Ostpreußenblatt, Folge 50 vom 10.12.1955


Seite 1   Der erste Schnee

Foto: Aufname: Paul Raabe. Ende November und Anfang Dezember konnten wir daheim mit den ersten Schneefällen rechnen. Im Jahresmittel betrug die Zahl der Schneetage in Königsberg 59; sie nahm innerhalb der Provinz nach Osten hin zu. Unser Bild ist in einem Vorort von Königsberg, in Schönfließ, aufgenommen. Das einstige Dorf war in das Stadtgebiet von Königsberg eingemeindet worden; es hatte sich zu einem freundlichen Garten- und Siedlerort entwickelt.

Der erste Schnee, — er fällt gleich in so dichten Flocken und so lange, dass er eine prachtvolle Bahn zum Schlittenfahren und Rodeln schafft. Und in dem ersten Schnee liegt für Jungen und Mädchen besonders stark auch die Lockung, sich gegenseitig „das Gesicht zu waschen" und eine Schneeballschlacht auszutragen.

 

 

Seite 1   Landsleute in Friedland

Im Monat November 1955, trafen im Lager Friedland aus russischer Internierung bzw. Kriegsgefangenschaft eine Reihe von Landsleuten ein, zum Teil verspätet auf dem Umweg über die Sowjetzone. (Die Personen- und Ortsnamen konnten trotz großer Bemühungen nicht immer einwandfrei festgestellt werden.) Es sind die folgenden Landsleute:

1. Gerlach, Anna, geb. Lapuse, geb. 26.02.1893, aus Moritten, Pr.-Eylau;

2. Golombek, Charlotte, geb. Ristau, geb. 03.08.1924, aus Königsberg;

3. Heiland, Hermann, geb. 22.02.1901, aus Elbing;

4. Hoffmeister, Irmgard, geb. Bloschies, geb. 28.03.1923, aus Königsberg;

5. Krause, Kurt, geb. 25.09.1927, aus Rodau, Osterode;

6. Schmidt, Willi , geb. 16.04.1921, aus Pillkoppen, Samland;

7. Sklarski, Klara, geb. 23.05.1921, aus Allenstein.

Im Monat November 1955, trafen im Lager Friedland weiter eine Reihe von Aussiedlern aus Ostpreußen ein:

1. Augstein, Charlotte, geb. 29.09.1934, aus Steindorf, Labiau;

2. Beckmann, Fritz, geb. 01.03.1903, aus Lompönen, Tilsit;

3. Claus, Ilse, qeb. 25.07.1925, aus Königsberg, mit Kindern Jörg und Gerd;

4. Goerigk, Josef, qeb. 03.02.1882, aus Flammenberq Ortelsburg;

5. Goerigk, Marta, geb. Krischik, geb. 06.04.1887, aus Flammenberg, Ortelsburg;

6. Goerigk, Klaus, geb. 04.07.1941, aus Flammenberg, Ortelsburg;

7. Kiesl, Klaus, qeb. 13.04.1944, aus Gumbinnen;

8. Krebs, Katharina, qeb. Walkowski, geb. 28.12.1882, aus Ramzow, Kreis Allenstein;

9. Krajewski, Luise, qeb. Witt, geb. 10.08.1879, aus Gilgenau, Ortelsburg;

10. Lange, Marie, geb. Marianowek, geb. 03.05.1886, aus Marienwerder;

11. Preugschat, Auguste, geb. Dilba, geb. 26.02.1902, aus Gröszpeiken, Tilsit;

12. Purtzki, Marie, geb. Wessolek, geb. 21.10.1883, aus Passenheim, Ortelsburq;

13. Rabe, Georg, geb. 25.09.1879, aus Juschnaten (Jonaten), Memel;

14. Reck, Ruth, geb. Kossakowski, qeb. 28.02.1917, aus Lyck;

15. Roloff, Ottilie, qeb. Raschkowski, qeb. 14.09.1895 aus Patricken, Allenstein;

16. Skubich, Wilhelm, geb. 28.10.1886, aus Bzurren, Johannisburg; 17. Skubich, Auguste, geb. Wolka, qeb. 24. 10. 1888, aus Bzurren, Johannisburq;

18. Tumat, Anna, qeb. Armons, qeb. 19.12.1895, aus Powelken, Pogegen;

19. Witt, Reinhold, geb. 06.12.1931, aus Gilgenau, Ortelsburg;

20. Zielinski, Heinz, geb. 21.12.1929, aus Frankenau, Neidenburg.

 

 

Seite 2   Neuer Druck Moskaus in der Heimkehrerfrage?

Großes Aufsehen hat im In- und Ausland ein Artikel der offiziellen Moskauer Regierungszeitung „Iswestija" hervorgerufen, der sich mit der Zurückhaltung deutscher Kriegsgefangener befasst und dabei offenkundig versucht, hieran die Forderung zu knüpfen, die noch in der Bundesrepublik weilenden ehemaligen Staatsangehörigen der Sowjetunion nach der UdSSR zurückzuschicken. Obwohl die Bundesregierung wiederholt betont hat, dass in der Bundesrepublik jedem früheren russischen Staatsbürger, der in seine Heimat zurückkehren möchte, sofort die Erlaubnis zur Abreise gegeben wird, stellt die „Iswestija" abermals die Behauptung auf, es würden in Westdeutschland noch „mindestens 100 000 sowjetische Verschleppte gewaltsam zurückgehalten". Das Blatt des Kreml erklärt, die Bundesregierung habe nichts unternommen, um den sowjetischen DPs die Heimkehr zu ermöglichen. Die Sowjetunion habe dagegen „aus menschlichen Erwägungen" eine Mehrheit der deutschen Gefangenen entlassen. Marschall Bulganin habe bei Adenauers Besuch in Moskau bereits erklärt, in Westdeutschland würden noch viele Russen zurückgehalten. Darauf habe Bonn jedoch nichts unternommen. Die „Iswestija" fügt wörtlich hinzu: „Das sowjetische Volk erwartet zu Recht, dass die Regierung die auf westdeutschem Territorium zurückgehaltenen, sowjetischen Bürger vor Erpressung und Terrorisierung durch verbrecherische. Elemente und antisowjetische Organisationen schützt und sie bei ihrer Heimkehr unterstützt." Unter völliger Verdrehung des wahren Tatbestandes wird dann behauptet, Bonn habe die in Westdeutschland weilenden Russen in keiner Weise geschützt und auch Maßnahmen zu ihrer Zurückhaltung getroffen. Die ganze Weltöffentlichkeit weiß, dass im Gebiet der Bundesrepublik nicht ein einziger Russe daran gehindert wird, in die Sowjetunion zurückzukehren. In Wahrheit liegen die Dinge doch so, dass alle noch in Westdeutschland weilenden Russen die Bundesrepublik dringend gebeten haben, ihnen auch weiter Asylrecht zu gewähren, da sie unter keinen Umständen in das „Sowjetparadies" heimkehren wollen. Die „Iswestija" stellt also — zweifellos bewusst — die Dinge völlig auf den Kopf. Bezeichnenderweise äußert sie dabei, die Menschlichkeit gebiete, die Gefangenen heimzuschicken.

 

 

Seite 2   „Lettland völlig russifiziert!“ Dänen konnten Riga besuchen – Ungeheures Ausmaß der Verschleppungen

Zum ersten Mal seit der ersten russischen Besetzung der baltischen Staaten im Jahre 1940, konnte im Oktober 1955 eine To,uristengruppe die Hauptstadt Lettlands, Riga, und deren Umgebung besuchen. Der Besuch, der in Regie eines dänischen Reisebüros erfolgte, dauerte nur drei Tage, denn das Hauptziel der Reise war Leningrad. Trotzdem hatte einer der Teilnehmer, der dänische Journalist Hans Morten Rubin von der Kopenhagener Zeitung „Berlingske Tidende", bei einem Empfang beim „Lettischen Nationalfonds in Stockholm" interessante Einzelheiten über das heutige Riga zu berichten.

Den stärksten Eindruck auf den dänischen Besucher, der sich schon vor dem Krieg längere Zeit in der lettischen Hauptstadt aufgehalten hatte, die „Russifizierung" Rigas gemacht." Vor dem Krieg betrug die Einwohnerzahl Rigas 400 000, heute habe sie eine Million überschritten. Der Zuschuss bestehe ausschließlich aus zugewanderten Russen, wobei nicht zu übersehen sei, dass Bewohner Rigas zu Zehntausenden in russische Arbeitslager verschickt worden seien. Die Russen seien in den Wohnquartieren, Miethäusern und Industrien so verteilt, dass die Letten überall eine Minderheit bildeten.

Das Rigaer Straßenbild wird nach dem dänischen Gewährsmann von russischem Militär und verschiedenen Miliz- und Polizeiorganisationen beherrscht. Diese bestünden fast ausschließlich aus Russen. In den Straßen und Geschäften höre der Besucher mehr Russisch als Lettisch. Die lettische Sprache sei zwar nicht verboten, doch werde das Russische mehr und mehr zur offiziellen Sprache. So erfolgten etwa auf den Bahnhöfen Mitteilungen über Änderungen im Fahrplan und dergleichen in russischer Sprache. In der Universität, wo die Bilder Lenins und Stalins die Aula schmückten, sei Russisch die offizielle Sprache, doch könnten lettische Studenten auf Russisch gestellte Examensfragen Lettisch beantworten.

Die Lebensmittelgeschäfte seien mit Waren gut versehen, jedoch zu unglaublichen Preisen. Außerdem würden die offiziellen Preise im Handel nicht beachtet. Den Preislisten zufolge sollte ein Kilo Zucker acht Rubel kosten, doch habe man Zucker nirgends unter zwanzig Rubel kaufen können. Der Lebensstandard der Arbeiter sei niedriger als 1939.

Selbstverständlich gebe es in Riga nur kommunistische Zeitungen, erklärte der dänische Beobachter, darunter nur eine in lettischer Sprache. Dem Besucher fiel auf, dass der Chefredakteur — ein kommunistischer Beamter — einen Monatslohn von rund viertausend Rubel beziehe, während die ihm unterstellten Journalisten das Doppelte verdienten; die Nachfrage nach schreibenden Journalisten sei größer als nach Parteikoryphäen.

Als Beispiel für die „Information", die den Letten geboten werde, erwähnte Rubin ein Radioprogramm über eine vor kurzem durchgeführte Touristenreise nach Schweden. Die russischen Teilnehmer hätten hier, so wurde im sowjetischen Rundfunk gesagt, eine „einzigartige Armut" feststellen können. Nur Gutsbesitzer könnten sich Traktoren leisten. Die meisten Bauern seien so schlecht gestellt, dass sie nicht einmal ein Pferd halten könnten. Auf den schwedischen Landstraßen herrschten die russischen Autos der Marke „Moskvitsch" und „Pobjeda", die des niedrigen Preises und ihrer vortrefflichen Eigenschaften wegen Schweden ,,erobert" hätten. Dazu bemerkt die Stockholmer Zeitung „Dagens Nyheter", daß von den rund hunderttausend Personenautos in Schweden ungefähr 160 von der Marke „Moskvitsch" seien; die „Pobjeda"-Wagen seien noch seltener.

Die Landwirtschaft ist nach den Angaben Rubins in Lettland kollektivisiert; die Gebiete, die noch nicht im kommunistischen Sinne umorganisiert seien, würden binnen kurzem in Kolchosen verwandelt. Es wurde eine fünfzig Kilometer, außerhalb Rigas gelegene Kolchose, besucht. Auf Befragen habe ein lettischer Bauer erklärt, dass ein Viertel der Landbevölkerung zufrieden sei; dieses Viertel aber bestehe aus Russen. Sichere Angaben über die Deportationen seien nicht erhältlich. Während der ersten russischen Besetzung 1940 41 sollen jedoch nach dem dänischen Journalisten fünfunddreißigtausend Letten in russische Sklavenlager verschickt worden sein und während der zweiten und endgültigen Besetzung 1945 sicher mehr als hunderttausend.

 

 

Seite 3   Die Lage nach Genf. Abgeordneter Dr. Gille vor dem Bundestag

Bundestagsabgeordneter Dr Alfred Gille, der Sprecher der Landsmannschaft Ostpreußen, befasste sich in der großen außenpolitischen Debatte des Parlaments in seiner Rede mit der Situation nach der Genfer Konferenz. Wir bringen einige Auszüge aus seinen Ausführungen.

An den Bundeskanzler gewandt, sagte Dr. Gille:

„Herr Bundeskanzler, Sie haben heute ein Wort gesprochen, das ich nicht ganz unwidersprochen hinnehmen möchte oder das ich wenigstens für einer Aufklärung bedürft halte. Sie meinten, dass wir hinsichtlich der öffentlich Behandlung der Deutschlandfrage zwischen Szylla und Charybdis hindurchzusteuern versuchen müssten. Wir müssten einmal dafür sorgen, dass man die Deutschlandfrage in der internationalen Politik nicht vergisst und nicht m die Schublade legt, aber wir müssten auch verhindern, dass die freie Welt der Behandlung dieser Frage einmal überdrüssig werden könnte. Verehrter Herr Bundeskanzler, hier scheint mir ein Widerspruch vorzuliegen. Der Herr Außenminister und auch Herr Kiesinger wiesen darauf hin — und ich halte das für zutreffend —, dass das Sicherheitsbedürfnis der freien Welt mit den Sicherheitsinteressen und den Wiedervereinigungsinteressen Deutschlands übereinstimme. Ich kann mir deshalb beim besten Willen nicht vorstellen, wann die freie Welt einmal dieser Haltung überdrüssig sein könnte. Ich möchte meinen, das ist doch kaum denkbar. Deshalb halte ich diese These des Herrn Bundeskanzlers nicht für richtig und meine, dass das deutsche Volk in allen seinen Gliederungen, in allen seinen politischen Richtungen, aber auch in allen seinen gesellschaftlichen Zusammenschlüssen die große Verpflichtung hat, von sich aus dafür zu sorgen — auch wenn die Nerven der anderen strapaziert werden sollten —, dass das Gespräch über die Deutschlandfrage niemals zum Verstummen kommt."

Die Frage der Grenzziehung

Zum Problem der Stellung Gesamtdeutschlands erklärte der Redner: „Der zukünftige Status Gesamtdeutschlands hat auch heute wieder in der Aussprache eine Rolle gespielt. Ich bin der Auffassung, dass wir hier häufig aneinander vorbeireden. Der Begriff des zukünftigen Status Gesamtdeutschlands hat mindestens drei Seiten, und es kommt darauf an, von welcher Seite man den Komplex ansieht. Wenn man sich nicht darüber verständigt, redet man aneinander vorbei.

Es geht einmal um den völkerrechtlichen Status. Dazu gehören auch die ganzen Fragen der endgültigen Grenzziehung. Zum anderen handelt es sich um den innerpolitischen Status, der durch den neuen Vorschlag der Sowjetunion interessant geworden ist, und drittens um den militärischen Status.

Der Bundestag hat in den letzten Jahren in Entschließungen mehrfach, und zwar völlig einmütig, gefordert, dass Gesamtdeutschland hinsichtlich seines Status die völlige Entscheidungsfreiheit behalten müsse. Wir sind der Meinung, dass diese These, die sicherlich viel für sich hat, doch einmal daraufhin überprüft werden muss, ob sie in jeder Hinsicht der Kritik wirklich standhält.

Soweit es sich um den völkerrechtlichen Status und die Frage der Grenzziehung Deutschlands handelt, möchten wir zuversichtlich hoffen, dass niemals die Stunde kommen möge, in der die freie Welt an die Bundesrepublik etwa das Ansinnen stellt, in dieser Frage als Bundesrepublik irgendeine Entscheidung — und sei es auch nur in Teilfragen —, die Gesamtdeutschland vorbehalten bleibt, vorwegzunehmen. Wir möchten ebenso zuversichtlich hoffen, dass es in keinem frei gewählten deutschen Parlament einmal, möglich sein wird, über diese Frage der Entscheidungsfreiheit hinsichtlich des völkerrechtlichen Status Gesamtdeutschlands mit sich reden und handeln zu lassen. (Zurufe vom GB/BHE: Deshalb ist ja niemand da! – Ihre Ausführungen gehen ja ins Leere!- Abg. Feller: Die Bundesregierung interessiert sich offenbar nicht für unsere Meinung!) Ich brauche nicht weiter anzudeuten, aus welchem Grunde das gerade mir als Heimatvertriebenen besonders am Herzen liegt.

Meine lieben Freunde, wir werden das nur zur Kenntnis nehmen können. Vielleicht blendet inzwischen einmal der Fernsehfunk auf, um das „Interesse" des Herrn Bundeskanzlers und der Bundesregierung zu zeigen, wenn der erste Heimatvertriebene am heutigen Tag in dieser Frage das Wort nimmt. (Lebhafter Beifall beim GB/BHE.) Ich habe meinen Blick immer nach vorne gerichtet, so dass ich diese Behandlung bisher nicht bemerkt habe. Aber, meine lieben Freunde, das scheint ein Test dafür zu sein, was der Herr Bundeskanzler und seine Regierung davon halten, wenn ein Heimatvertriebener aus seinem Herzen heraus zu diesen Dingen in dieser Stunde das Wort nimmt. Wir werden uns das merken müssen. (Pfui-Rufe in der Mitte.)

„Pfui, pfui" rufen Sie nicht mir zu, sondern denen, deren Verhalten ich in dieser Form leider kritisieren musste! (Abg. Spies [Emmenhausen]: Das ist doch eine Unterstellung sondergleichen! — Lebhafte Zurufe von der Mitte.)

Sie halten das für eine Unterstellung? (Weiterer Zuruf von der Mitte.)

Nun seien Sie mal ganz ruhig! Über Sie, Herr Dr. Rinke, ist in Kreisen der Heimatvertriebenen schon lange das letzte Wort gesprochen. (Sehr gut! und Lachen beim GB/BHE.)

Vier müssen „ja" sagen

Zur Frage des militärischen Status äußerte Dr. Gille u. a.:

„Meine Damen und Herren, eine Gretchenfrage: Glaubt jemand im Ernst, dass es auf dem Gebiet des militärischen Status eine echte, volle Entscheidungsfreiheit für Gesamtdeutschland überhaupt einmal geben kann? Ja, ich möchte noch weiter fragen: Glaubt jemand, dass in der enggewordenen Welt irgendein anderer souveräner Staat in diesem Sinne volle Entscheidungsfreiheit hat?

Die Grenzen für einen Entscheidungsspielraum sind doch hier durch die harte Wirklichkeit sehr eng gezogen. Dort nämlich, wo das Sicherheitsbedürfnis oder die Gefahr der eigenen Sicherheit der Nachbarn beginnt, hört es in der Praxis doch schon mit der Entscheidungsfreiheit auf.

Diese Bemerkungen sollen nur dazu dienen, bei der Behandlung des zukünftigen Status Gesamtdeutschlands zu erkennen, dass wir — ich gebrauche ein Wort von Herrn Kiesinger — aus dem Teufelszirkel, in den wir hineingeraten sind, einfach nicht herauskommen, wenn wir nicht alle Bemühungen anstellen, über den militärischen Status Gesamtdeutschlands so oder so irgendwie Klarheit zu gewinnen. Vier müssen dazu ja sagen; wir allein haben ohnehin im echten Sinne nie die Entscheidungsfreiheit . . ."

Offene Aussprache notwendig

In längeren Ausführungen über die außenpolitischen Aufgaben sagte der Redner dann u. a.:

„Herr Bundesaußenminister, ich möchte mit aller Deutlichkeit erklären: Wir begrüßen die Stellung und die Haltung der Bundesregierung, alles zu versuchen, um die völkerrechtliche Anerkennung der sogenannten DDR zu verhindern, meinetwegen auch mit Mitteln, die nicht gerade höflich sind; da stehen wir völlig hinter Ihnen. Aber es hieße doch den Kopf in den Sand stecken, wenn wir nicht sehen wollten, dass auf der anderen Seite ja Machthaber am Werke sind, die auch vor echten Erpressungen nicht zurückschrecken werden.

Und auf der anderen Seite steht doch die Not – nicht nur die materielle, sondern ach die seelische Not – der siebzehn, achtzehn Millionen deutscher Brüder. Wird die Bundesrepublik nicht eines Tages doch in die Notwendigkeit versetzt werden, nun etwas zu tun – mehr will ich gar nicht sagen, um Gottes willen, meine Damen und Herren – irgend etwas zu tun? Gespräche müssen doch vielleicht einmal geführt werden. Wir sitzen ja in dieser Frage nicht am längeren Hebelarm, sondern am kurzen, und zwar an einem sehr kurzen …“

Wir haben — weil es ja nicht so schwer war, vorauszusehen, dass die freien Wahlen in Gesamtdeutschland vielleicht nicht konzediert werden würden — am 23. September den Vorschlag gemacht, ob man nicht einmal überlegen sollte, wie die Russen denn darauf reagieren würden, wenn man nicht gesamtdeutsche Wahlen insgesamt, sondern freie Wahlen in den einzelnen Teilen zur Bildung eines Gremiums, das Gespräche aller Art, die nicht nur heute, sondern in Zukunft in verstärktem Maße notwendig werden, führen können, vorschlüge. Wir haben damit nicht gewollt — das liegt auch nicht in dem Vorschlage und auch nicht in den Folgen des Vorschlages —, dass damit eine völkerrechtliche Anerkennung der DDR verbunden sein sollte. . . ."

