertreter: Frau Ingrid Merkel, geb. Augustin, Hamburg 13, Hochallee 84.

 

Bischofsburg-Land:

Anton Kollmann, Bauer, Quadrat, Kreis Bergheim NRW, Römerstraße 50;

Vertreter: Aloys Paltian, Bauer, Röß, Pyrmonter Hof 6 bei Kochem (Mosel);

Klaus von Rützen, Landwirt, Goldensee, Post Mustin (Lauenburg);

Vertreter: Gustav Miller, Landwirt, Bonn-Enderlich, Wiesenweg 20.

 

2. Bischofstein-Stadt:

Fräulein Adelheid Ehm, Rentnerin, Hannover, Ellenweg 4;

Vertreter: Bruno Bader, Kaufmann, Köln-Deutz, Ritzstraße 58;

Bernhard Kretschmann, Bankvorstand, Prisdorf (Holst);

Vertreter: Werner Lingk, Kaufmann, Hannover, Am Grasweg 2.

 

Bischofstein-Land:

Bernhard Hasselberg, Landwird, Goslar (Harz), Jürgenfeld 5;

Vertreter: Siegfried Hoppe, Landwirt, Brunshausen bei Bad Gandersheim;

Bruno Raffel, gepr. Landwirt, Lüneburg Witzendorffstraße 30;

Vertreter: Josef Gosse, Mühlenbesitzer, Rastatt, Baden, Gartenstraße 22.

 

3. Gr.-Köllen:

Erich Beckmann, Mühlenbesitzer, Hamburg 23, Börnerstraße 59;

Vertreter: Otto Heinrich, Bauer, Ebnet (Freiburg);

Rudolf Thiel, Bauer, Oberndorf (Oste);

Vertreter: Paul Keichel, Landwirt. Wülfrath, Metzgerhauser Straße 2.

 

4. Lautern:

Viktor Parschau, Bauer, Möhlbergen I über Porta Westfalika;

Vertreter: Georg Knobloch, Oberförster, Bovenden über Göttingen.

 

5. Rößel-Stadt:

Dr. Fritz Hering, Tierarzt, Eschede bei Celle, Südstraße 240;

Vertreter: Franz Burghauser, Landw., Schuldirektor, Hammelbruch/Fr.;

AugustTrox,  Kaufmann, Rotenburg (Han), Kirchstraße 10;

Vertreter: Anton Wolf, Stadtrentmeister i. R., Weihe 5, Krs. Harburg.

 

Rößel-Land:

Josef Huhmann, Bauer, Paderborn, Rotheweg 53;

Vertreter: Josef Sagurna, Bauer, Glinde über Bergedorf, Sandkamp 36;

Hans Stobbe, Landwirt, Waldmichelbach (Odenw), Bürgermeister-Stein-Straße 38;

Vertreter: Heinz Maluck, Landwirt, Arolsen (Hessen), Bahnhofstraße 86b.

 

6. Rothfließ:

Leo Kaßnitz, Bauer, Hemer-Sundwig/Iserlohn, Am Branddorn 14;

Vertreter: Hubert Behrend, Bauer, Dortmund-Mengede, Castroper Straße 179;

Paul Thater, Ziegeleibesitzer, Paderborn, Westernmauer 68;

Vertreter: Arno Schacht, Landwirt. Dortmund-Mengede, Siegenstraße 16.

 

7. Seeburg-Stadt: Franz Stromberg, Stadtbaumeister a. D., Hamburg 19, Armbruststraße 27;

Vertreter: Aloys Bartsch, Fabrikant, Hohenwestedt (Holst), Brodersenstraße.

 

Seeburg-Land: Bruno Buchholz, Bauer, Köln-Dünnwald, Oderweg 562;

Vertreter: Wilhelm Notthoff, Ziegeleibesitzer, Herne (Westf), Straßburger Straße 42;

von Marquardt, Landwirt, Halte a. d. Ems, Kreis Aschendorf;

Vertreter: Erich Schröter, Bauer, Zicherie über Wittlingen (Han);

Frl. Helene Thiel, Landw., Lehrerin, Lindern (Oldb) über Cloppenburg;

Vertreter: Bruno Jux, Bauer.

 

8. Kreisgruppe Rößel in Berlin:

Franz Lingnau, Rechtsanwalt und Notar, Berlin-Charlottenburg 4, Mommsenstraße 46 I;

Vertreter: Franz Herrmann, Baumelster, Berlin-Zehlendorf, Fischerhuttenstraße Nr. 42/44.

 

(Scheidet ein Kreistagsmitglied aus, so rückt der Vertreter gleich an dessen Stelle.)

 

Der Kreistag wird demnächst zusammentreten, um seine Aufgaben nach § 6 der Satzung zu übernehmen und den Vorstand — Kreisausschuss — neu bzw. wiederzuwählen. Bis dahin bleibt der derzeitige Vorstand (Erich Beckmann; Bernhard Kretschmann; Hildegrad Kuhnigk; Bruno Raffel; Klaus von Rützen; Franz Stromberg und Rudolf Thiel) im Amt (§ 8 d. S.)

Franz Stromberg, Kreisvertreter, Hamburg 19, Armbruststraße 27

 

Braunsberg

Am Sonntag, dem 21. Juli, werden die ermländischen Heimatkreise Allenstein-Stadt, Allenstein-Land, Braunsberg, Heilsberg und Rößel ein gemeinschaftliches Heimatkreistreffen in Münster, der Patenstadt des Kreises Braunsberg, veranstalten.

 

Tagesordnung: 8.30 Uhr Katholischer Gottesdienst im Hohen Dom; 9.30 Uhr Evangelischer Gottesdienst in der Erlöserkirche (Nähe Servatiiplatz); 11 Uhr Festakt in der Halle Münsterland. Bei dem Festakt wird nach der Begrüßung der Staatssekretär im Bundesministerium für Vertriebene. Flüchtlinge und Kriegsgeschädigte, Dr. Nahm aus Bonn, die Festrede über das Thema: „Das Recht auf die Heimat als Grundlage des Friedens und der Wohlfahrt der Völker" halten. Nach der Festrede werden ein Vertreter des Kapitularvikars von Ermland und ein Vertreter der ermländischen Kreise sprechen. 14 Uhr Mitgliederversammlung der Kreisgemeinschaft Braunsberg in der Halle Münsterland mit der Tagesordnung: Jahresbericht. Kassenbericht. Entlastung und Neuwahl des Vorstandes und der Beiräte. Verschiedenes. 16 Uhr gemütliches Beisammensein mit Unterhaltungsmusik in der Halle Münsterland.

 

Am Tage zuvor, am 20. Juli, findet um 17 Uhr eine Kreisausschusssitzung in der Stadtschenke in Münster, Ägidiistraße 1/2, statt. Tagesordnung der Kreisausschusssitzung: Geschäftsbericht, Rechnungslegung, Kassenbericht, Verschiedenes.

 

Ich lade die Kreisausschussmitglieder zu der Kreisausschusssitzung ein und die Landsleute zu dem großen gemeinsamen Treffen der ermländischen Kreise. Für Platz ist genügend gesorgt. Falls Kreisausschussmitglieder noch Wünsche bezüglich des Quartiers haben, bitte ich, mir dieses sofort mitzuteilen.

Franz Grunenberg, Kreisvertreter, Münster (Westf), Kinderhauser Straße 6

 

„Kamerad, ich rufe dich!“

Ehemaliger Luftgau I Ostpreußen und Danzig: Der ehemalige Befehlshaber im Luftgau I Ostpreußen und Danzig in den Jahren 1939/1940, General d. Fl. a. D. Musshoff, beabsichtigt, eine Kameradschaft Luftgau , aller ehemaligen Soldaten, Beamten und der zivilen Gefolgschaft einschließlich der Frauen zu gründen. Diese Vereinigung soll die Aufgabe haben, die Hinterbliebenen in der Klärung ihrer berechtigten Versorgungsansprüche zu unterstützen, bei der Klärung der zahlreichen Vermisstenschicksale zu helfen, die Tradition und die Kameradschaft der ehemaligen Luftwaffe zu pflegen und mit der jungen Luftwaffe der Bundeswehr, Fühlung und dauernde Verbindung aufzunehmen. Bereits bestehende Zusammenschlüsse einzelner Verbände sollten sich der Kameradschaft anschließen, da nur in Einigkeit und Geschlossenheit die gestellten Aufgaben erfüllt werden können. Alle die Kameradschaft Luftgau I betreffenden Nachrichten werden im monatlich erscheinenden Bundesorgan des Luftwaffenrings e. V. veröffentlicht. Beitrittserklärungen zur Kameradschaft sind zu richten an die Hauptgeschäftsstelle „Der Luftwaffenring e. V.“ in Bremen 17, Postfach 7025. Auskünfte erteilt der Schriftführer, Wilhelm Gramsch, (20a) Celle, Waldweg 83.

 

Traditionsverband der ehemaligen 291. Infanterie-Division (Elchdivision) — Kameradenhilfswerk. Ein Treffen der Kameraden ist am 7. September in Würzburg geplant. Angehörige der Division, die in der Nähe von Würzburg wohnen und bereit sind, an den Vorbereitungen dieses Treffens mitzuwirken, werden um baldige Nachricht gebeten. Die Anschrift des 1. Vorsitzenden: Oberst a. D. Kurt Illas, Oldenburg i. O., Bremer Straße 64.

 

Suchdienst:

Edmund Burtscheidt, Kiel-Wik, Holtenauer Straße 351.

Auskünfte erteilt der Schriftführer Franz Schnewitz, Westerweyhe bei Uelzen (Han).  

 

Rest der Seite: Wir hören Rundfunk. Stellenangebote. Stellenangebote. Bekanntschaften. Werbung

 

Seite 8   Auf dem Marktplatz von Drengfurth

Foto: Der viergeschossige, kraftvolle Turm der evangelischen Pfarrkirche von Drengfurth beherrscht das Stadtbild. Links im Hintergrund der 1817 gebaute Rathausturm.

 

Von allen ostpreußischen Kleinstädten könnte man Drengfurth als eine der eigenartigsten bezeichnen. Abseits gelegen, am Rande Masurens, erst seit 1897 durch eine Kleinbahn mit der Kreisstadt Rastenburg verbunden, hatte sie eine besondere Entwicklung.

 

Wer sich Drengfurth von Osten — also von Angerburg her — näherte, sah von der Höhe des 156 Meter hohen Fürstenauer Berges die Stadt zu seinen Füßen liegen. Unverlöschlich hat sich dieses Bild eingeprägt: Wälder, Seen, Dörfer zeigt der Rundblick, und in ein tiefes Tal geschmiegt, leuchten die Dächer unserer Stadt herauf. Aus diesem vielfachen Rot recken sich zwei Türme empor, der schlanke gehört zum Rathaus; der breit und wuchtig aufstrebende ist der Turm der Kirche, die vor mehr als 550 Jahren vom Deutschen Ritterorden erbaut wurde.

 

Wir gehen hinunter zur Stadt und erkennen ihre streng geordnete Anlage. In der Mitte des Marktplatzes wurde das Rathaus errichtet; von den vier Ecken des Marktes gehen die vier Hauptstraßen aus, denn Drengfurth ist eine mit Bedacht gegründete Stadt. Dies wasserreiche Tal, vor Überfällen durch Seen und Urwälder geschützt, mochte vor fast sechs Jahrhunderten die Siedler aus dem Westen angelockt haben. 114 Hufen Land wurden ihnen von dem Ritterorden verliehen. Damit war der Charakter des Ortes als eines Gemeinwesens von Ackerbürgern festgelegt; dass später Handwerker und Kaufleute hinzukamen, ergab sich von selbst.

 

Bleiben wir einen Augenblick vor dem Rathause stehen, diesem alten Zeugnis des Selbstgefühls seiner Bürger. In den Jahren 1772 bis 1775 ist es in einfachen Formen erbaut worden. Am Südgiebel zeigt es das farbige Wappen des Kurfürsten Johann Siegismund von 1609.

 

Nicht weit vom Rathause, auf der Südseite des Marktes, findet man einen größeren kreisrunden Stein, der nicht besonders auffällt, aber er ist ein Zeuge der größten Katastrophe, die die Stadt erlitt. Vor dreihundert Jahren, am 13. Februar 1657, überfielen Tatarenhorden die Stadt und löschten alles Leben in ihr aus. Kein Haus blieb stehen; auch Rathaus und Kirche sanken zu Schutt. Wie es den Menschen erging, meldet keine Urkunde, man weiß nur, dass die Mordbrenner den städtischen Viehhirten in den Marktbrunnen warfen, der später zugeschüttet und mit einem Stein verschlossen wurde.

 

So arm waren die Drengfurther geworden, dass im Jahre 1800 — also fast nach 150 Jahren — der Wiederaufbau noch nicht beendet war; es gab im Jahre 1800 noch einige unbebaute Hofstellen, denn mittlerweile musste die Bevölkerung wieder neue Schicksalsschläge wie Pest und Brände überwinden.

 

Auf einer Bodenschwelle, bewusst abseits vom Markttreiben, war vor mehr als einein halben Jahrtausend die Kirche erbaut worden. Die Grabhügel, die um das Gotteshaus aufgeworfen waren, mahnten die Kirchgänger an die Vergänglichkeit alles Irdischen. Im Jahre 1043 wurden diese Gräber eingeebnet und man legte außerhalb der Stadt einen neuen Friedhof an. Hohes Gras und helle Birken wuchsen dort, wo die Toten schliefen.

 

Und nun schreiten wir hinein in den Kirchenraum, vorbei an dem rotgranitenen Weihwasserstein aus vorlutherischer Zeit und über die Grabplatten, deren Schriftzüge schon abgetreten und unlesbar geworden sind. Gleich umfängt uns ein Hauch der tiefgründigen Frömmigkeit der alten Zeit. Sie tut sich kund in dem Altar, dessen Kreuzheiland (von 1824) gut zusammenstimmt mit den Gestalten der Muttergottes mit dem Jesuskind, des Petrus und der Maria Magdalena aus gotischer Zeit. Auch die Orgel, die barocke Taufkapelle, das mahnende Bild der Dreieinigkeit, die von den Zünften gestifteten Kronleuchter, sie alle zeugen in ihrer schlichten Art für die Gläubigkeit der alten Zeiten.

 

In diesen Zeilen wollte ich ein Bild meiner Heimatstadt geben, wie es in mir noch lebt, gespeist von Erinnerungen aus der Zeit um die Jahrhundertwende. Man verlangte damals nicht so viel vom Leben wie der moderne Mensch; man hielt in allem Maß, man war bescheidener, ärmer und doch zufriedener. Die Verhältnisse, Gegebenheiten und Umstände, in denen man sich damals bewegte, waren allerdings leichter überschaubar und auch müheloser zu meistern als in der oft so dunklen und vielfältig verworrenen Gegenwart. Das ständige Wirken und Arbeiten in einem klein abgelegenen Gemeinwesen, das sich selbst genug sein musste, hatte im Laufe der Jahrhunderte einen berechtigten Bürgerstolz und Bürgertugenden erzeugt, die auch die schwersten Schicksalsschläge überstanden. Mögen die einstigen Lebensformen der Kleinstadt für unsere Zeit überholt sein; solange wie Bescheidenheit, Einfachheit, Fleiß und Würde, die ihrer selbst sicher ist, als Tugenden gelten, wird man die Gediegenheit, das redliche Streben und die Seelenstärke wie sie sich im Verhalten der Kleinstadtbürger oft gezeigt haben, für das Zusammenleben der Menschen nie entbehren wollen.

H. N.

 

Seite 8   Blätter ostpreußischer Geschichte.

Die Erschießung der Schillschen Offiziere

Foto: Das von Schinkel geschaffene Grabmal für die elf erschossenen Schillschen Offiziere in Wesel.

 

Foto: Das Rathaus von Rastenburg blieb erhalten, über den beiden zum Balkon führenden Türen befindet sich auch heute noch das Bärenwappen mit den drei Tannen.

 

Die Wegstrecke von Ostpreußen bis Wesel ist weit; daher haben früher nur sehr wenige Landsleute diese niederrheinische Stadt besucht. Allgemein aber wusste man in Ostpreußen, dass auf dem Festungsgelände von Wesel elf Schillsche Offiziere auf Befehl Napoleons erschossen worden sind. Sie gehörten dem von Major Ferdinand von Schill geführten Husarenregiment an, das 1809 aus Berlin seinem leidenschaftlichen und tapferen Kommandeur folgte, als er es auf eigene Faust unternahm, in Norddeutschland den Aufstand gegen Napoleon zu entfachen. In Stralsund fiel Schill im Straßenkampf; seine Schar erlag nach tapferem Widerstand der Übermacht in den engen Gassen der Stadt.

 

Mehreren hundert seiner Mitstreiter gelang der Durchbruch ins Freie. Dank der Entschlossenheit eines Leutnants, der dem Gegner Attacken bis zum letzten Atemzug androhte, wurde ihnen freier Abzug auf preußisches Staatsgebiet zugestanden. Diese Männer sprach ein Militärgericht unter dem Vorsitz des späteren Feldmarschalls Fürst Blücher von der Anklage des Ungehorsams frei, weil nur der Regimentskommandeur als verantwortlich gelten könne. Sie kamen nach Ostpreußen und wurden auf dort stehende Regimenter verteilt. In den Freiheitskriegen haben sie ihre Pflicht als gute Soldaten getan.

 

Das Gros der Schillschen wurde gefangengenommen, infam behandelt und auf Galeeren in nordfranzösische Häfen gebracht.

 

Die elf zum Tode verurteilten Offiziere traten gefasst vor das Hinrichtungskommando und bewahrten eine mannhafte Haltung; sie kommandierten selbst „Feuer" und starben mit einem Hoch auf ihren König und auf Preußen.

 

Zwar war der überstürzt begonnener Versuch, das Land mitzureißen, gescheitert; aber Schill und seine Mitkämpfer hatten das Volk tiefer aufgerüttelt, als es zuerst schien. Nach den Befreiungskriegen betrachtete man daher die elf Opfer, die am 16. September 1809 vor den Wällen von Wesel hingerichtet worden waren, als Vorkämpfer für den Freiheitswillen.

 

Unter ihnen waren zwei, deren Wiege im alten Preußen, dem Land jenseits der Weichsel stand. Es sind Constantin Wilhelm Gabain und Adolph von Keller. Der erste wurde in Pr.-Holland geboren, der zweite stammte aus Strasburg, Regierungsbezirk Marienwerder.

 

Die Kasematte, in der die Gefangenen mehrere Wochen vor der Erschießung verbringen mussten, ist erhalten; sie wird als Gedenkstätte gezeigt. Bekannter ist das Denkmal, das nach dem Entwurf von Schinkel im Jahre 1835 gegossen wurde. Es steht auf dem Platz der Hinrichtung, wo die Gebeine der Offiziere ruhen. Die Bombenteppiche von 1945 verschonten das Grabmal, das in grüner Umgebung gehegt wird.

 

Die Stadt Wesel hat beim Neuaufbau der Stadt in dem neuen Stadtteil zwischen Bahnhof und Zitadelle die Straßen nach den Schillschen Helden benannt. Und wer durch die Gabain- oder von Kellerstraße geht, sieht hier die Erinnerung an zwei Ostpreußen festgehalten. Gr.

 

Seite 8   Wissenswertes über den Kreis Rees.

Die Sonderpatenschaften – Städte am Niederrhein

Foto: Das im prunkvollen Barockstil erbaute „Berliner Tor" gilt als das Wahrzeichen von Wesel. Es wurde 1722 vollendet, als Wesel die stärkste preußische Festung im Westen war.

 

Am 26. Juli 1956 beschloss der Kreistag des Grenzkreises Rees am Niederrhein, trotzdem er im letzten Kriege selbst schwer heimgesucht worden ist, die Patenschaft für den Kreis Rastenburg zu übernehmen. Es schlossen sich als Unterpatenschaften an:

 

Für Stadt Rastenburg = Stadt Wesel,

für Stadt Barten = Stadt Rees,

für Stadt Drengfurth = Stadt Isselburg,

für Gemeinde Korschen = Stadt Emmerich und

für den Wallfahrtsort Heiligelinde das Amt Schermbeck.

 

Die leitenden Männer des Kreises Rees sehen die Wiedergewinnung des deutschen Ostens als eine geistige und wirtschaftliche Aufgabe an, zu der sie ihren Teil beizutragen bereit sind. Sie wollen das durch die feierliche Patenschaftsübernahme am 20. Juli beim Rastenburger Treffen in Wesel in einer Urkunde bekräftigen.

 

Dieser Grenzkreis zwischen Rhein, Holland und Westfalen steht mit seiner ruhevollen Landschaft in wohltuendem Gegensatz zu der aufreibenden Hast des nahen Ruhrreviers und wird daher von den Rastenburger Patenkindern als verwandt empfunden werden. Die vielen alten Rheinarme bilden Seen, die an die ostpreußische Heimat erinnern. Rotbunte und auch schwarzweiße Tieflandrinder weiden in hochgerühmten Zuchten in den Niederungen. Die Leistungen des Obstbaues sind weithin anerkannt. Alte Städte, Wasserburgen und Schlösser zeugen von der Geschichte. Und die Menschen in den nach den Schrecknissen der Frühjahrstage 1945 unter schweren Mühen einigermaßen wiederhergestellten Ortschaften, sie feiern ihre Feste als Schützenfest oder Kirmes, wie es in ostpreußischen Städtchen auch der Fall war.

 

Hauptort und heute auch Sitz der Kreisverwaltung ist die Stadt Wesel an der Mündung der schiffbaren Lippe in den Rhein. Diese Lage hat das Geschick der alten Stadt von jeher bestimmt. Die ältesten Nachrichten stammen aus der Karolingerzeit; doch erst 1241 erhob der Graf Dietrich von Kleve den Ort zur Stadt. Sie wurde bald ein bedeutender Handelsplatz, der zur Hanse gehörte und mit Köln und den holländischen Städten wetteiferte. Künste und Wissenschaften blühten neben dem Unternehmergeist: Andreas Vesalius, der Begründer der modernen Anatomie, Hans Lipperhey, der zu den Miterfindern des Fernrohres gehört, Peter Minuit, der Begründer von New York, sie stammen alle aus Wesel. Malerei und Bildschnitzerei wurde eifrig gepflegt. Die Stadt war im 16. Jahrhundert ein Vorort der Reformation und gewährte Glaubensflüchtlingen Schutz und Zuflucht. Man nannte sie „Vesalia bospitalis" („Gastfreundliches Wesel"). Dann kam die Stadt an Brandenburg-Preußen. Als Festung ausgebaut, galt sie als stärkstes Bollwerk der aufstrebenden Großmacht am Niederrhein. Bis in die neueste Zeit blieb Wesel eine Soldatenstadt.

 

Nach der Entfestigung, die 1891 begann, siedelten sich die ersten größeren Industriewerke an, doch blieb es eine gemütliche und doch regsame Stadt, die nicht ahnte, dass ihr Untergang bevorstand. Die Amerikaner vernichteten in dreitägigen schwersten Bombenangriffen die Stadt zu 97 Prozent, so dass man sie nach dem Kriege zuerst an anderer Stelle neu anlegen wollte. Jedoch die Heimatliebe der in die Schutthaufen zurückgekehrten Weseler erzwang einen Aufbau in der großzügig neugeordneten Stadt, die allseitige Bewunderung erregt. Der gewaltige Willibrordidom ist im Wiederaufbau, das vielbewunderte Berliner Tor blieb als Wahrzeichen ziemlich erhalten.

 

Die Struktur des Grenzkreises

Neben Wesel hat der Kreis Rees, der ehedem eine der reichsten Landschaften des alten Herzogtums Kleve war, seine frühere Kreisstadt Rees in reizvoller Lage mit trotziger Stadtmauer am breit dahinströmenden Rhein. Nahe der westfälischen Grenze liegt die kleine trauliche Stadt Isselburg. Als letzter Ort am Rhein vor der Grenze nach Holland ist Emmerich.  Es ist gleichfalls eine alte Stadt, heute mit viel Industrie belebt und durch den reichen Schiffsverkehr an der Zollgrenze auf der meist befahrenen Wasserstraße Europas ausgezeichnet.

 

Der Kreis Rees fasst 524 Quadratkilometer, ist also weit kleiner als sein Patenkreis Rastenburg mit 872 Quadratkilometern. Doch die Bevölkerung ist weit zahlreicher und hat nach dem schweren Rückschlag von 1945 mit 89 784 am 31. März 1957 die Vorkriegszahl schon wieder überschritten. Dabei wohnt nur etwa die Hälfte in den Städten. Obwohl sich in neuerer Zeit im Kreise Rees eine blühende Industrie hochwertiger Erwerbszweige entwickelte, blieb die gesunde bäuerliche Grundlage unzerstört. In den ersten Jahren nach 1945 nahm der Kreis trotz seiner Zerstörung fast 4000 Vertriebene auf. Heute ist es durch die Zonenflüchtlinge, weit mehr so dass die Wohnungsnot lastet.

 

 

Denn auch der Kreis Rees blieb nicht von Grenzlandnöten verschont. Die westlichste Gemeinde Elten mit dem Eltenberg ist noch der holländischen Verwaltung unterstellt. 3600 Menschen wohnen in diesem Landstrich, der seit 968, also seit fast tausend Jahren, als urdeutsches Gebiet reichsunmittelbar war.

