Ostpreußenblatt, Folge 09 vom 01.03.1958

Ostpreußenblatt

Folge 09 vom 01.03.1958

 

Seite 1   Foto: Neue Stacheldrahtverhaue

Während die Bundesrepublik nicht die geringsten Schwierigkeiten macht, wenn Deutsche aus der Sowjetzone in die Bundesrepublik kommen oder Deutsche von hier nach der Sowjetzone fahren wollen, unternehmen Ulbricht und seine SED-Clique alles, um den Verkehr der Deutschen unter sich zu erschweren und möglichst ganz zu unterbinden, — auch ein Beweis dafür, wer eine echte Wiedervereinigung will und wer nicht. Was in diesen Tagen an der Zonengrenze in der Nähe von Lübeck-Eichholz vor sich ging, ist geradezu symbolisch für die Einstellung der kommunistischen Ulbricht-Zwangsherrschaft. Die Stacheldrahtverhaue, die sich auf sowjetzonalem Gebiet befinden, wurden hier von einer zwanzigköpfigen Arbeitsgruppe unter der Aufsicht von Volkspolizei (unser Bild links) erneuert; die alten Sperren wurden erweitert und neue Drahthindernisse wurden gezogen

 

Seite 1   Zeit ist es, klar zu denken.

Von unserem Berliner M. Pf. - Korrespondenten

Pläne schießen aus dem Boden; kein Politiker und sei es der Finanzminister eines Landes, kein Geschichtsprofessor, kein Pfarrer ohne seinen eigenen Plan. An sich wäre das gut so, denn schließlich gab es eine Zeit, da man uns von draußen unterstellte, wir wollten die Wiedervereinigung gar nicht.

 

Wie rührend, wie naiv aber wirken solche Pläne, eingeschlossen den des polnischen Außenministers Rapacki, etwa einer so massiven Herausforderung gegenüber, wie wir sie jetzt eben aus Moskau hörten. Da sagte der Verteidigungsminister Marschall Malinowski, die Sowjetunion verfüge über eine ausreichende Menge ferngelenkter, interkontinentaler Raketen mit Wasserstoffsprengsätzen, um jedes beliebige Gebiet auf der Welt erreichen zu können. Die Streitkräfte der Sowjetunion seien in der Lage, alle in einem Krieg nur denkbaren Aufgaben zu lösen. Die ungeheuren Errungenschaften der Sowjetunion auf industriellem, wissenschaftlichem und technischem Gebiet hätten es ermöglicht, sie mit „allen Arten moderner Waffen und militärischen technischen Mitteln" zu versorgen. Malinowski sprach anlässlich des 40. Jahrestages des Bestehens der Sowjetarmee, und wir haben allen Grund, uns die Taten dieser Armee wieder und wieder in die Erinnerung zurückzurufen.

 

Es begann mit einem grauenvollen Bürgerkrieg. Die Bajonette der Armee waren es dann, die die Ausrottung des gesamten selbständigen Bauernstandes in der Sowjetunion abschirmten, und wenige Jahre später die massenweise Ausrottung tatsächlicher oder vermeintlicher politischer Gegner Stalins. Außerhalb der Grenzen war die Besetzung von halb Polen die erste Heldentat der Sowjetarmee. Es folgte der Überfall auf Finnland, der Einmarsch in die baltischen Staaten. Und was wurde aus dem „vaterländischen Krieg" gegen Hitler? Die verewigte Invasion Bulgariens, Rumäniens, Ungarns, Polens, die Überrumpelung der Tschechoslowakei — wogegen, im Innern, die Liquidierung ganzer seit Jahrhunderten zum russischen Staatsverband gehörender Völkerschaften wie der Krimtataren und der Inguschen Tschetschenen nur als ein Zwischenspiel erscheint.

 

Die jüngste, schändlichste „Heldentat" der Sowjetarmee fand in Ungarn statt. Es scheint, als ob einige „Planer" sie schon vergessen haben.

 

Was Mitteldeutschland anbetrifft, so entsinnt man sich vielleicht doch noch des 17. Juni 1953. Sowjetpanzer sind es auch heute noch, auf die allein sich der kleine rote Zar der Sowjetzone stützt, der Mann, der — von der Bevölkerung stets gehasst — sich heute nicht einmal mehr auf seine engsten Mitarbeiter, geschweige denn die Heerschar der mittleren und kleinen Funktionäre verlassen kann. Dieser Mann aber fordert als Voraussetzung für die Wiedervereinigung die Beseitigung der parlamentarischen Demokratie in Westdeutschland und die Angleichung der dortigen Verhältnisse an die der Sowjetzone. Und das sind die Bedingungen, die auch Moskau meint, letztlich meint, wenn es „Staatenbund" sagt.

 

Diesen harten Tatsachen gegenüber ist zum Beispiel der Rapacki-Plan nur ein Manöver. Gomulka hat schließlich eindeutig erklärt, es sei unwirklich, diesen Plan mit der Frage der Wiedervereinigung zu koppeln. Gomulka schlägt zweiseitige Abkommen zwischen Bonn und Warschau vor, er übergeht Pankow. Aus Bonn hörten wir, das sei eine Ohrfeige für Ulbricht. Aber von dieser Ohrfeige haben wir nichts, denn für uns muss ja jeder Plan, der die Wiedervereinigung ausklammert, die Spaltung zementiert, unwirklich bleiben.

 

Polens Ohrfeige tut Ulbricht nicht weh. Denn sein „Boss" ist allein Chruschtschow, und Chruschtschow hat ihn wiederum gestützt, gestützt gegen die anderen altbewährten kommunistischen Kämpen, die keine Kursänderung, sondern lediglich taktische Milderungen des Kurses wünschten, wie sie Chruschtschow bei sich zu Hause, wenn auch zögernd und lavierend, offenbar anstrebt.

 

Noch einmal setzt Chruschtschow auf Ulbricht! Doch halten wir, wenn wir planen wollen, auch das andere fest: Ulbricht ist vereinsamt. Heute sitzt er im gereinigten Politbüro zusammen mit den sturen Jasagern Matern, Neumann und Stoph, der greisen Null Pieck, den Kautschukfiguren Grotewohl und Ebert. Mit den Männern der Wirtschaft aber kann Ulbricht nicht rechnen; von der Wirtschaft ging die Krise innerhalb der SED-Führung aus. Zwar legte der stellvertretende Ministerpräsident Rau, der achte Mann des Politbüros, ein Treuebekenntnis zu Ulbricht ab, aber sehr schwere Angriffe werden von Ulbricht und seiner Clique gegen den Kollegen von Rau, gegen Selbmann, gerichtet, bei dem „die Ideologie des kapitalistischen Managertums stark ausgeprägt" sei.

 

Erinnern wir uns, dass Ulbrichts Wirtschaftsexperte im Zentralkomitee, ZK-Sekretär Ziller, Mitte Dezember Selbstmord beging; er tat es, nachdem er acht Tage zuvor — zusammen mit dem heute heftig angegriffenen Fritz Selbmann — auf einem Zechgelage seine wahre Meinung über Ulbrichts Kurs geäußert hatte. Ziller hatte schwarzgesehen, er hatte die Ausweglosigkeit des Wirtschaftschaos, in der Sowjetzone erkannt und die Gefährlichkeit des Weges, dies Fiasko auf die Schultern der Arbeiterschaft abzuwälzen. Fred Oelßner sah schwarz, besonders in Bezug auf die gewaltsam gesteigerte Kollektivierung der Landwirtschaft, die Ulbricht dadurch erreichen will, dass er es den Maschinen-Traktor-Stationen untersagt, weiterhin Verträge auch mit den Einzelbauern abzuschließen. „Sie (die Einzelbauern) werden sich schon überzeugen“, sagte Ulbricht kürzlich zynisch, „wenn sie mit den Händen ihre Kartoffeln ausbuddeln müssen, während die anderen mit den Kombines arbeiten“! Schirdewan schließlich, als Kaderchef, war unterrichtet über Depression und Pessimismus auf der einen, Auflehnung und „feindliche Tätigkeit" auf der anderen Seite besonders innerhalb der Parteiorganisationen der Schwerpunktbetriebe.

 

So kam es zur Rebellion. Man fragt sich, ob die Gestürzten vielleicht geglaubt hatten, beim Kreml Rückendeckung zu besitzen. Es ist denkbar, dass sie über den plötzlich so sang- und klanglos verabschiedeten Botschafter Puschkin oder direkt von Chruschtschow irgendwelche unbestimmten Zusicherungen erhalten hatten, die sich dann, nach Schukows Sturz, verflüchtigten.

 

Diese Andeutungen mögen genügen, um zu zeigen, wie sprengstoffgeladen die Luft ist. Chruschtschows Haltung ist nicht eindeutig. Er kämpft gegen die konservative stalinistische Bürokratie, er macht den Massen Versprechungen, und er weiß doch, welche gefährlichen Auswirkungen jedes Nachlassen des Druckes haben kann. Auch und besonders auf dem wirtschaftlichen Sektor. Denn mit der stalinistischen Politökonomie steht und fällt das auf Betrug und Entbehrungen der Massen gegründete Sowjetsystem, dieser korrumpierte und widernatürliche Marxismus, der von den Völkern nicht gewünscht und allein durch die Drohung der Waffen aufrechterhalten werden kann.

 

Damit sind wir wieder beim Ausgangspunkt unserer Überlegungen. Wenn man heute einen der Planer in die Enge treibt und das reale Gespenst eines bolschewistischen Handstreiches in der verdünnten Zone an die Wand malt, dann sagen sie, das sei Unsinn, denn ein solcher Handstreich würde den weltweiten Krieg bedeuten, und ein solcher weltweiter Krieg sei doch heute, im Zeitalter der totalen Vernichtungswaffen, unmöglich geworden. Das gäbe es also nicht mehr, wie früher, dass ein militärisch entblößter Raum magnetisch einen Angreifer anzöge.

 

Aber das ist ja ein Irrtum. Gerade heute, da der weltweite Krieg nicht ausbrechen darf und vielleicht auch nicht ausbrechen kann, ist das lokale Unternehmen für einen Angreifer interessanter denn je. Das wissen wir ja seit Korea. Und wie war es in Ungarn? Der Westen griff nicht ein, weil es den weltweiten Krieg nicht geben durfte. Und wie nun würde die Welt reagieren, auf eine lokale Auseinandersetzung innerhalb des sagenhaften deutschen Staatenbundes? Diese Frage ist doch gründlicher Überlegung wert, und wenn man sie zu Ende denkt, könnte man dann nicht zu dem Schluss gelangen, dass die Kombination verdünnte Zone plus Staatenbund nicht das legale Vorspiel zu einer bolschewistischen Machtergreifung in ganz Deutschland sein könnte? Warum eigentlich nicht? Die Chruschtschow und Ulbricht machen ja gar keinen Hehl aus ihrem Endziel.

 

Nicht zufällig aber haben wir hier die innere Situation im Machtbereich des großen und des kleinen roten Zaren skizziert. Sie ist es, die bei uns eine Politik bestimmen sollte, die mit beiden Beinen fest auf westlichem Boden bleibt. Jetzt ist nicht die Zeit, dem Osten unwiederbringliche politische Geschenke zu machen. Sollen wir das morsche Ulbricht-System durch den Staatenbund sanieren? Sollte man nicht lieber warten, bis die Ruine einstürzt, um dann mit den siebzehn Millionen in Mitteldeutschland direkt sprechen zu können?

 

Warten freilich heißt nicht schlafen. Zwar ist es sinnlos, mit dem Verwalter der Ruine zu sprechen, doch mit dem wahren Besitzer, das kann nie schaden. Man zeige ihm aber zugleich, dass seine interkontinentalen Raketen uns nicht zu schrecken vermögen.

 

Seite 1   70000 Ukrainer in Ostpreußen

Sie leben dort immer noch in dem „Gefühl der Vorläufigkeit“

Die Ukrainer in Ostpreußen bestehen nach wie vor mit allem Nachdruck auf ihrem Recht auf Rückkehr in die angestammte Heimat in den südlichen und östlichen Wojewodschaften Polens, geht aus einem Bericht der in Allenstein erscheinenden polnischen Zeitschrift „Warmia i Mazury" hervor, der die „Ukrainische Frage" in Ostpreußen eingehend schildert. Es wird festgestellt, dass sich in Ostpreußen insgesamt etwa 70 000 Ukrainer befinden, die in den ersten Nachkriegsjahren vornehmlich in den Kreisen Braunsberg, Pr.-Holland, Rosenberg (Westpreußen), Angerburg und Rastenburg zwangsangesiedelt wurden. „Warmia i Mazury" hebt hervor, dass diese 70 000 Ukrainer „nicht das Gefühl verloren haben, es sei ihnen Unrecht geschehen"; sie betrachteten nach wie vor ihre Anwesenheit in Ostpreußen nur als vorübergehend. Aus diesem Grunde kümmerten sie sich nicht um die ihnen zugewiesenen Gehöfte und vergeudeten die Darlehen, die man ihnen gewährte, um sie „sesshaft" zu machen. Die Ukrainer seien um keinen Preis zu bewegen, mehr zu tun, als sie unbedingt tun müssten. Sie betonten beständig, dass sie in Ostpreußen nicht beheimatet seien und klagten auch über das ungewohnte Klima. Vor allem aber wiesen sie auch darauf hin, dass sie gegenüber den polnischen Neusiedlern ständig zurückgesetzt und auch sonst wie übervorteilt würden. „Warmia i Mazury" gibt bekannt, dass man jetzt ukrainische Genossenschaften gründen wolle, um zu erreichen, dass die Ukrainer in Ostpreußen „das Gefühl der Vorläufigkeit verlieren".

 

Seite 1   Ein französisch-polnisches Kulturabkommen, das jetzt in Warschau unterzeichnet wurde, sieht ein französisches Studienzentrum an der Warschauer Universität und ein polnisches Zentrum an der Pariser Universität sowie den Austausch von Lehrkräften und Stipendiaten vor. Auch sonst ist eine weitgehende kulturelle Zusammenarbeit vorgesehen, so durch Kunstausstellungen und Theatergastspielen.

 

Seite 2   Adenauer wird Ehrenritter des Deutschen Ordens

Bundeskanzler Dr. Adenauer wird am 10. März am Grab des heiligen Albertus Magnus in der Andreas-Kirche in Köln als Ehrenritter in den Deutschen Orden, die katholische Fortsetzung des Deutschen Ritterordens, aufgenommen werden. Eine Delegation des Deutschen Ordens, der seinen Hauptsitz in Wien hat, wird an der feierlichen Investitur teilnehmen; sie erfolgt im Rahmen einer Pontifikalmesse durch den Hochmeister des Deutschen Ordens, Pater Dr. Marian Tumler. Dr. Tumler wird an der Spitze einer großen Ordensdelegation von Priestern, Ehrenrittern, Marianern — das ist die unterste Stufe des Ordens — und Deutschordensschwestern von Wien nach Köln kommen.

 

Ehrenritter dürfen nur Männer mit großen Verdiensten um den Orden und von hervorragender gesellschaftlicher Stellung werden; sie müssen einen musterhaften katholischen Lebenswandel führen. Als Zeichen ihrer Würde tragen sie einen weißen Mantel mit dem Ordensabzeichen, dem schwarzen Kreuz auf weißem Grund.

 

Bundeskanzler Dr. Adenauer wird der dreizehnte Ehrenritter des Deutschen Ordens sein. Zu den zwölf Ehrenrittern des Ordens gehören zwei ehemalige österreichische Erzherzöge, Bundeskanzler Raab, der niederösterreichische Landeshauptmann Steinböck, der Münchener Kardinal Wendel, der Herzog von Württemberg, Fürst Fugger-Glött, Graf Boos-Waldeck und der in Burscheid ansässige rheinische Industrielle Fervers.

 

Ursprünglich sollte die Investitur Adenauers im vergangenen Juni in Wien während seines Staatsbesuches stattfinden, sie musste jedoch wegen des sehr gedrängten Programms verlegt werden. Auch Bundeskanzler Raab wird — in seiner Eigenschaft als Ehrenritter des Deutschen Ordens — nach Köln kommen. Bundeskanzler Adenauer hat ihn ausdrücklich gebeten, bei der Zeremonie in Köln anwesend zu sein.

 

Unter den Ordensanwärtern, die am 10. März zu sogenannten Marianern geweiht werden, befindet sich auch Verteidigungsminister Strauß. Marianer können nach den Ordensbestimmungen nur Männer und Frauen werden, die einen musterhaften katholischen Lebenswandel führen und bereit sind, dem Orden opferbereit und tatkräftig zur Seite zu stehen.

 

Der Deutsche Orden betätigt sich vor allem auf karitativem und erzieherischem Gebiet, und zwar bei der Betreuung von Krankenhäusern, Altersheimen, Schulen usw. und bei der Förderung der Seelsorge. Der Sitz des Hochmeisters ist das Deutsche Ordenshaus in der Innenstadt von Wien. Da die Ordensniederlassungen und große Ordensbesitze in den Volksdemokratien, vor allem in der Tschechoslowakei und in Jugoslawien von den kommunistischen Regierungen aufgelöst und beschlagnahmt wurden, verfügt der Orden heute nur noch, über drei Provinzen; sie liegen in Deutschland (Passau, Darmstadt), Österreich (Friesach in Kärnten und Wien) und in Südtirol (Lana im Etschtal).

 

Während der Zeit des Deutschen Ritterordens in Preußen wurde das außerhalb Preußens in Deutschland liegende Ordensgebiet in Vertretung des Hochmeisters von einem Landmeister regiert, dem „Meister in deutschen Landen" (Deutschmeister); er rechnete zu den großen Gebietigern des Ordens und nahm an den Generalkapiteln teil.

 

Als Hochmeister Albrecht 1525 den Ordensstaat Preußen in ein weltliches Herzogtum umwandelte und die Reformation einführte, stimmten die meisten Ordensritter zu und legten die Ordenstracht ab. Die wenigen, die nicht einverstanden waren, gingen nach Deutschland, wo der Deutschmeister nunmehr den Titel eines Hoch- und Deutschmeisters annahm. Die Versuche dieses Restes des Deutschen Ordens, sich von Deutschland aus Preußens zu bemächtigen — sie wurden von dem habsburgischen Kaiser Karl V. unterstützt —, scheiterten. Seit etwa 1600 wurde der Deutsche Orden durch Übertragung des Hoch- und Deutschmeisteramtes an österreichische Erzherzöge dem Kaiserhaus der Habsburger noch enger verbunden. Preußen aber blieb selbständiges Herzogtum und wurde 1701 Königreich.

 

Seite 2   Washington und die baltischen Staaten

Zum vierzigsten Jahrestag der Erklärung der Unabhängigkeit der drei baltischen Staaten Lettland, Litauen und Estland führt das amerikanische Staatsdepartement in einer formellen Erklärung aus, die amerikanische Regierung vertraue darauf, dass diese drei Länder, die 1940 in die Sowjetunion eingegliedert wurden, nach der gegenwärtigen tragischen Zeit schließlich ihre Rechte, deren sie in ungerechter Weise beraubt worden seien, wieder erlangen würden.

 

Seite 2   Foto (Handzeichnung): Die Weltwoche, Zürich

Der SED-Parteichef Ulbricht hat — im Sinne einer weiteren Verschärfung seiner Zwangsherrschaft — verschiedene Mitglieder aus dem Politbüro ausgebootet.

Ulbricht: „Verdammt! In meinem Laden wird nicht gelächelt!"

 

Seite 2   Millionen Festmeter „Katastrophenholz"

Ein ungeschminkter polnischer Bericht: Sturmschäden, Schneebrüche und Schädlingsbefall in den ostpreußischen Waldbeständen

Die ostpreußischen Waldungen sind in den letzten Jahren schlimmen Verheerungen ausgesetzt gewesen, die zu gewaltigen Holzverlusten geführt haben, deren Ursachen größtenteils im Versagen der polnischen Forstbehörden zu suchen sind, berichtet der polnische Fachautor R. Klarowski in der polnischen Zeitschrift „Sylwan".

 

In den ersten Nachkriegsjahren blieben große Holzbestände noch aus der Zeit des deutschen Einschlags unaufgearbeitet liegen und bildeten eine Brutstätte für Schädlinge. Windwürfe und Windbrüche verheerten weite Flächen; und die Vernachlässigung der Grabennetze bewirkte einen erhöhten Grundwasserstand und damit weitere Verluste. Infolgedessen breiteten sich Wurzelschwamm und Hallimaschpilz immer weiter aus, und die geschwächten Bäume wurden auf weite Strecken das Opfer von Insektenschädlingen. Besonders das ostpreußische Gebiet wurde in Mitleidenschaft gezogen. Hier waren vor allem die Forstbezirke von Osterode, Ortelsburg, Allenstein und Johannisburg sowie die Forsten von Wormditt, Sensburg und Lötzen die Herde eines Nonnenbefalls, der in diesem Gebiet zum jährlichen Einschlag von 300 000 Festmetern Katastrophenholz zwang. Besonders die Fichtenbestände wurden ein Opfer der Nonne. Eine Schädlingsbekämpfung des Hauptherdes im Forstamt Grünfelde bei Osterode aus der Luft, erwies sich als unwirksam.

 

Die durch Nonnen- und Borkenkäferfraß kranken Waldbestände konnten der Windwirkung einen nur ungenügenden Widerstand entgegensetzen. Hinzu kamen Fehler in der Hiebsführung. Die Sturmschäden und Windbrüche der letzten Jahre haben ein katastrophales Ausmaß angenommen. Allein im Frühsommer 1955 betrug die Windwurf- und Windbruchmasse der ostpreußischen Forsten 1,3 Millionen Festmeter. Die zur Aufarbeitung herangezogenen Arbeiter aus anderen polnischen Gebieten haben — dem Bericht der polnischen Zeitschrift „Sylwan" zufolge — nur höchst unvollkommen gearbeitet, so dass große Bestände liegen blieben und der Schädlingsvermehrung weiterhin Vorschub leisteten. Überhaupt werden die Forstarbeiten durch den Mangel an Arbeitskräften, das niedrige Niveau des forsttechnischen Personals, das Abwandern der Arbeiter zur landwirtschaftlichen Ernte und das ständige Umherwandern der Arbeitskräfte infolge Fehlens von Wohnungen ganz wesentlich beeinträchtigt.

 

Von den Windschäden sind die Forsten der folgenden Bezirke am empfindlichsten getroffen: Sensburg, Allenstein, Wormditt, Osterode und Ortelsburg. Auch beträchtliche Schneebruchschäden sind gerade in diesen Bezirken aufgetreten, die allein im Jahre 1956 rund 500 000 Festmeter Holz betroffen haben. Diese Schäden lassen sich nicht so bald ausgleichen, weil die durchlichteten Bestände weiteren Angriffen ausgesetzt sind.

 

Seite 2   Neue USA-Wirtschaftshilfe für Polen

98 Millionen Dollar in Waren und barem Geld

Die Verhandlungen über weitere amerikanische Kredite an Polen sind jetzt mit der Unterzeichnung zweier Verträge abgeschlossen worden.

 

Das erste Abkommen enthält die amerikanische Zusage auf Warenkreditlieferungen in Höhe von 73 Millionen Dollar, das zweite die Vermittlung eines amerikanischen Barkredits in Höhe von 25 Millionen Dollar. Die Wirtschaftshilfe beträgt also 98 Millionen Dollar (über 400 Millionen DM), 3 Millionen Dollar mehr als im vorigen Jahr.

 

Im Rahmen der Warenkreditvereinbarungen wird Polen vor allem Weizen, Baumwolle, Futtergetreide, Pflanzenfette und Milchpulver erhalten, wobei die Transportkosten ebenfalls aus den 73 Millionen Dollar zu decken sind. Die Rückzahlung des Kredits erfolgt in Zlotys.

 

Der Barkredit von 25 Millionen Dollar, der mit 4,5 Prozent Zinsen innerhalb von zwanzig Jahren ab 1963 in Dollars zu tilgen ist, soll zum Ankauf zusätzlicher Landwirtschaftsprodukte, sowie zum Einkauf von Rohmaterial und von Maschinen und Ausrüstungen sowie wiederum zur Deckung der Transportkosten verwendet werden.

 

Darüber hinaus ist zu gleicher Zeit in Warschau zwischen dem polnischen Außenministerium und der amerikanischen Botschaft ein Vertrag über den kreditweisen Ankauf von amerikanischen Büchern, Zeitschriften, Filmen, Band- und Schallplattenaufnahmegeräten, sowie von Autorenrechten in Gesamthöhe von einer Million Dollar abgeschlossen worden.

 

Die polnischen Ansprüche waren bedeutend höher, sie betrugen etwa 200 Millionen Dollar. In einer Mitteilung des Staatsdepartements heißt es, man habe auf amerikanischer Seite nicht allen polnischen Wünschen entgegenkommen können und sei deshalb bereit, zu einem späteren Zeitpunkt neue Verhandlungen aufzunehmen. Wie man hört, wird über eine weitere Wirtschaftshilfe wahrscheinlich im Herbst wieder verhandelt werden. Auf diplomatischem Wege soll ferner die Möglichkeit einer Ausweitung des amerikanisch-polnischen Handels, eventuell durch Gewährung der Meistbegünstigungsklausel, besprochen werden. Die jetzt abgeschlossenen Verhandlungen dauerten dreieinhalb Monate.

 

Seite 2   Barbetrieb und Tanz in der Marienburg

Wie die in Danzig erscheinende Zeitung „Glos Wybrzeza" (Stimme der Küste) berichtet, ist im Hochschloss der Marienburg und zwar in zwei einst vom Hochmeister des Deutschen Ordens bewohnten Räumen ein Bar-Betrieb eingerichtet worden. Zweimal in der Woche finden hier Tanzabende statt, und es ist geplant, auch Bridge-Abende zu veranstalten. Wie „Glos Wybrzeza" weiterhin meldet, gebe es nunmehr in der Marienburg keine „tote Saison" mehr; denn der Bar-Betrieb laufe in jeder Jahreszeit. Denen, die den Barbetrieb „in den ehrwürdigen Kemenaten" angeregt haben, gebühre „eine besonders gute Note". Demnächst würden auch Prospekte in englischer, französischer und deutscher Sprache herausgegeben werden, um in der ganzen Welt Touristen für den Besuch der Marienburg bzw. der Bar zu werben.

 

Seite 2   Kulturzentren siechen dahin

„Intelligenz verlässt die Oder-Neiße-Provinzen"

„Eines der wichtigsten grundsätzlichen Probleme in den Westgebieten ist die Eindämmung des ständigen Abstroms von Intelligenz!" So lautet die Folgerung eines umfangreichen Leitartikels von Eugeniusz Paukszta in einer der letzten Ausgaben der neuen polnischen Wochenzeitung „Odra". Besonders „bedrückend und trostlos" sei die Lage außerhalb der Wojewodschaftszentren das heißt in Kleinstädten und auf dem Lande. In dem Artikel heißt es wörtlich; „Infolge allgemeiner Gleichgültigkeit siechen die meisten Kulturzentren nur gerade so dahin, vielfach sterben sie ab. Von den Kleinstädten gar nicht zu reden denn dort haben in letzter Zeit sogar die Intelligenzklubs, mit deren Gründung sich so viele Hoffnungen verbanden, das Zeitliche gesegnet“.

 

Seite 2   Von Woche zu Woche

Bundeskanzler Adenauer hat seine Südamerikareise auf nächstes Jahr verschoben. Er hat die sieben Staaten, denen er einen offiziellen Besuch abstatten wollte, davon unterrichtet, dass er wegen der innen- und außenpolitischen Lage jetzt nicht längere Zeit von Bonn abwesend sein könne.

 

Die leitenden Beamten des Auswärtigen Amtes haben am letzten Wochenende unter Vorsitz des Bundesaußenministers in einer dreitägigen Arbeitstagung die internationale Lage eingehend erörtert. Die Gespräche fanden in der Nähe von Bonn in einem Hotel auf dem Petersberg statt.

 

In einer Botschaft an die Berliner Bevölkerung hat Präsident Eisenhower die Sicherheitsgarantien der Vereinigten Staaten und ihrer Verbündeten für das freie Berlin erneuert. In der Erklärung, die der Regierende Bürgermeister Brandt nach seiner Rückkehr von einem zweiwöchigen Aufenthalt in den USA vor dem Berliner Abgeordnetenhaus verlas, unterstreicht der amerikanische Präsident, dass die wirtschaftliche Sicherung und der kulturelle Aufbau Berlins weiterhin als gemeinsame Anliegen betrachtet wurden. Auch Außenminister Dulles hat versichert, die Sicherheit und die Wohlfahrt Berlins und sein weiterer Aufstieg seien von unmittelbarem Interesse für die amerikanische Regierung. Dulles habe in diesem Zusammenhang besonders die Politik seiner Regierung unterstrichen, für den freien Zugang von Personen und von Gütern von und nach Berlin einzutreten, wie er in dem Viermächte-Abkommen von New York und Paris garantiert sei.

 

Der Oberbefehlshaber der NATO-Streitkräfte in Europa, General Lauris Norstad, wies die Vorschläge auf Bildung von entmilitarisierten oder atomwaffenfreien Zonen in Europa zurück. Er erklärte: „Diese Vorschläge bezwecken eine einseitige Abrüstung des Westens und suchen Bedingungen zu schaffen, die uns wehrlos lassen würden. Wir dürfen unsere gegenwärtige Sicherheit und Einheit nicht einigen vagen Hoffnungen opfern. Wir dürfen nur Tatsache um Tatsache und Substanz um Substanz einhandeln, um vermehrte wirkliche Sicherheit auf einer realen Basis zu gewinnen“.

 

Sechzig Raketenrampen werden in England errichtet, das ist der Inhalt eines jetzt zwischen den Vereinigten Staaten und Großbritannien abgeschlossenen Abkommens. Vier Abschussbasen für amerikanische Mittelstrecken-Raketen mit einer Reichweite von etwa 2400 Kilometern mit insgesamt über sechzig Raketen-Abschussvorrichtungen werden gebaut. Die Reichweite der Raketen geht bis weit östlich von Moskau; die Raketen sollen den strategischen Vorteil der interkontinentalen sowjetischen Raketen solange ausgleichen, bis auch der Westen Raketen für Strecken bis über achttausend Kilometer besitzt.

 

Der ehemalige Vizeministerpräsident Perwuchin ist in Pankow zum sowjetischen Botschafter ernannt worden, und zwar an Stelle des kürzlich auf einen „andern Posten" berufenen Puschkin. Perwuchin war zuletzt Vorsitzender der Regierungskommission für wirtschaftliche Beziehungen zum Ausland. Die Ernennung Perwuchins, der seit mehr als einem Jahrzehnt zu dem inneren Kreis der führenden Funktionäre in der Sowjetunion gehört, ist angesichts der gegenwärtigen Spannungen in der Sowjetzone und des Machtkampfes in den führenden SED-Gremien von besonderer Bedeutung.

 

Chruschtschow war auf der Moskauer Kundgebung zum vierzigsten Jahrestag der Sowjetarmee zum ersten Mal seit vielen Jahren in der blauen Uniform eines Generals erschienen; Staatspräsident Woroschilow und Ministerpräsident Bulganin hatten ihre Marschallsuniformen angelegt. „Die Streitkräfte der Sowjetunion haben jetzt die modernste militärische Ausrüstung und alles andere, was für die Verteidigung des Landes notwendig ist", sagte der Parteichef.

 

In der Sowjetunion ist wieder eine Kernwaffe, wahrscheinlich eine Wasserstoffbombe, explodiert. Nach den Ermittlungen der amerikanischen Energie-Kommission entsprach die Sprengwirkung mindestens einer Million Tonnen des herkömmlichen Sprengstoffes TNT. Bisher hat der Westen Kenntnis von 27 sowjetischen Atom- oder Wasserstoffbombenexplosionen. Neun dieser Versuche bezeichnete die amerikanische Energie-Kommission als „besonders interessant". Der vorletzte Versuch wurde am 28. Dezember vergangenen Jahres gemeldet.

 

Die tschechischen Kommunisten feierten in diesen Tagen den zehnten Jahrestag der Machtübernahme in der Tschechoslowakei. Am 25. Februar 1948 hatten die Kommunisten in einem offenen Gewaltstreich die Macht an sich gerissen, nachdem sie bereits vorher durch alle möglichen Mittel die demokratische Regierung untergraben hatten. Die Tschechoslowakei wurde ein totalitärer Staat nach Sowjetmuster.

 

Auf sechs Schachtanlagen im Ruhrgebiet wurde wegen Absatzschwierigkeiten bei Hausbrandkohle eine Feierschicht eingelegt, von der dreizehntausend Arbeiter und zweitausend Angestellte betroffen wurden. Die Haldenbestände im westdeutschen Steinkohlenbergbau betragen rund dreißig Millionen Zentner; davon sind fast zwanzig Millionen Zentner Koks.

