Ostpreußenblatt, Folge 15 vom 12.04.1958

Ostpreußenblatt

Folge 15 vom 12.04.1958

 

Seite 1   Foto: Eine von Tausenden

Es scheint, als habe Erika ihre Umwelt völlig vergessen, — so gesammelt und ernsthaft malt das kleine, ostpreußische Mädchen, seinen Namen an die große Schultafel. Wir fanden Erika in der Sonderklasse für spätausgesiedelte Kinder im Flüchtlings-Durchgangslager Finkenwerder bei Hamburg. Die Zehnjährige ist ein ernstes und aufgeschlossenes Kind. Sie ist noch sehr klein für ihr Alter; nach ihrer Größe könnte man sie für eine Schulanfängerin halten. Aber wenn man mit Erika spricht und das aufgeweckte Mädchen beim Unterricht beobachtet, dann stellt man fest, dass sie ihren Jahren eigentlich weit voraus ist. Sie ist ja auch so etwas wie eine Schulanfängerin. Vor einem Vierteljahr ist sie erst mit ihren Eltern und ihren vier jüngeren Geschwistern, aus dem Kreise Sensburg nach dem Westen gekommen. Drei Jahre hat sie drüben die polnische Volksschule besucht. An ihrem fließenden Deutsch merkt man, dass die Eltern zu Hause mit ihren Kindern nur ihre Muttersprache gesprochen haben. Aber im Schreiben und im Rechnen und in allen anderen Schulfächern muss Erika nun von vorn anfangen, genau wie die vielen tausend Kinder und Jugendlichen, die in den letzten Monaten aus der Heimat gekommen sind und noch immer täglich hier im Westen eintreffen.

 

Auf Seite 3 dieser Folge bringen wir den ersten Teil einer Reihe von Berichten, die sich mit den Sonderschulen, den Sonderklassen und mit der Berufsförderung für die Kinder unserer Aussiedler in den einzelnen Bundesländern befassen werden.

 

Seite 1   Das große Manöver

Es herrscht heute völlige Klarheit darüber, dass Moskau fest entschlossen ist, jetzt und in naher Zukunft mit einem Höchstmaß von ebenso offensiven wie überraschenden Schachzügen zu arbeiten, um seine Stellung für die kommenden internationalen Gespräche aufs Günstigste auszubauen. Man kennt im Kreml die große Manövrierfähigkeit, die ein straffes diktatorisches Regime in solchen Fällen gegenüber Regierungen besitzt, die auf Parlamente und Parteien, auf eine kritische öffentliche Meinung als auch auf freie Verbündete dauernd Rücksichten zu nehmen haben, und man ist willens, sie rücksichtslos zu nutzen. Die Gromyko-Erklärung vor dem Obersten Sowjet, in der sich das Moskauer Regime propagandistisch — schlau berechnend — als „großes Vorbild" einseitigen Verzichts auf weitere Atombombenversuche in Szene setzte, wird sicher nicht das letzte Manöver dieser Art bleiben. Chruschtschow und seinem Stab liegt alles daran, vor einer verängstigten und sorgenerfüllten Welt der Sowjetunion den Mantel vorbildlicher Friedensliebe und großartiger Menschenfreundlichkeit umzuhängen und sie als einen wahren Hort der Entspannungspolitik erscheinen zu lassen. Die Experten bolschewistischer Massenbeeinflussung und Stimmungsmache werden es da an Gesten aller Art nicht fehlen lassen, wobei sie gleichzeitig höchst raffiniert sowohl auf die Vergesslichkeit weiter Kreise des Westens wie auch auf die politisch-diplomatische Schwerfälligkeit der anderen Seite spekulieren.

 

Billiger „Triumph"

Wer die Moskauer Deklaration über den einstweiligen, einseitigen Verzicht auf weitere eigene Versuche mit Atom- und Wasserstoffbomben vor dem richtigen Hintergrund sehen will, der muss sich klarmachen, dass Gromyko zu einem Zeitpunkt vor das Rednerpult des Obersten Sowjet trat, als über Japan und Norwegen noch die radioaktiv verseuchten Wolken standen, die Zeugen der letzten gewaltigen Bombenversuche gerade der Sowjets waren. Neun schwere Kernexplosionen in der Sowjetunion hatten allein die Amerikaner in den letzten Wochen festgestellt, und man darf annehmen, dass mehrere leichtere Versuche gar nicht ermittelt worden sind. Moskau ist mit seiner Versuchsreihe gerade fertig und nützt die Gelegenheit, sich nun zum billigsten Preise „großmütig" zu zeigen; für die kommenden Monate riskiert man ohnehin gar nichts. Dass weder die Amerikaner noch die Briten ihre Versuche für 1958 abgeschlossen haben, ist den stets sehr gut informierten Sowjets natürlich bekannt. Welch schöne Gelegenheit, einen propagandistischen Trumpf ersten Ranges auszuspielen und dabei pharisäisch bissigste Angriffe gegen die Angelsachsen und vor allem auch gegen die bösen Deutschen abzuladen! Von der Tatsache, dass gleichzeitig Riesenmanöver der Roten Armee und Luftwaffe mit den modernsten Waffen in Südrussland begonnen haben, braucht man ja nicht weiter zu sprechen. Alle Ausländer hat man rechtzeitig aus diesem Gebiet verbannt, so dass Einzelheiten über diese „harmlosen Felddienstübungen" nicht nach außen dringen. Moskau ist sicher, die Kunde, dass wenigstens einer vorübergehend auf neue Kernwaffenversuche mit ihren höchst bedenklichen Begleiterscheinungen verzichtet, werde gut ankommen, und es hat sich dabei nicht verrechnet.

 

Probe aufs Exempel

Es ist wohl kein Zufall, dass die Moskauer Erklärung an dem Tage erfolgte, an dem in der sowjetischen Hauptstadt die Noten der drei Westmächte überreicht wurden, in denen diese grundsätzlich ihr „Ja" zu einer Gipfelkonferenz sagen und Vorschläge für deren Vorbereitung durch Konferenzen der Botschafter und später der Außenminister machen. Obwohl bis heute eine umfassende Stellungnahme Moskaus zu diesen Vorschlägen noch nicht erfolgte, erscheint es doch wichtig, die Rede Gromykos gerade in dieser Beziehung genauer zu studieren. Chruschtschows Beauftragter im Außenamt des Kreml hat ja nach der Verzichtserklärung betont, es sei Hauptziel der Sowjetregierung, „mit anderen Mächten eine Vereinbarung über das bedingungslose Verbot aller Arten von Atom - und Wasserstoffbomben, die Einstellung ihrer Produktion und die vollständige Zerstörung der bestehenden Vorräte im Rahmen angemessener Kontrollen zu erreichen". Etwas später wurde diese Äußerung durch eine Erklärung der Kremlagentur Tass ergänzt, die da lautet, die Sowjetunion habe selbst vorgeschlagen, dass ein Kontrollsystem errichtet werde, wenn es zu einem Übereinkommen zwischen West und Ost über die Einstellung der Atomwaffenversuche komme. Niemand von uns ist in der Lage, sogleich feststellen zu können, ob es sich hier nur um eine deklamatorische Lockung ohne ernsthaften Gehalt oder ob es sich um ein wirkliches Angebot handelt. Wir wissen, wie oft der Kreml schlechten Willen hinter tönenden Verheißungen verborgen hat, und doch erscheint es wohl uns allen richtig, dass man hier sobald wie möglich die Probe aufs Exempel macht, dass man Moskau bei seinem Wort nimmt. Möglich, dass die Sowjets auch hier in erster Linie nur „manövrieren" und Propaganda machen, aber das muss sich dann bald herausstellen. Immer ist es von großem Wert, wenn Klarheit geschaffen wird. Was könnte die Menschheit stärker wünschen, als dass die furchtbarsten Vernichtungswaffen für immer verschwinden? Gewiss würde auch ihre vollständige Beseitigung noch immer nicht die vollendete umfassende Abrüstung und Entspannung bedeuten, aber sie würde doch ein wichtiger Schritt zu diesem Ziel sein. Sie könnte den Weg für die Lösung der großen politischen Probleme erleichtern.

 

Geschlossenheit

Wir sollten uns nicht darüber täuschen, dass Moskau uns auch in den kommenden Monaten noch vor eine ganze Reihe von Überraschungsmanövern stellen wird. Ob es früher oder später zu der vielberufenen Gipfelkonferenz kommt, immer wird der vorher so höchst aktive Kreml alles daran setzen, die Weichen vorher in seinem Sinne zu stellen und jede Schwäche und Gespaltenheit in unserem Lager zu nützen. Keinen Trumpf, den ihm das Schicksal oder auch einmal unsere Unbesonnenheit zuspielt, wird er ungenützt lassen. Die „friedliche Weltordnung", die er sich erhofft, ist uns bekannt. Eine echte deutsche Wiedervereinigung, eine Bereinigung des 1945 geschaffenen Unrechtes für den deutschen Osten, lehnt er heute wie gestern ab. Bewahrung der Beute, Erhaltung der roten Vorposten stehen für ihn obenan, das hat auch die Rede von Gromyko wieder völlig klargemacht. Alle Lügen über die „deutsche Gefahr" wurden wieder aufgewärmt, und wieder sparte man auch nicht mit handfesten Drohungen. Wer könnte sich darüber täuschen, dass es eine unendlich harte Arbeit sein wird, auch nur auf ersten Einzelgebieten so etwas wie eine leichte Entspannung herbeizuführen! Wir alle — Deutschland und der freie Westen — stehen einem Meister der Listen und Tücken gegenüber, darüber darf es keinen Zweifel geben. Chancen, dennoch wenigstens ein Stück voranzukommen, hat nur der, der diesem möglichen Verhandlungspartner in voller Geschlossenheit der Front gegenübertritt. Jede Schwäche und Mutlosigkeit hier wird drüben lächelnd genutzt, jede Bereitschaft zu Vorleistungen und Verzichten dankend ohne Gegenleistung kassiert. Sind wir uns dessen bewusst, handeln wir danach und stellen wir nüchtern und ohne Wunschvorstellungen die Sowjets zu ihrem Wort, dann werden wir in jedem Fall Klarheit schaffen, die Nebel durchstoßen und vielleicht doch manches erreichen.

 

Seite 1   „Unpopuläre“ Parolen

Polnische „Gesellschaft für die Westgebiete" hat versagt

In der polnischen Presse finden sich ausführliche Berichte über das Versagen der „Gesellschaft zur Entwicklung der Westgebiete", (d. h. der polnisch verwalteten Oder-Neiße-Gebiete). So urteilt Prof. Michael Sczaniecki, Vorsitzender des Posener Bezirkes dieser polnischen kulturellen Propaganda-Organisation, dass es der „Gesellschaft" von Anfang an sowohl an Geld wie auch an einem vernünftigen Arbeitsprogramm gefehlt habe.

 

Dann habe die Arbeit der „Gesellschaft" auch daran gekrankt, dass schlechthin das ganze polnische Volk sich an der Ausbeutung der Oder-Neiße-Gebiete mitschuldig gemacht habe, weswegen auch jeder Pole sich „gegenüber den Westgebieten als Schuldner betrachten" müsse. Wenn die „Gesellschaft zur Entwicklung der Westgebiete" jetzt um Geld und Mitarbeit werbe, dann verlange sie keine Sonderleistungen von den Altpolen, sondern „höchstens die Rückzahlung einer Schuld".

 

Ähnliche Klagen äußert Leszek Golinski in der Warschauer Zeitung „Trybuna Ludu". Von großen Leistungen könne man während der ersten neun Monate des Bestehens der „Gesellschaft" leider nicht sprechen. Die Arbeitsergebnisse der „Gesellschaft" seien enttäuschend gering. Der allgemeinen Begeisterung, mit der das Werk begonnen wurde, hätten eben bislang keine nennenswerten Ergebnisse entsprochen.

 

Als ungünstig habe es sich erwiesen, dass die Organisation von oben herab geschaffen wurde. Überall hätten sich repräsentative Persönlichkeiten an die Spitze gesetzt, die aber infolge allgemeiner Arbeitsüberlastung zu keiner nutzbringenden Arbeit gelangt seien. Die Parolen der „Gesellschaft zur Entwicklung der Westgebiete" seien offenbar „unpopulär".

 

Die „Trybuna Ludu" führt in diesem Zusammenhang darüber Klage, dass die Tätigkeit der „Gesellschaft zur Entwicklung der Westgebiete" in Westdeutschland mehr Beachtung finde als in Polen selbst, wobei die westdeutsche Beachtung von einer Art sei, die naturgemäß nicht im Sinne der polnischen Bestrebungen liege.

 

Seite 1   Die Zerstörung der ostdeutschen Kulturdenkmäler

Von 7735 unbeschädigten Baudenkmälern verfielen 2271

Eine Übersicht über die Kunst- und Baudenkmäler in den polnisch verwalteten deutschen Ostgebieten, den Grad ihrer Zerstörung und die Maßnahmen zu ihrer Restaurierung veröffentlicht die Posener Zeitschrift „Tygodnik Zachodni".

 

Danach fand Polen bei Übernahme der Verwaltung in den Oder-Neiße-Gebieten 18 367 Baudenkmäler vor, von denen 6962 wenig und 7735 überhaupt nicht beschädigt waren. In den Nachkriegsjahren verfielen jedoch allein von den 7735 gänzlich unbeschädigten Bauwerken nicht weniger als 2271! Über den Verfall der schon vorher teilweise zerstörten Baulichkeiten schweigt sich der polnische Bericht aus, aber es heißt weiter, dass zum Beispiel in den Städten Brieg und Neiße Baudenkmäler vernichtet wurden, um Ziegel zu gewinnen.

 

Angesichts der großen Zahl historisch bedeutsamer Bauwerke (allein für Danzig werden 1990 angegeben, und für die „Wojewodschaft" Köslin weitere 1330) müsse die Zahl der Konservatoren als gänzlich unzureichend betrachtet werden, bemerkt die Posener Zeitung, die hierzu u. a. mitteilt, dass beispielsweise für den gesamten Bereich der „Wojewodschaft" Breslau nur zwei Konservatoren eingesetzt wurden. Immerhin seien, so heißt es in dem polnischen Bericht abschließend, nunmehr für das Jahr 1958 insgesamt 41,6 Millionen Zloty (etwa 10 Millionen DM) bereitgestellt worden, die für den Schutz von Baudenkmälern vor weiterem Verfall oder für Wiederherstellungsarbeiten verwandt werden sollen. Da diese Summe für die Denkmalspflege in den gesamten polnisch verwalteten deutschen Ostgebieten bestimmt ist, ergibt sich, dass auf jedes bisher noch nicht völlig vernichtete Baudenkmal ein Betrag von nur 550,-- DM entfällt.

 

(Wir verweisen auf den auf Seite 5 veröffentlichten Bericht über die Zerstörung des Alten Schlosses Schönberg. Die Red.)

 

Seite 2   „Glück im Winkel"?

Ernste Worte eines Schweizers - Die gefährliche Illusion

Zur heutigen allgemeinen Lage nimmt der bekannte Schweizer liberal-demokratische Politiker, Nationalrat W. Bretscher, Chefredakteur der „Neuen Zürcher Zeitung", in einem Leitartikel Stellung. Die Ausführungen eines Mannes, der in seinem Land als einer der besten Kenner der weltpolitischen Zusammenhänge gilt, bringen wir hier in einem Auszug der wichtigsten Stellen. Sie können ein aufmerksames, kritisches Studium gerade durch die Deutschen wohl beanspruchen.

 

Seit längerer Zeit führt Moskau eine Kampagne für die Neutralisierung, Entmilitarisierung und Atomwaffenfreiheit von engeren und weiteren Zonen Westeuropas. Bis vor wenigen Monaten waren diesem Feldzug, der unter der Flagge der „Entspannung" offenkundig auf die Auflösung des atlantischen Verteidigungsbündnisses ausging, eine stärkere Resonanz und ein sichtbarer Erfolg in der Öffentlichkeit des Westens versagt geblieben. Der psychologische Schock der Lancierung der „Sputnik", die nicht nur auf die Erreichung des Zustandes der atomaren Parität zwischen den beiden Weltmächten hindeutete, sondern noch einen russischen Vorsprung in der Raketentechnik anzeigte, hat jedoch eine erhebliche Erschütterung des Selbstvertrauens der westlichen Völker hervorgerufen. In den breiten Strom der russischen Propaganda ist unterdessen der wohlregulierte Kanal des polnischen Rapacki-Plans über die „Desatomisierung" von Deutschland, Polen und der Tschechoslowakei eingemündet, die BBC-Vorlesungen des Amerikaners George F. Kennan über das „geographische Auseinanderrücken der großen Atommächte" in Mitteleuropa haben weitherum in Europa Tauwetterfolgen gezeitigt, und es bedurfte nur noch der Wildwasser der in Großbritannien und Deutschland entfesselten hysterischen Kampagnen gegen den „Atomtod", um die Fluten der Neutralisierungspropaganda über die Ufer treten zu lassen. Ihr Wellenschlag bespült schon die äußersten Dämme der NATO, und selbst in den von der Überschwemmung unmittelbar weniger betroffenen Gebieten, ist eine bedenkliche Aufweichung des Bodens festzustellen . . .

 

Diese plötzliche und erstaunliche Veränderung der politischen Landschaft muss uns mit ernster Sorge erfüllen. Sie lässt die Frage aufsteigen, ob die freie Welt im Begriff steht, den kalten Krieg zu verlieren, ob die Demokratien nicht die Geduld und die Kraft, den Mut und die Ausdauer besitzen, in der sich über längere Zeiträume erstreckenden Auseinandersetzung mit ihrem entschlossenen, schlauen und zähen Widerpart durchzuhalten.

 

Vor zehn Jahren, nach dem Staatsstreich in Prag, raffte die freie Welt angesichts der ihr bewusst gewordenen Gefahr aus dem Osten ihre Kräfte zusammen, um eine gemeinsame Abwehrfront gegen den bolschewistischen Imperialismus zu errichten. Ein tiefes Aufatmen der Erleichterung ging durch die Reihen der europäischen Völker, als die Vereinigten Staaten von Amerika den in der Geschichte der Beziehungen zwischen der Alten und Neuen Welt unerhörten Entschluss fassten, sich mit den noch freien Völkern Europas in einem Bündnis zur Erhaltung der atlantischen Zivilisation zu vereinigen. Die NATO wurde gegründet, und unter Führung Amerikas ging der Westen daran, seinem Bündnis die Zähne einer militärischen Rüstung zum Schutze Westeuropas einzusetzen. Als Folge dieses Bündnisses, das heißt des „Engagements" der Weltmacht der Vereinigten Staaten, steht eine Viertelmillion amerikanischer Soldaten auf europäischem Boden, die den harten Kern der Verteidigung Westeuropas bilden. Sie schützen im Besonderen auch die deutsche Bunderepublik, die erst im Begriffe steht, eine militärische Rüstung aufzubauen, und ohne den Rückhalt, der mit Atomwaffen ausgestatteten NATO, jedem Zugriff aus dem Osten wehrlos preisgegeben wäre.

 

In diesem Augenblick, zehn Jahre nach Prag, diskutiert man in Europa mit großem Eifer und kluger Miene über die Frage, ob es nicht vorteilhaft und geboten sei, die Amerikaner aus ihrer Verpflichtung zur Verteidigung von Westeuropa wenigstens teilweise zu entlassen! Während man vor zehn Jahren in dem „Engagement" der amerikanischen Weltmacht die Rettung Europas sah, spricht man heute fröhlich von „Disengagement"; man befürwortet das „Auseinanderrücken der Machtblöcke" in Mitteleuropa und geht leichtfertig über die Frage hinweg, ob eine wirksame Verteidigung Europas überhaupt noch möglich ist, wenn die NATO mit ihren amerikanischen Truppen an den Rhein zurückweichen muss. Dabei scheint man auch zu vergessen, dass es Europa seit dem Ende des Krieges dank der großzügigen Hilfe Amerikas zwar gelungen ist, seine Wirtschaft wieder aufzubauen, dass aber die europäischen Staaten nicht imstande gewesen sind, das moralische und politische Defizit zu decken, das in ihrem geschwächten Wehrwillen und in ihren vollständig ungenügenden Rüstungsaufwendungen seinen Ausdruck findet. Man tut dergleichen, als ob dieses dauernd bedrohte Westeuropa es sich leisten könnte, politische Experimente zu machen, die zuerst einzelnen Gebieten und vielleicht zum Schluss dem ganzen Kontinent den Schutz Amerikas entziehen würden; man nimmt es bei dieser Diskussion nicht nur in Kauf, sondern scheint es fast darauf angelegt zu haben, die amerikanischen Truppen vom Kontinent zu vertreiben ...

 

. . . Die Absicht der „Disengagement'-Politiker, mit der Sowjetunion über ein „Auseinanderrücken der beiden Machtblöcke" in Mitteleuropa zu verhandeln, beruht auf einem sich hartnäckig erhaltenden Missverständnis des Wesens der kommunistischen Totalitarismus. Man will mit „den Russen" verhandeln und handeln, als ob auch die heutige Sowjetunion nichts anderes als eine — vielleicht mit einigen unsympathischen und fremdartigen Zügen ausgestattete — Großmacht im klassischen Stile des 19. Jahrhunderts sei; man möchte mit ihr zu einer Lösung im Sinne einer dauerhaften Regelung kommen, die schon einmal, nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges, gescheitert ist und für die so lange keine Aussicht besteht, als das dem Bolschewismus eingeborene Streben nach der Weltherrschaft die Außenpolitik des Riesenreiches im Osten bestimmt. Bevor der Westen sich auf Experimente eines politischen und militärischen „Disengagement" einlässt, müssten in der Sowjetunion wenigstens einige Anzeichen des Beginns eines „ideologischen Disengagement" bemerkbar sein. Aber es ist erst anderthalb Jahre her, seit die Rote Armee die nationale Erhebung in Ungarn mit ihren Panzern niedergeworfen hat, und es sind erst vier Monate verflossen, seit die Moskauer Deklaration der kommunistischen Parteien das Interventionsrecht der Sowjetunion in den Satellitenstaaten — natürlich zum Schutz der „sozialistischen Errungenschaften" — in kaum verhüllter Form bestätigte.

 

Im Lichte dieser Tatsachen betrachtet, hat die heutige hektische Diskussion etwas merkwürdig Irreales, Phantastisches. Sie ist trotzdem gefährlich, weil sie die in den europäischen Völkern schon vorhandenen Gefühle der Unlust gegenüber Militärpakten und Rüstungsanstrengungen steigert und in den des kalten Krieges müde gewordenen Massen die Illusion erweckt, dass es möglich sei, sich durch den Rückzug aus der großen Politik die Sicherheit vor der Atombombe und ein Dasein in Ruhe und Frieden, ein „Glück im Winkel", zu erkaufen. Auch wenn es nicht zu irgendwelchen bestimmten Schritten und schon gar nicht zu greifbaren Vereinbarungen in der Richtung der Rapacki- und Gaitskell-Pläne kommt, genügt die heutige Diskussion durchaus, um die Einheit und Stärke des Westens zu beeinträchtigen und damit die moralische Grundlage seiner Verteidigung zu schwächen. Was die Amerikaner denken und fühlen angesichts der Dispute der Europäer darüber, ob und wie weit man ihnen auch in Zukunft gestatten soll, unsern Kontinent mit ihren Armeen auf europäischem Boden und mit der strategischen Luftwaffe zu beschützen, ist eine Frage für sich. Manche amerikanische Korrespondenten haben ihren Blättern in drastischen und dramatischen Formulierungen berichtet, dass es um die Standfestigkeit der europäischen Verbündeten der Vereinigten Staaten übel bestellt sei. Wenn die öffentliche Meinung Amerikas diesen Eindruck erhalten und im Misstrauen gegenüber einem defätistischen Europa noch bestärkt werden sollte, sind früher oder später amerikanische Reaktionen möglich, die das heute so leichtfertig beschwatzte „Disengagement" in einer Weise und in einem Maße verwirklichen könnten, wie es sich die Europäer in ihren schlimmsten Alpträumen nicht vorgestellt haben.

 

Seite 2   Aussiedlung berührt Heimatrecht nicht

Staatssekretär Dr. Nahm: „Keine Entscheidung des freien Willens"

Der Staatssekretär des Bundesministeriums für Vertriebene, Flüchtlinge und Kriegsgeschädigte, Dr. Nahm, hat in einem Artikel eingehend zu der Frage Stellung genommen, ob das Recht auf die Heimat durch die Aussiedlung beeinträchtigt werde. Im Ergebnis seiner Betrachtungen kommt er zu der Auffassung, dass dies nicht der Fall ist, denn: „Die Aussiedlung ist auch in der Form der Familienzusammenführung nicht die Entscheidung des freien Willens des Antragstellers. Dieser Wille steht unter vielfachem Zwang der Verhältnisse".

 

Wie Dr. Nahm schreibt, ist jeder in den unter polnischer Verwaltung stehenden deutschen Ostprovinzen zurückgebliebene Deutsche fortgesetzt den Wirkungen der nicht einmal durch die Potsdamer Beschlüsse geduldeten, gewaltsamen Landnahme Polens preisgegeben. Diese wiederum sei zur Ursache der jeder Humanität spottenden Vertreibung der Masse der rechtmäßigen Bevölkerung und der Entrechtung der Verbliebenen oder Zurückgehaltenen geworden.

 

Die Missachtung — so fährt der Staatssekretär fort—, welche das Selbstbestimmungsrecht an Polens Ostgrenze erfuhr, ermächtige nicht zu einer Gewalttat gegen den westlichen Nachbarn, dessen Rechte übrigens historisch, ethnologisch und kulturell bedeutend besser begründet seien. Aus Landnahme und Vertreibung könne sie nie ein Recht bilden, auch kein Gewohnheitsrecht, denn dieses könne sich nur aus Rechtsgrundsätzen, nicht aber als Sanktionierung von Gewalt und Willkür entwickeln. So gelte immer noch der schon in grauer Vorzeit entstandene Rechtssatz: „Was an sich rechtswidrig ist, kann durch Zeit und Übung niemals Rechtskraft erhalten“.

 

Staatssekretär Dr. Nahm schließt mit dem Satz: „Das Gewicht unseres Rechtsanspruches hängt nicht von der Zahl jener vereinsamten deutschen Menschen ab, welche die Massenvertreibungen überstanden und die noch eine Reihe von Jahren in der Unfreiheit auszuharren vermögen“.

 

Seite 2   Zerstörte Illusionen

Der Berichterstatter Wladyslaw Szczerbic der Warschauer Zeitung „Glos Pracy" berichtet über seine Teilnahme an einer Tagung, die kürzlich im Rahmen der Evangelischen Akademie in Berlin-Wannsee stattfand und in der das Thema „Deutschland und Polen im heutigen Europa" erörtert wurde. Der polnische Korrespondent erwähnt zunächst, dass die Leitung der Tagung absichtlich vermieden habe, „interessierte Persönlichkeiten aus Organisationen der Revisionisten", also Heimatvertriebene, einzuladen. Der größte Teil der Teilnehmer habe sich gegen die Politik der Bundesregierung gewandt. Allerdings habe sich gegen Ende der Tagung herausgestellt, dass die Mehrheit der deutschen Teilnehmer Illusionen hinsichtlich der polnischen Einstellung zur „DDR" gehegt habe und zwar besonders in der Frage der deutschen Wiedervereinigung. Die polnischen Gesprächspartner hätten keinen Zweifel daran gelassen, dass das Bündnis (!) zwischen der Volksrepublik Polen und der Sowjetzonen-Republik keineswegs aus einem politischen Opportunismus entstanden sei, sondern dass dieses Bündnis ein Fundament der polnischen Außenpolitik darstelle. In diesem Zusammenhang weist der polnische Berichterstatter auf einen Bericht der Berliner Zeitung „Der Tag" hin, in dem ausgeführt worden war, die Tagung in Wannsee habe „bei den deutschen Teilnehmern zur Zerstörung von Illusionen geführt“.

 

Seite 2   Polens Küstenfischerei eine Katastrophe

Zusammenbruch der selbständigen Fischer-Existenzen

Auch die Hochseefischerei blieb unter ihrem Soll

„Die Situation in der Küstenfischerei kann man nur als eine Katastrophe bezeichnen", erklärt der polnische Fachautor Wojciech Myslenicki in der in Breslau erscheinenden Zeitschrift „Odra". Die unzähligen Verordnungen, Experimente und Reorganisationen in der Beamtenschaft hätten in ihrem Ergebnis zu einer „fast vollkommenen Desorganisation" geführt. An der Küste der heutigen „Wojewodschaft" Stettin hätten vor dem Kriege dreitausend deutsche Fischer ihr Auskommen gefunden; heute arbeiteten hier nur noch vierhundert polnische Fischer. Dabei könnten allein am Stettiner Haff zweitausend Fischer siedeln. Diesem Rückgang in der Beschäftigung entspreche ein völliger Verfall der Ausrüstung. Dort, wo vor dem Kriege 1600 Kutter eingesetzt waren, arbeiten heute noch nicht einmal dreihundert.

 

Auch der Pro-Kopf-Verbrauch an Fisch sei stark abgesunken: Bei einem Fischverzehr von 23 kg pro Kopf und Jahr in England, von 18 kg, in Schweden, 14 kg, in Dänemark, 12 kg, in der Bundesrepublik und einem Weltdurchschnitt von 8 kg, laute die Ziffer für Polen nur auf 4 kg.

 

Als Hauptursachen für den Niedergang der Fischerei nennt Myslenicki den zentralen Vertrieb der Fische bei festen Preisen, den zu langsamen Transport und die ungerechte Behandlung der Privatfischer, die ihre Fänge zu einem niedrigen Preis an die Genossenschaften abgeben müssen, die sie ihrerseits teuer weiterverkaufen. Dennoch müsse der Staat bei jedem Kilogramm Fisch beträchtlich draufzahlen, weil die Genossenschaften mit Defizit arbeiten. Die Fischer erhielten zwar ein Deputat, könnten es aber nicht veräußern, sondern müssten alles, was sie nicht verzehren, an den Staat abliefern. „Dabei werden die Genossenschaften in eigenartiger Weise gegenüber den privaten Fischern bevorzugt, denn sie erhalten ihre Fahrzeuge kostenlos und ihre Gerätschaften zu Vorzugspreisen". Das Ergebnis sei, dass man an den Küstenorten noch schwerer Fisch erhalten könne, als etwa in Krakau oder Kattowitz.

 

Ein weiterer Zeitungsartikel aus der Feder des polnischen Ministers für Schifffahrt und Wasserwirtschaft, Stanislaw Darski, in der Warschauer Zeitung „Trybuna Ludu" bestätigt diese Feststellungen der beiden erstgenannten Blätter. Minister Darski musste zugeben, dass der Fischfang die Planziffern nicht erreicht und dass „die Belieferung des Marktes mit Fischen den Bedarf nicht deckt". Für die zu hohen Kosten des Hochseefischfanges und die Nichterfüllung des Planes werden die ungenügenden Fangqualitäten der sogenannten Lugro-Trawler verantwortlich gemacht. Auch die Fischindustrie bleibe in ihren Leistungen hinter den Erwartungen zurück.

 

Seite 2   Von Woche zu Woche

Der sowjetische Ministerpräsident Chruschtschow hat in neuen Noten Amerika und Großbritannien aufgefordert, nach dem Beispiel der Sowjetunion auf weitere Versuche mit Kernwaffen zu verzichten. Auch der Bundeskanzler hat ein Schreiben erhalten. Weitere Briefe Moskaus wurden in Oslo, Kopenhagen und in Rom überreicht. Nach der sowjetischen Wiedergabe des Inhalts der Note an die amerikanische Regierung drückt Chruschtschow die Hoffnung aus, „dass die Kernwaffenversuche überall und für alle Zeit beendet werden können". Die Sowjetunion werde allerdings gezwungen sein, von ihrem einseitigen Verzicht auf Kernwaffenversuche, der vom 31. März an gelte, wieder zurückzutreten, wenn die anderen Atommächte es vorziehen sollten, die Erprobung von Atom- und Wasserstoffwaffen fortzusetzen.

 

Die Bundesrepublik und Italien haben den Wunsch ausgesprochen, an den vorbereitenden Besprechungen für eine Gipfelkonferenz beteiligt zu werden. Wie von zuverlässiger Seite in Washington verlautet, soll die Türkei einen ähnlichen Schritt unternommen haben. Die Frage, ob und in welcher Form eine Beteiligung erfolgen kann, wird als offen bezeichnet. Die vorbereitenden Besprechungen für eine Ost-West-Konferenz der Regierungschefs sollen in der zweiten Aprilhälfte in Moskau beginnen, wenn sich die Sowjetunion damit einverstanden erklärt. Bisher, hat Moskau noch nicht auf diesen Vorschlag der Westmächte geantwortet.

 

Die Mehrheit der parlamentarischen Fraktion der regierenden Sozialdemokratischen Partei in Norwegen hat in einer Entschließung die Regierung ersucht, auf der Konferenz der NATO-Verteidigungsminister im April und auf der NATO-Außenministarkonferenz im Mai das Veto Norwegens gegen die atomare Aufrüstung der deutschen Bundesrepublik einzulegen.

 

In Ansprachen, die Chruschtschow in Budapest anlässlich des 13. Jahrestages der Eroberung Ungarns durch die Rote Armee hielt, lehnte er wiederum energisch die Erörterung der deutschen Wiedervereinigung und die Diskussion über die osteuropäischen Satellitenstaaten auf einer etwaigen Gipfelkonferenz ab. Den ungarischen Volksaufstand vom Oktober 1956 bezeichnete er als das Werk einer „erbärmlichen Gruppe von Verrätern". Die Sowjetunion sei dem ungarischen Volk aus Freundschaft zu Hilfe geeilt, „weil Millionen ungarischer Arbeiter wieder vom Sklavenjoch der Kapitalisten bedroht waren".

 

Zu Ehren von Bundeskanzler Adenauer, der vom 16. bis 19. April zu einem Staatsbesuch in England weilen wird, wird Königin Elizabeth II. auf Schloß Windsor ein Abendessen geben. Am 17. April wird der Bundeskanzler vor Mitgliedern des britischen Unterhauses sprechen. Insgesamt sechseinhalb Stunden lang wird der Kanzler mit Premierminister Macmillan und Außenminister Lloyd über die geplante Gipfelkonferenz der Großmächte sowie über Pläne für eine Initiative zur Entspannung in Mitteleuropa verhandeln.

 

Papst Pius XII. forderte in seiner Osterbotschaft die Menschheit auf, leidenschaftlich für einen gerechten Frieden einzutreten. Die Gläubigen sollten an das Licht Christi und der Kirche glauben. Sie müssten diese höchsten Güter, die der Welt von Gott geschickt worden seien, tapfer verteidigen. Die gesamte Christenheit könne jetzt kein besseres Werk tun, als mit allen Kräften die feste Wiederherstellung des gerechten Friedens zu fördern.

 

Der Karfreitag war zum ersten Mal in der sowjetisch besetzten Zone kein gesetzlicher Feiertag. In allen Betrieben und Büros musste voll gearbeitet werden. Die christliche Existenz zahlloser Menschen in der Zone ist durch die „offenen Angriffe des kämpferischen Atheismus" in steigendem Maße bedroht. Dies hat der Rat der Evangelischen Kirche der Union (EKU) auf seiner Sitzung in Berlin festgestellt. Der Rat hat sich auf dieser Sitzung mit der Vorbereitung der Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland (26. April) beschäftigt. Die Synode hat zum Thema: „Kirche und Erziehung"(hier ist der Satz zu Ende). Der EKU gehören die Landeskirchen von Berlin-Brandenburg, Pommern, Schlesien, der Kirchenprovinz Sachsen, des Rheinlands und Westfalen an.

 

Eine Kürzung der Amerika Hilfe für Berlin kündigte in Washington der Direktor der amerikanischen Auslandshilfe an. Die USA werden die Amerikahilfe für Berlin im neuen Finanzjahr wahrscheinlich auf 35 Millionen DM (gegenüber 47 Millionen bisher) kürzen.

 

Vor dem Ulmer Schwurgericht begann einer der größten Mordprozesse der Nachkriegszeit. Angeklagt sind der 54-jährige Damhard Fischer-Schweder, der nach der Rückgliederung des Memelgebietes aus dem Reich nach Memel als Polizeichef geschickt worden war, und neun weitere Gestapomänner. Sie werden beschuldigt, Mordbefehl gegen 5502 Menschen gegeben zu haben.

 

Der Schah von Persien hat die Scheidungsdokumente unterzeichnet und damit seine Trennung von Kaiserin Soraya endgültig vollzogen. Die Ehe wurde aufgelöst, weil die Kaiserin dem Schah in siebenjähriger Ehe keinen Thronerben geschenkt hatte. Soraya soll neben einer Abfindungssumme in Höhe von zehn Millionen Rial (1,3 Millionen Mark) eine monatliche Rente von 18 000 DM erhalten.

 

Die amerikanische Luftwaffe hat ein Projekt für einen bemannten Erdsatelliten ausgearbeitet und bemüht sich gegenwärtig um die Bewilligung von 170 Millionen Dollar (714 Millionen, DM, um dieses Vorhaben noch vor Ende nächsten Jahres vorwirklichen zu können. Der bemannte Satellit soll Kapselform haben, die Erde in einer Höhe von rund 320 Kilometern mehrere Male umkreisen und danach wieder landen.

 

Seite 3, 4   Kinder überwinden ihr Schicksal

Besuche in den Hamburger Sonderschulen für Spätaussiedler

Foto: Vier Kinder aus Ostpreußen zusammen mit einer kleinen Italienerin (die zweite von links) im Treppenhaus der Sonderschule Bülaustraße.

 

Zwei Fotos:  Die Aufnahme links zeigt den Schulhof und das Schulgebäude der Sonderschule in der Bülaustraße in Hamburg. — Rechts: Unterricht in einer Sonderklasse im Flüchtlingsdurchgangslager Finkenwerder bei Hamburg.

 

„Wo kommst Du her, Gerhard?“ Der schmale, blasse Vierzehnjährige zögert mit der Antwort. Dann sagt er leise: „Aus Ostpreußen“.

 

„Aus welchem Ort denn?" Erneutes Zögern, dann die Antwort: „Allenstein“.

 

„Aus der Stadt?" Gerhard schon etwas ungeduldig über die viele Fragerei, sieht seinen Lehrer mit großen, ernsten Augen an: „Nein, nicht aus der Stadt. Aber das Dorf, wo ich herkomme, das kennen Sie ja doch nicht. Es heißt Weißuhnen“.