„Wir haben, wie gesagt, kein Allheilmittel; aber wir haben den dringenden Wunsch, neben all den anderen Anregungen, wozu wir im Einzelnen auch einige Formulierungen im Entschließungsantrag der SPD zählen. Sämtliche Anträge, die heute gekommen sind und die im politischen Raum irgendwie einmal aufgetaucht sind, im Auswärtigen Ausschuss in einer völlig leidenschaftslosen Aussprache zu erörtern. Ich sehe, dass der Herr Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses mir zunickt, und entsinne mich noch sehr gut der Worte, mit denen er uns das letzte Mal verabschiedete. Er brachte zum Ausdruck, dass er endlich einmal etwas anderes sein möchte als der Vorsitzende eines Ausschusses, der sich nur im Frage- und Antwortspiel betätigt. Ein solcher Wunsch des ganzen Ausschusses wurde mir nämlich vorhin bestritten; aber ich glaube, Herr Kiesinger, Sie sind mit mir der Meinung, dass wir über alle Pläne nicht hinauskommen und nicht zu einer immer stärkeren Einmütigkeit kommen, wenn wir uns nicht entschließen, die Dinge einmal offen und ehrlich Auge in Auge miteinander auszutragen."

Der entschlossene Wille des deutschen Volkes

Abschließend sagte Dr. Gille:

„Wir erklären uns ausdrücklich bereit, die Mitverantwortung für die deutsche Außenpolitik zu tragen, wie jeder sie tragen muss, gleichgültig, ob er sich innerhalb oder außerhalb der Regierungsverantwortung befindet. Wir sind zu jedem offenen und ehrlichen Gespräch bereit und bitten nochmals dringend, uns endlich die Gelegenheit zu diesen offenen Aussprachen zu bieten. Damit, dass wir hier die Überzeugung ausdrücken, es werde schon keine Resignation im deutschen Volke geben, die Regierung werde nicht resignieren, also werde auch das deutsche Volk nicht resignieren, sollten wir es aber nicht genug sein lassen. Hier muss etwas getan werden. Der letzte entscheidende Faktor in der Frage der Wiederherstellung der deutschen Einheit ist der entschlossene Wille des ganzen deutschen Volkes. Alles andere ist, wenn dieser entschlossene Wille nicht da ist, leeres Treiben. Und an der Herstellung und Erhaltung dieses entschlossenen Willens mitzuwirken, werden wir auch in Zukunft als unsere Aufgabe betrachten.

 

 

Seite 3   Vom Osten finanziert

Oberst a. D. von Bonin, früher Leiter der militärpolitischen Abteilung des Amtes Blank, hat seine

Mitarbeit an den „Rheinisch-Westfälischen Nachrichten" eingestellt. In einem Schreiben an die Herausgeber erklärt Bonin, er habe einwandfrei festgestellt, dass die Zeitung, die eine nationalistisch-neutralistische Tendenz vertritt, beträchtliche Subventionen von der Sowjetzonenregierung erhalte.

 

 

Seite 4   Wer ist Sorin?

 Wer ist Sorin?

Über die Persönlichkeit des neuen Bonner Sowjetbotschafters Valerian Alexandrowitsch Sorin weiß ein gutunterrichteter Moskauer Mitarbeiter der großen holländischen Zeitung „De Volkskrant" recht interessante Dinge zu berichten Der Niederländer erklärt, es sei sehr begreiflich, dass man einem Manne wie Sorin als Sowjetbotschafter in Bonn mit sehr gemischten Gefühlen entgegensehe. Wer diesem Sowjet-Diplomaten jemals begegnet sei, der wisse, dass der äußerlich so umgängliche und geradezu elegante Sowjetpolitiker in Wahrheit ein Kommunist aus härtester Schule sei. Der Kreml habe ihn, der heute im Alter von 53 Jahren steht, mit einer Reihe besonders geheimnisvoller Missionen betraut. Sorin sei schon mit zwanzig Jahren eine führende Persönlichkeit in der berüchtigten Moskauer Jugendorganisation, dem Komsomol, gewesen und habe auch dort als ein Parteifunktionär gegolten, dem man so ziemlich alles zutrauen könne. Seine Parteikarriere habe sich schon unter Stalin recht rasch vollzogen. Sorin, der fünf Sprachen fließend beherrsche, sei in jungen Jahren bereits dem Moskauer Auswärtigen Amt zugeteilt worden, wo ihn dann Molotow recht bald mit der Leitung der Abteilung Mitteleuropa betraut habe. Der holländische Korrespondent hält es für bezeichnend, dass der Kreml, der sicher auch noch ein Dutzend anderer geeigneter Kandidaten für den Bonner Posten vorzuweisen habe, ausgerechnet Sorin wählte. Die wurde in weiten Kreisen dadurch berühmt, dass er sowohl 1945 wie auch 1948 in der Tschechoslowakei eine Geheimmission auszuführen hatte. 1948 kam Sorin im Februar angeblich nur darum nach Prag, um dort Meinungsverschiedenheiten über versprochene Getreidelieferungen zu klären. Als er Prag im Flugzeug wieder verließ, war die Tschechoslowakei endgültig einem rein kommunistischen Regime unterstellt worden. Wenige Stunden vor Sorins Abreise habe man bekanntlich den tschechischen Außenminister Jan Masaryk tot unter dem Fenster seiner Amtswohnung aufgefunden. Die offizielle Erklärung lautete, Masaryk habe Selbstmord verübt, aber der Fall sei natürlich nie restlos aufgeklärt worden. Sorin, der schließlich sogar den Rang eines stellvertretenden Außenministers erhielt, gilt, wie der holländische Gewährsmann meldet, in Moskau als ein sehr vielseitig gebildeter Mann. Er sei ein Kenner des Dichters Puschkin und der klassischen russischen Literatur. Als Sorin 1952 Vertreter Russlands bei den Vereinten Nationen wurde, hätten selbst die vornehmen Kreise New Yorks gestaunt über den Aufwand, den dieser Vertreter eines angeblich proletarischen Staates trieb. Sorin habe eine Villa mit 38 Zimmern und 11 Bädern gemietet, im Garten ein Schwimmbad angelegt und das ganze mit einem hohen Zaun aus Holz und Stacheldraht umgeben lassen. Sorin gelte auch als Fachmann für die taktische Zusammenarbeit mit kommunistischen Funktionären: im Ausland. Er werde, nach Meinung des Blattes, sicher auch in Bonn eifrig bemüht sein, möglichst viel heimliche und offene Verbündete zu gewinnen.

 

 

Seite 4   Landwirtschaftsplan „Kaliningrad“ zusammengebrochen

Die Landwirtschaftliche Produktion im sowjetischen Verwaltungsteil Ostpreußens ist gegenüber dem Vorjahre so stark abgesunken, dass man geradezu von einem Zusammenbruch der Produktionspläne sprechen kann. Nach einem Bericht des jetzt in Königsberg bestehenden Sowjetsenders konnte im „Rayon Kaliningrad" — wie das nördliche Ostpreußen jetzt von den Sowjets genannt wird — keine einzige Kolchose oder Sowchose die Produktionspläne erfüllen. Insbesondere verringerte sich auch die Maisernte, was besonders bedeutungsvoll ist, da man auf den Maisanbau große Hoffnungen gesetzt hatte. Der Milchertrag je Kuh sank gegenüber dem Vorjahre um nicht weniger als 189 kg auf 1743 kg. (In Westdeutschland betrug im Jahre 1950/51 der Durchschnittsertrag je Kuh 2645 kg.) Dazu kommt ein katastrophaler Mangel an Futtermitteln: Nach Mitteilung des „Senders Kaliningrad" stehen je Kopf des großen Hornviehs lediglich 1,5 Tonnen Silofutter zur Verfügung, statt, wie vorgesehen, 10 Tonnen. Auch stellte der Sender fest, dass nur wenig Rauhfutter — und besonders: kein Heu — vorbereitet wurde. Der Plan der Fleischproduktion wurde ebenfalls nicht erfüllt. Mit scharfer Kritik wird vor allem der Leiter des Bezirks Labiau bedacht, dem vorgeworfen wurde, er habe „die Aussaat des Maises nicht organisieren können". Der größte Teil der Aussaat sei von Unkraut überwuchert worden.

Die jetzt in Königsberg erscheinende Sowjetzeitung „Kaliningradskaja Prawda" führt als Grund für die schlechten Ernteerträge usw. an, dass viele landwirtschaftliche Maschinen und Geräte bei Erntebeginn nicht nur zur Verfügung standen, da man die erforderlichen Reparaturen nicht durchgeführt hatte. Durch dieses Versagen der Maschinen-Traktoren-Stationen seien „bei Beginn der Feldarbeiten unzählige Schäden bei den Traktoren aufgetreten, was zu Verzögerungen bei der Arbeitsaufnahme führte, wobei dieses wiederum eine Verringerung der Ernteerträge bewirkte".

 35 dz Kartoffeln je Hektar blieben liegen

Obwohl die Kartoffelernte Polens in diesem Jahre nur etwa die Hälfte der vorjährigen Ernte erbrachte, ist die Ernteeinbringung wegen des Mangels an Arbeitskräften nicht mit der erforderlichen Sorgfalt erfolgt. Aus der „Woiwodschaft" Grünberg berichtet die Warschauer „Trybuna Ludu", dass dort auf dem Staatsgut Kunow, das zur Staatsgutgemeinschaft Sorge bei Pfeifferhahn gehört, je Hektar nicht' weniger als 50 Zentner Kartoffeln in der Erde blieben. Noch schlimmer waren die Verhältnisse auf dem Gut Braunsfelde, Staatsgutgemeinschaft Birkholz im Kreise Friedeberg/Neumark, wo nach der Ernte noch bis zu 70 Zentner je Hektar auf den Feldern festgestellt wurden.

 

 

Seite 5   „Alt meine Fahnen …“ Vor dreihundert Jahren wurde das Regiment „Kronprinz“ aufgestellt.

Foto: Die Fahnen des I. und II. Bataillons des Grenadier-Regiments „Kronprinz" waren die ältesten der Preußischen Armee. Sie wurden 1769 verliehen; das Tuch ist 1901 erneuert worden. Bis 1919 wurden diese Fahnen geführt. Obwohl das Regiment oft hart im Treffen war, hat es nie eine Fahne verloren.

Foto: Ehrenwache des Grenadier-Regiments Kronprinz (1. Ostpr.) Nr. 1 in der Uniform des 1. ostpreußischen Infanterie-Regiments von 1813 vor der Jahrhundert-Ausstellung der Befreiungskriege in Königsberg am 5. Februar 1913. - Kaiser Wilhelm II. begrüßt den Regimentskommandeur Oberst Paschen.

In diesen Tagen bilden sich die Kader der neuen Streitkräfte der Bundesrepublik. Als „Bürger in Uniform" sollen sich in Zukunft die Soldaten fühlen. Das Übergewicht der Technik, die Erfahrungen der letzten Kriege, bedingen eine andere Form des Soldatentums als frühere Zeiten, in denen flatternde Fahnen als sichtbare Feldzeichen den Stürmenden voranwehten. Geblieben aber ist die Aufgabe des Soldaten, das Land und seine Bewohner zu schützen. — Die vorgeschobene Lage Ostpreußens gebot den Willen zur Verteidigung. „Königsberg war ein Stoßpolster gegen Angriffe vom Osten her..." betonte Professor Hans Rothfels in seiner Festrede bei der 700-Jahr-Feier von Königsberg in Duisburg, aus deren Anlass sich auch die Angehörigen des ältesten Königsberger Hausregimentes, die „Kronprinzer" trafen. Der nachstehende Beitrag den ein einstiger Offizier dieses ruhmvollen Regimentes zur Verfügung stellt, behandelt die Geschichte der „Kronprinzer".

Am 20. Dezember 1655 erteilte von Königsberg aus Kurfürst Friedrich Wilhelm von Brandenburg, später der Große Kurfürst genannt, „dem Würdigen und Vesten“ unserm Cämmerern, Obristen, Leutenandt und Commandanten zu Colberg auch Lieben Getrewen Bogislaffen von Schwerin, des Johanniter Ordens Rittern", eine Capitulation wegen Errichtung eines Regiments zu Fuß von acht Compagnien.

Nach vollendeter Aufstellung wurde das Regiment zu Schiff nach Ostpreußen übergeführt wo Braunsberg seine erste Garnison wurde. Es führte in der Brandenburg-preußischen Armee stets den Namen seines Chefs, der mehrfach ein ostpreußischer Gutsherr war; zweimal Dönhoff, Kanitz, Brünneck, zweimal Stutterheim. Daneben hatte es nach seinem Alter die Stammlisten-Nr. 2. Lange Zeit stand das Regiment in Memel; Schippenbeil, Bartenstein, Rastenburg, waren unter anderem, weitere Garnisonen. Nach der Rückkehr aus dem Siebenjährigen Kriege im Jahre 1765 rückte es in Königsberg ein, wo es mit geringen Unterbrechungen seither Garnisonen gelegen hat.

1864: Regimentsname „Kronprinz"

Bei der Scharnhorstschen Heeresreorganisation von 1808 blieben nur achtzehn Truppenteile bestehen, die nicht vor den Franzosen kapituliert hatten. Da das tapfere Regiment Graf Kunheim Nr. 1 im Herbst 1806 mit dem Blücherschen Korps bei Lübeck kapitulieren musste, rückte das dem Alter nach folgende Regiment von Rüchel an die erste Stelle. Im Jahre 1819 beging es nach der alten Überlieferung, die auf die vermutete Errichtung durch den Obristen von Kracht in Küstrin zurückgeführt wurde, sein zweihundertjähriges Jubiläum und damals wurden ihm Auszeichnungsschilder mit der Jahreszahl 1619 am Tschako und Säbelgriff verliehen. Es hieß nun 1. Ostpreußisches Infanterie-Regiment. Als der Prinz-Regent, spätere Kaiser und König Wilhelm I., im Jahre 1860 eine Parade der Königsberger Garnison auf dem Herzogsacker abnahm, ernannte er am 4. Juni, dem 115. Jahrestag der Schlacht bei Hohenfriedbelg, seinen Sohn und künftigen Erben der Krone zum Chef des 1. Infanterie-Regiments. Wenige Wochen danach, beim Abschluss der von Bismarck zunächst ohne Zustimmung des Landtags durchgeführten Heeresvermehrung, erhielten die zwölf ältesten preußischen Regimenter den sie auszeichnenden Namen „Grenadiere". 1864 erhielt das Regiment den Namen „Kronprinz" zur Auszeichnung für seinen Chef als den siegreichen Feldherrn im Kriege gegen Dänemark. Während der neunundneunzig Tage der Regierung Kaiser Friedrichs trug es den Namen „Kaiser-Grenadier-Regiment Nr. 1" und seinen Namenszug. Danach hieß es zu seiner Erinnerung „König Friedrich III.".

Am 6. November 1888 bestimmte Kaiser Wilhelm II. den 20. Dezember 1655 als Tag der Errichtung des Regimentes. Die Arbeiten für eine neue Stammliste der preußischen Armee hatten im Geheimen Kriegsarchiv zur Auffindung der Kapitulation und Musterungsprotokolle von 1655 geführt. Aus diesen ging hervor, dass die Kolberger Garnison nicht geschlossen — wie bis dahin angenommen — sondern nur mit einzelnen, jeweils neu angeworbenen Leuten in das Schwerinsche Regiment übergegangen war. Auf kaiserlichen Befehl sollte dadurch jedoch keine Änderung in seiner Nummerierung noch seiner Rangierung eintreten; es erhielt Auszeichnungsschilder von bisheriger Gestalt mit der Inschrift „1655" an den Helmen und an den Degen bzw. Säbeln der Offiziere und Feldwebel.

Der Spruch am Tor auf Herzogsacker

Am 6. Mai 1900, als Kronprinz Wilhelm mit achtzehn Jahren großjährig wurde, stellte ihn sein Vater ä la suite des Regiments, dem er wieder den alten Namen „Kronprinz" verlieh sowie die Stickerei, welche die Offiziere des Regiments Kanitz im Siebenjährigen Krieg getragen hatten, ferner weiße Litzen für die' Unteroffiziere und Mannschaften, und als Helm-' schmuck den Gardeadler ohne Stern. Unter dem stolzen Namen „Kronprinz" hat das Regiment 1865 und 187071 auch 191418 gekämpft, und es verlor in seinem letzten Waffengang 5509 Tote, dabei 137 Offiziere und Sanitätsoffiziere, auch 7 Fähnriche und Fahnenjunker. Kronprinz Wilhelm wurde sein letzter Chef nach der Großen Schlacht in Frankreich am 24. März 1918. Es blieb allzeit getreu dem Spruch über dem Tor der „Defensionskaserne Kronprinz" auf dem Herzogsacker:

Alt meine Fahnen, alt meine Ehr, doch jung mein Fühlen, scharf meine Wehr.

Ruh nicht auf Lorbeer aus alter Zeit, ruf mich mein Knig, ich bin bereit!

 

Teile des Infanterieregiments 1 übernahmen die Tradition

Im Jahre 1919 wurde das Regiment aus Freiwilligen im Rahmen des ostpreußischen Freiwilligen I. AK. noch einmal aufgestellt und fand im Grenzschutz seiner Heimatprovinz Verwendung. Anschließend erfolgte allmählich die Übernahme in das 1. (preußische) Infanterie-Regiment des Reichsheeres. Der Regimentsstab mit dem Nachrichtenzug und die Minenwerfer-Kompanie wurden geschlossen übernommen; die MG-Kompanien gingen in der neuen 4. (MG)-Kompanie auf; aus den Schützenkompanien wurden nach Entlassung der Zeitfreiwilligen die 14. und 15. Kompanie des Ausbildungsbataillons in der Kaserne am Trommelplatz aufgestellt. — Beim Aufbau der neuen Wehrmacht im Jahre 1934/1935 wurde dem II. Bataillon, der 13. (IG)- und 14. (PzAbw)-Kompanie des LR. 1 die Überlieferung des ehemaligen Grenadier-Regiments Kronprinz anvertraut.

 

 

Seite 6   Konrad von Dressler gestorben

Konrad von Dressler, der Besitzer von Adl. Schreitlaugken im Kreise Tilsit-Ragnit, ist am Mittwoch, dem 30. November, in Velgen im Kreise Uelzen in der Lüneburger Heide, wo er nach der Vertreibung Zuflucht gefunden hatte, nach längerer Krankheit, im 71. Lebensjahre verstorben.

Als er am 28. März dieses Jahres siebzig Jahre alt wurde, da legten wir hier dar, welche großen Vordienste er sich nach der Abtrennung des Memelgebietes von Deutschland, die nach dem Ersten Weltkriege erfolgte, um dieses Stück unserer ostpreußischen Heimat erworben hat. Bis zu seiner widerrechtlichen Verhaftung gehörte er sämtlichen Landtagen des Memelgebietes als Abgeordneter an, er war der Vizepräsident des ersten und der Präsident der folgenden Landtage. Er bekleidete noch weitere Ämter; so war er auch Präsident der Landwirtschaftskammer des Memelgebietes. Im Sommer 1934 erfolgte die gewaltsame Absetzung durch den litauischen Kriegskommandanten, und im März 1935 wurde er in dem bekannten großen Prozess in Kowno durch das litauische Kriegsgericht zu acht Jahren Zuchthaus verurteilt. Nachdem er zwei Jahre in Zuchthäusern hatte zubringen müssen, wurde er im März 1937 begnadigt und freigelassen.

Konrad von Dressler besaß ein auf den Schreitlaugker Höhen am Memelstrom gelegenes und landschaftlich besonders schönes Familiengut; von 2150 Hektar sind etwa 1400 Hektar Wald, und der Rotwildbestand war einer der besten in Ostpreußen. Die Arbeit, die die Leitung und Verwaltung dieses Besitzes mit sich brachte, brauchte schon die ganze Kraft eines Mannes. Trotzdem versagte sich Herr von Dressler nicht, als die Heimat ihn rief. Sie brauchte gerade Männer seiner Art. Er gehörte zu denen, die nicht viel Wesen von sich und ihrer Arbeit machen, die aber durch die Gaben des Geistes und einen untadeligen und vornehmen Charakter um so stärker wirken. Wenn die Menschen des Memellandes in den Jahren bis 1933 den bedenkenlosen Kampf der Parteien gegeneinander nicht kannten, sondern trotz mancher Unterschiede, ja Gegensätze, immer fest zusammenhielten und in den großen Fragen, bei denen es um die Heimat ging, immer einig waren, so war das auch sein Verdienst; er wirkte immer ausgleichend, vermittelnd und versöhnend; er sah immer die gemeinsame große Aufgabe und nicht das kleinlich Trennende.

Niemals ging es ihm um seine Person. Als ihm das litauische Kriegsgericht wider alles Recht die Freiheit nahm und hinter Zuchthausmauern schickte, da ertrug er das ebenso klaglos wie jetzt das schwere Schicksal der Vertreibung. In der Folge 12 dieses Jahrgangs konnten wir aus Anlass seines siebzigsten Geburtstages in der großen Zusammenstellung von Text- und Bildbeiträgen „Beiderseits des Rombinus" auch von ihm, von seiner Arbeit und seinem Besitz sprechen, und als er die Ausführungen gelesen hatte, da schrieb er an uns, und das war charakteristisch für ihn: „Hoffentlich fühlen sich verdiente Ostpreußen nicht zurückgesetzt." Ganze Berge von Glückwünschen kamen an, und sie zeigten ihm, wie viele Landsleute ihn achteten und verehrten und ihm von Herzen dankten.

Am letzten Sonnabend wurde er auf dem Waldfriedhof in Velgen zur letzten Ruhe gebettet. Über dem Sarg zwischen zwei brennenden Lichtern stand das Bild des einzigen Sohnes, den er, der sterbende Vater, sehnsüchtig erwartet hatte und der immer noch nicht aus der Gefangenschaft heimgekehrt ist. „Wenn ich mit Menschen- und mit Engelzungen redete, und hätte der Liebe nicht . . .", — das war das Wort, das der Geistliche seinen Ausführungen zu Grunde legte. Es war nichts anderes als Liebe, wenn der jetzt Heimgegangene, bar jeder Eitelkeit und jedes Geltungsbedürfnisses, alles für seine Heimat tat. Es war Liebe, wenn er in der Vertreibung, still und selbstverständlich auch die geringsten Arbeiten tat, und wenn er weiter in der kleinen Gemeinde dem Bürgermeister zur klugen und erfahrenen Hilfe wurde.

