Ostpreußenblatt, Folge 44 vom 29.10.1955

Seite 1   Foto. Eine staatenlose ostpreußische Familie

In diesen Tagen sind Erwin und Waltraud Nicklaus, früher in Königsberg, mit ihrem in der Gefangenschaft geborenen Söhnchen Ditmar im Lager Friedland eingetroffen. Sie waren zu Staatenlosen erklärt worden. Wie sie es dennoch geschafft haben, zu den jetzt in der Bundesrepublik lebenden Eltern von Frau Nicklaus zu kommen, darüber berichten wir in einem besonderen Beitrag.

 

Seite 1   Auch staatenlose Kriegsgefangene

Zum ersten Male brachte bei einem der letzten Transporte, die aus sibirischen Straflagern in Friedland eintrafen, ein Heimkehrer die Nachricht mit, dass ostpreußische Kriegsgefangene nach einer Amnestie zu Staatenlosen erklärt worden seinen. Er sprach von einem ostpreußischen Obergefreiten, dessen Namen er leider nicht mehr nennen konnte, der bei Kriegsende auf der Halbinsel Hela in sowjetische Kriegsgefangenschaft geraten und dann in die verschiedensten Kriegsgefangenenlager gebracht worden sei. Als am 3. Februar 1953 eine Amnesie kam, als andere deutsche Kameraden die Heimfahrt antreten konnten, sei er, der seine Angehörigen nur in Ostpreußen gehabt habe, als Staatenloser aus der Kriegsgefangenschaft entlassen worden. Man hatte ihn als feien Arbeiter angesiedelt, und er hatte sich in jedem Monat einmal bei der Polizei melden müssen. Dabei habe er jedes Mal wieder energisch dagegen protestiert, dass er zum Staatenlosen gemacht worden sei. Als die Russen ihn daraufhin einen Faschisten nannten, sei es zu tätlichen Auseinandersetzungen gekommen, und der Ostpreuße habe vier Jahre Zwangsarbeit zudiktiert bekommen.

 Während sich inzwischen die Meldungen darüber, dass ostpreußische Zivilverschleppte in Russland zu Staatenlosen erklärt wurden, immer mehr häufen und bestätigen, ist über ehemalige Kriegsgefangene in dieser Hinsicht, mit Ausnahme des hier geschilderten Falles, weiter noch nichts bekanntgeworden.

 

Seite 2   Der Suchdienst des Roten Kreuzes

Betont, dass die jetzt nach Friedland zurückgekehrten ehemaligen Kriegs- und Zivilgefangenen eine Reihe sehr wertvoller Auskünfte über Vermisste gegeben haben. Die Vervollständigung der Listen gehe planmäßig weiter. In über 1400 Fällen bekundeten entlassene Kriegsgefangene den Tod von Kameraden.

 

Seite 5   Nachrichten über Corinth-Bilder erbeten

Die heute in New York wohnende Gattin von Lovis Corinth, Frau Charlotte Berend-Corinth, arbeitet an einem Katalog, der das Werk ihres Mannes möglichst lückenlos aufzeigen und später in Buchform erscheinen soll. Ungeklärt ist das Schicksal der einst in Ostpreußen befindlichen Corinth-Bilder. Alle Landsleute und Kunstfreunde, die etwas über frühere Ausstellungen von Gemälden des Meisters, über die Besitzer (auch städtischer Besitz) und das Schicksal der Bilder aussagen können, werden gebeten, der Schriftleitung des Ostpreußenblattes die entsprechenden Angaben zu machen.

 

Seite 6   Suchanzeigen

Kindersteckbrief mit Foto.

Name: unbekannt

Vorname: unbekannt

Geboren: etwa 1942

Augen: grau

Haar: blond

Der Knabe stammt vermutlich aus Königsberg. Vielleicht heißt er Joachim Grönke oder Gröning. Eine Tante des Kindes soll in Königsberg Pr. eine Süßwarenfabrik besessen haben. Nachr. erb. unter Nr. 57 626 Das Ostpreußenblatt

 

Kindersteckbrief mit Foto.

Name: unbekannt

Vorname: Klaus?

Geboren: etwa 1939

Augen: blau-grau

Haar: dunkelblond

Vermutlich stammt der Junge aus Ostpreußen. Er ist schwerhörig und konnte bei seiner Auffindung über seinen Namen nur sehr unklare Angaben machen. Er erzählte, dass sein Vater in einer Molkerei als Fahrer beschäftigt war. In der Nähe der Molkerei wohnten seine Eltern und sein Freund Dieter. Auch sei dort eine Fabrik oder eine Brauerei mit einem großen Schornstein gewesen. Nachr. erb. u. Nr. 57 625 Das Ostpreußenblatt

 

Suche meinen Bruder Paul Damm, (der Name Damm stammt von seinen Pflegeeltern, die ihn etwa 1907 als Eigen angenommen haben), ungefähr 40 Jahre, und seine Frau, Frieda Damm, geb. Szilinski, aus Nußberg bei Lyck, Ostpreußen. Mein Bruder ist zuletzt mit seiner Frau und seiner Tochter vor dem Russeneinfall aus Bromberg nach Königsberg Pr. geflohen. Nachr. erb. Eugen Bressem, Krefeld, Marktstraße 41, bei Herrn Klogdor.

 

Familie Heyer, Gr.-Friedrichsdorf, Friedhofstraße, Kreis Elchniederung, Ostpreußen, gesucht von ehem. Obfw. Hans Waldner (im Quartier August 1944), Weisbriach, Krnten, Österreich

 

Wer kann Auskunft geben über Soldat Otto Brost, Feldpostnummer 33 240 E, letzte Nachricht vom 20.01.1945. Früher wohnhaft gewesen in Stannen bei Schillen, Ostpreußen? Nachr. erbittet seine Frau unter Nr. 57 859 Das Ostpreußenblatt

 

Wer kann Auskunft geben über den Verbleib meiner Mutter, Witwe Luise Liedtke, zuletzt wohnhaft Königsberg Pr., Drummstraße 2, geboren 1880, Angerburg, zuletzt gesehen 1945 Königsberg Pr. Nachricht erb. Helmut Liedtke, Stelle i. Lüneburgsch., Heimstraße 5

 

Suche meinen Sohn Fritz Hartwig, geb. 21.09.1923, aus Losgehnen, Kreis Bartenstein, Ostpreußen. Letzte Nachricht Juni 1944 aus Wilna bei einer Granatwerfer-Abteilung. Wer kann Auskunft geben? Nachr. erb. Karl Hartwig, Duisburg-Rahm, Am Junkersknappen 6

 

Wer kannte Angehörige der Familie Kleinert (Klempnermeister, ehemaliger Bürgermeister). Liebenfelde, Ostpreußen, und kann nähere Angaben machen? Frau Antonie Knopke, geb. Oschinsky, Leer, Alleestraße 72

 

Wer kann Auskunft geben über Heinrich Kupreit, geb. 25.12.1907 in Ußpelken, Kreis Tilsit? Er soll 1945 in Schleswig-Holstein gesehen worden sein. Nachr. erb. seine Frau unter Nr. 57 858 Das Ostpreußenblatt

 

Gesucht werden: meine Mutter, Frau Anna Mohnke, geb. Abt, geb. 11.03.1890, wohnhaft gewesen in Wiekau bei Drugehnen, Kreis Samland, auch noch beim Einmarsch der Russen im Januar 1945. Mein Bruder, Unteroffizier und Offiziersanwärter Hartmut Mohnke, geb. 22. Mai 1925 in Königsberg-Juditten, letzter Wohnort Wiekau bei Drugehnen. Letzte Feldpostnummer 02 276. Nachrichten erbittet Frau Ursula Lau, verw. Kossack, geb. Mohnke. Reinbek, Bezirk Hamburg, Bahnhofstraße 13

 

Mit Foto. Gesucht wird Friedrich Wilhelm Paprotta, zur Wehrmacht eingezogen als Hilfszollb.-Ass. bei G.-Befehlsst., Bez.-Zoll-Komm. Gabriel. Letzte Nachricht aus Raum Frauenburg, Ostpreußen, unter Feldpostnummer 64 590 B. Wer war noch bei dieser Einheit oder kann Hinweise geben? Portokosten werden erstattet. G. A. Paprotta, Memmingen, Bayern, Postfach 183

 

Passenheimer! Wer weiß etwas von Charlotte Neumann, geb. Nickel, aus Königsberg Pr. Frau Marquardt, Oldenburg, Holstein, Kurzer Kamp 62

 

Achtung, Russlandheimkehrer! Wer weiß etwas über den Verbleib meiner Pflegeeltern, Hermann Schulz und Maria Schulz, geb. Fürkant? Letzte Nachricht März 1946, aus Königsberg. Nachr. erb. der Pflegesohn Willi Fürkant, (14b) Oberndorf am Neckar, Waseneckstraße 18. Unkosten werden erstattet.

 

Seite 7   Johannisburg. Gesucht werden:

Frau Quohs und Bartat, Post-Arys

Kossakowski, Sattlermeister

Emil Jerzik, Stellmacher

Kurt Konrad, alle Gehlenburg

 

Aus Arys werden folgende Landsleute gesucht:

Ida Kszionska, und Kind

Ida Rattay, Gemeindeschwester

Radunski, Arbeiter, und Familie

Raap, Arbeiter, und Familie

Heinz Rauhe, Angestellter, und Familie

Ewald Rausch, Lehrer i. R.

Radunski, Lagerarbeiter, und Familie

Wilhelm Renner, Angestellter, und Familie

Witwe Käthe Rost

Reipa, Arbeiter, und Ehefrau

Witwe Rutkowski

Witwe Rockel, geb. Crüger

Sarnoch, sen., Stellmachermeister, und Familie

Sarnoch, jun., Stellmachermeister, und Familie

Gertrud Schmidt, Lehrerin i. R. (von Glüßingen unbekannt verzogen)

Walter Slomma (Sohn des Paul Slomma)

Skilla, Nachtwächter, und Familie

Salewski, Arzt, und Familie

von Stein, Generalmajor, und Familie

Stöckel, Wirtschafterin

Ewald Sylla, Gaststätte, und Familie

Werner Schulz (Sohn des Bahnhofvorstehers)

Philipp Schneider, Sattlermeister, und Familie

Gertrud Sokoll, Hausangestellte

Seibel, Arbeiter, und Familie

Salamon, Bahnarbeiter, und Familie

Sakolowski, Bahnarbeiter, und Familie

Schlegel, Bahnmeister, und Familie

Schnettelker, Kinder des Stabsarztes

Sackel, Angestellter, und Familie

August Sczepanski, Arbeiter, und Ehefrau

Theodor Strehl, Angestellter, und Familie

Hilde Synowczik, Verkäuferin

Rudolf Schwiderowski, Postbeamter, und Familie

Julius Streich, Müller, und Familie

Karl Stasch, Landwirt, und Familie

Witwe Schneider, und Sohn

Max Steffen, und Familie

Michael Steffen, und Ehefrau

Schwab, Landarbeiter, und Familie

Witwe Schulz, und Tochter, Helga

Skonetzny, Töpfermeister, und Ehefrau

Marie Scheyda, und Mutter

Rentner, und Familie

Willy Strese, Lagerarbeiter, und Familie

Schedlinski, sen., Lagerarbeiter, und Familie

Schedlinski, jun., Lagerarbeiter, und Familie

Sach, Postschaffner, und Familie

Scharfenroth, Lokomotivführer, und Familie

Schulz, Schornsteinfegermeister, und Familie

Albert Strehl, Tischlermeister, und Familie

Witwe Sczepan, und Tochter, Gertrud

Emil Sczepan, Malermeister, und Familie

Thimm, Landwirt, und Familie

Georg Thiel, Uhrmacher, und Familie

Emplin, Arbeiter, und Familie

Wilhelmine Taraschewski, und Tochter

Teichert, Lagerarbeiter, und Familie

August Tomaschewski, Arbeiter, und Familie

Ulrich, Oberstabsintendant, und Familie

Unruh, Oberfeuerwerker, und Ehefrau

Urban, Nachtwächter, und Ehefrau

Franz Uschek, Friseur, und Familie

Urban, Lagerarbeiter, und Familie

Wottrich, Rentner, und Ehefrau

Welz, Kommandit-Angestellter, und Familie

Adolf Weißner, Kutscher, und Familie

Franz Wiener, Malermeister, und Familie

Waschinski, Bahnarbeiter, und Familie

Wauck, Landjäger, und Familie

Wittkowski, Arbeiter, und Familie

Werner, Lagerarbeiter, und Familie

Willmer, Bahnmeister, und Familie

Herbert Willutzki, Lehrer, und Ehefrau

Witwe Winter, und Tochter, Betty

Rudolf Wischniewski, Arbeiter, und Familie

Fritz Zimmermann, Schlachthofarbeiter, und Familie

Zacharias, Arbeiter, und Ehefrau

Zahlmann, Fleischermeister, und Familie

Johann Ziefuß, und Enkelkind

Julius Zimmek, Kirchendiener, und Familie

 

Seite 8   Keine Erleichterung für Amputierte

Foto: Heinz-Joachim Trinkies in Friedland

Doppelt schwer war die Gefangenschaft für den heute 29-jährigen Heinz-Joachim Trinkies, aus Tilsit. Auf ihn, den Oberschenkelamputierten, wurde in den Straflagern Sibiriens keine Rücksicht genommen. Er musste, um durchzukommen, dasselbe leisten wie seine gesunden Kameraden. Als Schwerkriegsbeschädigter lebte er bis 1950 in Weimar in der sowjetischen Zone, wohin seine Eltern aus Tilsit geflüchtet waren. Da er SS-Mann gewesen war, erhielt er keine Rente. 1950 wurde er verhaftet und wegen „Spionage" zu 25 Jahren Zwangsarbeit verurteilt. In einem Lager in Tajschet in Sibirien stand er mit seiner Beinprothese täglich elf Stunden in der Schmiede als Vorschläger oder er musste, wie ein Gesunder, vierzehn Doppelzentner Säcke vom Magazin herüberschleppen. Viermal brach seine Prothese auseinander, immer wieder flickte er sie selbst notdürftig zusammen, mit Birkenholz und Eisenbändern. Inzwischen war sie um drei Kilo schwerer geworden, und zu der ohnehin riesigen Anstrengung zur Erreichung der Arbeitsnorm kam noch die der Arbeit auf nur einem gesunden Bein. Aber Heinz-Joachim Trinkies hielt durch. Mit einem Transport aus den Straflagern Sibiriens kehrte er jetzt nach Deutschland zurück. Von seiner Mutter wird er jetzt in Berlin erwartet.