 

Der Lehrer, der selbst Ostpreuße ist und aus der gleichen Gegend, aus dem Kreise Sensburg, stammt, zeichnet dem Jungen in kurzen Worten ein Bild seines Heimatortes und der näheren Umgebung. Er weiß viel darüber, denn er selbst stammt aus einem Dort in der Nähe und hat dort jahrelang den Kindern Unterricht gegeben. Immer größer werden die Augen des Jungen, und schließlich leuchtet ein kleines Lächeln auf seinem ernsten Gesicht auf. Der Bann ist gebrochen, und von dieser Stunde an gehört Gerhard zu den eifrigsten Schülern der Sonderklasse.

 

Dieses kleine Erlebnis ist bezeichnend für das anfängliche Misstrauen, mit dem die Kinder unserer Spätaussiedler ihr neues Leben hier im Westen beginnen. Sie alle sind plötzlich aus einer vertrauten Umgebung herausgerissen worden. Auch wenn sie mit Eltern und Geschwistern nach dem Westen kommen, es ist alles neu hier, alles fremd. Drüben haben die meisten von ihnen bereits eine polnische Schule besucht, und nun sollen sie auf einmal umlernen, sollen wie kleine Kinder im ersten Schuljahr von Grund auf ihre Muttersprache lernen, sollen in Monaten das nachholen, was sich sonst, in einem normalen Schulunterricht, in Jahren langsam entwickelt.

 

Tausende von diesen Kindern und Jugendlichen sind in den letzten Monaten und Jahren in den Westen gekommen. Tausende, Zehntausende werden noch folgen. Und alle müssen sie beim Nullpunkt hier im Westen beginnen.

 

In der nächsten Zeit wollen wir im Ostpreußenblatt in einer Reihe von Berichten den heutigen Stand des Sonderunterrichtes für Kinder unserer Spätaussiedler im Bundesgebiet untersuchen. Was mit diesen Kindern und Jugendlichen geschieht, die jetzt aus der Heimat nach dem Westen kommen, das geht nicht nur die Schulbehörden, sondern jeden einzelnen von uns an.

 

Unser erster Bericht gilt heute den Verhältnissen in der Stadt Hamburg, die schon vor Jahren als eines der ersten Länder im Bundesgebiet eine Sonderschule für diese Kinder eingerichtet hat.

 

Ältestes Schulgebäude in Hamburg

Im März 1954 haben wir in den Folgen 11, 12 und 13 des Ostpreußenblattes bereits über die Hamburger Sonderschule für Spätaussiedler berichtet, die damals aus winzigen Anfängen als Notlösung eingerichtet wurde. Dass dieser Sonderunterricht damals überhaupt eingeführt wurde, war nur dem Verständnis und der Entschlusskraft weniger Lehrkräfte zu verdanken. Man wusste ja damals noch nicht, wie viele Kinder und Jugendliche noch aus den polnisch besetzten deutschen Ostgebieten nach dem Westen kommen würden; daher hatten die Behörden für diesen Sonderunterricht das älteste Schulgebäude in der Hansestadt, einen längst abbruchreifen Bau in der Bülaustraße, provisorisch für den Unterricht herrichten lassen.

 

Aus dieser Notlösung ist leider ein Dauerzustand geworden, obwohl die Zahl der spätausgesiedelten Kinder und Jugendlichen sich vor allem in den letzten Monaten ständig erhöht hat. Allerdings hörten wir von der Schulbehörde, dass die Gelder für einen Neubau bewilligt sind, mit dem in kurzer Zeit begonnen werden soll.

 

Der erste Eindruck ist trostlos, wenn man das hässliche rote Gebäude betritt, das nur wenige Meter von einer großen Oberrealschule in der gleichen Straße entfernt liegt. Auch das Innere des Gebäudes ist alles andere als erfreulich: ein düsteres Treppenhaus, notdürftig durch Balken und Bretter abgestützt, abbröckelnde Wände, unzureichende Klassenräume, die durch Kanonenöfen geheizt werden, und ein Schulhof, dessen eine Schmalseite unmittelbar in ein Kohlenlager übergeht. Ein trauriger Ort für diese Kinder, die in den vergangenen Jahren wirklich vom Leben nicht verwöhnt worden sind! Hinzu kommt, dass die meisten von ihnen, die noch am Rande der Stadt in Lagern leben müssen, einen langen Anfahrtsweg haben (bis zu eineinhalb Stunden) und dass ihnen in dem trostlosen Schulgebäude nicht einmal ein kleines Milchfrühstück oder eine warme Suppe gegeben werden kann.

 

Lehrer mit Herz

Dieser erste düstere Eindruck ändert sich aber, als wir dem Leiter der Schule, Dr. Müller, in seinem kleinen Dienstzimmer gegenübersitzen. Hier spüren wir, was sich nachher bei einem Besuch der einzelnen Klassen beim Unterricht bestätigte; in dieser Schule herrscht ein Geist, der im krassen Gegensatz steht zu dem niederdrückenden äußeren Eindruck des Gebäudes.

 

Der Schulleiter ist nicht nur Lehrer, sondern auch Psychologe. „Wir müssen zuerst daran denken, was jedes einzelne dieser Kinder erlebt hat", sagt er. „Nur aus diesem Verständnis, aus dem Wissen um ihre besondere Lage, können wir das Vertrauen dieser Kinder gewinnen, und Vertrauen ist alles hier bei uns“.

 

Wir müssen uns einmal vorstellen, was alles auf solch ein Kind einstürmt, das plötzlich aus einer vertrauten Umgebung herausgerissen wird und in eine völlig fremde Welt kommt“. Ein Beispiel: Von 142 Kindern, die im vergangenen Jahr in die Sonderklasse kamen, konnten 96 weder deutsch verstehen noch sprechen oder schreiben; 26 von ihnen verstanden einiges und sprachen gebrochen Deutsch; nur zwanzig von ihnen verstanden und sprachen ihre Muttersprache und hatten auch einige Kenntnisse in der Rechtschreibung. Wir dürfen nicht vergessen, dass die deutsche Sprache bis vor eineinhalb Jahren fast überall in unseren Ostgebieten streng verboten war, nicht nur in der Schule und auf der Straße. Selbst wenn das in den letzten Jahren anders geworden ist, so haben die Kinder doch polnische Schulen besucht, und sie sind mit polnischen Kindern zusammen aufgewachsen.

 

So ist es kein Wunder, dass die meisten dieser Kinder misstrauisch und gehemmt sind, wenn sie hier in den Westen kommen.

 

Umlernen und umdenken

Aber es ist nicht nur die Sprache allein. Diese Kinder sind drüben in der Schule im kommunistischen Geist erzogen worden. Sie sind unter Begriffen aufgewachsen, die uns hier im Westen fremd sind, wie Brigade, Norm, Sollerfüllung, Aktivist, volkseigener Betrieb und so weiter. Deshalb beginnt hier im Westen ein langwieriger Prozess des Umdenkens für jedes einzelne Kind. Von ihren Lehrern fordert das ein großes Maß von Einfühlungsvermögen und Verständnis.

 

Dabei hat sich gezeigt, dass gerade diese Kinder sich eifrig am Unterricht beteiligen, wenn sie die erste Scheu überwunden haben. Sie haben den Ernst des Lebens früh kennengelernt, sie haben teilgenommen an den wirtschaftlichen und auch an den politischen Schwierigkeiten, denen ihre Eltern ausgesetzt waren. In vielen von ihnen steckt noch die Angst vor einem offenen Wort. Aber sie wollen lernen, so schnell wie möglich und so viel wie möglich, sie wollen weiterkommen.

 

So ist die Arbeit der Lehrer in diesen Sonderklassen zwar schwierig und verantwortungsvoll, aber auch dankbar, wenn sie die Kinder richtig zu lenken verstehen. Allerdings spielen hier die äußeren Verhältnisse der Familie eine große Rolle. Dr. Müller sagt hierzu:

 

„Ich kann es einem Kind ansehen, wenn die Eltern endlich aus dem Lager herausgekommen sind und eine Wohnung haben. Die Atmosphäre in den Lagern, die drückende Enge dort und oft auch die Unvernunft der Erwachsenen erschweren uns die Arbeit. Vieles wird wieder zerschlagen, was wir in den wenigen Schulstunden versucht haben aufzubauen. Die Forderung nach ausreichendem Wohnraum für unsere Aussiedler kann nicht oft genug wiederholt werden!"

 

Die Kinder unserer Spätaussiedler werden in dieser Sonderschule zusammen mit Kindern aus aller Herren Länder unterrichtet, die, wie sie, die deutsche Sprache noch nicht beherrschen. Allerdings machen die Aussiedlerkinder den größten Prozentsatz in den Sonderklassen aus. Die jungen Ostpreußen stehen hier zahlenmäßig an zweiter Stelle.

 

In die Sonderschule werden nur Kinder bis zum vollendeten fünfzehnten Lebensjahr aufgenommen, die noch der Volksschulpflicht unterliegen. In spätestens einem Jahr muss die Umschulung beendet sein; die Kinder verlassen entweder die Sonderschule mit dem Abschlusszeugnis oder sie werden einer allgemeinen Volksschule, einer Handelsschule oder einer höheren Schule zugewiesen.

 

Beim Besuch in den einzelnen Klassen und bei Gesprächen mit den Kindern konnten wir feststellen, dass die meisten von ihnen eifrige und lernbegierige Schüler sind. Infolge der wirtschaftlichen Unsicherheit und Not, die sie drüben erlebt haben und nach der materialistischen Erziehung in den polnischen Schulen drängen sie alle zu einem gutbezahlten Beruf. Deshalb ist die Beratung dieser Kinder vor dem Schulabschluss besonders wichtig. Die Zusammenarbeit mit dem Hamburger Arbeitsamt ist ausgezeichnet. Die Berufsberater kümmern sich um jedes einzelne Kind; sie können die Schüler meist in gute Lehrstellen vermitteln.

 

Sonderklassen in den Lagern

Um den Kindern in den entlegenen Lagern die weiten Schulwege zu ersparen und um die Schülerzahl in den einzelnen Klassen möglichst niedrig zu halten, wurden in Zusammenarbeit mit der Schulbehörde in den Lagern Finkenwerder und Altona Sonderklassen eingerichtet. Am letzten Tag vor den Osterferien besuchten wir unsere Aussiedlerkinder in den beiden Sonderklassen in Finkenwerder. Hier wirken die Schulräume warm und freundlich. An den Wänden hängen Bilder aus der Heimat und große farbige Landkarten. Alle Altersklassen sind hier vertreten, denn bei der Einstufung geht es nicht nach dem Alter, sondern nach den Kenntnissen in Deutsch und nach dem allgemeinen Bildungsstand.

 

Als die Kinder hören, dass wir Landsleute sind, kommen wir rasch ins Gespräch. Eigentlich ist die Schulzeit schon vorüber, aber sie haben es alle nicht eilig, nach Hause zu kommen. Nach Hause, — das sagt sich so hin. Das Zuhause für diese Kinder bedeutet das Lager. Für weitere Wochen, für Monate, für Jahre — wer weiß es?

 

Der zehnjährige Siegfried aus Sensburg wird von den anderen Kindern „Kasper" genannt. Er ist ein aufgeweckter Junge, der im Unterricht gut mitkommt, aber ständig zu Streichen aufgelegt ist. So ist es mit den meisten anderen Kindern auch: auf der einen Seite sind sie weit über ihr Alter hinaus selbständig und intelligent, auf der anderen Seite zeigt sich, dass sie niemals richtig Kinder sein durften, und das holen sie jetzt nach.

 

Als ich an den Platz von Siegfried trete, versteckt er schnell das Heft, in dem er eben geschrieben hat und ruft: „Nicht gucken, bitte, das ist nicht gut". Aber nachher, an der Tafel, zeigt es sich, dass er die deutsche Sprache schon recht gut beherrscht. Er ist mit seiner Mutter und seinen älteren Geschwistern erst vor einem Vierteljahr aus der Heimat gekommen. Er lebt mit ihnen in einem Raum des Lagers, in dem insgesamt 58 Personen untergebracht sind. Gewiss, seine Mutter hat die Ecke, in der die Familie lebt, durch Decken und Vorhänge abgeteilt, aber wie kann ein Kind hier zur Ruhe kommen, wenn jeder Laut von nebenan zu hören ist und bei den Mitbewohnern abends noch das Licht brennt? Es ist kein Wunder, dass für diese Kinder die Klassenräume wirklich so etwas wie ein Zuhause bedeuten.

 

Einen großen Raum im Unterricht nimmt das Zeichnen ein. An der großen Tafel dürfen die Kinder nach Herzenslust malen. Hier trafen wir auch die zehnjährige Erika aus dem Kreise Sensburg, deren Bild wir auf der Titelseite bringen; nach ihrem Äußeren wirkt sie noch wie eine Sechsjährige. Sie stand auf einem Stuhl, zeichnete und schrieb an der großen Tafel. Auch dieses Kind ist schweigsam und scheu. Der Vater ist Kriegsbeschädigter, die Mutter hat noch für vier kleinere Geschwister zu sorgen. Erika gehört zu den fleißigsten Schülern. Aufmerksam folgt sie dem Unterricht, und man hat den Eindruck, dass ihre großen, ernsten Augen alles in sich aufnehmen wollen von dieser neuen und fremden Welt.

 

Zwei Generationen

Erika hat das Glück, einen verständnisvollen Lehrer gefunden zu haben, der sie, und die anderen Kinder behutsam mit der neuen Umwelt vertraut macht. Ein seltsames Zusammentreffen für den Lehrer: Landsmann Bredenberg, der schon pensioniert war, als ihn der Ruf der Schulbehörde erreichte, hat in der Dorfschule in Eckertsdorf im Kreise Sensburg schon Erikas Eltern unterrichtet. Er kennt auch ihre Großeltern, die noch in der Heimat auf ihre Ausreisegenehmigung warten. Nun freut er sich, diesen Kindern aus unserer Heimat und den anderen, die das gleiche Schicksal tragen, Unterricht in ihrer Muttersprache geben zu können. Man spürt, wie die Kinder an ihm hängen.

 

Erschütternd war das Gespräch mit zwei älteren Kindern, einem Fünfzehnjährigen und einem Mädchen von vierzehn Jahren. Beide sind mit ihren Müttern erst vor kurzer Zeit aus der Heimat gekommen. Die Väter der beiden leben seit längerer Zeit in Hamburg, haben Arbeit und Unterkunft. Aber sie wollen von ihren Familien nichts mehr wissen; sie sind neue Bindungen eingegangen. Leise sagt der Fünfzehnjährige auf meine Frage: „Meinen Vater habe ich noch nicht wiedergesehen. Die Mutter geht in die Fabrik, meine Schwester auch".

 

„Und wer gibt dir mittags etwas zu essen, wenn du aus der Schule kommst?" „Da habe ich noch Brot. Wenn die Mutter abends aus der Fabrik kommt, dann kocht sie für uns. So lange laufe ich draußen rum".

 

Der Junge ist lang aufgeschossen und sehr schmal. Große, traurige Augen in einem blassen Gesicht. Man sieht ihm an, dass er niemals richtig Kind sein durfte. Sein ganzes Denken kreist darum, bald in einen Beruf zu kommen, damit er der Mutter einen Teil ihrer Last abnehmen kann.

 

Vorbereitung auf den Beruf

In der Gewerbeschule in der Wendenstraße wurden acht Sonderklassen für die Berufsschulpflichtigen unter den jugendlichen Spätaussiedlern eingerichtet. Direktor Kabbert und seine Lehrkräfte setzen sich mit aller Kraft für die Förderung unserer jugendlichen Spätaussiedler ein. Bei einem Rundgang durch die einzelnen Klassen und in vielen Gesprächen gewinnen wir den Eindruck, dass auch hier mit viel Verständnis jedem dieser jungen Menschen geholfen wird. Voll Stolz zeigt uns der Zeichenlehrer, der zugleich auch den Musikunterricht leitet, die Arbeiten seiner Schüler. Sogar zwei große Wandgemälde, die den Hamburger Hafen zeigen, sind von jugendlichen Spätaussiedlern entworfen und ausgeführt worden, sie zeigen ein erstaunliches Maß von Einfühlungsvermögen und technischem Können.

 

Wir besuchen die Schneiderklasse, in der die jungen Mädchen unter Anleitung erfahrener Fachkräfte die ersten Kleider und Wäschestücke genäht haben. Es ist rührend, zu sehen, dass sie sich selbst an modischen Kleinigkeiten versucht haben, die sie erst hier im Westen in den Schaufenstern gesehen haben. Was uns besonders gut gefällt: am letzten Schultag sind die Mädchen dabei, für die Jungen in den anderen Klassen Kopfkissenbezüge zu arbeiten, die sie ihnen zum Abschluss des Schuljahres schenken wollen.

 

Greifen wir auch hier ein Schicksal aus vielen heraus: Die vierundzwanzigjährige Waltraut, die im vergangenen Jahr mit ihrer Müller und sechs jüngeren Geschwistern aus der Heimat kam, hat ihre Sonderausbildung an der Gewerbeschule jetzt abgeschlossen. Die Umstellung war für Waltraut nicht leicht. Viele Jahre hat sie drüben als Buchhalterin in einer Genossenschaft gearbeitet. Von ihrem Gehalt musste die ganze Familie ernährt werden. Der Vater, war aus der Kriegsgefangenschaft nach Hamburg entlassen worden und unterstützte seine Familie in der Heimat durch Pakete. Jetzt möchte Waltraut Krankenschwester werden.

 

Waltraut ist durchaus kein Einzelfall. Genau wie sie haben viele dieser jungen Menschen, die jetzt wieder auf der Schulbank sitzen, drüben schon einen Beruf gehabt. Zum Teil waren sie die einzigen in der Familie, die arbeiten konnten. Man merkt diesen Jungen und Mädchen an, dass sie sehr selbständig sind und dass sie die Verantwortung für andere haben tragen müssen. Für sie alle ist es besonders schwer, noch einmal von vorn anzufangen. Auch sie möchten so schnell wie möglich das Versäumte nachholen und bald wieder ihren Platz im Leben ausfüllen.

 

Bis jetzt alle untergebracht

Es bleibt noch zu erwähnen, dass das Arbeitsamt Hamburg einen Sonderkursus für Berufstätige eingerichtet hat, den alle Spätaussiedler besuchen können, die ihre Deutschkenntnisse ergänzen wollen. Ein zweiter Abendkursus wird in Kürze beginnen. Daneben sind zwei Lehrgänge im Durchgangslager Wandsbek eingerichtet worden. Die Teilnahme an diesen Lehrgängen ist freiwillig, und leider ist zu sagen, dass viele unserer Spätaussiedler in dem Bestreben, so schnell wie möglich einen Arbeitsplatz zu finden, die Möglichkeiten zur Umschulung und damit zum Übergang in einen besser bezahlten Beruf nicht ausnutzen. Hier könnte Aufklärung und Beratung durch Landsleute viel Gutes tun.

 

Zusammenfassend kann für Hamburg gesagt werden, dass die bestehenden Einrichtungen bis jetzt ausreichen, um alle Spätaussiedler zu erfassen, die einer Umschulung bedürfen. Allerdings muss, was die Schulräume und die Lehrkräfte betrifft, noch manches verbessert werden. Wir dürfen auch nicht vergessen, dass durch die verstärkten Transporte in diesem Jahr ein besonders starker Zustrom von Kindern und Jugendlichen aus dem deutschen Osten zu erwarten ist, die Behörden müssten schon jetzt entsprechend vorsorgen.

 

Eine Anregung der Hamburger Schulbehörde wollen wir noch weitergeben: Die Landsleute, die als Lehrkräfte an Hamburger Schulen tätig sind, sollten sich noch mehr als bisher aus eigenem Entschluss unserer jungen Spätaussiedler, die nach der Umschulung in die allgemeinen Lehranstalten kommen, annehmen. Jedes Schicksal liegt anders, und die Beratung von Mensch zu Mensch, die persönliche Aussprache, lässt sich durch nichts ersetzen.

 

Seite 4   Selbstkritik und europäische Besinnung

Die einseitige Geschichtsbetrachtung von Carlo Schmid / Von Wenzel Jaksch, MdB

Ich gehörte zu denen, die die kürzlich inoffizielle Polenreise des Vizepräsidenten des Bundestages, Professor Carlo Schmid, begrüßten. Den Reisezweck selbst — den menschlichen und geistigen Kontakt mit der neuen Entwicklung in Polen — würde ich vor jedem Forum nach wie vor verteidigen. Die Erklärungen aber, die Carlo Schmid während seiner Reise und im Anschluss daran zu den Fragen des deutsch-polnischen Verhältnisses abgegeben hat, sind in höchstem Grade anfechtbar. Hier geht es um den geistigen Ausgangspunkt einer deutschen Friedenspolitik gegenüber den osteuropäischen Völkern. Diese schicksalhaften Fragen können nicht im stillen Kämmerlein geklärt werden, zumal Carlo Schmid vor seinen Erklärungen auch nicht die Lebenserfahrung und die Erkenntnisse seiner Parteifreunde in Betracht gezogen hat, die sich schon länger mit solchen Problemen beschäftigen.

 

Man muss vor allem daran erinnern, dass die Geschichte der polnisch-deutschen Beziehungen nicht erst am 3. September 1939 — dem Tage von Hitlers Überfall auf Polen — begonnen hat. Der Kampf gegen die Demokratie und die Unterminierung des Völkerrechtes in Osteuropa begann schon früher. Es hat in Polen bis 1939 eine Deutsche Sozialistische Arbeiterpartei gegeben, die darüber einiges auszusagen wüsste.

 

Im Zuge einer „Entgiftung" des Parlaments ordnete zum Beispiel Pilsudski 1930 die Verhaftung von 88 Sejm-Abgeordneten an. Unter ihnen befanden sich der 66 Jahre alte galizische Sozialist Libermann, der Vizepräsident der PPS Barlicki, der frühere Bauernpremier Witos u. a. Über die Behandlung dieser 88 Parlamentarier in der Festung Brest Litowsk enthüllte ein offener Brief von 46 Professoren der Krakauer Universität:

 

„Mitten in der Nacht weckte man die Gefangenen, zog sie nackt aus, und stellte sie in einer nassen, kalten Zelle mit dem Gesicht zur Wand. Dann wurde auf sie geschossen, so, dass die Kugeln nahe am Kopf vorbei in die Wand gingen. Die Abgeordneten wurden mit Ohrfeigen und Knüppelschlägen traktiert, sie wurden gezwungen, ihre eigenen Exkremente mit den Händen wegzuräumen usw.“.

 

Zur gleichen Zeit sind im Lande Tausende von Anhängern der demokratischen Parteien in die Gefängnisse geworfen und genauso nach faschistischen Methoden behandelt worden. Nein, die Unmenschlichkeit musste nicht erst aus Deutschland nach Polen importiert werden!

 

Keine polnische, aber auch keine deutsche Kollektivschuld!

Carlo Schmid leitete seinen Vortrag in Warschau (nach dem Bericht der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung") mit folgenden Bemerkungen ein:

 

„Wenn es eine Kollektivschuld im strafrechtlichen Sinne des Wortes auch hierbei nicht geben kann, so weiß jeder redliche Deutsche, dass die an Polen begangenen Untaten auch auf seinem Gewissen lasten — auch auf dem Gewissen dessen, der mehr als ein Jahrzehnt seines Lebens damit zugebracht hat, die Herrschaft des Unmenschen zu bekämpfen. Er weiß auch, dass, was in Ihrem Lande geschehen ist, durch nichts aufgerechnet werden kann“.

 

Das große Unglück über Polen hätte freilich nicht kommen müssen, wenn die polnischen Regierungen zwischen 1933 und 1939 nicht Hitlers Politik in vieler Hinsicht begünstigt hätten. Wir wollen doch bei der historischen Wahrheit bleiben: die aufrechten deutschen Hitlergegner sind um sechs Jahre früher in die Konzentrationslager des Dritten Reiches eingeliefert worden als die Professoren von Warschau oder Krakau.

 

Als Kurt Schumacher mit Zehntausenden seiner Kampfgefährten bereits hinter Stacheldraht war, schloss die damalige Oberstenregierung Polens im Jahre 1934 mit Hitler einen zehnjährigen Nichtangriffs- und Freundschaftspakt. Das hatte mit einer nationalen Abwehrpolitik Polens nichts zu tun. Der rumänische Außenminister Gafencu, der seinen damaligen polnischen Kollegen Oberst Beck wohl gut kannte, schrieb später, „dass es zwischen ihm (Beck) und den Führern des nationalsozialistischen Deutschland gewisse Verwandtschaften im Denken gab, die dem Abkommen von 1934 eine besondere Bedeutung geben mussten". Und der deutsche Prager Historiker Harry Klepetar (der Parlamentskorrespondent des liberalen „Prager Tagblatt") charakterisierte die Liebedienerei der Warschauer Machthaber gegenüber Hitler-Deutschland wie folgt: „Die erste Konsequenz, die Polen aus dem Bündnis mit Deutschland zog, war eine ungemein aggressive Haltung gegen die Tschechoslowakei. Der Rundfunksender in Kattowitz wetteiferte mit dem Leipziger Sender in der Verbreitung von Tendenznachrichten gegen die Tschechoslowakei“. Die Entwicklung zum Zweiten Weltkriege hin war somit durch die groteske Tatsache gekennzeichnet, dass die Warschauer Regierung auf die Aufteilung der Tschechoslowakei hinarbeitete, während die Kräfte der Sudetendemokratie einen verzweifelten Kampf führten, um diesen Durchbruch der nationalsozialistischen Machtpolitik in den Donauraum zu verhindern. Allein zwanzigtausend sudetendeutsche Sozialdemokraten wanderten nach dem Münchner Abkommen in die Kerker und Konzentrationslager des Dritten Reiches, zur gleichen Zeit aber tobte in den polnischen Städten der Jubel begeisterter Massen über die Besitzergreifung des Teschener Gebietes.

 

Was vor Kriegsausbruch geschah

Die gleichen Anhänger des polnischen Staatsnationalismus, die auf ihren Massenkundgebungen im Herbst 1938 die Aufteilung der Tschechoslowakei bejubelten, beeilten sich nachher, Hitler möglichst viele Vorwände für eine bewaffnete Intervention zu liefern. Gesteuert durch regierungshörige Organisationen setzte im Sommer 1939 eine Welle von Ausschreitungen gegen die Deutschen ein. Otto Heike, gewiss ein unverdächtiger Zeuge, zählt dafür in seinem Buch seitenlang Einzelheiten auf. Allein in Pommerellen wurden in der Zeit vom 5. bis 20. Juni zweihundert solcher Gewaltakte verzeichnet. Die Ausschreitungen richteten sich nicht etwa nur gegen Anhänger des deutschen Nationalsozialismus, sondern auch gegen die bäuerliche Bevölkerung und die deutsche Arbeiterschaft in den Industriegebieten. Solche Akte einer wahllosen Deutschenverfolgung verzeichnet Heike aus Tomaschow, Konstantynow bei Lodz, Pabianice und in Lodz selbst. Gleichzeitig setzte eine systematische Verdrängung deutscher Arbeiter und Angestellter von ihren Arbeitsplätzen ein. Im April 1939 waren von 19 000 Mitgliedern der Gewerkschaft deutscher Arbeiter in Ostoberschlesien 7300 arbeitslos. Eine Massenflucht Deutscher aus Polen setzte ein, so dass auf deutscher Seite einige Flüchtlingsdurchgangslager eingerichtet werden mussten, welche im August 1939 bereits 70 000 Menschen aufgenommen hatten. Für die Absichten Hitlers und die Propaganda von Goebbels war dies ein Gottesgeschenk. Bei Kriegsausbruch erfolgten wahllos Verhaftungen und Verschleppungen unter der verbliebenen deutschen Bevölkerung. Auch Ing. Zerbe, der Vorsitzende der Deutschen Sozialistischen Arbeiterpartei, befand sich unter den Festgenommenen. Eine Reihe furchtbarer Massaker — allein in Bromberg wurden einige hundert Deutsche ermordet — forderten nach Heike 15 000 Tote, von denen 12 857 namentlich festgestellt werden konnten. Diese Tatsachen wurden dadurch keineswegs aus der Welt geschafft, dass das Reichspropagandaministerium in Berlin die Zahl der umgekommenen und vermissten Deutschen auf 60 000 umfälschte. Heute ist nur noch von den Nazi-Verbrechern die Rede. Wer aber hat ein Wort des Verständnisses übrig für die Tragödie der friedliebenden Demokraten und Sozialisten unter den Deutschen Polens, die schon lange auf verlorenem Posten standen, ehe Hitler in Deutschland zur Macht kam?

 

Die Verbrechen Antisemitismus

In seinen Warschauer Eröffnungsworten hat Carlo Schmid auch davon gesprochen, dass das, was unter deutscher Verantwortung im Lande geschah, „durch nichts aufgerechnet werden kann". Diese Feststellung kann sich nur auf die Politik der Judenausrottung beziehen, denn das, was sich während der Austreibung der Polendeutschen und der Ostdeutschen abspielte, wäre daneben durchaus der Aufrechnung wert. Fürwahr, die deutsche Schuldrechnung gegenüber dem jüdischen Volke verträgt keinen Vergleich. Als einer von denen, die nach der Entscheidung von München an die fünftausend gehetzten Menschen in die freie Welt gerettet haben (darunter — ganz selbstverständlich — Hunderte von Juden), darf ich es aussprechen, dass weder der polnische Nationalismus noch der polnische Kommunismus ein Recht haben, die Tragödie des Judentums auf die Rechnung Polens zu setzen. Jeder Geschichtskundige weiß, dass es in Polen lange vor 1933 bereits einen kämpferischen Antisemitismus gab. Lloyd George stellte in seinem Buch über das Versagen des Minderheitenschutzes (The Truth About the Treaties, 1938) fest, dass solche Judenverfolgungen in Pilsudski-Polen an der Tagesordnung waren und von den Lokalbehörden toleriert wurden. Aus dieser Quelle wissen wir auch, dass die Warschauer Regierung damals in Genf erklärte, sie wolle sich mindestens 2,5 Millionen in ihrem Lande lebender Juden entledigen. Die Regierung dachte dabei an Auswanderung. Aber die Verfolger dachten anders. Ihnen steht daher die Anklägerrolle gegen die Opfer von Auschwitz schlecht an. Zu Stalins Lebzeiten sind übrigens auch die Kommunisten, alles andere als Retter verfolgter Juden, gewesen. Der oberschlesische Sozialist Kowoll aus Kattowitz verschwand spurlos hinter den russischen Linien, als er vor der Gestapo nach Osten floh. Lucian Blit, der Führer der Jugendorganisation des jüdisch-sozialistischen „Bund", entging diesem Schicksal, weil er sich bei seiner Gefangennahme durch die Russen als einfacher Landarbeiter ausgab. Ehrlich und Alter, die beiden Führer des „Bund", wurden bei einem Besuch in Moskau während des Krieges kurzerhand umgebracht. Kein Wunder, dass die meisten der polnischen Juden, die Hitlers Ausrottungsfeldzug überlebt hatten, nach der kommunistischen „Befreiung" Polens in panischer Angst nach dem Westen flohen.

 

Der Weg zur Klärung

Wer polnischen Zuhörern den Eindruck vermittelt, ihre wechselnden Machthaber, die Militaristen, Nationalisten, Antisemiten und Stalinisten hätten an dem Unglück Europas und des eigenen Landes keinen Anteil gehabt, hemmt die moralische Gesundung dieser Nation. Niemand darf heute in Polen offen von den Folgen des Hitler-Stalin-Paktes reden, oder von den eineinhalb Millionen Bewohnern des einstigen Ostpolen, die in die Sowjetunion verschleppt wurden, oder von den zehntausend polnischen Offizieren, die im Walde von Katyn hingeschlachtet worden sind. Einer der Überlebenden, General Spichalski, der heutige Armeeführer, könnte einiges von der östlichen Unmenschlichkeit berichten, doch er muss ebenfalls schweigen. Unter diesen Umständen muss jede Diskussion über die Verteilung der Verantwortung dazu führen, dass sich die Stalinisten über vergangene Unmenschlichkeiten entrüsten dürfen, anstatt sich für ihre gegenwärtigen Unmenschlichkeiten zu verantworten.

 

Hier in der Bundesrepublik sollte die Diskussion über solche Fragen nicht unter Parteigesichtspunkten geführt werden. Westdeutsche Verständnislosigkeit für die Tragödie der Ostdeutschen und der deutschen Volksgruppen in den Nachfolgestaaten ist nicht nur in einer Partei zu finden. Unmöglich ist es auf alle Fälle, das schreckensvolle Austreibungserlebnis von 12,5 Millionen Deutschen bei solchen Erörterungen zum Schweigen zu verurteilen. Dabei geht es nicht etwa um die Ressentiments irgendwelcher Nazis, sondern um das verwundete Rechtsbewusstsein von Millionen Menschen, die ihren Anteil an einer deutschen Gesamtverantwortung mit Blut und Tränen, Elend und Sklavenarbeit bezahlt haben, nicht zuletzt auch mit 2,5 Millionen Austreibungstoten. Darunter befanden sich gute Sozialisten und Demokraten, die schon seit dem Aufkommen des Nationalsozialismus in der Front der Freiheit und Menschlichkeit standen. Es ist ja schließlich auch in Königsberg und Breslau gegen die Totalität gestritten worden, in Lodz und Kattowitz, in Reichenberg und Eger. Deutsche Selbstkritik ist notwendig, doch sie darf nicht der Selbstgerechtigkeit anderer Völker schmeicheln, sondern sie sollte eine gesamteuropäische Besinnung fördern.

 

Erklärung: Wenzel Jaksch, der bekannte sudetendeutsche Politiker, ist — wie Carlo Schmid — Mitglied der Bundestagsfraktion der SPD.

 

Seite 5   Nachruf für das alte Schönberg

Erschütternde Kunde von dem Ende einer alten Ordensburg: eingeäschert und jetzt von den Polen abgetragen

Von Klaus Graf Finckenstein

Foto: Dieser malerische Winkel mit der zum Torbau führenden, auf kräftigen Mauerpfeilern ruhenden Zugangsbrücke zeigt noch den einstigen Wehrcharakter des Schlosses.

 

Foto: Eindrucksvoll ist auch diese Ansicht der Burg von Schönberg (Blick von Osten). Neben dem Hauptturm — ganz rechts ist sein Dach (links vor der Baumgruppe) sichtbar — stehen das Tor und die Brücke.

 

Foto: Ein stolzes Bild

Burg Schönberg, wie wir sie in Erinnerung haben: Die Bauanlage, eine der eigenartigsten im Ordensland, bot inmitten der Wiesenlandschaft am Ufer des Haussees ein fesselndes Gesamtbild. Charakteristisch für Schönberg waren die verschieden hohen Gebäude, die sich an die Ringmauer lehnten. Die grün berankten starken Mauern und Türme grüßten weithin ins Land.

 

Erbaut 1386

Schloß Schönberg im Oberland war eine der alten Burganlagen im Ordensland, deren Grundlage trotz späterer Zutaten und Umbauten noch klar zu erkennen war. In dem kraftvollen Torbau war die Zahl 1386 eingelassen. In jenem Jahre wurde der Wehrbau als Burg des Domkapitels von Pomesanien vollendet. Wie Natangen, Samland oder Nadrauen war Pomesanien der ursprüngliche Name einer Landschaft in Altpreußen. Ihr Gebiet wurde im Zuge der christlichen Mission zur frühen Ordenszeit ein Bistum, das bis zur Einführung der Reformation im Herzogtum Preußen bestand. Das Schloß ging 1699 in den Besitz der Familie von Finckenstein über.

 

Im Herbst 1957 traf ich einen aus Dt.-Eylau gebürtigen jungen Mann, der es ermöglicht hatte, von der Posener Messe im Volkswagen in seine alte Heimatstadt zu fahren, um dort einige Wochen zu bleiben. Erschütternd waren die Fotographien, die er von Dt.-Eylau gemacht hatte – der Markt nur ein freier, wüster Platz, an einer Ecke ein Giebel als Rest all der schönen Häuser um den Markt -, und erschütternd auch, was er erzählte.

 

Als ich ihn nach meiner Heimat, der Ordensburg Schönberg, fragte, die ja nicht weit von Dt.-Eylau lag, sagte er: „Davon steht nichts mehr!"

 

Auf meinen Einwand hin, das wäre doch unmöglich, wenn es auch abgebrannt wäre, müssten doch die alten Mauern und die Türme noch stehen, blieb er bei seiner Behauptung. Es stände auch davon nichts mehr, sagte er, die Mauern seien von den Dt.-Eylauer Zuchthäuslern — die Eylauer Kasernen sind ein großes Zuchthaus — abgetragen worden, um Ziegel zu gewinnen.

 

Anfangs war ich ganz gebrochen, je mehr ich mir aber die Sache überlegte, umso fester wurde meine Überzeugung, dass der junge Mann gar nicht in Schönberg gewesen sei und sich mit diesem Gräuelmärchen nur habe interessant machen wollen. Nicht nur mein Gefühl wollte es nicht wahr haben, dass die alte Ordensburg einfach vom Erdboden verschwunden sein sollte, sondern auch mein Verstand sagte mir: erstens sind die Polen, auch wenn sie jetzt als Satellitenvolk eine kommunistische Regierung haben, doch ein europäisches Kulturvolk. Sie haben, nach allem, was man hört, Ehrfurcht vor den Zeugen alter Kultur gezeigt, auch wenn es sich um Ordensbauten handelte. Sie sind einer solch schändlichen Handlungsweise und Kulturlosigkeit nicht fähig. Zweitens gehört dazu, ein Bauwerk, wie das Alte Schönberg – auch wenn die Dachstühle ausgebrannt sind – vom Erdboden verschwinden zu lassen, etwas mehr als zum „Abtragen“ eines Hauses, um Ziegel für Warschau oder sonstige Aufbauzentren zu gewinnen. Ja, es gehört mehr dazu als zum Abtragen ganzer Teile der kleinen Städte, von denen ja mitunter – wie zum Beispiel von Saalfeld – nicht einmal mehr so viel übrig geblieben sein soll, dass man sie als „Dorf“ bezeichnen kann.

 

Um die granitharten, meterdicken, von dem alten Kalkmörtel der Ordenszeit zu einem festen Block zusammengebackenen alten Backsteinmauern und Türme zu zerstören, dazu genügte nicht Spitzhacke und Brecheisen, dazu gehörten Zentner und Zentner Sprengstoff, und der Wert des Materials konnte nie im Verhältnis zu den aufgewandten Kosten und der Arbeit stehen.