Kein Pferdegespann aus eigener, edler Zucht fuhr den Toten zu den Gräbern seiner Vorfahren. Das alles war vorbei. Der jetzt Verewigte hat das alles verwunden im Dank gegen Gott, dass er das alles hatte einmal erleben dürfen. Geblieben war eine Harmonie, die die Kraft hatte, bis in die letzten Stunden auszustrahlen.

Noch einmal sprach der Geistliche am Grabe. Das Halali erklang. Dann nahm der Kreisvertreter von Memel-Land, Karl Strauß, im Namen des Bundesvorstandes unserer Landsmannschaft und damit für alle ostpreußischen Landsleute Abschied von Konrad von Dressler. Er rühmte den edlen, vornehmen Charakter, er sprach von der hingebungvollen Arbeit für die Heimat, und er sagte ihm den herzlichen Dank aller Landsleute, denen er durch seinen Dienst an der Heimat und auch in vielfältigen persönlichen Bindungen so sehr Freund und Helfer geworden war. Der Kranz, den er am Grabe niederlegte, war das äußere Zeichen des letzten Grußes, mit dem viele, sehr viele Ostpreußen von Konrad von Dressler Abschied nehmen.

 

 

Seite 6   Memelkreise. Präsident von Dressler gestorben

Am Mittwoch, dem 30. November, verstarb in Velgen im Kreis Uelzen in der Lüneburger Heide Im Alter von siebzig Jahren Herr Konrad von Dressler-Adl. Schreitlaugken. Mit ihm ist ein Mann dahingegangen, der sich um unsere Heimat ganz besonders verdient gemacht hat.

Konrad von Dressler hatte einen großen Besitz zu bewirtschaften und zu betreuen, — eine Aufgabe, die die Kräfte eines Mannes ganz und gar in Anspruch nahm. Trotzdem stellte er sich, als das Memelgebiet nach dem Ersten Weltkrieg von Deutschland abgetrennt wurde, sofort in den Dienst der bedrohten Heimat. Er tat es in so wirkungsvoller Weise, dass das Vertrauen der Menschen seiner Heimat ihn in die höchsten Ehrenämter des Memelgebietes berief. Nicht nur wurde er zum Präsidenten der Landwirtschaftskammer des Memelgebietes gewählt, eine Aufgabe, die besonders bedeutungsvoll war, weil die Landwirtschaft den wichtigsten Wirtschaftszweig darstellte und weil sie so sehr in Not war, noch verantwortungsvoller war sein Amt als Präsident des Memelländischen Landtages. Im Sommer 1934 wurde er durch einen Gewaltakt vom litauischen Kriegskommandanten abgesetzt, und im März. 1935 wurde er in dem bekannten großen Prozess in Kowno durch das litauische Kriegsgericht zu acht Jahren Zuchthaus verurteilt. Nachdem er zwei schwere Jahre in den Zuchthäusern von Kowno und Ukmerge hatte zubringen müssen, wurde er im März 1937 endlich begnadigt und freigelassen. Wenige Jahre später erlitt er, wie wir alle, das Schicksal der Vertreibung.

Konrad von Dressler hat sich ohne Rücksicht auf sein persönliches Wohlergehen in den Dienst der Heimat gestellt. Er hat die hohen Ämter, die ihm übertragen wurden, mit Umsicht, mit viel Geschick und mit Klugheit ausgefüllt. Sie haben ihm nicht nur viel Mühe und Arbeit gebracht, sondern auch noch die Gefangenschaft in Zuchthäusern und Schäden an seiner Gesundheit. Aber er hat diese Arbeit geleistet und er hat gelitten, ohne davon irgendein Aufhebens zu machen. Er verlangte nichts für sich, er war selbstlos und bescheiden, und er stellte sich auch niemals in den Vordergrund. Sein ruhiges, ausgleichendes Wesen und seine vornehme Denkungsart gewannen ihm viele Freunde.

Viele Hunderte aus unserer Heimat hätten ihm das letzte Geleit gegeben, wenn er seine Ruhestätte in der Heimaterde gefunden hätte, die er so sehr liebte. Fern der Heimat war das nicht möglich; jetzt können seine Heimatfreunde nur in Gedanken an seinem Grabe weilen.

Wir alle danken Konrad von Dressier für alles, was er für seine Heimat geleistet hat, für seine Hingabe und seine stete Bereitschaft. Wir werden ihn nie vergessen.

Karl Strauß, Kreisvertreter von Memel-Land Arno Jahn, Kreisvertreter von Memel-Stadt Walter Buttkereit, Kreisvertreter von Heydekrug Heinrich von Schienther, Kreisvertreter von Pogegen

 
 

Seite 6   Ebenrode (Stallupönen) Gesucht werden

Kaufmann Carl Herrmann, Eydtkau, Kantstr. 7, zuletzt in Elbing gesehen worden, und Frau Broweleit, Göritten.

  

Seite 6   Gumbinnen. Bürgermeister Willy Schön gestorben

Am 19. November 1955, verstarb in West-Berlin nach langem, schwerem Leiden, Landsmann Willy Schön, Bürgermeister und Erster Bürgermeister der Stadt Gumbinnen (1912—1937), im 77. Lebensjahre.

Der Verstorbene hat in den langen Jahren seiner Amtsführung vorbildlich seine ganze Arbeitskraft in den Dienst der Stadt Gumbinnen gestellt, die er auf das beste in allen ihren Belangen gefördert hat. Seine Aufgeschlossenheit und Herzensgüte haben ihm die Wertschätzung und Anhänglichkeit aller Schichten der Bevölkerung eingetragen. Unvergessen bleiben auch die wertvollen Dienste die er ehrenamtlich unter vollem Einsatz seiner Persönlichkeit der Kreisverwaltung wie in späteren Jahren in Berlin in kommunaler Betätigung geleistet hat.

Mit der Kreisgruppe Berlin, deren Ehrenvorsitzender der Verstorbene war, werden wir sein Andenken in Ehren halten.

 

 

Seite 6   Heiligenbeil. Gesucht wird.

Frau Irmgard Harnau, geb. Kramer, geboren in Kiwitten, Kreis Heilsberg. Heimatwohnort: Heiligenbeil. Der Ehemann der Gesuchten, Anton Harnau, ist seit August 1944 in Rumänien vermisst. Es ist möglich, dass Frau Harnau wieder verheiratet ist und einen anderen Namen hat.

 

 

Seite 6   Elchniederung. Elchniederunger Spätheimkehrer

Unter den zuletzt aus russischer Gefangenschaft heimgekehrten Ostpreußen befinden sich auch zwei Elchniederunger, die beide aus unseren Haffdörfern, stammen.

Es sind Landsmann Willi Knorbien, aus Inse, geb. 07.10.1916, und

Landsmann Erich Rekittke, aus Tawe, geb. 11.03.1914.

 

 

Seite 7   Pr.-Holland. Es werden gesucht.

Frau Lucia Milinski, geb. Tiedemann, Mühlhausen;

Emil Reiss und Ehefrau Martha, geb. Hoffmann, und die Kinder Brigitte und Werner, Mühlhausen;

die Bahnbeamten Scheffler, Fritz Kuhn und Conrad Hillenberg, vom Bahnhof Alt-Dollstädt.

 

 

Seite 8   Suchanzeigen

Wer kann Auskunft geben über den Verbleib meiner Mutter, Frau Helene Berger, geborene Frank, früher Hüttenfelde, Kreis Tilsit-Ragnit, Ostpreußen. Nachricht erbittet, Edith Berger, bei Pella, Düsseldorf-Oberk., Kaarster Weg 25

 

Wer kann Auskunft geben über die Einwohner der Häuser Königsberg Pr., Speichersdorfer Str. 161.. Elsner. Bonus und Marquard und Nr.163? Nachricht erb. Frau Antonie Schwarz, Hamburg-Altona. Eggerstedtstraße 9. II. bei von der Osten.

 

Ich bitte nochmals herzlich frühere Mieter der Häuser Königsberg Pr., Walterstr. 1 und Augustastr. 5, sich bei mir zu melden, da ich ihre Aussagen für meinen Lastenausgleich brauche. Frau Marie Lange, Berlin-Lichterfelde, Gerichtsstraße 12 a

 

Wer kann Auskunft geben über meinen Bruder, Dannowski, Willy, geb. 14.07.1912, letzter Wohnort Rastenburg, Ostpreußen, vermisst seit März 1944 in Russland und über meinen Bruder, Dannowski, Emil, geb. 31.08.1913, letzter Wohnort Königsberg-Ponarth? Vermisst seit Januar 1945, war zuletzt in Rastenburg auf Urlaub bei seiner Familie. Als der Russe in die Stadt kam, wollte er sich beim Pionier- Sprengkommando in der Artilleriekaserne melden. Von dieser Zeit an fehlt jede Nachricht. Nachrichten erbittet, Frieda Marks, geb. Dannowski, Stockum, Westfalen, über Werne a. d. Lippe, Linienstraße 5

 

Gesucht werden Droste, Hans, Pillau, Ostpreußen,  Große Stiehlestraße 5. und Droste, Oskar. Pillau, Ostpreußen, Russendamm 12. Beide sind seit 1945 vermisst. Hans Droste war während des letzten Krieges in Cherbourg bei der Deutschen Marine. Bisher konnte über sein, Schicksal nichts Amtliches in Erfahrung gebracht werden. Nachrichten erbittet unter Nr. 58 937 Das Ostpreußenblatt. Anz.-Abt., Hamburg 24.

 

Wer kann Auskunft geben über den Verbleib meines Vaters, Domscheit, Carl, Königsberg Pr., Artilleriestr. 56? Er soll im Frühjahr 1945 nach dem Samland gegangen sein. Mitteilungen erbittet:  Lisbeth Klamt. Hamburg 33. Tischbeinstraße 13.

 

Volkssturm Königsberg Pr.! Wer kann Auskunft geben über das Schicksal meines Mannes, Eichler, Ernst, geb. 04.03.1888, früher Königsberg Pr.. Samitter Allee. 11 (Städt. Bauhof), wohnhaft? Zuletzt im März 1945 in den Stellungen am Flughafen Devau gesehen. Nachrichten erbittet Johanna Eichler, Hannover, Berckhusenstr. 3. III. bei Michel.

 

Wer kennt oder kann Auskunft geben über meinen Sohn, Wolfgang von Falck, geb. am 09.04.1927 in Königsberg Pr.? Am 03.05.1945 eingezogen in Teplitz-Schönau, Forstkaserne. Soll in russische Gefangenschaft in Südböhmen gewesen sein (Herbst 1945) im Lager Böhmisch-Rudeletz bei Neuhaus. Frau Lisbeth von Falck, Hannover, Jordanstraße 9.

 

Wer kann Auskunft geben über meinen Vater, Stabsgefr. Lange, Erwin (Zivilberuf: Tischler), geb. 26.09.1906, wohnhaft in Königsberg Pr. (Siedl. Speichersdorf), Landsberger Straße 35? Im Oktober 1944 war er das letzte Mal von der Ostfront auf Urlaub. Nachrichten erbittet Harry Lange. Vucht (Cité), Nieuwstr. 12, Limburg, Belgien.

 

Suche Angehörige des früheren Industrie-Werks Heiligenbeil (Ostpreußen), die mir die jetzige Anschrift der Verwaltungsstelle mitteilen können. Brauche dringend die Anschrift für Rentenangelegenheit. Ferner suche ich Herrn Möckel, Richard, damals Betriebsobmann beim Industrie-Werk Heiligenbeil. Herr Möckel hat in der Bismarckstr. gewohnt, bei Stellmachermeister Klang. Nachrichten erb. Fritz Meier. (21a) Brambauer, Kurtstraße 3 a.

,

Ipach, Günter, geb. 29.01.1923, Königsberg Pr.. Uffz., FPNr. 44 958 D, vermisst seit 27. Januar 1943 bei Troizkoje, nordwestl. Woronesch. Evtl. Auskünfte erb. Oskar Ipach, Niendorf, Ostsee, Parkallee 6.

 

Gesucht wird Frau Lichtenstein, Königsberg, früher tätig bei der Genossenschaft für Viehverwertung, Königsberg Pr. Nachrichten erbittet Frau Pfarrer Anna Büchler, Bremen, Staderstraße 154, früher: Osterode

 

Suche meinen Bruder, Nee, Walter, geb. 22. 4. 1921 zu Wolfseck (Willkoschen), Kreis Gumbinnen, Ostpreußen. Wer kann nähere Auskünfte geben, seine letzte Einheit war LR. 24, Braunsberg? Letzte Nachricht aus den Kämpfen in Ostpreußen. Nachrichten erbittet:  Gerh. Nee, Rockenhausen, Luitpoldstraße 53.

 

Wer kann Auskunft geben über meinen Sohn, Reinhold, Harald, geb. 08.02.1927, hat bei Königsberg beim Volkssturm gekämpft. geriet in russische Gefangenschaft? 1945 war er noch im Gerichtsgefängnis Königsberg. Die Gefangenen sollen dann nach Lötzen geschleppt worden sein. Seitdem fehlt jede Suche Spur. Nachrichten erbittet, Frau Helene Reinhold, Weinsberg, Stardtseestraße 13/4.

 

Wer kann Auskunft über das Schicksal des Landwirts, Franz Reiner, zuletzt wohnhaft in Tilsen, Ostpreußen, Kreis Tilsit geben? Der Vermisste soll zuletzt bei einer Pioniereinheit in Königsberg eingesetzt gewesen sein. Nachrichten erbittet das Amtsgericht Detmold. A.Z. 4 II 311/55

 

Mit Foto. Suche meinen Sohn, Herbert Ohlendorf, geb., 14.04.1927, in Hohenbruch, Kreis Labiau, bis Anfang Januar 1945 im Lehrerbildungsheim Mehlsack, Ostpreußen, zuletzt gesehen Gut Barsen, Kreis Heiligenbeil. Wer war mit ihm zusammen und weiß etwas über sein Schicksal? Nachrichten erbittet, Frau Lotte Ohlendorf, Wuppertal-Barmen, Friedrich-Engels-Allee 424

 

Wer kann Auskunft geben über meine Schwester, Rimek, Martha, geb. Hellwig. 1945 wohnhaft in Kreuzeck bei Labiau. Ostpreußen? Nachrichten erbittet,  Frau Edith Heinrich. (17b), Laufenberg, Baden, Halde 9.

 

Wer kann Auskunft geben über meine Mutter, Frau Therese Rieß, Königsberg Pr., Schrtterstraße 86? Letzte Nachricht kam aus Rauschen im Februar 1945. Wer ist mit ihr dort oder später zusammengewesen? Nachrichten erbittet, Wolfgang Rieß, Meinerzhagen, Westfalen, Spitzenbergstraße 11

 

Suche meinen Bruder, Otto Singer, geb. 5. Oktober 1926 in Schwaz in Tirol. Er war bei der SS-Wiking-Division, ist in der Nähe von Warschau 1944 eingerückt, kam zu den Panzergrenadieren. Seine Vermisstenanzeige erhielten wir 2 Monate später, also am 13. Oktober 1944. Er war noch Elektrolehrling. Nachrichten erbittet, Olga Singer, Hallwiler Weg 10, Luzern, Schweiz. Portospesen werden vergütet.

 

Heimkehrer! Wer kann Auskunft geben über unseren Sohn, Störmer, Fritz, Stabsgefreiter, FPNr. 17 199 A. geb. am 01.10.1913 in Starkenberg? Letzter Wohnort Starkenberg, Kreis Wehlau, Ostpreußen. Letzte Nachricht aus Königsberg Pr. im April 1945. Nachrichten erbitteen die Eltern, Ferdinand und Anna Störmer, Rinteln a. d. Weser. Schulstraße 8.

 

Achtung! Russlandheimkehrer und ehemalige Angehörige der 1. Div., IR. 1. Feldpostnummer 15 208 D. Wer kann mir genaue Auskünfte geben über das Schicksal des Hauptmannes und Komp.-Chefs Stillger, Fritz, geb. 18.11.1916 in Ostpreußen, vermisst seit dem 16.10.1944, südlich Schirwindt, ostpreußische Grenze? Nachrichten erbittet, Hildegard Stillger, Oberbauerschaft 309 über Bünde, Westfalen

 

Mit Foto. Heimkehrer! Wer kennt Unteroffz. Schulz, Kurt, aus Königsberg Pr., Blumenstr. 8, geb. am 10.07.1895? Seine letzte Nachricht stammte aus dem vordersten Bunker bei Neidenburg, Ostpreußen, zu Weihnachten 1944, wohin er sich freiwillig von seiner Dienststelle Berlin aus zur Verteidigung seiner Heimat meldete. Seine Familie wohnt in der sowj. bes. Zone. Für jede Auskunft im Namen seiner Familie wäre dankbar seine Schwester, Gertrud Schulz, Lindenberg, Allgäu, Bergkolonie 41.

 

 

Seite 8   Verschiedenes

In Rentenangelegenheit meiner Schwester, Such, Grete, früher Tilsit, Kleffelstr. 17, jetzt, sowj. bes. Zone, benötige ich amtlich beglaubigte Erklärungen ehemaliger Vorgesetzter oder Mitarbeiter, aus denen hervorgeht, dass meine Schwester vom 01.04.1941 bis 20.12 1944 bei der Kreisbauernschaft Tilsit beschäftigt war. Unkosten werden vergütet. Erich Such. Lengerich, Westfalen, Bahnhofstr. 37.

 

Landsleute von Tilsit, Ostpreußen. Wer kann mir bestätigen, dass mein Vater, Laborius, Franz, wohnhaft, Tilsit, Ostpreußen, Memelhang 70, ein Anwesen von 1 Haus und 2 Stallungen sowie Ackerland und Garten besessen hat? Ich wäre jedem Landsmann, der mir das bestätigen kann und mir seine Adresse schickte, sehr dankbar. Max Laborius, Weiler, Kr. Sinsheim, Hauptstraße 108.

 

 

Seite 9   Heute in Memel. Erste Fortsetzung

In unserer Erinnerung, in unseren Herzen, in unserem Rechtsanspruch ist Memel nach wie vor eine deutsche Stadt und wird es immer bleiben. Jetzt aber hat sie, darüber muss man sich klar sein, ein russisches Aussehen.

Vor diesem Kriege lebten in Memel etwas über fünfzigtausend Menschen, und obwohl seit 1923,dem Jahr der Besetzung des Memelgebietes durch Litauen, zahlreiche Litauer nach Memel gekommen waren, hatte die Stadt doch bis zum Zusammenbruch ganz und gar ihr deutsches Gesicht bewahrt. Die genaue Zahl der Einwohner heute ist nicht ganz sicher, sie soll von russischer Seite auf achtzigtausend angegeben worden sein, und das können - die Landsleute, die jetzt aus Memel gekommen sind sagen es — durchaus stimmen nach dem Bilde das die Hauptverkehrsstraßen bieten.

Memel gehört zwar zur litauischen Sowjetrepublik, aber es herrschen keineswegs die Litauer, sondern die Russen. Zahlenmäßig mögen sie sich etwa die Waage halten, aber die wirklich entscheidenden Stellen und auch die „nahrhaften" sind von Russen besetzt; die Litauer machen mehr die niedrigeren Arbeiten. Es wird auch — vor allen Dingen auf den Ämtern und in den Büros — meist russisch gesprochen. Die Russen können nicht litauisch, und selbst die, welche die litauische Sprache beherrschen, sprechen nicht litauisch. Umgekehrt aber können die meisten Litauer, vor allem die jüngeren, russisch; sie lernen es auch in den Schulen.

Die Deutschen

In Memel leben etwa dreihundert Deutsche,— eine verschwindend kleine Zahl innerhalb der etwa achtzigtausend Einwohner. Die meisten Deutschen haben den sogenannten „Weißen Pass", also den, auf dem sie als litauische bzw. sowjetrussische Staatsbürger bezeichnet werden. Viele von ihnen können zwar ihre deutsche Abstammung nachweisen, aber das nützt ihnen zunächst nichts.

Anders ist die Lage der Deutschen, die den „Grünen Pass" besitzen und von denen es in Memel etwa fünfzig gibt. Es wurde ihnen im vorigen Herbst dieser Pass abgenommen, und es hieß, sie würden nun nach Deutschland kommen. Nur etwa fünfzehn von ihnen haben inzwischen einen Pass als Staatenlose bekommen, und einige von ihnen, etwa sechs — wir haben darüber berichtet — sind im Laufe der Zeit nun auch aus Memel nach dem Westen herausgekommen.  

Es scheint, als ob ein Erfolg bei den Bemühungen um die Ausreise zu einem, erheblichen Teil auch davon abhängt, wie stark sich jemand einsetzt. Wer auf Grund von Dokumenten beweisen kann, dass er deutscher Abstammung ist, die entsprechenden Anträge stellt, und nun nicht locker lässt und immer wieder nachfragt, der hat viel eher Aussicht auf einen Erfolg als jemand, der mehr oder weniger passiv abwartet und die Ereignisse an sich herankommen lässt. Jedenfalls möchten alle Deutschen Memel sobald als nur möglich verlassen und zu ihren Angehörigen nach dem Westen fahren. „Wie weit bist du mit deinen Papieren?" Das ist die Frage, die sie sich stellen, wenn sie sich auf dem Basar (dem Markt) treffen, der zugleich eine große Nachrichtenbörse ist.