 

Seite 8   Der letzte Bürgermeister von Cranz

Foto:

Unter den ostpreußischen Heimkehrern, die Bei den letzten Transporten aus der Sowjetunion im Lager Friedland eintrafen, war auch der frühere Bürgermeister und Kurdirektor des weltbekannten Ostseebades Cranz, Günther Struck (63). Von 1934 bis zum Kriegsende war er Bürgermeister von Cranz, wenn er auch während des Krieges als Soldat eingezogen war. 1945, geriet er in der Tschechoslowakei in sowjetische Gefangenschaft, aus der er nach über zehn langen Jahren, in denen er dreizehn Gefängnisse und viele Lager kennenlernte, nun aus dem Kriegsgefangenenlager Asbest bei Swerdlowsk zurückkehrte. Zum letzten Male hat Bürgermeister Struck die Stadt Cranz 1944 gesehen. Während seiner Gefangenschaft hörte er von einem russischen Juden im Durchgangs-Gefängnis in Kiew, dass die Russen Cranz wieder zum Seebad erhoben hätten; der Jude war gerade aus dem nunmehr sowjetischen „Staatsbad" zurückgekehrt. Das Haus des ehemaligen Bürgermeisters war in ein Erholungsheim für sowjetische Soldaten umgewandelt worden. Unsere Aufnahme zeigt Bürgermeister Struck, wie sein Sohn ihn im Lager Friedland abholt.

 

Seite 9   Der Kampf um die Reisegenehmigung. Die ersten Ostpreußen ohne Staatszugehörigkeit kehrten zurück. Foto: Mit Schuhwichse wurde ein Bettlaken beschriftet und so von den Heimkehrern mit in das Lager Friedland gebracht.

Zum ersten Male traf jetzt im Schicksalslager Friedland, fast unbemerkt in der großen Bewegung der in den letzten Wochen ankommenden Heimkehrertransporte, eine junge ostpreußische Familie aus jener großen Gruppe ostpreußischer Landsleute ein, die von den Sowjets zu Staatenlosen erklärt worden sind. Es waren Erwin und Waltraud Nicklaus, geborene Kondak, aus Königsberg, Stegemannstraße 37a, mit ihrem eineinhalbjährigen Söhnchen Ditmar.

 

Sie waren die ersten von jenen staatenlosen Ostpreußen, von denen erst vor wenigen Tagen durch Heimkehrer die erste Kunde kam. Man wollte es kaum glauben, dass Ostpreußen in sowjetischen Arbeitslagern einfach zu Staatenlosen erklärt worden seien. Doch schon der junge ostpreußische Heimkehrer Harry Dittko, der mit diesen staatenlosen Ostpreußen in den Wäldern der großen russischen Steppen- und Waldgebiete zusammen gearbeitet hatte, konnte sichere Nachricht bringen. Und nun sind diese beiden Ostpreußen Erwin und Waltraud Nicklaus hier in Deutschland, die jenen kleinen postkartengroßen grünen Schein, den Raspiskas gehabt haben, auf dem außer dem Familiennamen nur noch stand: Staatsangehörigkeit: ohne.

 

Waltraud Nicklaus, geborene Kondak, ist ein Königsberger Kind. 1946 heiratete sie in Königsberg den aus Schlesien stammenden Erwin Nicklaus, mit dem sie die schweren Jahre der Hungersnot in der ersten Nachkriegszeit durchmachte. Bei sich in der Stegemannstraße hatte Waltraud noch ihre Mutter. Vom Vater, der im Krieg Soldat in Westdeutschland war, wusste man nichts.

Als im Jahre 1948 Transporte von Königsberg nach Westdeutschland gingen, da war Mutter Kondak mit dabei. Zur gleichen Zeit aber wurden Waltraud und Erwin von der Arbeit weg ebenfalls in Transporte gesteckt. Während die Mutter nach Westen fuhr, wurde Waltraud mit siebzehn anderen Königsberger Frauen und Mädchen nach Nordosten, nach Uchta gebracht, und Erwin stieg nach endloser Fahrt nach Osten, in Asanka hinter dem Ural, etwa fünfhundert Kilometer östlich Swerdlowsk, mit drei anderen Ostpreußen aus dem Zug. Tausen Kilometer voneinander entfernt arbeitete das junge Ehepaar in den sowjetischen Arbeitslagern hinter Stacheldraht.

 Es war eine harte, schwere Männerarbeit, die Waltraud auf ihrem Waldkommando beim Bäumefällen und –transportieren verrichten musste, oft bis über den Bauch im Schnee stehend. Und wenn die Norm nicht erfüllt war, gab es abends kein Essen.

 Aber Waltraud hielt tapfer durch. Und als 1951, nach drei Jahren, endlich ein Lebenszeichen auf einer Postkarte von Erwin kam, da war das Leben gleich viel leichter. Ein Jahr lang bestand die Postverbindung, daoch dann war 1952 auch das Schreiben von Lager zu Lager verboten. Ins Ausland durfte ohnehin niemand schreiben.

 

Mit dem 55-jährigen Franz Heinrich, der aus der Nähe von Königsberg stammt, war Erwin Nicklaus im Lager Basanka, in dem es außer Russen noch viele Ausländer gab, Deutsche, Franzosen, Chinesen, Koreaner, Belgier, Iraner und andere, immer zusammen. Als Erwin 1952 Schreiberlaubnis für das Inland erhielt, ging seine erste Karte an das Hauptlager Moskau, von wo er nach endlosem Warten die Adresse seiner jungen Frau erfuhr. Und die nächste Karte ging an sie. Doch bald war das Schreiben wieder verboten.

 Dann kam für Erwin das entscheidende Jahr 1953. Wie für so viele verschleppte Ostpreußen fiel auch für ihn die Entscheidung, ob er Deutscher, oder Staatenloser sei. Wer beweisen konnte, dass er Deutscher und kein Ostpreuße sei, Ostpreußen ist nach sowjetischer Auffassung kein deutsches Land, der wurde als Deutscher geführt. Wer auf Umwegen erfahren hatte, dass seine nächsten Angehörigen in Deutschland wohnen, der hatte die Möglichkeit, weiterhin Deutscher zu sein. Für die anderen, und das war der weit größte Teil der Ostpreußen, stand auf dem kleinen grünen Raspiskas, dem Milchsein, wie er im Frauenlager Uchta genannt wurde, das Wort: ohne, nämlich ohne Staatsangehörigkeit.

 Auch Erwin Nicklaus, aus Königsberg, wurde ein solcher Staatenloser und mit diesem Augenblicke ein freier Arbeiter. Als man ihn bei seiner Entlassung aus dem Lager fragte, wohin er jetzt fahren wolle, sagte er: nach Deutschland. Aber damit waren die Russen durchaus nicht einverstanden. Erwin musste weiterhin in Asanka arbeiten. Da stellte er den Antrag: Entlassung nach Uchta, wo seine Frau Watraud arbeitete und auf ihn wartete.

Und darauf ließen sich die Russen ein. Ende Mai 1953 sahen sich Erwin und Waltraud nach fünfjähriger Trennung zum ersten Male wieder. Erwin als freier Arbeiter, Waltraud noch hinter Stacheldraht des Frauenlagers Uchta. Nur auf Umwegen und unter Lebensgefahr konnten die beiden Eheleute zueinander kommen und für ein paar Minuten mit einander sprechen.

 Nach einigen Monaten kam doch dann endlich auch der Tag, an dem auch Waltraud den grünen Raspiskas einer Staatenlosen erhielt. Sie wurde frei und brauchte nicht mehr hinter Stacheldraht zu leben. Sie durfte Uchta nicht verlassen. Die Arbeit blieb die gleiche, und in jedem Monat hatte man sich einmal bei der sowjetischen Miliz zu melden.

Auch Waltraud hatte natürlich keine Papiere bei sich, mit denen sie htte beweisen können, dass sie Deutsche sei. Aber eine andere Ostpreußin, die wie Waltraud sich in Uchta frei bewegen konnte und deren Angehörige in Ost-Berlin wohnten, hatte Briefverbindung mit Berlin. Mit deren Hilfe gelang es nun, dem Suchdienst des Deutschen Roten Kreuzes in Berlin eine Nachricht über den Aufenthalt und Verbleib von Erwin und Waltraud Nicklaus zu geben. Und da bereits von Waltrauds Eltern, die sich in Finnentrop im Sauerland gefunden hatten, ebenfalls eine Suchanzeige beim Deutschen Roten Kreuz vorlag, konnte auf diesem Wege für beide Teile die Gewissheit gegeben werden, dass man noch am Leben sei.

 Zunächst hatten Waltraud und Erwin in Uchta keine Wohnung bekommen. In der Stube anderer Leute mussten sie notdürftig kampieren, bis es ihnen nach vielen Bemühungen gelang, eine Wohnung und auch für beide eine Arbeit zu bekommen, mit der außer dem Lebensunterhalt auch etwas Geld zu verdienen war. Denn nun begann der Kampf mit der sowjetischen Bürokratie um die Ausreisegenehmigung nach Deutschland. Gleichzeitig bemühten sich auf der anderen Seite die Eltern um eine Familienzusammenführung.

 

Es war ein unendlich langwieriger und zäher Krieg gegen die Bürokratie. Die Eltern in Deutschland besorgten die Bescheinigung, dass sie Deutsche seien. Sie holten eine Zuzugsgenehmigung für das junge Paar ein und sandten diese ebenfalls nach Russland. Und dazu schickten sie unter schweren Opfern 900 DM-West als Reisegeld nach Uchta. Acht Monate lang schrieb Erwin Nicklaus jede Woche nach Moskau, um die Ausreisegenehmigung zu bekommen, immer wieder wurde er bei der sowjetischen Miliz in Uchta vorstellig. Aber die Russen blieben undurchdringlich, bald, bald wird es so weit sein, so vertröstete man sie immer wieder.

 Da versuchte es Erwin Nicklaus auf eine andere Art. Er gab als Heimatanschrift die Adresse seiner Eltern in der sowjetischen Zone an, und siehe da, die Antragsformulare für die Ausreise nach Deutschland wurden über die Botschaft der sogenannten Deutschen Demokratischen Republik in Moskau nach Uchta geschickt. Nun war man, einen Schritt weiter.

Inzwischen hatte am 4. April 1954 der kleine Ditmar Nicklaus in einem Krankenhaus in Uchta das Licht der Welt erblickt. Als er schon über ein Jahr alt war, es war im Juli 1955, da endlich erhielt die Familie Nicklaus die Ausreisegenehmigung nach Deutschland. Sie setzte sich in Uchta in den D-Zug und fuhr in Richtung Moskau. Aber schon hier war die Reise in die Freiheit beendet. Denn wohl hatten Erwin und Waltraud ihre Bescheinigungen, dass sie deutsche Angehörige haben, wohl hatten sie die Zuzugsgenehmigung für Finnentrop im Sauerland, aber an den kleinen Ditmar hatte man nicht gedacht. Und weil in Russland niemand ohne Papiere reisen oder gar ausreisen darf, wurde die Familie Nicklaus, auf eigene Kosten, wieder zurückgeschickt.

 Nun ging der Kampf um die Ausreisegenehmigung von neuem los. Wieder wurde geschrieben und beantragt. Wieder vergingen einige Monate, in denen Erwin und Waltraud Rubel auf Rubel legten, um die Heimreise bezahlen zu können. Denn der größte Teil des von Deutschland geschickten Fahrgeldes war bereits bei der ersten vergeblichen Reise nach Moskau verbraucht. Nun mussten noch einmal rund 900 Rubel für die Fahrkarten aufgebracht werden.

 Als dann am 1. Oktober 1955 doch endlich der Tag der Abreise aus Uchta gekommen war, da war das Fahrgeld noch nicht ganz zusammen. Trotz der schon herrschenden Kälte verkaufte das Ehepaar schweren Herzens die Mäntel, um noch einige Rubel zu bekommen. Denn die Fahrt in die Freiheit zu den Angehörigen war doch weit wichtiger als alle materiellen Dinge.

