Ostpreußenblatt, Folge 14 vom 05.04.1958

Ostpreußenblatt

Folge 14 vom 05.04.1958

 

Seite 1   Foto: Vorfrühling in Masuren

Ein Hauch des kommenden Frühlings liegt schon über diesem österlichen Bild aus der Heimat. Wenn auch die Sonne die letzten Reste der winterlichen Schneedecke noch nicht ganz schmelzen konnte, die Bäume im Vordergrund zeigen doch schon die ersten grünen Blattspitzen, und auf dem Weg haben sich Eis und Schnee in dunkle Pfützen verwandelt, in denen sich die Baumstämme spiegeln. Noch sitzt der Frost in der Erde, noch ist die Luft herb und kühl, aber bald, wenn die Sonne mit ihren wärmenden Strahlen die Straßen von Pfützen und Modder befreit hat, werden die Kinder draußen ihre ersten Frühlingsspiele beginnen: Himmel und Hölle, Ballwerfen, Steinchen schmeißen, Murmelspiele und wie die Spiele sonst alle heißen.

 

Unsere Aufnahme wurde in dem Kirchdorf Kutten, südöstlich von Angerburg, gemacht. Wir blicken von dem Feldweg über den See, der Schwarze Kutte heißt, hinüber auf das jenseitige Ufer mit der evangelischen Kirche, die aus dem 16. Jahrhundert stammt, und den Gehöften davor. Hinter der Kirche, für den Betrachter nicht sichtbar, führt die Landstraße von Jakunen nach Groß-Strengeln. Die Schwarze Kutte ist einer der vielen kleinen Seen, die sich in Masuren finden. In Kutten hat Michael Pogorzelski, der „Zauberer Gottes", als Rektor gewirkt. Er heiratete die Tochter des Ortspfarrers, später wurde er Pfarrer in Kallinowen.

 

Seite 1   Anruf von oben

Gedanken zum Osterfest

Wo gibt es in dieser lärmenden Zeit auf unserer Erde noch wirklich stille Flecke, an denen man — ungestört vom Getümmel des Tages — wirklich einmal innere Einkehr, echte Besinnung halten kann? Wir sind doch in unseren friedlosen Tagen noch gerade so weit, dass man selbst hinter den geschützten Mauern eines Krankenhauses dem Tag und Nacht nicht endenden Verkehrslärm nicht mehr entrinnen kann und dass auch das Brausen und Wogen von draußen — wenn auch etwas gedämpft — sich in den Orgelklang der Kirchen in Stadt und Land mischt. Dorfstraßen, die einst ganz still waren, zittern jetzt unter dem Rumpeln der Lastzüge. Das Donnern der Eisenbahnzüge, das Kreischen der Wagenbremsen, das Pfeifen und Grollen der Flugzeuge und tausend andere Lärmquellen sind uns so gewohnt, dass wir geradezu aufhorchen, wenn aus irgendeinem Grund einmal dies ganze Furioso unserer Tage aufhört, — bei einem Streik vielleicht oder nach einem Unglücksfall.

 

Wir Menschen von heute sind da schon so „abgebrüht", dass uns die so köstliche Stille oft geradezu unheimlich vorkommt, wenn sie uns — selten genug — wirklich beschert wird. Wir sind an das Hasten und Rennen, an die gewaltige Unruhe und das Lärmen um uns schon so gewöhnt, dass wir uns das Leben gar nicht anders vorstellen. Wie aber müsste dieses unser Leben auf jene wirken, die nur hundert oder hundertfünfzig Jahre vor uns lebten?

 

Stellen wir uns einmal vor, es träte heute ein Immanuel Kant oder ein Goethe auf einen deutschen Platz von 1958 und erlebte unseren so fortschrittlichen „Lebensstil"! Beide wussten darum, dass die Zeiten nicht stillstehen, beide begrüßten jeden wahren Fortschritt, beide gaben den kommenden Geschlechtern größte Impulse zu einem wirklichen Vorwärtskommen. Und doch würden sie, wenn sie sich nur eine Stunde umhörten, den Kopf schütteln über diese gehetzte Gegenwart, und beide würden sie uns wohl fragen, um welchen Preis wir Heutigen denn unsere Errungenschaften erkauft haben. Ihr Blick würde bald erkennen, dass bei uns wohl allerlei geschaffen wurde, dass aber die Seelen und die Herzen der meisten immer leerer wurden.

 

Wir haben uns diese kleine Betrachtung gestattet, weil wir hier davon sprechen wollen, was uns geplagten und gejagten Menschen heute — in diesem Frühjahr 1958 — Ostern, das wahrhaft königliche Fest der Christenheit geben kann und geben muss. Es ist kein Zweifel: in einer so lärmerfüllten Zeit, in der sich die schweren Daseinssorgen des Einzelnen und der Familie mit der so wohlbegründeten allgemeinen Furcht vor gewaltigen neuen Völkerkatastrophen in einer aus ihren natürlichen Bindungen und Ordnungen gerissenen Welt mischen, da geschieht es leicht, dass sich der Blick allein auf das Naheliegende, auf das nur Irdische richtet. In einem Massenzeitalter wie dem unseren fühlt sich der Einzelmensch wie verloren, und nur allzu leicht wird er von dem riesigen Strom fortgeschwemmt. Er denkt allenfalls an sich und sein Haus, er denkt an das Heute und Morgen. Mit riesigen Tonstärken wird auf ihn eingesprochen! und da ist immer die Gefahr, dass die Stimmen aus der Ewigkeit gar nicht mehr vernommen werden. „Gottes Ströme hört nur der rauschen, der ganz stille wird", heißt ein altes weises Wort, an das wir heute mehr denn je denken sollten.