Es ist auch klar, dass die wenigen Deutschen, die nun einzeln unter den Russen und Litauern leben, im Laufe der Jahre in ihrer ganzen Lebenshaltung von der Umgebung stark beeinflusst worden sind. Sie haben, wie auch die breite Masse der Russen und Litauer, stark mit materieller Not zu kämpfen, und ihr Sinnen und Trachten ist darauf gerichtet, sich das Notwendigste zum Leben zu besorgen. Der Russe ist sorglos, er denkt nur an den Tag und nicht an die Zukunft, und er sucht sein Vergnügen und sein Vergessen im Alkohol. Diese Einstellung zum Leben hat zu einem großen Teil auch auf die Deutschen abgefärbt. Man braucht nur daran zu denken, wie es in den Jahren nach dem Zusammenbruch bis zur Währungsreform zuging, um sich vorstellen zu können, welch starken Einfluss der tägliche Kampf um das bisschen Leben auf die seelische und geistige Haltung der Menschen ausüben muss.

Militär- und Industriestadt

Wir berichteten schon, dass Memel kein Kriegshafen ist und überhaupt nicht den Eindruck macht, als sei es ein wesentlicher Flottenstützpunkt. Wohl aber ist Memel stark von Militär belegt, vor allem von Matrosen, die wahrscheinlich eine Art Marine-Infanterie sind; die Kasernen und Privatwohnungen sind mit Militär überfüllt. Auch in der Nähe auf dem Lande und an der Haffküste bei Starrischken und Schäferei und weiter auf der Nehrung befinden sich große Militärlager und Übungsplätze.

Dann aber ist Memel auch eine Industriestadt. Zahlreiche Fabriken sind in Betrieb auch in drei Schichten. Die größten Betriebe sind die Zellulosefabrik, die Schiffswerft Lindenau und die Textilfabrik in Memel-Janischken. Die Zellulosefabrik arbeitete bisher in drei Schichten. Im Sommer dieses Jahres war sie eine Zeitlang stillgelegt; viele Maschinen wurden nach Litauen gebracht; die Arbeiter kamen zur chemischen Fabrik „Union“. Im Herbst wurde nun wieder mit der Arbeit angefangen, es wurde ach in Nachtschichten gearbeitet, aber doch nicht mehr in dem Umfange wie früher. Die Schiffswerft Lindenau beschäftigte ebenfalls sehr viele Menschen, unter ihnen auch Frauen; auf ihr arbeiteten auch Deutsche, vor allem als Maler, Tischler und Schlosser. Die Werft ist ein Reparaturbetrieb, aber es werden auch neue Schiffe gebaut. In der Textilfabrik in Janischken, einer Spinnerei, wird in drei Schichten gearbeitet; in einer Strumpffabrik in zwei Schichten; weiter gibt es noch eine Textilfabrik am Friedrichsmarkt. Die beiden Brauereien stehen noch und arbeiten. Das Bier ist dünn, aber es wird so stark gekauft, dass die Produktion nicht immer ausreicht. Eine neue Tabak- und Zigarettenfabrik am Steintor mit etwa hundert Arbeitern stellt meist Zigaretten her. Eine Bonbonfabrik — unmittelbar an der „Affenschaukel", die über die Dange führt, gelegen — produziert neben den billigen Bonbons, die sehr knapp sind, auch gutes Konfekt, aber dieses ist sehr teuer und für die breite Masse vollkommen unerschwinglich. Dass es einen Betrieb zur Bearbeitung von Bernstein mit etwa hundert Arbeitern gibt, darüber wurde schon früher einmal ausführlich berichtet. Und dann sind noch die beiden Fischkonservenfabriken da; die eine befindet sich in den ausgedehnten Anlagen der früheren litauischen Exportschlächterei, die andere in der Nähe des früheren Fischereihafens.

„Zappzerieren"

An dem Verdienst gemessen ist das Leben für die breite Masse außerordentlich teuer, und da zudem noch eine starke Knappheit an Lebensmitteln herrscht — das, was man braucht, gibt es, von Heringen abgesehen, nur mit Anstehen —, ist alles Tun und Lassen darauf ausgerichtet, sich Lebensmittel und das Notwendigste an Kleidung zu besorgen. Trotzdem in den Fabriken, in den Büros und überall sonst gearbeitet wird, sind am Tage doch sehr viele Menschen auf den Straßen, besonders in der Friedrich-Wilhelm-Straße, die auch den stärksten Verkehr hat. Man ist immer unterwegs, um etwas zu ergattern; man muss, wenn man in den Geschäften etwas bekommen will, viel herumstehen.

Es gilt auch keineswegs als Schande, sich während der Arbeit aus dem Betrieb etwas zu „besorgen"; „Zappzerieren" nennt man das. Und dann versucht ein jeder, durch Tauschgeschäfte, durch Einhandeln, durch Schwarzarbeit oder auf irgendeine Art sonst seine Lebenshaltung zu verbessern, und das wieder nennt man „Kombinieren". Wer nicht zu „zappzerieren" und zu „kombinieren" versteht, dem geht es trotz seiner Arbeit schlecht, es sei denn, er gehörte zu den privilegierten Kreisen.

Der Verdienst

Um zu wissen, wie teuer das Leben ist, muss man den Verdienst und die Preise kennen. Ein gewöhnlicher Arbeiter – und diese machen ja die Mehrzahl der Bevölkerung aus – verdient 400 bis 500 Rubel im Monat, Wächter bekommen etwa 300 Rubel. Spezialarbeiter verdienen 500 bis 800 Rubel, und auch die Schwerstarbeiter kommen etwa auf diese Summe. Die Frauen in der Fischkonservenfabrik verdienen, wenn sie immer beschäftigt sind, 400 Rubel im Monat. Eine Ärztin kam auf 1200 Rubel, ausbezahlt werden etwa 1000 Rubel, die restlichen 200 Rubel sind Steuern und Zeichnung für die Staatsanleihe. Ganz anders stehen natürlich die Direktoren der Betriebe da, die Parteileute und vor allem die Offiziere.

Die Preise

Brot ist immer sehr knapp. Wenn bekannt wird, dass in einem Geschäft etwas zu haben ist, vor allem Brot, dann eilen von allen Seiten die Menschen herbei, und es bilden sich lange Schlangen. Das gilt auch für Zucker, für Kartoffeln und manche andere Dinge. Der Basar — der freie Markt — kann den Bedarf bei weitem nicht ausgleichen. Früher, als es noch freie Bauern gab, da war er reich besetzt, aber nachdem nur Kolchosen und Sowchosen vorhanden sind, ist auf ihm viel weniger zu haben. Es ist ja nicht allzu viel, was die auf den Kolchosen arbeitenden Bauern von dem wenigen, was sie erzeugen dürfen, auf den Markt bringen können. Und so wird auf dem Markt immer alles ausverkauft, und es bleibt nichts übrig.

Besonders knapp und teuer ist Fett. Soweit die Arbeiter auf dem Land eine Kuh halten dürfen, verkaufen sie den Rest der Butter, die sie nach der Ablieferung übrig behalten, auf dem Markt; diese Butter hat viel Wasser und kostet bis zu vierzig Rubel das Kilo. Der Preis in den Geschäften beträgt 27,80 Rubel, aber dort ist Butter so gut wie gar nicht zu haben Wer Butter auf dem Markt verkauft, muss nachweisen, dass er eine Kuh besitzt. Die Butter muss gestempelt werden, auch die Gefäße mit Milch müssen entsprechende Kennzeichen haben. Sind diese nicht vorhanden, dann streut die Polizei bei der Kontrolle Kaffeegrund in die Milch, um sie so unverkäuflich zu machen. Für Kartoffeln zahlt man auf dem freien Markt 50 bis 60 Rubel je Zentner; der Monatsverdienst eines gewöhnlichen Arbeiters entspricht also etwa zehn Zentnern Kartoffeln. Neue Kartoffeln kosten 1,50 Rubel je Kilo, also 75 Rubel je Zentner. Der Preis für Roggen und Weizen schwankt. In diesem Jahr kostete Roggen 120 Rubel je Zentner, und während Weizen im vorigen Jahr überhaupt nicht auf den Markt kam, war er in diesem Jahr verhältnismäßig billig zu haben, nämlich für 150 Rubel je Zentner.

Zucker ist besonders knapp, man muss immer sehr lange anstehen, und es gibt dann ein halbes Kilo für fünf Rubel, gleichgültig wie groß die Familie ist. Nur wer sich anstellt, bekommt Ware Lebensmittelkarten gibt es bekanntlich nicht mehr —, und so kommt es dann, dass manchmal alle Mitglieder einer kinderreichen Familie sich anstellen und den Zucker dann mit Verdienst schwarz weiterverkaufen. Das gehört eben zu dem sehr weiten Gebiet des „Kombinierens".

Fischkonserven sind immer zu haben; es gibt Dorsche, Fischklopse und Heringe in Konserven und manche andere Dinge sonst, aber sie sind doch recht teuer, und sie schmecken zudem häufig nach dem Blech. Eine kleine Büchse Fischkonserven kostet sechs Rubel; für dreizehn Rubel gibt es schon bessere Dinge. Schokolade ist sehr teuer. Eine Hundert-Gramm-Tafel geringerer Qualität kostet 18 bis 20 Rubel. Gutes Konfekt ist vorhanden, aber es kann nur von Offizieren und ähnlich sehr gut gestellten Kreisen gekauft werden.

In diesem Frühjahr gab es bis zum Sommer viel Pferdefleisch; das lag daran, dass im Winter und im Frühjahr das Vieh auf den Kolchosen in Massen umkam, weil kein Futter da war. Als das übriggebliebene Vieh und die Pferde im März und April herausgelassen wurde, sah man, wie sehr abgemagert es war. Zahlreiche Pferde wurden geschlachtet, und so gab es lange Zeit hindurch Pferdewurst, aber auch nach dieser musste man anstehen. Das Pferdefleisch, es war von schlechter Qualität, kostete anfangs sieben Rubel je Kilo und stieg dann auf über fünfzehn Rubel. Im Sommer und im Herbst war wieder billige Fleischwurst für zwölf Rubel je Kilo erhältlich.

Auf dem Markt gibt es im Herbst, in der Hauptsache Obst, das aber nicht gut ist, und Gemüse. Für ein Kilo Obst hat man etwa zehn Rubel zu bezahlen, für Kochobst fünf bis sechs Rubel. Verhältnismäßig billig ist Weißkohl, der in Massen angebaut wird, und den man in der Erntezeit immer erhält. Die frühere Tabakfabrik Yenidze ist Sauerkohlfabrik geworden; Sauerkohl kostet je Kilo ein Rubel. Auch Tomaten werden viel angebaut; man bekommt sie in der ersten Zeit für fünfzehn Rubel je Kilo, dann sinkt der Preis auf etwa sechs Rubel.

Besonders beliebt sind Sonnenblumenkerne; ein Wasserglas voll erhält man für einen Rubel. Nach wie vor werden die Kerne überall hingespuckt, wenn auch nicht mehr in dem Ausmaße wie früher, wo etwa in den Kinos auf dem Boden eine richtige Schicht lag; jetzt gut das Ausspucken in den Sälen und Omnibussen nicht mehr als „Kultura". Die Sonnenblumenkerne kommen aus der Ukraine; auch Obst wird von dort geliefert, so zum Beispiel getrocknete Pflaumen für zwanzig Rubel je Kilo.

Was die Genussmittel anbetrifft: Eine Flasche Bier kostet 2,10 Rubel, ein etwas stärkeres Bier 2,75 Rubel, Zigaretten sind verhältnismäßig billig; zwanzig Stück der Marke „Prima" sind für 1,65 Rubel erhältlich.

Trotz dieser außerordentlich hohen Preise und der Knappheit an Lebensmitteln sehen die Russen keineswegs unterernährt aus, im Gegenteil. Sie sind anspruchslos im Essen; ein Stück Schwarzbrot und ein Hering genügen ihnen, und sie kommen schon durch.

Teure Textilien

Besonders hoch im Preis stehen Textilien. Die Frauen tragen im Sommer leichte billige Kleider. Ein Meter besserer Kattunstoff kostet 21 Rubel, ein Meter Kunstseidenstoff 66 Rubel. Fertige Kleider sind besonders teuer. Der Arbeitslohn für ein gewöhnliches Kleid beträgt über hundert Rubel. Wenn jemand frei als Schneider arbeiten will, dann muss er für die Erlaubnis — für das Patent — sehr hohe Gebühren bezahlen, und so arbeiten viele Schneider abends und nachts schwarz. Die Frauen tragen alle Kopftücher; Frauen, die Hüte tragen, fallen auf. Bei den Männern sieht man im Sommer kurze Polohemden, im Winter aber häufig Wattejacken. Beinahe jeder hat jetzt auch eine Uhr; es sind einfache, russische Uhren, die 350 Rubel kosten.

(Fortsetzung folgt)

 

 

Seite 10   Vertriebene Schüler an höheren Schulen

Eine Untersuchung der Schülerzahl in den höheren Schulen des bayerischen Voralpenlandes ergab, dass der Anteil an heimatvertriebenen Jugendlichen in der ersten Klasse über 40 v. H., in der zweiten und dritten Klasse über 35 v. H., in der vierten Klasse wiederum über 40 v. H., in der fünften Klasse 35 v. H., in der sechsten Klasse 30 v. H., in der siebenten und achten Klasse etwa 28 v. H., in der neunten Klasse 35 v. H. beträgt. Da die Vertriebenen in diesen Orten nur rund ein Fünftel der Bevölkerung ausmachen, liegt die Zahl ihrer die höheren Schulen besuchenden Kinder weit über dem normalen Prozentsatz. Daraus ergeben sich für die Zukunft Folgerungen, denn durch den verstärkten Besuch höherer Schulen wächst eine Führungsschicht heran, für deren Gewinnung von ostdeutscher Seite bisher noch viel zu wenig getan wurde.

 

 

Seite 11   Verwaist, verschleppt, verschollen. Als Zehnjährige auf Litauens Straßen – Aus russischen Kinderheimen nach dem Ural. Nach zehn Jahren die Mutter wiedergefunden.

Fotos: Dreimal Renate ...

Drei Bilder von Renate, und aus jeder Aufnahme kann man viel herauslesen. So, wie das Foto links es zeigt, sah die Mutter ihre Renate Weihnachten 1944 das letzte Mal. Renate als Achtzehnjährige dreihundert Kilometer nördlich von Stalingrad, noch ohne Verbindung zur Mutter, sehr ernst, aber fest entschlossen, sich in dem überaus harten Leben zu behaupten, so sehen wir sie auf dem Bild in der Mitte. Und dann, nach zehnjähriger Trennung wieder bei der Mutter, kann Renate sich von Herzen freuen und unbeschwert lachen.

Foto: Im Kreise dieser russischen Familie lebte Renate die letzten beiden Jahre. Hinter den beiden Fenstern im Hintergrund träumte sie von der Heimkehr. Die alte Frau (fünfte Person von links) war wie eine gütige Mutter zu ihr. Renate selbst ist auf diesem Bild nicht zu sehen.

 

Allzu viel Leid, das einem widerfahren oder mitgeteilt wurde, hat hart und stumpf gemacht. Bisweilen erschrickt man vor sich selbst, mit welcher Gelassenheit man Nachrichten über Unglücke und Schicksalsschläge hinzunehmen vermag. Die Zeit formt die Menschen und schafft neue Maßstäbe. Es muss schon etwas Außergewöhnliches sein, was ans Herz greift und in der Hast und Sorge des eigenen Alltags für eine Weile stillhalten und zur Besinnung kommen lässt. Hier ist ein solches Schicksal! Erlitten und ertragen von einem Kind, das zehnjährig, hungrig und mutterseelenallein über fremde Straßen einer ungewöhnlich harten Zukunft entgegenlief, um jetzt, nach mehr als zehn Jahren, seine Mutter zu finden.

Renate Klischat wurde am 4. Februar 1935 in Königsberg geboren, als der Schnee auf dem Steindammer Wall unter den Sohlen knirschte und ein klirrender Frost auch im Hause Nr. 12 dieser Straße lustige Eisblumen an die Fensterscheiben malte. Hier war ihr Kinderparadies, und die Straßen und Plätze wurden ihre Welt und die Menschen ringsum ihre Vertrauten.

Als dann der Krieg mit Brand und Bomben auch nach dieser Stadt griff, kam Renate zu ihren Großeltern Schaak nach Ludwigsort. Die Mutter wurde für die Reichspost kriegsdienstverpflichtet. Einen Vater hatte sie schon damals nicht mehr. Das Weihnachtsfest 1944 vereinte Mutter und Tochter wie alle Jahre bisher unter dem Tannenbaum. Bei den brennenden Kerzen und blanken Kugeln, die der Neunjährigen noch kindliche Freude bereiteten, ahnten beide nicht, dass es das letzte Weihnacht für fast elf Jahre, ja, dass es überhaupt das letzte Wiedersehen für diese lange Zeit sein sollte.

Die Fronten schoben sich zwischen Königsberg und Ludwigsort, zwischen Mutter und Tochter. Und während die Mutter durch die Reichspost evakuiert wurde, ohne die Möglichkeit zu haben, sich um die Tochter jenseits der vierfachen Feuerlinien zu kümmern, zog diese mit Großmutter und Urgroßmutter im erbärmlichsten Treck über das vereiste Frische Haff. Der Großvater war als Krankenhauspatient ordnungsmäßig nach Dänemark evakuiert.

Irgendwo auf diesem traurigen Zug blieb die Urgroßmutter erschöpft auf ihrem Gepäck sitzen, und niemand hörte mehr von ihr. An der Hand der Großmutter stapfte die kleine Renate durch Schnee und Kälte über die Frische Nehrung, bis der erbarmungslose Krieg sie einholte, dem sie entrinnen wollten. Entbehrungsreiche Wochen ohne Gewissheit, Wochen ohne Ziel und Sinn, Wochen ohne Brot und Wärme. Die Großmutter starb, und eine Frau Neumann, aus Königsberg, selbst Mutter vieler Kinder, nahm sich dieses verlassenen Mädchens an. Palmnicken war in diesen Apriltagen zu ihrer elenden Heimstatt geworden. Frau Neumann starben ihre eigenen Kinder vor Hunger, Erschöpfung und Krankheit unter den Händen weg bis der Tod auch nach ihr selbst griff. Renate und ihre gleichaltrige Gefährtin, letzte Tochter dieser guten Frau Neumann, ließ er übrig. Es schien zunächst nicht einmal ein gnädiges Schicksal zu sein, dass diese Wahl so wahllos traf. Vom Hunger getrieben zogen diese beiden deutschen Kinder allein über die fremden Straßen nach Osten, neben denen der Krieg noch seine blutigen, zerschlagenen Zeugen verkrampft, verendet, vernichtet wie zu einer grausigen Revue aufgereiht hatte. Litauen war das Ziel dieser beiden einsamen kleinen Wanderer, jenes Land, wo es ein Stück Brot gibt und manch hilfreiche Hand, und dessen Menschen besser waren als die Fremden in der Heimat. Aber die Sowjets lasen damals die Kinder von den Straßen auf. So kamen auch Renate Klischat und ihre Leidensgenossin zunächst in ein Kinderheim nach Memel. Renate hatte erst drei deutsche Volksschuljahre hinter sich und konnte kein Wort Russisch. Aber als einzige Deutsche lernte sie unter den fremden ABC-Schützen durch Deuten und Fingerzeigen schnell die russische, die litauische und die polnische Sprache, während die deutsche Sprache mehr und mehr verkümmern musste. So verbrachte Renate vier Jahre in russischen Kinderheimen, zuletzt sogar in Moskau.

Die Mutter hatte sich trotz der Entbehrungen und Widerwärtigkeiten der Nachkriegszeit als tapfere Frau durchgeschlagen und in Pforzheim schließlich eine neue Heimat gefunden, wo sie in einer Schmuckfabrik Arbeit angenommen hatte. Unermüdlich blieb sie in ihren Nachforschungen. Sie brachten ihr schließlich die traurige Gewissheit, dass ihr Vater allein und verlassen in einem Flüchtlingslager in Dänemark verstorben war; von der Tochter und den anderen Angehörigen war keine Spur zu finden. So gingen auch für sie die Jahre in Einsamkeit und banger Sorge um das ungewisse Schicksal ihrer Renate dahin.

Renate ging es nicht anders. Die Fremde und das Feindselige hatten sie hart und unbeugsam gemacht. Als sie trotz langer Vernehmungen nicht ihre Arbeitskollegen in einer Schneiderei verraten wollte, die vor ihren Augen Stoff gestohlen hatten, wurde sie zu fünf Jahren Zwangsarbeit verurteilt. Ein Transport brachte sie, die inzwischen vierzehn Jahre alt geworden war, unter den unwürdigsten Umständen in den Ural. Jahraus, jahrein gab es nun harte Männerarbeit. Bei 45 Grad Kälte musste sie mit anderen deutschen Frauen Baulöcher und Eiskeller mit der Spitzhacke ausschachten. Fade Wassersuppen und viel zu wenig Brot waren die Nahrung. Ihre Sprachkenntnisse erleichterten ihr das schwere Los ein wenig, und die Freundschaft zu einer älteren Berlinerin ersetzte ihr die Mutter in dieser Zeit des Wachsens und Reifens. Deutsche Worte gingen wieder über ihre Lippen, und in ihr wuchs die Erkenntnis, dass alles um sie herum Fremde ist und nur Deutschland ihre Sehnsucht.

Vier lange Jahre im Ural machten aus dem Kind eine Frau, die sich zu behaupten wusste. Den Wachmannschaften und der Lagerleitung konnte sie, durch ihre russischen Sprachkenntnisse begünstigt, energisch entgegentreten, und sie erzwang manche Verbesserung auch für ihre Leidensgenossen. Einer russischen Holzdiebin, die durch ihr unrechtes Handeln Renate selbst in Schwierigkeiten gebracht hätte, setzte sie in einem handfesten Zweikampf gehörig zu. Es war eine harte Sprache, die hier gesprochen, ein saures Brot, das hier gegessen wurde.