 Und diesmal ging zunächst alles gut. In Moskau stieg man um in den D-Zug nach Berlin, und von dort fuhr man ins Lager Fürstenwalde, wo jeder Deutsche aus der Sowjetunion zunächst Station machen muss. Hier, kurz vor dem Schritt in die endgültige Freiheit, standen Erwin und Waltraud Nicklaus wieder vor riesigen Schwierigkeiten. Denn ihre Ausreisegenehmigung lautete für die sowjetische Zone. Sie aber wollten unbedingt zu den Eltern ins Sauerland.

 Nach langem Hin und Her wollten die sowjetzonalen Behörden Waltraud zu ihren Eltern reisen lassen, aber Erwin, dessen Angehörige in der sowjetischen Zone seien, sollte zurückbleiben. Und was aus dem kleinen Kinde werden sollte, das war noch gar nicht klar. Nun, Erwin Nicklaus hatte in den langen Jahren der Gefangenschaft und des feien Lebens in der Sowjetunion so viele schwierige Lagen gemeistert, er hatte von Sibirien aus seine Frau in Uchta gefunden und war zu ihr gereist, und es gelang ihm auch jetzt, mit dieser neuen Situation fertigzuwerden.

 Zusammen mit Grete Schönwald aus Cranz, deren Vater dort Bauunternehmer war, und mit Grete Bierkant aus Wehlau in Ostpreußen, kam Familie Nicklaus im Heimkehrerlager Friedland an. Schon wenige Stunden später waren die Vertreter Finnentrops und des dortigen Heimkehrerverbandes, der den jahrelangen umfangreichen komplizierten Schriftverkehr für Waltrauds Eltern geführt hatte, im Lager, um diese Familie, die mit der neuen Einkleidung in Friedland auch wieder die deutsche Staatsangehörigkeit anzog, zu den seit vielen Jahren sehnsüchtig wartenden alten Eltern zu bringen.

 

Seite 9   Ohne dass man sie fragte. Die Staatenlosen mussten zurückbleiben. Mit Foto.

Fritz Kunter aus Königsberg, Gebauhrstraße 62, war auch einer der Heimkehrer, die in den letzten Tagen aus den sibirischen Straflagern nach Deutschland zurückkehren konnten. Er war auch nach dem Kriege in Königsberg geblieben, hatte die schreckliche Hungersnot 1946 und 1947 mitgemacht, bei der die Mutter und die Schwester starben, und war dann am 4. März 1948 plötzlich von den Russen verhaftet worden. Wegen des Organisierens von Lebensmitteln wurde er zu 25 Jahren Zwangsarbeit verurteilt und aus einem Königsberger Gefängnis heraus in ein Straflager im Inneren Sibiriens verschleppt.

 Als einziger Deutscher war er jahrelang unter russischen Sträflingen, bie 1954 alle Deutschen und Ausländer gesammelt und nach Krasnojar in Sibirien gebracht wurden. Fritz Kunter berichtet, dass er dort eine Reihe ostpreußischer Landsleute getroffen habe, die von den Sowjets zu Staatenlosen gemacht und immer noch festgehalten worden seien. Immer wieder seien die Russen zu den Ostpreußen gekommen und hätten verlangt, sie sollten unterschreiben, dass sie Russen seien. Aber die meisten hätten es nicht getan. Und wer es, aus Verzweiflung, Angst, Hunger oder anderen Gründen, doch tat, die seien dann zu Staatenlosen erklärt worden. Außerdem seien auch viele Ostpreußen, ohne, dass man sie fragte, zu Staatenlosen und zu freien Arbeitern gemacht worden.

 

Seite 9   Ostpreußische Heimkehrer. Eine zweite Liste

In der letzten Folge veröffentlichen wir die erste Liste der Ostpreußen, die seit dem Beginn der Heimkehrertransporte im Oktober 1955 im Lager Friedland eingetroffen sind; es waren insgesamt 66 Namen. Im Folgenden bringen wir die Namen von weiteren 38 Heimkehrern. Es ist sehr schwierig, die Namen festzustellen, und sie sind nicht immer richtig geschrieben. (Bei den angegebenen Wohnorten handelt es sich um die Orte, in denen die Betreffenden 1939 in Ostpreußen lebten.) Es trafen im Lager Friedland ein:

1.      Albert Bahr, geb. 31.08.1921, aus Mühlhausen

2.      Erfmir Bendiks, geb. 10.09.1903, aus Lampsaten, Heydekrug

3.      Werner Böhm, geb. 08.08.1922, aus Allenstein

4.      Magda Boll, geb. 19.05.1906, aus Insterburg

5.      Charlotte Dickehut, geb. 11.12.1913, aus Friedland, Bartenstein

6.      Heinrich Dargies, geb. 30.04.1917, aus Petraten, Kreis Heydekrug

7.      Henry Fuchs, geb. 25.05.1897, aus Memel

8.      Paul Fox, geb. 24.02.1924, aus Buchwald, Kreis Braunsberg

9.      Franz Feuchtner, geb. 15.01.1909, aus Elbing

10.  Helmut Geske, geb. 16.10.1923, aus Hegelingen, Kreis Goldap

11.  Arthur Godau, geb. 23.12.1926, aus Neudorf, Kreis Heiligenbeil

12.  Walter Grubert, geb. 10.05.1922, aus Argenau, Kreis Tilsit

13.  Bruno Kloss, geb. 12.05.1913, aus Königsberg

14.  Georg Krause, geb. 23.01.1903, aus Königsberg

15.  Alfed Moeve, geb. 05.03.1902, aus Königsberg

16.  Horst Naroska, geb. 04.01.1927, aus Ribben, Kreis Sensburg

17.  Alfred Puschat, geb. 06.05.1924, aus Tilsit

18.  Reinhold Rehfeld, geb. 31.01.1915, aus Osterode

19.  Ernst Rettig, geb. 1909, aus Insterburg

20.  Wilhelm Riechert, geb. 04.12.1897, aus Königsberg

21.  Horst Riemer, geb. 18.06.1919, aus Neudeck, Kreis Rosenberg

22.  Ernst Remse, geb. 03.08.1901, aus Rosenberg, Kreis Heiligenbeil

23.  Erich Rekittke, geb. 11.03.1914, aus Tawe, Kreis Elchniederung

24.  Paul Rohmann, geb. 28.08.1928, aus Neidenburg

25.  Paul Romanowski, geb. 26.07.1892, aus Morren, Kreis Heiligenbeil

26.  Gertrud Rott, geb. 30.06.1909, aus Königsberg

27.  Lothar Rostok, 28.11.1924, aus Königsberg

28.  Alfred Rudczinski, geb. 24.12.1918, aus Tilsit

29.  Emil Sbresny, geb. 25.11.1909, aus Angerburg

30.  Rudolf Sölder, geb. 07.01.1902, aus Wehrkirchen, Kreis Goldap

31.  Günther Struck, geb. 24.01.1893, aus Cranz

32.  Ewald Steppat, geb. 17.02.1897, aus Godrienen, Kreis Königsberg

33.  Heinrich Schäfer, geb. 25.11.1909, aus Pr.-Eylau

34.  Friedrich Schüßler, geb. 02.07.1900, aus Insterburg

35.  Karl Schulze, geb. 26.05.1918, aus Angerburg

36.  Otto Timm, geb. 12.07.1899, aus Königsberg

37.  Wilhelm Thiel, geb. 19.03.1896, aus Königsberg

38.  Alexander Tautriem, geb. 06.10.1921, aus Prökuls, Kreis Memel

 

Nach Fertigstellung dieser Liste sind noch folgende ostpreußische Heimkehrer aus der Sowjetunion nach Friedland gekommen:

1.      Heinz Böhm, geb. 30.03.1925, aus Preußendorf, Gumbinnen

2.      Helmut Grap, geb. 28.02.1931, aus Gr.-Drosden-Labiau

3.      Kurt Griegel, geb. 02.05.1906, aus Königsberg

4.      Karl Horn, geb. 15.02.1930, aus Königsberg

5.      Helene Hollack, geb. 13.04.1894, aus Königsberg

6.      Fritz Kunter, geb. 07.12.1905, aus Königsberg

7.      Wilhelm Kitt, geb. 18.08.1901, aus Königsberg

8.      Johannes Kuhlmann, geb. 19.07.1908, aus Allenstein

9.      Helmut Leschenski, geb. 16.01.1912, aus Königsberg

10.  Gerhard Romeike, geb. 27.07.1933, aus Hohenbruch-Labiau

11.  Georg Sauerbaum, geb. 20.12.1891, aus Allenstein

12.  Herbert Seidel, geb. 10.01.1920, aus Königsberg

13.  Tusnelda, Schulz, geb. 12.01.1895, aus Königsberg

14.  Günter Weinmann, geb. 04.03.1929, aus Königsberg

15.  Ulrich Zopik, geb. 05.09.1926, aus Allenstein

16.  Horst Schareyka, geb. 09.02.1921, aus Königsberg

 

Seite 11   Siegfried Freiherr von Schroetter, Gr.-Wohnsdorf. Foto.

Am 8. November 1955 vollendet Siegfried Freiherr von Schrötter, der Vorsitzende des Verbandes der Züchter und Freunde des Warmblutpferdes Trakehner Abstammung, sein 60. Lebensjahr.

 Seine Person und Gestalt kennen wohl alle ostpreußischen Pferdezüchter, aber darüber hinaus auch zahlreiche Hippologen des In- und Auslandes. Alle, die mit ihm zusammengekommen sind, verehren  in ihm einen Mann alter Ritterlichkeit, die gewachsen ist aus einer weit zurückreichenden Tradition auf der heimatlichen Begüterung in Ostpreußen. Die auf diese Weise durch Generationen festgelegten Charakterbildung konnte auch durch die Geschehnisse der Zeit in den letzten Jahren, unter denen der Verlust von zwei Kindern und die Vertreibung aus der Heimat die schwersten sind, nicht angetastet werden. Eben so wenig vermochte die schwere landwirtschaftliche Arbeit auf dem 85 Morgen großen Pachthof in Wiehl im Oberbergischen Kreis das vollkommene Bild des Edelmannes abzuändern. Er schaut auch heute nicht trauernd oder gar vergrämt in die Vergangenheit oder auf andere, denen es besser geht, sondern sein Blick und Schaffen sind auf die Gegenwart und Zukunft gerichtet. Dabei steht wie ehemals auch heute das Wirken für die Allgemeinheit im Vordergrund. Schon in Ostpreußen war er ein Jahr nach der Übernahme des väterlichen Besitzes Wohnsdorf im Kreise Bartenstein Mitglied des Vorstandes der Ostpreußischen Stutbuchgesellschaft, seit 1935 Vorsitzender des Zuchtausschusses für den Landgestütsbezirk Rastenburg und seit 1938 Vorsitzender der Ostpreußischen Stutbuchgesellschaft. Er war auch Mitglied des Kreistages und Vorsitzender des Kreis-Landwirtschaftsverbandes, Bürgermeister, Amtsvorsteher und Vorsitzender verschiedener Genossenschaften. Jetzt ist Freiherr von Schrötter wieder in zahlreichen Organisationen der vertriebenen und der einheimischen Landwirtschaft tätig, u. a. ist er Vorsitzender des landwirtschaftlichen Ausschusses im Landesbeirat für Vertriebenenfragen beim Arbeits- und Sozialministerium Nordrhein-Westfalen.

 Es war selbstverständlich, dass er wieder zum Vorsitzenden der Nachfolgerin der Ostpreußischen Stutbuchgesellschaft, des jetzigen Trakehner Verbandes, wie er kurz genannt wird, gewählt wurde. Er gehört auch dem Olympischen Komitee der Reiterei an.

 Seine großen züchterischen Erfolge in 22 Züchterjahren werden im Rahmen eines Pferdezuchtartikels an anderer Stelle besonders gewürdigt werden. An ihnen hat seine Schwester Baronesse Carola von Schrötter als treue Assistentin großen Anteil.

 Der Reiterei war Freiherr von Schrötter von jeher mit Leib und Seele verschrieben. Den Ersten Weltkrieg machte er als aktiver Offizier im Kür.-Regt. 6 an der Front mit. Im letzten Krieg war er von 1939 bis 1946 als Chef in höheren Stäben wieder in Uniform. Als er nach seiner Entlassung aus englischer Kriegsgefangenschaft gerufen wurde, um das heimatliche Pferd zu retten, war er zur Stelle und mit der ihm eigenen Wärme setzte er sich ganz für diese Aufgabe ein, die inzwischen schon so schöne Erfolge gebracht hat. Das ostpreußische Pferd Trakehner Abstammung ist ja das einzige lebendige Kulturgut der ostpreußischen Landwirtschaft.

 Ehrenämter haben noch nie klingenden Lohn gebracht, aber auf Freier von Schrötter waren sie stets in reichlichem Maße vereinigt, und heute ist es nicht anders. Seine Auffassung zur Verpflichtung für die Aufgaben gegenüber der Allgemeinheit ruht auf der festen Überzeugung, dass in Zeiten, in denen das Materielle fast ausschließlich tonangebend zu sein scheint, eine ideelle und uneigennützige Haltung besonders notwendig sei. Wir Ostpreußen sind ihm dafür zu größtem Dank verpflichtet.

 

Die Geschichte von Gr.-Wohnsdorf

Ist seit dem 13. Jahrhundert genau belegt. Über die Burg, die ursprünglich Capostete hieß, bestehen Aufzeichnungen seit dem Jahre 1256. In einer alten Hochmeisterchronik wird über die Kämpfe des Ritterordens um die damals noch pruzzische Burg im Lande Wunstorf berichtet. Aus dem Jahre 1372 und 1384 sind Aufzeichnungen über die Ordensburg erhalten.

