Ostpreußenblatt, Folge 05 vom 01.02.1958

Ostpreußenblatt
Folge 05 vom 01.02.1958

 

Seite 1   Agnes Miegel in Hamburg

Foto: Meyer-Pfundt

Zu einem kurzen Besuch kam Agnes Miegel, die, am 9. März 1958, 79 Jahre alt wird, in diesen Tagen in die Hansestadt. Im Mittelpunkt dieses Besuches standen Schallplattenaufnahmen; die Stimme von Agnes Miegel wurde mit Lesungen aus eigenen Werken festgehalten. Diese Langspielplatte mit Werken von Agnes Miegel und ostpreußischen Volksliedern wird von der Deutschen Philips AG, in Zusammenarbeit mit der Landsmannschaft Ostpreußen vorbereitet; sie wird in einigen Wochen im Handel zu haben sein.

 

Über den Besuch der Dichterin in Hamburg berichten wir in dieser Folge. Unser Titelbild, die neueste Aufnahme der Dichterin, wurde in diesen Tagen in Hamburg gemacht.

 

Seite 1   Nach der großen Debatte

Die große außenpolitische Auseinandersetzung im Bundestag hatte eine Zuhörerschaft von Millionen: viele von denen, die diese Volksvertretung gewählt hatten, und Menschen in der Sowjetzone, begierig auf jedes Wort, das ihnen Hoffnung geben könnte. Es wäre aber sehr nützlich gewesen, wenn jedes Mitglied des Bundestages auch daran gedacht hätte, dass noch eine andere Gruppe die Reden sehr aufmerksam verfolgt, eine an Zahl kleine gegenüber jenem großen Kreis, eine aber, die mit den zur Behandlung stehenden Fragen bis in alle Einzelheiten vertraut ist: die propagandistischen Sachverständigen der kommunistischen Parteien und Regierungen in Moskau, in Warschau, in Pankow.

 

An entscheidenden, grundlegenden Tatsachen erfuhren die einen wie die anderen nichts Neues. Denn, dass die Regierungskoalition und damit der Bundestag den Plan einer atomwaffenfreien Zone ablehnen würde, stand nach der Rundfunkansprache des Bundeskanzlers und nach der Antwort an Bulganin fest, und auch sonst gab es nach den Jahren des Kampfes um die Pariser Verträge und um den Aufbau der Verteidigung keinen Zweifel über den Weg, den die beiden großen Parteien gehen. Die Propagandisten der Weltrevolution hatten aber ein Interesse daran, auch an dem Barometer, das der Bundestag bietet, abzulesen, wie weit ihre Propaganda schon Wirkung gehabt hat. Sie haben einigen Grund, sich befriedigt die Hände zu reiben. Und da sie planmäßig und methodisch vorgehen, werden sie jetzt kühl überlegen, wie sie die Blöße, die sich der Bundestag mit den Hassreden von Dehler und Heinemann in so bestürzender Weise gegeben hat, weiter ausnutzen können; sie werden, dessen können wir sicher sein, ihren Feldzug der Verwirrung mit verstärkter Kraft fortsetzen.

 

Zunächst soll man sich bei uns über eines nicht täuschen: der Plan einer atomwaffenfreien Zone ist nicht — wie manche meinen — tot und begraben, auch wenn ihn sämtliche Regierungen der freien Welt abgelehnt haben. Nein, dieser Plan ist ein so lockender Köder und ein so aufreizender Zankapfel, dass Moskau und Warschau ihn weiter im Spiel halten werden.

 

Es gibt zahlreiche Menschen bei uns und auch in anderen Ländern, die starren auf ihn wie auf eine Wundermedizin, die man nur zu nehmen braucht, um von dem großen Alpdruck des drohenden Atomkrieges befreit zu werden. Moskau aber tut alles, um diese Angst weiter emporzutreiben und für seine Zwecke zu nutzen. Wer die von den bolschewistischen Machthabern entwickelte und mit diabolischer Meisterschaft gehandhabte Propagandatechnik kennt, der weiß, dass sie auch in dem Kampf um eine atomfreie Zone jetzt nicht den Schlusspunkt setzen werden. Es geht nicht um die Antwort auf einen Brief, es geht auch nicht um eine Sitzung oder um einen Beschluss des Bundestages, es geht dem Kreml darum, die Menschen noch mehr zu beunruhigen und die Gegensätze, die bei uns bestehen, noch schärfer zu machen, um so seine politischen und militärischen Ziele zu fördern und schließlich zu erreichen.

 

Es ist viel zu wenig beachtet worden, dass auch die „Deutsche Demokratische Republik" in dieses Spiel um den Rapacki-Plan stärker eingeschaltet worden ist, als es nur mit der bloßen Zustimmung vor der Bekanntgabe der Fall war. In einer Übertragung des Fernsehfunks und der Rundfunksender der Sowjetzone machte der Ministerpräsident des Pankow-Regimes, Grotewohl, „um das einheitliche und geschlossene Verlangen des deutschen Volkes nach Sicherheit vor einem Atomkrieg zu manifestieren", den Vorschlag, „in beiden deutschen Staaten einen Volksentscheid darüber durchzuführen, ob die Deutsche Demokratische Republik und die Deutsche Bundesrepublik einer atomwaffenfreien Zone angehören sollen oder nicht“.

 

Welcher Mensch, welches Volk möchte nicht frei sein von Furcht vor einem Atomkrieg! Wer von den Befragten aber denkt schon daran, dass das Fehlen von Atomwaffen ein Land noch keineswegs davor schützt, auch aus Atomwaffen beschossen zu werden! Wer stellt sich schon vor, dass bei einem Kriege zwischen der Sowjetunion und den Vereinigten Staaten sofort auch das Ruhrgebiet mit sowjetischen Fernraketen beschossen werden würde, mit Fernraketen, die man, wie Chruschtschow eben jetzt verkündete, ohne weiteres mit Atomköpfen versehen könnte. Wenn schon Menschen, die es besser wissen müssten, wenn schon manche Politiker und Intellektuelle den teuflischen Pferdefuß nicht sehen, der in dem Rapacki-Plan steckt, den, der den amerikanischen Truppen in Europa den entscheidenden Tiefschlag geben soll, wie soll dann der Durchschnittsbürger erkennen, dass er sich mit einer atomwaffenfreien Zone nicht Ruhe und Frieden erkaufen würde, sondern die höchste Unsicherheit! Würde eine Frage nach solch einer Zone bei uns gestellt werden, direkt und ohne Vorfragen und ohne dass der Hintergrund dargestellt werden würde und die Folgen der Schaffung einer solchen Zone, — sehr viele Menschen würden die scheinbar so klare und einfache, in Wirklichkeit aber raffinierte und demagogische Frage im Sinne von Ulbricht und Grotewohl beantworten.  

 

Die starke militärische Schwächung der Bundesrepublik und damit auch des freien Europa, welche die Durchführung des Rapacki-Planes mit sich bringen würde, würde aber keineswegs bedeuten, dass damit nun die Wiedervereinigung erkauft werden würde, — sie würde sie vielmehr ein für alle Mal unmöglich machen Die Bundesrepublik und die „Deutsche Demokratische Republik" würden als zwei gleichberechtigte Vertragspartner eingesetzt werden, und die Kontrolle, die geschaffen werden müsste, würde diese völkerrechtliche Festigung eines zweiten Deutschland noch weiter verstärken. Denn wenn von der Bundesrepublik aus, die Sowjetzone daraufhin kontrolliert werden soll, ob sich auf ihrem Gebiet Atomwaffen befinden, dann müssten wir damit einverstanden sein, dass Abgesandte des Ulbricht-Regimes als offizielle Vertreter des zweiten deutschen Staates das gleiche Recht bei uns haben.

 

Wir dürften dann schon gar nicht davon sprechen, dass die Oder-Neiße-Linie nicht eine Grenze ist, die wir anerkennen und dass wir das Recht auf unsere Heimat niemals preisgeben. Schon jetzt wird alles, was wir in diesem Sinne sagen, als Kriegshetze ausgelegt — nach der Schaffung einer atomwaffenfreien Zone aber würde jedes Wort, mit dem wir unser Recht betonen, als eine Kriegsdrohung gegen einen Vertragspartner, gegen Polen, gebrandmarkt werden, die mit dem Wortlaut und dem Sinn eines Rapacki-Paktes nicht zu vereinbaren sei und die mit allen Mitteln unterdrückt werden müsste. Auch mit Waffengewalt von Osten her, wenn es „notwendig" sein sollte.

 

Wie so etwas gemacht werden kann, hat Moskau in den Jahren 1939 und 1940 der ganzen Welt in den drei baltischen Staaten wie an einem Schulbeispiel vorexerziert. Allen, die sich für den Rapacki-Plan begeistern, aber auch allen anderen im freien Westen, die zu meinen scheinen, es läge im Grunde nur an uns, dass der große Gegensatz zwischen Ost und West nicht beseitigt wird und es würde schon nicht so schlimm werden, wenn wir Moskau nachgeben würden, all diesen kann man nur raten, die entsprechenden Noten Moskaus an Litauen, Lettland und Estland und die Antworten der drei Staaten genau zu lesen. Es begann mit einem Freundschafts- und Beistandspakt, den Moskau den drei Staaten dringend nahelegte; es mussten, da die Sicherheit der Sowjetunion trotzdem bedroht war, russische Garnisonen in diese Staaten gelegt werden; kaum ein Jahr nach Beginn der Freundschaftsaktion wurden die so überaus gefährlichen Länder ganz und gar besetzt; sie baten dann, in die große Gemeinschaft der Länder und Völker der Sowjetunion aufgenommen zu werden; die Bitte wurde erfüllt, und der Freundschafts- und Beistandspakt hatte den Zweck erfüllt, den Moskau von Anfang an erreichen wollte.

 

Unsere Neutralisten und Illusionisten wollen aber einfach nichts hören und nichts sehen, was nicht in ihre vorgefasste Meinung passt. Auch die letzte Rede des Mannes, der die sowjetrussische Politik entscheidend bestimmt, mindestens aber sie nach außen vertritt, wird sie schwerlich eines Besseren belehren. Chruschtschow — wir bringen eine Zusammenfassung seiner Ausführungen in dieser Folge — fegte mit einer Handbewegung alle die Wenn und Aber und alle die Überlegungen hinweg, die über die Frage angestellt werden, unter welchen Bedingungen eine Wiedervereinigung möglich wäre. Er machte es vollkommen klar, dass auch die größten Zugeständnisse politischer und militärischer Art Moskau nicht dazu bringen werden, einer Wiedervereinigung auf der Grundlage einer freien Entscheidung der in den beiden Teilen wohnenden Deutschen zuzustimmen. Die „Deutsche Demokratische Republik" und die Bundesrepublik sollen eine Konföderation bilden, einen losen Zusammenschluss also. Eine engere Verbindung könnte nur in dem Sinne erfolgen, dass auch die Bundesrepublik die „sozialen Errungenschaften der DDR" übernimmt, also kommunistisch wird. Kein Wort davon, dass eine Durchführung des Rapacki-Planes oder der anderen Vorschläge, die eine Verminderung der militärischen Stärke der Bundesrepublik bezwecken, die Wiedervereinigung auch nur im Geringsten fördern würden. Ja, Chruschtschow lehnte es entschieden ab, auf einer Konferenz über Deutschland auch nur zu verhandeln. Er brachte es auch fertig, die auf der Genfer Konferenz von 1955 in einer Entschließung festgelegte Verpflichtung, der Sowjetunion und der anderen Mächte, die deutsche Wiedervereinigung auf der Grundlage freier Wahlen durchzuführen, einfach zu leugnen, so etwas habe es niemals gegeben . . .

 

Die Folgerungen, die man aus dieser Haltung des Kremls ziehen muss, sind so zwingend, dass über die Außenpolitik unseres Landes grundsätzliche Meinungsverschiedenheiten überhaupt nicht bestehen dürften. Aber es wäre eine Illusion, zu hoffen, dass die beiden großen Parteien eine gemeinsame Linie finden und so dem Beispiel folgen, das die Republikaner und die Demokraten in den Vereinigten Staaten geben, — es sei denn, die Zukunft würde uns noch Schwereres auferlegen, aber dann würde es wohl auch schon zu spät sein.

 

Erreicht aber muss werden, dass die schweren Auseinandersetzungen, die jetzt kommen werden, nicht den Hass atmen, wie es der Bundeskanzler aus den Reden von Dehler und Heinemann entgegensprang. Diese Reden erinnerten in einer geradezu gespenstischen Weise an jene Zeiten, als Männer von einer ganz anderen Farbe, der braunen, in der gleichen demagogischen Art am Werk waren, der Demokratie von Weimar das Grab zu graben. Und es ist auch nicht von ungefähr, dass die rechtsradikalen Gruppen mit genau den gleichen Behauptungen und Argumenten arbeiten. Noch vor wenigen Tagen stellte Strasser in Ausführungen, die er in Hamburg machte, die Bundesregierung auf die gleiche Stufe mit dem Regime von Pankow und die der Vereinigten Staaten auf die von Moskau, und wenn die Wiedervereinigung noch nicht erfolgt ist, so sei nur die bösartige Sturheit und Dummheit der Bundesregierung daran schuld. Die Rede von Dehler war alles andere als ein „geistiger Aufbruch", wie die Korrespondenz der FDP es meint. Wohl aber hat sie recht, wenn sie von einem „bewusst geführten Aufstand" spricht, „dessen Unerbittlichkeit schwerere Folgen haben wird, als nur die sachliche Entscheidung über Atomwaffen und Raketenbasen", — nur dass die Folgen von ganz anderer Art sein werden, als die Korrespondenz es meint. Es wäre eine schwere Gefahr für unsere Demokratie, wenn wir uns an Hassausbrüche dieser Art als Mittel des politischen Kampfes gewöhnen würden.

 

Es wäre aber auch ein Unglück, wenn die Regierungspartei, wenn die Regierung selbst aus der Debatte im Bundestag nichts lernen würden. Die Kräfte, welche die Bundesrepublik auf einen Weg drängen wollen, der von der Mehrheit des Volkes abgelehnt wird, diese Kräfte sind so stark und von einer so besessenen Rührigkeit, dass man sich mit dem selbstzufriedenen und viel zu oft wiederholten Hinweis auf den durch die Wahl erbrachten Vertrauensbeweis nicht begnügen darf. Mehr denn je ist ruhige Festigkeit vonnöten, aber eine, die nicht starr und unbeweglich bleibt. Die Zeit ist nicht danach, auf Lorbeeren auszuruhen.

 

Seite 1   Chruschtschows hartes Nein

Keine Verhandlungen über Deutschland — Die „sozialistischen Errungenschaften der DDR" auch für die Bundesrepublik

Der sowjetische Parteichef Chruschtschow hat in einer Rede, die er in Minsk vor Landarbeitern hielt, von neuem jede Behandlung der Frage der deutschen Wiedervereinigung abgelehnt. Er bestritt außerdem entschieden, dass die Sowjetunion auf der Genfer Konferenz 1955 einer Wiedervereinigung Deutschlands durch freie Wahlen zugestimmt habe. Die Wiedervereinigung könne nur im Rahmen einer Föderation der beiden Teile Deutschlands erfolgen. Es müsse die historische Tatsache anerkannt werden, dass es in Deutschland zwei Staaten mit verschiedenen sozialen Systemen gebe. Das Angebot der Vereinigten Staaten, Maßnahmen zu treffen, um einen Krieg im Weltraum zu verhindern, wurde von Chruschtschow mit der Gegenforderung eines Verbotes der Atomwaffen beantwortet. Die Einberufung einer Gipfelkonferenz bezeichnete er als dringend.

 

Zur Frage der deutschen Wiedervereinigung sagte Chruschtschow, Eisenhower habe in seinem Brief an Bulganin alle früheren Erklärungen der Sowjetunion über die Deutschlandfrage und die „Tatsache des Bestehens zweier souveräner deutscher Staaten" vollständig außeracht gelassen. Eisenhower habe gefordert, dass die Sowjetunion auf Grund des Übereinkommens von Genf zusammen mit den Westmächten die deutsche Wiedervereinigung auf Grund freier Wahlen durchführen sollte. „Es ist jedoch allgemein bekannt, dass es eine solche Übereinkunft niemals gegeben hat", erklärte Chruschtschow.

 

1955 in Genf und schon lange vorher und auch nach der Genfer Konferenz hätten die sowjetischen Staatsmänner in Hunderten von politischen Erklärungen und diplomatischen Noten die europäische Sicherheit „in Form eines Planes für die Entmilitarisierung und Neutralisierung Deutschlands" formuliert. „Die Sowjetunion hat erklärt und erklärt jetzt erneut, dass sie nicht beabsichtigt und nicht bereit ist, zu einer Diskussion über die Länder der Volksdemokratien und über die deutsche Frage, wie sie von Eisenhower, Dulles und Adenauer aufgeworfen worden ist, zusammenzutreffen. In diesen Fragen ist unsere Haltung klar“.

 

Sobald die Rede davon ist, dass eine Konferenz auf hoher Ebene wünschenswert sei, fühlten sich die herrschenden Kreise gewisser Westmächte verpflichtet, „die sogenannte deutsche Frage in den Vordergrund zu schieben und zu fordern, dass sie ein besonderes Verhandlungsthema auf der internationalen Konferenz bildet“. Die Deutschlandfrage sei jedoch unter den gegenwärtigen Verhältnissen vor allem eine Frage der gegenseitigen Beziehungen zwischen zwei souveränen deutschen Staaten mit verschiedenen sozialen Systemen. Sie sei ein Problem der Annäherung und der Vereinigung dieser beiden Staaten, und sie könne nur von den Deutschen selbst gelöst werden. „Offensichtlich", so sagte Chruschtschow weiter, „will Herr Adenauer nicht, dass in Westdeutschland die Wirtschaft auf sozialistische Grundlagen umgestellt wird. Es ist aber auch klar, dass die Werktätigen der DDR nicht ihre sozialistischen Errungenschaften aufgeben wollen und dass sie nicht damit einverstanden sind, dass der Kapitalismus wieder die Herrschaft antritt“. Es müsste also die „historische Tatsache" anerkannt werden, dass es in Deutschland zwei Staaten mit verschiedenen sozialen Systemen gibt. Der Vorschlag der „DDR" zur Bildung einer Föderation aus beiden Teilen Deutschlands sei vernünftig.

 

Chruschtschow forderte dann weiter, erneut die Einberufung einer Konferenz der Regierungschefs. Auf dieser sollen unter anderem behandelt werden die Einstellung der Atomversuche, die Verringerung der ausländischen Truppen in Deutschland, und in anderen europäischen Staaten, und die Schaffung einer atomwaffenfreien Zone in Mitteleuropa. Ein Verbot der interkontinentalen Rakete könnte erst erörtert werden, wenn die Westmächte einem Verbot der Atomwaffen und der Einstellung der Atomversuche zustimmen würden.

 

Chruschtschow kritisierte, dass Eisenhower ein Verbot der Benutzung des Weltraumes zu Versuchen mit Geschossen für militärische Zwecke fordere, aber Atomwaffen beibehalten wolle. Während die Vereinigten Staaten interkontinentale Raketen noch nicht besäßen, könnte die Sowjetunion Raketen zu jedem beliebigen Punkt des Erdballes senden, „wenn es erforderlich ist, mit einem Wasserstoff-Sprengkopf“.

 

Chruschtschow erklärte dann, es sei möglich, dass die Sowjetunion einen dritten Erdsatelliten „von noch größerem Gewicht in noch größere Höhen“ schleudern würde. Er wandte sich dann scharf gegen die Trunksucht und die Schwarzbrennereien auf dem Lande.

 

Seite 2   Tauroggen-Mythos 1958

„Wie ein Magnet" fesselt die Moskauer Propaganda und Politik in der Deutschlandfrage auch weiterhin der Tauroggen-Mythos. Der 145. Jahrestag der Yorckschen Konvention musste für eine neue suggestive Adresse von Radio Moskau „an die Deutschen" herhalten. Der Historiker Wladimir Massitsch versuchte mit lyrisch-pathetisch bewegten Worten ganz Deutschland „im Geiste von Yorck, Clausewitz und Stein gegen die Fremdherrschaft" — der Westmächte, versteht sich, nicht etwa der Sowjets — aufzurütteln: „Tauroggen", das sei das „anschauliche Beispiel dafür, wie Realpolitiker gehandelt haben, die um die großen nationalen Interessen besorgt waren". Nicht als Eroberer, als Befreier – wie heute, natürlich! — sei der russische Soldat nach Deutschland gekommen, und habe der Tyrannei ein Ende gemacht.

 

Die sowjetische Propaganda arbeitet mit gewiegten psychologischen Mitteln, mitunter allerdings setzt sie den Deutschen einen Tobak vor, der selbst dem treudeutsch nationalen Gemüt zu stark ist. Auch die arglosesten Russlandfreunde greifen mit den Händen, dass sich drüben und hier seit 1812 einiges geändert hat. Yorck hat mit den Russen von damals paktiert, aber er hätte es sicher nicht getan, wenn er hätte fürchten müssen, dass sie seine Landsleute vertreiben und die Eroberer dazu, um selber Deutschland zu annektieren und auszuplündern. Auch musste er nicht befürchten, dass die russischen Verbündeten Deutschland ihr sozialweltanschauliches System aufzwingen. Nach verrichteter Sache zogen die Russen sich damals hinter ihre Grenzen zurück und ließen die Deutschen in ihrem Lande auf ihre Art selig werden. Wenn die Sowjets heute, ein solches Tauroggen wollten, so hätten sie es in der Hand, es zu verwirklichen. Aber das eben wollen sie nicht.

 

Seite 2   Warschauer Vexierbild

Wer noch immer glaubt, der Ostblock stecke das ganze Geld seiner Steuerzahler in die Rüstung, ist auf dem Holzwege. Polens Finanzminister, mit dem verdächtig deutsch klingenden Namen Dietrich, hat jedenfalls bei der Vorlage des Haushaltsplanes im Parlament bewiesen, dass Verdächtigungen in dieser Richtung unangebracht sind. Zwar forderte Dietrich vom Parlament 12,5 Milliarden Zloty, 2,2 Milliarden mehr als im Vorjahr, für die Rüstung an, doch betonte der Finanzminister, daran seien nur die Preissteigerungen schuld, die sich eben auf dem Gebiet der Waffenproduktion bemerkbar machten. Aber diese Erhöhung sei unbedeutend gegenüber der Tatsache, dass der Staat für kulturelle, wissenschaftliche und soziale Zwecke 29 Prozent seiner Einnahmen ausgebe, für die Rüstung aber nur — acht.

 

Mit diesen Zahlen ist für den, der die kommunistische Praxis kennt, so gut wie nichts erwiesen. Haushaltspläne, von toten Ministern aufgestellt, dienen höchst selten der Aufklärung, sondern eher der Verschleierung finanzieller Tatbestände. Demgemäß kommt in den Verteidigungsetat, was sich beim besten Willen nicht in anderen Teilhaushalten verstecken lässt. Warum sollte man die Kosten für den Bau von Panzern nicht im Etat des Ministeriums für Schwermaschinen ausweisen? Sind Panzer vielleicht keine schweren Maschinen? Oder wenn von Russland ein paar hundert Maschinengewehre eingehandelt werden, wer anders sollte dafür zuständig sein als eben der Handelsminister? Und Gewehre braucht nicht nur die Armee, sondern auch die Polizei, die dem Innenministerium untersteht. Einem Haushaltstitel wird man nie ansehen, wer mit den unter ihm verbuchten Gewehren schießt.

 

Nach diesem Kurzlehrgang in dialektischem Materialismus können wir den Genossen Dietrich seiner Einbildung überlassen, er habe Polens Friedfertigkeit nach dem Motto „Zahlen beweisen" ausreichend dokumentiert.

 

Seite 2   Was die Polen verdienen . . .

Einer in Warschau veröffentlichten Statistik zufolge gehörten im Jahre 1957, 1,2 Millionen aller in den Arbeitsprozessen eingegliederten Menschen der niedrigsten Lohnstufe zwischen 500 und 800 Zloty monatlich an. 1,3 Millionen gehörten zur Lohnstufe zwischen 801 und 1000 Zloty. Die zahlreichste Gruppe mit 3,4 Millionen stellen diejenigen, die zwischen 1001 und 2000 Zloty monatlich verdienten 610 000 Personen verdienten zwischen 2001 und 3000 Zloty und 170 000 Personen über 3000 Zloty.

 

Der Kaufkraftwert eines Zlotys liegt unter zehn Pfennig, so dass selbst die Bestverdiener in Polen ein Realeinkommen haben, das dem Verdienst eines westdeutschen Hilfsarbeiters entspricht. Aus diesem Grunde haben sich fast alle Polen einer nebenberuflichen Handelstätigkeit zugewandt, bei der oftmals die Erzeugnisse des Unternehmens, in dem sie beschäftigt sind, als „Grundlage" dienen.

 

Seite 2   Ausbildung mit Atomwaffen in der Sowjetzone

Wie das in Ost-Berlin erscheinende Zentralorgan der kommunistischen SED „Neues Deutschland" berichtet, ist die Ausbildung einer Panzereinheit mit Atomwaffen in Mecklenburg bereits in vollem Gang. Das Blatt erklärt, im modernen Gefecht müsse mit dem Einsatz von Atomwaffen gerechnet werden, solange sich die Westmächte nicht bereit erklärten, auf die Anwendung dieser Waffen zu verzichten. Es sei deshalb die Pflicht der „Volksarmee", sich mit Atomwaffen vertraut zu machen.

 

Seite 2   Man könne mit Wasserstoffbomben Versuche anstellen, ohne dass es möglich sei, sie aus einer größeren Entfernung als etwa 1500 Kilometern überhaupt noch festzustellen. Das erklärte der britische Verteidigungsminister.

 

Seite 2   Von Woche zu Woche

Die deutsche Bundeswehr sei für die Verteidigung Westeuropas unerlässlich, erklärte der Oberbefehlshaber der alliierten Streitkräfte in Europa, General Norstad. Norstad habe in einer Ansprache gesagt, die Sowjetunion habe fünf bis sechs Millionen Mann unter den Waffen. Etwa fünfzig Divisionen seien im Norden an der Grenze Norwegens, und weitere fünfzig im Süden, gegenüber der Türkei stationiert. Die Sowjets besäßen etwa fünfhundert Unterseeboote, von denen mehr als die Hälfte eine Reichweite bis Amerika hätten.

 

Eine breite Volksbewegung des Widerstandes gegen den Atomtod will die SPD in der Bundesrepublik hervorrufen. Dies hat der SPD-Vorsitzende Ollenhauer in Bonn angekündigt.

 

Prinz Oskar von Preußen, Sohn des früheren Kaisers Wilhelm II., ist am 27. Januar 1958, am Geburtstag seines toten Vaters, in einer Münchener Klinik, im Alter von 69 Jahren, an Magenkrebs gestorben. Prinz Oskar von Preußen war der fünfte der sechs Söhne Wilhelms II. Sein ältester Sohn, Prinz Oskar, fiel im September 1939 in Polen. Der Verstorbene, der zwei Söhne und eine mit Prinz Biron von Kurland verheiratete Tochter hinterlässt, wird auf der Burg Hohenzollern bei Hechingen, der Stammburg seines Hauses, beigesetzt. Von den Kindern des Kaisers lebt jetzt nur noch Viktoria Luise, die Herzogin von Braunschweig.

 

Der Zucker wird am 1. Februar um vier Pfennig je Kilogramm teurer. Die Preiserhöhung ergibt sich aus der ebenfalls beschlossenen Heraufsetzung der Preise für Zuckerrüben von 6,50 DM je hundert Kilogramm Rüben auf 6,75 DM bei gleichzeitiger Herabsetzung des Zuckergehaltes von 16 auf 15,5 Prozent.

 

Der ungarische Ministerpräsident Kadar hat vor dem Parlament seinen Rücktritt erklärt. Er gab bekannt, dass er weiterhin den Posten des Ersten Parteisekretärs der ungarischen KP beibehalten wolle. Kadar hat in den rund fünfzehn Monaten seiner Amtszeit etwa zweitausend Teilnehmer am Volksaufstand zu langjährigen Freiheitsstrafen und mehrere hundert zum Tode verurteilen lassen. Als seinen Nachfolger im Amt des Regierungschefs schlug Kadar den 72-jährigen Ersten stellvertretenden Ministerpräsidenten Münnich vor. An der Abhängigkeit dieser Regierung von Moskau ändert sich nichts.

 

Gegenseitige Nichtangriffspakte zwischen Mitgliedern der NATO und des Warschauer Paktes schlug Chruschtschow in Moskau auf einem Empfang in der indischen Botschaft vor. Er erklärte, diese würden besser sein als die früheren „unehrlichen Verhandlungen" über die Abrüstung und meinte: „Warum versuchen wir nicht, ein Übereinkommen schrittweise zu .erreichen?"

 

Die Menschheit steht an der Schwelle eines neuen Energiezeitalters. In einer Erklärung der britischen Atomenergie-Behörde wurde mitgeteilt, britische Forscher hätten bedeutende Fortschritte in der Bändigung und kontrollierten Durchführung des Vorganges gemacht, der bei der Explosion der Wasserstoffbombe erfolgt. Der Vorgang der Kernreaktion durch Fusion ist derselbe wie der Prozess, der in der Sonne stattfindet und diese schon seit 3000 Millionen Jahren in erhitztem Zustand erhält. Wenn es einmal möglich ist, die bei der Kernreaktion durch Zusammenschluss von Wasserstoff-Atomen entstehenden Energien wirtschaftlich zu nutzen, eröffnet sich der Menschheit eine unerschöpfliche Energiequelle, da Wasserstoff überall vorhanden ist und zum Beispiel aus dem schweren Wasserstoff des Meeres für alle Zeiten beliebig viel Energie erzeugt werden könnte.

 

Eine amerikanische fliegende Bombe des Typs „Snark" ist achttausend Kilometer weit geflogen. Der unbemannte Bomber wurde von Kap Canaveral (Florida) abgeschossen und traf genau das Ziel auf der Insel Ascension (Südatlantik). Die „Snark", ein unbemannter Fernbomber für den Einsatz von Kontinent zu Kontinent, hat eine Geschwindigkeit von tausend Stundenkilometern und wird durch automatische Navigation nach den Sternen gelenkt. Die „Snark" hat drei bewegliche Teleskope, die nach vorheriger Berechnung der geplanten Flugstrecke auf drei Fixsterne eingestellt werden. Die Teleskope bleiben auf der gesamten Flugbahn genau auf die Fixsterne gerichtet und bewirken durch die Veränderung ihrer Stellung gegenüber der Bombe deren Steuerung.

 

„In unserem Denken ist kein Raum für Trübsinn, Pessimismus oder Verzweiflung", erklärte der Vorsitzende der amerikanischen Atomenergie-Kommission, Admiral Strauß. „Wir sind den Sowjets in fast allen wissenschaftlichen und technischen Belangen weit voraus. Wir besitzen von allen Staaten der Welt das größte Waffenpotential, und es wächst täglich noch weiter an. Auf dem Gebiet der Atomenergie haben wir die Führung weder an Russland noch an sonst einen Staat abtreten müssen. Wir haben schwerste Waffen, aber wir stützen uns nicht hauptsächlich auf sie. Vielmehr entwickeln wir kleinere Atomwaffen für die Abwehr gegen Luft- und Raketenangriffe. Auch bei der Herstellung „sauberer“ Atomwaffen sind wir führend vorausgegangen.

 

Der Umsatz im südamerikanischen Staat Venezuele hat etwa vierhundert Todesopfer gefordert, zweitausend Menschen solen bei den dreitägigen Straßenkämpfen verletzt worden sein. Der bisherige Präsident Jimenez konnte im Flugzeug flüchten. Der Führer der Militärregierung hat erklärt, man wolle die internationalen Wirtschaftsverpflichtungen achten. Die großen Ölfelder Venezuelas werden von amerikanischen Firmen bewirtschaftet; Venezuela erhält dafür täglich 1,5 Millionen Dollar. Sobald sich die Lage gefestigt habe, sollen freie Wahlen ausgeschrieben werden.

 

Seite 2   Zeichnung. Aus: Deutsche Zeitung und Wirtschaftszeitung

Entspannungsbaustelle Bonn

„Daran hochsteigen? — nee, Erich, dat Experiment is mir denn doch zu riskant!"

 

Seite 3   Ein Sperrgebiet bei Berlin (Foto)

Grotewohl erklärte in einer Ansprache über die Sender der Sowjetzone, die demokratischen Organisationen der „Deutschen Demokratischen Republik", also die Nationale Front, die Freie Deutsche Jugend, die Gewerkschaften usw. könnten die Kontrolle darüber ausüben, dass in der Sowjetzone Atomwaffen nicht gelagert werden. Wie „offen" man heute schon in der „DDR" alles zeigt, was man nicht zeigen will, das beweist diese Aufnahme eines sowjetischen Sperrgebietes bei Dallgow im Stadtrandgebiet von Berlin. Wie gerne erst würde man Atomwaffen zeigen . . .

 

Seite 3   Kennans „Politik der Schwäche"

Zeichnung: Sicherheit unter dem Rapacki-Plan …

 

Zeichnung: Eisenhower zu Chruschtschow: „Hier herauf! Von hier aus gehts dann leichter!"

 

Die Vorträge, die Kennan im britischen Rundfunk gehalten hat, werden nach wie vor von der kommunistischen Propaganda und von den Neutralisten nach Kräften ausgewertet. Kern der Vorträge ist der Vorschlag, Deutschland zu neutralisieren und die amerikanischen Truppen aus Europa herauszuziehen. Der führende außenpolitische Sachverständige der Demokratischen Partei, der auch Kennan angehört. Acheson, hat sich im Namen der Partei scharf gegen Kennan gewandt; er lehnt seine Vorschläge entschieden ab. Inzwischen haben auch amerikanische Deutschland-Sachverständige eine Stellungnahme verfasst, die sich gegen Kennan wendet. Die Tatsache, dass sie von den neutralistischen Zeitungen nicht veröffentlicht, ja zum Teil überhaupt nicht erwähnt wird, ist ein Grund mehr, sie im Wortlaut zu bringen. Die Persönlichkeiten, die diese Darstellung unterschrieben haben, sind Politiker, Wissenschaftler und Publizisten aus beiden Parteien und Parteilose, die ihre Auseinandersetzung mit Kennan im Namen des American Council on Germany führen. Die in Europa bekannteste Persönlichkeit ist Conant, der einstige amerikanische Hochkommissar und Botschafter in Deutschland.

 

In seinen Ausführungen in Oxford und an der BBC, die unter dem Namen „Reith Vorträge" weiteste Verbreitung gefunden haben setzt sich der ehemalige Botschafter George Kennan für eine Neutralisierung Deutschlands und anderer Länder in Zentraleuropa ein. Er warnt vor einer Stärkung der NATO, empfiehlt unseren NATO-Verbündeten, amerikanische Angebote von Fernlenkwaffen abzulehnen, spricht sich sogar gegen eine Bewaffnung der NATO-Armeen mit taktischen Atomwaffen aus und stellt sich einer mit den Sowjets konkurrierenden Auslandshilfe an bündnisfreie Länder entgegen. So sehr wir Botschafter Kennans früheres Wirken respektieren, so bedauern wir es doch ungemein, dass er in dieser Weise Stellung nimmt, besonders zu einer Zeit, in der die Hoffnungen der freien Welt sich auf das Stärker werden der NATO konzentrieren, damit dem Druck der Sputnik-Diplomatie Widerstand geboten werden kann.

 

Partner des Westens

Zunächst muss man einmal fragen: wollen denn die Deutschen selber neutralisiert werden? Die Antwort ist aus den Ergebnissen der letzten Bundestagswahlen im September abzulesen, aus denen Bundeskanzler Adenauer, der Vorkämpfer der Beteiligung Westdeutschlands an der NATO, mit überwältigender Mehrheit als Sieger hervorging. Die öffentliche Meinungsforschung hat ergeben, dass 65 bis 70 Prozent aller Bundesdeutschen aktive Partner des Westens bleiben wollen. Und das ist auch nicht verwunderlich. Für souveräne Staaten gibt es nur zwei Arten von Neutralität: die durch Vertrag garantierte, wie im Fall von Belgien 1914; und die durch ein starkes eigenes Heer garantierte, wie im Fall der Schweiz und Schwedens. Die belgische Neutralität nützte nichts, selbst bei den verhältnismäßig zivilisierten Zuständen, die vor dem Ersten Weltkrieg herrschten. Ein deutscher Versuch aber, den schweizerischen Typ der bewaffneten Neutralität nachzuahmen, würde angesichts des flachen Terrains und der langen Grenzen Deutschlands einen Grad der Militarisierung erfordern, den weder die Deutschen selbst noch ihre Nachbarn annehmbar finden würden.