Endlich kam, im Sommer 1953, eine Amnestie, die sie zur freien Arbeiterin erklärte. Renate Klischat konnte nun mit einem deutsch-russischen Pass sich frei bewegen, durfte aber Russland nicht verlassen und nicht mit mehr als drei anderen Deutschen in einem Dorfe leben. So wurde ihr das Dorf Chwalinsk, Kreis Saratow, dreihundert Kilometer nördlich von Stalingrad zugewiesen, wo sie für fünfzig Rubel sich bei einer großen, aber armseligen Familie einmietete. Wieder wurde ihr eine deutsche Frau zur guten Gefährtin für die kommenden zwei Jahre. Es war die Königsbergerin Frau Hill, die später ein halbes Jahr eher als sie nach Deutschland in den Kreis Holzminden zurückkehrte.

Nun ging Renate tagaus, tagein für dreihundert bis vierhundert Rubel monatlich in eine Schneiderei zur Arbeit. Das Geld reichte gerade für den Lebensunterhalt, kaum aber für irgendwelche Anschaffungen. Aber sie nutzte die Freiheit aus und stellte Anträge und Gesuche an die Moskauer Behörden. Zwar wusste sie noch nichts von ihrer Mutter und diese nichts von ihr. Aber das Deutschland, das sie kaum noch kannte, war ihr so sehr zum Ziel aller Sehnsucht, zum Sinn ihrer Arbeit geworden, dass sie nichts unversucht lassen wollte, dorthin zurückzukehren, - wie 1954 ihre Berliner Lagergefährtin. Und diese Frau war es, die durch ihre Aussage bei der Heimkehrerbefragung des Deutschen Roten Kreuzes den Namen Renate Klischat sagte. Schon im Februar 1954 wurde die Mutter auf die Kreisgeschäftsstelle des Deutschen Roten Kreuzes in Pforzheim gebeten und hier erfuhr sie das Unfassbare, das Unglaubliche; Renate lebt! Renate arbeitet in einem Dorf in der Tiefe Russlands! Hier ihre Anschrift!

Wer kann ermessen, was einem bangenden, schon verzagten Mutterherzen diese Nachricht gebracht hat. Wer kann nachempfinden, was ein Kind erlebt, wenn es inmitten einer fremden Welt erfährt, dass tausende Kilometer entfernt ein Mutterherz noch schlägt. Hätte es keine Grenzen, keine Pässe, keine Ausreisevisen und Durchreisegenehmigungen auf dieser oft so grausamen Welt gegeben, Mutter und Tochter wären sich entgegengelaufen, bis sie sich in die Arme hätten schließen können.

So aber begann nun ein langes, zähes Ringen auf beiden Seiten, um die Voraussetzungen für ein Zusammenkommen zu schaffen. Wenn es Renate in jenem Hause der alten, gütigen Russenfrau mit ihrer Familie nicht so gut gehabt hätte, wären die kommenden Monate kaum zu ertragen gewesen. Briefe wechselten in Zeitspannen von zwölf Tagen hin- und herüber, und jeder Rubel, der erübrigt werden konnte, wurde für das Reisegeld gespart. Auch die Mutter tat, was sie konnte. Das Rote Kreuz war ihr behilflich; es schickte — mit ihr zusammen — Geld in die Sowjetunion, um alle Bemühungen und Hoffnungen nicht an den fehlenden Rubeln scheitern zu lassen. Die Ausreisegenehmigung war bald erkämpft, viel schwieriger aber gestalteten sich die Durchreisevisen durch Polen und, da die Ausreise aus der Sowjetunion nur in die Sowjetzone erteilt wurde, auch die Ausreisegenehmigung aus dieser nach Westdeutschland. Hier half der Bundestagsabgeordnete Leonhard aus Pforzheim; er rief kurzerhand Pankow an. Dort fand er Verständnis für Renates Schicksal; die sowjetzonalen Behörden sicherten ihre Unterstützung zu.

Dann kam die Tochter ihrer russischen Wirtsleute, die bei der Post beschäftigt ist, mit der Freudenbotschaft, dass ein versiegelter schwerer Brief für Renate aus Moskau da sei. Endlich hielt unsere tapfere Ostpreußin alle Papiere in der Hand, die sie zur Heimfahrt, zum Wiedersehen mit ihrer Mutter benötigte. Was sie besaß und zur Reise nicht benötigte, wurde schnell verkauft. Mit den Ersparnissen reichte das Geld für die Fahrkarte bis Pforzheim. Achthundert Rubel kostete sie.

In Moskau musste Renate noch Station machen. Sie übernachtete im Hotel Metropol und ließ sich — wie zum Triumph auf alles, was sie in diesem Lande erleben musste — durch die Stadt fahren. Mit rührend kindlichem Sinn kaufte sie der Mutter einen goldbunten Karton Seife, Puder und Parfüm als Mitbringsel aus dieser anderen Welt. Sie dachte an nichts, als sie die Reise antrat, sagt sie. So sehr war alles wie ein Traum. Alles was hier nun kommen sollte! Acht Tage dauerte die Reise. In Polen nahm man ihr noch ihre Uhr ab.

Die Volkspolizei wollte ihr die Weiterreise nach Westdeutschland ausreden, aber Renate kümmerte sich um keinerlei Argumente. Sie wollte zu ihrer Mutter. Nach zehn Jahren zu ihrer Mutter! Weiter nichts!

Keiner wusste, dass sie kommt. Jahrelang mit Sehnsucht erwartet, stand sie nun als alleinreisende Heimkehrerin vor dem Pforzheimer Bahnhof. „Wie komme ich zur Bülowstraße 17?" fragte sie eine Frau. Und diese zeigte mit einer Selbstverständlichkeit auf die entsprechende Obus-Linie. Und als Renate nach dem Preis fragte und sagte, dass sie kein Geld habe, weil sie geradewegs aus Russland käme, wurde sie für diese Frau, die ihr sofort das Fahrgeld gab und schnell auch für die Umstehenden so etwas wie ein Weltwunder.

Die Mutter war in Arbeit, wie alle Tage, Monate und Jahre. Die Nachbarn beeilten sich, sie herbeizurufen: „Ihre Tochter ist da!" Und als die Mutter noch zweifelnd in die Bülowstraße einbog, lief ihr mit ausgestreckten Armen ihre Tochter Renate entgegen und schloss die alte Mutter lange in die Arme. Tränen sind dann der einzige Ausdruck eines unsäglichen Glücks, sind die Lösung eines jahrelang erlittenen Schmerzes.

Der Vertreter der Stadt überreichte Renate hei der Begrüßung eine Uhr als Ersatz für die ihr von den Polen gestohlene, ein Justizoberinspektor, der Formalitäten für sie erledigen musste, nimmt spontan ein gerahmtes Bild des Königsberger Schlosses von der Wand und macht es ihr zum Geschenk; ihm war es ein Andenken an seine Dienstzeit in dieser schönen Stadt. Das Rote Kreuz, der Heimkehrerverband, die Landsmannschaft — alle, alle wollen teilhaben an diesem Glück und helfen, dass Renate den Übergang in dieses glücklichere Leben ohne Erschütterungen und Sorgen und mit reichem Segen und sorgender Liebe gewinnen möge, um bald zu vergessen, was für ein langer, schwerer Weg für sie zu bewältigen war vom brennenden Weihnachtsbaum 1944 in Königsberg bis in die Arme der Mutter.

Werner Buxa

 

 

Seite 13   Wir gratulieren

Zum 88. Geburtstag

Am 8. Dezember 1955, dem Oberzollsekretär i. R., Ewald Kawiath, aus Mohrungen, Pr.-Holländer-Straße 36, jetzt in (20b) Schladen/Harz, Herm.-Müller-Straße 2

 
am 9. Dezember 1955, Frau Mathilde Unterspann, aus Königsberg, Am Ausfalltor 6, jetzt mit ihrer Tochter, der Witwe Gertrud Struwe, in Brillit 5a, Post Gnarrenburg, Bezirk Bremen.

 

zum 86. Geburtstag

am 10. November 1955, Frau Maria Blum, aus Königsberg, Konigstraße 69, jetzt in Lübeck, Mühlenstr. 50.

 

am 28. November 1955, Frau Marie Weege, aus Tilsit, Garnisonstraße 28, jetzt bei ihrer Tochter Hertha in Herlingerode/Harz, Kaltenfelder Straße 6.

 

zum 85. Geburtstag

am 18. November 1955, Landsmann Anton Rodd, aus Braunsberg, Berliner Straße 2, jetzt in Lübeck, Heiligengeistkamp 2.

 

am 24. November 1955, Landsmann Gustav Queiss, aus Lank, Kreis Heiligenbeil, jetzt in Lübeck-Stockelsdorf, Lohstraße 113a.

 

am 3. Dezember 1955, Frau Elise Neumann, jetzt in Flensburg, Nehrungsallee 12.

 

am 6. Dezember 1955, Landsmann Julius Golloch, aus Ortelsburg, jetzt in Flensburg, DRK-Heim, Bahnhof.

 

am 10. Dezember 1955, Frau Auguste Gajewski, geb. Czechleba, aus Bieberswalde, Kreis Osterode, jetzt in Bomlitz bei Walsrode.

 

am 15. Dezember 1955, dem Kaufmann, Bernhard Witlandt, aus Tilsit, jetzt in Bamberg/Bayern, Heinrichsdamm 38.

 

zum 84. Geburtstag

am 3. Dezember 1955, dem Spediteur und Stadtrat Emil Kolberg, aus Braunsberg, jetzt in Schleswig, Lollfüß 67.

 

am 18. Dezember 1955, dem Schneidermeister, Gustav Petrusch, aus Königsberg, jetzt in Gundelfingen/Do., Castellstraße. Die landsmannschaftliche Gruppe gratuliert herzlich.

 

zum 83. Geburtstag

am 6. Dezember 1955, Frau Anna Kunz, aus Tilsit, jetzt in Flensburg, Apenrader Straße 9.

 

am 7. Dezember 1955, Frau Minna Albrecht, geb. Gerlach, aus Heiligenbeil, jetzt in Kirchhatten, Kreis Oldenburg-Land.

 

am 7. Dezember 1955, der verw. Altbäuerin Amalie Worgull, geb. Gregel, aus Herzogsdorf, Kreis Johannisburg, jetzt bei ihrer Tochter Amalie Suwe in Bevensen, Kreis Uelzen, Gollener Weg 27.

 

zum 82. Geburtstag

am 29. November 1955, Frau Anna Völker, aus Sensburg, Ordensritterstraße 4, jetzt in Lübeck, Tulpenweg 2.

 

am 5. Dezember 1955, Frau Martha Rieger, geb. Hantke, aus Insterburg, Deutsche Straße 8, jetzt bei ihrer Tochter Lucie Metschies in Wittekindshof über Bad Oeynhausen.

 

am 17. Dezember 1955, der Witwe Therese Schröder, geb. Böhnke, aus Insterburg, Ludendorffstraße 25, jetzt bei ihrer ältesten Tochter Margarete Ramminger in Bersenbrück, Stiftshof 7.

 

zum 81. Geburtstag

am 6.. Dezember 1955, Frau Marie Mussel, aus Labiau, jetzt in Flensburg, Strandweg 18.

 

am 10. Dezember 1955, Frau Käte Witt, aus Königsberg, jetzt in Flensburg, Flurstraße 14.

 

am 15. Dezember 1955, dem Lokführer bei der Haffuferbahn Eduard Schischke, aus Braunsberg, jetzt in Seesen am Harz, Bornhäuser Straße 4. Landsmann Schischke besucht jeden Heimatabend der landsmannschaftlichen Gruppe und ist allen ein Vorbild.

 

zum 80. Geburtstag

Ohne Datum. Frau Marie Zigahn, geb. Salz, aus Kreuzburg, Abbau Stolzenberg und Heiligenbeil, jetzt in der sowjetisch besetzten Zone in einem Altersheim. Sie ist durch ihren Sohn Artur Salz, Berlin-Zehlendorf, Possweg 3, zu erreichen.

 

am 15. November 1955, Landsmann Karl Lindemann, aus Kl.-Pentlack, Kreis Gerdauen, jetzt in Hohenaspe bei Itzehoe, Kreis Steinburg/Holstein. Der Jubilar war in der Heimat ein bekannter Pferdezüchter, dessen Interesse besonders den Trakehnern galt; er erhielt für seine Fohlen mehrere Staatspreise.

 

am 3. Dezember 1955, der Witwe Justine Haak, aus Maibaum, Kreis Elbing, wo sie bis zur Vertreibung 1947 wohnte. Jetzt lebt sie bei ihren drei Kindern und drei Enkelkindern in Mettingen/Westfalen, Schlickelde 114.

 

am 4. Dezember 1955, Frau Johanna Brusberg, geb. Neithardt, aus Königsberg, Yorckstraße 25, jetzt bei ihrer jüngsten Tochter in Osterholz-Scharmbeck, Hinter der Kirche 3.

 

am 4. Dezember 1955, Landsmann August Loesch, aus Cordmedien, zuletzt Rudau/Samland. Er lebt mit seiner Ehefrau seit 1953 in Reutlingen, Karlstr. 37/1. Nach der Besetzung Ostpreußens durch die Russen hatte das Ehepaar, das vor fünf Jahren seine Goldene Hochzeit feiern konnte, viel erdulden müssen.

 

am 12. Dezember 1955, Frau Lina Freitag, aus Zallen-felde, Kreis Pr.-Holland, jetzt bei ihrer Tochter Lina in der sowjetisch besetzten Zone. Sie ist durch Ernst Dunz, Bäckerei, (13b) Unterdarching/Obb. 135, zu erreichen.

 

am 13. Dezember 1955, Fräulein Helene von Arnim, aus Stein bei Blumenau, Kreis Pr.-Holland, jetzt Kurhaus Bad Boll über Göppingen/Hessen.

 

am 15. Dezember 1955, dem Kaufmann Franz Schilling, aus Gumbinnen, jetzt in der Familie der Frau E. Thews, verw. Poerschler, in Egge bei Hameln.

 

am 15. Dezember 1955, Landsmann Max Jenschewski, aus Kreuzburg, jetzt in (21b) Brambauer über Dortmund, Karl-Haarmann-Straße 42. Am 26. Dezember feiert er mit seiner Ehefrau Martha, geb. Kalkschmidt, das Fest der Goldenen Hochzeit.

 

zum 75. Geburtstag

am 10. November 1955, Frau Johanna Müller, aus Fuchsberg/Samland, jetzt Lübeck-Stockelsdorf, Lohstr. 62.

 

am 1. Dezember 1955, Frau Helene Anders, aus Angerburg, jetzt in Flensburg, Peter-Christian-Hansen-Weg 7.

 

am 2. Dezember 1955, dem Lehrer i. R., Karl Räder, aus Hartigsberg, Kreis Tilsit-Ragnit, jetzt in Waldbröl/ Rhld., Oststraße 3.

 

am 6. Dezember 1955, dem Postbetriebswart Rudolf Leweck, aus Guttstadt, jetzt in Sarstedt, Kreis Hildesheim, Wellweg 22.

 

am 9. Dezember 1955, dem Kriminalsekretär i. R., Eduard Skibbe, aus Königsberg, seit Dezember 1949 in (16) Niederwalluß Rhb., Schöne Aussicht 22, bei seinem Sohn, Ingenieur Willi Skibbe.

 

am 10. Dezember 1955, Frau Eva Minna Sebetzki, aus Königsberg, Hans-Sagan-Straße 21, jetzt bei ihrer Tochter in Dannenberg/Elbe, Bahnhofstraße 57.

 

am 10. Dezember 1955, Frau Marie Thiel, aus Rudau/ Samland, jetzt in Oldorf über Jever/Oldenburg.

 

am 12. Dezember 1955, Landsmann Max Kölling, Maschinenmeister beim Erziehungsheim Rastenburg, jetzt mit seiner Ehefrau in Menden/Sauerland, Salbeiweg 7, bei seiner jüngsten Tochter Gertrud Löbel.

 

am 13. Dezember 1955, Landsmann Artur Baek, Lagerverwalter bei der Firma Joh. Fr. Bruder in Tilsit, jetzt in Breitenrode über Obisfelde, Kreis Klötze.

 

am 14. Dezember 1955, Kriminal-Sekretär i. R., Friedrich Kutz, aus Königsberg, zuletzt in Dresden. Nach 46 Dienstjahren trat er 1946 in den Ruhestand. Er lebt heute mit seiner Ehefrau in Hitzacker/Elbe (20a), Buchberg 9, bei seiner Tochter.

 

Ohne Datum. Frau Anna Przytulla, aus Insterburg, Pulverstr. 11, jetzt in der sowjetisch besetzten Zone. Sie ist durch Frau L. Schwarzien, Gladbeck/Westf., Steinstraße 132, zu erreichen.

 

am 17. Dezember 1955, Frau Marie Warda, geb. Schultz, aus Symken, Kreis Johannisburg, jetzt in Kiesdorf über Ulzburg.

 

am 19. Dezember 1955, dem Schrankenwärter i. R. Hermann Arndt, aus Fischhausen, Wärterhaus 11, jetzt in Steinbeck, bei Buchholz, Kreis Harburg, Siedlung Heimgarten 17, bei seiner Tochter Johanna

 

 

Seite 13   Goldene Hochzeiten

Der Hotelbesitzer, Friedrich Ewert und seine Ehefrau Lina, geb. Jautolat, aus Ragnit, Hotel Deutsches Haus, jetzt Parkhotel Ruhetal, Glücksburg, feiern am 18. Dezember 1955, das Fest der Goldenen Hochzeit.

 

Der Oberpostinspektor, Wilhelm Düttchen und seine Ehefrau Emma, geb. Jäger, aus Königsberg, Kalthöfsche Straße, jetzt in Hamburg 20, Husumer Straße 19, bei ihrem Schwiegersohn, Studienrat Kapt. Zeuner, feiern am 16. Dezember 1955, das Fest der Goldenen Hochzeit.

 

Mühlenbesitzer, Friedrich Kahrau, aus Königsdorf, Kreis Mohrungen, beging mit seiner Ehefrau Ida, geb. Hartmann, am 20. November 1955, in Bad Essen, Bezirk Osnabrück, das Fest der Goldenen Hochzeit. Die Jubilare leben hier bei ihrer Schwiegertochter Else, geb. Licht. Die landsmannschaftliche Gruppe, an deren Heimatabenden das Ehepaar stets teilnimmt, gratuliert herzlich.

 

 

Seite 13   Jubiläen

Der Postschaffner, Bernhard Plocksties, aus Rauterskirch, jetzt in Hamburg-Harksheide, Falkenberg, beging am 22. November 1955,sein 40jähriges Dienstjubiläum bei der Bundespost.

 

Am 2. Dezember 1955, feierte der Bundesbahn-Obersekretär, August Marx ,aus Schlobitten, Kreis Pr.-Holland, jetzt in Kleinflintbek, Kiel-Land, sein 40-jähriges Dienstjubiläum.

 

 

Seite 13   Prüfungen

Elimar Moser, Sohn des Arztes Dr. Elimar Moser, aus Cranz, jetzt in Bad Godesberg, Heinrichstraße 13, hat an der Universität Tübingen am 24. November 1955,sein erstes juristisches Staatsexamen bestanden.

 

Leonore Isanowsky, Tochter des Straßenmeisters Emil Isanowsky, aus Laukischken, Kreis Labiau, jetzt in Sulingen, bestand an der Universität Kiel das Studienreferendarexamen.

 

Ursula Baarz, Tochter des Regierungsinspektors i. R., Leo Baarz aus Ortelsburg, jetzt in Berlin-Steglitz, Bergstraße 57, bestand ihre Prüfung als medizinisch-technische Assistentin mit „gut".

 

Dorothea Rattay, Tochter des Klempnermeisters Hellmuth Rattay, aus Neuhausen-Tiergarten, hat in Kassel ihre Prüfung als Postassistentin bestanden. Anschrift: (16) Eschwege, Schlesienstraße 13.

 

Cerd Bandilla, Sohn des Landsmanns Julius Bandilla, aus Mostolten, Kreis Lyck, jetzt in Friesheim über Lechenich, Bezirk Köln, hat die Prüfung für den  mittleren Verwaltungs- und Kassendienst an der Verwaltungs- und Sparkassenschule der Stadt Köln mit dem Gesamtergebnis „gut" bestanden.

 

Ilse Sult, Tochter des Lokomotivführers Ernst Sult, aus Königsberg, Godriener Straße 25, jetzt Hamburg-Harburg, Bremer Straße 136, hat am Fröbelseminar in Hamburg das Staatliche Examen als Kindergärtnerin bestanden.

 

Konrad Klein, Bruder des Glasermeisters Erich Klein, aus Wormditt, Schloßstraße 17, jetzt in Stade, Burgstraße 5, hat vor der Prüfungskommission der Handwerkskammer Lüneburg-Stade die Meisterprüfung bestanden.

 

Burkhard Kluwe, Sohn des Tischlermeisters Hermann Kluwe, aus Widminnen, Kreis Lötzen, jetzt Holzminden an der Weser, Neuer Weg 1, hat bei der Tischlerfachschule in Hildesheim seine Technikerprüfung und gleichzeitig vor der dortigen Handwerkskammer seine Meisterprüfung für das Tischlerhandwerk mit »sehr gut" bestanden.

 

Helmut Mexa, Sohn des Landwirts Gustav Mexa, aus Binien, Kreis Lyck, jetzt in Witten-Schnee, hat vor dem Prüfungsausschuss der Handwerkskammer Dortmund seine Prüfung als Zimmermeister bestanden.