Am 23.06.1702 ging die Burg mit dem großen Landbesitz in das Eigentum der Familie von Schrötter über, aus der bedeutende Staatsmänner bzw. Offiziere hervorgegangen sind.

 Foto: Schloßturm Gr.-Wohnsdorf. Baujahr 1356. Ordensturm. Bei einer Restaurierung 1934 fanden sich eingemauerte Urkunden aus der Zeit von 1256 – 1356.

 Johannes von Schrötter war als Regimentskommandeur beim Entsatz Wiens 1683 hervorragend beteiligt und wurde Reichsfreiherr.

 Der preuß. Staatsminister Friedrich Leopold Freiherr von Schrötter, 1743 – 1815, hat als erster vor der Stein-Hardenbergschen Reform die Bauernbefreiung vorbereitet und auf seinen eigenen Gütern Gr.-Wohnsdorf und Ripkeim durchgeführt. Er war Mitarbeiter Steins und mit Kant befreundet, der mehrfach in Gr.-Wohnsdorf war, wo an ihn noch ein runder Steintisch am Ordensturm erinnert. Schon den Vater des Ministers verknüpften freundschaftliche Bande mit dem großen Philosophen.

 Ende des 18. Jahrhunderts brannte der größte Teil der Burg bis auf die Grundmauern aus. Der Schloßturm blieb erhalten.

 Hermann Freiherr von Schrötter, der Enkel des Ministers, erreichte im Jahre 1869 praktisch und solide an anderer Stelle ein neues Gutshaus mit dem Motto, An Gottes Segen ist alles gelegen.

 Siegmar, der Vater unseres Jubilars, stand als Kreisdeputierter, Mitglied des Provinzialausschusses und als Herrenhausmitglied im öffentlichen Leben.

Siegfried Freiherr von Schrötter, geb. 1895, ist trotz Vertreibung und Exil heute der rechtmäßige Eigentümer, und wir wünschen ihm zu seinem Geburtstage, dass die Zeit kommen möge, wo er sein Eigentum wieder in Besitz nehmen kann. Gebe Gott ihm Gesundheit und Kraft, auch weiterhin für seine Familie und die Wiedergewinnung der Heimat wirken und kämpfen zu können.

 

Seite 13   Vermisst, verschleppt, gefallen, gesucht

Auskunft wird erbeten:

Werner Höpfner, geb. am 23.03.1925, aus Königsberg, Magisterstraße 18, zuletzt bei der Panzer-Div. Göring, mot., Feldpostnummer L 54 319 Posen. Letzte Nachricht Januar 1945 aus Tannenberg, Kreis Hohenstein, Ostpreußen

 

Kreisbürodirektor Stöver und Kreisobersekretärin Margarete Scheidler aus dem Kreis Samland

 

Die ehemalige Kontoristin der Firma, Auto-Lowitz, Königsberger Auto-Verkehrswesen, Käte Irrgang aus Königsberg, Wrangelstraße

 

Amtsgerichtsrat Schäfer und dessen Familie aus Lötzen, Parkstraße 1. Die Frau ging September 1944 nach Berlin.

 

Harry Wilfried Krenz, geb. am 01.10.1933 in Allenstein, letzte Wohnung: Allenstein, Mozartstraße 5 bis 7. Harry Krenz wohnte in Allenstein bei seiner Mutter. Am 23.02.1946 verließ er als Dreizehnjähriger die Wohnung ohne nähere Angaben, und er wird seitdem vermisst. Er hat vorher des Öfteren geäußert, nach dem westlichen Deutschland reisen zu wollen.

 

Marta Tissat, geb. Kapik, aus Liebenort, Kreis Labiau

 

Frau Ruth Dannat, geschiedene Rosenjart, geb. Kapping, geb. am 06.10.1926 in Allenstein, letzter bekannter Aufenthalt: Lübeck-Schlutup, Travelager

 

Maria Dittrich, Haffwerder. Fechter, Haffwerder. Karl Baltrusch, Haffwerder. Bezirksbauernführer Lehmann und Polizeichwachtmeister Eckert aus Haffwerder, Kreis Labiau

 

Obergefr. Wilhelm Adam, geb. am 27.01.1911, aus Lesgewangen, Kreis Tilsit-Ragnit, zuletzt bei einer schw. Art.-Abtlg. Im Weichselborgen, Feldpostnummer 26 352 b

 

Ernesto Lopez, geb. 29.04.1891 in Madras, Ost-Indien, aus Königsberg, Große Sandgasse 2. Er war Buchhalter bei den Königsberger Werken und wurde später zum Volkssturm eingezogen. Letzte Feldpostnummer 36 100 A.B.L.

 

Gefreiter Willi Grabowski, geb. 26.04.1901, aus Wiedenau, Kreis Gerdauen.

 

Oberstudiendirektor Dr. Werner Voss, geb. am 07.05.1887, aus Lyck, wurde Anfang Februar 1945 zum Volkssturm in Königsberg eingezogen. Er war Hauptzugführer der 3. Komp. 25/68, Feldpostnummer 057 669.

 

Gesucht werden Landsleute, die den Familiennamen Nolpa führen und aus Lindendorf bei Nikolaiken, Kreis Sensburg, stammen.

 

Willy Augstein, geb. etwa Dezember 1900, und Berta Augstein, geb. etwa September 1877, wohnhaft gewesen in Königsberg, Moltkestraße 13

 

Gerichtsassessor Schoen aus Friedland, Kreis Bartenstein, und Frau Riehl aus Friedland, Gartenvorstadt

 

Christa Hildebrandt, geb. am 18.08.1937 in Transsau. Sie kam am 09.05.1947 in das Waisenhaus Pobethen, Samland, seitdem fehlt jede Nachricht.

 

Otto Hildebrandt, geb. am 08.12.1906 in Konradswalde, und Frau Maria, geb. Albrecht, aus Königsberg-Quednau

 

Frau Monika Gillmeister aus Heilsberg, Allenstein

 

Die Familie des Oberlandesgerichtspräsidenten Dr. Draeger aus Königsberg

 

Gertrud Lange, geb. am 08.12.1927, wohnhaft gewesen in Frauenburg, am 9. Februar 1945 verschleppt, zuletzt gesehen in der evangelischen Kirche zu Frauenburg

 

Josef Lange, geb. am 11.03.1924, wohnhaft gewesen in Frauenburg, Siedlung, am 23. Dezember 1943 in Witebsk vermisst. Die Feldpostnummer war 07 903 B.

 

Johann Sonnbenberger, geb. am 14.09.1911 in Frauenburg, wohnhaft gewesen in Narz bei Frauenburg, vermisst in Witebsk

 

Ehemalige Kameraden des Stabsgefreiten Joseph Bönig, geb. am 20.05.1898 in Wiecherts, Kreis Pr.-Eylau, wohnhaft gewesen in Groß-Heydekrug. Am Anfang des Krieges war Bönig mit Kameraden aus Groß-Heydekrug zusammen. Die damalige Anschrift lautete: 61. Heeresbetreuungskompanie Pr.-Stargard. Seit Dezember 1944 hat sich Bönig nicht mehr gemeldet. Die Feldpostnummer kann 28 618 gewesen sein. Wer war mit Bönig zusammen und kann die Einheit und die richtige Feldpostnummer angeben? Die Angaben werden dringend in einer Waisenrentenangelegenheit benötigt.

 

Lokomotiv-Heizer Gustav Zidorn, geb. am 27.07.1901, aus Königsberg, An den Birken 18. Er wurde von Königsberg verschleppt und ist im Juli 1945 im Quarantänelager bei Insterburg noch gesehen worden. Wer weiß etwas über seinen weiteren Verbleib?

 

Dr. med. Gustav Rättig, Facharzt für Zahn- und Mundkrankheiten, aus Königsberg, Paradeplatz

 

Bruno Schmidtke, geb. am 28.08.1924, letzte Nachricht vom 24.08.1944, aus dem Raum Kischinew, Rumänien, und Bernhard Schmidtke, geb. am 08.01.1922, Anfang Januar 1945 beim Volkssturm im Raum von Königsberg eingesetzt gewesen. Heimatanschrift: Tolks, Kreis Pr.-Eylau

 

Adolf Oskar Prothmann, geb. am 16.06.1889, aus Rawusen, Post Langwald, Kreis Braunsberg

 

Max Kessler, geb. am 20.12.1891 in Ragnit, zuletzt beim Volkssturm in Königsberg, letzte Feldpostnummer 65 951 C. 2. Komp.

 

Karl Schmidtke, geb. am 05.01.1898, und Frau Johanna, geb. Goldenbaum, geb. am 04.06.1898, und die Söhne Kurt, geb. 1924, und Heinz, geb. am 31.03.1933 aus Grünwiese bei Ludwigsort, Kreis Heiligenbeil

 

Frau Berta Wormut, geb. Matthee, geb. am 29.11.1868, aus Roggenhausen, Kreis Heilsberg

 

Johann Ollesch, geb. am 13.05.1893, aus Abbau Friedrichshof, Kreis Ortelsburg, von dort von den Russen verschleppt am 24.01.1945. Mit ihm zusammen verschleppt wurden seine Töchter Anna, geb. am 25.03.1926, und Lotte, geb. am 27.07.1927. Die beiden Schwestern waren bis Oktober 1945 in einem Lager in Russland zusammen. Mit Karte vom 08.03.1946 meldete sich Lotte aus dem Lager 4791 oder 4731 Moskau.

 

Brigitte Thater, geb. am 18.03.1929, aus Braunsberg, Arendtstraße 43. Sie wurde am 03.04.1945 aus Danzig von den Russen mitgenommen und kam nach dem Lager Matzkau bei Danzig. Seitdem fehlt jede Spur.

 

Erna Reika, geb. Strangulies, geb. im November 1921 in Memel, und August Strangulies, geb. am 25.09.1933 in Memel.

 

Hermann Ludigkeit, geb. am 16.07.1902, aus Ebenrode, wurde auf der Flucht in Pillau von der deutschen Wehrmacht zurückgehalten.

 

Gustav Feldberger aus Bitthenen a. d. Memel; Gustav Feldberger und Frau Martha, Tilsit, SA-Siedlung; Otto Feldberger und Frau Grete, wohnhaft gewesen bei Kreuzingen, und Kurt Bagdahn ungefähr 30 Jahre alt, aus Tilsit, SA-Siedlung.

 

Anita Erika Trosiner, geb. am 19.11.1925, bis April 1945 wohnhaft gewesen in Königsberg, Oberhaberberg 14

 

Gerhard Eisenblätter, geb. am 13.09.1913, zu Friedrichstein bei Löwenhagen, Kreis Königsberg. Eisenblätter war Ende des Jahres 1944 in Friedrichstein in Urlaub, kam dann mit dem Flüchtlingsstrom bis Pillau, wo er, weil er zu seiner Einheit nicht mehr zurückkonnte, sich in den Volkssturm eingliedern ließ. Seitdem wird er vermisst.

 

Charlotte Lehmann aus Königsberg, bis 1940 als Sekretärin beim Fürsten Dohna-Schlobitten tätig gewesen. Jetzt über 50 Jahre alt. Der Vater war selbständiger Kaufmann und eine Schwester war mit einem Fleischermeister im Samland verheiratet.

 

Wo befindet sich der Landsmann Artur Büttner, wohnhaft gewesen in Schloßberg, verheiratet, fünf oder sechs Kinder, der älteste Sohn Ulrich etwa 1938 geboren. Büttner war im Kriege bei der Landesbauernschaft, Abt. Milch und Eier, tätig. Seine Familie soll in den Raum von Flensburg evakuiert worden sein.

 

Marie Schrader, tätig gewesen beim Hauptpostamt Insterburg, früher wohnhaft in Insterburg, Ulanenstraße 4. Der Vater war Justizamtmann.

 

Über Helmut Warnat, geb. am 15.08.1924 aus Wildau bei Trakehnen, Kreis Ebenrode, letzte Feldpostnummer 47 065 C. Letzte Nachricht vom 10.03.1945, Obergefreiter bei der 12. Komp., 3. Bat., Panzer-Füs.-Regt. Groß-Deutschland

 

Feldwebel Josef Huge oder Hugl, geb. am 27.06.1915, Feldpostnummer 11 471, letzte Nachricht vom 03.04.1945 aus dem Raum um Mährisch-Ostrau.

 

Gefreiter Emil Oettel, geb. 28.01.1905, Feldpostnummer 46 391, letzte Nachricht aus dem Raume um Litzmannstadt, Stützpunkt Kolusci.

 

Den Schuhmacher Max Schupetta oder Schupetta, geb. am 19.08.1896 in Neidenburg, wohnhaft gewesen in Gr.-Hanswalde, Kreis Mohrungen sowie dessen Ehefrau Liesbeth, geb. Teschner. Außerdem werden Angehörige, Bekannte oder Nachbarn des Ehepaares Schupetta gesucht.

 

Bauer Adolf Kalkstein, geb. am 08.03.1901, aus Ludwigsdorf, Kreis Osterode, von dort am 25.02.1945 von den Russen verschleppt, soll in einem Transport gewesen sein, der in der Zeit vom 5. bis 8. März 1945 in Insterburg zusammengestellt wurde. Am 17.03.1945 soll er dann als Kranker in Moskau ausgeladen worden sein. Wer kann Auskunft über den weiteren Verbleib geben?