 

Eine Osterbotschaft in unseren Tagen? Es gibt Menschen genug — und nicht nur gottesleugnerische Kommunisten —, die da meinen, sie wirke in unseren Tagen der Atombombe, der drohenden Massenvernichtung, der tausend ungelösten irdischen Fragen rührend und unwirklich. Wir, so meinen sie, sind ja so vom Nächstliegenden in Anspruch genommen, sind so erdrückt von einer seelischen und körperlichen Last, dass wir der Kunde vom geopferten und auferstandenen Sohn Gottes kaum lauschen können. Andere wieder reißen sich zwar zu einem Kirchgang los, beschenken auch die Lieben und nützen die beiden Feiertage zu einem Ausflug in die Frühlingsnatur, aber auch sie kommen nicht zum eigentlichen Ostererleben, weil sie doch ganz dem Alltag und seinem „Betrieb" verhaftet bleiben.

 

Wir leben in einer Zeit, da der schaffende und forschende Menschengeist sicherlich gewaltige Leistungen vollbracht hat und noch vollbringt. Der Stolz allerdings auf das Vollbrachte, den wir lange hegten, ist heute schon arg überschattet durch die Erkenntnis, dass dieser Menschengeist, der sich oft gottgleich dünkte, gerade auch in teuflischen Erfindungen und „Errungenschaften" die unseligsten Entwicklungen heraufbeschworen hat. Der Wahnsinn einiger weniger Verantwortungsloser kann den Untergang der ganzen Menschheit herbeiführen. Wir haben unendlich viel erreicht; nicht erreicht aber haben wir die Sicherung der Freiheit und Würde des Menschen selbst. Was uns helfen, was uns die Bürde der Arbeit erleichtern sollte, ist nicht selten zu einer neuen Sklavenkette, zur Hetzpeitsche geworden. Schon oft mag sich mancher gefragt haben, ob sich der Himmel über dem Aberwitz der Irdischen für immer verschlossen hat, ob Gott schweigt, weil er uns längst verworfen hat, die doch seine herrlichen Gaben so oft missbrauchten, Vernichtung, Tod und Untergang zu ersinnen. Sollen wir an dem zugrunde gehen, was Sterbliche im Übermut ersannen? Gibt es keinen Ausweg aus dem allgemeinen Managertod der Gehetzten und Verführten? Sollen wir alle herumeilen und herumirren, bis sich das Herz zusammenkrampft und alles in Nacht versinkt? Sind wir schon abgeschrieben vor der Ewigkeit?

 

Die Osterglocken klingen wieder durch das Land. Und wir, die Abgestumpften, die Mühselig und Beladenen, wir sollten ihnen von ganzem Herzen lauschen. Wir sollen das unsterbliche und unzerstörbare Evangelium hören von Gottes größter Heilstat für diese Sterblichen. Er, der uns nie vergessen hat und der uns nie vergessen wird, der gerade uns Vertriebenen und Verfolgten in der schwersten Stunde dennoch weiterhalf, er ruft uns auch heute. Er kündet davon, dass er aus Liebe zu uns fehlbaren Menschen seinen eingeborenen Sohn für unsere Sünden sterben ließ und danach auferweckte zu großer Herrlichkeit. Wir, die wir schon verloren waren und Berge von Fehlern und bösen Taten aufhäuften, sollen versöhnt werden mit dem Ewigen, sollen wissen und erkennen, dass uns ein ewiges Vaterhaus, eine ewige Heimat bereitet ist.

 

Wir können es uns alle vorstellen, wie dem zumute sein muss, der in einen mächtigen eisigen Strom fiel, langsam die Kräfte schwinden fühlt und nun von einer Retterhand ergriffen und dem Leben zurückgeschenkt wird. Nicht anders ist das, was Gott zu Ostern uns schenkt, nur dass er uns nicht das so begrenzte irdische, sondern das ewige Leben schenkt, dass er nicht einmal, sondern immer für uns Retter ist, wenn wir ihm gläubig die Hand reichen. Wir wissen, wie oft sich in unseren Tagen Menschen mit ihren „Heilslehren" als Retter, als Führer empfohlen haben und wie bitter alle enttäuscht wurden, die ihnen glaubten und folgten. Millionen wurden von ihnen gemordet; verwüstet und zerstörte, geraubte und ausgeraubte Länder und Provinzen blieben zurück, als sie am Ende ihres Treibens waren. Wer außer Gott verhütete, dass wir nicht alle an jenen zugrunde gingen? Wer außer Gott gab uns das Gelingen zu einem neuen Anfang?

 

Wir haben uns in diesen Tagen oft die Frage gestellt, wie es uns, die wir doch um die Begrenzung der eigenen Kräfte und Möglichkeiten wissen, gelingen kann, entscheidend beizutragen, die große deutsche Schicksalsfrage der echten Wiedervereinigung zu lösen und den allgemeinen Zustand der ewigen Friedlosigkeit zu beenden. Wichtig ist dafür ganz gewiss, dass wir uns tüchtige und verlässliche irdische Verbündete und Helfer sichern und erhalten. Zugleich aber wollen wir nicht vergessen, dass alles Große, was in der deutschen Vergangenheit von unseren Altvorderen geschah, erreicht wurde unter dem Wort „Bete und arbeite!" Man hat uns in der Welt bescheinigt, dass wir nach dem Kriege tüchtig und unermüdlich gearbeitet haben, um aus dem Abgrund wieder herauszukommen. Die Leistung, die dabei gerade die Heimatvertriebenen vollbrachten, wird immer wieder hervorgehoben. Und gerade unter ihnen gab es Unzählige, die da spürten, dass solch harte Aufbauarbeit dann am besten gelingt, wenn die Hände nicht nur schaffen, sondern sich auch zum Gebet an den großen Retter und Beistand falten. Der große himmlische Anruf zu Ostern soll es allen klarmachen, wo wir den größten Helfer für ein segensreiches Friedenswerk finden. Mit Gott wollen wir — wie einst unsere Väter in Preußen — an dieses Werk gehen. Der über den Tod triumphierte, der die Furcht in der Welt überwand, er soll uns beistehen. Er wird uns nicht zuschanden werden lassen.

 

Seite 1   Ausgerechnet Ulbricht . . .