 

Der bisherige ägyptische Staatspräsident Nasser hat jetzt sein Amt als Staatsoberhaupt der „Vereinigten Arabischen Republik" angetreten. Die Volksabstimmung, in der die Bevölkerung Ägyptens und Syriens über den Zusammenschluss der beiden Länder befinden sollte, brachte in Ägypten 99,99 Prozent und in Syrien 99,98 Prozent der Wähler für die Bildung des arabischen Einheitsstaates

 

Seite 3 und 4   Wettlauf in den Himmel

Wernher von Braun’s Weg zu den Sternen

Von Clemens J. Neumann

Zweite Fortsetzung

Foto: Eine V-2-Eisenbahnbatterie im Jahre 1944. Die beiden Männer rechts unten im Bild und der Mann auf dem Umbau an der Spitze der V 2 geben einen Maßstab für die Größe der V 2.

 

Foto: Unser Bild zeigt eine vollständig erhaltene V 2 im Original, so wie sie 1953 in der Düsseldorfer Europa-Halle in der Ausstellung „Raketen im Weltraum“ zu sehen war.

 

Der bisherige Inhalt: Der Ostpreuße Wernher v. Braun, Sohn des Gutsbesitzers und späteren Reichsministers Magnus v. Braun, ist leidenschaftlich für die Idee der Weltraumfahrt begeistert. Er studiert an der Technischen Hochschule und später an der Universität in Berlin Physik und experimentiert gleichzeitig mit jungen „Himmelsstürmern" auf dem „Ersten Raketenflugplatz der Welt" in Berlin-Reinickendorf. Von hier engagiert das Heereswaffenamt den hochbegabten und geschickten Studenten v. Braun als Leiter der Raketen-Versuchsstelle des Heeres nach Kummersdorf. Seine Arbeit in dieser Anstalt hat den Erfolg, dass sich Heer und Luftwaffe entschließen, die Raketenentwicklung in großzügigem Rahmen fortzusetzen.

 

Peenemünde

Weihnachten 1935 verbrachte der junge Wernher v. Braun bei den Eltern auf Gut Ober-Wiesenthal. Vater v. Braun hatte als Reichsminister für Ernährung und Landwirtschaft seinen Abschied genommen, als Hitler an die Macht kam, und sich dem Beruf seiner Vorfahren, der praktischen Landwirtschaft, zugewandt. Gut Neucken in Ostpreußen erbte er erst nach dem Tode seines Bruders. Für die folgenden Jahre „schlug er Wurzel" auf Wiesenthal, einem Rittergut nördlich von Hirschberg in Schlesien. Hier hat Wernher so manches Mal Zuflucht und Rat gesucht und gefunden in dem spannenden und beunruhigenden Jahrzehnt, das nun folgte.

 

In den Weihnachtstagen 1935 freilich sah der 23-jährige Leiter der „Raketen-Heeresversuchsanstalt" in Kummersdorf buchstäblich noch den „Himmel offen". Geld, elf Millionen RM für den Aufbau einer hochmodernen technisch-wissenschaftlichen Entwicklungsstelle, war da. Der Auftrag des Herreswaffenamtes lautete: Es soll eine treffsichere Großrakete gebaut werben, die etwa 250 Kilometer weit fliegt und mindestens eine Tonne Sprengstoff mitführen kann. Wahrlich ein „Dicker Hund", gemessen an der bisher größten Errungenschaft der modernen Ballistik, der „Dicken Berta" mit ihren 10 Kilogramm Sprengstoff und 125 Kilometer Reichweite!

 

Jetzt kam es darauf an, ein geeignetes Gelände und geeignete Mitarbeiter zu finden. „Streng geheime" Lage und freies Schussfeld auf Hunderte von Kilometern waren Voraussetzung. Da hat Frau v. Braun eine Idee: Wie wärs mit Peenemünde? Unmittelbar in der Nähe ihrer elterlichen Heimat liegt in herrlicher Einsamkeit und Unberührtheit ein Naturschutzgebiet, der Peenemünder Haken auf Usedom: ein mit Eichen und Kiefern bestandenes Dünengelände, in dem sich Rotwild tummelt, weites, flaches Schilfland davor, ein Paradies für Enten, Taucher, Wasserhühner und wilde Schwäne. Dazu, der Peenemündung vorgelagert, die Greifswalder Oie, eine unbewohnte Insel, mit 400 Kilometer Schussfeld entlang der pommerschen Küste, geradezu ideal als Rampe für Abschussversuche!

 

Diese „Insel des Friedens" wurde der Schauplatz des weltbewegenden V-2-Dramas. Held dieses Dramas ist, unbeschadet der großen Verdienste vieler anderer Mitwirkender, Wernher v. Braun.

 

Dichtung und Wahrheit

In den letzten Monaten ist viel über Peenemünde geschrieben und noch mehr phantasiert worden. Aber die Geschichte von Peenemünde gibt es noch nicht. Es liegt eine Fülle verstreuten Materials vor, vornean die 1952 erschienenen verdienstvollen Erinnerungen des militärischen Leiters der Versuchsanstalt, Dr. Walter Dornberger („V 2. Der Schuss ins Weltall", Bechtle Verlag, Eßlingen), aber die übrigen noch lebenden Prominenten von Peenemünde haben entweder nur bruchstückhaft oder überhaupt nicht die Ereignisse auf der Raketeninsel ausgesagt, und das Archivmaterial ist noch nicht zusammenfassend gesichtet. Die breitere Öffentlichkeit interessierte sich nach dem Kriege mehr für Eva Braun als für Wernher v. Braun. Erst zehn Jahre später, als die Nachrichten von der Mitwirkung ehemaliger Peenemünder an der amerikanischen und russischen Raketenentwicklung bekannt wurden, begann man die Ohren zu spitzen.

 

Als ich im Sommer 1956 daranging, die Ereignisse in Peenemünde für den Film zu bearbeiten, war es für mich recht schwierig, „dokumentarischen" Boden unter den Füßen zu gewinnen und die Rolle Brauns zutreffend in dem historischen Grund zu verankern. Braun, der auch im zweiten Teil des Weltdramas um die Raketenentwicklung „Geschichte macht", findet keine Zeit, Geschichte zu schreiben. Umso dankbarer war ich, dass er mir Material und Kriterien für die Sichtung des Stoffes an die Hand gab. Er teilte mir dazu eine Fülle episodischer Erlebnisse mit, die verbunden mit der erstaunlichen Parallele der Vorgänge in unseren Tagen, die Peenemünder Frühzeit der Raketenentwicklung so lebendig machen, als handele es sich um Ereignisse der Gegenwart.

 

Mannschaft und Führung

„Peenemünde" war von Anfang an vor allem eine Frage der Organisation. Geld war zunächst ausreichend vorhanden. Jetzt galt es, Menschen und im zunehmenden Maße knappwerdende Materialien zu beschaffen, die Herrschaftsgelüste und Eifersüchteleien mannigfacher Interessenten und Instanzen abzuwehren und vor allem mit der Bürokratie fertig zu werden. Auf diesem Gebiete hat der junge Braun nicht minder als auf dem technischen Feld Ungewöhnliches geleistet. Phantasie in wissenschaftlichen, technischen und alltäglichen Dingen, die Fähigkeit, sich einzufühlen und zu überzeugen, Temperament, verbunden mit Charakterfestigkeit, vor allem aber die Kunst der Menschenbehandlung, kamen ihm dabei zustatten. Gleichviel in welcher Sache oder mit wem er es zu tun hatte, sein Auftreten war gezielt, war form- und zweckgerecht und verfehlte selten die Wirkung.

 

Die treibende und bindende Kraft alles dessen, was in Peenemünde geschah, war die Idee der Weltraumfahrt. Sie hielt die „verschworene Gemeinschaft" der Mitarbeiter Brauns unter seiner Führung zusammen. Diese von technisch-sportlichem Geist beseelte Mannschaft der meist jungen Pioniere der Weltraumfahrt folgte ungezwungen den genialen konstruktiven und organisatorischen Ideen Brauns. Sie widmete sich zwar der Waffenentwicklung, da Deutschland sich in einem, wie man meinte, gerechtem Kriege befand, aber sie war von tiefem Bedauern darüber erfüllt, dass die schöne und große Sache der Raumfahrt der Zerstörung und Vernichtung dienen sollte. Die Raumfahrtidee begeisterte nicht nur die Konstrukteure und Wissenschaftler, sondern auch die soldatische Führung der Raketenentwicklung, vor allem auch den Leiter der Anstalt den Ingenieur-General Dr. Dornberger. Diesen Geist der Mannschaft und Führung wusste v. Braun als technisch-wissenschaftlicher Leiter des Unternehmens zu binden und in höchste Arbeitsenergie zu verwandeln. Er selber verlor sich nicht in technische Details, sondern sah stets das Wesentliche und Weitausgreifende der vielverzweigten Aufgabe, die der Bau einer Großrakete stellt. Er war sich darüber klar, dass nur der Mannschaftsgeist oder, wie die Amerikaner sagen, der Team-Spirit, das Werk schaffen kann. Diese Fähigkeit, diese Auffassung der Aufgabe vor allem erklären seine großen Erfolge in Peenemünde und später in Huntsville in USA.

 

Unruhige „Insel des Friedens"

Anfang 1936 wurden die Wildenten und Hirsche auf der „Insel des Friedens" in Peenemünde durch ein Heer von Bauarbeitern aus ihrem idyllischen Behagen aufgescheucht. Ein stürmischer Aufbau begann. Innerhalb eines Jahres stand das Werk mit seinen einzigartigen, großzügigen Anlagen fertig da. Das in einer Zeit, da Menschen und Material bereits mehr gefragt als vorhanden waren. Braun wusste, die Engpässe geschickt zu überwinden. Folgende Begebenheiten berichtete er mir schmunzelnd, um darzutun, wie man es „damals" machen musste.

 

Große Sitzung im Reichsluftfahrtministerium Vorsitz: Der Kanonen-statt-Butter-König Göring persönlich. Thema: Bau von 54 neuen Fliegerhorsten an Ost- und Nordsee. Peenemünde, obwohl kein Fliegerhorst, sondern eine Versuchsstation, war in dieses Programm mit „hineingemogelt" worden, um eine höhere Dringlichkeitsstufe bei der Materialzuteilung zu erhalten. Nachdem die fünfzig Sitzungsteilnehmer eine halbe Stunde vergeblich gewartet haben, tritt der „Eiserne", ganz in Weiß, gefolgt von seinem Adjutanten, General Bodenschatz, in den Saal. In wenigen Worten weist er auf die Dringlichkeit des Vorhabens hin und erklärt großspurig, die 54 Fliegerhorste hätten binnen achtzehn Monaten komplett und betriebsfertig zu sein.

 

„Irgendwelche Fragen?"

Ein uniformierter Luftwaffenministerialrat sagt schüchtern: „Herr Generaloberst, für die 25 Fliegerhorste, die zur Zeit im Bau sind, haben wir erst 25 Prozent des Baueisens erhalten“.

 

Göring grollend: „An wem liegt das?"

 

„Am Beauftragten für den Vierjahresplan, Herr Generaloberst!"

 

Göring sinnend: „Menschenskind, das bin ich ja!"

 

Pause. Dann weiter: „Machen Sie sich keine Sorgen, Sie kriegen das Eisen“.

 

Schweigen. Zwei Leute gegenüber am Verhandlungstisch blicken sich zweifelnd an. Drauf der Allgewaltige, mit der Faust auf den Tisch schlagend: „Meine Herren, ich verbiete mir, dass Sie grinsen. Wenn ich Ihnen sage, Sie kriegen das Eisen, dann kriegen Sie das Eisen! Verstanden?"

 

Raus war er, aber das Eisen war deswegen noch lange nicht in Peenemünde.

 

Kapitel 2: Personalfrage! Auch hierzu eine typisch Braunsche „Story"

 

Es war schwierig, zu den unter dem Reichsangestelltentarif möglichen Gehältern gute Ingenieure zu bekommen. Braun machte daher einen „Alleingang" zum Chef des Verwaltungswesens des Heeres. Der gratuliert zu dem Erfolg, die Idee Peenemünde so gut bei Heer und Luftwaffe „verkauft" zu haben.

 

„Deshalb bin ich hier", schaltet v. Braun ein. „Wie Sie wissen, hat der Führer Befehl gegeben, Peenemünde zu bauen“. (Hitler wusste in Wirklichkeit nichts davon, aber das klang so besser.) „Wir sind zu der Überzeugung gekommen, dass das leider keinen Zweck hat. Wir sind dabei, eine Denkschrift zu verfassen, in der das Heereswaffenamt dem Führer dringend rät, von diesem Vorhaben Abstand zu nehmen, da zu den gültigen Reichsangestelltentarifen nicht das geeignete, hochwertige technische Personal an einer so gottverlassenen Ecke des industrielosen Pommerns zusammenzubringen ist. Ich bin zu Ihnen gekommen, um mir diese betrübliche Tatsache nochmals schriftlich bescheinigen zu lassen“.

 

Der Ministerialdirigent, leicht beunruhigt: „Warum soll es denn nicht möglich sein, da was zu machen? Wir machen die Bestimmungen hier, und wenn nötig, können wir sie auch ändern".

 

„Das dauert doch aber ewig", zweifelt v. Braun, „und wir können nicht auf das Risiko eingehen, zu warten, wenn wir dann am Ende einen negativen Bescheid erhalten. Die Luftwaffenbauleitung ist gerade von Göring schwer „angeheizt" worden und will in den nächsten Tagen bereits Bauarbeiter hinbringen. Wir müssen das stoppen, bis wir einen Bescheid wegen der Gehaltsanhebung haben!"

 

Der gewitzte Unterhändler verließ den hochmögenden Ministerialbeamten zwanzig Minuten später mit einer amtlichen, gestempelten Verfügung, dass in Peenemünde alle technischen Angestellten 40 bis 50 Prozent und alle kaufmännischen Angestellten 30 Prozent über die Sätze des öffentlichen Reichsangestelltentarifs hinaus zu bezahlen seien. Eine Mehrleistung, um die sein Chef, General Becker, jahrelang vergeblich gekämpft hatte.

 

Hitler träumt

Anfang 1937 beginnt die Arbeit 120 Akademiker und Ingenieure, unter ihnen die Reinickendorfer Freunde Thiel und Riedel und Meister Oberth, sowie Tausende von Arbeitern und Angestellten packen an. 1938 starten auf der Insel Oie die ersten Versuche mit der Peenemünder A 3. Sie sind völlige Versager. Und das nach so viel Vorschusslorbeeren! Die Enttäuschung „oben" ist groß, die Stimmung „unten" gedämpft, fast verzagt. Aber verbissen wird weiter gearbeitet.

 

Der Erfolg des A 5 jedoch — die Entwicklung des A 4 wurde zunächst zurückgestellt — beschwingt die Gemüter. Die 900 Kilogramm schwere Rakete steigt sieben Kilometer hoch. Braun drückt auf den Steuerungsknopf — endlich! Der springende Punkt des Versagens, die Umlenkung der Rakete in die vorgeschriebene Richtung, ist geschafft.

 

Großer Jubel in Peenemünde. Die Zuversicht wächst. Das Vorhaben wird „kriegswichtig". Aber an höchster, an „allerhöchster" Stelle ist man skeptisch. Hitler, der im Zuge der Aufrüstung an jeder neuen Waffe interessiert ist, bleibt bei der Vorführung der Rakete in Kummersdorf unbeteiligt. Er versteht nichts davon und spricht von „Phantastereien".

 

Frühjahr 1940: der „Blitzkrieg" blitzt schon über ein halbes Jahr. Aber die britischen Truppen mussten sich von Narvik und Dünkirchen aus heimwärts einschiffen. Hitler glaubt an den unmittelbar bevorstehenden „Endsieg" und — streicht das Raketenprogramm von der Dringlichkeitsliste.

 

General Becker, der Chef des Heereswaffenamtes, sieht weiter. Aber Klarheit ist bei Hitler nicht gefragt, und nach einem Zusammenstoß mit ihm scheidet Becker freiwillig aus dem Leben. In Peenemünde arbeitet man verzweifelt weiter in der Hoffnung, durch einen durchschlagenden Erfolg doch noch zu überzeugen. Munitionsminister Speer schaltet sich ein, die Partei wittert Morgenluft und möchte beizeiten auch in Peenemünde „an die Macht". Aber Hitler schweigt immer noch.

 

Da erringen die Peenemünder am 3. Oktober 1942 einen überwältigenden Erfolg: Flammend, mit Donnergetöse, doppelt so schnell wie der Schall, steigt die massige A 4 (V 2) 90 Kilometer hoch, bis zum Rande der Erdatmosphäre, wird umgelenkt, schlägt mit der Wucht eines Zusammenstoßes von fünfzig Lokomotiven auf die Erde nieder.

 

Eitel Freude und Triumph in Peenemünde! Man umarmt sich, „Prometheus — Tränen" fließen: Das Weltraumzeitalter ist in Sicht! Man zitiert Goethe (Faust, II. Teil): „In Stahl gehüllt, von Stahl umwittert, die Schar, die Reich um Reich zerbrach, sie treten auf, die Erde schüttert, sie schreiten fort, es donnert nach“.

 

Schon trifft der Antreiber Degenkolb, der von Speer beauftragte Leiter des Fertigungsausschusses, Vorbereitungen, um monatlich vierhundert A 4 herstellen zu lassen; schon werden an der Kanalküste Einsatzbunker gebaut; nochmals macht Speer Vorstöße bei Hitler, da kommt im März 1943 eine erschütternde Meldung aus dem Hauptquartier: „Der Führer hat geträumt, dass kein A 4 jemals England erreichen könne“. Was nun?

 

Die Planungen schweben in der Luft, die Zeit drängt, Material- und Personalfragen brennen auf den Nägeln. Die nervöse und ungewisse Lage ist der rechte Nährboden für Streitigkeiten, Angriffe, Vorwürfe, Zerwürfnisse. Die Lage scheint verzweifelt: „War alles vergeblich?"

 

Da werden die Peenemünder im Mai 1943 vor eine neue Bewährungsprobe gestellt. Das A 4, die spätere V 2, hat Konkurrenz erhalten: Die Fi 103, spätere V 1, den Favoriten der Luftwaffe. Dieses „geflügelte Torpedo" arbeitet um ein Zehntel billiger, weil es mit minderwertigem Öl und dem Sauerstoff der Luft angetrieben wird, während die V 2 Unmengen von teurem Sprit und flüssigem Sauerstoff verbraucht. Freilich, die, V 1 kann nicht in den luftleeren Raum vorstoßen und erreicht kaum höhere Geschwindigkeiten als ein kleines Flugzeug.

 

Beim Wettschießen haben die V 1-er Pech. Die V 2-er sind einwandfrei überlegen. „2:1 für Sie", gratuliert Generalfeldmarschall, Milch, v. Braun und Dornberger.

 

Hitler erwacht

Im Frühsommer 1943 — die deutsche Armee in Stalingrad hat kapituliert, Rommel auf dem Rückzug, Amerikaner und Engländer sind auf Sizilien gelandet, die alliierte Luftwaffe ist der deutschen überlegen — erwacht Deutschland und erwacht schließlich auch Hitler. Der Zweifler beginnt jetzt an Wunder zu glauben. Am 7. Juli sind v. Braun und Dornberger in die Rastenburger „Wolfsschanze" zum Vortrag befohlen. Zum ersten Male kommt der junge Ingenieur und Konstrukteur Auge in Auge mit der „höchsten" Politik in Berührung. Ihr Anblick ist nicht ermutigend. „Ich erschrak über Hitler", notiert Dornberger. „Ein schwarzer, weiter Umhang verhüllte seine vornübergebeugten hängenden Schultern und seinen krummen Rücken. Er machte den Eindruck eines müden Mannes. Nur die Augen waren lebendig geblieben“.

 

Mit brennenden Augen verfolgt er die Flimmerbilder vom A-4-Aufstieg, die ihm Braun vorführt und erläutert. Er ist gepackt und erregt. Dann drückt er den Peenemündern die Hand und flüstert heiser: „Warum habe ich nicht an den Erfolg Ihrer Arbeit glauben können? Wenn wir diese Rakete schon 1939 gehabt hätten, dann wäre es nicht zum Krieg gekommen …“ Und mit leerem Blick: „... jetzt und in aller Zukunft ist Europa und die Welt für einen Krieg zu klein. Mit diesen Waffen wird ein Krieg für die Menschheit untragbar werden ...“  Schließlich, fast schreiend „ . . . ich will eine vernichtende — ich will eine kriegsentscheidende Waffe!" —

 

Hitler befiehlt „höchste Dringlichkeitsstufe". Die Männer von Peenemünde sind bestürzt. Über dieser Entscheidung steht das tragische „Zu spät". Sie ist zynisch und schneidet ins Gewissen,

 

Zu spät

Jetzt, da die lange erwartete Entscheidung gefallen ist, ist in Peenemünde guter Rat teuer, über Nacht sollen Wunder vollbracht werden. Unter unendlich schwierigeren Verhältnissen als in den früheren Jahren soll eine serienreife, einsatzsichere Waffe entwickelt werden. Aber Wunder und Wissenschaft vertragen sich nicht miteinander. Dazu kommen Gewissenszweifel: Ein Instrument von verheerender Wirkung in den Händen von Besessenen! Auch Professorentitel und Ritterkreuz können die Sorgen und Zweifel Brauns nicht beheben: Zweitausend Geräte ab Dezember monatlich — das ist unmöglich! Wie sollen bei pausenlosen Luftangriffen sichere Bodenanlagen erstellt, wie die riesigen Treibstoffmengen beschafft werden, wenn der Spiritusvorrat von der Kartoffelernte abhängt, die noch dazu in der Hauptsache die hungernde Bevölkerung ernähren soll! Dazu kommen die nahezu unüberwindlichen Schwierigkeiten bei der Beschaffung hochwertiger Materialien, die vielfach nur über Schwarzmarktschmuggel aus dem feindlichen Ausland beschafft werden können.

 

Bomben auf Peenemünde

Peenemünde arbeitet verbissen, in einer nervösen Atmosphäre, unter der dunklen Wolke ständig drohender Luftangriffe. Am 17. August 1943, die Sonne sengt seit Tagen den dürren Inselsand, berät der technische Generalstab, das „Degenkolb-Programm". Die Spannung ist geladen, die Meinungen prallen aufeinander. Der gewaltsame Druck von oben führt zu Zusammenstößen. Die Fertigungsleute starten eine Entlastungs-Offensive gegen die Entwicklungsleute: Sie werfen ihnen vor, dass sie die Entwicklung und damit die Fertigung durch komplizierte Neuerungen verzögern. Von diesem Vorwurf bis zur Beschuldigung der Sabotage ist nicht mehr weit.

 

Braun schafft Klarheit: „Man kann nicht über Nacht von uns verlangen, was Jahr um Jahr behindert worden ist! Wir können nicht unfertige Waffen liefern. Das Degenkolb-Programm ist zurzeit undurchführbar“. Die Verantwortung lastet auf dem Gewissen, übergroß, die Ingenieure wollen kündigen. Aber noch einmal gelingt es Braun, nach allen Seiten hin zu beruhigen und zu vermitteln.

 

Am Abend dieses heißen Tages feiert Peenemünde Hanna Reitsch. Professor v. Braun, nebenbei begeisterter Segelflieger und Pilot, denkt zurück an die gemeinsame Segelfliegerzeit mit der berühmten schlesischen Rekordfliegerin in Rossitten auf der Kurischen Nehrung. Damals wie heute werden Weltraumpläne gewälzt. Dann geht man — es ist Vollmond! Bomberwetter! — nicht gerade beruhigt zu Bett. Zwar der eine oder andere hat sich daran gewöhnt, dass Peenemünde anscheinend tabu ist für die Briten. Aber diesmal kam es anders! In der taghellen Nacht wirft die Royal Airforce 1,5 Millionen Kilogramm Sprengstoff über Peenemünde ab.

 

In dieser schaurigen Nacht bewährt sich Brauns Organisationstalent. Im Bombenhagel löscht er mit seiner Gruppe das Feuer im Konstruktionsgebäude und bewahrt unersetzliches Material vor der Vernichtung.

 

Armes Peenemünde! Die Bilanz ist schrecklich: 735 Tote darunter der Chefkonstrukteur Thiel mitsamt seiner Familie, ein alter Freund Brauns aus der Berliner Pionierzeit. Hauptsächlich der Ostteil der weitzügigen Anlage ist getroffen, die Siedlung der „Intelligenz" und die Fremdarbeiter-Unterkünfte sind vollständig vernichtet. Der Angriff war gut gezielt, aber die Konstruktionsgebäude und die Prüfstände im Westteil hatten kaum Schaden gelitten. In sechs Wochen konnte Peenemünde, jetzt als „vernichtet getarnt", weiterarbeiten.

 

Spionage?

Wie war es zu dem Angriff gekommen? Ist Peenemünde verraten worden? Durch Spionage, Aufklärung oder . . .? Die Spionage um Peenemünde hat die Geheimdienste der alliierten Hauptquartiere frühzeitig beschäftigt und beschäftigt heute vorzugsweise die Köpfe der Redaktionen illustrierter Journale. Selbstverständlich hat es Spionage gegeben. In Moskau stand sie unter der persönlichen Leitung Stalins, in London interessierte sich der Schwiegersohn Churchills, der derzeitige Verteidigungsminister Ducan, besonders für die deutschen Raketen.

 

Wenn man blühende Phantasien beiseitelässt, ergibt sich rückblickend etwas folgender Sachverhalt: Lage und Zweck von Peenemünde waren im Zeitpunkt der Angriffe im Feindlager bekannt. Trotz strengster Geheimhaltung waren Informationen durchgesickert. Gelegentliche deutsche Fahrlässigkeit kam hinzu. Das übrige besorgte die geniale britische Luftaufklärung. Schon im Jahre 1942 wurde in einer britischen Illustrierten ein genauer Lageplan von Peenemünde abgebildet, mit der Bemerkung, dass es sich hier um das Entwicklungszentrum einer neuen, gefährlichen Fernwaffe handele. Jeder interessierte Fremdarbeiter wusste, dass hier eine kriegsentscheidende Wunderwaffe konstruiert wurde. Dieses allgemeine Wissen wurde durch konkrete Angaben der mit den Fremdarbeitern eingeschleusten Agenten ergänzt und den gegnerischen Geheimdiensten übermittelt. Die britische und amerikanische Luftwaffe bombardierte daraufhin zunächst die Versorgungswerke und Einsatzbasen. Dann war das Zentrum an der Reihe. Ein winziges „T" auf einem Luftbild von Peenemünde war von einem britischen Auswerteoffizier als Abschussrampe einer V 1 erkannt worden. Jetzt konnte genau „gezielt" werden. Fortsetzung folgt

 

Seite 4   Die Bewertung der Vertreibungsschäden

Vor der Verkündung des Verordnungswerks – Die Berechnung des Wertes der Forstflächen

Von unserem Bonner O.B.-Mitarbeiter

Sechs Jahre nach Verkündung des Feststellungsgesetzes wird nunmehr das Verordnungswerk zur Bewertung der Vertreibungsschäden endlich vollendet werden. Die Bundesregierung hat den Entwurf einer Ergänzungsverordnung zur Rechtsverordnung über die Bewertung der Gewerbeschäden (6. Feststellung-DV) und den Entwurf einer Rechtsverordnung über die Bewertung der forstwirtschaftlichen Schäden verabschiedet. Während durch die neue Änderungsverordnung zur 6. Feststellungsverordnung die Bewertungsvorschriften für die Gewerbeverluste vollständig geworden sind, sind mit der Forstwirtschaftsverordnung (10. Feststellungs-DV) für die letzte noch ungeregelte Schadensart die Berechnungsvorschriften erstellt worden, soweit man von dem unbedeutenden gärtnerischen Vermögen und dem noch unbedeutenderen Teichwirtschafts-Vermögen absieht.

 

Die beiden Verordnungsentwürfe der Bundesregierung werden im Verlaufe der nächsten Wochen vom Bundesrat gutgeheißen und gegen Ostern im Bundesgesetzblatt verkündet werden.

 

Die Ergänzungsverordnung zur Gewerbeverordnung enthält die Bewertungsvorschriften für 241 Branchen des Handwerks, des Einzelhandels, des Großhandels und des Gaststättengewerbes. Während für die Industrie und die freien Berufe andere Berechnungsmethoden gelten, erfolgt für diese vier Gewerbebereiche die Bewertung nach Pauschalsätzen. Für jede der 241 Gewerbesparten ist eine Richtsatztabelle aufgestellt worden, die auf Grund der Merkmale „Anzahl der Beschäftigten", „Gesamtumsatz", „Reineinkünfte", „Anlagevermögen" und „Umlaufvermögen" Ersatzeinheitswerte ausweist. Die Tabellen finden auch dann Anwendung, wenn der Vertriebene nur einige dieser Merkmale glaubhaft machen kann. Die Anzahl der Beschäftigten zum Beispiel wird auch heute, dreizehn Jahre nach der Vertreibung, in der Regel jeder ehemalige Unternehmer durch Zeugen noch belegen können. Neben dem Ersatzeinheitswert ist in den Richtsatztabellen auch der Wert vermerkt, mit dem man die Schulden des Betriebes unterstellt hat. Kann der Vertriebene aus geretteten Betriebsunterlagen nachweisen, dass seine Schulden niedriger waren als die unterstellten, so erhöht sich in diesem Falle im Ausmaß des Unterschiedes der Ersatzeinheitswert. Wenn jemand seine Betriebsunterlagen vollständig gerettet hat, erfolgt die Schadensberechnung nicht nach den Pauschaltabellen der neuen Ergänzungsverordnung, sondern auf Grund dieser beweiskräftigen Unterlagen. Hat jemand den Einheitswertbescheid gerettet, so ist der hierin angegebene Einheitswert maßgebend. Auf Grund der 8. Novelle zum Lastenausgleichsgesetz wird jedoch voraussichtlich eine Rechtsverordnung erlassen werden, demzufolge der Ersatzeinheitswert der Pauschtabellen maßgeblich wird, sofern dieser erheblich höher liegt als der tatsächliche seinerzeitige Einheitswert.

 

Die Wertberechnung für die Forstflächen soll nach der neuen Regierungsvorlage in einem vereinfachten Verfahren bei Beständen bis zu fünfzig Hektar erfolgen und in einem genauen Verfahren bei den größeren Forstflächen stattfinden.

 

Für die forstwirtschaftlichen Flächen, die fünfzig Hektar nicht überschreiten, erfolgt die Wertberechnung nach Pauschtabellen, in denen Richtzahlen für ein Hektar Forstfläche der verschiedensten Bestandarten ausgewiesen sind. Die Hektarwerte gelten den aufstehenden Baumbestand, den Boden, die zum Betriebe gehörenden Gebäude und das zum Betrieb gehörende Inventar ab. Die Tabellen enthalten Angaben für Kiefernwälder, Fichtenwälder, Eichenwälder, Buchenwälder, Erlenbestände, Birkenwälder, Niederwald und Nichtwirtschaftswald für den Bereich eines jeden Heimatkreises. Neben dem regelmäßig geltenden Wert ist noch ein zweiter Hektarsatz angegeben, der dann Anwendung findet, wenn die Forstfläche nicht größer als zehn Hektar war. Dieser zweite Wert beträgt nur etwa drei Fünftel des normalen Wertes, weil üblicherweise derartig kleine Forstparzellen nicht nachhaltig bewirtschaftet wurden. Handelte es sich bei den verlorenen Waldbeständen um Mischbestände, so wird die Fläche in dem Verhältnis auf die Bestandsarten aufgeteilt, in dem die Baumarten zueinanderstanden.

 

Als etwa den ostpreußischen Durchschnittsverhältnissen entsprechend seien nachstehend die Pauschwerte für den Kreis Gerdauen genannt: Kiefer 220 RM/ha, Fichte 380 RM/ha, Eiche 510 RM/ha, Buche 190 RM/ha, Erle 250 RM/ha, Birke 140 RM/ha, Niederwald 110 RM/ha, Nichtwirtschaftswald 50 RM/ha.

 

Die Hektar-Pauschsätze werden bei Beständen von überdurchschnittlichem Alter nach Maßgabe einer von Präsidenten des BAA zu erlassenden Verordnung erhöht: man wird mit einem bis zu fünfzigprozentigen Zuschlag rechnen können. Bei Forstflächen von mehr als zehn Hektar Größe ist wegen unterdurchschnittlichen Alters auch ein Abschlag vom Pauschsatz — mutmaßlich bis zu fünfzig Prozent — nach Maßgabe einer vom Bundesausgleichsamt zu erlassenden Verordnung zulässig.