 

Der Kreis Rees birgt große Bodenschätze. Nördlich Wesel harren Kohle und Kali der Förderung, westlich über den Rhein hin erstrecken sich Eisenerzlager. Nach ihnen beginnt das Ruhrrevier seine Arme auszustrecken. Ruhte das Land bis vor dem letzten Krieg auf gesunder landwirtschaftlicher Grundlage, so hat es nach 1945, als einer der am meisten zerstörten Kreise zum Notstandsgebiet erklärt, trotz zwölf Jahren harter Aufbauarbeit seinen Raum noch keineswegs endgültig saniert. Große Aufgaben stehen bevor, und daher begrüßen es die Rastenburger Patenkinder umso mehr, dass der Kreis Rees seinem Gefühl gesamtdeutscher Verbundenheit durch die Patenschaft Ausdruck gibt.

W. G.

 

Seite 9   Langheim an der Zaine (Foto).

Die Hänge am Zaine-Fluss, die gemähte Wiese mit den Heukäpsen, alte Baumreihen und reiche Laubgruppen geben ein anmutiges Landschaitsbild. Im Hintergrunde ragt der Turm der alten Ordenskirche von Langheim über die Wipfel im Tale. 1367 erteilte Hochmeister Winrich von Kniprode dem auf der Grenze zwischen den altpreußischen Gauen Barten und Natangen gelegenen Orte die Handfeste. Rechts das 1805 erbaute Gutshaus. Generationen hindurch war Langheim Majorat der Familie von der Groeben.

 

Seite 9   Foto: Schloß Dönhofstädt

Der regen Bautätigkeit der Grafen von Dönhoff zu Beginn des 18. Jahrhunderts verdankte Ostpreußen zwei der stattlichsten Familiensitze im Lande, die zum Schmucke der umliegenden Gegend wurden: Das von 1702 - 1711 erbaute Schloß Friedrichstein (Landkreis Königsberg) und das hier abgebildete Schloß Dönhofstädt (neue Schreibweise). Es wurde im Auftrage von Graf Bogislaw Friedrich von Dönhoff unter Anlehnung an den Entwurf Jean de Bodts für Friedrichstein von John de Collas von 1710 bis 1716 erbaut. Ein Säulenvorbau bereichert die fast hundert Meter lange, zwei Geschosse hochgeführte Front. Das Schloß wurde anstelle eines früheren errichtet, in dem einst die Familie von Rautter wohnte. Wie Carl von Lorck in seinem Buch „Ostpreußische Gutshäuser" berichtet, verlor der letzte Rautter 15 Kinder durch die 1586 wütende Pest. Zum Gedächtnis ihrer Errettung pflanzte die einzige überlebende Tochter eine Eiche auf der Bastion des Schlosses. Der mächtige Baum stand noch im Jahre 1945. Im Jahre 1630 wurde auf einer Heide, die später zu dem 300 Morgen großen Park umgewandelt wurde, ein Damwildgatter errichtet. Der Stamm war aus Kleinasien eingeführt worden, und von hier aus wurde zum größten Teil das Damwild in Ostpreußen verbreitet.

 

Mancher Leser mag fragen: Warum sind gerade in jenem Zeitabschnitt, kurz nach 1700, mehrere große Bauten in Ostpreußen auf dem Lande entstanden? Dies entsprach dem Repräsentationsbedürfnis des damals von Versailles beeinflussten Zeitgeistes. Der erste preußische König Friedrich I. machte es dem Adel Ostpreußens zur Pflicht, Schlösser zu bauen; er wollte dadurch die Künste und die Kulturpflege fördern und seinem jungen Königreich Ansehen in Europa verschaffen. — Unser Bild stammt aus der Zeit vor mehr als hundert Jahren. Auf schönes Angespann wurde damals großer Wert gelegt. Der Vorreiter und die beiden Lenker des Viererzuges reiten auf Trakehner Schimmeln; der Wagen rollt die im Halbrund angelegte Auffahrtrampe hoch — heute gibt es dies nur noch im Film! - Schloß Dönhofstädt blieb erhalten. In dem großen Bau — der wie der Park einen verwahrlosten Eindruck macht — ist heule polnische Staatsjugend einquartiert, und es wohnen dort einige Landarbeiterfamilien.

 

Seite 9   Die Landschaft am Guber-Fluss. Ein Überblick von Dr. W. Grunert.

Kreis Rees und Kreis Rastenburg wollen durch die Patenschaft deutsches Land im Westen und im Osten miteinander verbinden. Der Kreis Rees mit 524 Quadratkilometer Größe bot 1939 über 84 000 Menschen Bleibe und Brot, wogegen Rastenburg mit 872 Quadratkilometer 57 200 Einwohner hatte. Der Kreis Rees ist zum guten Teil ein Kind des früher ungebändigten Rheines, letzte Spuren der Eiszeit berühren nur im Norden als Sandgebiete des abströmenden Schmelzwassers die Fläche des Kreises. Ganz anders im Kreise Rastenburg, der bis in jede Bodenfalte durch die Eiszeit geschaffen wurde. Die letzte Eiszeit prägte die Oberflächenformen, die zwanzig Jahrtausende Nacheiszeit haben geglättet, Seen vermoort, Fluss- und Bachtäler recht wechselreich eingeschnitten.

 

Durch den Süden des Kreises ziehen in überraschend steilem Auf und Ab die letzten Ketten der masurischen Endmoränen und bestricken den Wanderer immer wieder durch die anmutig sich überschneidenden Hanglinien der Felderbreiten oder den steilen Abfall der Wälder mit den schweigenden eingesprengten Seen. Von 200 Meter Meereshöhe bei Spiegels im Süden senkt sich das Land nach Norden und Nordwesten langsam dem mittelostpreußischen Becken um Schippenbeil zu, das die Guber mit 30 Meter Meereshöhe bei Prassen verlässt. Die Guber sammelt alle Wasser des Kreises Rastenburg; sie ist der Fluss des Kreises, erfasst mit ihren Zuflüssen fast hundert Prozent des Kreisgebietes und ragt andererseits nur wenig darüber hinaus. Etwa sechzig Kilometer ist ihr Lauf im Kreise Rastenburg lang, die letzte Strecke bis zur Mündung in die Alle beträgt nur noch fünf Kilometer, wo sie dann den Stausee des Ostpreußenwerks füllen hilft. Nur die Zaine, ihr größter Zufluss von Westen, fließt eine Weile durch den Nachbarkreis Rößel, und ganz im Nordosten bei Drengfurth kreuzt die Omet eine Ecke des Kreises, ohne ihr Wasser zur Guber zu führen.

 

Die Guber ist Ernährer und Helfer der Menschen dieses vorwiegend landwirtschaftlich bedingten Raumes von jeher gewesen. Ihre Seitenbäche sorgten für rechtzeitige Entwässerung der Äcker, und sie trieb all die vielen Mühlen, die als Mahl- oder Walkmühlen, als Sägewerke oder Papiermühle aus dem raschen Gefälle ihre Kraft bezogen, bis im 19. und 20. Jahrhundert Kohle und Elektrizität bequemer wurden. Vergessen wir nicht den Fischreichtum in den reinen Bächen und Seen, die schmackhaften Krebse und das Entenvolk in den Schilfwäldern und Waldseen.

 

Die Guber entspringt im Gebiet der Endmoränen in 122 Meter Meereshöhe, fließt aber nicht zu den nahen tiefergelegenen masurischen Seen ab, sondern wendet sich gleich nach Norden. Aber vermoorte Seenflächen bei Salpkeim und Eichmedien. Ihr erstes kleines Durchbruchstal mit steilen Ufern hat sie sich an der Kreisgrenze bei Schäferei geschaffen, um bald dahinter allerlei Wasser von rechts aufzunehmen. Da kommt aus der Görlitz, dem großen, wohlgehegten Stadtwald der Rastenburger, der Abfluss von Tauchel-, Seiser- und Moysee, die lachende Badeufer ebenso zeigen wie steile Waldhöhen um Queden, die den Wanderer glauben machen, er sei nach mitteldeutschen Gebirgen versetzt. Westlich dieser Seenreihe erstreckt sich das Kirchspiel Schwarzstein, welches auf altpreußischem Siedlungsboden, dem „Feld Woplauken", erstand, wo schon 1311 ein erster Einfall der damals heidnischen Litauer abgewehrt wurde, noch ehe die Stadt Rastenburg stand.

 

Der Bär im Stadtwappen

Unsere Guber nämlich fließt inzwischen in einem engen, tief eingenagten Bett rasch über viele Steine weiter; die Eisenbahn von Rastenburg nach Lötzen benutzt diesen Einschnitt. Erst unmittelbar vor der Stadt Rastenburg, auf dem Gelände der Zuckerfabrik, weitet sich um einen alten kleinen See ein geräumiger Talkessel. Von links wird Wasser aufgenommen, das über Reimsdorf, wo eine der tüchtigsten Geflügelzüchterinnen saß, von Bürgersdorf, dem anderen Stadtwald der im Mittelalter wohlhabenden Rastenburger Bürger zuströmte. In diesem Wald hatten die Rastenburger, wie man sich schmunzelnd im Lande erzählte, den Bären zwischen drei Bäumen festgeklemmt erlegt, der nachher im Stadtwappen zu sehen war.

 

Von rechts gesellt sich ein Wässerlein zu, das heute verdeckt uns armselig anmutet, im Mittelalter jedoch, vom „Blinden See" herabkommend, ausreichte, das Wasser für die Gräben um die Stadt Rastenburg zu liefern und dazu noch den Mühlenteich stauen zu helfen. Auf diesem zugeschütteten Mühlenteich hat man den Bahnhof und seine Zufahrtsstraßen gebaut. Die Altstadt selbst liegt fast zwanzig Meter höher und bietet heute wie ehedem das Bild einer mittelalterlichen deutschen Stadt, die von der gewaltigen Wehrkirche St. Georg gekrönt wird. Neben ihr schaut auch das Haus der altberühmten Lateinschule ins Tal hinab, wo die Ordensritter am Südhang einst Wein bauten. Die als Fastenspeise angesiedelten Weinbergschnecken haben sich bis in die Gegenwart erhalten.

 

Lassen wir die Geschicke dieser alten Stadt, die 1929 sechshundert Jahre Dasein feierte, und wandern ein wenig nach Norden, so erhaschen wir wohl einen Blick nach rechts auf die ausgedehnte Heilanstalt Carlshof, eine der größten Wohlfahrtseinrichtungen Ostpreußens, oder sehen geradeaus über Baum- und Hügelreihen die sechs Flügel der Alt-Rosenthaler Mühle sich drehen. Hier geht‘s weiter über Wehlack und Wenden mit seinem uralten Steinkrug nach Barten, das an der Liebe liegt.

 

Unsere Guber aber eilt in anderer Richtung weiter, nachdem sie seit Jahrhunderten die Räder und später Turbinen der Rastenburger Mühlen getrieben hat, und bildet wieder ein tiefes Durchbruchtal: „Die Guberberge", wie die Rastenburger sagten. Hier waren ausgedehnte Parkanlagen mit bequemen Wegen geschaffen, die der Fluss, besonders im Frühling, eifrig benagte. Ja, durch einen Erdrutsch im Jahre 1927 verschüttete er sich selbst und staute sich auf. Wie waren die Hänge in den sanfteren Flussschleifen im Mai dicht mit tiefblauer Salbei bestickt, wie duftete der blühende Weißdorn! Und während der ganzen Nacht schlug im Ufergestrüpp die Nachtigall, der Sprosser, wie die Ostpreußen bescheiden sie nannten. Weiter dann fließt die Guber zwischen Wiesen dahin, an Klein-Neuhof vorbei, wo ein Predigerseminar die jungen Pfarrer schulte. Nun kreuzt der Fluss die Chaussee nach Heiligelinde und drängt sich in sein letztes und größtes Durchbruchstal, den Neuhöfer Grund, hinein, in dessen Mitte die Guber sich mit der Deine vereint und über gewaltige Steinpackungen schäumt.

 

Aber wo kommt denn das viele Wasser von links auf einmal her? Warum führt die Deine zu jeder Jahreszeit gleichviel Wasser? Sie besitzt einen natürlichen Hochbehälter an der Quelle, da sie der Abfluss des langgestreckten Heiligelinder Sees ist, an dessen Nordende die reichgeschmückte Barockkirche des Wallfahrtsortes Heiligelinde, von Wald umrahmt, weißstrahlend sich erhebt, ein Fremdling unter den roten Backsteinkirchen des Ordenslandes. Die Rinnenseen sind die Reste von Schmelzströmen unter den Gletschern von einst und bilden heute abwechslungsreiche Landschaftsbilder. Da also die Deine stets reichlich Wasser hat, muss sie eine ganze Reihe von Mühlen treiben. Die Fischbacher Mühle war die erste, ursprünglich als Papiermühle erbaut, und weitere folgten ihr. Die Kirche von Bäslack, die aus einer kleinen Ordensburg umgebaut ist und heute noch den wenigen Deutschen dort dient, schaut von der Höhe ins Tal auf das klappernde Räderwerk. Die letzte große Mühle an der Deine bei Drachenstein war ein modernes Werk im Besitz der Raiffeisengenossenschaft Rastenburg.

 

Die Kotittlacker Rennbahn

Die vereinten Wasser von Guber und Deine fließen weiterhin etwas geruhsamer in tieferem Bett ohne Steine; denn es kommt Wiesengelände, an dessen Beginn der Fluss einen ehrwürdigen altpreußischen Schloßberg bei Prömbock umrundend schützt. Er ist einer der stattlichsten, die zahlreich die Guber begleiten.

 

Der Blick wird freier; wir gleiten an der Stelle vorbei, an der die Rastenburger ihr Wasser erbohren. Von den Höhen rückwärts lugt der Wasserturm selbst und die Kasernen ins Tal, während zur Rechten die große Ziegelei von Galbuhnen zu sehen ist, die so schöne rote Ziegel zu machen versteht und all die vielen Dränageröhren, die die Landwirtschaft immer wieder benötigt. Vor uns aber weitet sich der Blick, prächtige Wiesen hat das Schwemmland der Guber aus einem alten See entstehen lassen. Hier finden wir eine Sportstätte, der pferdeliebenden Ostpreußen in der Kotittlacker Rennbahn, die Jahrzehntelang der ersehnte Tummelplatz für soldatische und zivile Reiter gewesen ist und reiterliches Geschick ebenso sah wie elegantes Gesellschaftsleben.

 

Die Kotittlacker Wiesen sind umrahmt von fruchtbaren altpreußischen Siedlungsböden, wie die Namen Jeesau, Bannaskeim, Plötnick und andere bezeugen. Die Kirchen von Tolksdorf und Schönfließ lugen aus dem Grün mit ihren roten Türmen. Von links stößt die Scharfe zu, die aus ungezähmtem Wald hinter Scharfs mit halb verwachsenen Seen und vielartiger Pflanzen- und Vogelwelt Wasser herbeiführt. Da sieh, voraus schon wieder eine rote Kirche. Es ist Lamgarben, die alte Furt, an der die Reichsstraße 135 von Königsberg her den Fluss kreuzt. Kein Wunder, dass hier an dem Einschnitt, den die Rawe, von rechts kommend, bildet, eine Ordensburg, ein Wildhaus wie in Bäslack, angelegt wurde. Doch nicht hat sich an dieser Stelle wie sonst um die Ordensburgen eine Stadt, oder doch wenigstens eine Lischke gebildet, sondern Rastenburg sog die angesetzte Kraft auf. Nur ein großes Geviert von massigen Feldsteinfundamenten ist im Acker übriggeblieben. Dabei liegt Podlacken ganz nah, und Podlechen bei Korschen ist auch nicht weit. Beides Namen, die auf den Mitbegründer von Rastenburg, den um 1300 aus Lübeck eingewanderten Padeluch hindeuten. Sein Leben zeigt, wie lohnend von Lübeck aus das Siedeln in Preußen damals erschien. Er verkaufte in Lübeck seinen guten Besitz, zog über See nach Osten und konnte so viele Siedler gewinnen, dass er nicht nur mehrere Dörfer anlegte, sondern auch Schippenbeil gründete, wozu dann sein Sohn noch das Erbschulzenamt in Rastenburg erwarb, das dem Gründer zustand. Sein Name lebt heute in der Sippe Podlech fort.

 

Dieses fruchtbare, nur leicht in das sanft wellige Land eingeschnittene Tal ist von stattlichen Herden des schwarzweißen Herdbuchviehs bevölkert, das auch sonst im Kreise namhafte Züchter fand. Sdunkeim, Warnikeim, Plehnen reihen ihre ausgedehnten Wirtschaftsgebäude baumumstanden an den Uferhängen auf. Und links dort hinter Seeligenfeld erkennen wir das betriebsame Korschen mit seinem großen Umsteigebahnhof und den vielen Siedlungshäusern der Eisenbahner.

 

Trägt uns die Guber weiter, so schaut zur Linken der stumpfe Turm der Kirche von Paaris über das Baumwerk des Dorfes, ein Ort, der wegen des Gleichklanges mit der Hauptstadt Frankreichs zu manchem Scherz Anlass gab.Und dann kommt Dönhofstädt, das mit seinem 1710 im Hochbarock erbauten, breitgelagerten Schloß, der Wassermühle Pomnick und dem Kirchdorf Groß-Wolfsdorf eine wohlgeordnete Gemeinschaft bildete. Heute unter der Polenherrschaft ist dieses Leben zerstört: Im Schloß ist die polnische Staatsjugend untergebracht, Groß-Wolfsdorf ist ebenso wie Langheim und eine Reihe anderer zusammengefasster Bezirke, ein riesiges Staatsgut geworden. Im Raum nach Barten zu, dem Gebiet der besten Böden des Kreises, haben die Polen die vielen leeren Gehöfte mit Neusiedlern aus der Wilnagegend besetzt und zu Produktionsgenossenschaften zusammengeschlossen. Nur wenige deutsche Bauern sind im Kreise Rastenhurg auf ihrer Scholle geblieben und haben nach anfänglich böser Bedrängnis trotz zahlreichen Todesopfern langsam sich ihr Recht am Boden wiedererkämpft.

 

Barten und das landschaftlich im Schutz der hohen Fürstenauer Berge schön gelegene Drengfurth waren nur durch Kleinbahnen erreichbar und hatten sich zum Teil mittelalterliche Formen bewahrt. Der Bismarckturm auf dem 150 Meter hohen Fürstenauer Moränenzug übersah weit das Land von der Marschallsheide an der Nordgrenze des Kreises über den inselreichen Rehsauer See steil unter dem Turm bis weit nach Osten zum vielgestaltigen Mauersee. Hier gab es besonders viele Störche.

 

An der Einmündung der Zaine...

Folgen wir aber der Guber weiter in ihrem Lauf, sehen wir ein großes Niederungsgebiet, in dem sie die Ruhne und die Liebe aufnimmt. Schließlich sammelt sich alles im Raum Leunenburg-Prassen, wo die wasserreiche Zaine von Süden mündet. Diese Ecke um Leunenburg hat ihr besonderes Gepräge. Im Jahre 1325 errichtete der damalige Komtur von Balga, spätere Hochmeister Dietrich von Altenburg, „wo das Flüsschen Zaine in die Guber mündet", eine Burg und auch Stadt, für welche die Gründungsurkunde die Jahreszahl 1326 trägt. Das dazu gehörige Gotteshaus, ein echt gotischer Ordensbau mit wuchtigem, zweiunddreißig Meter hohem Turm steht noch heute und beherrscht das Ganze. Die Burg ist verschwunden, und zum Ausbau einer Stadt kam es nicht. Dabei war die Feste Leunenburg stark bewehrt und widerstand 1347 dem Ansturm der Litauer unter Olgerd- und Kinstut. 1377 nennt ein Privilegium nicht weniger als acht Krüger im Ort. Dann jedoch hören wir hundert Jahre später, dass unter gänzlich veränderter Lage der Orden einen seiner Söldnerführer mit Leunenburg belehnt. Dessen Tochter heiratete 1494 den meißnischen Ritter Botho von Eulenburg, und als von Eulenburg-Prassen saß dieses Geschlecht ununterbrochen bis 1945, also mehr als vierhundert Jahre, auf diesem Stammsitz. A

 

ber auch bürgerliche Sippen, die Jahrhundertelang ihre Scholle im Mannesstamm innehatten, sind wiederholt vertreten. Die Spitze hält die Familie Perkuhn in Hartels unweit von Korschen an der Zaine. 1518 verlieh Herzog Albrecht dem Ersten Perkuhn das Gut. Der Name Perkuhn — Perkunos ist ja der Donnergott der Altpreußen — weist auf preußischen Ursprung hin, sagt also, dass die Perkuhns bereits ansässig waren. Und so ließe sich noch manche Familie nennen, wie die Glaubitt, Poddig, Muhlack, Hein, Meding und viele andere, die mehrere Jahrhunderte ihre Scholle treu beackerten.

 

Lohnender Zuckerrüben-Anbau

Wie jeder Lebenskreis im Laufe der Zeit gewisse Eigenformen prägt, so auch bei den Rastenburgern, bzw. allgemein den Bartener Menschen. Im Gegensatz zu den lebhafteren Masuren, den erfindungsreicheren Samländern, den sehr kirchlichen Ermländern rings um sie herum sind die Leute im Guberland stetig, besonnen und alten Gebräuchen zugetan. Das Neue wird erst sorgsam geprüft, dann aber mit Treue bewahrt. In erster Linie gehört die Liebe dem Acker, dem Pferd und der Kuh. Und so lag die eigentliche Schönheit des Kreises Rastenburg bei allen Reizen der anmutig bewegten Landschaft in den wogenden Feldern, den gepflegten Wiesen und den stattlichen von altem Baumwerk umgebenen Gehöften. Der wegen seiner Güte bekannte Boden gestattete fast überall den Anbau von Weizen und Zuckerrüben über die gewöhnlichen Früchte hinaus. Diesem gesteigerten Landbau war der Wald weitgehend geopfert worden, und nur die Stadt Rastenburg hegte mit Stolz ihren großen Waldbesitz. Im Kornertrag, Saatzucht und Versuchsringen stand der Kreis mit an der Spitze der Provinz. Der Anbau von Zuckerrüben begann 1882 mit der Errichtung der Zuckerfabrik in Rastenburg; dem Transport der Rüben dienten fünf Kleinbahnen, die den ganzen Kreis durchzogen. Noch im letzten Kriegswinter 1944/1945 wurden nahezu zwei Millionen Zentner Rüben zu fast 300 000 Zentnern Verbrauchszucker verarbeitet, und das bis wenige Stunden, ehe die Russen die Stadt nahmen.

 

Seite 10   Die Gründerin der Landwirtschaftlichen Hausfrauenvereine

Im Jahre 1897 gründete Frau Elisabet Boehm, geborene Steppuhn, den Landwirtschaftlichen Hausfrauenverein Rastenburg, der der erste dieser Art in Deutschland war. In den Statuten des Vereins wurde als Zweck angegeben: „Austausch von Ansichten, Erfahrungen und Kenntnissen sowie Anregung in der Hauswirtschaft und den dahingehörigen Wissenschaften und Gewerben“. Als Gutsfrau von Lamgarben hatte Frau Elisabet Boehm — die zur Wegbahnerin für die Interessen der deutschen Landfrau wurde — erkannt, dass mit der Zunahme der Aufgaben, eine fachliche Vorbildung der Landfrauen unerlässlich sei. 1916 hatten sich die Landwirtschaftlichen Hausfrauenvereine so zahlreich über ganz Deutschland verbreitet, dass ein Reichsverband gegründet werden konnte, der in zwölf Landesverbände unterteilt wurde. Zur Präsidentin wurde Frau Elisabet Boehm wegen ihrer Verdienste und ihrer vielseitigen Kenntnisse gewählt. Allein in Ostpreußen gab es in den dreißiger Jahren 150 Landwirtschaftliche Hausfrauenvereine. Bei den städtischen Hausfrauen erfreuten sich die Verkaufsstellen der Vereine eines guten Rufes, weil dort nur erste Qualitätserzeugnisse verkauft wurden. Frau Elisabet Boehm hat auch bei der Errichtung von Fachschulen für die zukünftigen Landfrauen mitgewirkt. Nach einem segensreichen, arbeitsfrohen Leben starb diese tüchtige Frau am 30. Mai 1943 in Halle in ihrem 84. Lebensjahre.

 

Hohe Achtung als Landwirt und als, Lehrherr genoss ihr Schwager Julius Boehm, der das 1267 Hektar große Rittergut Glaubitten nebst einigen Vorwerken bei Korschen besaß. Außer der vorzüglichen Ackerpflege und einer Kaltblutzucht war Glaubitten als Lieferant von Saatkartoffeln bekannt. Nach dem 1942 erfolgten Tode des Vaters übernahm sein Sohn Joachim Boehm den Besitz. Er fiel als Soldat am 29. Januar 1945.

 

Den Jäger mag es interessieren, dass Glaubitten eine vorzügliche Niederjagd hatte. Die Jahresstrecke 1938 ergab 14 Rehböcke, 3 Stück Damwild, 280 Hasen, 480 Fasanen und 1200 Kaninchen. — Auch die Jagd gehört zum Gesamtbilde Ostpreußens.