 

 

Seite 13   Sparbücher liegen vor

Für folgende Landsleute liegen Sparbücher vor:

Lina Friedrich, aus Lissen, Kreissparkasse Angerburg;

Hermann Karlisch, aus Gumbinnen, Kreis- u. Stadtsparkasse Gumbinnen;

Karl Peukert, aus Heilsberg, Kreissparkasse Heilsberg;

Berta Weiss, aus Prappein, Kreissparkasse Samland in Königsberg;

Bruno Klaus Dietrich, aus Haffwerder, Kreissparkasse Labiau;

Eduard Heise, aus Pawlicken, Kreissparkasse Neidenburg;

Minna Kirsch, aus Domkau, Kreissparkasse Osterode;

Gade (Vorname unbekannt), aus Berlin, Stadtsparkasse Pillau;

Emil Nowozin (Rowozin?), aus Stablack, Kreissparkasse Pr.-Eylau, Hauptzweigstelle Gartenstadt Stablack;

Eva Kaftan, aus Drengfurt, Kreissparkasse Rastenburg, Zweigstelle Drengfurt;

Minna Baasner, aus Sensburg, Kreis- und Stadtsparkasse Sensburg;

Franz Albien, aus Pomedien, Stadtsparkasse Tapiau;

Helene Minuth, aus Gr.-Engelau, Kreissparkasse Wehlau;

Robert Drescher, aus Eydtkau. Kreis- und Stadtsparkasse Gumbinnen;

Hans Jürgen Wisselinck und Rudolf Wisselinck, aus Gumbinnen, Kreis- und Stadtsparkasse Gumbinnen;

Heinz Krause, aus Königsberg, Stadtsparkasse Königsberg, Hauptzweigstelle Viehmarkt;

Elise Hennig, aus Königsberg, Stadtsparkasse Königsberg, Nebenstelle Parkhotel (später Hauptzweigstelle);

Margarete König, aus Königsberg, Hauptzweigstelle Steindamm;

Willi Weiss, aus Königsberg, Hauptzweigstelle Steindamm.

 

Sparbücher der Stadtsparkasse Königsberg (ohne Namen)

Die Konto-Nr. 18 025, 19 220, 45 429, Hauptstelle Altst. Langgasse 24;

Konto.-Nr. 1/18 026, 1/45 430, 1/67 756, Hauptstelle Kneiph. Langgasse 60:

Konto-Nr. 1/49 642, 50 937, Nebenstelle Altstadt:

Konto-Nr. 3/7598, Hauptzweigst. Flottwellstr. 17;

Konto-Nr. 1/10 802, Hauptstelle Altst. Langgasse 24

Konto-Nr. 13/26 120, Haup'zwetgstelle Steindamm.

 

Eiserne Sparbücher der Stadtsparkasse Königsberg, Kneiph. Langgasse 60, liegen für folgende Landsleute aus Königsberg vor:

Erich Assmann, Wilhelm Backens, Albert Bandowski, Richard Banduhn, Franz Bellgardt, Willi Berg, Gustav Berthold, Bernhard Biernath, Paul Bobinski, Friedrich Böhnke, Günther Bogs, Hermann Borchert, Otto Borneck, Wilhelm Brach, Erich Braun, Kurt Braun, Max Brodde, Richard Broszeit, Hans Brückner, Heinrich Brune, Erich Diekert, Otto Dikomey, Jacob Dillenburger, Egon Eisenberg, Georg Flick (Tlick?), Thilo Freyer (Treyer?), Otto Funk (Tunk?), Johann Fydrich, Friedrich Gediehn, Louis Gerlach, Friedrich Geschke (Seschke?), Albert Giebel, Paul Gottschalk, Karl Gribbe, Willy Grunke, Fritz Grun-wald, Franz Habedank, Karl Heyden, Fritz Hochfeld. Conrad Jasnau. Hans Jebsen. Julius Jung-nischke, Otto Kannning, Max Karaschewski, Ernst Kattlus, Max Kaupat, Johann Klein, Franz Koch, Otto Kraak, Robert Kraffzick, Erich Krieger, Franz Kriesch, Michel Kunkis, Friedrich Kuschmurz, Otto Lange, Paul Lischewski, Otto Loss, Hubert Marbach, Ernst Mehrwald, Adam Mientkewltz, Rudolf Mordass, Wilhelm Müller, Willi Müller, Gustav Naujok, Hermann Neumann, Max Neumann, Paul Neumann, Kurt Onderka, Hermann Onescheit, Oskar Pascheka, Emil Pasternak, Kurt Pawlowski, Alfred Peick, Robert Persian, Friedrich Pfeffer, Gustav Pollack, Herbert Prengel (Preugel?), Albert Rasokat, Franz Raudszus, Paul Recklies, Herbert Reschke, Otto Rieck, Willy Ring, Fritz Rohloff, Adam Ruchatz, Hans Salamon, Reinhold Seehaus, Rudolf Siegmund, Albert Siemonelt, Fritz Sult, Robert Scherret, Friedrich Schicher, Franz Schiemann, Otto Schlicht, Paul Schlicht, Fritz Schoppnies, Gustav Schulz, Wilh. Steinke, Franz Stockmann, Ernst Strothmann, Kurt Tietz, Kurt Tobehn, Karl Tollklehn, Horst-Dietmar Treichel, Paul Tysarzig, August Voigt, Walter Voss, Bruno Waiden, Otto Wessel. Ernst West, Johann Widra, Karl Wiench, Karl Wiesner, Heinrich Windt, Franz Wölki, Johann Woiwod, Robert Woop.

 

Ferner sind Eiserne Sparbücher der gleichen Kasse für folgende Landsleute vorhanden:

Erich Aukschlat (Ankschlat?), aus Finkental,

Franz Austellat, aus Allenstein,

Herbert Baumann, aus Hainowka,

Alfred Berger, aus Litzmannstadt,

Franz Boehnke, aus Allenstein,

Albert Busse, aus Pilz,

Artur Deutschmann, aus Kicin,

Theofil Dorn, aus Zichenau,

Karl Dymke, aus Schröttersburg,

Gustav Eckloff, aus Tannenwalde,

Friedrich Fischer, aus Quendnau,

Adolf Frank, aus Koschmitza,

Hermann Gendrolus, aus Gr.-Holstein,

Max Grätsch, aus Lapischken,

Walter Hanke (Hauke?), aus Allenstein,

Heinrichs Jabs, aus Okopy-Tokari,

Walter Jäger, früherer Wohnort nicht bekannt,

Reinhold Krause, aus Auern.

Gustav Laube, aus Alt-Cichowitz.

Friedrich Lerke, aus Cgierz

Reinhold Link, aus Karlshof-Litzmannst.

Emil Lukas, aus Borchersdorf,

Erich Manko, aus Tannenwalde,

Albert Michelis, aus Jagodnitza,

Julius Mielke, aus Mühlental,

Kurt Mörke, aus Waldheim,

Otto Mross, aus Skurpin,

Friedrich Panzer, aus Goldschmiede,

Kurt Papajewski, aus Hainowka,

Johann Polsfut, aus Lasinsk,

Emil Rabe, aus Treuensiegen,

Walter Rochau, aus Tilsit,

Edmund Rossol aus Unterwaiden,

Edmund Sommerfeld, aus Warinka,

Walter Spaniol, aus Schildberg,

Christian Schiller, aus Alt-Boewitz,

Gottfried Schmechel, aus Guta,

Adolf Schönfeld, aus Konstantinowo,

Reinhold Trezeciak, aus Pirschau,

Bruno Viehöfer, früherer Wohnort nicht bekannt,

Eduard Vogel, aus Schröttersburg,

Arno Wattersdorf, aus Bialystok,

Otto Weigt, aus Wilhelmsau,

Richard Zelmer, aus Litzmannstadt.

 

 

Seite 13   Ein Leistungsabzeichen in Gold

Margarete Gehrmann, Oberschullehrerin an der Dahlmann-Schule in Bad Segeberg, Gymnasium für Jungen und Mädchen, erhielt vom Leichtathletikverband das große Landes-Leichtathletik-Leistungsabzeichen in Gold. Bei einem bundesoffenen Alterssportfest in Neumünster hatte Fräulein Gehrmann in vier leichtathletischen Disziplinen drei erste Plätze und einen zweiten Platz in ihrer Altersklasse errungen. Der LV Schleswig-Holstein wies in einem besonderen Anerkennungsschreiben an den Turn- und Sportverein Segeberg darauf hin, dass die 43jährige Oberschullehrerin die erste Sportlehrerin in Schleswig-Holstein sei, der diese wertvolle Auszeichnung verliehen wurde. Fräulein Gehrmann trat bereits in der Heimat als aktive Sportlerin seit 1928 hervor. Sie gehörte von 1928 bis 1938 dem Königsberger Frauenturnverein und bis 1944 dem Rastenburger Sportverein an.

 

 

Seite 13   Lebensretter

Dem 21jährigen Maschinenschlosser Klaus Jerzembeck, aus Osterode, jetzt in Lübeck, Röntgenstr. 13, wurde durch den Ministerpräsidenten von Schleswig-Holstein Lob und Anerkennung ausgesprochen. Unser junger Landsmann hatte am 10. Juli 1955 den Goldschmiedelehrling Hans-Günther Schirrmann unter eigener Lebensgefahr vom Tode des Ertrinkens gerettet.

 

Seite 13   Tote unserer Heimat

Frau Elisabeth Heiser, geboren in Tutschen, Kreis Gumbinnen

In einem gesegneten Alter, im 102. Lebensjahre, verstarb Frau Elisabeth Heiser, geborene Richel, in Heinebach, Bezirk Kassel. Kinder, Enkel und Urenkel betrauern sie, und der Mut, mit dem sie dem Schicksal begegnete, verschaffte ihr die hohe Achtung ihrer Landsleute. Gemeinsam mit einem Brüderchen kam sie am 12. April 1854 in Martischen, Kreis Gumbinnen, zur Welt. Sie war lebenskräftiger als der Zwillingsbruder, dem nur ein Dasein von drei Wochen beschieden war. Auf dem väterlichen Hofe lernte sie arbeiten, und sie wuchs zu einer Zeit auf, in der der Respekt vor den Eltern noch so groß war, dass die Kinder Vater und Mutter mit „Sie" anredeten. 1878 heiratete sie den Landwirt Friedrich Heiser. aus Tutschen im Kreise Stallupönen. Zwölf Kinder gebar sie ihm. 1909 starb ihr Mann. Fünf Kriege hat sie erlebt, und dreimal musste sie im Ersten Weltkriege vor den Russen fliehen. Immer wieder begann sie nach der Rückkehr tapfer mit der Wirtschaft auf dem ausgeraubten Hof. Die beiden Weltkriege nahmen ihr zwei Söhne, eine Tochter und einen Schwiegersohn, und zu allem Herzeleid kam der Verlust der Heimat. Nach der Vertreibung half die immer tätige, damals schon über neunzig Jahre alte Frau, im Haushalt ihres Sohnes Fritz, der in Altmorschen (Kreis Melsungen) eine kleine Pachtung erlangen konnte. Seit 1951 wohnte sie in Heinebach. Die Feier ihres hundertsten Geburtstages wurde zu einem Dorffest ausgeweitet, und an Jenem Tage wurden ihr viele Ehrungen zuteil; unsere Landsmannschaft und die Kreisgemeinschaft Ebenrode (Stallupönen) gratulierten ihr herzlich. Nach einer kurzen Krankheit schloss diese Vertreterin eines tüchtigen, zähen ostpreußischen Bauerngeschlechtes am 28. November 1955, für immer die Augen.

 

Willy Mannke, Fischhausen  

Am 12. November 1955, starb in Detmold der Fleischerobermeister des Kreises Samland, Willy Mannke.

Das ostpreußische Handwerk beklagt in ihm einen seiner besten und fähigsten Führer. In Fischhausen hatte er seine Fleischerei zu einem ansehnlichen und leistungsfähigen Betrieb entwickelt. Er wurde durch die Vertreibung nach Detmold verschlagen. Der Verlust der Heimat, der auch den Tod seiner ältesten Tochter verursachte, das Fehlen seines Wirkungskreises und die Arbeitslosigkeit zehrten an seiner Lebenskraft. Sein Leben war Sorge für seine Familie und für seine Handwerkskameraden. Schon die Fähigkeiten des Jungen Meisters wurden von der Handwerksführung erkannt. Als den Vertrauenswürdigsten wählte seine Innung ihn zu ihrem Obermeister. Bei der Bildung der Kreishandwerkerschaften wurde er in den Beirat der Kreishandwerkerschaft Samland gewählt. Die Behörden des Kreises schätzten in ihm den zuverlässigen Berater.

Auch nach der Vertreibung diente er mit seinem Wissen seinen Landsleuten durch seine Tätigkeit für die Heimatauskunftsstelle. Bis zu seinem frühen Tode im 68. Lebensjahre war er unermüdlich für das ostpreußische Handwerk tätig.

 

 

Seite 14   In der Sowjetunion zurückgehalten. Heimkehrernachrichten über Verschleppte und Verstorbene

Wir veröffentlichen im Folgenden nunmehr weitere Namen von Zivilverschleppten, die in Russland zurückgehalten werden oder verstorben sind. Die Namen sind von Heimkehrern aus ausländischen Gewahrsam aufgegeben worden.

Liste 9/1955

50725/47 Name unbekannt, Vorname unbekannt, Geburtsdatum unbekannt, zuletzt wohnhaft Lyck, Zivilberuf: Roßschlächter.

 

62226/47 Baden, Vorname unbekannt, geb. etwa 1905, zuletzt wohnhaft Heilsberg, Zivilberuf: Lebensmittel-Händlerin.

 

61747/48 Behrend, Anna, geb. etwa 1915. zuletzt wohnhaft Kreis Tilsit-Ragnit, Zivilberuf: Bäuerin?

 

38925 Berner, Vorname unbekannt (männl.), geb. etwa 1895, zuletzt wohnhaft Königsberg Pr., Schlachthof, Zivilberuf: Fleischermeister.

 

61700/47 Blumenau, Vorname unbekannt, Geburtsdatum unbekannt, zuletzt wohnhaft Reidau, Kreis Gerdauen, Zivilberuf: Bäuerin.

 

62227/48 Borrmann, Olga, geb. etwa 1918, zuletzt wohnhaft Bischofstein, Zivilberuf: unbekannt.

 

21426 Brosowski, Karl, geb etwa 1895, zuletzt wohnh. Ostpreußen/Masuren, Zivilberuf: Gastwirt.

 

28279 Büchler, Vorname unbekannt (männl.), geb. etwa 1896, zuletzt wohnhaft Kreis Königsberg, Richtung Rauschen, Zivilberuf: Bauer oder Gutsbesitzer, Rauschen.

 

51782/48 Czymoch, Elfriede, Geburtsdatum unbekannt, zuletzt wohnhaft Sargensee, Kreis Treuburg, Zivilberuf: unbekannt.

 

61678/51 Dorn, Karl, Geburtsdatum unbekannt, zuletzt wohnhaft Königsberg Pr., Zivilberuf: unbekannt.

 

63502/48 Fabian, Anna, geb. etwa 1886, zuletzt wohnhaft Kreis Lötzen, Zivilberuf: unbekannt.

 

63864/53 Förster, Vorname unbekannt, geb. etwa 1899, zuletzt wohnhaft Kuhmehnen, Kreis Samland, Zivilberuf: Polizist.

 

63592/48 Gerhard, Gertrud, geb. etwa 1921, zuletzt wohnhaft Gegend Allenstein, Zivilberuf: Jungbäuerin.

 

30985 Gorski, Erika, geb. etwa 1923, zuletzt wohnh. Gegend Königsberg, Zivilberuf: unbekannt.

 

63471/51 Grube, Vorname unbekannt (Frau), Geburtsdatum unbekannt, zuletzt wohnhaft Königsberg Pr., Zivilberuf: unbekannt, mit Tochter Anneliese Gr., geb. etwa 1927.

 

40645 Heidecker, Vorname unbekannt, geb. etwa 1894, zuletzt wohnhaft Königsberg Pr., Zivilberuf: Gärtnereibesitzer.

 

63579/48 Hildebrand, Lina, Geburtsdatum unbekannt, zuletzt wohnhaft, Reichenbach, Kreis Pr.-Holland, Zivilberuf: unbekannt.

 

23400 Hoffmann, Ulla, geb. etwa 1931, zuletzt wohnhaft Königsberg Pr., Zivilberuf: unbekannt.

 

63927/49 Januschewski, Gertrud, geb. etwa 1923. zuletzt wohnhaft Kreis Johannisburg, Zivilberuf: Bauerntochter.

 

60856/49 Joschos, Edith, geb. etwa 1929, zuletzt wohnhaft Kreis Insterburg, Zivilberuf: unbekannt (Vater Arbeiter).

 

62118/48 Karp, Fritz, geb. etwa 1890, zuletzt wohnhaft Königsberg-Rothenstein, Zivilberuf: Kaufmann.

 

59090/45 Kinder, Hildegard, geb. etwa 1925, zuletzt wohnhaft Königsberg-Schönfließ, Zivilberuf: unbekannt.

 

61135/48 Kleinschmidt, Grete, geb. etwa 1915, zuletzt wohnhaft Rößel, Zivilberuf: unbekannt.

 

63943/49 Koslowski, Hans, geb. etwa 1905/06, zuletzt wohnhaft Heilsberg, Zivilberuf: Kaufmann und Uhrmacher.

 

60865/48 Krczowa , Berta, Geburtsdatum unbekannt, zuletzt wohnhaft Warpuhnen, Kreis Sensburg, Zivilberuf: Schneiderin.

 

58686/50 Krüger, Hermann, geb. etwa 1890, zuletzt wohnhaft Ostpreußen, Zivilberuf: unbekannt.

 

61653/46 Labschewski, Anna, geb. etwa 1928, zul. wohnhaft Heidick, Kreis Johannisburg, Zivilberuf: unbekannt.

 

10154 Leo, Alfred, geb. etwa 1870/80, zuletzt wohnhaft Königsberg Pr., Wagnerstraße, Zivilberuf: Musiker und Musiklehrer.

 

61912/45 Löll, Elfriede, geb. etwa 1923, zuletzt wohnhaft Gegend Königsberg oder Labiau, Zivilberuf: unbekannt.

 

61819/48 Marienfeld, Vorname unbekannt, geb. etwa 1920, zuletzt wohnhaft Heilsberg, Zivilberuf: Angestellter einer Schneidemühle.

 

60430 Meding, Vorname unbekannt (weiblich), geb. etwa 1888, zuletzt wohnhaft Rastenburg, Zivilberuf: unbekannt (Mann ist Schneidermeister).

 

35606 Mögenburg, Vorname unbek. (männl.), geb. etwa 1903. zuletzt wohnhaft Ostpreußen, Zivilberuf: Landwirt.

 

61707/50 Neumann, Berta, geb. etwa 1904, zuletzt wohnhaft, Königsberg Pr., Zivilberuf: Ehefrau.

 62118/48 Onklies, Herbert, geb. etwa 1891, zuletzt wohnhaft Palmnicken, Zivilberuf: Drogerie-Besitzer.

22765 Pehlke , Vorname unbekannt, geb. etwa 1875/80, zuletzt wohnhaft Wittenberg/Ostpr., Zivilberuf: Schneidermeister.

 

61005/51 Pladwig, Franz, Geburtsdatum unbekannt, zuletzt wohnhaft Königsberg Pr., Zivilberuf: Zollbeamter.


38626 Rakowski , August, Geburtsdatum unbekannt, zuletzt wohnhaft Großlindenau, Kreis Königsberg, Zivilberuf: unbekannt.


61598/48 Reimann, Erna (Frau), geb. etwa 1920, zuletzt wohnh. Bartenstein, Zivilberuf: unbekannt.

 

20575 Rienas, Charlotte, geb. etwa 1913, zuletzt wohnhaft Königsberg Pr., Schrebergarten „Glückauf", Zivilberuf: Hausfrau.

 

57059/46 Rothenberger, August, geb. etwa 1885, zuletzt wohnhaft Moritten, Kreis Pr.-Eylau, Zivilberuf: Melkermeister.

 

60674/49 Siebert, Herta, geb. etwa 1921, zuletzt wohnhaft Ostpreußen, Zivilberuf unbekannt.

 

61578/45 Switalski, Dr., Vorname unbek. (Frl.), zuletzt wohnhaft Braunsberg, Zivilberuf: Studienrätin.

 

59154/48 Schöneich, Margarete, geb. etwa 1915, zuletzt wohnhaft Königsberg Pr., Zivilberuf: unbekannt.

 

61422/48 Schulz, Max, geb. etwa 1885, zuletzt wohnhaft Königsberg Pr., Laag, Zivilberuf: Flei-sehermeister.

 

59955 Steppat, Helene, geb. etwa 1923, zuletzt wohnhaft Ostpreußen, Zivilberuf: unbekannt.

 

61205/45 Teschner, Erna. geb. etwa 1929, zuletzt wohnhaft Rehberg, Kreis Mohrungen, Zivilberuf: unbekannt.

 

60805 Tubaschus, Fritz, geb. etwa 1932, zuletzt wohnhaft Angerburg, Zivilberuf: unbekannt.

 

62172/49 Weill, Maria, geb. etwa 1900'05, zuletzt wohnhaft Bischofstein, Zivilberuf: unbekannt.  

62916/47 Willschulen, Maria, geb. etwa 1892, zuletzt wohnhaft Schulen, Kreis Heilsberg, Zivilberuf: unbekannt.