 

Aber nehmen wir einmal an, die Deutschen wären bereit, in der Hoffnung auf eine Wiedervereinigung ihres Landes die Neutralisierung anzustreben. Was sollten wir dazu sagen? Deutschlands Neutralisierung würde der Gefahr der sowjetischen Aggression kein Ende setzen, aber sie würde dem lebenswichtigen deutschen Beitrag zur NATO ein Ende setzen. Und das ausgerechnet zu einem Zeitpunkt, wo die Russen zeigen, dass sie auf dem Gebiet der Langstreckengeschosse einen augenscheinlichen Vorsprung herausgeholt haben, wo die NATO durch Frankreichs anhaltende Verwicklungen in Nordafrika geschwächt ist und wo die Finanzlage der Engländer es ihnen vielleicht in Zukunft noch schwerer machen wird, ihren derzeitigen militärischen Beitrag aufrechtzuerhalten. Wenn die NATO überhaupt überlebte, so würde sie doch in jenen Zustand der papierenen Organisation zurücksinken, in den sie schon manchmal zu verfallen drohte. Denn ohne die versprochenen zwölf deutschen Divisionen bestände keine Hoffnung, die dreißig Divisionen auf die Beine zu stellen, die General Norstad als absolutes Sicherheitsminimum bezeichnet — selbst wenn sie mit jenen taktischen Waffen ausgerüstet sind, die Kennan ihnen verwehren würde.

 

Seite 3   Militärischer Leerraum

Davon abgesehen, scheinen die meisten Militärexperten der Meinung zu sein, dass die Rhein-Barriere nicht gehalten werden kann, wenn nicht die Nord- und Südflanke Zentraleuropas gleichfalls verteidigt werden können. Selbst wenn also die Sowjets sich an die polnisch-russische Grenze zurückzögen, die heute wenige Kilometer östlich von Warschau verläuft, ständen ihre 175 Divisionen mehr oder weniger gegen einen militärisch leeren Raum gerichtet, mit nichts auf der anderen Seite als der Drohung mit totalem Atomkrieg — einer Drohung, die ihre Glaubwürdigkeit als Abschreckungsmittel mit jeder Steigerung der Zerstörungskraft moderner Waffen mehr und mehr verliert.

 

Hilflos gegen Drohungen

Ferner würde Mr. Kennans weiterer Vorschlag vom 2. Dezember, dass die NATO-Mitglieder dem Bau von amerikanischen Abschussrampen auf ihrem Gebiet ihre Zustimmung versagen sollten, die militärischen Gefahren einer Neutralisierung Deutschlands noch vergrößern. Kennan ist nicht nur gegen eine Stationierung von Fernwaffen in Deutschland (wo sie vielleicht nicht einmal nötig und erwünscht sind), sondern auch in anderen europäischen NATO-Ländern. Angesichts der gewaltigen Überlegenheit der sowjetischen Landstreitkräfte und der sowjetischen Fortschritte auf dem Gebiet der Fernlenkgeschosse, würde Kennans Vorschlag, sowohl die zwölf deutschen Divisionen, als auch die taktischen Atomwaffen, als auch die Abschussrampen auszuschalten, das ganze Fundament der NATO und einer gemeinsamen westlichen Verteidigung zerstören.

 

Da nach der Meinung der meisten amerikanischen Fachleute anzunehmen ist, dass die Sowjetunion die interkontinentale Rakete vor den USA haben wird, könnte eine Verweigerung von europäischen Abschussrampen für Mittelstreckengeschosse sehr wohl das augenblickliche atomische Remis in eine sowjetische Überlegenheit sowohl in atomaren Waffen als auch in konventionellen Streitkräften verwandeln. Das würde die Welt so gut wie hilflos gegen sowjetische Angriffsdrohungen bei kleinen oder großen Kriegen machen, und die Sowjets wären ohne weiteres in der Lage, ihr Herrschaftsgebiet auszudehnen, ohne einen Schuss abfeuern zu müssen.

 

Über diese wichtigen militärischen Erwägungen hinaus, würde die Neutralisierung Deutschlands jede Hoffnung zerstören, aus der NATO-Allianz je eine Einheit der ganzen atlantischen Gemeinschaft für friedliche Zwecke und zur Verhinderung des Krieges zu schmieden. Sie würde die hoffnungsvollste Tendenz in der Geschichte Deutschlands ins Gegenteil verwandeln und die Leute in der Bundesrepublik vor den Kopf stoßen, die sich gerade dreimal hintereinander in ihren Bundestagswahlen dafür ausgesprochen haben, dem traditionellen deutschen Nationalismus durch einen Zusammenschluss mit dem Westen ein Ende zu machen. Sie würde schließlich der konstruktivsten politischen Entwicklung seit (hier fehlt Text) dest aufschieben: die Einigung Westeuropas, die in den entstehenden Institutionen und Verträgen für einen Gemeinsamen Markt ihre Erfüllung findet.

 

Die Spaltung Deutschlands ist nur ein Teil der Spaltung Europas in Ost und West. Vor noch nicht zwei Jahren drängte Kennan darauf, dass wir die sowjetische Herrschaft über Osteuropa als „endgültig" hinnehmen sollten. Jetzt ist er zum anderen Extrem übergegangen und drängt uns zu dem Glücksspiel, dieser Situation durch Preisgabe unserer schwer erkämpften Errungenschaften im Westen zu ändern.

 

Wir glauben im Gegenteil, dass alle diese Verträge und politischen Ziele, deren Eckpfeiler die NATO ist, nicht nur der Verteidigung des Westens dienen, sondern zur schließlichen Wiedervereinigung Deutschlands und Freiwerdung von Osteuropa beitragen werden. Nur wenn Westeuropa in sich selbst und mit anderen Teilen der atlantischen Gemeinschaft geeint ist, kann es die drohende Gefahr sowjetischer Pression oder Aggression überleben. Ist aber eine solche Einigkeit erzielt, so besteht für die Sowjets keine Hoffnung, Europa zu unterwerfen, ohne dass sie einen globalen Wasserstoffbombenkrieg riskieren, den sie so sehr fürchten müssen wie wir. Kommt einmal diese Zeit, so könnten sie sich bereitfinden, die Sowjettruppen aus ganz Osteuropa zurückzuziehen, das jetzt eine recht zweifelhafte Kapitalanlage für sie ist (wegen der weitverbreiteten Unzufriedenheit und den hohen Kosten ihres Kontrollapparats) und das für Russland nur als Feld für einen Vorstoß nach dem Westen von Wert bleibt.

 

Botschafter Kennan und andere Befürworter seines Planes behaupten, der Westen könne durch ein Angebot, Deutschland zu neutralisieren, nur gewinnen, selbst wenn die Sowjets es ablehnen sollten, da das die Verantwortung für die Weltspannung den Sowjets zuschieben würde. Tatsächlich aber würden die Sowjets aus unserem Angebot einen großen Nutzen ziehen, ganz gleich ob sie es annähmen oder nicht. Nähmen sie es an, so würde das von allen unseren europäischen Verbündeten als erste Phase eines amerikanischen Rückzuges aus Europa angesehen werden, der sie allein der Bedrohung der Sowjetdivisionen aussetzt. Aber selbst wenn die Sowjets es schließlich ausschlügen, so würde unser Angebot, jetzt Deutschland zu neutralisieren, alle Pläne umwerfen und alle Hoffnungen begraben, die sich auf die Pariser NATO-Verträge gründen. Vermutlich wären die Sowjets nicht so dumm, ein Angebot über die Neutralisierung Deutschlands zu verhandeln, brüsk abzulehnen. Sie brauchen nur die Verhandlungen in die Länge zu ziehen, um einen Sieg davonzutragen, genauso wie sie es im letzten Frühjahr und Sommer getan haben, als die trügerischen Hoffnungen, die sich auf die Abrüstungsgespräche gründeten, einer einseitigen Abrüstung im Westen Vorschub leisteten.

 

Die Auslandshilfe

Besonders erschüttert hat uns das, was Mr. Kennan in seinem Vortrag am 8. Dezember über die Auslandshilfe gesagt hat. Er begnügt sich nicht damit, den ganzen Neutralisten-Thesen für Europa das Wort zu reden, sondern stößt auch noch in das Horn der amerikanischen Isolationisten, wenn es sich um Afrika und den Mittelosten handelt.

 

Tatsächlich können die gewaltigen sozialen und politischen Probleme, die der Kommunismus in vielen minderentwickelten Ländern auszuschlachten versucht, nicht ohne Nothilfe, technische Beratung und Kapitalinvestitionen der freien Welt gelöst werden. Bevor sich aber die politischen Verhältnisse in diesen Ländern bessern, kann kein privates Kapital dort angelegt werden, so dass nur die Alternative bleibt: Hilfe von Amerika oder Hilfe und kommunistische Unterwanderung von Sowjetrussland. Mr. Kennan empfiehlt uns: lasst sie doch kommunistisch werden, womit er in Wirklichkeit nichts anderes sagt, als dass die USA allein marschieren sollen.

 

Alte Illusionen aufgefrischt

Abschließend möchten wir betonen, dass wir Mr. Kennan nicht wegen seines kühnen Versuchs kritisieren, neue Lösungen für das Weltdilemma zu finden. Wir sind der Meinung, dass ihm Anerkennung und Bewunderung für seine brillante Darstellung gebühren. Was wir bedauern ist, dass er unserer Meinung nach die Lösungen nicht gefunden hat. Im Gegenteil, wir finden, dass seine Vorschläge dazu beigetragen haben, die alten Illusionen aufzufrischen, dass es einen abgekürzten Weg zum Frieden und zur Freiheit gäbe, auf dem man die Opfer vermeiden könnte, die zur Erhaltung der NATO nötig sind.

 

Wir sind der Meinung, dass ihm Anerkennung und Bewunderung für seine brillante Darstellung gebühren. – Der folgende Satz steht bereits im vorherigen Absatz -(Was wir bedauern ist, dass er unserer Meinung nach die Lösungen nicht gefunden hat. Im Gegenteil, wir finden, dass seine Vorschläge dazu beigetragen haben, die alten Illusionen aufzufrischen, dass es einen abgekürzten Weg zum Frieden und zur Freiheit gäbe, auf dem man die Opfer vermeiden könnte, die zur Erhaltung der NATO nötig sind.)

 

Dr. James B. Conant, früher US-Botschafter in der Bundesrepublik

 

Christopher Emmet, Generalsekretär des America Council on Germany

 

Professor Carl J. Friedrich, Harvard-Universität, ehemals Berater des US-Hochkommissars in Deutschland

 

H. v. Kaltenborn, NBC-Kommentator

 

Professor Hans Kohn, Historiker am New York City College

 

John La Farge, S. J., früher Chefredakteur der Zeitschrift „America"

 

Louis Lochner, ehemals Chef des Büros der Associated Press in Berlin

 

Norbert Muhlen, Verfasser des Buches „The Return of Germany"

 

George Nebolsine, Völkerrechtler

 

Fritz Oppenheimer, ehemals juristischer Berater Eisenhowers und später General Clays in Deutschland

 

Lithgow Osborne, früher US-Botschafter in Dänemark und Botschaftsrat in Berlin

 

Samuel Reber, Generalsekretär des Goethe House, früher stellvertretender US-Hochkommissar in Deutschland

 

Gerhard Seger, Amerika-Korrespondent des Berliner Telegraf, früher Mitglied des Reichstags

 

Dr. George N. Shuster, Präsident des Hunter College, ehemals US-Militärgouverneur in Bayern

 

Hans Wallenberg, ehemaliger Herausgeber der „Neuen Zeitung"

 

Professor Arnold Wolfers, Direktor des Washington Center of Foreign Policy Reseurch, früher Direktor der Berliner Hochschule für Politik.

 

Seite 4   Die Vertreibung als „Betriebswechsel"

Die Landwirtschaftskammer Hannover und die Arbeitsjubiläen heimatvertriebener Landarbeiter

Wenn ein Wirtschaftszweig in der Bundesrepublik aus der erzwungenen Anwesenheit der Heimatvertriebenen besonders großen Nutzen zieht, dann ist es die Landwirtschaft. Man sollte nun meinen, dass auch ihre gewählten berufsständischen Vertretungen das zu würdigen wissen und entsprechend handeln. Bei der Landwirtschaftskammer Hannover ist das leider nicht der Fall. Das zeigt sich ausgerechnet in einer Frage, wo eine vielleicht zu großzügige Haltung hundert Mal eher geboten wäre als eine kleinliche und engherzige; bei der Ehrung von Landarbeitern, die über eine lange Reihe von Jahren dem gleichen Betrieb angehören.

 

Die Landwirtschaftskammer Hannover lehnt es ab, die Jahre, die ein Landarbeiter in den jetzt von Polen und der Sowjetunion besetzten deutschen Ostgebieten gearbeitet hat, auf die Dienstzeit überhaupt anzurechnen. Es zählt nicht, ob er zwanzig oder dreißig oder vierzig Jahre etwa in Ostpreußen Landarbeit verrichtet hat; diese Jahre sind, so meint die Landwirtschaftskammer Hannover, einfach nicht gewesen. Jeder Landarbeiter aus dem deutschen Osten hat sich da ganz hinten anzustellen.

 

Als der Vertriebenenminister gegen diese Haltung Stellung nahm, erhielt er von der Landwirtschaftskammer eine Antwort, in der es u. a. heißt:

 

„Der Ausschuss ‚Landarbeit' war der Ansicht, dass im Hinblick auf die derzeitigen Richtlinien der Landwirtschaftskammer, die eine besondere Herausstellung der Betriebstreue des Landarbeiters vorsehen, eine Anerkennung der Dienstzeit ostvertriebener Landarbeiter vor der Vertreibung nicht möglich sei, obwohl er sich bewusst war, dass dies eine gewisse Härte für den vorgenannten Personenkreis bedeuten würde.

 

Andererseits würde die Anrechnung der im Osten abgeleisteten Dienstzeit auf die Gesamtdienstzeit eine Benachteiligung der einheimischen Landarbeiter bedeuten, da bei diesen der Wechsel des Betriebes selbst dann nicht als anrechnungsfähig anerkannt wird, wenn er aus von ihnen nicht zu vertretenden Gründen erfolgt ist“.

 

Man muss sich das einmal vorstellen: Selbst dann, wenn ein Landarbeiter in Niedersachsen auf dem Besitz oder der Pachtung des gleichen Arbeitgebers tätig ist, bei dem er schon vor seiner Vertreibung aus dem deutschen Osten gearbeitet hat, selbst dann werden die Jahre im Osten nicht angerechnet, das wäre, so heißt es, eine Benachteiligung der einheimischen Landarbeiter.

 

Die Vertreibung als einfacher Betriebswechsel! Dem Ausschuss „Landarbeit" kann nur geraten werden, seine Stellung zu überprüfen und dabei unseren heimatvertriebenen Landarbeitern ihr Recht werden zu lassen. Es geht dabei ja nicht einmal an den so empfindlichen Geldbeutel . . .

 

Seite 4   Postanweisungen nach Polen

Seit dem 1. Juli 1957 besteht die Möglichkeit, Geld mit Postanweisungen nach Polen zu senden. In einem entsprechenden Abkommen zwischen Polen und der Bundespost ist nur von „Polen" die Rede. Um Missverständnisse auszuschalten, wird darauf hingewiesen, dass die unter polnischer Verwaltung stehenden deutschen Ostgebiete unter diese Regelung fallen. Postanweisungen können bis zum Höchstbetrag von 400,-- DM aufgegeben werden. Der Umrechnungskurs beträgt für 100,-- DM, 568,56 Zloty. Die Beträge auf den Postanweisungen an Empfänger in Polen bzw. in den deutschen Ostgebieten sind ausschließlich in Deutscher Mark anzugeben, also nicht umgerechnet in Zloty. Wird das nicht beachtet, so sind meistens Verzögerungen von mehreren Wochen bei den Geldüberweisungen die Folge.

 

Seite 4   50 000 Handwerker und Facharbeiter

Sie werden im Raum Allenstein gesucht

Mitteilungen des Allensteiner Wojewodschaftsamtes zufolge, die kürzlich auch in Warschauer Zeitungen veröffentlicht wurden, besteht im polnisch verwalteten Ostpreußen ein vordringlicher Bedarf an befähigten Handwerkern, insbesondere an Schustern, Schneidern, Schmieden, Drechslern, Schlossern und Dachdeckern. Auch der Facharbeitermangel ist sowohl in den Städten als auch in den Landgemeinden Südostpreußens groß. Der Gesamtbedarf wird von polnischer Seite auf mindestens fünfzigtausend befähigte Kräfte geschätzt.

 

Seite 4   Ernster Mangel an Arbeitsmaterial

Zwar verlaufe die Zunahme der privaten Handwerksbetriebe in den Oder-Neiße-Gebieten „durchaus zufriedenstellend", aber leider begännen „dieser dynamischen Entwicklung bereits gewisse sehr traurige und beunruhigende Erscheinungen zu folgen", schreibt die Warschauer Zeitung „Tygodnik Demokratyczny". Die Zuteilungen an Kohle und Arbeitsmaterialien seien laufend abgesunken. So erhielten die glasverarbeitenden Handwerksbetriebe nur 50 v. H. ihres Bedarfs an Glas, die Schuhmacher nur 40 v. H. des benötigten Leders, die Installateure nur 40 v. H. an gusseisernen sanitären Einrichtungen und nur 10 v. H. an Bleirohren, während die elektrotechnischen Handwerksbetriebe ebenfalls nur 40 v. H. der erforderlichen Materialmengen erhielten. Die Leistungsfähigkeit des Handwerks in den Oder-Neiße-Gebieten sei also „stark eingeschränkt", zumal die angegebenen Prozentziffern sich auf den Bedarf vor der Erhöhung der Zahl der Handwerksbetriebe bezögen.

 

Seite 4   Ostpreußen auf der Grünen Woche

„Ostpreußen-Geschichte und Leistung", mit dieser Ausstellung wird unsere Heimat auch in diesem Jahr auf der Grünen Woche in Berlin vertreten sein. Sie fand schon im vorigen Jahr, und wir erinnern uns gern daran, beim Publikum und bei der Presse ein starkes Echo. Der Bundeskanzler telegraphierte uns damals: „Der Ostpreußenschau im Rahmen der Grünen Woche wünsche ich vollen Erfolg. Die Landsmannschaft Ostpreußen hat damit den gesamtdeutschen Charakter, den die Grüne Woche von jeher hatte, besonders unterstrichen, gez. Adenauer“.

 

Das gilt auch diesmal. Wieder wird die Ausstellung in dem auffallendsten Gebäude des großen, erweiterten Ausstellungsgeländes am Funkturm stattfinden, im Marshall-Haus. Wieder werden die fünfzig Zentimeter hohen Buchstaben der Worte „Landsmannschaft Ostpreußen", flankiert von Elchschaufel und Ordenskreuz, weithin zu sehen sein.

 

Wir teilen uns diesmal das Erdgeschoss des Marshall-Hauses mit der Landsmannschaft Pommern. Unsere Ausstellung ist im Wesentlichen unverändert geblieben, doch wurde ihr Hauptanziehungspunkt, die Jagdtrophäenschau, erweitert. Ununterbrochen während der Ausstellungszeit stehen Landsleute zu Führung und Auskünften bereit; das begrüßen besonders unsere Landsleute aus Ost-Berlin und der sowjetisch besetzten Zone. Besonders aus der sowjetisch besetzten Zone sind viele darunter, für die der Besuch der Grünen Woche zugleich die einzige Reise im Jahr nach West-Berlin bedeutet. Und hier können sie sich nun einmal aussprechen, sie, die in ihren Zeitungen nur noch Namen wie Kaliningrad und Olsztyn finden. Sie werden vor den großen Fotoreproduktionen stehen und vor den Tafeln, die anschaulich zeigen, was Ostpreußens Landwirtschaft einst für unser Vaterland leistete, sie werden die Ausstellung mit der Gewissheit verlassen, dass das freie Deutschland seine Ostprovinzen nicht vergisst und dass keine Konjunktur, keine Tendenz stark genug sein wird, die Wahrheit über das Land östlich der Oder und das Bewusstsein unseres Rechtsanspruches zu unterdrücken.

 

Diese Erkenntnis wünschen wir auch allen Einheimischen, vor allem der Schuljugend. Ihnen allen rufen wir zu:

 

Kommt, seht unsere Ausstellung auf der Grünen Woche!

 

Seite 4    „Friedland-Hilfe" ein Werk der Nächstenliebe.

Die im November vorigen Jahres ins Leben gerufene „Friedland-Hilfe", die den im Bundesgebiet einströmenden Aussiedlern und Flüchtlingen erste Unterstützung bringen soll, hat erfreuliche Erfolge verzeichnen können, über 360 000 DM sowie viele Tausende von Paketen mit Kleidern und sonstigen Sachspenden sind im Lager Friedland eingetroffen. Mit diesen Mitteln konnte rund 8000 Aussiedlern, die im Laufe des Monats Dezember aus den polnisch besetzten Ostgebieten und aus Polen ins Bundesgebiet kamen, geholfen werden. Die „Friedland-Hilfe" erweist sich täglich mehr als ein großes Werk der Nächstenliebe.

 

Die eingesandten Beträge belaufen sich auf Summen zwischen 2,-- DM und 50 000 DM. Neben großzügigen Spenden aus der Wirtschaft sind auch kleine Geldsendungen oft mit persönlichen Anschreiben — aus allen Kreisen der Bevölkerung eingetroffen, so zum Beispiel von Rentnern und Vertriebenen sowie von Aussiedlern, die erst vor kurzer Zeit ins Bundesgebiet kamen und nun aus ihren bescheidenen Mitteln ihren Leidensgenossen helfen wollen. Die Verteilung der Sachspenden und Geldbeträge wird nach Maßgabe der Bedürftigkeit vorgenommen. Sie findet bei den Beschenkten rührende Dankbarkeit, zumal die Menschen, die aus den Ostgebieten kamen, sich heute fast ängstlich und ohne jede Illusion in das Leben in Freiheit hineinbewegen.

 

Die Wohlfahrtsverbände haben sich die Verteilung der Spenden aufgegliedert. Die Arbeiterwohlfahrt betreut die Kinder bis zu drei Jahren. Das Deutsche Rote Kreuz nimmt sich der Kinder zwischen drei und sechzehn Jahren an. Die Caritas sorgt für die Jünglinge und Männer über sechzehn Jahren und das Evangelische Hilfswerk für die Mädchen und Frauen über sechzehn Jahren. Dank des reichen Spendeneingangs haben die in den Lagern arbeitenden vier Wohlfahrts-Verbände neue Impulse erhalten.

 

Der Appell, für die „Friedland-Hilfe" zu spenden soll zu gegebener Zeit wiederholt werden. Vorerst sind alle kirchlichen, freisozialen und staatlichen Stellen bemüht, das Interesse an dieser Hilfsaktion wachzuhalten, die auch in den kommenden Monaten für rund 30 000 Menschen notwendig sein wird. Minister Oberländer nannte das Werk eine „Zweckhilfe auf Zeit", die so lange andauern soll, wie der Strom der Aussiedler anhält. Das wird nach den Erwartungen des Ministers noch mehr als ein Jahr der Fall sein.

 

Seite 4   „Deutsch-polnische Begegnungen 1945/1958"

Die Aussiedler werden aufgerufen, von Erlebnissen guter Nachbarschaft zu berichten.

Der Göttinger Arbeitskreis ostdeutscher Wissenschaftler in Göttingen, Sternstraße 2, wendet sich mit einem Aufruf an alle Aussiedler aus den deutschen Ostprovinzen, Berichte über Taten der Hilfe und Nächstenliebe einzusenden, die ihnen nach der Übernahme der Oder-Neiße-Gebiete in polnische Verwaltung von polnischen und ukrainischen Neusiedlern zuteilwurden. Die Berichte sollen in Buchform unter dem Titel „Deutsch-polnische Begegnungen 1945/1958" veröffentlicht werden. Damit wird der „Göttinger Arbeitskreis" die Reihe seiner Berichtsammlungen fortsetzen, die 1950 mit der Herausgabe der „Dokumente der Menschlichkeit in der Zeit der Massenaustreibungen" begonnen wurde. 1954 folgte die amerikanische Ausgabe „Documenta of Humanity during the Mass Expulsions" im Verlage Harper & Bths., New York, mit einem Vorwort von Albert Schweitzer. 1956 erschienen Berichte über Erlebnisse der Rettung und Bewahrung durch Hilfe oder sonstige Fügung in der Not der Flucht und Austreibung unter dem Titel „Keiner kennt die Grenze . . .“

 

Durch die neue Veröffentlichung soll dokumentiert werden, dass die ostdeutschen Aussiedler ebenso wie ihre heimatvertriebenen Landsleute trotz aller Not und erlittenen Diskriminierung vor allem dankbar der Handlungen polnischer und ukrainischer Nachbarn gedenken, in denen eine von Menschlichkeit und natürlichem Rechtsempfinden geprägte Gesinnung ihren Ausdruck fand. Sowohl aus mündlichen Schilderungen von Aussiedlern als auch durch Berichte der polnischen Presse wurde bekannt, dass vielfach polnische und ukrainische Neusiedler der deutschen Bevölkerung zur Seite standen und auch oftmals eine Einstellung gegenüber dem deutschen Volke und den Heimatvertriebenen bekundeten, die vom Geiste guter Nachbarschaft und von der Anerkennung des Rechts bestimmt wurde. Durch die Herausgabe der Berichtsammlung „Deutsch-polnische Begegnungen" soll ein Beitrag geleistet werden für eine wahre Verständigung und für eine Versöhnung der Völker.

 

Der „Göttinger Arbeitskreis" fordert die Aussiedler auf, Berichte der geschilderten Art umgehend, spätestens aber bis zum 30. Juni 1958, an die oben genannte Anschrift einzusenden. Die Berichte können handschriftlich oder in Maschinenschrift in jeder Sprache abgefasst sein.

 

Seite 4   Wer erhält Hauptentschädigung?

Welche Bedingungen für die bevorzugte Auszahlung erfüllt werden müssen

Von unserem Bonner O. B.-Mitarbeiter

Der Präsident des Bundesausgleichsamtes gab in seinem Vierteljahresbericht bekannt, dass nunmehr 37 Millionen DM an Hauptentschädigung ausbezahlt worden sind. Die Anlaufschwierigkeiten bei dieser Leistung des Lastenausgleichs sollen nicht geleugnet werden. Dennoch ist es für die Bundesrepublik kein Ruhmesblatt, wenn zwölf Jahre nach der Vertreibung erst etwa zwei Promille (das sind zwei Zehntel Prozent) der Ansprüche an Hauptentschädigung befriedigt worden sind. (Die Befriedigung durch Verrechnung ändert an der Größenordnung nichts.)

 

An dem geringen Abfluss der Mittel bei der Hauptentschädigung ist zum Teil auch die Unkenntnis der Geschädigten über die Vorschriften schuld. Auf einige dieser Bestimmungen sei deshalb hingewiesen. (Wir beantworten damit auch einige Anfragen.)

 

Hauptentschädigung kann nur erhalten, wer landwirtschaftliches Vermögen, bebaute oder unbebaute Grundstücke, Betriebsvermögen, Berufsvermögen, Anspruchsvermögen oder Beteiligungen verloren hat. Die Hauptentschädigung kann nur ausgezahlt werden, wenn der Geschädigte über seinen Schaden vom Ausgleichsamt einen Feststellungsbescheid und auf Grund des Feststellungsbescheides einen Hauptentschädigungsbescheid erhalten hat. Ein Teilbescheid genügt auch; ein Bescheid unter Vorbehalt genügt nicht. Es muss unbedingt den für eine Hauptentschädigungsausbezahlung in Betracht kommenden Vertriebenen geraten werden, sich um einen Feststellungsbescheid — gegebenenfalls Teilbescheid — zu bemühen. Es sei jedoch hier ausdrücklich vermerkt, dass in vielen Fällen wegen des Fehlens der maßgeblichen Bestimmungen das Ausgleichsamt zur Erteilung eines Bescheides trotz besten Willens nicht in der Lage ist.

 

Zur Ausbezahlung freigegeben ist die Hauptentschädigung zunächst für alle Anspruchsberechtigten, die das siebzigste Lebensjahr vollendet haben. Wer allerdings einen Hauptentschädigungsanspruch von mehr als fünftausend DM besitzt, erhält nur eine erste Rate von fünftausend DM. Sehr hart ist auch die Bestimmung, dass Unterhaltshilfeempfänger und Personen, die ein Aufbaudarlehen erhalten haben, eine Hauptentschädigungszahlung nur dann erwarten können, wenn sie einen sehr hohen Anspruch auf Hauptentschädigung besitzen; ob im einzelnen Falle der Anspruch hoch genug ist, muss beim Ausgleichsamt erfragt werden.

 

Zur bevorzugten Auszahlung der Hauptentschädigung kommen weiter Geschädigte in Betracht, die eine gehobene Berufsausbildung ihrer Kinder finanziert erhalten wollen. Über diese Möglichkeit ist vor kurzem im Ostpreußenblatt eingehend berichtet worden.

 

Schließlich sind zur bevorzugten Freigabe der Hauptentschädigung sogenannte Härtefälle berechtigt. Als Härtefälle gelten alleinstehende Frauen mit drei Kindern, die bisher Unterhaltshilfe erhielten, deren Unterhaltshilfe jedoch eingestellt werden musste, weil eines der drei Kinder das maßgebende Alter überschritten hat

 

Seite 4   Reichsminister a. D. Magnus Freiherr von Braun

Zu seinem achtzigsten Geburtstag am 7. Februar 1958

Neucken im Kreise Pr.-Eylau ist der Geburtsort des Jubilars, wo er als jüngster, von drei Brüdern, auf dem väterlichen Gute geboren wurde. Einer Kindheit und Jugend auf dem Lande folgten das humanistische Gymnasium in Königsberg (Wilhelms-Gymnasiums) und das juristische Studium an der Georgia Augusta zu Göttingen sowie an der Albertina zu Königsberg und die Militärzeit beim 1. Garderegiment in Potsdam. Bereits als Regierungsreferendar und –assessor lernte er weite Teile des bis an die westliche Reichsgrenze sich erstreckenden Preußen kennen. Ein Sonderauftrag führte ihn nach London; er studierte dort die Verwaltung der englischen Hauptstadt, weil nach Vorbildern für die Neuordnung der aufblühenden Reichshauptstadt gesucht wurde.

 

Seine dienstliche Tätigkeit begann er als Adjutant des preußischen Handelsministers. Nach einigen Jahren war er bereits Landrat des Kreises Wirsitz in der Provinz Posen; von dort aus wurde er während des Ersten Weltkrieges ins Reichsamt des Innern berufen. Hier wurde es eine seiner wesentlichen Aufgaben, eine Pressestelle aufzubauen, mit der in den schweren Jahren des Krieges ein noch unbekanntes Gebiet betreten und ein Versuch unternommen wurde, an der öffentlichen Meinungsbildung von der Staatsführung aus mitzuwirken.

 

So war es naheliegend, dass Braun alsbald zum ersten Reichspressechef beim Reichskanzler aufstieg. Beim Rücktritt des Reichskanzlers Michaelis schied er jedoch aus dem Reichsdienst aus. Während des letzten Kriegsjahres finden wir ihn in der Verwaltung Litauens und Lettgallens. Nach dem Kriege war er Polizeipräsident in Stettin, Personalrat für die preußische Verwaltung und in den Jahren 1919/1920 Regierungspräsident in Gumbinnen. Dies Amt endete mit dem Kapp-Putsch, zugleich schied er aus der inneren Verwaltung aus.

 

Als Generaldirektor des Verbandes der Raiffeisengenossenschaften stand er anschließend vor der schwierigen Aufgabe, den wirtschaftlichen Zusammenbruch dieses gerade für die östliche Landwirtschaft so entscheidend wichtigen Verbandes zu verhüten und darüber hinaus eine Einigung in dem so verschiedenartigen ländlichen Genossenschaftswesen herbeizuführen. Beides gelang ihm nach schwierigsten Verhandlungen. Damit wurde ein wirtschaftliches Instrument für die deutsche Landwirtschaft erhalten, das gerade gegenwärtig wieder von größter Bedeutung ist und das seine vorbildliche und allgemein gültige Ausprägung in den östlichen Provinzen Preußens gefunden hatte. Die Mitarbeit im Reichswirtschaftsrat, der Reichsbank und anderen zentralen Institutionen war die selbstverständliche Folge dieses erfolgreichen Wirkens.

 

Inzwischen hatte sich in den zwanziger Jahren die allgemeine Agrarkrise verschärft. Der wirtschaftliche Verfall und die Millionenziffer von Arbeitslosen hatten im Jahre 1932 ihren Höhepunkt erreicht. Im Kabinett Papen übernahm Freiherr von Braun den Posten des Reichsministers für Ernährung und Landwirtschaft, in gleicher Eigenschaft gehörte er dem anschließenden Kabinett Schleicher an. Wesentlicher Anstoß zu seiner Berufung war eine Denkschrift geworden, in der er aus seinen besonderen Kenntnissen der Landwirtschaft und aus seinen Erfahrungen auf dem Gebiete des Agrarkredits nicht nur die Ursachen der landwirtschaftlichen Not aufzeigte, sondern auch Wege zu ihrer Behebung wies. Diese Gedanken konnte er nun als Reichsminister zu einem wesentlichen Teil verwirklichen und damit der durch eine steigende Verschuldung verursachten Agrarkrise wirksam entgegentreten.

 

Mit dem Beginn des Jahres 1933 endete das öffentliche Wirken dieses Mannes, der heute auf ein erfülltes Leben zurückblicken kann, das dem Dienste für die Gesamtheit galt. In ihm verkörpern sich beste preußische Überlieferungen, die er bewusst in seinem Buch „Von Ostpreußen bis Texas" (Verlag H. Rauschenbusch in Stollhamm, Oldenburg) als Richtschnur seines Handelns hervorhebt. Auch heute gilt sein ganzes Denken und Tun seiner ostpreußischen Heimat und einem Wiedersehen des zerrissenen Vaterlandes.

 

Freiherr von Braun – er ist, das sei in diesem Zusammenhang erwähnt, der Vater des bekannten Raketenforschers. Wernher von Braun – lebt mit seiner Gattin in (13b) Oberaudorf am Inn (Oberbayern), Laurentiusstraße 14.

 

Seite 4   Ostdeutsche Personenstandsregister in Berlin

Beim Standesamt 1 in Ost-Berlin (Berlin N 54, Rückertstraße 19) sind kürzlich zahlreiche Personenstandsregister der Danziger und schlesischen Standesämter eingetroffen. Die Leitung des Standesamts 1 in Ost-Berlin erklärte, sie besitze den größten Teil der Personenstandsregister aus den polnisch verwalteten Oder-Neiße-Gebieten. Der Bestand beträgt rund 40 000 Bände. Jeder Bewohner der Bundesrepublik und West-Berlins erhalte auf schriftlichen Antrag Beurkundungen aus diesen Personenstandsregistern. Die Urkunden würden seinem zuständigen Standesamt in der Bundesrepublik nach Ausstellung übersandt werden. Es sei jedoch nicht ratsam, wurde hierzu in West-Berlin erklärt, in dem Antrag anzugeben, dass diese Urkunde für Zwecke des Lastenausgleichs benötigt werden.

 

Das Standesamt 1 in West-Berlin besitzt ebenfalls zahlreiche Personenstandsregister aus den Oder-Neiße-Gebieten, insgesamt etwa 13 000 Bände, vorwiegend aus Stettin. Das Standesamt 1 in West-Berlin (Berlin-Dahlem, Lentzeallee 107) erteilt ebenfalls Beurkundungen aus den vorhandenen Personenstandsregistern.

 

Seite 5   Aus den ostpreußischen Heimatkreisen

Königsberg-Stadt

Provinzialverband Ostpreußen

Wichtig für die ehemaligen Angestellten und Arbeiter der Provinzialverwaltung Ostpreußen, Dienststellen: Landeshauptmann Königsberg. Die zweite Novelle zum Gesetzt zu Artikel 131 des Grundgesetzes hat neben einer großen Anzahl von Änderungen eine Erweiterung des Personenkreises gebracht, der Ansprüche als 131er geltend machen kann. Nach Paragraph 52, Abs. 2, Satz 1, finden die für Beamte maßgeblichen, versorgungsrechtlichen Vorschriften des G 131 auf solche Angestellte und Arbeiter Anwendung, die bei ihrem Dienstherrn oder seinem Rechtsvorgänger vor dem 01.04.1938 mindestens sechs (also nicht mehr zehn) Jahre im Dienst gestanden haben. Nach Paragraph 52, Ab. 3, sind diejenigen Angestellten und Arbeiter den Beamten auf Lebenszeit bezüglich der Versorgung nach beamtenrechtlichen Grundsätzen gleichgestellt, die am 08.05.1945 mindestens zehn Jahre bei ihrem Dienstherrn und seinem Rechtsvorgänger im Dienst waren. Der Stichtag für den Wohnsitz im Bundesgebiet ist jetzt vom 31. März 1951 auf den 31. Dezember 1952 verbessert. Das letztere ist besonders für Sowjetzonenflüchtlinge wichtig. Die vorstehenden Änderungen treten vom 01.09.1957 ab in Kraft. Anträge sind an die zuständigen Versorgungsregelungsbehörden zu richten.

 

Meldestelle des Provinzialverbandes Ostpreußen in (21b) Witten-Ruhr, Augustastraße 3.

 

Fünfzig Jahre Staatliche Ingenieurschule für Bauwesen in Essen

Die Staatliche Ingenieurschule für Bauwesen in Essen wird vom 17. bis 20. Oktober ihr fünfzigjähriges Bestehen feiern.

 

Nachdem durch den Aufbau der kriegszerstörten Teile in mehreren Bauabschnitten der frühere Umfang hergestellt worden war, ist in den letzten beiden Jahren ein den neuzeitlichen Anforderungen entsprechender Erweiterungsbau errichtet worden.

 

Seit 1952 hat die Ingenieurschule die Patenschaft für die Staatsbauschule Königsberg übernommen.