 

Für die Forstflächen über fünfzig Hektar ist das vorgenannte Bewertungsverfahren verfeinert worden. Neben den beiden kleineren Waldflächen maßgeblichen Merkmalen sind weitere zu beachten. Die Pauschwerte je Hektar werden modifiziert auf Grund der Entfernung zur Verladestelle, auf Grund des Bestockungsgrades des Waldes (Baumdichte), der Standortklasse (Bodenverhältnisse, Klima, Geländegestaltung) und der Altersklassengliederung.

 

Seite 4   Die Höhe der Hauptentschädigung

Nach welchen Richtlinien sie berechnet wird

Von unserem Bonner O. B.-Mitarbeiter

Mit dem Beginn der Auszahlung von Hauptentschädigung im vergangenen Herbst rückt immer stärker in den Bereich des Interesses die Frage nach der Höhe der Hauptentschädigung. Sie sei deshalb hier noch einmal behandelt.

 

Die Höhe richtet sich nach der Höhe des festgestellten Schadens. Bei der Berechnung werden zunächst Anspruchsverluste, die Sparanlagen im Sinne des Altsparergesetzes sind, ausgesondert; für sie wird ein sogenannter zusätzlicher Grundbetrag gesondert errechnet. Sparanlagen im Sinne des Altsparergesetzes sind Spareinlagen, Bausparguthaben, Pfandbriefe, Industrieobligationen, Schuldverschreibungen (jedoch nicht solche des Reiches oder Preußens), Lebensversicherungsverträge, Hypothekenansprüche, Grundschuldansprüche und Rentenschuldansprüche.

 

Die im Feststellungsbescheid anerkannten Schäden werden nunmehr zusammengerechnet

(ausgenommen die Sparanlagen). Bei dieser Berechnung werden jedoch gegenüber den im Feststellungsbescheid angegebenen Werten folgende Korrekturen vorgenommen. Verluste an land- und forstwirtschaftlichem Vermögen werden mit einem um ein Drittel erhöhten Betrag angesetzt. Von Schäden an land- und forstwirtschaftlichem Vermögen sowie an Grundvermögen sind festgestellte langfristige Verbindlichkeiten, die im Zeitpunkt der Vertreibung mit diesem Vermögen in wirtschaftlichem Zusammenhang standen oder an ihm dinglich gesichert waren, mit ihrem halben Reichsmarknennbetrag abzusetzen. Schäden an geldwerten Ansprüchen, soweit sie nicht als Sparanlagen ausgesondert wurden (zum Beispiel Girokonten), sind mit demjenigen Betrag anzusetzen, mit dem sie bei Anwendung für den Geltungsbereich des Grundgesetzes geltenden Umstellungsvorschriften auf Deutsche Mark umzustellen gewesen wären (in der Regel 100 : 6 5). Auf Grund des so ermittelten Schadensbetrages wird der Grundbetrag der Hauptentschädigung auf Grund einer Tabelle ermittelt.

 

Schadensbetrag bis Grundbetrag  5 000 RM

Grundbetrag der Schadensbetrag, jedoch höchstens 4 600 DM

 

Schadensbetrag bis Grundbetrag  5 500 RM

Grundbetrag der Schadensbetrag, jedoch höchstens 4 850 DM

 

Schadensbetrag bis Grundbetrag  6 200 RM

Grundbetrag der Schadensbetrag, jedoch höchstens 5 150 DM

 

Schadensbetrag bis Grundbetrag  7 200 RM

Grundbetrag der Schadensbetrag, jedoch höchstens 5 500 DM

 

Schadensbetrag bis Grundbetrag  8 500 RM

Grundbetrag der Schadensbetrag, jedoch höchstens 5 850 DM

 

Schadensbetrag bis Grundbetrag  10 000 RM

Grundbetrag der Schadensbetrag, jedoch höchstens 6 200 DM

 

Schadensbetrag bis Grundbetrag  12 000 RM

Grundbetrag der Schadensbetrag, jedoch höchstens 6 600 DM

 

Schadensbetrag bis Grundbetrag  14 000 RM

Grundbetrag der Schadensbetrag, jedoch höchstens 7 050 DM

 

Schadensbetrag bis Grundbetrag  16 000 RM

Grundbetrag der Schadensbetrag, jedoch höchstens 7 500 DM

 

Schadensbetrag bis Grundbetrag  18 000 RM

Grundbetrag der Schadensbetrag, jedoch höchstens 7 950 DM

 

Schadensbetrag bis Grundbetrag  20 000 RM

Grundbetrag der Schadensbetrag, jedoch höchstens 8 400 DM

 

Schadensbetrag bis Grundbetrag  23 000 RM

Grundbetrag der Schadensbetrag, jedoch höchstens 8 850 DM

 

Schadensbetrag bis Grundbetrag  26 000 RM

Grundbetrag der Schadensbetrag, jedoch höchstens 9 350 DM

 

Schadensbetrag bis Grundbetrag  29 000 RM

Grundbetrag der Schadensbetrag, jedoch höchstens 9 800 DM

 

Schadensbetrag bis Grundbetrag  32 000 RM

Grundbetrag der Schadensbetrag, jedoch höchstens 10 250 DM

 

Schadensbetrag bis Grundbetrag  36 000 RM

Grundbetrag der Schadensbetrag, jedoch höchstens 10 700 DM

 

Schadensbetrag bis Grundbetrag  40 000 RM

Grundbetrag der Schadensbetrag, jedoch höchstens 11 200 DM

 

Schadensbetrag bis Grundbetrag  44 000 RM

Grundbetrag der Schadensbetrag, jedoch höchstens 11 700 DM

 

Schadensbetrag bis Grundbetrag  48 000 RM

Grundbetrag der Schadensbetrag, jedoch höchstens 12 200 DM

 

Schadensbetrag bis Grundbetrag  53 000 RM

Grundbetrag der Schadensbetrag, jedoch höchstens 12 750 DM

 

Schadensbetrag bis Grundbetrag  58 000 RM

Grundbetrag der Schadensbetrag, jedoch höchstens 13 350 DM

 

Schadensbetrag bis Grundbetrag  63 000 RM

Grundbetrag der Schadensbetrag, jedoch höchstens 13 950 DM

 

Schadensbetrag bis Grundbetrag  68 000 RM

Grundbetrag der Schadensbetrag, jedoch höchstens 14 550 DM

 

Schadensbetrag bis Grundbetrag  74 000 RM

Grundbetrag der Schadensbetrag, jedoch höchstens 15 200 DM

 

Schadensbetrag bis Grundbetrag  86 000 RM

Grundbetrag der Schadensbetrag, jedoch höchstens 16 450 DM

 

Schadensbetrag bis Grundbetrag  100 000 RM

Grundbetrag der Schadensbetrag, jedoch höchstens 17 800 DM

 

Schadensbetrag bis Grundbetrag  110 000 RM

Grundbetrag der Schadensbetrag, jedoch höchstens 18 650 DM

 

Schadensbetrag bis Grundbetrag  120 000 RM

Grundbetrag der Schadensbetrag, jedoch höchstens 19 600 DM

 

Schadensbetrag bis Grundbetrag  130 000 RM

Grundbetrag der Schadensbetrag, jedoch höchstens 20 550 DM

 

Schadensbetrag bis Grundbetrag  140 000 RM

Grundbetrag der Schadensbetrag, jedoch höchstens 21 450 DM

 

Schadensbetrag bis Grundbetrag  150 000 RM

Grundbetrag der Schadensbetrag, jedoch höchstens 22 350 DM

 

Schadensbetrag bis Grundbetrag  160 000 RM

Grundbetrag der Schadensbetrag, jedoch höchstens 23 200 DM

 

Schadensbetrag bis Grundbetrag  170 000 RM

Grundbetrag der Schadensbetrag, jedoch höchstens 24 050 DM

 

Schadensbetrag bis Grundbetrag  180 000 RM

Grundbetrag der Schadensbetrag, jedoch höchstens 24 850 DM

 

Schadensbetrag bis Grundbetrag  190 000 RM

Grundbetrag der Schadensbetrag, jedoch höchstens 25 650 DM

 

Schadensbetrag bis Grundbetrag  200 000 RM

Grundbetrag der Schadensbetrag, jedoch höchstens 26 450 DM

 

Schadensbetrag bis Grundbetrag  220 000 RM

Grundbetrag der Schadensbetrag, jedoch höchstens 27 550 DM

 

Schadensbetrag bis Grundbetrag  240 000 RM

Grundbetrag der Schadensbetrag, jedoch höchstens 28 900 DM

 

Schadensbetrag bis Grundbetrag  260 000 RM

Grundbetrag der Schadensbetrag, jedoch höchstens 30 200 DM

 

Schadensbetrag bis Grundbetrag  280 000 RM

Grundbetrag der Schadensbetrag, jedoch höchstens 31 450 DM

 

Schadensbetrag bis Grundbetrag  300 000 RM

Grundbetrag der Schadensbetrag, jedoch höchstens 32 700 DM

 

Schadensbetrag bis Grundbetrag  330 000 RM

Grundbetrag der Schadensbetrag, jedoch höchstens 34 200 DM

 

Schadensbetrag bis Grundbetrag  360 000 RM

Grundbetrag der Schadensbetrag, jedoch höchstens 36 000 DM

 

Schadensbetrag bis Grundbetrag  390 000 RM

Grundbetrag der Schadensbetrag, jedoch höchstens 37 800 DM

 

Schadensbetrag bis Grundbetrag  420 000 RM

Grundbetrag der Schadensbetrag, jedoch höchstens 39 500 DM

 

Schadensbetrag bis Grundbetrag  460 000 RM

Grundbetrag der Schadensbetrag, jedoch höchstens 41 400 DM

 

Schadensbetrag bis Grundbetrag  500 000 RM

Grundbetrag der Schadensbetrag, jedoch höchstens 43 500 DM

 

Schadensbetrag bis Grundbetrag  550 000 RM

Grundbetrag der Schadensbetrag, jedoch höchstens 45 750 DM

 

Schadensbetrag bis Grundbetrag  600 000 RM

Grundbetrag der Schadensbetrag, jedoch höchstens 48 150 DM

 

Schadensbetrag bis Grundbetrag  660 000 RM

Grundbetrag der Schadensbetrag, jedoch höchstens 50 700 DM

 

Schadensbetrag bis Grundbetrag  720 000 RM

Grundbetrag der Schadensbetrag, jedoch höchstens 53 400 DM

 

Schadensbetrag bis Grundbetrag  790 000 RM

Grundbetrag der Schadensbetrag, jedoch höchstens 56 250 DM

 

Schadensbetrag bis Grundbetrag  860 000 RM

Grundbetrag der Schadensbetrag, jedoch höchstens 59 250 DM

 

Schadensbetrag bis Grundbetrag  930 000 RM

Grundbetrag der Schadensbetrag, jedoch höchstens 62 200 DM

 

Schadensbetrag bis Grundbetrag  1 000 000 RM

Grundbetrag der Schadensbetrag, jedoch höchstens 65 000 DM

 

Schadensbetrag bis Grundbetrag  2 000 000 RM

Grundbetrag der Schadensbetrag, jedoch höchstens 65 000 DM + 3,6% des 1 000 000 RM übersteigenden Schadensbetrages

 

Schadensbetrag bis Grundbetrag über 2 000 000 RM

Grundbetrag der Schadensbetrag, jedoch höchstens 101 000 DM + 2,4% des 2 000 000 RM übersteigenden Schadensbetrages

 

Zu dem sich aus der Tabelle ergebenden Grundbetrag der Hauptentschädigung wird für Vertriebene ein zehnprozentiger Zuschlag gewährt.

 

Soweit das in Betracht kommt, wird dann neben diesem allgemeinen Grundbetrag der Hauptentschädigung der zusätzliche Grundbetrag errechnet, der sich aus dem Verlust von Sparanlagen ergibt. Der zusätzliche Grundbetrag bemisst sich bei Sparanlagen, die im Bundesgebiet im Verhältnis 10:1 von Reichsmark auf D-Mark umgestellt worden sind, mit 10% des festgestellten Reichsmarkwertes, bei Sparanlagen, die im Bundesgebiet im Verhältnis 100:6,5 umgestellt worden sind, mit 6,5% des festgestellten Reichsmarkwertes. Handelt es sich um Altsparanlagen, so erhöht sich noch die Höhe des zusätzlichen Grundbetrages in der Regel um zusätzliche 10% bzw. 13,5%.

 

Abschließend werden der allgemeine Grundbetrag der Hauptentschädigung und der zusätzliche Grundbetrag zusammengerechnet. Zu dem so sich ergebenden Grundbetrag der Hauptentschädigung wird der Zinszuschlag hinzugerechnet. Vom 1. Januar 1953 ab wird für jedes Jahr ein Zinszuschlag von 4% gewährt.

 

Seite 4   Miss Wiskemann nach Polen eingeladen

Wie die Warschauer Gewerkschaftszeitung „Glos Pracy“ berichtet, hat das „Polnische Institut für Internationale Angelegenheiten“ Miss Elizabeth Wiskemann, die Verfasserin des Buches „Deutschlands östliche Nachbarn“, zu einer Besuchsreise in die Volksrepublik Polen eingeladen. Miss Wiskemann ist in ihrem Buche für die Anerkennung der Oder-Neiße-Linie als deutsch-polnische „Grenze“ eingetreten und hat insbesondere gegen die deutschen Heimatvertriebenen scharfe Angriffe gerichtet. Wie „Glos Pracy“ berichtet, hat Miss Wiskemann die polnische Einladung weder angenommen noch abgelehnt.

 

„Glos Pracy" weist weiter darauf hin, dass Miss Wiskemann vom Bundespresse- und Informationsamt zu einem Besuche Westdeutschlands eingeladen worden sei. Vonseiten des Auswärtigen Amts wurde hierzu erklärt, Miss Wiskemann habe keine Einladung erhalten, sondern es sei ihr allein im Rahmen eines Gesprächs, an dem ein Vertreter des Bundespresseamtes teilnahm, mitgeteilt worden, es werde ihr „jede Gelegenheit gegeben werden“, sich in der Bundesrepublik davon zu überzeugen, „inwiefern ihre Auffassungen zu Recht bestünden und inwieweit sie als unzutreffend abgelehnt werden müssten“.

 

Seite 5   Aus den ostpreußischen Heimatkreisen …

Königsberg-Stadt

Hindenburg-Oberschule

Abiturienten O 1a 1933! Anschriften erbeten an Dipl.-Kaufmann Rudolf Pierer, Hamburg 13, Hochallee 2.

 

Königliches Waisenhaus am Sackheimer Tor

Am 4. März 1958, wird Baumeister Ernst Wiebe, Berlin-Steglitz, Albrechtstraße 53a, 80 Jahre alt. Er wurde in Tilsit geboren. Weil sein Vater früh starb, kam er 1890 in das Königliche Waisenhaus am Sackheimer Tor in Königsberg, das am 18. Januar 1701 „dem Höchsten zum Preise" von dem ersten preußischen König, Friedrich, aus Anlass seiner Krönung gestiftet wurde. Ernst Wiebe besuchte das dem Hause angegliederte Progymnasium und wurde später Architekt. In Berlin hat er an vielen Bauten mitgewirkt. Seine letzte Arbeit war der Wiederaufbau der im Kriege zerstörten Markuskirche in Steglitz. Nach dem Zusammenbruch hat er die zerstreuten ehemaligen Angehörigen des Königlichen Waisenhauses durch Aufrufe im Ostpreußenblatt gesammelt und so mitgeholfen, die Dankbarkeit gegen das „Vaterhaus" am Sackheimer Tor und die Liebe zur Heimat wach zu erhalten. — Die große Familie der Angehörigen des Königlichen Waisenhauses gratuliert dem Jubilar herzlich.

 

Schloßberg-Pillkallen

Kinderferienlager „Der Sunderhof"

Für die Länder Schleswig-Holstein, Niedersachsen, Hamburg und Bremen werden die Kinderferienlager in der zweiten Hälfte Juli stattfinden, für die Länder Nordrhein-Westfalen, Hessen, Rheinland-Pfalz, Bayern, Baden-Württemberg und das Saarland in der ersten Hälfte August im Freizeitheim „Der Sunderhof". Die Teilnehmer aus Berlin und der sowjetisch besetzten Zone können sich die Lager wählen. Eingeladen sind alle Jungen und Mädel im Alter von zwölf bis vierzehn Jahren. Alle Anmeldungen sind zu richten an: F. Schmidt. (23) Sulingen, Han., Bassumer Straße 42.

 

Anzugeben sind: Vor- und Familienname, Geburtsdatum, jetziger Wohnort, frühere Heimatanschrift, Beruf des Vaters (jetzt und in der Heimat), zuständige Krankenversicherungsanstalt der Eltern.

 

Die Teilnahme an den Lagern ist kostenlos, und auch die Reisekosten werden bis auf die ersten 10 DM, die die Eltern zu tragen haben, erstattet. Die Kinder müssen gesund sein und dürfen nicht in ärztlicher Behandlung stehen. Auch Kinder, die bereits im Sunderhof waren und das vierzehnte Lebensjahr nicht überschritten haben, dürfen wieder teilnehmen. Es geht uns nicht nur darum, dass unsere Jungen und Mädel Erholung finden, sondern sie sollen sich kennenlernen und zu einer Heimatgemeinschaft zusammenwachsen. Für Betreuung durch Landsleute aus unserem Heimatkreis wird gesorgt, so dass in jeder Beziehung die Gewähr für Aufsicht und Fürsorge gegeben ist.

 

Die Kinder aus Berlin bitten wir bei Landsmann Ernst Lukat, Berlin-Charlottenburg, Kaiserdamm 83, Haus der ostdeutschen Heimat, anzumelden. Es ist beabsichtigt, eine gemeinsame Fahrt unter Begleitung zusammenzustellen. Mit Rücksicht auf die Sonderlage Berlins haben die Eltern dieser Kinder die 10,-- DM nicht zu zahlen.

 

Unser Patenkreis hat eine hohe Summe für unsere Ferienlager bereitgestellt. Sollten die Mittel nicht für alle Gemeldeten ausreichen, so wird der Eingang der Anmeldungen den Ausschlag geben müssen. Die Anmeldungen sind zunächst für beide Teile unverbindlich. Die Anmeldung wird verbindlich, wenn bis 1. Juni keine Abmeldung erfolgt und durch uns die Bestätigung ergangen ist. Eine vorsorgliche Meldung ist deshalb zu empfehlen und diese möglichst umgehend vorzunehmen. Alles Nähere über Anreise, Treffpunkt, was mitzubringen ist usw. wird jedem einzelnen Teilnehmer durch den Patenkreis rechtzeitig mitgeteilt. Bereits eingegangene Anmeldungen und Zuschriften sind uns ein schöner Beweis dafür, wie sehr die Freizeitlager und auch die Ferienlager begrüßt werden.

 

Die genauen Zeiten für die Kinderferienlager stehen jetzt fest. Das für Ende Juli angesetzte Lager wird vom 24. Juli bis 6. August durchgeführt werden, das zweite Kinderferienlager vom 6. bis 20. August. Dr. Erich Wallat, Kreisvertreter, Wennerstorf über Buchholz, Kreis Harburg

 

Gumbinnen

Treffen der Gumbinner Jugend

Hamburg: Zu der Freizeit der Gumbinner Jugend in Hamburg von 28. März bis 2. April haben sich schon über vierzig junge Gumbinner aus allen Teilen der Bundesrepublik gemeldet. Wir haben fünf Tage Zeit um viel von der Hansestadt Hamburg zu sehen und bei Spiel, Unterhaltung und Tanz beisammen zu sein. Hier nochmals die Bedingungen für Hamburg: Fahrpreis über 12 DM wird ersetzt. Anreisetag 28. März. Abreisetag 3. April. Für Verpflegung und Unterkunft für die fünf Tage bitten wir um eine Anerkennungsgebühr von 8 DM. Diejenigen von Euch, die nur über Sonnabend/Sonntag kommen können, nehmen wir gerne auf. Meldet Euch rechtzeitig an damit wir die Unterbringung vorbereiten können.

 

Keitum/Sylt: Für unsere Freizeit in Keitum auf der Nordseeinsel Sylt liegen schon eine Reihe von Anmeldungen vor, so dass wir nicht mehr allzu viele annehmen können. Meldet Euch daher rechtzeitig für diese Zeit an (19. Juli bis 4. August).

 

Bielefeld: Liebe junge Gumbinner Freunde! Im vergangenen Jahr war unser Kreistreffen in der Patenstadt Bielefeld auch für unsern Jugendkreis ein Erfolg. Ich erinnere Euch daran, Eure Teilnahme bei mir zu melden, wenn Ihr die Gastfreundschaft unserer Bielefelder Freunde in Anspruch nehmen wollt. Wir treffen uns in diesem Jahr vom 13. bis 17 Juni in Bielefeld.

 

Berlin: Dann bitte ich Euch um Anmeldung für das gesamtdeutsche Treffen in Berlin vom 23. August bis 1. September. Je früher Ihr Euch meldet, umso besser können wir die Freizeiten vorbereiten!

 

Kreisgemeinschaft Gumbinnen in der Landsmannschaft, Ostpreußen e. V.

Jugendkreis, Friedrich Hefft, (20a) Celle, Buchenweg 4

 

Sensburg

Jugendlager ab 15. Juli (Terminwechsel)

Das diesjährige Jugendlager wird entgegen meiner Bekanntmachung im letzten Ostpreußenblatt vom 15. Juli an stattfinden und am 29. Juli enden. Es lässt sich leider nicht vermeiden, dass zu dieser Zeit in einigen Bundesländern noch Schulzeit ist. Wie ich erfahre, können aber Schulkinder für dieses Jugendlager durch die Schulen beurlaubt werden, wenn die Anträge rechtzeitig gestellt werden. Ich bitte, sich gegebenenfalls mit Landsmann Fritz Bredenberg, Friedrichsgabe, Bez. Hamburg, Königsberger Straße Nr. 27, zu wenden. An ihn sind auch die Anmeldungen zu richten.

 

Unser Karteiführer Gustav Waschke, Remscheid, Lenneper Straße 15, führt Klage, dass bei Anmeldung zur Kreiskartei immer wieder der Heimatort im Kreise Sensburg vergessen wird, so dass unnötige Schreiberei entsteht. Ich bitte das also zu beachten und bei Anmeldungen zur Kreiskartei stets den Heimatwohnort im Kreise Sensburg neben der hiesigen Anschrift anzugeben.

 

Kreistreffen in Hamburg

Am 11. Mai findet nun auch wieder einmal im Hamburger Raum im Winterhuder Fährhaus ein Kreistreffen statt. Ich bitte sich schon jetzt auf diesen Tag einzurichten.

Albert von Ketelhodt, Kreisvertreter, Ratzeburg, Kirschen-Allee 11

 

Neidenburg

Jugendwoche verlegt

Die Jugendwoche des Kreises Neidenburg, die für die Zeit vom 11. bis 17. Mai vorgesehen war, ist auf Wunsch vieler Jugendlicher auf die Zeit vom 22. bis 28. Juni verlegt worden. Ich glaube, dass es dadurch einer größeren Anzahl Jugendlicher möglich sein wird, ihren Urlaub mit dem Besuch der Jugendwoche zu verbinden. Von der Stadt Bochum wird in diesem Jahr für die Jugendwoche des Kreises Neidenburg das neuerbaute Ruhrlandheim in Bochum-Querenburg, Blumenau 94, zur Verfügung gestellt.

 

Die Meldefrist zur Teilnahme wird vom 1. April auf den 15. Mai verlegt. Wer aber jetzt schon über

eine Teilnahme an der Jugendwoche schlüssig ist, soll seine Meldung jetzt schon abgeben.

 

Die bereits hier vorliegenden Anmeldungen behalten ihre Gültigkeit für die Teilnahme vom 22. bis 28. Juni im Ruhrlandheim, wenn nicht bis zum 1. März die Anmeldung widerrufen wird.

 

Liebe junge Freunde!

Für die meisten von uns, vor allem die Jüngeren, ist das Wissen um die Geschichte unserer Heimat noch dürftig und lückenhaft. Wenn wir uns mit unserer Heimat beschäftigen, dann müssen wir auch ihre Geschichte kennen und müssen vieles wissen, was uns in Gesprächen mit anderen Menschen hier im Westen die Möglichkeit gibt, unser Recht auf friedliche Rückkehr in unsere Heimat zu verteidigen.

 

Es gibt eine Möglichkeit für euch, alles aus unserer Heimatgeschichte zu erfahren und vieles mehr, was uns, junge Ostpreußen, heute angeht. Durch tatkräftige Unterstützung unserer Patenstadt Bochum hat unser Kreisvertreter Paul Wagner eigens für uns junge Neidenburger die Jugendwoche des Heimatkreises Neidenburg-Soldau eingerichtet. Ihr braucht keine Angst zu haben, dass ihr während der ganzen Woche nur Vorträge hören werdet. Fröhliche Ausflüge in die Umgebung und Besichtigungen in interessanten Betrieben, besonders im Bergbau, stehen auf dem Plan. Die Abende können nach eigenen Wünschen gestaltet werden. Bringt bitte Musikinstrumente mit! Die zünftige Abschiedsfeier mit vielen Gästen aus der Umgebung am letzten Abend der Jugendwoche wird einen schönen Schlusspunkt nach diesen ereignisreichen Tagen bedeuten. Wir werden uns untereinander kennenlernen und uns mit Gleichgesinnten einmal richtig aussprechen können. Aus den Teilnehmern der beiden vorangegangenen Jugendwochen hat sich eine starke Gemeinschaft entwickelt und viele persönliche Bekanntschaften wurden geschlossen.

 

Teilnahmeberechtigt ist jeder Jugendliche — Junge oder Mädchen — über achtzehn Jahre aus dem Kreis Neidenburg-Soldau. Meldungen bis zum 15. Mai an den Kreisvertreter Paul Wagner, Landshut II (Bayern), Postfach 2. Außer den Fahrtkosten (Fahrpreisermäßigung wird gewährt) entstehen den Teilnehmern keine weiteren Kosten.

 

Auf Wiedersehen bei der dritten Neidenburger Jugendwoche vom 22. bis 28. Juni in Bochum-Dahlhausen, Hedtbergheim!

 

Drei, die schon zweimal dabei waren: Jörg Broschk, Margret Clausen, Karl Berger.

 

Liebe Freunde der zweiten Jugendwoche! Seit Mitte September vorigen Jahres kreisen die Bilder der zweiten Neidenburger Jugendwoche umher und ich weiß nicht, wo sie stecken. Daher kann ich auch dem Kreisvertreter die Aufnahmen zur Fertigung von Dias nicht vorlegen. Damit in den Rundversand wieder Ordnung kommt, bitte ich die gesamte Auswahlserie mit Liste sofort an mich zurückzugeben. Wer die Sendung noch nicht gehabt hat, wird diese dann in einer neuen Umlaufsendung erhalten.

Karl Berger, Warstein i. Sauerland, Berlecker Landstraße

 

Rastenburg

Unser Geschäftsführer der Patenschaft in Wesel hatte vor kurzem Gelegenheit, mit einem Rastenburger Ehepaar, welches erst Ende Dezember 1957 zu uns gekommen ist, im Durchgangslager in Wesel über die jetzigen Zustände in unserem Heimatkreis Rastenburg zu sprechen. Nach dem Bericht dieser Landsleute, deren Anschrift bei der Geschäftsstelle Patenschaft Rastenburg, Wesel, Kreishaus, zu erfahren ist, herrschen jetzt dort folgende Zustände:

 

Die Straßen der Stadt Rastenburg sind von Trümmern geräumt. Neubauten sind bis jetzt errichtet gegenüber der Meierei in der Moltkestr. und Ecke Hindenburgstr.-Moltkestr. Gegenüber Rasthöhe sind an der Hindenburgstraße Baracken errichtet. Die früheren Bäckerei- und Fleischereibetriebe, sowie die kaufmännischen Geschäfte, soweit sie nicht zerstört waren, werden von Polen betrieben. In dem Geschäftsgrundstück von Carl Hempel soll eine polnische Kinderspielschule eingerichtet worden sein. Ein Teil der in unserem Heimatkreis verbliebenen Landsleute dürfte inzwischen zu uns gekommen sein. Die noch dort Verbliebenen bemühen sich um ihre Aussiedlung, welche jedoch durch die inzwischen erfolgte empfindliche Erhöhung der Passgebühren durch die polnischen Behörden erschwert wird. Diese Landsleute freuen sich in ihrer Verlassenheit über jede Nachricht von uns.

 

Liebe Rastenburger! Wir wollen diese Landsleute nicht vergessen. Schreiben Sie, soweit Sie noch Angehörige oder gute Bekannte dort haben des Öfteren an sie und lassen Sie ihnen, wenn es Ihre wirtschaftlichen Verhältnisse gestatten, auch materielle Hilfe zukommen; denn die Lebenshaltungskosten sind dort doch recht teuer, die Einkommen durch Arbeit oder Rente dagegen doch recht niedrig, zumal es sich überwiegend um Arbeitsunfähige oder Rentner handelt. Wie im Ostpreußenblatt vom 2. Februar 1958 bekanntgegeben, besteht jetzt auch die Möglichkeit Geldbeträge durch Postanweisung bis zum Höchstbetrag von 400 DM an die dort wohnenden Landsleute zu überweisen. Nähere Auskunft erteilen die örtlichen Postämter.

 

Unser Jahreshaupttreffen 1958 wird voraussichtlich am 20. Juli in unserer Patenstadt Wesel stattfinden. Alles Nähere wird rechtzeitig im Ostpreußenblatt bekanntgegeben. Schon jetzt gehen bei der Geschäftsstelle in Wesel laufend Anfragen über das Treffen ein, so dass auch in diesem Jahr wieder mit einer großen Beteiligung zu rechnen ist.

 

Lieselotte Weschkalnys, früher Sekretärin in Gr.-Köskeim, die vor Jahren bereits im Westen lebte, wird dringend zur Herstellung der Seelenliste gebraucht. Wer kann angeben, wohin sie verzogen ist? Meldungen an die Geschäftsstelle Patenschaft Rastenburg, Wesel (Niederrhein), Kreishaus.

Heinrich Hilgendorff, Kreisvertreter Flehm, Post Kletkamp über Lütjenburg

 

Rößel

Unserm stets hilfsbereiten Ortsvertrauensmann, dem langjährigen Rendanten auf dem Rittergut Teistimmen, Rudolf Hübner und seiner verehrten Gattin Johanna Hübner, geb. Lippki, in Nürnberg, Gertrudstraße 9, entbieten wir auch an dieser Stelle die herzlichsten Glückwünsche zur Goldenen Hochzeit am 2. März 1958.

 

Wer kann Auskunft geben über den Schachtmeister, Franz Kruck, geb. 26.06.1889 in Sternsee bei Bischofsburg, wohnhaft gewesen in Paudlinig bei Bischofsburg? Er wurde im März 1945 in Danzig zum letzten Mal gesehen. Mitteilungen werden auch erbeten über seinen Sohn, Bruno Kruck, geb. 01.04.1923 in Sternsee, vermisst als Oberjäger bei den Fallschirmjägern; seine letzte Nachricht kam am 15. Januar 1945 aus einem Lazarett in Westdeutschland.

Franz Stromberg, Kreisvertreter, Hamburg 19, Armbruststraße 27

 

Wehlau

Kreistreffen am 22. Juni in Syke

In der Folge 5 unseres Ostpreußenblattes vom 1. Februar, Seite 5, hatte ich vorbereitend mitgeteilt, dass unser diesjähriges Kreisheimattreffen im Juni in Syke stattfindet. In Übereinstimmung mit unserem Patenkreis Grafschaft Hoya ist für das Treffen der Sonntag, 22. Juni, festgelegt worden. Durch die frühe Bekanntgabe des Datums haben Sie, liebe Landsleute, die Möglichkeit, sich auf diesen Tag allmählich einzustellen und sich auch mit Ihren Heimatfreunden, Verwandten und Bekannten zusammenzuschreiben.

 

Es wäre sehr zu begrüßen, wenn wir auch In diesem Jahr so zahlreich zusammenkämen wie im Vorjahr in Bochum und Hamburg. Alle bei der Ausgestaltung des Treffens beteiligten Stellen werden sich Mühe geben, ihr Bestes zu tun, um unserer Zusammenkunft wieder eine gute Note zu geben. Die Zeitfolge für den Verlauf unseres Wiedersehens wird Ihnen, liebe Landsleute aus Wehlau, Tapiau, Allenburg und den ländlichen Gemeinden rechtzeitig durch unser Heimatblatt bekanntgegeben werden.