Eine „Volksbewegung“ und ein Wort zum Nachdenken

Von unserem Berliner M. Pf. - Korrespondenten

Wir sahen es mit eigenen Augen, wie unsere Ostberliner bei Arbeitsschluss aus den Büros und Fabriken kamen, wie da die Lastautos vor den Ausgängen standen oder vor eine Fahne postiert die SED-Genossen der jeweiligen Betriebsparteiorganisation und wie es da einfach kein Entrinnen, kein Ausweichen gab, für keinen. Hinein ins Auto, hinein in die Marschkolonne und hin zur Massenkundgebung im Lustgarten, der heute Marx-Engels-Platz heißt! Am Fuß der Betontribünen, die sich dort erheben, wo einst das alte schöne Stadtschloß stand, wurden sie abgeladen, die „Demonstranten gegen die Bonner Atomkrieger". Es waren Menschen wie du und ich; was ihre politischen Anschauungen anbetrifft, ergäbe sich bei freien Wahlen ein ähnliches Bild wie in der Bundesrepublik; von je hundert würden dreißig bis vierzig SPD wählen, über fünfzig CDU, weniger als sechs jedoch die SED. Sie sind nicht dümmer und nicht klüger als wir. Vor allem aber nicht dümmer.

 

Was mögen sie sich gedacht haben, als sie aus dem Munde von ihnen nicht gewählter, von Moskau eingesetzter Statthalter vernahmen, das Volk müsse sprechen, das Volk müsse auf die Straße gehen, sich gegen die Regierung erheben? Wir brauchen nicht zu fragen, wir wissen, was sie denken, in diesen Tagen und Wochen: „Das sagt ausgerechnet ihr! Ihr ‚Helden' des 17. Juni 1953, ihr, die ihr 1956 das ungarische Volk verhöhntet und seine Mörder beglückwünschtet!"

 

Auf die Straße gehen! Generalstreik! Das möchten sie alle, und sie haben bewiesen, dass sie dazu fähig sind. Die Regierung stürzen — ja! Aber welche? Die Ulbricht-Diktatur! Die Millionen Deutschen der Sowjetzone wissen und zwar besser als mancher westdeutsche Bundestagsredner, dass es in Bonn keine Atomdebatte gegeben hätte, gäbe es das Ulbricht-Regime nicht mit seiner einzigen Stütze, der ultramodern bewaffneten sowjetischen Streitmacht.

 

Auf die Straße gehen! Aufstand der Massen! Generalstreik! Man sollte meinen, den Genossen müsste das Wort im Munde stecken bleiben, wenn sie die Westdeutschen zu Aktionen auffordern, die in ihrem Machtbereich mit Zuchthaus, ja Todesstrafe bedroht sind.

 

Ulbricht erdreistet sich, eine „Volksbewegung" zu proklamieren. Die Regie ist nicht neu, er inszenierte „Volksbewegungen" gegen die EVG, gegen die Aufstellung der Bundeswehr, — und die Millionen zu Massenversammlungen Zusammengetriebenen, zu Propagandamärschen, zu Brief- und Telegrammaktionen Missbrauchten wussten und wissen, dass jede von der SED befohlene Aktion für oder gegen was auch immer, stets eine Propagandaaktion für den Bolschewismus war.

 

Dies alles verabscheuen unsere Brüder und Schwestern, sie wollen freie Wahlen, nichts als freie Wahlen, wissend, dass deren Ausgang den Krisenherd in Europa beseitigen würde. So stellt sich von Mitteldeutschland aus gesehen die Situation dar.

 

Dabei taucht eine Frage auf, die wir nicht umgehen dürfen. Die Menschen in der Sowjetzone haben die Bundestagsdebatte am Rundfunkgerät verfolgen können. Sie sind bestürzt. Ähnlich wie mancher von uns bestürzt war, aber auch noch aus einem anderen Grunde. Denn sie bekennen sich in großer Mehrheit zu der einfachen Formel: Was Ulbricht gutheißt, muss zwangsläufig schlecht sein, was er begrüßt, ist zum mindesten von vornherein verdächtig, es muss ein Hindernis auf dem Weg zu einem freien Deutschland sein und, andererseits, der Verewigung der SED-Herrschaft und dem Fernziel eines bolschewistischen Gesamtdeutschland förderlich.

 

Das ist vielleicht zu einfach gedacht. Und es könnte zu einer unbegründeten Verdächtigung ehrlicher Gefolgsleute der bundesrepublikanischen Opposition führen, die sich ja heftig gegen die unerbetene Schützenhilfe der SED, gegen die scheinheilig ausgestreckte „Bruderhand" Ulbrichts wehren und darunter leiden, wie sehr sie dessen Angebote diskriminieren.

 

Mag er aber zu vereinfacht sein, dieser Gedankengang, dass alles, was Ulbricht beklatscht, notwendig schlecht, ja katastrophal für Deutschland sein muss; er sollte doch zum Nachdenken anregen. Er sollte mindestens zur Überprüfung der von der Opposition gewählten Schlagworte führen. Darf man Ulbrichts demagogische Fragestellung „Wollt ihr den Atomtod?" übernehmen, eine Fragestellung, in der doch irgendwie die gemeine Unterstellung liegt, Adenauer und die Mehrheit der gewählten Volksvertreter wollten ihn, den Atomtod? Wer so demagogisch fragt, der hat es schwer, den unwillkommenen Pankower „Freund" abzuschütteln.

 

Als im Bundestag die Fangfrage gestellt wurde: „Würden Sie Atomgranaten auf Leipzig abschießen?" hatte leider niemand die Instruktionen für die SED-Armee und -Betriebskampfgruppen zur Hand, die den Bürgerkrieg gutheißen, ja verherrlichen. Aber es hätte auch genügt, darauf hinzuweisen, wie oft Chruschtschow, wie oft Ulbricht sich zu ihrem Ziel bekannt haben, ganz Deutschland auf ihre Weise zu „demokratisieren". Die Dinge liegen also genau umgekehrt, als sie in Bonn zeitweilig dargestellt wurden. Das wissen die Menschen in der Sowjetzone. Und aus diesem Grunde ist verständlich, wenn sie uns anflehen, einen Kurs, der Ulbricht gefällt, nicht einzuschlagen, auch wenn für sie selbst dabei zunächst nicht die geringste Erleichterung eintritt.