 

Josef Langanke aus Krämersdorf, Kreis Rößel. Er wurde am 01.03.1945 aus Frankenau, Kreis Rößel von den Russen verschleppt.

 

Friedrich Nieswandt, Witwe Ziedorn, Franz Scheffler, Bertha Brandt, Friedrich Krebs und Witwe Rieck, alle aus Schippenbeil, Färbergasse 8

 

Karl Spiess, früher Königsberg, Prinzenstraße 17

 

Gustav Mayn, früher Königsberg Pr., Hermann-Göring-Straße 169/169a

 

Familie Beckmann aus Königsberg Pr., Steffeckstraße 2

 

Wachtmeister Peik aus Cranz-Westende, Am Seewäldchen

 

Gesucht wird August Liedtke, geb. 05.12.1877, seine Ehefrau Wilhelmine Liedtke, geb. 18.01.1880, deren Töchter Ida Liedtke, geb. 22.02.1909, und Johanna Kallweit, geb. Liedtke, geb. 28.08.1908, sowie deren Sohn Otto Liedtke, geb. 25.04.1913, aus Groß-Datzen, Kreis Gumbinnen

 

Gesucht wird Horst Waschk, geb. 16.01.1929 in Oberrechenberg, Kreis Sensburg. Er soll am 24.03.1945 verschleppt worden und im August 1945 in Tscheljabinsk, Ural gesehen worden sein.

 

Gesucht wird Alma Bethke aus Königsberg, Luisenallee 73

 

Gesucht wird Obergefreiter Hans Setzie, Tischler, geb. 18.01.1911 in Pillkoppen, Kurische Nehrung.

 

Gesucht wird Hedwig Choinovski, geb. 18.10.1923 in Narythen, Kreis Ortelsburg. Sie befand sich zuletzt auf dem Gut Waldhof bei Ortelsburg.

 

Gesucht wird Johann Choinovski aus Narythen, Kreis Ortelsburg

 

Gesucht wird Johann Bronkowski aus Sarken, Kreis Lyck

 

Gesucht wird Hildegard Czypull aus Montzen, Kreis Lyck

 

Gesucht wird Alfred Schättin, geb. 26.08.1913 in Schillehnen, Kreis Pillkallen. Er wurde in Polen verwundet und soll nach Autostochhava, Polen, gekommen sein. Seine letzte Nachricht stammt von Mitte Dezember 1944

 

Gesucht wird Minna Plumann, geb. Bahr, und ihr Vater Leopold Bahr, zuletzt wohnhaft in Pro.-Holland, Bahnhofswirtschaft

 

Gesucht werden Ferdinand, Otto und Fritz Vogt aus Langenreihe, Kreis Pr.-Holland, und Familie van Riesen, Landwirt, Ehefrau Eliese van Riesen, geb. Vogt, aus Langenreihe, Kreis Pr.-Holland

 

Gesucht wird Frau Seek aus Korschen, Ehemann Lehrer

 

Gesucht wird Ewald Templin aus Frögenau, Kreis Osterode. Er soll im Februar 1945 von den Russen verschleppt worden sein.

 

Gesucht wird Frau Magda Knorr, früherer Wohnort nicht bekannt, vermutlich Wißritten, Gemeinde Kapstucken, Kreis Labiau

 

Gesucht werden Samuel Hartmann, geb. 22.01.1909 in Rosenthal, und Ehefrau Helene Hartmann, geb. Sielow, aus Charlottenwalde, Kreis Tilsit-Ragnit; Johannes Hartmann, geb. im Mai 1914, und Ehefrau Charlotte Hartmann, geb. Lorenz, aus Ragnit, Schützenstraße; Alexander Hartmann, geb. 12.03.1901 in Rosenthal.

 

Gesucht werden Theodor Klein, geb. 14.05.1884, sein Sohn Siegfried Klein, geb. 1914, sowie dessen Ehefrau Margarete, geb. Eggert (in Kiel, Tirpitzstraße 7/8 ausgebombt), und Eva Klein, 1939/1940 Krankenschwester beim Städtischen Krankenhaus in Memel

 

Gesucht werden Betty Steinleger, geb. Kuprat, geb. 13.09.1914 oder 14.09.1913 in Urbanleiten, Kreis Elchniederung, letzter Wohnort: Gumbinnen, Bismarckstraße 40 und ihre Kinder Klaus, geb. 1936, und Manfred, geb. 1938

 

Nach Aussage eines Heimkehrers verstarb im Winter 1946/1947 in einem Lager in Russland ein Unbekannter. Vorname: Arno, geb. etwa 1927. Dieser „Arno“ war der Sohn eines Gutsbesitzers aus Ostpreußen, er hatte eine Schwester, die verheiratet war. Wo sind Angehörige?

 

Seite 13   Kinder, die heute noch in Ostpreußen leben, suchen ihre Eltern oder Angehörige

Ursula Kawalski, geb. am 08.02.1940, sucht ihren Vater, Wladislaw Kawalski und ihre Mutter Helene.

 

Maria Maruhn, heute etwa vierzehn Jahre, und Schwester Gisela Maruhn, heute etwa sechzehn Jahre, suchen ihre Eltern. Die Mutter wurde von den Russen verschleppt, der Vater soll Soldat gewesen sein.

 

Seite 13   Tote unserer Heimat. Abschied von einem Heimkehrer

Es ist nicht leicht für die aus sowjetischer Kriegsgefangenschaft Entlassenen, sich in die ihnen noch völlig fremden Verhältnisse zu finden; zu stark wirken die seelischen Spannungen, die sie jahrelang quälten. Jeder, der mit Heimkehrern zusammenkommt, muss dies berücksichtigen und alles tun, was in seinen Kräften steht, um ihnen das Einleben zu erleichtern. Entscheidend können die ersten Eindrücke sein, die der einstige Kriegsgefangene empfängt. So erlag in Hamburg der sechsundvierzigjährige Friseurmeister Karl-August Agurks einige Tage nach der Ankunft in Deutschland seinem schweren Schicksal. Er war von Friedland zunächst nach Hamburg gefahren, weil Kameraden ihm gesagt hatten, dort habe er bessere Berufsaussichten, auch wohnen dort drei Schwestern von ihm. Seine Frau und sein vierzehnjähriger Sohn Uwe erwarteten ihn in ihrem Wohnort in der Pfalz. Durch die lange Leidenszeit hinter Stacheldraht war er der Schwermut verfallen; auch machte er sich Sorgen um die Zukunft.

 

Karl-August Agurks wurde in Eydtkuhnen geboren; vor Ausbruch des Krieges wohnte er in Königsberg, Nachtigallensteig 1. Nach einer Abschiedsstunde, an der nur nahe Verwandte teilnahmen, wurde sein sterbliche Hülle nach Mannweiler in der Pfalz überführt, wo seine Frau und sein Sohn, die beide den Verstorbenen von Hamburg begleiteten, wohnen. Dort hat der Heimkehrer Agurks seine Ruhestätte gefunden. Ehefrau und Sohn hat dieser harte Schlag sehr schwer getroffen, sie hatten für den Empfang des Gatten und Vaters alles liebevoll vorbereitet.

 

Seite 13   Für Todeserklärungen

Reinhold Radschun, geb. 16.01.1889, Zwillingsbruder des Fotografen Paul Radschun, aus Königsberg, Friedländer Torplatz 9, wird vermisst. Wer kann Auskunft über seinen Verbleib geben?

 

Alfred Matthias, geb. 29.08.1912 in Aschpurwen, aus Goldap, Adolf-Hitler-Straße 4, wird vermisst. Wer kann über seinen Verbleib Auskunft geben?

 

Franz Theophil, geb. 14.09.1871, aus Lindenhaus, Kreis Schloßberg, wird seit 1945 vermisst. Wer kann über seinen Verbleib Auskunft geben?

 

Obergefreiter Max Theophil, geb. 04.02.1913, aus Lindenhaus, Kreis Schloßberg, wird seit 1945 vermisst. Wer kennt sein Schicksal?

 

Dr. Paul Sielmann, geb. 29.01.1875 in Groß-Schwignaien und seine Ehefrau Anais Sophie Sielmann, geb. Faver, geb. 03.11.1875 in Surpiere, Kanton Freiburg/Schweiz, aus Königsberg, Goltzallee 17a, werden vermisst. Wer kann über ihren Verbleib Auskunft geben?

 

Artur Reining, geb. 28.04.1881 oder 1883, aus Königsberg, Königseck 12, wird seit 1945 vermisst. Er war früher Baumeister beim Festungspionierstab I, Königsberg, Wilhelmstraße. Wer kann Auskunft über seinen Verbleib geben?

 

Auguste Neumann, geb. Walloch, geb. 10.08.1888 in Nikolaiken, zuletzt in Königsberg, General-Litzmann-Straße 48, wohnhaft gewesen, soll im Oktober 1945 im Krankenhaus der Barmherzigkeit in Königsberg an Hungertyphus verstorben sein. Es werden Augenzeugen gesucht, die ihren Tod bestätigen können.

 

Rentner August Jungk, geb. 08.08.1868, aus Arnsdorf, Kreis Heilsberg soll Ende Januar/Anfang Februar 1945 auf der flucht am Bahnhof in Pillau verstorben sein. Es werden Augenzeugen gesucht, die seinen Tod bestätigen können.

 

Charlotte Antonie Hintz, geb. Wenk, geb. 29. Oktober 1880 in Prothainen, Kreis Mohrungen, zuletzt wohnhaft in Kerpen bei Schnellwalde, Kreis Mohrungen, wurde auf Eisenbahntransport im November 1945 ab Maldeuten in der Nhe von Greifswald krank umgeladen. Seither ist sie vermisst. Wer kann über ihren Verbleib Auskunft geben?

 

Hugo Kuehn, geb. 14.05.1885, Landwirtschaftsrat aus Königsberg Pr., Rudauer Weg 32, seine Ehefrau Gertrud Kuehn, geb. Hallmann und sein Sohn Hartmut Kuehn, geb. 19.03.1913, werden seit Ende Januar 1945 in Königsberg vermisst. Die Familie hatte die Absicht, nach Metgethen zu flüchten. Wer kann über ihren Verbleib Auskunft geben?

 

Seite 13   Wir gratulieren

Zum 90. Geburtstag

Am 5. November 1955, Frau Emma Kroll, aus Mohrungen, Hinteranger 20, jetzt bei ihrer Tochter in der sowjetisch besetzten Zone. Die Jubilarin ist noch so rüstig, dass sie es unternehmen konnte, ihre Kinder in Westdeutschland in diesem Jahr zu besuchen. Sie ist durch Richard Kroll, Celle, Ernst-Meyer-Allee 21, zu erreichen.

 

Zum 88. Geburtstag

Ohne Datum. Frau Anna Kilian, geb. Bastian, aus Freiwalde, Kreis Mohrungen, jetzt bei ihrer Enkeltochter, Frau Margarete Fruß, geb. Borkowski, in Hankenberge 6, Kreis Osnabrück

 

Am 1. November 1955, Landsmann Karl Lau, aus Königsberg. Er war alleiniger Inhaber des weithin bekannten Kunstgewerbehauses A. Teichert in der Gr. Schloßteichstraße. Heute lebt er in Konstanz a. B., Luisenplatz, Altersheim

 

Zum 86. Geburtstag

Am 24. Oktober 1955, Frau Berta Wenzel, aus Neuforst/Elchniederung, jetzt bei ihrem Sohn Erich in Wattenscheid-Eppendorf, In der Mark 30

 

Zum 85. Geburtstag

Am 22. Oktober 1955, dem Schuhmachermeister Ernst Kurras, aus Tilsit, Deutsche Straße 4, jetzt bei seinen Kindern in Itzehoe-Tegelhörn, Alte Landstraße 42

 

Am 5. November 1955, dem Schmiedemeister August Poschmann, aus Ramsau, Kreis Allenstein. Er lebt noch in der Heimat und ist durch Johann Fonfara, Putlos bei Oldenburg i. H., OB. IV. zu erreichen

 

Zum 83. Geburtstag

Am 30. Oktober 1955, der Witwe Minna Rosenberger, geb. Wosilat, aus Königsberg, Mozartstraße 40, jetzt bei ihrem Sohn, Amtsgerichtsrat Ewald Rosenberger, in Detmold, Willi-Hofmann-Straße 47

 

Zum 82. Geburtstag

Am 3. November 1955, der Witwe Susanne Thews, aus Königsberg, jetzt Dobersdorf über Kiel

 

Zum 81. Geburtstag

Am 3. November 1955, der Witwe Auguste Benczko, geb. Choszrewa, aus Gehland, Kreis Sensburg, wo sie heute noch mit ihrer Schwiegertochter Waltraut auf dem ehemaligen Besitztum des Freiherrn von Hünefeld, dessen Sohn als erster deutscher Flieger den Atlantik überquerte, lebt. Sie ist durch ihren Sohn Arthur, Berlin-Lichtenrade, Landshuter Straße 25, zu erreichen.