 

Seite 10   Die größten Gemeinden im Kreis Rastenburg

Die Volkszählung im Mai 1939 ergab im Kreise Rastenburg eine Bevölkerungszahl von 57 223 Personen; die ständige Bevölkerung betrug 53 860 Seelen. Nach der Größe geordnet werden nachstehend die Städte und die volksreichsten Gemeinden aufgezählt, wobei die Seelenzahl der ständigen Bevölkerung in Klammern angegeben ist; Kreisstadt Rastenburg 19 634 (st. B 17 247) Korschen 3042. Stadt Drengfurth 2289. Schwarzstein 1590.Stadt Barten 1543. Dönhofstädt 1526, Prassen 1469 (st. B. 1469). Wenden 812. Groß-Neuhof 803. Fürstenau 778. Pülz 771 (st. B. 736). Langheim 733. Bäslack 686. Lamgarben 652. Neu-Rosenthal 628. Rodehlen 612. Wilkendorf 574. Baumgarten 568. Schönfließ 566. Tolksdorf 563. Prangenau 526. Pötschendorf 521.

 

Seite 10   Die Türme von Heiligelinde

Skizze

Als der Baumeister, ein Mann, der aus Unterfranken kam, seine Fahrt durch Ostpreußen schon so gut wie beendet hatte, fiel ihm ein, er hätte doch von einer Kirche gehört, die durchaus nicht den Ordenskirchen dieses Landes gliche, die fremd in ihrer Schönheit in diesem Lande stünde. Es umgäbe sie, so wäre ihm berichtet, ein Hauch, als wäre sie von Süden her herüber getragen worden.

 

Es bedurfte keiner langen und schwierigen Suche. Wir fuhren, ihm den Bau, den er meinte, zu zeigen, über Rastenburg nach Rößel. Auf dem Wege zwischen den beiden, ordensbaugeschmückten Städten lief der Wagen schon langsam aus einem Walde hinaus, als uns ein Ausruf des Gastes seine Überraschung verriet, die ihn beim Anblick der Kirche dort vor uns nun erfasste.

 

Wir waren wohl zu sehr schon dieses Anblickes gewöhnt, um wie einer, der zum ersten Mal in das Ordensland kam, das Besondere, das Eigne, das hier Fremde zu fühlen, das von jenen zwei Türmen und dem hellen Gewand, dem in der Sonne fast weißen des ganzen Mauerwerkes ausging. Es musste uns erst wieder, durch das Staunen unseres Gastes ins Gedächtnis gerufen, zum Bewusstsein gebracht werden.

 

Was war es denn nun mit dieser Kirche da vor uns? Es war Heiligelinde, das Wallfahrerziel. Schon im 15. Jahrhundert war sein Ruf der größte unter allen Orten in dem preußischen Lande, zu denen die Gläubigen in Wallfahrten zogen. Doch das wusste ja der Baumeister aus Unterfranken nicht. Ihn berührte allein, was er mit Augen ergriff. „Hier — hier mitten bei Ihnen in Ostpreußen?“, er schüttelte, fast, als lehnte er es ab, seinen Augen zu trauen, den Kopf, „hier —“. Er hatte doch soeben, in Rastenburg erst, den mächtigen Wehrbau der Georgenkirche bewundert.

 

In der Tat. Es gab wohl kaum einen größeren Gegensatz: die Georgenkirche dort — hier dies Heiligelinde. Wie dem Baumeister aus Franken, der nach Ostpreußen fuhr, die festen Häuser des Ordens und seine Kirchen zu sehen, er erging es dann noch vielen, die ihr Weg unvermutet in der Nähe von Rößel an Heiligelinde vorüber führen sollte. Wer war darauf gefasst, hier auf einmal einem Bau in einem Übergangsstil zwischen später Renaissance und beginnendem Barock gegenüberzustehen! Und wusste auch nicht jeder um die Form, um den Stil — es überraschte auch ihn, diese Kirche hier zu finden.

 

Es ist nicht die Absicht dieser Zeilen, eine lange kunstkritische Betrachtung zu entfalten. Eine solche hat der, der sich für sie interessiert, in einer Schrift, die Anton Ulbricht vor 55 Jahren als seine Doktorarbeit verfasste. Nur dessen sei gedacht, dass es bei uns, in Ostpreußen, auch diesen Bau der schönen Wallfahrkirche in Heiligelinde gegeben hat. Er war der einzige dieser Art, soweit bekannt, in unserer Heimat.

 

Sein Grundstein wurde 1687 gelegt. Vor ihm bestand schon am gleichen Platze, zwei kleinere Kapellen, die eine nach der anderen (ich glaube hier fehlt Text). Ursprünglich hieß der Ort, an dem die Kirche errichtet wurde, ganz einfach „Linde" oder „Zur Linde in der Heide". Erst seit 1700 kommt der Name Heiligelinde auf. Man nimmt an, dass die erste der beiden Kapellen um eine Linde gebaut wurde, in deren Äste schon früher ein Standbild der Mutter Gottes gesetzt worden war.

 

Von den Daten des Baues, die ihn uns vorstellen können, mag das seine hier erwähnt sein: der Innenraum der Kirche in Heiligelinde übertraf in seiner Höhe alle anderen in Kirchen, die wir in Ostpreußen kennen. Im Dom in Königsberg zum Beispiel stieg der Innenraum zu siebzehn Metern auf, der im Dome zu Frauenburg erreichte das gleiche Maß. Das Langhaus der Kirche in Heiligelinde nahm in der Höhe noch zwei Meter darüber in die Luft; es standen neunzehn Meter in ihm.

 

Doch der Anblick, der auch uns, so, wie den Baumeister aus Franken, am stärksten auf sich einfing, blieb doch der Blick zu den zwei Türmen über dem westlichen Giebel. Karl Herbert Kühn

 

Seite 10   Bahnknotenpunkt Korschen

Foto: Die neue Schule in Korschen

 

Korschen war allen Ostpreußen ein Begriff als wichtiger Bahnknotenpunkt. Obwohl der Ort Korschen mit 3042 Einwohnern nach der Stadt Rastenburg der volkreichste im Kreise war, blieb er eine Dorf-Gemeinde. Als „Korssen" wird der Name 1448 urkundlich zum ersten Male erwähnt. In jenem Jahre wurde das Geschlecht von Königsegg vom Deutschen Ritterorden für treue Dienste mit größeren Ländereien, darunter Korschen belehnt. Der Besitz muss jedoch wieder an den Staat zurückgefallen sein, denn Friedrich der Große hat nach dem Siebenjährigen Kriege einen verdienten Offizier namens de Fresin Korschen nebst anderen Gütern verliehen. Der letzte Erbe bewirtschaftete das Rittergut Majorat Korschen bis zum Ende des Ersten Weltkrieges; dann wurde es aufgesiedelt.

 

Vor hundert Jahren standen an der Straße Barten - Rößel nur ein paar Gehöfte. Die große Wende für die unbedeutende kleine Landgemeinde leitete das Jahr 1868 ein. Damals wurde nämlich die Eisenbahnstrecke Königsberg - Prostken gebaut. Neben dem Bahnhof Korschen wurde ein hölzerner Wasserturm gesetzt, in dem das Wasser mit Muskelkraft hochgepumpt werden musste, und es gesellte sich ein gleichfalls aus Brettern und Balken gezimmerter Lokomotivschuppen hinzu. So bescheiden waren die ersten Bahnanlagen.

 

1871 fiel eine wichtige Entscheidung: weil die Fuhrunternehmer in Bischofsburg, Rößel und in anderen umliegenden Städten eine Minderung ihres Verdienstes befürchteten, hatten sie die Stadtverordneten bestimmt, sich gegen einen Bahnanschluss zu wenden. Die Regierung beschloss daher, die neue Bahnlinie Berlin -  Insterburg über Korschen zu führen.

 

Für die gesteigerten Verkehrsanforderungen als Kreuzungspunkt beider Bahnlinien reichten die alten Bahnhofsanlagen nicht mehr aus, und es wurde ein stattliches Bahnhofsgebäude errichtet. Die Einwohnerzahl stieg ständig; 1900 betrug sie 490 Köpfe. Durch eine Spende der Krone aus Anlass des zweihundertsten Bestehens des Königreiches Preußen wurde 1901 eine evangelische Kirche gebaut; etwa 1908 entstand die katholische Kirche. — Die erste Schule war schon 1734 gegründet worden.

 

Mit Ausbruch des Krieges 1914 — und auch wieder im Zweiten Weltkrieg — erhielt Korsehen eine große Bedeutung als Transportzentrum. Vorübergehend wurde der Ort von den Russen besetzt, und der Bahnhof nebst vielen Wohnhäusern ging in Flammen auf. Der neue Wasserturm wurde gesprengt; das riesige Kohlenlager brannte ein halbes Jahr.

 

Die Zerstörungen wurden bald wieder beseitigt; die Bahnanlagen wurden modernisiert und erweitert. Zwischendurch wuchs die Gemeinde, die im Jahre 1925 auf 2500 Einwohner gestiegen war. Große Verdienste um ihre Entwicklung erwarb sich Bürgermeister Chlebowitz. In Korschen gediehen leistungsfähige Transportfirmen und Baugeschäfte; das Hotelwesen blühte auf. Ein Imprägnierwerk für Eisenbahnschwellen hatte gute Aufträge. 1938 wurden die ostpreußischen Dauermilchwerke geschaffen, die zu jener Zeit das größte Unternehmen dieser Art in Deutschland waren. Für dieses Werk lieferten alle Molkereien und Sammelstellen im Umkreis von 50 Kilometern ihre überschüssige Milch, die hier zu Dosen- und Trockenmilch verwandelt wurde.

 

Auf Anregung der Imker Rehs (Metgethen), dem Vater des Bundestagsabgeordneten, und Koppenhagen (Tronmitten) wurde auf dem Gebäude einer eingegangenen Dampfpflugstation die Ostdeutsche Imkerschule als Forschungs- und Schulungsstätte für die Bienenzucht eingerichtet. Sie war die zweite in Deutschland. Tausende von Imker – die oft von weither kamen, erhielten von Dr. Pfannenmüller und seinen Mitarbeitern Ratschläge für die Ertragssteigerung  und für die Bekämpfung von Bienenseuchen.

 

Alle berechtigten Hoffnungen für eine gedeihliche Aufwärtsentwicklung zerschlug der Zweite Weltkrieg. Am 28. Januar 1945 wurde Korschen hart umkämpft. Dreißig Einwohner, darunter Frauen und Kinder und eine unbekannte Zahl von Flüchtlingen, wurden von der eindringenden roten Soldateska umgebracht. Alle Deutschen wurden dann aus Korschen hinausgejagt und in Podlechen zusammengetrieben. Viele von ihnen wurden von der GPU zur Zwangsarbeit nach Sibirien verschleppt; nur ein kleiner Teil von ihnen sah Deutschland wieder. W. W.

 

Seite 10   Eishockeymannschaft Rastenburg

Foto: Herbert Schibukat

 

Eishockey! Ein Sport, der seit einem Menschenalter die ostpreußische Jugend begeisterte und zu schönen Erfolgen führte. Bei den stetigen Eisverhältnissen ist Schlittschuhlaufen den ganzen Winter über im Osten stets beliebt gewesen. Aber während die vorige Generation auf den „Klubs" der ostpreußischen Städte zierlich mit Bogenschlittschuhen ihre Figuren lief und der leise Flirt beim Paarlaufen auch ältere Herrschaften erwärmte, stürmten auf einmal die Jungen störend dazwischen und jagten mit ihren krummen Stöcken den kleinen, schwarzen „Puck".

 

Wesentlich zur Verbreitung des Eishockeys als Volkssport in Ostpreußen trug der rasche Anstieg der Rastenburger Mannschaft bei. Schon als Quartaner nutzte Unger und seine Kumpane jede Freistunde zum Spiel auf dem Oberteich aus, und die flinken Burschen jubelten, wenn sie den Lehrer im Tor überspielt hatten. Die Spieler im RSV waren alle in Rastenburg oder der nächsten Umgebung gebürtig, stellten also keine Auslese aus einem weiten Gebiet dar. 1929 begann die große Erfolgsserie. Zehnmal nacheinander wurden die Rastenburger Ostpreußenmeister und zweimal standen sie in der Endrunde um die deutsche Eishockeymeisterschaft. 1935 in Garmisch spielte die Mannschaft in folgender Aufstellung:

 

Hier müsste ich die Aufstellung wiedergeben. Es ist leider hier nicht möglich. Daher nur die Namen

 

Knewitz; Prengel; Niederstrasser; Dittbern; Schibukat; Werther; Zube; K. Wonigkeit; H. Unger.

 

Nach hartem Kampt gegen die Alpenmannschaft von Riessersee eroberten sie ehrenvoll den dritten Platz. Dieses Ergebnis ließ die Herzen, der Ostpreußen, höher schlagen, und machte zugleich die kleine Stadt im Osten weit bekannt.

 

Von dieser Mannschaft sind drei im Kriege gefallen: Dr. med. Willi Zube, der Sportlehrer Heinz Niederstrasser und der flinke Stürmer Kurt Wonigeit.

 

Der begabteste Spieler war Herbert Schibukat, dessen Name 1936 unter den olympischen Ringen internationalen Klang bekam. Er ist auch nach der Vertreibung in Westdeutschland einer der Besten auf dem Eise und brachte seine Krefelder Mannschaft des KTSV als Trainer und Spielführer zu schönen Siegen und gewann z. B. 1951 die deutsche Meisterschaft im Eishockey. Wir sehen ihn auf unserm Bild vor dem Werbeplakat zu einem internationalen Spiel mit den Mailänder „Roten Teufeln". In Krefeld weiß heute jeder Junge, wer Herbert Schibukat ist, der in der Friedrichstraße mit einer Gaststätte „Zum Puck“ sich selbständig gemacht hat. Hier kommen Sportler aller Zonen gerne zusammen, wie z. B. im September der SC Preußen Insterburg sein 50-jähriges Bestehen dort feiern wird.

 

Hans Unger, der heute in Nauheim als Rechtsanwalt lebt, versammelte um einen Kern von vier Rastenburgern die Nauheimer VFL-Mannschaft und pflegt die Rastenburger Tradition. Auch diese Mannschaft gelangte in die Endrunden für die deutsche Eishockeymeisterschaft.

 

Der Aufstieg der Rastenburger wäre ohne die verständnisvolle Förderung von Lehrherrn nicht möglich gewesen. Es ehrt die Spieler, dass sie dabei besonders ihrer unermüdlichen Helfer, des Schulrates Werner Planka und des Kaufmanns Eckardt Kohn dankbar gedenken, die nach 1945 in Holzminden an der Weser bzw. in Preetz in Holstein Zuflucht fanden. Reiner vielseitiger sportlicher Begeisterung erwuchs die Glanzleistung der Rastenburger auf dem Eise. –ert

 

Seite 11   Foto:

Wenn wir zu Hause Pläne für die Sommerferien machten, so bot sich uns eine Fülle von Möglichkeiten. Da war die Kurische Nehrung, die Samlandküste, die Frische Nehrung, das hügelige Oberland, die Seen und Wälder Masurens, die Niederung am Memelstrom — je nach persönlicher Einstellung und natürlich nach dem Geldbeutel konnte man sich einen herrlichen Ferienaufenthalt wählen. Auch wer die Einsamkeit liebte, konnte manch stille Ecke finden, die nicht so von Menschen übersät war, wie das hier im Westen häufig der Fall ist.

 

Für unsere Kinder waren die Ferien eine köstliche Zeit! Auf unserem Bild sieht man einen Jungen am Strande der Cranzer Bucht, die durch ihren starken Wellenschlag bekannt ist. Wenn wir dieses Ferienbild aus unserer Heimat betrachten, dann müssen wir an die vielen Kinder ostpreußischer Eltern denken, die jetzt noch in der Enge der Flüchtlingslager, in Baracken und Notunterkünften oder in dem Häusergewirr der Großstädte leben müssen. Viele von ihnen kennen die See nur vom Hörensagen. Manche haben noch niemals einen Bauernhof gesehen und ein Gang durch einen Wald ist ihnen unbekannt. Ja, es gibt Kinder unter ihnen, die noch niemals in ihrem jungen Leben richtige Ferien kennengelernt haben!

 

All diesen ostpreußischen Kindern, denen ihre Eltern keinen Ferienaufenthalt in Luft und Sonne ermöglichen können, möchte die Osipreußische Kinderhilfe auch in diesem Jahr einige schöne Ferientage verschaffen. Wir bitten jeden Landsmann, uns dabei mit seiner Spende zu helfen. Spenden bitten wir einzuzahlen auf das Postscheckkonto Hamburg Nr. 7557 der Landsmannschaft Ostpreußen e. V. mit dem Vermerk „Ostpreußische Kinderhilfe".

 

Seite 11   Aus der landsmannschaftlichen Arbeit in …

BERLIN

Vorsitzender der Landesgruppe Berlin: Dr. Matthee, Berlin-Charlottenburg, Kaiserdamm 83. „Haus der ostdeutschen Heimat“

 

11. Juli, 19.30 Uhr. Bund ostpreußischer Studierender (BOST), Landesgruppe Berlin, Gruppenabend im Klubhaus der F. U., Berlin-Zehlendorf, Goethestraße 47/49 U-Bahn Krumme Lanke, S-Bahn Zehlendorf-West, Bus 3.

 

13. Juli, 16 Uhr, Heimatkreis Bartenstein, Kreistreffen. Lokal: Vereinshaus Heumann, Berlin N 65, Nordufer 15, S-Bahn Putlitzstraße, Bus A 16.

 

14. Juli, 8 Uhr. Heimatkreis Insterburg. Dampferausflug. Fahrt ins Blaue. Abfahrt Schloßbrücke Charlottenburg.

 

14 Juli, 8 30 Uhr. Heimatkreis Sensburg. Dampferfahrt ab Hallesches Tor nach Heiligensee, Schützenhaus.

 

14. Juli, 15 Uhr, Heimatkreis Wehlau. Kreistreffen. Lokal: Vereinshaus Heumann, Berlin N 65, Nordufer 15. S-Bahn Putlitzstraße. Bus A 16.

 

14. Juli. 15 Uhr, Heimatkreis Osterode. Kreistreffen. Sommerfest, Lokal: Hubertus-Eck, Bln-Grunewald., Ecke Hubertusallee - Warmbrunner Straße Bus A 10 und A 29. S-Bahn, Hohenzollerndamm.

 

14 Juli, 15 Uhr. Heimatkreis Neidenburg/Soldau, Kreistreffen. Lokal: Ideal-Klause, Berlin-Neukölln, Mareschstraße 14. S-Bahn Sonnenallee Bus A 4.

 

14 Juli, 16 Uhr. Heimatkreise Memel/Heydekrug/Pogegen. Kreistreffen. Lokal: Parkrestaurant Südende, Steglitzer Straße 14/16. S-Bahn Südende.

 

14. Juli, 16 Uhr. Heimatkreis Pr.-Holland. Kreistreffen. Lokal: Sportklause am Reichssportfeld, Reichssportfeldstraße 23. S-Bahn Reichssportfeld. Straßenbahn 75.

 

15 Juli, 19 30 Uhr, Heimatkreis Königsberg/Bezirk Alt-Moabit, Bezirkstreffen. Lokal: Hansa-Restaurant Berlin NW 87, Alt-Moabit 47/48

 

21. Juli, 15 Uhr, Heimatkreis Goldap. Kreistreffen. Lokal: Vereinshaus Heumann, Berlin N 65, Nordufer 15.

 

Dr. Rojek wieder Vorsitzender des BLV

Zum neunten Male wählten die Delegierten des BLV am 27. Juni 1957, mit Stimmenmehrheit den bisherigen Vorsitzenden Dr. Alfred Rojek wieder. An Stelle des bisherigen zweiten Vorsitzenden. Baron von Ölsen, wurde der Vorsitzende der ostpreußischen Landsmannschaft in Berlin, Dr. Hans Matthee, gewählt.

 

Dr. Rojek umriss in seinem Tätigkeitsbericht die heimatpolitischen Aufgaben des Verbandes. Er unterstrich, dass es den Heimatvertriebenen in Berlin im letzten Jahr merklich gelungen sei, aus der Isolation herauszutreten und ihr Anliegen in die Reihen der einheimischen Bevölkerung zu tragen. In immer stärkerem Maße befassten sich Berliner Schulen mit den ostdeutschen Fragen und nähmen Einheimische an den kulturellen und politischen Veranstaltungen des BLV teil.

 

Die Delegierten nahmen einstimmig die nachfolgende Entschließung an:

 

„Die Tatsache, dass die Landsmannschaft Berlin-Mark-Brandenburg ihren Hauptsitz nach Berlin verlegt und die Landsmannschaft Ostpreußen ebenfalls Berlin zum juristischen Sitz genommen hat, ist uns Anlass, an alle anderen im VdL zusammengeschlossenen Landsmannschaften die Bitte zu richten, dem Beispiel dieser beiden Landsmannschaften recht bald zu folgen. Vom VdL fordern wir, dass seine Verbindungsstelle in Berlin endlich arbeitsfähig gemacht wird, damit sie in den Fragen der Wiedervereinigung ihre Aufgabe erfüllen kann“.

 

BAYERN

Vorsitzender der Landesgruppe Bayern e V.: Rechtsanwalt Heinz Thieler, München. Geschäftsstelle: München 23, Trautenwolfstraße 5/0, Telefon 33 85 60. Postscheckkonto München 213 96.

 

Marktheidenfeld. Nächste Mitgliederversammlung am Sonntag, dem 28. Juli. — Auf der letzten Sitzung der Gruppe Ostland berichtete Landsmann Goroncy über die Bezirkstagung in Würzburg. Er gab bekannt, dass die Hauptversammlung des Bezirksverbandes am 20. Oktober in Karlstadt stattfinden werde. Im nächsten Jahr soll dort anlässlich des zehnjährigen Bestehens der Kreisgruppe Würzburg ein Bezirkstreffen gehalten werden. Es wurde beschlossen, mit der Kreisgruppe Wertheim Verbindung aufzunehmen und die Verbindung zur Kreisgruppe Lohr weiter zu pflegen. Die Bekanntmachungen der Kreisgruppe werden in Zukunft in den Aushangkästen zu lesen sein. — Eines der treuesten Mitglieder der Kreisgruppe, Frau Anna Marquardt-Eichenfürst, aus Kuttenhof, Kreis Tilsit-Ragnit, ist im Alter von 63 Jahren verstorben.

 

BADEN WÜRTTEMBERG

Vorsitzender der Landesgruppe Baden-Württemberg: Hans Krzywinski, Stuttgart-W., Hasenbergstraße 43. Zweiter Vorsitzender: Regierungsrat de la Chaux, Reutlingen, Karlstraße Nr. 19

 

Rastatt. Zu einem Besuch der Gruppe Deutschordensland traf die Tuttlinger landmannschaftliche Gruppe am 16 Juni in Rastatt ein. Auf einem Kameradschaftsabend, zu dem sich auch Landsleute aus Karlsruhe einfanden, sprach der 1. Vorsitzende, Oberst Rieß, über die Leistung des Deutschen Ritterordens. Der 1 Vorsitzende der Tuttlinger Gruppe, Dr Schienemann, überbrachte die Grüße des Landesvorstandes und forderte beide Gruppen zu einem friedlichen Wettstreit auf. Musikalische Darbietungen heimatlicher Humor und Volkstänze der Tuttlinger Jugendgruppe trugen zum Gelingen des Abends bei. Die Gäste blieben über Nacht in Privatquartieren und verbrachten den Vormittag des nächsten Tages mit einem Besuch des Barockschlosses Favorite. Ein Gegenbesuch der Rastatter Gruppe in Tuttlingen wurde vereinbart.

 

Karlsruhe. Die für den 14. Juli geplante Schwarzwaldfahrt muss leider ausfallen, da zu wenige Anmeldungen vorliegen.

 

Reutlingen. Die Memellandgruppe Südwürttemberg-Hohenzollern wird das nächste Treffen am Sonntag, dem 21. Juli, um 15 Uhr, im Hotel Harmonie, Reutlingen, Wilhelmstraße 113, veranstalten. Zu diesem Treffen sind die Bundestagswahlkandidaten der wichtigsten Parteien eingeladen worden, mit der Bitte, ihre Einstellung zu den uns bewegenden heimatpolitischen Fragen kundzutun. Außerdem wird Landsmann Walter Seigies seine Erlebnisse und Erfahrungen in der Heimat und in Sibirien schildern.

 

Großer Heimatabend, der Ostpreußen, in Ebingen

Foto: Unsere Aufnahme zeigt die Landsleute in der Ebinger Festhalte bei dem großen Heimatabend, an dem die Landesspielschar, der Eßlinger Fanfarenzug und das Städtische Orchester Ebingen mitwirkten.

 

Die Gruppe veranstaltete in der Ebinger Festhalle einen großen Heimatabend unter Mitwirkung der Landesspielschar, des Eßlinger Fanfarenzuges und des städtischen Orchesters Ebingen. Der festliche Abend begann mit einem Umzug durch den Ort, bei dem der Fanfarenzug durch sein Spiel die Zuschauer begeisterte. Die Trachten, der jungen Ostpreußen, gaben ein festliches Bild. Bei dem Heimatabend sprachen der 1. Vorsitzende der Landesgruppe, Krzywinski, und der 1. Vorsitzende der Gruppe Ebingen, Bothke, über den Sinn und die Ziele der landsmannschaftlichen Arbeit. Die Landesspielschar unter Leitung von Wolfgang Tietz brachte heimatliche Dichtungen, Lieder und Volkstänze. Die heiteren Vorträge in ostpreußischer Mundart wurden mit herzlichem Lachen und viel Beifall aufgenommen.