Strehlau, Kreisvertreter (17a) Karlsruhe-West, Hertzstraße 2

 

Seite 5   Suchanzeigen

Gesucht wird Familie Otto Bannwarth, aus Königsberg Pr., Vorder-Anger 11, von Frau Brombas, aus Waldau, Kreis Königsberg, jetzt Bemerode (Han.), Lange Feldstr. 3

 

Kindersteckbrief mit Foto

Name: Schnuppe

Vorname: Frank

geb.: 20.04.1944

Augen: dunkelblau

Haar: dunkelblond

Frank kam im Dezember 1947 mit einem Flüchtlingstransport aus Ostpreußen. Über den Heimatort sowie über die Angehörigen ist nichts bekannt. Nachricht erbittet unter Nr. 81 549 Das Ostpreußenblatt, Anz.-Abt., Hamburg 13

 

Achtung, Natanger! Wer hat 1945 meine Eltern, Fritz Flamming und Auguste Flamming, aus Heiligenbeil in Gotenhafen gesehen? Nachricht erbittet Arno Flamming, Berlin-Charlottenburg 2, Gervinusstraße 15

 

Gesucht wird Franz Sperling, geb. 02.01.1905, Kraftfahrer, Feldpostnummer 36 712, letzte Heimatanschrift: Adamshausen, Kreis Gumbinnen. War am 24.03.1945 noch in Braunsberg, Ostpreußen. Wer weiß etwas über sein Schicksal? Um Nachricht bittet Frau Anna Pranzkat, (22c) Eschweiler bei Aachen, Am Hang 6

 

Gesucht werden ehemalige Angestellte der Königsberger Zigarrenfirma, Carl Peter, Kneiph. Langgasse (Hauptgeschäft) Herrn Zander, nähere Personalien unbekannt. Fräulein Pomm, spätere Ehefrau eines Königsberger Arztes. Nachricht erbittet unter Nr. 81 802 Das Ostpreußenblatt, Anz.-Abt., Hamburg 13

 

Achtung! Elchniederunger! Wer lag mit meinem Ehemann, Richard Stabbert, Friedeberg, geb. 20.08.1888, zusammen im Kriegslazarett 2/509 Innere Station? Bitte melden zwecks dringender Angelegenheit. Frau Meta Stabbert, Meldorf (Holstein), Jungfernstleg 14

 

Wer kann Auskunft geben über meine Stiefschwester, Martha Schubert, geb. Krause, geb. 29.09.1901. Letzter Wohnort Königsberg Pr., Vorstädt. Langg.? Und meine Schwester, Charlotte Kowalski, geb. Anker, geb. 29.12.1909, letzter Wohnort Seerappen, Ostpreußen. Sie stiegen am 27.10.1945 mit den Kindern, Hannelore Till, geb. 08.08.1938, Gertraud Kowalski, geb. 12.08.1939 und Monika Kowalski, geb. 07.05.1943 in Lindenau, Ostpreußen in den Zug nach Pillau, der trotz Beschuss am Zielort angekommen sein soll. Unkosten werden erstattet. Christel Küderling, geb. Anker, (21) Unna in Westfalen, Danziger Straße 12.

 

Kindersteckbrief mit Foto:

Name: unbekannt

Vorname: unbekannt

geb.: etwa 16.07.1944

Augen: braun

Haar: dunkelblond

Der Knabe wurde 1944 nach einem Fliegerangriff in Königsberg aufgefunden. Nachricht erbittet unter Nummer 81 550 Das Ostpreußenblatt, Anz. –Abt., Hamburg 13

 

Wer kann Auskunft geben über das Schicksal meines seit dem 07.02.1945 verschollenen Sohnes, Heinz Swazyna, geb. 21.12.1928 in Mittenheide, Kreis Johannisburg, Ostpreußen? Nachricht erbittet Witwe, Auguste Swazyna, Elverdissen, Kreis Herford, Brandheidestr 174

 

Wer kann Auskunft geben über den Verbleib meiner Frau, Martha Gronau, geb. Reichel, geb. 09.10.1899 in Wegnersau, Kreis Glagau, früher Königsberg Pr.-Charlottenburg, Charlottenburger Straße 7, geben? Selbige befand sich auf der Flucht am 9. April 1945 auf dem Wege nach Pillau mit 6 Kindern: Maria, Anneliese, Gerda, Heinz, Ruth und Renate. Nachricht erbittet Carl Gronau, Westerholt (Westfalen), Industriestraße 21.

 

Wer kann Auskunft geben über Bahnbeamten, Fritz Ehlert und seiner Ehefrau, geb. Plaumann, geb. 27.01.1912 in Kromargen, Kreis Pr.-Eylau, früher wohnhaft Königsberg-Ponarth? Tochter, Helga, soll Krankenschwester erlernt haben. Nachricht erbittet Paul Plaumann, Ottendiehl Nr. 8, Post Haar bei München (früher Stosnau, Kreis Treuburg, Ostpreußen).

 

Zwecks Rentenangelegenheit suche ich dringend Zeugen, die bestätigen können, dass ich: 1. als Frl. Annchen Zimmermann, bei Standesbeamten, Perry in Eydtkau, Ostpreußen, von 1921 bis 1922, als Kinderfräulein tätig war. 2. bei Geschwister Endrulat, 1922 Handarbeit erlernt habe 3. anschließend bis 1924 bei Frau Flach, Schneidermeisterin, Kapellenstraße, Schneiderei erlernt habe. 4. bis 1926 bei Frau Krüger, geb. Rubert, Schneidermeisterin, als Schneiderin tätig war. 5. Als Frau Anna Schablowski, geb Zimmermann, in den Kriegsjahren 1940 bis 1944 die Stelle als Hausmstr. meines Mannes i. d Oberschule für Jungen in Ebenrode vertreten habe. Ich bitte, die sich meiner, erinnern, sich baldigst zu melden. Unkosten werden erstattet. Nachricht erbittet Frau Anna Schablowski, Speyer (Rheinld.-Pfalz), Hinterm Esel 8

 

Wer kann mir Auskunft über den Verbleib von Ida Redetzky, geb. Abromeit (Bismark) geben? Nachricht erbittet Frau Juttkeit (17b) Bietingen-Hegau, Bahnhofstraße 114.

 

Zwecks einer Rentensache suche ich Arbeitskameraden meines Mannes, Bruno Hungerecker, geb. 31.10.1903, wohnhaft in Tilsit im Jahre 1924. Außerdem suche ich meinen Schwager, Reinhold Hungerecker, geb. 1901, zuletzt in Bromberg wohnhaft, früher Königsberg Pr. Nachricht erbittet Frau Else Hungerecker, Pfaffenhofen 48, Post Roth über Nürnberg.

 

Für eine Rentenklage suche ich immer noch frühere Angestellte der Königsberger Zigarrenfirma, Carl Peter, Kneiph. Langgasse (Hauptgeschäft). Jetzt geht es mir vorwiegend um: Herrn Zander, weitere Personalien unbekannt. Frl. Pomm, spätere Ehefrau eines Königsberger Arztes. Um Nachricht bittet Frau Anna Böhm, Braunschweig, Tannhäuserstraße 12.

 

Bestätigungen

Wer kann bestätigen, dass mein Mann, Willi Pulla, Talheim, Kreis Angerburg, von 1932 bis 1939 bei dem Bauunternehmer Herrn August Knopka, Tomasfelde, Kreis Goldap, als Maurer gearbeitet hat? Unkosten werden erstattet. Nachricht erbittet Fr. Frieda Pulla, geb. Dotzki, Düren-Bolsdorf, Darßeweg 8.

 

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Seite 6   Aus den ostpreußischen Heimatkreisen …

BERLIN

Vorsitzender der Landesgruppe Berlin: Dr. Matthee, Berlin-Charlottenburg, Kaiserdamm 83, „Haus der ostdeutschen Heimat".

 

9. März, 16 Uhr, Einlass 15 Uhr, Großveranstaltung in der Ostpreußenhalle am Funkturm (Festhalle). Es sprechen u. a. Bundesminister Ernst Lemmer, Dr. Alfred Gille, 1. Sprecher der Landsmannschaft Ostpreußen. Dr. Hans Matthee, 1. Vorsitzender der Landesgruppe Berlin. Anschließend buntes Programm mit prominenten ostpreußischen und Berliner Künstlern. Am Abend geselliges Beisammensein mit Tanz. Eintrittskarten im Vorverkauf in der Geschäftsstelle der Landsmannschaft Ostpreußen e. V., Berlin-Charlottenburg, Kaiserdamm 83 (täglich von 9 bis 13 Uhr, außer Mittwoch und Sonnabend) zum Preise von 1,-- DM West bzw. 1,-- Ostmark (gegen Personalausweis). An der Festhallenkasse 1,50 DM West bzw. 1,50 Ostmark.

 

HAMBURG

Vorsitzender der Landesgruppe Hamburg: Hans Kuntze, Hamburg-Billstedt, Schiffbeker Weg 168. Telefon 73 33 49. Geschäftsstelle: Hamburg 13, Parkallee 86. Telefon 45 25 41/42. Postscheckkonto Hamburg 96 05.

 

Jahreshauptversammlung der Landesgruppe

Am 11. März wird um 20 Uhr im Hotel Pinneberger Hof, Altona, Königstraße 260, die Jahreshauptversammlung der Landesgruppe Hamburg der Landsmannschaft Ostpreußen e. V. stattfinden. Tagesordnung: 1. Bericht über das vergangene Geschäftsjahr: 2. Kassenbericht; 3. Entlastung des Vorstandes: Neuwahl des Vorstandes; (4. fehlt); 5. Verschiedenes. Wir bitten unsere Mitglieder recht zahlreich zu erscheinen.

 

Zehn-Jahres-Feier der Kreisgemeinschaft Lyck in Hamburg

Die Kreisgemeinschaft Lyck lädt alle Landsleute zu ihrer Zehn-Jahres-Feier in Hamburg, am 9. März im Gewerkschaftshaus Besenbinderhof herzlich ein. Einlass ab 12 Uhr. Beginn der Feierstunde 14 Uhr. Der Journalist Claus Skibowski, Bonn, wird einen Vortrag mit Farblichtbildern über eine Reise durch unsere Heimat unter dem Thema „Ostpreußen und Polen im Mai 1957" halten. Von 17 bis 19 Uhr ein buntes Programm mit Künstlern von Film, Funk und Bühne, unter Mitwirkung der Tanzkapelle Jan Hoffmann. Ab 20 Uhr kommt die Jugend zu ihrem Recht.

 

Bezirksgruppenversammlungen

Es wird gebeten, zu allen Bezirksgruppenversammlungen die Mitgliedsausweise mitzubringen.

 

Fuhlsbüttel: Dienstag, 4. März, 20 Uhr. Monatszusammenkunft im Landhaus Fuhlsbüttel, Brombeerweg 1. Es wird der 1. Vorsitzende der Landesgruppe, Kuntze, sprechen.

 

Harburg-Wilhelmsburg: Mittwoch, 5. März, 19.30 Uhr. Heimatabend im Restaurant Zur Außenmühle, Harburg, Außenmühlenteich. Es spricht der Kulturwart der Landesgruppe, Bacher, über das Thema „Polen und wir". Weiter soll der Vorstand neu gewählt werden. Um zahlreiches Erscheinen wird daher gebeten.

 

Eimsbüttel: Sonntag, 9. März, 16 Uhr, in M. Brünings-Gaststätte, Hamburg 19, Müggenkampstraße 71, spricht der Kulturreferent der Landesgruppe, Bacher, über „Ostpreußens Geschichte unter dem Einfluss Polens in der Vergangenheit". Freunde und Gäste, besonders aber die Jugend wird zu diesem Vortrag eingeladen. Anschließend geselliges Beisammensein.

 

Kreisgruppenversammlungen

Insterburg: Sonnabend, 1. März, 20 Uhr, in der Alsterhalle, An der Alster 83. Kappenfest. Frohe Laune und Gäste bitte mitbringen.

 

Treuburg: Sonnabend, 8 März, ab 19 Uhr, in der Gaststätte Jessen, Hamburg 13, Beim Schlump 55.

 

Gerdauen: Sonntag, 9. März. 16 Uhr, in M. Brünings-Gaststätte, Hamburg 19, Müggenkampstraße 71, spricht der Kulturreferent der Landesgruppe, Bacher, über „Ostpreußens Geschichte unter dem Einfluss Polens in der Vergangenheit". Freunde und Gäste, besonders aber die Jugend wird zu diesem Vortrag eingeladen. Anschließend geselliges Beisammensein.

 

Memelkreise: Am Sonntag, 16. März, wird in Hamburg im Winterhuder Fährhaus, ein Memeltreffen stattfinden. Wir bitten es allen Landsleuten weiterzusagen. Näheres wird noch bekanntgegeben.

 

Gumbinnen: Sonntag, 9. März, 16 Uhr, bei Bohl, Hamburg 21, Mozartstraße 27, nächstes Zusammensein.

 

Unsere Jugend trifft sich

Altona: Kindergruppe: Jeden Donnerstag um 16 Uhr im Jugendheim Altona, Bahrenfelder Str. 131, Hof. — Jugendgruppe: Heimabend alle vierzehn Tage Mittwoch von 19.30 bis 21.30 Uhr. Jugendheim,

Altona, Bahrenfelder Straße 131, Hof, nächstes Treffen am 5. März.

 

Eimsbüttel: Kindergruppe: Heimabend jeden Freitag von 15.30 bis 17 Uhr, im Heim der offenen Tür Hamburg 13, Bundesstraße 101.

 

Eppendorf-Eimsbüttel: Jugendgruppe: Jeden Mittwoch von 19 bis 21 Uhr, Heimabend im Gorch-Fock-Heim, Loogestraße 21.

 

Junge Spielschar Ostpreußen

Donnerstag, 6. März, 19.30 Uhr. Heimabend, im Heim der offenen Tür, Hamburg 21, Winterhuder Weg 11: Jeden Montag, 19.30 Uhr, Mädelabend bei Brunhilde Plauschinat, Hamburg 28, Packersweide 2.

 

SCHLESWIG-HOLSTEIN

Vorsitzender der Landesgruppe Schleswig-Holstein: Fritz Schröter, Kiel, Holstenstraße 46 II

 

Viertes Landestreffen der Landesgruppe Schleswig-Holstein, am 17. Juni in Neumünster.

Wir weisen nun schon seit einigen Wochen in der Schleswig-Holstein-Ecke unseres Blattes auf unser viertes Landestreffen hin, welches wir, am 17. Juni in Neumünster, in unserer traditionellen Treffensstadt, veranstalten werden. Hier nun eine kurze Vorschau zu diesem Treffen; weitere Veröffentlichungen folgen. Wir haben nach eingehender Überlegung im Vorstand unserer Landesgruppe diesen Tag, den Tag der deutschen Einheit, der bekanntlich nationaler Feiertag ist, bewusst gewählt. Der Tag ist für uns Vertriebene ein Tag der Verpflichtung, der inneren Einkehr, in Erinnerung an das mannhafte und mutige Eintreten unserer Brüder in der sowjetisch besetzten Zone für ihre Freiheit und die Freiheit der deutschen Menschen überhaupt. Allein schon aus diesem Grunde erhoffen wir eine überfüllte Holstenhalle. Unser Sprecher, Dr. Alfred Gille, hat zugesagt, an diesem Tage zu uns zu sprechen, wofür wir ihm sehr dankbar sind.

 

Weiter soll der Tag aus dieser Erinnerung des Jahres 1952 heraus aus Mitteldeutschland, vor allem Berlin und der Mark Brandenburg, überleiten zu Preußen und dem Begriff des Preußentums schlechthin. Ich glaube, wir haben es nötig. Durch unser Preußentum sind wir groß geworden, und wir haben in unserer Geschichte Preußen viel zu verdanken, gleichgültig aus welchem Gau Deutschlands wir stammen. Das Deutschland von gestern und hoffentlich recht bald das von morgen, ist ohne Preußen nicht denkbar. Wir haben deswegen auch unsere Nachbarn, Westpreußen und Danziger um Beteiligung an diesem Treffen gebeten, weil wir gern den Begriff Altpreußen als Grundlage sehen wollen. Beide haben zugesagt. Pflichterfüllung, Sauberkeit, Sparsamkeit, Ehrlichkeit, Fleiß und Toleranz, alles echte, durch mehr als zwei Jahrhunderte dem ganzen deutschen Volke vertraut gewordene preußische Eigenschaften, die auch trotz aller Zerschlagung immer noch in allen deutschen Teilen lebendig sind. Sie sind es, die man bewusst zerschlagen wollte, und das wollen wir unseren Landsleuten bei diesem großen Treffen wieder lebendig machen.

 

Landsleute! Ihr wisst, welche Bedeutung unsere großen Treffen haben. Sie sind die nach außen wirkenden Grundlagen unserer Heimatpolitik, unseres friedlichen Kampfes um Völkerrecht und Selbstbestimmung und um unser Heimatrecht. Die Landesgruppe erwartet daher, dass jeder Landsmann sich seiner inneren Verpflichtung bewusst ist und am 17. Juni nach Neumünster kommt. Fritz Schröter, 1. Vorsitzender der Landesgruppe.

 

Lübeck. Am 11. Februar wurde auf der Vertreterversammlung der Gruppe im Haus Deutscher Osten der bisherige Vorstand einstimmig wiedergewählt. Dem geschäftsführenden Vorstand gehören an: Ernst Guttmann. 1. Vorsitzender, Arthur Schilling. 2. Vorsitzender, Gustav Postelmann. Schriftführer, Hermann Zipprick. Rechnungsführer und zugleich Geschäftsführer. Der Gesamtvorstand besteht aus dem geschäftsführenden Vorstand und a) Beisitzern: Arthur Tobias. Vertreter für Königsberg-Stadt und Fischhausen: Otto Zahn. Vertreter für den Regierungsbezirk Königsberg: Adolf Sakrzewski. Vertreter für den Regierungsbezirk Allenstein: Reinhold Jahnke. Vertreter für den Regierungsbezirk Gumbinnen: Heinrich Pillosas. Vertreter für die Memelkreise; — b) Gruppe für Sachgebiete: Frau Ruth Utesch. Sozialbetreuung und Frauenwerk: Wolf Rüdiger Röper. Leiter der Jugendgruppe; — c) für Sonderaufgaben: Alfred Gratzki, Herbert Komm, Max Schäfer, Bruno Ignee, Helmut Lemke; — d) Kassenprüfer: Mackat und Kayser.

 

BREMEN

Vorsitzender der Landesgruppe Bremen: Rechtsanwalt und Notar Dr. Prengel, Bremen, Sögestraße 46

 

Jahreshauptversammlung am 5. März

Die Jahreshauptversammlung mit Neuwahlen wird am 5. März, um 20 Uhr, im Café Schrick stattfinden. Alle Mitglieder sind hiermit herzlich eingeladen. Tagesordnung: 1. Geschäftsbericht des Vorstandes; 2. Kassenbericht; 3. Bericht der Kassenprüfer und Entlastung des Vorstandes; 4. Neuwahl des Vorstandes und der Ausschussmitglieder; 5 Festsetzung der Mitgliedsbeiträge; 6. Sonstiges. Wahlvorschläge sind schriftlich bei Landsmann Franz Skubinn, Humboldtstraße 66, einzureichen. Wahl- und stimmberechtigt sind nur die eingeschriebenen Mitglieder; zur Kontrolle wird um Vorlage der Mitgliedsausweise gebeten. Im Anschluss an die Versammlung geselliges Beisammensein. — Das bereits angekündigte Fleckessen ist für den 8. März, um 19 Uhr in Nobels Zentralpalast Moordeich vorgesehen, zu erreichen mit der Linie 16 (Straßenbahn) bis Endstation Grolland, dort umsteigen in die Buslinie H nach Moordeich. Abfahrt der Busse halbstündlich jeweils 12 und 42 Minuten nach der vollen Stunde. Nach dem Essen, Tanz, Musik und unterhaltende Darbietungen. Für die Rückfahrt ist auch nach Schluss der offiziellen Dienststunden der BVG gesorgt.

 

NIEDERSACHSEN

Vorsitzender der Landesgruppe Niedersachsen: Arnold Woelke, Göttingen, Keplerstraße 26. Telefon Nr. 5 87 71-8; Geschäftsstelle: Hannover, Humboldtstraße 21/22 (Hofgebäude). Telefon 1 32 21. Postscheckkonto Hannover 1238 00

 

Hannover. „Hannover, Niedersachsens Landeshauptstadt, führte einst einen wahren Dornröschenschlaf. Aber seit die Vertriebenen in Hannover ihre neue Heimat gefunden haben, sind die Stadt und ihre Wirtschaft aus diesem Schlaf erwacht und zur Blüte gekommen", diese Worte sprach bei dem Festabend der Heimatgruppe Königsberg in Hannover Ratsherrin, Dr. Henkel, die als Vertreterin des hannoverschen Oberbürgermeisters die Königsberger besuchte. Diese waren in großer Anzahl in die Casinosäle gekommen, um für einige Stunden in heimatlicher Fasteloawends-Stimmung den Alltag hinter sich zu lassen und dem Motto des Abends „Wie loate de Flochte nich hänge" alle Ehre zu machen. Wie bei allen Veranstaltungen der einzelnen Heimatkreisgruppen in Hannover, zeigte es sich auch bei den Königsbergern, dass die Landsleute aufgeschlossener denn je diesen Veranstaltungen gegenüberstehen. Das hob auch der Vorsitzende, Konrad Becker, in seinen kurzen Begrüßungsworten hervor. Er dankte allen Gästen, dass sie sich durch ihre Teilnahme an diesem Abend zu ihrer Heimat bekannten; auch die jüngere Generation war in großer Zahl erschienen. Aber für viele Reden war an diesem Abend nicht Platz, dafür sorgte schon unser Königsberger Landsmann Heinz Wald, der durch seine humorvollen heimatlichen Vorträge eine selten erlebte Stimmung hervorzauberte. Und als er dann gar als „Tante Malchen" erschien, wollte der Jubel und Beifall kein Ende nehmen. Auch der allen Königsbergern und Ostpreußen bekannte Fredi Dackweiler vom Reichssender Königsberg, erntete für seine Vorträge großen Beifall. Nicht zu vergessen sind die Liedvorträge der Landsmännin Becker. Eine amerikanische Versteigerung einiger Spenden von Landsleuten brachte ein weiteres Ansteigen der Stimmung. Und jeder, der diesen frohen Abend mitmachte, unter der Königsberger Stadtfahne, bedauerte es, dass er nur zu schnell verging. Die Zufriedenheit der Besucher war der schönste Dank für die Organisatoren des Abends.

 

Goslar

Sonntag, 16 März, 15.30 Uhr, Im Hotel Kaiserworth, Feierstunde aus Anlass des Gründungstages der Gruppe vor zehn Jahren. — Zu ihrem 70. Geburtstag erhielt Frau Kuchenbecker in Anerkennung ihrer verdienstvollen Mitarbeit seit Gründung der Gruppe als Ehrengabe einen Wappenteller. - Auf dem letzten Frauennachmittag im Hotel Scharzer Adler, gab Frau Endrussat bekannt, dass eine Autobusfahrt mit anschließendem Fleckessen geplant ist. — Für Kinder im Alter von zehn bis vierzehn Jahren veranstaltet die DJO Gruppennachmittage im Jugendheim und zwar für Jungen am Donnerstag und für Mädchen am Sonnabend, jeweils von 15 bis 17 Uhr.

 

Einbeck. Auf einem Heimatabend hörten die Landsleute einen Vortrag über die Heimat und sahen Farbaufnahmen von Städten und Landschaften in Ostpreußen. Der Vortrag wurde von allen Landsleuten mit größtem Interesse aufgenommen; viele erkannten ihre engere Heimat auf den Aufnahmen wieder. Vor allem den Jugendlichen geben solche Vorträge die Möglichkeit, die Heimat wenigstens vom Bild her kennenzulernen.

 

Elze. Auf der Jahreshauptversammlung begrüßte der 1. Vorsitzende, Johannes Barkowski, die Landsleute, die erst vor kurzem aus der Heimat nach dem Westen gekommen sind und die sich bereits rege an den Veranstaltungen der Gruppe beteiligen. Er fand anerkennende Worte für die ostpreußische Jugend, die durch ihre wachsende Beteiligung an den Heimatabenden zeigt, wie stark sie an der Heimat hängt. Gustav Kories berichtete über die Delegiertenversammlung der Landesgruppe in Hannover. Auf Vorschlag der Mitglieder wurde der bisherige Vorstand für ein weiteres Jahr in seinem Amt bestätigt. Der Abend klang aus mit einem fröhlichen heimatlichen Programm, das von den Landsleuten Horst Breda, Erich Neuber und Gustav Ziemer dargeboten wurde.

 

Wunstorf. Über einhundert Landsleute fanden sich zu einem fröhlichen Heimatabend mit Fleckessen mit Gästen aus den anderen Landsmannschaften und den Ehrengästen, Bürgermeister Wientzeck, dem 1. Beigeordneten der Stadt Pflüger, den Mitbegründern und langjährigen Vorstandsmitgliedern Annemarie von Schulzen und dem Ehepaar Joppien, Hannover, zusammen. Der Kulturwart, Helmuth Rohde, hatte für ein reichhaltiges Unterhaltungsprogramm mit heimatlichem Humor und musikalischen Darbietungen gesorgt. Der Dank aller Teilnehmer galt dem Geschäftsführer, Erich Stockdreher, der den Abend vorbereitet hatte.

 

Soltau. Nächste Monatsversammlung, am 5. März, 20 Uhr, im Gasthaus Im Hagen. — Sonnabend. 15. März, 20 Uhr, Kulturabend in der Fernsehhalle der Firma Winkelmann, Wilhelmstraße, mit dem Tonbild „Land unter dem Kreuz". Es spricht Frau Feodora Maerker. — Auskünfte erteilt der 2. Vorsitzende, Helmut Kirstein, Winsener Straße 60. — Auf der gut besuchten Jahreshauptversammlung sprach der 1. Vorsitzende, Hamann, über die Arbeit der Gruppe im vergangenen Jahr. Die Vorstandswahlen hatten folgendes Ergebnis: Zum 1. Vorsitzenden wurde Walter Hamann einstimmig wiedergewählt. 2. Vorsitzender gleichzeitig Kultur- und Pressewart, Helmut Kirstein. Kassenwart, Kurt Schulz. Frauenreferentin, Frau Grundtner.

 

Osnabrück. Die Martin-Luther-Schule wird im Rahmen einer Ostdeutschen Woche zwei öffentliche Veranstaltungen durchführen. Eine Feierstunde, am Mittwoch, dem 5. März, um 20 Uhr, in der Aula der Pädagogischen Hochschule wird unter dem Leitwort stehen: „Unvergessene Heimat". Am Freitag, dem 7. März, 20 Uhr, in der Aula der Pädagogischen Hochschule: „Wort, Lied, Spiel und Tanz im deutschen Osten" mit einer Aufführung des Laienspiels „Die Prinzessin mit dem Bernsteinherzen" von Reinhardt Leibrandt. Unkostenbeitrag: Doppelkarte für beide Veranstaltungen 50 Pfennig. Einzelkarten 30 Pfennig. Alle Landsleute sind herzlich eingeladen.

 

Westerstede. Am Sonntag, 2. März, 16 Uhr, im Hotel Busch wird der Vogelkundler, Georg Hoffmann, einen Lichtbildervortrag „Adler über dem deutschen Osten" halten. Unkostenbeitrag für Mitglieder (deren Kinder freien Eintritt haben) 25 Pfennige, für Gäste 50 Pfennige

 

NORDRHEIN-WESTFALEN

Vorsitzender der Landesgruppe Nordrhein-Westfalen: Erich Grimoni, (22 a) Düsseldorf 10, Am Schein 14, Telefon 6 24 14

 

Regierungsbezirk Aachen

Ausstellung „Ost- und westpreußische Persönlichkeiten und ihr Werk". Die Ausstellung wurde in den Orten Alsdorf, Aachen, Düren, Geilenkirchen, Oberbruch-Grebben und Heinsberg mit großem Erfolg gezeigt. Es sei besonders hervorgehoben, dass in den genannten Orten die Schulen fast ausschließlich zu den Besuchern zählten und auch ein großer Teil der ansässigen Bevölkerung sich die Ausstellung angesehen hat. Die Besucherzahl im gesamten Regierungsbezirk beläuft sich auf über zwölftausend.

 

Düsseldorf. Nächstes Treffen der Landsleute aus den Memelkreisen, am Sonntag, 9 März, 16 Uhr, im Haus Niederrhein, Bilker Allee, Ecke Kronenstraße. Es ist beabsichtigt, die Jahreshauptversammlung mit der Neuwahl des Vorstandes in Kürze vorzunehmen. Anschließend wird Landsmann Bruno Rumpelt Lichtbilder aus dem heutigen Memel zeigen. Zum Abschluss geselliges Beisammensein und Tanz. Um regen Besuch wird gebeten.

 

Essen. Nachdem die Laienspielschar der DJO Essen-West im vergangenen Jahr mit dem Schauspiel „Johannisfeuer" von Hermann Sudermann in verschiedenen Veranstaltungen in Essen großen Anklang gefunden hat, wird sie am Sonntag, dem 2. und Sonntag, dem 9. März, im Marienheim, Essen-West, Schmitzstraße, Haltestelle Helenenstraße, jeweils 18 Uhr, das Drama „Der Strom" von Max Halbe zur Aufführung bringen. Niemand sollte sich diese Vorstellung entgehen lassen. Alle Landsleute, Freunde und Bekannte sind herzlich eingeladen. Auch die Jugend darf nicht fehlen. Eintritt 1 DM.

 

Essen-Steele und Überruhr. 2. März, 16 Uhr, bei Schürrmann, Steele, Krayer Straße, Filmvortrag „Königsberg — Danzig und Hochzeitsreise": anschließend Aussprache mit den Aussiedlern.

 

Essen-Heisingen. Sonntag, 2. März, 19.30 Uhr. Monatsversammlung bei Dresen.

 

Langenberg. Auf dem Heimatabend, am 1. März, 20 Uhr, „Em Klösterken" wird ein Lichtbildervortrag „Die Kurische Nehrung im Zauber der Farben und im Spiegel der Dichtung" (83 Farbfotos. Text von Margarete Kudnig) den Landsleuten Freude bereiten. Der Gemischte Chor wird unter der Leitung von Landsmann Kleiner mitwirken.

 

Unna. Anmeldungen für das am 8. März, 20 Uhr, im Lokal Nuß, Keunener Straße, vorbereitete Fleckessen bitte bis zum 1. März an die Landsleute König, Hartog, Biella oder Tutschkus zu richten. — Sonntag, 9. März, 15 Uhr, Feierstunde und Siegerehrung des IV. Schülerwettbewerbs im Lutherhaus, Fr.-Husemann-Straße. Im Hinblick auf diese, am 79. Geburtstage, der Dichterin Agnes Miegel stattfindenden Veranstaltung, fällt die übliche Monatsversammlung im März aus. Das Landespolizeiorchester Dortmund wird spielen: im Anschluss Tanz. Eintritt frei — Dankbar waren die Landsleute für den ausgezeichneten Vortrag von Hans Linke über das Trakehner Pferd auf der letzten Monatsversammlung; gezeigt wurden prächtige Pferdebilder und ein Film über Trakehnen.

 

Groß-Dortmund. Am Sonnabend, 8. März, 20 Uhr, im großen Saal Hotel Industrie, Mallinkrodstraße 210/214, Feier des fünfjährigen Bestehens der Frauengruppe. Ein Spiel in ostpreußischer Mundart nach einer alten Sage „Konopke treibt den Teufel aus“ wird uraufgeführt werden, ferner werden Gedichte, Rezitationen und Volkstänze der Jugendgruppe dargeboten werden. Anschließend Beisammensein. Gäste und alle ostpreußischen Landsleute sind herzlich eingeladen — Weitere Zusammenkünfte der Frauengruppe: 17. März und 31. März, um 15 Uhr, im Hotel Industrie.

 

Hoengen. Aus Anlass des 79. Geburtstages unserer Heimatdichterin Agnes Miegel, wird am Sonnabend, 8. März, eine Gedenkstunde stattfinden. Es spricht Landsmann H. Foerder, Aachen. Die Feierstunde beginnt um 19.30 Uhr in den Räumen des Verkehrslokals der Gruppe. Alle Landsleute und besonders die Jugend sind herzlich eingeladen.

 

Soest. Auf der letzten Monatsversammlung brachte Dr. Heinke, aus Düsseldorf, ernste und heitere Vorträge aus Werken ostpreußischer Schriftsteller zu Gehör. Er bat alle Landsleute, im eigenen Familienkreis das ostpreußische Brauchtum in Wort und Lied zu pflegen. Die Kulturreferentin, Gertrud Bieber, forderte die Landsleute zum regen Besuch der Veranstaltungen auf und gab selbst einige heitere Beiträge zum Programm, ebenso wie Landsmann Nolde.