 

38182 Zilinski, Karl, geb. etwa 1898, zuletzt wohnhaft Königsberg Pr., Hoffmannstraße, Zivilberuf: Maler.

 

 

Seite 14   Bestätigungen

Gesucht werden Landsleute aus Rastenburg, die über die Beschäftigungsverhältnisse des Gustav Stenzel, geb. am 20.08.1887, in Rastenburg, Auskunft geben können. Der Ehefrau ist lediglich bekannt, dass Stenzel bis zu seiner Einberufung zur Wehrmacht im Jahre 1939 bei dem Baugeschäft Modricker in Rastenburg beschäftigt war.

 

Es werden Landsleute aus Klingerswalde, Kreis Heilsberg, gesucht, die bestätigen können, dass der Landsmann Anton Anhuth, geb. am 09.08.1876, am 31.01.1945 beim Vorrücken der russischen Front erschossen wurde.

 

In der Versorgungsangelegenheit der Witwe des Straßenmeisters Otto Rosemann, geb. am 11.11.1897, aus Wartenburg, Kreis Allenstein, werden ehemalige Dienstvorgesetzte sowie Berufskollegen gesucht, die Rosemann gekannt haben und über sein Dienstverhältnis Auskunft geben können.

 

Wer kann dem Landsmann Albert Ewert, geb. am 11.01.1887 zu Klein-Waldeck, Kreis Pr.-Eylau, die nachstehend aufgeführten Beschäftigungsverhältnisse bestätigen und dass für ihn während dieser Zeit ordnungsgemäß Beiträge zur Invalidenversicherung abgeführt wurden: 01.04.1912 bis

30.09.1914 als Kutscher bei Schadwinkel in Karlshöfchen, vom 01.10.1914 bis 06.06.1916 als Bauhilfsarbeiter bei Marwardt, Kreis Pr.-Eylau, vom 01.11.1919 bis 31.12.1919 und 01.11.1922 bis 05.04.1925 als Arbeiter bei von Braun in Neucken, Kreis Pr.-Eylau, vom 17.11.1920 bis

31.03.1921 als Kutscher bei Pottschadtie in Wöterkeim, vom 01.04.1921 bis 30.11.1921 in der Ziegelei in Bönkeim, vom 01.04.1922 bis 31.10.1922 als Arbeiter in der Ziegelei in Bekarten, Kreis Pr.-Eylau, und vom 06.04.1925 bis 30.11.1925 bei Schwendeck, Königsberg.

 

Zwecks Erlangung ihrer Versorgungsbezüge benötigt die Witwe Anna Weck Bestätigungen über die nachstehend aufgeführten Beschäftigungsverhältnisse ihres Ehemannes: 1909 bis 1911 als Landarbeiter bei Bollenschwing, Schönbruch, 1912 bis 1913 als Briefträger bei der Post Schönbruch, 1919 bis 1923 als Arbeiter bei der Bahn in Schönbruch, 1924 bis 1939 als Arbeiter bei Bauunternehmer Jan der & Braun.

 

Es werden Landsleute gesucht die den Autoschlosser Heinrich Kernbuch aus Drengfurt. Kreis Rastenburg, gekannt haben und bestätigen können, dass er in der Zeit von 1927 bis 1934 bei Schlossermeister Schwedratel beschäftigt gewesen ist.

 

Um Unterhaltsansprüche anmelden zu können, benötigt der Landsmann Siegfried Hinz Bestätigungen, dass er seit Gründung der Techn. Nothilfe, Königsberg, später Techn. Hilfspolizei, dortselbst vom 20.08.1920 bis zur Flucht als Mitglied und Inhaber der goldenen TN-Nadel und des Ehrenzeichens der Techn. Hilfspolizei war. Gesucht werden als Zeugen: Gertrud Brand, Königsberg, seit Gründung der TN im derzeitigen Geschäftszimmer im Schloss als Kontoristin tätig, Kurt Schultz, Königsberg, geb. am 12.02.1907 oder 1906, zuletzt im Geschäftszimmer am Friedländer Tor tätig gewesen, Landsmann Düschke, Leiter der Kleiderkammer der Techn. Hilfspolizei, und Landsmann Merk. — Als ehemaliger Angehöriger der Regierung Königsberg, Wasserstraßendirektion, sucht Landsmann Hinz ehemalige Vorgesetze und ehemalige Kameraden, die sich seiner als Pförtner und Amtsgehilfe erinnern. Wo sind die Landsleute Babeleit, Eduard Neumann II, Annus und Botenmeister Szidat, Neumann I und Quednau von der Postabfertigung der Regierung.

 

Es werden Zeugen gesucht, die bestätigen können, dass Josef Gust. geb. am 09.12.1926 in Königsberg, seit mindestens 1937 bis zur Einberufung zur Wehrmacht in Königsberg. Samitter Allee, bei den Eltern (Vater Landwirt Franz Gust) wohnhaft gewesen ist. — Außerdem werden Landsleute gesucht, die etwas über den Verbleib von Landwirt Franz Gust. geb. am 07.01.1902. Frau Juliane, geb. Koselowski, geb. am 27.06.1904. und Tochter Hilde, geb. im August 1933. wohnhaft gewesen in Königsberg. Samitter Allee, aussagen können. Franz Gust ist 1944 zum Volkssturm gekommen. Ehefrau und Tochter sind seit Januar 1945 vermisst.

 

In einer Waisenrentenangelegenheit werden Landsleute gesucht, die über die versicherungspflichtigen Beschäftigungsverhältnisse des Fritz Pauloweit. geb. am 24.04.1901 in Groß-Jägersdorf. Kreis Insterburg. wohnhaft gewesen in Otterwangen. Kreis Insterburg. Auskunft geben können. Die Waise Agnes Pauloweit kann nur angeben, dass der Vater bis 1939 bei einer Baufirma in Königsberg als Maurer tätig gewesen sein soll.

 

Es werden Landsleute gesucht, die dem Landsmann Otto Albrecht Pucks, geb am 21.12.1901, früher wohnhaft gewesen in Königsberg, Borchertstr. 11, die nachstehend aufgeführten Beschäftigungsverhältnisse bestätigen können: 1915 - 1918 Lehre bei Mühlenbesitzer Kaiser in Konradswalde, Kreis Samland, 1918 - 1920 Staatl. Bernsteinwerke, Königsberg, 1920 - 1922 Zellstoff-Fabrik, Königsberg, und von 1922 - 1941 Hafenarbeiter in Königsberg.

 

Es werden Landsleute gesucht, die Bestätigungen über die Beschäftigungsverhältnisse des Klempner- und Installateur-Meisters Fritz Petschull, geb. am 31.08.1890, wohnhaft gewesen in Rauschen, Kreis Samland, Adolf-Hitler-Straße, und dass Petschull in der Zeit von 1904 bis 1907 bei Klempnermeister Artur Fink in Heinrichswalde, Kreis Elchniederung, das Klempnerhandwerk erlernt hat, geben können.

 

Es werden Landsleute gesucht, die Auskunft über das Dienstverhältnis des Wilhelm Miszich , geb. am 12.07.1884, im öffentlichen Dienst, insbesondere über die Besoldung, geben können. Miszich will bis 1945 als Dolmetscher (zuletzt in der Stellung eines Stadtinspektors) bei der Stadtverwaltung Lyck tätig gewesen sein.

 

Der Musiker Albert Buchholz , geb. am 04.10.1911, wohnhaft und tätig gewesen bei Kapellmeister Greil in Insterburg, Pregelstraße, sucht Zeugen, die ihm diese Tätigkeit für die Zeit von 1935 bis 1936 bestätigen können. Wo befinden sich die Kollegen Paul Greil und Fritz Auschel, Insterburg, sowie Johann Pretzlaff, wohnhaft gewesen in Lötzen, im Beruf in Insterburg.

 

 

Seite 14   Vermisst, verschleppt, gefallen, gesucht

Auskunft wird gegeben

Über nachstehend aufgeführte Landsleute liegen Nachrichten vor. Wo sind Angehörige?

 

1. Eheleute Guse (Stellmachermeister) aus Udarwaragen, Kreis Pr.-Eylau;

2. Frau Maleike, Ehemann war Schmiedemeister, aus Uderwangen, Kreis Pr.-Eylau;

3. Eheleute Schuhmachermeister Brix, aus Uderwangen, Kreis Pr.-Eylau;

4. Gustav Dröse:

5. Werner Bruno, geb. etwa 1918. Er stammte aus der näheren Umgebung von Königsberg, verh., ein Kind, der Vorname der Ehefrau soll Inge oder Ilse gewesein sein. Von Beruf: Schaffner;

6. Gefr. Willi Breitenbach, aus Liebenwalde, geb. etwa 1918.

 

Wo sind Angehörige der Königsberger Landsleute:

1. Frau Else Müller, 1945 etwa 28 bis 30 Jahre alt, ein Kind;

2. Landsmann Wirth, sehr groß, schlank, hatte Söhne, die Akademiker waren.

Über Albert Bussewitz aus Königsberg liegt eine Nachricht vor. Wo sind Angehörige?

Über Herbert Bildhauer, geb. am 19.02.1925 in Grünhausen, Kreis Gumbinnen, liegt eine Nachricht vor. Gesucht wird die Mutter Liesbeth Bildhauer, aus Ebenrode, Kasseler Straße 8.

Über Johann Cymowski , geb. 03.11.1922 in Gr.-Schlanz, liegt eine Nachricht vor. Gesucht wird die Mutter Marga Cymowski, aus Gr.-Schlanz.

 

Auskunft wird gegeben über:

.. . Richard Paslack, 1945 etwa 59 Jahre alt, aus Königsberg. Tannenallee 22. liegt eine Nachricht vor. Wo sind Angehörige?

. . . Kurt Parzick, geb. etwa 1921, Heimatanschrift: Angerburg. Wo sind Angehörige?

Erich Schwenig, Geburtsdatum unbekannt, Heimatanschrift: Wiesenfels, Kreis Neidenburg. Wo sind Angehörige?

. . . über Alfred Schütz, geb. am 26.07.1928 in Liebstadt, liegt eine Nachricht vor. Gesucht werden die Angehörigen aus Liebstadt, Lindenstraße 23.

...Max Wessolowski, geb. am 01.04.1917 in Giesen, Kreis Treuburg. Gesucht wird die Familie Wessolowski aus Angelitten, Kreis Lyck.

...Adolf Werner, Geburtsdatum unbekannt. Gesucht werden die Angehörigen aus Quittainen, Kreis Pr.-Holland.

. . . Fritz Wermke, geb am 13.07.1922 in Königsberg. Gesucht wird der Vater Gustav Wermke, aus Königsberg.

...Karl Wenzlawski, geb. am 14.12.1917 in Brewoizen. Gesucht wird der Vater Ferdinand Wenzlawski, aus Waldeck Kreis Neidenburg.

. . . Kurt Bochain, geb. am 03.10.1923 in Groß-Waltersdorf. Gesucht wird Franz Bochain, Insterburg, Siehrstraße 28.

...Johann Wegner, geb. am 07.10.1911 in Braunsberg. Gesucht wird die Ehefrau Klara Wegner, aus Braunsberg, Bahnhofstraße 60.

... Paul Wendig, geb im Mai 1905. Gesucht werden die Angehörigen.

. . . Herbert Nitsch, geb am 15.05.1923 in Lie-berswalde, Kreis Osterode. Gesucht wird die Mutter Ottilie Arkuluff, aus Liebemühl, Kreis Osterode.

. . . Helmut Müller, Geburtstag und -ort nicht bekannt. Gesucht wird Gustav Müller, Heimatanschrift: Domäne Fuchshof bei Königsberg.

 

Auskunft wird erbeten

Auskunft wird erbeten über . . .

. . . Feldwebel Zobel und Feldwebel Schollis, aus Allenstein. Sie waren bei der 5. Komp. des Landesschützenbat. 215.

... Martha Klimeck, aus Lötzen, Neudörfer Straße.

. . . Frau Gertrud Klinowski , Postbeamtin, und Sohn Manfred, aus Soldau, Kreis Neidenburg.

.. . über Familie Schneider, aus Böhenhöfen bei Braunsberg.

. .'. Manfred Schneidereit, geb. am 21.07.1935, aus Insterburg-Sprindt, Deskowskistraße 10. Nach dem Tode seiner Mutter und Schwester Christa im Dezember 1945 kam Manfred ins Waisenhaus nach Aulenbach, Kreis Insterburg, kurze Zeit später wurde dieses aufgelöst, seitdem fehlt jede Spur.

. . . Johannes Nelson, geb. 24.04.1903, aus Königsberg-Lauth

. . . Martha Lobitz , geb. 10.04.1925 in Gr.-Rüppertswalde. Sie soll 1945 von den Russen verschleppt worden sein.

. . . Erich Dost, geb. 29.01.1908, aus Königsberg, Sprosserweg 80. Er befand sich zuletzt in der Polizei-Kaserne in Königsberg, General-Litzmann-Straße, Feldpost-Nr. 6510, und wird seit 1945 vermisst.

. . . Adalbert Dobschinski, geb. 09.09.1893, Bauer, aus Freimarkt, Kreis Heilsberg. Er soll am 02.02.1945 von den Russen verschleppt worden sein.

... Gertrud Koska, sowie Walter und Gerhard Rose, Rastenburg.

den Wehrmachtsangestellten Ernst Faerber, geb. am 25.06.1897, in Königsberg, und Frau Herta, geb. Korinth, aus Königsberg, Neuer Graben 22a, sowie die Eltern und Geschwister Korinth, aus Königsberg, Kurfürstendamm.

. . . Fleischermeister Fritz Lorenz, zuletzt Landwirt in Tapiau. Bahnhofstraße.

. . . Schuhmachermeister Ernst Martschien, aus Königsberg-Metgethen, Provinzial-Feuerwehr-schule, zuletzt Wehrmachtsangehöriger in Griechenland.

... die Erben von Frau Anna Maria Helene Speckert. geb. Flenner, geb. am 07.02.1881 in Königsberg, als Tochter eines Johann Flenner, und einer Maria Flenner, geb. Krause, beide zuletzt wohnhaft gewesen in Königsberg. Weitere Angaben können nicht gemacht werden.

… den Gefreiten Karl Böttcher, geb. am 22.04.1903 in Bottau, Kreis Ortelsburg. Die Feldpostnummer im März 1945 war: 64 635 in Schlesien. Angeblich soll er bis 1948 im Lager Nr. 2686 S.S.S.R., Dnjepropetowsk (Ukraine) gewesen sein. Wer war mit dem Gefreiten Böttcher zusammen und kann über seinen weiteren Verbleib Auskunft geben?

… Karl Kösling, aus Königsberg, etwa 55 Jahre alt vor dem Kriege in der Königsberger Universitätsklinik angestellt und beim DRK tätig gewesen.

Landwirt Johann Wrobel, Geburtstag nicht bekannt, ledig, beheimatet gewesen in Skomentnen, Kreis Lyck.

Georg und Hermann Sablowski, Nachflg. Rudat, Insterburg.

. . . Leutnant Erich Beith, geb. 13.03.1922 in Nidden, Kur. Nehrung. Letzte Anschrift: Sturmgeschütz-Schule Burg bei Magueburg.

. . Obergefr. Joseph Langkau, Feldpost-Nr. 29 657 Kurland. Letzte Nachricht vom 28.12.1945 aus dem Lager 7/252 Ungraf-Beschitza b. Briansie a. d. Desna.

. . Hertha Krause, aus Hohenhagen, Kreis Samland. Sie war früher bei Lehrer Grigat in Löwenhagen tätig.

. . . Gertrud Dorka, geb. 15.01.1921, vermisst seit 1945. Sie befand sich zuletzt in Allenstein.

. . . Ernst Schiemann, geb. 15.10.1908, aus Königsberg, Heinrichstraße 15. Er war Soldat bei der Pak und ist 1943 durch Lungensteckschuss verwundet worden. Letzte Nachricht vom März 1943 von der Krankensammelstelle Odessa.

. . . Gustav Gehlhaar, geb. 29.02.1892. aus Königsberg, Richardstraße 3 a, Beruf: Elektromonteur. Er ist am 08.04.1945 von den Russen verschleppt worden und soll im Lager Tapiau oder Insterburg gesehen worden sein. Auch Verwandte des Gesuchten wollen sich bitte melden.

. . . Otto Walter Hoffmann, geb. 18.08.1913 in Gorlau, aus Fließdorf, Kreis Lyck.

. . . Hans von Mellenthin, aus Königsberg, Wallenrodtstraße 45. und seine Braut, Hilde Schill, aus Königberg. Hans von Mellenthin wohnte bei einer Verwandten, Schwester, Katharina Haase.

. . . Obergefr. Kurt Schuttpelz, geb. am 15.10.1908, Heimatanschrift: Heiligenbeil, Marktstraße 10, letzte Feldoost-Nr. 06 809. Er soll am 24.01.1945 östlich Tschenstochau in russ. Gefangenschaft gekommen sein.

.. . Frau Johanna Schütz, aus Memel, Wiesenquerstraße 9.

.. . Ob.-Reg.-Rat Hoffmann vom Landesfinanzamt in Königsberg, Belowstraße.

...ehemalige Angestellte der Firma Schmidt & Gebauer, Königsberg, Gebsuhrstraße, sowie Liesbeth und Karl Hinzer, aus Königsberg, Bachstraße

. . .Willi Herpell. geb. 09.11.1898, aus Lyck. Er befand sich zuletzt beim Festungspionierstab Warschau, Feldpost-Nr. 26 291, und wird seit dem 13.11.1945 vermisst.

. . . Juilius Schwallo, Reichsbahnwerkmeister, und seine Ehefrau Anna Schwatlo, geb. Nadzeika, aus Miswalde. Kreis Mohrungen, sowie deren Tochter Helene Schwallo, Postangestellte. Sie war zuletzt beim Postamt in Elbing tätig.

. . . Frau Emma Faust, geb. Broedenfeld, geb. 16.01.1885.

 

 

Seite 14   „Kamerad, ich rufe dich!'

Treffen, der 126. I.-D.

Fünfhundert ehemalige Angehörige der 126. Infanterie-Division, die aus allen Teilen der Bundesrepublik in Arnsberg (Westf) zusammengetroffen waren, spendeten ihrem alten Kommandeur, Generalleutnant Hoppe, reichen Beifall für seine herzlichen und kameradschaftlichen Worte. Wieder konnten bei dem Treffen die Schicksale vieler Vermisster der Division geklärt werden. Mit einer Kranzniederlegung und einer Gedenkfeier für die gefallenen Kameraden fand auf dem Schloßberg das Treffen seinen Abschluss. — Der Führer des Traditionsverbandes der 126. I.-D.. Kamerad W. Bruch, Brühl bei Köln, Goethestraße 32, bittet um Angabe der Anschriften aller Kameraden

 

Der Offizier-Verein ehemaliger 43er. Königsberg, ist wieder erstanden. Zuschriften erbittet Hermann Heinrich Behrend, Generalmajor a. D., Soltau Hann., Lerchenstraße 9.

Gesucht wird der ehemalige Hauptmann und Abteilungskommandeur im A. R. 6 (zuletzt Welkersdorf im Riesengebirge) Guttowski, aus Königsberg.

Zuschriften erbittet die Geschäftsführung der Landsmannschaft Ostpreußen in Hamburg 24, Wallstraße 29.

 

 

Seite 15   Wir melden uns

Nach elfjähriger Trennung, ist in diesen Tagen meine Mutter, Frau Maria Purtzki, aus Passenheim, zu uns gekommen. Sie grüßt auf diesem Wege alle Verwandten und Bekannten herzlich. Erich Hartwich, Göttingen, Rosdorfer Weg 5.

 

 

Seite 15   Familienanzeigen

In dankbarer Freude geben wir die Geburt unserer Tochter, Sabine, bekannt. Gisela Garde, geb. Becker und Eberhard Garde. Königsberg Pr., Ostpreußen, jetzt: Hannover, 2. Dezember 1955, Sallstraße 83

 

Ottfried. Die Geburt eines gesunden Sonntagsjungen zeigen in dankbarer Freude an. Anita Brüning, geb. Lindenau, Leer 04.12.1955, Euckenstraße 11, zurzeit Kreiskrankenhaus. Dr. med. Günther Brüning.  Früher: Gut Lubainen, Kreis Osterode, Ostpreußen

 

Wir haben uns verlobt. Ruth Reinert, Berlin, jetzt: Ludwigshafen (Rhein), Grünerstraße 11. Reiner Busch, Ostpreußen, jetzt: Oberwinter/Rh., Rheinhöhenweg. 29. November 1955

 

Die Verlobung ihrer Tochter, Loni, mit Herrn Dr. med. Wolfgang Hoffmann, geben bekannt. Fritz Teichert und Frau Gertrud, geb. John. Dichtenwalde, Helmstedt, Triftweg 13

Meine Verlobung mit Fräulein Dr. med. Loni Teichert, gebe ich hiermit bekannt. Dr. med. Wolfgang Hoffmann, Facharzt für Chirurgie. Krefeld, Dionysiusstraße 117

 

Ihre Verlobung geben bekannt. Hildegard Lyssewski, Rosenheide, Kreis Lyck. Klaus Hamann, Stettin. Jetzt: (24a) Breitenwisch, Kreis Stade

 

Ihre Vermählung geben bekannt. Richard Rudzio, Kaufmann. Mila Rudzio, geb. Bomber. Erich Rudzio, Techn. Oberinsp. Hanni Rudzio, geb. Singer. 9. Dezember 1955. Garbassen, Reimannswalde, Ostpreußen. Jetzt: Hagen, Westfalen, Altenhagener Straße 77

 

Ihre Vermählung geben bekannt. Hans-Friedrich Scharffetter, Diplomlandwirt und Frau Renate Ingrid, geb. Ehlers. (21a) Steinhagen 724, den 2. Dezember 1955

 

Fern der geliebten Heimat entschlief heute nach langem schwerem, mit großer Geduld ertragenem Leiden, mein lieber Mann, unser guter Vater, Schwiegervater, Großvater, Bruder, Schwager und Onkel, Drogist , Walther Horn, im Alter von 70 Jahren. In stiller Trauer: Anna Horn. geb. Gast. Eva Horn. Fritz-Peter Horn. Hilde Horn. geb. Bossier. Dieter Horn (verschollen) und alle anderen Angehörigen. Früher: Seeburg in Ostpreußen. Jetzt: Königswinter Rhld. Gengerstr. 14, den 27. November 1955. Die Beerdigung fand am 30. November 1955 statt.