 

Zum 80. Geburtstag

Ohne Datum. Frau Emma Stahl, Witwe des Fleischermeisters Fritz Stahl, aus Mohrungen, jetzt bei ihrer Tochter Ursula in Oker/Harz, Waldenburger Straße 3

 

Am 23. Oktober 1955, Landsmann Ewald Redetzki, aus Bercken, Kreis Tilsit-Ragnit, wo er einen Bauernhof hatte. Er wohnt in Groß-Sittensen, Kreis Bremervörde

 

Am 27. Oktober 1955, Frau Charlotte Braun, geb. Krokowsky, aus Gilgenburg, Wasserstraße 1, jetzt in Essen-West, Trierer Straße 8

 

Am 29. Oktober 1955, Frau Oberschullehrer i. R. Saage, jetzt in Bad Orb, Gutenbergstraße 4

 

Am 30. Oktober 1955, Frau Maria Erdmann, geb. Dittrich, aus Allenstein, Magisterstraße 2, jetzt in Bad Homburg v. d. H., Haberweg 14

 

Am 1. November 1955, Major a. D. Joachim von Wedel aus Maggen, Kreis Heiligenbeil, jetzt in Farchand, Oberbayern.

 

Am 2. November 1955, Landsmann Johann Sendrowski, aus Allenstein, jetzt in Neheim-Hülsten II, Ackerstraße 2

 

Am 2. November 1955, dem Gestütsbeamten i. R. August Plotzitzko. Er war von 1897 bis zur Vertreibung beim Preußischen Landgestüt in Rastenburg tätig. Jetzt wohnt er mit seiner Frau in Uelzen, Medingstraße 4.

 

Am 3. November 1955, Frau Urte Pawils, geb. Traxis, aus Großgörge, Kreis Memel, jetzt bei ihrer Tochter Margarete in Hamburg-Fuhlsbüttel, Heschredder 58

 

Am 3. November 1955, dem Lehrer i. R. Paul Striewski, aus Königsberg, Yorckstraße 53, jetzt bei seiner ältesten Tochter Eva Richter, Kaiserslautern, Am Heiligenhäuschen 84. Landsmann Striewski war fast 40 Jahre hindurch Lehrer an Königsberger Schulen, zuletzt an der Schenkendorf-Schule

 

Am 5. November 1955, Frau Magdalene Sommer, aus Königsberg, Holzstraße 8, jetzt mit ihrer Tochter Eva in Lingen/Ems, Jägerstraße 18

 

Am 5. November 1955, Fräulein Amalie Ferber, zuletzt im Feierabendhaus der Inneren Mission, Königsberg, Langenbeckstraße. Die Jubilarin lebt heute in der sowjetisch besetzten Zone bei der ältesten Tochter des Professors Benrath, in dessen Haushalt sie 63 Jahre lang in vorbildlicher Treue tätig war. Sie ist durch Frau Hanna Weinland, geb. Benrath, Bernau, Chiemsee, Haus Talheim, zu erreichen.

 

Zum 75. Geburtstag

Ohne Datum. Dem Bürodirektor i. R. Hermann Wipke, aus Sensburg, jetzt in Hamburg-Langenhorn II, Hasl. Kehre 24, I.

 

Am 19. Oktober 1955, der Witwe Auguste Denskardt, geb. Skambraks, aus Krauden, Kreis Tilsit-Ragnit, jetzt bei ihrem Schwiegersohn Gustav Höldtke in Lemshausen bei Göttingen.

 

Am 21. Oktober 1955, Frau Johanna Kubbutat aus Königsberg, Heidemannstraße 7, jetzt in Hamburg 20, Neumünstersche Straße 3

 

Am 25. Oktober 1955, Frau Lina Radtke, aus Allenstein, jetzt in Grünwald/Bayern über München, Brunnwartweg 10

 

Am 29. Oktober 1955, dem Prov.-Oberstraßenmeister i. R. Hermann Wenzke aus Passenheim, jetzt in Bückeburg, Schulstraße 10

 

Am 26. Oktober 1955, dem Schuhmachermeister Johann Tomeit, aus Memel, wo er der Meisterprüfungskommission der Handwerkskammer für das Memelgebiet und dem Vorstand der Schuhmacher-Innung angehörte. Seine Ehefrau und seine Tochter sind noch in der Heimat. Landsmann Tomeit ist durch Herrn Rietenbach, Flensburg, Große Straße 12, zu erreichen.

 

Am 30. Oktober 1955, der Witwe Elsa Kaesler, geb. Korell, aus Königsdorf, Kreis Heiligenbeil, jetzt in Husum, Woldsenstraße 100, bei Christa Eiffler.

 

Am 30. Oktober 1955, Frau Elise Prang, aus Groß-Klitten, Kreis Bartenstein, jetzt in Mannheim, Sportplatz Sellweide

 

Am 31. Oktober 1955, dem Rentner August Quednau, aus Königsberg, Mitteltragheim 40. Er war dort 36 Jahre hindurch bei der Regierung tätig. Jetzt wohnt er mit seiner Ehefrau in Untersinkenbach 76, Post Haag/Obb.

 

Am 1. November 1955, Frau Auguste Sieck, geb. Kommorowski, aus Lötzen, zuletzt in Königsberg-Tannenwalde, jetzt bei ihrem Schwiegersohn Bruno Venohr in Mainz, Kaiser-Wilhelm-Ring 87

 

Am 2. November 1955, dem Schneidermeister Andreas Klomke, aus Braunsberg, jetzt in Elmshorn, Klostersande 95

 

Am 5. November 1955, Frau Anna Borowski, geb. Usdowski, aus Osterode. Sie ist durch den Kreisvertreter Osterode, Landsmann von Negenborn, zurzeit Hamburg 21, Schrötterringksweg 14, zu erreichen.

 

Seite 14   Goldene Hochzeiten

Landsmann Franz Wedekind und seine Ehefrau Amalie, geb. Tillmann, aus Pörschken, begingen am 13. Oktober 1955, das Fest der Goldenen Hochzeit in Nienburg/W. Der Vorsitzende der landsmannschaftlichen Gruppe Nienburg, Wilhelmstraße 4, überbrachte herzliche Glückwünsche.

 

Am 21. Oktober 1955, feierte Landsmann August Müller mit seiner Ehefrau Auguste, geb. Brassat, aus Gumbinnen, Brunnenstraße, jetzt in Bremen-Blumenthal, Langenfelder Straße 14, das Fest der Goldenen Hochzeit.

 

Landsmann Georg Pallutat und seine Ehefrau Emma, geb. Jegstentis, aus Eydtkau, jetzt in Schuelten, Gemeinde Lastrup i. O., begehen am 29. Oktober 1955, das Fest der Goldenen Hochzeit. Landsmann Pallutat war in der Heimat bei der Reichsbahn tätig.

 

Der Hausbesitzer Gottlieb Sowa und seine Ehefrau Anna, geb. Grieswald, aus Illowo, Kreis Neidenburg, jetzt bei ihrer ältesten Tochter, der Witwe Emma Dellwig, Dortmund-Husen, Husener Straße 108, begehen am 2. November 1955, das Fest der Goldenen Hochzeit. Landsmann Sowa ist Vertrauensmann seiner Heimatgemeinde.

 

Lehrer Ernst Kannappel und seine Ehefrau Ida, geb. Klautke, aus Liebwalde, Kreis Mohrungen, dann Pelkeninken, Kreis Wehlau, jetzt in der sowjetisch besetzten Zone, begehen am 3. November 1955, das Fest der Goldenen Hochzeit. Das Ehepaar ist über Helene Kannappel (20b) Neuerkerode bei Braunschweig, zu erreichen.

 

Landjägermeister i. R. Albin Schmidt und seine Ehefrau Amanda, geb. Mursch, aus Windau, Kreis Neidenburg, ab 1933 in Schwalgendorf, Kreis Mohrungen, begehen am 5. November 1955, das Fest der Goldenen Hochzeit. Die Eheleute wohnen jetzt bei ihren Kindern Herta und Karl in Coburg/Bayern, Reichsdanksiedlung 15

 

Der Altbauer Richard Wiemann und seine Ehefrau Antonie, geb. Drunk, aus Seerappen, Kreis Fischhausen, begehen am 5. November 1955, im Hause ihres Schwiegersohnes in Gr.-Quern, Kreis Flensburg, das Fest der Goldenen Hochzeit. Landsmann Wiemann, der in der Heimat als tüchtiger Landwirt und Warmblutzüchter bekannt und geschätzt war, nimmt regen Anteil an der landsmannschaftlichen Arbeit.

 

Am 5. November 1955, begehen die Eheleute Friedrich Quas aus Gumbinnen, jetzt in der sowjetisch besetzten Zone, das Fest der Goldenen Hochzeit. Die Anschrift liegt der Redaktion vor.

 

Das Ehepaar Anton und Barbara Bogdanski aus Bischofsburg konnte in diesen Tagen das Fest der Goldenen Hochzeit feiern. Acht Kinder und dreiundzwanzig Enkelkinder nahmen an der Feier teil. Landsmann Bogdanski, der in der Heimat einen ansehnlichen Bauernhof besaß, jetzt nach schweren Jahren seit der Vertreibung in Ellenz an der Mosel.

 

Unter großer Anteilnahme weiter Bevölkerungskreise konnten Hauptlehrer a. D. Fritz Margenburg und seine Gattin in Büdelsdorf bei Rendsburg (früher: Buddelkehmen, Kreis Memel) ihre Goldene Hochzeit feiern. Der Bürgermeister überreichte dem Jubelpaar ein Handschreiben des Ministerpräsidenten und des Landrates. Die Glückwünsche der früheren Kollegen und der AdM überbrachten Lehrer Wichmann und Rektor a. D. Szameitat. Auch die Vorsitzenden der Landsmannschaft Ostpreußen, Ortsgruppe Büdelsdorf und Rendsburg, beglückwünschten Fritz Margenburg und dankten ihm durch Überreichung eines Ostpreußenbuches für seine stets bewiesene Treue zu seiner ostpreußischen Heimat. Am Abend erklangen die Chöre des Gesangsvereines. Auch sie waren ein Beweis für die Verehrung, die das Ehepaar Margenburg genießt.

 

Am 2. November 1955, kann Otto Lenzing mit seiner Frau Gertrud, geb. Barnicke, in Gelsenkirchen-Horst, Heinrich-Heine-Straße 12, die Goldene Hochzeit feiern.

 

Mit Foto: Das Musik-Korps der „43-er“

Der anfeuernde Klang einer Militärkapelle, deren Instrumente hell im prallen Sonnenschein aufblitzen, die hinter ihr im Schritt und Tritt marschierenden Grenadiere und die ihnen zuwinkenden kleinen Mädchen, dieses Bild aus den Tagen von zweierlei Tuch und Spitzhelm hat Detlev von Liliencron in seinem Gedicht „Die Musik kommt“ farbig skizziert. Seine frische Empfindung ist nicht verblasst, und häufig wird das beliebte Vortragsstück in der Vertonung von Oscar Straus im Rundfunk gesendet. Auch in Königsberg lief die Jugend auf der Straße zusammen, wenn Trompeten, Pfeifen und Trommeln erschallten. Unter den vielen Regimentskapellen der Garnison stand bei Jungen und Marjellen besonders das Musik-Korps des Infanterie-Regiments 43 in Gunst, weil Pascha, der Paukenhund, zu ihm gehörte. Die Erwachsenen schätzen es wegen der gediegenen Konzerte, die sein Leiter, der Königliche Musikdirektor Albert Krantz, im Tiergarten dirigierte. Auf unserem Bilde, das die Mitglieder des Musik-Korps darstellt, hat er den Ehrenplatz in der Mitte inne. Links neben ihm sitzt sein Korpsführer Otto Lenzing (mit einem Kreuz bezeichnet). Bei der 700-Jahr-Feier ihrer Vaterstadt in Duisburg hörten die Königsberger wiede,r den von Otto Lenzing komponierten „Geburtstagsmarsch“. Nach Ablauf seiner militärischen Dienstzeit wurde er Reichsbahnbeamter..

 

Seite 14   Jubiläen

Der Schneidermeister Fritz Diester, aus Groß-Lindenau/Samland, jetzt in Ahrensbök, Mösberg 76, Kreis Eutin, konnte am 1. Oktober 1955, sein 45-jähriges Berufsjubiläum begehen.

 

Der Telegraphen-Leitungsaufseher Ernst Schönfeld, aus Königsberg, jetzt in Ahrensburg/Holstein, Rantzauer Straße 60, begeht am 29. Oktober 1955, sein 40-jähriges Dienstjubiläum bei der Bundespost.

 

Sein 50-jähriges Dienstjubiläum begeht am 1. November 1955, Stadtinspektor Max Heldt, aus Braunsberg, jetzt in der sowjetisch besetzten Zone. Er ist durch Siegfried Heldt, (23) Delmenhorst i. O., Fröbelstraße 18, zu erreichen. Landsmann Heldt war vom November 1905 bis zur Vertreibung bei der Stadtverwaltung Braunsberg als Standesbeamter tätig.

 

Seite 14   Prüfungen

Bundesbahn-Obersekretär Hans Cibrowius, aus Königsberg, Schindekopstraße 4a/b, bestand im April 1955 vor dem Prüfungsausschuss der Bundesbahndirektion Hannover die Prüfung zum nicht-technischen Bundesbahn-Inspektor und wurde am 1. September 1955 durch die Bundesbahndirektion Münster zum Bundesbahn-Inspektor ernannt. Anschrift: (23) Syke, Am Bahnhof 1.

 

Evelyn Dohnke, Tochter des Gestütsoberrentmeisters Dohnke, aus Trakehnen und Braunsberg, jetzt in Warendorf/Westfalen, bestand nach Abschluss ihrer theologischen Studien an den Universitäten Münster, Göttingen und Marburg das erste theologische Examen vor der Prüfungskommission der Evangelischen Landeskirche von Westfalen.