 

Das Königsberger Absolventenverzeichnis, das der letzte Direktor der Schule, Professor Frick, noch retten konnte, hebt die Essener Schule auf, um Absolventen, die ihre Papiere verloren haben, helfen zu können.

 

Die Essener Schule und noch viel mehr die Königsberger haben durch Kriegseinwirkungen wichtige Papiere und Aufzeichnungen verloren. Deshalb ergeht an alle Absolventen der beiden Schulen die Bitte, alles verfügbare Material (Aufnahmen, Zeichnungen, Berichte) über ihre Schulen der Staatlichen Ingenieurschule für Bauwesen in Essen, Robert-Schmidt-Straße 1, zur Verfügung zu stellen.

 

Duisburger Kunstmuseum im Kant-Park

Oberstadtdirektor Seydaack gab bei der Vorlage des Haushaltsplans 1958 für die Patenstadt Duisburg bekannt, dass im Kant-Park ein neues Kunstmuseum gebaut wird. Er betonte ferner die Aufgabe des Heimatmuseums, die zugewanderten Bürger mit ihrer Wahlheimat zu verwurzeln. Für die Anlage des Freilichtmuseums des Landschaftsverbandes — das voraussichtlich in Duisburg eingerichtet werden wird — soll das Gelände zwischen Tierpark und Monning zur Verfügung gestellt werden.

 

Königin-Luise-Schule und Bessel-Schule

Zu Pfingsten wird ein Treffen von Angehörigen beider Schulen geplant. Um die nötigen Räume belegen zu können, werden alle, die an diesem Treffen teilnehmen wollen, gebeten, sich innerhalb der nächsten zwei Wochen anzumelden. Für die Luisen-Schule nehmen Oberstudiendirektor Reich, Detmold, Leopoldstraße 7 und Oberstudiendirektor, Dehnen, Köln, Herzogstraße 25, die Meldungen entgegen; für die Bessel-Schule, Wolfgang Lange, Hannover, Wißmannstraße 14. Die Erinnerungsschrift für die Bessel-Schule wird jetzt gedruckt. Um Verzögerungen bei der Zusendung zu vermeiden, ist es notwendig Anschriftenänderungen, Wolfgang Lange, mitzuteilen.

 

Zum 80. Geburtstag von Obermeister Popp

Am 15. Februar 1958, wird der Obermeister der Bäckerinnung Königsberg, Richard Popp, in Hannover, Ferdinand-Waibrecht-Straße 32, seinen 80. Geburtstag begehen. Er ist durch seine redliche, schlichte Art und durch seine Leistungen weit über Königsberg hinaus bekanntgeworden.

 

Sauberes handwerkliches Können, Fleiß, und die warmherzige Art, die ihm und seiner Gattin zu eigen waren, machten das von ihm im April 1907 eröffnete Geschäft in der Altstädtischen Langgasse zu einem geachteten Betrieb. Seine gründliche Fachkenntnis bewies er im Prüfungswesen des Handwerks. Während des Ersten Weltkrieges war Richard Popp mit eingespannt in die Versorgung der Stadt mit dem täglichen Brot. Er erkannte die Notwendigkeit, die Schwäche des einzelnen Handwerksbetriebes durch genossenschaftlichen Gemeinsinn auszugleichen. Daher gründete er 1917 mit anderen vorausschauenden Meistern die Einkaufsgenossenschaft der Bäckerinnung, deren Umsatz sich im Jahre 1944 über fünf Millionen Mark steigerte.

 

Ratend und helfend steuerte er sein Handwerk durch die Wirren der Inflation und der späteren Jahre. Das ihm entgegengebrachte einstimmige Vertrauen zeigte sich 1931 bei seiner Wahl zum Obermeister und zum Vorstandsmitglied der Handwerkskammer. Die Aufgaben des Handwerks und mit ihnen die handwerkliche Selbstverwaltung und die wirtschaftlichen Einrichtungen wuchsen, und erneut rief man den pflichtgetreuen Meister Popp; stellvertretend leitete er das ostpreußische Bäckerhandwerk. In der Spitzenvertretung der Deutschen Bäckergenossenschaften und im Auftragswesen des ostpreußischen Handwerks bewährte sich seine reiche Erfahrung. Schwer lastete auf ihn die Mitverantwortung für die ostpreußische Getreidewirtschaft und Brotversorgung. Obwohl die Hälfte aller Bäckereibetriebe nach den entsetzlichen Zerstörungsangriffen 1944 ausfiel — darunter sein eigener Betrieb — wurden die Mitbürger satt bis zu jenem Tage, da die Heimat versank. Dieses Brotschaffen war mit der jahrelangen stillen Arbeit von Obermeister Richard Popp zu danken; es war sein bestes Meisterstück.

 

Bitter trafen diesen ehrenwerten Mann die Heimatlosigkeit und das Schicksal des Vaterlandes; ein harter Schlag war der Verlust der treuen Lebensgefährtin. Als am 7. September 1952 in festlicher Form die Patenschaftsübernahme für Königsberg in Duisburg verkündet wurde, fand im Sitzungssaal des Rathauses ein Festakt aus Anlass des 400-jährigen Bestehens der Königsberger Bäckerinnung statt. Hierbei wurde Obermeister Popo eine Nachbildung der Ehrenkette der Königsberger Innung umgehängt, die die Patenstadt gestiftet hatte. Dieser Tag war somit auch ein Ehrentag für unseren Mitbegründer Richard Popp, dem wir fernerhin Gutes wünschen.

Hellmuth Bieske, Konsul a. D. und Stadtvorsitzender

 

Fischhausen

Zusammenkunft der Pillauer in Hamburg

Am 19. Januar trafen sich über achtzig Pillauer im Lokal Feldeck in Hamburg, um des 233. Jahrestages der Gründung der Seestadt zu gedenken. Die blaurote Stadtflagge mit dem Wappenbild des silbernen Störs zierte den Saal. Das Vorstandsmitglied der Heimatgemeinschaft, Kaffke, verlas außer anderen Grüßen die Begrüßungsworte des leider verhinderten 1. Vorsitzenden. Stadtbürodirektor a. D. Hugo Kaftan, in den er die Hoffnung äußerte, dass die Heranwachsenden die Brücke zur Heimat zurückschlagen werden. Ferner teilte er mit, dass die Arbeit an der „Heimatgeschichte des Samlandes" sich als umfangreicher erweist, als dies vorgesehen war. Das Material für Pillau ist jedoch lückenlos beisammen. Aufmerksamkeit fanden ein Bericht über das heutige Pillau wie auch die Angaben über die Verleihung des Stadtprivilegs am 18. Januar 1725. Sie wurde gegen den harten Widerstand des Gouverneurs der Festung endlich erreicht, und die Bürgerschaft dankte ihrem Friedrich Wilhelm I. dafür in überschwenglichen Ausdrücken und bezeichnete es als „ein Exempel Königlicher Clemenz, Pillau, ein Fischerdorf — zur Würde einer Stadt zu erheben". — Man trennte sich mit dem Wunsch, einander beim Jahrestreffen im Sommer in der Patenstadt Eckernförde wiederzusehen.

 

Heimatgemeinschaft Stadt Fischhausen

Unser Landsmann, Friedrich Saß, sucht seinen Sohn, Gerhard, geb. 31. Mai 1929. Er wurde am 17. April 1945 in Danzig von den Russen verschleppt und soll im Juli 1945 in Königsberg unter russischer Bewachung gesehen worden sein. Zweckdienliche Angaben über den Verbleib des Gesuchten werden erbeten.

 

Um unsere Heimatortskartei immer auf dem neuesten Stand zu halten, bitten wir erneut alle Fischhauser, die ihren Wohnort oder auch ihre Wohnung geändert haben, uns diese Veränderung mitzuteilen. Auch von Veränderungen in der Familie, wie Geburten, Eheschließungen, bestandene Examen, Jubiläen, Silberne und Goldene Hochzeiten und Sterbefälle bitten wir uns rechtzeitig Mitteilung zu machen.

 

Zur Vervollständigung unserer Heimatortskartei werden aus dem Stadtbezirk Fischhausen noch folgende Landsleute gesucht:

 

1. Fritz Albrecht, Steinsetzer, nebst Familie, Langgasse 2. —

 

2. Ida Baginski. —

 

3. Balte. Bahnbeamter. Freiheitstraße 27. —

 

4. Bandusch, Freiheitstraße 6. —

 

5. Fritz, Beeck, Arbeiter, Siedlung IV. —

 

6. Beeck. Witwe, Schlageterstraße 4. —

 

7. Beeck, Deputant auf Vorwerk Schäferhof. —

 

8. Böhnke, Deputant auf Vorwerk Schäferhof. —

 

9. Familie Behnke, Freiheitstraße, Domäne Fischhausen. —

 

10. Behrend, Maurer, nebst Tochter, verh. Witt, Königsberger Straße 2. —

 

11. Karl Bierbrauer, Maurer, geb. 30.06.1909. —

 

12. August Birkhahn, Deputant, Freiheitstraße, Domäne Fischhausen, nebst Familie. —

 

13. Wilhelmine Blauhut, Gartenstraße 7. —

 

14. Emil Bodlin, Reichsbahnweichensteller i. R., Breite Straße 4. —

 

15. Anton Böhnke, und Frau Gertrud Böhnke, geb. Wittke, Freiheitstraße, Domäne Fischhausen. —

 

16. Otto Bollmann und Frau Frieda Bollmann, geb. Klein, Wasserstraße 1. —

 

17. Max Bortz, Müllermeister, Königsberger Straße 21. —

 

18. Helene Braun, Langgasse 18. —

 

19. Ella Breuer, Langgasse 19. —

 

20. Paul Bruse, nebst Familie, Siedlung IV —

 

21. Bubacz, Friseurmeister, Langgasse 6. —

 

22. Budnick, Friseur, Freiheitstraße 20. —

 

23. Frau Büchner, nebst Sohn, Herbert, Gartenstraße 5. —

 

24. Therese Bandusch, Oberpostschaffnerwitwe, Freiheitstraße 6.

 

Wer über den Verbleib vorstehend aufgeführter Landsleute oder deren Angehörigen Auskunft geben kann, gebe uns bald Nachricht. Bei allen Anfragen und Mitteilungen bitten wir stets die Heimatanschrift (Straße und Hausnummer) anzugeben.

Bruno Guddat, Vorsitzender (24a) Lübeck. Trappenstraße 2

 

Wehlau

Unser diesjähriges Heimatkreistreffen wird im Monat Juni bei unserem Patenkreis in Syke stattfinden. Das genaue Datum wird im Einvernehmen mit dem Patenkreis Grafschaft Hoya Ihnen noch mitgeteilt werden. Diese frühe Bekanntgabe ermöglicht es Ihnen, liebe Landsleute, sich im Rahmen Ihrer Pläne hiermit einzurichten.

Strehlau, Kreisvertreter Karlsruhe-West, Hertzstraße 2

 

Memel Heydekrug und Pogegen

Gesucht werden die Landsleute:

Martha Bertaschus, geb. Kindschus, und Sohn, Raimund, früher Memel, Kleinsiedlung 3. —

 

Söhne des Jakob Bertuleit, früher Baugskorallen, Memel-Land. —

 

Anna Dikschas, geb. Korys, geb. 02.04.1910, früher ? —

 

Johannes Dreiszas, früher Iszlusze, Memel-Land. —

 

Käthe Endrullis, geb. 31.05.1926, früher Wersmeningken, Pogegen. —

 

Frau Anny Faber, geb. 29.06.1927 in Bismarck, Heydekrug. —

 

Benno Guddat, früher Karzewischken, Pogegen. —

 

Elsbeth Günther, geb. Kasullis, geb. 1925. Früher Willkischken, Pogegen. —

 

August Hoppe, geb. 03.08.1898, Trakseden, Heydekrug. —

 

Ida Jurkuweit, geb. 01.02.1920 in Schilleningken. Früher Rucken, Pogegen. —

 

Anna Kasulis und Georg Kasulis, geb. 1929 bzw. 1922, früher Willkischken, Pogegen. —

 

Berta Kuknat, geb. Trakowski, geb. 10.01.1912, früher Kreis Pogegen ? —

 

Elfriede Kurschel, geb. Scheidies, geb. 17.11.1912, Tilsit, früher Coadjuthen, Pogegen. —

 

Marta Küster, geb. Jessat, geb. 02.04.1889 in Paleiten. —

 

Willi Kwauka, früher Wannaggen, Memel-Land. —

 

Willy Leopold, geb. 01.06.1921 in Gaidellen, und Großmutter, Frau Untrieser, geb. Leopold, und Tante, Maria Necker, geb. Leopold, früher Scheeren ?, Heydekrug. —

 

August Lorenscheit, geb. 25.03.1892. früher ? —

 

Martha Lorenscheit, geb. 06.04.1901, Kanterischken, und Kinder Erika, geb. 12.01.1940 in Jugnaten und Erich, geb. 01.02.1942 in Schillmeiszen, Heydekrug. —

 

Ernst Lorenz, geb. 16.03.1913 In Laschen, früher Trakseden, Heydekrug. —

 

Alexander Margies, Kreis Pogegen. —

 

Kurt Hans Maskolus, geb. 1914 in Swinemünde, früher Memel, Töpferstraße 1. —

 

Johann Matschullis, geb. 21.06.1913, ? Kreis Heydekrug. —

 

Richard Matzat, geb. 19.03.1928, Kaszemeken, Pogegen. —

 

Familie Fritz Papendick, früher Schäferei Nausseden, Pogegen. —

 

Otto Paul, geb. 02.01.1908, früher Memel —

 

Grete Penschuk, geb. Petrosch, geb. 28.07. 910, früher ? —

 

Anna Perkams, geb. Jakschies, geb. 1890, früher Memel, Wiesenstraße. —

 

Herta Petrosch, geb. 02.02.1923, früher Pogegen. —

 

Ernst Pinno, geb. 03.04.1912 in Digken, früher Kuhlins, Heydekrug. —

 

Georg Quauka, geb. 01.04.1888, Paaschken, Heydekrug und Verwandte von ihm. —

 

Herta Radtke, früher Plicken, Memel-Land. —

 

Richard Radtke und Anna Radtke, früher Memel, Mühlenstraße 39. —

 

Martin Rußlies, geb. 05.01.1899 in Klooschen-Bartel, früher Dräszen, Memel-Land und Verwandte. —

 

Grete Seigies, geb. 02.06.1910, Dautzin-Niklau, früher Truschellen. Memel-Land. —

 

Helene Seigies, geb. 29.11.1924, Memel, früher Memel, Gr. Wasserstraße 18/17. —

 

Emil Skwirba, geb. 30.07.1914, Petereiten, Memel-Land; er soll bis 1950 in Österreich gewesen sein. —

 

Erdmann Szirniks, geb. 05.08.1904, früher Jurge-Kantscheit, Pogegen. —

 

Georg Szirniks, geb. 21.02.1898, früher Kekersen, Pogegen. —

 

Marta Szirniks, geb. 14.06.1902, früher Schäferei Nausseden, Pogegen. —

 

Alfred Schneidereit, geb. 29.03.1917 in Kanterischken. früher Medszokelmoor, Heydekrug. —

 

Kasimir Schu(ie)linski, geb. 20.09.1907, früher Memel, Kaiserstraße 8a. —

 

Anna Trumpa, geb. Petrosch, geb. 20.06.1889, früher Pogegen. —

 

Wilhelm Waldmann, geb. 13.03.1900 und Familie, früher Kirlicken, Heydekrug —

 

Johann Warkus und Peter Warkus, geb. 05.12.1928 in Kollaten, Memel-Land —

 

Max Arthur Werner, geb. 21.11.1895 in Memel, früher Memel, Mühlentorstraße 96. —

 

Kurt Wissmann und Erwin Wissmann, früher Heydekrug. —

 

Helmut Woeste, früher Memel-Land ? —

 

Hans-Richard Zwikis, geb. 21.04.1913 in Karkelbeck (war in Italien in Gefangenschaft).

 

Nachricht oder Hinweise erbittet der Suchdienst der Memelkreise, (23) Oldenburg i. O., Münnichstraße 31. Allen Zuschriften bitte / Betr.: „Memel 6" / hinzufügen. Bei Rückfragen bitte Rückporto beifügen!

 

Folgende Landsleute werden gesucht:

Carl Anys, geb. 19.09.1901 in Kollaten, früher vermutlich Luisenhof. –

 

Michel Albuszies, geb. 16.09.1915 Matzwöhlen, Kreis Memel-Land. —

 

Bruno Dahn, geb. 18.12.1910 in Schnaugsten, Memel-Land —

 

Walter Dilba, geb. 12.11.1901, In Kallehnen, früher Greyszöhnen Pogegen. —

 

Marta Dowideit, geb. Saunus, geb. in Palleiten, Heydekrug. –

 

Franz Eichholz, geb. 1920, in Laudszen, Heydekrug. —

 

Franz Endejautzki, geb. 20.04.1886 und Frau Maria Endejautzki, geb. Baltromeit, geb. etwa 1893 und Kinder, Herta, Bruno und Otto, alle Rudienen, Heydekrug. —

 

Käthe Endrullis, geb. 31.05.1926, in Wersmeningken, Pogegen. —

 

Georg-Willy Gebennus, geb. 03.04.1915 in Lamsaten, Heydekrug. —

 

Max Gedexnus, geb. 01.04.1898, in Bismark, früher Memel, Birkenstraße 1. —

 

Georg Grigoleit, geb. 08 .08.1904 in Mestenen, früher Laschen, Heydekrug. —

 

Paula Groß (Pauline), geb. Jonuscheit, geb. 20.07.1915 in Schreitlauken, früher Memel, Thomasstraße 2. —

 

Helene Hermann, geb. Szeimis, geb. 25. oder 26.11.1910 (Tag schlecht lesbar), in Laschen, Heydekrug. —

 

Herbert Heydeck, geb. 13.02.1931 in Bismark, Heydekrug. —

 

Walter Hollstein, geb. 1916 in Schilleningken, früner Memel, Blumenstraße 13. —

 

Heinrich Ilgauds, geb. 15.01.1923 in Medseden (?), Kreis Memel. —

 

Hans-Albert Jakschas, geb. 25.12.1902 in Gr.-Kurschen, früher Memel, Ahornstraße. —

 

Michel Jonuschies, geb. 10.08.1889 in Gurgsden, Kreis Heydekrug, zuletzt Volkssturm Heinrichswalde. —

 

Georg Juschus, geb. 12.10.1896, früher Alt-Stremehnen, Pogegen. —

 

Gertrud Kaitinnis, geb. 22.09.1925 in Wannaggen, Kreis Memel-Land. —

 

Wilhelm Karallus, geb. 20.09.1903, Birszeningken, Memel-Land. —

 

Friedrich Kibelka, geb. 03.06.1899 in Rugeln, früher Peter-Sakuten, Kreis Memel-Land. —

 

Christof Koiteklies, geb. 14.05.1905, Ilgegahnen, Memel-Land. —

 

Artur Wilhelm Krüger, geb. November 1915, Barschken, Memel-Land. —

 

Anna Lingies, geb. Mattutis, aus Dittauen, Memel-Land. —

 

Anna Lippschus, geb. Kuljurgis und Kinder, Marie-Gertrud, geb. etwa 1933. Berta-Erna, geb. 1935. Kurt-Johann, geb. etwa 1939 und eine weitere Tochter, geb. 1943/1944, alle aus Memel (?). —

 

Ida Lipschus, geb. Hollstein, geb. 1914 in Schilleningken, früher Memel. —

 

Walter-Georg Loleit, geb. 26.01.1921 in Paszieszen, früher Schillwen, Heydekrug. —

 

Marie Moors, geb. 17.02.1915 in Karkelbeck, Memel-Land —

 

Erich Nikolaus, geb. 24.07.1898 in Brionischken, früher Paaschken, Memel-Land. —

 

Rosalie Pabrescha, geb. 29.05.1895, Gut Liebken, Memel-Land. —

 

Georg Petereit, geb. 02.04.1918 in Jagschen, Memel-Land. —

 

Anna Petrick, geb. Aschmutat, aus Skirwitell, Heydekrug. —

 

Herta Petrosch, geb. 02.02.1923, aus Pogegen. —

 

Raudys. Angehörige der Kinder, Erika Raudys, geb. 21.07.1941 und Georg Raudys, geb. 11.06.1944. Mutter, Elisabeth, 09.01.1956 verstorben. —

 

Käthe Sawetzki, geb. Jakschas, geb. 10.12.1929, in Memel. —

 

Walter Skwirblies, geb. 22.12.1920, in Pempen, Kreis Memel-Land. —

 

Artur Heinrich Surau, geb. 08.12.1913 in Eglienen, früher Memel (?). —

 

Edith Schröder, geb. 23.07.1928 in Skerswethen, Pogegen. —

 

Erna Schwedries, geb. 1917 in Heydekrug und Kinder, Eckart geb. 01.10.1939, Edda, geb. 01.10.1939 und Wigbert, geb. 28.10.1942, alle in Memel. —

 

Albert Schwellnus, früher Prätzmen, Heydekrug. —

 

Heinrich Stöhr, geb. 08.03.1924 in Pöszeiten, Memel-Land. —

 

Juozas Tamoschauski(as), geb. 07.1922 und Powilas, geb. 13.03.1926, früher Ackmonischken, Pogegen. —

 

Helene Tautrim, geb. Ruddies, früher Pleikischken, Pogegen. —

 

Anna Trumpa, geb. Petrosch, geb. 20.06.1889, zuletzt Pogegen. —

 

Johann Ukenings, geb. 28.07.1900, früher Memel, Mühlentorstraße 102. —

 

Grete Waiszekauski, geb. Jakschas, geb. 26.02.1928 in Memel. —

 

Michel Wallat, geb. 29.07.1912 in Margen, Memel-Land. —

 

Viktoria Waskys, geb. Pettkus, geb. 1908 und Töchter, Aldona, geb. 1933 und Benita, geb. 1936, früher Memel, Veitstraße 19. —

 

Charlotte Will, geb. Will, aus Schwarzort, Memel-Land —

 

Heinz Willuweit, geb. 06.01.1918, Nattkischken, Pogegen. —

 

Alfred Winkler, geb. 29.03.1927 in Medischkehmen, Pogegen.

 

Nachrichten über den Verbleib oder Hinweise, wo solche zu erhalten sind, erbittet der Suchdienst der Memelkreise, Oldenburg i. O., Münnichstraße 31, unter der Kennnummer We 999.

 

Tilsit-Ragnit

Aus gegebener Veranlassung möchten wir an dieser Stelle nochmals darauf hinweisen, dass sich der Kreisausschuss unserer Kreisgemeinschaft aus folgenden Landsleuten zusammensetzt:

 

1. Dr. Hans Reimer, (24a) Lübeck, Glashüttenweg Nr. 36 (Kreisvertreter).

 

2. Landrat a. D. Dr. Fritz Brix, (24a) Lüneburg, Herderstraße 15 (stellv. Kreisvertreter).

 

3. Bruno Ehleben/Fichtenwalde, (24b) Wrist, Kreis Steinburg/Holst.

 

4. Emil Frenkler/Larischhofen, (23) Freistatt über Sulingen, Kreis Diepholz.

 

5. Ewald Lorenz/Breitenstein, (24b) Horst/Holst., Bahnhofstraße 22.

 

6. Gustav Metschulat/Breitenstein, (20a) Uelzen-Ripdorf, Außenmühle.

 

7. Fritz Schneider/Georgenhof, (24a) Horneburg/NE., Wilhelmstraße 2.

 

Eine Veröffentlichung der Bezirks- und Gemeindebeauftragten unseres Heimatkreises ist aus Zeit- und Raummangel nicht möglich. Die Landsleute werden gebeten — falls hierüber nähere Auskünfte benötigt werden —, sich unter Angabe des letzten Heimatwohnorts und unter Beifügung von Rückporto an die Kreisgeschäftsstelle zu wenden.

 

Gesucht werden:

Aus Birkenhain:

Martha Girrulat, geb. 04.01.1907 (Kennzeichen 300/57. —

 

Aus Brohnen:

Auguste Ambrasas, geb. Pucknat, sowie deren geschiedener Ehemann, dessen Vorname nicht bekannt ist (Kennzeichen 343/57). —

 

Aus Groosten:

Meta Schattauer, Bürgermeister Ostwald und Verwalter Stänsler (Kennzeichen 309/57). —

 

Aus Großwingen:

Töpfer, GeorgSurkus und Minna Surkus (Kennzeichen 274/57) —

 

Aus Heidenanger:

Arno Wallat, Lena Wallat, Gerda Wallat und Irmgard Wallat (Kennzeichen 324/57). —

 

Aus Breitenstein:

Kaufmann Hans Baldus (Kennzeichen 326/57) —

 

Aus Königskirch:

Landwirt Gustav Potschka (Kennz 360/57). —

 

Aus Pamletten:

Gemeindebeauftragter Viktor Hennemann sowie Landwirt Gustav Kirschning, aus dem Ortsteil Bartenhöh. Kirschning soll bis vor einiger Zeit in der sowjetisch besetzten Zone gewohnt haben.

 

Alle Landsleute, die über den Verbleib der gesuchten Personen irgendwelche Hinweise geben können, werden hiermit zur Mithilfe aufgefordert und gebeten, sich umgehend unter Angabe der jeweiligen Kennziffer, an den Unterzeichneten, zu wenden

Gert-Joachim Jürgens, Kreisgeschäftsführer (24a), Lüneburg, Kefersteinstraße 27.

 

Schloßberg-Pillkallen

Rektor i. R. Fritz Brandtner 75 Jahre alt.

Am 8. Februar wird Rektor i. R. Fritz Brandtner, Mitglied unseres Kreisausschusses, jetzt wohnhaft in Hannover, Lilienstraße 14, sein 75. Lebensjahr vollenden. Nachdem er eine fünfjährige Lehrertätigkeit in Gumbinnen ausgeübt hatte, wurde er nach abgelegter Mittelschullehrer- und Rektorenprüfung am 1. April 1910, mit 27 Jahren, durch die Regierung Gumbinnen zum Rektor der Stadtschule Pillkallen ernannt.

 

Neben seinem Hauptberuf war er Kreisjugendpfleger, Vorsitzender des Turnvereins und eifriger Mitarbeiter im Vorstand des Kyffhäuserbundes. Nach dem Ersten Weltkrieg wurde ihm die Leitung des Ostdeutschen Heimatdienstes für den Kreis Pillkallen übertragen. Als solcher hat er damals die Volksabstimmungen für Südostpreußen und Oberschlesien vorbereitet und unzählige Heimatabende durchgeführt.

 

Im Jahre 1922 ging er für mehrere Jahre als Leiter einer deutschen Auslandsschule nach Chile und hat auch dort als Pionier des Deutschtums für den deutsch-chilenischen Bund wertvolle Arbeit geleistet.

 

Als Heimatvertriebener führte ihn das Schicksal 1945 nach Bayern, wo er bis zur Erreichung der Altersgrenze im Schuldienst tätig war. 1948 gründete er in Coburg die landsmannschaftliche Kreisgruppe der vertriebenen Ostpreußen, die er bis zu seiner Übersiedlung nach Hannover, im Mai 1955, vorbildlich geleitet hat. Seit dieser Zeit ist er uns in der Kreisgemeinschaft Schloßberg ein sehr geschätzter und wertvoller Mitarbeiter geworden, hauptsächlich bei der Durchführung der durch unsern Patenkreis, Landkreis Harburg, finanzierten Jugendfreizeiten und Ferienlager.

 

Wir wünschen unserem lieben Fritz Brandtner, der sich einer seltenen körperlichen und geistigen Frische erfreut, Gesundheit und alles Gute für sein weiteres Leben, verbunden mit unserm Dank für seine Treue und seine vorbildliche Arbeiten.

Dr. Erich Wallat, Kreisvertreter. Fritz Schmidt, Geschäftsführer. Albert Fernitz, Kreiskarteiführer.

 

Ebenrode (Stallupönen)

Gelegentlich des Heimatkreistreffens in der Patenstadt Kassel soll ein Jugendfreizeitlager vom 30. April bis einschließlich 4. Mai in Kassel stattfinden. Unterbringung in der Jugendherberge Kassel „Am Tannenwäldchen", Schenkendorfstraße 18, nicht weit vom Hauptbahnhof. Von dort aus können Wanderungen in der schönen Umgebung von Kassel und Wilhelmshöhe durchgeführt werden. Es kommen Jugendliche von sechzehn bis etwa fünfunddreißig Jahre in Frage. Bis auf 20 DM für die Fahrt und Verpflegung werden die Unkosten ersetzt. Anmeldungen möglichst bis 1. März unter Angabe des Heimatwohnortes und Berufs der Eltern in der Heimat, Geburtsdatum und jetzigem Beruf, erbeten. Das genaue Programm für diese Veranstaltung wird noch bekanntgegeben.

 

Für die Betreuung unserer Landsleute in der sowjetisch besetzten Zone und der Jugend bitte ich erneut um Einzahlungen auf das Postscheckkonto Frankfurt a. M. 1897 11, für den Kreis Ebenrode (Stallupönen) in der Landsmannschaft Ostpreußen. Erneut weise ich darauf hin, dass bei sämtlichen Anfragen und Schreiben in jedem Fall die Heimatgemeinde anzugeben ist; auch ist Rückporto beizufügen.

 

Gesucht werden:

Familie Otto Sinnhöfer aus Jodringkehmen (Sinhöfen);

 

Fritz Kobat, aus Seebach;

 

Rudolf Kuhn und Frau Ika, aus Ebenrode, Ulanenstraße 13;

 

Viehkaufmann, Horst Hillgruber, aus Ebenrode, Markt 17;

 

Otto Jekstat, aus Hainau;

 

Familie Johann Schneider, aus Seebach;

 

Edith Kerkau, aus Kalkhöfen;

 

Emil Kindereit, aus Absteinen;

 

Fritz Gerhardt und Paul Gerhardt, aus Ellerbach;

 

Postschaffner, Hagen, aus Ebenrode.

 

aus Dorf Trakehnen:

Bürgermeister, Gustav Barkowski und Frau Berta Barkowski, geb. Petrat. Kurt Barkowski. Frau Johanne Felgendreher, geb. Neitz und Familie. Karl Dromm und Familie.

 

Am 29. Dezember 1957, verstarb in Frankfurt a M., Inheidener Straße 39, im 85. Lebensjahre, Domänenpächter, Otto Teschke, aus Bruchhöfen. Sein ehrenwerter Charakter wird ihm bei allen Landsleuten, die ihn kannten, ein gutes Gedenken über das Grab hinaus bewahren.

Rudolf de la Chaux, Kreisvertreter, (16) Wiesbaden, Sonnenberger Straße 67

 

Gumbinnen

Veranstaltungen der Kreisgemeinschaft

28. März bis 2. April: Jugendfreizeit in Hamburg.

13. April: Kreistreffen in Düsseldorf.

14. und 15 Juni: Haupttreffen in Bielefeld.

13. bis 17 Juni: Jugendtreffen im Rahmen des Haupttreffens Bielefeld.

20. Juli bis 4. August: Jugendfreizeit in Keitum (Sylt).

10. August: Kreistreffen in Hamburg.

23. August bis 1. September: Jugendfreizeit in Berlin.

31. August: Haupttreffen in Berlin.

1. bis 8 Oktober: Jugendfreizeit in Bielefeld (Oerlinghausen).

19. Oktober: Kreistreffen in Stuttgart.

 

Anmeldungen zu den Freizeiten bitte ich gleich bei Mittelschullehrer Friedrich Hefft, (20) Celle, Buchenweg 4, vorzunehmen. Programme und Einzelheiten zu den jeweiligen Treffen werden rechtzeitig im Ostpreußenblatt bekanntgegeben werden.

Hans Kuntze, Kreisvertreter, Hamburg-Billstedt, Schiffbeker Weg 168.

 

Rest der Seite: Werbung

 

Seite 6   Angerapp

Wie im vergangenen Jahre, ist auch für dieses Jahr wieder ein Jugendlager im August vorgesehen.

 

Um einen Überblick über die Teilnehmerzahl zu bekommen, bitte ich Anmeldungen bereits jetzt vorzunehmen. Diese sind für beide Teile vorläufig unverbindlich. Nähere Mitteilung geht den Teilnehmern bzw. den Eltern zu, sobald feststeht, dass das Jugendlager durchgeführt wird.

 

Gesucht wird:

Erich Schnase, aus Ballethen, Kreis Angerapp.

 

Mitteilungen über die jetzige Anschrift erbittet: Wilhelm Haegert, Kreisvertreter, Düsseldorf, Zaberner Straße 42

 

Angerburg

Provinzialbaurat a. D. Ernst Groos, unser langjähriges Vorstands- und Kreisausschussmitglied, kann am 4. Februar 1958, in körperlicher und geistiger Frische in Hannover-Kirchrode, Molanusweg 40, seinen 70. Geburtstag begehen. Er wurde am 04.02.1888 in Littfeld, Kreis Siegen (Westfalen) geboren. Nach dem Schulbesuch wurde er dann an der Wiesenbauschule in Siegen ausgebildet. Nach seinem Abschlussexamen (1907) war er bei den Kreisen Burgdorf, Lüneburg, Westprignitz, einer Siedlungsgesellschaft in Berlin und beim Kreis Dt.-Krone tätig. 1914 kam Groos als 2. Kreiswiesenbaumeister nach Angerburg, übernahm 1918 das Kreisbauamt und war gleichzeitig Geschäftsführer der Baustoffwerke in Schwenten. Die Tätigkeit bei den Baustoffwerken gab er 1922 wieder ab und stand nur noch dem Kreisbauamt vor. Sein Tätigkeitsbereich umfasste den Straßenbau und das Siedlungswesen, nachdem er nach der Vertreibung der Russen, aus Ostpreußen, den Wiederaufbau im Kreise geleitet hatte. 1940 war Groos für etwa neun Monate nach Suwalki zum Aufbau abgeordnet. 1944 wurde er zum zweiten Mal zum Volkssturm eingezogen und machte mit diesem einige Gefechte in Ostpreußen mit. Nach dem Zusammenbruch war er auf dem Bauamt in Wittenberge tätig, kam im Herbst 1945 nach dem Westen und war bis 1947 bei der Regierung in Hannover tätig. Danach wurde er pensioniert. Groos hatte sich vor allem um den Straßenbau in unserem Heimatkreis größte Verdienste erworben, weshalb er auch nachträglich zum Provinzialbaurat ernannt wurde. Beim ersten Kreistreffen unserer Kreisgemeinschaft am 9./10. Juli 1949 in Hannover, wurde Landsmann Groos mit der Organisation unserer Kreisgemeinschaft beauftragt und einstimmig als Schriftführer und Geschäftsführer in den Vorstand gewählt. Als solcher hat er die Kreisgemeinschaft auf feste Füße gestellt und trotz größter Schwierigkeiten seine Posten in uneigennütziger Weise mit Liebe und Energie in mühevoller Arbeit im Interesse unserer Landsleute voll und ganz ausgefüllt. 1951 legte Groos auf eigenen Wunsch die Geschäftsführung nieder. 1953 wurde er einstimmig in den Kreisausschuss gewählt, dem er auch heute noch angehört. Er hat sich um unsere Kreisgemeinschaft in hohem Maße verdient gemacht, wofür wir ihm auch an dieser Stelle herzlichen Dank sagen. Wir wünschen und hoffen, dass sich Landsmann Groos weiterhin bester Gesundheit erfreuen und sich auch in Zukunft in den Dienst unserer gemeinsamen guten Sache stellen möge.

Hans Priddat, Kreisvertreter Bad Homburg a. d. H., Seifgrundstraße 15

 

Johannisburg

Noch nachträglich beglückwünschen wir unseren Landsmann Falenski, Lindensee, jetzt (22) Aprath, Kreis Mettmann, zu seinem 75. Geburtstage, den er am 20. Dezember 1957, beging. Falenski, in der Heimat als äußerst tüchtiger Landwirt und langjähriger Gemeindevorsteher bekannt, stellte sich nach der Vertreibung unserer heimatlichen Arbeit zur Verfügung, wurde Gemeindevorsteher für seine Heimatgemeinde und ist einer unserer tüchtigsten Mitarbeiter, besonders was Erfassung unserer Landsleute und Dokumentation betrifft.

 

Betreffend Chronik: Landsmann Forstmeister Wuertz, unser Chronikbearbeiter, wohnhaft in Wiesbaden, Robert-Koch-Straße 22, hat im Laufe des Jahres 1957 eine große Anzahl Landsleute angeschrieben und um Mitarbeit gebeten. Allen Landsleuten, die dieser Bitte gefolgt sind, herzlichen Dank. Diejenigen Landsleute, die noch keinen Beitrag für die Chronik eingesandt und auch ihre Mitarbeit für nicht unmöglich erklärt haben, werden nochmals gebeten, die Heimatarbeit durch Beiträge zu fördern.

 

Gesucht werden:

Ursel Puppa, Sparkassenangestellte, Drigelsdorf, von Edendorf über Itzehoe, unbekannt verzogen.

 

Frau Ottilie Kayka, aus Quicka.

 

Charlotte Welt, (Ehefrau des vermissten Glasermeisters, Julius Welt, aus Arys).

 

Gustav Goliewski, aus Freundlingen.

 

Paul Neumann, aus Freundlingen.

 

Gustav Danielczik, aus (Kallischen) Flockau.

 

Lehrerwitwe, Marie Linke, geb. Gemballa, aus Kolbitzbruch und Kinder.