 

Sie ersehnen wie wir eine allgemeine Abrüstung, eine allgemeine Entspannung. Sie wissen keinen absolut sicheren Weg, doch aus eigener Erfahrung glauben sie immerhin den Weg zu wissen, der bestimmt nicht zu dem ersehnten Ziel führt.

 

Seite 2   Gomulka und Rapacki ließen sich verleugnen

Warschauer „Höflichkeitsbeweis" für Carlo Schmid

Wie nunmehr aus Warschau bekannt wird, werten diplomatische Kreise in der polnischen Hauptstadt die Verhaltensweise der polnischen Regierungsstellen anlässlich des kürzlichen Besuches des Bundestagsvizepräsidenten Professor Carlo Schmid allein als „Höflichkeitsbeweis". Es wird dabei darauf hingewiesen dass Prof. Schmid lediglich vom stellvertretenden Außenminister Naszkowski und von dem Vorsitzenden des Außenpolitischen Ausschusses des Sejm, Jerzy Morawski, empfangen worden ist. Auf das Bestreben von Prof. Carlo Schmid hin, mit Gomulka oder Rapacki Gespräche zu führen, ließ der erstere durch sein Sekretariat dem westdeutschen Besucher mitteilen, er könne Schmid „wegen anderer dringender Arbeiten und Arbeitsüberlastung leider nicht empfangen". Der polnische Außenminister Rapacki ließ zwar erklären, er sei erkrankt, doch nahm Rapacki an den gleichzeitig stattfindenden polnisch-sowjetischen Verhandlungen über die „Festlegung der Grenzlinie zwischen Polen und der Sowjetunion in der Danziger Bucht" teil.

 

Zu der Rückreise des Vizepräsidenten des Bundestags über Kopenhagen verlautet nachträglich, Carlo Schmid sei von Beamten des Warschauer Außenamts gebeten worden, die Rückroute über Dänemark zu wählen, wie denn auch das polnische Außenministerium keinerlei Schritte bei der Botschaft der Sowjetzonen-Republik in Warschau unternommen habe, um eine reibungslose Rückreise Schmids auf dem Wege über die Zone sicherzustellen. Prof. Schmid habe zwar Beamte des polnischen Außenamts darum gebeten, sich der Frage seiner Rückreise in geeigneter Weise anzunehmen, doch sollen dies die polnischen Beamten mit der Begründung abgelehnt haben, dass es „keinen Zweck" habe, diese Frage mit der Botschaft der „DDR" zu erörtern, zumal man dieserhalb Auseinandersetzungen vermeiden wolle.

 

Seite 2   „Allgemeine Verzweiflung“ in Polen

Verstärkte Fesseln des Regimes – „Preis der Lüge“

Zeichnung von Fielhauer. DIE DREI PHASEN DES RAPACKI-PLANS („Forum“ – Wien -)

Immer häufiger fragen sich westliche Beobachter der Entwicklung, die das öffentliche Leben in Polen nimmt, wie sich denn die polnische Bevölkerung dazu stelle, dass die Freiheiten, die der Oktober 1956 brachte, beständig eingeschränkt werden und der erhoffte wirtschaftliche Aufschwung ausblieb. In der Schweizer Zeitung „Die Tat" erschien kürzlich ein Bericht, in dem ein Osteuropa-Mitarbeiter diese Frage zu beantworten suchte, und diese Antwort lautete: Es herrsche allgemeine „Verzweiflung über obwaltende Zustände", dem zugleich auch „Zweifel gläubiger Marxisten am Triumph ihrer Sache" gegenüberstünden. Zwar gebe es keinen politischen Widerstand gegen das Gomulka-Regime, denn die Leute „wissen, dass hinter Gomulka nichts besseres nachkäme", jedoch griffen Apathie und Gleichgültigkeit um sich.

 

Entsprechend berichtete der britische Journalist Auberon Herbert in der Londoner Zeitschrift „The Tablet" aus Warschau, dass sich in der polnischen Bevölkerung immer mehr eine pessimistische Stimmung ausbreite, die völlig im Gegensatz stehe zu dem Optimismus, der noch im April 1957 geherrscht habe. „Man hat erkannt, dass die Hoffnungen, die man mit dem Oktober (1956) verband, utopisch waren", heißt es in diesem Bericht, in dem des Weiteren festgestellt wird, dass man in Warschau jede Beeinträchtigung der im Herbst 1956 erreichten Freiheiten schmerzhaft empfinde. Vor allem gelte dies für die Einschränkung der Pressefreiheit. Es wird da ausgeführt:

 

„Der erste Schlag war die Wiedereinführung der Zensur. Diese ist in den letzten Monaten verschärft worden, und man hat den “Kritikastern“ den Kampf angesagt. Nun darf man nicht mehr an die Übergriffe der Miliz (Polizei) erinnern; über die Sowjetunion kann nur noch in Lobeserhebungen berichtet werden. Andererseits dürfen die Errungenschaften des Westens nicht mehr gewürdigt werden, nicht einmal im Westen erschienene Bücher können ohne Einschränkung positiv beurteilt werden, immer müssen — als Gegengewicht — Vorbehalte angemeldet werden. Die Redaktionen der Zeitungen müssen beständig damit rechnen, dass die Zensur mindestens ein Zehntel des für den Druck bestimmten Textes streichen wird“. Auch die „idyllischen Verhältnisse", deren sich die Schriftsteller und Dichter bis vor kurzem noch erfreuten, gehörten nunmehr der Vergangenheit an, wenn man auch immer noch um die Bewahrung der schriftstellerischen Freiheit ringe.

 

Welch dunkle Schatten sich bereits herabgesenkt haben, wurde daran deutlich, dass der Vorsitzende der Warschauer Sektion des Polnischen Journalistenverbandes, Marian Bielecki, der nach dem Oktober 1956 zugleich in das Präsidium des Gesamtverbandes gewählt worden war, sich gezwungen sah, seine Ämter niederzulegen. Auf der Generalversammlung des Polnischen Journalistenverbandes, auf der er seinen Rücktritt bekanntgab, erklärte er, er habe es als die wichtigste Aufgabe des Verbandes betrachtet, dass dieser für die Pressefreiheit eintreten könne, aber die Entwicklung sei ganz anders verlaufen: „Statt die wahre Pressefreiheit anzustreben, wählt man bei uns in diesem Augenblick den Weg, an Stelle der Diskussion diesem oder jenem Journalisten, diesem oder jenem Blatte das Recht der Meinungsäußerung abzuerkennen“. Viele polnische Journalisten, so lautete die Anklage, die Bielecki erhob, müssten nun den „Preis des Schweigens" oder den „Preis der Lüge" entrichten, um in ihrem Berufe arbeiten zu können.