 

So beruhigte ich mich bald und lachte über die blühende Phantasie des Angebers, und darüber, dass ich im ersten Moment darauf hereingefallen wäre. Und als ich dann in einer Schrift über den heutigen Zustand der Baudenkmäler im Osten las, dass Schönberg unzerstört wäre, dass sogar die Orangerie am Schloßberg noch stände und als Gästehaus des Staatsgutes benutzt würde, war die letzte Sorge zerstört.

 

Bis alle meine Illusionen jäh zerstört wurden vor kurzem und ich aus meiner neugefassten freudigen Zuversicht: „Du stehst, wie Du immer gestanden", in tiefste Bestürzung und Trauer gestürzt wurde durch einen Artikel in der deutschsprachigen polnischen Zeitung „Breslauer Arbeiterstimme", die mir ein Bekannter schickte.

 

Da schreibt ein gewisser Alex Schuster in einem „Schlösser und Touristik" überschriebenen Artikel, den Bericht von einer Rundfahrt durch die kleinen Städte von „Warmien" und von Gesprächen mit seinem Begleiter, einem Ingenieur von der Kulturabteilung des Rates der „Wojewodschaft" Allenstein u. a.:

 

„Seit dem 14. Jahrhundert stand in Schönberg ein schönes, in gotischem Stil erbautes Schloß bis das Jahr 1945 anbrach. In den letzten Wochen des Krieges wurde das Schloß eingeäschert. Die Mauern hatte man dann gesichert. Später sollte es wieder aufgebaut werden. (Schönberg war unversehrt von den Sowjets besetzt worden. Erst später, als die Gebiete an die Polen übergeben wurden, wurde es von den Russen angesteckt, wie so viele Gebäude auch in den kleinen Städten. Die alten Dachstühle brannten aus. Ein Flügel war aber noch bewohnbar. Die alten Grundmauern und Türme standen 1946 noch. Die Redaktion.)

 

Als seitens des Regierungspräsidiums das Gesetz Nr. 666 herausgegeben wurde, das zum Ziele hatte, allen Nationalräten die Beseitigung der Kriegszerstörungen zur Aufgabe zu machen kam ein Dummkopf in Schönberg auf den genialen Einfall, das Schloß abzutragen.

 

Trotz des Widerspruches, der vonseiten der Konservierungs-Abteilung der Wojewodschaft Allenstein erhoben wurde, begannen tatsächlich die Abtragungsarbeiten.

 

In die Angelegenheit schaltete sich das Ministerium für Kultur und Kunst ein. Auf den Einspruch des Ministeriums schrieb die Direktion des Staatsgutes Schönberg einen Protestbrief, in welchem unter anderem stand: „Wenn wir das Schloß nicht abgetragen hätten, würden uns die wertvollen Baumaterialien, nämlich die Ziegel, verloren gegangen sein.

 

Hier erfuhr ich, dass die Möglichkeiten der Dummheit unbeschrankt sind.

 

In diesem letzten Satz irrt, glaube ich, der Verfasser des Artikels, denn, selbst wenn man an unbeschränkte Möglichkeiten der Dummheit glaubt, bei diesem grausamen Zerstörungswerk muss auch Bosheit, ein fanatischer Hass gegen Kultur an sich, gegen alles Schöne und Großartige, und besonders gegen diesen so unwiderlegbaren Zeugen uralter deutscher Kultur Triebfeder gewesen sein. Denn eine solche Sisyphusarbeit, bei der der Nutzen in gar keinem Verhältnis zu der Arbeit und den Kosten steht und die glattweg sinnlos ist, vollbringt auch die grenzenloseste Dummheit allein nicht.

 

Aber, wie dem auch sei, ob Dummheit allein, oder Dummheit mit Bosheit und Hass gepaart bei diesem wirklich kulturschänderischen Unternehmen, dessen sich auch jeder anständige Pole schämen wird, ausschlaggebend ist: Das liebe alte Schönberg, die stolze und als Dokument alter Ordenskultur und einer lebendigen Baugeschichte so besonders schöne und kulturhistorisch wertvolle rote Ordensburg ist für immer verloren, sie existiert nur noch in Bildern und in den Herzen derer, die sie liebten.

 

Die Hoffnung und Zuversicht, die das Gedicht von Erminia von Olfers-Batocki „Burg Schönberg" ausdrückt:

 

„Und wie es stark durch Jahrhunderte stand,

Wird's auch diese Zeit überdauern"

 

war doch trügerisch, und es muss wie in Chamissos „Schloß Boncourt" jetzt auch von Schönberg heißen:

 

„Du bist von der Erde verschwunden,

Der Pflug geht über Dich hin“.

Vale Schönberg!

 

Erinnerung an Schönberg

Burgen und Schlösser unserer Heimat, — wieviel stolze Namen! Welche Zahl von alten, festgefügten Bauwerken in allen Gegenden unserer Heimat taucht vor unserer Erinnerung auf! Wir haben so oft in den vergangenen Jahren über die vielfältigen Schicksale dieser Bauten aus ferner Vergangenheit berichtet, von denen, die der Zerstörung trotzten, und von denen, die der Vernichtung oder dem Verfall preisgegeben waren.

 

Schmerzlich wie die Nachricht vom Verlust eines geliebten Menschen traf mich der Bericht über die willkürliche Zerstörung der alten Ordensburg Schönberg am Haussee. Wie eine Vision tauchte vor mir das Bild dieser alten, festgefügten Mauern auf. Ich sah es — es war in irgendeinem Jahr vor dem Zweiten Weltkrieg — an einem warmen Tag im Spätherbst zum ersten Mal, um sie nie wieder zu vergessen.

 

Es war im Anfang Oktober. Nach einer Fahrt durch das Oberland, vorbei an frisch umgebrochenen Ackerflächen, grünen Wiesen, dem leuchtenden Rot und Gelb der Laubwälder, dem tiefen, satten Blau der Seen kam ich in die Nähe des Schlosses. Von dem kleinen Feldweg zwischen den Wiesen aus schien die riesige Umfassungsmauer bis in den klaren Herbsthimmel zu ragen. Es war ein Bild von solcher Größe und Schönheit, dass mir der Atem stockte. Von tiefem Rostrot das Rankenwerk über den alten Mauern, weißleuchtend das Machwerk unter dem hohen Dach, festgefügt und voller Vielfalt die Türme und Giebel, die den Bau überragten. Vor Jahrhunderten gefügt, schien dieser Bau für Jahrhunderte fortzudauern.

 

Ich sah Schönberg dann wieder in einer klaren Sternennacht in den Gebüschen ringsum schlugen die Sprosser. Das Mondlicht verzauberte die Türme und Zinnen und ließ die Konturen der alten Bauten weich und unwirklich hervortreten. Unten in den Wiesen graute leichter Nebel. Die Ordensburg war wie losgelöst aus dem weiten Land ringsum. Wie ein Traumschloß stand sie gegen den dunklen, von unzähligen Sternen übersäten Himmel. Langsam ging ich den Weg zum Tor hinauf. Noch mächtiger, fast gewaltig, wirkte der Bau in dieser Nacht. Erinnerungen klangen auf an alte Sagen von Rittern und Burgfräulein, von glänzenden Festen, von Krieg und Kriegsgefahr. Es lag ein Zauber über dieser Nacht und über diesem alten Ordensbau, der sich nur schwer in Worte fassen lässt.

 

Das alles soll versunken sein, vernichtet, zerstört? Ich lese die nüchternen Worte, die über diese willkürliche Zerstörung von Menschenhand geschrieben wurden, wieder und immer wieder. Der Verstand vermag es wohl zu fassen, — das Herz begreift es nicht.

 

Seite 6   Schwarzer Freitag mit „Puppe“

Zeichnung: Erich Behrendt

Es war der 13., und es war ein Freitag, als der Telefonanruf kam.

 

„Fräulein", schrie eine breite Bauernstimme in den Apparat, „Sie solln mal gleich zu Ihre Puppe kommen. Sie hat so was wie Kolik. Der Tierarzt is schon da!"

 

Es knackte in der Leitung. Der andere hatte aufgehängt. Verständnislos schaute ich den Hörer an. Mein Pferd — Puppe, Kolik? Jetzt erst verstand ich den Sinn der Worte. Wie gehetzt radelte ich die zwei Kilometer zum Stall, Ich riss die Tür auf. Kein Wiehern begrüßte mich. Der Bauer und die Bäuerin standen mit ernsten Gesichtern an der Box.

 

„Wie geht es ihr", rief ich außer Atem, „wie ist es denn gekommen? Ist es schlimm?"

 

Die beiden sagten nichts. Ja, es war sehr schlimm. Da lag sie stöhnend in der zerwühlten Streu, meine treue Ostpreußenstute! Ich kniete neben ihr nieder und streichelte ihre eiskalten Ohren: „Puppe, Liebe, erkennst du mich denn nicht?" Aber sie röchelte nur qualvoll.

 

„Der Doktor hat gesagt, Sie sollnse draußen rumführen, bis sie abgestallt hat, hat er gesagt. Er hat ihr schon ne Spritze gemacht. Und er hat keine Zeit, hat er gesagt, und er kommt morgen wieder. Hier is das Halfter. Gehnse raus mit dem Tier, das krepiert sonst noch auf der Stelle“.

 

Ich war viel zu aufgeregt, um über seine Worte nachzudenken. Ich riss ihm das Halfter aus der Hand und trieb Puppe mit viel Mühe hoch. Wir packten sie in warme Decken, und dann führte ich sie hinaus in die feuchtkalte Herbstluft. Kein Sonnenstrahl, nur feiner Regen kam vom Himmel. Hoffentlich hilft die Spritze auch, dachte ich, als Puppe leise ächzend neben mir hertrottete. Ich führte sie durch die weiten Felder. Vorwärts, vorwärts, dachte ich nur und kämpfte gegen den nasskalten Wind an. Ab und zu blieb Puppe aufstöhnend stehen und ging langsam in die Knie. Energisch trieb ich sie immer wieder hoch. Arme Puppe, wie musste sie leiden! Aber das Beste war wirklich, wenn sie in Bewegung blieb. Kilometer um Kilometer legten wir zurück. Aber Puppe stallte nicht ab. Sie wurde nur immer apathischer. Wie fremd schien sie mir plötzlich! Die kleine, übermütige Fuchsstute, der sonst kein Koppelrick zu hoch, kein Graben zu breit war, setzte nun müde und mühsam ein Bein vor das andere und schien jeden Augenblick umsinken zu wollen. Immer wieder blickte sie verwundert auf ihren schmerzenden Leib, als ob er gar nicht zu ihr gehöre. Wir gingen weiter und weiter. Ich achtete nicht darauf, dass meine Kleider schon ganz durchnässt waren und meine Füße schmerzten. Nur gut, dass Puppe sich unter der warmen, wasserdichten Decke nicht auch noch erkälten konnte.

 

Unwillkürlich musste ich an den Treck denken. Auch damals marschierten wir stundenlang, tagelang. Auch damals schmerzten uns Hände und Füße in der eisigen Kälte, und Mensch und Tier schleppten sich hungrig und müde vorwärts. Fort, nur fort! hieß es ständig. Puppe war damals noch ein Jährling und lief neben dem Wagen her, den ihre Mutter Perseta geduldig durch Schnee und Eis nach Westen. Kugeln, Schreie und Flüche gellten durch die Nacht. Schon von ferne hörten wir sie. Dann pfiffen die ersten Kugeln. Schreie und Flüche gellten durch die Nacht. Pferde gingen durch und sanken von einer Kugel getroffen, mit herzzerreißendem Aufschrei nieder. Plötzlich bäumte sich Perseta wiehernd hoch, machte einen verzweifelten Satz nach vorn und stürzte nieder. Blut sickerte in den Schnee. „Aussteigen!", schrie Vater und riss uns vom Wagen, „sie kommen! Versteckt euch unter dem Brückenpfeiler dort!" Er trieb uns, die wir noch ein paar Sachen vom Wagen retten wollten, unbarmherzig fort. Aber ich stürzte trotzdem noch einmal zurück zum Wagen. Dort stand ja noch Puppe, zitternd vor Angst und Schrecken. Hastig band ich sie los und rannte mit ihr zu den anderen.

 

Und dann kamen sie auch schon! Im Mondschein sahen wir ihre vermummten Gestalten und die blitzenden Gewehrläufe. „Stoi", hörten wir sie rufen. Mutter weinte, als sie sah, wie all unsere Freunde, die sich nicht so schnell vom Treck getrennt hatten, gefangengenommen wurden. Dann setzten die Soldaten alles in Brand. Sie raubten Persetas Geschirr und zerstörten unseren Wagen. Vater knirschte mit den Zähnen: „So nah vor der Grenze — und nun das!" Dann zogen sie ab. Zitternd harrten wir noch eine Stunde lang in unserem Versteck aus, ehe wir weitermarschierten. Ich führte Puppe genau wie auch jetzt am Halfter. Laut und schmerzvoll wieherte sie nach der Mutter. Die kleinen, unbeschlagenen Hufe waren schon wund von dem vereisten Schnee. Wie leid tat sie uns! Sie war das Einzige, was uns noch von der Heimat geblieben war, als wir endlich in Westdeutschland ankamen.

 

An all das dachte ich, als wir durch den Regen dahintrotteten. Nein, sie konnte, durfte nicht ernstlich krank sein! Fünf Stunden waren wir nun schon unterwegs. Ich zitterte vor Kälte, und es wurde dunkel. Mutlos und verzagt brachte ich sie in den Stall. Also hatte die Spritze doch nicht geholfen! Kaum stand Puppe auf der frischen Streu, als sie sich auch schon mit einem gequälten Seufzer niederwarf und sich wälzte. Sie sprang auf, schlug peitschend mit dem Schweif und drehte sich mit gesenktem Kopf wie wild im Kreise, um sich dann wieder mit dumpfem Knall hinzuwerfen. Neues Wälzen, Aufspringen, Hinwerfen, Wälzen. Ab und zu hielt sie erschöpft inne, legte müde den Kopf zur Seite und verdrehte die Augen.

 

„Sie stirbt uns! Hol den Tierarzt, Karl!", schrie ich den Knecht an, der an der Box stand. „Sofort, Fräulein", sagte er so leise, wie man an einem Totenbette spricht, und lief hinaus. In einer Viertelstunde konnte der Arzt da sein!

 

„Halt durch, meine Liebe, sei tapfer!", flüsterte ich in meiner Angst.

 

Wenn doch nur Vater und Mutter dagewesen wären! Aber die waren weit weg auf einer Tagung und konnten nicht an mich denken. Ich war so allein. Der Bauer war leise hinzugetreten und schüttelte den Kopf: „Das sieht aber böse aus“.

 

Rrrums! Puppe donnerte mit allen vier Hufen zugleich gegen die Wand und kam nicht wieder los. Gemeinsam zogen wir sie an Schweif und Mähne von der Wand ab, denn allein konnte sie sich nicht auf die andere Seite wälzen, da sie keine Bewegungsfreiheit mehr hatte. Wie der Blitz sprang Puppe auf und tobte durch die Box. Ich wollte sie beruhigen, aber sie erkannte mich nicht und warf sich hin und her.

 

„Was ich bin, Fräulein, Ich sage: die wird nich mehr!", meinte der Bauer. „Da lassen Sie man den Karl ein schönes Loch buddeln..."

 

„Nein!", schrie ich. „es ist alles nicht wahr! Sie stirbt nicht!"

 

Aber in diesem Augenblick ließ der Krampf in Puppes Körper plötzlich nach und sie lag ganz still. Langsam verdrehten sich die Augen.

 

„Jetzt!", murmelte ich totenblass und krallte meine Nägel in die Krippe. „Lass sie nicht sterben, nein, nein, bitte, lass sie nicht sterben!"

 

Ein Bild tauchte vor meinen Augen auf. Mein Geburtstag im Frühling 1944. Mein Vater nahm mich lächelnd bei der Hand und führte mich in den Pferdestall. Da lag Perseta in ihrer Box, und neben ihr kauerte ein vierbeiniges, fuchsrotes Etwas.

 

„Sieh mal, mein Kleines, du hast dir doch schon immer eine Puppe gewünscht, nicht wahr? Hier hast du eine lebendige! Sorg für sie und beschütze sie; denn von heute an gehört sie dir, die Puppe!"

 

Wie sollte ich sie denn nur jetzt beschützen — vor dem Schlimmsten?! Kam denn der Tierarzt immer noch nicht? Da endlich hörte ich den Wagen vor der Tür bremsen. Gleich darauf knallte die Tür und der Doktor kam herein. „Na, wie geht's?", fragte er munter, wurde aber gleich ernst, als er Puppe ausgestreckt und schwer atmend daliegen sah. Er gab ihr sofort eine Spritze und horchte nach der Darmtätigkeit. „Totenstille herrscht da drinnen", murmelte er, „müssen wohl massieren“. Wir arbeiteten fieberhaft, und Puppe stöhnte laut unter der schmerzhaften Massage. Nach zehn Minuten hielt der Arzt erschöpft inne: „Hat keinen Zweck. Wir müssen ihr einen Schlauch durch die Nase führen und Luft einblasen“. Puppe wehrte sich verzweifelt gegen den Schlauch; sie schnob und prustete. Aber es musste ja sein!

 

Vor Angst und Elend klapperten mir die Zähne. „Herr Doktor, besteht denn noch Hoffnung?" „Nicht viel", brummte er und massierte schon wieder Puppes geschwollenen Leib. Es half nichts. Puppe stöhnte und schlug. Eine schmerzhafte Bremse wurde ihr um die Nase gewunden. Nun stand sie still, zitternd und schnaubend, von den Augen nur das Weiße zeigend. Es war kurz vor Mitternacht. „Wir wollen es noch einmal mit einer zweiten Spritze versuchen", meinte der Arzt und wusch sich die Hände. Wir warteten. Keine Besserung. Im Gegenteil. Puppe schien mehr Schmerzen zu haben denn je.

 

Ich dachte: „So vieles hast du schon aufgegeben: das Zuhause, die Heimat — warum nun nicht noch das Letzte aufgeben, das letzte Stück Ostpreußen, deine Puppe?"

 

„Herr Doktor", sagte ich nun fest, „geben Sie ihr doch bitte eine Morphiumspritze, wenn wirklich keine Hoffnung mehr besteht. Sie soll nicht unnötig leiden“. Voll Mitleid und Schmerz schaute ich auf Puppes grazilen Körper, den muskulösen Hals und auf den edlen, trockenen Kopf mit den weiten Nüstern und den großen, schönen Augen.

 

Leb wohl! Ich hatte immer gehofft, wir beide könnten noch einmal zurück nach Ostpreußen. Aber, wenn es nicht sein soll — leb wohl, du gutes, braves Stutchen, und hab Dank ..."

 

Puppe lag ganz still. Doch plötzlich hob sie den Kopf, schaute verwundert auf ihren Leib und sprang auf. Und dann geschah es; sie stallte ab und ließ Wasser. Wir hatten seit Stunden auf diesen Augenblick gewartet. Und danach legte sie sich nicht wieder hin, sondern kam langsam und unsicher auf uns Menschen zu. Ich streckte ihr meine Hände entgegen, und sie berührte sie leise tastend mit den Nüstern. „Nun hat sie es geschafft!", strahlte der Tierarzt und packte seine Instrumente ein.

 

Mitternacht. Der schwarze Freitag war vorüber.

 

„Oh, Puppe!", flüsterte ich glückselig, „nun bist du mir zum zweiten Mal geschenkt! Jetzt wirst du wieder gesund! Vielleicht, ja, vielleicht können wir nun doch noch mal zusammen zurück nach Ostpreußen!“

 

Seite 6   Erinnerung an Haus Moorfred

Das Sommerhaus der ostpreußischen Dichterin Johanna Wolff

Des hundertsten Geburtstages von Johanna Wolff gedachten wir in der Folge 4 des Ostpreußenblattes vom 25. Januar. Nun hat uns eine alteingesessene Hamburgerin, die lange Jahre Nachbarin von Johanna Wolff in Hamburg-Rissen war, einige Erinnerungen aus dieser Zeit geschickt, die wir hier veröffentlichen.

 

In den letzten Wochen wanderten meine Augen oft hinüber nach Haus Moorfred, das einst unserer lieben Nachbarin Hanneke gehörte. „Hamburger sind wie Zwiebeln, sieben Häute muss man abziehen, bis man an den Herzkern kommt", sagte Johanna Wolff. Zum Glück zählte sie uns nicht zu den Zwiebeln. Uns verband richtige herzliche Freundschaft, und sie dauerte fort bis in die letzten Jahre der Dichterin, als sie nicht mehr unsere Nachbarin war, sondern mit ihrem Mann ihrer angegriffenen Gesundheit wegen nach Orselina bei Locarno gezogen war.

 

Haus Moorfred zeigt heute ein fremdes Gesicht, es hat mehrere Male seinen Besitzer gewechselt, und es musste sich in den letzten Jahren modernen Geschmacksrichtungen unterwerfen. Nur der „Wildwald" der Dichterin mit seinen Azaleen und Rhododendronbüschen und diesem Märchenteich aus unsern Kindertagen, in dem sich die herrlichsten Seerosen spiegelten, das alles ist geblieben.

 

Sie waren beide nicht mehr ganz jung, als der hanseatische Großkaufmann die ostpreußische Diakonissenschwester heimführte. Sie hatte ihm einige Jahre davor, als sie zur Zeit der Cholera in Hamburg pflegte, wieder zu neuem Leben verholfen. „Ich fand die Seele, die mich vom Tode errettete", sagte er.

 

Hinter ihr lag eine harte Jugend und ein Leben voller Aufopferung für andere, als sie in ihr Heim an der Alster ziehen durfte, in dem sie fortan bedient und von ihrem „Gässchen" (Gustav) verwöhnt, beschenkt und geliebt wurde.

 

Ein recht ungleiches Paar waren sie schon. Schon der Altersunterschied war beträchtlich. Dann war er der Grandseigneur, elegant, beweglich und gewandt, und alles, was rein äußerlich an ihm schmal und lang nach oben strebte, ging bei ihr gewissermaßen in die Breite. Sie hatte im Gegensatz zu seinem Langschädel ein rundes „Köppke", eine rundliche, kurze Nase und einen weichen, gütigen Mund. Ihre Kleidung war alles andere als modisch, sie trug weite, bequeme Kleidung. Eine Haartracht für ihr urwüchsiges Haar musste sie selbst erfinden. Da war zuerst so eine hohe Welle über ihrer Stirn, und darüber saß dann dieser „Kracken“ von Zopf. Nein, elegant war sie nicht, und der Kneifer drückte ihr eine tiefe Falte in ihre Nasenwurzel.

 

Ihre Sprache war eigenwillig und sehr besonders, hatte auch ostpreußische Anklänge, man konnte aber nicht sagen, dass sie ostpreußischen Dialekt sprach. Was sie aber in keiner Weise besaß, das war das, was man in der Gesellschaft Charme nennt. Es war ihr unmöglich, leichte, unwichtige, belanglose Konversation zu machen. Er konnte dies wiederum besonders gut, das hätte ausgleichend wirken können. Aber es war bei weitem nicht ausgleichend genug, als dass die Hamburger Gesellschaft sich in dem großen blauen Prunkzimmer mit dem tiefroten Fußboden trotz bester Aalsuppe zu Hause gefühlt hätte. Nein, nein, die Hamburger Gesellschaft konnte die Dichterin nicht erwärmen.

 

Dafür hatte sie dann aber uns, ihre Nachbarn auf ihrem Sommersitz. Dieser Sommersitz war überhaupt die Erfüllung eines großen Teiles ihrer Wünsche an das Leben. Als sie mit ihrem Mann von einer ihrer vielen Auslandsreisen zurückkehrte, und „Gässchen" ihr Haus Moorfred erbaute, da hatte Johanna ihre Heimat gefunden, ihre zweite Heimat. Die hohen Kiefern, der Wald, das war ihr wie ein Stück aus ihrem Ostpreußen. Und sie wurde die wahre Herrin dieses Landsitzes. Sie pflanzte und pflegte, und sie hatte dafür wunderbare Gaben. „Du kannst einen Stock in die Erde stecken, der fängt an zu grünen"! sagte bewundernd ihr Mann.

 

Und hier schrieb sie das „Hanneken", ein Buch über Arbeit und Aufstieg, ihre Gedichte und sogar Dramen.

 

Ja, unsere ‚Nachbarin Hanneke' wurde sehr berühmt, besonders später, als sie schon in der Schweiz wohnte. An ihrem achtzigsten Geburtstag wurde sie sehr geehrt. Wir freuten uns immer sehr mit ihr, denn sie hat uns viel gegeben, sie hat unseren Sommersitz in der Rissener Heide um vieles reicher gemacht.

 

Johanna Wolff sparte ihre Worte nicht nur für ihre Bücher, aus denen sie uns später gern und oft vorlas, sie verschwendete sie auch an uns, wenn wir sie besuchten. Wir durften an ihren dunkelroten Rosen riechen (eine besondere Zucht, ich glaube, ich habe nie schönere gesehen), wir bekamen seltenes Obst zu kosten und seltsame Blumen zu bestaunen. Und dann wurden wir in das große Zimmer geführt. Aus den hohen Eckschränken rechts und links von dem großen Kachelofen holte sie feierlich das Selbstgebackene und opferte es unserm gesunden Appetit. Wir fühlten uns immer sehr wohl in Haus Moorfred, ob wir nun feierlich bei der Aalsuppe saßen im blauen Prunkzimmer, oder durch den „Wildwald" spazieren durften. Aber wir hatten ja vielleicht auch nicht die sieben Zwiebelhäute, — damals bestimmt nicht.

Gertrud Schmilinsky

 

Seite 6   Heimat im Wort

Von Rudolf Naujok

Nicht alles ist verloren,

Was wir verließen dort,

Es wird oft neugeboren

In einem einzigen Wort.

 

Die Worte Brot und Erde,

Die Bilder Haff und Meer

Und Knecht und Magd und Pferde,

Sie sind von Heimat schwer.

 

Wie unsre Ströme flossen

Und wie der Ostwind sang,

Das liegt im Wort beschlossen

Voll Wärme, Duft und Klang.

 

Die Wälder und die Seen,

Haus, Brunnen, Hof und Stall

Wollen im Wort erstehen

Und das gestirnte All.

 

Es steigt aus großen Tiefen

Und war von Anbeginn,

Es warf uns aus der Heimat

Und führt uns wieder hin.

 

Seite 7   Georgine.

Beilage zum Ostpreußenblatt

Ansaatmischungen für Schweineweiden

Von Dipl.-Landwirt Dr. G. Müller, Kleve-Kellen, Forschungsstelle für Grünland und Futterbau

Foto: Auch die Frühjahrsbestellung zeigt, wie die Motorisierung immer weiter fortschreitet. Auf dieser Aufnahme sehen wir eine aufgesattelte Drillmaschine.

 

Die Frage der Zusammenstellung von geeigneten Ansaatmischungen für Schweineweiden berührt ein Spezialgebiet des Wirtschaftsgrünlandes, in welchem heute noch eine gewisse Unsicherheit zu bestehen scheint, da die hierfür vertretenen Ansichten oft weit auseinandergehen.

 

In den folgenden Ausführungen wird nun zu dieser Frage aus eigenen Erfahrungen sowie Unterlagen der Literatur Stellung genommen und in weiterem Ratschläge gegeben, welche helfen können, Fehler und Misserfolge zu vermeiden.

 

Wie bei der Zusammenstellung von Ansaaten für Rinderweiden kann man die ersten Anhaltspunkte aus der Zusammensetzung des Pflanzenbestandes alter Schweineweiden erhalten. Wenn man nun mehrere solcher Weiden, welche mit einer gewissen Sorgfalt gepflegt und bewirtschaftet werden, untersucht, wird man bald erkennen, dass ihre Grasnarbe einen Charakter aufweist, der sich von Rinderweiden derselben Standorte merklich unterscheidet. Zunächst fallen die Gleichförmigkeit mit nur wenigen Arten und das fast völlige Fehlen von Kräutern auf. Als wichtigstes Merkmal erscheint jedoch, dass von den wenigen Pflanzenarten stets das Deutsche Weidelgras mit weitaus führendem Anteil, teilweise bis zu 90 Prozent, vorherrscht, gleichgültig, ob schwerer oder leichter Boden an dem betreffenden Standort auftritt.

 

Pflanzenbestände

von Schweineweiden am Niederrhein auf verschiedenen Bodenarten nach Schätzungsanalysen.

 

 

Anteile in % des Auswuchses

 

Leichter

Schwerer

 

Boden

Lehm

 

(Sandlöß)

(Marschboden)

Deutsches Weidelgras

85

86

Wiesenrispe

5

6

Gemeine Rispe

2

2

Jährige Rispe

2

3

Wiesenschwingel

2

+

Sonstige Gräser

2

2

Weißklee

2

1

Kräuter

+

+

 

Mit kleineren Anteilen sind stets Rispenarten vertreten, darunter vor allem Wiesenrispe, ferner Gemeine Rispe und die vorwiegend auf Intensivweiden erscheinende Jährige Rispe. Der auf Rinderweiden gern gesehene Wiesenschwingel scheint nach obigen Beispielen auf Schweineweiden mit steigender Intensivität stark zurückzugehen. Übrige Gräserarten sind oft nur noch in Spuren vorhanden. Als ständiger und treuer Begleiter zeigt sich der Weißklee, allerdings meist auch nur mit geringen Anteilen. Diese besondere Ausprägung der Grasnarbe von Schweineweiden führt zu sehr hochwertigen Weidelgrasweiden, welche die Leistung von ebenfalls gut bewirtschafteten in der Regel übertreffen.

 

Das weidende Schwein wirkt viel intensiver und gleichmäßiger auf die Festigung des Oberbodens als das Rind, selbst bei leichteren Bodenarten, so dass auch auf den letzteren anstelle der Wiesenrispe das Deutsche Weidelgras zur Vorherrschaft gelangen kann. Selbstverständlich ist es für die gleichmäßige Festigung des Bodens sehr wesentlich, dass der Weidegang sorgfältig gelenkt wird, wobei es vor allem darauf ankommt, dass das bei den Schweinen nach einem gewissen Grad der Sättigung übliche Wühlen im Boden verhindert wird. Wie aus der Praxis bekannt ist, kann diese den Schweinen eigene Neigung umgangen werden, wenn sie kurz vor der Sättigung, also jeweils nach 2- bis 3-stündiger Weidedauer, wieder abgetrieben werden. Das in den meisten Betrieben übliche Ringeln verhindert wohl die meisten Weidetiere am Wühlen, ist aber nach den allgemeinen Erfahrungen bei einzelnen Tieren keine so zuverlässige Sicherung wie die Stundenweide. Ferner wirken in der gleichen Richtung der gleichmäßige Verbiss der Grasnarbe durch das Schwein und nicht zuletzt auch seine reichlich anfallenden eigenen Dungstoffe, und deren ständige Verteilung, so dass keine ausgesprochenen Geilstellen, wie auf Rinderweiden, entstehen können. Alle diese Wirkungen unterstützen in besonderem Maße die Lebensbedingungen des Deutschen Weidelgrases. Somit wird jede Grasnarbe, ob Neuansaat oder alte Weide, gleichgültig welche botanische Zusammensetzung sie aufweist, durch regelmäßiges Beweiden mit Schweinen sich früher oder später auf die geschilderten Merkmale umstellen, erst dann wird die betreffende Weide auch die von ihr gewünschte Leistung bringen und den Schweinen das von diesen so begehrte junge, weiche und nährstoffreiche Weidefutter für die ganze Weidezeit in ausreichender Menge bieten können. Als weitere Gütemerkmale eines solchen Bestandes mit vorwiegend Deutschem Weidelgras verdienen ferner die sehr gute Verwertung von Handelsdüngern, insbesondere Stickstoffdünger und der gute Narbenschluss hervorgehoben zu werden.

 

Nach dem übereinstimmenden Urteil führender Grünlandexperten ist demnach das Deutsche Weidelgras das wichtigste Gras der Schweineweiden. Es wird ihm daher von diesen ebenfalls in Ansaatmischungen für Schweineweiden stets ein führender Anteil zuerkannt. Nun treibt das Deutsche Weidelgras, als einziger Nachteil unter seinen vielen Vorzügen, während der Blütezeit zahlreiche Halme, besonders in den ersten Jahren nach der Ansaat. Da nun die Schweine vor allem weiches saftiges Futter aufsuchen, werden die nach dem Schossen des Deutschen Weidelgrases immer zäher werdenden Halme von diesen gemieden. Von den meisten Betrieben mit Schweineweiden wird diesem Umstand durch 1 bis 2 Säuberungsschnitte in der Hauptblütezeit des Deutschen Weidelgrases, also im Laufe der Monate Juni - Juli, begegnet. Es wäre nun aber falsch und irreführend, das Deutsche Weidelgras wegen seiner Halme als zähes und deshalb für Schweineweiden ungeeignetes Gras zu beurteilen. Von Neuanlagen mit Ansaaten ohne Deutschem Weidelgras wird nach den vorliegenden Erfahrungen keine befriedigende Entwicklung zu erwarten sein. Nach einem längeren Ausleseprozess in der neuen Grasnarbe würden mit Ausnahme der Wiesenrispe die übrigen mitangesäten Gräserarten stark zurücktreten und an ihre Stelle allmählich vorwiegend Wildformen von Deutschem Weidelgras des betreffenden Standortes sich einfinden. Der lange Umweg zu dieser zwangsläufigen Entwicklung, verbunden mit meist nur geringen Leistungen in den Anfangsjahren, kann nur dann vermieden werden, wenn das Deutsche Weidelgras in der Ansaatmischung mit dem ihm zustehenden Anteil verwendet wird.

 

Weiter Berücksichtigung verdienen nach den neuen Kenntnissen nur noch Wiesenrispe und Weißklee. Als bedingt geeignet gelten nach Klapp Wiesenschwingel und Weißes Straußgras. Nach den vorliegenden eigenen und Unterlagen der Literatur können folgende Beispiele an Ansaatmischungen für Schweineweiden empfohlen werden:

 

 

Schwere Böden

Leichte Böden

 

kg/ha

kg/ha

Deutsches Weidelgras

23

18

Wiesenrispe

3

6

Wiesenschwingel

10

12

Weißklee

4

4

 

Bei Deutschem Weidelgras ist besonders darauf zu achten, möglichst nur einen blattreichen Typ zu verwenden, dessen Schossneigung immerhin wesentlich später einsetzt und geringer ist als bei den handelsüblichen Normaltypen. Ferner ist mit einem blattreichen Typ zu erwarten, dass er zu einem schnelleren und besseren Narbenschluss beitragen wird. Die Ansaat selbst erfolgt am besten ohne Überfrucht im Frühjahr als Breitsaat auf ein sorgfältig bearbeitetes Saatbeet mit gut abgesetztem Boden. Die Grunddüngung, welche man auf mindestens 100 kg/ha Phosphorsäure und 120 kg/ha Kali ansetzen sollte, wird am besten vorher schon eingearbeitet. Ferner ist zu empfehlen, gut verrotteten Stallmist oder Kompost in möglichst feiner Verteilung zu verabreichen. Besonders wird dadurch die Bestückung der jungen Gräser angeregt und damit der für jede Weide so wichtige Narbenschluss gefördert.

 

Wie bei anderen Grünlandansaaten wird nach dem Auflaufen der Saat zunächst eine Gabe mit Stickstoff in Höhe von 40 bis 60 kg/ha verabreicht, worauf weitere Teilgaben von wenigstens 20 kg/ha in Abständen von 4 bis 5 Wochen bis zum Herbst folgen dürfen. Mit auflaufen des Unkraut wird am besten durch rechtzeitige Schröpfschnitte unterdrückt. Bei Anlagen auf schweren Böden kann der Auftrieb von Schweinen schon früher erfolgen als auf Standorten mit leichteren Böden, da es dort etwas länger dauert, bis die Bewurzelung der Gräser ein Ausreißen durch das Weidetier nicht möglich macht.

 

Alle weiteren Maßnahmen, die zu einer leistungsfähigeren Schweineweide führen sollen, müssen darauf abgestellt sein, einmal den Schweinen über die ganze Weidezeit möglichst junges Weidefutter in ausreichender Menge zu bieten und ferner sie daran zu hindern, die Grasnarbe aufzuwühlen.

 

Seite 7   Die Arbeitsproduktivität im kleinbäuerlichen Familienbetrieb

Von Landwirtschaftsrat Schmah

In unserer Volkswirtschaft hat sich die Gütererzeugung je Arbeitskraft in verhältnismäßig kurzer Zeit verdoppelt. Ein Ende dieser Entwicklung ist vorerst überhaupt nicht abzusehen, denn andere Industrievölker sind uns weit voraus. So stehen dem Industriearbeiter in den USA beispielsweise 8 PS zur Erweiterung seiner eignen Arbeitskraft zur Verfügung, während sich der deutsche Arbeiter noch mit etwa 4 PS als Arbeitshilfsmittel begnügen muss. Deshalb sind die Arbeitsproduktivität in den USA auch höher als bei uns und dementsprechend auch der Lohn bei einer Arbeitszeit von etwa 40 Stunden. Ohne diese gewaltigen Produktionserhöhungen infolge Rationalisierungsmaßnahmen und Technisierung wäre eine gesteigerte Lebenshaltung durch höhere Einkommen und sich immer weiter ausbreitende Arbeitszeitverkürzung auch in der Bundesrepublik undenkbar. Denn nur eine hohe Arbeitsproduktivität gewährleistet auf die Dauer ein hohes Einkommen und gegebenenfalls auch eine verkürzte Arbeitszeit.

 

Diese Tatsache gilt im gleichen Maße für jeden Wirtschaftszweig, auch für die Landwirtschaft. Selbstverständlich bestehen ungeheure Unterschiede zwischen Industrie, Handwerk und Landwirtschaft. So ist beispielsweise der Arbeitsplatz des Industriearbeiters eng begrenzt an seiner Maschine, der Handwerker benötigt bereits einen erweiterten Arbeitsplatz, seine ganze Werkstätte, während der Bauer außer seinem Hofraum seine gesamte landwirtschaftliche Nutzfläche als Arbeitsstätte, wenn auch nicht dauernd, benutzen muss. Er ist obendrein abhängig von der Jahreszeit und der Witterung. Alle anderen Berufsstände haben fast immer ein Dach über dem Kopf. Der Industriearbeiter kann überdies noch sein Arbeitshilfsmittel, die Maschine, oft in 3 Schichten, also 24 Stunden täglich, nutzen.