 

Försterwitwe, Emma Brähmer, aus der Försterei Eichborn, von Albersdorf unbekannt verzogen.

 

Fritz Wosczidlo, aus Schast.

 

Gustav Dorroch, aus Waidenfried.

 

Adele Dorroch, geb. Thoms und Familie.

 

Rudolf Kowallik, aus Waldenfried.

 

Emil Ridzewski, aus Gr.-Kessel.

 

Otto Usdowski, Eisenbahn-Rottenführer i. R., Johannisburg, und Familie.

 

Frl. Helene Gottowik, Weissuhnen.

 

Landsleute, wer hat mit dem Zimmergesellen, Fritz Lasarzik, aus Johannisburg (am Stadtrand wohnhaft) bei den Neubauten auf dem Truppenübungsplatz in Schlagakrug bei Arys mitgearbeitet? Bitte meldet euch, um Lasarzik zu helfen.

Fr. W. Kautz, Kreisvertreter, (20a) Altwarmbüchen bei Hannover.

 

Allenstein Stadt

Am 27. Dezember 1957, verstarb in Jork, unser Mitbürger, Arthur Rohde, Rohrmeister der Städt. Betriebswerke Allenstein. Sein Ableben veranlasste das Mitglied unserer Stadtvertretung, Oberstudienrat Maeder, der mit der Erfassung der Erlebnisse aller vertriebenen Allensteiner und der Fortsetzung unserer Stadtgeschichte befasst ist, zu einem Nachruf, den ich hier bekanntgeben möchte:

 

„Der Heimgang des Rohrmeisters der Städtischen Betriebswerke der Stadt Allenstein, lässt die Erinnerung an sein mannhaftes Verhalten während des Russeneinmarsches wieder aufleben.

 

Arthur Rohde hatte als geborener Danziger zur Kriegsmarine gehen wollen, aber er wurde zum Eisenbahnregiment I nach Berlin-Schöneberg eingezogen, wo er in dessen 1. Kompanie in den Jahren 1900 bis 1902 diente und als Lokomotivführer ausgebildet wurde. Als Eisenbahnpionier machte er auch den Ersten Weltkrieg mit. 1922 stellte er sich während eines Eisenbahnerstreiks der Technischen Nothilfe zur Verfügung und fuhr in vier Tagen den Rangierbahnhof frei. Als Städtischer Rohrmeister hatte er jederzeit freien Zutritt zu den Bahnhofsanlagen. Die genaue Kenntnis des Allensteiner Bahnhofs befähigte ihn zu einer Tat während des Russeneinmarsches, die nicht vergessen werden darf.

 

Als die Russen schon das Bahnhofsgebäude besetzt hatten, bemühte sich Rohde, eine Maschine vor einen mit Kranken und Flüchtlingen besetzten Zug zu spannen. Von seinem Beginnen ließ er nicht ab, obwohl die erste Lokomotive, die er besorgte, von russischen Soldaten betriebsunfähig geschossen wurde und obwohl das Stellwerk, dessen Beamter, seine Frau und seine Tochter und dann sich selbst erschossen hatte, nicht mehr funktionierte. Schließlich gelang es ihm, mit Hilfe eines Pioniers eine andere Maschine vor den Zug zu setzen und den Zug bis Rothfließ zu fahren. Während er hier mit der Maschine an die Rampe fuhr, um Kohle und Wasser zu tanken, ließ der Rothfließer Bahnhofsvorsteher den Zug mit einer anderen Lokomotive nach Heilsberg ohne Rohde abdampfen. Rohde gelang es aber, mit einem anderen Zug nach Königsberg zu kommen.

 

So hat Rohde durch sein tatkräftiges, mannhaftes Verhalten eine beträchtliche Zahl von Flüchtlingen vor dem Schicksal bewahrt, das ihnen die Russen sonst bereitet hätten“.

 

Wir werden den Verewigten, dessen ich bereits in meiner Ansprache auf der Hauptkundgebung unseres vorjährigen Gelsenkirchener Jahreshaupttreffens, ehrend Erwähnung tun durfte, in steter, dankbarer Erinnerung behalten.

Dr. Heinz-Jörn Zülch, Stadtvertreter, Hamburg-Othmarschen, Parkstr. 51

 

Osterode

Zwei kurz aufeinander folgende Trauerfälle hat die Heimatkreisgemeinschaft zu beklagen. Am 21. Januar 1958, entschlief im gesegneten Alter von 89 Jahren, unser Landsmann, Lichtbildmeister, Hugo Carstensen, früher Osterode. Wohl den meisten Osterodern der älteren Generation war er in gleicher Weise als Mensch und als Künstler in seinem Fach bekannt. Wieviel Freude hat der Heimgegangene durch die Familienbilder geschaffen, die in fast jedem Osteroder Hause als Dokument für den Werdegang der Familienmitglieder zu finden waren. Darüber hinaus verstand es der Verstorbene, die Naturschönheiten unseres Osteroder Kreises in meisterhafter Weise bildlich festzuhalten. Ein erheblicher Teil dieser Bilder ist glücklicherweise gerettet worden und bildet das Kernstück der Bildersammlung und der Diapositive unserer Kreisgemeinschaft. Großzügig hat der Heimgegangene sie uns zur Verfügung gestellt und auch dadurch seiner Heimattreue sichtbaren Ausdruck verliehen. Immer werden wir Hugo Carstensen ein dankbares und bleibendes Andenken bewahren.

 

Ferner wurde aus unserer Mitte, am 14. Januar 1958, der Kreisbetreuer von Berlin, Landsmann, Emil Schulz, früher Osterode, durch einen schnellen Tod, im Alter von 77 Jahren, abgerufen. Wir beklagen in dem Verstorbenen einen Landsmann, der sich bis zu seinem Tode unermüdlich für den Zusammenhalt im Heimatgedanken bei unseren Berliner Landsleuten eingesetzt hat und mit seltener Treue der Heimat diente. Auch seiner werden wir nicht vergessen und ihn stets dankbar in Erinnerung behalten.

 

Am 24 Januar 1958, beging in großer Frische, Landsmann, Josef Orthmann-Januschau, jetzt wohnhaft in Schellerten, Kreis Hildesheim, Nr. 119, seinen 80. Geburtstag. Zu dem hohen Ehrentage sprechen wir dem Jubilar, der in der Heimat als bekannter Landwirt und hervorragender Mensch sich großer Wertschätzung erfreute, nachträglich unsere herzlichsten Glück- und Segenswünsche aus. Dabei danken wir ihm aufrichtig für seine Treue und Einsatzbereitschaft bei der Heimatarbeit in seiner Eigenschaft als Vertrauensmann und hoffen, dass es ihm weiterhin vergönnt ist, bei guter Gesundheit für den Heimatgedanken zu wirken.

v. Negenborn-Klonau, Kreisvertreter, Lübeck, Alfstraße 35

 

Heiligenbeil

Verwaltungsgerichtsdirektor a. D. Dr. Simon, 80 Jahre alt

Am 6. Februar 1958, wird der frühere Landrat unseres Kreises Heiligenbeil, Dr. jur. Gustav Simon, 80 Jahre alt. Er wurde mit Beginn des Jahres 1920 an Stelle des in den Ruhestand getretenen Landrats, Dr. Siegfried ?a??en (Familienname unlesbar) nach Heiligenbeil versetzt. Er fand hier eine Verwaltung vor, deren einzelne Dienststellen verstreut, in der Stadt untergebracht waren. Landrat Dr. Simon gelang es, mit Hilfe der verständnisvollen Kreisvertreter und –bewohner trotz der ungewissen Inflationszeit ein neues Kreishaus in nur einjähriger Bauzeit auf dem Gelände des alten Schallhorn-Kruges zu errichten. Am 1. Mai 1924 konnten die einzelnen Dienststellen, auch die Kreissparkasse, im neuen Kreishause vereinigt werden, was die Verwaltung des Kreises bedeutend erleichterte.

 

Nach fast sechsjähriger Tätigkeit wurde Dr. Simon im August 1926 als Verwaltungsgerichtsdirektor nach Königsberg versetzt und trat Ende 1935 in den Ruhestand. Während seiner Amtstätigkeit in Königsberg unterhielt Dr. Simon seine vielfachen Beziehungen zum Kreise Heiligenbeil weiter, wo er sich allgemeiner Wertschätzung erfreute. Als er am 27. August 1944 in Königsberg total ausgebombt wurde, verlegte er seinen Wohnsitz in den Kreis Heiligenbeil. Ende Dezember 1944, als es für ihn kein öffentliches Wirken mehr gab, verließ er Ostpreußen. Er wohnt jetzt mit seiner Gattin in Bonn, Marienstraße 37 I.

 

Die Kreisgemeinschaft Heiligenbeil entbietet dem Jubilar, der sich bester Gesundheit erfreut, zu seinem 80. Geburtstag, die besten Glückwünsche!

Karl August Knorr, Kreisvertreter, Bad Schwartau (Holst.), Alt Rensefeld 42

 

Frau von Hanenfeldt-Grunenfeld, 80 Jahre alt

Am 5 Februar 1958, kann Frau Hedwig von Hanenfeldt-Grunenfeld, geb. Gräfin Bülow von Dennewitz, ihren 80 Geburtstag begehen. An ihrem 67. Geburtstag trat sie den Weg über das Frische Haff und damit in die Ungewissheit an; seit einigen Jahren wohnt sie in Hamelwörden, Kreis Stade, und erfreut sich guter Gesundheit und geistiger Frische. Sie stammt aus Grünhoff bei Cranz im Samland und wurde am 25 September 1911 die Gattin des Rittergutsbesitzers Walter von Hanenfeldt auf Grunenfeld. Hier hat sie bis zur Vertreibung nicht nur als Gutsfrau gelebt und gewirkt, sondern mehrere Jahre den Betrieb geleitet und zwar im Ersten Weltkriege, als ihr Mann Soldat war, und nach dessen Tode im März 1938 während des Zweiten Weltkrieges bis zur Flucht anfangs Februar 1945. Frau von Hanenfeldt hat ihren Besitz mit viel Geschick und Treue verwaltet und ihn stets mit Liebe zu verbessern gesucht, auch zum Wohle der ihr anvertrauten Gutsfamilien. Von 1912 ab führte sie fast 25 Jahre lang den neugegründeten Zweigverein vom Deutschen Roten Kreuz in Eisenberg und leitete ebenso lange die im Frühjahr 1914 ins Leben gerufene Verkaufsstelle des Landwirtschaftlichen Hausfrauenvereins in Heiligenbeil. Für ihren selbstlosen Einsatz im Ersten Weltkrieg zeichnete man sie mit dem Kriegsverdienstkreuz aus. Nach der Vertreibung aus der Heimat ruht die Jubilarin noch nicht aus: sie hat eben eine 50 Seiten starke Geschichte ihres geliebten Gutes Grunenfeld geschrieben, die der Vervielfältigung harrt. Mögen der Jubilarin noch viele Jahre in Gesundheit und Segen beschieden sein. Das ist der Wunsch der Kreisvertretung Heiligenbeil und aller ihrer Freunde und Bekannten.

Karl August Knorr, Kreisvertreter Bad Schwartau, Alt Rensefeld 42

 

Seite 5   Suchanzeigen

Foto: Frau Therese Rähse, Leipzig N 22, Menkestr. 41, sucht ihren Sohn, Gefreiter, Gerhard Rähse, geb. 02.04.1924 in Seerappen, Ostpreußen. Letzte Nachricht vom 17.02.1945. Feldpostnummer 281 186. Nachricht erbittet Frau Anna Rohde, Arolsen-Waldeck, Ostlandsiedlung 6.

 

Wer kann Auskunft geben über den Verbleib meines Vaters, Richard Schröder, geb. 03.01.1907 in Hubnicken, Kreis Samland, und Bruder, Horst Schröder, geb. 15.02.1940? (Geburtsjahr muss ein Schreibfehler sein, vielleicht 1904?) in Littausdorf, Samland, Ostpreußen? Zul. wohnhaft in Littausdorf. Zuschrift erbittet Kurt Schröder, Unterrosphe, Kreis Marburg, Lahn.

 

Wer kann Auskunft geben über meinen Bruder, August Gallinat, geb. 18.03.1924 in Buttken. Er wohnte vom 06.06. bis 24.10.1947 in Ahlten, Kreis Burgdorf, Lehrter Straße 23/24, bei Landwirt Hanns Prüße-Lampe, (unbekannt verzogen.) Nachricht erbittet Heinrich Gallinat, (20a) Kirchohsen, Neue Straße 28.

 

Wer kennt den Träger meines Namens aus Ostpreußen? Walter von Taschitzki, Stuttgart-Süd, Olgastraße 12g.

 

Wo befindet sich Steuerberater Uhlmann bzw. seine Mitarbeiter aus Stallupönen, Ostpreußen? Nachricht erbittet Bruno Froese, Südfrüchte, Hamburg 6, Weidenallee 59.

 

Wer kann Auskunft geben über meinen Mann, Karl Kaminski, geb. 31.03.1901, aus Schippenbeil? Er soll im Februar 1945 in Pr.-Eylau gefallen und auch dort beerdigt worden sein. Nachricht erbittet Elisabeth Kaminski, Henstedt/Rehn über Ulzburg.

 

Es wird gesucht! Familie Max Grischull, Autoreparaturwerkstatt, aus Gumbinnen, Mehlbeckstr. 2, sowie 2 Angestellte dessen Firma. Familie Friedrich Tepke und dessen Schwiegersohn, Alfons Kewitz, aus Gumbinnen, Straße der SA 70. Oberleutnant König, Kompanie-Chef der Scharfschützenkompanie I, Ostpreußen und deren Ausbilder. Nachricht erbittet Familie Fritz Konang, Schluchsee 110, Kreis Neustadt (Schwarzwald). Früher Gumbinnen, Straße der SA 70.

 

Achtung! Lager Königsberg Pr.-Rothenstein. Wer kann Auskunft geben über das Schicksal der Geschwister Elisabeth Heske, geb. 29.05.1896, Ruth Heske, geb. 08.11.1909, aus Königsberg Pr.. Powundener Straße 17? Beide waren Postbeamtinnen u. sollen im Herbst/Winter 1945/1946 im Lager Rothenstein gewesen sein. Meldungen erbittet Frau Ella Heske, Mülheim (Ruhr), Duisburger Straße 375

 

Suche Herrn Gerhard Sapendowski und seine Mutter, Elisabeth Sapendowski. Wohnhaft vor der Bombardierung in Königsberg Pr., Yorckstraße 5 und dann auf der Laak, Nr. unbekannt. Nachricht erbittet Ferdinand Adam, Idar-Oberstein, Klotzberg 7/36.

 

Wer kann Auskunft geben über den Verbleib von meinem Sohn, Kurt Emil Schwarz, geb. 18.02.1926. Heimatanschrift: Lochstädt, Kreis Samland? Er war SS Panzergrenadier, letzte Feldpostnummer 39 852. Letzte Nachricht v. 02.01.1945. Zuletzt ist er in Pommern gesehen worden. Nachricht erbittet Frau Maria Schwarz, Hesedorf bei Bremervörde.

 

Königsberger-Palmnicker! Wer war April 1945 mit Frau Rose Woschön, geb. Schönhoff, zusammen? Um Auskunft bittet Franz Woschön, Mainz (Rhein), Graben 4. Früher Königsberg Pr., Steile Straße 12.

 

Gesucht wird Otto Gruber, geb. am 27.06.1900 in Blumenfeld, Kreis Schloßberg. Letzte Feldpostnummer 36 925. Nachricht erbittet Emil Szugs, Herchsheim Nr. 19, über Würzburg.

 

Wer gibt Auskunft über das Schicksal meiner Schwester, Elsa Packeiser, geb. 15.08.1924, zuletzt wohnhaft Tapiau, SA-Straße 21, Kreis Wehlau? Nachricht erbittet Leo Packeiser (14b) Rottweil a. N., Hinterprediger.

 

Suche immer noch Obergefreiten Franz Wagner, geb. 14.10.1921 in Fleming, Kreis Rößel, Ostpreußen. Letzte Nachricht i. März 1945 aus Dänemark auf dem Transport ohne weitere Anschrift. Wer kennt ihn, oder hat ihn gesehen? Nachricht erbittet seine Mutter, Frau Maria Wagner, Gütersloh (Westf), Doheermannshöhe 42a.

 

Kameraden der Techn. Nothilfe Königsberg Pr., sowie der Einheit 24 461. Meldet Euch bei Hermann Neumann und Franz Isanowski, Wermelskirchen (Nordrhein-Westfalen), Goethestraße 5/7.

 

Suche Gerhard Böhnke, geb. 22.08.1928 in Gusenofen bei Biessellen, Kreis Osterode, Ostpreußen. Letzte Anschrift: Panzergrenadier, 2. Ausbildungskompanie, Adolf-Hitler-Kaserne in Salzwedel. Am 15. März 1945 schrieb er (ich war auch Soldat), dass er kurz vor dem Einsatz stehe. Gerhard hatte den Zeigefinger von der rechten Hand zur Hälfte abgehabt. Kameraden, die mit ihm zur Ausbildung oder im Einsatz waren und etwas über seinen Verbleib wissen, werden um Nachricht gebeten. Unkosten werden erstattet. Karl Böhnke, Herzhorn, Mühlendeich bei Glückstadt an der Elbe (Holstein).

 

Wer kann Auskunft geben über den Verbleib meines Bruders, Siegfried Pliquett, geb. 20.04.1915 in Angerhöh, Kreis Gumbinnen? Letzte Nachricht Juli 1944 aus Rumänien. Zuschrift erbittet Edith Mallunat, geb. Pliquett, Unterrosphe, Kreis Marburg, Lahn.

 

Suche Ursula Hantel, geb. Migge, geb. 17.12.1924, letzter Wohnort Königsberg Pr., Schönfließer Allee 30. Kurz vor d. Kapitulation im Lager Pillau. Nachricht erbittet Hermann Hantel, Berlin-Hohengatow, Havelmatensteig 21.

 

Zur Errechnung meines Lastenausgleichs suche ich unseren früheren Architekten-Baumeister Herrn Trumpa, aus Königsberg Pr.. zwecks einiger Angaben. Ich bitte um Meldung bzw. um Hinweise zur Erreichung seiner Anschrift. Unkosten werden erstattet. Zuschrift erbittet Ellen Gerlach, Dörverden, (Weser), Steinlager 62.

 

In einer Erbschaftsangelegenheit werden Angehörige von Frau Schnock, geb. Ida Schiweck, in Schillimen, Kreis Goldap-Land, Ostpreußen, am 27.09.1887 geboren, gesucht. Nachricht erbittet Ernst Gräler, Münster, Westfalen, Redigerstr. 38.

 

Wer kann Auskunft geben über Fräulein Margarete Chilla a. Rohrdorf, Kreis Ortelsburg, Ostpreußen, geboren am 24.02.1915 in Rohrdorf? Die Vermisste soll beim Einmarsch der Russen zunächst nach Heilsberg geflohen und dann nach Willenberg gekommen sein, wo sie zuletzt gesehen worden sein soll. Es wird um Nachricht an das Amtsgericht Detmold — 4 II 11/58 — gebeten. Detmold, 21. Januar 1958. Das Amtsgericht

 

Frau Minna Schipporeit, aus Königsberg, Flottwellstraße 14a, jetzt in Bernburg, Pfauenstift, sucht Herrn Otto Stempel, Königsberg-Amalienau.

 

Suche meine Tante, Frau Emma Czemzik oder Czimzik, geborene Wlost, aus Königsberg Pr. 1945 Rothensteinkaserne. 1948 wohnhaft in Schleswig, Bellmannstr., dann unbekannt verzogen. Nachricht erbittet Richard Wlost, (22b) Undenheim-Rheinhessen, Pommermühlenweg Nr. 11.

 

Gesucht wird Ursula Bannat, früher Insterburg, Janzonsruh. Zuschrift erbittet unter Nr. 80 556 Das Ostpreußenblatt, Anz.-Abteilung, Hamburg 13.

 

Seite 5   Bestätigung

Achtung Bartensteiner! Wer kann bestätigen, dass ich 1937 bis 1941 bei der Firma Adolf Weller, Bartenstein, als Bauschlosser und Kraftfahrer beschäftigt war? Brauche diesen Nachweis dringend. Unkosten werden erstattet. Nachricht erbittet Emil Hennig, Freienohl (Sauerland), Rümmecketal 8.

 

Seite 5   Amtliche Bekanntmachung

54 II 49/57      Aufgebot

Der Studienrat, Dr. Alfons Bolley, Essen, Burgplatz 2, hat beantragt, den Vater seines Mündels, Christel Klaffki, den Landwirt, Josef Klaffki, geb. am 24.01.1908, in Wolfsdorf, Kreis Heilsberg. Ostpreußen, zuletzt wohnhaft gewesen in Schmolainen, Kreis Heilsberg, Ostpreußen, für tot zu erklären, weil er während des letzten Krieges vermisst ist. Der Verschollene wird aufgefordert, spätestens am 25. März 1958, 9 ¼ Uhr, Zimmer 20, dem unterzeichneten Gericht Nachricht zu geben, widrigenfalls er für tot erklärt werden wird. Alle, die Auskunft über Leben oder Tod des Verschollenen geben können, werden gebeten, dies spätestens im Aufgebotstermin dem Gericht anzuzeigen.

Essen, den 14. Januar 1958. Das Amtsgericht

 

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Seite 7   Kinder aus Ostpreußen, die ihre Angehörigen suchen

1. Ein namenloser Jugendlicher, der etwa 1939/1940 geboren sein kann und mit Sicherheit aus Ostpreußen stammt, sucht Angehörige. Es kann möglich sein, dass sein Vorname, Erwin lautet. Er erinnert sich, dass der Vater Soldat war und er mit der Mutter und den Geschwistern auf einem Schiff gewesen ist. Wahrscheinlich ist das Schiff untergegangen Es könnte sein, dass seine Geschwister, Kurt, Margot und Helga oder Waltraut heißen und das er vom Lande ist. Er erinnert sich, dass der Vater oft Futter vom Felde holte, dass ein Schweinestall vorhanden war und dass sie eine bunte Katze hatten.

 

2. Gesucht werden Angehörige von Dieter Engelhardt oder Eneelbartz, geb. etwa 1936/1937. Dieter stammt vermutlich aus Ostpreußen. Er erinnert sich an eine ältere und eine jüngere Schwester, sowie an einen Bruder, der Anfang 1945 etwa ein bis zwei Jahre alt war. Seine Eltern sollen in Ostpreußen einen größeren Bauernhof gehabt haben.

 

3. Von einem Jugendlichen, dessen Name nicht bekannt ist, werden Eltern und Angehörige gesucht. Der Jugendliche tst etwa 1937/1939 geboren und stammt vermutlich aus Canditten, Kreis Pr.-Eylau. Er gibt an, dass er sein Heimatdorf mit einem NSV-Transport verlassen hat. Die Mutter und ein jüngerer Bruder kamen mit einem anderen Transport fort. Der Vater war Soldat.

 

4. Von Klaus Kreuzinger, geb. etwa 1943, werden Angehörige gesucht. Klaus stammt vermutlich aus Königsberg Pr –Ponarth. Er kommt aus dem dortigen Waisenhaus.

 

5 Aus Allenstein, Kleeberestraße 30, wird Anna Reimann, geb. 15.07.1915 in Prossitten, Kreis Rößel, von ihrem Sohn, Reinhold Reimann, geb. 21.02.1942 in Allenstein, gesucht. Frau Anna Reimann befand sich am 21.01.1945 noch mit ihrer Tochter in Allenstein.

 

6. Aus Königsberg Pr.-Liep, Troppauer Weg 39, werden Kurt Lukat, geb. 23.01.1913 und Erna Lukat, geb. Stahl, geb. 27.08.1908, von ihrem Sohn, Martin Lukat, geb. 08.05.1943 in Königsberg, gesucht.

 

7. Hans Neumann, geb. etwa 1942, sucht Angehörige. Der Knabe stammt vermutlich aus Königsberg. Er erinnert sich an ein Kinderheim mit dem Namen Sieg, welches an einer Bahnlinie lag. Die Pflegemutter sei eine Witwe gewesen. Bei ihr wohnte eine verheiratete Tochter mit ihren Kindern, Ursel und Helga. Von dieser Pflegestelle kam er mit mehreren Kindern in ein Heim.

 

8. Charlotte Parschau, die 1944 Nachrichtenhelferin gewesen sein soll, wird von ihrem Sohn, Lothar Parschau, geb. 28.03.1944, gesucht. Es ist möglich, dass Frau Charlotte Parschau in Königsberg, Drummstraße (Straßenname unleserlich), gewohnt hat.

 

9. Aus Korschellen bei Zinten wird Frau Waltraut Petrat, geb. Bublies, geb. 1922, gesucht von Fritz Petrat. Frau Petrat befand sich Im Januar 1945 mit ihrem Sohn, Siegfried Petrat, geb. 1943, im Keller des Gutes Korschellen bei Zinten.

 

10. Aus Lötzen wird Margarete Maaß, geb. Glück, geb. 17. oder 18.11.1924 in Schwerin, von ihrem Sohn, Horst Maaß, geb. 18.01.1945, gesucht.

 

11. Gesucht wird Martha Priedigkeit, aus Lötzen, Marktplatz 19.

 

12. Aus Mokainen, Kreis Allenstein, wird Bruno Zink, geb. 13.02.1913 in Samplatten, Kreis Ortelsburg, gesucht von seinem Sohn, Anton Zink, geb. 08.06.1940.

 

13. Aus Rauschnick, Kreis Heiligenbeil, werden von Lieselotte Witt, geb. 1941 und Heinz Witt, geb. 1943, Angehörige gesucht.

 

14. Bei der Ortschaft Rehagen, Kreis Heilsberg, lag am 31.01.1945 ein Flüchtlingswagen im Chausseegraben. In diesem Wagen befanden sich zwei Frauen und ein Säugling. Eine der Frauen, vermutlich die Mutter des Kindes, verstarb. Die andere Frau und der Säugling wurden von einem vorbeiziehenden Treck mitgenommen, saßen aber in zwei verschiedenen Wagen. Da die Fahrzeuge auseinander gerieten, blieb die Herkunft des Kindes ungeklärt. Die verstorbene Flüchtlingsfrau war gichtkrank.

 

15. Aus Seerappen, Kreis Samland, Richthofenstraße 1, wird Max Hermann Jahns, geb. 08.09.1907

von seiner Tochter, Rosemarie Jahns, geb. 28.11.1941, gesucht. Der Vater war zuletzt bei der Flak eingesetzt.

 

Zuschriften erbittet die Geschäftsführung der Landsmannschaft Ostpreußen, Hamburg 13, Parkallee 84/86, unter Kindersuchdienst 20/57.

 

Nachrichten über Wehrmachtsangehörige

Über nachstehend aufgeführte ehemalige Wehrmachtsangehörige, aus Ostpreußen, liegen Nachrichten vor. Die Angehörigen werden gesucht.

 

1. Allenstein oder Umgebung: Andreas Keseler, geb. etwa 1919/1921. Obergefreiter bei der Feldpostnummer 21 770 C.

 

2. Allenstein: Helmut Klein, geb. etwa 1920, ledig. Leutnant bei der 5. Batterie Artillerie-Regiment 1562.

 

3. Johannisburg: Schulz, Vorname unbekannt, geb. etwa 1900/1905. Schornsteinfegermeister, verheiratet. Volkssturmmann. Volkssturm Frauenburg.

 

4. Königsberg: Heinz Wimmer, geb. etwa 1922. Obergefreiter bei einer Fallschirmjäger-Einheit.

 

5. Königsberg: Zacharias, Vorname unbekannt. Feldwebel oder Sanitätsfeldwebel der 24. Panzerdivision.

 

6. Memel oder Umgebung: Kurt Puckaus, geb. etwa 1922/1923. SS-Unterscharführer bei der Feldpostnummer 24 547 E

 

7. Rastenburg: Gerhard Knütter, geb. etwa 1927. Grenadier bei der Feldpostnummer 58 286

 

8. Sensburg oder Johannisburg: Gustav Ostrowski, geb. etwa 1890/1895, verwitwet, Bauer, Volkssturmmann. Baukompanie, Regimenl Nr. 101

 

9. Wehlau: Friedrich Apsel, verheiratet. Kraftfahrer.

 

10. Ostpreußen: Dahn, Vorname unbekannt, geb. etwa 1925/1926, Gefreiter beim Infanterie-Regiment 172, 5. Kompanie.

 

11. Vermutlich Ostpreußen: Erwin Domcke oder Domke. SS-Oberscharführer beim 11. SS-Infanterie-Geschützausbildungs- und Ersatz-Bataillon 1. Breslau-Lissa.

 

12. Vermutlich Ostpreußen: Rasel, Vorname unbekannt, geb. etwa 1926. SS-Junker bei der SS-Ausbildungseinheit Totenkopf Conapaki.

 

13. Samland: Therese Schulz, ledig, Arbeitsmaid? Bei der 1./808, Flakbatterie Potsdam.

 

14 Braunsberg: Willi Schulz, geb. etwa 1914, verheiratet, Arbeiter. Obergefreiter beim Infanterie-Regiment 558.

 

15. Gutenfeld, Kreis Königsberg. Otto Krause, geb. etwa 1908, verheiratet. Werkmeister bei der Werftabteilung (0) 9/1 Heiligenbeil, Werftabteilung Pillau.

 

16. Königsberg, Holsteiner Damm: Gerhard Orlowski, geb. etwa 1920. SS-Aufklärungsabteilung Nr. 105, Prinz Eugen.

 

17. Neidenburg: Hermann Pisarski, geb. etwa 1893, Volkssturmmann bei der 3. Kompanie des Bau-Pionier-Bataillon 46.

 

18. Rastenburg: Geidies, Vorname unbekannt, Unteroffizier beim Landesschützen-Bataillon 201 Sensburg, Hauptmann Schenk.

 

19. Tilsit: Otto Jagels, geb. etwa 1922/1925, ledig. Vater war Polizeioffizier bei der Polizei Tilsit, Gefreiter beim Heeres-Pionier-Bataillon 656.

 

20. Ostpreußen. Jahnke, Vorname unbekannt, geb. etwa 1916. Berufssoldat. Feldwebel beim Grenadier-Ersatz-Bataillon 356.

 

21. Ostpreußen: Tanto, Vorname unbekannt, verheiratet, geb. etwa 1915. Leutnant bei der 2. Kompanie des Feldausbildungs-Regiments Oderkorps.

 

Zuschriften unter Su/Mü 8/57 an die Geschäftsführung der Landsmannschaft Ostpreußen, Hamburg 13, Parkallee 84/86.

 

Über nachstehend aufgeführte ehemalige Wehrmachtsangehörige, aus Ostpreußen, liegen Nachrichten vor, die Angehörigen werden gesucht.

 

1. Groß-Gnie: Albert Gritzka, geb. 09.07.1920 in Insterburg. Gefreiter bei der Feldpostnummer L 49 563.

 

2. Gumbinnen: Franz Pelz, geb. etwa 1923 - 1925.

 

3. Königsberg: Ernst Ratke, geb. etwa 1908. Angehöriger der Feldpostnummer L 47 076.

 

4. Lehmanen: Willi Kiy , geb. etwa 1911. Angehöriger des Stabes 4. Batterie, Artillerie-Regiment 23.

 

5. Oberwalde: Max Reimer, geb. etwa 1898. Landwirt, Volkssturmmann beim Volkssturm Wehlau.

 

6. Schugsten: Hermann Seeck, geb. 27.12.1922 in Dogehnen. Stabsgefreiter bei der 6. Batterie, Fallschirm-Artillerie-Regiment 12.

 

7. Hermann Lewohn, ohne nähere Personalien. Heimatanschrift: Benkheim, Kreis Angerburg.

 

8. Alfred Nauruhn, geb. 04.12.1918 in Siemohnen. Heimatanschrift: Siemohnen, Kreis Insterburg.

 

9. Hans Paulwitz, geb. 06.03.1902 in Launau, Kreis Heilsberg. Gefreiter bei 2./F.E.B. 1562. Ehefrau, Martha Paulwitz.

 

10. Karl Philipp, geb. 26.07.1907 in Hirschberg, Kreis Osterode. Grenadier bei der 7. Kompanie, Grenadier-Regiment 43.

 

Zuschriften erbittet die Geschäftsführung der Landsmannschaft Ostpreußen unter Su/Mü/10/57, (24 a) Hamburg 13, Parkallee 84/86.

 

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Seite 8   Familienanzeigen

Juliana-Maria, geboren am 11.01.1958. Die glückliche Geburt einer gesunden Tochter zeigen in dankbarer Freude an: Eva-Erna Janczaruk, geb. Zellmann. Gabriel Janczaruk. London, den 11. Januar 1958. Auch wir freuen uns über unser Enkelkind: Gustav Zellmann und Frau Maria Zellmann, geb. Hufnagel. Münster (Westfalen), Eckenerstr. 12. Früher Gebürge, Ostpreußen.

 

Am 7. Februar 1958 feiern unsere lieben Eltern, Karl Schiewe und Emma Schiewe, früher Bauer in Ripkeim, Kreis Wehlau, jetzt Bülkau Nr. 48 über Otterndorf (Niederelbe) ihre Diamantene Hochzeit.

Dies zeigen allen Freunden und Bekannten an: Ihre Kinder

 

Wir beginnen unseren gemeinsamen Lebensweg: Kurt Bellinger und Maja Bellinger, geb. Ditkuns.

Hanau, den 25. Januar 1958, Hauptstr. 21 und Berliner Str. 14.

 

Ihre Vermählung geben bekannt: Robert Pfeifer, Lövenich, Köln, St.-Georg-Str. 2. Früher Schweizerau, Kreis Gumbinnen, Ostpreußen. Erna Pfeifer, geb. Zöllner, Köln-Klettenberg. Januar 1958.

 

Für die zahlreichen Glückwünsche, Blumen und Geschenke, von Verwandten, Freunden und Bekannten aus der Heimat, zu meinem 80. Geburtstag, sage ich meinen herzlichsten Dank.

Ebenso danke ich Frau v. Sarnowski für die übermittelten Glückwünsche von 28 Pillauern, aus Flensburg. Ich grüße alle in heimatlicher Verbundenheit und wünsche ein glückliches und zufriedenes Jahr 1958. Anna Muhlack. Rendsburg/Büdelsdorf, Lindenstraße 28.

 

Für die, anlässlich unserer Goldenen Hochzeit, am 9. Dezember 1957 erwiesenen Aufmerksamkeiten, sagen wir allen Verwandten und Bekannten auf diesem Wege unseren herzlichsten Dank. Wilhelm Schinz und Frau Anna Schinz, geb. Ohlendorf.

 

Für die vielen Glückwünsche zu unserer Goldenen Hochzeit, am 15. Januar 1958, danken wir der Kreisgemeinschaft, allen Verwandten und Heimatfreunden herzlichst. Emil Blask und Frau .Bochum, Springerplatz 34. Früher Gilgenburg, Ostpreußen.

 

Die herzlichsten Glück- und Segenswünsche zum 70. Geburtstag, am 6. Februar 1958, der lieben Mutter, Frau Hedwig Nakat, geb. Deckmann, aus Dannenberg, Kreis Elchniederung, jetzt Barendorf über Lüneburg. In Dankbarkeit: Wally Halbhübner, geb. Nakat. Ernst Halbhübner. Familie Emil Preuss.

 

Am 27. Januar 1958, feierte unsere liebe Mutter, Schwieger- und Großmutter, Lehrerwitwe, Martha Hoffmann, geb. Ohlendorf, früher Königsberg Pr., Löbenichtsche Langgasse 48, ihren 70. Geburtstag. Wir wünschen ihr weiterhin Gottes Segen. Gleichzeitig gedenken wir unseres lieben Vaters, Schwieger- und Großvaters, Lehrer, Albert Hoffmann, geb. 18.11.1885, gest. 01.04.1941, früher Gr.-Fritschienen, Kreis Wehlau, ruhend in Königsberg Pr., allein, aber in heimatlicher Erde.

Siegfried Hoffmann, Major d Schp. a. D. Elisabeth Hoffmann, geb. Palusch. Jürgen Hoffmann, als Enkel. Adalbert Hoffmann, Drogist. Gerda Hoffmann, geb. Zuber. Hilmar und Heidrun, als Enkelkinder. Witten (Ruhr), Crengeldanzstraße 40 und sowjetisch besetzte Zone.

 

Am 2. Februar 1958 feiert unser Opa, Gottlieb Rekowski, seinen 93. Geburtstag. Es gratulieren herzlichst und wünschen weiterhin beste Gesundheit: Rudi Kernicke und Frau, nebst Urenkel, Hans-Joachim.

 

Unserer lieben Mutter, Oma und Uroma, Marie Lutz, geb. Kecker, früher Litthausdorf bei Fischhausen, gratulieren wir herzlichst zu ihrem 75. Geburtstage, am 2. Februar 1958. Wir wünschen ihr noch viele gesunde und glückliche Lebensjahre. Die dankbaren Kinder, Enkelkinder und Urenkel. Sonsbeck. Dienslacken. Oldenbüttel. Bredbeck. Gelsenkirchen. Hamburg. Wanne-Eickel. Sowj. bes. Zone und Amerika, zu erreichen bei ihrem Sohn, Otto Lutz, Wanne-Eickel, Bochumer Straße 263.