 

Diese wenigen Berichte machen hinreichend deutlich, wohin der Weg führt, auf dem sich Polen befindet. Sicherlich ist die Veränderung der Verhältnisse ganz wesentlich bedingt worden durch die Verhärtung der sowjetischen Haltung der letzten Monate. Aber gerade wenn man dieses einräumt, so stellt sich die Frage, ob Gomulka gut beraten war, als er sich nach Belgrad begab, um dort jene „Gemeinsame Erklärung" herauszugeben, die so nachdrücklich gegen die Bundesrepublik gerichtet war. Es stellt sich die weitere Frage, ob nicht die polnische Außenpolitik im letzten Jahre einer Utopie nachjagte, indem man in Warschau glaubte, sich sowohl gegen den entfernteren Nachbarn im Westen wenden und zugleich eine gewisse Unabhängigkeit gegenüber dem Nachbarn im Osten wahren und ausbauen zu können. Und es stellt sich die dritte Frage, ob nicht der ständige außen- und innenpolitische Ballast, den jede polnische Regierung in der Oder-Neiße-Frage mit sich herumschleppt, einer der gewichtigsten Gründe dafür ist, dass auch die innere Freiheit des Geistes nicht gewonnen werden konnte, die zu erringen sich die hervorragendsten Geister der jungen Generation mühten.

Dr. Oskar L. Lipsius

 

Seite 2   Bereits beim ersten Regen ...

Wie die Häuser in Königsberg repariert werden

Der Parteisekretär des Gebietes von Königsberg hat kürzlich die Rückständigkeit vieler Kolchosen bemängelt. Es werde minderwertiges Saatgut verwendet, die Düngearbeiten seien ebenso mangelhaft wie die Entwässerung der Wiesen und Felder. Auch der Stand der Viehzucht sei unbefriedigend. Der Sekretär verlangte eine bessere Futterversorgung im Interesse der Schweinezucht.

 

Von anderen Parteistellen wurde bemängelt, dass sich auch in der Lebensmittelindustrie, zum Beispiel in den Brotfabriken, eine ausgesprochene Misswirtschaft breitmache. Die Produkte der Molkereien entsprächen nicht den ohnehin geringen Erwartungen der Verbraucher. In diesen Kritiken wurde eingeräumt, dass auf diese Art und Weise die Versorgung der Bevölkerung auf das ernsteste gefährdet werde. Ferner wurde in der letzten Zeit wiederholt kritisiert, dass auf dem Bausektor Materialvergeudungen und Fehlplanungen an der Tagesordnung seien. Die menschenwürdige Unterbringung der Bevölkerung werde damit immer schwieriger.

 

Der Sender Königsberg stellte dazu fest: Das Baureparaturbüro der Stadt überholte viele Gebäude. Aber wie? Bereits beim ersten Regen lief das Wasser in der oberen Etage durch, und der Wind riss das Dach ab. Die Fenster ließen sich nicht schließen, die Öfen qualmten. In einem Hause vergaß man überhaupt, Öfen zu setzen. Es gibt auch andere Fälle: Die Bauleute nehmen das alte Blech ab, sorgen aber nicht für neues. Wird ein Ofen auseinandergenommen, kann ein neuer nicht gesetzt werden, weil keine Kacheln da sind. Den Arbeitern kommt es lediglich darauf an, das Stundensoll zu erfüllen“.

 

Seite 2   Flucht aus den Staatsgütern

In der „Wojewodschaft" Allenstein sind im Monat Februar über neuntausend Bauern aus Staatsgütern geflüchtet und haben um Arbeit in Fabriken nachgesucht. Die Ankündigung der KP-Organe, die betroffenen Staatsgüter aufzulösen und in Kollektivwirtschaften zu verwandeln, hat die Bauern nicht zu einer Rückkehr aufs Land bewegen können. Durch diese Landflucht ist in jenem Gebiet der Bedarf der Staatsgüter an Arbeitskräften auf über zwanzigtausend angewachsen.

 

Seite 2   Sperrgebiet in der Danziger Bucht vorverlegt

Das Sperrgebiet Nord-Ostpreußen ist durch Vorverlegung der sowjetischen Demarkationslinie in der Danziger Bucht erweitert worden. Diesbezügliche Verhandlungen zwischen einer sowjetischen und einer polnischen Regierungsdelegation wurden mit einer Übereinkunft „über die Grenzlinie der polnischen und sowjetischen Territorialgewässer" abgeschlossen. Aus polnischer Quelle verlautet hierzu, dass die Verhandlungen „in einer freundschaftlichen Atmosphäre gegenseitigen Verstehens" erfolgt sei.

 

Seite 2   Von Woche zu Woche

Die Zahl der Aussiedler aus den polnisch verwalteten deutschen Ostgebieten hat sich im März erheblich erhöht. In diesem Monat sind rund 13 000 Aussiedler in die Bundesrepublik gekommen. Im Januar waren es 9031 und im Februar 10 723 Personen. Obwohl vom 1. Februar an täglich Transporte eintreffen, rechnet man im Bundesvertriebenenministerium damit, dass die Gesamtzahl der Aussiedler bis Ende des Jahres nicht wesentlich über der im Vorjahr erreichten Zahl von 98 000 liegen wird.

 

In allen Fragen der deutsch-sowjetischen Verhandlungen, die seit vergangenem Sommer mit Unterbrechungen in Moskau geführt werden, bestehen nach Mitteilung deutscher Delegationskreise noch erhebliche Schwierigkeiten. Man stehe vor der Frage, ob die Fortführung der Verhandlungen noch sinnvoll sei, wenn nunmehr keine Einigung erzielt werde.