 

Trotz dieser und noch vieler anderer Unterschiede ist das Ziel überall und seit jeher gleich, die Zeit ist heute nur schnelllebiger. Höhere Güterherstellung oder Erzeugung landwirtschaftlicher Produkte je Arbeitskraft erlauben neben besserer Verzinsung auch einen höheren Lohn, wodurch das Leben angenehmer wird, vorausgesetzt, dass die zur höheren Leistung benötigten Arbeitshilfsmittel vernunftgemäß eingesetzt worden sind.

 

Die Arbeitsproduktivität lässt sich in allen Zweigen der Wirtschaft errechnen. Der Bauer kann das auch. Er zählt seine Einnahmen aus seinen verschiedenen Betriebszweigen zusammen und fügt noch die seinem Betrieb entnommenen Erzeugnisse in Geldwert hinzu (etwa 400 bis 600 DM je beköstigte Person), ferner den Wert etwaiger Naturalentlohnung und den Mehrwert an Vieh und Vorräten gegenüber dem Vorjahr (Minderwert sinngemäß abziehen); dann erhält er den Rohertrag. Diese Summe wird durch die Gesamtzahl der Vollarbeitskräfte geteilt. Das Ergebnis ist die Arbeitsproduktivität in DM. Eine Vollarbeitskraft ist ein voll leistungsfähiger Mann über 20 Jahre, der ganzjährig im Betrieb tätig ist und zu der alle anderen Arbeitskräfte je nach Leistung und Jahresstundenzahl für den Betrieb (nicht für die Hauswirtschaft) im richtigen Verhältnis eingestuft werden. Diese verschiedenen Größen zusammengezählt ergeben den Besatz an Vollarbeitskräften in einem Jahr.

 

Die Arbeitsproduktivität, ausgedrückt in DM, ist von Betrieb zu Betrieb sehr unterschiedlich. Es gibt Kleinbetriebe von 8 bis 10 ha die 10 000 DM überschreiten, es gibt leider auch viele, die nur die Hälfte erreichen. Dementsprechend gibt es einen gewissen Wohlstand oder nicht. Ausschlaggebend hierfür ist eben die Summe der je Arbeitskraft erzeugten Güter.

 

Aber auch anders betrachtet ist die Arbeitsproduktivität genau wie in der übrigen Wirtschaft unterschiedlich. Je größer ein landwirtschaftlicher Betrieb ist, desto höher kann seine Arbeitsproduktivität sein. Das liegt an den größeren Schlägen, den breiteren und stärkeren Maschinen (Drillmaschine, Düngerstreuer, Schlepper), den Fahrzeugen mit größerem Fassungsvermögen, der arbeitsteiligen Arbeit (Melker, Schweinewärter, Treckerfahrer usw.), der stärkeren Mechanisierung, der Möglichkeit, oft eine gewisse Fließarbeit anzuwenden und manches andere mehr.

 

Ebenso hat die Güte des Bodens Einfluss auf die Höhe der Arbeitsproduktivität. Je besser der Boden, umso höher kann sie steigen. Diese Tatsache findet ihre Erklärung in der erhöhten Flächenproduktivität der besseren Böden. Also je höher die Ernten je ha, desto größer die Arbeitsproduktivität.

 

Um nun im kleinbäuerlichen Familienbetrieb zu einer möglichst hohen Arbeitsproduktivität zu kommen, kann kein Rezept gegeben werden, weil die Verhältnisse überall anders liegen und als gegeben hingenommen werden müssen. Es gibt jedoch eine Reihe von Faktoren, die vom Betriebsleiter in der Richtung einer sich weiter steigernden Arbeitsproduktivität beeinflussbar sind.

 

Dazu gehört heute eine Schlaggröße von mindestens 1 ha, damit die Zahl der Schläge sich verringert und sowohl die menschliche Arbeit als auch der Maschineneinsatz sich zum Vorteil auswirken. Nur bei Blattfrüchten, also Hackfrüchten und Klee, kann weiter geteilt werden, wenn nicht so große Flächen für die Futterversorgung benötigt werden. Oft wird eine Flurbereinigung erst kommen müssen, um dieses Ziel vollkommen zu verwirklichen. Bei gutem Willen geht dies in einem vereinfachten Verfahren. Wo es herzhaft beizeiten angepackt wird, wird man auch zu allererst die Erfolge haben.

 

Eine hohe Flächenproduktivität ist trotz allem ebenso notwendig. Hier hinkt das meist noch wenig intensiv behandelte Grünland noch stark nach, das sehr wohl bedeutend höhere Erträge liefern kann. Eine gut arbeitende Drainage auf Acker oder Grünland, sofern erforderlich, sichert die aufgewandten Betriebsmittel durch gleichmäßig hohe Erträge. Planierungsraupen können Grünland ebnen, womit intensive Pflege und Nutzung überhaupt erst anwendbar werden. Hierfür stehen Beihilfen zur Verfügung.

 

Dazu gehört eine Verbesserung der Wegeverhältnisse (ebenfalls beihilfefähig), denn der Aufwand an Zeit auf unbefestigten Wegen ist mehr als doppelt so hoch wie auf befestigten. Nach der Durchführung benötigt man oft nur noch die halbe Arbeit. Auch die Schlepper werden immer schneller, so dass man auf guter Straße mit gummibereiften Wagen sehr wohl schnell fahren kann. Die Landwirtschaft ist nun mal ein „Transportgewerbe wider Willen". Beobachtungen haben ergeben, dass der Trecker sehr oft bis zu 60 Prozent seiner Arbeitszeit als Transportzugkraft verwandt wird. Gute Wegeverhältnisse zu schaffen ist darum dringend notwendig, um damit auch die Arbeitsproduktivität zu erhöhen.

 

Eine zweckmäßige Fruchtfolge, eine weise Beschränkung auf wenige aber sichere Früchte, selbst wenn das Kuchenmehl nicht selbst erzeugt wird und der Weißkohl zugekauft werden muss, dienen der Erhöhung der Arbeitsproduktivität in der Außenwirtschaft. Im Kleinbetrieb muss noch manches zugekauft werden, warum also auch nicht Kuchenmehl und Weißkohl. Baut man dafür mehr Hackfrüchte und Futtergetreide an, erübrigt sich vielleicht der Zukauf von Futtergetreide. Eine gewisse Vereinfachung in dieser Hinsicht ist durchaus empfehlenswert.

 

Wenn in der Außenwirtschaft die Kleinheit der Flächen, der vielseitige Anbau, die Zersplitterung sowie weite und schlechte Wege einer hohen Arbeitsproduktivität entgegenstehen, so ist es in der Innenwirtschaft meist nicht anders. Auch hier eine weise Beschränkung zugunsten der dann höheren Zahl von Tieren einer Erzeugungsrichtung! Eine gewisse Arbeitsteilung zwischen den kleinen und größeren Betrieben ist unbedingt vonnöten. Ein Beispiel aus der Industrie soll das veranschaulichen. Keiner Schlepper- oder Autofabrik fällt es ein, auch wenn sie noch so groß ist, die elektrische Ausstattung ihrer Fahrzeuge selbst herzustellen oder in Lizenz nachzubauen. Sie beziehen sie besser und billiger von den bekannten Weltfirmen. Aus dieser Arbeitsteilung sollte man eigentlich lernen.

 

Warum hält man noch 5 Kühe und 6 Stück Jungvieh, dazu noch einen Mastbullen, warum also die 3 Erzeugungseinrichtungen Milch, Aufzucht und Mast in einem Kleinbetrieb? Wäre es nicht besser so: 9 Kühe, also eine Richtung und die beiden anderen den Betrieben überlassen, in die sie z. B. auf Grund von Mangel an einfachen oder qualifizierten Arbeitskräften besser hingehören. Liegen dabei gerade in Bezug der Arbeitsproduktivität nicht greifbare Vorteile auf der Hand?

 

Bei 9 Kühen lohnt der Einsatz einer Melkmaschine, die die Arbeit zumindest erleichtert, vielleicht auch verringert. Manche andere arbeitswirtschaftliche Maßnahme, von der man bisher noch Abstand nahm, weil sie sich bisher für 5 Kühe nicht lohnte, wird folgen und über kurz oder lang zur Tatsache werden. Kälber würden dann in den Aufzucht- bzw. Mastbetrieb gehen. Wertvolle weibliche Tiere könnte man gegebenenfalls gekennzeichnet als hochtragende Tiere wieder zurückkaufen, wobei man vielleicht auch den Bullen bestimmen könnte, dem das Rind zugeführt werden soll. Hochtragende Rinder, die allgemein nun zugekauft werden müssten, kosten seit Jahren etwa das gleiche, was man auch bei eigener Aufzucht aufwenden müsste, wenn man Lohn und Kapitalverzinsung einsetzen würde. Die Kuh erzeugt in einem Jahr etwa für 1200 DM Milch. Das Rind braucht 2 ½ Jahre, um als junge Kuh vielleicht 1200 DM wert zu sein. Um die Kuh ist zwar die Arbeitszeit bedeutend größer aber auch

produktiver und im Geldumsatz wesentlich schneller — fast jeden Monat liefert sie Bareinnahmen.

 

Hinzu kommt, dass die Kuh wesentlich höhere Anforderungen an die Arbeitskraft stellt als das Jungvieh. Die Stärke des Kleinbetriebes ist es ja gerade, dass er diese Qualitäts-Arbeitskraft doch irgendwie in seiner Familie besitzt.

 

Die Verhältnisse kommen einer solchen Arbeitsteilung zwischen kleineren und größeren Betrieben ganz augenfällig entgegen. Gerade im 20- bis 50-ha-Betrieb fehlt sehr oft heute die qualifizierte Arbeitskraft in Form des Melkers. Die Größe des Betriebes und das Fehlen anderer Arbeitskräfte zwingen auch hier zur Vereinfachung. Dann verschwindet zuerst das arbeitsaufwendigste Stück Vieh und das ist die Kuh. Jungvieh hingegen, das sehr wenig Arbeit erfordert, müsste verstärkt gehalten werden, um den Humusbedarf des Betriebes zu befriedigen. Einer braucht nun langsam den anderen und für jeden ist diese Arbeitsteilung recht. Solche Beispiele der Arbeitsteilung gibt es bereits. Man sollte sich beiden Seiten entgegenkommen und solche Dinge besprechen.

 

In der Schweinehaltung sind die Verhältnisse nicht anders. Auch hier erfordert die Sauenhaltung mit Ferkelaufzucht die bessere Pflege, allerdings auch das größere Risiko. Von Familienarbeitskräften können diese sich weit besser durchführen lassen als größere Betriebe mit oft dauernd wechselnden Kräften. Vorbedingung für eine rentable Samenhaltung sind natürlich Auslauf, besser Schweineweide am Hof und gesunde Ställe. Verschiedene größere Betriebe betreiben heute nur noch Schweinemast mit Ferkelzukauf, weil diese mit angelernten Kräften durchaus möglich ist und zugleich durch Beschränkung auf nur einen Betriebszweig — Mast — eine höhere Arbeitsproduktivität zulässt.

 

Nur Schweinemast kann auch für Kleinbetriebe vorteilhaft sein, besonders dann wenn eine Schweineweide fehlt und „Pech" oder wenn gesunde Stallverhältnisse vorliegen. Durch Fortfall der Zucht werden sich in diesen Betrieben mit dem dadurch gewonnenen Platz die Zahl der Mastschweine und auch das Interesse vergrößern. Ein kleiner nicht augenfälliger Fütterungsfehler mag bei 5 Mastschweinen noch nicht allzu sehr in die Waagschale fallen, wohl aber bei 15 oder 20 Tieren.

 

Kontrolliert man die Zunahmen mittels Waage und macht sonst alles richtig, so wird sich natürlich auch die Arbeitsproduktivität in diesem Betriebszweig steigern.

 

Eine hohe Arbeitsproduktivität exerzieren uns vor allem dänische und schwedische Kleinbetriebe vor. Das hohe Lohnniveau der Landlöhne und das gesunde Streben nach einer hohen Lebenshaltung haben dazu geführt, dass die Arbeitsproduktivität im Durchschnitt doppelt so hoch ist wie in der Bundesrepublik. Keine dieser kleinbäuerlichen Familien arbeitet noch so schwer und so viele Wochenstunden wie bei uns und doch leben sie besser und angenehmer, weil sie es verstanden haben, ihre Arbeitsproduktivität so stark zu erhöhen. Zwar gibt es auch bei uns schon Familienbetriebe, die sich mit den schwedischen durchaus messen können, doch ist ihre Zahl leider noch nicht sehr groß. Das Streben danach ist ein empfehlenswerter Weg der Selbsthilfe, der im Kampf ums Dasein nicht vergessen werden sollte.

 

Seite 8    Mineralstoffbeifütterung in der Übergangszeit beachten

In jedem Frühjahr treten beim Rindvieh zu Beginn der Weidezeit, gelegentlich auch mit dem Einsetzen der Sommerstallfütterung Weidetetanie und ähnliche Krankheitserscheinungen auf, die in schweren Fällen zum Tode führen können. Zu den leichteren Erscheinungen gehören Umrindern, vorübergehende Sterilität, Gewichtsverlust sowie das Zurückgehen von Milchmenge und Fettgehalt. Oft werden die besten Kühe davon befallen. In fast allen Fällen handelt es sich dabei nicht um Krankheiten im eigentlichen Sinne, sondern um die Folgen mangelhafter Ernährung, die selbstverständlich oft die Voraussetzung für ernsthafte Erkrankungen sind. Durch ausreichendes und vielseitiges Winterfutter kann man gegen derartige Erscheinungen wirksam vorbeugen. Dabei spielen Vitamine — Vitamin D in gutem Heu und Vitamin A als Karotin in Silage und Trockengrünfutter — sowie Mineralstoffe, insbesondere Phosphor vor allem in der zweiten Hälfte der Winterfütterung, eine bedeutende Rolle. Auf regelmäßige Mineralstoffzufuhr ist in den letzten Wintermonaten deshalb besonders zu achten. Die allgemein empfohlene Tagesgabe von etwa 150 g Mineralstoffmischung je Kuh ist streng einzuhalten. Für wachsende Rinder und Masttiere sind 100 g, für Kälber bis zu 50 g je Tier und Tag zu empfehlen. Entscheidend ist dabei der Gehalt an Phosphorsäure, der mindestens 12%, nach neueren Erkenntnissen besser 18% betragen sollte, wie dies für die Mischung mit dem DLG-Gütezeichen vorgeschrieben bzw. möglich ist. Diese Mineralstoffmischungen kommen auch mit Zusätzen der Vitamine A und D in den Handel und können in dieser Form vor allem für die zweite Hälfte des Winters empfohlen werden.

 

Seite 8   Die Ackerbauschule in Pr.-Holland im Zusammenwirken mit anderen Fachschulen

Von Oberlandwirtschaftsrat i. R. Friedrich Kuhn

Bald nach der Eröffnung der Ackerbauschule in Pr.-Holland im Jahre 1925 konnten die 160 Morgen an der Chaussee nach Elbing durch Zukauf eines freiwerdenden Bauernhofes in Marienfelde Abbau, der mit dem bisherigen Ackerlande grenzte, auf rund 500 Morgen gebracht werden. Dieser Zukauf bedeutete eine ausgezeichnete Ergänzung des bisherigen z. T. leichtesten Sandbodens durch besten Weizenboden, so dass es jetzt zwei Fruchtfolgen gab, was zur Belehrung der Schüler sehr wertvoll war.

 

Das auf dem Pr.-Holländer Acker dicht neben der Sport- und Vortragshalle erbaute Wirtschaftsgebäude wurde nach neuzeitlichen Gesichtspunkten, die auch heute noch maßgeblich sind, errichtet und zwar kam das Sparhof-Endres-System zur Ausführung, das bisher nur in Hannover verwirklicht worden war. Mehrere Domänen und Gutsbetriebe haben später dieses System in Ostpreußen bei Neubauten übernommen.

 

Diese Bauart sparte erstens etwa ein Drittel des sonst notwendigen umbauten Raumes, und zudem konnte der Getreidedrusch direkt vom Felde dadurch erfolgen, weil zwischen Scheune und Stallheuschuppen ein Dreschturm mit Dreschkasten und drei Getreidesilos eingebaut wurde. Die Getreidegarben wurden mit einem Höhenförderer zum Dreschkasten hochgefördert, gedroschen, das Stroh gepresst und in die Scheune oder auf den Schuppen gehoben. Die Getreidekörner wurden in den Silo geblasen. Der gleiche Höhenförderer brachte sowohl das Heu auf den Stallschuppen, als auch das Grünfutter, insbesondere die Zuckerrübenblätter, in einen Gärbehälter, der unterhalb des Förderers eingebaut war.

 

Eine neuzeitliche Milchviehaufstellung ermöglichte eine saubere Trinkmilchgewinnung. Die leistungsfähige Rindviehherde, deren Milch durch einen vorschriftsmäßig eingerichteten Milchwagen die Trinkmilchversorgung der Stadtbevölkerung ergänzte, ein ausreichendes Pferdegespann, sowie eine größere Schweinezucht und Mast auf dem Vorwerk in Marienfelde stellten den Viehbesatz des Landwirtschaftsbetriebes dar.

 

Die Schüler wohnten im Vorderteil der Gebäude und wurden in der Sporthalle verpflegt. Die sehr gründliche und vielseitige, praktische und theoretische zweijährige Ausbildung, die durch die Gehilfenprüfung abgeschlossen wurde, hat den jungen Landwirten nicht nur gute Stellungen als Beamte auf Gütern verschafft, sondern viele gutgebildete und bewährte bäuerliche Betriebsführer hervorgebracht. Diese Lehranstalt war die einzige dieser Art in ganz Preußen.

 

Die ebenfalls durch die Initiative des damaligen Landrats erbaute und neuzeitlich eingerichtete Landwirtschaftsschule in der Bahnhofstraße und die noch später eingerichtete Klasse für Jungbäuerinnen haben durch überreichen Schulbesuch — sie gehörte zu den bestbesuchten Landwirtschaftsschulen der Provinz — viel zur kulturellen und fachlichen Ausbildung der Landbevölkerung beigetragen. Der Neubau der Landwirtschaftsschule bot den weitherkommenden Schülern Unterkunft im Internat.

 

Eine weitere wissenschaftliche Einrichtung wurde durch die Errichtung einer Mitscherlich-Station zur Nährstoffuntersuchung der Ackerböden geschaffen.

 

Diese wissenschaftlichen Fortschritte, die sich im Kreise Pr.-Holland auswirken konnten, regten Landwirte, die kirchspielweise in landwirtschaftlichen Vereinen zusammengeschlossen waren, zu reger Vorwärtsentwicklung an.

 

Die große landwirtschaftliche Tagung, die in jedem Winterhalbjahr in der Sporthalle abgehalten wurde und an der führende landwirtschaftliche Experten und Wissenschaftler Vorträge hielten, zählte mehr als tausend Besucher. So wurden auch unter Leitung der Landwirtschaftsschule sieben Versuchs- und Beratungsringe für bäuerliche Betriebe eingerichtet.

 

Auch dem Landkreis Elbing kamen diese Einrichtungen zugute, da nach Abtrennung des Kreises durch die Ziehung des Korridors die landwirtschaftliche Betreuung Elbings durch die Fachkräfte der Landwirtschaftsschule Pr.-Holland erfolgte. Auch hier wurden Beratungsringe mit gutem Erfolg gegründet. Diese Beratungsringe haben sich sehr günstig auf die Produktion der Betriebe ausgewirkt. Die Viehzucht in beiden Kreisen hatte sich zu großer Leistung entwickelt. Viele Zuchten waren an die Zuchtverbände angegliedert und auch die Milchkontrolle war in vielen Betrieben eingeführt worden. So ist auch im Kreise Pr.-Holland — und zwar in Reichenbach — der erste Schweinemastkontrollring in Deutschland, lange vor dem Kriege, gegründet worden. Viele gutbezahlte Remonten haben beide Kreise der Wehrmacht geliefert. Durch die intensive Förderung der bäuerlichen Bevölkerung war es möglich geworden, dass viele Aufgaben, die früher dem größeren Besitz vorbehalten waren, durch diese übernommen und zu größerer Entfaltung gebracht werden konnten. Es ist daher nicht verwunderlich, dass die ostpreußischen Siedler nach der Vertreibung nicht nur bald Fuß fassten, sondern der ansässigen Bevölkerung gezeigt haben, dass ihre Leistungen mindestens auf gleicher Höhe stehen.

 

Eine weitere Förderung des heranwachsenden landwirtschaftlichen Nachwuchses war über den Besuch der „Höheren Lehranstalt für praktische Landwirte“ in Elbing möglich. Schüler, die die Landwirtschaftsschulen mit besonders gutem Erfolge besucht und mindestens 4 bis 5 Jahre praktische Ausbildung an gutgeleiteten Betrieben erfahren hatten, konnten diese Lehranstalt besuchen und erhielten die Bezeichnung „Staatlich geprüfter Landwirt". Der Name der Fachschule wurde später in „Höhere Landbauschule" umgeändert. Aus dieser Ausbildungsstätte sind führende Landwirte aber auch landwirtschaftliche Berufsschullehrer, die ergänzend noch eine pädagogische Weiterbildung erhielten, hervorgegangen.

 

Hier in Holstein sind mehrere Absolventen dieser beiden Lehranstalten, die z. T. noch eine Erfahrung als Beratungsringleiter mitbrachten, als Pächter bzw. als Inhaber von 300 bis 400 Morgen tätig und haben durch ihre Tüchtigkeit die volle Anerkennung der einheimischen Landwirte gefunden. Gleiche Wertschätzung haben die leider wenigen ostpreußischen Siedler und Bauern gefunden, die hier untergekommen sind. In meiner Eigenschaft als Wirtschaftsberater hier in Holstein kann ich diese Feststellung machen.

 

Seite 8   Guter Rat für Schlepperpflege

Professor Meyer, der Leiter des Instituts für Schlepperforschung in Braunschweig-Völkenrode, hat ermittelt, dass gute Schlepperpflege die Reparaturkosten erheblich senkt. Bei einem 24-PS-Schlepper können bei einer Lebensdauer von 12 000 Betriebsstunden 2 200 DM durch gute Pflege eingespart werden. Das sind rd. 200 DM im Jahr, ein Betrag, über den zu reden sich lohnt.

 

Besonders im Sommer, wenn der Schlepper jeden Tag gefahren wird und jede Stunde Ausfall große Verluste bringen kann, zahlt es sich aus, wenn man den Schlepper regelmäßig pflegt. Dabei ist das Augenmerk besonders auf die Filterpflege zu richten. Landarbeit ist nun einmal eine staubige Angelegenheit, und wenn man den Staub nicht abfängt, bevor er in den Verbrennungsraum des Motors gelangen kann, ist hoher Zylinderverschleiß die unausbleibliche Folge. Deshalb muss man mindestens einmal in der Woche, bei sehr staubigen Arbeiten am besten sogar täglich, den Ölstand im Topf des Luftfilters kontrollieren. Verschlammtes Öl muss rechtzeitig entfernt und die vorgeschriebene Menge frisches Öl nachgefüllt werden. Auch das Ansaugrohr sollte man von Zeit zu Zeit reinigen. Sehr leicht verschmutzen auch die Kühlerlamellen von wassergekühlten und die Kühlrippen von luftgekühlten Motoren. Hier bewahrt regelmäßige Säuberung vor den Schäden einer Motor-Überhitzung.

 

Dass die Ölstandkontrolle, das Abschmieren und der regelmäßige Ölwechsel nach etwa 100 bis 150 Betriebsstunden umso wichtiger sind, je höher die Belastung der Maschine ist, liegt auf der Hand. Deshalb sollte man sich jeden Tag vor Arbeitsbeginn unbedingt eine Viertelstunde Zeit nehmen und den Ölstand im Motor und im Topf des Luftfilters prüfen, den Kühlwasserstand, die Sauberkeit der Kühlerlamellen (bzw. der Kühlrippen) und die Keilriemenspannung des Lüfters kontrollieren und die laut Betriebsanleitung täglich zu schmierenden Schmierstellen mit Fett versorgen. Mit diesen paar einfachen Handgriffen hat man sich die Betriebssicherheit des Schleppers für den Arbeitstag gesichert. Um die Einsatzbereitschaft für das ganze Jahr zu gewährleisten, ist allerdings mehr nötig; eine fachmännische Pflege in regelmäßigen Abständen, die man am besten einer Schlepper-Pflegestation überlässt.

 

Seite 8   Gefährliche Wohnungsmilben

In Speichern und Wohnräumen, insbesondere wenn sie etwas feucht sind, können Wohnungsmilben in solch ungeheuren Massen auftreten, dass sie eine rechte Plage werden. Man findet Wohnungsmilben in Polstermöbeln, in Kleider- und Wäscheschränken, aber auch im Wirtschaftsgeschirr und auf allen häuslichen Vorräten. Alles sieht aus, als sei es von lebendigem Staub überzogen. Wie schon gesagt, tritt diese Plage besonders in feuchten Räumen auf, zum Beispiel besonders häufig durch schimmelnde Wände in Neubauten und in renovierten Räumen, die nicht gründlich getrocknet wurden. Vor allem muss man nach dem Ausgangspunkt der Plage forschen, also nach in Vergessenheit geratenen Lebensmitteln, nach Füllmaterial von Polstermöbeln und Matratzen oder schimmelnden Wänden. Diese Milben sind durchaus nicht ungefährlich und können bei dazu veranlagten Personen die Ursache von Asthma-Anfällen und Hauterkrankungen sein. Auch der Genuss von Lebensmitteln, die mit Milben besetzt sind, kann zu gesundheitlichen Störungen führen und zwar nicht nur beim Menschen, sondern auch beim Tier.

 

Seite 8   Moos auf Weiden

Der Moosbesitz auf Weiden hängt meistens mit nassen Stellen zusammen. Die Weidenässe muss daher zuerst einmal durch Dränage beseitigt werden. Dann erst kommt es darauf an, die Bodengare durch Zufuhr von reichlich Stallmist und möglichst auch mergelhaltiger Komposterde zu verbessern. Gut durchlüftete, in guter Gare befindliche und dann mit Mineraldünger ausreichend versorgte Böden werden nicht von Moosen besiedelt, besonders dann nicht, wenn die Pflegearbeiten laufend fortgesetzt werden.

 

Seite 8   Tomatenanbau befriedigte nicht

Schon seit einigen Jahren klagen insbesondere die Gartenbesitzer über schlechte oder mangelhafte Tomatenerträge. Das kommt in den allermeisten Fällen daher, dass die Tomaten genauso wie die Kartoffeln unter dem Erreger der Kraut- und Knollenfäule oder dem Erreger der Kraut- und Braunfäule leiden. Wie der Name schon andeutet, bekommen die Tomatenfrüchte braune Flecken. Zu Anfang wird das Fruchtfleisch unter den Flecken hart, bald aber ist die ganze Frucht ungenießbar und wird dann weich und faul. Will man gesunde Tomaten ernten, dann kommt man heute nicht mehr ohne Spritzungen aus, und zwar muss mit kupferhaltigen Mitteln — z. B. Kupferkalk, Curit, Dithane usw. — von Juni an mehrmals bis in den August hinein gespritzt werden.

 

Seite 8   Ackerdisteln

Wo Ackerdisteln stark vermehrt auftreten, ist das nicht immer eine Folge ungenügender Bekämpfung, sondern häufig ein Anzeichen von Bodennässe, die mit einer Pflugsohlenverhärtung zusammenhängt. Abhilfe kann man dann schaffen indem man beim Pflügen auch den Untergrund lockert. Die Feuchtigkeit, die sich bisher auf der Pflugsohle staute, kann dann abfließen und die Lebensbedingungen für die Disteln verschlechtern. Dann werden auch Bekämpfungsmaßnahmen mit Wuchsstoffmitteln erfolgreicher werden. Diese wendet man an, wenn im Frühjahr die Disteln etwa 10 bis 20 cm hoch sind. Treibt das Unkraut erneut aus, dann muss es nach vier Wochen noch einmal gespritzt werden.

 

Seite 8   Wenn der Walnussbaum nicht trägt

Vielfach findet man in Westdeutschland Walnussbäume, die aber leider selten Früchte tragen. Sieht man näher hin, dann handelt es sind meistens um alleinstehende Walnussbäume. Zu Erzielung regelmäßiger Ernten ist es aber bei den Walnüssen notwendig, dass mehrere Bäume zusammen angepflanzt sind, damit eine ausreichende Bestäubung gesichert ist. Die Blühzeiten der männlichen und weiblichen Blüten desselben Baumes fallen zeitlich nicht zusammen. Das ist der Grund, weshalb einzeln stehende Bäume so schlecht tragen. Die weiblichen Blüten sind auf Fremdbefruchtung, also auf Pollen von Nachbarbäumen, angewiesen.

 

Seite 8   Sind Enten Krankheitsüberträger?

Enten stehen in dem Ruf, hin und wieder an Geflügelparatyphus zu leiden, eine ansteckende Krankheit vornehmlich des Wassergeflügels, die sie auf Pferde, Rinder und Schweine übertragen können. Die Übertragung erfolgt über den Kot. Auch Menschen können an Geflügelparatyphus erkranken, und zwar infizieren sie sich über die Enteneier, die man niemals roh oder als Spiegeleier genießen soll. Die Paratyphusbakterien werden von den Enten also sowohl über die Eier als auch über den Kot ausgeschieden. Immerhin ist die Verbreitung dieser Krankheit ziemlich selten.

Ende dieser Beilage.

 

Seite 9   Steigerungsbetrag zur Unterhaltsbeihilfe

Für Vertriebene mit dem Sowjetzonen-Flüchtlingsausweis C

Von unserem Bonner O. B.-Mitarbeiter

Vertriebene, die zunächst in der sowjetischen Besatzungszone ihren Wohnsitz nahmen und nach 1952 ins Bundesgebiet oder nach Berlin-West zuzogen, erhalten keine Lastenausgleichsleistungen. Sofern jedoch das Übersiedeln aus der Zone eine Flucht war, auf Grund deren dem Vertriebenen ein Sowjetzonen-Flüchtlingsausweis C zuerkannt wurde, stehen dem Vertriebenen Härtefondsleistungen nach Paragraph 301 a des Lastenausgleichsgesetzes zu. Durch ein Rundschreiben des Präsidenten des Bundesausgleichsamtes sind mit Wirkung vom 1. April 1958 ab die Leistungen aus dem Härtefonds durch eine Art Entschädigungsrente ergänzt worden; die Ermächtigung hierzu schuf das Achte Änderungsgesetz zum Lastenausgleichsgesetz.

 

Die zusätzliche Leistung wird in der Form eines Steigerungsbetrages zur Unterhaltsbeihilfe gewährt. Der monatliche Steigerungsbetrag bemisst sich bei seinerzeitigen Einkünften von 6501 RM bis 9000 RM mit 10 DM, bei 9001 RM bis 12 000 RM mit 20 DM und bei Einkünften über 12 000 RM mit 30 DM.

 

Für die Berechnung der seinerzeitigen Einkünfte sind die Verhältnisse vor 1945 maßgebend. In der Regel werden die Einkünfte der Jahre 1937, 1938 und 1939 zugrunde gelegt; aus ihnen wird ein Mittel gebildet. Sind Einkünfte in den Kalenderjahren 1937 bis 1939 bezogen worden, so ist der Durchschnitt der in diesen Jahren bezogene Einkünfte anzusetzen. Sind Einkünfte erst nach dem 31. Dezember 1937 bezogen worden, so treten an die Stelle der Jahre 1937, 1938 und 1939 die drei Kalenderjahre, die dem Kalenderjahr folgen, in dem zuerst Einkünfte bezogen worden sind. Ergibt sich hiernach bis zur Vertreibung ein Zeitraum von weniger als drei vollen Kalenderjahren, so sind die vom erstmaligen Bezug bis zur Schädigung in vollen Kalendermonaten erzielten und auf ein Jahr umgerechneten Einkünfte, als Durchschnittseinkünfte anzusetzen. Waren die Einkünfte in dem zugrunde zu legenden Zeitraum infolge einer durch die Kriegsverhältnisse oder durch Maßnahmen der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft bedingten berufsfremden Verwendung nicht unerheblich geringer als in den drei letzten der Veränderung vorausgegangenen Kalenderjahren, so sind die Einkünfte dieser drei Kalenderjahre anzusetzen. Bei Vertriebenen aus dem Memelgebiet kann auf Antrag von den Einkünften der Jahre 1939 und 1940 ausgegangen werden.

 

Die Berechnung der Einkünfte richtet sich nach der 10. Leistungs-Durchführungsverordnung. Als Einkünfte aus Land- und Forstwirtschaft ist der Gewinn anzusetzen bei Einheitswerten bis 16 000 RM mit 25 Prozent des Einheitswerts, bei Einheitswerten von 16 001 RM bis 36 000 RM mit 4000 RM zuzüglich 12,5 Prozent  des 16 000 RM übersteigenden Einheitswerts, bei Einheitswerten über 36 000 RM mit 65 000 RM zuzüglich 8,5 Prozent des 36 000 RM übersteigenden Einheitswerts. Die Einkünfte aus Gewerbebetrieb sind nach Maßgabe bestimmter Richtsatztabellen anzusetzen, sofern kein genauerer Nachweis, etwa aus geretteten Steuerunterlagen, geführt werden kann. Bei Einkünften aus selbständiger Arbeit ist der Gewinn mit zwei Dritteln der nachgewiesenen oder glaubhaft gemachten Betriebseinnahmen anzusetzen; dieser Betrag ermäßigt sich für den zweiten und jeden weiteren entlohnten Beschäftigten, soweit es sich nicht um Lehrlinge handelt, um je 1500 RM jährlich. Ist diese Methode nicht anwendbar, sind Richtsatztabellen heranzuziehen. Bei Einkünften aus nichtselbständiger Arbeit sind als Werbungskosten, sofern nicht ein geringerer Betrag nachgewiesen oder glaubhaft gemacht wird, 200 RM jährlich von den Einnahmen abzuziehen. Bei Angehörigen des öffentlichen Dienstes und bei vergleichbaren Berufsgruppen der Privatwirtschaft sind die Einkünfte unter Berücksichtigung der Besoldungs- und Vergütungsgruppen, des Lebensalters, des Familienstandes und des Wohnungsgeldes zu ermitteln; erforderlichenfalls werden Pauschsatztabellen zugrunde gelegt. Bei Einkünften aus Kapitalvermögen sind als Werbungskosten, sofern nicht ein geringerer Betrag nachgewiesen oder glaubhaft gemacht wird, 100 RM jährlich von den Einnahmen abzuziehen. Kann der Nachweis über die Höhe der Einkünfte nicht geführt werden, so sind als Einkünfte jährlich bei Reichsmarkspareinlagen 4 vom Hundert, bei sonstigen Geldguthaben 1 vom Hundert, im übrigen 5 vom Hundert des bei der Schadensfeststellung nach dem Feststellungsgesetz berücksichtigten Nennbetrages des den Einkünften zugrunde liegenden Kapitalvermögens anzusetzen. Bei Einkünften aus Vermietung und Verpachtung sind als Werbungskosten, sofern nicht ein geringerer Betrag nachgewiesen oder glaubhaft gemacht wird, 40 Prozent der Einnahmen, bei nach dem 31.12.1924 bezugsfertig gewordenen Gebäuden 30 Prozent der Einnahmen zuzüglich der Schuldzinsen abzuziehen. Bei Untervermietung sind, sofern nicht ein geringerer Betrag nachgewiesen oder glaubhaft gemacht wird, 70 Prozent der Einnahmen als Werbungskosten abzuziehen.

 

Bei Unterhaltsbeihilfen, die am 1. April 1958 laufen, werden die Steigerungsbeträge mit Wirkung vom 1. April 1958 ab gezahlt. Die Steigerungsbeträge werden auf formlosen Antrag des Geschädigten hin gewährt.

 

Seite 9   Pakete für 25000 Deutsche

Aus dem Haushalt des Bundesvertriebenenministeriums

Der Haushaltsplan des Bundesvertriebenenministeriums rechnet für das am 1. April 1958 beginnende Haushaltsjahr mit Ausgaben, die um über 10 Millionen DM höher liegen, als im Vorjahr. Bedingt wird diese Erhöhung einmal durch die Tatsache, dass die Zahl der aus den deutschen Ostgebieten kommenden Deutschen in diesem Jahre wesentlich anwachsen wird und damit zugleich auch die Leistungen an „einmaligen Unterstützungen", die in Form von Begrüßungsgeldern in Höhe von 100,-- DM (50,-- DM für Kinder) pro Person ausgezahlt werden. Die hierfür angesetzte Summe liegt mit 7,5 Millionen DM um fünf Millionen höher als im Vorjahr. Eine weitere, wesentliche Erhöhung der Mittel war für jenen Titel notwendig, aus dem Unterstützungen für Deutsche in ausländischem Gewahrsam gezahlt werden. Die Zahl der betreuten Personen hat sich von Jahr zu Jahr erhöht. Jetzt sind es bereits über 25 000 Deutsche in der Sowjetunion, die regelmäßig jeden Monat ihr Paket im Werte von 20 DM erhalten. Daneben schicken die Wohlfahrtsverbände, die die Abwicklung der Paketaktion übernommen haben, Tausende von Paketen an Deutsche in Polen, in der Tschechoslowakei und anderen Oststaaten. Der für diese Hilfeleistungen im Haushalt des Bundesvertriebenenministeriums angesetzte Betrag musste daher von 4,5 auf 10 Millionen erhöht werden.

 

Die übrigen Ausgabeposten sind im Wesentlichen unverändert geblieben. Für die 74 Beamten, 136 Angestellten und 23 Arbeiter müssen im kommenden Haushaltsjahr statt 3,0 jetzt 3,4 Millionen DM an Gehältern, Beihilfen, Trennungsentschädigungen usw. aufgewendet werden, während sich die Sachausgaben von 504 000 auf 627 000 DM, im Wesentlichen bedingt durch höhere Aufwendungen für Grundlagenforschung und Sachverständigenarbeit sowie durch höhere Post- und Fernmeldegebühren, steigern. Unter die „allgemeinen Ausgaben" unter die die erwähnten höheren Leistungen für Betreuungsaufgaben gehören, fallen auch die Aufwendungen für Informationsmaterial, die Zuschüsse an Organisationen und Verbände, die etwas reduzierten Beträge für die Erfüllung von Suchdienstaufgaben und die Förderungsbeträge zur Erhaltung und Auswertung des kulturellen Heimaterbes und zur Förderung der kulturellen Bestrebungen, für die im kommenden Haushaltsjahr um 100 000 DM mehr, statt 900 000 also 1 Million DM aufgewendet werden sollen.