 

Helga Wermter, Tochter des 1944 gefallenen Regierungs-Oberinspektors Arthur Wermter, aus Königsberg, Schindekopstraße 5b, jetzt in (14b) Auingen/Münsingen, Astwiesenstraße 5, hat das Staatsexamen als Hauswirtschafts-, Sport- und Handarbeitslehrerin bestanden.

 

Elfie Ziemer, Tochter des Revierförsters Franz Ziemer, aus Rossitten, Kurische Nehrung, jetzt (24a) Lübeck, Knud-Rasmussen-Straße 14, hat bei der Oberpostdirektion Hamburg die Prüfung als Postassistentin bestanden.

 

Christa Casimir, jüngste Tochter des Brauereikaufmanns Franz Casimir, aus Gerdauen, jetzt Iserlohn, Westfalenstraße 96, bestand im Knappschaftskrankenhaus Recklinghausen, DRK-Rheinland, ihr Staatsexamen für Krankenpflege mit „gut“.

 

Ihre Gehilfenprüfung in der Sparte Schaufensterdekoration Eisen, Metall und Haushaltungsgegenstände bestand als Landesbeste, Rosemarie Wodtke, Tochter des bei der Geschäftsführung unserer Landsmannschaft in Hamburg beschäftigten Landsmannes Karl Wodtke. Bundeswirtschaftsminister Erhard überreichte ihr bei einer Feierstunde in der Handelskammer Hamburg als Anerkennung für ihre hervorragende Leistung eine Ehrengabe.

 

Kurt Boettcher, Sohn des Viehkaufmanns Hans Boettcher, aus Insterburg, Bismarckstraße 49, jetzt (20a) Wunstor/Hannover, Stiftstraße 5a, bestand die Prüfung als Postinspektors

 

Hans-Georg Liehr, Sohn des Justizsekretärs Karl Liehr, aus Tilsit, Friedrichstraße 70, jetzt in Hamburg-Farmsen, Kupferdamm 24, hat bei der Oberfinanzdirektion Hamburg die Prüfung als Steuerinspektor bestanden.

 

Vera Warstat, Tochter des Bauunternehmers Hans Warstat, aus Labiau, jetzt St. Blasien/Schwarzwald, hat das tierärztliche Staatsexamen an der Freien Universität Berlin bestanden.

 

 

Seite 15 und 16   Familienanzeigen

Erika Meta, geb. 09.10.1955. Die Geburt eines Sonntagsmädels zeigen hocherfreut an: Meta Friedrich, geb. Weyer, Schwarzwiesen, Kreis Schloßberg und August Friedrich, Lindenhaus, Kreis Schloßberg. Jetzt: Leverkusen-Bürrig, Rüttersweg 19

 

Nun ist es wieder mal geglückt. Angelika hat das Licht der Welt erblickt! Helga Passauer, geb. Bergholz und Gert Passauer, Bauingenieur. Rheinhausen, Bachstraße 39. Früher: Ebenrode. 13. Oktober 1955

 

Christiane. Die Geburt eines gesunden Töchterchens zeigen in dankbarer Freude an: Magdalene Brosch, geb. Thaler und Willi Brosch, Friseurmeister. Birlenbach Nr. 73 über Siegen, den 13. September 1955. Früher: Ortelsburg, Ostpreußen.

 

Ihre Vermählung geben bekannt: Wolfgang Hetz, Dipl.-Math und Hanna Hetz, geb. Dahle. 8. Oktober 1955. Allenstein, Roonstraße 34. Jetzt: Göttingen, Calsowstraße 20

 

Allen lieben Freunden aus der Heimat, die unser zu unserer Goldenen Hochzeit in Liebe gedachten, herzlichen Dank. Hermann Witt und Frau Auguste. Sorgenau, Samland. Jetzt: Köln-Dellbrück, Waltherstraße 78

 

Als Vermählte grüßen: Rudi Schadwinkel, Grünlinde, Kreis Wehlau, Ostpreußen und Betti Schadwinkel, geb. Stuiber, Nenern, Böhmerwald. Jetzt: Gottmannsdorf bei Nürnberg. 29. Oktober 1955

 

Ihre Vermählung geben bekannt: Werner Hölandt und Erika Hölandt, geb. Kowalzick.

Gr.-Lasken, Kreis Lyck, Ostpreußen. Rottorf. 1. Oktober 1955

 

Am 7. November 1955 begehen ihre Silberhochzeit: Alfred Schmidt und Frau Meta Schmidt, geb. Hubert. Früher: Königsberg, Alter Garten 61. Jetzt: Frankfurt a. M., Fürstenberger Straße 45

 

Unserer lieben Mutter und Schwiegermutter, Therese Karsubke, geb. Peppel, aus Königsberg Pr., Hermann-Göring-Straße 124. Jetzt: Einbeck, Hannover, Schützenstraße 30 E zum 80-jährigen Geburtstage am 29. Oktober 1955 die herzlichsten Glückwünsche. Mögen ihr noch viele Jahre bester Gesundheit beschieden sein. Ihre Kinder: Richard Peppel und Frau Hedwig, geb. Wolff, Lüneburg, Sonninstraße 6. Reinhold Karsubke und Frau Gertrud, geb. Peppel, Einbeck (Hannover), Schützenstraße 30 E. Enkel und 5 Urenkel

 

Statt Karten. Die Verlobung unserer Tochter Ursula mit Herrn Dr. Bruno Dölle geben wir hiermit bekannt. Dr. Walter Wedmeyer, Facharzt für Kieferchirurgie und Frau Eva, geb. Kroll. Hannover, Lavesstraße 37A. Früher: Elbing, Haus Weingarten.

 

Frau Ursula Kuhring, geb. Wedmeyer und Dr. Bruno Dölle. Verlobte. Hannover, Lavesstraße 37A. Göttingen, Schildweg 30. Im Oktober 1955

 

Die Vermählung unserer Tochter Edith mit Herrn Willy Podszuweit, am Tage unserer Silberhochzeit, geben wir hiermit bekannt. Albert Rotkat und Frau Luise, geb. Frey. Mühlenhöhe, Kreis Schloßberg, Ostpreußen. Jetzt: Geesthacht-Tesperhude, Tresperhuder Straße 1

 

Als Vermählte grüßen: Willy Podszuweit und Edith Podszuweit, geb. Rotkat. Kiesdorf, Kreis Schloßberg, Ostpreußen. Jetzt: Lübeck, Hansering 12. 4. November 1955

 

Am 25. Oktober 1955 feiern wir unsere Silberhochzeit. Gustav Heidmann und Frau Ida, geb. Haese. Luxethen, Kreis Pr.-Holland. Jetzt: Hamburg-Billstedt, Horner Geest 157

 

Ihre Goldene Hochzeit feiern am 2. November 1955, Hausbesitzer Gottlieb Sowa und Frau Anna, geb. Grieswald. Früher: Illowo, Kreis Neidenburg. Jetzt: Dortmund-Husen, Husener Straße 108. Herzlichen Glückwunsch und Gottes reichen Segen wünschen: alle Kinder.

 

Gelegentlich unserer Goldenen Hochzeit sind uns so viele Glückwünsche von alten ostpreußischen Freundinnen und Freunden zugegangen, dass wir auf diesem Wege unseren Dank abstatten müssen. Georg Meyer und Frau. Goslar am Harz, Danziger Straße 5

 

Für freundliches Gedenken zu unserer Silberhochzeit, danken wir besonders herzlich allen unseren Lieben aus der Heimat. Otto Bernotat und Frau. Frankfurt a. M., Friedb. Landstraße 96

 

Für die vielen Glückwünsche zu meinem 75. Geburtstage danke ich allen Freunden und Bekannten herzlichst. Mit heimatl. Gruß: Oskar Paul Schiwek. Lyck, zuletzt Königsberg Pr. Hippelstraße 18. Jetzt: Bremen-Hemelingen, Fischbacher Straße 3

 

Am 6. Oktober 1955 entschlief nach längerer Krankheit unsere liebe Mutter, Schwiegermutter, Oma, Schwester und Tante, Frau Emma Grickschat, geb. Zerrath, früher Schneckenwalde, Kreis Elchniederung, Ostpreußen. In stiller Trauer, im Namen aller Angehörigen: Frau Gertrud Biensfeldt, geb. Grickschat. Stuttgart-Zuffenhausen, Gronauer Straße 7

 

Am 30. September 1955 verstarb meine liebe Mutter, Schwiegermutter und Schwester, Oma, Urgroßmutter und Tante, Frau Emma Granath, geb. Willuweit, im Alter von 71 Jahren. In stiller Trauer, im Namen der Hinterbliebenen: Erna Weber, geb. Granath. Kurt Weber. Tilsit, Flottwellstraße 25. Jetzt: Regensburg, Augsburger Straße 29

 

Zum Gedenken. Am 2. November 1955 jährt sich zum zehnten Mal der Todestag meiner geliebten Frau und treusorgenden Mutter, Emilie Kowallik, geb. Pawelzik, geb. 27.10.1888 Karwik, Kreis Johannisburg, Ostpreußen, verstorben auf der Flucht in Meißen, Sachsen. In stiller Trauer: Gustav Kowallik. Irmgard nebst Familie, zurzeit Ostpreußen. Kleekamp 48, Post Westbarthausen über Halle, Westfalen.

 

In Dankbarkeit gedenke ich meiner innig geliebten Mutter, Klara Walter, geb. Hundertmark, geb 19.05.1874, gestorben 08.08.1941, die in Pörschken, Kreis Heiligenbeil, Ostpreußen, ihre letzte Ruhestätte fand, und meines lieben Vaters, Friedrich-Adolf Walter, geb. 19.09.1877, gestorben 28.09.1950 in Ascheberg bei Plön, Holstein, sowie meiner unvergesslichen, treusorgenden Tante, Ulrike Hundertmark, geb. 21.10.1865, die seit 1945 in Pommern verschollen ist, anlässlich ihres 90. Geburtstages. Frieda Walter. Früher: Pörschken, bzw. Friedland, Ostpreußen. Jetzt: Hamburg-Gr.-Flottbek, Adickesstraße 1

 

Stets einfach war Dein Leben, nie dachtest Du an Dich, nur für die Deinen streben, war Deine höchste Pflicht. Nach einem schweren Leiden entschlief am 11. Oktober 1955, kurz vor ihrem 80. Geburtstage, unsere liebe Mutter, Frau Marie Pomowski, geb. Hantel. In tiefer Trauer, die dankbaren Kinder, Verwandte und Bekannte. Anna Krüger. Dösen, Kreis Heiligenbeil, Ostpreußen. Jetzt: Osterwick-Hören I, Westfalen.

 

Zum zehnjährigen Gedenken. Infolge großen Herzeleides über den Verlust der geliebten Heimat, verstarb am 26. Oktober 1945 in Boizenburg/E. mein lieber Mann, treusorgender Vater, Bruder, Onkel und Großvater, der Fleischermeister und Gutsbesitzer, Franz Stadie. Früher: Tilsit, Hohe Straße 70, und Insterbrück, Kreis Tilsit-Ragnit. Sein Leben war Fleiß, Pflichterfüllung und Aufopferung für die Seinen. Er hat seine letzte Ruhestätte in Boizenburg/E. gefunden. Wir gedenken seiner in Liebe und Verehrung. Witwe Auguste Stadie, geb. Lentschat, Hedwigenkoog, Kreis Norderdithmarschen, Kreisaltersheim. Familie Ernst Stadie (Adl. Lehmbruch), Kiel-Gaarden, Gaußstraße 44

 

Gustav Matschullat, Kreisbürodirektor i. R. geboren am 17.06.1882, gestorben am 13.10.1955. Ferner gedenken wir unserer lieben Gefallenen, Georg-Dieter Matschullat, Hauptmann und Gruppenkommandeur; Hans-Hugo Siesinski, Gaulandwirt im Luftgaukommando XII. In Trauer: Käthe Matschullat, geb. Obst. Anne-Marie Rathke, geb. Matschullat. Käthe Siesinski, geb. Matschullat. Christel-Margit Marquardt, geb. Matschullat. Karl-Gustav Matschullat, Oberleutnant, vermisst. Erna Matschullat, geb. Balde. Heinz-Werner Rathke, Bundesbahnoberrat. Walter Marquardt, Oberregierungsrat, und acht Enkel. Früher: Königsberg Pr., Brahmsstraße 38. Jetzt: Wiesbaden, Schiersteiner Straße 28

 

Am Sonntag, dem 16. Oktober 1955, verließ uns für immer nach längerem Leiden, doch plötzlich und unerwartet, mein bester Lebenskamerad, unser allzeit treusorgender Vater, Schwiegervater, Großvater, Bruder, Schwager und Onkel, Julius Chlench, Meister der Gendarmerie i. R., im 70. Lebensjahre. In tiefer Trauer: Anna Chlench, geb. Kluwe. Christel Schardt, geb. Chlench. Albin Schardt. Harald Schardt. Schapten über Eydtkau. Jetzt: Hamburg-La 1, Fibiger Straße 7

 

Nach schwerem Leiden hat Gott, der Herr, meinen lieben Mann, meinen guten Vater, Bruder, Schwager und Onkel, den Arzt Dr. med. Paul Beckmann, zu sich in die ewige Heimat gerufen. Er starb, versehen mit den Tröstungen unserer Kirche, im 68. Lebensjahre in Oberammergau, früher wohnhaft Guttstadt, Ermland. In tiefer Trauer: Hedwig Beckmann, geb. Hoenig. Annemarie Beckmann, Tochter. Franziska Beckmann, Schwester. Oberammergau, den 10. Oktober 1955