Am folgenden Sonntag gab der Eßlinger Fanfarenzug ein Platzkonzert. Mit starkem Beifall dankten die Zuhörer, unter denen sich viele Einheimische befanden, den jungen Ostpreußen. Die Landesgruppe Baden-Württemberg bittet alle Landsleute, die sich noch nicht der Landsmannschaft angeschlossen haben, um ihren Beitritt in die Kampfgemeinschaft, aller Ostpreußen. Landsleute, in deren Wohnort noch keine örtliche Gruppe der Landsmannschaft besteht, sollten den Plan zu einer Neugründung fassen. Die Landesgruppe Baden-Württemberg, Stuttgart-Nord, Knollstraße 18, (Geschäftsführer Benno Meyel), ist gern bereit, alle Landsleute in diesem Bemühen zu unterstützen und ihnen behilflich zu sein.

 

RHEINLAND-PFALZ

Vorsitzender der Landesgruppe Rheinland-Pfalz: Landrat a. D. Dr. Deichmann, Koblenz, Simmerner Straße 1, Ruf 3 44 08. Geschäftsführung und Kassenleitung: Walter Rose, Neuhäusel Westerwald). Hauptstraße (Hausnr. nicht lesbar, Postscheckkonto 15 75 Frankfurt am Main.

 

Frankenthal. Ende August Mitgliederversammlung im Amtsstübl, Bahnhofstraße. — Sonntag, den 22. September, Kundgebung zum Tag der Heimat im großen Saal des Feierabendhauses, nachmittags gesellige Veranstaltung. — Anfang Oktober Landestreffen in Saarbrücken. — Ein Heimatabend mit den Filmen „Das deutsche Danzig", „Mutter Ostpreußen", „Königsberg und Masurenland" fand lebhaften Beifall bei den Landsleuten. Im Schlusswort betonte der 1. Vorsitzende, Kurt Kenzler, dass die Heimatvertriebenen ihre angestammte Heimat nicht vergessen sollten und besonders die Jugend auf die Leistungen ostpreußischer Menschen und die Schönheiten der Landschaft aufmerksam machen sollten. Im Spätherbst solle für die Jugend ein besonderer Heimatfilmabend veranstaltet werden. Die Versammlung beschloss, für das ostpreußische Kinderhilfswerk einen Spendenbetrag abzuliefern.

 

Trier. Das Treffen am 4. August fällt wegen des Weinfestes aus. — Zwangloses Treffen der Landsleute, die nicht verreist sind, am 11. August, 16 Uhr, im Blesiusgarten. — Das Monatstreffen am 1. September fällt aus. — Am Vormittag des 22. September, des Tages der Heimat, werden alle Landsleute um ihr Erscheinen bei der Veranstaltung der Gruppe gebeten. Am Nachmittag Treffen im Blesiusgarten. — Am 6. Oktober Monatsversammlung aus Anlass des Erntedankfestes, um 16 Uhr, im Blesiusgarten. — Auf der Monatsversammlung am 3. November wird Landsmann Rosenow voraussichtlich einen Lichtbildervortrag über Afrika halten. — Änderungen und Einzelheiten werden in den Vereinsnachnichten der Tageszeitungen bekanntgegeben.

 

Stromberg/Hunsrück. Nächste Monatsversammlung am 14. Juli, 15 Uhr, im Gasthaus Zur Erholung, Warmsrother Grund. Bürgermeister a D. Hochfeld. Mainz, früher Frauenburg, wird über das Thema „Die deutschen Ostgebiete und die Oder-Neiße-Linie" sprechen. Alle Mitglieder und alle anderen Heimatvertriebenen werden herzlich eingeladen.

 

NORDRHEIN-WESTFALEN

Vorsitzender der Landesgruppe Nordrhein-Westfalen: Erich Grimoni, (22a) Düsseldorf W. Am Schein 14. Telefon 6 24 14.

 

Treffen des Regierungsbezirkes Aachen

Zu dem III. Bezirkstreffen der Ostpreußen aus dem Regierungsbezirk Aachen, am 13. und 14. Juli in der Bergbaustadt Alsdorf bei Aachen, bittet die Bezirksleitung um vollzähliges Erscheinen aller Landsleute. Auf der Großkundgebung am Sonntag, dem 14. Juli. 11 Uhr, in den Räumen des EBV-Kasinos, Denkmalsplatz, spricht der Vorsitzende der Landesgruppe, Grimoni, Düsseldorf. Einzelheiten der Veranstaltungsfolge enthielt die letzte Folge des Ostpreußenblattes, sie können auch der Festschrift entnommen werden. Es wirken u. a. mit: Ein Kammerorchester der VHS Alsdorf, eine Laienspielgruppe, ein Fanfarenzug, ein Musikzug (Trachtenkapelle) der Siebenbürger Sachsen und Volkstanzgruppen unserer Jugend. Alsdorf ist mit der Bahn, Straßenbahn und mit Omnibussen bequem zu erreichen.

 

Köln. Vor zehn Jahren wurde durch, heimatbewusste Ostpreußen, die erste Keimzelle zur Kreisgruppe Köln geschaffen. Das zehnjährige Bestehen dieser Gruppe soll in festlichem Rahmen am Sonnabend, dem 20. Juli, in den Räumen des Satory-Hauses, Friesenstraße, begangen werden. Das Leitwort für diese bedeutsame Veranstaltung lautet: „Ostpreußen — unser Heimatland". Die Festrede wird der Sprecher der Landsmannschaft, Dr. Alfred Gille (MdB), halten. Karten zum Preis von 2 DM werden nur im Vorverkauf täglich von 8 bis 12 Uhr auf der Geschäftsstelle, (Geschäftsführer Krause), Köln, Badstraße 8/10, und jeden Donnerstag von 17 bis 19 Uhr im gleichen Raum bei Landsmann Eisermann, ausgegeben. Eine Abendkasse ist nicht vorgesehen. Alle Landsleute werden gebeten, sich umgehend Einlasskarten zu besorgen.

 

Lübbecke. Am Johanniabend veranstaltete die Gruppe eine heimatliche Sonnwendfeier auf einer Bergeshöhe, zu der sich viele Landsleute und Einheimische eingefunden hatten. — Auf der letzten Monatsversammlung berichtete der 1. Vorsitzende, Rektor i. R. Hardt, über die bisherigen Veranstaltungen der Gruppe und sprach über die Auswirkungen der 8. Novelle zum Lastenausgleichsgesetz. Frau Pieper erzählte von der Kundgebung des Landesverbandes in Bochum Frau Czapla und Fräulein Görke brachte heimatlichen Humor. Die Jugendgruppe sang Heimatlieder.

 

Münster. Die Nordostdeutsche Künstlereinung e. V., Lüneburg, deren 1. Vorsitzender der Danziger Maler Professor Fritz Pfuhle ist, wird am Sonntag, dem 14. Juli, um 11 Uhr, eine Kunstausstellung im Landesmuseum eröffnen. Die Vorbereitungen der Ausstellung liegt in den Händen der geschäftsführenden Vorsitzenden Ida Wolfermann, Lindenau; die Ausstellung wurde durch den früheren Regierungspräsidenten von Königsberg, Kurt Angermann, heute Kreisdirektor von Recklinghausen, gefördert. Am Mittwoch, dem 17. Juli, um 20 Uhr, wird im Vortragssaal des Landesmuseums Dr. med. Ernst Melzner, Dortmund, der früher lange Jahre unter Professor Kirchner an der Universitätsklinik Königsberg tätig war, einen Vortrag über das Thema Königsberg als Kulturmittelpunkt des deutschen Ostens“ halten. Die Violinvirtuosin, Nora Ehlert, die ostpreußischer Abstammung ist, und der Pianist Meyer von Brehm werden mitwirken. Im Anschluss an den Vortrag wird ein zwangloses Zusammensein der ausstellenden und mitwirkenden Künstler mit den Landsleuten der Gruppe im Lokal Stuhlmacher am Prinzipalmarkt stattfinden. Gäste aus anderen Landsmannschaften sind herzlich eingeladen.

 

Recklinghausen. Am Sonnabend, dem 13. Juli, 20 Uhr, werden sich die Landsleute zu einer Feierstunde, verbunden mit einer Ostpreußischen Heimatstunde, in den Räumen der Gaststätte Henning, am Neumarkt treffen. Die Veranstaltung gilt dem Gedenken an den Abstimmungssieg vom 11. Juli 1920 in Masuren und Westpreußen. Bei der Heimatstunde wird die Jugendgruppe mitwirken. Die Festrede hält Dr. Gause, früher Königsberg. Die Veranstaltung gilt zugleich als ein Bekenntnis zu Heimat und Recht.

 

Essen-Rüttenscheid: Am Freitag, dem 12. Juli, um 20 Uhr, im Lokal Marquis, Annastraße, Ecke Almastraße, Gedenkfeier an den Abstimmungssieg in Masuren.

 

Groß-Dortmund. Die Monatsversammlung im Juli fällt aus. Dafür wird am Sonnabend, dem 27. Juli, im Hotel Industrie ein Sommerfest stattfinden. Karten im Vorverkauf für Mitglieder und ostpreußische Angehörige der DJO gegen Vorlage des Ausweises 1,-- DM. Gäste zahlen im Vorverkauf 1,50 DM. Vorverkauf wie üblich bei Landsmann Haase, Haydnstraße 68, Telefon 35 234. An der Abendkasse erhöhte Preise. — Die Frauengruppe wird sich am Montag, 22. Juli, um 15 Uhr im Hotel Industrie treffen. — Anmeldungen für die landsmannschaftliche Gruppe und die Frauengruppe werden jederzeit entgegengenommen. — Auf der letzten Monatsversammlung sprach Ludwig Noack, Düsseldorf, über das Thema „Heimat — und Selbstbestimmungsrecht".

 

Düsseldorf. Die Zusammenkünfte der Frauengruppe fallen in den Ferienmonaten Juli und August aus. Für den 15. Juli ist eine gemeinsame Fahrt in das Neandertal geplant. Treffpunkt 13.15 Uhr, am Reisebüro Jonne, gegenüber dem Hauptbahnhof. Kuchen bitte mitbringen.

 

Herne. Nächste Versammlung am Freitag, dem 12. Juli, 20 Uhr, im kleinen Saal des Kolpinghauses, Neustraße. Im Mittelpunkt steht ein Vortrag über den Abstimmungssieg am 11. Juli 1920. Alle Landsleute werden um ihr Erscheinen gebeten. Gäste sind herzlich willkommen.

 

Seite 11   Ostpreußische Späßchen

Gut gegeben

Aus der Schulchronik von Reddenau

Der Pfarrer von Reddenau (Kreis Pr.-Eylau) beklagte sich einst bei Herzog Albrecht, dass die Männer gar nicht mehr die Kirche besuchten. Dem Herzog schien das unglaublich. Eines Tages reiste er heimlich nach Powarschen zu der damaligen Gutsfrau Dorothea von Tettau. Sonntags früh begab er sich nach Reddenau und ging in den Krug. Hier fand er die Männer an langen Tischen sitzen und aus großen hölzernen Kannen das im Kruge gebraute Bier trinken. Der Herzog, den niemand erkannte, nahm am obersten Ende des Tisches Platz. Die Zecher tranken sich fleißig zu; doch wenn der Humpen bis zum Herzog kam, sagte der letzte: „Broda, loat so herom goahne!" und der Humpen ging rückwärts, wobei es hieß: „Drink wida!" — Als die Glocken läuten, fordert der Herzog die Zecher auf, zur Kirche zu kommen; diese aber sagen: „Wie hole hier biem Gevatta Karke!" In der Kirche findet der Herzog nur elf Frauen, hört eine sehr erbauliche Predigt und geht, ohne sich dem Pfarrer zu erkennen zu geben, zurück und findet die ganze Gesellschaft noch bei derselben Beschäftigung. Nachdem diese noch mehrmals den Rundkreis getrunken, reißt ihm die Geduld, und er versetzt seinem Nebenmann eine kräftige Ohrfeige mit den Worten: „Schlag weiter!" Als sie über ihn herfallen wollen, lässt er den Mantel fallen, und mit Schrecken erkennen sie den Landesherrn. Dieser ließ sie nun so oft herumschlagen, als er sie trinken gesehen. Außerdem musste noch jeder Zecher zehn Mark Strafgeld erlegen, wodurch der Grund zum Kirchenvermögen gelegt wurde.

 

Diese ergötzliche Geschichte hat Pfarrer Martin Rousselle, der von 1912 bis 1935 in Kanditten wirkte, in seiner Abhandlung „Woria" erzählt. Sie wird nicht nur die Landsleute aus dem Kirchspiel Reddenau, sondern auch andere Leser erfreuen. E. J. G.

 

Der Weltschmerz

Unserem kleinen Franz fiel damals der Schulanfang besonders schwer. Wie lästig war es doch, wenn die Mutter täglich mahnte, rechtzeitig aufzustehen, sich gründlich zu waschen und zu kämmen. Auch das Stillsitzen und Aufpassen ging Fränzchen sehr wider die Natur, und wenn er bei schönem Sonnenschein nachmittags noch Schularbeiten machen musste, dann überkam ihn der ganze Jammer der Menschheit. Einmal saß er wieder, auf dem Federhalter kauend, im Zimmer und blickte ganz verzweifelt und rebellisch um sich. Als ich ihn anblickte, machte sich seine geknechtete Seele Luft in dem Ausruf: „Dat Schiet School kunn affbrenne!" S. T.

 

Gelernt

Während des Ersten Weltkrieges hatten wir Breslauer Ferienkinder, die wochenlang bei uns zum „Durchfuttern" waren und allmählich auch ostpreußische Sitten und Gebräuche annahmen. Ganz besonders stolz war der kleine Karl, dass er auch schon einige Worte plattdeutsch konnte. Auf seine Frage: „Onkel, frage doch mal, ob ich auch schon plattdeutsch sprechen kann", kam dann prompt die Antwort im Brustton der Überzeugung: „Krät, holl de Frät!" E. F.

 

Enttäuscht

Der kleine Erich sah interessiert zu, wie seiner Schwester Anna der Einsegnungsstaat angelegt wurde. Zuletzt bekam sie auch noch ein schönes Sträußchen. Aber wie enttäuscht war der kleine Kerl, als Anna wieder nach Hause kam und das Sträußchen noch hatte. Er brach ganz entrüstet in die Worte aus: „Na, wull de Pfarrer dem Struß nich?" U. G.

 

Er kannte sich aus

In meinem ostpreußischen Heimatdorf lebte ein alter Uhrmacher, der zu den wirklichen Originalen der Gemeinde gehörte. Brachte man eine Uhr zu ihm zur Reparatur, dann ahnte der tüchtige Handwerker, dass so mancher schon vorher mit Behelfsmitteln sie untersucht hatte. Wenn er dann den Uhrdeckel öffnete und sich das Ganze durch seine Lupe ansah, pflegte er jedesmal philosophisch zu sagen: „Joa, joa, — mette Nottel (Nadel) — mette Noagel — mette Scheer . . . un eck sull nu wedder gotmoake!“ R. S.

 

Heimatlaut

Es ist immer wieder erfreulich, wenn auch die kleineren Kinder ostpreußischer Landsleute in ihrem Sprachschatz heimatliche Ausdrücke haben. Der kleine Sohn von Freunden aus Königsberg besuchte uns mit seinen Eltern hier im Westen, weitab von seiner jetzigen Heimat Hamburg. Frank war im vergangenen Jahr erst zweieinhalb Jahre alt, sprach aber nicht ein bisschen hamburgisch, sondern so, wie bei uns zu Hause. Da wir schnell Freundschaft miteinander geschlossen hatten, war mir der kleine Kerl ständig auf den Fersen. Seine Mutter berief ihn deshalb, worauf der kleine Mann freudestrahlend krähte: „Tante Ilsentaut, ich schetter dir immer nach!"

 

Das unaussprechliche Fremdwort

In unserem Dorf war alljährlich Kirchenvisitation; dann kam der Superintendent des Kreises, überprüfte die Kirchenbücher und hörte die Kinder im Konfirmandenunterricht ab. Sinnend blieb der gestrenge Herr vor einem pausbäckigen Marjellchen stehen, legte seine Hand auf ihr widerspenstiges Wuschelhaar und fragte: „Na, Mädelchen, was ist heute für ein Tag? Da antwortete Anna mit glänzenden Augen „Kirchensilvester, Herr Paster!“ G. P.

 

Seite 12   BREMEN

Vorsitzender der Landesgruppe Bremen: Rechtsanwalt und Notar Dr. Prengel, Bremen, Sögestraße 46.

 

Erstes Treffen der Landesgruppe in Hagen/Wesermünde

Am 23. Juni kamen Landsleute aus Bremen, Bremen-Nord und Bremerhaven in Hagen, Kreis Wesermünde, zu ihrem ersten Landestreffen zusammen. In einer Feierstunde begrüßte der 1. Vorsitzende der Gnuppe Bremerhaven. Munck, die Landsleute und Gäste. F. K. Witt sprach den Prolog. Der 1. Vorsitzende der Landesgruppe, Dr. Prengel, führte aus, dass die Vertriebenen aus den deutschen Ostgebieten mit ihrem friedlichen Kampf um das Recht auf die Heimat zugleich eine übernationale weltpolitische Aufgabe erfüllten. Mehr als sechzig Millionen Menschen seien heute in der ganzen Welt von Hof und Heimat vertrieben. Dr. Prengel wandte sich gegen die Verzichtpolitiker und betonte, dass die Freundschaft mit allen Völkern, vornehmlich mit unseren östlichen Nachbarn, nur auf der Basis des unantastbaren Heimatrechtes und der Gleichheit möglich sei. Nach der Feierstunde fanden sich die Jugendlichen zu frohen Wettspielen zusammen. Die Erwachsenen wurden durch ein buntes Programm unterhalten und blieben noch lange Zeit gesellig beisammen. Den Abschluss des Tages bildete eine von der Jugendgruppe der DJO unter Leitung von Willi Losch gestaltete Sonnenwendfeier, die wie einst in der Heimat gefeiert wurde. Der Jugendgruppe wurde als Dank für ihre vorbildliche Arbeit ein Wimpel überreicht.

 

Am 29. und 30. Juni war die Jugendgruppe in Worpswede Gastgeber eines Wochenendlehrganges, an dem Jugendliche und Jugendleiter aus den Ländern Bremen und Niedersachsen teilnahmen. Willi Losch und F. K. Witt hatten ein umfangreiches Programm vorbereitet. Studienrat Camman, Bremen, brachte Tonbandaufnahmen von heimatlichen Liedern, heimatlicher Mundart, Sagen und Märchen. Rudi Meitsch, Hannover, hielt einen Lichtbildervortrag über die Leistungen des Deutschen Ritterordens. F. K. Witt sprach über das Thema „Ziele und Aufgaben der Jugend im heutigen Deutschland", an das sich eine rege Diskussion anschloss. Die Pausen zwischen den Vorträgen wurden mit Singstunden und regen Aussprachen ausgefüllt. Von den Teilnehmern wurde der Wunsch geäußert, möglichst bald wieder zusammenzukommen.

 

NlEDERSACHSEN

Vorsitzender der Landesgruppe Niedersachsen: Arnold Woelke, Göttingen, Keplerstraße 26. Telefon 2 47 01; Geschäftsstelle: Hannover, Humboldtstraße 21/22 (Hofgebäude). Telefon 1 32 21, Postscheckkonto: Hannover 1238 00.

 

Melle. Am Sonntag, dem 4. August, Sommerfahrt über Gütersloh (Botanischer Garten) — Lippstadt — Warstein (Tropfsteinhöhle) zum Möhnesee (Talsperrenbesuch und auf Wunsch Dampferfahrt). Von dort über Soest nach Warendorf (Besichtigung des Landgestüts). Abfahrt ab 7 Uhr Melle (Markt), Fahrpreis 7,-- DM. Anmeldungen bis 20. Juli erbeten bei Landsmann Marks, Bahnhofstraße 7, Radio Lehmann, Mühlenstraße, und Buchhandlung Drabe, Haferstraße.

 

Quakenbrück. Für das Kreistreffen, das am 17. August in Bramsche stattfinden wird, werden Anfang August Rundschreiben des Vorstandes an alle im Kreise Bersenbrück wohnenden Ostpreußen herausgegeben, zugleich mit einer Festschrift, aus der die Programmfolge ersichtlich ist. Der Vorstand der Kreisgruppe gibt bekannt, dass zu der Feierstunde, um 17 Uhr, nur diejenigen Landsleute Einlass finden, die eine Vorverkaufskarte haben. Diese Karten werden ab 6. August in den einzelnen Gruppen des Kreises ausgegeben. — Unter Führung seines Dirigenten Lukoschus unternahm der

Ostpreußenchor einen Ausflug in das Südoldenburger Land, an dem sich viele Mitglieder beteiligten.

 

Fürstenau. Nach dem Kreistreffen am 17. August wird der Vorstand der Gruppe mit den Vorbereitungen für das Stiftungsfest beginnen, das für Sonnabend, den 5. Oktober, geplant ist. Der Vorsitzende der Kreisgruppe, Fredi Jost, wird zu den Landsleuten sprechen. Im unterhaltenden Teil wird der ostpreußische Humorist Heinz Wald mitwirken.

 

Emlichheim. Landsleute der Gruppe unternahmen mit ihrem 1. Vorsitzenden, Patzke, einen Omnibusausflug durch das Grafschafter Land.

 

Burgdorf. Auf der Jahreshauptversammlung begrüßte im Namen des erkrankten 1. Vorsitzenden Karl Kannacher sein Stellvertreter die Landsleute und Gäste, unter denen sich auch Stadtdirektor Neumann befand. Der Geschäftsführer der Landesgruppe, Meitsch, hielt einen Vortrag mit Lichtbildern über das Thema „Ostdeutschland — gestern und heute". Die Vorstandswahlen hatten folgendes Ergebnis: 1. Vorsitzender August Kendelbacher; Stellvertreter Gerhard Hills; Kassenführer Kurt Dommert; Kulturreferent Heinrich Goebel. Der bisherige Vorsitzende, Karl Kannacher, wurde einstimmig zum Ehrenvorsitzenden ernannt.

 

Delmenhorst. Am letzten Sonntag im Juni feierte die Gruppe Delmenhorst ihr Sommer- und Kinderfest im Ausflugslokal Hoffrogge in Adelheide. Nach der gemeinsamen Kaifeetafel begannen die fröhlichen Kinderspiele. Jedes Kind bis zum Alter von vierzehn Jahren bekam ein schönes Geschenk, die Kleinen wurden außerdem reichlich mit Süßigkeiten bedacht. Ein Preisschießen und Kegeln für die Erwachsenen schloss sich an. Bei geselligem Beisammensein und Tanz verging der Abend. Alle in letzter Zeit nach dem Westen gekommenen Spätheimkehrer waren als Ehrengäste eingeladen worden. Der größte Teil dieser Landsleute hat bereits seinen Beitritt zur Gruppe erklärt, alle Späthetmkehrer werden weiterhin durch die Gruppe betreut.

 

HAMBURG

Vorsitzender Landesgruppe Hamburg: Hans Kuntze, Hamburg-Billstedt, Schiffbeker Weg 168. Telefon 73 33 49: Geschäftsstelle: Hamburg 13, Parkallee 86. Telefon 45 25 41/42: Postscheckkonto Hamburg 96 05.

 

Bezirksgruppenversammlungen

Es wird gebeten, zu allen Versammlungen die Mitgliedsauswelse mitzubringen.

 

Altona, Elbgemeinden und Eimsbüttel: Im Juli finden keine Monatsversammlungen statt.

 

Kreisgruppenversammlungen

Gerdauen: Im Juli fällt die Zusammenkunft aus.

 

Unsere Jugend trifft sich

Altona: Jugendgruppe und Kindergruppe: Im Juli finden keine Zusammenkünfte statt, nächster Termin wird noch bekanntgegeben.

 

Barmbek: Jugendgruppe: Heimabend jeden Donnerstag von 19 bis 21 Uhr in der Schule Langenfort.

 

Eimsbüttel und Eppendorf: Kinder bis zu zehn Jahren jeden Dienstag von 15 bis 16.30 Uhr. Jungen und Mädel von 10 bis 14 Jahren jeden Dienstag von 16.30 bis 18 Uhr im Heim der offenen Tür, Hamburg 13, Bundesstraße 101. — Jungen und Mädel über 14 Jahre jeden Mittwoch von 19 bis 21 Uhr Heimabend im Gorch-Fock-Heim, Loogestraße 21.

 

Fuhlsbüttel: Kindergruppe: Im Juli fallen die Kinderstunden wegen der großen Ferien aus.

 

Harburg-Wilhelmsburg: Jugendgruppe und Kindergruppe: Im Juli fallen die Zusammenkünfte aus.

 

Wandsbek: Jugendgruppe: Bis auf weiteres Ferien. Nächstes Treffen wird noch bekanntgegeben.

 

Ostpreußische Studenten treffen sich

Akademische Vereinigung Ordensland zu Hamburg.

Universität, Postfach 14, Telefon: 26 18 72 oder 45 52 89 (Leites, Kakies), oder Hamburg 13, Parkallee 86 (45 25 41).