 

Minden. Jahreshauptversammlung der Kreisgruppe am Donnerstag, 6. März, 19.30 Uhr, im Lokal Grüner Wenzel. Neuwahl des Vorstandes, Festsetzung des Mitgliederbeitrages und eine Änderung des Paragraphen 5, Absatz c der Satzung (Monatliche Zusammenkünfte sind vorgesehen. Anträge schriftlich bis zum 3. März an den 1. Vorsitzenden der Kreisgruppe erbeten. – Sonnabend, 8. März, ab 19 Uhr, Wurstessen mit geselligem Beisammensein und Tanz in der Gaststätte Anke, Domstraße 10. Die Jugendgruppe wird mit heiteren Vorträgen mitwirken. Alle Landsleute und Gäste sind herzlich eingeladen.

 

Münster. Die Landsleute aus den Memelkreisen werden sich am Sonntag, 2. März, 15 Uhr, in der Gaststätte Lühn, Inhaber Tischler, Weseler Straße 48, treffen.

 

HESSEN

Vorsitzender der Landesgruppe Hessen: Konrad Opitz, Gießen, Unter der Liebigshöhe 28

 

Wiesbaden. Nächste Monatsversammlung, Montag, 3. März, um 20 Uhr, im großen Saal des Kolpinghauses. Es werden Tonfilme aus Ost- und Westpreußen vorgeführt.

 

Frankfurt / Main. Die ehemaligen Mitglieder der Ost- und Westpreußengruppe und der Ostlandgruppe der DJO werden sich am Sonnabend, dem 1. März, 19.30 Uhr, im Restaurant Weil, am Eschenheimer Turm, Volksbildungsheim, zu einem Wiedersehenstreffen unter dem Leitsatz „Der Heimat die Treue" zusammenfinden. Alle ehemaligen Angehörigen der genannten Gruppen sind herzlich eingeladen.

 

RHEINLAND-PFALZ

Vorsitzender der Landesgruppe Rheinland-Pfalz: Landrat a. D., Dr. Deichmann, Kohlenz, Simmerner Straße 1, Ruf 3 44 08. Geschäftsführung und Kassenleitung: Walter Rose, Neuhäusel (Westerwald), Hauptstraße 3. Postscheckkonto 15 75, Frankfurt am Main

 

Koblenz. Nächste Monatsversammlung, am 2. März, 16 Uhr, im Hotel Burg Hohenzollern. Ein Film wird vorgeführt. — Gruppenabende der DJO: für Jungen an jedem Montag, um 19 Uhr, für Mädchen an jedem Sonnabend, um 15 Uhr, im Jugendheim Moselring 6 (Frommer). Gäste willkommen.

 

SAARLAND

Vorsitzender der Landesgruppe: Heinz Fuhrich. Geschäftsstelle: Völklingen, Moltkestraße 61, bei Hohlwein, Telefon 34 71

 

Heimatabend am 2. März

Wir weisen nochmals alle im Saarland lebenden Ostpreußen auf den großen Heimatabend hin, der am 2. März, 16 Uhr, im Dechant-Metzdorf-Haus, Kleine Schulstraße, in Saarbrücken-Malstatt, stattfindet. Haltestellen der Straßenbahnlinie 1, 2, 3 und 4 Markt Malstatt, der Linie 5 Jenneweg. Die Festansprache wird der Sprecher der Landsmannschaft Ostpreußen, Dr. Alfred Gille, halten. Der Ministerpräsident des Saarlandes, Egon Reinert, hat für diese Veranstaltung die Schirmherrschaft übernommen. Ein Festprogramm wird im Dechant-Metzdorf-Haus ausgegeben werden. Alle Ostpreußen, Westpreußen und andere Heimatvertriebene sind zu dieser Veranstaltung herzlichst eingeladen. Es werden an diesem Tage auch die neuen Mitgliedsausweise unserer Landsmannschaft ausgegeben.

 

BADEN-WÜRTTEMBERG

Vorsitzender der Landesgruppe Baden-Württemberg: Hans Krzywinski, Stuttgart-W, Hasenbergstraße Nr. 43. Zweiter Vorsitzender: Regierungsrat de la Chaux, Reutlingen, Karlstraße Nr. 19.

 

Lehrgang für die ostpreußische Jugend

Die Landesgruppe wird zusammen mit der Landesführung der DJO erneut einen Wochenendlehrgang für die ostpreußische Jugend im DJO-Heim Jebenhausen bei Göppingen durchführen. Beginn des Lehrgangs 8. März, 9 Uhr. Ende 9. März, etwa 15 Uhr. Die Leitung wird Günter Neubauer haben. Jede Gruppe kann auf Kosten der Landesgruppe zwei Teilnehmer entsenden. Weitere Teilnehmer müssen auf eigene Kosten fahren. Die Teilnahmegebühr beträgt 3 DM für jeden Jugendlichen. Auch örtliche Gruppen, bei denen noch keine Jugendgruppe besteht, können Teilnehmer entsenden. Die Fahrtkosten werden am Ende des Lehrgangs erstattet. Anmeldungen sofort schriftlich erbeten an den Landesjugendwart der Ostpreußischen Jugend, Günter Neubauer, Ulm (Donau), Marktplatz 15. Lehrgangspläne und Fahrtermäßigungsscheine werden den Teilnehmern rechtzeitig zugehen.

 

Heidelberg. Nächster Heimatabend Sonnabend, 15. März, 20 Uhr, im Hotel Schwarzes Schiff. Die DJO — deren Jugendreferent für die ostpreußische Landsmannschaft Ehrhard Olowitz ist — wird diesen Abend mit „einer Reise durch Ost- und Westpreußen und den Warthegau" gestalten, die mit Akkordeonspiel und Liedern musikalisch begleitet werden wird.

 

BAYERN

Vorsitzender der Landesgruppe Bayern e. V.: Rechtsanwalt Heinz Thieler, München. Geschäftsstelle: München 23, Trautenwolfstraße 5/0, Tel. 33 85 60, Postscheckkonto München 213 96.

 

Würzburg: Nächste Veranstaltung am 15. März, um 20 Uhr, im Kolpinghaus (Monatsversammlung mit Lichtbildervortrag).

 

Gundelfingen. Ostpreußische Gedenkstunde am 8. März, 20 Uhr, im Schützensaal. Hedwig von Lölhöffel wird aus den Werken ihrer verstorbenen Mutter, der Heimatdichterin Erminia von Olfers-Batocki, lesen und heimatliche Lieder zur Laute singen. Alle Landsleute, auch aus der Umgebung, sind herzlich eingeladen.

 

Geschäftliches

Unserer heutigen Auflage liegt ein Gewinnplan mit Bestellkarte der traditionellen Süddeutschen Klassenlotterie bei, worauf wir unsere Leser besonders aufmerksam machen.

 

Einem Teil unserer heutigen Ausgabe liegt ein Prospekt Frohe Botschaft im Lied, Schallplattenverlag Hermann Schulte, Wetzlar, bei, den wir unseren Lesern im Raum Bayern zur besonderen Beachtung empfehlen.

 

Seite 7   Stellenangebote, Stellengesuche, Werbung, Verschiedenes

 

Seite 8   Amtliche Bekanntmachungen

Gesucht werden: a) Maria Tolksdorf, geb. Hogendorf, geb. 09.09. 913 oder 29.09.1913 in Groß-Klausitten, zuletzt wohnhaft gewesen in Groß-Klausitten, Kreis Heilsberg, Ostpreußen. b) Hugo Tolksdorf, geb. 29.09.1908 in Heinrikau, Ostpreußen, zuletzt wohnhaft gewesen in Groß-Klausitten, Kreis Heilsberg, Ostpreußen. Um umgehende Mitteilung an das Amtsgericht Essen zu 56 II 1/58 wird jeder gebeten, dem etwas über das Schicksal der Vermissten bekannt ist.

 

Durch Gerichtsbeschluss ist der Tod und der Zeitpunkt des Todes der nachstehend bezeichneten Personen festgestellt worden: Die mit Buchstaben bezeichneten Angaben bedeuten: a) Anschrift am letzten bekannten Wohnsitz, b) letzte bekannte Truppenanschrift. c) zuständiges Amtsgericht und dessen Aktenzeichen, d) Tag des Beschlusses, e) Zeitpunkt des Todes.

 

August Meissner, 2. September 1865. Altsitzer a) Liebstadt. Ostpreußen, Kreis Mohrungen c) Walsrode 1 II 128/57 d) 3. Februar 1958 e) 31. Dezember 1945, 24 Uhr.

 

Liesbeth Arnheim, 22. März 1900. Bibliothekarin a) Elbing, Ostpreußen c) Walsrode 1 II 121/57 d) 15. Februar 1958 e) 31. Dezember 1945, 24 Uhr.

 

Aufgebote

Die gerichtliche Todeserklärung der nachstehend bezeichneten vermissten Personen ist beantragt worden. Die bezeichneten Personen werden hiermit aufgefordert, sich zu melden, widrigenfalls sie für tot erklärt werden können. Alle, die Auskunft über eine der bezeichneten Personen geben können, werden hiermit aufgefordert, bis zum Ende der Aufgebotsfrist bei dem unterzeichneten Amtsgericht Anzeige zu machen. Die Buchstaben bedeuten: a) Anschrift am letzten bekannten Wohnsitz, b) letzte bekannte Truppenanschrift. c) zuständiges Amtsgericht und dessen Aktenzeichen, d) Ende der Aufgebotsfrist, e) Name und Anschrift des Antragstellers.

 

Paul Böttcher, 9. Mai 1890. Prokurist (Flakwehrmann) a) Königsberg, Weidendamm 2. b) L 52 102 Lg.-Pa. Königsberg Pr. c) Walsrode. 1 II 11/58 d) 1. Mai 1958 e) Frau Erna Böttcher, Walsrode, Am Markt 7.

 

Edith Böttcher, 5. August 1927. Hausfrau a) Königsberg Pr. c) Walsrode 1 II 12/58 d) 1. Mai 1958 e) Frau Erna Böttcher, Walsrode, Am Markt 7.

 

Justine Mattukat, geb. Anskeit. 20. April 1874. Bäuerin a) Palmnicken, Kreis Königsberg Pr. c) Walsrode 1 II 8/58 d) 12. Mai 1958 e) Frau Lydia Zwalina, Walsrode, Im Moore 20.

 

Magdalene Heeschen, geb. Kutscher. 25. Januar 1873. Ehefrau a) Danzig-Langfuhr, Schlageterstraße 8 e) Walsrode 1 II 16/58 d) 12. Mai 1958 e) Claus Heeschen, Walsrode, Posener Straße 14.

 

Heinrich Heeschen. 12. Oktober 1880, Architekt u. Baumeister a) Danzig-Langfuhr, Schlageterstraße 8 c) Walsrode 1 II 15/58 d) 12. Mai 1958 e) Claus Heeschen, Walsrode, Posener Straße 14

 

Seite 8   Familienanzeigen

Unsere Tochter, Shirley Anne, ist angekommen. In dankbarer Freude: Henni Pember, geb. Kalcher und Brian J. Pember. 8 Devonshive Rd., Hatch End/Middx (England)

 

Siegbert Willi. In dankbarer Freude zeigen wir die Geburt unseres ersten Kindes an: Elisabeth Stern und  Willi Stern. Hüttlingen, Uhlandstraße 35, Kreis Aalen (Württemberg). Früher Sonnigkeim, Kreis Königsberg Pr.

 

Wir haben uns verlobt. Erna Baumann, geb. Hiltensperger, Osterath-Krefeld, Hauptstraße 14.16.02.1958

 

Rüdiger, geb. 9. Februar 1958 (Tag schlecht lesbar). Klaus-Dieter, Martin, Gisela, haben ein Brüderchen bekommen. Ursula Suttkus, geb. Bischoff und Rudolf Suttkus. Villingen, Schwarzwald, Schwabenstraße 38. Früher Tilsit, Ostpreußen

 

 

Am 4. März 1958 feiern unsere lieben Eltern, Fritz Seemund und Frau Anna Seemund, geb. Schulz, Bork (Westfalen), Netteberger Str. 33. Früher Lötzen, Neüendörfer Str. 23, ihre Silberne Hochzeit. Es gratulieren, die Kinder: Anneliese, Manfred und Werner

 

Am 6. März 1958 feiert unser lieber Papa, Schwiegervater und Opa, Gustav Pahlke, Hess.-Lichtenau, Im Tal 4. Früher Tapiau, Ostpreußen, seinen 70. Geburtstag. Es gratulieren aufs herzlichste und wünschen ihm weiterhin noch viele frohe gesunde Lebensjahre, seine dankbaren Kinder und Enkel.

 

Am 3. März 1958 feiert unser Onkel und Schwager, Gottfried Amling, Pinneberg, Richard-Köhn-Straße 2, seinen 65. Geburtstag. Wir gratulieren herzlich und wünschen weiterhin beste Gesundheit: Schwägerin, E. Hinz und Kinder. Leer, Ostfriesland.

 

Zum 100. Geburtstag gedenken wir in Dankbarkeit, unseres lieben Vaters, Kunststeinfabrikant, Adolf Rose, Johannisburg. Fritz Rose, auf der Flucht verstorben und Frau Hanna, Löhne. Adolf Rose und Frau Gertrud, Diebrock bei Herford. Gertrud Gringel, geb. Rose und Ehemann, Beldern bei Bautzen. Minna Herrmann, geb. Rose und Ehemann, Rausdorf bei Trittau, Bezirk Hamburg. Käthe Bielstein, geb. Rose. Ehemann verstorben, Berlin-Lichtenberg, Rupprechtstraße 32. Grethe Hensel, geb. Rose und Ehemann, Goslar, Stettiner Straße 1. Ida Jendrian, geb. Rose. Ehemann verstorben, Goslar, Ahornweg 14. Zwölf Enkelkinder und sechs Urenkel.

 

Am 7. März 1958 feiert unsere liebe Muttel, Frau Luise Jobski, geb. Rusch, aus Osterode, Ostpreußen, ihren 70. Geburtstag. Es gratulieren herzlichst und wünschen ihr weiterhin beste Gesundheit und Gottes Segen: ihre dankbaren Kinder, Enkel und Urenkel. Zurzeit Gelsenkirchen-Resser Mark, Seppenrader Straße 24, bei Gregorowius

 

Unserer lieben Mutter, Mariea Kibelka, geb. 22.02.1875, Lübeck-Siems, Flenderlager III, Baracke 18, früher Argenbrück, Kreis Tilsit-Ragnit, Ostpreußen, zu ihrem 83. Geburtstag, am 22. Februar 1958, wünschen ihr nachträglich die herzlichsten Glückwünsche: Tochter, Anna. Schwiegersohn, Paul Samsel. (14b) Rexingen, Kreis Horb a. N., Osterhaldeweg 71. Früher Argenmünde, Kreis Elchniederung, Ostpreußen.

 

Am 25. Februar 1958, gratulieren zum 86. Geburtstag, Mutter und Urgroßmutter, Johanna Hohmann, Mellendorf (Han.). Früher Braunsberg: Ernst Hohmann u. Frau, Hannover-Süd Altenbekener Damm 22. Urenkel, Bernd Zelwies, Berlin-Haselhorst.

 

Unserer lieben Muttel, Oma und Uroma, Johanna Herrmann, geb. Klein, Rendsburg (Schleswig-Holstein), Am Exerzierplatz 14. Früher Heiligenbeil, Ostpreußen, Gartenstraße 12a, zu ihrem 75. Geburtstag, am 3. März 1958, herzliche Glückwünsche und weiterhin Gesundheit: Ihre dankbaren Kinder und Enkelkinder.

 

Allen Freunden und Bekannten aus der Heimat danke ich auf diesem Wege herzlich für die Glückwünsche zu meinem 80. Geburtstag. Michael Dmoch. Buchen, (Lauenburg), Ostpreußen-Weg. Früher Drigelsdorf, Kreis Johannisburg

 

Am 26. Februar 1958 war unsere liebe Mutter, Schwiegermutter und Oma, Witwe Amanda Ollesch, geb. Kohnke, Borken (Westfalen), Bauvereinstr 9. Früher Löwenhagen, Kreis Samland, Ostpreußen, 75 Jahre alt. Es gratulieren herzlich, die Kinder und Enkelkinder.

 

Herzlichen Glückwunsch zum 80. Geburtstag, am 5. März 1958, meiner lieben Mutter, Auguste Hopp, Witwe des Strommeisters, Gustav Hopp, aus Niedersee, Ostpreußen. Düsseldorf-Oberkassel, Pariser Straße 16, von ihrer Tochter, Witwe, Lotti Wginzki. Düsseldorf, März 1958

 

Unserem lieben Vater und Bruder, Friedrich Korn, zu seinem 70. Geburtstag, am 1. März 1958, die herzlichsten Glückwünsche von seinen Töchtern, Geschwistern, Schwiegermutter und allen Verwandten. Brietlingen 70, Kreis Lüneburg. Früher Topprienen, Kreis Pr.-Eylau, Ostpreußen

 

Zum 70. Geburtstag, am 7. März 1958, meiner lieben Mutter, Frau Käte Doerfer, geb. Kuck, Detzeln, Kreis Waldshut (Baden). Früher Tilsit-Kallkappen, Ostpreußen, wünscht Gesundheit und Gottes Segen, der dankbare Sohn, Max, desgleichen gratulieren die Schwestern, aus Eisenach und Berlin-Lichterfelde-West

 

Wir danken herzlich für die Glückwünsche und Aufmerksamkeiten zu unserer Goldenen Hochzeit. Adam Gräber und Frau Berta Gräber, geb. Grabowski. Trittau, Bezirk Hamburg, Kieler Straße 10. Früher Lubainen, Kreis Osterode, Ostpreußen.

 

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Seite 9   Professor Artur Degner

Zu seinem siebzigsten Geburtstag – Seine Bedeutung als Anreger und Mittler moderner Malerei / Von Martin Borrmann.

Foto: Professor Artur Degner

 

Foto: Die moderne Malerei will, soweit sie nicht gegenstandslos, „abstrakt" ist, durch eine oft bis an die äußerste Grenze gehende Vereinfachung der Formen und durch den Verzicht auf Einzelheiten, die ablenken könnten, den besonderen Charakter einer Landschaft darstellen. Dieses „Am Haff" genannte Gemälde von Artur Degner gibt dafür ein vorzügliches Beispiel. Leider vermag die Fotographie in schwarz-weiß das wichtigste Ausdrucksmittel eines Ölbildes, die Farbe, nicht wiederzugeben; sie kann nur eine Vorstellung von der Komposition und der Formgebung vermitteln.

 

Das gute, alte, von unseren Gutsbesitzern ebenso wie von uns eingesessenen Städtern geschätzte Hotel in der schmalen, im Winter oft hochverschneiten Tragheimer Kirchenstraße, das wohlbekannte Hotel Kreutz in Königsberg, beherbergte zu Beginn der geistig so regen zwanziger Jahre neben seinen traditionellen Gästen einmal in der Woche auch einen Stammtisch ganz anderer, äußerst kritischer, ja kunstrevolutionärer Art: Gerhard Bohlmann, der damalige Kritiker der „Allgemeinen", gehörte dazu und Wolff von Gordon, Verfechter expressionistischer Regie im Neuen Schauspielhause, sodann der Bühnenbildner Gerhard T. Buchholz, späterer Drehbuchautor, sowie der junge Kunstkritiker Ulrich Baltzer und der Schreiber dieser Zeilen. Eines Abends nun brachte Baltzer den jüngsten und modernsten der Professoren der Königsberger Kunstakademie mit, eine hochgewachsene, schlanke, feine Erscheinung mit einem klugen, gütigen und, wenn ich mich recht erinnere, damals noch mit einem Schnurrbärtchen versehenen Gesicht — den erst 35-jährigen, aber schon international anerkannten Maler Artur Degner.

 

Er ist ein Kind unseres Landes, am 2. März 1888 in Gumbinnen als Nachkomme von Salzburgern geboren. „Aber wenn ich an meine Heimat denke", sagt Degner bei unserm Wiedersehen, „dann meine ich immer Tilsit“. Der Vater, ein Beamter, war dorthin versetzt worden, und Degner erlebte in Tilsit den Hauptteil seiner Kindheit. Nachdem er dort das Realgymnasium besucht hatte, kam er 1906 nach Königsberg und wurde an der Kunstakademie Schüler Ludwig Dettmanns. Bei allem fachlichen Können, das er dort dankbar in sich aufnahm, ging seine Sehnsucht dennoch andere Wege: Liebermann und Lovis Corinth waren seine Ideale, und in Berlin Schüler des großen ostpreußischen Meisters zu werden, war sein Ziel. 1910 war es soweit. Verlegen, zeigte der Zweiundzwanzigjährige, obschon er sich inzwischen in der Welt umgesehen hatte und in Paris gewesen war, dem Traum jedes Malers, Corinth, seine Arbeiten. „Nein, Unterricht kann ich Ihnen nicht geben", sagte dieser. „Was soll ich Ihnen noch zeigen? Es ist ja alles schon da. Aber ich will gern dafür sorgen, dass Sie in der Sezession ausstellen können“.

 

Wie mag dem jungen Künstler bei diesen Worten zumute gewesen sein? Ich dachte jetzt, als er mir davon erzählte, an die wunderschönen Verse Conrad Ferdinand Meyers:

 

Manch Kränzlein hab ich später noch erjagt,

wie dieses erste hat mir keins behagt,

denn Süßres gibt es auf der Erde nicht

als ersten Ruhmes zartes Morgenlicht.

 

Es blieb nicht nur ein zarter Ruhm. Die Kollektivausstellung in Berlin wurde ein großer Erfolg, und die in Kunstdingen führende Zeitschrift „Pan" schrieb damals: „In Degner scheint eine der ganz seltenen großen Begabungen erstanden, bei denen Sehen und Abstrahieren dasselbe ist“. Das war in der Tat so. Das Impressionistische, die Mitgift einer großen Tradition, war in seinen Bildern noch vorhanden, aber der innere Ausdruck war bereits das Wichtigere geworden, wobei sich Degner von den Reihen Expressionisten jedoch wiederum durch den Umstand unterschied, dass er die Natur stets ernst nahm.

 

Auf Waezoldts und Liebermanns Vorschlag wurde er 1921 an die Königsberger Kunstakademie als Lehrer berufen. Er nahm an und wurde der große Anreger der modernen Malerei in Ostpreußen. Wer die Bilder seiner Schüler oder jener jungen ostpreußischen Maler, die schon ausgereifte Persönlichkeiten waren, sich aber doch noch bei Degner einschreiben ließen, studiert, wird seine Anregungen und seinen Einfluss in ihrem Schaffen ohne weiteres erkennen. Es ist ein besonders schönes Zeichen menschlicher Treue, dass sich der Jubilar mit diesem ganzen Kreis aus der damaligen Zeit weiterhin innerlich beschäftigt.

 

Dreieinhalb Jahrzehnte waren seit jener winterlichen Begegnung am Königsberger Stammtisch vergangen, als ich Professor Degner jetzt wiedersah. Er wohnt in Berlin-Tempelhof in einer hübschen Siedlung in einem Reihenhaus, das durch den Garten dahinter einen ausgesprochen ländlichen Charakter bekommt. Degner sagt zu mir: „Das sollten Sie einmal in der Zeit der Baumblüte erleben; es ist unbeschreiblich; ich habe zwei große Apfelbäume hier vor der Türe“. Im Erdgeschoss hängen seine Bilder an den Wänden, und auf einem Bord stehen, überraschenderweise eine Reihe von Kleinplastiken. „Das ist für mich ein Hobby, wie man heute sagt; ich fing sehr spät damit an; es kam einfach so“. Er hat immerhin noch Gelegenheit gehabt, Albert Einstein, Lovis Corinth, Paul Wegener und Theodor Heuss in ungemein lebendiger Art zu formen. — Auf einer Stiege geht‘s dann hinauf, am eigentlichen Wohngeschoss vorbei zum Atelier unter dem Dach. Hier wird der Besucher schier überwältigt von der Fülle der gestapelten Bilder; sie stehen in Reihen an der Wand und liegen auf dem Fußboden. Das kleine Haus birst augenscheinlich von der rechtzeitig eingebrachten Lebensernte.

 

Aber das ist ein Irrtum. Artur Degner ist vom ostpreußischen Schicksal, Vertriebener zu sein, nicht ausgenommen. Er beginnt nun zu erzählen, was sich seit den Königsberger Jahren zugetragen hat. 1925 ging er von Königsberg nach Berlin und schuf viele Meisterwerke, besonders Landschaften. Die Kritik sprach „von einer heroischen Melancholie, die in diesen windbewegten Bäumen, in diesen ziehenden Wolken, diesen grellbelichteten Firmamenten lebt" — und es war doch nur die Landschaft seiner Heimat, die seine Seele hier aussprach. Wie er schon früher geehrt worden war (er hatte den Dürerpreis und vom Deutschen Künstlerbund den Villa-Romana-Preis empfangen), so hielten auch jetzt noch Erfolge und äußere Ehrungen an; die schönste innere Ehrung war es wohl, dass Corinth ihn zu malen wünschte; es kam auch noch dazu, und es wurde das letzte Porträt des genialen Ostpreußen.

 

Es war nicht mehr weit bis 1933. Degner wurde denunziert und in der Prinz-Albrecht-Straße von Heydrich verhört. Sechs Bilder wurden beschlagnahmt, doch ihn ließ man gehen und auch privat weiterschaffen. Im November 1943 (wer die zwei Großangriffe in jenen Nächten auf Berlin erlebt hat, vergisst sie nicht) wurde sein Atelier am Kurfürstendamm getroffen; über dreihundert Bilder, Graphiken und Kleinplastiken verbrannten. Degner zog nun mit seiner Frau und seiner kleinen Tochter ins Eulengebirge bei Glatz, wo er für das einzige Honorar jener Jahre eine Baude erworben hatte. Er begann dort gerade wieder zu arbeiten, als ihn die heranrückende Sowjetarmee zur Flucht zwang. Ohne andere Habe als das übliche Flüchtlingsgepäck schlug er sich nach Berlin durch.

 

Aber vielleicht bedurfte es gerade dieses schrecklichen Erlebnisses, um den Zyklus „Flüchtlinge", den mir Degner jetzt zeigte, so erschütternd zu gestalten! Da ist der Aufbruch aus der Heimat, da sind die Menschen, die mit starren Gesichtern ihre letzte Habe verschnüren; da ist der Abschied, die schluchzende Frau, die nicht weiß, was schlimmer ist, das Leid des Ausgetriebenseins oder die Sorge, ihre Kinder (zwei sind schon größer, das dritte klammert sich an ihren Rock, das vierte liegt als Säugling auf ihrem Gepäck) durch solche Notzeit zu bringen; da ist die Szene von der Flucht selbst: der Elendszug der Fußgänger auf dem schneeverwehten Weidenweg, ein Wagen mit ermatteten Pferden dazwischen; da ist die Rast unterwegs; und schließlich ist da noch eine andere Fluchtszene, wo beladene Fußgänger dahintrotten, andere Handkarren schieben, während zwei schon am Wegrand liegenbleiben.

 

Als in Berlin die Hochschule für Bildende Künste wieder eröffnet wurde, übernahm Degner eine Professur. Fast zehn Jahre lehrte er dort und schuf neue Bilder. Es gehört ja zu dem großen Wunder des Lebens, dass gefällte Bäume wieder zu treiben beginnen, ja sogar einen neuen Stamm zu erzeugen vermögen. Dies geheimnisvolle Wunder vollzog sich auch in unserem Künstler. Allein in den zwei letzten Jahren, der Zeit nach seiner Emeritierung, so erzählt er, hat er mehr Bilder geschaffen wie in der ganzen Zeit nach dem Krieg. Im Augenblick bereitet er eine Ausstellung vor, die im Mai in Paris stattfinden soll, wie ebenfalls noch in diesem Jahre auch in New York seine Werke gezeigt werden sollen. Degner war ja immer ein in der Heimat verwurzelter und dennoch übernationalen Rang besitzender Künstler. So wird er in der Fremde die Bilder der Heimat zeigen, etwa den „Sonnenuntergang im Memeldelta". die „Winterliche Dorfstraße" und Gemälde von der Samlandküste, und gerade die kosmische Gestaltung, die ja von jeher seine Werke in Farben und Licht durchleuchtet, wird sie den Menschen in Frankreich und Amerika nahebringen.

 

Degner ist immer er selbst geblieben. Er gehört nicht zu jenen älteren Künstlern, die aus Neugier oder auch aus Furcht, jetzt zum alten Eisen geworfen zu werden, plötzlich zu arbeiten beginnen, wie die Mode es erheischt. In seiner großen Schlichtheit, die allem falschen Startum feindlich ist, steht er auch im siebzigsten Jahr dort, wo er immer sein musste, und ist dem Gesetz treu geblieben, nach welchem er angetreten.

 

Rest der Seite: Werbung für Heimatbücher zur Konfirmation und Ostern, zum Abitur und zur Schulentlassung. (Gerhard Rautenberg, Leer (Ostfriesland), Postschließfach 121

 

Seite 10    An führender Stelle der deutschen Sprachwissenschaft

Prof. Dr. Walther Mitzka zum 70. Geburtstag

Von Dozent Dr. Erhard Riemann

Der Mann, dem diese Zeilen gelten, ist auch heute mit seinen siebzig Jahren noch ein Jüngling voller Vitalität und voller Pläne, nach allen Seiten hin anregend und Menschen in seinen Bann ziehend. Diese Gabe, junge Menschen zu begeistern, hatte schon der junge Dozent, der sich 1927 an der Königsberger Albertina für das Fach Germanistik habilitierte. Ich habe es am eigenen Leibe erfahren und ich werde nie die Exkursion auf das Kurische Haff vergessen, auf der er mich, der ich einer seiner ersten Studenten war, für die ostpreußische Volkskunde und Mundartforschung gewann. Es war auch keine trockene Wissenschaft, die er uns lehrte. Wir lernten auf dem Keitelkahn, was Spriet- und Gaffelsegel, was Klinker-und Kraweelbau war, wir vermaßen und zeichneten im Fischerdorf Schaaksvitte die Fischerhäuser, nahmen die Netze und Geräte auf, machten Aufzeichnungen über Brauchtum und Mundart und tanzten zum Schluss mit der Dorfjugend im Fischerkrug.

 

Obwohl Mitzka in Posen geboren war — am 27. Februar 1888 —, fühlte er sich stets als Ostpreuße, denn die entscheidenden Jahre seines Lebens hat er hier verlebt, und seine wichtigsten Werke galten der Mundart unserer ostpreußischen Heimat. Er hat sie durchwandert, wie kein zweiter, und es gab kaum ein Dorf, das er nicht kannte. Nachdem er 1912 in Marburg mit einer Arbeit „Ostpreußisches Niederdeutsch nördlich vom Ermland" promoviert hatte, ging er nach Königsberg, wo er lange Jahre im höheren Schuldienst tätig war. Aus dem Ersten Weltkrieg kehrte er schwerverwundet heim. Trotzdem setzte er mit unglaublicher Zähigkeit seine Aufnahmefahrten fort, und es erschien in den zwanziger Jahren eine Reihe von Arbeiten über die Mundart der Danziger Nehrung, über das baltische Deutsch, über Sprache und Siedlung am Südufer des Frischen Haffs und über die Mundarten bei Danzig. Er arbeitete neben Professor Ziesemer als Assistent am Preußischen Wörterbuch, und ihm verdanken wir vor allem die Kenntnis der Mundartgliederung unserer Heimat. Nach zweijähriger Dozententätigkeit in Königsberg wurde er 1929 als Professor an die Technische Hochschule in Danzig und 1933 als Ordentlicher Professor und Leiter des Deutschen Sprachatlas an die Universität Marburg berufen. Damit stand er an führender Stelle der deutschen Sprachwissenschaft, vor allem der Mundartforschung, und war Mittelpunkt eines großen Kreises von Schülern, die ihn begeistert verehrten. Tatkräftig führte er das große Atlaswerk Wenkers und Wredes fort. Daneben gab er die Schriftenreihe „Deutsche Dialektgeographie" und die „Zeitschrift für Mundartforschung" heraus. Ein bleibendes Denkmal aber hat er sich gesetzt durch die Begründung des „Deutschen Wortatlas", der nun als notwendige Ergänzung neben den Lautatlas trat. Von seinen zahlreichen Arbeiten, die den gesamten deutschen Sprachraum vom Baltikum bis an die deutsche Westgrenze umfassen, seien nur noch seine „Grundzüge nordostdeutscher Sprachgeschichte“ genannt, weil er hier noch einmal von hoher Warte aus alle Probleme der ost- und westpreußischen Mundartforschung erörtert. Wie er immer ein Anreger war, so gab er auch 1952 in seiner Eigenschaft als Präsident des Kartells der deutschen Mundartwörterbücher den Anstoß zur Neubegründung des im Kriege vernichteten „Preußischen Wörterbuchs" und verfolgte sein Werden mit warmherziger Anteilnahme.