 

Bei einer Ausgabensumme von insgesamt 42 Millionen DM benötigt das Ministerium einen Zuschussbetrag von 41 992 400 DM.

 

Seite 9   Heimatvertriebene Studenten

Der Präsident des Bundesausgleichsamtes gibt in einem Rundschreiben bekannt, dass bei der Berechnung der Ausbildungshilfen künftig diejenigen Stipendien zur Förderung von Studenten wissenschaftlicher Hochschulen außer Ansatz bleiben, die auf Grund der Richtlinien des Bundesministers des Innern vom 1. März 1958 zur Verwirklichung des sogenannten Honnefer Modells gewährt werden. Gleiches gilt auch für Zuschüsse des Evangelischen Studienwerkes, des Katholischen Cusanuswerkes, der Studienstiftung des Deutschen Volkes, der Stiftung „Mitbestimmung" und der Friedrich-Ebert-Stiftung. Durch diese neue Regelung wird die Benachteiligung der heimatvertriebenen Studenten, die bisher bestand, beseitigt.

 

Seite 9   Sicherungsprogramm der heimatvertriebenen Wirtschaft.

Die Vertretung der heimatvertriebenen Wirtschaft und die mit ihr verbundene Interessengemeinschaft der in der Sowjetzone enteigneten Betriebe haben ein Programm vorbereitet, das den zuständigen Bundesbehörden, Bundestagsausschüssen und sonstigen interessierten Stellen zugeleitet worden ist. Die in diesem Programm erhobenen Forderungen betreffen in erster Linie den Lastenausgleich, Kreditprobleme, Einzelhilfen zur Eingliederung und Maßnahmen zur Eigenkapitalbildung.

 

Hinsichtlich des Lastenausgleichs geht es der Vertretung der heimatvertriebenen Wirtschaft um eine Beschleunigung der Schadensfeststellung, eine Erhöhung der Aufbaudarlehen für die gewerbliche Wirtschaft bis zu Einzelbeträgen von 50 000 DM, um eine weitere Verbesserung des Tarifes für Schadensgruppen und Korrekturen der steuerlichen Einheitswerte und eine rasche Bereitstellung der Hauptentschädigung.

 

In der Frage der Kredite wird eine weitere Sicherung der ERP-Sonderkredite, eine Fortführung der Aktionen zur Bereitstellung von Betriebsmittelkrediten, eine Fortführung der Länderkredite usw. gewünscht.

 

Einzelhilfen zur Eingliederung sollen in einer höheren Beteiligung an öffentlichen Aufträgen, durch Bevorzugungen bei Verpachtung, Vermietung oder Übereignung durch die öffentliche Hand und durch berufsgleiche Eingliederungen wirksam werden. Für die Eigenkapitalbildung werden vor allem eine Fortführung der steuerlichen Vergünstigungen und ein Ausbau dieser Bestimmungen gefordert.

 

Seite 9   Aus den ostpreußischen Heimatkreisen …

Heimattreffen

13. April: Gumbinnen, Kreistreffen in Düsseldorf, Unionbetriebe, Witzelstraße.

 

Goldap. Kreistreffen in Heidelberg, Schützenhaus.

 

1. Mai: Johannisburg, Kreistreffen in Düsseldorf, Unionbetriebe, Witzelstraße.

 

4. Mai: Gerdauen, Kreistreffen in Düsseldorf, Unionbetriebe, Witzelstraße.

 

Fischhausen und Königsberg-Land, gemeinsames Kreistreffen in Hamburg, Elbschloß-Brauerei.

 

Labiau, Kreistreffen in Hannover.

 

Ebenrode, Kreistreffen in Kassel, Nordischer Hof.

 

Lyck, Kreistreffen in Berlin, Reinickendorfer Festsäle.

 

Schloßberg, Kreistreffen in Bochum, Haus Lothringen.

 

11. Mai: Sensburg, Kreistreffen in Hamburg, Winterhuder Fährhaus.

 

18. Mai: Mohrungen, Kreistreffen in Gießen.

 

Pr.-Holland, Kreistreffen in Hagen i. W., Akkusaal.

 

Lötzen, Kreistreffen in Hamburg, Elbschloßbrauerei.

 

24. und 25. Mai: Elchniederung, Hauptkreistreffen in Nordhorn.

 

25. Mai: Schloßberg, Kreistreffen in Berlin.

 

Lötzen, Kreistreffen in Hamburg, Elbschloßbrauerei.

 

Elchniederung

Gerettete Arbeitsbücher

Aus einem Nachlass bin ich in den Besitz der Arbeitsbücher der Angestellten der Kreisverwaltung Heinrichswalde, des Landratsamtes, der Kreissparkasse und des Kreiskrankenhauses gekommen. Ich bitte, mir mitzuteilen, wer von diesen Angestellten nach Nordhorn kommt, um das Arbeitsbuch persönlich in Empfang zu nehmen. Ich bringe die betreffenden Bücher zum Jahreshaupttreffen in Nordhorn zu Pfingsten mit, mache aber darauf aufmerksam, dass sie nur den Inhabern oder höchstens den nächsten Angehörigen gegen Quittung ausgehändigt werden können.

Johannes Klaus, Kreisvertreter (24b) Husum, Woldsenstraße 34

 

Schloßberg-Pillkallen

Kinder-Ferienlager Sunderhof

Für die Kinder-Ferienlager „Der Sunderhof" werden noch Anmeldungen angenommen. Auf vielfachen Wunsch wird die Altersgrenze auf elf Jahre herabgesetzt. Fünfzehnjährige können leider an diesem Lager nicht mehr teilnehmen. Auch Kinder aus anderen Heimatkreisen können nicht aufgenommen werden. Bitte wenden Sie sich an Ihre Heimatkreisvertretung. Alle Kreise sind bemüht, Kinder-Ferienlager abzuhalten.

 

Alle bisher angemeldeten Kinder sind fest vorgemerkt, es sei denn, dass Absagen aus irgendwelchen Gründen ergangen sind. Im Juni erhalten alle Eltern, wie in den Vorjahren, die endgültige Bestätigung und die Teilnehmerliste. Anschließend erfolgt dann die Einladung durch den Patenkreis, der auch alles weitere mitteilt.

Dr. E. Wallat, Kreisvertreter

 

Ebenrode (Stallupönen)

Jugendfreizeit in Kassel

Für das Jugendfreizeitlager in der Patenstadt Kassel vom 30. April bis einschließlich 4. Mai kommen Jugendliche im Alter von 16 bis 35 Jahren (35 vielleicht Schreibfehler) in Frage. Die Fahrtkosten werden bis auf 12 DM ersetzt, an weiteren Unkosten sind 8 DM aufzubringen. Anreisetag und Begrüßung am Mittwoch, dem 30. April. Unterbringung in der Jugendherberge Kassel „Am Tannenwäldchen", Schenkendorfstr 18, unweit vom Hauptbahnhof. Von dort aus Wanderungen in der schönen Umgebung von Kassel, außerdem werden Film- und andere Vorträge geboten. Am Sonnabend Teilnahme an dem gemütlichen Beisammensein ehemaliger Realgymnasiasten und Luisenschülerinnen und Sonntag großes Heimatkreistreffen im Nordischen Hof in Kassel. Meldungen für die Jugendfreizeit bis 10. April.  

 

Gesucht werden:

Josef Woyzichowski und Frau Minna Woyzichowski, geb. Konrad, aus dem Hauptgestüt Trakehnen, Vorwerk Alt-Preußenfelde;

 

Eisenbahner, Friedrich Ringat und Franz Mohr aus Ebenrode;

 

Gustav Ssymei, Heinrich Pipjora, beides Eisenbahner aus Eydtkau;

 

Frau Emma Siebert, geb. Bodenbinder, aus Kummeln;

 

Frau Kammer, aus Mecken und Hermann Wolff aus Teichacker.

Rudolf de la Chaux, Kreisvertreter (16) Wiesbaden, Sonnenberger Straße 67

 

Realgymnasiasten und Luisenschülerinnen

Unsere Hauptversammlung findet am 3. Mai 1958, ab 15 Uhr, in Kassel, Nordischer Hof, gegenüber dem Hauptbahnhof statt; am folgenden Sonntag beteiligen wir uns am Treffen des Kreises Stallupönen an der gleichen Stätte (siehe obige Ankündigung). Wir erwarten zahlreiche Mitglieder; ab 20 Uhr, soll auch getanzt werden.

Dr. Stahr, Heinz Müller, Walter Gudladt

 

Goldap

Superintendent Krüger verstorben

Am 7. März 1958 verstarb in Pinnow, Kreis Angermünde, seinem letzten seelsorgerischen Wirkungskreis, Superintendent Wilhelm Krüger, der während seiner leider nur achtjährigen Amtszeit im Kreis Goldap viel Liebe gesät und geerntet hat.

 

Er wurde am 24. Mai 1893 in Osterode geboren. Nach dem Besuch des Kneiphöfschen Gymnasiums in Königsberg studierte er Theologie an der Albertus-Universität. Seine Studien wurden durch den Ersten Weltkrieg, den er als Frontoffizier mitmachte, unterbrochen. Nach Abschluss seines Studiums wirkte er vom 1. Januar 1921 als Pfarrer in Lengwethen, Kreis Tilsit-Ragnit, in der Altroßgärter Gemeinde zu Königsberg und ab 1. Juli 1936 bis zur Vertreibung als Superintendent in Goldap. Nach 1945, amtierte Superintendent Krüger als Seelsorger in Schönau/Sachsen und dann bis zu seinem Heimgang in Pinnow.

 

Während seiner Amtstätigkeit in der Heimat und in der Fremde hat sich der allzu früh aus dem Leben Geschiedene durch seine treue Arbeit und seine Herzensgüte, die ein Grundzug seines lauteren Wesens war, überall Hochachtung und Verehrung seiner Gemeindeglieder in reichstem Maße erworben, was auch bei der Bestattungsfeier durch eine überaus herzliche Anteilnahme zum Ausdruck kam. Den Goldapern wird unser letzter Superintendent unvergessen bleiben.

Mathias Seidel, Kreisbetreuer Berlin-Weidmannslust, Kurhausstraße 6

 

Treuburg

Nach Redaktionsschluss erreichte uns die schmerzliche Nachricht, dass der Kreisvertreter von Treuburg, Willy Kowitz, am Ostermontag 1958, im 54. Lebensjahre, in Hamburg verstorben ist. Eine Würdigung seiner Arbeit für die Kreisgemeinschaft wird in der nächsten Ausgabe erfolgen.

 

Johannisburg

Kreistreffen in Düsseldorf

Unser erstes diesjähriges Kreistreffen findet wie alle Jahre vorher am Donnerstag, dem 1. Mai (Feiertag) in Düsseldorf in den Union-Betrieben, Witzelstraße, statt. Die Union-Betriebe sind zu erreichen: ab Hauptbahnhof mit der Linie 4, ab Graf-Adolf-Platz mit der Linie 1, von Bahnhof Biek aus, 10 Minuten Fußmarsch über Brunnenstraße. Vor zehn Jahren begannen wir unsere Geschlossenheit auch nach außen hin durch Veranstaltung von Kreistreffen zum Ausdruck zu bringen. Auch in diesem Jahre wollen wir bei allen Kreistreffen zeigen, dass wir durch zahlreiches Erscheinen unseren Zusammenhalt beweisen und dass wir unser Recht auf unsere Heimat und den Willen dorthin zurückzukehren, nicht aufgeben. Landsmann Bongarts, Korschenbroich bei Grevenbroich, hat wie bisher die Leitung des Düsseldorfer Treffens übernommen.

F. W. Kautz, Kreisvertreter, Altwarmbüchen bei Hannover

 

Neidenburg

Dr. Gertrud Dorka ging in den Ruhestand

Zu den Neidenburgern, deren Leben und Wirken über die Grenzen der Heimat hinaus Bedeutung und Anerkennung fanden, gehört auch eine Frau: Es ist Dr. Gertrud Dorka, die seit 1947 das Museum für Vor- und Frühgeschichte in Berlin wiederaufbaute und leitete. Fräulein Dr. Gertrud Dorka vollendete am 19. März 1958, ihr 65. Lebensjahr und trat am 1. April 1958, in den Ruhestand.

 

Mit leidenschaftlicher Hingabe war sie nach dem Kriege an die mühselige Arbeit gegangen, aus den Trümmern des Museums zu bergen, was noch nicht völlig zerstört und unbrauchbar geworden war. Es waren meist nur Scherben, die sie mit Unterstützung weniger Helfer aus Schutt und Asche ausgrub und zusammensetzte. In Berlin nannte man sie scherzhafterweise die „vorgeschichtliche Trümmerfrau", sie selbst bezeichnete sich oft lächelnd als „Scherben-Anna".

 

Der Vater von Dr. Gertrud Dorka, Wilhelm Dorka, war in Neidenburg Lehrer und später Konrektor an der Knaben- und Mädchenvolksschule. Nach dem Ersten Weltkrieg kam Gertrud Dorka nach Berlin. Von 1930 bis 1934 studierte sie an der Berliner Universität Vorgeschichte, historische Geographie, Anthropologie und Philosophie. Auf Grund ihrer Dissertation „Urgeschichte des Weizackerkreises Pyritz" erwarb sie die Doktorwürde der Universität Kiel. (Wir werden in der nächsten Berlin-Beilage ausführlich über das Wirken von Frau Dr. Gertrud Dorka berichten. Die Redaktion.)

 

Gerdauen

Treffen in Düsseldorf 4. Mai

Liebe Landsleute!

Am Sonntag, dem 4. Mai, findet das erste Kreistreffen dieses Jahres in Düsseldorf statt. Treffpunkt wie im Vorjahr, Union Betriebe in der Witelstraße. Zu erreichen ist das Lokal mit der Straßenbahn Linie 4 bis Haltestelle Hennekamp. Ich lade alle Landsleute zu diesem Treffen herzlichst ein und hoffe auf vollzähliges erscheinen. Der ostpreußische Sangeschor, Solingen, hat seine Teilnahme zugesagt und wird uns mit heimatlichen Klängen erfreuen. Lokalöffnung 9 Uhr.

 

Ferienlager 1958

Aus zwingenden Gründen musste die Zeit für das Lager der Gruppe I im Jugendheim Brahmsee geändert werden. Für dasselbe ist nunmehr die Zeit vom 17. bis 31. Juli festgelegt.

 

Gruppe II trifft sich, wie bekanntgegeben vom 26. Juli bis 10. August im Jugendheim an der Steinbach-Talsperre.

 

Teilnahmebedingungen wurden in den Folgen 3 vom 15. Januar und Folge 11 vom 15. März des Ostpreußenblattes bekanntgegeben.

 

In den beiden Lagern sind zurzeit noch Plätze frei. Anmeldungen bitte ich mir nunmehr sofort mit den erforderlichen Angaben herzureichen.

Franz Einbrodt, Kreisvertreter Solingen, Lützowstraße 93

 

Seite 10, 11   Aus der landsmannschaftlichen Arbeit in …

HAMBURG

Vorsitzender der Landesgruppe Hamburg: Hans Kuntze, Hamburg-Billstedt, Schiffbeker Weg 168. Telefon 73 33 49. Geschäftsstelle: Hamburg 13, Parkallee 86. Telefon 45 25 41/42. Postscheckkonto Hamburg 96 05.

 

Bezirksgruppenversammlungen

Es wird gebeten, zu allen Bezirksgruppenversammlungen die Mitgliedsausweise mitzubringen.

 

Eimsbüttel: Sonntag, 13. April, 16 Uhr, im Lokal Brüning, Hamburg 19, Müggenkampstraße 71, Filmvorführung von der Bundesbahn. Anschließend geselliges Beisammensein. Besonders wird die Jugend dazu eingeladen.

 

Hamm-Horn: Nächste Zusammenkunft der Landsleute aus Hamm-Horn, am Dienstag, 15. April, 19.30 Uhr, in der Sportklause Hammerpark, Hamburg 26, Hammerhof 1a. Anschließend geselliges Beisammensein. Gäste, auch aus anderen Bezirken, sehr willkommen.

 

Kreisgruppenversammlungen

Gerdauen: Sonntag, 13. April, 16 Uhr, im Lokal Brüning, Hamburg 19, Müggenkampstraße 71, Filmvorführung von der Bundesbahn. Anschließend geselliges Beisammensein. Besonders wird die Jugend dazu eingeladen.

 

Gumbinnen: Sonnabend, 12. April, 20 Uhr, bei Bohl, Hamburg 21, Mozartstraße 27, Besprechung über Bielefeldfahrt. Wir bitten um rege Beteiligung.

 

Die Ost- und Westpreußische Jugend in der DJO Hamburg trifft sich:

Landesgruppenwart: Horst Görke, Hamburg-Rahlstedt, Hagenweg 10. Sprechstunde: DJO-Landesleitung im Haus der Heimat, Vor dem Holstentor 2, jeden Mittwoch von 19 bis 20.30 Uhr.

 

Altona: Kindergruppe: Jeden Donnerstag, um 16 Uhr, im Jugendheim Altona, Bahrenfelder Straße Nr. 131, Hof — Jugendgruppe: Heimabend alle vierzehn Tage Mittwoch von 19.30 bis 21.30 Uhr, Jugendheim Altona, Bahrenfelder Straße 131, nächstes Treffen am 16 April.

 

Eimsbüttel: Kindergruppe: Heimabend jeden Freitag von 15.30 bis 17 Uhr, im Heim der offenen Tür, Hamburg 13, Bundesstraße 101.

 

Eppendorf-Eimsbüttel: Jugendgruppe: Jeden Mittwoch von 19 bis 21 Uhr, Heimabend, im Gorch-Fock-Heim, Loogestraße 21.

 

Wandsbek: Jugendgruppe: Mittwochs von 19.30 bis 21.30 Uhr, alle vierzehn Tage in der Schule Bovestraße (Baracke auf dem Hof), nächstes Treffen am 23. April.

 

Junge Spielschar: Jeden Donnerstag von 19.30 bis 21.30 Uhr, abwechselnd vierzehntägig Volkstanz und Heimabend im Heim der offenen Tür, Hamburg 21, Winterhuder Weg 11, am 17. April, Volkstanz. — Mädelkreis: Jeden Montag von 19.30 bis 22 Uhr, bei Brunhilde Plauschinat, Hamburg 28, Prackersweide 2.

 

Lehrgang für Jugendgruppenleiter

Die Ost- und Westpreußische Jugend in Hamburg fand sich am 22./23. März im Jugendpark Langenhorn zu einem Jugendgruppenleiter-Nachwuchslehrgang zusammen. Die Mädel und Jungen kamen mit froher Erwartung und mit viel Neugier aufeinander; denn sie alle kannten sich wenig oder gar nicht.

 

Die Bundesgruppenwarte der Ostpreußischen Jugend in der DJO, Hanna Wangerin und Hans Herrmann, zeigten, wie der Jugendgruppenleiter in seiner Gruppe einen Heimabend gestalten kann, wie er von der Heimat sprechen kann, ohne es langweilig werden zu lassen. Natürlich wurde in der frohen Gemeinschaft auch viel gesungen. Manche Lieder waren noch unbekannt und mussten erst erlernt werden. Viel Spaß gab es, als sich alle 35 Teilnehmer dieses Lehrgangs, zum Teil in ostpreußischer Tracht, in einem großen Kreis aufstellten, um den Goldaper Kirmestanz, den Klapptanz und andere ostpreußische Volkstänze zu tanzen.

 

Auch der junge ostpreußische Schriftsteller Siegfried Lenz, der eingeladen war, um aus seinen Büchern „So zärtlich war Suleyken", „Sie werden schmunzeln" und „Jäger des Spotts" vorzulesen, war erfreut, dass die Jugend mit so viel Begeisterung den Heimatgedanken trägt. Für alle Mädel und Jungen war es ein Erlebnis, Siegfried Lenz und seine Frau kennenzulernen. Dann wurden der Landesgruppenwart und seine Stellvertreter für dieses Jahr gewählt. Horst Görke und seine Mithelfer Ilse Bannis und Eberhard Wiehe werden die Leiter der Ost- und Westpreußischen Jugend sein.

 

Mit Agnes Miegel's Worten „Es war ein Land . . ." und dem Ostpreußenlied ging dieses Wochenende, das alle tief beeindruckte, zu Ende.

 

SCHLESWIG-HOLSTEIN

Vorsitzender der Landesgruppe Schleswig-Holstein: Fritz Schröter, Kiel, Holstenstraße 46 II

 

Viertes Landestreffen der Landesgruppe Schleswig-Holstein am 17. Juni in Neumünster

Anregungen für den Ostkunde-Unterricht

Die Kreisbeauftragten für deutsche Ostkunde im Unterricht versammelten sich im März in Mözen zu einer dreitägigen Arbeitstagung, zu der das Kultusministerium eingeladen hatte. An ihr nahm auch der Vorsitzende der Landesgruppe, Fritz Schröter, teil. Regierungs- und Schulrat Higelke hob in seiner Ansprache die Bedeutung der deutschen Ostkunde für die politische Erziehung der Schuljugend hervor und forderte die Teilnehmer auf, in allen Kreisen des Landes für die Erhaltung des ostdeutschen Gedankengutes zu wirken. Im Mittelpunkt der Tagung standen Ausführungen von Professor Dr. Schlenger, Kiel, über „Die Gegenwartsaufgaben der deutschen Ostkunde". Er legte dar, dass das Schicksal des deutschen Ostens nicht isoliert, sondern in weltweiten Zusammenhängen gesehen werden muss. Rings um das bolschewistische Russland zeichnet sich eine Zone der Unfreiheit und der Vertreibung ab, die im Zusammenhang mit der sowjetischen Kampfansage an die freie Welt steht. Zwei weitere Referenten setzten die Gedankengänge fort: Lehrer Scholz, Heide, mit einer Einführung in die Grundlagen des historischen und dialektischen Materialismus, und Rektor, Burckhardt, Büsum, mit Hinweisen für die Durchführung des Ostkunde-Unterrichts im Rahmen der politischen Erziehung. Hauptlehrer, Strzalkowsky, Kreis Flensburg, gestaltete seinen Vortrag über die „Dichtung des deutschen Ostens" zu einer Feierstunde. Der Tagungsleiter, Schulrat Glatz, Heide, dankte den Teilnehmern für ihre Mitarbeit, die sich auch in anregenden Aussprachen und fruchtbaren Vorschlägen bekundete.

 

Flensburg. Die nächste Monatsversammlung wird am Dienstag, 15. April, 19.30 Uhr, im Deutschen Haus, Probensaal (2. Garteneingang) stattfinden. Es wird der Tonfilm „Ostdeutschland heute" gezeigt.

 

Uetersen: Die nächste Zusammenkunft am Sonnabend, 3. Mai, 20 Uhr, im Café von Stamm wird den Müttern gewidmet sein. — Auf der letzten Versammlung in der Aula der Oberschule beglückwünschte der 1. Vorsitzende, Tinschmann, die ostpreußischen Abiturienten der hiesigen Oberschule zum bestandenen Examen und überreichte ihnen Alberten; die Mittelschulentlassenen erhielten Bernsteinnadeln mit der Elchschaufel. Im Anschluss wurden Lichtbilder „Ostpreußen, Land der tausend Seen nebst Westpreußen" gezeigt.

 

Mölln. Nach der Mitgliederversammlung, am 19. April, 20 Uhr, im Kolosseum werden Unterhaltungsfilme vorgeführt werden.

 

Burg auf Fehmarn. Dank der unermüdlichen Bemühungen des zweiten Vorsitzenden, Otto Scholl, konnte am 15. und 16. März die Gruppe im Kaiserhof gut gelungene Theaterabende veranstalten. Zur Aufführung gelangte unter der Regie von Kurt Göpfert die Komödie von Curt Goetz „Das Haus in Montevideo". Die Laienspielgruppe vollbrachte damit eine beachtliche Leistung.

 

BREMEN

Vorsitzender der Landesgruppe Bremen: Rechtsanwalt und Notar Dr. Prengel, Bremen, Sögestraße 46

 

Bremen-Nord. Sonnabend, den 19. April, 19 Uhr, Waldschmiede (Wildhack-Beckedorf) Heimatabend: 1. Teil Ostpreußen in Lichtbildern, 2. Teil Ostpreußen, wie es weint und lacht, wi danze, dat de Steebel kracht. Prämierung der besten Vortragskünstler.

 

NIEDERSACHSEN

Vorsitzender der Landesgruppe Niedersachsen: Arnold Woelke, Göttingen, Keplerstraße 26. Telefon Nr. 5 87 71-8. Geschäftsstelle: Hannover, Humboldtstraße 21/22 (Hofgebäude). Telefon 1 32 21 Postscheckkonto Hannover 1238 00

 

Tagung im Verwaltungsbezirk Braunschweig

Am Sonntag, 27. April, wird im Roten Saal der Bahnhofsgaststätte von Salzgitter-Lebenstedt eine Bezirkstagung der Kreis- und Ortsgruppen im Verwaltungsbezirk Braunschweig stattfinden. Beginn 13 Uhr. Ende gegen 18 Uhr. Eingeladen sind die Vorsitzenden oder deren Stellvertreter und die Kulturwarte der Gruppen. Die Unkosten für die entsandten Mitglieder trägt die jeweilige Gruppe. Tagesordnung: 1. Fragen der Organisation innerhalb der Bezirksgruppe im Rahmen der Landesgruppe. 2. Kulturelle und heimatpolitische Zusammenarbeit im Bezirk. 3. Verschiedenes. — Teilnehmermeldungen bitte an den Bezirksbeauftragten Gerhard Staff, Salzgitter-Lebenstedt, Herrenwinkel 47, zu richten.

 

Goslar/Harz. Das zehnjährige Bestehen der Gruppe wurde im Hotel Kaiserworth begangen. Die Räumlichkeiten reichten nicht aus, um alle Landsleute aufzunehmen. Den Festakt begleiteten das Hilgert-Quartett mit Kompositionen von Haydn und der Chor der DJO mit Heimatliedern und Jugendsprechern, die Bekenntnisse zur Heimat ablegten. Der Vorsitzende Rohde, begrüßte zahlreiche Ehrengäste, darunter Oberbürgermeister Grundner-Culemann, Senatoren und Ratsherren der Stadt, Vertreter der Kirche, sowie der Schulen, der Landesgruppen der Landsmannschaften aus Hannover und Braunschweig, der örtlichen Landsmannschaften, des BvD und Abordnungen aus Wolfenbüttel, Vienenburg und Bad Harzburg. In einem geschichtlichen Rückblick bekräftigte er die Liebe zur angestammten Heimat. Er würdigte die Verdienste des Gründers der örtlichen landsmannschaftlichen Gruppe, des heutigen Ehrenvorsitzenden Schilinski, der mit zwanzig Landsleuten trotz der damals bestehenden Verbote der Militärregierung diese Gemeinschaft ins Leben rief. Gleichfalls dankte der Vorsitzende Rechtsanwalt Dr. Werner für die seit Beginn geleistete Mitarbeit in allen Fragen des Vertriebenenrechts. Die Frauengruppe unter Frau Endrussat wurde lobend hervorgehoben, da sie wesentliche Voraussetzungen für den Bestand der landsmannschaftlichen Arbeit schafft. An alle Schulen wurde die Bitte gerichtet, noch mehr als bisher die Jugend über die ostdeutschen Gebiete aufzuklären. Den heute noch im Vorstand der Gruppe tätigen Gründern Schilinski, Böttcher, Fischer, Noske und der Gattin des ehemaligen Vorsitzenden, Medler, wurde eine Mappe mit der Kopie des Gründungsprotokolls überreicht, während der Vorsitzende das Original-Protokoll zu treuen Händen erhielt. Der Oberbürgermeister würdigte die tiefe Verbundenheit der in den Landsmannschaften vereinten Menschen zum ostdeutschen Raum und überbrachte ihnen die Grüße der Stadt. In Anerkennung ihrer Arbeit erhielten die Landsleute Rohde, Dr. Werner und Fischer einen Ostpreußen-Wappenteller. Dr. Hänsch übermittelte Landsmann Rohde eine Ehrung des Bundesvorstandes des BvD. Der Vorsitzende schloss in seine Dankesworte die Stadt Goslar und ihre Bevölkerung für die Hilfsbereitschaft nach dem Zusammenbruch, die Seelsorger der Kirchen und die caritativen Wohlfahrtsverbände ein.

 

Seesen/Harz. Auf der Zehn-Jahres-Feier der Gruppe am 19. April im Schützenhaus wird Vertriebenenminister Albert Höft sprechen. Eintritt zu dieser Kulturveranstaltung 1,-- DM.

 

Salzgitter-Lebenstedt. In der Aula des Gymnasiums sprach der kanadische Publizist Charles Wassermann über seine Erlebnisse und Eindrücke in Ostdeutschland. — Als Erinnerungsgabe erhielten die Konfirmanden in der Gruppe zur ihrer Einsegnung das Buch, „Deutscher Osten" von Paul Fechter. — In der Gastwirtschaft Immergrün versammelten sich fünfzig Mitglieder zu einem — mit einem Fleckessen verbundenen — geselligen Abend. Der Wirtin, Frau Leisenau, wurde herzlich gedankt.

 

Einbeck. Sonntag, 13. April, 19 Uhr, Heimatabend mit Lichtbildervortrag „Wiedersehen mit Ostpreußen" im Rheinischen Hof, zu dem auch die Jugend und Gäste herzlich eingeladen sind.

 

Leer. Heimatabend, am 27. April. Muttertag am 18. Mai. — Die Berichte der Vorstandsmitglieder auf der Jahreshauptversammlung am 22. März erwiesen die regsame Arbeit der Gruppe, die 112 Mitglieder zählt; alle Familienangehörigen dazu gerechnet, sind in ihr 390 Landsleute vereinigt. Sie kamen im Vorjahre auf vierzehn Veranstaltungen zusammen. Der Gemischte Chor übte auf 49 Proben. Wie auch die Jugendgruppe, wirkte er bei mehreren landsmannschaftlichen Veranstaltungen und Feiern mit. Die Neuwahl des Vorstandes hatte folgendes Ergebnis: 1. Vorsitzender, Heinrich Pusch (Kl.-Stamm, Kreis Sensburg); 2. Vorsitzender, Franz Funk (Elbing); Schriftführerin, Frau Brandt (Königsberg); Kassierer, Ulrich Liedtke (Königsberg); Kulturwart, Paul Funk (Elbing); Chorleiter, Kurt Hoffmann (Elbing); Jugendwart, Manfred Hoffmann (Elbing); Laienspielwart ,Klaus Hoffheim (Königsberg); Kindergruppenleiterin, Frau Burstedde (Christburg); Kassenprüfer, Walter Thomas und Anton Armborst.

 

NORDRHEIN WESTFALEN

Vorsitzender der Landesgruppe Nordrhein-Westfalen: Erich Grimoni, (22 a) Düsseldorf 10, Am Schein 14. Telefon 6 24 14.

 

Vorträge Charles Wassermann

In der Zeit vom 16. bis 30. April wird der kanadische Journalist, Charles Wassermann, in Nordrhein-Westfalen seinen Lichtbildervortrag in den Städten Detmold, Münster, Bochum, Dortmund, Essen, Gelsenkirchen, Duisburg, Aachen, Siegen, Düsseldorf, Bonn, Köln, Hagen und Wuppertal halten. Wir bitten, in den einzelnen Städten auf die Plakatierung zu achten.

 

Bis Redaktionsschluss standen die folgenden Termine fest:

 

Mittwoch, 16. April, 20 Uhr, in Detmold, Aula des Mädchengymnasiums, Paulinenstraße.

 

Freitag, 18. April, 20 Uhr, in Münster, Universitätshörsaal D 1, Fürstenberghaus, Am Domplatz.

 

Montag, 21. April, 20 Uhr, in Essen, Aula des Burggymnasiums am Burgplatz.

 

Mittwoch, 23. April, 20 Uhr, in Duisburg, Aula der Volksschule an der Obermauerstraße.

 

Donnerstag, 24. April, 20 Uhr, in Aachen, Auditorium maximum, Aachen. Wüllnerstraße.

 

Montag, 28. April, 20 Uhr, in Köln, Industrie- und Handelskammer, Großer Saal.

 

Dienstag, 29. April, in Hagen, Aula der Ricarda-Huch-Schule, Voswinckelstraße.

 

Mittwoch, 30. April, 20 Uhr, in Wuppertal, Saal des Neuen Rathauses in Barmen, Friedrich-Engels-Allee, Haltestelle der Straßenbahnen 1, 11 und 18.

 

Unterrichtung der Heimatvertriebenen und Flüchtlinge über die Vorschriften des Arbeiterrentengesetzes

Der Arbeits- und Sozialminister des Landes Nordrhein-Westfalen teilt mit:

 

Der Bund der vertriebenen Deutschen, Landesverband Nordrhein-Westfalen e. V., hat Klage darüber geführt, dass die Landesversicherungsanstalten, die unter Art. 2 § 52 Abs. 1 des Arbeiterrenten-Neuregelungsgesetzes, vom 23. Februar 1957, fallenden Personen nicht erschöpfend über die Möglichkeit der Nachentrichtung von Beiträgen unterrichten und bitten, um Erläuterung der einschlägigen Vorschriften, unbeantwortet lassen würde. Der Arbeits- und Sozialminister von Nordrhein-Westfalen hat daraufhin die Landesversicherungsanstalten in Düsseldorf und Münster an ihre Aufklärungspflicht erinnert und sie gebeten, den Anfragenden im Hinblick auf die besonderen Verhältnisse der Heimatvertriebenen und Flüchtlinge die Vorschriften des Gesetzes ausführlich zu erläutern, alle rechtlichen Möglichkeiten aufzuzeigen und einen geeigneten Rat zu geben. Insbesondere wurden die Landesversicherungsanstalten angewiesen, die Beitragsklassen des § 1388 RVO aufzuzählen, auf das Recht zur freien Wahl der Beitragsklasse hinzuweisen und in großen Zügen die mögliche Auswirkung von Zahl und Höhe der etwa für die Nachentrichtung vorgesehenen Beiträge darzustellen. Die Ämter wurden aufgefordert, über das von ihnen veranlasste zu berichten.

 

Auch die Versicherungsämter in Nordrhein-Westfalen wurden vom Arbeits- und Sozialminister aufgefordert, anfragenden Heimatvertriebenen und Flüchtlingen mit besonderer Sorgfalt Auskunft und Rat in der Nachversicherung zu erteilen.

 

Arbeitstagung des Verbandes der ostdeutschen Chöre

Im Funkhaus des Westdeutschen Rundfunks in Köln nahmen vierzig Dirigenten ostdeutscher Chöre in Nordrhein-Westfalen an einer Arbeitstagung teil. Der 1 Vorsitzende, Studienrat Dr. Alois Schnabel (Viersen) bezeichnete als wichtigste Aufgabe die Pflege des ostdeutschen Liedes in der Eigenart heimischer Komponisten. Professor Gotthard Speer von der Pädagogischen Akademie Köln, der auch den dortigen Chor leitet, hielt einen Vortrag über das Thema „Eichendorffsche Werke in der Vertonung" und gab Beispiele der Auffassungen alter und neuer Komponisten. Dr. Klusen erörterte die Voraussetzungen für Liedpflege in der heimatlichen Landschaft und betonte, dass die Erhaltung unseres Brauchtums ohne das Lied kaum denkbar sei. Am zweiten Tag sprach Alfons Heyduczek über seine Chorkompositionen, von denen viele schon seit langem im Repertoire der ostdeutschen Chöre stehen.

 

Zurzeit sind in Nordrhein-Westfalen in fünf Bezirksverbänden etwa 130 Chöre mit 3000 Sängern und Sängerinnen dem Verband angeschlossen. Das nächste Chortreffen für den Bezirk Münster ist für den 8. Juni in Werne/Lippe geplant. Im Herbst wird in Herne für den Bezirk Arnsberg ein Freundschaftssingen stattfinden.

 

Die Chorleiter der ostdeutschen Chöre und Singegruppen werden gebeten, sich bei ihren zuständigen Bezirksleitern zu melden Für den Bezirk Düsseldorf: Studienrat Dr. A. Schnabel, Viersen, Bismarckstraße 29. Arnsberg: Otto Weber, Herne, Amalienstraße 11. Münster: Monika Jestrich-Fuhrmann, Essen, Jägerstraße 22. Detmold: Ingo Schütz, Lage/Lippe, Freiligrathstraße 10. Köln: Musikdirektor K. Gerigk, Bonn, Maargasse 24.

 

Duisburg. Den 19. Jahrestag der Rückkehr des Memelgebietes ins Deutsche Reich nahm die Kreisgruppe Duisburg der Landsmannschaft Ost-und Westpreußen zum Anlass, Hermann Sudermanns zu gedenken. Dozent Erhard Kriegler von der Volkshochschule Duisburg würdigte die Persönlichkeit und das Werk des Dichters, aus dem Renate Schreiber und Inka Weisthoff lasen. Der Ostpreußenchor unter Leitung von Fritz Werner bereicherte diese Gedenkstunde mit heimatlichen Liedern.

 

Witten-Ruhr. Nächste Mitgliederversammlung, Freitag, 18. April, 20 Uhr, im Josefssaal. Die Jugendgruppe sowie die Singegruppe werden zur Ausgestaltung des Abends beitragen. Für den Monat Mai sind folgende Veranstaltungen vorgesehen: Sonnabend, 3. Mai, 20 Uhr, Mitgliederversammlung im Josefssaal; Sonntag, 18. Mai, Ausflug in die nähere Umgebung der Stadt Witten. Einzelheiten werden in der Versammlung, am 3. Mai und in den Tageszeitungen bekanntgegeben.

 

Herford. Jahreshauptversammlung mit wichtiger Tagesordnung, Sonnabend, 12. April, 20 Uhr, bei Niemeier, Bergertor, im Anschluss geselliges Beisammensein.

 

Münster. Am Freitag, 18. April, 20 Uhr, wird im Auditorium maximum, am Domplatz, der kanadische Journalist, Charles Wassermann, einen Vortrag mit Lichtbildern über die von Polen verwalteten deutschen Ostgebiete halten. Alle Landsleute sind herzlich eingeladen.

 

Münster. Auf der mit einer Neuwahl des Vorstandes verbundenen Jahreshauptversammlung am Sonntag, 13. April, 15 Uhr, in der Gaststätte Lühn, Weseler Straße, wird Landsmann H. Waschkies, Essen, einen Heimat-Lichtbildervortrag halten.

 

HESSEN

Vorsitzender der Landesgruppe Hessen: Konrad Opitz, Gießen, Unter der Liebigshöhe 28.