 

Bonn und Paris wollen künftig in den großen Fragen der Außenpolitik noch enger zusammenarbeiten als bisher, wie aus einer Verlautbarung hervorgeht, die im Anschluss an die Besprechungen des französischen Außenministers Pineau in Bonn veröffentlicht wurde. Die beiden Regierungen beabsichtigen, gemeinsam mit ihren Verbündeten im NATO-Rat Vorschläge auszuarbeiten, die „Fortschritte auf dem Wege zu einer echten Entspannung" erschließen sollen. Isolierte militärische Teilabkommen in der Art des Rapacki-Plans werden abgelehnt. Verhandlungen über eine militärisch-verdünnte Zone sind denkbar. Grundbedingung bleibt jedoch, dass ein solches Arrangement die Wiedervereinigung einschließen muss.

 

Die amerikanische Regierung hat den lang erwarteten Vorstoß zur endgültigen Regelung des beschlagnahmten deutschen Eigentums in USA unternommen und den Kongress um die sofortige Bewilligung von 100 Millionen Dollar ersucht. Die volle Entschädigung deutscher Anspruchsberechtigter, deren Eigentum unter zehntausend Dollar beträgt, bezeichnet die Regierung als einen Gnadenakt, der im Interesse guter Beziehungen zur Deutschen Bundesrepublik liege. Natürliche und juristische Personen, deren beschlagnahmtes Eigentum den Wert von zehntausend Dollar übersteigt, sollen anteilmäßig abgefunden werden, soweit dies die vorhandenen Mittel gestatten.

 

Zu Protestkundgebungen gegen die atomare Bewaffnung der Bundeswehr hat der DGB aufgerufen. Ein Generalstreik ist jedoch nicht geplant. Man will die Einwände der Gewerkschaftsführung gegen eine Einbeziehung der Bundesrepublik in die Verteidigung des Westens mit Kernwaffen dem Kanzler und den Vorsitzenden der verschiedenen Bundestagsfraktionen vortragen.

 

Gegen die von der SPD geforderte Volksbefragung hat sich der FDP-Vorsitzende Dr. Reinhold Maier auf dem Düsseldorfer Parteitag ausgesprochen. Er nannte eine solche Befragung „verfassungsrechtlich zweifelhaft und politisch unzweckmäßig". Maier erklärte, seine Partei wünsche eine andere Regierung.

 

Dem Ankauf von 24 Matador-Fernlenkbombern für die Bundeswehr in den Vereinigten Staaten hat der Verteidigungsausschuss des Bundestages gegen die Stimmen von SPD und FDP zugestimmt. Gleichzeitig sollen sechs Abschusseinrichtungen gekauft werden.

 

Einige neue Verbände der Bundesmarine werden im April aufgestellt. Das neue Kommando der Zerstörer wird nach Bremerhaven verlegt. In Wilhelmshaven wird ein weiteres Landungsgeschwader stationiert, und in Kiel-Holtenau wurde die 2. Marine-Fliegertruppe aufgestellt.

 

Eine verstärkte kommunistische Agitationsoffensive zur Zersetzung der deutschen Bundeswehr wird vom Verteidigungsministerium festgestellt. Pankow gibt offenbar Millionensummen aus, um ganze Ladungen von Flugschriften, gefälschten Briefen, Zeitschriften usw. über die Grenze zu schmuggeln.

 

Die britische Sicherheitsgarantie für Berlin wurde vom Londoner Verteidigungsminister Duncan Sandys bei einem Besuch der alten Reichshauptstadt erneut bekräftigt. Der Schwiegersohn Churchills erklärte, ein Angriff auf Berlin werde auch von England nach wie vor als ein Angriff gegen die unmittelbaren Interessen der drei Westmächte betrachtet.

 

Über den Ausbau des Berliner Zentralflughafens Tempelhof fanden Verhandlungen zwischen dem Senat der Reichshauptstadt und Bonner Stellen statt. Geplant ist u. a. der Bau einer neuen großen Abfertigungshalle. Ferner wird geprüft, ob ein Ausbau der Berliner Startbahnen für die neuen Düsenverkehrsmaschinen möglich ist.

 

Die Halden an der Ruhr wachsen weiter. Etwa ein Achtel der täglichen Kohlenförderung und Kokserzeugung geht auf Lager. Die Koksbestände sind auf rund 1,5 Millionen Tonnen, die Kohlenhalden auf 1,75 Millionen Tonnen angewachsen. Mit weiteren Feierschichten der Belegschaften wird gerechnet.

 

Für einen eventuellen Lohnstreik in der Stahlindustrie sprachen sich über 80 Prozent der gewerkschaftlich organisierten Arbeiterschaft in einer Urabstimmung aus.

 

Die 45-Stunden-Woche für Angestellte und Arbeiter des Bundes und der Länder wird vom kommenden 1. Oktober allgemein eingeführt. Für Arbeiter und Angestellte der Gemeinden gilt die 45-Stunden-Woche schon seit Oktober vorigen Jahres.

 

Die Erhöhung der Paketgebühren um etwa 17 bis 21 Prozent in verschiedenen Staffeln ist vom Bundeskabinett gebilligt worden.

 

Über 90 000 Menschen haben von Freitag bis Sonntag letzter Woche an der deutsch-dänischen Grenze noch einmal billige Butter gekauft. Jetzt darf nur noch ein Kilogramm nach Deutschland eingeführt werden. Bisher waren es fünf Pfund im kleinen und zehn Pfund im großen Grenzverkehr. Allein seit dem 24. März sind weit über 160 000 Bewohner aus Schleswig-Holstein, Hamburg und Niedersachsen zum Buttereinkauf nach Dänemark gefahren.

 

Seite 3, 4   „Wir lebten wie die Tiere …“

Das harte Schicksal eines jungen Königsbergers in Litauen

Zwei Fotos: In Litauen.