 

Wir Ostpreußen danken ihm dafür, dass sein Lehenswerk zu einem wesentlichen Teil im Dienste unserer Heimat stand, und wir sind stolz, dass dieser ungewöhnliche Mann im Kreise der Wissenschaft den ostpreußischen Menschenschlag so eindrucksvoll verkörpert,

 

Seite 10   Eine Welt voller Eigenart

Ein Rheinländer erzählt von Inse

Foto: Aufnahme Mauritius. Das Dorf Inse liegt langgestreckt an der Inse, einem der zahlreichen Mündungsarme des Memelstromes.

 

In den Jahren vor dem Kriege, da unsere Heimat als Reiseland von vielen Menschen aus Westdeutschland neu entdeckt wurde, nahm der Besucherstrom von Jahr zu Jahr zu. Meist waren es allerdings die Landschaft an der Küste, die masurischen Wälder und Seen, das Waldparadies von Rominten und andere Hauptanziehungspunkte des Fremdenverkehrs, die viele Ferienreisende anlockten. Es dürfte eine Seltenheit sein, dass ein Rheinländer, der vor gut zweiundzwanzig Jahren Ostpreußen besucht hat, sich jetzt noch vieler kleiner Einzelheiten erinnert, die ihm damals in dem weit vom Wege liegenden Dörfchen Inse am Kurischen Haff aufgefallen sind. Wir geben deshalb den Auszug aus einem Brief wieder, den dieser Rheinländer an eine ostpreußische Familie in diesen Tagen geschrieben hat:

 

„Ihnen zur Freude kann ich berichten, dass just dieses Dörfchen Inse in meiner Erinnerung und in meinen Erzählungen einen recht großen Raum eingenommen hat und auch heute noch einnimmt. Ich sehe mich noch an einem regnerischen Februartag in Karkeln ankommen. Von dort ging es mit einem Mietauto durch den Elchwald, über Stock und Stein, über erhöhte Holzbrücken und über den meistens grundlos aufgeweichten Weg bis nach Inse. Nebelgrau war damals die Landschaft. Dazu regnete es. Auf den breiten Gräben und Bächen unter dem Erlenwald und auf den Moorflächen stand aber das Eis noch fest. Es war nur seit wenigen Tagen unter Wasser geraten, würde bald aber wieder hart zugefroren sein.

 

Ich weiß noch, dass wir in Inse an der zugefrorenen Fähre hielten und in das Gasthaus gingen, um uns zu orientieren. Und das Bild von Inse mit seinen beiden Häuserzeilen am Ufer des Stroms entlang, mit seinen eigenartigen Holzhäusern, mit den kleinen Stallungen daneben und mit den Heukäpsen am Hofplatz, dazu mit den Booten und Kähnen am Ufer habe ich seit damals nicht vergessen.

 

An den Präzentor Raidies erinnere ich mich noch genau so gut, weil ich mit ihm bei meiner dortigen Arbeit auch viel zu tun hatte. Ich sehe ihn noch bei Plonus im Krug bis spät in die Nächte sitzen, zusammen mit dem Zollbeamten und dem Förster, und höre seinen Trinkspruch: ,Däusend Daler sind viel Jeld!' und wie sie dann alle drei beim Skatspielen riefen: ,Na Plonus, dann bring man noch eenem!' Dann schob sich der breitschultrige, große Plonus mit der Bärenfangflasche heran, goss die drei Gläser wieder voll und nach der kurzen Aufforderung, „Na“?! wobei er mit dem Daumen auf sein eigenes Glas zeigte, füllte er dann auch das vierte Glas. Dazu die rauchige Atmosphäre in dieser Krugstube, die hellen Spiritusdrucklampen, und die wirklich unendlich weite Verlassenheit draußen vor den Türen am Ufer des Stromes bis hin zum Schilfrand des Haffes, so habe ich Inse in der Erinnerung.

 

Einmal in diesen vierzehn Tagen wurde ein Schmuggler erwischt und ihm von seinem Segelschlitten das Schnapsfass gepfändet, das er gerade bei Nacht aus dem ‚Litauischen' geholt hatte. Er war dann aber hohen Hauptes mit bei der Versteigerung im Dorfkrug dabei und trank nachher genauso unbekümmert von seinem ‚mitgebrachten' Schnaps wie alle anderen auch.

 

Käte Tolusch, das Mädchen von Inse, das wegen seiner typischen Schönheit als Zippelkurenmädchen in den Illustrierten gestanden hatte, weiß ich noch mit Namen.

 

Klaus von der Groeben, der mit seinem Motorrad, Maxe genannt, die tollsten Kunststücke vorführte, fuhr eines Nachts, als er von der anderen Seite herüberkam, einfach mit seinem Motorrad durch die Wand des Stalles, in dem er es abzustellen pflegte. Er wollte vorführen, wie haargenau er vor der Wand um Millimeterbreite halten konnte. Da er aber in der Gastwirtschaft auf der anderen Seite einige Gläser vom heißen ‚Rubljak' getrunken hatte, vertat er sich und fuhr eben einfach durch die Wand. Außer dieser hat niemand Schaden davongetragen, auch das Rad nicht: soo gut war dazumal noch der Schnaps, dieser heiße, wie er in Inse ausgeschenkt wurde!

 

Eines Morgens bummelte ich im zarten Frühlicht zum Haff hinaus. Es schien die aufgehende Sonne. Zum ersten Mal, seit ich in Inse war, drüben lag die Nehrung, so fern und nah zugleich, dass man Sehnsucht nach drüben bekommen konnte. Hohe Schollenberge hatten sich an der Strommündung aufgetürmt. Goldgelb stand das Schilf und raschelte im leisen Wind. Der Schneestaub fuhr, vom Wind getrieben, sausend zwischen den Halmen hindurch. Da sah ich etwas Dunkles durch das Schilf. Es war ein gewildertes Elchtier, das während der letzten Nacht auf einer langen Schleppspur durch das Schilf gezogen worden war. Mit meinem Taschenmesser brach ich in mühseliger Arbeit zwei Schneidezähne aus dem Oberkiefer als Andenken an das Haff und an Inse, dieses liebliche und seltsame Dorf. Und wenn auch im Kriege alles verloren ging, vieles vergessen wurde und manches spurlos verschwunden blieb, diese beiden Zähne tauchten eines Tages doch wieder auf, und ich glaube, einer davon existiert jetzt noch bei uns.

 

Dann kam mein Abschied aus Inse. Ich fuhr mit einer Fischersfrau, die am Abend spät mit dem kleinen Wagen und dem Panjepferdchen davor nach Kaukehmen zum Markt wollte. Diese Fahrten gingen wohl umschichtig vor sich, weil so viel zu manchen Zeiten gar nicht mitzunehmen war, dass alle hätten fahren müssen.

 

Um das Pferdchen zu schonen, gingen wir beide neben dem Wagen her. Dann blieb das Pferd stehen und ging nicht weiter; ein großer Elch stand quer auf unserem Fahrweg und witterte mit wiegendem Haupt zu uns herüber. Erst als ich ihm mit meiner großen Stablampe anleuchtete und einige Schritte auf ihn zuging, trollte er sich und sprang aus dem Stand mit einem wunderbaren Satz über den breiten, randvollen Wassergraben (das Eis war inzwischen wieder aufgetaut), und trollte dann über eine moorige Fläche mit Strauchweiden. Dabei sanken die weißen Hinterläufe jedes Mal bis ans Kniegelenk ein, wurden aber federnd und unbeschwert wieder herausgezogen, und rasch entschwand der gewaltige Elch aus dem Lichtkreis meiner Lampe.

 

Am anderen Morgen langten wir müde durchgefroren und mit nassen Füßen in Kraukehmen an, wo sich unsere Wege dann trennten . . . Ja, vielleicht werden Sie erstaunt sein wie viel ein fremder Mann noch heute von Ihrem sicher weltvergessenen Dörfchen in so wenigen Tagen behalten hat und welche Bilder sich tief bei ihm erhalten haben. Es war eine Welt dort oben am Haff, die war voller Eigenart und tiefer Menschlichkeit, voller Gastlichkeit und Gemütlichkeit, und so kommt es, dass sie so nachhaltig über diese Zeit hinweg lebendig geblieben ist.

 

Seite 10   Abschied von der Öffentlichkeit

Agnes Miegel las in Bad Oeynhausen aus ihren Werken

In einer Feierstunde in Bad Oeynhausen, am 21. Februar, trat Agnes Miegel mit einer Lesung aus ihren Werken zum letzten Mal an die Öffentlichkeit. Über den Verlauf dieser Feierstunde, an der zweihundert geladene Gäste teilnahmen, werden wir in der nächsten Folge - sie erscheint am 8. März, dem Vorabend des 79. Geburtstages der Dichterin — ausführlich berichten.

 

Seite 10   Bedeutsames wissenschaftliches Werk eines Ostpreußen

In der Reihe der Forschungen zur Systematischen Theologie und Religionsphilosophie im Verlage Vandenhoeck und Ruprecht in Göttingen, ist von Professor Dr. Wolfgang Philipp, eine Arbeit über das Werden der Aufklärung in theologiegeschichtlicher Sicht erschienen.

 

Der Verfasser ist Professor für Systematische Theologie an der Universität Marburg, seine Heimat ist Königsberg, wo er 1915 geboren wurde und erste maßgebliche Anregungen für Leben und Denken am Hufengymnasium empfing, besonders von seinem verehrten Lehrer Ernst Wiechert. Nach gründlichem und weitgespanntem Studium der Theologie, Religionswissenschaft, Philosophie, Völkerkunde und Naturwissenschaft war Dr. Philipp u. a. Dozent an der Harvard-Universität; er wurde Mitglied der Internationalen Harvard-Gesellschaft.

 

Im Rahmen unseres Ostpreußenblattes müssen wir uns in unserem Bericht über das Buch bescheiden, das seit seinem Erscheinen bereits eine ungewöhnliche Resonanz gefunden hat. So heißt es in einem Rundbrief der Akademischen Akademie Loccum: „Das äußerst exakte und umfangreich belegte Buch gehört zu den Werken, die zwar nicht obenhin zu lesen sind, aber dem, der sich die Mühe des Vertiefens macht, von einem Punkt aus eine ganze Welt aufschließen“. In der Gründlichkeit und Exaktheit der Arbeit — allein das Quellen- und Literaturverzeichnis umfasst 32 Seiten — sehen wir eine bedeutsame Fortsetzung bester ostpreußischer wissenschaftlicher Tradition, wie sie in der Heimat seit Gründung der Albertina 1544 gegeben war. Auch das Thema des Buches, die Wiederentdeckung der fast verschollenen „Physiktheologie", bringt mannigfache Beziehungen zu Ostpreußen. Diese theologische Bewegung ist im Vorfelde der Aufklärung zu sehen und hat eigentlich die Wende zur Aufklärung eingeleitet und in die geistige Auseinandersetzung jener Epoche Werte eingeführt, die bislang in der Darstellung übersehen wurden. Immanuel Kant kann in der Schau des Verfassers dieser von Nordamerika und England ausgehenden Bewegung durchaus zugeordnet werden. Sein Kollege an der Albertina, der Domprediger und Professor der Theologie Christoph Lilienthal schrieb das größte Lehrbuch der Physiotheologie mit sechzehn Bänden. Johann Georg Hamann, der „Magus des Nordens", fand in ihr den Weg zum Glauben und gab später Dichtungen des berühmten Hamburgers Brockes heraus, der die schwere Gedankenfracht dieser Geistesbewegung auf seine Weise zur Darstellung brachte. Wenn schließlich der Verfasser in der Folge seiner tiefgründigen Untersuchungen eine relative Analogie des 17. Jahrhunderts zum 20. Jahrhundert feststellt, bekommt seine Arbeit höchste Aktualität für die geistigen Auseinandersetzungen unserer Zeit.

 

Seite 10   Dr. habil. Schmauch zum Honorarprofessor ernannt

Dr. habil. Hans Schmauch ist zum Honorarprofessor in der Philosophischen Fakultät der Universität Mainz ernannt worden.

 

Das Leben und Werk von Dr. Schmauch sind aus Anlass seines siebzigsten Geburtstages am 13. August 1957 vom Ostpreußenblatt eingehend gewürdigt worden. Von 1932 bis zur Katastrophe war er an der Braunsberger Staatlichen Akademie Dozent für ostdeutsche Landesgeschichte. Seine wissenschaftliche Arbeit galt vor allem unserem großen Landsmann Nikolaus Kopernikus. Für seine Verdienste um die Kopernikus-Forschung wurde er 1943 von der Preußischen Akademie der Wissenschaften mit der Silbernen Leibnizmedaille ausgezeichnet. Nach dem Zusammenbruch machte er sich vor allem um die Neugründung des Historischen Vereins für Ermland, dessen 1. Vorsitzender er ist, und um die Wiederherausgabe der „Zeitschrift für die Geschichte und Altertumskunde Ermlands" verdient. Eine kurze Kopernikus-Biographie aus seiner Feder erschien in der Schriftenreihe des Göttinger Arbeitskreises. Auch an der bald erscheinenden Gesamtausgabe des Werkes des Kopernikus ist er maßgeblich beteiligt. Die hohe Ehrung, die ihm nunmehr durch die Ernennung zum Honorarprofessor der Universität Mainz zuteilgeworden ist, gilt natürlich in erster Linie Dr. Schmauch selbst, dem durch fundierte Sachkenntnis und präzise Methode ausgezeichneten Gelehrten, sie darf aber auch als eine Anerkennung der Leistungen der ostdeutschen Geschichtsforschung in der Zeit seit der Vertreibung aufgefasst werden. H. P.

 

Rest der Seite: Wir hören Rundfunk

 

Seite 11, 12   Flucht in die Freiheit

Zwei junge Landsleute flohen im Güterwagen von Ostpreußen nach dem Westen

Zeichnung: Erich Behrendt. Die Flucht

Die Zeichnung links: Mit ein paar schnellen Schritten setzte Karl über die Gleise, öffnete die vorbereitete Klappe hoch oben an der Seitenwand des Waggons, schwang sich hinauf und schob den Kopf durch die schmale Öffnung. Er presste und quetschte den ganzen Körper hindurch, und tatsächlich, es ging! Friedrich folgte ihm mit langen Sätzen.

 

Die in diesem Bericht geschilderten abenteuerlichen Erlebnisse zweier junger Ostpreußen beruhen auf Wahrheit. Geändert wurden lediglich die Namen der beiden, um noch in Ostpreußen verbliebene Familienangehörige nicht zu gefährden.

 

Die beiden jungen Männer, mit denen ich mich unterhalte, haben sich nicht mehr gesehen, seit sie am Ende ihrer abenteuerlichen Fahrt in die Freiheit im Lager Friedland auseinandergingen. In einem Güterwagen versteckt waren sie in sechstägiger Fahrt aus dem polnisch verwalteten Ostpreußen nach dem Westen gekommen. Das war vor knapp drei Monaten. Inzwischen hat sich manches geändert. Nach dem ersten, langsamen Sich-Eingewöhnen in der neuen, westlichen Umgebung beginnt sich ein Ziel für die Zukunft abzuzeichnen. Karl, 22 Jahre alt, wird eine Lehre als Elektriker beginnen, der 25-jährige Friedrich besucht noch eine Förderschule und wird voraussichtlich von dort an eine gute Arbeitsstelle vermittelt werden.

 

Langsam kommt alles wieder in geordnete Bahnen. Aber heute, wo die beiden mir gegenüber sitzen und von ihrer Flucht erzählen, kommt alles mit doppelter Schärfe und Deutlichkeit in ihrer Erinnerung wieder, was sich nie im Leben vergessen lässt. Sie erzählen, — mal der eine, mal der andere; und wenn sie auch meinen, dass sie sich heute fast nicht wiedererkannt hätten, weil sie sich in den drei Monaten in der Freiheit so verändert fanden und alle äußeren Spuren jener Flucht abgelegt sind —, so spürt man doch, dass dieses gemeinsame Erleben sie verbindet, wie nur gemeinsam durchlittene Gefahren verbinden können.

 

Sie erzählen, dass die Kinder um uns herum mit großen Augen und atemlos lauschen, und ich muss denken, dass auch dies ein Zeichen unserer Zeit ist; die Abenteuer, die man früher in fernen Erdteilen suchen musste, die kann man heute im eigenen Land erleben. Zwei Deutsche, die nichts weiter wollen als in einen anderen Teil ihres Vaterlandes fahren, können dies nur unter allem Aufwand an Mut und Ausdauer, unter Angst und Schrecken und Gefahr und äußerster Erschöpfung! Kein Abenteuer, in das man leichtsinnig vom jugendlichen Erlebnisdrang getrieben wird, sondern eins, das man mit dem Mut der Verzweiflung auf sich nimmt und hinter dem der bitterste Ernst steht.

 

Der Plan reift

Wie war es eigentlich zu dem Fluchtplan gekommen? So recht wissen es beide nicht zu sagen. Auch die Vorgeschichte gehört dazu: dass Friedrich, der Geschwister hier im Westen hat, trotz aller Versuche, trotz mehrmaliger Fahrten nach Warschau die Ausreiseerlaubnis nicht erhielt. Dass Karl in wenigen Tagen zum zweijährigen Militärdienst einberufen werden sollte, gegen den er sich gefühlsmäßig sträubte, zumal er obendrein durch die Erfahrungen seines Bruders wusste, dass es dort nichts zu lachen gab. Der Bruder hatte selbst als Unteroffizier in der polnischen Armee so wenig Geld erhalten, dass es gerade für Stiefelwichse reichte, aber nichts übrigblieb, um die völlig unzulängliche und lieblose Ernährung aufzubessern.

 

Das waren die Aussichten für die Zukunft, als Karl und Friedrich mit einem Freund zusammen an einem Oktobertag dem Nachbarn Bauer X halfen, seine Möbel und die übrige bewegliche Habe auf dem ostpreußischen Heimatbahnhof in den für den nächsten Transport bestimmten Waggon zu verladen. Bauer X und seine Frau waren nicht mehr jung, ihre Kinder waren im Westen, — so hatte man ihnen die Ausreiseerlaubnis erteilt. Da außer den Möbeln und Betten auch eine Reihe von Getreidesäcken mitsollte, brauchte Bauer X einen Waggon für sich allein. In diesem Fall darf das Verladen auf dem Heimatbahnhof vor sich gehen und nicht wie sonst in Allenstein. Die etwa hundert Deutschen, die noch im Dorfe wohnen, halfen sich immer gegenseitig, und so war es selbstverständlich für die drei jungen Leute, dem Nachbarn beim Verladen zu helfen. Man musste geschickt sein beim Packen, damit auch alles Platz finden konnte. Darum wurden Matratzen und Bettzeug auch in den Schrank gepackt, und da geschah es, dass der dritte von den jungen Leuten, als er sich aufatmend zu einer kleinen Rast auf die Matratzen setzte und den Schweiß abtrocknete, wie von ungefähr sagte: „Kinder, ist das schön weich und bequem hier! Man könnte direkt mitfahren, nach dem Westen ...!"

 

Es gibt keinen anderen Weg

Er ahnte nicht, was er da gesagt hatte, als er wieder aufstand, um neue Sachen heranzuschleppen. Der kleine Funke dieses Gedankens an die Freiheit, kaum ausgesprochen und nur angedeutet, hatte genügt, um zu zünden. Karl und Friedrich sahen sich an im Halbdunkel des vollgestopften Waggons, und in diesem Augenblick wussten sie beide, was sie tun würden. Es gab keinen anderen Weg. Karl dachte an die bevorstehende Militärzeit, und — realistisch denkend, wie sie es in den harten Jahren gelernt hatten — erwog er seine Chancen. Zwei Jahre Soldat oder einige Jahre im Gefängnis, wenn sie ihn erwischten, das war ungefähr das gleiche. Er hatte nicht viel zu verlieren dabei.

 

 

Friedrich war drei Tage zuvor in Warschau gewesen und hatte stundenlang bei den Behörden gewartet. Umsonst! Am nächsten Tag sollte seine Schwester ihre Besuchsreise nach dem Westen antreten. Sie würde nicht zurückkommen, das wussten sie, aber ihr hatte man die Fahrt genehmigt. Warum ihm nicht? „Wenn Ihre Schwester zurück ist, kommen Sie doch noch mal hierher nach Warschau!" hatte man ihm gesagt, „dann wollen wir weitersehen!" Aber er wusste, man würde ihm die Ausreiseerlaubnis nie geben. Auch er musste jetzt alles auf eine Karte setzen, wenn er überhaupt jemals frei leben wollte.

 

Keine Zeit für Vorbereitungen

Für Vorbereitungen blieb nicht viel Zeit. Sie wussten, dass am nächsten Tag in Allenstein bei der Kontrolle der ganze Waggon noch einmal genau überprüft werden würde. Es hatte also keinen Sinn, sich heute schon ein Versteck darin zu suchen. Das konnte erst am nächsten Tage in Allenstein geschehen. Aber nach der Kontrolle wurden die Wagen plombiert, auch das wussten sie. Sie konnten also nicht durch die Tür hineingelangen. Ein anderer Weg musste gefunden werden. Da blieben nur die Klappen hoch oben an der Seitenwand übrig, die von innen vergittert und verschlossen waren. „Aber da passt kein Mensch hindurch!" dachten die beiden. Zeit zum Probieren war nicht, es wäre auch aufgefallen. So steckte Karl nur mal probeweise seinen Kopf hindurch, und als das ging, dachten beide mit dem Mut der Verzweiflung: geht der Kopf hindurch, muss das übrige auch gehen!

 

In wenigen Minuten war mit Hilfe eines kleinen Drahtes eine Vorrichtung geschaffen, die es ihnen ermöglichen sollte, die Klappe geschickt von außen zu öffnen. Niemand außer ihnen würde das bemerken. Keine fünf Minuten waren vergangen seit dem Entstehen des Fluchtplanes, als die beiden den Wagen wieder verließen und weiterarbeiteten. Nun sahen sie die Dinge anders an, die sie verluden. Sie wussten, was an Lebensmitteln da war: geräucherte Wurst und selbstgebrauter Obstwein. Sie versuchten, die Möbel und Betten so zu packen, dass neben ihrer vorbereiteten Klappe ein Spielraum zum Hineinklettern und Liegen, blieb.

 

Niemand darf etwas erfahren

Niemand durfte etwas erfahren an jenem Abend, weder Bauer X., dem die Sachen gehörten und den sie dann vielleicht gefährdet hätten, wenn er Mitwisser war, noch die nächsten Angehörigen. „Die Mutter hätte mich nicht fortgelassen!" berichtet Friedrich, und so saß er am Abend zu Hause wie auf Kohlen und zwang sich zum Schweigen, während für die offizielle „Besuchsreise" seiner Schwester nach dem Westen am nächsten Tage gerüstet wurde. Keiner ahnte, dass auch er an jenem Abend von Eltern und Geschwistern und Haus und Hof im Stillen Abschied nahm.

 

Karl konnte ebenfalls den Eltern nichts sagen. Mitwissen ist eine schwere Belastung und kann alles gefährden. Aber einer musste ja informiert werden, und so wurde Karls Schwester als einzige eingeweiht. Wenn die beiden am nächsten Abend nicht von Allenstein zurückkämen, dann sollte sie den Eltern alles erzählen. Sie wusste, was auf dem Spiele stand, und schwieg.

 

Jetzt oder nie!

Am nächsten Morgen rollte der Waggon nach Allenstein und wurde nach der strengen Kontrolle auf ein Abstellgleis geschoben. Karl und Friedrich, die in alltäglicher Kleidung und ohne jedes Gepäckstück auf dem Bahnhof erschienen waren, hatte man angehalten und nicht durchlassen wollen. Aber sie gaben vor, dass sie beim Beladen eines Möbelwaggons helfen müssten, und so ließ man sie schließlich passieren. Nach der Kontrolle wussten sie, wo sich alles im Wagen befand, wo die Lebensmittel waren und wo hinter der Klappe der Zwischenraum auf den Möbeln war, in dem sie Platz finden würden, wenn alles gut ging. Sie sahen, wie ein polnischer Bahnbeamter die Tür sorgfältig mit einer Plombe verschloss, und als Bauer X, die Türen noch abschließen durfte, stellten sie erleichtert fest, dass sie doppelt gesichert sein würden.

 

Es wollte und wollte nicht dunkel werden. Karl und Friedrich beobachteten von einem Versteck aus, wie auf dem Nebengleis Arbeiter damit beschäftigt waren, Kies zu verladen. Zehn Meter weiter stand der Waggon, den sie nicht aus den Augen ließen. Es war gegen fünf Uhr nachmittags am 30. Oktober. Um diese Jahreszeit wird es erst später dunkel, aber es konnte nun nicht mehr lange dauern. Wenn die Arbeiter nur endlich mit dem Kiesabladen Schluss machen würden! Da gab es plötzlich einen Ruck an dem Möbelwaggon, und die beiden durchfuhr ein eisiger Schrecken: kein Zweifel, man begann mit dem Rangieren, und in wenigen Minuten würde der plombierte Wagen sicher an den Güterzug gekoppelt werden und neue Arbeiter würden auftauchen. Jetzt oder nie!

 

Obgleich es noch nicht dunkel war und die Kiesarbeiter nur zehn Meter weiter sich laut unterhielten, setzte Karl mit ein paar schnellen Schritten über die Gleise, öffnete die vorbereitete Klappe hoch oben an der Seitenwand des Waggons, schwang sich hinauf und schob den Kopf durch die schmale Öffnung. Er presste und quetschte den ganzen Körper hindurch, und tatsächlich, es ging! Als er mit laut klopfendem Herzen im Dunkel des Wagens gelandet war, tauchte gleich hinter ihm Friedrichs Kopf an der Klappe auf, und nun konnte er von innen ziehen. Es schien fast unmöglich, Friedrichs kräftige Schultern hindurchzupressen, aber in der Not geht alles! „Es hat allerdings tüchtig geknackst in meinen Knochen!" seufzt Friedrich heute, und ohne Karls Hilfe vom Innern des Wagens her wäre es wohl kaum gegangen. Lautlos schloss sich die Klappe hinter ihnen.

 

Für Stehlen hat jeder Verständnis

Mit angehaltenem Atem und klopfendem Herzen lagen sie im dunklen Wagen quer über den hoch aufgestapelten Stühlen, zerschunden und mit blauen Flecken und unfähig, auch nur eine Bewegung zu machen, ohne dass es poltern und klappern würde. Karl, der in den letzten Tagen eine fiebrige Erkältung gehabt hatte, fühlte seinen Kopf glühen zum Zerspringen.

 

Von draußen drang immer noch das Schaufeln und Schwatzen der Kiesarbeiter zu ihnen herein. Es war fast nicht denkbar, dass sie nichts bemerkt hatten! Jeder Schritt, der draußen zu hören war, konnte die Entdeckung bringen. Hätte man sie bei dem Versuch, hineinzuklettern, ertappt, so wäre eine glaubwürdige Ausrede bei der Hand gewesen. Was sie wollten? Ach, nichts weiter als ein bisschen von den guten Sachen im Wagen mitnehmen. Man musste das ja nicht gleich Stehlen nennen! — Ach so, nur stehlen? Ja, natürlich, eine kleine Strafe würde es wohl schon geben müssen, hätte dann etwa der polnische Polizist gesagt, vielleicht zwei Monate oder so. „Aber unter uns gesagr“, hätte er sicher hinzugefügt, „dafür habe wir hier alle Verständnis“!

 

So wären sie denn also für eine kurze Zeit ins Gefängnis gewandert, und niemand hätte etwas dabei gefunden. So verkehrt müssen die ethischen Werte dort heute sein, dass man sich eher, des Diebstahls bezichtigen kann, als der Sehnsucht nach Freiheit!

 

Nur nicht laut husten!

Als die Nacht schon angebrochen war, wurde das Rangieren beendet, und dann fuhr der Zug wirklich los. Mit einem grenzenlosen Gefühl der Erleichterung wagten Karl und Friedrich endlich, sich zu rühren. Sie breiteten die Matratzen und Betten oben auf dem Schrank aus und machten sich ein bequemes Lager, so gut es eben gehen wollte. Es blieb nur wenig Spielraum bis zur Decke des Wagens. Aufrichten konnten sie sich nicht, geschweige denn stehen. Aber der Zug fuhr wenigstens, und in drei Tagen, so rechneten sie, würde alles überstanden sein.

 

Als es hell wurde, mussten sie die Klappe, die sie vorsichtig während der Fahrt als Lüftung benutzt hatten, wieder schließen. Es erwies sich bald, dass die Fahrt viel länger dauern würde, als sie gerechnet hatten. Denn tagsüber stand der Zug immer auf irgendeinem Abstellgleis und fuhr erst abends oder nachts weiter. Wo sie sich befanden, konnten sie nur nachts feststellen, wenn sie auf den größeren Bahnhöfen vorsichtig durch die Klappe spähten. Zu schlafen wagten sie in den ersten Tagen nicht, weder tagsüber noch nachts. Karl wurde ständig von Husten gequält, und damit sie sich dadurch nicht verrieten, wenn der Zug stand, musste Friedrich ihn bei jedem neuen Hustenanfall in das dicke Federbett drücken und ein Kissen auf ihn pressen, das die Geräusche schluckte. Auf den Bahnhöfen war immer jemand in der Nähe; Rangierer, Arbeiter, Beamte, — sie alle konnten jeden Augenblick etwas hören oder bemerken, wenn man nicht auf der Hut war.

 

Einbrecher am Werk

Aber die größte Gefahr drohte von einer ganz anderen Seite: von dem eigenen Zugpersonal, das dazu eingesetzt war, den Transport „sicher" bis an die Grenze der „DDR" zu geleiten! Nicht etwa, dass diese polnischen Beamten es mit der Kontrolle nicht genau genommen hätten! Im Gegenteil, wenn der Zug auf einem Abstellgleis stand, fand sich immer jemand vom Zugpersonal am Wagen ein und begann, an der Tür herumzuhantieren. Zuerst glaubten Karl und Friedrich, die Plombe solle kontrolliert werden. Aber dann befiel sie ein panischer Schrecken, als sie die leise Unterhaltung der Männer draußen hörten (sie verstanden ja polnisch!). Da wurde es ihnen ganz klar, was das für eine „Kontrolle" war, und das Herz klopfte ihnen bis zum Halse. Nun war alles aus!

 

„Mensch, das sind doch Aussiedler-Waggons, die nach dem Westen gehen!" sagte eine Stimme draußen. „Die haben doch nur die besten Sachen mit! Das lohnt sich in diesem Waggon bestimmt! Los, hilf mal, die Tür aufmachen!"

 

Während ein Rütteln und Hantieren mit Metallwerkzeugen begann, fingen die beiden Regungslosen in ihrem Versteck weitere Gesprächsfetzen auf:

 

„Verflixt! Die Tür ist abgeschlossen!"

 

„Dass diese Schlüssel aber auch nie passen!" Dann kam die übliche Serie von Kraftausdrücken. Dann das Feilen an Metallteilen und erneutes Rütteln und Drehen am Schlüsselloch. Plötzlich Stille, Schritte, die sich entfernten. Aha, da war etwas dazwischen gekommen, man hörte Stimmen und Rangieren auf dem Nebengleis. Aber ehe Karl und Friedrich noch aufatmen konnten, ging die Sache von neuem los. Wieder wurde die Tür bearbeitet, an den Schlüsseln gefeilt. Wieder eine Unterbrechung! Und so ging es zwischen Hangen und Bangen, bis die beiden glaubten, es nicht mehr aushalten zu können. Da fuhr der Zug ab.

 

Damit sie die Hunde nicht wittern . . .

Diese Nacht in Thorn würden sie nie vergessen! Aber als der Zug wieder stand, diesmal in Posen, begann die grausame Nervenprobe von neuem. Sie wissen es bis heute noch nicht, warum es den polnischen Beamten nicht gelang, die Türen zu öffnen, weder in Thorn noch in Posen noch in der vierten Nacht vor der Grenze in Frankfurt. Ob es die vielen Unterbrechungen waren, die den Männern nicht die nötige Zeit zum gründlichen Arbeiten ließen, ob es ein besonders gutes Schloss war oder nur ihr gütiges Geschick, das sie vor dem Entdeckt-werden bewahrte.

 

In der letzten Nacht vor der Grenze wandten die Diebe alle Gewalt an, um doch noch in den Besitz der Aussiedlerhabe zu kommen. Die Tür widerstand allen Versuchen, und als die Männer eine Klappe von außen einschlugen, war es zum Glück eine auf der anderen Seite, vor der bis zur Decke schwere Kisten gestapelt waren, so dass der Weg versperrt war.

 

Die polnische Lokomotive schob den Güterzug rückwärts auf die Oderbrücke hinauf und wurde dann abgekoppelt, während drüben die neue Lok wartete, um den Zug durch die „DDR" zu bringen.