 

Unsere nächsten Veranstaltungen: 18. Juli, 19.30 Uhr, Parkallee 86, Landsmannschaft Ostpreußen. Semesterschlussversammlung mit Neuwahl der Sprecher und anschließender Debatte.

 

Die nächsten Veranstaltungen für das Wintersemester werden rechtzeitig Ende Oktober im Ostpreußenblatt an dieser Stelle veröffentlicht werden.

 

Jahreshauptversammlung des Landesverbandes der vertriebenen Deutschen in Hamburg

Auf der Jahreshauptversammlung des Landesverbandes der vertriebenen Deutschen in Hamburg e. V. am 1. Juli gab der zum siebenten Male mit großer Mehrheit zum Landesvorsitzenden gewählte Rechtsanwalt Dr. Dr. H. Langguth bekannt, dass der Senat dem Landesverband der vertriebenen Deutschen für seine Betreuungsarbeit ein Haus am Sievekingplatz zur Verfügung gestellt hat, das als „Haus der Heimat" ausgestaltet und am „Tag der Heimat" den im Landesverband zusammengeschlossenen Landsmannschaften übergeben werden soll.

 

Zu stellvertretenden Vorsitzenden wurden wiedergewählt: Diplomlandwirt Hans Kuntze (Ostpreußen); Landrat a. D. Dr. Carl Wiggert (Pommern); Rechtsanwalt D. Stevenhagen (Deutsch-Balte).

 

Die Delegierten stimmten den Satzungen des Einheitsverbandes ohne Zustimmung zu den vorgeschlagenen Namen zu. Der Landesverband forderte eine stärkere Einschaltung des Senats und der Bürgerschaft zur Behebung der Nöte der Aussiedler in der Unterbringungsfrage, ferner eine stärkere sachliche und personelle Ausgestaltung des Amtes für Vertriebene und Kriegsgeschädigte in Hamburg, eine beschleunigte Vollziehung der Durchführung der Umschuldungsaktion in der heimatvertriebenen Wirtschaft und eine stärkere Förderung der Nebenerwerbssiedlungen für heimatvertriebene Bauern.

 

Zweite Ost-Westdeutsche Heimatpflegewoche in der Eifel

Nachdem im vergangenen Jahr die erste Ost-Westdeutsche Heimatpflegewoche im Sauerland erfolgreich verlaufen war, lud der Ostdeutsche Volkstumskreis in diesem Jahr zur zweiten Heimatpflegewoche nach Kronenburg in der Elfel ein. Mit großzügiger Unterstützung des Sozialministeriums in Düsseldorf wurde bei diesem Treffen eine Begegnung zwischen Menschen aus dem deutschen Osten und aus Westdeutschland möglich gemacht. Die Tagung stand unter der bewährten Leitung des schlesischen Dichters und Komponisten Prof. Dr. Wilhelm Menzel, Dortmund. Die Teilnehmer stammten aus Ost- und Westpreußen und den anderen Provinzen des deutschen Ostens. Bei den Begegnungen mit den westdeutschen Gastgebern brachten die ostdeutschen Teilnehmer ihre schönen, alten Volkslieder, Volkstänze und Vorträge aus dem dichterischen Schaffen ihrer Heimat. Wissenschaftliche und volkskundliche Vorträge, umfangreiche Wanderungen und Fahrten durch die schönsten Teile der Eifellandschaft, Volkstumsabende und geselliges Beisammensein ließen die Teilnehmer, unter denen sich viele Jugendliche befanden, schnell zueinander finden. Den westdeutschen Gastgebern stand dabei das Ziel vor Augen, die Ostdeutschen als wertvolle Mitarbeiter für die Heimatpflege ihres neuen Lebensraumes zu gewinnen und ihnen dadurch das Gefühl der Fremdheit und Verlassenheit zu nehmen.

 

Ein ermländisches Siedlungsdorf entsteht

Eine große Überraschung für die Teilnehmer war die Besichtigung eines ermländischen Siedlungsdorfes, Cassel, nordöstlich von Adenau. In sechs Jahren ist hier in waldreicher Gegend auf einer Ahrhöhe aus einem verödeten Truppenübungsplatz durch Rodung und Kultivierung des Bodens ein schmuckes, sauberes und wohlhabendes Dorf nach ermländischem Muster entstanden. Jeder Bauer besitzt sechzig Morgen Land, jeder Handwerker usw. zwanzig Morgen Nebenland. Aus eigenen Mitteln haben die Dorfbewohner bereits eine Schule und eine Notkirche erbaut. Hier hörten die Teilnehmer der Tagung den vertrauten Klang der heimatlichen Sprache. Und welch ein Spiel des Zufalls: in diesem kleinen, einsamen Dorf fand ein Königsberger Lehrer nach fünfundzwanzig Jahren einen seiner ehemaligen Schüler als tüchtigen Landmaschinenhändler wieder! Die Gründung dieses aufblühenden Dorfes ist der Initiative der Landesregierung zu verdanken.

 

Wir gratulieren...

zum 95. Geburtstag

am 15. Juli 1957, Frau Clara Heeder, geb. Mehl, aus Königsberg, Scharnhorststr. 12, jetzt in Bremen, Schwachhauser Heerstraße 264.

 

am 20. Juli 1957, Landsmann Johann Grimm, aus Königsberg, jetzt in Flensburg, Flurstraße 23. Die landsmannschaftliche Gruppe gratuliert herzlich.

 

zum 92. Geburtstag

am 26. Juni 1957, Landsmann Heinrich Wichmann, aus Rastenburg, Wilhelmplatz 2a, jetzt bei seiner Tochter Charlotte Schäffer in Lage, Hasenwinkel. Seine Ehefrau verstarb 1945 auf der Flucht,

 

zum 91. Geburtstag

am 16. Juli 1957, Fräulein Minna Hoepfner, aus Cranz, Plantagenstr. 9, jetzt in (20a) Stadthagen, Am Stadtpark 6. Die Jubilarin erfreut sich einer guten Gesundheit und ist geistig rege.

 

zum 90. Geburtstag

am 11. Juli 1957, Werkmeister i. R. August Nicklaus, aus Pillau, Memeler Straße 14, jetzt bei seiner Tochter Margarete Blömke in Wahlstedt, Kreis Segeberg, Waldstraße 40.

 

am 14. Juli 1957, Frau Wilhelmine Schiwy. Sie wurde in Karpa, Kreis Johannisburg, geboren und lebte mit ihrem Ehemann bis 1945 auf ihrem Bauernhof in Kurwien, Kreis Johannisburg. Ihre sechs Kinder, fünf Söhne und eine Tochter, sind noch am Leben. Die Jubilarin wurde von den Sowjets auf der Flucht, bei der sie ihren Ehemann verlor, eingeholt und in ihr Heimatdorf zurückgeschickt. Sie lebt heute mit ihrer Tochter noch in der Heimat. Sie ist durch ihren Enkel Hubert Ehrlichmann, Düsseldorf-Oberkassel, Lörickestraße 103, zu erreichen. Landsmann Ehrlichmann besuchte in diesem Jahr seine Eltern und Geschwister in Ostpreußen, bei denen jetzt seine Großmutter wohnt. Sie ist noch rüstig und macht sich in der Wirtschaft sehr nützlich.

 

zum 88. Geburtstag

am 7. Juli 1957, Frau Hedwig Kähler, aus Lyck, Lycker Garten 27, jetzt in Post-Hövelhof 391 über Paderborn.

 

am 12. Juli 1957, Frau Friderike Schimmelpfennig, geb. Stadthaus, aus Königsberg, Tiepoltstr. 7, jetzt bei ihrer Tochter Helene Steinau, Minden, Westfalen, Königswall 35.

 

am 14. Juli 1957, Fleischermeisterwitwe Anna Keßler, aus Tilsit, Schmiedestraße 18, jetzt bei ihrer ältesten Tochter Gertrud Zielonka in Dannenfels, Pfalz.

 

zum 86. Geburtstag

am 19. Juli 1957, Frau Marta Fieber, aus Königsberg, jetzt in Flensburg, DRK-Heim.

 

zum 85. Geburtstag

am 15. Juli 1957, Frau Martha Balzer. Witwe des 1949 in Leck, Südtondern, verstorbenen Bildhauers Reinhold Balzer in Königsberg, Herbartstr. 2. Sie lebt jetzt im Städtischen Altersheim in Solingen-Wald, Deutzerhofstraße 9, in der Nähe ihres Sohnes Konrad, der sie mit seiner Ehefrau häufig besucht. Ihre Tochter Herta Ruloff wohnt in Mülheim, Ruhr. Nach der Vertreibung konnte die rüstige Jubilarin mit ihrem Ehemann noch das Fest der Goldenen Hochzeit feiern. Sie liest mit großer Aufmerksamkeit die Familiennachrichten im Ostpreußenblatt und freut sich über jeden bekannten Namen, den sie dort wiederfindet.

 

zum 84. Geburtstag

am 11. Juli 1957, Stellmachermeister Hermann Witt, aus Charlottenberg bei Kraftshagen, Kreis Bartenstein, jetzt bei seiner Tochter Lisa und seinem Schwiegersohn Arthur Hopp in Kirchhellen, Westfalen, Papenheide 5.

 

am 19. Juli 1957, Frau Anna Maderwald, aus Noßberg, Kreis Heilsberg, jetzt in Bochum, Wittener Str. 651, bei ihrem Enkel August Maderwald. Nach elfjähriger Trennung kann die Jubilarin ihren Geburtstag wieder bei ihren Kindern und Enkeln verleben.

 

zum 83. Geburtstag

am 8. Juli 1957, Landsmann David Petereit, aus Rücken, Kreis Heydekrug, jetzt im Kreisaltersheim in Westerstede, Oldenburg. Der Jubilar fand im vergangenen Jahr seine vermissten Kinder und Enkel durch die Bekanntgabe seines 82. Geburtstages im Ostpreußenblatt.

 

am 9. Juli 1957, Landsmann Oskar Treichel, ehemals Heiligenbeil und Königsberg, jetzt in Gammertingen, Kreis Sigmaringen, Kurheim Zolleralb.

 

am 21. Juli 1957, Frau Berta Blumenthal, aus Lichtenfeld, Kreis Heiligenbeil, jetzt in Flensburg, Brixstraße 5.

 

zum 82. Geburtstag

am 4. Juli 1957, Landsmann Friedrich Krause, aus Rosenberg, Kreis Darkehmen, jetzt mit seiner Ehefrau Auguste in Ocholt, Kreis Ammerland i. O.

 

zum 80. Geburtstag

am 1. Juli 1957, Frau Hedwig Tomaszewski, jetzt in Lammershof, Fulda Land. Bis zum Kriegsende bewirtschaftete sie mit ihrem Ehemann im Kreise Allenstein einen größeren Bauernhof. Erst im Januar 1957 wurde die Jubilarin nach dem Tode ihres Mannes mit ihren beiden Töchtern Hedwig und Margarethe aus der Heimat ausgewiesen.

 

am 6. Juli 1957, Frau Maria Krause, aus Memel, jetzt in Schleswig, Moltkestraße 2a, bei ihrem Sohn Walter Krause, Lebensmittelgeschäft.

 

am 12. Juli 1957, Frau Margarethe Becker, geb. Aßmann, aus Gerwen, Kreis Gumbinnen, jetzt bei ihrer jüngsten Tochter Edith Knodel in Düren, Rheinland, Goebenstraße 56.

 

am 15, Juli 1957, Frau Berta Hülse, geb. Simson, aus Hermsdorf, Kreis Heiligenbeil, jetzt bei ihrer Tochter Käthe Schirmacher in Buchholz, Kreis Harburg, Ernststraße 5.

 

am 16. Juli 1957, Oberförster i. R. Fritz Reikowski, ehemals Oberförsterei Bärensprung, Kreis Insterburg, jetzt mit seiner Ehefrau Martha Reikowski, geb. Hold, die am 17. Juli 1957, 75 Jahre alt wird, in Bentheim, Wilhelmstraße 18.

 

am 17. Juli 1957, Frau Elise Nickel, jetzt bei ihren Kindern in Barmstedt, Holstein, Nappenhorn.

 

am 17. Juli 1957, Landsmann Julius Tiede, aus Tilsit-Teichort, jetzt in der sowjetisch besetzten Zone. Er ist durch seine Tochter Frida Arius, Berlin N 20, Wiesenstraße 19 II/III, zu erreichen.

 

am 17. Juli 1957, Frau Ida Ulrich, aus Ragnit, jetzt In Lübeck, Koppelbarg 2.

 

am 18. Juli 1957, Landsmann Johann Hiltensperger, ehemals Bauer in Borchersdorf bei Gutenfeld, Kreis Königsberg, jetzt bei seiner Tochter Erna Baumann in Osterath bei Krefeld, Hauptstraße 14.

 

am 19. Juli 1957, Lehrerwitwe Olga Böhnke, aus Sollnicken bei Kobbelbude, zuletzt in Königsberg, Aschmannallee 20. Sie wohnt bei ihrer Tochter Dorothea Wieberneit in Duisburg, Pappenstraße 32.

 

zum 75. Geburtstag

am 7. Juli 1957, Bank- und Immobilien-Kommissionär Erich Ausländer, ehemals Königsberg, Kohlmarkt Nr. 5/6, an der Krämerbrücke, jetzt Seniorchef der Firma Ausländer & Co, (20b) Braunschweig, Celler Straße 97.

 

am 10. Juli 1957, Landsmann Gustav Fuchs, aus Paradies, Kreis Mohrungen. Er wohnt mit seiner Ehefrau in Hüllstederdiele, Kreis Ammerland, bei Meyer.

 

am 11. Juli 1957, Frau Anna Wölms, geb. Meede, aus Pillau, Tränkstr. 1, jetzt in Gau-Bickelheim über Bad Kreuznach, Schweinemarkt 193.

 

am 13. Juli 1957, Frau Wilhelmine Fidorra, aus Willenberg, Kreis Ortelsburg, jetzt in (22c) Ratheim, Bezirk Aachen, Vennstr. 54.

 

am 17. Juli 1957, Landsmann Eduard Kornblum, aus Mehlsack, jetzt in Bekmünde über Itzehoe.

 

am 18. Juli 1957, Frau Helene Seidler, geb. Bork, aus Labiau, jetzt bei ihrem Sohn in Göttingen, Geismarlandstraße 78

 

Goldene Hochzeiten

Lehrer i. R. Hermann Stadie und seine Ehefrau Gertrud Stadie, geb. Breyer, jetzt in Marxen, Kreis Harburg, feierten am 8. Juli 1957, ihre Goldene Hochzeit. Der Jubilar war nahezu vier Jahrzehnte Lehrer in Vierzighuben, Kreis Pr.-Eylau. Auch seine Ehefrau entstammt einer alten ostpreußischen Lehrerfamilie. Drei ihrer Kinder erwählten ebenfalls den Erzieherberuf. Das beliebte Ehepaar erhält heute noch zahlreiche Besuche und Briefe ehemaliger Schüler und Dorfbewohner.

 

Landsmann Albert Bublitz und seine Ehefrau Minna Bublitz, geborene Dietrigkeit, aus Gr.-Rominten, Kreis Goldau, jetzt in Erlangen/Mfr., Kuttlerstraße 14, feiern am 15. Juli 1957, ihre Goldene Hochzeit. Die landsmannschaftliche Gruppe gratuliert herzlich.

 

Prüfungen

Peter Volz (Heidelberg-Ziegelhausen, An der Stiftsmühle), Sohn des ehemaligen Verlegers der Königsberger Allgemeinen Zeitung Dr. Robert Volz, hat seine erste juristische Staatsprüfung an der Universität Heidelberg bestanden und ist zum Gerichtsreferendar bestellt worden.

 

Ulrich Boegel, Sohn des selbständigen Kaufmanns Max Boegel, aus Gumbinnen, Friedrich-Wilhelm-Straße 2, hat an der Staatlichen Ingenieurschule Gauß in Berlin NW 87 sein Examen als Ingenieur für Hochfrequenz- und Fernmeldetechnik bestanden. Anschrift: Berlin-Friedenau, Wendlandzeile 4.

 

Ingrid Gropler, Tochter des Dr. med. Gropler, jetzt Hof/S., Luitpoldstraße 4, hat ihr Abitur bestanden.

 

Frau Elfriede Gundlach, geb. Groß, aus Allenstein, Coppernicusstraße 34, tätig gewesen beim Arbeitsamt Allenstein, hat vor dem Prüfungsausschuss der Industrie- und Handelskammer Kassel die Bilanzbuchhalter-Prüfung bestanden. Anschrift: Kassel, Pfannkuchenstraße 21.

 

Bücherschau

Joachim Maaß: Kleist, die Fackel Preußens. Verlag Kurt Desch, München 19, 445 Seiten, 16,80 DM.

„Er war wie eine Flamme“, dies Wort, das einst für den großen Vorgänger Schinkels, Friedrich Gilly, geprägt worden ist, es steht unsichtbar auch über dieser geradezu meisterhaft geprägten Lebensgeschichte des preußischen Dichters Heinrich von Kleist, die Joachim Maaß nach jahrzehntelanger Vorarbeit jetzt vorlegt. Es ist kein Wunder, dass dieses mit glühendem Atem, mit kongenialer Einfühlung in Wesen und Schaffen eines der Größten unseres Volkes und unserer Art geschriebene Werk sogleich nach seinem Erscheinen weit über Deutschlands Grenzen hinaus begeisterte Zustimmung und wärmste Anerkennung gefunden hat. Maaß der Kleist den genialsten Bühnendichter nennt, den Deutschland je besessen hat, erreicht in seiner Darstellung Höhen, die nicht von ungefähr etwa an die Rede über Schiller erinnern, die Tomas Mann kurz vor seinem Tode hielt. Wer ein preußisches Herz in der Brust fühlt, der wird mitgerissen und fast atemlos der wirklich großen Darstellung folgen.

 

Was kann allein schon das Kapitel über Kleists Wirken in Königsberg uns Ostpreußen bedeuten! Die Hauptstadt unserer Provinz und die damals einzig noch freie Hauptstadt Preußens hat in dem so kurzen und immer von Tragik überwitterten Leben des Genius eine große Rolle gespielt. Hier traf er zusammen mit Auerswald und Salis, mit dem noch von Kant eingeführten Christian Jakob Kraus, mit den Dohnas, mit Stägemann, mit dem Kriegsrat Scheffner und schließlich mit Wilhelm Traugott Krug, dessen Gattin einst in Frankfurt an der Oder Kleists Verlobte gewesen war. Hier wurde nicht nur das so beachtliche, erzählende Lebenswerk gefördert, hier hat Kleist auch den „Michael Kohlhaas" in Angriff genommen und in Pillau das unvergängliche Lustspiel „Der zerbrochene Krug" vollendet. Er schrieb an der „Penthesilea" und die „Hermannsschlacht“ gewann langsam Gestalt.

 

Diese Lebensgeschichte eines unserer Größten zu lesen, heißt ein wahres Drama mitzuerleben, in dem Ewiges und Menschlich-Allzumenschliches nebeneinander wirken. Man kann sie nur tiefbewegt aus den Händen legen. Wie eine Fackel hat sich Heinrich von Kleist verzehrt; nie wird er vergessen werden.

 

Ein Reiterbuch

Hans Günther Winkler: Meine Pferde und ich. Wilhelm Limpert-Verlag, Frankfurt, Main. 114 Seiten mit rund sechzig Turnierfotos und mehreren Pferde-Skizzen. Preis 14,80 DM.

Der zweifache Weltmeister im Springreiten und Olympiasieger H. G. Winkler, erzählt in diesem Buch aus seinem Leben. Als Sohn eines Reitlehrers und Stallmeisters in Wuppertal geboren, wuchs er mit Pferden auf. Von dem ersten eigenen Reittier, der Ponystute „Micky" — der der Achtjährige in zähem Bemühen ihre Tücken abgewöhnte — bis zu der bewährten „Halla" handelt der im Tempo zügig geschriebene Rapport. Glanzvolle Tage, harte Kämpfe, erregende Stunden auf Turnierreisen in Rom, Paris, Spanien, Irland und „drüben", in den USA, werden dem Leser gegenwärtig, so wie sie Winkler und sein Freund Fritz Thiedemann erlebten. Aber die Plankenoxer, hohen Mauern und breiten Wassergräben waren nicht die einzigen Hindernisse, die der junge passionierte Reiter zu nehmen hatte. Winkler, der in Warendorf in einer Bautischlerei arbeitete, musste sich Geld verschaffen, um seine Pferde halten zu können. Daher beteiligte er sich in der Anfangszeit an ländlichen Turnieren. „Ich musste siegen", stellt er fest. Die quälende Frage, ob es diemal gelingen würde, einen Geldpreis zu holen, versetzte ihn in ein heftiges Startfieber; auch diesen Aufruhr der Nerven galt es zu bezwingen. In Inge Fellgiebel, seiner jetzigen Frau, — die Hochzeit fand vor kurzem statt — fand er die Helferin und Kameradin. — Das schöne Reiterbuch schließt mit einer Betrachtung, die auch für die Trakehner Zucht berechtigt ist: „Vom Bauernacker wird das Pferd durch die Technik vertrieben. Wo soll es aber bleiben? Nur wenn es in die Sportarena geht, kann es den Kampf mit den Traktoren überleben …“

 

Seite 13   Landsleute, die jetzt aus Ostpreußen kamen

Fortsetzung aus der letzten Folge.

Im Monat März kamen Landsleute als Einzelreisende im Grenzdurchgangslager Friedland an; nachstehend bringen wir die Namen dieser Landsleute. Aus Gründen, die darzulegen hier zu weit führen würde, ist es schwierig, über jeden Ausgesiedelten genaue Angaben zu erhalten, und so sind die Zahlen und die Ortsangaben nicht in jedem Falle ganz richtig. Auch die hier veröffentlichte Liste enthält, was die Orte anbetrifft, Fehler. Der Wohnort von 1939 ist in der Liste in Klammern gesetzt. Die Namen sind nach den Kreisen geordnet, in denen die Aussiedler 1939 gewohnt haben.

 

Kreis Allenstein:

Hildegard Materna, geb. 2. Februar 1930 (Dietrichswalde), aus Woritten;

 

Irene Materna, geb. 9. Februar 1913 (Dietrichswalde), aus Woritten;

 

Irene Materna, geb. 7. April 1937 (Dietrichswalde), aus Woritten;

 

Ursula Pietzkowski, geb. 24.09.1942 (Rentienen), aus Rentienen;

 

Erich Pietzkowski, geb. 07.06.1940 (Rentienen), aus Rentienen;

 

Klara Pietzkowski, geb. Pohlmann, geb. 12.03.1908 (Rentienen), aus Rentienen;

 

Johannes Skodowski, geb. 26.04.1926 (Freisingen), aus Wartenburg;

 

Karl-Heinz Weichert, geb. 12.12.1936 (Allenstein), aus Osterode;

 

Reinhold Witt, geb. 08.09.1940 (Jomendorf), aus Jarotach;

 

Ida Witt, geb. Hinz, geb. 05.06.1901 (Jomendorf), aus Jarotach.

 

Kreis Angerburg:

Fritz Stoffenberger,  geb. 01.01.1883 (Possessern), kommt aus Possessern;

 

Minna Stoffenberger, geb. Sobotka, geb. 04.01.1888 (Possessern), aus Possessern;

 

Emma Ungerath, geb. 03.04.1915 (Possessern), aus Possessern.

 

Kreis Bartenstein:

Angela Brzeszynski, geb. Hermann, geb. 19.02.1925 (Bartenstein), kommt aus Bartenstein.

 

Kreis Ebenrode:

Auguste Gritzka, geb. 18.03.1888 (Stobben), kommt aus Stobben;

 

Franz Gritzka, geb. 25.04.1882 (Stobben), aus Stobben.

 

Kreis Elchniederung:

Gerda Enselett (ich glaube eher Enseleit), geb. 17.09.1936 (Gerratischken), kommt aus Gerratischken;

 

Anna Gabriel, geb. Laukant, geb. 11.11.1920 (Hohensprindt), aus Pr.-Holland;

 

Elly Lemke, geb. 03.02.1931 (Tawe), aus UdSSR;

 

Roswita Lemke, geb. 19.04.1954 (Tawe), aus UdSSR;

 

Kreis Heilsberg:

Christel Grundwald, geb. 04.10.1944 (Reichenberg), kommt aus Reichenberg;

 

Else Rudau, geb. Freimarkt, geb. 02.05.1910 (Heilsberg), aus Sorquitten. Kreis Sensburg.

 

Kreis Insterburg:

Gerhard Guse, geb. 27.07.1923 (Friedensfelde), kommt aus Allenstein;

 

Hildegard Guse, geb. Thiedemann, geb. 22.11.1928 (Friedensfelde), aus Allenstein;

 

Theresia Guse, geb. 17.06.1949 (Friedpnsfelde), aus Allenstein;

 

Norbert Guse, geb. 29.07.1952 (Friedensfelde), aus Allenstein;

 

Christine Guse, geb. 10.03.1955 (Friedensfelde), aus Allenstein.