 

Plötzlich und für uns alle unfassbar, verstarb am 2. Dezember 1955, mein lieber Mann und treuer Lebenskamerad, Bundesbahnobersekretär, Richard Podszus, Im 59. Lebensjahre. Im Namen aller Trauernden:  Emilie Podszus, geb. Kutz. Königsberg Pr., Herm.-Göring-Str. 148/50. Jetzt: Hamburg-Bahrenfeld, Am Diebsteich 47

 

Nach schwerem Leiden entschlief am 19. November 1955 meine liebe Frau, unsere gute Mutter und Großmutter, Frau Marie Sohn, geb. Lange, im Alter von 64 Jahren. In tiefer Trauer: Albert Sohn. Werner Sohn, Wietzendorf. Kr. Soltau. Irmgard Sohn. geb. Heckter. Elfriede Petereit. geb. Sohn,

Bodelshausen Hans Petereit. Liesbeth Schwill, geb. Sohn, Celle. Heinz Schwill, Großkinder und Urgroßkinder. Königsberg-Tannenwalde. Jetzt: Celle, Südwall 5 a

 

Nach Gottes, heiligem Willen, verstarb am Bußtag, 18 Uhr, unsere liebe Mutter, Schwiegermutter, Großmutter, Urgroßmutter und Tante, Berta Hetz, geb. Justies, im 84. Lebensjahre. In stiller Trauer: Emil Hetz, Ilten. Erna Moderegger, geb. Hetz. Willich Artur Hetz, vermisst. Paul Hetz, vermisst. Else Hetz, geb. Kuchenbecker, Ilten. Franz Moderegger, Willich. Liesbeth Hetz, geb. Kehler. Luise Hetz, geb. Kubillus ,acht Enkel und fünf Urenkel. Gerwen, Kreis Gumbinnen. Jetzt: Ilten über Hannover.

 

Zum zehnjährigen Todestage gedenken wir meiner lieben Frau und Mutter, Anna Grau, geb. Holstein, geb. 14.12.1900, gest. 05.12.1945 im Krankenhaus der Barmherzigkeit zu Königsberg. In stillem Gedenken: Ernst Grau und Sohn Herbert. Königsberg Pr., Alter Graben 15. Jetzt: Raunheim a. M., Liebfrauenstraße 55

 

Zum Gedenken. Fern der lieben Heimat starb am 28. November 1945 im Flüchtlingslager Lukenwalde bei Berlin meine liebe Mutter, Schwiegermutter, unsere gute Oma, Schwester, Schwägerin und Tante, Wilhelmine Wiechert, geb. Hoffmann, geb. 13.08.1886. Früher: Wiese, Kreis Mohrungen. In stiller Trauer im Namen der Hinterbliebenen: Erwin Wiechert und Frau Martha, geb. Schmidt. Wiese, Kreis Mohrungen. Jetzt: Berlin-Reinickendorf, Romanshorner Weg 188

 

Zum zehnjährigen Gedenken. Wir gedenken in Liebe und Dankbarkeit meiner herzensguten Frau, unserer stets lebensfrohen Mutter, Emma Laugalies, geb. Petz, die am 17. Dezember 1945 in Königsberg Pr., im Alter von 47 Jahren, den Hungertod fand. In stillem Gedenken: Friedrich Laugalies und Kinder: Lucie. Ella. Lothar. Horst. Königsberg Pr.-Rothenstein, Adlerweg 31. Jetzt: Rotenburg, Hann., Harburger Straße 83

 

Am 15. November 1955 entschlief nach längerer Krankheit meine liebe Frau, unsere herzensgute Mutter, Großmutter, Schwiegermutter, Schwiegertochter, Schwester, Schwägerin und Tante, Charlotte Lerch, geb. Neuber, geb. am 01.02.1899 in Silberbach. In stiller Trauer: Paul Lerch. Heinz Thalmann und Frau Lisbeth. geb. Lerch. Gerhard Lerch und Frau Ida. geb. Schulz. Gustav Lerch, zwei Enkelkinder und alle Angehörigen. Guttstadt. Jetzt: Bremen, Brandenburger Straße 19. Die Beerdigung hat am 19.11.1955 in Bremen stattgefunden.

 

Zum Gedenken. Am 4. November 1955, zum 50. Geburtstage meines lieben unvergesslichen Mannes, unseres guten Vaters, des Töpfermeisters, Alfred Wendel, früher: Braunsberg, Ostpreußen, Auestraße 14, der seit fast 11 Jahren noch immer verschollen ist, gedachten wir in Liebe: Käthe Wendel, geb. Egert. Christa. Brigitte und Peter, als Kinder. Rinteln, Weser, Weserstraße 19

 

Wir können mit nichts Dich mehr erfreuen, nicht eine Handvoll Blumen aufs kühle Grab Dir streuen, wir konnten Dich nicht sterben sehen, auch nicht an Deinem Grabe stehen. Zum zehnten Mal jährt sich der Todestag meiner lieben Frau, unserer lieben Mutter, Schwiegermutter und Oma, Frau Ida Rohmann, geb. Bosek, geb. 31.01.1894, gest. 12.12.1945. In stillem Gedenken: August Rohmann. Ernst Butschkau und Frau Helene, geb. Rohmann. Gerhard Dryba und Frau Eliesabet, geb. Rohmann. Erich Rohmann. Helmut Böhnke und Frau Irmgard, geb. Rohmann. Herta Rohmann und 9 Enkelkinder. Früher: Pohiebels, Kreis Rastenburg. Jetzt: Hamburg-Harburg, und Neu-Wulmstorf, Kreis Harburg

 

Zum zehnjährigen Gedenken. In Liebe und Dankbarkeit gedenken wir unserer herzensguten Mutter, meiner lieben Schwiegermutter, Frau Magda Schaar, geb. Engelke, geb. 24. Juni 1893, die fern von uns, am 8. Dezember 1945 in Königsberg. Ostpreußen starb. Auf dem alten Luisenfriedhof hat sie ihre letzte Ruhestätte gefunden. Bernhard Schaar und Frau Lea, geb. Brunner. Ursula Thus, geb. Schaar. Tilsit, Clausiusstraße 7 a. Jetzt: Bramsche, Wallstraße 18 und Bad Stehen

 

Durch einen tragischen Unglücksfall entschlief am 4. November 1955 mein lieber Mann, unser guter Vater, Bruder, Opa, Schwager und Onkel, Johann Schmidt, im 57. Lebensjahre. Im Namen aller Angehörigen: Julianne Schmidt, Wehrkirchen, Kreis Goldap, Poststraße. Jetzt Assel-Wethe. Kreis Stade

 

Seite 16   Familienanzeigen

Heute nahm Gott meinen geliebten Mann, unseren guten Vater, Schwiegervater, Großvater und Bruder, Konrad von Dressler-Schreitlaugken, geb. 28. März 1885, gest. 30. November 1955, zu sich in die ewige Heimat. Ursula von Dressler, geb. von Sanden und Angehörige. Velgen, den 30. November 1955 bei Ebstorf. Kreis Uelzen

  

Nur Arbeit war Dein leben. Nie dachtest Du an Dich. Nur für die Deinen streben. War Deine höchste Pflicht. In stiller Trauer gedenken wir des zehnten Todestages meines lieben treusorgenden Mannes, unseres herzensguten Vaters, Schwiegervaters und Großvaters, des Zimmergesellen Hugo Klein, geb. 19.01.1882, der am 8. Dezember 1945, in großer Sorge um seine Angehörigen in Königsberg an Hungertyphus verstorben ist. Ferner gedenken wir meines lieben ältesten Sohnes, unseres unvergesslichen Bruders, meines über alles geliebten Mannes und guten Vaters seines einzigen Sohnes Wolfgang, des Zimmergesellen Alfred Klein, geb. 17.12.1907, vermisst seit seiner schweren Verwundung im Januar 1945. letzte Anschrift, Res.-Lazarett Rothenstein. Block 4" (Kanonenweg). Krau Gertrud Klein, geb. Bergmann. Frau Margarete Klein, geb. Truczek. Rabenholz. Charlotte Klein. Fritz Klein und Anny, geb. Lau. Herbert Klein und Ruth. geb. Herrmann, Düsseldorf. Helmuth Preukschat und Edith, geb. Klein, Düsseldorf. Horst Klein. Gerda Bartsch, geb. Klein, Wendhausen. Hildegard Klein und 8 Enkelkinder. Königsberg Pr., Artilleriestraße 58. Jetzt: Gütersloh, Doheermannshöhe 39

 

Nach kurzer schwerer Krankheit entschlief heute mein lieber Mann, unser treusorgender Vater und Schwiegervater, guter Opa, Bruder und Schwager, Postinspektor i. R., Eugen Schmidt, im 70. Lebensjahre. In stiller Trauer: Margarete Schmidt, geb. Pohlmann. Dr. med. Herbert Reinhard und Frau Liane, geb. Schmidt. Fritz Schmidt und Frau Anneliese, geb. Fidomski. Hannelore und Susanne als Großkinder. Königsberg Pr., Alte Pillauer Landstraße 37 a. Jetzt: Göttingen. Hamburg, den 13. November 1955, Goßlerstraße 1

 

Ich weiß, dass mein Erlöser lebt. Hiob 19. 25 Christus ist mein Leben, und Sterben ist mein Gewinn. Phil. 1. 21 Dem Herrn, über Leben und Tod, hat es gefallen, heute früh, mitten aus der Arbeit heraus, meinen geliebten Mann, Superintendent i. R., Johannes Gemmel, früher Darkehmen, Mitglied des Ostpreußischen Bruderrates, im Alter von 73 Jahren, in die Ewigkeit abzurufen. Im Namen aller Angehörigen: Gertrud Gemmel, geb. Becker. Beienrode über Helmstedt, den 22. November 1955. Haus der helfenden Hände. Die Beisetzung hat am 25. November1955, im Park Beienrode stattgefunden.

 

Nachruf. Nach kurzer schwerer Krankheit verstarb in Sensburg, Ostpreußen, am 22. Oktober 1955, mein lieber Mann, unser Vater, Großvater und Schwiegervater, Schlossermeister, Emil Jablonski, im vollendeten 77. Lebenslahre. Während seine Frau, eine Schwiegertochter, sowie 2 Enkelkinder in schweren Stunden Beistand und das letzte Geleit in der Heimat geben konnten, trauern seine 4 Kinder und weitere Angehörige in der westl. und sowi. bes. Zone. Ruhe sanft in ostpreußischer Erde! In tiefer Trauer: Amalie Jablonski, geb. Waschulewski,Sensburg, Ostpr.eußen. Kurt. Karl. Horst und Hildegard als Kinder

 

Zum Gedenken. In der ersten Dezemberhälfte jährt sich zum zehnten Mal der Tag, an dem mein lieber Mann, unser guter Vater, Schwiegervater, Großvater und Bruder, der Kaufmann, Fritz Hundrieser, im 85. Lebensjahre, im Gerichtsgefängnis in Königsberg Pr., verstorben ist, nachdem er seit der Besetzung der Stadt in russischer Haft gehalten worden war. Im Namen aller Angehörigen: Emma Hundrieser. geb. Samel. Früher: Königsberg Pr., Unterhaberberg 36 b. Jetzt: Göttingen, Zeppelinstraße 5

 

Fern der geliebten ostpreußischen Heimat verschied am 29. November 1955, nach langem schwerem Leiden, mein lieber Mann und herzensguter Lebenskamerad, unser lieber Vater, Schwiegersohn, Schwiegervater und Großvater, Martin Ollhoff, früher: Drogeriebesitzer in Bartenstein Ostpreußen, Markt. 5, im Alter von 64 Jahren. In tiefer Trauer: Margarete Ollhoff. geb. May. Nora Procieß, geb. Ollhoff. Emilie May, geb. Ollhoff. Waldemar Procieß. Helga und Rosemarie. Mölln, Lbg., Schäferkamp 6

 

Jes. 43. l  Am 26. November 1955 entschlief im Alter von 70 Jahren, unsere geliebte, stets treusorgende Mutter, Schwiegermutter und Großmutter. Frau Maria Segendorf, geb. Lottermoser, aus Königsberg Pr.. In tiefer Trauer: Anna Büttner, geb. Segendorf. Kurt Büttner, Friedrichsruh, Bez. Hamburg. Erna Neubert, geb. Segendorf. Willi Neubert, Wentorf, Bez. Hamburg. Hilde Pahlke, geb. Segendorf. Kurt Pahlke, Hamburg. Billst., Mühlenweg 24, die Enkelkinder: Dieter, Brigitta und Gerd Neubert. Hilmar und Ulrich Pahlke. Die Beisetzung hat in aller Stille am 30. November 1955 auf dem Waldfriedhof in Aumühle, Bez. Hamburg, stattgefunden.

 

Heute, 18.45 Uhr, entschlief, fern ihrer geliebten ostpreußischen Heimat, sanft nach kurzem Krankenlager, unsere liebe, treusorgende Mutter, Schwiegermutter und Großmutter Anna Heinrich, geb. Schiemann, im Alter von 81 Jahren. Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: Elisabeth Platzek, geb. Heinrich, Dettmitte. Allenburg, Kreis Wehlau.  Jetzt: Hachenhausen, den 20. November 1955. Die Beerdigung fand, am Mittwoch, dem 23. November 1955, um 14 Uhr vom Trauerhause aus statt.

 

Gott, der Herr, erlöste heute unsere liebe treusorgende, herzensgute Mutter, Schwiegermutter, Omi, Schwester, Schwägerin und Tante, die Lehrerwitwe Luise Bouchain, geb. Denzer, von ihrem schweren, mit großer Geduld ertragenem Leiden, im Alter von 73 Jahren. In stiller Trauer im Namen der Hinterbliebenen: Dipl.-Ing. Erich Bouchain und Familie, Elsenfeld, Main, Riethstraße 206. Liesbeth Bouchain, Travemünde, Leeaerwall 2. Else Bouchain, Offenbach, Main, Bismarckstraße 146. Frieda Oschlies, geb. Bouchain und Tochter Annelore, Travemünde. Reling 8. Travemünde, den 21. November 1955, früher: Gumbinnen, Ostpreußen, Luisenstraße 21

 

Nach langer schwerer Krankheit entschlief sanft und ruhig, am 18. November 1955, fern ihrer geliebten Heimat, unsere liebe Mutter, Schwiegermutter, Großmutter und Tante, Martha Wagner, geb. Thien, im 77. Lebensjahre. Sie folgte ihrem im Januar 1945 im Osten gefallenen Sohn Herbert. In stiller Trauer: Willy Wagner, Hackeboe-Wilster. Erich Wagner, im Osten vermisst. Alfred Wagner und Frau Lina, geb. Sziegaud. Hugo Wagner und Frau Hertha, geb. Sudau, Hamburg-Wandsbek, Schädlerstraße 13. Hans-Peter und Ursula, als Enkel. Absteinen, Kreis Tilsit. Ostpreußen. Jetzt: Hackeboe-Wilster

 

Am 4 Dezember 1955 entschlief plötzlich unsere über alles geliebte Mutter, Schwiegermutter, Großmutter und Urgroßmutter, Wilhelmine Grabowski, geb. Cirkel, im Alter von 80 Jahren. Lehrer Wilhelm Grabowski und Frau Gertrud, geb. Hinz, Oldenburg i. Oldbg..Ingenieur Paul Beck und Frau Martha, geb. Grabowski, Lübeck-Travemünde. Verwaltungsinspektor Henry Claas und Frau Anna. geb. Grabowski, Hannover. Kaufmannswitwe Erna Grabowski, geb. Kienapfel, Hameln, Weser. Bauamtmann Reinhold Grabowski und Frau Ursula, geb. Neumann, Bremen-St. Magnus. Regierungsveterinärrat z. Wv., prakt. Tierarzt, Dr. med. vet. Karl Grabowski und Frau Hildegard, geb. Nonne, Langen, Kreis Wesermünde und 16 Enkel und Urenkel. Neidenburg, Ostpreußen, Kurze Straße 8. Jetzt: Langen, Südstellweg 16

 

Gestern Abend entschlief nach längerem Leiden, ganz unerwartet, noch viel zu früh, meine liebe Mutter, Schwester und Tante, Frau Anna Kubbilun, geb. Metschulat, Lehrerwitwe, früher: Insterburg, Ostpreußen, im 78. Lebensjahre. In tiefer Trauer, im Namen aller Angehörigen: Ursula Lekies. geb. Kubbilun, Kempten, Kotterner Straße 78, den 29. November 1955. Die Beerdigung fand am Freitag, dem 2. Dezember 1955. in Kempten auf dem Friedhof Memminger Straße statt.

 

Am 15. November 1955 verstarb nach kurzer schwerer Krankheit, nach einem Leben voller Sorge für seine über alles geliebten Söhne, mein lieber guter Vater und Schwiegervater, mein bester Opa, lieber Bruder, Schwager und Onkel, der Landwirt, Gustav Groß, im Alter von 75 Jahren. Er folgte seiner lieben Frau, Elfriede Groß, geb. Harpain, geboren am 22. November 1890, die am 10. Juni 1946 nach gemeinsam ertragenen Entbehrungen der Flucht, in der sowj. bes. Zone verstorben ist, und seinem geliebten Sohn, Rudi Groß, geb. am 16. April 1928, der am 8. März 1953 während einer Skifreizeit auf der Reiteralpe, tödlich verunglückte. In stiller Trauer im Namen der Angehörigen: Werner Groß und Frau. Bodenhausen. Kreis Goldap. Jetzt: Kronach, Oberfranken, Am Flügelbahnhof 17

 

Im festen Glauben und in der Hoffnung auf ein Wiedersehen mit seinem Sohn Erwin, der noch in russischer Gefangenschaft ist, verstarb im 83. Lebensjahre, am 9. November 1955, unser lieber Vater, Schwiegervater, Großvater, Urgroßvater, Bruder und Onkel, Max Trinowsky, früher Königsberg Pr., Cranzer Allee 123. Er folgte unserer lieben Mutter, die am 15. November 1954 starb. In stiller  Trauer,die Kinder: Georg Trinowsky, Wuppertal. Eva Kleffe, Bochum-Riemke. Anny Becker, sowj. bes. Zone. Edeltraut Stadie, Bochum-Riemke. Erwin Trinowsky, russ. Gefangenschaft. Christel Weber, Oberhausen. Elisabeth Heßler, Frankfurt a. M.

 

Am 26. November entschlief nach schwerer Krankheit, im Alter von 90 Jahren, unser lieber Vater, Schwiegervater, Bruder, unser herzensguter Opa, der Fischer, Friedrich Lach, früher: Gilgenburg, Ostpreußen. In stiller Trauer, im Namen aller Angehörigen: Marta Bonczek, geb. Lach. Marl-Drewer, Westfalen. Warendorf – Berlin, Spanenkamp 17

 

Befiehl dem Herrn deine Wege und hoffe auf Ihn, er wird's wohl machen. Gott, der Herr, hat heute um 15 Uhr, unsere liebe Mutter, Schwiegermutter, Oma, Schwester, Schwägerin und Tante, Luise Bieber, geb. Markowski, im Alter von 72 Jahren, zu sich in die Ewigkeit genommen. Ferner gedenken wir unseres lieben Vaters, Landwirt, Otto Bieber, der auf der Flucht in Ostpreußen, verstorben ist, unserer Brüder, meines lieben Mannes, Walter Bieber, gefallen am 01.01.1945; Kurt Bieber, vermisst im Osten. In stiller Trauer: Fritz Bieber und Frau Gertrud, geb. Focke. Herbert Bieber und Frau Frieda, geb. Wielitzko. Alfred Bieber und Frau Elisabeth, geb. Mach. Alfred Piechottka und Frau Margarete, geb. Bieber. Lotte Bieber, geb. Wargien? (schlecht lesbar), zehn Enkelkinder und Anverwandte. Paulswalde, Kr. Angerburg, Ostpreußen. Jetzt: Heiligenhaus, Kantstr. 5, Bezirk Düsseldorf

 

Zum Gedenken. In der Welt habt Ihr Angst, aber seid getrost, ich habe die Welt überwunden. Joh. 16. 33   In stiller Wehmut gedenken wir des zehnjährigen Todestages unseres lieben Sohnes, des Schriftsetzers, Willi Lau, geb. 28.11.1910, gest. am 02.12.1945. Seine Ruhestätte ist der Heldenfriedhof Brakel i W. Im Namen aller Angehörigen: Friedrich Lau, Wilhelmine Lau geb. Bandt, früher: Königsberg Pr., Holländer Baumstraße 11. Jetzt: Solingen-Aufderhöhe, Löhdorfer Straße 329

 

Zum zehnjährigen Gedenken. In Liebe und Dankbarkeit gedenken wir meiner lieben unvergesslichen Eltern, Alfred Buchholz, geb. 31.08.1892 in Königsberg Pr., gest. 15.12.1945 in Georgenswalde; Margarethe Buchholz, geb. Kohler, geb. 03.07.1892 in Passenheim gest. 31.12.1946 in Königsberg Pr. In stillem Gedenken: Hildegard Herbrig, geb. Buchholz. Heinz Herbrig, Königsberg Pr., Löben, Oberbergstraße 12/13. Jetzt: Berlin-Reinickendorf 3, Scharnweberstraße 20 A

Inhaltspezifische Aktionen