 

Zunächst aber gab es noch einmal sechs Stunden Aufenthalt. Und noch einmal eine Nervenprobe und höchste Gefahr! Ob die beiden Flüchtlinge es im Gespür hatten oder ob sie rechtzeitig durch Hundebellen gewarnt worden waren, — jedenfalls hatten sie rings um ihr Lager frische Räucherwurst gelegt und die offenen, säuerlich riechenden Weinflaschen, damit der Menschengeruch überdeckt würde. Sie hörten, in die Kissen gepresst, zum ersten Mal deutsche Laute, und am Schritt der Militärstiefel und dem Gebell der Hunde erkannten sie, das Volkspolizei mit Spürhunden den Transport umkreiste. Waren Hunde überhaupt zu täuschen, oder würden sie vor dem Waggon verhalten und alles verraten?

 

Wasser, nur Wasser!

Aber auch diese Gefahr ging vorüber, so unglaublich, ihnen selbst, das schien. Am nächsten Abend erspähten sie durch die Klappe im Dunkeln die Berliner S-Bahn irgendwo am Stadtrand. Die Tage und Nächte waren nun ruhiger und ohne Einbruchsgefahr, dafür aber quälte sie etwas anderes bis zur äußersten Erschöpfung. Der Durst überstieg alle anderen Sorgen und machte sie so schlapp und schwach, dass sie fast nur noch vor sich hindämmerten und völlig teilnahmslos wurden. Jetzt war ihnen alles gleich, auch wenn man sie fand.

 

Nur nachts beim Fahren hatten sie an die Esswaren kriechen können, und außer Rauchwurst und dem säuerlichen Obstwein war nichts da. Die Wurst sättigte zwar, aber sie gab einen ungeheuren Durst, den der Most nicht löschen konnte, eher noch schlimmer machte. Zudem ruckte und schaukelte der ungefederte Waggon so sehr, dass Karl und Friedrich bei dem schwierigen Trinken in liegender Stellung die Hälfte aus den Flaschen vergossen. Alles war mit Most verklebt, Gesicht und Hände und Kleidung.

 

Wasser! Wasser! Nichts anderes mehr erfüllte ihre Gedanken auf diesem letzten Teil der Fahrt. Karl hätte sich hinausstürzen mögen, als er durch die Ritzen im Holz einen Fluss aufblitzen sah. Dann versanken sie wieder für Stunden in dämmernden Halbschlaf und sehnten den Zeitpunkt herbei, wo man sie entdecken würde. Ehe man sie dann ins Gefängnis abführte, hätten sie wenigstens noch um Wasser bitten können!

 

In Freiheit!

Wann sie dann die Zonengrenze passiert hatten, wussten sie nicht genau. Hüben wie drüben spricht man deutsch, — wie sollten sie wissen, wo fremde Willkür die Schlagbäume errichtet hatte? Zur richtigen Besinnung kamen sie erst, als draußen „Braunschweig" ausgerufen wurde. Da wären sie sich am liebsten jubelnd in die Arme gesunken, hätten sie noch die Kraft dazu gehabt. Das Hinauskriechen durch die Klappe ging diesmal ganz leicht: Die sechs Tage bei schmaler Kost hatten das ihrige getan.

 

Der Lokomotivführer der Bundesbahn, der den Güterzug von der Zonengrenze bis Braunschweig gefahren hatte traute seinen Augen nicht, als vor ihm auf dem Bahnsteig zwei bärtige, völlig verschmutzte Gestalten auftauchten, die sich kaum noch auf den Beinen halten konnten. Zuerst bekamen sie etwas zu trinken, dann fühlten sie sich schon viel wohler. Und als sie auf der Polizei ihre Angaben gemacht und ein Quartier bekommen hatten, schliefen sie zum ersten Mal traumlos und tief und ohne Ängste, — die erste Nacht in Freiheit!

 

Bauer X. sieht Geister . . .

Am nächsten Morgen ging es weiter nach Friedland zur Registrierung. Sie erfuhren, dass der Aussiedlertransport, mit dem Bauer X. aus ihrem Heimatdorf gekommen war, schon vor einigen Tagen in Friedland eingetroffen war. Er hatte nur einen Tag gebraucht statt sechs Tage wie sie im Güterwagen!

 

Als Karl und Friedrich die Barackentür öffneten, die man ihnen gezeigt hatte, starrte Frau X. die beiden mit schreckgeweiteten Augen an und glaubte, alles sei nur ein Traum gewesen; nicht in Friedland war sie, — sie war wieder im polnisch besetzten Ostpreußen! Sonst hätten die beiden ja nicht hier sein können! Dann kam der Bauer X., und ihm ging es wie seiner Frau. Er glaubte, Geister zu sehen, als die beiden wohlbekannten Jungen vor ihm standen. Hatten sie nicht beim Verladen geholfen und waren dann zurückgeblieben? Wie kamen sie hierher?

 

Die beiden mussten erzählen und wegen der zusammengeschrumpften Wurst- und Weinvorräte eine kleine Beichte ablegen. Aber Bauer X nahm das nicht tragisch. Er freute sich, dass er ohne sein Wissen noch zwei anderen Landsleuten mit dem Transport seiner Habe zum Weg nach dem Westen verholfen hatte.

 

Vier glückliche Menschen saßen an diesem Abend in der Baracke in Friedland beisammen und sahen trotz aller Schwierigkeiten des Anfangs dem Kommenden getrost entgegen.

 

Wie geht es nun weiter?

Es war ein langer Bericht, den Karl und Friedrich mir zu geben hatten, und immer wieder fallen ihnen noch mehr kleine Einzelheiten ein, wie sie mir gegenübersitzen und erzählen. Sie sprechen gut Deutsch, wenn sie auch gelegentlich nach diesem oder jenem Wort suchen müssen. Friedrich, der jetzt eine Förderschule besucht, hat seine berufstätigen Geschwister in der Nähe und hofft, dass auch seine Eltern bald nachkommen können. Mit 25 Jahren sitzt er noch einmal auf der Schulbank und lernt Deutsch und andere Dinge, die er in den schweren Jahren versäumen musste. Am liebsten ginge er noch so lange zur Schule, bis das Abitur geschafft wäre, aber die Notwendigkeit, Geld zu verdienen, wird ihn wohl schon bald in einen Beruf führen. In die Landwirtschaft wie daheim könnte er nur schwer gehen, da er eine Hand infolge einer früheren Verletzung nicht voll gebrauchen kann.

 

Karl beginnt in einer Elektrofabrik, aber vielleicht geht er eines Tages nach Kanada, wo ein Onkel von ihm seit zwanzig Jahren auf einer Farm ein gutes Auskommen hat und selbst keinen eigenen Erben besitzt.

 

Beide sind zuversichtlich, dass sie den neuen Anfang schon bewältigen werden. Was so schwer erkämpft wurde wie die Freiheit dieser beiden jungen Landsleute, das behält seinen Wert trotz mancher Widerstände. Wir, die wir die beiden mit guten Wünschen für den weiteren Weg begleiten möchten, wir sollten an ihrem Schicksal erkennen, wie dankbar wir für unser Leben in Freiheit sein dürfen, das uns so selbstverständlich erscheint und das andere doch mit ungeheurer Anstrengung und vielen Mühen erst erkämpfen müssen.

M. E. Franzkowiak

 

Seite 12   Wir gratulieren …

zum 93. Geburtstag

am 5. März 1958, Altbauer Eduard Buttgereit, aus Reddecken, Kreis Goldap. Er ist durch Walter Buttgereit, (20a) Müden 13 (Aller), Kreis Gifhorn, zu erreichen.

 

zum 92. Geburtstag

am 1. März 1958, Altbäuerin Louise Schlaugat, aus Altentrifft, Kreis Angerapp, jetzt bei ihrer jüngsten Tochter, Gertrud in der sowjetisch besetzten Zone. Die Jubilarin ist durch Frau Maria Kewersun, geb. Schlaugat, (24a) Ahrensburg, Rotdornweg 14, zu erreichen.

 

am 8. März 1958, Landwirt Friedrich Kruska, aus Rhein, Kreis Lötzen. Sein Geburtsort ist Weißenburg, Kreis Sensburg. Er lebt noch in der Heimat und erfreut sich guter Gesundheit. Sein jüngerer Bruder, Christoph Kruska, jetzt in Itzehoe, Buschkamp 15, wird am 10. Mai 1958, seinen 85. Geburtstag begehen. Der Jubilar ist durch seine einzige Tochter, Ida Reimann in (24) Dürpstedt, Kreis Schleswig, zu erreichen.

 

zum 91. Geburtstag

am 8. März 1958, Hofbesitzerin, Witwe, Esther Laszka, geb. Jakubzick, aus Buchenhagen, Kreis Sensburg. Die Jubilarin ist erst im vergangenen Sommer aus ihrer Heimat zu ihren Töchtern, Helene Dombrowski und Marta Schütte, nach Celle gekommen. Anschrift: Nienburger Straße 15.

 

zum 90. Geburtstag

am 11. Februar 1958, Ziegelmeister und Kampenwärter Friedrich Richter, aus Hohendorf-Stümswalde, Kreis Pr.-Holland, jetzt bei seiner Tochter, Käte Fischer, Rinteln (Weser), Klosterstraße 16.

 

am 28. Februar 1958, Landsmann Wilhelm Dröse, aus Hirschfeld, Kreis Pr.-Holland, jetzt in der Familie seines Sohnes, Kurt Dröse, Deichsende 147, Kreis Wesermünde. Der Jubilar war fünfzig Jahre selbständiger Schneidermeister in Hirschfeld.

 

am 2. März 1958, Frau Marie Niedler, aus Kl.-Konopken, Kreis Lötzen, zuletzt in Allenstein, Jakobstraße 10. Sie ist durch ihre Tochter, Erna Brosowski in Reinfeld zu erreichen.

 

zum 88. Geburtstag

am 25. Februar 1958, Frau Charlotte Kallweit, geb. Deike, aus Balten, Kreis Elchniederung, jetzt bei Herbert Wollenberg, Lindenberg (Allg.), Hansenweiherstr. 24.

 

am 27. Februar 1958, Bauer Emil Mertins, aus Wetterau, Kreis Schloßberg, jetzt bei seinem Sohn, Erich in Föckinghausen über Westerhausen, Kreis Melle.

 

zum 87. Geburtstag

am 28. Februar 1958, Witwe Minna Henke, geb. Unruh, verwitwete Heidenreich, aus Quehnen, Kreis Pr.-Eylau, jetzt mit ihren Kindern, Adalbert und Frida Heidenreich und Frau Minna Quednau, geb. Heidenreich, in Elsfleth a. d. Weser, Doris-Hey-Straße 15.

 

am 7. März 1958, Altsitzer Julius Trzaska, aus Bruchwalde, Kreis Sensburg, jetzt in Mettmann-Diepensiepen, Altersheim.

 

zum 86. Geburtstag

am 1. März 1958, Witwe Elisabeth Lettau, geb. Wosilat, aus Gumbinnen, Salzburger Straße 1, jetzt in (23) Uelzen 121 bei Syke, Bezirk Bremen.

 

am 6. März 1958, Schneidermeister Ferdinand Taube, aus Liebstadt, Kreis Mohrungen, jetzt in Hamborn a. Rh., Jakobistraße 3 c. Der Jubilar hat den Ersten Weltkrieg in Russland mitgemacht, war 25 Jahre Kirchendiener an der evangelischen Kirche und Mitbegründer der 1900 gegründeten Freiwilligen Feuerwehr.

 

zum 85. Geburtstag

am 1. März 1958, Landwirt Friedrich Spiegelberg, aus Pergusen, Kreis Pr.-Holland, jetzt in der sowjetisch besetzten Zone. Er ist über Landsmann G. Amling, Pinneberg, Richard-Köhn-Straße 2, zu erreichen.

 

am 2. März 1958, Frau Auguste Glage, Witwe des Altbauern Adolf Glage, aus Gr.-Ladtkeim, jetzt bei ihrem Sohn und ihren Enkelkindern in Gr.-Hehlen, Niedersachsen. Der Ehemann der Jubilarin verstarb an den Folgen einer auf der Flucht erlittenen Verwundung.

 

am 3. März 1958, Frau Olga Stanneck, aus Güldenboden, Kreis Mohrungen, jetzt bei ihrer Tochter, Frau Tischmann, in Neubruchhausen über Bassum, Bez. Bremen.

 

am 4. März 1958, Frau Emilie Illmann, geb. Kaminski, aus Kl.-Schläfken, Kreis Neidenburg, jetzt in Wiesbaden, Lehrstraße 21.

 

am 5. März 1958, Frau Emma Strenger, geb. Allenstein, aus Nordenburg, Kreis Gerdauen, Schulstraße, jetzt bei ihrer ältesten Tochter, Frau Pump, in Pinneberg (Holstein).

 

am 6. März 1958, Frau Johanna Disselbach, aus Königsberg, Yorckstraße 88, jetzt bei ihrer Tochter, Erna Büchler in Buffenhofen, Kreis Sigmaringen.

 

zum 84. Geburtstag

am 24. Februar 1958, Frau Minna Wiemer, geb. Raeder, aus Schloßberg, Ebenroder Straße 6, jetzt bei ihrer Tochter, Erna Urbschat in Dillenburg, Wilhelmstr. 30.

 

am 25. Februar 1958, Witwe Ida Meienreis, aus Insterburg, jetzt in Lensahn (Ostholstein), Kurzer Kamp 2.

 

am 1. März 1958, Witwe Johanne Nowas, aus Memel, Ferdinandstraße 6, jetzt bei ihrer jüngsten Tochter, Frieda Voß in (24a) Rethwischdorf über Oldesloe-Land, Königstraße.

 

am 2. März 1958, Landsmann Hermann Plewe. Er wurde in Grabowen, Kreis Goldap, geboren und hat bis zur Vertreibung auch dort gewohnt; weit über seinen Heimatkreis hinaus war er bekannt. Jetzt wohnt er in Weende bei Göttingen, Eichweg 18.

 

am 3. März 1958, Viehhändler Franz Herholz, aus Gr.Ragauen, Kreis Angerapp, jetzt in der sowjetisch besetzten Zone. Im September vorigen Jahres konnte er mit seiner Ehefrau die Goldene Hochzeit feiern. Er ist über seine Tochter, Elisabeth Kehlau, Saalsdorf über Helmstedt, zu erreichen.

 

zum 83. Geburtstag

am 24. Februar 1958, Landsmann Friedrich Sempf aus Zinten, jetzt bei seiner Tochter in Waake bei Göttingen. Sein Sohn, Erich wohnt in seiner Nähe.

 

am 28. Februar 1958, Altbäuerin Emilie Kassner, aus Deinen, Kreis Schloßberg. Sie ist durch Ewald Scherenberger, (24) Stadum über Leck, zu erreichen.

 

am 1. März 1958, Witwe Marie Danowski. geb. Feuersenger, aus Prostken, Kreis Lyck, jetzt in Walsrode (Han.), Lange Straße 27, bei ihren Kindern. Ihre Söhne. Hans und Otto sind noch vermisst, Artur und Willy kehrten aus russischer Gefangenschaft zurück.

 

am 4. März 1958, Postinspektor i. R. Adolf Eckert, aus Tilsit, Lindenstraße 16, jetzt in Bordesholm (Holstein), Wildhofstraße 8, bei Schwarz.

 

am 5. März 1958, Frau Berta Plage, aus Königsberg, Moltkestraße 16, jetzt in (13b) Gangkofen, Neue Siedlung Nr. 226 (Niederbayern).

 

zum 82. Geburtstag

(ohne Datum) Landsmann Otto Federau, aus Königsberg, Sternwartstraße 33/34. Er war sechzig Jahre als Kaufmann in Königsberg tätig. Bis 1950 war er in Dänemark interniert. Seit dieser Zeit wohnt er in Linz (Rhein), In der Aue 4. Seine Ehefrau starb im vergangenen Jahr.

 

am 2. März 1958, Frau Charlotte Sebrowski, aus Lyck, Danziger Straße 44, jetzt in Rumbeck bei Rinteln.

 

am 3. März 1958, Frau Anna Gudjons, geb. Dedeleit, aus Birkenhain, Kreis Tilsit-Ragnit, jetzt mit ihrer Tochter, Else Gudjons in Jevenstedt, Kreis Rendsburg.

 

am 4. März 1958, Landsmann Karl Gronenberg, aus Königsberg Pr., jetzt in Minden, Petersilienstraße 7.

 

am 5. März 1958, Bauer Friedrich Krüger, aus Rogau, Kreis Pr.-Holland, ehemals Bürgermeister und Ortsbauernvorsteher. Er wohnt jetzt in Hohenhorst bei Uetersen, Kreis Pinneberg. Er ist heute Ortsvertreter seiner Heimatgemeinde.

 

am 9. März 1958, Landsmann Johann Torkler, aus Lissau, Kreis Lyck, jetzt in Oldenburg i. O., Bürgerstraße 41.

 

zum 81. Geburtstag

(ohne Datum) Frau Elisabeth Pauly, geb. Wormit, aus Prantlack, Kreis Bartenstein, jetzt in ihrem Eigenheim „Haus Prantlack" in Calw (Schwarzwald), Wimberg, Frauenwaldstraße 22.

 

am 28. Februar 1958, Frau Maria Maeder, geb. Hoffmann, aus Kussen, Kreis Pillkallen, jetzt mit ihren Töchtern in der sowjetisch besetzten Zone. Sie ist durch Martha Schäfer, Hann. Münden, Galgenberg 36, zu erreichen.

 

am 2. März 1958, Landsmann Max Albrecht aus Simohnen, Kreis Insterburg, jetzt mit seiner Ehefrau Margarete Albrecht, geb. Stabbert, mit der im Oktober vorigen Jahres die Goldene Hochzeit feiern konnte, in (21b) Neheim-Hüsten, Scharnhorststraße 41.

 

am 3. März 1958, Regierungsamtmann i. R. Franz Dorsch. Er wurde in Königsberg geboren und war an den Regierungen Marienwerder, Schneidemühl, Potsdam und Berlin tätig. Jetzt lebt er mit seiner Ehefrau, Käthe Dorsch, geb. Herzer (Schneidemühl), in Bensheim-Auerbach a. d. B., Darmstädter Straße 132.

 

am 4. März 1958, Landsmann Emil Koschorreck, aus Grabowen, Kreis Goldap, jetzt in der sowjetisch besetzten Zone. Er ist durch seine Schwester, Emma Koschorreck, Brunsbüttelkoog, Königsberger Straße 9, zu erreichen.

 

am 7. März 1958, Frau Luise Karbowski, aus Lyck, jetzt in Berlin-Neukölln, Wißmannstraße 6.

 

am 8. März 1958, Oberlokomotivführer a. D. Willy Schleicher, aus Eydtkuhnen, jetzt bei seinem jüngsten Sohn, Oberpostinspektor Helmut Schleicher, in Kiel, Goethestraße 20. Der rüstige Jubilar würde sich über Lebenszeichen ehemaliger Bekannter aus Eydtkuhnen freuen.

 

zum 80. Geburtstag

am 1. März 1958, Obersteuerinipektor i. R. Hugo Hellwig, aus Sensburg, jetzt in (23) Lehmwerder (Oldenburg), Detmarstraße 6.

 

am 1. März 1958, Frau Johanna Holz, Witwe des Schmiedemeisters Otto Holz, aus Bandels, Kreis Pr.-Eylau, jetzt bei ihrem Schwiegersohn, Friseurmeister Bruno Fiebrantz, und ihrer Tochter Erna in Brenken, Kreis Büren (Westfalen).

 

am 1. März 1958, Frau Gottliebe Olkowski, geb. Merchel, aus Neidenburg, Brückenstraße 5, jetzt zusammen mit ihrer Schwester, Ottilie Czaczkowski in Dersau, Kreis Plön (Holstein).

 

am 3. März 1958, Frau Gertrud Bernecker, geb. Streichert, aus Tilsit, Landwehrstraße 42, jetzt mit ihrem Ehemann, der am 8. Februar 1958, 83 Jahre alt geworden ist, in Ulm (Donau), Hasslerstraße 8.

 

am 5. März 1958, Frau Auguste Hopp, Witwe des Strommeisters Gustav Hopp, aus Niedersee, jetzt in Düsseldorf-Oberkassel, Pariser Straße 16.

 

am 5. März 1958, Witwe Emma Murach, geb. Knischewski, aus Königsberg, Nadrauer Weg 22, jetzt bei ihrer Tochter, Gertrud Pokall in Herford, Leipziger Straße Nr. 36.

 

am 8. März 1958, Frau Marta Kristandt, geb. Stamm, aus Königsberg, Georgstraße 6, jetzt bei ihrer Tochter, Elsa Bittihn in Neuenbrook (Holstein) über Glückstadt (Pastorat).

 

am 8. März 1958, Bäckermeister Wilhelm Gorny, aus Lötzen, Neuendorfer Straße, jetzt mit seiner Ehefrau, Gertrud Gorny, geb. Buchhorn, in Sandesneben (Mölln), Kreis Lauenburg.

 

am 9. März 1958, Bäuerin Eva Romanowski, geb. Jelonnek, aus Millau, Kreis Lyck, jetzt in Unterrieden (Werra), Kreis Witzenhausen.

 

Zum 75. Geburtstag

(ohne Datum) Fleischermeisterfrau Ottilie Schönwald, geb. Wietrek, aus Julienhöfen, Kreis Sensburg, jetzt in (23) Dauelsen über Verden (Aller). Sie lebte bis Ende November vorigen Jahres noch in der Heimat.

 

am 19. Februar 1958, Postbeamter i. R. Gustav Laszig, aus Sensburg, Kochstraße 6, jetzt mit seiner Ehefrau in Rinteln (Weser), Blumenwall 5.

 

am 22. Februar 1958, Elektromeister W. O. Schulz, aus Braunsberg, jetzt in Rickenbach, Kreis Säckingen (Baden).

 

am 26. Februar 1958, Frau Grete Stroetzel, geb. Biernatzki, aus Königsberg, Augustastraße 8, jetzt mit ihrem Ehemann, Postinspektor a. D. Otto Stroetzel, in Lüneburg, Akazienweg 3.

 

am 26. Februar 1958, Witwe Amanda Ollesch, geb. Kohnke, aus Löwenhagen, Samland, jetzt in Borken (Westfalen), Bauvereinstraße 9.

 

am 3. März 1958, Frau Johanna Herrmann, geb. Klein, aus Heiligenbeil, Gartenstraße 12a, jetzt in Rendsburg, Am Exerzierplatz 14. Ihre Tochter lebt in England.

 

am 5. März 1958, Frau Ella Schoof, aus Wehlau, Kleine Vorstadt, jetzt in Olpe (Westfalen), Hoher Stein 12, bei ihrer Tochter, Hildegard Schoof.

 

am 6. März 1958, Frau Martha Rogalla, geb. Arndt, jetzt mit ihrem Ehemann, Oberlokomotivführer i. R. Arthur Rogalla, in (14a) Heilbronn, Grimmstraße 1.

 

am 6. März 1958, Witwe Berta Führer, aus Hohenstein, jetzt in Minden, Lindenstraße 30.

 

am 8. März 1958, Witwe Karoline Etienne, aus Labiau, jetzt in Minden, Umradstraße 27.

 

Goldene Hochzeiten

Landwirt Gustav Binding und Frau Minna Binding, geb. Schäfer, aus Sandkirchen, Kreis Tilsit-Ragnit, jetzt in Eimen, Kreis Holzminden, feierten am 17. Februar 1958, ihre Goldene Hochzeit. Außer den beiden Töchtern, Erna, jetzt in Duisburg-Hamborn, und Gertrud, jetzt in Kanada, nahmen Verwandte und Freunde sowie Vertreter des Kreises Holzminden an der Feier teil. Landsmann Arthur Zimmermann, ein Schwager des Jubelpaares, hatte schon die Grüne Hochzeit der Eheleute mitgefeiert.

 

Die Eheleute August Tolksdorf und Frau Berta Tolksdorf, geb. Sablonski, aus Brandenburg, Kreis Heiligenbeil, Dammstraße, jetzt in Oldenburg-Kreyenbrpck, Hertzstraße 6, feiern am 1. März 1958, im Kreise der ihnen noch verbliebenen Kinder und Enkelkinder, das Fest der Goldenen Hochzeit.

 

Lehrer i. R., Theodor Böttcher und seine Ehefrau, Margarete Böttcher, geb. Fuhrmann, aus Gr.-Münsterberg, Post Alt-Christburg, Kreis Mohrungen, jetzt in Kl.-Krotzenburg, Kreis Offenbach (Main), feiern am 2. März 1958, das Fest der Goldenen Hochzeit.

 

Rest der Seite: Rätsel-Ecke

 

Seite 13   Familienanzeigen

 

Fern seiner geliebten ostpreußischen Heimat entschlief nach langem schwerem Leiden, am 12. Februar 1958, mein lieber Bruder, Gustav Eisenblätter, Lehrer i. R., im 77. Lebensjahre. In stiller Trauer: Margarete Eisenblätter als Schwester und Verwandte. Celle, St. Georgsgarten IV/4 früher Zinten Ostpreußen. Die Beerdigung hat am 15. Februar 1958 in Celle stattgefunden

 

Nach Gottes heiligem Willen wurde unsere liebe Schwester, Diakonisse Marie Maletzki, geb. 13.01.1887, zum Diakonissenamt eingesegnet 25.05.1917, am 18. Februar 1958, aus dem irdischen Leben abberufen. Psalm 118. 25. Ev.-luth. Diakonissen-Mutterhaus Bethanien (Lötzen). Diakonisse, Gertrud Schoppen, Oberin. Theodor Kuessner, Pastor und Vorsteher.

 

Nach einem mit großer Geduld ertragenem Herzleiden, entschlief am 8. Februar 1958, meine liebe Frau, unsere gute Mutter, Schwiegermutter, Omi, Schwester, Schwägerin und Tante, Elise Wulff, geb. Spandöck, im 70. Lebensjahre. In stiller Trauer im Namen aller Angehörigen: Alfred Wulff. Meggerholm, Post Christiansholm über Rendsburg. Früher Gr.-Blumenau, Kreis Samland.

 

Am 25. Dezember 1957 nahm Gott, der Herr, meine liebe Mutter, Schwiegermutter, Oma, Schwester, Schwägerin und Tante, Elisabeth Grigoleit, verw. Raeder, geb. Schattner, nach kurzer Krankheit, im 81. Lebensjahre, zu sich in die Ewigkeit.Im Namen aller Angehörigen: Otto Raeder. Emma Raeder, geb. Schühsler. Kurt Raeder. Lüdingworth, Köstersweg 79. Früher Klischen Düdenfelde, Kreis Pillkallen.

 

Am 13. Februar 1958 entschlief sanft nach schwerer Krankheit, unsere liebe Schwester, Schwägerin und Kusine, Frieda Freundt, geb. Lipka, aus Angerburg, Ostpreußen, Reckliesstraße. In stiller Trauer im Namen aller Angehörigen: Anna Sokolowski, geb. Schulz. Siegburg, von-Stephan-Straße 14.

 

Fern ihrer lieben Heimat und all ihren Landsleuten verstarb am 7. Februar 1958, unsere liebe Mutter, Schwiegermutter, Großmutter und Urgroßmutter, Frau Amalie Spitz, geb. Joppien, früher Seestadt Pillau, Ostpreußen, kurz vor ihrem 83. Lebensjahre. In stiller Trauer: Familie A. Röhl, Meersburg. Familie A. Hertel, Bayreuth. Familie A. Müller, Leverkusen. Meersburg, den 7. Februar 1958, Steigstraße 10.

 

Rest der Seite: Bekanntschaften, Werbung, Unterricht

 

Seite 14   Familienanzeigen

In der Blüte der Jahre, in der Fülle der Kraft, hat ein tödlicher Unfall Dich dahingerafft. Du warst so gut. Du starbst so früh, wer Dich gekannt, vergisst Dich nie. Durch tragischen Unglücksfall verlor ich heute, noch unfassbar für uns alle, meinen innig geliebten herzensguten Mann, Monikas besten Papa, unseren guten Sohn, besten Schwiegersohn, Bruder, Großsohn, Schwager, Neffen und Onkel, Willi Noreisch, im blühenden Alter von 24 Jahren. In tiefem Weh: Erna Noreisch, geb. Kahle und Klein-Monika. Ewald Noreisch und Frau, als Eltern. Wilh. Kahle und Frau, als Schwiegereltern und alle Verwandten. Poggenhagen-Bordenau, den 6. Februar 1958. Früher Ludendorf, Kreis Labiau, Ostpreußen. Beerdigung fand am Montag, dem 10. Februar 1958, um 14 Uhr, vom Trauerhause aus statt.

 

Am 6. November 1957 entschlief in dem Stadtkrankenhaus in Schlitz, Kreis Lauterbach, fern seiner geliebten Heimat, mein lieber Mann, unser guter Vater, Großvater, Onkel und Schwiegervater, kurz vor Vollendung seines 70. Lebensjahres, der Schiffsführer i. R., Albert Lange, Tilsit, Ostpreußen. In stiller Trauer: Martha Lange, geb. Erwin. Kinder, Enkelkinder und alle Anverwandten. Schlitz, Kreis Lauterbach, Hessen, Im Grund 33.

 

Römer 14, Vers 7     Fern der geliebten Heimat entschlief nach langer Krankheit, am 30. Januar 1958, mein lieber Vater, Schwiegervater, Großvater, Schwager und Onkel, der Altbauer, Gustav Treptau, früher Wangritten, Kreis Bartenstein, Ostpreußen, im Alter von 94 Jahren. In stiller Trauer: Herta Molgedey, geb. Treptau. Walter Molgedey. Marlies Molgedey. Gertrud Treptau, geb. Rieck. Annemarie Treptau. Düsseldorf-Holthausen, den 19. Februar 1958, Werstener Friedhofstraße 210.

 

Am 15. Februar 1958 entschlief sanft nach einem erfüllten Leben, im 80. Lebensjahre, mein lieber Mann, unser guter Vater, Großvater und Urgroßvater, Otto Winkelmann. In stiller Trauer im Namen aller Angehörigen: Auguste Winkelmann, geb. Jakubzik. Neu-Wulmstorf, Kreis Harburg. Früher Reimannswalde, Kreis Treuburg.

 

Gott dem Allmächtigen hat es gefallen, meinen lieben treusorgenden Mann, unseren lieben Bruder, Schwager und Onkel, den früheren Bürovorsteher Walter Orlowsky, am 24. Januar 1958, im Alter von 71 Jahren, nach kurzer schwerer Krankheit zu sich zu nehmen. In tiefem Leid: Helene Orlowsky mit Angehörigen. Ebingen (Württemberg), Marktstraße 38. Früher Königsberg Pr., Krausallee 12.

 

Ihr Leben war Arbeit, ihr Heimgang sei Friede. Nach Gottes unerforschlichem Ratschluss entschlief heute Morgen nach kurzer Krankheit, für uns plötzlich und unerwartet, unsere liebe herzensgute Mutti, Schwiegermutter und Großmutter, unsere liebe Schwägerin, Tante und Kusine, Anna Broziewski, geb. Braczko, im 65. Lebensjahre. In stiller Trauer: Otto Czymoch, Edeltraut Czymoch, geb. Broziewski. Hans-Otto, als Enkel und Anverwandte. Solingen-Höhscheid. Berlin. Frieberg, den 5. Februar 1958, Am Lindenhof 22. Früher Lissau, Kreis Lyck. Die Beerdigung hat auf dem evangelischen Friedhof Solingen-Höhscheid stattgefunden.

 

Zum Gedenken. In stiller Wehmut gedenke ich am ersten Jahrestag des Heimganges meiner treuen Weggenossin und liebsten Freundin, Frau Erna Plaumann, verw. Jung, früher Hotel Deutsches Haus, Osterode, Ostpreußen. Nach kurzer Krankheit erlöste Gott sie am 27. Februar 1957 von ihrem schweren Leiden. Sie wurde an der Seite ihres 1946 verstorbenen Gatten auf dem Friedhof in Wernigerode im Harz (sowj. bes. Zone) zur letzten Ruhe gebettet. Sie war mir 22 Jahre, als Vorgesetzte, ein leuchtendes Vorbild unermüdlichen Schaffens. Erika Wandel. Herrenalb, Schwarzwald, Kurpromenade 5.

 

Am 15. Februar 1958 entschlief sanft, unsere liebe Mutter, Schwiegermutter, Groß- und Urgroßmutter, Frau Ludowika Pohl, verw. Schwidder, im fast vollendeten 95. Lebensjahre. Im Namen der Hinterbliebenen: Paul Kühne und Frau Minna Kühne, geb. Schwidder. Rosengarten, Hofheimer Straße 70. Früher Gr.-Klitten, Kreis Bartenstein.