 

Kreis Johannisburg:

Alfred Breuer. geb. 29.03.1907 (Kammerau), aus Arys;

 

Erika Breuer, geb. Torrau, geb. 08.04.1917 (Kammerau), aus Arys;

 

Helene Czubayko, geb. Wapnewski, geb. 22.01.1898 (Ottenberg), aus Grünbruch, Kreis Sensburg;

 

Waldemar Czubayko, geb. 09.01.1934 (Ottenberg), aus Grünbrurh, Kreis Sensburg;

 

Helga Czubayko, geb. 18.12.1936 (Ottenberg), aus Grünbruch, Kreis Sensburg;

 

Brunhilde Czubayko, geb. 26.02.1938 (Ottenberg), aus Grünbruch, Kreis Sensburg;

 

Liesbeth Jeschonnek, geb. 30.12.1924 (Gutten), aus Nikolaiken, Kreis Sensburg;

 

Lina Marienfeld, geb. Hermann, geb. 16.04.1901 (Kanitz), ans Jankowo;

 

Helene Ostrowski, geb. Fallak, geb. 29.04.1930 (Monat sehr schlecht lesbar), (Eichendorf), aus Widminnen, Kreis Lötzen;

 

Elma Wapnewski, geb. 14.04.1930 (Ottenberg), aus Grünbruch, Kreis Sensburg.

 

Kreis Königsberg-Stadt:

Klaus Peul, geb. 04.07.1932 (Königsberg), kommt aus UdSSR;

 

Siegfried Zacharias, geb. 04.08.1929 (Königsberg), aus UdSSR.

 

Kreis Lötzen:

Bernhard Czeszior, geb. 26.12.1954 (Monat schlecht lesbar) (Kruglanken), kommt aus Schwerin;

 

Hildegard Czeszior, geb. Tietz, geb. 24.07.1925 (Kruglanken), aus Schwerin;

 

Heinz Czeszior, geb. 23.10.1928 (Kruglanken), aus Schwerin;

 

Reinhard Hagel, geb. 07.10.1940 (Reichensee), aus Reichensee;

 

Ida Morszek, geb. Jedamzik, geb. 14.06.1885 (Salza), aus Kobulten, Kreis Ortelsburg;

 

Irmgard Polett, geb. Morszek, geb. 11.11.1915 (Salza) aus Kobulten. Kreis Ortelsburg;

 

Helga Schwarz, geb. 15.03.1956 (Kraukeln), aus Kraukeln;

 

Brigitte Schwarz,  geb. 15. 10. 53 (Kraukeln) aus Kraukeln;

 

Waldemar Schwarz, geb. 09.03.1952 (Kraukeln), aus Kraukeln;

 

Friedhelm Schwarz, geb. 19.08.1939 (Kraukeln), aus Kraukeln;

 

Christa Schwarz, geb. 04.08.1932 (Kraukeln), aus Kraukeln.

 

Kreis Lyck:

Lothar Butkewitz, geb. 17.01.1943 (Seliggen), kommt aus Seliggen;

 

Johanna Butkewitz, geb. 21.03.1909 (Seliggen), aus Seliggen;

 

Helga Butkewitz, geb. 05.11.1939 (Seliggen), aus Seliggen;

 

Gisela Butkewitz, geb. 20.10.1941 (Seliggen), aus Seliggen;

 

Elise Lojewski, geb. Waselewski, geb. 16.12.1900 (Langenhöhe), aus Mohrungen;

 

Auguste Rogowski, geb. Klotzkowski, geb. 04.05.1876 (Langheide), aus Gyden, Kreis Mohrungen.

 

Kreis Memel:

Emilie Haase, geb. Schillip, geb. 06.06.1885 (Gumbinnen), kommt aus Grumbeissen;

 

Kurt Keckstedt, geb. 08.11.1922 (Szuken), aus Willkischken;

 

Inge Potschka, geb. 29.01.1957 (Baltunönen), aus Willkischken;

 

Hedwig Potschka, geb. Haase, geb. 29.07.1912 (Baltupönen) aus Willkischken;

 

Ruth Potschka, geb. 28.02.1952 (Baltupönen), ans Willkischken;

 

Edmund Potschka, geb. 17.01.1950 (Baltupönen), aus Willkischken;

 

Erika Potschka, geb. 04.07.1930 (Baltupönen), kommt aus Willkischken.

 

Kreis Neidenburg:

Anton Bialuschewski, geb. 13.05.1912 (Balden), kommt aus Rummelsburg, Pommern;

 

Marta Rogalla, geb. Schweda, geb. 27.08.1912 (Kleinseedorf), aus Kleinseedorf;

 

Waltraut Rogalla, geb. 09.05.1939 (Kleinseedorf), aus Kleinseedorf;

 

Ingrid Rogalla, geb. 25.06.1940 (Kleinseedorf), aus Kleinseedorf;

 

Irene Rogalla, geb. 21.05.1942 (Kleinseedorf), aus Kleinseedorf;

 

Karoline Schweda, geb. Recka, geb. 27.05.1885 (Herzogsau), aus Kleinseedorf.

 

Kreis Ortelsburg:

Auguste Borkowski, geb. Pieplack, geb. 29.07.1884 (Ortelsburg), kommt aus Ortelsburg;

 

Marie Grzeck, geb. 03.01.1894 (Theerwischwalde), aus Theerwischwalde;

 

Hildegard Jerosch, geb. 28.10.1927 (Alt-Kiewltten), aus Ortelsburg;

 

Erna Katzanowitz, geb. Pawelzik, geb. 19.10.1920 (Neu-Keykuth), aus Guben, Schlesien;

 

Dieter Katzanowitz, geb. 17.09.1941 (Neu-Keykuth), aus Guben, Schlesien;

 

Irene Katzanowitz, geb. 22.03.1949 (Monat schlecht lesbar) (Neu-Keykuth), aus Guben, Schlesien;

 

Christel Opretzka, geb. 12.11.1928 (Rohmanen), aus Ortelsburg;

 

Ernst Peter Pawellek, geb. 02.05.1943 (Theerwischwalde), aus Theerwischwalde;

 

Maria Sawitzki, geb. Abramek, geb. 16.04.1915 (Farienen), aus Farienen;

 

Walter Sawitzki, geb. 19.08.1935 (Farienen), aus Farienen;

 

Annelise Sawitzki, geb. 16.09.1938 (Farienen), aus Farienen;

 

Irmgard Sawitzki, geb. 23.02.1940 (Farienen), aus Farienen;

 

Andreas Toschka, geb. 30.10.1946 (Wilhelmshof), aus Wartenburg, Kreis Allenstein;

 

Anna Toschka, geb. Koslowski, geb. 28.08.1912 (Wilhelmshof), aus Wartenburg.

 

Kreis Osterode:

Monika Bikowski, geb. 14.04.1901 (Hohenstein), kommt aus Dietrichswalde, Kreis Allenstein;

 

Paul Haushalter, geb. 07.11.1936 (Gröben), aus Osterode;

 

Ursula Hertrich, geb. 30.03.1938 (Kernsdorf), aus Kernsdorf;

 

Marie Hertrich, geb. Gross, geb. 31.08.1872 (Kernsdorf), aus Kernsdorf;

 

Irmgard Hertrich, geb. 14.09.1939 (Kernsdorf), aus Kernsdorf;

 

Willi Hertrich, geb. 13.08.1934 (Kernsdorf), aus Kernsdorf;

 

Hedwig Jaworski, geb. Petzel, geb. 30.03.1010 (Ketzwalde), aus Ketzwalde;

 

Horst Jaworski, geb. 12.08.1933 (Ketzwalde), aus Ketzwalde;

 

Gerhard Jaworski, geb. 06.06.1936 (Ketzwalde), aus Ketzwalde;

 

Willi Jaworski, geb. 05.06.1939 (Ketzwalde), aus Ketzwalde;

 

Klara Mitzka, geb. Bischoff, geb. 15.09.1909 (Osterode), aus Kranz, Kreis Allenstein;

 

Hildegard Mitzka, geb. 06.09.1938 (Osterode), aus Kranz, Kreis Allenstein;

 

Ursula Mitzka, geb. 09.02.1937 (Osterode), aus Kranz, Kreis Allenstein;

 

Johann Pasucha, geb. 17.09.1895 (Balzen), aus Balzen;

 

Gertrud Samel, geb. 05.04.1929 (Leip), aus Leip;

 

Wilhelmine Samel, geb. Samulowitz, geb. 15.04.1904 (Leip), aus Leip;

 

Annemarie Schrubkowski, geb. 04.02.1936 (Monat schlecht lesbar), (Frauensee), aus Faulensee;

 

Willi Schrubkowski, geb. 11.07.1932, (Faulensee), aus Faulensee;

 

Hedwig Schrubkowski, ,geb. Greger, geb. 20.10.1910 (Faulensee), aus Faulensee.

 

Kreis Pr.-Eylau:

Gerhard Hohengarten, geb. 22.08.1936 (Tiefenthal), kommt aus Kusicze.

 

Kreis Rastenburg:

Arnim Kasimir,  geb. 16.07.1943 (Neu-Rosenthal), kommt aus Neu-Rosenthal;

 

Hedwig Kasimir, geb. Allenstein, geb. 17.06.1920 (Neu-Rosenthal), aus Neu-Rosenthal.

 

Kreis Rößel:

Maria Babiel, geb. 12.09.1938 (Bredinken), kommt aus Bredinken;

 

Anton Babiel, geb. 20.08.1936 (Bredinken), aus Bredinken;

 

Konrad Babiel, geb. 07.05.1934 (Bredinken), aus Bredinken;

 

Bruno Babiel, geb. 07.05.1934 (Bredinken), aus Bredinken;

 

Anastasia Babiel, geb. 29.01.1932 (Bredinken), aus Bredinken;

 

Josef Babiel, geb. 19.01.1930 (Bredinken), aus Bredinken;

 

Maria Babiel, geb. Skubsch, geb. 16.11.1894 (Bredinken), aus Bredinken;

 

Ulrich Bogdanski, geb. 02.01.1935 (Bischofsburg), aus Bischofsburg;

 

Maria Bogdanski, geb. Klomfass, geb. 25.02.1910 (Bischofsburg), aus Bischofsburg;

 

Paul Bogdanski, geb. 13.07.1910 (Bischofsburg), aus Bischofsburg;

 

Erika Klein, geb. Pompetzki, geb. 27.10.1921 (Ridbach), aus Bischofsburg;

 

Otto Klein, geb. 06.12.1943 (Ridbach), aus Bischofsburg;

 

Monika Plen, geb. 03.05.1931 (Bischotsburg), aus Bischofsburg;

 

Joachim Wontorra, geb. 19.121941 (Seeburg), aus Seeburg;

 

Johanna Wontorra, geb. Zelt, geb. 05.09. 875 (Seeburg), aus Seeburg;

 

Annemarie Wontorra, geb. 14.08.1911 (Seeburg), aus Seeburg.

 

Kreis Sensburg:

Dieter Bsdurrek, geb. 10.05.1933 (Koslau), kommt aus Koslau;

 

Amalie Bsdurrek, geb. Neumann, geb. 10.11.1887 (Koslau), aus Koslau;

 

Gustav Bsdurrek, geb. 16.03.1886 (Koslau), aus Koslau;

 

Erna Kowallek, geb. 24.02.1935 (Weissenburg), aus Weissenburg;

 

Horst Krehain, geb. 18.10.1929 (Sensburg), aus Sensburg;

 

Käte Makorowski, geb. 08.12.1938 (Schönfeld), aus Schönfeld;

 

Gertrud Nagorny, geb. Iwanowski, geb. 01.08.1909 (Hirschen), aus Niedersee;

 

Helmut Nagorny, geb. 15.12.1935 (Hirschen), aus Niedersee;

 

Margarete Nagorny, geb. 07.02.1938, (Hirschen), aus Niedersee;

 

Georg Nagorny, geb. 25.06.1939 (Hirschen), aus Niedersee;

 

Eckhard Nagorny, geb. 22.06.1945 (Hirschen), aus Niedersee;

 

Ulrich Schipper, geb. 10.03.1931, (Sensburg), aus Sensburg;

 

Hans Schroeder, geb. 15.10.1931 (Nikolaiken), aus Nikolaiken;

 

Norbert Steuer, geb. 31.10.1929 (Nikolaiken), aus Gleiwitz.

 

Kreis Schloßberg:

Walter Samuel, geb. 21.03.1921 (Eydtkau), kommt aus Ratibor.

 

Kreis Tilsit-Ragnit:

Anna Gutzeit, geb. Jodzuweit, geb. 19.07.1903 (Tilsit), kommt aus Köslin, Pommern;

 

Anna Lockies, geb. Golz, geb. 10.12.1884 (Tilsit), aus Szameitkehmen.

 

Kreis Treuburg:

Marta Bednarzik, geb. Nikulski, geb. 25.11.1908 (Bärengrund), kommt aus Nikolaiken;

 

Erna Bednarzik, geb. 23.03.1920 (Bärengrund), aus Nikolaiken;

 

Horst Bednarzik, geb. 16.08.1935 (Bärengrund), aus Nikolaiken;

 

Werner Bednarzik, geb. 22.09.1916 (Bärenerund), aus Nikolaiken;

 

Ulrich Bednarzik, geb. 29.04.1939 (Bärengrund), aus Nikolaiken;

 

Manfred Bednarzik, geb. 01.12.1940 (Bärengrund), aus Nikolaiken;

 

Charlotte Gritzka, geb. Jeworrek, geb. 26.06.1897 (Masuren), aus Koslau, Kreis Sensburg;

 

Gisela Konopka, geb. 25.01.1938 (Saiden), aus Sonnenhof, Kreis Osterode;

 

Minna Konopka, geb. Jeworrek, geb. 16.11.1908 (Saiden), aus Sonnenhof;

 

Henriette Maseiczik, geb. Piasta, geb. 29.12.1882 (Kiöwen), aus Könlershof;

 

Gottlieb Maseiczik, geb. 18.10.1881 (Kiöwen), aus Köhlershof.

 

Kreis Wehlau:

Helene Brosche, geb. 29.07.1938 (Weidlacken), aus Tauroggen.

 

Mit dem Aussiedlertransport am 18. März 1957, sind Landsleute im Grenzdurchgangslager Friedland eingetroffen; nachstehend bringen wir die Liste der Angehörigen dieses Transportes. Aus Gründen, die darzulegen hier zu weit führen würde, ist es schwierig, über jeden Ausgesiedelten genaue Angaben zu erhalten, und so sind die Zahlen und die Ortsangaben nicht in jedem Falle ganz richtig. Auch die hier veröffentlichte Liste enthält, was die Orte anbetrifft, Fehler. Der Wohnort von 1939 ist in der Liste in Klammern gesetzt. Die Namen sind nach den Kreisen geordnet, in denen die Aussiedler 1939 gewohnt haben.

 

Kreis Allenstein:

Maria Daft, geb. Kamminski, geb. 29.01.1899 (Allenstein) kommt jetzt aus Allenstein;

 

Heinrich Mehrwald, geb. 15.07.1954 (Gelsenkirchen), kommt jetzt aus Allenstein;

 

Elsbeth Mehrwald, geb. 30. 3. 1931 (Gelsenkirchen), kommt jetzt aus Allenstein;

 

Christel Pöttgen, geb. 09.05.1941 (Allenstein), kommt jetzt aus Montken;

 

Werner Pöttgen, geb. 09.12.1938 (Bochum), kommt jetzt aus Montken;

 

Lucia Pöttgen, geb. Benger, geb. 16.07.1914 (Bochum), kommt jetzt aus Montken;

 

Maria Rogalla, geb. 25.07.1933 (Allenstein), kommt jetzt aus Grünberg in Schlesien.

 

Kreis Ebenrode:

Ernst Bogdan, geb. 10.08.1887 (Sommerkrug), kommt jetzt aus Gaffert in Pommern;

 

Auguste Bogdan, geb. Nitsch, geb. 02.12.1892 (Sommerkrug), kommt jetzt aus Gaffert in Pommern;

 

Erna Bogdan, geb. 17.02.1922 (Sommerkrug), kommt jetzt aus Gaffert in Pommern;

 

Frieda Bogdan, geb. 09.12.1920 (Sommerkrug), kommt jetzt aus Belgard in Pommern.

 

Kreis Elchniederung:

Berta Czech, geb. Walk, geb. 25.09.1897 (Selsen), kommt jetzt aus Kl.-Machmin in Pommern:

 

Wilhelm Czech, geb. 08.07.1933 (Selsen), kommt jetzt aus Kl.-Machmin in Pommern;

 

Gerda Czech, geb. 15.12.1938 (Selsen), kommt jetzt aus Kl.-Machmin in Pommern;

 

Emil Kroll, geb. 19.07.1922 (Kleinwalde), kommt jetzt aus Symanowicz in Oberschlesien.

 

Kreis Goldap:

Wilhelmine Borchard, geb. Schieweck, geb. 13.11.1869 (Kamionken), kommt jetzt aus Kamionken;

 

Waltraut Steffan, geb. 11.05.1936 (Kamionken), kommt jetzt aus Kamionken;

 

Maria Steffan, geb. Borchard, geb. 25.09.1909 (Kamionken), kommt jetzt aus Kamionken.

 

Kreis Heiligenbeil:

Paul Neumann, geb. 09.11.1932 (Eisenberg), kommt jetzt aus Neitzko in Pommern;

 

Herta Neumann, geb. Turau, geb. 21.06.1896 (Eisenberg), kommt jetzt aus Neitzko in Pommern;

 

Johanna Neumann, geb. Heske, geb. 29.08.1877 (Heiligenbeil), kommt jetzt aus Neitzko in Pommern.

 

Kreis Insterburg:

Margarete Bergau, geb. Laukien, geb. 05.10.1864 (Insterburg), kommt jetzt aus Stettin.

 

Kreis Johannisburg:

Wilhelmine Kopruch, geb. Matzinski, geb. 25.02.1893 (Johannisburg), kommt jetzt aus Hohenstein, Kreis Osterode;

 

Heinz Liedtke, geb. 15.02.1955 (Breitenfelde), kommt jetzt aus Heinrichsdorf;

 

Lotti Liedtke, geb. 27.11.1936 (Breitenfelde), kommt jetzt aus Heinrichsdorf;

 

Berta Liedtke, geb. Samosch, geb. 09.02.1902 (Breitenfelde), kommt jetzt aus Heinrichsdorf.

 

Kreis Königsberg:

Dietmar Gruselewski, geb. 24.01.1945 (Königsberg), kommt jetzt aus Hohenstein, Kreis Osterode;

 

Gertraut Gruselewski, geb. 13.07.1938 (Königsberg), kommt jetzt aus Hohenstein, Kreis Osterode;

 

Auguste Gruselewski, geb. Gussia, geb. 05.11.1916 (Königsberg), kommt jetzt aus Hohenstein, Kreis Osterode;

 

August Sommerfeld, geb. 07.09.1952 (Königsberg), kommt jetzt aus Grünhagen, Kreis Pr.-Holland;

 

Hans Sommerfeld, geb. 22.06.1946 (Königsberg), kommt jetzt aus Grünhagen, Kreis Pr.-Holland;

 

Renate Sommerfeld, geb. 16.10.1944 (Königsberg), kommt jetzt aus Grünhagen, Kreis Pr.-Hollan;

 

Werner-Helmut Sommerfeld, geb. 07.02.1943 (Königsberg), kommt jetzt aus Grünhagen, Kreis Pr.-Holland;

 

Rudolf-Reinhard Sommerfeld, geb. 02.05.1940 (Königsberg), kommt jetzt aus Grünhagen, Kreis Pr.-Holland;

 

Fritz Wilhelm Sommerfeld, geb. 06.11.1936 (Königsberg), kommt jetzt aus Grünhagen, Kreis Pr.-Holland;

 

Waltraut Sommerfeld, geb. 01.08.1934 (Königsberg), kommt jetzt aus Grünhagen, Kreis Pr.-Holland;

 

Charlotte Sommerfeld, geb. 02.04.1912 (Königsberg), kommt jetzt aus Grünhagen, Kreis Pr.-Holland.

 

Kreis Lyck:

Karl Farin, geb. 14.02.1897 (Lyck), kommt, jetzt aus Lyck;

 

Peter Lasarzik, geb. 29.08.1955 (Bartendorf), kommt jetzt aus Stettin in Pommern;

 

Egmont Lasarzik, geb. 06.12.1951 (Bartendorf), kommt jetzt aus Stettin in Pommern;

 

Helga Lasarzik, geb. Murawski, geb. 19.05.1928 (Bartendorf), kommt jetzt aus Stettin in Pommern;

 

Ernst Lasarzik, geb. 03.03.1927 (Bartendorf), kommt jetzt aus Stettin in Pommern;

 

Luise Naujoks, geb. Kutz, geb. 05.11.1910 (Heldenfelde), kommt jetzt aus Hasenberg, Kreis Ortelsburg;

 

Werner Naujoks, geb. 18.04.1937 (Heldenfelde), kommt jetzt aus Hasenherg, Kreis Ortelsburg;

 

Renate Naujoks, geb. 16.01.1943 (Heidenfelde), kommt jetzt aus Hasenberg, Kreis Ortelsburg.

 

Kreis Neidenburg:

Willi Schley, geb. 03.04.1929 (Gr.-Kosel). kommt jetzt aus Alt-Ukta, Kreis Sensburg;

 

Helene Schley, geb. Kuschmierz, geb. 18.11.1906 (Gr.-Kosel), kommt jetzt aus Alt-Ukta, Kreis Sensburg.

 

Kreis Rößel:

Agathe Klein, geb. Zimmermann, geb. 05.09.1898 (Rothfließ), kommt jetzt aus Rothfließ;

 

Antonie Pien, geb. Quiatkowski, geb. 29.09.1892 (Bischofsburg), kommt jetzt aus Bischofsburg;

 

Maria Weirowski, geb. Sadrinna, geb. 02.02.1892 (Neudiems), kommt jetzt aus Bischofsburg;

 

Gertrud Wontorra, geb. Zink, geb. 24.01.1895 (Bischofsburg), kommt jetzt aus Bischofsburg;

 

Renate Wontorra, geb. 21.12.1930 (Bischofsburg), kommt jetzt aus Bischofsburg;

 

Marta Rapski, geb. Spey, geb. 09.10.1906 (Treuburg), kommt jetzt aus Treuburg;

 

Siegfried Rapski, geb. 14.08.1931 (Treuburg), kommt jetzt aus Treuburg;

 

Elsbeth Rapski, geb. 08.01.1940 (Treuburg), kommt jetzt aus Treuburg;

 

Hartmut Rapski, geb. 13.06.1944 (Treuburg), kommt jetzt aus Treuburg.

 

Fortsetzung in der nächsten Folge

 

Seite 13   Kinder aus Ostpreußen, die von Angehörigen gesucht werden

1. Aus Allenburg, Kreis Wehlau, werden, Ingeborg Feuerabend, geb. etwa 1942, Heinrich Feuerabend, geb. im April 1941 und Lore Feuerabend, geb. etwa 1939, gesucht von ihrer Großtante, Meta Feuerabend, geb. am 19. November 1880 in Zinten, Kreis Heiligenbeil

 

2. Aus Borchersdorf, Kreis Samland, wird Ruth Vogel, geb. am 17. September 1940 in Schönwiese, Kreis Samland, gesucht von ihrer Tante Helene Ewert, geb. am 3. März 1915 in Palmburg. Das Kind Ruth Vogel befand sich zuletzt mit seiner Mutter Erika Vogel in Schlawe, Pommern. Von dort sollen sie am 15. September 1945 nach Mecklenburg-Strelitz übergesiedelt sein.

 

3. Aus dem Kinderheim in Heilsberg, wird Monika Klein, geb. am 22. Oktober 1944 in Angerburg, gesucht von ihrer Mutter Margarete Richter, geb. Klein, geb. am 17. August 1924 in Heidenberg, Kreis Angerburg.

 

4. Aus Jesau, Kreis Pr.-Eylau, werden die Geschwister Adelheid Kalsdorf, geb. am 15. Juni 1942 und Renate Kalsdorf, geb. am 5. Januar 1941 in Königsberg, gesucht von ihrer Tante Maria Kalsdorf. Bei den Kindern befand sich die Mutter, Margarete Kalsdorf, geb. Rosenberger, die auch noch vermisst wird.

 

5. Aus der Kinderklinik in Königsberg, am Volksgarten, wird Doris Krutzke, geb. am 7. Juli 1944 in Königsberg, gesucht von ihrem Vater Otto Krutzke, geb. am 10. September 1911 in Königsberg. Doris Krutzke wurde im Februar 1945 in die Kinderklinik in Königsberg, am Volksgarten, eingeliefert.

 

6. Aus Königsberg, Sackheimer Kirchenstraße, wird Frank-Jürgen Schmidt, geb. am 13. Juli 1940, gesucht von seinem Vater Bernhard Schmidt. Frank-Jürgen Schmidt hat sich mit seiner Mutter auf der „Wilhelm Gustloff" befunden.

 

7. Aus Königsberg, Spechtweg 8, werden die Zwillinge Gudrun Tolksdorf und Gotthard Tolksdorf, geb. am 27. August 1940, gesucht von ihrem Onkel Emil Liehr, geb. am 17. Mai 1888 in Praßlauken. Die Eltern der Kinder, Paul Tolksdorf, geb. am 12. August 1913 und Charlotte Tolksdorf, geb. Broszeit, geb. am 5. August 1914, werden ebenfalls noch vermisst.

 

8. Aus Königsberg, Schrötterstraße 66, werden Dora Strauß, geb. am 16. September 1939 und Helga Strauß, geb. am 3. März 1941, gesucht von ihrer Tante Frieda Strauß, geb. am 28. Januar 1919 in Königsberg. Bei den Kindern befanden sich die Eltern Kurt Strauß, geb. am 26. Mai 1909 und Anna Strauß, geb. Gätsch, geb. am 28. Juli 1918, die auch noch vermisst werden. Sie wurden zuletzt im März 1945 in Fischhausen, Kreis Samland, gesehen. Die Gesuchten hatten die Absicht, nach Königsberg zurückzukehren.