 

Meinem lieben Mann, Vater, Schwiegervater, unserem lieben Opa, Kaufmann, Richard Bischoff, früher Tilsit, Herzog-Albrecht-Platz 1, zu seinem 70. Geburtstag, am 4. Februar 1958, die herzlichsten Glück- und Segenswünsche von seiner Frau, Gertrud. Tochter, Ursula. Schwiegersohn und drei Enkelkindern. St. Georgen/Schw., Spitelbergstraße 14 a

 

Unseren lieben Eltern, Frau Wilhelmine Loch, geb. Wiersbitzki, herzliche Glückwünsche zum 65. Geburtstage, am 2. Februar 1958. Bauer, Karl Loch, Sichelnstein, Kreis Hann. Münden. Früher Neufließ, Kreis Ortelsburg, Ostpreußen, zum 72. Geburtstage, am 6. Februar 1958, gratulieren wir herzlich. Mögen Vater und Mutter sich ihrer geistigen Frische und guten Gesundheit noch recht lange erfreuen. Der innige Wunsch Eurer dankbaren Kinder, die mit Euch diesen großen Tag nicht feiern können. Luise Loch, Ulm (Donau). Willi Loch, Kassel-Wilhelmshöhe.

 

Am 5. Februar 1958 feiert unser lieber Vater und Opa, Bauer, Johann Koslowski, Wildheide (Borken), Kreis Ortelsburg, seinen 75. Geburtstag. Es gratulieren herzlich, seine Kinder und Enkel.

Helmstedt, Alt. Schwanefelder Weg 67.

 

Unserm lieben guten Vater, dem Polizei-Obermeister, Fritz Neumann, früher Königsberg Pr., Haberberger Grund 54, jetzt Cölbe, Kreis Marburg (Lahn), Kasseler Straße 60, gratulieren herzlichst verbunden mit den besten Wünschen zum 60-jährigen Geburtstag, am 6. Februar 1958, sowie zur Vollendung seines 40-jährigen Dienstjubiläums, im März 1958, die dankbaren Kinder. Lothar Neumann und Familie, Kassel. Brigitte Mangold, geb. Neumann, Eschwege. Winfried Neumann, Lageriechfeld. Marianne Neumann, Göteborg, Schweden. Irene Neumann, Cölbe, Kreis Marburg und die Enkelkinder, Doris, Erika, Elke und Harald.

 

Rest der Seite: Werbung, Bekanntschaften

 

Seite 9 und 10   Die Stimme der Heimat

Zwei Tage mit Agnes Miegel in Hamburg

Foto: Agnes Miegel während der Schallplattenaufnahme am Lesepult, über ihrem Kopf die Mikrofone. Aus den Zügen der Dichterin ist deutlich die Konzentration zu lesen, die zu einer solchen Aufnahme nötig ist. Mit ganzem Herzen war Agnes Miegel bei der Sache. Sie hatte das Gefühl, bei dieser Aufnahme unmittelbar zu ihren Landsleuten zu sprechen.

 

Foto: Die Wochenschau bei Agnes Miegel in der Friedrich-Ebert-Schule in Hamburg-Harburg, in der die Schallplattenaufnahmen mit Agnes Miegel gemacht wurden, erschienen auch die Kameraleute der Ufa-Wochenschau, um eine Unterredung mit unserer ostpreußischen Dichterin aufzunehmen. Gerade wird eine Einstellung besprochen; Kameraleute und Techniker bereiten die Aufnahme vor. Trotz des Gewirrs von riesigen Scheinwerfern, Kabeln und technischen Geräten ließ sich Agnes Miegel nicht aus der Ruhe bringen.

 

Foto: Im Fernsehstudio Agnes Miegel und der Intendant des Norddeutschen Rundfunks, Dr. Walter Hilpert, bei einer Unterredung in den Lokstedter Fernsehstudios. Rechts im Vordergrund wird gerade eine der großen Kameras zu einer Großaufnahme herangefahren. Dr. Hilpert, der Ostpreuße ist, sprach mit Agnes Miegel über ihre Schallplattenaufnahmen und über ihre Erinnerungen an den Kneiphof in Königsberg. Das Stadtgymnasium Altstadt-Kneiphof stand anlässlich seiner 625-Jahr-Feier im Mittelpunkt einer Reportage in der gleichen Fernsehsendung.

 

Hamburg hatte sein schönstes Winterkleid angelegt, als Agnes Miegel in diesen Tagen die alte Hansestadt aufsuchte.

 

„Das ist wie ein Gruß aus der Heimat", sagte sie, als sie mit erwartungsvollem Gesicht aus dem Zug kletterte.

 

Der eigentliche Anlass zu diesem kurzen Besuch war eine Schallplattenaufnahme. In Zusammenarbeit mit der Landsmannschaft Ostpreußen wird die Deutsche Philips AG eine Langspielplatte herausbringen, auf der die Stimme von Agnes Miegel festgehalten wurde. Wir werden also die Möglichkeit haben, nach einigen Wochen die Stimme unserer Agnes Miegel auf einer Platte zu hören. Der Dichterin, die im nächsten Monat 79 Jahre alt wird, ist es ja schon seit langem nicht mehr möglich, den vielen Bitten um Lesungen aus ihren Werken und um persönliches Erscheinen bei Veranstaltungen unserer Gruppen nachzukommen. Wir konnten zwar in diesen zwei Tagen feststellen, dass Agnes Miegel heute geistig genau so frisch und rege ist wie vor zwanzig oder dreißig Jahren, aber den körperlichen Beanspruchungen vieler Reisen ist sie einfach nicht mehr gewachsen.

 

„Das bin ich gewohnt …“

Der erste Nachmittag ihres Aufenthaltes begann mit Vorbesprechungen, denn eine solche Aufnahme muss ja sorgfältig vorbereitet werden. Mit gewohnter Gründlichkeit hatte Agnes Miegel in ihrem Nenndorfer Heim schon die Auswahl aus ihren Werken getroffen, hatte sich jedes einzelne Gedicht, jedes Stück Prosa mit der Uhr in der Hand durchgelesen, die einzelnen Zeiten notiert und festgelegt, in welcher Reihenfolge die einzelnen Dichtungen kommen sollten. Mit viel Temperament beteiligte sie sich an der Unterhaltung über die technischen Einzelheiten, machte Vorschläge und gab wertvolle Anregungen. Sie hat ja schon früher in der Heimat häufig beim Ostmarken-Rundfunk und beim Reichssender Königsberg gesprochen.

 

Dann wurden in einem kleinen Nebenraum des Hotels, in dem Frau Miegel in Hamburg wohnte, Scheinwerfer aufgebaut, denn wir wollten gern einige gute neue Fotos von Agnes Miegel haben. Mit Engelsgeduld ließ sie alle Vorbereitungen über sich ergehen, lächelte freundlich in die Kamera und erzählte uns, damit uns die Zeit nicht so lang wurde, kleine lustige Begebenheiten aus ihrem Leben. Solch eine Porträtaufnahme dauert, wenn sie gut werden soll, eine lange Zeit; die Stellung der Lampen, die Haltung des Kopfes und der Hände müssen immer wieder neu ausprobiert werden, bis die richtige Einstellung zustande kommt. Als unser Fotograf nach einer guten Stunde sagte: „Solch ein geduldiges Opfer wie Sie muss man sich erst mal suchen", da meinte sie: „Ach, wissen Sie, das bin ich nun schon gewohnt. Als ich mal jung und schön war, da hatte ich eine Freundin, die Fotografin werden wollte. Der musste ich dann stundenlang Modell sitzen, in allen Stadien des An- und Ausgezogen-seins, und sie hat mir immer gesagt, dass sie so gern mit mir arbeite, weil ich so lammfromm war. Außerdem ist es doch so schön warm und gemütlich unter den vielen Lampen!"

 

Alles klar zur Aufnahme!

Schon am frühen Morgen des nächsten Tages ging es hinaus in die Friedrich-Ebert-Halle nach Harburg, wo die Schallplattenaufnahmen stattfinden sollten. Die Techniker waren dabei, die Mikrofone für die Aufnahme aufzustellen und die Kabel zu legen. Aus dem Zuschauerraum gähnten die leeren Sitzreihen herauf, ein merkwürdiges Gefühl für einen Menschen, der sonst gewohnt ist, vor einem überfüllten Saal zu lesen und die Anteilnahme der Zuhörer unmittelbar zu spüren. Aber Agnes Miegel ließ sich durch nichts beirren. Sie stieg über Kabelschlangen hinweg, wand sich zwischen Aufnahmegeräten und leeren Notenständern hindurch und fand sich schließlich mutterseelenallein an einem Lesepult vor zwei Mikrofonen wieder.

 

„Ansprechen bitte", tönte es aus dem Kontrolllautsprecher. Agnes Miegel begann mit ruhiger Stimme zu lesen. Geduldig sprach sie immer die gleichen Sätze ins Mikrofon, bis die richtige Einstellung gefunden war und die Stimme des Aufnahmeleiters aus dem Lautsprecher tönte: „Alles klar zur Aufnahme. Bitte äußerste Ruhe im Bühnenraum“. Wir anderen, die dabei sein durften, verhielten uns sehr still, wir wagten kaum zu atmen. Endlich leuchtete ein rotes, dann ein weißes Lichtzeichen auf. Dunkel und schwer klang die Stimme von Agnes Miegel durch den hohen, leeren Raum, als sie die Verse sprach, die sie nach der Vertreibung hier im Westen über unser aller Schicksal schrieb:

 

„Es war ein Land . . .

O kalt weht der Wind über leeres Land,

O leichter weht Asche als Staub und Sand!

Und die Nessel wächst hoch an geborstner Wand,

Aber höher die Distel am Ackerrand!

Es war ein Land — wo bliebst du, Zeit? …“

 

Es ist selten, dass ein Dichter seine eigenen Verse so sprechen kann, dass sie den Zuhörer anrühren. Agnes Miegel spricht diese Worte, die sie einmal geschrieben hat, so unmittelbar, als ob sie ihr in diesem Augenblick erst auf die Zunge kämen. Selten habe ich das so gespürt wie bei dieser Aufnahme in dem leeren Bühnenraum. Jede Zeile war mir vom vielen Lesen vertraut, und doch hörte ich diese Verse ganz neu. Ich spürte, dass diese Frau mit dem Herzen schreibt, dass jedes Wort ihrer Dichtung erlebtes Leben ist. Es ist kein falscher Ton dazwischen. Und ich kann mir vorstellen, dass es allen Landsleuten, die später die Stimme unserer Heimatdichterin bei der Wiedergabe hören werden, genauso gehen wird wie mir. Hier spricht durch die Stimme von Agnes Miegel unsere Heimat zu uns, unser Ostpreußen.

 

„So etwas haben wir noch nicht erlebt …“

Agnes Miegel hatte selbst für diese Aufnahme eine Auswahl aus ihren Werken getroffen. Sie hatte Verse ausgewählt, die von dem Schicksal der Vertreibung sprechen und andere von schlichter, warmer Innigkeit, die allen Landsleuten noch aus der Heimat her vertraut sind, wie „Mainacht" oder „Cranz". Wenn eins ihrer Gedichte auf dem Magnetofonband aufgezeichnet worden war — aus diesem Band wird später die Langspielplatte, hergestellt —, dann begann sie nach einer kurzen Pause mit einem neuen Vers. Sie las ruhig und ohne Stocken. Wenn eine kleine Störung die Aufnahme hemmte und die Stimme aus dem Kontrolllautsprecher kam: „Können wir noch einmal von vorn anfangen?", dann antwortete sie jedes Mal geduldig: „Aber gern" und setzte von neuem an.

 

Ich ging hinauf in den Schneideraum, in dem die Techniker und die Aufnahmeleiter arbeiteten. Es war kein Ostpreuße unter ihnen, aber sie hatten, genau wie wir, einen tiefen Eindruck von der Gestaltungskraft und der Innigkeit, mit der Agnes Miegel ihre Werke sprach.

 

„So etwas haben wir noch nicht erlebt", sagte mir der Aufnahmeleiter, „es geht sonst nicht ohne viel Proben und dauernde Unterbrechunggen. Bei dieser Aufnahme ist alles wie aus einem Guss. Diese Frau ist wunderbar“.

 

Wir hatten alle die Zeit vergessen. Es war bereits am frühen Nachmittag, als Agnes Miegel die letzten Verse für die Aufnahme in das Mikrofon sprach als Anruf an alle, die einsam und verzweifelt hier im Westen leben und mit ihrem Schicksal nicht fertig werden können:

 

„Gealtert arm, verbannt,

vom Heimatstrand vertrieben,

Hab ich erst recht erkannt,

was mir an Trost geblieben:

 

In dürrem Heideland

der Kiefern ernstes Grün,

Aus moorigem Grund und Sand

der Blumen goldnes Blühn, —

 

Der grauen Wolken Zug

und buntes Wunderspiel,

Der Vogelschwärme Flug

nach fernem Wanderziel, —

 

Ein Finkenlied, das quillt

aus blassem Morgengrauen

und meine Seele füllt

mit gläubigem Vertrauen!“

 

Auch die Wochenschau war dabei

Zusammen hörten wir die Aufnahme ab. Ernst, ganz in sich versunken, lauschte Agnes Miegel ihrer eigenen Stimme, die aus dem Lautsprecher kam. Wir atmeten alle auf, als wir feststellen konnten, dass die Aufnahme geglückt war. Über drei Stunden lang hatte Agnes Miegel vor dem Mikrofon gesessen, und sie zeigte nicht eine Spur von Müdigkeit.

 

Während wir in der Kantine eine Tasse Kaffee tranken, waren die Kameraleute der Ufa-Wochenschau schon dabei, auf der Bühne ihre Scheinwerfer aufzubauen. Diese Aufnahme wird in den nächsten Wochen in allen Lichtspielhäusern der Ufa zu sehen sein. Wenn wir schon vorher geglaubt hatten, dass jeder Laie vor dem Gewirr von technischen Einrichtungen auf der Bühne Angst bekommen müsste, dann war das noch nichts gegen das Bild, das wir jetzt vorfanden. Riesige Scheinwerfer waren rings um das Lesepult montiert, Kabel und Drähte liefen kreuz und quer über die Bühne, dass man kaum wusste, wo man noch seinen Fuß hinsetzen sollte. Die „Galgen" mit den Mikrofonen, die Aufnahmeapparatur im Vordergrund, die mächtige Kamera und ein ganzer Stab von Kameraleuten, Technikern und anderen Männern, deren Aufgaben wir so schnell gar nicht erkennen konnten, füllten die Bühne. Allein und wie verloren saß Agnes Miegel schließlich an ihrem Pult.

 

Kurze Anweisungen klangen durch den Raum: „Den Dreier mehr nach links" — „Wo bleibt denn der Saft?" —„Ruhe bitte!" Endlos schienen uns die Probeeinstellungen. Immer wieder musste Agnes Miegel den Kopf wenden, die Augen hierhin und dorthin richten, einen Text in das Mikrofon sprechen, bis es endlich soweit war. Da die Brille bei den Aufnahmen störte, musste sie ihren Text auswendig sprechen, die Augen auf das Objektiv der Kamera gerichtet. Nach einer guten halben Stunde war das auch vorbei. Die Bühne wurde wieder abgeräumt und wurde gleich für die späteren Aufnahmen mit dem Bergedorfer Kammerchor, einem Orchester und dem Kinderchor des Norddeutschen Rundfunks hergerichtet. Diese Aufnahmen mit ostpreußischen Volksliedern, bei denen auch der Königsberger Bariton, Karl Horst Schröder mitwirkte, sollen später mit den Lesungen von Agnes Miegel zu der endgültigen Schallplatte zusammengestellt werden.

 

Eine Rundfahrt durch Hamburg

Dicke, weiße Schneeflocken tanzten vom Himmel, als wir aus der Tür traten. Hamburg im Winterkleid, — für uns, die wir schon länger in der Hansestadt leben, ein ungewohnter Anblick.

 

„So, nun wird es aber Zeit, dass Sie sich ein bisschen hinlegen", sagte ich zu Agnes Miegel. Wir wussten ja bereits, dass auch der Nachmittag und Abend dieses Tages noch allerlei Anstrengungen für unseren Gast mit sich bringen würden.

 

„Kommt ja gar nicht in Frage, Kinder", antwortete sie, „wenn ich schon mal in die große Welt fahre, dann möchte ich auch was davon haben! Schlafen kann ich nachher zu Hause“.

 

So wurde die vorgesehene Ruhepause mit einer Rundfahrt durch Hamburg ausgefüllt.

 

Sie liebt besonders den Hafen der Hansestadt, der ihr von früheren Besuchen vertraut ist und der an diesem Tag durch die schneebedeckten Hafenanlagen, das schwabbelnde, graugrüne Wasser und den lebhaften Schiffsverkehr ein lebendiges Bild bot. Am jenseitigen Ufer standen die riesigen Kräne dunkel gegen den rötlich gefärbten Himmel.

 

„Dies Bild erinnert mich immer so sehr an Königsberg", sagte Agnes Miegel. „Ich bin ja in der Nähe des Pregels aufgewachsen, und alles, was mit den Schiffen zusammenhing, hat mich schon als Kind immer angezogen. Diese alte Liebe ist mir geblieben“.

 

Auch die Reeperbahn, das vielgelästerte Vergnügungsviertel der Hafenstadt, wollte sie sehen, obwohl diese Straße am frühen Nachmittag noch nichts von der Lichterflut und dem bunten Treiben des Abends hat. Das Gängeviertel, die Kirche St. Michaelis, an deren schöngeschwungenem Turm sie sich nicht sattsehen konnte — „dieser Turm ist wie Musik", sagte sie —, das mächtige Rathaus, die Alster, das bunte Treiben im Innern der Stadt, — alles wollte Agnes Miegel sehen. Sie freute sich an jedem neuen Bild, das vor ihren Augen auftauchte. Zwischendurch erzählte sie uns kleine Erlebnisse aus ihrer Kinder- und Jugendzeit in der Stadt am Pregel.

 

Aus dem Alltag einer Dichterin

Ohne Ruhepause ging es dann weiter. Der Nachmittag brachte Gespräche mit Pressevertretern, Fotografen kamen und gingen, und bei allem zeigte sich, dass der Name unserer Heimatdichterin nicht nur unter uns Ostpreußen bekannt ist. Mit freundlicher Gelassenheit beantwortete Agnes Miegel jede Frage. Zwischendurch erzählte sie uns in ihrer humorvollen, warmherzigen Art, was ihr Ruf als Dichterin so an kleinen, lustigen Erlebnissen mit sich bringt.

 

So wurde sie in Bad Nenndorf im vergangenen Jahr einmal von einer jungen Reporterin besucht. „Sie stellte mir die dümmsten Fragen, die ich je gehört habe. Ich musste mir manchmal das Lachen verkneifen, aber ich habe alles beantwortet. Hinterher erschien dann ein Artikel in der Zeitung, der Sachen über mich berichtete, von denen ich selbst keine Ahnung hatte. Aber das passiert einem ja öfter und man darf das nicht tragisch nehmen", erzählt sie.

 

Ein andermal wurde sie für eine kleine Zeitung fotografiert. Auf dem Bild hatte sie ein einfaches, schwarzes Kleid an. „Das war den Leuten dort wohl nicht fein genug, denn sie haben mir in dieses Bild einen prächtigen Pelzkragen hineinkopiert, wie ich nie einen besessen habe“.

 

Auch manche Kurgäste, die im Sommer das kleine, reizvoll gelegene Rheumabad besuchen, in dem die Dichterin wohnt, haben merkwürdige Vorstellungen von ihrem Beruf. „Im Sommer stehen oft Leute vor mir mit dem Portemonnaie in der Hand, die meine Bücher kaufen wollen", erzählt Agnes Miegel. „Sie haben wahrscheinlich durch die Einheimischen von meiner Existenz gehört und glauben wirklich, dass ein Schriftsteller seine Bücher zu Hause liegen hat, um sie zu verkaufen. Sie sind dann sehr verwundert, wenn ich sie in die nächste Buchhandlung schicke, und oft hat mich schon einer gefragt, ob ich denn auch das ganze Geld bekomme, was sie dort für meine Bücher auf den Ladentisch legen!"

 

Natürlich kommen auch viele Briefe in das Heim der Dichterin. Sie versucht, alle zu beantworten, aber das ist oft sehr schwierig, denn die merkwürdigsten Wünsche werden da geäußert.

 

„Ich will eine Jahresarbeit über Sie schreiben", heißt es zum Beispiel in dem Brief einer Schülerin, „ich weiß schon viel über Sie, denn ich habe drei Gedichte von Ihnen gelesen. Bitte schicken Sie mir sofort einen ausführlichen Lebenslauf, damit ich alles genau weiß“. Wenn Agnes Miegel alle diese Wünsche erfüllen wollte, dann würde sie wohl kaum mehr zu ihrer eigentlichen Arbeit kommen. Aber sie versucht doch, gerade diesen jungen Menschen mit ihren Bitten nicht zu enttäuschen. Allein nach ihrem 75. Geburtstag musste sie über 350 Briefe beantworten, und das alles mit der Hand! Und dann die Portokosten, — es ist eben nicht ganz leicht, berühmt zu sein, wenn man nur über ein mäßiges Einkommen verfügt, und es stimmt eben doch nicht immer, dass man vom Schreiben vieler Bücher reich wird.

 

„Ich höre auch immer wieder, dass es mir ja glänzend ginge, weil ich doch ein Haus geschenkt bekommen hätte", meint Agnes Miegel. „Dabei habe ich mit meinen beiden Hausgenossinnen auch nur eine kleine Mietwohnung und habe meine Sorgen genau wie alle anderen Menschen auch“.

 

Sonst fühlt sie sich aber in Bad Nenndorf recht wohl. Und da sie trotz ihrer erstaunlichen Frische und Lebendigkeit unter mancherlei körperlichen Beschwerden leidet, ist sie glücklich, in einem Heilbad zu leben, in dem schon so viele Menschen, darunter auch viele Landsleute, Heilung gefunden haben. Was ihr allerdings hier im Westen fehlt, das ist das gutnachbarliche, ja freundschaftliche Verhältnis der Mitbewohner zueinander, wie sie es aus ihrer Königsberger Zeit kennt. Mit den ehemaligen Bewohnern der Häuser in der Hornstraße auf den Hufen zu Königsberg, wo sie zuletzt wohnte, steht sie immer noch in regem Briefwechsel.

 

Ein lustiges Erlebnis berichtet uns Agnes Miegel noch aus dem vergangenen Jahr. Da war eine Gruppe von jungen Landsleuten zu ihr nach Bad Nenndorf gekommen. Ein kleines Mädchen sagte ein Gedicht von Agnes Miegel auf. In der Mitte blieb die Kleine stecken, verhedderte sich und wusste nicht mehr weiter. Agnes Miegel legte ihr tröstend den Arm um die Schulter und sagte: „Lass man, das andere kenne ich ja schon, ich habe es ja geschrieben“. In dem Zeitungsbericht, der später über diesen Besuch veröffentlicht wurde, hieß es dann: „Die Greisin weinte Tränen der Rührung, als ein kleines Mädchen eines ihrer Gedichte aufsagte …“

 

Im Fernsehstudio

Für den Abend dieses arbeitsreichen Tages war noch ein Interview im Fernsehstudio in Hamburg-Lokstedt vorgesehen. Als Gesprächspartner für Agnes Miegel stellte sich der Intendant des Norddeutschen Rundfunks, Dr. Walter Hilpert, zur Verfügung, der selbst aus Ostpreußen stammt.

 

Kurz vor Beginn der „Nordschau", die jeden Tag aktuelle Ereignisse aus dem norddeutschen Raum auf die Bildschirme bringt, trafen wir in dem großen, modernen Gebäude ein. Agnes Miegel wurde gleich von der Maskenbildnerin mitgenommen und für das Fernsehinterview hergerichtet. Als wir sie wieder zu Gesicht bekamen, da sah sie aus, als wäre sie gerade vom Wintersport gekommen. „So sollten mich meine Leute zu Hause mal sehen", meinte sie, „die würden mich gar nicht wiedererkennen!"

 

Eine Ecke des Studios war bereits für das Interview hergerichtet worden. Ein kleiner Tisch, auf dem, eine Vase mit Frühlingsblumen stand, zwei bequeme Stühle, ein farbiger Vorhang dahinter, — das war die Dekoration. Mit Spannung warteten wir draußen vor dem Bildschirm auf das Gespräch zwischen Agnes Miegel und Dr. Hilpert. Nach einem Bericht aus Hannover von der 625-Jahr-Feier des Altstädtischen Gymnasiums in Königsberg erschien Agnes Miegel auf dem Bildschirm. Man hörte einen Ausschnitt aus den Versen, die sie am Vormittag für die Schallplattenaufnahme gesprochen hatte. Dann wurde das Bild umgeschaltet, und man sah Agnes Miegel und Dr. Hilpert an dem Tisch im Studio sitzen. Dr. Hilpert begann das Interview mit den Worten: „Im Mittelpunkt unserer heutigen Nordschau steht die ostpreußische Dichterin Agnes Miegel, die heute nach Hamburg gekommen ist, um ihre Stimme für eine Schallplattenaufnahme festhalten zu lassen. Sie hörten eben einen Ausschnitt aus dieser Aufnahme, und später werden Sie die Platte dieser Lesung auch zu kaufen bekommen“. Es folgte dann ein lebendiges Gespräch über das Jubiläum des alten Königsberger Gymnasiums auf dem Kneiphof, in dessen unmittelbarer Nähe Agnes Miegel ja ihre Kinderjahre verbracht hat. Agnes Miegel erzählte schlicht und natürlich, und ich glaube, dass alle, die diese Sendung sahen und hörten, etwas von der warmen Menschlichkeit und von der Persönlichkeit dieser einzigartigen Frau gespürt haben, auch wenn sie selbst wenig über Ostpreußen und über Agnes Miegel wissen.

 

Eine Fernsehsendung über Königsberg

Noch eine weitere Aufnahme mit Agnes Miegel aus dem Stegreif war geplant. Mit der gleichen Frische und Bereitschaft, mit der sie diesen langen und anstrengenden Tag erlebt hatte, erklärte sich Agnes Miegel sofort bereit, als sie erfuhr, dass noch ein längeres Gespräch zwischen ihr und Dr. Hilpert als Aufnahme für einen späteren Sendetermin aufgezeichnet werden sollte.

 

Wir durften diese Aufnahme im Regieraum miterleben, den sonst kein Fremder betreten darf. An zwei Tischen mit komplizierten Apparaturen saßen dort die Techniker, die die Ton- und Bildapparaturen zu bedienen haben. Für einen Laien ist eine solche Aufnahme ein höchst komplizierter Vorgang. Drinnen im Studio, wo die beiden Gesprächspartner von vorhin wieder Platz genommen hatten, wurden die letzten Vorbereitungen getroffen. Die Beleuchtung wurde noch einmal ausprobiert, die Aufnahmegeräte und die Kameras in die richtige Stellung gebracht. Nach einigen kurzen Kommandos glühte schließlich das rote Licht auf, das alle Mitwirkenden zu äußerster Ruhe und Konzentration mahnte, und dann fiel die Klappe, genau wie bei einer Filmaufnahme. Der Regieassistent rief: „Agnes Miegel, das erste Mal!“ Damit begann die Aufnahme-

 

Dr. Hilpert leitete das Gespräch mit den Worten ein: „Wenn ich mit Ihnen, Frau Miegel, spreche, dann spreche ich mit Königsberg. Und wenn ich mich mit Ihnen unterhalte, dann spreche ich von Ostpreußen und mit Ostpreußen. Sosehr ist für uns Ihr Name mit der Erinnerung an unsere gemeinsame Heimat verknüpft“.

 

Es folgte dann ein lebendiges Zwiegespräch über die alte Stadt am Pregel und ihre Geschichte. Völlig frei und ungezwungen begann Agnes Miegel zu erzählen. Diese Frau, die mit Königsberg so verbunden ist wie kaum ein anderer, wusste aus dem Schatz ihrer Erinnerungen, aus ihrer Kenntnis der Geschichte unserer Hauptstadt so viel zu erzählen, dass auch für einen Menschen, der kaum etwas von unserer Heimat weiß, ein lebendiges Bild des alten und neuen Königsberg erstand. Wer die Dichterin persönlich kennt, weiß wie fesselnd und interessant sie zu plaudern versteht. Es ist aber etwas anderes, ob man in einem geselligen Kreis zusammensitzt und ein Gespräch führt, oder ob man sich wie hier, zwischen einem Gewirr von Scheinwerfern, Kameras und technischem Personal in der drückenden Hitze eines grell erleuchteten Studios befindet. Wer hier nicht frei und sicher ist, der ist hoffnungslos verloren. Während des Gesprächs fuhren die großen Kameras auf lautlosen Gummirädern hin und her, durch den Regisseur im Nebenraum dirigiert.

 

Es fällt schwer, das alles zu beschreiben. Es wird einem schon beim Zusehen und Zuhören etwas schwindlig. Ich stellte mir vor, wie mir wohl zumute sein würde, wenn ich an Stelle von Agnes Miegel unter den Scheinwerfern im Studio sitzen würde. Ich glaube kaum, dass einer von uns, die, wir zusehen durften, so ruhig und so natürlich geblieben wäre.

 

Selbst die Fachleute schüttelten den Kopf und versicherten uns, sie hätten so etwas bisher noch nicht erlebt. Ohne jede Unterbrechung lief das Gespräch ab, das fast zwanzig Minuten dauerte. Dieses Gespräch wird in einigen Wochen über das deutsche Fernsehen gesendet werden. Es wird vorher in den Programmzeitschriften angekündigt, auch im Ostpreußenblatt werden wir unsere Landsleute auf den Termin der Sendung aufmerksam machen. Ich glaube, es wird für jeden unserer Landsleute ein unvergessliches Erlebnis sein, die Stimme unserer Heimatdichterin aus dem Lautsprecher zu hören und sie dabei gleichzeitig auf dem Bildschirm zu sehen.

 

Besuch in der Bundesgeschäftsführung

Am letzten Tag ihres Besuches in Hamburg kam Agnes Miegel dann zu uns in das Haus unserer Landsmannschaft. Nach einem kurzen Empfang bei dem geschäftsführenden Vorstandsmitglied, Egbert Otto, sprach die Dichterin zu den Mitarbeitern der Landsmannschaft. In warmen und schlichten Worten erzählte sie von ihrem Wiedersehen mit Hamburg, als sie nach ihrer Internierung in Dänemark Ende November 1946 über die Lombardsbrücke fuhr.

 

„Diese Nachtfahrt werde ich niemals vergessen", sagte sie. „Ich konnte nicht schlafen; ich sah aus dem Zugfenster hinaus auf die Alster und musste an meinen Vater denken, der mir in meiner Kindheit viel von der Hansestadt erzählt und mir gesagt hatte: „Wenn man nach Hamburg kommt, dann muss man über die Lombardsbrücke gehen, das bringt Glück“. Ich sah die grässlich zerstörten Häuser links und rechts der Bahnstrecke. In den wenigen noch erhalten gebliebenen Gebäuden waren noch viele Fenster erleuchtet. Ich sah die fleißigen Frauen hinter den Scheiben, die noch in der späten Nacht arbeiteten, wuschen und flickten. Und dieser Anblick gab mir die Hoffnung, dass unser Deutschland nicht verloren ist und dass es gelingen wird, die entsetzlichen Wunden dieses Krieges durch den Fleiß und die Arbeit unseres Volkes wieder zu heilen. Als ich in diesen Tagen in der Hansestadt die neuen Häuser sah, die in den vergangenen Jahren erstanden sind, da wusste ich, dass auch unsere Heimat, die wir in jenen schrecklichen Tagen verlassen mussten, einmal wieder zu uns gehören wird. Vor allem den jungen Landsleuten unter ihnen wünsche ich, dass sie eines Tages die Heimat wiedersehen. Und ich bitte Sie alle, auf diesen Tag zu hoffen und alles dafür zu tun, dass unser Ostpreußen nicht vergessen wird“. RMW

 

Seite 10   „Mein Abschied von der Heimat"

Letzter Leseabend von Agnes Miegel in Bad Oeynhausen

Am 21. Februar, 20.00 Uhr, wird im neuerbauten Rathaus der Stadt Bad Oeynhausen der letzte Leseabend unserer Agnes Miegel unter dem Leitwort „Mein Abschied von der Heimat“ stattfinden. An diesem Abend werden der Kultusminister des Landes Nordrhein-Westfalen, Prof. Dr. Luchtenberg, der Kultusminister des Landes Niedersachsen, Richard Langeheine, und viele Freunde und Verehrer unserer Dichterin aus den Kreisen der Kultur, Presse, Wirtschaft und Politik anwesend sein.

 

Frau Miegel wird im ersten Teil des Abends Prosa lesen und im zweiten Teil ihre Gedichte. Der Sprecher der Landsmannschaft Ostpreußen, Dr. Alfred Gille, wird die Lesung einleiten.

 

Der Abend wird von der Stadt Bad Oeynhausen in Verbindung mit den Kultusministern Prof. Dr. Luchtenberg und Richard Langeheine und der Landsmannschaft Ostpreußen veranstaltet. Die Leitung liegt in der Hand des Stadtdirektors von Bad Oeynhausen, Dr. Rudolf Lawin.

 

Seite 10   Mit Jennys Baby gefoppt.

Foto: Eine lustige Erinnerung an den Königsberger Tiergarten

Ihr Haus war nicht eben geräumig. Doch Jenny hatte vor der Tür einen Auslauf, in dem sie sich bewegen konnte. Zwar standen um diesen Auslauf kräftige Pfosten mit dicken, runden, eisernen Stangen in der Quere dazwischen. Doch wir wussten es alle, wir, die wir noch Kinder waren: Jenny war unsere Freundin, eine riesige, gewiss, auf den schweren Säulen ihrer gewaltigen Beine, mit dem langen, suchenden, fassenden Rüssel; doch sie sann auf nichts Böses, diese gutmütige Person mit den kleinen, klugen, prüfenden Augen. Schon, auch das kam einmal vor, dasss sie ein Nichtsnutz ärgerte und ihr frech in den Rüssel, der so geschickt bis auf den Zaun zu uns herüber tastete, statt des erwarteten Brotes oder auch nur eines Stückchens Zucker einen Hosenknopf steckte oder einen kleinen Kinderball. Wiederholte sich das, dann schleuderte Jenny diesen Gegenstand nicht nur weg, sie griff auch mit dem Rüssel in den Sand auf dem Boden und blies den Sand dem Nichtsnutz ins Gesicht. Wohl, auch das kam einmal vor. Aber sonst . . .

 

Der Wärter der Jenny, der mit den breiten „Koteletten" vor den Ohren herab in seiner dunkelgrünen Mütze uns allen vertraut war, ließ Jenny zuweilen ihre Kunststücke zeigen. Dann drehte unsere Freundin mit dem langen Rüssel die Kurbel eines richtigen Leierkastens, dann hielt sie in der Spitze des Rüssels eine kleine, blanke Mundharmonika, der sie immerhin doch richtige Töne entlockte. Doch das, was in unseren Augen Jenny über die anderen gefangenen Tiere erhob, was sie noch lieber uns machte, das war ihr Gang im Freien. Was war das für uns Kinder für ein schöner, gewaltiger, überwältigender Anblick: Jenny, von ihrem Wärter an einer Stange geführt, schritt mitten unter den Menschen, deren keiner sie fürchtete, vom „Sattelplatz" vor dem Aussichtsturm an dem drahtumwobenen Hause der Adler auf ihren Ästen vorbei, vorüber an der Wiese, über die gravitätisch die rötlichen Flamingos auf ihren feinen, dünnen Ständern, die zu zerbrechen schienen, stelzten, vorüber an dem Pelikan auf seiner hochgeschwungenen Brücke, an der Wiese mit den Pfauen, den bunten und den weißen, an den Käfigen mit den springenden, schreienden Affen, mit dem unheimlichen Mandrill vorbei, die Rennbahn entlang, in deren Mittelfeld über rotem, geglättetem Sand die weißen Tennisbälle flogen. Jenny schritt langsam, ruhig, geduldig, verständig und behutsam zu dem Platz vor dem Turm zurück.

 

Behutsam, so schritt sie. Sie wusste, warum; so stand es für uns fest. Auf ihrem Rücken, in einem festen, hölzernen Gestell, mit Gurten gesichert, saßen wir Kinder und erlebten einen kurzen, schaukelnden Ritt, der uns ohne jede Furcht — denn Jenny war unsere Freundin — in Träume versetzte, an denen wir noch lange, noch die Woche hindurch weiter dann spannen, bis uns am Sonntag aufs Neue der Wärter mit dem Backenbart in den Sattel hoch oben auf dem Rücken der Elefantin hob.

 

Es war das schon eine eigene Stimmung um einen Gang an dem Tiergarten entlang, zum Beispiel an einem Sommerabend durch die Hermannallee. Dann gab es ein seltsam fremdes Konzert, das aus dem Garten herüberschallte. Dort kreischten die Affen, die Pfauen schrien auf (in ihrem schrillen, heiseren Schrei); auf der anderen Seite verebbte soeben das dunkle, raue, heiße Gebrüll aus dem Zwinger der Löwen. Und dann stieß wohl auch einmal, alle anderen übertönend, bevor sie aus dem Auslauf in ihr Haus zurück schritt, unsere Jenny mit erhobenem Rüssel ihren hellen Trompetenruf hoch in die erzitternde Luft. Es klang wie Fanfare: heia Safari!