 

Am 16. Februar 1958 entschlief nach schwerer Krankheit, unsere liebe Mutter, Schwiegermutter und Oma, Emma Kablau, geb. Quaeck, Schiffskapitänswitwe, im Alter von 73 Jahren. In tiefer Trauer: Heinrich Kablau, Sohn und Familie, Heimathausen, Post Percha bei Starnberg. Hans Kablau, Sohn und Familie, Dülmen (Westfalen) A. d. Wiesen 13. Willi Kablau, Sohn und Familie, sowjetisch besetzte Zone. Thilde Kablau, Schwiegertochter, München-Anbing Ost, Staufener Straße 12. Früher Labiau, Ostpreußen, Marktstraße 8.

 

Was Gott tut, das ist wohlgetan. Am 8. Januar 1958 hat Gott, der Herr, meine geliebte Frau, unsere liebe Mutter, Schwiegermutter, Oma, Schwester, Schwägerin und Tante, Anna Schermucksnis, geb. Bloecks, nach kurzem schwerem, mit Geduld getragenem Leiden, im Alter von 63 Jahren, heimgerufen. Franz Schermucksnis. Osterode, Harz. Früher Groß-Rominten, Kreis Goldap, Ostpreußen.

 

Zum Gedenken. Ich hatt' einen Kameraden, einen besseren fand ich nicht. Zum 70. Geburtstag, gedenken wir in Wehmut und stiller Trauer, meines lieben guten Mannes, unseres lieben Vaters, Ernst Eichler, geb. 04.03.1888, der als Volkssturmmann seit März 1945 in Königsberg Pr. verschollen ist. Johanna Eichler, geb. Grieger. Hanna Eichler. Lieselotte Wegener. Hans Wegener. Als Enkelinnen, Angela und Gabriele. Hannover-Döhren, Abelmannstraße 8 B. Früher Königsberg Pr., Samitter Allee 11 (Bauhof).

 

Fern der geliebten Heimat entschlief unerwartet am 16. Februar 1958, meine liebe gute Schwester, Anna Loepke, geb. Kloss, früher Königsberg Pr., im 76. Lebensjahre. In stiller Trauer: Margarete Kloss. Neusatz 58 b, bei Bühl (Baden). Früher Mohrungen.

 

Am 2. Februar 1958 entschlief sanft, unsere liebe Mutter, Schwiegermutter, Großmutter, Schwester und Schwägerin, Rosine Müller, geb. Makowski, im 76. Lebensjahre. In stiller Trauer: Hans Müller und Frau Anna Müller, geb. Kleinfeld. Günter und Siegfried. Braunschweig, im Februar 1958. Früher Königsberg Pr., Jahnstr. 2.

 

Fern der Heimat verstarb plötzlich mein lieber Mann, unser treusorgender Vater, der Oberzollsekretär i. R., Emil Fischer, im 83. Lebensjahre. In stiller Trauer: Emilie Fischer, geb. Czerlinski und Kinder.Basbeck N.E., 18. Februar 1958, Hirschberg 496. Früher Königsberg Pr., Meisenweg 12.

 

Zum Gedenken. 10.10.1898. 28.02.1953. Fern von der Heimat, Elisabeth Bolz Neukußfeld, Kreis Pr.-Holland. In stiller Wehmut: Die Kinder, Otto, Martha und Gretel. Obergünßburg, Kapellenweg 9.

 

Nur Arbeit war Dein Leben, nie dachtest Du an Dich, nur für die Deinen streben, war Deine größte Pflicht. Nach einem schaffensreichen Leben, nahm Gott, der Herr, am 30. Januar 1958, unsere liebe gute Mutter, Schwiegermutter, Großmutter, Schwester, Schwägerin und Tante, Witwe Lina Neumann, geb. Markwart, früher Insterburg 2, Teichgasse Nr. 3, im 71. Lebensjahre, nach kurzem mit großer Geduld ertragenen Leiden, zu sich in die Ewigkeit. Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: Charlotte Höhne, verw. Dornbusch, geb. Neumann. (21b) Castrop-Rauxel, den 17. Februar 1958, Wartburgstraße Nr. 130. Früher Insterburg und Königsberg Pr., Buddestraße Nr. 36. Die Beisetzung fand am 3. Februar 1958, auf dem Habinghorster Friedhof in Castrop-Rauxel statt.

 

Am 15. Februar 1958 verschied unerwartet, meine liebe Mutter, Schwiegermutter, Großmutter, Schwester, Schwägerin und Tante, Frau Minna Thierfeld, geb. Urbat, früher Gumbinnen, Friedrichstraße 7, im Alter von 72 Jahren. Im Namen aller Angehörigen: Erika Mandel, geb Thierfeld. Kurt Mandel und vier Enkelkinder. Stuttgart-Zuffenhausen, Gronauer Straße 12.

 

In schmerzlichem Gedenke, zum 36. Geburtstag, an mein einziges geliebtes Kind, Lothar Grübnau, geb. 26.02.1922 Königsberg Pr. Seine schwer geprüfte Mutter: Lina Schröder, geb. Gekinsky. Oldenburg i. O., Husbrok 27. Früher Kreuzburg, Ostpreußen.

 

Am 5. Februar 1958 rief Gott, der Herr, unseren lieben Vater, Schwiegervater, Großvater, Urgroßvater, Schwager, Onkel und Großonkel, Robert Baubkus, im Alter von 85 Jahren, wohlversehen mit den Gnadenmitteln unserer hl. Kirche, nach langem, mit großer Geduld ertragenem Leiden, und kurzem schwerem Krankenlager, zu sich in die Ewigkeit. Er ruht an der Seite seiner vor 1 ½ Jahren verstorbenen Gattin. Im Namen aller Hinterbliebenen: Frida Baubkus. Murg (Baden), Ledergasse 14. Früher Königsberg Pr., Steile Straße 2.

 

Zum Gedenken. Wenn Liebe könnte Wunder tun und Tränen Tote wecken, dann würde Dich, mein lieber Sohn, nicht kühle Erde decken. Am 24. Februar 1957 entriss uns der Tod, 4 Tage vor seinem 28. Geburtstag, durch einen tragischen Unglücksfall, unseren einzigen Sohn und Bruder, Erwin May, früher Insterburg, Ostpreußen, Am Sandsteg 7. In stillem Gedenken: Die traurigen Eltern und einzige Schwester. Meckelfeld bei Hamburg-Harburg, Am Höpen 363. Gleichzeitig gedenken wir meines lieben Mannes, unseres lieben Bruders und Schwagers, Franz May, früher Insterburg, Ostpreußen, General-Litzmann-Straße, der am 3. April 1957 in Berlin-Blankenfelde, Schildow, Distelweg 9, verstorben ist. Im Namen aller Trauernden: Anna May.

 

Wie war so reich Dein ganzes Leben, an Müh' und Arbeit, Sorg' und Last. Wer Dich gekannt, muss Zeugnis geben, wie treulich Du gewirket hast. Am 21. Dezember 1957 wurde durch Unglücksfall, mein innigst geliebter Sohn, Bruder., Gatte und treusorgender Vater, Schlosser, Gerhard Marmulla, im Alter von 38 Jahren, in die Ewigkeit abgerufen. Er folgte seinem Vater, Albert Marmulla und seinen vier Geschwistern, im Alter von 15 bis 23 Jahren, die mir der Krieg 1942 und 1945 entrissen hat. In unfassbarem Schmerz: Seine Mutter, Henriette Marmulla und Schwester, Edelgard, Niederkrüchten, Kreis Erkelenz, Hochstraße 120. Seine Gattin, Ruth Marmulla, geb. Rattay und fünf Kinder. Bochum-Langendreer, Stennerskuhlstraße 3. Früher Sensburg, Treudankstraße 22.

 

Ihr bleibt uns immer unvergessen. Am 4. Dezember 1957 verstarb nach langer schwerer Krankheit, mein lieber treusorgender Mann, unser herzensguter Vater und Großvater, der Verwaltungssekretär a. D., Karl Basel, im Alter von 74 Jahren. Gleichzeitig gedenke ich meines lieben Sohnes, unseres guten Bruders und Onkels, Bruno Basel, der heute sein 50. Lebensjahr vollendet hätte. Ihn deckt die Heimaterde. Wilhelmine Basel, geb. Schiedat. Ewald Basel und Frau Elsa Basel, geb. Sprung. Paul Volkenhoff und Frau Gertrud Volkenhoff, geb. Basel, Olchine, bei München, Jahnstraße 33 und vier Enkelkinder. Plön (Holstein) den 14 Februar 1958, Königsberger Straße 22. Früher Tilsit, Ostpreußen, Kasernenstraße 20.

 

Fern seiner geliebten Heimat entschlief am 24. Januar 1958, mein lieber Mann, Vater, Schwiegervater, Opa, Bruder, Schwiegersohn, Schwager und Onkel, Schlosser, Fritz Purwien, nach langer Krankheit, im Alter von 48 Jahren. In stiller Trauer: Ella Purwien, geb. Graap und Kinder. Würselen bei Aachen. Früher Insterburg, Ostpreußen.

 

Es ist bestimmt in Gottes Rat, dass man vom Liebsten, was man hat, muss scheiden. In den frühen Morgenstunden des 23. Januar 1958, nahm Gott, der Herr, meinen innig,geliebten Mann und treuen Lebenskameraden, unseren lieben guten Vater, Schwiegervater, Bruder, Schwager, Onkel und herzensguten Opa, Otto Zeroch, Oberpostinspektor a. D., im 76. Lebensjahre, zu sich in Sein Reich. In tiefem Leid: Thea Zeroch. Erwin Schnigge und Frau Margot Schnigge, geb. Zeroch. Willi Wachlin und Frau Ursula Wachlin, geb. Zeroch und seine fünf Enkelkinder. Leichlingen, den 23. Januar 1958, Samlandweg 5. Die Beisetzung fand am Montag, dem 27. Januar 1958, um 14 Uhr von der Kapelle des evangelischen Friedhofes Uferstraße aus statt.

 

Am 12. Januar 1958 verstarb in Wismar, unsere liebe Schwester und Tante, Gertrud Zimmermann, im Alter von 52 Jahren. Sie bleibt uns unvergessen. Erich Kiehling und Frau Lisbeth Kiehling, geb. Zimmermann und alle Angehörigen. Gehrden (Han.), Moltkestraße 10. Früher Groß-Weißensee bei Wehlau.

 

Zum Gedenken. Am 2. März 1948 entschlief in Gotha, fern der ostpreußischen Heimat, unsere liebe gute Mutter, die Landwirt- und Posthalterwitwe, Frau Anna Malwitz, geb. Smeilus, im 81. Lebensjahre. Marie Malwitz. Heinrich Malwitz. Rastatt (Baden), An der Ludwigsfeste 2. Früher Tilsit, Herzog-Albrecht-Platz 1. Beisetzung der Urne in Rastatt.

 

Seite 15   Familienanzeigen

Fern Ihrer geliebten Heimat entschlief nach langer Krankheit, unsere liebe gute Mutter und Großmutter, Johanna Martin, geb. Orlowski, geb. 06.11.1888, gest. 04.01.1958. Wir gedenken unseres guten Vaters und Großvaters, Leo Martin, geb. 04.01.1883, gest. 02.11.1945, 1. Internierungslager Insterburg und meines lieben, guten Mannes, Vaters und Schwagers, Franz Witt, geb. 12.12.1915, vermisst seit April 1945 im Osten. In stiller Traue: Ilse Witt, geb. Martin und Sohn Frank. Lea Martin. Renate Martin. Betzdorf (Sieg). Scheuerfelder Straße 50. Früher Steinwalde, Kreis Lötzen.

 

Nach Gottes unerforschlichem Ratschluss wurde nach kurzer schwerer Krankheit, mein lieber Mann und herzensguter Vater, Schwiegervater und Großvater, Bruder, Schwager und Onkel, Fritz Benick, fern seiner geliebten ostpreußischen Heimat, im 70. Lebensjahre, in die Ewigkeit abgerufen. In tiefer Trauer: Gertrud Benick, geb. Schneidereit. Herbert Benick und Frau Sigrid Benick, geb. Deicke. Gerhard Benick und Frau Gertrud Benick, geb. Hickmann. Elsa Späth, geb. Benick. Heinz Späth und fünf Enkelkinder. Bensheim, den 9. Februar 1958, Gerbergasse 7. Früher Königsberg Pr., Gebauhrstraße 61a

 

O, Mutter! Habe Dank. Du liebe Eine, für alles was Du uns gewesen bist! Dein Platz auf Erden leer geblieben ist, doch Gottes Gnade ließ uns nicht alleine. Am 15. Januar 1958 hat Gott, der Herr, unsere liebe herzensgute Mutter, Schwiegermutter, Großmutter und Tante, Mathilde Gottschalk, geb. Penschuck, aus Tilsit, Ostpreußen, im vollendeten 80. Lebensjahre zu sich genommen. In tiefer Trauer: Erich Gottschalk und Frau Charlotte Gottschalk, geb. Zeplies. Ida Wallat, geb. Gottschalk. Heinz Wallat. Elli Gronwald, geb. Gottschalk. Ewald Gronwald. Willi Gottschalk und Frau Hildegard Gottschalk, geb. Breul. Als Enkelkinder, Karlheinz, Uta, Doris, Christiane, Gisela und Rolf. Hamburg 22, Käthnerort 65. Wir haben unsere liebe Entschlafene, am 22. Januar 1958 in Hamburg, Friedhof Olsdorf, zur letzten Ruhe gebettet.

 

Am 14. Februar 1958 entschlief sanft nach kurzer Krankheit, meine liebe Mutter, Schwiegermutter, Großmutter, Schwägerin und Tante, Apothekenbesitzerwitwe, Frau Clara Born, geb. Westphal, früher Jablonski, im Alter von 76 Jahren. Im Namen aller Hinterbliebenen: Kurtgeorg Born, Apotheker. Bochum-Langendreer, Stern-Apotheke, Wartburgstraße 1. Früher Prostken, Kreis Lyck, Apotheke Born. Die Beerdigung fand am 18. Februar 1958 statt.

 

Am 11. Februar 1958 entschlief nach schwerem, mit großer Geduld ertragenem Leiden, unsere liebe treusorgende Mutter, Schwiegermutter, Schwester, Tante und Großtante, Magdalene Kröhnert, geb. Stattaus, früher Schwanensee, Kreis Elchniederung, im 63. Lebensjahre. Die Beerdigung fand am 17. Februar 1958 in Hamburg-Olsdorf statt. Gleichzeitig gedenken wir in Liebe unseres am 6. Oktober 1947 in der Heimat entschlafenen Vaters, Louis Kröhnert. In stiller Trauer: Gertraud Pienkos, geb. Kröhnert. Walter Pienkos. Gerda Kröhnert. Gerhard Kröhnert. Käte Kröhnert, geb. Krämer. Dora Michel, geb. Kröhnert. Alfred Kröhnert und Enkelkinder. Hamburg-Hamm, Am Elisabethgehölz 9.

 

Heute Nacht, um 1 Uhr, verstarb plötzlich und unerwartet, mein lieber treusorgender Mann, unser herzensguter Vater, Schwiegervater, lieber Opa und Schwager, der Lehrer i. R., Hilmar Müller, früher Bönkenwalde, Kreis Heiligenbeil, im 71. Lebensjahre. In tiefer Trauer: Helene Müller, geb. Voigt. Fritz Lindner, vermisst. Ursula Lindner, geb. Müller. Herbert Hill. Elli Hill, geb. Müller und fünf Enkelkinder. Bad Zwischenahn, den 16. Februar 1958, Otterndorf/Niederelbe. Weisheim/Bocksfelde.

 

Am 14. Februar 1958 verließ uns nach langem schwerem, mit Geduld ertragenem Leiden, nach einem Leben voll Liebe und Aufopferung, meine liebe Frau, unsere unvergessliche Mutti und Omi, Antonie Borchert, geb. Hellmick, im Alter von 58 Jahren. Johann Borchert, Bez.-Oberleutnant der Gend. a. D. Dr. Walter Riedel und Frau Ursula Riedel, geb. Borchert. Erich Tessen und Frau Lilli Tessen, geb. Borchert. Karl Kunkel und Frau Irmgard Kunkel, geb. Borchert. Gerhard Wolter und Frau Ilse Wolter, geb. Borchert. Werner Borchert und Frau Hanna Borchert, geb. Kundt. Heinrich Rindfleisch und Frau Ruth Rindfleisch, geb. Borchert. Klaus Borchert und elf Enkelkinder. Letter bei Hannover, Rathaus. Früher zuletzt in Heydekrug, Memelland.

 

Am 17. Januar 1958 nahm Gott, der Herr, fern ihrer Heimat, unsere liebe Mutter, Schwiegermutter, Großmutter, Schwägerin und Tante, Frau Amalie Becker, geb. Nee, im gesegneten Alter von 83 Jahren, durch einen sanften Tod, heim in die Ewigkeit. In stiller Trauer: Magdalene Schröder, geb. Becker. Charlotte Becker. Erich Becker und Frau Ilse Becker, geb. Stein. Liesbeth Becker. Gertrud Becker, geb. Mehs. Hans-Joachim, Barbara und Marlies, als Enkelkinder. Zeven-Aspe, Bez. Bremen. Früher Deeden, Kreis Stallupönen, Ostpreußen

 

Am 14. Februar 1958 verstarb meine treue Lebensgefährtin, meine innig geliebte Frau, Lena Samel, geborene Skowronnek. In tiefer Trauer auch im Namen aller Familienangehörigen: Georg Samel, Berlin-Wilmersdorf, Bundesallee 55.

 

Nach langem schwerem Leiden ist heute früh, unsere liebe Mutter und Großmutter, Frau Charlotte Gentzen, geb. Ehlers, im Alter von 72 Jahren sanft entschlafen. In stiller Trauer im Namen aller Angehörigen: Dr. Gustav Gentzen. Brunhild Gentzen, geb Häuer. Friedrich Gentzen. Frieda Gentzen, geb. von der Trenck und Enkelkinder. Dietrich-Meinhard. Marie-Luise, Michael und Werner. Nienburg (Weser), den 10. Februar 1958. Aguadulce. Panama. Die Urnenbeisetzung findet auf dem Vorwerker Friedhof Lübeck statt.

 

So einfach war Dein Leben, Du dachtest nie an Dich, nur für die Deinen streben, galt Dir als höchste Pflicht. Plötzlich und unerwartet entschlief am 29. Januar 1958, nach kurzer schwerer Krankheit, nach einem arbeitsreichen Leben fern der geliebten Heimat, die er zu gerne wiedergesehen hätte, mein herzensguter Mann, unser stets treusorgender Vater, Schwiegervater, mein lieber Opa, Bruder, Onkel und Schwager, Emil Lunkowsky, Sägewerkbesitzer, im Alter von 63 Jahren. Die trauernden Hinterbliebenen: Martha Lunkowsky, geb. Seewald. Heinz Lunkowsky und Frau Gertrud Lunkowsky, geb. Lettau. Enkelkind Monika und Angehörige. Er folgte seiner Tochter, die nach Verschleppung, in Russland, ihre letzte Ruhe fand. Oberndorf 66 a. Kreis Wetzlar, Hessen. Früher Königsdorf, Kreis Mohrungen, Ostpreußen.

 

Am 14. Februar 1958 entschlief nach kurzer Krankheit, unser lieber Vater, Schwiegervater, Groß- und Urgroßvater, Altsitzer, Friedrich Schulz, früher Saussienen bei Domnau. Es trauern um ihn: Die Kinder, Luzi Schulz, geb. Schulz, Seelbach bei Siegen. Dora Trampnau, geb. Schulz, Bamenohl, Sauerland, Killeschlader Weg 7. Käthe Hellmick, geb. Schulz, Erfurt. Steigerstraße 35. Heinrich Schulz, Erkner/Berlin, Neue Zittauer Straße. Ernst Schulz, Hamburg 33, Alte Wöhr 11c

 

Du hast den Frieden, wir den Schmerz. Am 7. Februar 1958 in den frühen Morgenstunden, nahm Gott, der Herr, meinen von ganzem Herzen geliebten Mann, meinen lieben Vati, Schwiegervater, unseren herzensguten Opa, den Lehrer i. R., Lothar Schill, im Alter von fast 67 Jahren, fern seiner Heimat, zu sich in Sein himmlisches Reich. In stiller Trauer: Irene Schill, geb. Angermann. Gudrun Beberni, geb. Schill. Erich Beberni, Lehrer. Ulrich und Irmtraud, Großkinder. Norden (Ostfriesland), Knyphausenstraße 2 und Norden, Tidofeld 28. Früher Grieben, Kreis Angerapp, Ostpreußen.

 

Nach kurzer schwerer Krankheit entschlief heute, mein geliebter treusorgender Mann, mein herzensguter Vater, Großvater, Schwiegervater, Schwager und Onkel, Carl Zenthoefer, Oberregierungssekretär i. R., im Alter von 84 Jahren. In stiller Trauer: Emma Zenthoefer, geb. Naujoks. Conrad Zenthoefer. Alice Zenthoefer, geb. Oppermann und drei Enkelkinder. Radolfzell/Bodensee, Untertorstraße, 17, den 14. Februar 1958. Früher Ortelsburg.

 

Nach langer schwerer Krankheit entschlief am 18. Februar 1958, mein lieber Mann, unser guter Vater, Schwiegervater und Opa, Gartenmeister, Ernst Zink, früher Tapiau, Ostpreußen, im Alter von 63 Jahren. In stiller Trauer: Maria Zink, geb. Petschelies. Edith Krewald, geb. Zink. Ewald Zink. Marlies Zink, geb. Meier. Konrad Krewald. Als Enkel, Gerd Krewald, Joachim Krewald, Sabine Zink. Korschenbroich, Rheinland.

 

Seite 16   Familienanzeigen

Am 12. Februar 1958 starb in Berlin unser lieber Ohm, Hochwürden Msgr. Andreas Boenigk, Päpstlicher Hausprälat. Geistl. Direktor a. D. des Katharinenkonvents zu Braunsberg, Ostpreußen, im gesegneten Alter von 87 Jahren und im 65. Jahre seines Priestertums. Anna-Elisabeth Tietz (24a) Geesthacht (Elbe), Höchelsberg 4. Dr. med. Carl-Joachim Tietz, Düsseldorf. Lilly Tietz, geb. Kreikemeier. Maria Lange, Frankfurt (Main). Otto Lange. Harro Tietz. Helga Tietz. Monika Tietz. Die Beerdigung fand am 20. Februar 1958 auf dem St.-Matthias-Friedhof, Berlin, statt.

 

Am 12. Februar 1958 verstarb plötzlich und unerwartet, mein lieber Mann, unser guter Vater, Bruder, Großvater, Schwiegervater, Schwager und Onkel, Kreisbaumeister a. D., Artur Salecker, früher beim Landkreis Samland, kurz nach Vollendung des 65. Lebensjahres. Im Namen aller Hinterbliebenen: Anna Maria Salecker, geb. Dersewski. Hans-Joachim Salecker und Familie. Günter Salecker und Frau. Rendsburg, An der Mühlenau 38. Stolberg (Rhld) und Düsseldorf. Früher Königsberg Pr., Gneisenaustraße 41 und Gutenfeld, Kreis Samland, Siedlung 10.

 

Nach einem erfüllten Leben entschlief am 28. Januar 1958, mein lieber Mann, unser guter Vater, Schwiegervater, Großvater, Urgroßvater und Onkel, Bruno Broese, Sattlermeister aus Arys, im 86. Lebensjahre. Ida Broese, geb. Laszka, Berlin-Reinickendorf 1, Residenzstraße 156. Erna Petzel, geb. Broese, Berlin-Reinickendorf 1, Residenzstraße 156. Käte Broese, Berlin-Reinickendorf 1, Residenzstraße 156. Hedwig König, geb. Broese, Berlin-Reinickendorf 1, Residenzstraße 156. Heinrich Broese und Frau, Phila-Pa., USA. Emil Losch und Frau Elsbeth Losch, geb. Broese, Eutin-Neudorf. Gerhard Broese und Frau, Eutin, Neudorf. Lieselotte Szyk, geb. Broese und Familie, Sensburg, Ostpreußen und 21 Enkel und Urenkel. Die Beerdigung fand statt am 3. Februar 1958 auf dem Städt. Friedhof, Berlin-Reinickendorf.

 

Fern seiner geliebten Heimat entschlief sanft nach längerem Leiden, am Sonntag, dem 9. Februar 1958, unser lieber guter Vater, Schwiegervater, Großvater und Onkel, Johann Sodeikat, früher Landwirt, Kleinschloßbach, Kreis Ebenrode, Ostpreußen, im 82. Lebensjahre. Dies zeigen schmerzerfüllt an: Die trauernden Kinder. Berlin-Plötzensee, Am Heidebusch 10. Wurzbach (Thür), Zirndorf bei Nürnberg. Duisburg. Die Beerdigung fand am 15. Februar 1958 auf dem Luisen-Friedhof Berlin-Charlottenburg, Fürstenbrunner Weg, statt

 

Am 31. Januar 1958 ist unser lieber Vater, Schwieger-, Groß- und Urgroßvater, Otto Hein, im Alter von fast 87 Jahren, für immer von uns gegangen. In stiller Trauer im Namen der Angehörigen: Lina Marzowka, geb. Hein. Hamburg-Wandsbek, 15. Februar 1958, Ölmühlenweg 68. Früher Jarkental, Kreis Goldap. Neuendorf und Reimannswalde, Kreis Treuburg.

 

Am 10 Februar 1958 entschlief sanft und ruhig nach kurzer Krankheit, mein liebes Mütterchen, meine gute Schwiegermutter und Großmutter, unsere liebe Schwester, Schwägerin, Tante und Großtante, Ida Szimanski, geb. Hardt, im 82 Lebensjahre. In tiefer Dankbarkeit werden wir immer ihrer Liebe und Fürsorge gedenken. Sie folgte meinem vorbildlichen Vater, Oberzollsekretär, Johann Szimanski, gestorben im Herbst 1945 bei Insterburg und meinem lieben Bruder, Zollinspektor, Horst Szimanski, gestorben im Frühjahr 1947 in sowjetischer Kriegsgefangenschaft. Im Namen der Hinterbliebenen: Hans Szimanski und Frau. Bremen, Donandtstraße 23. Bonn. Früher Königsberg Pr.-Juditten und Allenstein.

 

Walther Boeckel, geb. 24.03.1892, gest. 06.02.1958. In stiller Trauer im Namen aller Angehörigen: Elisabeth Boeckel. Hetlingen, den 17. Februar 1958 bei Wedel, Holstein. Früher Kl.-Schönau, Kreis Bartenstein

 

Fern seiner geliebten Heimat entschlief plötzlich am 11. Februar 1958, für uns unfassbar, mein lieber Mann, unser guter Vati, Schwiegervater, Großvater und Bruder, Malermeister, Cuno Pannke, aus Nordenburg, Kreis Gerdauen, im Alter von 65 Jahren. In tiefer Trauer: Minna Pannke. Helga, Dora, Charlotte, als Kinder. Familie Burmeister. Frau Else Bielfeldt, geb. Pannke. Frau Frieda Pannke. Essen, Baumstraße 30, den 15. Februar 1958. Die Beerdigung fand am 14. Februar 1958 in Essen auf dem Parkfriedhof statt.

 

Heiligabend 1957 entschlief sanft und völlig unerwartet nach einem arbeitsreichen erfüllten Leben, im 73. Lebensjahre, mein innigst geliebter Mann, unser guter Vater, Schwiegervater und Großvater, mein lieber Bruder und Schwager, der Oberinspektor a. D., Paul Weiss, zuletzt Gut Maraunen bei Zinten. Im Namen aller Angehörigen: Helene Weiss, geb. Ewert. Lübeck, Sadowastraße 2, Hs. 6

 

Nach, Gottes heiligem Willen entschlief am 17. Dezember 1957, nach längerem Leiden, im Krankenhaus zu Norden (Ostfriesland) bei der Operation, mein innigst geliebter unvergesslicher Mann, unser guter Vater, Schwiegervater und Großvater, Bruder Schwager und Onkel, der Postfacharbeiter i. R., Gustav Faltin, in seinem 66. Lebensjahre. In tiefem Schmerz: Anna Faltin, geb. Kruzyna. Jann Ewen und Frau Erna Ewen, geb. Faltin nebst Kindern und allen Angehörigen. Leezdorf Nr. 55 über Norden (Ostfriesland). Früher Neuhausen bei Gurnen, Kreis Goldap, Ostpreußen.

 

Nach einem reich gesegneten Leben entschlief heute, im 83. Lebensjahre, mein geliebter Mann, unser lieber Vater, Schwiegervater, Großvater und Bruder, Frederick Bartels, Generaldirektor i. R. Hildegard Bartels, geb. Riedel. Hans Bartels, Sao Paulo. Erny von Poll, geb. Bartels. Neuhäusel. Murray Bartels, Maple Valley, USA. Eleonore Andres, geb. Bartels, Agassiz, Kanada. Helene Bartels, geb. Siegfried, Langen (Hessen). Ruth Bartels, geb. Piehl. Balthasar von Poll. Hans Andres. Emsy Heinemann, geb. Bartels, Lübeck und dreizehn Enkelkinder. Hamburg-Altona, den 18. Februar 1958, Bielfeldstraße 2. Früher Heiligenbeil, Ostpreußen. Die Trauerfeier fand am Montag, dem 24. Februar 1958, in Ohlsdorf statt.

 

Nach langer schwerer Krankheit verschied am 11. Februar 1958, fern seiner geliebten Heimat, der frühere Landwirt und Bürgermeister, Hermann Czapons, Waldheide, Ostpreußen, im Alter von 63 Jahren. Er folgte seiner geliebten Gattin nach vier Jahren und seinem Bruder, Otto, nach sechs Monaten in die Ewigkeit. Im Namen aller Angehörigen: Anna Sambals, geb. Augat. Bad Schwartau, Mittelstraße 1.

 

Mein lieber Mann, unser herzensguter Vater, Schwiegervater, Bruder, Schwager und Onkel, Ernst Ewert, ist heute nach kurzer schwerer Krankheit, im Alter von 64 Jahren, von uns gegangen. In tiefer Trauer: Margarete Ewert, geb. Hinz. Hildegard Paatsch, geb. Ewert. Thea Ewert. Gerhard Paatsch und alle Anverwandten. Düsseldorf, den 17. Februar 1958, Collenbachstraße 35. Früher Königsberg Pr., Hammerweg 70. Von Beileidsbesuchen bitten wir Abstand zu nehmen.

 

Plötzlich und unerwartet entschlief am 1. Februar 1958, meine liebe, unvergessliche Frau, unsere gute Mutter, einzige Schwester, Schwägerin und Tante, Helene Wenzel, geb. Petter, aus Labagienen, Kreis Labiau, im Alter von 42 Jahren. In tiefer Trauer:  Heinrich Wenzel und Kinder. Franz Petter und Familie. Willi Petter und Familie. Walter Petter und Familie. Ostheim., Kreis Hanau, Zimmerplatz 10

 

Am 7. Februar 1958 ging im 74. Lebensjahre von uns, unsere liebe Mutter, Großmutter, Schwiegermutter, Schwester und Tante, Martha Naraschewski, geb. Schroeder. Wir haben sie in Oldenburg i. O. zur letzten Ruhe gebettet. Sie folgte ihrem am 31. Mai 1946 in Monheim (Schwaben) verstorbenen Manne, dem Mittelschulkonrektor, Willy Naraschewski, aus Tilsit, Kastanienstraße 7.

 

Regierungsdirektor Dr. Oskar Slawski und Frau Charlotte Slawski, geb. Naraschewski, Hannover, früher Tilsit, mit Kindern, Wolfgang. Brigitte, Eberhard und Hartmut. Rechtsanwalt, Erhard Naraschewski und Frau Eva Naraschewski, geb. Seele, Wilhelmshaven, früher Allenstein mit Kindern, Ingrid, Hannelore, Harald und Barbara. Diplomlandwirt, Dr. Werner Pilaski und Frau Christel Pilaski, geb. Naraschewski, Oldenburg (Oldb.), früher Königsberg Pr., mit Kindern, Ingeborg, Jürgen, Sabine, Peter und Klaus. Familie Hauptlehrer, Otto Schroeder, Schölisch bei Stade, früher Neukuhren. Familie Stadtbauoberinspektor Georg Schroeder, Hamburg, früher Königsberg Pr. Familie Kaufmann, Max Schroeder, Nienburg, früher Goldap. Familie Lehrer, Ernst Schroeder, Ottbergen (Westfalen), früher Lamgarben, Kreis Rastenburg. Familie Lehrer, Friedrich Schroeder, Wittmund, früher Buchholz, Kreis Pr.-Eylau. Fräulein Gertrud Schroeder, Nienburg, früher Königsberg Pr. Familie Witwe, Luise Lissinna, geb. Schroeder, Nienburg, früher Kl.-Zedmar, Kreis Angerapp.

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