 

9. Aus Königsberg-Juditten, Siedlung Turnersruh, Möckener Weg 5, wird Helmut Guderian, geb. am 10. September 1941, gesucht von seinem Vater Ernst Guderian. Helmut Guderian kam im August 1945 in ein Krankenhaus in Königsberg. Die Mutter Rosa Guderian, geb. am 21. Dezember 1909, wird ebenfalls noch gesucht.

 

10. Aus Korschen wird Doris Kalsdorf, geb. am 19. April 1943, gesucht von ihrem Vater Clemens Kalsdorf, geb. am 5. September 1915. Das Kind Doris Kaisdorf wird seit dem Untergang der „Wilhelm Gustloff" vermisst. Es befand sich mit seiner Mutter, dem Großvater, einer Tante und einem Onkel auf dem Schiff.

 

11. Aus Landsberg, Kreis Pr.-Eylau, wird Kurt Liedtke, geb. am 8. Juli 1944, gesucht von seiner Schwester Gertrud Koß, geb. Liedtke. Das Kind Kurt Liedtke soll Anfang 1945 in ein Kinder- oder Säuglingsheim in Pillau gebracht worden sein.

 

12. Aus Medenau, Kreis Samland, werden die Geschwister Erhard Frey, geb. am 25. Januar 1942, Waltraud Frey, geb. am 13. Oktober 1940 und Ursula Frey, geb. am 21. Juni 1939, gesucht von ihrer Mutter Gertrud Frey. Alle drei Kinder waren nach der Gefangennahme der Mutter noch mit Hildegard Wenk und Frau Kuhlmann, aus Medenau, Kreis Samland, zusammen. Sie sollen sich zuletzt in Sperlings, Kreis Samland, aufgehalten haben.

 

13. Aus Memel, Otto-Böttcher-Straße 20, wird Irmtraut Schimkat, geb. am 22. März 1933 in Königsberg, gesucht von ihrer Mutter Grete Schimkat, geb. am 26. April 1914 in Königsberg.

 

14. Aus Nickelsdorf, Kreis Samland, wird Erna Jakunuschke, geb. am 29. April 1937, gesucht von Berta Unruh, verwitwete Bartschat.

 

15. Aus Ragnit, Tilsiter Straße, werden Renate Rapsch, geb. am 28. August 1940 in Ragnit und Klaus Rapsch, geb. am 25. November 1938, gesucht von ihrer Tante Ida Zinkries, geb. Rapsch. Nach dem Tode der Mutter, 1941, wurden die Kinder von einer Frau Baltruschat betreut. Frau Baltruschat ist mit den Kindern 1944 nach Mohrungen geflüchtet.

 

16. Aus Rastenburg, ehemalige Kochstraße 2 b, werden Elke Dangelowski, geb. am 26. Mai 1943 und Peter-Jürgen Dangelowski, geb. am 11. Oktober 1941, gesucht von ihrem Vater Otto Dangelowski, geb. am 14. Januar 1913. Im August 1945 ist die Mutter der Kinder verstorben. Danach sollen die Kinder Elke und Peter-Jürgen Dangelowski zu einer Frau Emma Gehrmann, und einer Frau Tomzig nach Rastenburg in Pflege gekommen sein.

 

17. Aus Rauschen, Kreis Samland, wird Doris Breska, geb. im März 1945, gesucht von ihrer Tante Anna Schäfer, geb. Breska, geb. am 13. Dezember 1902 in Berlin. Das Kind wurde im März 1945 mit seiner Mutter mit einem Lazarettschiff von Ostpreußen evakuiert. Die Mutter ist auf dem Schiff verstorben und in Swinemünde, beerdigt worden. Wer hat sich des damals zwei Wochen alten Säuglings angenommen und kann über dessen weiteren Verbleib Auskunft geben?

 

18. Aus Tilsit, Memelländer Straße 57 a, werden die Zwillinge Helma Rissmann und Selma Rissmann, geb. am 15. April 1941 in Tilsit, gesucht von ihrem Vater Willi Rissmann, geb. am 12. Dezember 1920 in Berlin. Bei den Zwillingen befand sich die Mutter Gertrud Rissmann, geb. Loiese, geb. am 15. Mai 1922, die auch noch gesucht wird.

 

Zuschriften erbittet die Geschäftsführung der Landsmannschaft Ostpreußen, Hamburg 13, Parkallee 84/86, unter Kindersuchdienst 10/57.

 

Seite 13   Kinder aus Ostpreußen die ihre Angehörigen suchen

1. Aus Königsberg, wird Eva Lorek, geb. am 18. August 1902 in Königsberg, zur Aufklärung eines Kindersuchfalles gesucht. Eva Lorek war in Königsberg als kaufmännische Angestellte tätig.

 

2. Aus Krapen, Kreis Pr.-Holland, sucht Günter Gehrmann, geb. am 14. April 1942, seine Eltern, Felix Gehrmann, geb. 1901 und Auguste Gehrmann, geb. Rodrack, geb. 1910.

 

3. Aus Memel sucht Hannelore Schneiderat, geb. am 24. Januar 1938 in Snabern-Wittlo, Kreis Memel, ihre Mutter Käte Schneiderat, geb. am 27. Januar 1914 in Memel.

 

4. Aus Memel suchen die Geschwister Udo Steinbach, geb. am 3. März 1944, Traute Steinbach, geb. am 24. März 1939, Horst Steinbach, geb. am 24. November 1937, Heinz Steinbach, geb. am 10. Mai 1934, ihren Vater Otto Steinbach, aus Memel.

 

Zuschriften erbittet die Geschäftsführung der Landsmannschaft Ostpreußen, Hamburg 13, Parkallee 84/86, unter Kindersuchdienst 11/57.

 

Seite 13   Vermisst, verschleppt, gefallen, gesucht …

Auskunft wird erbeten über …

… Horst Steguweit, Unteroffizier, geb. am 24.05.1914 in Lasdehnen, Kreis Insterburg, Feldpostnummer 37 489 E. Letzte Nachricht am 10.01.1945 vom Einsatzgebiet, Raum Schloßberg.

 

… Manfred Christahl, Soldat, geb. am 07.03.1926 in Königsberg, Feldpostnummer L 62 737 J. Christahl wird seit dem 26.01.1945 vermisst.

 

... Walter Heidemann, aus Tilsit, Oberjäger, 12. Kompanie, 1. Fallschirmjäger-Regiment.

 

... Erich Kossak, geb. 1920 in Königsberg. Hauptfeldwebel beim Fallschirmjäger-AOK in Berlin-Wannsee, Hauptquartier Generaloberst Student.

 

... Obergefreiter Friedrich - Wilhelm Kuschinski, aus Insterburg, geb. am 20.06.1910, letzte Feldpostnummer 27 578. Letzte Nachricht aus Stalingrad am 08.01.1943.

 

... Gutsbesitzer oder Pächter Ulrich Jürgens, geb. etwa 1885 und dessen Ehefrau Frieda Jürgens, geb. Gamrath, geb. etwa 1890, aus Althof, Gut Wilhelmshöhe, Kreis Bartenstein.

 

... Horst Janz, geb. am 24.07.1914, zuletzt wohnhaft Lindendorf, Kreis Elchniederung.

 

... Alfred Janz, geb. am 02.06.1926, zuletzt wohnhaft Adlig Linkuhnen, Kreis Elchniederung.

 

… Fritz Nickel, aus Dittlacken, Kreis Insterburg.

 

... Fritz Albert Roespel, geb. 01.09.1898, aus Rastenburg. Roespel hat in einer Zuckerfabrik gearbeitet.

 

... Martha Laskewitz, geb. Jeschke, geb. 11.09.1895, aus Allenstein, Hohensteiner Querstraße Nr. 15.

 

... Gertrud Wurz, geb. Kaiser und ihre Kinder Rudi, Irmgard und Elfriede, aus Königsberg, Löbenichtsche Langgasse 8.

 

... Eva Bendig, aus Königsberg. Die Genannte war im Jahre 1943 im Zivillager Nettienen/Insterburg und soll dort am 22. Juli 1945 verstorben sein. Wer kann nähere Angaben machen über Todesursache oder Verbleib der Vermissten?

 

... Fritz Glage, geb. am 17.05.1913 in Sankt Lorenz, Samland, Unteroffizier bei Feldpostnummer 12 736 E oder 07 346 C, vermisst seit dem 12.08.1944 in Hino, Lettland, und über Oskar Glage, geb. am 07.11.1916 in Rauschen, Samland. Letzte Nachricht vom Dezember 1944, Kampfraum Ostpreußen, Feldpostnummer 33 527 B.

 

August Formanski, geb. am 08.09.1888, aus Allenstein, Passenheimer Straße 22, zuletzt beim Volkssturm. Karl Formanski, geb. am 04.08.1923 und Heinz Formanski, geb. am 12.11.1927, beide zuletzt wohnhaft in Allenstein.

 

... Fritz Wolff, aus Heiligenbeil, Memeler Weg Nr. 3 I.

 

... Paul Gritzka, geb. am 10.04.1903 und dessen Ehefrau Ida Gritzka, geb. Grabosch, sowie die Kinder Heinz, Horst und Ingeborg, aus Sensburg, ferner Horst Plaumann, geb. 04.06.1927 in Loisenthal, Kreis Rastenburg.

 

... Anna Wegener, geb. Gilde, etwa 51 Jahre alt, aus Alt-Sternberg, Kreis Labiau.

 

Zuschriften erbittet die Geschäftsstelle der Landsmannschaft Ostpreußen, (24a) Hamburg 13, Parkallee 86.

 

Für Todeserklärungen  

Oberst Karl Ens, Kommandeur I.R. 4, 32. Inf. Div., wurde am 15. April 1945 von den hereindringenden Russen auf der Veranda des Postgebäudes in Germau (Ostpreußen) verwundet und ist wahrscheinlich an den Folgen dieser Verwundung gestorben. Es werden Zeugen gesucht, die den Tod bestätigen, bzw. über seinen Verbleib aussagen können.

 

Frau Therese Czepull, geb. Scherwatzki, aus Bokellen, Kreis Gerdauen, wird vermisst. Sie soll auf der Flucht beim Einmarsch der Russen im Lager Astrau verstorben sein. Wer kann nähere Angaben machen?

 

Witwe Johanne Auguste Rähse, geb. Schlick, geboren am 16.01.1870 in St. Lorenz, Kreis Samland, zuletzt wohnhaft in Gr –Hubnicken, Kreis Samland, wird seit dem 09.041945 vermisst. Wer weiß etwas über den Verbleib?

 

Otto Sternberger, geb. am 7. September 1888 in Alexen. Letzter Wohnort Liebenfelde, Kreis Labiau. Soll im Februar 1945 von den Russen verschleppt und später in ein Krankenhaus nach Tapiau gebracht worden sein, seitdem vermisst.

 

Zuschriften erbittet die Geschäftsführung der Landsmannschaft Ostpreußen. (24a) Hamburg 13, Parkallee 86.

 

Bestätigungen

Wer kann die nachfolgend aufgeführten Dienstverhältnisse des Alfred Sowada, geb. 14.08.1906 in Königsberg, bestätigen? Er ist im Jahre 1928 als Polizeianwärter bei der Polizeidirektion Königsberg eingetreten, hat am 02.03.1933 die Schlussprüfung von M I der Polizeiberufsschule in Königsberg mit Erfolg abgelegt und vom 04.01.1934 bis 29.03.1934 am 3. Pol.-Oberwachtmeisteranwärter-Lehrgang 1933/1934 an der Landespolizeischule in Sensburg teilgenommen und war von 1938 bis 27.03.1945 als damaliger Polizeisekretär der Polizeidirektion Tilsit zur Kriminalpolizei überstellt.

 

Wer kann bestätigen, dass Wilhelm Selte, geb. 27.01.1905 in Osterode, bis etwa 1940 einen Glasereibetrieb unter dem Namen Sabrowski oder Zabrowski selbständig ausgeübt und seinerzeit die Prüfung als Glasermeister abgelegt hat?

 

Wer kann die nachfolgend aufgeführten Arbeitsverhältnisse des Adolf Latzke, geb. 16.02.1907 in Steinitten, Kreis Königsberg, bestätigen? Von 1921 bis 1926 bei Gutsbesitzer Sehmer in Carmitten, Kreis Königsberg, als Landarbeiter, von 1928 bis 1930 bei der Firma Kohn in Königsberg als Hilfsarbeiter und 1930/1931 bei Gutsbesitzer Späth in Gr.-Drossden, Kreis Labiau, von 1931 bis 1933 bei Gutsbesitzer Behrens in Pogauen, Kreis Königsberg von 1938 bis 1940 bei Landwirt Schröder in Stampelken, Kreis Wehlau, zuletzt von 1940 bis 194? (unlesbar) bei Landwirt Unruh in Nautzken, Kreis Labiau als Landarbeiter.

 

Zuschriften erbittet die Geschäftsführung der Landsmannschaft Ostpreußen, (24a) Hamburg 13, Parkallee 86.

 

 

Seite 14   Suchanzeigen

Kindersteckbrief mit Foto:

Hildegard Singer, geb. 05.11.1941 in Königsberg Pr., sucht ihre Eltern, Geschwister und Verwandten, oder wer kann Auskunft geben über die Person, die Hildegard nach Berlin, Prenzlauer Berg, (Waisenhaus), gebracht hat? Hildegard Singer befindet sich bei ihren Pflegeeltern seit dem 06-07.1950. Unkosten werden erstattet. Nachricht erbittet Ernst Raband, Loccum-Heide 7, Kreis Nienburg (Weser), über Wunstorf.

 

Wer kann Auskunft geben über den Verbleib meines Vaters Karl Schedlinski, aus Regeln, Kreis Lyck. Letzte Anschrift 1945 Gefr. i. Komp., Kraftf.-Ers.- u. Ausb.- Abt. 1 Osterode, Ostpreußen. Evtl. Nachricht erbittet Heinrich Schedlinski, Marburg (Lahn), Mörikestraße 10.

 

Suche meinen Sohn Paul Emil Wietzorek, geb. 11.10.1908 in Lyck. Er war im Kriege bei d. OT und zuletzt b. Brest-Litowsk. Letzte Nachricht 1944. Wer weiß von seinem Verbleib? Nachricht erbittet Emil Wietzorek, Alt-Garge, Kreis Lüneburg.

 

Gesucht wird der ehemalige Uffz. Otto Petrautzki, geb. 04.02.1911 in Langkeningken (Altmühle). Kreis Elchniederung. Feldpostnummer 44 392 B, von seiner Schwester Lydia Bacher, geb. Petrautzki, Wuppertal-Vohwinkel, Bahnstraße 175 a. Letzte Nachricht Januar 1945, anscheinend aus dem Raum Posen.

 

Max Modest, geb. April 1898, aus Mauern bei Laukischken, Kreis Labiau, Hermann Krause, geb. 1900 (Schachtmeister), aus Kreuzingen (Skaisgirren), Siedlung, werden gesucht von Oskar Dulies, Wuppertal-Unterbarmen, Heinkelstr. Nr. 8, früher Liebenfelde, Kreis Labiau.

 

Achtung  Königsberger! (aus Kohlhof). Wer weiß etwas über das Schicksal der Familie August Lemke oder deren Tochter Frau Hildegard Lange, geb. Lemke? Letzter Wohnort Kohlhof 1063 Nr. 8. Für jede Nachricht dankt herzlich Frau Waltraut Barkowski, Düsseldorf, Karl-Geusen-Straße 183 c.

 

Wer kann Auskunft geben über unseren Bruder Samuel Kossakowski, geb. 28.04.1903, aus Zollerndorf, Kreis Johannisburg? Er war bis Oktober 1945 in einem Russenlager in Breslau. Nachricht erbitten Geschwister Kossakowski, Nienover 45, über Uslar, Kreis Northeim, Niedersachsen.

 

Verwandte der Familie Just, Gr.-Hubnicken bei Palmnicken, Ostpreußen wollen sich melden bei Bruno Just, München 23, Ungerer Straße 104.

 

Gesucht wird Landwirt Arthur Dreher und Familie, aus Bledau bei Cranz. Nachricht erbittet Frau Frieda Perplies, geb. Dreher, Tente (Rhld.), Herrlinghausen 35.

 

Landwirt Willi Aschmoneit, geb. am 1. Januar 1907 in Jungort, Kreis Gumbinnen, vermisst seit August 1944. Zeugen, die über seinen Verbleib Auskunft geben können, werden gebeten, sich unter Nr. 74 981 Das Ostpreußenblatt, Anz.-Abt., Hamburg 13, zu melden.

 

Wer kann Auskunft geben über meine Tochter Elly Fuchs, geb. 21.01.1923, Königsberg Pr., Burdachstraße 12, verschleppt seit August 1946, letzte Nachricht Februar 1948, aus Russland, Scherbakow, Lager Nr. 229/13. Nachricht erbittet Elisabeth Fuchs, Münster, Westfalen, Wolbecker Straße 149. Unkosten werden erstattet.

 

Gesucht wird Paul Fuhrmann, geb. 17.02.1926 in Nodems, Samland, zuletzt wohnhaft Kringitten bei Pobethen, letzte Nachricht 1947 aus Sedan, Frankreich, und Bruder Kurt Fuhrmann, 28 Jahre, nach Russland verschleppt, von seiner Mutter Margarete Fuhrmann. Nachricht erbittet Gustav Barteck, Dortmund-Lütgendortmund, Immanuel-Kant-Straße 81.

 

Wo befinden sich die ehemaligen Komp.-Führer im Bat. 65./21 Königsberg Pr., Migge und Stupinski? Anschrift erbeten an Oskar Hütt, Dortmund, Haydnstraße 70 II.

 

Wer kann Auskunft geben über meinen Mann Franz Bolk, Großgarten, Kreis Angerburg, Ostpreußen (früher Possessern), geb. 16.12.1894 in Kukowen, Kreis Treuburg? Am 18.01.1945 nach Althof, Kreis Heilsberg, von dort nach Großgarten zum Volkssturm zurück und danach keine Nachricht mehr. Wer weiß etwas über seinen Verbleib? Unkosten werden erstattet. Nachricht erbittet Frau Minna Bolk, Kellinghusen, Mittelholstein, Lindenstraße Nr. 12.

 

Friedrich Drews und Johanna Drews, aus Königsberg, Viehmarkt 25a, suchen ihre Geschwister. Nachricht erbittet Zekay, Herzberg (Harz), Heinrich-Heine-Straße 9.

 

Achtung Heimkehrer! Wer weiß etwas über meinen Bruder Erich Albrecht, geb. 27.07.1919 in Landsberg, Ostpreußen. Letzte Anschrift Kriegsgefangenenlager 3604 in Sapahowa bei Kursk, Russland. Nachricht erbittet Liesbeth Albrecht, Altenkirchen/Ww., Koblenzer Straße 31.

 

Ich suche Angestellte aus der Firma Dunkel, Tabak-Klein- und Großhandlung Königsberg Pr. Meine Anschrift: Grete Neujahr, München 9, Schloßbergstraße 16.

 

Suche meine Schwägerin Hertha Reinke, geborene Neumann-John, geb. 04.02.1909 in Brandlacken, Kreis Wehlau, letzte Anschrift Trutenau, Kreis Samland. Nachricht erbittet Wanda Reinke, Düsseldorf, Gneisenaustraße 1b, früher Trutenau, Kreis Samland.

 

Bestätigungen

Wer kann bestätigen, dass Kurt Hennig, geb. 27.12.1898, Elektromonteur bei der Firma Daimler & Benz AG 1944 und abwärts in Königsberg Pr., Samlandweg 30 - 36 beschäftigt war? Wehr-Nr. 98 173/1. Nachricht erbittet Frau Emmy Hennig, Essen-Steele, Im Haferfeld 50, früher Königsberg Pr., Hammerweg 46. Unkosten werden erstattet.

 

Verschiedenes

Wer hat Verbindung zu Landsleuten in Angerburg? W. v. Taschitzki, Stuttgart-Süd, Olgastr. Nr. 129.

 

Seite 14   Familienanzeigen

Die Geburt unseres Stammhalters Wofgang zeigen wir in großer Freude und Dankbarkeit an. Gerhard Rattay und Frau Erika. Hütte bei Hachenburg, Westerwald. Früher Auerswalde Kreis Ortelsburg

 

Andreas. In Dankbarkelt und Freude geben wir die Geburt unseres Sohnes bekannt. Hildegard Dorrong, geb. Kutz Horst Dorrong. Hannover-Ricklingen, Christianplatz 15, den 27. Juni 1957. Früher Goldap, Treuburger Chaussee 9 und Angerapper Straße 1 A

 

Statt Karten. Die Verlobung meiner Tochter Margot Irene Sigrid mit Herrn Wolfgang Birkholz, beehre ich mich anzuzeigen. Nanny Eckert, geb. Skaliks, Henstedt-Rehn über Ulzburg. Früher Kuhnen, Kr. Tilsit-Ragnit . 7. Juli 1957

 

Statt Karten. Verlobte. Margot Irene Sigrid Eckert, Henstedt-Rehn über Ulzburg,  Kr. Segeberg. Wolfgang Birkholz, Hamburg-Lockstedt, Heimat 8 III. 7. Juli 1957

 

Ihre Vermählung geben bekannt. Otto Grohnert, früher Barsen, Kreis Heiligenbeil, Ostpreußen. Grete Grohnert, geb. Behr, Wuppertal-Barmen Westkotter Straße 181 a. Wuppertal, den 12. Juli 1957

 

Ihre Vermählung geben bekannt. Hermann Viereck, Obenstrohe (Oldenburg). Hannelore Viereck, geb. Krüger. Früher Brennerei Seewalde Ostpreußen.

 

Vermählte. Wolfgang Zenke. Karla Zenke geb. Alester. Hannover-Linden, Plinkestr. 1. Früher Fischhausen, Ostpreußen. Juli 1957

 

Am 15. Juli 1957, feiern unsere lieben Eltern Ernst Perkuhn und Frau Emmi Perkuhn, geb. Aßmann,  das Fest der Silbernen Hochzeit. Es bitten weiterhin um Gottes Segen die dankbaren Kinder, Helga und Sabine. Königsberg Pr., Sperlingsweg 21, jetzt Rheydt, Stresemannstraße 44

 

Anlässlich unserer Silberhochzeit am 16. Juli 1957, grüßen wir alle Verwandten, Freunde und Bekannten. Benno Müller und Frau Friedel Müller, geb. Stolze. Siegen, Westfalen, Banfer Weg 6. Früher Königsberg Pr., Krausallee 31 a

 

Unserer lieben Mutter und Omi, Frau Anna Böhm, geb. Böhm, früher Eisenberg, Kreis Heiligenbeil, jetzt Kiel-Kronsburg, Reesenberg 24, zum 70. Geburtstag, am 15. Juli 1957, herzliche Glückwünsche und vor allem Gesundheit für den weiteren Lebensabend. Ihre dankbaren Kinder Elfriede Gronert, geb. Böhm. Hans Gronert und vier Enkel. Nister (Oberwesterwald).

 

Am 12. Juli 1957 feiern unsere lieben Eltern Oberlokführer a. D., Max Block und Frau Anna Block, geb. Schoßnick, ihren 40-jährigen Hochzeitstag. Es gratulieren herzlichst die Kinder Erna. Bruno und Gertrud. Brigittchen, als Enkelkind. Königsberg Pr.-Ponarth, Rehsteg 2, jetzt Harburg, Zimmermannstraße 14

 

Für die mir anlässlich meines 85. Geburtstages zuteil gewordenen Glückwünsche und Aufmerksamkeiten, sage ich hiermit allen Verwandten, Kollegen und Freunden herzlichsten Dank. Pr. Revierförster a. D., August Wenskeit. Siegen, Westfalen, a. d. Giersberg 20. Früher Forsthaus Hegewald und Blindischken

 

Zum 70. Geburtstage unseres lieben Vaters, Schwiegervaters und Opas, des Landwirts Karl Gutzeit, Ihrhove, Großwolder Straße 140, Kreis Leer (Ostfriesland). Früher Eisenbart, Kreis Bartenstein, Ostpreußen, am 18. Juli 1957, gratulieren wir von Herzen und wünschen ihm noch viele schöne Jahre bei bester Gesundheit. Die dankbaren Kinder und Enkelkinder.

 

Am 11. Juli 1957, feiert unsere liebe Mutti, Frau Emma Subruweit, früher Lasdehnen, Ostpreußen, jetzt Berlin-Mariendorf, Kurfürstenstraße 71, ihren 80. Geburtstag. Alles Liebe und Gute wünschen ihre Mannheimer Kinder und Enkel.

 

Am 17. Juli 1957, feiert unser liebes Muttchen, Martha Dauksch, geb. Stobbe, früher Königsberg Pr., Borchertstraße 8, jetzt bei ihren Kindern, ihren 76. Geburtstag. Charlotte Willner und Gerhard Dauksch. Langenlonsheim, über Bingen, Kloningersmühle 8

 

Am 12. Juli 1957, feiere ich meinen 50. Geburtstag und grüße alle lieben Verwandten und Bekannten aus meiner lieben Heimat, Cranz-Ostseebad, Ostpreußen. Ella Möwe, geb. Boy, jetzt Fulda, Maberzeller Straße 33

 

Wir sind am 1. Juli 1957 in der Bundesrepublik eingetroffen und grüßen alle Verwandten und Bekannten. Frau Emma Paeger und Töchter: Lisbeth, Meta und Ida. Lauken, Kreis Ebenrode, jetzt Wüsting, Kreis Oldenburg i. O.