 

Landestreffen in Fulda 9. September

Die Landesgruppe Hessen begeht ihr Landestreffen in diesem Jahr, am Sonnabend und Sonntag, dem 6. und 7. September, in Fulda. Wir bitten alle Landsleute, sich auf dieses Landestreffen vorzubereiten.

 

Wiesbaden. Auf der Jahreshauptversammlung, am 20. März, im Kolpinghaus, wurden folgende Mitglieder in den Vorstand gewählt: Vorsitzender, Herbert Schumacher; Vertreter, Anton Popien; Schriftführer, Karl Neumann; Vertreter, Bruno Schmidt; Kassiererin, Marta Schetat; Vertreterin, Elsa Seidel; als siebentes Vorstandsmitglied, Gustav Rutkowski und als Vertreterin der Frauengruppe, Frau Sakrszewski. Aus dem Tätigkeitsbericht des Vorsitzenden ging hervor, dass die Gruppe im vergangenen Jahre sehr regsam war. Außer den Monatsveranstaltungen wurden acht Gemeinschaftsfahrten durchgeführt. Die Teilnahme an den Monatsversammlungen stieg in den letzten Monaten an, so dass der etwa 350 Personen fassende große Saal des Kolpinghauses immer bis auf den letzten Platz gefüllt war. Die Mitgliederzahl hat sich erfreulich erhöht. Ein Fleckessen bei Landsmann Waschke beschloss den Abend.

 

BADEN-WÜRTTEMBERG

Vorsitzender der Landesgruppe Baden-Württemberg: Hans Krzywinski, Stuttgart-W, Hasenbergstraße Nr. 43. Zweiter Vorsitzender: Regierungsrat de la Chaux, Reutlingen, Karlstraße Nr. 19.

 

Landesdelegiertenversammlung am 29./30. März

Die Landesdelegiertenversammlung war ein voller Erfolg, zu dem die Anwesenheit des Sprechers unserer Landsmannschaft, Dr. Alfred Gille, und des geschäftsführenden Vorstandsmitgliedes, Egbert Otto, vornehmlich beitrug. In ihren Referaten und in Zwiegesprächen stärkten sie den Willen zur heimatpolitischen Arbeit. Dr. Gille und Dr. Mocker erklärten dass sie sich über die Zusammenlegung des BvD und VdL zum BdV im Wesentlichen einig sind. Die Behandlung und Themenstellung des Aufsatzwettbewerbs im Landtag von Baden-Württemberg wurde von allen Delegierten sehr bedauert. Ein Protest der Landesgeschäftsführung liegt bereits bei der BHE-Fraktion des Landtags (Dr. Mocker) vor. Entsprechende Schritte werden von hier unternommen.

 

Die Landesvorstandswahl ergab folgendes Bild: 1. Landesvorsitzender, Hans Krzywinski; 2. Landesvorsitzender, Armin de la Chaux; Landesgeschäftsführer/Schriftführer, Benno Meyel; Landesschatzmeiste,r Gerhard Oelsner. Bestätigt wurde der Landesjugendwart, Günter Neubauer.

 

Wir bitten um Meldungen von Landsleuten, die gewillt sind, im Landesbeirat mitzuarbeiten. Es sind Landsleute erwünscht für das Rechtsreferat, Organisationsreferat und Pressereferat.

 

Tübingen. Sonnabend, 19. April, 20 Uhr, im Posthörnle, Nauklerstraße, Jahreshauptversammlung. Geschäfts- und Kassenbericht, Wahl des Vorstandes. — Auf dem Märztreffen verabschiedete sich die allgemein verehrte Schriftführerin, Frau Charlotte Klein, die nach Ratzeburg verzieht. Für ihre vorbildliche, landsmannschaftliche Arbeit wurde sie zum ersten Ehrenmitglied der Ortsgruppe ernannt und mit Erinnerungsgeschenken bedacht. — Kulturwart, Margowski, sprach zu Farblichtbildern von Danzig und Ostpreußen. Der Jugend wurde herzlich für ihr erstes Auftreten als Tanzgruppe innerhalb aller Tübinger Landsmannschaften beim Heimatabend, am 20. März, in der Hepper-Turnhalle, gedankt. — Eine Sammlung für das Jugendheim der Tübinger Landsmannschaften erbrachte ein schönes Ergebnis und dazu noch zahlreiche Meldungen zur freiwilligen Mithilfe beim Bau.

 

RHEINLAND-PFALZ

Vorsitzender der Landesgruppe Rheinland-Pfalz: Landrat a. D., Dr. Deichmann, Koblenz, Simmerner Straße 1. Ruf 3 44 08. Geschäftsführung und Kassenleitung: Walter Rose, Neuhäusel (Westerwald), Hauptstraße 3. Postscheckkonto 15 75, Frankfurt am Main.

 

Ludwigshafen. Sonnabend, 19. April, 20 Uhr, in der Gaststätte Aktienbrauerei, Ecke Schillerstraße/Kaiser-Wilhelm-Straße, Heimatabend mit geselligem Beisammensein.

 

Koblenz. Am Sonntag, 13. April, 16 Uhr, Haus Metternich (nicht Burg Hohenzollern) Jahreshauptversammlung und Vorstandswahl. — Aus technischen Gründen fand die letzte Monatsversammlung nicht, wie vorgesehen, am 2., sondern am 9. März statt. Im vollbesetzten Haus sprach Schulrat Jahns über Danzig; ferner wurde ein Film über das Ordensland und Danzig gezeigt. — DJO: Gruppenabende für Jungen, jeden Montag, 19 Uhr, für Mädels, jeden Sonnabend, um 15 Uhr, im Jugendheim Koblenz, Moselring 6 (Frommer). Gäste sind willkommen.

 

Seite 10   Vermisst, verschleppt, gefallen, gesucht …

Auskunft wird gegeben über . . .

 

. . . August Wolf, aus dem Kreis Angerapp, Wehrmachtsangehöriger, war in russischer Gefangenschaft im Lager Nikalajewka. Die Angehörigen werden gesucht für Fritz Broszeit.

 

. . . Karl Westhäuser, geb. 22.07.1924 in Waltersen. Gesucht wird der Vater, Wilhelm Westhäuser, Karlshöhe bei Angerburg.

 

. . . Hermann Ziemann, geb. 08.02.1920 in Gollnow. Gesucht wird Ehefrau, Ruth Ziemann, geb. Kahloff, Allenstein, Zimmerstraße 5.

 

. . . Peter Zimmermann, geb. 23.01.1913 in Tschetschelnik/Ukraine. Gesucht wird Ehefrau, Monika Zimmermann, Allenstein, Roonstraße 141.

 

. . . Albert Bischoff, geb. 17.07.1909 in Groß-Rogau, Kreis Thorn. Gesucht wird Hildegard Bischoff, Pillau-Neutief, A. Straße lc.

 

. . . Fritz Neubacher, geb. 02.01.1906 in Kauducken. Gesucht wird die Ehefrau, Helene Neubacher, Wartenburg über Liebenfelde.

 

. . . Erich Neujahr, geb. 13.07.1922 in Schmiedehnen/Samland. Gesucht wird der Vater, Gustav Neujahr, Schmiedehnen.

 

. . . Ernst Neukaden, geb. etwa 1915. Heimatanschrift: Grünhain, Kreis Schloßberg.

 

. . . August Neumann. Heimatanschrift: St. Lorenz bei Rauschen/Samland.

 

. . . Erich Neumann. Heimatanschrift: Transitten/Samland.

 

. . . Otto Niski, geb. 02.09.1926 in Fürstenwalde, Kreis Allenstein. Gesucht wird der Vater, Johann Niski, Groß-Albrechtsort, Kreis Ortelsburg.

 

. . . Nitsch, Vorname unbekannt, aus Bartenstein.

 

. . . Willi Nitschke, geb. 31.08.1915 in Groß-Wolfsdorf, Kreis Rastenburg. Gesucht wird der Vater, Paul Nitschke, Dönhofstädt, Kreis Rastenburg.

 

. . . Adolf Pessarra, geb. 02.12.1912 in Heidik. Gesucht wird die Mutter, Luise Pessarra, Heidik, Kreis Johannisburg.

 

. . . Alfred Philipp, geb. 03.03.1926 in Königsberg. Gesucht wird der Vater, Albert Philipp, Königsberg, Liezbatzenerweg 33.

 

. . . Ernst Pior, geb. 1925. Gesucht wird der Vater, Ernst Pior, Ortelsburg, Posener Straße 14.

 

. . . Siegfried Prang, geb. 23.03.1924 in Brandenburg. Gesucht wird der Vater, Ernst Prang, Königsberg, Steile Straße 11a.

 

. . . Helmut Wegner, geb. 05.12.1919 in Bielau. Gesucht wird der Vater, R. Wegner, Terpen, Kreis Mohrungen.

 

. . . Walter Wengelewski, geb. 17.02.1920 in Krämersdorf. Gesucht werden die Eltern, Ernst Wengelewski und Auguste Wengelewski, Meitzen bei Hohenstein, Kreis Osterode.

 

. . . Karl Werner, geb. 17.06.1911 in Sadweitschen, Kreis Gumbinnen. Gesucht wird Ehefrau, Käthe Werner, Königsberg, Schönbergerstraße 34.

 

Zuschriften erbittet die Geschäftsführung der Landsmannschaft Ostpreußen, (24a) Hamburg 13, Parkallee 86.

 

Auskunft wird erbeten über . . .

. . . August Boguschewski, geb. 12.08.1898 in Giesen, Bauer, zuletzt wohnhaft in Giesen, Kreis Treuburg. Im Oktober wurde die Familie von Giesen nach Lindendorf evakuiert und Boguschewski zum Volkssturm eingezogen. Seine Einheit soll zuletzt bei Bartenstein gewesen sein.

 

. . . Willi Endruweit, aus Kuggen, Gemeinde Poggenpfuhl, bei Königsberg.

 

. . . Paul Kalisch, geb. 27.08.1901 in Neu-Vierzighuben, Kreis Allenstein, zuletzt dort wohnhaft. Er wurde am 01.02.1945 von den Russen verschleppt und wird seitdem vermisst.

 

. . . Franz Petschull, Klempnermeister aus Rauschen. Er soll im Jahre 1953 von Westberlin nach Baden-Württemberg verzogen sein.

 

. . . Johann Piniak, geb. 26.09.1887 in Faszen, Kreis Sensburg, Eisenbahner, zuletzt wohnhaft in

Mertinsdorf, Kreis Sensburg, von 1913 bis 1945 auf dem Bahnhof in Sensburg beschäftigt. Anfang Februar 1945 in Heiligenbeil vermisst.

 

. . . Aloys Schwanke, Zollbeamter. Sein Vater hatte eine Metzgerei in Babenten, Kreis Sensburg.

 

. . . Kurt Seiffert, geb. 17.05.1928 in Karlsrode, Kreis Labiau, zuletzt wohnhaft in Langendorf über Hohenbruch, Kreis Labiau. Er kam Ende des Krieges vom Wehrertüchtigungslager zur Infantrie und war in Ostpreußen eingesetzt, letzte Nachricht vom Februar 1945. Er soll in Fischhausen verwundet worden sein.

 

. . . Erna Wald, geb. Kirsch, der Ehemann war, Lehrer im Samland, und Hedwig Salewski, Postangestellte aus Neidenburg.

 

. . . Frieda Weber, zuletzt im Schuhgeschäft der Firma Conrad Tack & Cie., Filiale Insterburg, tätig gewesen. Die Genannte soll jetzt verheiratet sein und in der Nähe von Hannover leben, der Ehemann ist Gewerbeschullehrer.

 

. . . Walter Wietritzki, geb. 30.09.1922 in Thyrau, zuletzt wohnhaft in Groß-Lehwalde bei Gilgenburg, Kreis Osterode, bei einem Spähtrupp in Lettland vermisst, und Frau Bertha Glomp, geb. Wietritzki, aus Osterode, Straße unbekannt.

 

. . . Erich Hoffmann, geb. 05.11.1922 in Tilsit. Gesucht wird der Vater, Erich Hoffmann, Tilsit, Gartenstraße 6. oder Angehörige.

 

. . . Richard Kaiser, aus Grünlinde, Kreis Wehlau, geb. 17.12.1914, Obergefreiter bei der Feldpostnummer 04 164. Die letzten drei Wochen hatte er eine andere Feldpostnummer.

 

. . . Frau Gerda Kleinfeld, geb. Bohnhof, geb. 13.07.1921 in Königsberg, zuletzt wohnhaft in Königsberg, Henschestraße 23, bei den Eltern.

 

. . . Herta Morgenstern, geb. 16.03.1923 in Plaustendorf, Kreis Bartenstein, tätig gewesen Hotel Nordbahnhof, Königsberg, letzte Nachricht März 1945.

 

. . . Frieda Schippstuhl, geb. Lindemann, und Tochter, Iris, sowie Sohn, Bela, aus Königsberg, ferner Käthe Jedamzick, geb. Kirschstein, aus Treuburg.

 

. . . Michael Weitschies, geb. 09.07.1871 und Frau Helene Wittke, etwa 62 Jahre alt, beide aus Groß-Friedrichsdorf.

 

. . . Fräulein Meta Kurpat, etwa , 45 Jahre alt, aus Heinrichswalde, Kreis Elchniederung.

 

. . . Paul Wenk, geb. 31.12. 1918 in Liewenberg, Kreis Heilsberg, verheiratet. Schweizer, zuletzt wohnhaft in Wedrichs bei Heilsberg. Unteroffizier bei der Feldpostnummer 04 298 C, letzte Nachricht im Januar 1945, Gegend Königsberg.

 

. . . Johann Beckmann, aus Tilsit, Flottwellstraße 32. Er war bei der Schutzpolizei, Kraftfahrstaffel, Feldpostnummer 123 321.

 

. . . Fritz Rudat, geb. 07.04.1901 in Groß-Zedmar, Kreis Angerapp, Landwirt, ab Ende Januar 1945, Soldat beim XXVIII Korps, 4. Armee. Feldpostnummer am 02.03.1945, 32 280 und am 06.04.1945, 32 898. Letzte Nachricht aus Ostpreußen.

 

. . . Gustav Tollkühn, geb. 31.05.1900, Stellmacher, zuletzt wohnhaft in Metgethen bei Königsberg, Schlossgärtnerei. Er wurde am 31.01.1945 von den Russen verschleppt.

 

. . . Familie Herder und Fischer, aus Karwitten und Familie Adolf Ohs, aus Hermsdorf, Kreis Pr.-Holland.

 

. . . den Sparkassenangestellten, Erich Ibscher, aus Ortelsburg, Am Markt.

 

. . . Willi Jenett und Frau Lina Jenett, geb. Naujokat, Gumbinnen, An der Mühle, sowie die Kinder: Paul, etwa 35 Jahre, Traute, etwa 32 Jahre und Ulrich, etwa 23 Jahre alt. Jenett hat in der Mühle gearbeitet und ist etwa 55 Jahre alt.

 

. . . Frau Marie Rumbach, geb. Balserius, geb. in Treuburg. 1939 wohnhaft in Summau, Kreis Goldap. Sie war 1944 bei einer Familie Müller oder Meier in Rößel, Mühlenstraße 14 oder 41.

 

. . . Familie Adolf Schönies, Schneidermeister, aus Angerburg, Kehlener Straße.

 

Zuschriften erbittet die Geschäftsführung der Landsmannschaft Ostpreußen (24a), Hamburg 13, Parkallee 86.

 

Seite 11   Glückliche Abiturienten

Bund Ostpreußischer Studierender

Allen ostpreußischen Abiturienten sagt der Vorstand des Bundes Ostpreußischer Studierender seinen herzlichen Glückwunsch zur bestandenen Reifeprüfung.

 

Für alle von ihnen, die sich mit dem Gedanken tragen, ihr Studium an einer deutschen Universität oder Hochschule zu beginnen, stehen die Vorsitzenden der einzelnen Gruppen des Bundes Ostpreußischer Studierender mit Auskünften gern zur Verfügung. Der Bund Ostpreußischer Studierender setzt sich mit allen Fragen auseinander, die unsere deutschen Ostgebiete, die Wiedervereinigung und die heimatpolitischen Tagesfragen betreffen. In den Veranstaltungen der einzelnen Gruppen und auf Tagungen sollen das Wissen und das Verständnis für politische Vorgänge erarbeitet werden. Daneben wollen wir das Kultur- und Geistesleben unserer deutschen und vor allem unserer ostpreußischen Heimat kennenlernen, um das Erbe unserer Vorfahren zu verwalten.

 

Kommen Sie einmal zu uns, lernen Sie uns kennen! Die gemeinsame Heimat, der Wunsch, ihr zu dienen, verbindet uns.

 

Die Vorsitzenden unserer Gruppen können Sie auch bei den Schwierigkeiten, die das Studium mit sich bringt, beraten.

 

Hier sind die Anschriften:

Berlin: Christa Hellwig, Berlin-Steglitz, Südendstraße 54;

Bonn: Axel Doepner, Bonn, Hubertusstraße 5;

Braunschweig: Sigrid Behrends, Braunschweig, Pfälzerstraße 92;

Bremen: Dietmar Kriesell, Bremen, Geestemünder Straße 10;

Dortmund: Marianne Birkner, Bochum-Linden, Buschstraße 22;

Freiburg: Jürgen Hanke, Freiburg (Breisgau), Andreas-Hofer-Straße 2 k;

Göttingen: Kurt Fromm, Göttingen, Lotzestraße 4;

Hamburg: Ulrich Jeromin, Hamburg, Alsterkrug-Chaussee 575;

Hannover: Boy Reusch, Hannover, Rehbockstraße 20;

Köln: Frank Orlowski, Düsseldorf, Corneliusstraße 94;

Marburg: Vera Fligg, Marburg (Lahn), Sybelstraße 14 (Bettinahaus);

Münster: Günter Wittkowski, Münster, Sportheim;

Osnabrück: Barbara Tobias, Osnabrück, Rheiner Landstraße 160;

Stuttgart: Udo Vogel, Stuttgart-S., Lehenweg 12;

Tübingen: Werner Scharlowski, Tübingen, Johannisweg 5; und

der Bundesvorstand des BOSt, Berlin-Charlottenburg, Suarezstraße 35 I r.

Hartmut Gassner, 1. Vorsitzender des BOSt

 

Seite 11   Das Abitur bestanden:

Gisela Schlüter, Tochter des Konrektors Heinrich Schlüter, aus Palmburg, Kreis Königsberg, jetzt (21b) Dortmund-Sölde, Sölder Straße 67, am Käthe-Kollwitz-Gymnasium Dortmund. Seit 1955 konnte in der Familie in jedem Jahr ein Abitur — also jetzt die vierte Reifeprüfung — gefeiert werden. —

 

Wolfdieter Schnoege, Sohn der Eheleute Artur Schnoege und Ilse Schnoege, aus Ortelsburg, jetzt Hannover, Gerberstraße 2, am Humboldt-Gymnasium zu Hannover. —

 

Gisela Simon, älteste Tochter des Meteorologen Dr. Horst Simon und Frau Ursula Simon, geb. Quandt, aus Königsberg Pr., jetzt Gütersloh, Im Brake 5, an der Frauenoberschule zu Gütersloh. —

 

Karin Stanko, Tochter des Kulturbaumeisters Heinz Stanko, aus Königsberg Pr., Vorstädtische Langgasse 10, jetzt Cloppenburg (Oldb.), Sevelter Straße 35. —

 

Edelgard Wollny, Tochter des San.-Stabsfeldwebels, Alfons Wollny, aus Allenstein, jetzt in Oldenburg (Oldb), Bürgerstraße 63. —

 

Diethardt Zippel, Sohn des Oberschullehrers, Erich Zippel, aus Wehlau, jetzt Stadthagen, Sophienstraße 19, am Staatl. Gymnasium zu Stadthagen. —

 

Helmut Zota, Sohn des Postobersekretärs, Bruno Zota, aus Drigelsdorf, jetzt Ahrensburg (Holstein), Rantzaustraße 62, an der Stormarnschule zu Ahrensburg.

 

Klaus Barkowski, Sohn des Dipl.-Ingenieurs und Oberstleutnants a. D. der Luftwaffe, Erich Barkowski, aus Königsberg, Am Stadtgarten 16, jetzt Wiesbaden, Schönbergstraße 44, am Ziethenringgymnasium, Leibnizschule, zu Wiesbaden.

 

Urte Digutsch, Tochter des Landsmanns, Erich Digutsch, aus Bischofsburg, Waldstraße 9, jetzt Uelzen, Oldenstädter Straße 44, an der Lessingschule (Neusprachl. Gymnasium für Mädchen) Uelzen.

 

Almuth Draheim, Tochter des Studienrats, Dr. Walter Draheim, aus Sensburg, jetzt Unna, Friedrich-List-Straße 4, am Staatl. Aufbaugymnasium Unna.

 

Doris Fabian, Tochter des Schneidermeisters und Landwirts, Franz Fabian, aus Buddern, Kreis Angerburg, jetzt Vöhl am Edersee (16), Arolser Straße 1, an der Alten Landesschule (Gymnasium) in Korbach-Waldeck.

 

Hans-Dieter Fuchs, jüngster Sohn des Heeresoberfuttermeisters a. D., Fritz Fuchs, aus Dompendahl, Kreis Bartenstein, jetzt in Darmstadt, Am Kavalleriesand Nr. 43, am Justus-Liebig-Gymnasium.

 

Christian Gauer, Sohn des Spediteurs, Joh. Gauer, aus Ortelsburg, Gartenstraße, jetzt Bad Sachsa, Moltkestraße 2, am Pädagogium Bad Sachsa.

 

Ingrid Hartmann, Tochter des Disponenten im ländlichen Wirtschaftsverein Treuburg, Horst Hartmann, jetzt Mönchen-Gladbach-Rheindahlen, Max-RegerStraße 28, an der Höheren Handelsschule zu Rheydt.

 

Helga Hellmig, Tochter des Bernsteinpressers, Walter Hellmig aus Königsberg, Bernsteinwerksiedlung, Sudetenlandweg 11, am Naturwissenschaftlichen Helmholtz-Gymnasium in Hilden. Anschrift: Hilden, Kreis Düsseldorf-Mettmann, Am Anger 29.

 

Regina Kleiner, Tochter des Holzkaufmanns, Arthur Kleiner, aus Königsberg, Vogelweide 2, jetzt (16) Wächtersbach, Bahnhofslraße 40, an der Grimmelshausenschule, Gymnasium, Gelnhausen.

 

Dietmar Laudien, Sohn des Lehrers, Walter Laudien, aus Balanden, Kreis Tilsit-Ragnit, und Trakseden, Kreis Heydekrug, jetzt in Wieckenberg, Kreis Celle, an der Robert-Blum-Oberschule, Wissenschaftlicher Zweig, Berlin W 35.

 

Hans-Jürgen Lemke, Sohn des verstorbenen Kaufmanns, Robert Lemke aus Labiau, Marktstraße 9, am Leibniz-Gymnasium. Anschrift: Frankfurt-Höchst, Windthorststraße 81.

 

Gerhard Ludwig, Sohn des vermissten Hauptlehrers, Ewald Ludwig, aus Alt-Vierzighuben, Kreis Allenstein, und seiner Frau, Martha Ludwig, geb. Perk, am Staatl. Aufbaugymnasium Unna. Anschrift: Westönnen, Kreis Soest.

 

Ulrich Lutat, Sohn des Majors, Bruno Lutat, aus Rastenburg, jetzt Harpstedt, Bezirk Bremen, am Gymnasium an der Willmstraße in Delmenhorst.

 

Peter Possekel und Reiner Possekel, Söhne des Bauunternehmers, Ing. Fritz Possekel, aus Rauschen (Samland), jetzt Brohl am Rhein, Haus Rauscheneck, am Staatl. Nicolaus-Cusanus-Gymnasium Bad Godesberg.

 

Karl-Manfred Richter, Sohn des Bauern, Ernst Richter, aus Gr.-Astrau, Kreis Gerdauen, jetzt Recklinghausen, Surmannskamp 1, am Hittorf-Gymnasium Recklinghausen.

 

Hans Stritzel, Sohn des gefallenen Hauptlehrers, Albert Stritzel, aus Sonntag, Kreis Sensburg, und seiner Ehefrau, Elsa Stritzel, geb. Schettler, am Staatl. Aufbaugymnasium. Anschrift: Unna, Damaschkeweg 4.

 

Hans-Jürgen Tomkowitz, Sohn des Obertelegrafeninspektors a. D., Emil Tomkowitz, aus Allenstein, jetzt in Siegen, Marienstraße 4, am Städt. Gymnasium Siegen.

 

Gisela Trinker, Tochter des Lehrers, Bruno Trinker, aus Steintal, Kreis Lötzen und Frau Rotraut Trinker, geb. Rudkowski, jetzt Schule Hordorf bei Braunschweig, am Mädchengymnasium Kleine Burg, Braunschweig.

 

Hans-Dieter Blaurock, Sohn des Drogeriebesitzers, Hans Blaurock, aus Neidenburg, jetzt Ober-Ramstadt (Hessen). —

 

Gerhard Jankowski, Sohn des Stellmachermeisters, Julius Jankowski, aus Gehland, Kreis Sensburg, jetzt Porz (Rhein), Glasstraße 26, am Neusprachlichen Gymnasium Porz. —

 

Irmgard Salewski, zweite Tochter des Studienrats, Gustav Salewski, aus Elbing, jetzt Köln, Lindenthalgürtel 77, am Königin-Luise-Gymnasium zu Köln. —

 

Michael Salewski, Sohn des Studienrats, Martin Salewski, aus Königsberg Pr., jetzt Montabaur, Kirchstraße 22, am Staatlichen Gymnasium zu Montabaur. —

 

Georg Schmidt, Sohn des Hauptlehrers, Otto Schmidt und Frau Dora Schmidt, geb. Rittel, aus Dietrichswalde, Kreis Allenstein, jetzt Borkenwirthe, Kreis Borken (Westfalen), am Humanistischen Gymnasium Borken. —

 

Sabine Strehlau, Tochter des gefallenen Lehrers, Willy Strehlau, aus Sensburg, an der Frauenlob-Schule, Gymnasium für Mädchen, in Mainz. Anschrift- Mainz, Parcusstraße 12. —

 

Karin Wessel, Tochter des gefallenen Oberzahlmeisters, Walter Wessel und seiner Ehefrau Katharina Wessel, geb. Ehlert, aus Rastenburg/Thorn, jetzt Ahrensburg, Waldemar-Bonsels-Weg 24, an der Stormarnschule, Gymnasium für Jungen und Mädchen, zu Ahrensburg. —

 

Peter-Jürgen Wienke, Sohn des gefallenen Bankbeamten Heinz Wienke und seiner Ehefrau Irma Wienke, geb. Luth, jetzt in Stuttgart-W., Kornbergstraße 30A, am Humanistischen Karlsgymnasium Stuttgart.

 

Das Abitur bestanden am Gymnasium zu Heide (Holstein):

Dieter Brosda, Sohn von Frau Frieda Brosda, aus Kukukswalde, jetzt Heide, Hamburger Straße 41 I. —

 

Ludwig Friedrich, Sohn von Oskar Friedrich, aus Elbing, jetzt Hademarschen, Kreis Rendsburg. —

 

Inge Fromm, Tochter des vermissten Erich Fromm, aus Heinrichswalde, jetzt Heide, Bürgermeister-Blaas-Str. 3. —

 

Hannelore Greger, Tochter von Willy Greger, aus Osterode, Ludendorffstraße 10, jetzt Heide, Kreuzstraße 100. —

 

Manfred Knischewski, Sohn von Kurt Knischewski, aus Königsberg, jetzt Heide, Bürgermeister-Blaas-Straße 14. —

 

Gerd Mahlke, Sohn von Max Mahlke, aus Insterburg, jetzt Heide, Kluckstraße 6. —

 

Jochen Mühle, Sohn von Arnold Mühle, aus Gumbinnen, jetzt Heide, Loher Weg 6. —

 

Heinz Ritter, Sohn von Kurt Ritter, aus Allenstein, Wesselstraße 15, jetzt Heide, Gorch-Fock-Straße 13. —

 

Heinrich Rother, Sohn von Heinrich Rother, aus Pr.-Eylau, Lochmannstr. 14, jetzt Heide, Joh.-Hinr.-Fehrs-Straße 30.

 

Am Ludwig-Mayn-Gymnasium in Uetersen (Holstein) bestanden unter Vorsitz des Oberstudiendirektors, Koppenhagen (früher Königsberg, Hindenburg-Oberreal-Gymnasium) die folgenden jungen Landsleute das Abitur:

Helmut Kollex, Sohn des Lehrers Karl Kollex, aus Königsberg Pr., jetzt Uetersen, Lindenstraße 9. —

 

Sigrid Koppenhagen, Tochter des Oberstudiendirektors, Koppenhagen, aus Königsberg Pr., jetzt in Uetersen, Seminarstraße 10. —

 

Heinrich Kuhr, Sohn des verstorbenen Kriminal-Kommissars Kuhr, aus Königsberg Pr., jetzt Uetersen, Lindenstraße 7. —

 

Brigitte Rodde und Inge Rodde, Töchter des Bücherrevisors, Artur Rodde, aus Insterburg, jetzt in Uetersen, H.-Heine-Straße 24. —

 

Dieter Piehl, Sohn des Zahnarztes, Helmut Piehl, aus Schneidemühl, jetzt Uetersen, H.-Schröter-Straße. —

 

Bei der Monatsversammlung der landsmannschaftlichen Gruppe für März 1958, wurden den Abiturienten in einer kurzen Feierstunde, nach alter ostpreußischer Sitte, Alberten überreicht. Gleichzeitig erhielten die Abgangsschüler der Mittel- und Volksschulen Ostpreußennadeln aus Bernstein.

 

Karin Hopp, Tochter des vermissten, zu 25 Jahren Zwangsarbeit verurteilten Regierungsoberinspektors, Bruno Hopp, aus Heiligenbeil, Landratsamt. Sie lebt mit ihrer Mutter, Eva Hopp in Recklinghausen, Dorstener Straße 33. —

 

Irene Behrendt, Tochter des verstorbenen Feuersozietätsinspektors, Hans Behrendt, aus Königsberg Pr., Immelmannstraße 1, an der Frhr.-vom-Stein-Schule (Neuspr. Gymnasium). Anschrift: Münster, Schwelingstraße 15/17. —

 

Heinz Jürgen Biella, (beim Vater steht Bielle) Sohn des Oberregierungsrats im Landesfinanzministerium Fritz Bielle (beim Sohn steht Biella), aus Rohmanen, Kreis Ortelsburg, jetzt in Bonn, Ahrweg 26, an der Lutherschule Hannover. —

 

Kunibert Fritz, Sohn des techn. Reg.-Oberinspektors, Willy Fritz, aus Königsberg Pr., Cranzer Allee 29, jetzt Frankfurt (Main), Marbachweg 87, am Frhr.-vom-Stein-Gymnasium Frankfurt. —

 

Helga Kroll, jüngste Tochter des Justizoberinspektors, Richard Kroll, aus Bartenstein, jetzt in Göttingen, Untere Maschstr. 17, am Mädchengymnasium zu Göttingen. —

 

Rudolf Walter, Sohn des Kaufmanns, Fritz Walter, aus Königsberg, Kreislerstraße 6, jetzt in Hagen (Westfalen), Bachstr. 15, am Gymnasium zu Hagen-Haspe. —

 

Wolfgang Zeuschner, Sohn des Landwirtschaftsrats, Dr. Zeuschner, aus Johannisburg, jetzt Wittingen (Han), am Gymnasium zu Hankensbüttel.

 

Berndt Fleischer, Sohn des Zahnarztes Dr. med. dent. Kurt Fleischer, aus Goldap, jetzt in Zeven, Bezirk Bremen, am Naturwissenschaftlichen Gymnasium Rotenburg (Han). —

 

Erich Kaminsky, Sohn des verschollenen Landsmanns, Paul Kaminsky, aus Wehlau, Roßmarkt 2, am Helmholtz-Gymnasium zu Dortmund. Anschrift: Dortmund, Burgholzstraße 34. —

 

Arndt-Christian Voß, Sohn des Facharztes für Hals-, Nasen- und Ohrenkrankheiten, Dr. med. Otto Voß, aus Königsberg, Körteallee 41, am Neusprachlichen Gymnasium Bünde i. W. Anschrift: Quernheim, Kreis Herford. —

 

Ralf Zimmermann, Sohn des Kaufmanns, Willy Zimmermann, aus Sensburg, jetzt in Leutkirch (Allgäu), Luginslandweg 9, am Gymnasium Knabeninstitut Wilhelmsdorf (Württemberg).

 

Frank Büchler, Sohn des Gutsbesitzers, Horst Büchler aus Lindenhaus, Kreis Schloßberg, jetzt in Ohof über Gifhorn (20a), an der Detlefsenschule in Glückstadt. —

 

Doris Fabian, Tochter des Landsmanns, Franz Fabian, aus Buddern, Kreis Angerburg, jetzt in Vöhl am Edersee, Arolser Straße 1 (Hessen), an der Alten Landesschule (Gymnasium) in Korbach. Sie wählt das Medizinstudium an der Universität Marburg. —

 

Hans-Rudolf Grommelt, Sohn des verstorbenen Oberregierungs- und Veterinärrats, Dr. Rudolf Grommelt, zuletzt Regierung Allenstein, am Pädagogium Bad Sachsa (Harz). Anschrift: Mechernich (Eifel), Oberfeldweg 5. —

 

Wolfram Gronski, Sohn des Revierförsters i. R., Edmund Gronski, jetzt (17b) Offenburg, Goethestr. 24, am Schillergymnasium zu Offenburg mit „sehr gut". Er erhielt für seine Leistungen den Scheffelpreis und zwei Buchpreise. —

 

Manfred Krüger, Sohn des seit 1945 vermissten Stadtamtmanns, Willibald Krüger, aus Königsberg, Stägemannstraße 44 a, jetzt mit seiner Mutter, Gewerbelehrerin, Helene Krüger, geb. Schulz, in Hameln (Weser), Gartenstraße 21, am Schillergymnasium Hameln. —

 

Manfred Soyka, Sohn des Landwirts, Franz Soyka, aus Draheim, Kreis Treuburg, jetzt in Ernsthausen, Kreis Frankenberg (Hessen), an der Edstalschule Frankenberg, —

 

Sigrid Balla, Tochter des Facharztes für Chirurgie, Dr. med. Horst Balla, aus Königsberg, später Marienwerder, jetzt Einbeck, Walkemühlenweg 4, an der Goetheschule (altsprachlicher Zweig) in Einbeck. —

 

Manfred Dietrich, Sohn des vermissten Pfarrers, Heinz Dietrich, aus Schmauch, zuletzt Cranz, Kirchenstraße 1, am Humanistischen Gymnasium. Anschrift- Marburg (Lahh), Ortenbergsteg 5. —

 

Erhard Kuschmierz, Sohn des verstorbenen Obersteuerinspektors, Adolf Kuschmierz, aus Osterode, Kramerstraße 4, jetzt in Lübeck, Kantstraße 2.

 

Rest der Seite: Unterricht, Werbung, Stellenangebote, Stellengesuche, Verschiedenes.

 

Seite 12   Wir gratulieren …

zum 99. Geburtstag

am 10. April 1958, Landsmann Carl Groß, aus Rechenberg, Kreis Sensburg, jetzt in der sowjetisch besetzten Zone. Er ist durch seine Tochter, Christel Luz, (14b) Öschingen über Mössingen, Kreis Tübingen (Firma Georg & Gotthilf Luz), zu erreichen (früher Kreuzburg). Der Jubilar ist erst im Juli vergangenen Jahres aus der Heimat gekommen.

 

zum 93. Geburtstag

am 15. April 1958, Frau Johanna Bressem, aus Königsberg, Karl-Baer-Straße 7, jetzt bei ihren Kindern, Bruno Bressem und Maria Bressem in Augsburg-Hochroll, Untersbergstraße 9.

 

zum 90. Geburtstag

am 7. April 1958, Frau Bertha Christoleit, geb. Philipp, Witwe des 1913 verstorbenen Lehrers, Franz Christoleit, aus Königsberg, Burgenlandstraße 24, jetzt in der sowjetisch besetzten Zone. Sie ist durch Dr. Franz Philipp, (16) Marburg (Lahn), Heinrich-Heine-Straße Nr. 9, zu erreichen (früher Königsberg, Freystraße 4).

 

am 13. April 1958, Frau Emilie Scheffler, aus Salpen, Kreis Angerburg, jetzt in Lübeck-Moisling, Auf der Heide 4, bei ihrer Tochter, Frau Ross.

 

am 14. April 1958, Bauer Georg Schüttke, aus Elbingskolonie, Elchniederung, jetzt bei seiner jüngsten Tochter, Luise Armbrust in Hamburg-Dehnheide, Vogelweide Nr. 25. Bis 1948 lebte er noch in der Heimat.

 

am 17. April 1958, Frau Luise Zander, geb. Moysiszik, aus Lyck, Kaiser-Wilhelm-Straße, jetzt in Hamburg-Bramfeld, Benzstraße 8 b ptr., bei ihrer Tochter, Helene Schulz. Die Jubilarin erfreut sich guter Gesundheit und nimmt am Zeitgeschehen regen Anteil.

 

am 20. April 1958, Frau Minna Eglinsky, geb. Mentz, aus Langenweiler, Kreis Gumbinnen, jetzt Burg in Dithmarschen, Gartenstraße 9, bei ihrer Tochter, Frau Neuhaus. Die Jubilarin, die eine eifrige Leserin unserer Heimatzeitung ist, würde sich freuen, von alten Bekannten aus der Heimat zu hören.

 

zum 87. Geburtstag

am 23. April 1958, Frau Marie Sassor, aus Johannisburg, jetzt in Flensburg, Husumer Straße 87.

 

zum 85. Geburtstag

(ohne Datum) Lehrer i. R. Waldemar Tinneberg, aus Rautersdorf, Kreis Elchniederung, jetzt mit seiner Ehefrau in Itzehoe (Holstein), Stormstraße 6. In der Heimat war der Jubilar auch Standesbeamter und Kirchenvertreter. Der einzige Sohn, Kurt des Ehepaares hat in Süddeutschland eine Apotheke.

 

am 30. März 1958, Landsmann Johann Leitner, aus Sannen, Kreis Ebenrode. Er und seine Ehefrau Minna Leitner, geb. Kublun, die am 21 März 1958, 78 Jahre alt geworden ist, sind über Kreisvertreter, Rudolf de la Chaux, (16) Wiesbaden, Sonnenberger Straße 67, zu erreichen. Das Ehepaar kann am 24. April 1958, das Fest der Goldenen Hochzeit feiern.