Viele hundert Ostpreußen gingen in den ersten Jahren nach dem Kriege nach Litauen in der Hoffnung, dass sie die schweren Notjahre dort besser überstehen würden als in ihrer Heimat, und sie haben dort jahrelang gelebt. Bilder, wie wir sie hier oben zeigen, sind ihnen aus dieser Zeit vertraut. Die kleinen litauischen Städte werden fast immer beherrscht von der großen Kirche; die einfachen niedrigen Häuser scharen sich wie geduckt um das Gotteshaus. Die Aufnahme oben links zeigt den Ort Crottingen, der unmittelbar an der Grenze zum Memelgebiet liegt; der Fluss, der an dem Städtchen vorbeifließt, ist die Dange, die bei Memel in das Kurische Half mündet. Auf dem Bild rechts sehen wir ein litauisches Bauernhaus, so wie es für die ärmeren Gegenden des Landes typisch ist; die Bauerngehöfte in den fruchtbareren Gegenden haben oft ein stattlicheres Aussehen.

 

Foto: Diese Aufnahme zeigt Günther Pleschke (ganz rechts, sitzend) an einer Arbeitsstelle in Litauen in der Nähe von Kowno beim Torfstechen. Er ist der einzige Deutsche, die anderen sind Litauer oder Polen, die hier Zwangsarbeit leisten mussten. Günther Pleschke schlief bei einem Bauern in der Scheune, er musste fast das ganze Geld, das er beim Torfstechen verdiente, für diese Unterkunft abgeben. Die Arbeit war sehr anstrengend, und auch sonst war die Zeit nicht leicht; Günther Pleschke wurde als Deutscher oft mit „Hitler" beschimpft. Es gab aber auch Menschen, die ihn kameradschaftlich behandelten.

 

Kaum einer von den vielen Bielefeldern, die an diesem sonnigen Sonntag an den Schaufenstern ihrer Stadt vorbeibummeln, macht sich wohl Gedanken darum, dass es nicht überall auf der Welt so feiertäglich aussieht. Die gut gekleideten Menschen betrachten in Ruhe die reichen Auslagen der Geschäfte, die Textilien und die bunten Ostereier, die Möbel und Feinkostwaren. Sie gehen durch modern wiederaufgebaute Straßen und genießen sorglos den friedlichen Sonntagsbummel.

 

Aber die Augen des schmalen jungen Mannes, der neben mir geht, sehen die Dinge anders. Sie sind weit offen und beobachten aufmerksam, und in ihrem Grunde liegt immer noch etwas wie ein ungläubiges Staunen. „Dass es so etwas gibt!" sagt er langsam und ohne den Blick von dem sonntäglichen Bild zu lösen, „Es ist schön, dass ich es so sehen darf! Ich habe das nicht gewusst, dass das Leben auch so sein kann. Wir lebten ja wie die Tiere ...!"

 

Verworrene Erinnerungen

Und dann erzählt Günther Pleschke, der heute 22-jährige Königsberger, von seinem harten Schicksal, das ihn zwang, elf Jahre lang unter den primitivsten Bedingungen sein Leben zu fristen. 1935 wurde er in Königsberg geboren, er wuchs dort zusammen mit vier Geschwistern auf. Alles das, was sich dann in den ersten Monaten des Jahres 1945 in der ostpreußischen Hauptstadt abspielte: Heranrücken der Russen, Belagerung, Obdachlosigkeit, Kämpfe, Artilleriebeschuss, Fluchtversuche, Hunger, — alles das war so verwirrend für den noch nicht zehnjährigen Günther, dass er sich heute kaum noch in diesem Durcheinander von erschütternden Erinnerungen zurechtfindet. Damals begannen die bisher festen Pfeiler seines Lebens zu wanken. Am deutlichsten erinnert er sich, dass sie hungerten, und dass seine Tante sich im Sommer 1945 entschloss, mit ihm nach Litauen zu fahren, um dort bei den Bauern etwas Essbares aufzutreiben.

 

Günther wartete . . .

Irgendwo in Litauen ereignete sich dann das Rätselhafte, bis heute noch Ungeklärte, das am Beginn von Günthers Leidensweg stand. Die Tante machte mit ihm vor einem litauischen Bauernhaus Halt und sagte: „Hier will ich es mal versuchen. Bleib' hier stehen und warte, ich bin gleich wieder da!" Dann ging sie hinein, und Günther wartete gehorsam. Er stand und stand, dann begann er auf und ab zu gehen, und schließlich setzte er sich an den Wegrand. Nun musste die Tante doch bestimmt gleich kommen sagte er sich, und malte aus Langeweile mit einem Stöckchen Muster in den Sand des Weges. Es war Sommer und warm, und Günther wartete und wartete, bis ihm vor lauter Warten die Augen zufielen . . .

 

Die Tante kam nicht, auch nicht, als die Sonne allmählich tiefer sank und es anfing, kühler zu werden. Günther hatte Hunger, er war allein, — und die Tante kam nicht! In das Bauernhaus traute er sich nicht hinein, niemand würde ihn verstehen, denn er konnte nicht litauisch. Aber er suchte rund um den Hof nach einer Spur, horchte, ob er die Stimme der Tante hören könne, — nichts! Als ob der Erdboden sie verschluckt hätte! Da stand er nun, ein kleiner Junge, knapp zehn Jahre alt, mutterseelenallein im fremden Land, ohne die Sprache der Menschen zu verstehen. Er wartete einen Tag und eine Nacht, die Tante kam nicht wieder. Günther versteht es bis heute noch nicht, wie das geschehen konnte und warum es geschah. Warum —? Ob er jemals eine Antwort darauf finden wird?

 

Arbeit, Arbeit, Arbeit

Ein Russe griff den völlig verstörten Jungen auf und brachte ihn zu litauischen Bauern. Sie kannten seine Sprache nicht und er nicht die ihre. Aber sie waren arm und gaben ihm zu verstehen, dass hier jeder arbeiten müsse, um leben zu können. So fand sich Günther ohne Übergang und ohne gefragt zu werden in der harten Welt der Erwachsenen wieder, mitten im Lebenskampf, der keinen Platz mehr ließ für die kindlichen Spiele, die sonst den Sinn eines Zehnjährigen ausfüllen. Er lernte auf den Feldern arbeiten und im Hause; er spürte, was es bedeutet, bei harter Arbeit nur von kargem Essen zu leben; er empfand dankbar den Segen des Schlafes, wenn er abends todmüde in der Scheune in ein Strohlager kroch und die Glieder ausstrecken konnte.