 

Am 14. Juli 1957, feiert unser liebes Muttchen und Omchen, Elisabeth Marklein, geb. Brandt, ihren 80. Geburtstag. Wir gratulieren herzlichst und wünschen noch viele gesunde Jahre. Ihre Kinder, Heinz, Ursula und Manfred. Königsberg Pr., Selkestraße 23, jetzt Oberhausen (Rhld.) Brücktorstraße 27

 

Am 16. Juni 1957 wurde unser Sohn Dieter konfirmiert. Erich Köhler und Frau Gertrud Köhler, geb. Scheina. Naila (Ofrüher), Feldstraße 8. Früher Osterode, Ostpreußen, Kirchhofstraße 3

 

Nach langem schwerem Leiden entschlief am 19. April 1957, mein lieber Mann und guter Vati, der Molkerei-Betriebsleiter, Fritz Langel, geb. 29.07.1910. In stiller Trauer: Meta Langel, geb. Buhrandt und Kinder. Neuß (Rheinland), 1. Juli 1957. Früher Ludwigsfelde bei Fischhausen und Bludau, Kreis Samland.

 

Rest der Seite: Werbung, Unterricht, Verschiedenes

 

Seite 15   Familienanzeigen

Fern seiner geliebten Heimat, deren Verlust er nie hat überwinden können, erlöste Gott am 4. Juli 1957, von seinem langen, mit größter Geduld ertragenen Leiden, nach einem arbeitsreichen Leben voller Sorge um die Seinen, meinen lieben Mann, unseren guten Vater und Pflegevater, Bruder, Schwager, Onkel und Großonkel, Ingenieur i. R. Bernhard Doepner, Major d. L. a. D., im 82. Lebensjahre. In stiller Trauer: Emilie Doepner, geb. Chauvel. Else Doepner. Margarete Doepner. Alexander Achenbach und die übrigen Anverwandten. Aachen, Eckenberger Straße 2 a, Lochnerstraße 51. Früher, Königsberg Pr., Hermann-Göring-Straße 104/120. Wir haben ihn am 9. Juli 1957, auf dem Waldfriedhof in Aachen zur letzten Ruhe gebettet.

 

Fern der geliebten Heimat verstarb am 21. Juni 1957 an den Folgen seines Kriegsleidens, mein lieber Mann, mein guter Vati, der Lehrer Hans Kempas, im Alter von 57 Jahren. Im Namen aller Hinterbliebenen: Frau Erna Kempas, geb. Czepluch. Die Beisetzung fand am 24. Juni 1957 statt.

 

Nach Gottes unerforschtem Ratschluss verstarb plötzlich und unerwartet an einem Herzinfarkt, mein innig geliebter Sohn, mein Bruder, Schwager und Onkel, der Handelsvertreter Erich Glag, im blühenden Alter von 41 Jahren. Er folgte seinen Brüdern Kurt Glag, gefallen am 07.05.1944 in Italien. Walter Glag, gefallen am 14.02.1945, auf Feindfahrt in der Nordsee und seinem Vater Bruno Glag, verstorben am 06.06.1937 in Eichhorn, Kreis Pr.-Eylau. In tiefem Schmerz; Paula Glag, geb. Dobrick. Alfred Glag nebst Frau. Hannelore, Gisela und Ingrid, als Nichten. Lage (Lippe), Freiligrathstraße 38, den 27. Juni 1957. Früher Bartenstein, Mackensenstraße 12.

 

Herr, dein Wille geschehe. Am 9. Mai 1957 ging unsere liebe, herzensgute Mutter, Schwiegermutter, Großmutter und Urgroßmutter, Julie Koppel, verw. Wunderlich, im gesegneten Alter von 96 Jahren, versehen mit den heiligen Sterbesakramenten der röm.-kath. Kirche, heim zu Gott. In tiefer Trauer im Namen der Hinterbliebenen: Johanna Dudda, geb. Koppel. M.-Gladbach, Viktoriastraße 3. Früher Ortelsburg, Ernst-Mey-Straße 3

 

Am 13. Mai 1957, schloss nach langer schwerer Krankheit, unsere geliebte gute Mutter, Schwieger-, Groß- und Urgroßmutter, Elise Tiltmann, geb. Ihlenfeld, früher Pörschken und Königsberg Pr., im 77. Lebensjahre, für immer ihre müden Augen. In stiller Trauer: Ernst Grau und Frau Grete Grau, geb. Tiltmann. Hildegard Saemann, geb. Tiltmann, Braunschwelg. Ernst Tiltmann und Frau Grete Tiltmann, geb. Schnell, sowj. bes. Zone. Sechs Enkel, ein Urenkel. Bad Schwartau über Lübeck, Grenzweg 18

 

Plötzlich und für uns alle unfassbar ging am 19. Juni 1957, meine innig geliebte Frau, meine treusorgende Mutti, meine unvergessliche Tochter, Schwester, Schwägerin und Tante, Grete Rasem, geb. Hotopp, im Alter von 44 Jahren von uns. Sie lebte nur für ihre Familie. In tiefer Trauer: Erich Rasem. Inge Rasem, als Tochter, sowj. bes. Zone. Bertha Weßlowski als Mutter, Hamburg 13, Parkallee 67 II. Hedi Brandtstäter, als Schwester, Hamburg 20, Heimkehr 6. Sportallee, und alle Angehörigen. Früher Schloßberg, Ostpreußen. Die Beerdigung fand am 22. Juni 1957 in der sowj. bes. Zone statt.

 

Gott der Allmächtige nahm heute nach längerer Krankheit, unseren treusorgenden Vater, Schwiegervater, Großvater, Schwager und Onkel, Herrn Friedrich Wilhelm Schier, Kaufmann, versehen mit den heil. Sterbesakramenten der kath. Kirche, im Alter von fast 76 Jahren, zu sich in die Ewigkeit. In stiller Trauer: Frau Paula Koll, geb. Schier. Alfred Koll, Bonn. Alfons Schier und Frau Alwine Schier, geb. Schröder, Bielefeld. Georg Schier und Frau Gertrud Schier, geb. van Gumpel, Lechenich. Arno, Helga, Klaus, als Enkel. Lechenich, Jahnstraße 2, den 20. Juni 1957. Früher Reichenberg, Kreis Heilsberg.

 

Fern der Heimat entschlief nach längerer schwerer Krankheit am 31. Mai 1957, um 14.50 Uhr, meine innig geliebte Frau, unsere herzensgute treusorgende Mutter, Schwiegermutter, Omi, Schwester, Schwägerin und Tante, Frau Johanne Ewert, geb. Arndt, im 78. Lebensjahre. In stiller Trauer: August Ewert, Brokstedt, Floyenkamp. Martha Böhm, geb. Ewert. Richard Böhm, Lübeck, Benzstraße 9. Frida Schikorr, geb. Ewert. Ernst Schikorr, Köln-Thenhoven, Bruchstraße 92. Erich Ewert. Frida Ewert, geb. Arndt, Gundelfingen b. Freiburg i. Br., Wildtalstraße 9. Ernst Ewert. Anneliese Ewert, geb. Schadwinkel, Bunnen/Oldenburg, Kreis Cloppenburg. Kurt Ewert. Elisabeth Ewert, geb. Kohnert, Büdelsdorf, Elchstr. 14, und elf Enkelkinder. Brokstedt, den 1. Juni 1957. Die Beerdigung fand am Dienstag, dem 4. Juni 1957, um 15 Uhr, in Brokstedt statt.

 

Ps. 28., V. 7      Plötzlich und unerwartet beim Besuch ihres Bruders, verstarb infolge Schlaganfalles im festen Glauben an ihren Erlöser, unsere liebe Mutter, Schwiegermutter und Großmutter, Schwester, Schwägerin und Tante, Frau Johanna Brandstädter, geb. Hinz. Früher Hartenstein (Brosowen), Kreis Angerburg, im 75. Lebensjahre. In stiller Trauer: Elli Schröder, geb. Brandstädter, sowj. bes. Zone. Karl Brandstädter, Burgdorf (Hannover). Familie Ludwig Hinz, Burghaun, Kreis Hünfeld. Wir haben sie am 19. Juni 1957 auf dem Friedhof Burghaun zur letzten Ruhe gebettet.

 

In ihrer geliebten Heimat entschlief am 18. Mai 1957, nach kurzer Krankheit, unsere liebe Mutter, Schwiegermutter und Großmutter, Ottilie Steffen, geb. Boenke, Wartenburg, Ostpreußen, im 86. Lebensjahre. In stiller Trauer: Hugo Steffen. Maria Steffen, geb. Lompa. Pauline Steffen, (24 a) Kühsen bei Mölln. Hedwig Marx, geb. Steffen, sowj. bes. Zone. Paul Steffen, Lenggries, Oberbayern. Käthe Steffen, geb. Bury, Berlin, fünf Enkelkinder.

 

Jes. 43. 1 b    Nach langem Leiden nahm Gott, unser Vater, meine liebe Frau und treue Lebenskameradin, unsere liebe gute Mutter und Großmutter, Frau Anna Stachat, geb. Unterstein, im 84. Lebensjahre, zu sich in die himmlische Heimat. In stiller Trauer: Friedrich Stachat. Magdalene Stachat. Kurt Stachat, sowj. bes. Zone. Elfriede Stachat, geb. Plenio. Evamaria, Friedrich-Kurt, Christelrose, Johannes-Martin. Flensburg, 1. Juli 1957. Früher Arnau und Königsberg Pr.

 

Unsere geliebte Mutter und Großmutter, Schwester, Schwägerin, Tante und Freundin, Maria Plichta, geb. Geritz, ist im 70. Lebensjahre sanft entschlafen und ruht auf dem Friedhof Eichhof in Kiel. In tiefer Trauer: Margot Zimmermann, geb. Plichta. Dr. Gregor Zimmermann. Margrit, Erhard, Bettina, als Enkelkinder. Andreas Geritz und Frau Margarethe Geritz, geb. Piczewski, Worms. Wilhelm Strauch und Frau Elisabeth Strauch, geb. Geritz, Neumünster. Knut Strauch, Neumünster. Gertrud Straube, geb. Geritz, Berlin-Neukölln. Gertrud Kleinschmidt, Kiel. Paderborn, Leostraße 23, am 19. Juni 1957. Früher Allenstein und Geierswalde

 

Wir hofften auf ein Wiedersehn, doch Gottes Wille ist geschehn. Wir konnten Dich nicht sterben sehn, auch nicht an Deinem Grabe stehn. Auf dem Umsiedlertransport am 19. Juni 1957 in der Nähe von Stargard ereilte ein tragisches Unglück den Landwirt Johann Rattay, Gellen, Kr. Ortelsburg, Ostpreußen, im 81. Lebensjahre. Es war uns nicht vergönnt, unseren lieben guten Vater, Schwieger-, Groß- und Urgroßvater, wiederzusehen. In stiller Trauer seine Gattin, Karoline Rattay, geb. Rattay, Bochum. Friedrich Rattay und Frau Minna Rattay, geb. Wenda, Bochum. Erich Armgardt und Frau Marie Armgardt, geb. Rattay, Bochum. Gustav Rattay und Frau Lisbetb Rattay, geb. Pikarek, Quelle (Bielefeld). Fritz Orzech und Frau Lina Orzech, geb. Rattay, Münchehof (Seesen). Karl Hagel und Frau Frieda Hagel, geb. Rattay Anhalsberg (Mensguth) Ostpreußen. Hans Weise und Frau Hedwig Weise, geb. Rattay, Brackwede (Bielefeld). Enkel und Urenkel

 

Weinet nicht an meinem Grabe, gönnet mir die ew 'ge Ruh'. Denkt, was ich gelitten habe eh' ich schloss die Augen zu. Nach langem, in Geduld ertragenem Leiden entschlief heute, meine liebe Frau, unsere gute treusorgende Mutter, Schwiegermutter und Großmutter, unsere liebe Schwester, Schwägerin und Tante, Anna Dudde, geb. Lubbe, im Alter von 64 Jahren. In tiefer Trauer: Ernst Dudde. Kinder und alle Angehörigen. Rendsburg, den 27. Juni 1957, Herrenstraße 31. Früher Seestadt Pillau

 

Am 30. Juni 1957 entschlief nach langer schwerer Krankheit, unsere geliebte Mutter und Schwiegermutter, Frau Auguste Kallweit, früher Angerburg, im 61. Lebensjahre. In tiefer Trauer: Sohn Siegfried. Erich Eckstein und Frau Martha Eckstein, geb. Kallweit. Lübeck, Beekergrube 80

 

Anlässlich ihres Geburtstages, 16. Juli 1957, gedenken wir unserer unvergesslichen lieben Tochter, guten Schwester, Anneliese Platz, am 9. April aus Königsberg Pr. verschleppt, bis Ende 1948 im Lager Pr.-Eylau, Ostpreußen, seitdem vermisst. In stiller Trauer: Robert Platz und Frau Anna. Erwin und Rudi, als Brüder. Wipperfürth, Josefstraße 18. Früher Königsberg Pr., Blücherstr. 13

 

Nach schwerer Krankheit entschlief am 17. Juni 1957, mein lieber Sohn, Bruder, Schwager, Neffe und Onkel, der Ing.-Assistent Bruno Mahler, früher Schönwalde, Heiligenbeil, im 27. Lebensjahre. In tiefer Trauer im Namen aller Angehörigen, Willi Witkowski und Frau Ursula Wittkowski, geb. Mahler. Berlin-Friedenau, Hertelstraße 3

 

Weinet nicht Ihr meine Lieben, gönnet mir die Ruh. Denkt, was ich gelitten habe, ehe ich schloss die Augen zu. Am 29. Juni 1945 starb nach langer schwerer Krankheit nach einem arbeitsreichen Leben, mein lieber Mann, unser guter Vater, Schwiegervater und Großvater, Gustav Dietrich, Drausenhof, Ostpreußen, im Alter von 67 Jahren. In tiefer Trauer: Emilie Dietrich, geb. Koschewski. Otto Dietrich, im Osten vermisst. Frieda Hillemann, geb. Dietrich. Fritz Dietrich. Ursel Dietrich, geb. Becker und vier Enkelkinder. Echte über Northeim, Wuppertal-Barmen.

 

Nach langem schwerem in Geduld getragenem Leiden, verstarb am 1 Juli 1957, mein lieber Mann, unser guter Vater und Großvater, Bruder, Schwager und Onkel, Friedrich Schulmann, im Alter von 66 Jahren. Im Namen aller Hinterbliebenen: Johanna Schulmann, geb. Lottermoser. Lübeck-Siems, Flender III, Baracke 19. Früher Köschen, Kreis Schloßberg, Ostpreußen. Die Beisetzung hat auf dem Waldhusener Friedhof in Lübeck-Kücknitz stattgefunden.

 

Müh' und Arbeit war ihr Leben, treu und fleißig ihre Hand. Ruhe hat ihr Gott gegeben, denn sie hat sie nie gekannt. Nach einem schaffensreichen Leben, stets hilfsbereit und besorgt um das Wohl ihrer Lieben, entschlief plötzlich und unerwartet, fern Ihrer geliebten Heimat, meine herzensgute Frau und geliebte Mutter, Auguste Bruchmann, geb. Kowalewski, im Alter von 83 Jahren. In tiefer Trauer: August Bruchmann. Tochter Erna. Früher Paterswalde, Kreis Wehlau, Ostpreußen, jetzt Klein-Elbe, Kreis Wolfenbüttel

 

Seite 16   Familienanzeigen

Am 3. Juli 1957 starb nach langer schwerer Krankheit, im 71. Lebensjahre, mein geliebter Mann und guter Kamerad, unser lieber Schwager und Onkel, Dr. med. Bruno Podzun, Ob.-Reg.-Med.-Rat a. D., früher Allenstein, Ostpreußen. Franziska Podzun, geb. Weber. Margarete Podzun, geb. Rohrbeck. Assessor Hanns-Krafft Podzun und Kinder. Dipl.-Ldw. Hans-Henning Podzun und Familie. Bad Nauheim, Kurstraße 9. Die Trauerfeier fand am 5. Juli 1957, um 11.30 Uhr, in der Friedhofskapelle Bad Nauheim statt.

 

Am 16. Juni 1957 verstarb in München, im 68. Lebensjahre, unser lieber Bundesbruder, Dr. Alfred Knoll, Studienrat i. R. In tiefer Trauer: Cimbria Königsberg Im CC, zu Saarbrücken.

 

Gott der Herr erlöste am 2. Juni 1957, abends, durch einen sanften Tod nach langer schwerer Krankheit, meinen lieben Mann, unseren guten Vater, Schwiegervater, Großvater, Bruder und Onkel, den früheren Landwirt August Chlupka, aus Nußberg, Kreis Lyck, Ostpreußen, im 78. Lebensjahre. In stiller Trauer: Marie Chlupka, geb. Smaka. Gustav Schüchen und Frau Hildegard Schüchen, geb. Chlupka. Willi Chlupka und Frau Hildegard Chlupka, geb. Willimsohn. Heinrich Chlupka und Frau Erna Chlupka, geb. Wenk. Otto Wenghoefer, vermisst und Frau Magdalene Wenghoefer, geb. Chlupka. Erich Chlupka, gefallen in Russland und Frau Edith Chlupka, geb. Knels. Kurt Chlupka, gefallen in der Ost-Soll-Slowakei. Auguste Doliash, geb. Chlupka, Schwester. Zwei Nichten und acht Enkelkinder. Langenbach über Hamm (Sieg), sowj. bes. Zone, Bernhausen, Heckenhof, Hamburg-Wilhelmsburg, Oldendorf bei Celle, den 2 Juni 1957. Die Beerdigung fand am 5. Juni 1957 auf dem Friedhof in Helmeroth, um 15 Uhr, statt.

 

Nach jahrelangem Warten und Hoffen auf ein Wiedersehen, erhielten wir jetzt die traurige Nachricht, dass mein lieber Sohn, unser guter Bruder, Schwager und Onkel, Obergefreiter Heinz-Emil Ketz, am 3. September 1944 gefallen ist. Seine letzte Ruhestätte fand er auf dem Ehrenfriedhof Lommel, Belgien. Ihm folgte nach einer schweren Verwundung, sein lieber Bruder Leutnant Otto Ketz, am 6. Oktober 1944, in die Ewigkeit. In stillem Gedenken: Mathilde Ketz, geb. Goroncy und Geschwister. Früher Seubersdorf, Kreis Osterode, Ostpreußen, jetzt Dannenberg (Elbe), Franz-Lübeck-Straße 13

 

Am 20. Juni 1957 entschlief fern der Heimat, mein lieber guter Mann und Vater, Schwiegervater und Onkel, Zieglermeister Gustav Lange, im 80. Lebensjahre. In tiefer Trauer: Helene Lange. Leo Lange und Frau. Leo Suchalla. Berlin-Charlottenburg, Einstein-Ufer 59. Früher Guttstadt, Ostpreußen.

 

Am 16. Juni 1957 verstarb plötzlich mein lieber Mann, unser guter Vater, Gustav Melenk, im 58. Lebensjahre. In tiefer Trauer: Anna Melenk und Kinder. Heinz, verschleppt und noch vermisst. Horst und Harry, jetzt Fulda, Lindenstraße 7. Früher Tilsit, Stadtheide 47

 

Heute entschlief nach langer Krankheit, mein geliebter Mann, mein lieber Vater, Schwiegervater und unser Großvater, der Reichsbahnoberamtmann i. R., Johannes Kramell, im Alter von 79 Jahren. In tiefem Schmerz:  Martha Kramell, geb. Jaß. Heinz Kramell und Frau Else Kramell, geb. Lehmann. Als Enkelkinder, Hans-Peter, Karl Heinz, Folker, Frank u. Gisela. Braubach, Hemmingfort (Kanada), den 2. Juni 1957, Blosbergstraße 9

 

Am 13. Juni 1957 entschlief sanft, fern seiner Heimat in der sowj. bes. Zone, mein geliebter Mann, unser herzensguter Vater, Schwiegervater, Groß- und Urgroßvater, mein lieber Bruder, Schwager und Onkel, Arthur Dreusse, Lehrer i. R. Früher Lyck, Ostpreußen, kurz vor seinem 73. Geburtstage. In stiller Trauer: Liesbeth Dreusse, geb. Brock, sowj. bes. Zone. Gerhard Poetzsch und Frau Hildegard Poetzsch, geb. Dreusse, Kassel, Hansastraße 8. Willi Herbst und Frau Paula Herbst, geb. Dreusse, Burg i. Dithm., Birkenallee 14. Vier Enkelkinder und ein Urenkel.

 

Gott nahm nach schwerer Krankheit, jedoch plötzlich und unerwartet, meinen über alles geliebten treusorgenden Mann und besten Lebensgefährten, meinen guten Schwiegersohn und unseren lieben Schwager, Max Grigull, früher Schliebenwalde, Kreis Labiau, Im 53. Lebensjahre, für immer von uns.In unfassbarem Schmerz im Namen aller Angehörigen: Betty Grigull, geb. Zerrath. Krefeld-Bockum, den 24. Juni 1957, Glindholzstraße 112

 

Zum Gedenken. Zum zweijährigen Todestage gedenke ich meines lieben Vaters, Wilhelm Balzer, Schmiedemeister. Er folgte meiner lieben Mutter, Berta Balzer, geboren 26.03.1877, in die Ewigkeit. In stiller Trauer: Tochter, Meta Salm, geb. Balzer. Schmilau, Kreis Lauenburg

 

Nach kurzem schwerem Leiden entschlief fern seiner geliebten ostpreußischen Heimat, in den frühen Morgenstunden, einen Tag nach seinem 87. Geburtstage, mein herzensguter Vater, unser treusorgender Großvater, Urgroßvater, Schwager und Onkel, Sanitätsrat, Dr. Adolf Geßner, aus Memel, Ostpreußen. Sein Leben war erfolg- und ehrenreich und nur Liebe und Güte für uns bis zum letzten Augenblick. In tiefer Trauer: Christel Müller, geb. Arndt-Geßner. Ingrid Listmann, geb. Müller. Martin Müller und Familie. Adolf Müller und Familie, und Anverwandte. Sachsenhausen, Goddelsheim, Kassel, den 28. Juni 1957. Trauerhaus: Goddelsheim (Waldeck) über Korbach, Sachsenberger Straße Nr. 4.

 

Am 22. Juni 1957 entschlief in Neckarsulm plötzlich und unerwartet, unser herzensguter Vater, Schwiegervater und Opi, Otto Keil, Apotheker und Pharmazierat an der Regierung Gumbinnen. Früher Apothekenbesitzer der Adler-Apotheke, Stallupönen, Ostpreußen, im 73. Lebensjahre. In tiefer Trauer: Dietrich Keil, Apotheker. Gisela Rudzewski, geb. Keil. Dr. med. Bruno Rudzewski, Chefarzt des Städt. Krankenhauses Nackarsulm und die Enkel, Karin, Klaus und Martina. Kassel, Akademiestraße 10, Nackarsulm, Neuenstadter Straße 27. Die Beisetzung fand am 25. Juni 1957 in Nackarsulm statt.

 

Fern seiner Heimat entschlief am 27. Juni 1957, nach langer schwerer Krankheit, unser lieber Papa und Opa, Molkereibesitzer Erwin Münster, früher Rosengarten, Kreis Angerburg, im 73. Lebensjahre.In tiefer Trauer: Hellmut Münster mit Familie. Edeltraud Schlör, geb. Münster mit Familie. Stuttgart-Vaihingen, Kaltentaler Straße 24

 

Nach langem Leiden entschlief am 20. Juni 1957, fern seiner geliebten Heimat, unser lieber Vater, Schwiegervater, Opi, Bruder, Schwager und Onkel, Otto Pelet, im 63. Lebensjahre. Im Namen aller Hinterbliebenen: Peter Pelet. Elfriede Pelet, geb. Rogge. Karin Waltemathe, geb. Pelet. Harald Waltemathe. Hans Pelet, vermisst. Wolfgang, Erhard, Angelika, als Enkelkinder. Bielefeld-Heepen, den 24. Juni 1957, Bullrichstraße 567. Früher Fischhausen, Ostpreußen.

 

Nachruf. Unsere Gemeinschaft wurde schwer getroffen durch den Verlust unserer Kameraden: Oberstfeldmeister a. D. Karl Scheduikat, Flensburg, Norder Straße 37; Oberstfeldmeister a. D. Theodor Romahn, Ahlen in Westfalen, Wetterweg 8; Oberstarbeitsführer a. D. Hanns Baetcke, Timmendorfer Strand, Wolburgstraße 34. Ihr ginget von uns und hinterlasst eine Lücke, die sich nie wieder schließen kann. Alle Gemeinsamkeit, die uns verband, lebt weiter in reiner und tiefer Erinnerung. Wir danken Euch in Treue! Gemeinschaft ehemaliger ostpreußischer RAD-Führer und Führerinnen, i. A.: Eisenbeck, Ober-Generalarbeitsführer a. D.

 

 

 

 

 

 

 

 

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