 

am 16. April 1958, Frau Wilhelmine Sobolowski, geb. Woykenat, aus Schwentainen, Kreis Treuburg, jetzt in Röthenbach (Allgäu), bei ihrer Tochter, Berta Taduschewski.

 

zum 84. Geburtstag

am 17. März 1958, Landwirt Jakob Idselies, aus Laschen Bruiszen, Kreis Heydekrug, jetzt in (24b) Burg in Dithmarschen, Große Bergstraße 6. Seine Ehefrau begeht am 24. April 1958, ihren 79. Geburtstag. Der Sohn des Ehepaares, Jakob Idselies, wohnt in Köln, Krefelder Straße 35. Der Jubilar würde sich über Nachrichten von ehemaligen Bekannten freuen.

 

am 17. April 1958, Frau Eva Bobrowski, aus Reiffenrode, Kreis Lyck, jetzt in Duisburg-Hamborn, Stempelstr. 146. 

 

Am 18. April 1958, Frau Elise Latt, aus Cranz, jetzt in Flensburg, DRK-Heim.

 

zum 83. Geburtstag

(ohne Datum) Landsmann Franz Schneidereit, aus Kreuzingen, Kreis Elchniederung, jetzt in Flein bei Heilbronn, Hermann-Minzig-Straße 2, in der Nähe seiner Tochter, Maria Bartschat.

 

am 11. April 1958, Frau Amalie Gnosa, geb. Stark, aus Waldwerder, Kreis Lyck, jetzt bei ihrem Schwiegersohn, Max Klöckner (Nikolaiken) in Aicheberg, Kreis Eßlingen (Württemberg), Kirchstraße 59. Die Jubilarin kam erst im Juli vorigen Jahres aus der Heimat.

 

am 17. April 1958, Landsmann Jakob Köhle, aus Wettin, Kreis Rastenburg, jetzt in Kirtorf, Kreis Alsfeld (Oberhessen), Neustädter Straße 21 a.

 

zum 82. Geburtstag

am 20. März 1958, Landsmann Fritz Sturmeit, jetzt in Wesselburen (Holstein), Am Stadtpark 2.

 

am 2. April 1958, Frau Amalie Höfert, aus Baltupönen, Kreis Tilsit-Ragnit, jetzt in Röthenbach, Kreis Lindau, bei ihrer Tochter, Minna Audersch.

 

am 15. April 1958, Landsmann Emil Wendler, aus Neuhäuser (Samland), jetzt Lübeck, Luisenstraße 26.

 

am 19. April 1958, Frau Gertrud Drewnack, aus Königsberg, jetzt bei ihrer Tochter, Eva Tietz in Bevensen, Kreis Uelzen, Im Hagen 18.

 

Zum 81. Geburtstag

(ohne Datum) Landsmann Gustav Michalzik, aus Lehmfelde bei Schwalbental, Kreis Insterburg, jetzt mit seiner Ehefrau in der sowjetisch besetzten Zone. Er ist durch seinen Sohn, Max Michalzik, Freiburg (Breisgau), Ferdinand-Weiß-Straße 8? (Hausnummer unlesbar), zu erreichen.

 

am 10. April 1958, Landwirt Mathes Wischnewski, aus Mörleinstal, Kreis Goldap, jetzt in der sowjetisch besetzten Zone. Er ist durch seinen Neffen, Otto Mordas, Lehrte (Han.), Feldstraße 40 II, zu erreichen.

 

am 14. April 1958, Frau Ella Fröhlich, aus Memel, jetzt in Flensburg, Revierbaracke.

 

am 15. April 1958, Frau Luise Hartung, geb. Butzkies, aus Piaten, Kreis Insterburg, jetzt bei ihrer Tochter, Frau Barkmann, in Talheim, Kreis Tuttlingen (Württemberg).

 

am 17. April 1958, Frau Charlotte Dorka, geb Pentzek, aus Allenstein, Roonstraße 75, jetzt bei ihrer ältesten Tochter, Elly Platzek, in Velbert (Rheinland), Nedderstraße 36. Neben drei weiteren Töchtern wird auch der jetzt in den USA lebende Sohn, Kurt bei der Geburtstagsfeier anwesend sein. Dreizehn Enkel und drei Urenkel sind die Freude der Jubilarin.

 

am 21. April 1958, Postbeamter i. R. Georg Stirneit. Er war Hausbesitzer in Kuckerneese und als „Bienenvater" der Elchniederung bekannt. Seine Anschrift ist durch Kreisvertreter, Johannes Klaus, (24b) Husum, Woldsenstraße 34, zu erfahren.

 

zum 80. Geburtstag

(ohne Datum) Landsmann Adolf Boguschewski, Bauer, aus Albrechtsfelde, Kreis Treuburg, jetzt in Hannover, Göhrdestraße 27. Der Jubilar war während des Ersten Weltkrieges und dann wieder von 1924 bis 1941 als Bürgermeister in seiner Heimatgemeinde tätig. Zwei seiner Söhne sind im Zweiten Weltkrieg gefallen, der dritte Sohn kehrte als Schwerkriegsbeschädigter zurück.

 

am 9. April 1958, Frau Emma Kahl, geb. Lenuweit, aus Schillen, Kreis Tilsit-Ragnit, jetzt in Plön-Tramm (Schleswig-Holstein).

 

am 11. April 1958, Landsmann Michael Oschkinat, aus Auerfließ, Kreis Tilsit-Ragnit, jetzt in Oberschmitten bei Röthenbach (Allgäu), Kreis Lindau am Bodensee, bei seiner ältesten Tochter, Lina und seinem Schwiegersohn Franz Preugschat.

 

am 12. April 1958, Landsmann Karl Gniffke, aus Georgental, Kreis Mohrungen, jetzt in Hamburg-Billstedt, Archenholzstraße 55, bei seinen Kindern.

 

am 15. April 1958, Frau Mathilde Speer, geb. Eckhardt, aus Gumbinnen, Bleichstraße, jetzt mit ihrem Ehemann, Lehrer und Kantor a. D. Ernst Speer, in Meldorf (Holstein), Theodor-Storm-Straße 17.

 

am 16. April 1958, Schachtmeister Johann Urban, aus Neidenburg, Sattlerstraße 6, jetzt mit seiner Ehefrau in Wipperfürth (Rheinland), Josefstraße 24, bei seiner Tochter und seinem Schwiegersohn, Paul Wontorra.

 

zum 75. Geburtstag

am 28. Februar 1958, Frau Luise Osterheld, aus Wormditt, jetzt in Flensburg, Südergraben 13.

 

am 18. März 1958, Frau Marie Toleikis, geb. Klumbies, aus Augskieken, Kreis Pogegen, jetzt mit ihrem Ehemann in (24b) Burg in Dithmarschen, Voßweg, bei ihrer Tochter, Witwe Else Balzer.

 

am 24. März 1958, Witwe Emmy Lehmann, früher Gut Linkau bei Godnicken/Samland, jetzt Burg in Dithmarschen, Bahnhofstraße 36. Einer ihrer Söhne ist der bekannte Reiter, Dr. Kurt Lehmann, der als Tierarzt in Birkenmoor bei Kiel wohnt.

 

am 6. April 1958, Bauer Herrmann Schumann, aus Lindenhaus, Kreis Schloßberg, jetzt bei seiner ältesten Tochter, Marta und seinem Schwiegersohn, Ernst Noetzel in Volksdorf 63 über Stadthagen.

 

am 6. April 1958, Zugrevisor Fritz Guddat, aus Allenstein, Roonstraße 65, jetzt in Osnabrück, Süsterstraße 49.

 

am 10. April 1958, Frau Lita Moeller, Rittergut Kassuben, Kreis Ebenrode, jetzt in der sowjetisch besetzten Zone. Gratulationen können durch den Kreisvertreter, Rudolf de la Chaux, (16) Wiesbaden, Sonnenberger Straße 67, weitergeleitet werden.

 

am 10. April 1958, Telegrapheninspektor i. R., Hermann Petereit. Er wohnte bis 1932 in Königsberg, dann bis zur Vertreibung in Korschen. Jetzige Anschrift: Münster i. W., Von-der-Tinnen-Straße 15.

 

am 12. April 1958, Witwe Malwine Janert, aus Königsberg, Hindenburgstraße 43, jetzt in Jever i. O., Bahnhofstraße 16.

 

am 12. April 1958, Frau Auguste Tobias, aus Königsberg, Große Sandgasse 24, jetzt in der sowjetisch besetzten Zone. Sie ist durch ihre Tochter, Margarete Tobias, (17a) Bruchsal, Schönbornstraße 57, zu erreichen.

 

am 12. April 1958, Bauer Johann Teubler, aus Schloßbach, Kreis Ebenrode, jetzt in Solingen-Höhscheid, Kohlsberg 29.

 

am 16. April 1958, Landwirt Otto Frank, aus Schmilgen, Kreis Schloßberg, jetzt in Golzheim a. T. Nr. 81 über Regensburg.

 

am 20. April 1958, Verwaltungsinspektor a. D. Otto Kahlfeld, aus Lyck-Insel, jetzt in Schöningen, Kreis Helmstedt, Baderstraße 7. Er war dienstleitender Inspektor des Landgerichtsgefängnisses bis zur Räumung am 20. Januar 1945 und bewohnte die Dienstwohnung in dem schönen, herrlich gelegenen Ordensschloß auf der Insel. Viele seiner Landsleute werden sich noch daran erinnern, wie unter der Stabführung des Jubilars, als Musikmeister, die Kapelle der Schutzpolizei in der Abstimmungszeit 1920 vaterländische Weisen erklingen ließ.

 

Diamantene Hochzeit

Werkmeister Friedrich Eisenblätter, aus Königsberg, Alter Garten 46a, tätig gewesen bei den Städtischen Werken, und seine Ehefrau, Auguste Eisenblätter, geb. Litwinski, feiern am 16. April 1958, ihre Diamantene Hochzeit. Beide Eheleute stehen im 86. Lebensjahre. Sie leben jetzt bei ihrer Tochter, Helene Wohnsdorf in (24b) Hochdonn über Burg in Dithmarschen.

 

Goldene Hochzeiten

Die Eheleute Wilhelm Gawlick und Frau Anna Gawlick, geb. Krieg, aus Ukta, Kreis Sensburg, feierten am 30. März 1958, ihre Goldene Hochzeit. Sie kamen erst im Januar vergangenen Jahres aus der Heimat. Seit dieser Zeit wohnen sie bei ihrer jüngsten Tochter und ihrem Schwiegersohn, Podelski in Harmelingen, Kreis Soltau.

 

Vorschlosser, Karl Lindner und seine Ehefrau Minna Lindner, geb. Hube, aus Osterode, Kaiserstraße 15, jetzt in der sowjetisch besetzten Zone, feierten am 4. April 1958, ihre Goldene Hochzeit. Der Jubilar war seit 1907 bei der Eisenbahn tätig. Das Ehepaar ist durch Johannes Lindner, (20a) Bierbergen Nr. 9 über Peine, zu erreichen.

 

Kaufmann, Otto Hellwich und seine Ehefrau Emma Hellwich, geb. Petereit, aus Kreuzingen, jetzt in Dülmen i. W., Bezirk Münster, Adolf-Kolping-Straße 21, feierten am 10. April 1958, ihre Goldene Hochzeit.

 

Die Eheleute Emil Korn und Frau Johanna Korn, geb. Liedtke, aus Ludwigsort, Kreis Heiligenbeil, jetzt in Mainz-Bischofsheim, Am Schnidberg, feiern am 19. April 1958, im Hause der Schwiegertochter, Charlotte Korn in Lübeck-Kücknitz, Samlandstraße 103, das Fest der Goldenen Hochzeit.

 

Landwirt, Robert Wiesberger und seine Ehefrau Elisabeth Wiesberger, geb. Wendel, aus Fichtenfließ, Kreis Tilsit-Ragnit, feiern am 20. April 1958, im Beisein ihrer beiden Töchter, das Fest der Goldenen Hochzeit. Jetzige Anschrift: Albersdorf (Holstein), Kreis Süd-Dithmarschen, Brutkamp 25.

 

Die Eheleute August Gosdzinski und Frau Karoline Gosdzinski, geb. Chmilewski, aus Ittau, Kreis Neidenburg, jetzt in Krempermoor bei Itzehoe, feiern am 21. April 1958, ihre Goldene Hochzeit. Die Kreisgemeinschaft Neidenburg gratuliert herzlich.

 

Landwirt, Johann Leitner und seine Ehefrau Minna Leitner, geb. Kublun, aus Sannen, Kreis Ebenrode, jetzt in Göttingen, Felix-Klein-Straße 4, begehen am 24. April 1958, ihre Goldene Hochzeit.

 

Jubiläum

Landsmann, Fritz Schulz, Techn. Fernmeldeobersekretär, aus Saalfeld, jetzt in Heide (Holstein), Johann-Hinrich-Fehr-Straße 66, begeht am 15. April 1958, sein vierzigjähriges Dienstjubiläum.

 

In den Ruhestand getreten

Obergerichtsvollzieher, Adolf Schmidt, aus Johannisburg, jetzt in Osnabrück, Rudolfstraße 8, ist am 31. März 1958, nach Erreichen der Altersgrenze, in den Ruhestand getreten. Er war bei den Amtsgerichten in Tilsit, Königsberg, Willenberg, Ortelsburg, Heilsberg, Gilgenburg und zuletzt in Johannisburg tätig. Seit 1949 wirkte er in Osnabrück. Er beteiligt sich rege an der Arbeit der landsmannschaftlichen Gruppe Osnabrück.

 

Bestandene Prüfungen

Christa Gailat, Tochter des Stabsintendanten der Reserve a. D., Walter Gailat und seiner Ehefrau Lydia Gailat, geb. Römer (schlecht lesbar), aus Tilsit, Adolf-Post-Straße 5, jetzt in Dortmund, Heiliger Weg 95, hat an der Pädagogischen Akademie in Dortmund die 1. Prüfung für das Lehramt an Volksschulen bestanden.

 

Karin Klimaczewski, Tochter des Regierungsoberbauinspektors Fritz Klimaczewski, aus Königsberg, jetzt in Osnabrück, Lodtmannstraße 14, hat ihr Examen als med. techn. Assistentin in Münster mit „gut" bestanden.

 

Ruth-Luise Kloß, Tochter des Bauern, Heinrich Kloß, aus Hammerbruch, Kreis Sensburg, bestand an der Pädagogischen Hochschule Hannover ihre erste Lehrerprüfung. In den nächsten Wochen folgt sie ihrem Verlobten, Landsmann Manfred Zach, nach Abessinien, um dort zu heiraten und an der Missionsstation in Eira (schlecht lesbar) als Lehrerin zu wirken. Anschrift: Klein-llsede 145, Kreis Peine.

 

Dedor Nassowitz, Sohn des Bauern Fritz Nassowitz, aus Iwenberg, Kreis Schloßberg, jetzt in Dortmund-Ewing, Süggelweg 33, hat am Sozialpädagogischen Seminar das Staatsexamen bestanden.

 

Bärbel Graupe bestand an der Pädagogischen Hochschule in Kiel das Staatsexamen für das Lehramt an Volksschulen, ihre Schwester, Marianne Graupe, das Staatsexamen für Krankenpflege am St.-Josef-Krankenhaus, Berlin-Tempelhof. Sie sind die Töchter des nach Russland verschleppten Bauleiters Johann Graupe und seiner verstorbenen Ehefrau Marta Graupe, geb Grodd, aus Korschen. Anschrift: Geesthacht (Elbe), Heidestr. 15.

 

Marlene Fabian, Tochter des 1940 gefallenen Landsmanns August Fabian und seiner Ehefrau Alma Fabian, geb. Krause, aus Ortelsburg, Conradistraße, jetzt in Lahr-Dinglingen (Schw.), Kruttenaustraße 33, hat an der Pädagogischen Akademie in Gengenbach (Baden) das Examen für das Lehramt an Volksschulen bestanden.

 

Hans Joachim Matzke, München 13, Friedrichstr. 25, Sohn des Handelsvertreters, Walter Matzke, aus Tilsit, dann Königsberg, Königstraße 82 a, bestand an der Technischen Hochschule in München das Examen als Diplom-Ingenieur.

 

Renate Brutzer, Tochter des gefallenen Majors, Gregor Brutzer und seiner Ehefrau Gisela Brutzer, geb. Pohlmann, aus Braunsberg, Arendstraße 38, jetzt in Karlsruhe-Durlach, Funkerstraße 11, bestand das Examen als Kinder- und Säuglingsschwester im Kinderkrankenhaus zu Berlin-Wedding.

 

Klaus Suter, Sohn des Kaufmanns Alfred Suter, aus Königsberg, Hindenburgstraße 35, jetzt in Braunschweig, Bammelsburger Straße 3, hat das Staatsexamen als Jugendfürsorger bestanden.

 

Gerhard Lech, Sohn des Daimler-Benz-Vertreters Ernst Lech, aus Domnau, jetzt in Nienburg (Weser), Ringstraße 100. hat an der Technischen Hochschule zu Darmstadt sein Staatsexamen als Diplom-Ingenieur mit „gut" bestanden.

 

Ulrich Kümmel, jüngster Sohn des St.-Amtmanns a D. Paul Kümmel, aus Angerburg-Ebenrode (Stallupönen), jetzt in (17b) Emmendingen, Mundingerstr. 33, hat an der Pädagogischen Akademie zu Freiburg (Breisgau) die erste Lehrerprüfung bestanden.

 

Tote unserer Heimat

Schulrat i. R., Albert Czyborra verstorben

Am 28. März 1958, verstarb Schulrat i. R. Albert Czyborra, kurz vor Vollendung seines 78. Lebensjahres, nach kurzer Krankheit, in seiner neuen Heimat Rieseby bei Eckernförde. Albert Czyborra stammte aus Masuren und wirkte 45 Jahre lang als Schulmann, darunter viele Jahre in Ragnit und Rastenburg.

 

Schulrat Czyborra verfügte über ein reiches Wissen und ein großes Lehrgeschick. Sein Lesebuch „Muttersprache, Mutterlaut" war in mehreren ostpreußischen Kreisen eingeführt. Viele Lehrer verdanken ihm die Vermittlung des Rüstzeuges für den Beruf. In dem Büchlein „Mit der ostpreußischen Landwehr 1914" schilderte er die Leistungen der Truppe, mit der er im Ersten Weltkrieg als Kompanieführer ausgezogen war. Nach der Austreibung aus der Heimat und nach dem Aufenthalt in Dänemark lebte er in Rieseby bei Eckernförde. H. F.

 

Frieda Strauss verstorben

Am 27. März 1958, ist in Höxter in Westfalen, die ostpreußische Schriftstellerin, Frieda Strauss, durch einen sanften Tod, von ihrem langen, schweren Leiden, erlöst worden. Sie war eine der Stillen im Lande, deren Namen man früher aber oft in Heimatzeitungen und in den Programmen des Rundfunks, vor allem des Jugendfunks, fand. Ihre feinsinnigen Verse sind erfüllt von einer großen Liebe zu allem Lebendigen, und in ihren Erinnerungsbildern aus der Jugend wird immer aufs Neue ein Stück ostdeutscher Heimat lebendig. Frieda Strauss war künstlerisch vielseitig begabt, sie musizierte, sie malte, sie dichtete. Und wenn diese Gaben auch nicht ausreichten, um damit die Welt zu erobern, so hat sie doch ihr Pfund nicht nutzlos verkommen lassen. Sie hat das eigene Leben, das ihrer Familie, der Kinder und Kindeskinder und vieler ostpreußischer Freunde auf vielfache Weise bereichert und beglückt. Jahrelang leidend, schöpfte sie aus ihrer Kunst und wohl auch aus ihrem starken Gottvertrauen die stille Kraft, dies Leid in sich zu überwinden. Darum stand sie auch nie ganz abseits vom Leben, sondern blieb bei aller Hilflosigkeit immer noch eine Liebende, eine Gebende. Kann man einem Menschen, kann man einer Mutter etwas Besseres nachrufen als letzten Gruß?

Margarete Kudnig

 

Rest der Seite: Rätsel-Ecke, Wir hören Rundfunk.

 

Seite 13   „Kamerad, ich rufe dich!“

Kameradschaft Luftgau I

Schriftführer: Wilhelm Gramsch, Celle, Waldweg 83.

Sonntag, 1. Juni, Sondertreffen in Hamburg nach der Feierstunde beim großen Königsberg-Treffen in der Ernst-Merck-Halle. Das Trefflokal wird noch bekanntgegeben. Im September ist ein weiteres Treffen in Göttingen geplant. —

 

Es werden in Versorgungsfragen gesucht:

Ehemalige Angehörige der Bauleitung Dno bei Pleskau, ferner

 

die Bauräte, Heinle und Müller,

die Baustellenleiter Sakrautzki von Jürgenfelde, und Kurt Ossa von Schippenbeil, ferner

 

der Angestellte Herbert Ossa von der Bauleitung Gerdauen (von Arno Rehfeld. Ellwangen/Jagst, Priestergasse 19). —

 

Vom Lohnbüro des Luftgau-Kdo./I die Angestellten Grollwitz, Hübner, Ing. Heinze sowie der Kraftfahrer Christeleit (von Frau Elfriede Friedrich, Ulm (Donau), Römerstraße 169). —

 

Ehemalige Angehörige der Unterkunftsverwaltung Fliegerhorst Gutenfeld, u. a. Hans Gnosa, Ernst Klingbeil und Edeltraüt Rohrmoser (von Erna Fritzsche, geb. Hinz, Dillingen (Saar), Heiligenbergstraße 59). —

 

Ehemalige Angehörige der. II. Luftschutz-Instandsetzungsbereitschaft Königsberg, Luftschutz-Polizeikaserne Oberhaberberg 5 (von Emil Idell, ehem. Polizeiwachtmeister, Kiel-Pries, Friedrichsorter Str. 16). —

 

Ehemalige Angehörige der Stuka-Schule Wertheim des Stuka-Geschwaders 101 und des Schlachtgeschwaders 103 (von Eduard Schmidt, ehem. Stammflugzeugführer, Baden-Baden, Gasthaus „Zum Fremersberg").

 

Tilsiter Dragoner. Der Bund der Kameraden des ehemaligen Dragoner-Regiments Prinz Albrecht von Preußen Nr. 1 Tilsit ladet Kameraden und Freunde nebst ihren Angehörigen zu einem Treffen am 14. und 15. Juni in Minden ein. Anmeldungen erbeten an Bruno Masurath, (16) Hofgeismar, Marktstraße 13.

 

Seite 13   Kinder aus Ostpreußen die von Angehörigen gesucht werden

Fortsetzung aus Folge 14

18. Aus Königsberg, Schrötterstraße 66, werden die Geschwister, Dora Strauss, geb. 16.09.1939, und Helga Strauss, geb. 03.03.1941 und die Eltern, Anna Strauss. geb. Gätsch. geb. 28.07.1918 und Kurt Strauss, geb. 26.05.1909, gesucht von Brigitte Strauss, geb. 08.06.1944. Die Familie Strauss ist zuletzt im März 1945 in Fischhausen gesehen worden; sie hatte die Absicht, nach Königsberg zurückzukehren.

 

19. Aus Morgengrund, Kreis Lyck, werden die Geschwister, Erika Gollub, geb. 1938, Edeltraut-Irmgard Gollub, geb. 1936 und Karl-Heinz Gollub, geb. 1939/1940, gesucht von ihrer Tante, Helene Koytka. Die Mutter, Elisabeth Gollub, geb. Danowski. geb. 18.05.1913, wird noch vermisst.

 

20. Aus Mühlhausen, Kreis Pr.-Holland, wird Erna Elter, geb. 1937, gesucht von ihrer Mutter, Emma Kaminski, geb. Elter.

 

21. Aus Neu-Sobrost, Kreis Gerdauen, wird Renate Rosenbach, geb. 20.02.1943, gesucht von ihrem Vater, Albert Rosenbach, geb. 05.01.1914. Die Mutter des Kindes, Herta Rosenbach, geb. Hübner, geb. 23.10.1921, wird ebenfalls noch gesucht.

 

22. Aus Nittken, Kreis Johannisburg, werden die Geschwister, Edeltraut Reisenauer, geb. 07.04.1939 und Lore Reisenauer, geb. 08.01.1935, gesucht von ihrem Vater, Leopold Reisenauer, geb. 27.12.1897.

 

23. Aus Osterode werden die Geschwister, Elfriede Grams, geb. 04.02.1936, Inge Grams, geb. 28.08.1937, Margot Grams, geb. 09.10.1939 und Helga Grams, geb. 23.09.1942, gesucht von ihrem Vater, Erich Grams, geb. 14.01.1904 und der Tante, Klara Stück, geb. Grams. geb. 25.04.1896. Die Kinder sollen mit ihrer Mutter, Berta Grams, geb. Seefeldt, geb. 30.09.1902, beim Besteigen des Schiffes „Wega“ am 29.01.1945 in Hela gesehen worden sein.

 

24. Aus Platen, Kreis Insterburg. wird Hannelore Thiel, geb. 28.05.1944, gesucht von ihrem Vater, Josef Thiel, geb. 10.01.1910. Das Kind befand sich zuletzt im Krankenhaus Tapiau, das im Januar 1945 nach Königsberg, in die Blindenanstalt, und von dort nach Pillau verlegt wurde.

 

25. Aus Rositten, Kr. Pr.-Eylau, werden die Geschwister, Helga Strobbe, geb. 10.01.1941, Karola Strobbe, geb. 05.08.1942 und Rudolf Strobbe, geb. 28.04.1944, gesucht von ihrer Großmutter, Marie Dobbert, geb. 17.06.1891. Die Kinder flüchteten mit ihrer Mutter, Frieda Strobbe, geb. 26.12.1912, im Februar 1945 aus Rositten. Die Mutter soll in Pillau verstorben sein; die Kinder kamen dann in das Waisenhaus in Palmnicken.

 

Aus Allenstein wird Gertrud Schafrinski, geb. 25.01.1931, gesucht von ihrer Mutter, Anna Felske. Das Kind wohnte vor der Flucht 1945 bei der Familie Gendreizik, Allenstein, Hohensteiner Straße 62/63. Die Mutter ist erst am 01.10.1957, aus Ostpreußen ausgesiedelt worden.

 

Zuschriften erbittet die Geschäftsführung der Landsmannschaft Ostpreußen, Hamburg 13, Parkallee 84/86 unter Kindersuchdienst 1/58.

 

Kinder aus Ostpreußen, die ihre Angehörigen suchen

Waltraut Hamann, geb. 13.09.1941 in Königsberg, Frauenklinik in der Drummstraße, sucht ihre Mutter, Anna Hamann, die bei ihrem Bruder, Richard Hamann, in einem Milchgeschäft in Königsberg, Sackheim, arbeitete. Waltraut kam im Alter von 3 Monaten zur Familie Broschinski, Königsberg, Sackheim 63, in Pflege. Durch die Flucht im Jahre 1944 ist sie von ihrer Mutter getrennt worden.

 

Gerhard Lange, geb. 1943, vermutlich in Königsberg, sucht Eltern und Angehörige. Das Kind wurde von Flüchtlingen in ein NSV-Kinderheim abgegeben und kam später mit einem Transport nach Reitzenheim/Sachsen in ein Kinderheim. Bei der Ankunft war es etwa zwei Jahre alt und hatte ein Schildchen umgehängt mit: Gerhard Lange, geboren 1943. Weitere Merkmale können nicht angegeben werden.

 

Zuschriften erbittet die Geschäftsführung der Landsmannschaft Ostpreußen, Hamburg 13, Parkallee 84/86, unter Kindersuchdienst 1/58.

 

Bestätigungen

Wer kann die nachstehend aufgeführten Arbeitsverhältnisse des Johann Krebs, geb. 27.05.1888, aus Ramsau, Kreis Allenstein, bestätigen? 1906 bis 1908 bei Bauer Schultz, Rudau, Kreis Ortelsburg, 1909 bis 1911 bei Bauer Klompfaß, Kleeberg, Kreis Allenstein, 1913 bis 1915 bei Bauer Presch, Krämersdorf, Anfang 1919 bei Bauer Schnischly, Paulshof, 1920/1921 Bauer Zacheya, Geyhof, 1921 bis 1937 Bauer Weier, Paulshof, 1937/1938 etwa 6, Monate bei Bauer Sobotta, Odritten, Kreis Allenstein, zuletzt von 1940 bis 1945 Marinearsenal Pillau.

 

Wer kann bestätigen, dass Ella Eisenmenger, geb. Buchholz, vom 15.02.1928 bis 1935 — die ersten drei Jahre als Lehrling — im Restaurant Zur Hütte, Inhaberin, Frau Maria Rehse, Königsberg Pr., Steindamm 123,124, tätig war? Wo sind die Mitarbeiterinnen, Rohde, Klein und Kuschajewski, sowie die Landsleute Waschke, Pirax, Volgmann und Pfitzner?

 

Wer kann bestätigen, dass August Dewitz, von März 1939 bis Mai 1942 bei der Firma Wilhelm Zander, in Königsberg Pr., Hoverbeckstraße 8, tätig war? Wo ist Schachtmeister, Johann Pinack, aus Königsberg Pr.?

 

Wer kann die nachstehend aufgeführten Arbeitsverhältnisse der Emma Zahn, geb. Reinke, geb. 16.11.1891, bestätigen? Von 1907 bis 1908 bei Tischlermeister, Eugen Konrad, Rastenburg, 1908 bis 1912 und 1920 bis Herbst 1921 bei Provinzialanstalt Rastenburg, Oberteichstraße. 1912 bis 1915 Rittergut Wendorff, Jesau und anschließend ein Jahr Mühlenbesitzer, Sachs, Uderwangen, drei Jahre bei Rittergutsbesitzer, Louis Reich, Königsberg, Lobeckstraße 3, von 1918 bis 1920 bei Landesrat, Ernst Hasse, Königsberg, Ziegelstraße, zuletzt von 1921 bis 1923 Kreiskrankenhaus Rastenburg, überall als Hausmädchen. Ferner werden gesucht: Liesbeth Mohrmeister, Direktor Holthausen und Dr. von der Biele, sämtlich aus Rastenburg.

 

Wer war während des Krieges bei der Kreissparkasse Neidenburg tätig und kann dem Landsmann, Hans Itzek über die Höhe seines Sparguthabens, Konto-Nr. CC 5931, zweckdienliche Angaben machen?

 

Wer kann die nachstehend aufgeführten Arbeitsverhältnisse des Gärtners, Paul Schart, geb. 07.01.1894, bestätigen? Im Jahre 1911 bei Gartenbaubetrieb, Emil Fischer, Rhein. Februar 1913 bis Dezember 1913 bei Gartenbaubetrieb Adolf Bronsert, Königsberg, Tragheimsdorf, im Jahre 1915 Gartenbau, Paul Stegmann, Elbing, Grubenhagen, im Jahre 1919 Reichsbauamt Goldap, Abteilung Heldengräber, von 1922 bis 1924 bei Rittmeister Gubba, Götzhöfen.

 

Wer kann die nachstehend aufgeführten Arbeitsverhältnisse der Marie Gröck, geb. Fink, geb. 12.09.1881, aus Königsberg, Stritzelstraße 18, bestätigen? Von 1895 bis 1903 bei Korkfabrik Gebrüder Kohn und 1903 bis 1907 bei Wein- und Biergeschäft Julius Nahser, Vorst. Langgasse, Königsberg, dann 1908 bis 1910 Maurermeister Maschall, Unterhaberberg, und 1910 bis 1913 Maurermeister Klapproth und Groß, Unterhaberberg, ferner 1914 bis 1920 Färberei Caille und Lebel, Unterhaberberg, und 1920 bis 1924 Allgemeine Zeitung, Vorst. Langgasse, sowie 1930 bis 1936 Frischeizentrale Königsberg-Klapperwiese, bei Jeritz-Raiffeisenbank, zuletzt von 1937 bis 1944 bei Maler Franger und Bauherr Grünheit, sämtlich als Arbeiterin in Königsberg.

 

Wer kann bestätigen, dass Luzia Wohlbrück, geb. Piontek, geb. 29.01.1921, vom 01.04.1934 bis 18.12.1935 bei der Lehrerin Rannacher, Allenstein, Roonstraße, und vom 19.12.1935 bis 31.12.1936 bei Hauptmann Stürtz, Ortelsburg, Am Haussee, ferner vom 01.01.1937 bis 01.08.1937 bei der Lehrerin Hirsch, Allenstein, als Hausgehilfin tätig gewesen ist?

 

Wer kann bestätigen, dass Emil Drosdatis, geb. 31.10.1892 vom 01.01.1919 bis 31.03.1920 als Bahnunterhaltungsarbeiter in Insterburg und vom 01.04.1924 bis 30.09.1934 als Kraftfahrer bei der Holzhandlung Kador, Insterburg. sowie vom 01.10.1934 bis 30.09.1935 als Kraftfahrer beim Bauamt Masurischer Kanal Insterburg und zuletzt vom 01.10.1935 bis 17.08.1939 und vom 15.08.1940 bis 28.02.1941 als Kraftfahrer bei der Firma Klimowski, Bettfedernfabrik in Insterburg tätig gewesen ist?

 

Zuschriften erbittet die Geschäftsführung der Landsmannschaft Ostpreußen, (24a) Hamburg 13, Parkallee 86.

 

Für Todeserklärungen

Franz Schubert, geb. 16.05.1881 in Wilkeim/Samland und Frau Elise Schubert, geb. Treichler, geb. 23.08.1890 in Schmelz/Memel, beide zuletzt wohnhaft in Königsberg, Alter Garten 26, werden seit der Besetzung von Königsberg vermisst. Es werden Zeugen gesucht, die ihren Tod bestätigen, bzw. über ihren Verbleib aussagen können.

 

Friedrich Wilhelm Ruhloff, geb. 26.12.1879 in Wehlau und Frau Berta Lina Ruhloff, geb. Scherwath, geb. 10.03.1879 in Klein-Domnau, Kreis Wehlau, beide zuletzt wohnhaft in Siemohnen bei Norkitten, Landwirtschaft und Zimmereibetrieb. Beide sind in Siemohnen geblieben und werden seit dem Einmarsch der Russen vermisst. Es werden Zeugen gesucht, die ihren Tod bestätigen, bzw. über den Verbleib aussagen können.

 

Eugen Szymanowski, geb. 02.02.1911 in Allenstein. Er soll 1947 bei einem Bauern in Mertinsdorf, Kreis Allenstein, gearbeitet haben und ist seitdem verschollen. Es werden Zeugen gesucht, die seinen Tod bestätigen bzw. über seinen Verbleib aussagen können.

 

Mathis Pichlo, geb. 19.09.1860 in Herzogskirchen, zuletzt wohnhaft in Herzogskirchen, Kreis Treuburg, wird noch vermisst. Es werden Zeugen gesucht, die seinen Tod bestätigen bzw. über seinen Verbleib aussagen können.

 

Zuschriften erbittet die Geschäftsführung der Landsmannschaft Ostpreußen, (24a) Hamburg 13, Parkallee 86.

 

Suchanzeigen

Gesucht wird Siegfried Butzke, geb. 25.03.1928 in Heiligenkreutz, Kreis Fischhausen, Heimatanschrift: Neuwalde bei Insterburg, 12.02.1945 auf der Flucht verschleppt. Nachricht erbittet Anneliese Rotner, geb. Pfiffner, (21a) Gelsenkirchen-Buer, Goldbergstraße 66, früher Braunsberg.

 

Gesucht werden: Erich Pöppel, Heinz Neumann. Rudolf Kibalk, Artur Koschnewski, Werner Schmidt, Oberinspektor Gräber. Alle aus Königsberg Pr., gearbeitet Heereszeugamt Optische Werke Gr.-Holstein. Nachricht erbittet Franz Burgemeister, (14b) Bitz, Staiglestr. 43, Kreis Balingen, früher Königsberg, Löben, Oberbergstraße 8.

 

Achtung! Spätaussiedler! Wer kennt oder kann Auskunft geben über meine Geschwister? 1. Friedrich Gröning, aus Reinkental, Kreis Treuburg, geb. 24.06.1900 ; 2. Wilhelm Gröning, aus Keulenburg, Kreis Gerdauen, geb. 07.07.1905 mit seinen drei Kindern Helmut, Irmgard. Waltraud; 3. Rosalie Fischer, geb. Gröning, geb. 02.03.1914 aus Rastenburg. Auskunft erbittet Johann Gröning, Münster, Averkampstr. Nr. 11, Heimatanschrift: Pregelau, Kreis Insterburg.

 

Achtung! Erben werden gesucht! Am 07.09.1957 verstarb in dem Altersheim Sottorf Lüneburg der frühere Gutsstellmacher, Rentner, Karl Urbschat, geb. 09.04.1881 in Drauguponen, Kreis Schloßberg. Letzter Wohnsitz war Lindenhaus Schloßberg, Ostpreußen. Seine Ehefrau, Emilie Urbschat, ist ihm auf der Flucht abhandengekommen. Er hat sie nicht mehr gefunden. Kinder sind nicht bekannt. In der Kreiskartei ist die Familie nicht geführt. Als Nachlasspfleger suche ich Angehörige bzw. Personen, die sich als Erben ausweisen können Ich bitte die betr. Personen sich binnen 4 Wochen nach Erscheinen dieser Nummer bei mir zu melden. Albert Wieske, Kreisobersekretär i. R. Lüneburg, Obere Schrangenstraße 7. 

 

Zwecks Rentenangelegenheit suche ich Zeugen, die über den weiteren Verbleib bzw. Tod meines Mannes, Bauer Max Orlowski, Liebwalde, Kreis Mohrungen, Ostpreußen, geb. 29. Mai 1890, Auskunft geben können. Er kam mit Transport Oktober 1945 von Sibirien bis Frankfurt (Oder) und wurde dann entlassen. Nachricht erbittet Anna Orlowski. Neuß (Rhein), Glehner Weg 19.

 

Gesucht: Hans Niehörster, geb. 06.02.1938, vor der Vertreibung Schönlinde, Kreis Gerdauen, Ostpreußen, nach 1945 zuletzt in Gerdauen, Ostpreußen mit Mutter, Ilse Niehörster, geb. Hayn und drei Geschwistern, Ulrich Niehörster, Jörg Niehörster und Gertraud Niehörster. Seine Geschwister verloren ihn in Litauen in der Gegend von Kelm im Juni/Juli 1947, Kennzeichen: Narbe quer über Handrücken, rotbraunes Haar, Sommersprossen, untersetzte, kräftige Figur. Wahrscheinlich der deutschen Sprache und Schrift nicht mehr mächtig, da nur zwei Monate vor Russeneinmarsch deutsche Schule. Wer kann über ihn aus der Zeit nach Juni 1947 berichten? Suchender: Vater, Dr. Hermann Niehörster, Dortmund, Wenkerstraße 24.