 

Jenny war ohne Zweifel eine besondere Zugkraft des Königsberger Tiergartens, Aber einmal zog es unerwartet einen Strom von Besuchern mitten in der Woche durch die Eingänge des Zoos zum Elefantenhause hin. Sie alle, die da kamen, bestürmten den Wärter, doch die Tür zu dem Verschlag mit dem Baby zu öffnen, das Jenny ihren Besuchern aus fern und aus nah in diesen Tagen geschenkt hätte. Der Wärter sah sich vorsichtig die Neugierigen an; dann ging er hinüber zu seinem Direktor. Auch der hob nur die Schultern und schüttelte den Kopf, erstaunt und belustigt, bis ihm gerade die Sekretärin mit einem spitzbübischen Lächeln eine Königsberger Zeitung aufgeschlagen auf den Tisch legte. Da stand es: Jenny wurde Mutter; am Donnerstag würde das Baby zum ersten Mal zu besichtigen sein. Aber als dann der Direktor und der Wärter mit dem Backenbart auf das Kalenderblatt sahen, das über dem Schreibtisch hing, brachen beide in ein lautes, fröhliches Gelächter aus: es war der 1. April (Mit den Einnahmen an Eintrittsgeld an diesem Tage konnte der Tiergarten ohne Frage zufrieden sein.)

Karl Herbert Kühn

 

Seite 11   Mit Pferden und Kühen

Ostpreußische Aussiedler brachten drei Waggons Vieh und Getreide mit

Foto: Unser Bild zeigt Vater Konrad Rischewski und seinen Sohn Arthur beim Tränken der Pferde in dem polnischen Waggon, mit dem die Familie die Tiere aus Neu-Mertensdorf, Kreis Rößel, nach Friedland gebracht hatte. Arthur hatte sich im Waggon ein Schlaflager aus Stroh und Decken eingerichtet, um die Tiere unterwegs versorgen zu können.

 

Noch immer hält der große Strom der Aussiedler aus den unter polnischer Verwaltung stehenden deutschen Ostgebieten in das Bundesgebiet unvermindert an. Nachdem allein im vergangenen Jahr über 100 000 Landsleute aus dem Gebiet jenseits der Oder und Neiße in Westdeutschland eine Zuflucht gefunden haben, herrscht gerade zu Anfang dieses Jahres im Grenzdurchgangslager Friedland bei Göttingen, der großen Menschenschleuse zwischen Ost und West, Hochbetrieb, wie seit vielen Jahren nicht. Fast täglich rollen die Aussiedler-Transporte in Friedland ein und bringen deutsche Männer, Frauen und Kinder, die die Heimat verlassen mussten, weil das Leben dort unerträglich geworden war. Aber nicht nur für die vielen Tausende von Menschen ist Friedland das erste Ziel auf der Reise in ein neues Leben, sondern jetzt auch für Tiere. In diesen Tagen kam zum ersten Mal ein eigener kleiner Vieh-Transport aus Ostpreußen nach Friedland. In zwei polnischen Viehwagen brachten ostpreußische Aussiedler Pferde, Bullen, Kühe und Hühner mit, und ein dritter Güterwagen war voll Getreide.

 

Dieses Umzugsgut gehört den Landwirten Konrad Rischewski, aus Neu-Mertensdorf bei Bischofsburg, Kreis Rößel, und seinem Neffen, Rudolf Rischewski, aus Braunswalde, Kreis Allenstein, die als erste Aussiedler von den polnischen Behörden und vom Zoll die Genehmigung zur Ausfuhr von Vieh und Getreide in diesem Umfang bekommen haben.

 

In der ersten Zeit durften die Aussiedler nur mit Handgepäck nach Westdeutschland ausreisen, später ließen die polnischen Behörden auch Umzugsgut — Kleidung, Möbel und Hausrat — zu, so dass an jedem Transportzug mehrere Gepäckwaggons angehängt werden mussten. Nachdem in letzter Zeit vereinzelt auch lebende Tiere mitgenommen werden durften — es waren meist einzelne Schweine und Kühe, aber auch vierundzwanzig Bienenvölker in achtzehn Stöcken, die jetzt noch im Lager Friedland auf warmes Wetter warten, — kam nun Familie Rischewski mit einem großen Teil des lebenden Inventars zweier ostpreußischer Bauernhöfe.

 

Konrad Rischewski bewirtschaftete in Neu-Mertensdorf einen Hof von über dreißig Hektar. „Ich war bei der Behörde angesehen und verstand mich auch sehr gut mit ihr, obwohl man mir zu Anfang ganz übel mitgespielt hat", erzählte der sechzig Jahre alte Landwirt. Nach dem Kriege hat er zwei Jahre unschuldig — wie sich leider erst später herausstellte — im Gefängnis gesessen, wurde dann freigesprochen und klagte gegen den polnischen Staat, um seinen von den Polen besetzten Hof wiederzubekommen. Sein Erstattungsantrag wurde anerkannt. Konrad Rischewski bekam seinen Hof zurück, aber eine Schadenserstattung wurde im Gerichtsverfahren abgelehnt. Man verwies ihn auf den Weg der Privatklage, aber es wurde keine neue Verhandlung anberaumt.

 

Im November vergangenen Jahres entschloss sich Konrad Rischewski — er ist zu siebzig Prozent arbeitsunfähig — zur Aussiedlung. Er wurde als „politisch verdächtig" eingereiht. Aber nach der ersten Ablehnung kam Anfang des Jahres doch die Ausreisegenehmigung. Auch dem Antrag, Vieh und Getreide mitnehmen zu dürfen, gaben die polnischen Behörden und der Zoll statt. Etwa fünftausend Zloty kostet ein Güterwagen der polnischen Eisenbahn bis nach Friedland. Ein Teil des Viehbestandes wurde in Neu-Mertensdorf verkauft. Zwei Pferde, ein Bulle, eine dreijährige Kuh und fünfzig Hühner wurden in einen Waggon eingeladen; in diesem richtete sich der 28 Jahre alte Sohn Arthur ein Schlaflager ein, um unterwegs die Tiere versorgen zu können.

 

Vater Konrad Rischewski, seine Frau Franziska und die 29 Jahre alte Tochter, Hildegard, fuhren am 21. Januar mit dem Aussiedler-Transport zunächst nach Stettin und dann weiter nach Friedland. Zwei Tage später kamen der Viehwagen und der Getreidewaggon und noch ein zweiter Viehwagen, der unterwegs angekoppelt worden war. In ihm war der Neffe Rudolf Rischewski, der, ohne es zu wissen, zufällig zur gleichen Zeit im fünfzig Kilometer entfernten Braunswalde die Koffer gepackt und sein Vieh — ein Pferd, einen Ochsen, zwei Kühe und über fünfzig Hühner — verladen hatte. Auch Rudolf hatte die Ausreise beantragt und die Genehmigung zur Mitnahme der Tiere erhalten. So gab es denn auf dem Bahnhof Friedland ein freudiges Wiedersehen, zumal auch Rudolfs Bruder, Gerhard, der zwanzig Kilometer von Friedland entfernt in Duderstadt lebt, sofort herbeigekommen war.

 

„Ich hatte mein Soll erfüllt, und was darüber war, das war mein Eigentum. Das haben mir die Polen auch gelassen", sagte Konrad Rischewski. Sein Sohn Arthur und sein Neffe Rudolf, die mit dem Vieh im Wagen gekommen waren, berichteten, dass die Abfertigung beim polnischen Zoll reibungslos und höflich vor sich gegangen ist.

 

Das Lager Friedland ist auf alles vorbereitet und für alles eingerichtet. Nicht nur die Menschen, sondern auch die Tiere wurden selbstverständlich verpflegt und betreut. Aber schon in den nächsten Tagen wollen die beiden ostpreußischen Landwirte ihr Vieh verkaufen. Beide sind über siebzig Prozent arbeitsunfähig und wollen in Westdeutschland eine Landwirtschaft nicht mehr aufbauen. Der Erlös aus dem Verkauf der Tiere und des Getreides soll als Grundlage für den Aufbau eines neuen Lebens in der Bundesrepublik dienen, das Familie Konrad Rischewski in Bodenburg, Kreis Warburg, und Rudolf Rischewski bei seiner Schwester, Irmgard Poeth in St. Hubert bei Krefeld beginnen wollen.

 

Seite 11   Die Kirche in Schmauch (Foto)

Unsere Aufnahme zeigt die Kirche in Schmauch am Kreise Pr.-Holland mit dem Kriegerdenkmal. Viele Landsleute aus der Umgebung werden sich noch an die große Feuersbrunst am 20. Oktober 1907 erinnern, bei der mehrere Gebäude und Gehöfte und die alte Kirche bis auf die Grundmauern vernichtet wurden. Wenn man die Straße von Pr.-Holland nach Liebstadt herunterkam, sah man — vor diesem Brand — den schönen alten Kirchturm, der aus Bindewerk mit Brettern gefügt war. Es war kein Wunder, dass die Feuersbrunst hier reiche Nahrung fand. Unter Krachen, Zischen und Prasseln, fielen damals die brennenden Balken den Abhang hinunter und verbrannten irgendwo am Fuß des Kirchberges unter Glosen und Qualmen. Da das Dorf Schmauch auf einer Anhöhe liegt, war das Großfeuer selbst von Pr.-Holland und Elbing aus zu sehen. 1910 wurde das wiedererbaute Gotteshaus geweiht. Im Januar 1945 wurde das ganze Dorf eingeäschert, nur die Kirche, die unser Bild zeigt, blieb — bis auf kleine Schäden — wie durch ein Wunder verschont. Sie wurde von den Russen als Pferdestall benutzt, und sie soll jetzt den Polen wieder als Gotteshaus dienen.

 

Seite 11, 12   Aus der landsmannschaftlichen Arbeit in …

BERLIN

Vorsitzender der Landesgruppe Berlin: Dr. Matthee, Berlin-Charlottenburg, Kaiserdamm 83. „Haus der ostdeutschen Heimat"

 

Terminkalender

8. Februar, 19.30 Uhr, Heimatkreis Königsberg/Bezirk Kreuzberg. Bezirkstreffen. Lokal: Café Bolt, Berlin SW 61, Yorckstraße 80/82.

 

9. Februar, 14 Uhr, Heimatkreis Osterode. Kreistreffen, Neuwahl des Vorstandes. Lokal: Hubertuseck, Berlin-Grunewald, Hubertusallee, am Sportplatz, Bus A 10.

 

9. Februar, 15 Uhr, Heimatkreis Darkehmen. Kreistreffen. Lichtbildervortrag. Lokal: Zum Landsknecht, Berlin NW 21, Havelberger Straße, Ecke Stephanstraße. S-Bahn Putlitzstraße. Bus A 1, 16, 24, 25. Straßenbahn 2, 3, 23.

 

9. Februar, 15 Uhr, Heimatkreis Wehlau. Kreistreffen, Jahreshauptversammlung. Lokal: Vereinshaus Neumann, Berlin N 65, Nordufer 15. S-Bahn Putlitzstraße. Bus A 16.

 

9. Februar, 15 Uhr, Heimatkreis Neidenburg/Soldau. Kreistreffen, Vorstandswahl. Lokal: Ideal-Klause, Berlin-Neukölln, Mareschstr. 14. S-Bahn Sonnenallee. Bus A 4.

 

9. Februar, 15 Uhr, Heimatkreis Ortelsburg. Kreistreffen. Lokal: Vereinshaus Wally Schmidt, Bln.-Schöneberg, Ebersstraße 18. S-Bahn Schöneberg. U-Bahn Innsbrucker Platz. Straßenbahn 6 und 60

 

9. Februar, 16 Uhr, Heimatkreis Memel/Heydekrug/Pogegen. Jahreshauptversammlung. Lokal: Parkrestaurant Südende, Steglitzer Damm 14/16. S-Bahn Südende.

 

9. Februar. 17 Uhr, Heimatkreis Braunsberg. Kreistreffen. Lokal: Elbquelle, Berlin-Neukölln, Elbestraße 1, Ecke Sonnenallee. Bus A 4. Straßenbahn 2, 3, 6, 94, 95.

 

HAMBURG

Vorsitzender der Landesgruppe Hamburg: Hans Kuntze, Hamburg Billstedt, Schiffbeker Weg 168, Telefon 73 33 49. Geschäftsstelle: Hamburg 13, Parkallee 86. Telefon 45 25 41/42. Postscheckkonto Hamburg 96 05

 

Im Rahmen einer Vortragsreihe der Hamburger Volkshochschule über die unter fremder Verwaltung stehenden deutschen Ostgebiete wird das geschäftsführende Vorstandsmitglied der Landsmannschaft Ostpreußen; Egbert Otto, einen Vortrag über das Thema „Die politische, wirtschaftliche und kulturelle Entwicklung Ostpreußens" mit Lichtbildern halten. Der Vortrag findet am Donnerstag. 6. Februar, 20 Uhr, in der Universität Hamburg, Edmund-Siemers-Allee, statt. Die Volkshochschule erhebt 0,50 DM Hörergebühr an der Abendkasse.

 

Bezirksgruppenversammlung.

Es wird gebeten, zu allen Bezirksgruppenversammlungen die Mitgliedsausweise mitzubringen.

 

Harburg-Wilhelmsburg: Sonnabend, 1. Februar, 19.30 Uhr, im Restaurant Zur Außenmühle, Harburg, Außenmühlenteich. Kappenfest. Gäste herzlich willkommen. Unkostenbeitrag 1,-- DM.

 

Elbgemeinden: Im Monat Februar findet kein Heimatabend statt.

 

Altona: Donnerstag, 6. Februar, 20 Uhr, im Hotel Stadt Pinneberg, Altona, Königstraße 260, nächste Zusammenkunft.

 

Wandsbek: Sonnabend, 8. Februar, 20 Uhr, im Restaurant Feldeck, Klubraum, Feldstraße 60, Fleckessen. Anschließend geselliges Beisammensein mit Tanz. Alle Landsleute und Gäste sind herzlich eingeladen. Anmeldungen umgehend erbeten bei Landsmann Herbert Sahmel, Hamburg 26, Burggarten 17.

 

Fuhlsbüttel: Der für den 8. Februar vorgesehene Kappenabend findet erst am Sonnabend, 15. Februar, 20 Uhr, im Landhaus Fuhlsbüttel, Brombeerweg 1, statt. Unkostenbeitrag 1,-- DM. Gäste herzlich willkommen. Kappen bitte mitbringen.

 

Eimsbüttel: Sonntag, 9. Februar, 18 Uhr, in M. Brünings Gaststätte, Hamburg 19, Müggenkampstraße 71. Kappenfest mit vielen Einlagen. Kappen sind im Saal zu haben. Unkostenbeitrag 0,50 DM. Landsleute und Gäste sind herzlich eingeladen.

 

Kreisgruppenversammlungen

Treuburg: Sonnabend, 8. Februar, ab 19 Uhr, in der Gaststatte Jessen. Hamburg 13, Beim Schlump Nr. 55.

 

Gumbinnen: Sonnabend, 8. Februar, 20 Uhr, Kappenfest in der Gaststätte Bohl, Hamburg 21, Mozartstraße 27. Kappen bitte mitbringen. Unkostenbeitrag 1,-- DM. Gäste willkommen.

 

Gerdauen: Sonntag, 9. Februar, 18 Uhr, in M. Brünings Gaststätte, Hamburg 19, Müggenkampstraße 71. Kappenfest mit vielen Einlagen. Kappen sind im Saal zu haben. Unkostenbeitrag 0,50 DM. Landsleute und Gäste sind herzlich eingeladen.

 

Unsere Jugend trifft sich

Altona: Kindergruppe: Heimabend jeden Donnerstag um 16 Uhr im Jugendheim Altona, Bahrenfelder Straße 131. Hof. — Jugendgruppe: Neuer Termin wird noch bekanntgegeben.

 

Barmbek: Jugendgruppe: Heimabend jeden Donnerstag von 19 bis 21 Uhr in der Schule Langenfort.

 

Eimsbüttel: Kindergruppe: Heimabend jeden Freitag von 15.30 bis 17 Uhr im Heim der offenen Tür. Hamburg 13, Bundesstraße 101.

 

Eppendorf-Eimsbüttel: Jugendgruppe: Jeden Mittwoch von 19 bis 21 Uhr Heimabend im Gorch-Fock-Heim, Loogestraße 21.

 

Harburg: Jugendgruppe: Heimabend jeden Mittwoch von 19.30 bis 21.30 Uhr im Jugendheim Harburg, Am Heckengang.

 

Junge Spielschar Ostpreußen

Donnerstag, 13. Februar, Tanzen im Heim der offenen Tür. — Donnerstag, 6. Februar, Heimabend im

Heim der offenen Tür, Hamburg 21, Winterhuder Weg 11. — Jeden Montag, 19.30 Uhr, Mädelabend bei Brunhilde Plauschinat, Hamburg 28, Packersweide 2.  

 

BREMEN

Vorsitzender der Landesgruppe Bremen: Rechtsanwalt und Notar Dr. Prengel, Bremen, Sögestraße 46.

 

Bremen-Nord. Freitag, 28. Februar, 20 Uhr, Jahreshauptversammlung mit Neuwahl des Vorstandes in der Waldschmiede (Wildhack), Beckedorf, im Anschluss Beisammensein (Musik).

 

Bremen. Endgültiger Termin für den nächsten Heimatabend mit Lichtbildervorträgen über Königsberg und Danzig: 5. Februar, 20 Uhr, im Café Schrick. — Jahreshauptversammlung mit Vorstandswahlen am 5. März. Die Landsleute werden gebeten, Wahlvorschläge schriftlich bei Franz Skubin, Humboldtstraße 66, einzureichen. — Bunter Abend mit Fleckessen am 8. März.

 

SCHLESWIG-HOLSTEIN

Vorsitzender der Landesgruppe Schleswig-Holstein: Fritz Schröter, Kiel, Holstenstraße 46 II

 

Viertes Landestreffen der Landesgruppe Schleswig-Holstein am 17. Juni in Neumünster

 

Tagung der Landesgruppe in Neumünster

Am 18. Januar veranstaltete die Landesgruppe in ihrer Patenstadt Neumünster eine Feierstunde, die im Zeichen des Tages und der Begriffe Preußen und Preußentum stand. Auf einer vorausgegangenen Tagung der Vorsitzenden der Kreisgruppen wurde über Angelegenheiten der Aussiedler aus den deutschen Ostgebieten, insbesondere über die Möglichkeit ihrer individuellen Betreuung, beraten. Ferner wurden Fragen erörtert, die sich aus der Jugendarbeit innerhalb der Landesgruppe ergeben. Der Landesjugendreferent in der DJO, Kurt Olschewski, wurde auf einstimmigen Beschluss in den Vorstand aufgenommen. Auf der nächsten Sitzung des Vorstandes der Landesgruppe werden vornehmlich Aufgaben der Jugendarbeit behandelt werden.

 

Zu Beginn der Feierstunde wurden in alter Treue, Stadtpräsident Johannsen und Oberbürgermeister Lehmkul begrüßt. Herzlich erfreute es die Versammelten, das der stellvertretende Sprecher unserer Landsmannschaft, Wilhelm Strüvy, an der Feierstunde teilnahm. Auch die Vertreter der Bundeswehr, Major Stamm und Hauptmann Penger von der Panzerjägerabteilung 5, die beide ostpreußische Landsleute sind, wurden herzlich willkommen geheißen. Der Vorsitzende der Landesgruppe hatte zu dieser Feier die in Schleswig-Holstein wohnenden Vertreter der ostpreußischen Heimatkreise, insgesamt achtzehn, eingeladen: acht waren gekommen. Die Landesgruppe wird bestrebt sein, eine engere Zusammenarbeit zwischen den Kreisvertretern und den örtlichen Gliederungen herbeizuführen, wozu derartige Zusammenkünfte in Zukunft dienen sollen.

 

Der Vorsitzende der Landesgruppe, Fritz Schröter, begründete den Anlass der Feierstunde und erklärte, dass wir uns darum bemühen müssten, die Begriffe Preußen und Preußentum nicht in Vergessenheit geraten zu lassen. Gemeinsam wurde das Ostpreußenlied gesungen. Oberstudiendirektor Professor Dr. Müller, aus Bad Schwartau, sprach von historischer Sicht aus über die Bedeutung dieses Tages. Seine Ausführungen schloss er mit dem Hinweis, dass Zerschlagenes nicht als endgültig verloren angesehen werden dürfe. Nach seiner Rede sangen die Anwesenden die erste Strophe des Preußenliedes. Herzliche Grußworte übermittelten sodann Oberbürgermeister Lehmkul für die Stadt Neumünster, Landsmann Strüvy für die Landsmannschaft Ostpreußen, Major Stamm sowie Landsmann Poppeck für den Kreisverband der vertriebenen Deutschen. In regem Gedankenaustausch blieben die Teilnehmer dann noch längere Zeit zusammen.

 

Flensburg. Folgende Veranstaltungen sind vorgesehen: 11. Februar, 19.30 Uhr, Monatsversammlung, Deutsches Haus; 14. Februar, 15.30 Uhr, Zusammenkunft der ostpreußischen Frauen, Heimatstube; 15. Februar, 20 Uhr, Faschingsvergnügen unter dem Motto „Perdsmarkt in Wehlau", im Gewerkschaftshaus; 1. März, 20 Uhr, Königsberger Heimatstube: 8. März, 20 Uhr, Insterburger/Gumbinner, Heimatstube; 11. März. 19.30 Uhr, Monatsversammlung, Deutsches Haus; 15. März, 20 Uhr, Zusammenkunft der Männer, Heimatstube. — Großen Beifall fand ein Vortrag von Dr. Kob „Fahrt in die Heimat" zu wunderbaren Farbaufnahmen aus allen Gegenden Ostpreußens. Text und Bilder sind vorzüglich geeignet, der Jugend eine Vorstellung von unserer Heimat zu vermitteln. Den Vortrag von Dr. Kob wiederholte Landsmann Rietenbach in Harrislee, Glücksburg und in der Schule Fruerlund in Flensburg-Mürwik. Auch in diesen Orten hatten sich zahlreiche Zuhörer, vornehmlich Jugendliche, eingefunden.

 

Flensburg. Die DJO-Kreisgruppe Flensburg kam zu einer Sitzung im Jugendheim Reitbahn zusammen. Zum neuen Kreisgruppenführer wurde Klaus Moschell gewählt. Stellvertreter ist Wolfgang Roehmer, Kassiererin und Mädelführerin Vera Zimmermann und Jungendschaftsführer Seeburg jun. Die DJO hält an jedem Dienstag und Mittwoch, um 20 Uhr, ihre Heimabende im Jugendheim an der Reitbahn ab. Hier werden auch jederzeit Neuanmeldungen entgegengenommen.

 

NIEDERSACHSEN

Vorsitzender der Landesgruppe Niedersachsen: Arnold Woelke, Göttingen, Keplerstraße 26. Telefon Nr. 5 87 71-8; Geschäftsstelle: Hannover, Humboldtstraße 21/22 (Hofgebäude). Telefon 1 32 21. Postscheckkonto Hannover 1238 00

 

Göttingen. Auf der am 11. Januar, im Hotel Markhausen stattgefundenen Hauptversammlung wurden die folgenden Landsleute in den Vorstand gewählt: 1. Vorsitzender Ernst Wissilink; 2. Vorsitzender Ernst Bauer; 1. Schriftführer Franz Braun; 1. Kassenführerin Frau Wissuwa.

 

Goslar. Nächste Versammlung der Frauengruppe, am 6. Februar, 15 Uhr, im Hotel Schwarzer Adler. — Heimatlicher Faschingsabend, am 15. Februar, 20 Uhr, im Hotel Kaiserworth. Eintrittskarten im Vorverkauf bei Frau Kuchenbecker. — Auf dem ersten Heimatabend im neuen Jahr berichtete der 1. Vorsitzende, Rohde, aus der Heimat, wie sie heute aussieht. Die Vorstandswahlen hatten folgendes Ergebnis: Landsmann Rohde wurde einstimmig zum 1. Vorsitzenden wiedergewählt. 2. Vorsitzender H. Böttcher; Kassenwartin Frau Kuchenbecker; Leiterin der Frauengruppe Frau Endrussat. Der 1. Vorsitzende sprach Frau Kuchenbecker für ihre ehrenamtliche Tätigkeit seit Bestehen der Gruppe seine Anerkennung aus. Frau Paulat machte der Gruppe ein Familienerbstück zum Geschenk, einen Kurenwimpel aus Silber und Bernstein.

 

Hildesheim. Zu einer ostdeutschen Feierstunde hatte die Freiherr-vom-Stein-Schule die Mitglieder der Landsmannschaft eingeladen, um ihnen einen Einblick in die ostdeutsche Erziehungsarbeit der Schule zu geben. Eine Laienspielgruppe, eine Instrumentalgruppe und der Schulchor wirkten mit. Die Aufführung des Balladenspiels „Die Prinzessin mit dem Bernsteinherzen" fand starken Beifall. In Liedern, Gedichten und Sprechchören wurde ein eindringliches Bild der Heimat gegeben. Der Vorsitzende des VdL, Zehe, dankte den Schülern und Lehrkräften und überreichte als Anerkennung für die Kulturarbeit für unsere Heimat ein Gemälde, das die Samlandküste bei Warnicken darstellt. — Ein Heimatabend für die Jugend stand unter dem Leitwort „Agnes Miegel — Leben und Werke". Rektor Klett sprach über das Leben der Dichterin. Der 1 Vorsitzende. Zehe, betonte, dass das ostdeutsche Kulturgut über die Schule der heranwachsenden Generation vermittelt werden müsse.

 

Seesen a. Harz. Die Fastnachtsfeier wird am 8. Februar (nicht am 1. Februar) stattfinden. Bei diesem Bunten Abend wird auch der bei dem Wettbewerb in Hannover preisgekrönte Amateurhumorist Herbert Lehmann, Rotenburg, mitwirken.

 

Osnabrück. Auf einer außerordentlichen Mitgliederversammlung, die der 1. Vorsitzende, Ratsherr Krämer, leitete, legten die Mitglieder ein Bekenntnis ab, dass sie grundsätzlich die vom Vorstand eingeschlagenen Wege unterstützen und nur die in Niedersachsen vom Bundesvorstand unserer Landsmannschaft bestätigte Landesgruppe unter dem Vorsitz von Landwirtschaftsrat Woelke anerkennen. Der stellvertretende Vorsitzende der Landesorgane, Fredi Jost, hielt ein einstündiges Referat über Organisationsfragen. In seinen Ausführungen zum Einheitsverband betonte er, dass die Eigenständigkeit der Landsmannschaften auf keiner Organisationsebene angetastet wird und dass auch in finanzieller Hinsicht völlige Selbständigkeit besteht. Regen Beifall fand ein Farblichtbilder-Vortrag des Vogelkundlers, Lehrer Hoffmann (Syke bei Bremen), über die ostpreußische Tierwelt. — Sonnabend, 1. Februar, ab 19 Uhr, Winter- und Kappenfest im Lokal Riemann in Osnabrück-Haste. Die Spätrückfahrt in die verschiedenen Stadtbezirke wird durch Autobusse sichergestellt. — Dienstag. 18. Februar, ab 19 Uhr, Fleckessen im Lokal Posthorn des Landsmannes Gudat, Goethestraße 46. — Sonnabend, 22. Februar, ab 20 Uhr, Mitgliederversammlung im Grünen Jäger.

 

Leer. Am 11. Januar gab das von der Gruppe gegründete Orchester „Heimatklänge" im überfüllten Kaisersaal des Rathauses ein Konzert unter der Stabführung des Dirigenten Franz Scholber. Dieser Abend wurde ein schöner Erfolg. Das von der Gruppe mit großen finanziellen Opfern finanzierte Orchester setzt sich aus Heimatvertriebenen und Einheimischen zusammen. Es umfasst rund siebzig aktive Mitglieder; zu wünschen wäre eine noch stärkere Beteiligung von Landsleuten.

 

NORDRHEIN-WESTFALEN

Vorsitzender der Landesgruppe Nordrhein-Westfalen: Erich Grimoni, (22 a) Düsseldorf 10, Am Schein 14. Telefon 6 24 14

 

Essen-West. 1. Februar, 20 Uhr, Monatsversammlung in der Dechenschenke; anschließend Verlosung und Tanz.

 

Essen-Heisingen. Kappenfest mit Überraschungen, am Sonntag, 2. Februar, 19.30 Uhr, bei Kempgen. Gäste sind herzlich willkommen.

 

Unna. Kappenfest am Sonnabend, 1. Februar, 20 Uhr, in der Societät, Nordring. Gäste herzlich willkommen — Monatsversammlung mit einem Lichtbildervortrag „Unser Trakehnen" am Freitag. 7. Februar, 20 Uhr, in der Societät, Nordring. — Monatsversammlung in Königsborn am Sonnabend, 8. Februar, 20 Uhr, bei Rehfuß. — Anmeldungen zu dem geplanten Fleckessen, am 1. März, werden auf beiden Versammlungen entgegengenommen. — Auf der letzten Monatsversammlung gab der 1. Vorsitzende, König, eine politische Rückschau auf das vergangene Jahr.

 

Hattingen. Fröhliches Kappenfest am Freitag, 14. Februar, 20 Uhr, im Saal Kirchmeier, Sprockhöveler Straße. — Bei den Vorstandswahlen, am 23. Januar, wurde Kurt Sablowski, zum 1. Vorsitzenden gewählt. 2. Vorsitzender Karl Willutzki; Schriftführerin Waltraud Prellwitz.

 

Detmold. Nächster Heimatabend, am Sonntag, 9. Februar, 17 Uhr, Im Hotel Stadt Frankfurt. Studienrat i. R. Willudt (früher Kunstakademie Königsberg) wird über Ostpreußens berühmte Künstler sprechen. Landsleute und Gäste sind herzlich eingeladen. — Auf der letzten Monatsversammlung sprach Dr. Pockrandt über das Thema „Ruf der Heimat". Die Jugendgruppe unter Leitung von Erika Dommasch fand viel Beifall für ihre Darbietungen.

 

BADEN-WÜRTTEMBERG

Vorsitzender der Landesgruppe Baden-Württemberg: Hans Krzywinski, Stuttgart-W., Hasenbergstraße Nr. 43. Zweiter Vorsitzender: Regierungsrat de la Chaux, Reutlingen, Karlstraße Nr 19.

 

Stuttgart. Faschingsfeier, der Ostpreußen, am 16. Februar, 16 Uhr, im Freizeitheim Stuttgart-Feuerbach, „Strandfest in Kraxtepellen". Landsleute Freunde und Gönner der Landsmannschaft sind herzlich eingeladen. Kartenvorverkauf ab sofort beim 1. Vorsitzenden, Landsmann Krzywinski, Stuttgart-W., Hasenbergstraße 43.

 

Reutlingen. Die kurz vor der Vollendung ihres achtzigsten Lebensjahres stehende ostpreußische Schriftstellerin, Elfriede Vorwerk, trug auf einer Versammlung der Frauengruppe Gedichte vor. Ihre Verse sind ein lebendiger Aufruf zum Aufwärtsstreben und zum Ringen um innere Stärke. Der Vortrag hinterließ einen nachhaltigen Eindruck.

 

Ulm. Nach einigen Bekanntgaben durch den 1. Vorsitzenden Korinth wurde den Landsleuten auf der Monatsversammlung, am 18. Januar, ein abwechslungsreiches Programm von der örtlichen Jugendgruppe und der Jugendgruppe Metzingen geboten. Volkstänze, Lieder und humorvolle Stücke wurden mit frohem Beifall aufgenommen. Die gute Zusammenarbeit der von Neubauer und Mannek geleiteten beiden Jugendgruppen fand bei allen Teilnehmern an diesem Abend verdiente Anerkennung.

 

Ellwangen. Auf der Jahreshauptversammlung, am 18. Januar, im Weißen Ochsen erstattete der 1. Vorsitzende des Ostdeutschen Heimatbundes, Rehfeld, den Rechenschaftsbericht: der Vereinigung gehören 205 Personen an. Frau Frania berichtete über die Arbeit der Frauengruppe. In den Vorstand wurden gewählt: 1. Vorsitzender Rehfeld (Ostpreuße); 2. Vorsitzender Körner (Pommer); Kassenführer H. Faber (Schlesier); Schriftführer Wolters (Schlesier); Kulturreferent Körner (Pommer); Frauenreferentin Frau Frania. — Am 1. Februar, wird eine Faschingsveranstaltung stattfinden.

 

BAYERN

Vorsitzender der Landesgruppe Bayern e. V.: Rechtsanwalt Heinz Thieler, München. Geschäftsstelle: München 23, Trautenwolfstraße 5/0. Tel. 33 85 60. Postscheckkonto München 213 96

 

München-Nord-Süd. Am 15. Februar, 20 Uhr, in der Max-Emanuel-Brauerei, Adalbertstraße 33. Faschingsfest „Hexentreiben auf dem Galtgarben". — Bei der Jahreshauptversammlung berichtete der 1. Vorsitzende, Diester, über die Arbeit des vergangenen Jahres und sprach über aktuelle politische Probleme. Die Vorstandswahlen hatten folgendes Ergebnis: 1. Vorsitzender Diester; Stellvertreter Janning und Nehls; Kassierer Frau Wank und Heberle; Leiterinnen der Frauengruppen Fräulein Engelhardt und Frau Schmidt.

 

Regensburg. Auf der Jahreshauptversammlung gedachte der 1. Vorsitzende des vor wenigen Tagen verstorbenen ostpreußischen Schriftstellers, Paul Fechter, dessen Wirken und Schaffen bei einer Sonderveranstaltung gewürdigt werden soll. Landsmann Winckelmann berichtete über das ständige Ansteigen der Mitgliederzahl und den wachsenden Besuch der Veranstaltungen und Treffen. Er betonte, dass die Landsmannschaft Ostpreußen sich im In- und Ausland einen guten Ruf erworben habe und bat die Landsleute, das Ostpreußenblatt zu halten und ständig zu lesen. Einstimmig wiedergewählt wurden zum 1. Vorsitzenden Curt Winckelmann; zum 2. Vorsitzenden Dr. Paul Holzki. Oberamtmann Preis, der Leiter des Ausgleichsamtes, sprach über das Achte Abänderungsgesetz zum LAG.

 

Gundelfingen. Zum achten Mal wurde einstimmig auf der Jahreshauptversammlung der 1. Vorsitzende, Ranglack, wiedergewählt. Dem Vorstand gehören weiterhin an: Bruno Gudd, 2. Vorsitzender; Frau Maria Petrusch, Kassiererin; Frau Gerda Gutzeit, Kulturwart. Landsmann Ranglack bat die Landsleute, sich treu an der Arbeit der Gruppe zu beteiligen und im Interesse dieser Arbeit auch das Ostpreußenblatt zu halten. — Folgende Veranstaltungen sind vorgesehen: 15. Februar, 20 Uhr, im Gasthaus Zum Schützen, Heimatabend mit Faschingsbelustigungen. — 8. März, 20 Uhr, im gleichen Saal wird Frau von Lölhöffel (Ulm) plattdeutsche Dichtungen und Erzählungen ihrer Mutter, der Schriftstellerin Erminia von Olfers-Batocki, vortragen. Zu diesem Abend, der als ostpreußische Gedenkstunde vorgesehen ist, werden auch die Landsleute aus der Umgebung erwartet. — Am 12. April, Feier des siebenjährigen Bestehens der Gruppe. — Der monatliche Heimatabend wird, wie bisher, an jedem zweiten Sonnabend im Monat stattfinden.

 

Kitzingen. Der letzte Bürgermeister von Nidden, Trotzki. hielt einen Lichtbildervortrag „Die Kurische Nehrung im Zauber der Farben". Dank seiner starken Verbundenheit mit der Nehrungslandschaft verstand er es, diesen Abend zu einem Erlebnis zu gestalten.

 

Seite 12   Aus der Geschäftsführung

Lehrstellen für ostpreußische Jungen

Der Geschäftsführung, Abteilung Jugend und Kultur, liegen vier Anfragen nach ostpreußischen Lehrlingen vor, die bei Aufnahme in die Familie des jeweiligen Meisters und bei liebevoller persönlicher Betreuung gleichzeitig eine gute Grundausbildung für ihren zukünftigen Beruf erhalten können. Es handelt sich um zwei Lehrstellen in Bäckereien und jeweils eine Lehrstelle in einem Gartenbaubetrieb und in einer Fleischerei. Zwei der Meister haben mit ostpreußischen Waisenjungen beste Erfahrungen gemacht, so dass sie wiederum an uns herangetreten sind. In erster Linie ist an Waisenjungen oder an Halbwaisen gedacht, gerne aber werden auch junge Aussiedler aufgenommen.

 

Meldungen erbeten an die Landsmannschaft Ostpreußen, Hamburg 13, Parkallee 86, z. H. Hanna Wangerin.

 

Seite 12   „Kamerad, ich rufe dich!“

Stabsbatterie I/A. R. 234 (mot): Anschriften ehemaliger Kameraden erbeten an: Paul Romahn, Lübeck, Ludwigstraße 42.

 

Seite 12   Vermisst, verschleppt, gefallen, gesucht …

Auskunft wird gegeben über . . .

. . . Unteroffizier, Herbert Glandin, aus Zinten, Kreis Heiligenbeil, Textilkaufmann und Schuhhandlung. Gesucht wird die Ehefrau, die aus Burg bei Magdeburg stammen soll.

 

. . . Feldwebel, Artur Hoßbach, aus Bussen oder Weißenburg, Kreis Sensburg. Gefallen wahrscheinlich in Kurland. Es liegt ein Foto der Grabstätte vor. Die Angehörigen werden gesucht.