 

Was wir bergen in den Särgen, ist der Erde Kleid. Was wir lieben, ist geblieben, bleibt in Ewigkeit. Meinem geliebten, treusorgenden Mann, Bruder, Schwager und Onkel, Lokomotivführer Leopold Annen, geb. 15.04.1889, gestorben auf dem Gefangenentransport Müllrose bei Frankfurt/Oder. Zum Gedenken allen, die ihn kannten. Johanna Annen, geb. Totzek. Tilsit, Königsberger Straße 1. Jetzt: Mülheim-Speldorf, Duisburger Straße 345

 

Gott, der Herr, nahm am 22. September 1955, meinen über alles geliebten, herzensguten Mann, lieben Schwager und guten Onkel, Kaufmann und Stabsintendant d. Res. Adolf Jendreyzik, nach langer, mit großer Geduld getragener Krankheit, im 63. Lebensjahre, zu sich in den ewigen Frieden. In tiefer Trauer: Johanna Jendreyzik, geb. Lau und Angehörige. Rastenburg, Ostpreußen. Jetzt: Averlak über Burg, Dithmarschen, Holstein

 

Vor zehn Jahren nahm Gott, der Herr, unsere lieben Eltern, Schwieger-, Groß- und Urgroßeltern, Ottilie Dyck, geb. Bendzko, verw. Koloska, geb. 03.02.1869, gestorben 28.10.1945; August Dyck, geb. 02.08.1869, gestorben 08.11.1945, Steinberg, Kreis Lyck, zuletzt im besetzten Königsberg, zu sich in die Ewigkeit. Wir gedenken ihrer in Liebe. Otto Rudzko und Frau Margarete, geb. Dyck. Lysken, Kreis Lyck. Jetzt: Spork-Dörentrup, Kreis Lemgo. Reinhold Dyck und Frau Anny. Montreal (Kanada). Gotthard Koloska und Frau Helene mit Ingelore und Meinhard. Steinberg, Kreis Lyck. Jetzt: sowj. bes. Zone. Lina Reichwaldt, geb. Koloska, mit Heinz Reichwaldt und Familie. Königsberg Pr. Jetzt: Langenhagen, Hannover, Am Eichenkamp 1 II

 

Paul Schulz, Stadtamtmann, geboren 27.10.1892, gestorben 30.10.1945. In stillem Gedenken. Frieda Schulz, geb. Brustat. Königsberg-Duisburg, Prinzenstraße 73 I.

 

Gottes Wille ist geschehen. Wir hoffen auf ein Wiedersehen. Nach einem Leben sorgender Liebe, entriss uns der unerbittliche Tod am 13. Oktober 1955, nach einer schweren Operation, meinen lieben, herzensguten, unvergesslichen Mann, unser liebes, gutes Väterchen, unseren Bruder, Schwiegersohn und Schwager, Lehrer Kurt Rosenberg, im Alter von 60 Jahren. In tiefem Schmerz: Gertrud Rosenberg, geb. Woszeck. Lisalore und Hansjürgen, als Kinder. Elly Hampel, Käte Groß, als Schwestern. Ostseebad Rauschen. Jetzt: Kropp, Schleswig, Bahnhofstraße. Die Trauerfeier fand am 18. Oktober 1955 statt, anschließend Überführung nach Lübeck.

 

Paul Kuhnke, geboren 23.01.1884, gestorben 14.10.1955. Mein lieber Mann und treuer Lebenskamerad, unser herzensguter Vater, Schwiegervater und Opa, ist fern seiner unvergesslichen Heimat, von uns gegangen. Anna Kuhnke, geb. Kaschmann. Herbert Kuhnke und Frau Wally, sowie Giselan und Manfred. Früher: Königsberg Pr., Dirschauer Straße 10. Jetzt: Kl.-Fredenbeck über Stade

 

Am 8. Oktober 1955, ist meine über alles geliebte Frau, meine treusorgende Lebenskameradin, unsere liebe Schwester, Schwägerin und Tante, Henny Krieger, geb. Buttkus, nach vollendetem 69. Lebensjahre, einem Schlaganfall erlegen und in die ewige Heimat eingegangen. In tiefer Trauer: Waldemar Krieger und alle Anverwandten. Allenstein, Kurkenstraße 13 – 14. Jetzt: Rinteln a. d. Weser, Krönerstraße 3a

 

Nach einem arbeitsreichen und vom Schicksal schwer getroffenen Leben, verschied nach kurzer, schwerer Krankheit am 4. Oktober 1955, im Kreiskrankenhaus Oldesloe, unsere liebe Schwester, Schwägerin und Tante, die frühere Bäuerin, Frau Minna Wiemer, aus Altbruch, Kreis Ebenrode, im 70. Lebensjahre. Vergebens hoffte sie bis zum Tode auf die Heimkehr ihres einzigen in Russland vermissten Sohnes. Auf dem Friedhof in Bargteheide, Holstein, wurde sie am 8. Oktober 1955 zur letzten Ruhe gebettet. Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: Witwe Magdalena Ameiser, geb. Perrey, Paderborn, Löher-Straße 19. Witwe Anna Geschwandtner, geb. Perrey, sowj. bes. Zone

 

Allerseelen zum Gedenken. In dauernder Sehnsucht nach der teuren Heimat, entschlief in Gottes Frieden am 14. Juli 1954, nach schweren Leiden, unsere innig geliebte, treusorgende Schwester und Tante, Postassistentin Maria Hopp, Allenstein, geb. 02.02.1896, Johannisburg. In tiefem Leid: Adelheid Klavon, geb. Hopp, und Angehörige. Celle, Eltzestraße 6

 

Nach einem arbeitsreichen Leben, in steter Sorge um ihre Lieben, starb in der sowj. bes. Zone am 11. Oktober 1955, unsere liebe Mutter, Schwiegermutter, Großmutter und Urgroßmutter, Maria Perrey, geb. Weinberg, aus Goldap, Ostpreußen, Töpferstraße, im fast vollendeten 85. Lebensjahre. In stiller Trauer: Fritz Perrey, Justizoberinspektor und Frau Ella, geb. Engel, Bützfleth über Stade (Elbe). Früher: Kreuzburg, Ostpreußen. Maria Perrey, sowj. bes. Zone. Früher: Goldap, Ostpreußen. Bruno Perrey, Bankoberinspektor und Frau Elsbeth, geb. Schmidt, Hannover, Flüggestraße 26, sowie fünf Enkelkinder und zwei Urenkel.

 

Es ist bestimmt in Gottes Rat, dass man vom Liebsten was man hat, muss scheiden. Tief erschüttert geben wir davon Kenntnis, dass mein lieber, unvergesslicher Sohn, unser guter Bruder, Neffe und Vetter, Tischler Werner Ortwin Kattanek, heute Morgen 6.40 Uhr, durch den unerbittlichen Tod aus unserer Mitte gerissen wurde. Er starb infolge eines tragischen Betriebsunfalls im blühenden Alter von 22 Jahren im St.-Josefs-Hospital zu Herzebrock. Durch treue Pflichterfüllung und Hilfsbereitschaft hat er sich die Achtung aller erworben, die ihn kannten. Er folgte seinem Vater, der vor elf Jahren in Russland den Heldentod fand. Um ein stilles Gedenken und ein andächtiges Gebet für ihn bitten in tiefer Trauer: Frau Witwe Emma Kattanek, geb. Annuß. Geschwister und Anverwandte. Beelen-Hemfeld, Oester 240. Ortelsburg, Ostpreußen., den 15.10.1955. Die Beerdigung fand am Donnerstag, dem 20. Oktober 1955, vom Krankenhaus in Beelen aus statt.

 

Heute um Mitternacht entschlief friedlich, nach langem, schwerem Leiden, mein innigst geliebter Mann, unser guter, treusorgender Vater, Gustav Neumann, im 84. Lebensjahre. Es trauern tief und schmerzlich: Maria Neumann, geb. Schumann. Maria Raabe, geb. Neumann. Martha Geier, geb. Neumann. Anni Holl, geb. Neumann. Lisa Ribbecke, geb. Neumann. Gretel Schneider, geb. Neumann, sowie alle Schwiegersöhne, Enkelkinder und Anverwandte. Mauern, Kreis Labiau, Ostpreußen. Jetzt: Hamburg 6, Marktstraße 117. Die Beerdigung fand am 24. Oktober 1955 auf dem Ohlsdorfer Friedhof statt.

 

Glück ist wie ein Sonnenblick. Erst wenn es vergangen, erst ein Leid und Bangen denkt ein Herz und es klar, dass es einmal glücklich war. Zum zehnjährigen Gedenken. Meinem lieben herzensguten Mann, Fritz Koch, geboren 04.03.1890, gestorben 04.11.1945. Er starb den Hungertod und ruht in Heimaterde, schmerzlich vermisst und unvergessen. Elisabeth Koch. Insterburg, Göringstraße 29. Lingen (Ems), Ludwigstraße 122

 

Vier Wochen vor Vollendung ihres 80. Lebensjahres, entschlief sanft nach kurzer, schwerer Krankheit am 24. September 1955, unsere liebe Mutter, Schwiegermutter, Groß- und Urgroßmutter, Schwester, Schwägerin und Tante, Emilie Jablonsky, geb. Loest. Wir haben sie auf dem Stöckener Friedhof in Hannover zur letzten Ruhe gebettet. Sie folgte ihrem Gatten, dem Bauunternehmer, Carl Jablonsky, früher: Angerapp, Ostpreußen, gestorben in Auerbach, Vogtland, nach zehn Jahren in die Ewigkeit. In stiller Trauer: Friedel Müller, geb. Jablonsky. Heinrich Müller. Marianne und Karlheinz. Richard Jablonsky und Frau Mia, geb. Kühn. Jürgen, Gert und Ulrich. Brigitte Slevogt, geb. Müller. Dr. Werner Slevogt. Wolfram und Berthild. Goldap, Ostpreußen, Insterburger Straße 27. Jetzt: Hannover, den 15. Oktober 1955, Richard-Wagner-Straße 1 I.

 

Plötzlich und unerwartet verstarb am 1. Oktober 1955, mein lieber Mann, unser Vater, Schwiegervater und Großvater, Bauunternehmer, Heinrich Warschkun, im 72. Lebensjahre. In tiefer Trauer: Anna Warschkun, geb. Urbschat. Traute Warschkun. Waldemar Warschkun. Ursula Warschkun, geb. Chrosciel und zwei Enkelkinder. Früher: Goldap, Ostpreußen. Jetzt: Hamwiede, Kreis Walsrode, Hannover

 

Am 30. Oktober 1955 jährt sich zum zehnten Mal der Todestag meiner geliebten Frau, unserer lieben Mutter, Schwester und Schwägerin, der Martha Brosch, geb. Such, aus Rastenburg, Ostpreußen. An den Folgen einer Typhusepidemie verstarb sie in der sowj. bes. Zone. Desgleichen gedenken wir meines Sohnes und unseres Bruders, des Matr.-Gefreiten Helmut Brosch, der von einer Feindfahrt am 16. Januar 1945 nicht zurückkehrte. Fritz Brosch, Plön, Rodomstorstraße 98. Herbert Brosch. Ruth Katschke, geb. Brosch. Elsa Lohmann, geb. Brosch. Edith Brosch. Inge Brosch. Früher: Rastenburg, Bismarckstraße 18

 

Fern der geliebten, ostpreußischen Heimat, entschlief nach einem Leben, das sich in Liebe und Güte erfüllte, meine liebe, gute Frau, unsere geliebte Mutter, Schwiegermutter, herzensgute Großmutter, unsere liebe Schwester, Schwägerin und Tante, Maria Pomm, geb. Deike, früher: Kuckerneese, Kreis Elchniederung, im Alter von 69 Jahren. In tiefer Trauer: Leopold Pomm. Irmgarde Swillms, geb. Pomm mit Kindern Günter und Eckhard. Helmut Pomm und Frau, Oldenburg i. O., Steubenstraße 28 und Anverwandte. Krugzell, Kreis Kempten, Allgäu, den 15. Oktober 1955

 

Gott, der Herr, über Leben und Tod, nahm am 5. August 1955, meine liebe Frau, unsere gute Muter, Schwiegermutter, Großmutter, Schwester, Schwägerin und Tante, Frau Maria Martha Jenschewski, geb. Potreck, im Alter von 58 Jahren, zu sich in die Ewigkeit. Im Namen aller Hinterbliebenen: Paul Jenschewski. Königsberg, Unterhaberberg 52 und Claaßstraße 7. Jetzt: Overhetfeld, Elmpt-Kapelle 117c, Kreis Erkelenz, Ndrh.

 

Weinet nicht an meinem Grabe, gönnet mir die ew’ge Ruh, denkt was ich gelitten habe, eh’ ich schloss die Augen zu. Am 2. Oktober 1955, verstarb nach jahrelangem, schwerem Leiden, unsere liebe Schwester, Schwägerin und Tante, Martha Mikoleit, früher: Königskirch, Kreis Tilsit und Hohensprindt, Kreis Elchniederung, im 65. Lebensjahre. Im Namen aller Hinterbliebenen: Otto Kukies. Minna Kukies, geb. Mikoleit. Ohlhof bei Goslar a. Harz

 

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