 

Gesucht: Frau Ilse Niehörster, geb. Hayn, geb. 24.12.1904, Gut Charlottenburg bei Königsberg. Letzter Wohnsitz vor Russeneinmarsch, Schönlinde, Kreis Gerdauen, Ostpreußen, letzter Wohnsitz nach Russeneinmarsch bis 1947 Gerdauen, zusammen mit vier Kindern, Ulrich Niehörster, Hans Niehörster, Jörg Niehörster, Gertraud Niehörster bei Frau Claessen. Letztes Lebenszeichen laut Auskunft von Heimkehrern und den vier Kindern: Am 19.09.1947 von den Russen verhaftet und ins Straflager Sophienberg bei Friedland oder Friedland gebracht. Bei Verhaftung vermutlich nervenkrank oder geistesgestört. Wer weiß etwas über sie aus der Zeit nach 19.09.1947? Suchender: Ehemann, Dr. Heinrich Niehörster, Dortmund, Wenkerstraße 24.

 

Achtung! Eisenbahner, die von 1916 bis Kriegsschluss a. Bahnhof Sensburg beschäftigt waren, werden um ihre Anschrift gebeten. Berta Haegele, geb. Koppka, (20a) Celle, Lauensteinstraße 4.

 

Suche Fritz Zörner, geb. 04.02.1890 in Waldaukadel, letzter Wohnort Burgsdorfhof, Kreis Ebenrode, bzw. dessen Töchter: Lina Horch, geb. Zörner, geb. 1920, wohnhaft Gumbinnen, Alte Dorfstraße 36 und Grete Weber, geb. Zörner, geb. 1923, zuletzt beschäftigt bei Kaufmann Dildey, Gumbinnen, Mehlbeckstraße. Nachricht erbittet Bernhard Konrad, geb. 09.11.1913, letzter Wohnort Gumbinnen, Alte Dorfstraße 11, jetziger Wohnort Ginsham, Post Bruckmühl, Kreis Bad Aibling (Oberbayern).

 

Wer kennt Erika Borrmann, geb. 28.03.1924, in Duisburg, wohnhaft gewesen Gumbinnen, Adolf-Hitler-Straße. Vater und Mutter bei der VMG Gumbinnen. Nachricht erbeten an Schattschneider, Hamm (Westfalen), Tilsiter Straße 14.

 

Suche Frau Elisabeth Hantel, geb. Migge, geb. 13.09.1894 und Tochter, Ursula Hantel, geb. 17.12.1924, letzter Wohnort Königsberg Pr., Schönfließer Allee 30, kurz vor der Kapitulation im Lager Pillau. Nachricht erbittet Hermann Hantel, Berlin-Hohengatow, Havelmatensteig Nr. 21.

 

Frau Luise Nordeweit, Mannheim F 5. 16, sucht frühere Arbeitskollegen ihres verstorbenen Mannes, die mit ihm bei der Reichsbahn-Direktion Königsberg Pr. v. 1919 - 1924 beschäftigt waren und das bestätigen können, u. a. Herrn Walter Lemke, Königsberg-Ponarth, vermutlich Barbarastr., und dessen Schwager, Herrn Ehlert, Königsberg Pr., sowie Herrn Fritz Eisenblätter, Königsberg Pr., Hoffmannstraße 9, und andere Kollegen, bitte ich, sich an obige Adresse zu wenden. Unkosten werden erstattet.

 

Zwecks Angaben über das verlorengegangene Sparbuch, Raiffeisenkasse Wormditt, meiner Tochter, bitte ich um Anschriften ehemaliger Mitarbeiter dieser Kasse. Franz Gehrmann, Nendingen, Kreis Tuttlingen, Rosenstraße 6.

 

Ich bitte um die Anschrift von Buchrevisor, Burnus, früher Insterburg, Ostpreußen, Drogerie, Hans Blaurock, Ober-Ramstedt (Hessen).

 

Bestätigungen

Zwecks Rentenangelegenheit suche ich dringend Zeugen, die bestätigen können, dass ich 1918 bis 1920 beim Militär Pionier-Bat. 18, Königsberg, gewesen bin. Von 1921 bis 1931 bei Benzol-Vertrieb des Ostens, als Kraftfahrer und Tankfahrer gearbeitet habe. Ich bitte, die sich meiner erinnern, sich baldigst zu melden. Unkosten werden erstattet. Nachricht erbeten an Emil Klein, Schwenningen (Neckar), Kreis Rottweil, Gluckstraße 27.

 

Wer kann bestätigen, dass der Maurer, Fritz Hennig, geb. 11.06.1894 in Endreischken, Kreis Elchniederung, von 1910 bis 1913 als Lehrling bei Heinrich Kasper in Kaukehmen, Elchniederung war? Von 1918 bis 1925 bei Firma Rosenfeld, Neukirch, als Maurer, von 1925 bis 1929 bei Maurer Albrecht in Lappienen beschäftigt war und Invalidenmarken geklebt hat. Von 1929 wohnte Fritz Hennig in Trankwitz bei Metgethen und hat in Königsberg bei der Firma Katents von 1829 bis 1935 als Fliesenleger auf der Straße gearbeitet. Von 1935 bis 1945 bei der Firma Filohn, als Fliesenleger und die Jahre Invalidenmarken klebte. Auslagen werden erstattet. Fritz Hennig, Duisburg-Hamborn, Nelkenhof 6.

 

Amtliche Bekanntmachung

54 II 49/57     Beschluss

Der verschollene Landwirt, Josef Klaffki (Soldat), geb. am 24.01.1908 in Wolfsdorf, Kreis Heilsberg, Ostpreußen, zuletzt wohnhaft gewesen in Schmolainen, Ostpreußen, wird für tot erklärt. Als Zeitpunkt des Todes wird der 31. Dezember 1945, 24 Uhr, festgesetzt. Essen, den 25. März 1958.  Das Amtsgericht

 

Aufgebot

Herr Fritz Rohde in Leer, Ostermeedlandsweg 8, hat beantragt, seinen verschollenen Sohn, den Jungbauer (Soldat) Fritz Ernst Rohde, geb. am 31. März 1924 in Krebsfließ, zuletzt wohnhaft in Krebsfließ, Kreis Ebenrode, Ostpreußen, für tot zu erklären. Der bezeichnete Verschollene wird aufgefordert, sich bis zum 17. Mai 1958, 11 Uhr, bei dem hiesigen Gericht, Zimmer Nr. 1, zu melden, widrigenfalls die Todeserklärung erfolgen kann. An alle, die Auskunft über Leben und Tod des Verschollenen geben können, ergeht die Aufforderung, dem Gericht bis zu dem angegebenen Zeitpunkt Anzeige zu machen. – II 41/58 – (27.03.1958)   Amtsgericht Leer

 

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Seite 14   Familienanzeigen

Lorenz. Die Geburt je eines Sohnes zeigen an Dr. Hans Rothe und Frau Sonny Rothe, geb. von Engelbrechten,  Marburg (Lahn), Ockersh. Allee 6. 22. Februar 1953 und: Henning. Dipl.-Landw., Hans Rabe und Frau Christel Rabe, geb. Rothe.Samonienen, Sönke-Nissen-Koog, Kreis Husum, 1. April 1958.

 

Die Verlobung unserer Kinder, Erika und August, geben wir bekannt. Dr. Heinz Schimmelpfennig, Landesrat a. D., Direktor der Großhandels- und Lagereiberufsgenossenschaft mit Frau Lieselotte Schimmelpfenig, geb. Schultze, Mannheim, Richard-Wagner-Straße 53. Früher Königsberg Pr., Ritterstraße 17. Hans Carl von Haebler mit Frau Szesima Haebler, geb. Gräfin zu Eulenburg-Wicken, Großschönau (Sachs), Ernst-Thälmann-Straße 52. Ostern 1958

 

Die Verlobung meiner Tochter, Doris mit Herrn Adolf Müller, beehre ich mich hiermit anzuzeigen. Lucia Drews, geb. Romahn, Gurtweil-Waldshut, früher Lauterhagen-Heilsberg, Ostpreußen.

 

Meine Verlobung mit Fräulein Doris Drews, beehre ich mich hiermit anzuzeigen. Adolf Müller. Gurtweil. Ostern 1958.

 

Verlobte. Wir geben die Verlobung unserer Kinder bekannt. Anneliese Fischer mit Siegfried Didlap. Paul Fischer und Frau Hedwig Fischer, geb. Meyer, Hildesheim, Peiner Landstraße 10, früher Ebbenfelde, Kreis Lyck. Artur Didlap und Frau Meta Ditlap, geb. Kerpa, Krefeld, Gladbacher Straße 342, früher Lompönen, Kreis Tilsit-Ragnit. Ostern 1958

 

Ihre Verlobung geben bekannt: Inge Balzereit, Hagen (Westfalen), Bergstraße 103, früher Tilsit mit Dieter Herholdt, Hagen (Westfalen), Hohle Str 43. Ostern 1958

 

Als Verlobte grüßen: Ruth Pißowotzki, Ulrich Sakowski. Bevensen, Kreis Uelzen, Heidestraße 1. Früher Sensburg, Ostpreußen. Northeim (Hannover), Kirchplatz 3. Früher Sparken, Kreis Johannisburg, Ostpreußen. Ostern 1958.

 

Statt Karten. Wir haben uns vermählt: Fritz Ekat, Rheinhausen-H, Deichstraße 114, ehemals Rahnen, Kreis Gumbinnen. Gisela Ekat, geb. Tabbert, Essen-Kray, Brunhildenstraße 34, ehemals Gumbinnen, Mackensenstraße 21.

 

Unseren lieben Eltern, August Korzetz, Martha Korzetz, geb. Wysotzki, früher Widminnen, Kreis Lötzen, Lycker Straße 5, zu ihrer Silberhochzeit am 16. April 1958, die herzlichsten Glückwünsche und weiterhin gute Gesundheit wünschen die beiden Kinder, Renate und Hubert. Langenfeld-Reusrath, Trompeterstraße 31.

 

Silberhochzeit feiern am 15. April 1958, Justizamtmann, Horst Freytag, Gisela Freytag, geb. Bremer, mit zwei Söhnen. Aachen, Augustastraße 27/29, früher Königsberg Pr., Bachstr. 9.

 

Am 15. April 1958 wird unsere liebe Mutter, Schwiegermutter, Omi und Uromi, Frau Johanna Bressem, geb. Ditschereit, 93 Jahre alt. Es gratulieren aufs herzlichste ihre dankbaren Kinder, Enkel und Urenkel. Augsburg-Hochzoll, Untersbergstraße 9. Früher Königsberg Pr., Karl-Baer-Straße 7.

 

Für die zahlreichen Glückwünsche zu meinem 80. Geburtstag sage ich allen Verwandten und Landsleuten meinen herzlichsten Dank. Karl Boy. Vardegötzen, Kreis Elze (Hannover-Land), früher Zinten, Ostpreußen.

 

Zum 75. Geburtstage, am 12. April 1958, wünschen wir unserer lieben Mutti und Omi, Malwine Janert, früher Königsberg Pr., Hindenburgstraße 43, alles Gute und noch viele gesunde Jahre. Es gratulieren Ihre Kinder und Enkelkinder.

 

So Gott will, feiert am 10. April 1958, unser lieber Vater, Großvater und Urgroßvater, Carl Groß, früher Rechenberg, Kreis Sensburg, jetzt Kyritz, Bezirk Potsdam, Maxim-Gorki-Straße 54, seinen 99. Geburtstag. Wir wünschen ihm weiterhin Gottes Segen und Gesundheit. Marie Luckow, geb. Groß, Kyritz, mit Kindern und Enkelkindern. Christel Luz, geb. Groß mit Familie, früher Kreuzburg, Oeschingen, Kreis Tübingen. Liselotte Miklitza, geb. Groß mit Familie, früher Kreuzburg, Frankfurt/M., Heidestr 131. Helga Bühler, geb. Groß mit Familie, früher Kreuzburg, Tübingen, Rappenbergh 56.

 

Unserer lieben Mutter, Schwiegermutter und Oma, Amanda Dunkel, geb. Steinau, zu ihrem 72. Geburtstag, am 8. April 1958, die allerherzlichsten Glückwünsche und einen weiteren gottgesegneten Lebensabend. Ihre dankbaren Kinder, Betty, Rudi, Brigitte und Ursula Weiß. Kreuzkrug über Uchte, früher Gallingen, Kreis Bartenstein.

 

Zum 70. Geburtstag, am 13. April 1958, unserer lieben Mutter, Schwiegermutter und Oma, Frau Auguste Grinda, geb. Schwiekowski, Diepholz, Bezirk Bremen, Herrenweide 36, früher Angerburg, die herzlichsten Glück- und Segenswünsche, Ihre dankbaren Kinder, Schwiegersohn, Schwiegertöchter und Enkelkinder.

 

Am 16. April 1958 feiert, mein lieber Mann, unser lieber Vater, Schwiegervater und Opi, Zugführer i. R., Johann Balzer, seinen 70. Geburtstag. Herzlichst gratulieren seine Frau, Kinder, Schwiegersohn und Enkelkinder. Lingen (Ems), Lerchenstraße 34, früher Tilsit, Ostpreußen.

 

Am 18. April 1958 feiert unser lieber Papa, der Schmiedemeister, Max Kurbjuhn, früher Breitenstein, Ostpreußen, seinen 60 Geburtstag. Herzliche Glückwünsche von seiner Frau Käthe, Sohn Dieter mit Braut und Sohn Günther. Oberreitnau 59, Kreis Lindau (Bodensee).

 

Am 13. April 1958 feiern wir die Konfirmation unseres Sohnes, Karl-Heinz und grüßen hiermit alle Verwandten und Bekannten. Familie Karl Wölms, Gau-Bickelhelm über Bad Kreuznach, Käfergasse 302. Früher Pillau, Ostpreußen, Fort Stiehle.

 

Frau Gertrud Hartwich, Hebamme, feiert ihr 25-jähriges Berufsjubiläum (14b) Igelsloch, Kreis Calw, im Schwarzwald. Früher Fischhausen, Kreis Samland.

 

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Seite 15   Familienanzeigen

Du bist befreit von Leid und Schmerz, geliebtes, treues Mutterherz. Stets Müh' und Arbeit bis an's Ende, nun ruhen Deine fleißigen Hände, die immer für uns gern bereit, das danken wir Dir allezeit. Am 23. März 1958 entschlief sanft nach einem langen, schweren, mit großer Geduld ertragenen Leiden, fern ihrer geliebten Heimat, im Alter von 73 Jahren, unsere liebe, herzensgute Mutter, Schwiegermutter, Oma und Uroma, Schwester, Schwägerin, Tante und Kusine, Frau Anna Zimmermann, geb. Kaschub. In stiller Trauer: Kurt Hartwich und Frau Erna Hartwich, geb. Zimmermann. Otto Zimmermann und Frau Hildegard Zimmermann, geb. Krause. Erich Engelke und Frau Elsa Engelke, geb. Zimmermann. Helmut, als Enkel. Karl Thomsen und Frau Anneliese Thomsen, geb. Zimmermann, als Enkelin. Urenkelin, Bärbelein und die Anverwandten. Velbert (Rheinland), Flensburg, Solingen, Mettmann, Am Stinder 11, den 23. März 1958. Früher Königsberg-Juditten, Ostpreußen.

 

Meine geliebte Mutter, unsere liebe gute Schwieger-, Groß- und Urgroßmutter, Frau Anna Padefke, geb. Barteleit (Geburtsname schlecht lesbar), früher Unter-Stannen, Kreis Gumbinnen, ist nach einem arbeitsreichen Leben voller selbstloser Güte und Liebe, im festen Glauben an ihren Erlöser, im 85. Lebensjahre, am 29. Marz 1958, heimgegangen. Im Namen aller Trauernden: Helene Maurer, geb. Padefke. Christian Maurer. Margarete Padefke, geb. Schell. Vier Enkel und ein Urenkel. Kandel (Pfalz), Goethestraße 3.

 

Am 25. März 1958 entschlief nach schwerer Krankheit, meine liebe Schwester, unsere Schwägerin und Tante, Martha Bömeleit, Mittelschullehrerin i. R., im 61. Lebensjahre. In stiller Trauer: Herbert Reiß und Annemarie Reiß, geb. Bömeleit, Osthofen (Rheinhessen), Ziegelhüttenweg 49. Ellen Bömeleit, geb. Wenzel mit Evamaria, Elisabeth, Edda und Eckhart, Wissen (Sieg), Karl-Rohr-Straße 8. Lauenburg, den 30. März 1958 .Die Beisetzung hat stattgefunden.

 

Am 19. März 1958 verschied im festen Glauben an seinen Erlöser, Jesus Christus, mein lieber Mann, unser guter Vater, Schwiegervater und Großvater, der Kaufmann, Heinrich Fehr, im 68. Lebensjahre. In stiller Trauer: Agnes Fehr, geb. Migge. Anneliese v. Lühmann, geb. Fehr. Horst Heinrich und Frau Edeltraut Heinrich, geb. Fehr. Heinz Fehr und drei Enkelkinder. ???berg (unlesbar), den 19. März 1958. Früher Angerburg, Ostpreußen, Holzmarkt 4.

 

„Meine Zelt steht in Deinen Händen; Du hast mich erlöst, Herr, Du treuer Gott". Richard Schulzke, geboren 18.09.1880 in Lötzen, Ostpreußen, gestorben 02.04.1958 in Duisburg-Wanheimerort. Früher Gerdauen, Ostpreußen. Meta Schulzke, geb. Reinhard. Familie Karl-Heinz Schulzke, Duisburg. Familie Karl Schulzke, Ulm. Die Beisetzung fand am 5. April 1958 auf dem Waldfriedhof statt.

 

Heute früh entschlief sanft nach kurzem schwerem Leiden unsere liebe gute Mutter, Schwiegermutter, Oma, Schwester, Schwägerin und Tante, Frau Lydia Balzereit, geb. Banse, kurz vor Vollendung ihres 80. Lebensjahres. In stiller Trauer: Margarete Zander, geb. Balzereit, Arthur Zander. Waltraut Balzereit, geb. Post. Max Balzereit und Frau Edith Balzereit, geb. Draht und acht Enkelkinder. Wedel (Holstein), am 28. März 1958, J.-D.-Möller-Straße 78. Früher Schillen, Ostpreußen, Kreis Tilsit-Ragnit.

 

Mitten aus frohem Schaffen und segensreichem Wirken für seine Familie, hat Gott, heute, meinen geliebten Mann, unseren lieben Vater und Schwiegervater, meinen allerliebsten Opa, unseren Bruder, Schwager und Onkel, Hermann Kühn, im 63. Lebensjahre, in die Ewigkeit abgerufen. Wer ihn gekannt hat, weiß, was wir verloren haben. In tiefer Trauer: Marie Kühn. Gerda Salein, geb. Kühn. Horst Salein. Marianne Salein und Familienangehörige. Stade, den 26. März 1958, Stettiner Straße 4. Trauerfeier fand am Montag, dem 31. März 1958, 15 Uhr, von der Friedhofshalle des Horst-Friedhofes aus statt.

 

Was Gott tut, das ist wohlgetan. Am 10. März 1958 entschlief nach kurzer, schwerer Krankheit, mein lieber Mann, unser guter Opa, Bruder, Schwager und Onkel, Ernst Lindemann, im 67. Lebensjahre. In stiller Trauer: Hulda Lindemann, geb. Nichau. Großkinder und alle Anverwandten. Hildesheim, Mozartstraße 2. Früher Canditten, Ostpreußen.

 

Am 21. März 1958 erlöste Gott, nach schwerem Leiden, unseren innig geliebten Vater, Schwiegervater und Onkel, den treubesorgten besten Großvater seiner Enkel, den früheren Landwirt, August Niedzkowski, aus Großschmieden, Kreis Lyck, im Alter von 95 Jahren. Im Namen aller Trauernden: Familie Willi Niedzkowski. Hotteln über Hildesheim, Siedlung 89.

 

Je länger Du dort bist, umso mehr bist Du hier, je weiter Du fort bist, umso näher bei mir. Heute früh, verstarb nach kurzer, schwerer Krankheit, ganz unerwartet, mein lieber herzensguter Mann, unser treusorgender guter Papa, Hans Sabrowski, geb. 20.09.1909, gestorben 28.03.1958. Im Namen aller Trauernden: Lotte Sabrowski, geb. Kuhrau. Kinder, Dietrich, Rosemarie, Heinz und Werner.  Oberhausen-Osterfeld, Greenstraße 9. Früher Königsberg Pr., Hinterroßgarten 47.

 

Fern unserer lieben, ostpreußischen Heimat, entschlief in der sowjetisch besetzten Zone, am 18. März 1958, unser lieber guter Vater und Opa, Friedrich Koß, früher Königsberg Pr., im Alter von 79 Jahren. Es war ihm nicht vergönnt, uns wiederzusehen. In stiller Trauer: Seine Kinder, Gustav, Franz, Elisabeth und Helene mit ihren Angehörigen.

 

Plötzlich und unerwartet verstarb am 27. März 1958, unser treusorgender lieber Mann, Vater, Bruder und Onkel, Carl Wondzinski, im Alter von 55 Jahren, an seinem schweren Herzleiden. Anna Wondzinski und Wolfgang. Minna Rieck. Johanna Wondrich. Neuß (Rhein), Büttger Straße 45. Früher Soldau.

 

Nach kurzer, schwerer Krankheit entschlief, mein herzensguter, treusorgender Mann, Bruder, Schwager, Onkel und Cousin, Schneider, Otto Magnus, geb. 04.11.1887, gest. 27.03.1958. In stiller Trauer: Anna Magnus, geb. Thurau, sowjetisch besetzte Zone. Früher Heiligenbeil, Bismarckstraße.

 

Jes. 43, 1.   Fürchte dich nicht, denn ich habe dich erlöst, ich habe dich bei deinem Namen gerufen, du bist mein. Nach Gottes heiligem Willen entschlief am 18. März 1958, nach langem, schwerem Leiden, fern von seiner lieben Heimat, mein lieber Mann, unser guter, treusorgender Vater, Schwiegervater, Großvater und Urgroßvater, Bruder und Onkel, Oberweichensteller i. R., Julius Nitsch, früher Balga, Ostpreußen, im gesegneten Alter von 85 Jahren. In stiller Trauer: Johanna Nitsch, geb. Wiechert nebst Angehörigen und Verwandten. Hamburg-Gr.-Flottbek, Flurstraße 183.

 

Müh' und Arbeit war Dein Leben, treu und fleißig Deine Hand, nur für die Seinen streben, weiter hat er nichts gekannt. Zum zwölften Todestag gedenken wir in Liebe und Dankbarkeit, meines lieben Mannes, unseres guten Vaters, Schwiegervaters, Bruders, Schwagers und Opas, Franz Escke, geb. 06.07.1905, gest. 04 .04.1946 in russischer Gefangenschaft. In stillem Gedenken im Namen aller Angehörigen: Lina Escke, geb. Stich. Sowjetisch besetzte Zone. Zu erreichen durch Tochter, Friedel Zerulla, geb. Escke, Eichen, Kreis Siegen, Postfach 8. Früher Lindenthal, Post Rautenberg, Kreis Tilsit-Ragnit, Ostpreußen.

 

Am 21. März 1958 entschlief sanft, kurz vor seinem 84. Geburtstage, unser lieber Vater und Schwiegervater, Friedrich Schwarz, früher Birkenwerder, Kreis Rastenburg. In stiller Trauer: Marta Lewin, geb. Schwarz. Elisabeth Sauer, geb. Schwarz. Wilhelm Sauer. Düsseldorf, Behrendstraße 76.

 

Berichtigung. Gustav Korth, früher Liebstadt, Ostpreußen, jetzt Wellsee/Kiel und nicht Willsee.

 

Am 29. März 1958 entschlief fern ihrer geliebten Heimat, nach langem Leiden, unsere geliebte Mutter, Schwiegermutter, Großmutter und Tante, Frau Minna Hillgruber, aus Ragnit, Ostpreußen, im 80. Lebensjahre. In stiller Trauer: Ewald Hillgruber und Familie. Ernst Hillgruber. Eva Göschl, geb. Druschin, nebst Angehörigen und Verwandten. Köln-Bickendorf, Äußere Kanalstraße 231. Früher Allenstein, Ostpreußen, Hindenburgstraße 12.

 

Unerwartet verstarb am 24. März 1958, nach kurzem und mit großer Geduld ertragenem Leiden, unser lieber Bruder, Schwager und Onkel, der Maurermeister und Bauer, Emil Hilbert, im Alter von 74 Jahren. Er folgte seiner lieben Gattin nach fast 3 Jahren in die Ewigkeit nach. In tiefer Trauer: Friedrich Hilbert und Frau Auguste Hilbert, geb. Goerke. Richard Hilbert. Ottilie Templin, geb. Hilbert. Großburgwedel, Stettiner Str. 11. Früher Groß-Gablick, Kr. Lötzen.

 

Berichtigung. Emil Herrmann, früher Allenstein und Passenheim. Düsseldorf, Talstraße 52 und nicht Süddeldorf, Talstraße 52.

 

Am 23. März 1958 entschlief sanft, unsere liebe Mutter, Schwiegermutter, Oma und Schwester, Marie Grünhagel, geb. Schindowski, Kranthau, Kreis Mohrungen, im 79. Lebensjahre. In tiefer Trauer: Robert Grünhagel und Frau Ella Grünhagel, geb. Riemke. Marta Steckel, geb. Grünhagel. Adolf Steckel und vier Enkelkinder. Minden (Westfalen), Petershägerweg 37.

 

Am 15. März 1958 wurde meine liebe Frau, meine treusorgende Mutter, unsere Schwester und Tante, Frau Mathilde Olschewski, geb. Prange, im Alter von 65 Jahren, von ihrem schweren Leiden erlöst. In stiller Trauer: Paul Olschewski. Eva Olschewski. Celle, den 29. März 1958, Ungerstraße 11. Früher Neidenburg, Friedrichstr. 38. Die Einäscherung hat in Halle (Saale) stattgefunden.

 

Am 1. April 1958 entschlief unerwartet, unsere liebe Tante, Schwester und Großtante, Witwe Elisabeth Götting, geb. Barteck, im Alter von 60 Jahren. In tiefer Trauer, im Namen aller Angehörigen, sowie Frau Erna Neumann. Hildegard Riesen, geb. Barteck. Lautenthal (Harz), früher Königsberg Pr.

 

Am 24. März 1958 verstarb in Gr.-Stürlack, nach langer, schwerer Krankheit, meine liebe Frau, treusorgende Mutter, Großmutter, unsere Schwiegermutter und Schwester, Gertrud Grigo, verw. Mäkelburg, geb. Hartmann, im Alter von 61 Jahren. In stiller Trauer: Emil Grigo, Gr.- Stürlack. Helga Grigo und Herbert Grigo. Erich Mäkelburg und Frau lka, geb. Schulte, Koblenz. Harry Waschk und Frau Ruth Waschk, geb. Mäkelburg. Gerhard, als Enkelkind. Langenfeld-Galkhausen 38, den 2. April 1958.

 

Völlig unerwartet ist nun auch unsere geliebte Mutti und Omama, Frau Else Kaehler, geb. Meisner, Hellendorf, früher Königsberg, für immer von uns gegangen. In tiefer Trauer: Georg, Beatrix und Knut Kaehler. Arnsdorf über Mittweida/Sachsen.

 

Nachruf. Meine Mutter, Juliane Stramm, ist am 9. März 1958, im Alter von 90 Jahren, nach einer kurzen Krankheit, sanft entschlafen. Martha Grönbeck, geb. Stramm. Bielefeld, Herforder Straße 211, früher Willenberg, Ostpreußen.

 

Fern ihrer geliebten und unvergesslichen Heimat entschlief am 23. März 1958, ruhig und geduldig, unsere liebe Mutti und Schwiegermutter, Lina Steinke, geb. Brosch, im Alter von 83 Jahren. In stiller Trauer: Erni Steinke, Düsseldorf. Dorothea Peters, geb. Steinke. Fred Peters. Schmiden-Stuttgart, Fellbacher Straße 95. Früher Königsberg Pr., Briesener Straße 6.

 

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Seite 16   Familienanzeigen

Ganz unerwartet verstarb am 28. März 1958 unser Kassierer, Hans Sabrowski, früher Königsberg Pr. Wir werden diesem tatkräftigen und aufrechten Landsmann ein dauerndes Andenken bewahren. Landsmannschaft Ostpreußen Gruppe Osterfeld, Otto Willuweit. Oberhausen (Rheinland).

 

Den lieben Verwandten und Bekannten aus Ostpreußen geben wir bekannt, dass mein lieber Mann, unser guter Väti und Opi, Bundesbahnobersekretär i. R., Gustav Solondz, im Alter von 72 Jahren, am 27. März 1958, sanft entschlafen ist. In tiefem Schmerz: Maria Solondz, geb. Sokolis. Hugo Solondz. Gretel Solondz, geb. Barth, Kanada. Kurt Solondz. Gretel Solondz, geb. Lendzian, Schwäbisch Gmünd. Elfriede Loewke, geb. Solondz. Horst Loewke, Stuttgart-Vaihingen. Liselotte Sender, geb. Solondz. Adalbert Sender, Schwäbisch Gmünd und acht Enkelkinder. Schwäbisch Gmünd, Katharinenstraße 11. Früher Ortelsburg, Schlachthofstraße 2.

 

Am Sonntag, dem 23. März 1958, ist unser Vater, Schwiegervater und Großvater, Georg Mende, Preußischer Revierförster i. R., nach erfülltem irdischem Leben, unerwartet, plötzlich, im 81. Lebensjahre, in die ewige Heimat eingegangen. In stiller Trauer: Ilse Mende. Gerhard Mende, in Russland vermisst. Eva Fehr-Mende. Marianne Mende und Hubert Mende. Hann. Münden, im April 1958, Forsthaus Weseraue. Früher Forsthaus Neuwiese bei Liebenfelde.

 

Nach kurzer, schwerer Krankheit, schloss mein lieber, gütiger Mann, Großvater, Bruder, Schwager, Onkel und Vetter, Franz Matz, Oberregierungs- und Baurat, früher Königsberg Pr., Devauer Straße 6, im 73. Lebensjahre, heute, seine Augen, für immer. In stiller Trauer: Gertrud Matz, geb. Kaulbars. Osnabrück, den 26. März 1958, Richard-Wagner-Straße 71.

 

Am 25. März 1958 entschlief sanft, mein lieber Mann, unser guter Vater und Schwiegersohn, Revierförster i. R., Karl Schultz, früher Försterei Klein-Pöppeln bei Labiau, im 64. Lebensjahre. In stiller Trauer: Charlotte Schultz, geb. Böttcher. Ursula Pape, geb. Schultz. Helmut Pape. Käthe Böttcher. Uslar, Amselweg 4.

 

Am 22. März 1958 verstarb nach kurzer Krankheit, unser lieber, guter Vater, Schwiegervater, Bruder, Opa und Uropa, Otto Weiß, Müllermeister, im Alter von 80 Jahren. In stiller Trauer: Walter Weiß. Ernst Weiß. Gertrud Drensek, geb. Weiß. Hamburg-Billwerder 4, Mittlerer Landweg 161. Früher Pr.-Holland, Ostpreußen, General-Litzmann-Straße 3.

 

Nun aber bleibt Glaube, Hoffnung, Liebe, diese drei, aber die Liebe ist die größte unter ihnen. 1. Kor. 13, 13     Heute jährt sich der Tag, an dem Gott, der Herr, meine innig geliebte Mutter, Witwe, Frau Hertha Willutzki, geb. Totzek, nach langem und schwerem, in Geduld getragenem Leiden, vor Vollendung ihres 74. Lebensjahres, zu sich in seine ewige Herrlichkeit nahm. In stillem Gedenken: Rupprecht Willhardt-Willutzki, Pfarrer. Leichlingen (Rheinland), den 11. April 1958, Bechlenberg 4 a, früher Königsberg und Nikolaiken, Ostpreußen.

 

Fern Ihrer geliebten Heimat entschlief sanft am 21. März 1958, nach kurzer Krankheit, unsere geliebte, unvergessliche Mutter, Schwiegermutter, Omi, Uromi und Tante, Frau Helene Zimmigkeit, geb. Lojewski, im Alter von 75 Jahren. im Namen aller Angehörigen: Else Ehlert, geb. Zimmigkeit. Kurt Ehlert. Düsseldorf, Moltkestraße 120. Früher Königsberg Pr., Hafenbecken IV. Die Beisetzung hat am 25. März 1958 stattgefunden.

 

Statt Karten. Am 24. März 1958 ist unsere liebe Mutter, Schwiegermutter, Großmutter, Schwester, Schwägerin und Tante, Witwe, Frau Elisabeth Wiemer, geb. Buettner, plötzlich und unerwartet, im 72 Lebenswahre, nach dem Willen Gottes, fern ihrer geliebten Heimat, sanft entschlafen. In stiller Trauer: Willi Wiemer, Mülheim-Speldorf (Ruhr), Duisburger Str. 293. Erich Wiemer, Stuttgart-Stammheim, Imkerstraße 10 und alle Verwandten. Stuttgart-Stammheim, Imkerstraße 10. Früher Johannisburg, Ostpreußen, Lycker Straße 29. Die Beerdigung fand am 27 März 1958 auf dem Friedhof in Stuttgart-Stammheim statt.

 

Am 14. Februar 1958 entschlief nach schwerer Krankheit, meine treue Lebensgefährtin, unsere liebe Mutter, Schwiegermutter, Großmutter, Schwester, Schwägerin und Tante, Lina Gester, geb. Sternberg, aus Insterburg-Janzonsruh. In stiller Trauer im Namen aller Angehörigen: Friedrich Gester und Kinder. Fröndenberg (Ruhr), Westick 2.

 

Nach Gottes unerforschlichem Ratschluss, uns allen unfassbar, verschied heute, nach langem schwerem, mit großer Geduld ertragenem Leiden, meine innigst geliebte, tapfere, unvergessliche Frau, unsere treusorgende Mutter, Tochter, Schwester, Schwägerin und Tante, Hedwig Lissewski, geb. Borkowski, im 49. Lebensjahre. In tiefer Trauer: Paul Lissewski. ,Brigitte. Fritz und Heidemarie sowie alle, die sie lieb hatten. Hittfeld, den 13. März 1958 früher Nordenburg.,Kreis Gerdauen.

 

Der Herr ist nahe. Phil. 4, 5    Es hat Gott, dem Herrn gefallen, heute früh, meinen lieben, guten Mann, unseren treusorgenden Vater und Großvater, Pastor, Walter Schultz, nach kurzer, schwerer Krankheit, im fast vollendeten 68. Lebensjahre, zu sich, in die Ewigkeit zu rufen. In tiefer Trauer im Namen aller Anverwandten: Anni Schultz, geb. Jegelka. Familie Kampf, Saarbrücken, Auf der Schlecht 16. Familie Schultz, Mannheim, Struvestraße 15. Steinau (Niederelbe), den 19. März 1958. Früher Königsberg Pr. Die Trauerfeier fand am Sonnabend, dem 22. März 1958, in der Kirche zu Steinau statt.

 

Am 31. März 1958 nahm Gott, meinen lieben Mann und gütigen Lebenskameraden, Max Schulz, im 72. Lebensjahre, zu sich. In großem Schmerz im Namen aller Hinterbliebenen: Margarete Schulz, geb. Czibulinski. Lübeck, Walderseestraße 35 I. Die Trauerfeier hat am Donnerstag, dem 3. April 1958, auf dem Vorwerker Friedhof zu Lübeck stattgefunden.

 

Zum 85. Geburtstag, am 15. April 1958, gedenken wir in stiller Trauer, unserer seit Januar 1945 verschollenen, lieben, guten Muttel und Schwiegermutter, unserer besten Omi, der Kaufmannswitwe, Emma Hinkel, geb. Kuczinski, aus Lötzen, Ostpreußen. Wir danken ihr von Herzen über das Grab hinaus, für ihre selbstlose Liebe und immerwährende Fürsorge. Familie Dr. Ernst Hinkel, verstorben. Frau Elly Hinkel, Dortmund, Stille Gasse 14. Familie Erich Poerschke und Frau Hedwig Poerschke, geb. Hinkel, Bremen, Regensburger Straße 23. Familie Alfred Hinkel, Bad Godesberg, Wurzerstraße 127. Familie Erich Bruno Hinkel, Herford, Visionstraße 13.

 

Und mit süßer Ruh im Herzen, ging ich hier durch Kampf und Leid, ew'ge Ruhe fand ich dabei in des Lammes Herrlichkeit. Fern ihrer unvergessenen Heimat, entschlief am 27. Februar 1958, nach langem, schwerem Leiden, im Alter von fast 85 Jahren, unsere herzensgute Mutter, Schwiegermutter, Oma und Tante, Frau Grete Suhrau, geb. Petrick, früher Neufrost, Kreis Elchniederung. In stiller Trauer im Namen aller Hinterbliebenen: Familie Walter Suhrau, Düsseldorf-Heerdt, Vogesenstraße 15. Familie Arthur Suhrau, sowjetisch besetzte Zone. Familie Paul Suhrau, Hamburg-Billstedt, Gänselieselweg 9. Die Beerdigung fand am 2. März 1958, in der sowjetisch besetzten Zone statt.

 

Meine gute Mutter, Frau Emma Bendigkeit geb. Gumball, geb. 12.02.1880 in Tilsit, ist am 15. März 1958 im „Gustav-Adolf-Heim" in Handorf (Westfalen), gestorben. Sie wurde in Lüdinghausen (Westfalen) beerdigt. In tiefer Trauer: Ernst Bendigkeit. Karlsruhe, im März 1958, Wolfartsweierer Straße 8.

 

Heute entschlief, nach schwerer Krankheit, meine geliebte Tochter, unsere gute Schwester, Großtochter, Nichte und Kusine, Ingeborg Willers, im blühenden Alter von 20 Jahren. In tiefem Schmerz im Namen aller Angehörigen: Hildegard Willers, geb. Koch. Hans und Gisela. Braunschweig, den 28. März 1958, Marienstraße 24. Früher Kalkhof bei Treuburg, Ostpreußen.

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