 

. . . Walter Schreiber, geb. 24.11.1910 in Breslau. Gesucht wird die Ehefrau, Anna Schreiber, Allenstein, Königsberger Straße Nr. 6.

 

Zuschriften erbittet die Geschäftsführung der Landsmannschaft Ostpreußen, Hamburg 13, Parkallee 86.

 

Auskunft wird erbeten über . . .

. . . Minna Klamm, geb. Lehmann, aus Reinkenwalde, Kreis Schloßberg.

 

. . . Margarete Dietrich, früher wohnhaft Försterei Reiherswalde, Kreis Johannisburg.

 

. . . Fräulein Klara David, geb. 04.04.1897, vermutlich Johannisburg, und Landwirt Kurt Trube oder Trübe (schlecht lesbar) 65 bis 67 Jahre alt, aus dem Kreis Königsberg.

 

. . . Gertrud Boege, aus Königsberg Pr.-Ponarth (ihre Pflegeeltern Korinth sind in Königsberg verstorben). Ernst Rahnenführer, aus Tapiau. Margarete Hofmeiser, geb. Buchholz, aus Zargen bei Tapiau (war im Krankenhaus in Tapiau) und Frieda Simon, aus Grünbaum bei Pr.-Eylau, die noch 1951 in Sibirien war.

 

. . . August Pikulla, geb. 13.05.1924, aus dem Kreis Sensburg, war bisher in der sowjetisch besetzten Zone.

 

. . . Else Hirscher, Ehefrau des Kurt Wilhelm Hirscher, geb. 09.03.1915 in Luschningken, zuletzt wohnhaft in Königsberg, Krugstraße, mit ihrem Sohn.

 

. . . Friedrich Lasch, geb. 18 .06.1906 in Ludwigsdorf, Kreis Osterode.

 

. . . Karl Matzeit, geb. 24.02.1894, zuletzt wohnhaft in Groß-Baum, Kreis Labiau.

 

. . . Hermann Drevszas, geb. 18.06.1906 in Heydekrug, vermisst 1942 bei Stalingrad, und seine Tochter, Helene Drevszas, geb. 21.02.1929 in Heydekrug, vermisst seit 1945 bei Königsberg.

 

. . . Dr. med. Wilhelm von Bülow, Facharzt für Orthopädie, geb. 31.05.1894 in Königsberg, wohnhaft in Königsberg, Adalbertstraße 16. Die Praxis war auf dem Steindamm. Er war dort bis zur Einschließung im Jahre 1945 als Arzt tätig, seitdem ohne Nachricht.

 

. . . Frau Ruhnau, aus Königsberg, Straße unbekannt. Frau Ruhnau soll im Raum Hannover einen Rauhaardackel-Zwinger betreiben.

 

. . . Karl Eggert, geb. 1900 und Frau Gertrude sowie zwei Kinder, aus Königsberg-Speichersdorf.

 

. . . Benno Schröter, geb. 05.12.1920 in Wagten, Kreis Braunsberg, der auf der Flucht mit einem Pferdetreck von Rudau, Kreis Schröttersburg, verschollen ist.

 

. . . Franz Wohlgefahrt, bis 1945 Geschäftsführer der Allensteiner Zeitung und Sekretärin, Margarete Granitza, sowie Friedrich Fritz Pipiorra, ebenfalls bei der Allensteiner Zeitung tätig gewesen.

 

. . . Marie Scheuermann, aus Königsberg war zuletzt im Marienstift.

 

. . . Schulrat, Czyborra der ungefähr 1930 von Rastenburg nach Tilsit-Ragnit versetzt wurde.

 

. . . Juliana Adam, geb. Eling, geboren in Wolodarsk-Wolhynien, hat mit ihren Kindern, Adoline, Olga, Reinhold, Erna und Martha, vor der Flucht in Heilsberg, Wasserstraße 6, gewohnt.

 

. . . Studienrat, Jurkat, aus Gumbinnen. Hauptmann und Kompaniechef der Gefangenenkompanie in Angerapp, und Major, Torner Bataillonskommandeur.

 

. . . Werner Dorra, geb. 30.10.1927, in Rhein, Kreis Lötzen, aus Ortelsburg, Ulmenstraße 26. Matrose bei der Feldpostnummer M 63 579 C — M.P.H. Hamburg. Er wird seit dem 05.03.1945 beim Brückenkopf Stettin-Greifenhaffen vermisst.

 

. . . Kurt Plotzitzko, geb. 07.111897 in Neuhausen bei Königsberg, wohnhaft Königsberg, Holländerbaumstraße 1. Zuletzt Volkssturm, Gruppe Nord Kampfabschnitt 1. Nachrichtenzug. über Angerburg und Frau Olga Plotzitzko, geb. Korinth, geb. in Zinten.

 

. . . Familie Zeich, aus Gr.-Potauern, Kreis Gerdauen. Familie Gustav Kimm und Ehefrau Frieda Kimm, geb. Nikolau, aus Althof-Didlacken, Kreis Insterburg. Familie August Kimm, aus Ostpreußen (Wohnort unbekannt). Stellmacherobermeister, August Kaltinski, aus Insterburg, Ziegelstraße.

 

. . . Amalie Wölk, etwa 72 Jahre, aus Königsberg, Sternwartstraße 18, die 1945 vermutlich von den Russen verschleppt worden ist.

 

. . . Helene Lange, geb. Meyer, geb. 17.05.1906, in Rimlack bei Augam über Zinten, Kreis Pr.-Eylau, zuletzt wohnhaft in Rimlack. Sie wurde auf der Flucht am 11.03.1945, aus Karthaus, von den Russen verschleppt und soll nach Heimkehreraussagen 1948/1949 im Lager Bjeloretzk Nr. 7777, gewesen sein. Es kann möglich sein, dass sie nach Ostpreußen entlassen wurde.

 

. . . Fritz Hans Oschlies, geb. 10.05.1901 in Almenhausen, Kreis Insterburg. Landwirt in Kl.-Baum, Kreis Labiau. Feldwebel-Fahnenjunker, Feldpostnummer 36 100. Ende Januar 1945 in der Kaserne Trommelplatz, Königsberg, bei der Führerreserve. Letzte Nachricht vom 04 .02.1945, und Kameraden der Feldpostnummer 36 100.

 

. . . Viktoria Müller, geb. 13.01.1915, aus Lötzen, Boyenstraße 15, bisher in der sowjetisch besetzten Zone.

 

. . . Gertrud Meier, geb. Krex oder Krei, aus Saalfeld, Kreis Mohrungen.

 

. . . Bauer Liponat, aus Praszlauken, Kreis Gumbinnen. August Konrad, aus Pabbeln. Hans Rauh, aus Schittkehmen. Gustav Sonat, aus Pabbeln und Mathias Dobat, aus Pabbeln. Sämtlich Kreis Goldap.

 

. . . Konditoreibesitzer, Hold oder Angehörige, aus Goldap, Markt, und Konditoreibesitzer, Gruna oder Angehörige, aus Passenheim, Mackensenstraße, Kreis Ortelsburg.

 

. . . Gustav Backhaus, geb. 31.01.1869, in Pötschlauken, Kreis Schloßberg, und Frau Henriette Backhaus, geb. Buttgereit, geb. 14.12.1878, in Pötschlauken. Beide zuletzt wohnhaft in Königsberg, Schleiermacherstraße 61.

 

. . . Fritz Wöwert, Geschäftsführer der Spedition, Franz Klein, Sensburg, übernahm während des Krieges eine Spedition in der Ukraine.

 

. . . Paul Radszuweit, geb. 18.07.1913, von Beruf Schlosser, zuletzt wohnhaft in Insterburg, Schlageterstraße 14 oder 15.

 

. . . Schuhmachermeister, Friedrich Pulwitt und Ehefrau Frieda Pulwitt, geb. Holst, aus Liebstadt, Kreis Mohrungen.

 

. . . Emil Schmidt, geb. 01.06.1917, in Königsberg. Musiker. Er soll 1947 in Alt-Seggebruch, Post Kirchhorsten/Schaumburg-Lippe, gewohnt haben.

 

. . . Herta Schacknies, geb. 01.07.1912. Letzter Aufenthaltsort Ludwtgsort, Kreis Heiligenbeil, vermisst seit Januar 1945.

 

. . . Emma Pellotat, verw. Markschies, aus Tilsit, Anger 9: sie hat während des Krieges einen Bauer, am Windenburger Eck geheiratet — Name unbekannt — sowie Hermann Tenus und Ehefrau Johanne Tenus, geb. Kilau, aus Tilsit, Dragonerstraße 26: sie wurden mit der 14-jährigen Tochter, Sigrid, gefangengenommen, von dem Kind getrennt, das nach Russland kam und zurückkehrte, von dem Ehepaar fehlt iede Spur — Ferner, Erich Raudzus und Frau Hilda Raudzus, geb. Dauskard sowie Zwillingsöhne, aus Kreuzingen, Bahnhofstraße. —

 

Bernhard Bruns, aus Königsberg, Knochenstraße, tätig gewesen, als Bauleit.-Obermont., der Siemens-Schuckert-Werke, letzte fünf Jahre auf Montage im R.A.W Ponarth.

 

. . . Erich Kramer, tätig gewesen in der Firma Bernhard Ledermann, Königsberg, Altstädtische Langgasse 56/57, früher Bischofsburg.

 

. . . Maria Schwabe, geb. 06.06.1872, aus Laggarben, Kreis Gerdauen.

 

. . . Familie Heinrich Vogel, geb. 11.03.1889. Anna, geb. 14.11.(Geburtsjahr kein Eintrag), Ursula, geb. 08.08.1924. Heinrich, geb. 25.02.1926 und Gerhard, geb. 21.04.1927. Alle sind in Heydekrug geboren: sie haben zuletzt in Kirlicken bei Heydekrug gewohnt.

 

. . . Frau Ida Schmidt, geb. Kuhn, geb. 18.01.1907, aus Dittersdorf, Kreis Mohrungen. Frau Schmidt war Witwe; sie könnte wieder unter einem anderen Namen verheiratet sein.

 

Rieke Huhn, geb. Riemann, geb. 09.03.1898, aus Wehlau, Grabenstraße 31, die im Frühlahr 1945 bis Königsberg geflüchtet und dann verschollen ist.

 

Hermann Zöllner, geb. 07.08.1920, in Klein-Medenau. Heimatanschrift: Condehnen bei Powayen, Kreis Samland.

 

August Kowalewski und Carl Fischer, beide aus Rastenburg.

 

Ellinor RogaIIa, etwa 30 Jahre, aus Königsberg, Yorckstraße 72, war bis 1949 in Michelau, Kreis Lichtenfels, wohnhaft.

 

Fräulein Herta Alisch, zuletzt Sekretärin beim Befehlshaber in Königsberg.

 

Bauer, Perkuhn oder Angehörige, aus Berghof, Kreis Lötzen. Bauer Komsch oder Angehörige, aus Joachimsthal, sowie Bauer, Knieschewski, aus Reinkenthal, Kreis Treuburg.

 

Zuschriften erbittet die Geschäftsführung der Landsmannschaft Ostpreußen, (24a) Hamburg 13, Parkallee 86.

 

Seite 12   Landsleute, die jetzt aus Ostpreußen kamen

In den letzten Wochen sind, wie schon in den Monaten vorher, zahlreiche Landsleute aus unserer ostpreußischen Heimat in die Bundesrepublik gekommen. Wir bringen im Folgenden eine Übersicht darüber, aus welchen einzelnen Kreisen die Landsleute stammen, die mit den einzelnen Transporten im Lager Friedland bei Göttingen eintrafen:

 

Am 12. November 1957 kamen mit dem 162. Aussiedlertransport, 95 Landsleute. Es stammen aus dem Heimatkreis:

 

Allenstein-Land 7,

Angerburg 5,

Bartenstein 3,

Braunsberg 5,

Goldap 8,

Heilsberg 4,

Johannisburg 2,

Lötzen 30,

Lyck 9,

Ortelsburg 2,

Osterode 5,

Rößel 5,

Sensburg 7,

Wehlau 3.

 

Am 14. November 1957 kamen mit dem 163. Aussiedlertransport 133 Landsleute. Es stammen aus dem Heimatkreis:

 

Allenstein-Stadt 8,

Allenstein-Land 1,

Angerburg 10,

Bartenstein 1,

Braunsberg 4,

Elchniederung 6,

Gumbinnen 1,

Johannisburg 3,

Königsberg-Stadt 1,

Lötzen 13.

Lyck 3,

Memel 2,

Neidenburg 2,

Ortelsburg 4,

Sensburg 44,

Treuburg 4.

 

Am 16. November 1957 kamen mit dem 164. Aussiedlertransport 133 Landsleute Es stammen aus dem Heimatkreis:

 

Allenstein-Stadt 6,

Allenstein-Land 8,

Angerburg 6,

Ebenrode 1,

Gumbinnen 2,

Heilsberg 2,

Johannisburg 6,

Königsberg-Land 4,

Lötzen 16,

Lyck 5,

Osterode 4,

Rastenburg 7,

Rößel 10,

Sensburg 32,

Treuburg 9,

Wehlau 7.

 

Am 19. November 1957 kamen mit dem 165. Aussiedlertransport 62 Landsleute. Es stammen aus dem Heimatkreis:

 

Allenstein-Stadt 9,

Allenstein-Land 4,

Braunsberg 1,

Johannisburg 12,

Königsberg 5,

Lötzen 7,

Mohrungen 4,

Pr.-Holland 2,

Pr.-Eylau 4,

Rößel 2,

Sensburg 10,

Treuburg 2.

 

Als Einzelreisende kamen vom 11. - 20. November 1957, 24 Landsleute Es stammen aus dem Heimatkreis:

 

Angerburg 1,

Braunsberg 5,

Ebenrode 1,

Heydekrug 1,

Johannisburg 3,

Lötzen 2,

Lyck 1,

Ortelsburg 2,

Osterode 2,

Sensburg 4.

 

Am 21. November 1957 kamen mit dem 166. Aussiedlertransport, 95 Landsleute. Es stammen aus dem Heimatkreis:

 

Allenstein-Land 9,

Bartenstein 3,

Insterburg 3,

Johannisburg 5,

Mohrungen 19,

Neidenburg 3,

Ortelsburg 34,

Rößel 5,

Sensburg 6.

 

Am 23. November 1957 kamen mit dem 167. Aussiedlertransport 104 Landsleute. Es stammen aus dem Heimatkreis:

 

Allenstein-Land 4,

Elchniederung 6,

Heydekrug 2,

Insterburg 7,

Johannisburg 2,

Lötzen 7,

Mohrungen 3,

Neidenburg 3,

Osterode 1,

Ortelsburg 3,

Rößel 9,

Sensburg 37,

Tilsit-Ragnit 2,

Treuburg 12.

 

Am 26. November 1957 kamen mit dem 168. Aussiedlertransport 65 Landsleute. Es stammen aus dem Heimatkreis:

 

Allenstein-Land 2,

Lötzen 20,

Lyck 6,

Ortelsburg 11,

Osterode 4,

Rastenburg 3,

Rößel 14,

Sensburg 5.

 

Am 28. November 1957 kamen mit dem 169. Aussiedlertransport 131 Landsleute. Es stammen aus dem Heimatkreis:

 

Allenstein Land 1,

Bartenstein 5,

Ebenrode 8,

Goldap 2,

Johannisburg 3,

Königsberg-Stadt 1,

Königsberg-Land 3,

Lötzen 10,

Lyck 7,

Memel 3,

Mohrungen 1,

Neidenburg 1,

Ortelsburg 38,

Pr.-Eylau 3,

Rastenburg 2,

Rößel 5,

Sensburg 33,

Tilsit-Ragnit 2,

Treuburg 3.

 

Vom 21. Bis 30. November 1957 kamen 31 Landsleute. Es stammen aus dem Heimatkreis:

 

Allenstein-Land 1,

Gerdauen 4,

Goldap 1,

Labiau 5,

Mohrungen 1,

Ortelsburg 1,

Osterode 2,

Rastenburg 8,

Rößel 1,

Sensburg 7.

 

Rest der Seite: Wir hören Rundfunk

 

Seite 13   Jubiläumsfeier ostpreußischer Diakonissen

Fünfzig und fünfundzwanzig Jahre im Dienste des Hauses der Barmherzigkeit

Foto: Der Zug der Schwestern auf dem Altenberg

 

Foto: Im Hintergrund die zum Altenberg gehörende spätgotische Kirche. Unter der zweiten Meisterin, Gertrud (1248 - 1297), der jüngsten Tochter der Heiligen Elisabeth, die in Marburg in der Elisabethkirche ruht, erhielt der Altenberg seine bauliche Gestaltung. Auch die Kirche stammt aus jener Zeit.

 

Unsere Aufnahme zeigt den Zug der Schwestern; an der Spitze (von links nach rechts) Pfarrer Lenkitsch, Pfarrer Leitner und der Vorsteher des Mutterhauses, Pfarrer Kaufmann.

 

Das Königsberger Diakonissen - Mutterhaus der Barmherzigkeit, das jetzt seinen Sitz auf dem schönen Altenberg an der Lahn im Kreis Wetzlar hat, beging am 10. Januar 1958, eine Jubiläumsfeier für achtzehn Diakonissen und eine Verbandsschwester. Zweimal musste diese Feier verschoben werden. Die Grippewelle im Herbst vergangenen Jahres hatte die Schwesterngemeinschaft so stark mitgenommen, dass eine größere Feier nicht möglich war. Durch die Erkrankung des Anstaltsleiters, Kirchenrat Kaufmann, konnte auch der zweite Termin nicht eingehalten werden. Nun wählte die Hausleitung als Termin der Feierstunde den 10. Januar 1958, den Geburtstag der früheren Oberin, Renate zu Stolberg, die in den schweren Jahren nach der Besetzung Königsberg ihr vorbildliches Schwesternleben mit ihrem Heimgang beschließen musste.

 

In den schönen neuen Räumen des Mutterhauses auf dem Altenberg versammelte sich eine festliche Gemeinde, um die Diakonissen, Charlotte Urbanski und Marie Rettkowski, die auf fünfzig Jahre ihres Schwesterndienstes zurückschauen können, und die Diakonissen, Emilie Busalla, Anna Sperling, Frieda Kalinowski, Maria Kerat, Berta Borrmann, Ida Zander, Ida Siemoneit, Martha Steinert, Minna Morgenroth, Helene Lenz, Frieda Maruhn, Margarete Forstreuter, Frieda Fast, Frieda Grabowski, Ella Steinke und Elisabeth Keuwel, die ihr fünfundzwanzigjähriges Schwesternjubiläum feiern konnten. Mit ihnen konnte auch eine Verbandsschwester, die fünfundzwanzig Jahre zum Mutterhaus gehört, Herta Grigo, den festlichen Tag begehen. Am Vorabend hatten sich die jubilierenden Schwestern zu einer Abendmahlsfeier zusammengeschlossen.

 

Am Festtag fuhren die Schwestern bei strahlendem Sonnenschein zum nahen Wetzlar, wo in der schönen Hospitalkirche der Einsegnungsgottesdienst stattfinden sollte. Hunderte von Freunden der Diakonie und die Schwestern aus dem städtischen Krankenhaus Wetzlar, ebenso Schwestern aus allen Teilen Deutschlands füllten die Kirche bis auf den letzten Platz. Nach Gesängen des Mutterhauschores und der Gemeinde hielt der zweite Pfarrer des Mutterhauses, Lenkitsch, der Sohn des früheren Tilsiter Pfarrers, die Eingang-Liturgie. Die Festpredigt war dem früheren Hausgeistlichen des Mutterhauses in Königsberg, Pfarrer Leitner, übertragen worden. Er predigte über das Wort aus dem 66. Psalm „Kommt her, hört zu alle, die ihr Gott fürchtet. Ich will erzählen, was er an meiner Seele getan hat". Pfarrer Leitner erinnerte an seine Einführungspredigt im Mai 1935 in der Altroßgärter Kirche zu Königsberg und rief die Schwestern auf, getreu bis an ihr Ende ihrer Gemeinschaft zu dienen. „Was das heißt, bis an das Ende getreu zu sein, das ist in die Geschichte eures Hauses eingeschrieben mit dem Leben und Sterben derer, die eigentlich noch unter uns sein müssten“. Er deutete die Jubiläumsfeier als einen Ruf an die Schwesternschaft und an die gesamte Kirche, die Führung Gottes zu erkennen und zu preisen. Er sagte: „Es gab in unserer ostpreußischen Heimat keinen schöneren Namen für euch — ich habe ihn als Junge ganz weit im Osten der Provinz immer gehört — als: das ist eine barmherzige Schwester“.

 

Dann folgte eine Ansprache des Vorstehers des Mutterhauses, Kirchenrat Pfarrer Kaufmann, an die Jubilarinnen. Er sprach über Jes. 40, 29 - 31 „Er gibt den Müden Kraft und Stärke genug den Unvermögenden. Die Knaben werden müde und matt und die Jünglinge fallen: aber die auf den Herrn harren, kriegen neue Kraft, dass sie auffahren mit Flügeln wie Adler, dass sie laufen und nicht matt werden, dass sie wandeln und nicht müde werden“. Er erinnerte in seiner Ansprache an die väterliche Barmherzigkeit und Treue Gottes, die den Schwestern in ihrer oft schweren und entsagungsvollen Arbeit, in den Zeiten des Krieges und der Flucht eine stetige Quelle der Kraft gewesen ist. Den Jubilarinnen rief er zu: „Hat der Herr euch in den ersten fünfundzwanzig Jahren Kraft gegeben, so wird er euch in den nächsten fünfundzwanzig Jahren noch mehr Kraft geben, ebenso den fünfzigjährigen Jubilarinnen. Der Körper wird vielleicht schwächer sein, und die eigene Kraft wird vielleicht kleiner sein, als sie früher war, aber des Herren Kraft, ist gerade in den Schwachen mächtig. Er wird euch Kraft geben auf dem Wege, der vor euch liegt!"

 

Die ganze Gemeinde erhob sich, als Pfarrer Kaufmann die einzelnen Schwestern mit ihrem Namen zum Altar rief, um sie unter Handauflegung zu segnen und den Spruch zu wiederholen, der den Jubilarinnen vor fünfzig oder vor fünfundzwanzig Jahren in der Altroßgärter Kirche zu Königsberg mitgegeben worden war. Mit Gebet und Loblied schloss die kirchliche Feier.

 

Nach der Rückkehr in das Mutterhaus nahmen bei der Nachfeier der Vorsitzende des Vorstandes, der frühere Regierungspräsident Dr. Friedrich, Pfarrer Linck, früher Königsberg, Pfarrer Kalle von den Volmarsteiner Anstalten und der Vertreter der Gemeinde Oberbiel das Wort. Durch alle Ansprachen klangen warmer Dank für die Tätigkeit der Schwestern und viele freundliche Wünsche für die weitere Arbeit des Mutterhauses hindurch, das nach so schweren Prüfungen in der Heimat nun an seinem neuen Sitz die Aufgaben erfüllt. In vielen Gesprächen klangen dann Erinnerungen an die alten Arbeitsplätze der Schwestern in Ostpreußen — in Memel, Tilsit, Königsberg, Braunsberg, Angerburg, Carlshof und an anderen Orten — auf. Auch in Altenberg spürt man heute noch die tiefe Verwurzelung des Mutterhauses mit der ostpreußischen Heimat.

 

Am nächsten Tag wurde im Festsaal des Mutterhauses ein großer Schwesterntag abgehalten, der den Abschluss der Jubiläumsfeier bildete. Allen Teilnehmern werden diese Festtage in steter Erinnerung bleiben durch die zahllosen Beweise der Verbundenheit vieler Menschen mit dem Werk der Diakonissen, vor allem aber durch das Wort Gottes, durch Gebet und Fürbitte und durch Lob und Dank für alles, was Gott an dem Mutterhaus getan hat.

 

Seite 13   Wir gratulieren …

zum 93. Geburtstag

am 2. Februar 1958, Landsmann Gottlieb Rekowski, aus Maradtken, Kreis Sensburg, jetzt bei seiner Tochter, Berta Mast, in Berlin-Schöneberg, Ebersstraße 17 II.

 

am 4. Februar 1958, Postassistent i. R. Johann Gallmeister, aus Sensburg, jetzt in Siegen (Westfalen), Welterstraße 57.

 

zum 92. Geburtstag

am 4. Februar 1958, Frau Amalie Scharwies, aus Liebenfelde, Kreis Labiau, jetzt bei ihrem jüngsten Sohn, Emil, in Wolterdingen Nr. 86 bei Soltau (Han).

 

zum 91. Geburtstag

am 28. Januar 1958, Landsmann Franz Teichert, ehemals Besitzer des Gutes Eichenbruch bei Bartenstein, jetzt mit seiner Ehefrau in Helmstedt, Dr.-Heinrich-Jasper-Straße 2.

 

zum 90. Geburtstag

am 22. Januar 1958, Frau Anna Bramann, aus Balendszen, zuletzt Bruchhof, Kreis Tilsit-Ragnit. Die Jubilarin ist geistig sehr rege und nimmt Anteil an allem Geschehen. Sie wohnt heute in Axstedt, Gut Hünken, Kreis Wesermünde, betreut von ihrer Tochter. Ihre Enkelkinder aus nah und fern werden an ihrem Ehrentag bei ihr sein.

 

am 3. Februar 1958, Frau Wilhelmine Schwarz, aus Trinkheim bei Uderwangen, Kreis Pr.-Eylau, jetzt bei ihrer Tochter, Anna Schwarz, in Göttelfingen über Horb am Neckar.

 

zum 88. Geburtstag

am 28. Januar 1958, Frau Martha Schwark, aus Rößel, Burggasse 8. Ihre Kinder, Enkel und Urenkel feierten diesen Tag mit der Jubilarin. Sie ist durch Frau Martha Polinna, Bremen-Aumund, Frithjofstraße 65, zu erreichen.

 

am 3. Februar 1958, Frau Marie Wolff, aus Bruchwalde, Kreis Sensburg, jetzt Göttingen, Gronauer Landstr. 40.

 

zum 86. Geburtstag

am 2. Februar 1958, Frau Eva Mrotzek, geb. Borris, aus Herzogskirchen, Kreis Treuburg, jetzt in der sowjetisch besetzten Zone. Sie ist durch Paul Mrotzek, Unterpfaffenhofen (Obb.) über München, Kreuzlinger Straße 24, zu erreichen.

 

zum 85. Geburtstag

am 7. Januar 1958, Frau Amalie Lange, aus Nofelde, Kreis Stallupönen, jetzt in Flensburg, Norderstraße 24.

 

am 23 Januar 1958, Bauer Andreas Hofer, aus Seidlershöhe, Kreis Schloßberg, jetzt bei seiner Tochter, Witwe Elisabeth Weiler, in Hamburg-Fuhlsbüttel, Hummelbütteler Landstraße 151. Die Bezirksgruppe Fuhlsbüttel gratuliert herzlich.

 

am 25. Januar 1958, Zimmermeister und Landwirt Eduard Petter, aus Cavern, jetzt in Oberwaldbach über Dinkelscherben, Schwaben.

 

am 1. Februar 1958, Frau Anna Baldus, Postinspektorenwitwe, aus Gumbinnen, Lazarettstraße 11, jetzt in Neuenstadt a. Kocher, Kreis Heilbronn, Dr.-Möricke-Stift.

 

am 3. Februar 1958, Landsmann Heinrich Fischer, aus Tannenwalde, vorher Bollgehnen/Samland, jetzt bei seiner Tochter, Maria Pokern, in Herten-Langenbochum, Feldstraße 180.

 

zum 84. Geburtstag

am 3. Februar 1958, Postbetriebsassistent i. R., Karl Gewetzki, früher Postamt Neusiedel, Kreis Tilsit-Ragnit, jetzt in Essen-Altenessen, Nobermannshude 25.

 

zum 83. Geburtstag

am 25. Januar 1958, Landsmann August Lehrmann, aus Noßberg, Kreis Heilsberg, jetzt bei seinem jüngsten Sohn, in Meßkirch, Baden, Meister-von-Meßkirch-Straße 8.

 

am 25. Januar 1958, Bauer Hermann Paeger, aus Schloßberg, jetzt bei seinem Sohn, Otto Paeger, in Hamburg-Fuhlsbüttel, Hermann-Löns-Weg 40 b. Die Bezirksgruppe Fuhlsbüttel gratuliert herzlich.

 

am 25. Februar 1958, der Schriftstellerin Agnes Gruhl, geboren zu Königsberg. Sie schrieb mehrere Novellen und die Bücher „Der Freund", „Ein König sucht sein Volk", „Einer, der die Treue hielt" und „Von menschlichem Verschulden". Die Jubilarin ist durch Erhard Krause, Berlin-Wilmersdorf, Blissestraße 50, zu erreichen.

 

zum 82. Geburtstag

am 2. Februar 1958, Fräulein Anna Buttkereit, ehemals Standesbeamtin in Paschieschen (Schillwen), jetzt in Jevenstedt über Rendsburg, Altersheim.

 

am 6. Februar 1958, Frau Berta Großmann, geb. Rogge, aus Königsberg, Tamnaustraßs 24, jetzt bei ihrem Sohn, Bruno Großmann, in Mettmann, Sonnenhang 11.

 

zum 80. Geburtstag

am 20. Januar 1958, Frau Elise Audehm, Witwe des Altbauern und langjährigen Bürgermeisters, Gustav Audehm, aus Kotzlauken, Kreis Fischhausen, jetzt mit ihrer Schwiegertochter und ihren Enkelkindern in Schwalingen, Kreis Soltau.

 

am 23. Januar 1958, Frau Marie Abritzki, geb. Gusewski, aus Masuren, Kreis Treuburg, jetzt bei ihren jüngsten Kindern in (22a) Duisburg-Meiderich, Nornbericherplatz 24.

 

am 26. Januar 1958, Reichsbahnschaffner i. R. August Illas, aus Widminnen, Kreis Lötzen, später Marienburg. Er wohnt jetzt mit seinen Angehörigen in Minden (Westfalen), Feldstraße 2.

 

am 27. Januar 1958, Landwirt und Bürgermeister Michael Aukschlat, aus Finkental, Kreis Tilsit-Ragnit, jetzt mit seiner Ehefrau in der sowjetisch besetzten Zone. Er ist durch seine Tochter, Lydia Becker, (24) Elmshorn, Kirchenstraße 38, zu erreichen.

 

am 28. Januar 1958, Frau Johanna Haase, aus Königsberg, Scheffnerstraße 4, jetzt in Schmalenbeck über Ahrensburg, Ostlandstraße 3.

 

am 31. Januar 1958, Bauer Otto Platzeck, aus Rcrhenberg, Kreis Sensburg, jetzt bei Familie Roller in (14b) Stammheim/Calw, Burggasse 6. Der Jubilar ist erst im August vorigen Jahres zu seiner Tochter, Berta, gekommen.

 

am 1. Februar 1958, Reichsbahnsekretär i. R. Ignatz Kowalski, aus Königsberg Pr., Korinthendamm 10, jetzt mit seiner Ehefrau in Bad Kissingen, Hartmannstr. 15. Der Jubilar diente beim 3. Grenadier-Regiment Königsberg, machte beim Boxeraufstand den Chinafeldzug 1900/1902 im 1. Ostasiatischen Infanterie-Regiment mit und trat dann in den Eisenbahndienst. Bevor er nach dem Ersten Weltkrieg, den er als Freiwilliger im Osten mitmachte, nach Königsberg Pr. versetzt wurde, war er u. a. in Eydtkuhnen tätig. Dem Jubilar wurden viele Orden und Ehrenzeichen verliehen. 1944 trat er in den Ruhestand.

 

am 2. Februar 1958, Frau Lina Wohlgemuth, geb. Gau, Witwe des letzten Bürgermeisters von Gr.-Ladtkeim, Louis Wohlgemuth, jetzt bei ihrer berufstätigen Enkelin, Ursula Behnke, deren Kinder sie betreut, in Glashütte, Kreis Stormarn. Die Jubilarin musste beim Einzug der Sowjets den gewaltsamen Tod ihres Ehemannes, ihrer einzigen Tochter und ihres zweiten Enkels miterleben.

 

am 2. Februar 1958, Frau Johanne Stolzke, geb. Redel, aus Gr.-Hubnicken bei Palmnicken, jetzt bei ihrer jüngsten Tochter in Hamburg-Sinstorf, Sinstorfer Kirchweg 59/11.

 

am 3. Februar 1958, Bauer Gustav Leidig, aus Klein-Heidenstein, Elchniederung, jetzt in Lübeck-Eichholz, Steinlager 6. Der Jubilar erfreut sich guter Gesundheit.

 

am 4. Februar 1958, Postbeamter i. R. Friedrich Boegel (schlecht lesbar), aus Sensburg, jetzt bei seiner Tochter, Anna Juttner, in Ludwigsburg, Friedensstraße 39.

 

am 6. Februar 1958, Sattlermeister Karl Marquardt, aus Frauenburg, Schulstraße 6, jetzt in Bamberg, Hirtenstraße 21.

 

zum 75. Geburtstag

am 21. Januar 1958, Frau Agathe Schmidt, aus Langengrund, Kreis Sensburg, jetzt bei ihrem Sohn, Bruno Schmidt, in Rheda (Westfalen), Trakehner Straße 4.

 

am 25. Januar 1958, Frau Wilhelmine Opalla, geb. Sokolowski, aus Neberg, Kreis Sensburg, jetzt mit ihren fünf Kindern in Nürnberg-Reichelsdorf, Harrlacher Straße 10.

 

am 30. Januar 1958, Landsmann August Wiersbitzki, aus Lyck, Danziger Straße 10. Er konnte erst 1954 nach dem Westen kommen. Jetzt wohnt er bei seinem Schwiegersohn, Helmuth Gregorzewski, in Detmold, Am Sonnenhügel 5.

 

am 3. Februar 1958, Landwirt August Dressler, aus Tiefenfeld (Kybarten), Kreis Schloßberg. Er lebte seit der Vertreibung bis Juni 1957 mit seiner Ehefrau in der sowjetisch besetzten Zone; dann übersiedelten die Eheleute zu ihrem Sohn, Paul, nach Bremen, Valckenburghstraße 343, wo sie am 8. November 1957, im Beisein ihrer Kinder und Enkel, das Fest der Goldenen Hochzeit feiern konnten.

 

am 5. Februar 1958, Bauer Johann Koslowski, aus Wildheide, Kreis Ortelsburg, jetzt in der Familie seines Schwiegersohnes, Otto Pienkoss, in Helmstedt (Hannover), Alter Schwanefelder Weg 67. Der Jubilar kam erst im Mai vorigen Jahres mit seiner Ehefrau, seiner jüngsten Tochter und einem Enkelkind, aus der Heimat. Ein Sohn musste zurückbleiben, da er keine Ausreisegenehmigung bekam.

 

am 8. Februar 1958, Professor Dr. med. Karl Fink, aus Königsberg Pr. Der Jubilar stammt aus einem saarländischen Bauerngeschlecht; er besuchte in Königsberg das Friedrichskollegium, studierte an der Albertus-Universität und wurde ein Schüler des großen Gynäkologen Professor Georg Winter, der ihn seinen Lieblingsschüler genannt hat. Bis er Chefarzt der Frauenabteilung des St.-Elisabeth-Krankenhauses wurde, war er Assistent an der Städtischen Krankenanstalt und an der Universitäts-Frauenklinik. Professor Fink hat sich nicht nur als Arzt weit über die Grenzen Ostpreußens hinaus einen bleibenden Namen geschaffen, sondern auch als Wissenschaftler, Sportpionier und Verehrer und Förderer aller schönen Künste. Seine heutige Anschrift — er lebt in der sowjetisch besetzten Zone — ist durch Margot Podlasly, (24a) Friedrichsgabe, Post Harksheide, Bezirk Hamburg, zu erfahren.

 

Diamantene Hochzeit

Bauer Eduard Mollenhauer und Frau Minna Mollenhauer, geb. Siedler, aus Groß-Heydekrug/Samland, jetzt bei ihrer Schwiegertochter, in Eggingen, Kreis Ulm (Donau), feiern am 15. Februar 1958, das Fest der Diamantenen Hochzeit im Beisein ihrer Kinder und Enkelkinder.

 

Goldene Hochzeit

Die Eheleute Eduard und Auguste Hungerecker, jetzt in Burgdorf, Hannover, Königsberger Straße 5 a, konnten am 28. Januar 1958, ihre Goldene Hochzeit feiern. Der Jubilar war als Justizoberwachtmeister in Tilsit tätig. Ihre vier Kinder mit ihren Angehörigen nahmen an der Feier teil.

 

Bestandene Prüfungen

Volker Wery v. Limont, Sohn des 1953 verstorbenen Amtsgerichtsrats, Dr. Erich Wery v. Limont, früher Bischofsburg, Hindenburgstraße 39, hat an der Technischen Hochschule Darmstadt sein Examen als Diplom-Wirtschaftsingenieur mit „gut" bestanden. Anschrift: Oberlahnstein (Rhein), Adolfstraße 17.

 

Werner Groell, ältester Sohn des Kreisinspektors, Otto Groell, aus Gumbinnen, jetzt in Marl (Westfalen), Dr.-Brüll-Straße 4, hatte 1954 das juristische Staatsexamen an der Humboldt-Universität in Berlin-Ost abgelegt und bestand am 16. Januar 1958, nach einem Zusatzstudium an der Freien Universität Berlin vor dem Justizprüfungsausschuss in Berlin-West das Referendarexamen.

 

Dieter Borrmann, ältester Sohn des Stadtamtmanns, Martin Borrmann, aus Königsberg, Samitter Allee 137, hat das Staatsexamen als Diplom-Chemiker mit „gut" bestanden. Jetzige Anschrift: Münster (Westf.), Scharnhorststraße 17.

 

Siegfried Ristow, Sohn des Landeskontrollinspektors, Ristow, aus Lötzen, Waldallee 10, jetzt in Gernsdorf über Siegen (Westf.), hat vor der Handwerkskammer Oldenburg nach dem Besuch der Bundes-Fachlehranstalt für das Elektrohandwerk die Meisterprüfung im Elektroinstallateurhandwerk mit „gut" bestanden.

 

Sigrid Grenda, Tochter des im April 1945 bei Berlin gefallenen Leutnants und Stadtinspektors, Heinz Grenda, aus Hohenstein und Königsberg, hat an dem Handelsgymnasium in Ulmea (Schweden) das Handelsabitur mit Auszeichnung bestanden. Anschrift: Sävar, Box 611, Västerbotten (Schweden).

 

Geschäftliches

Unserer heutigen Ausgabe liegt teilweise eine Werbekarte der Firma Universal-Versand, Düsseldorf, bei, die wir unseren Lesern zur besonderen Beachtung empfehlen.

 

Rest der Seite: Rätsel-Ecke

 

Seite 14   Familienanzeigen

Im gesegneten Alter von 87 Jahren, nahm Gott, der Herr, am Heiligen Abend 1957, unsere liebe Mutter, Frau Marie Oldach, geb. Sobottka, früher Luisenthal (Theerwisch), zu sich in sein himmlisches Reich. Nun haben wir beide Eltern, unsern lieben Vater, Bauer, Gustav Oldach, gest. im Februar 1946, in Herne begraben. Gleichzeitig gedenken wir der Schwester der Verstorbenen, meiner lieben Mutter, Frau Anorthe Küssner, geb. Sobottka, die 1945, durch Kriegseinwirkungen in Mensguth gestorben ist. In stiller Trauer: Anna Kniza, geb. Oldach. Gottfried Kniza. Auguste Gromberg, geb. Oldach. Gustav Gromberg. Gustav Oldach. Elfriede Oldach, geb. Waschk. Bertha Rahe, geb. Oldach. Heinrich Rahe. Fritz Oldach. Martha Oldach, geb. Koschanka. August Oldach. Magda Oldach, geb. Mattern. Frieda Probst, geb. Oldach. Fritz Probst, Im Uhlenbruch 5. Erna Koch, geb. Oldach. Franz Koch. Marie Küssner, Trier, Simeonstraße 24. Neun Enkel, acht Urenkel.

 

Nach langem schwerem Leiden entschlief am 15. Januar 1958, meine liebe Frau, unsere gute Mutter, Schwiegermutter, Schwägerin, Groß- und Urgroßmutter, Luise Weigel, geb. Wittrien, im 72. Lebensjahre. In tiefer Trauer: Karl Weigel. Hildegard Zuchlsdorff, geb. Weigel. Georg Zuchlsdorff. Ruth Brettschneider, geb. Weigel. Karl Brettschneider. Anna Weigel. Zehn Enkel und ein Urenkel. Zurzeit Langelsheim, Harzstraße 33. Wohnort Steina, Südharz. Früher Revierförsterei Grünlauken, Kreis Wehlau. Die Trauerfeier hat am 18. Januar 1958, in Goslar stattgefunden.

 

Ich weiß, dass mein Erlöser lebt. Am 18. Januar 1958, hat Gott, der Herr, meine geliebte Frau, unsere gute Oma, Schwester und Schwiegermutter, Elisabeth Ballendat, geb. Schmeng, nach kurzer Krankheit, zu sich genommen. In tiefer Trauer im Namen aller Angehörigen: August Ballendat. Tangstedt, Bezirk Hamburg. Früher Mühlengarten, Kreis Ebenrode, Ostpreußen.

 

Am 13. Januar 1958 verschied nach sorgenvollem und leiderfülltem, doch tapfer getragenem Leben, unsere liebe Mutter, Großmutter, Schwester und Tante, Hulda Springer, geb. Plaumann, früher Königsberg Pr., Am Stadtgarten 59. Herbert Springer und Familie, Lübeck. Arthur Springer und Familie, Rinteln. Horst Springer und Familie, Mönch.-Gladbach. Kurt Oberländer u. Frau Gerda Oberländer, geb. Springer, sowjetisch besetzte Zone. Lübeck, den 20. Januar 1958, Brandenbaumer Landstraße 185

 

Am 6. Januar 1958 entschlief nach langer schwerer Krankheit, mein lieber Mann, unser geliebter Vater, Schwiegervater und Opa, Reichsbahnobersekretär, Paul Kielmann, früher Bahnhof Miswalde, Ostpreußen, im Alter von 67 Jahren. In stiller Trauer: Frau Minna Kielmann. Herbert Kielmann und Frau. Gerda Genders, geb. Kielmann und Tochter. Wilh. Rathert und Frau Inge Rathert, geb. Kielmann, u. Wolfgang. Leteln (Westfalen), Lahder Str. 43. Die Beerdigung hat am 10. Januar 1958, in der sowjetisch besetzten Zone stattgefunden.

 

Mein lieber Mann, Du bist nicht mehr, Dein Platz in unserm Haus ist leer, Du sorgst nicht mehr mit lieber Hand. Der Tod zerriss das schöne Band. Am 17. Dezember 1957 nahm Gott, der Herr, fern von der Heimat, meinen lieben Mann, unseren lieben Vater, Großvater, Urgroßvater, Hermann Schöttke, im 75. Lebensjahre, zu sich in Sein Reich. In stiller Trauer im Namen aller Hinterbliebenen: Elisabeth Schöttke, geb. Gerwien. Kiel-Pries, Mensingstraße 84. Früher Zimmerbude, Kreis Samland, Ostpreußen.

 

Ich habe einen guten Kampf gekämpft. Ich habe das Leben vollendet. Fern der geliebten Heimat ist am Heiligabend 1957, mein lieber Mann, unser stets treusorgender Vater, Schwiegervater und gütiger Opa, unser lieber Schwager und Onkel, der orthop. Schuhmachermeister, Fritz Schwanke, früher Johannisburg, Ostpreußen, Hegelstraße 37, im Alter von 77 Jahren, nach schwerer Krankheit sanft entschlafen. In stiller Trauer: Emma Schwanke, geb. Gemballa. Kinder und Verwandte. Kiel-Ellerbek, Nissenstraße 17

 

Am 17. Januar 1958 erlöste ein sanfter Tod, unsere gute Schwester und Schwägerin, Tante und Großtante, Nelly Finck, im 63. Lebensjahre, von ihrem schweren, tapfer getragenen Leiden. Wir gedenken ihrer in Liebe. Ilse Engelmann, geb. Finck. Otto Engelmann. Dr. med. Gerhart Engelmann. Hannover, Januar 1958, Jordanstraße 20b. Die Einsegnung fand in Göttingen statt; die Urne wird in der Grabstätte der Mutter in Bad Harzburg beigesetzt.

 

Am 14. Januar 1958 entschlief plötzlich und unerwartet, fern der geliebten Heimat, mein lieber Mann, unser treusorgender Vater, Opa, Bruder, Schwager und Onkel, Emil Schindelmeiser, im Alter von 66 Jahren. In tiefer Trauer: Ida Schindelmeiser, geb. Kallweit und Kinder. Neu-Harmhorst über Malente (Holstein). Früher Herbstfelde, Kreis Schloßberg.

 

Zum Gedenken. Fern der Heimat verschied nach kurzer Krankheit plötzlich, unser lieber Vater, Großvater, Onkel und Bruder, Karl Heinick, aus Heilsberg, Infanteriestr. 53, im 76. Lebensjahre. Nach acht Tagen verstarb seine liebe Frau, unsere liebe Mutter, Großmutter, Tante und Schwägerin, Maria Heinick, geb. Instenberg, aus Kobeln, nach langer schwerer Krankheit. Beide ruhen vereint in der sowjetisch besetzten Zone. Die trauernden Kinder Enkelkinder und Bruder. Rastede, im Januar 1958

 

Ein treues Mutterherz hat aufgehört zu schlagen. Am 16. Januar 1958 entschlief sanft nach kurzer Krankheit, im 73. Lebensjahre, unsere liebe Mutter, Schwiegermutter, Oma, Schwester, Schwägerin und Tante, Frau Marta Wagner geb. Faeth, früher Tapiau, Ostpreußen. In tiefer Trauer: Fritz Kablitz. Minna Kablitz, geb. Florian. Anneliese Rosengart, geb. Kablitz. Otto Rosengart und alle Anverwandten. Camberg (Taunus), Burgstraße 5.

 

Fern der lieben Heimat entschlief am 11. Januar 1958 nach langem, geduldig ertragenem Leiden, im Alter von 61 Jahren, unsere liebe Schwester, Schwägerin und Tante, Frieda Hill, geb. Dawideit, Gribbohm, früher Seckenburg. Sie folgte ihrem lieben Mann nach sieben Monaten in die Ewigkeit. In stiller Trauer im Namen aller Angehörigen: Paula Schmidt. Salzderhelden, Knickstraße 6.

 

Zum Gedenken. Nach Ablauf von nunmehr 15 Jahren leben wir heute noch in der Ungewissheit über das Schicksal unseres lieben einzigen Sohnes und Bruders, Günter Wrobel, geb. 27.03.1924, in Seestadt Pillau, Ostpreußen, der als Angehöriger der Panzerjägerkompanie des Inf.-Regts. 770 (Feldpostnummer 47 973) seit Ende Januar 1943 nordwestlich Woronesch, Ostfront, vermisst wird. Die Eltern: Paul Wrobel und Frau Elfriede Wrobel, geb. Gring. Die Schwester, Inge Wrobel. Spaichingen, Kreis Tuttlingen (Württemberg), Hauptstr. 76, Ende Januar 1958. Früher Seestadt Pillau, Holzwiese.

 

Zum zehnjährigen Todestag meines, lieben Mannes, unseres guten Vaters, Schwieger- und Großvaters, Gustav Grossmann, geb. 14.05. 1894, gest. 05.02.1948. In stillem Gedenken: Elise Grossmann, geb. Lemke. Kurt Grossmann und Frau Frida Grossmann, geb. Röck. Irene Nöldner, geb. Grossmann. Erich Nöldner. Helene Pawlowski, geb. Grossmann. Willi Pawlowski. Bruno Grossmann und vier Enkelkinder. Wilbrechtshausen über Northeim. Früher Stolzenfeld, Kreis Bartenstein, Ostpreußen.

 

Am 1. Januar 1958 verschied an einem Herzschlag, meine liebe Frau, unsere treusorgende Mutter, Schwiegermutter, Großmutter und Urgroßmutter, Frau Bertha Nehm, geb. Klein, a. Hammersdorf bei Braunsberg, Ostpreußen, im Alter von 76 Jahren. Sie folgte ihrem jüngsten Sohn, Fritz, der tödlich verunglückte, in die Ewigkeit. In stiller Trauer im Namen aller Hinterbliebenen: Gustav Nehm. Uelzen, Am Vorberg 18.

 

Fern ihrer geliebten Heimat entschlief nach längerem Leiden, am 20. Januar 1958, im fast vollendeten 78. Lebensjahre, Fräulein Maria Kumutat, früher Warnen, Kreis Tilsit-Ragnit. In stiller Trauer: Gertrud Schorn, geb. Kumutat. Wilhelm Schorn. Rita Schorn. Margitta Schorn. Frau Meta Kumutat, Radegast, Mecklenburg. Köln-Nippes, Kempener Straße 18.

 

2. Timotheus 4. Vers 7 u. 8     Am 20. Januar 1958 nahm Gott, der Herr, nach längerem schwerem Leiden, im gesegneten Alter von 85 Jahren, unsere liebe unvergessliche Mutter, Schwiegermutter, Großmutter, Urgroßmutter und Schwester, Frau Emma Gawehn, geb. Borrmann, zu sich in Sein himmlisches Reich. In tiefer Trauer: Hermann Gawehn und Frau. Meta Graschtat, Heessel 43 bei Basbeck-Osten. Meta Schneidereit, geb. Gawehn, Hamburg-Niendorf, Kolonie Horst, Parzelle 225. Otto Schneidereit, als Schwiegersohn. Früher Gr.-Marienwalde bei Gr.-Friedrichsdorf, Kreis Elchniederung.

 

Am 6. Januar 1958 starb im gesegneten Alter von 83 Jahren, unsere liebe Mutter, Schwiegermutter, Großmutter und Urgroßmutter, Witwe Auguste Maeck, geb. Schmechel, früher Alt-Rosenthal, Kreis Rastenburg, Ostpreußen. Sie starb in Ungewissheit über das Schicksal ihrer Söhne, Reinhold Maeck, aus Baumgarten, Kreis Rastenburg, verschollen im Januar 1945, in der Heimat. Gerhard Maeck, Schneidermeister in Rastenburg, vermisst bei der Wehrmacht in Rumänien, August 1944. Bruno Maeck, aus Rothenen, Kreis Pr.-Eylau, letzte Nachricht im April 1945, von der Halbinsel Hela vom Volkssturm. Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: Konrad Maeck. Heinsberg (Rheinland), Geilenkirchener Straße 37.

 

Zum Gedenken unserer lieben Geschwister, Töpfermeister, Ernst Engelbrecht, geb. 13.03.1889, gest. 05.02.1957, Hamburg-Rissen. Paul Engelbrecht und Frau Margarete, verstorben in Königsberg Pr., im Mai 1947. Magda Engelbrecht, verstorben in Erfurt, im November 1947. Maria Engelbrecht, verstorben in Königsberg Pr., im Juni 1944. Ferner meines lieben Mannes, Willy Moldenhauer, vermisst seit April 1945. In stiller Trauer: Gertrud Moldenhauer, geb. Engelbrecht. Franz Engelbrecht. Hamburg-Rissen, Sülldorfer Landstraße 411. Früher Königsberg Pr., Neue Reiferbahn 6.

 

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Seite 15   Familienanzeigen

Am 14. Januar 1958 entschlief nach kurzer schwerer Krankheit, mein innig geliebter Mann, unser guter treusorgender Vati, Schwiegervater und Opa, lieber Bruder, Schwager und Onkel, der Lehrer i. R., Gustav Grigull, im Alter von 65 Jahren. In tiefer Trauer im Namen aller Angehörigen: Gertrud Grigull, geborene Nee. Uphusen bei Bremen, im Januar 1958. Früher Branden, Kreis Gumbinnen.

 

Fern seiner geliebten Heimat ist am 7. Januar 1958 nach langem schwerem, mit großer Geduld ertragenem Leiden, versehen mit den heiligen Sterbesakramenten, mein lieber Mann, unser treusorgender nimmermüder Vater unser Bruder, Schwager und Onkel, Landwirt und Ziegeleibesitzer, Siegfried Hoppe, aus Klackendorf, Kreis Rößel, Im Alter von 53 Jahren, von Gott, in die Ewigkeit abgerufen worden. In stiller Trauer im Namen aller Angehörigen: Stephanie Hoppe, geb. Krause. Sigrid und Rüdiger. Brunshausen bei Bad Gandersheim. Die Trauerfeier hat am Sonnabend, dem 11. Januar 1958, um 12.30 Uhr, im Trauerhause stattgefunden.

 

Am 13. Januar 1958 verstarb nach kurzer schwerer Krankheit, mein lieber Mann, mein guter Vater, Schwiegervater, Großvater und Onkel, Schwiegersohn und Schwager, Adolf Griguscheit, im 78. Lebensjahre. In stiller Trauer: Emma Griguscheit, geb. Krack. Dr. med, Heinz Griguscheit. Northeim (Han.), im Januar 1958, Breite Straße 31. Früher Lötzen, Ostpreußen. Die Einäscherung fand in Hannover, Seelhorster Friedhof, am 17. Januar 1958 statt.

 

Am 18. Januar 1958 entschlief sanft, jedoch unerwartet, unser lieber Opa, Franz Modricker, im 90. Lebensjahre. In stiller Trauer im Namen aller Angehörigen: Berta Modricker, geb. Wohlgemuth. Paul-Gerhard Modricker. Ferndorf, Kreis Siegen. Früher Rastenburg-Eichmedien, Ostpreußen. Die Beerdigung fand am 21. Januar 1958 auf dem Friedhof in Ferndorf statt.

 

Am 16. Januar 1958 nahm der Herrgott plötzlich unseren lieben Vater, Schwiegervater, Bruder, Opa und Uropa, Johann Kapteina, früher Eschenwalde, Kreis Ortelsburg, Ostpreußen, im Alter von 91 Jahren und 9 Monaten, zu sich in die Ewigkeit. Wir gedenken ebenfalls unseres lieben Sohnes, Werner Kapteina, der vor 13 Jahren als vermisst gemeldet wurde. In stiller Trauer: Wilhelm Kapteina und Familie nebst Anverwandten. Mörsfeld, den 23. Januar 1958.

 

Versehen mit den heiligen Sakramenten unserer Kirche entschlief am 18. Januar 1958, unsere liebe Mutter, Auguste Lange, aus Braunsberg, Ostpreußen, im 85. Lebensjahre. In stiller Trauer: Köln-Weidenpesch, Friedrich-Karl-Straße 40.

 

Nach Gottes unerforschlichem Ratschluss ist heute mein über alles geliebter Mann, unser herzensguter Vater und Opi, Alois Blasek, Handelsvertreter, im Alter von 62 Jahren, völlig unerwartet, jedoch versehen mit den heiligen Sterbesakramenten, von uns gegangen. In tiefem Leid: Berta Blasek, geb. Pietsch. Gerda Jira, geb. Blasek, mit Gatten. Margot Heilsberg, Witwe und sechs Enkelkinder. Stuttgart-Bad Cannstatt, den 9. Januar 1958, Kissinger Straße 68. Früher Königsberg Pr.

 

Am 22. Dezember 1957 verschied plötzlich und unerwartet, mein lieber Mann und Lebenskamerad, Richard Hoff, Reichsbahnobersekretär i. R., im Alter von 74 ½ Jahren. In stiller Trauer im Namen aller Verwandten: Agnes Hoff, geb. Potschinski. Schw. Anna Potschinski, als Schwägerin. München, Waldfriedhofstraße 76.

 

Trotz schweren Leidens ist unerwartet mein lieber gütiger Mann, unser guter Vater, Schwiegervater, Großvater und Bruder, Amtsgerichtsdirektor i. R., Karl Kramer, früher Landgerichtsrat in Allenstein, Ostpreußen, am 18. Januar 1958, im 74 Lebensjahre, im Glauben an seinen Erlöser, in die Ewigkeit abgerufen worden. In tiefer Trauer: Else Kramer, Ehefrau. Töchter und Anverwandte. Bayreuth, Mainflecklein 4.

 

Fern der geliebten Heimat entschlief am 21. Dezember 1957 ganz unerwartet, mein geliebter Mann, unser herzensguter Vater, Schwiegervater, Großvater, Schwager und Onkel, Gustav Scheffler, im 72. Lebensjahre. In tiefer Trauer: Marta Scheffler, geb. Wildermann. Kurt Hinz und Frau Else Hinz, geb. Scheffler. Kurt Schott und Frau Wilma Schott, geb. Scheffler. Wilhelm Freitag und Frau Elfriede Freitag, geb. Scheffler. Walter Pelenus und Frau Hildegard Pelenus, geb. Scheffler. Sieben Enkelkinder und Verwandte. Hameln, Bäckerstraße 7. Hannover und New York. Früher Königsberg Pr., Georgstraße 7.

 

Am 22. Dezember 1957 entschlief nach einem Schlaganfall, unser lieber Vater, Schwiegervater, Großvater und Urgroßvater, Franz Ellendt, früher Meyken, Kreis Labiau und Mühlhausen, im 90. Lebensjahre. In stiller Trauer: Franz Ellendt und Frau Auguste Ellendt, geb. Gnahs, nebst Kindern und Enkelkind. Marie Wunder, geb. Ellendt, und Kinder. Heisten über Eschweiler und Wesseling bei Köln.

 

Am 19. Januar 1958 entschlief unsere liebe Kusine, Agathe Schulz, Lehrerin i. R., früher Drengfurt, Ostpreußen, im 72. Lebensjahre. Im Namen der Angehörigen: Werner Fischer. Kiel, Holtenauer Straße 276. Die Trauerfeier findet am Dienstag, dem 28. Januar 1958, um 14 Uhr, im Krematorium Kiel statt.

 

Nach kurzer schwerer Krankheit starb am 9. Januar 1958, mein lieber Mann, unser guter Vater und Großvater, der frühere Landwirt, Bernhard König, aus Hohenfürst, im 74, Lebensjahre. In tiefer Trauer: Erna König, geb. Schlicht. Lieselotte Gemballa, geb. König. Heinz Gemballa. Karin und Siegfried. Hannover-Wülfel, Postor-Wehr-Weg 1. Wir haben ihn am 14. Januar 1958 auf dem Seelhorster Friedhof in Hannover zur letzten Ruhe gebettet.

 

Müh' und Arbeit war Dein Leben, Ruhe hat Dir Gott gegeben. Nach Gottes heiligem Willen entschlief sanft am 15. Januar 1958 unser innig geliebter unvergesslicher Vater, Schwiegervater, Großvater und Urgroßvater, Rudolf Robienski, früher Gisenau, Ostpreußen, im Alter von 84 Jahren. In stiller Trauer im Namen aller Hinterbliebenen: Auguste Genske, geb. Robienski. Nordstemmen, Hannover, Waltrop. Hamburg. Holland. Er ist in die Ewigkeit gegangen.

 

Am 5. Januar 1958 entschlief plötzlich, mein lieber Mann, unser guter Vater, Schwiegervater, Großvater, Urgroßvater, Bruder, Schwager und Onkel, Herrmann Pakleppa, im Alter von 70 Jahren. In stiller Trauer: Auguste Pakleppa, geb. Schank. Kinder. Enkelkinder. Urenkel und Anverwandte. Essen-Kupferdreh, Kupferdreher Straße 73. Früher Wehlau, Ostpreußen.

 

Zum Gedenken. In Liebe und stiller Trauer gedenken wir des 12. Todestages meines herzensguten Mannes und treusorgenden Vaters, Unteroffizier, Alfred Blumenthal, verstorben am 06.02.1946, im Kriegsgefangenen-Lazarett Welikije Luki. Ein Wiedersehen mit ihm war uns nicht vergönnt. Helene Blumenthal. Heinz Blumenthal. Hamburg 23. Leibnizstraße 10. Früher Insterburg, Ostpreußen.

 

Zum Gedenken. Zum siebenten Male jährt sich der Todestag meines lieben Mannes, unseres guten Vaters. Schwieger- und Großvaters, sowie unseres lieben Bruders, Bauer, Ernst Krause, gest. 03.02.1951 in Pommern, früher Sandberg, Kreis Labiau. Er folgte seinen Schwestern, Emma Dannehl, geb. Krause, gest. 19.03.1949 in Pommern und Friederike Krause, die auf der Flucht, am 10. Februar 1945, auf der Frischen Nehrung, verstorben ist. Sein ältester Sohn, Erich, ruht in Russland, gefallen 07.05.1943. In stillem Leid: Lisbeth Krause, geb. Dannehl. Margarete Barganowski, geb. Krause. Hugo Barganowski, Pr.-Stargard, Westpreußen. Helga Brandenburger, geb. Krause. Hans Brandenburger. Edith Krause. Günther Krause. Dieter Krause. Monika, als Enkelin. Adeline Krause. Anna Krause. Gustav Krause. Wanne-Eickel Schlachthofstraße 14.

 

Am 10. Januar 1958 entschlief plötzlich und unerwartet, mein lieber herzensguter Mann, Bruder, Schwager und Onkel, Herr Willi Romeike, im Alter von 52 Jahren. In tiefer Trauer: Emma Romeike, geb. Trotte. Frankenthal (Pfalz) ,Peter-Rosegger-Straße 10. Früher Königsberg Pr., Yorckstraße 69.

 

Heute Morgen holte der Herr, plötzlich und unerwartet, unsere liebe Mutter, Schwiegermutter, Großmutter, Schwester, Schwägerin und Tante, Frau, Witwe, Ida Emilie Maruhn, geb. Jeromin, geb. 12.10.1890, gest. 23.01.1958, früher Sensburg, Ostpreußen, Königsberger Straße, heim, in die Hütten des ewigen Friedens, nach einem Leben voll aufopfernder Liebe für uns. In stiller Trauer: Erich Maruhn. Charlotte Maruhn, geb. Klein. Jost Maruhn. Horst Baumgardt. Katja Krause. Kredenbach u. Niederschelden, den 23. Januar 1958. Ein stilles Gedenken unserem lieben Vater und Onkel Friseurmeister, Eduard Maruhn, der in den Wirren der Flucht, im Februar 1945, sein Leben lassen musste.

 

Im gesegneten Alter von 87 Jahren entschlief sanft, am 25. Dezember 1957, unsere liebe Mutter, Groß- und Urgroßmutter, Caroline Podzun, geb. Schiemann. Die trauernden Kinder. Gr.-Flintbek bei Kiel. Früher Nordenburg, Kreis Gerdauen.

 

Selig sind die Friedfertigen, denn sie werden Gott schauen. Wir haben unsere liebe Mutter, Witwe, Johanna Hübschke, geb. Rehse, geb. 10.09.1881, gest. 13.01.1958, zu Grabe getragen. In stiller Trauer: Paul Hübschke und Frau Berta Hübschke, geb. Beier. Helmut Hübschke. Wildtal, Neue Straße 4a über Freiburg im Breisgau. Früher Ostseebad Cranz, Otto-Reinke-Straße 5 und Königsberger Straße 45.

 

Am 2. Advent 1957, entschlief sanft meine liebe Frau, unsere gute treusorgende Mutter, Schwiegermutter, Omi, Schwester, Schwägerin und Tante, Friederike Jung, geb. Gorny, im 72. Lebensjahre. In stiller Trauer: Gustav Jung. Bruno Jung u. Frau Elisabeth Jung, geb. Marx. Käthe Jung. Willy Glauss und Frau Ella Glauss, geb. Jung. Bernd und Lutz, als Enkelkinder, Rellingen, Hauptstraße 131. Früher Arys, Ostpreußen.

 

Am 2. Weihnachtstag 1957, entschlief nach schwerem Leiden, unsere herzensgute Mutter, Schwiegermutter, Oma, Schwester, Schwägerin und Tante, Anna Fiedler, geb. Mahlke, früher Elchwerder (Nemonien), Kreis Labiau, im 69. Lebensjahre. In stiller Trauer: Willy Lohreit und Frau Traude Lohreit, geb. Fiedler. Werner, Ursula und Udo, als Enkelkinder. Werner Fiedler, vermisst in Stalingrad. Jetzt Harrislee/Flensburg, Bahnhofsweg 33.

 

Seite 16   Familienanzeigen

Am 2. Januar 1958 entschlief unerwartet, mein innigst geliebter herzensguter Mann, mein guter Papi, unser lieber Bruder, Schwager, Schwiegersohn, Vetter und Onkel, Gerhard Mehl, geb. 18.07.1891, Hauptmann d. R. Art.-Regt. 1. Königsberg. In tiefem Schmerz: Meta-Lore Mehl. geb. Lohrke. Lothar Mehl. Rudi Mehl und Frau Maria Mehl-Mülhens, Gestüt Röttgen. Erwin A. Mehl, USA. Houston-Texas. Frau Martha Hay, verw. Lohrke, Straubing. Richard Woelki und Frau Else Woelki, geb. Lohrke, Straubing. Dr. Emil Mehl und Frau, Eßlingen. Gerd Mehl und Frau, Baden-Baden. Kiel, Muhliusstraße 61. Früher Königsberg Pr., Kastanienallee 34.

 

Nach Gottes unerforschlichem Ratschluss entschlief heute nach kurzer Krankheit, unser geliebter Vater, Schwiegervater, Großvater, Schwager, Onkel und Cousin, August Lickmann, Postbetriebsassistent a. D., im Alter von 85 Jahren. Sein Leben war treusorgende Liebe. Er folgte unserem lieben Muttchen, nach sieben Wochen, in den ewigen Frieden. In tiefer Trauer. Für alle Geschwister und Angehörigen: Martha Lickmann. Hannover, den 3. Januar 1958, Weißenburgstraße 3. Früher Insterburg, Ostpreußen, Göringstraße 11.

 

Im Alter von 78 Jahren verstarb in der sowjetisch besetzten Zone, am 4. Dezember 1957, August Kowalewski, früher Schwenten, Kreis Angerburg, Ostpreußen. In stiller Trauer: Luise Kowalewski. Charlotte Günther, geb. Kowalewski. Max Günther. Oberh.-Sterkrade-Nord, Vandalenstraße 7. Früher Liebenfelde, Ostpreußen.

 

Am 18. Januar 1958 entschlief nach langem schwerem Leiden, mein lieber guter Mann, Bruder, Schwager und Onkel, Schneidermeister, Hermann David, im 77. Lebensjahre. In stiller Trauer: Helene David, geb. Herrmann. Göttingen, Stegemühlenweg 26. Früher Königsberg Pr., Kniprodestraße 7. Die Beerdigung fand am Mittwoch, dem 22. Januar 1958, um 12.45 Uhr statt.

 

Fern seiner geliebten ostpreußischen Heimat entschlief nach einem arbeitsreichen Leben, am 4. Januar 1958, nach langem schwerem, mit unendlicher Geduld getragenem Leiden, im Alter von 80 Jahren, mein lieber Mann, unser guter Vater, Opa, Bruder, Schwager und Onkel, Gustav Frenzel, Bauer, aus Saussienen bei Domnau. In stiller Trauer, im Namen aller Angehörigen:  Anna Frenzel, geb. Rehan. Hildegard Marquardt, geb. Frenzel. Fickmühlen und Elmlohe über Bremerhaven.

 

Es ist das Kreuz von Golgatha, Heimat für Heimatlose. Am 15. Januar 1958 nahm Gott, der Herr, meinen lieben guten Vater, unseren Onkel, Groß- und Urgroßonkel, Franz Mertsch, nach schwerer Krankheit, im gesegneten Alter von fast 87 Jahren, zu sich heim, in Sein himmlisches Reich. In stiller Trauer:  Frieda Mertsch. Geesthacht (Elbe), Hörnerweg 21. Früher Königsberg Pr., Heidemannstraße 22.

 

Statt besonderer Anzeige. Unsere geliebte treue Mutter, Schwiegermutter und liebe Oma, Frau Hulda Ortmann, ist am 18. Januar 1958, in Leipzig, für immer von uns gegangen. Sie folgte unserem lieben Vater, dem technischen Regierungsoberbausekretär a. D., Robert Ortmann, der am 10. Juli 1947, aus Johannisburg, Ostpreußen, geflüchtet, in Leipzig verstarb. In tiefem Schmerz: Heinz Ortmann, Stabsintendant (LW) a. D., Obersteuerinspektor und Frau Ilse Ortmann, geb. Winter. Marie Franke, geb. Ortmann, Zehlendorf bei Berlin. Herta Ortmann, Leipzig. Enkelkinder und alle Verwandten. Düsseldorf, Lichtstraße 41. Früher Seerappen bei Königsberg Pr.

 

Du warst so jung, du starbst so früh; vergessen werden wir dich nie! Heute früh, um 10.30 Uhr, nahm Gott, der Herr, nach einem kurzen, heimtückischen Leiden, meine herzliebste Frau, Tochter, Schwester, Schwägerin und Tante, Rita Fahrmeyer, geb. Paetzke, im Alter von fast 27 Jahren, zu sich in sein Himmelreich, nach 1 1/2-jähriger, glücklicher Ehe. Sie folgte ihrem lieben Vater, Viehhändler, Kurt Paetzke, verstorben im April 1945 in Russland und ihrer lieben Tante, Hanna Machlowitz, verstorben im April 1945 in Russland. In tiefer Trauer: Walter Fahrmeyer. Helene Paetzke, als Mutter. Gerhard Paetzke und Frau Hildegard Paetzke, geb. Gieseler. Gerhard Horst und Frau Gerda Horst, geb. Paetzke. Udo Horst. Ottilie Seidler. Familie Fahrmeyer und alle Anverwandten. Löhne, Rehme, Gohfeld, den 22. Januar 1958. Früher Tannenberg, Ostpreußen. Die Beerdigung fand am Sonnabend, dem 25. Januar 1958, 14.30 Uhr, vom Trauerhause, Löhne-Beck, Dickendorn Nr. 69, aus statt.

 

Fern der geliebten Heimat entschlief am 13. Januar 1958 plötzlich nach kurzer Krankheit ,unsere liebe Mutter, Großmutter und Urgroßmutter, Maria Schmielewski, geb. Jockel, im gesegneten Alter von 89 Jahren, versehen mit den heiligen Sterbesakramenten. In stiller Trauer: Anni von Wackenitz, geb. Schmielewksi. Marta Wieler, geb. Schmielewski. Enkel und Urenkel. Pforzheim, Strietweg 32. Früher Allenstein, Ostpreußen, Langgasse 6. Die Beerdigung fand am 16. Januar 1958 in Pforzheim statt.

 

Am 11. Dezember 1957 entschlief nach kurzem Leiden, unsere liebe Mutter, Großmutter und Urgroßmutter, Maria Goldberg, geb. Milewski, im Alter von 83 Jahren. In tiefer Trauer: Fritz Goldberg. Willy Goldberg. Fridel Hoffmann, geb. Goldberg. Elisabeth Plep, geb. Goldberg. Helene Enders, geb. Goldberg. Erna Hermann, geb. Goldberg. Flensburg, Brauereiweg 19. Früher Königsberg Pr., Selkestraße 25.

 

Am 1. Weihnachtstag, um 23.45 Uhr, verschied plötzlich und unerwartet, meine liebe Frau, unsere gute Mutter, Schwiegermutter, Großmutter, Urgroßmutter, Schwester, Schwägerin und Tante, Berta Karos, geb. Lekies, im 71. Lebensjahre. In tiefer Trauer: Emil Karos. Alfred Karos und Frau Margot, geb. Knoblauch. Heinz Karos, vermisst (Italien). Hilde Karos. Christel Langner, geb. Karos. Benno Langner. Rosemarie Freischlat, geb. Karos. Karl-Heinz Karos, New-York. Norbert Langner. Dietmar Karos. Walter Freischlat. Martina Freischlat. Familie Werner Rudolpf, New York und Anverwandte. Gelsenkirchn-Buer, Erlestraße 27. 28. Januar 1958. Früher Tilsit, Moltkestraße 3a.

 

Müh' und Arbeit war Dein Leben. Ruhe hat Dir Gott gegeben. Am 10. Januar 1958 entschlief fern ihrer ostpreußischen Heimat nach schwerem Leiden, meine liebe Frau, unsere liebe Mutter, Frau Pauline Knopf, im 71. Lebensjahre. In stiller Trauer: Gustav Knopf, Gatte. Herta Volkmann, geb. Knopf, mit Familie. Gerhilde Krämer, geb. Knopf, mit Gatten. Liselotte Nierer, geb. Knopf, mit Familie. Wera Beckel, geb. Knopf, mit Familie. Kelheim, Posener Straße K 373. Früher Taberlack, Kreis Angerburg.

 

Fern der geliebten Heimat verschied nach Gottes unerforschlichem Ratschluss, Mittwoch. 15. Januar 1958, nach kurzer schwerer Krankheit, im 70. Lebensjahre, meine geliebte Schwester, die Stütze in meinem Alter, Fräulein Marie Wiechert. In tiefer Trauer: Anna Wiechert und alle Bekannten. Itzehoe, Breitenburger Straße 62, den 17. Januar 1958. Früher Königsberg Pr. Die Beerdigung fand am Montag, dem 20. Januar 1958, 13 Uhr, auf dem Waldfriedhof statt.

 

Am 27. Dezember 1957 entschlief nach schwerer Krankheit, meine liebe gute Mutter, Schwiegermutter, Oma und Uroma, Schwester und Tante, Ernstine Wasserberg, geb. Pusch, im Alter von 81 Jahren. In stiller Trauer: Franz Wollmann und Frau Margarete Wollmann, geb. Pusch. Enkel und Urenkel. Albert Pusch, als Bruder. Familie Heinrich Pönopp. Braaken (Holstein), Mittelstraße 5. Früher Pobethen, Kreis Samland.

 

Am 27. Dezember 1957 ist im Pflegeheim Kropp, Schlesien, unsere liebe gute Tante und Großtante, Martha Volgmann, im 84. Lebensjahre, sanft entschlafen. In stiller Trauer: Geschwister Lenganke. Stade. Rheydt. Kleinhau (Eifel). Früher Poschloschen, Ostpreußen.

 

Am 10. Januar 1958 entschlief nach kurzer Krankheit, im 84. Lebensjahre, unsere liebe Mutter, Großmutter und Urgroßmutter, Berta Rohde, sowjetisch besetzte Zone. Früher Sensburg, Erich-Koch-Straße 20. Otto Rohde und Frau, Braunschweig, Kruppstraße 20. Frieda Ebert, geb. Rohde, sowjetisch besetzte Zone. Wilhelm Rohde und Frau, Detmold, Falkmannstraße 2. Gertrud Pilz, geb. Randzio, sowjetisch besetzte Zone.

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