 

Auf der Kolchose

Eine Bauernfamilie reichte ihn weiter an die nächste, mal war es ein wenig besser, mal ein wenig schlechter. Aber die harte Arbeit blieb, und niemand nahm Rücksicht auf seine Jugend. An einen Schulbesuch war nicht mehr zu denken, denn die Bauern konnten in ihrer Armut nicht einmal für die eigenen Kinder die geringen Kosten für die Schule aufbringen. So kam es, dass Günther das wenige, was er in den ersten Schuljahren in Königsberg gelernt hatte, bald vergaß, — es gab ja niemanden, der mit ihm deutsch sprach. Allmählich begann er, das Litauische zu verstehen, und weil in der Bevölkerung auch polnisch und russisch gesprochen wird, konnte er sich bald in allen drei Sprachen verständlich machen.

 

Wenn Günther heute zurückdenkt, meint er, dass das eigentliche Leiden erst richtig begann als die Russen anfingen, alles Land in Kolchosen zusammenzufassen. Es gab Bauern, die sich dagegen wehren wollten, aber als sie mit ihren Familien einfach ins Innere Russlands abtransportiert wurden, fügten sich die anderen widerstrebend. Günther wurde in die Arbeitsgruppen der Kolchose miteingeteilt, und nun ging es tagaus, tagein, von russischen Antreibern geführt, zur Arbeit auf die Felder. Nur ein kleines Stück Garten zum Anbau der eigenen Kartoffeln blieb den Bauern, alles andere wurde Allgemeinbesitz. Die Bauern, die nie viel besessen hatten, verloren nun auch ihr Letztes. Was übrig blieb, war eine stumpfe Masse von Menschen, die mechanisch und klaglos ihre Arbeit taten. Und Günther war nur einer aus der grauen Schar dieser Menschen. Es ging ihnen allen nicht viel besser, aber sie hatten noch ihr Zuhause, Eltern und Geschwister. Günther aber war ganz auf sich gestellt, ganz allein. Wirkliche Freunde hat er in all den Jahren nicht gefunden, obgleich er manchem Litauer Hilfsbereitschaft und Freundlichkeit nachsagt.

 

Manchmal flackert der Hass auf …

Die Litauer hatten nichts gegen die Deutschen, aber dafür schwelte im Verborgenen ein ungeheurer Hass gegen die russischen Unterdrücker. Von Zeit zu Zeit flackerte er auf, — und brach wieder in sich zusammen, weil er gegen die Übermacht nicht aufkam. Dreimal in den elf Jahren von 1945 bis 1956, meint Günther, gab es eine Art größeren Aufstand gegen die Russen in der Gegend von Kowno. Es gab Schlägereien mit den russischen Polizisten, und einmal hatte ein Bauer die alte litauische Nationalflagge auf dem Kirchturm emporgezogen. Die Russen griffen sofort rücksichtslos durch, wenn solche Dinge geschahen, und jedes Mal setzte dann eine neue Serie von Verschleppungen ein. Aber wer die Flagge gehisst hatte, das kam niemals heraus, obgleich es alle Bauern wussten.

 

Elf Jahre lang im Stall schlafen

Als ich Günther fragte, was er denn am Feierabend, in seiner Freizeit gemacht habe, schaut er mich verständnislos an. Solche Begriffe kennt man nicht auf einer Kolchose, meint er, die Arbeit habe oft bis spät in den Abend oder in die Nacht hinein gedauert, und er sei dann gleich ins Stroh gekrochen. Er wusste gar nicht mehr, wie ein richtiges, sauber bezogenes Bett aussieht. Elf Jahre lang musste er im Stall schlafen, ohne Decken, nur vom Stroh gegen die Kälte geschützt. Es ist ein Wunder, dass er in all den Jahren nie ernstlich krank wurde. Einen Arzt gab es nicht in der Gegend, man hätte ihn auch nicht bezahlen können. Wenn Günther fieberte, ließ ihn die Bauersfrau auf einem Strohsack auf den Fußbodendielen im Hause schlafen. Da war es zwar wärmer, aber Günther war trotzdem froh, wenn er wieder zurück in den Stall konnte, denn die Häuser waren voller Ungeziefer. Als Medizin bei Krankheiten diente Tee aus allerlei Heilkräutern, die die Bauern zu sammeln verstanden

 

Erste Lese- und Schreibversuche

Auch sonntags wurde meistens gearbeitet, höchstens, dass einmal Zeit für den Gottesdienst blieb. Auch Günther ging mit zur katholischen Kirche und als er etwa vierzehn Jahre alt war, wurde er getauft, weil er von der Religion seiner frühen Kinderjahre nichts mehr wusste. Vorher hatte ihm der Pfarrer ein Buch gegeben aus dem er die katholischen Glaubenslehren lernen sollte, und weil er gar nicht litauisch lesen konnte, buchstabierte er sich nun mit großer Mühe und gelegentlicher Hilfe von anderen durch das Buch hindurch. Dann versuchte er, ein paar Worte zu malen, aber auch diese ersten Schreibversuche waren recht kläglich. Die Hände waren an solche Dinge schon lange nicht mehr gewöhnt. Doch Günther übte weiter, ganz alleine für sich, bis er einigermaßen litauisch lesen und schreiben konnte.

 

Das war die einzige Abwechslung in dem harten Dasein, und meist blieb nicht einmal dafür die Zeit. „Wir lebten wie die Tiere", sagt Günther, „Arbeit und Schlaf waren das einzige. Zu essen gab es wenig und schlecht, zum Anziehen nur alte, von Bauern abgelegte Sachen. Ob sie passten, spielte sowieso keine Rolle!"

 

Ein litauischer Postbeamter hilft

So ging das Leben hin. Die schönsten Jugendjahre zogen grau und hoffnungslos an Günther vorüber. Er glaubte längst nicht mehr daran, dass seine Eltern noch lebten. An die Zukunft zu denken, hatte auch keinen Sinn, denn was sollte sich schon ändern?

 

Als er eines Tages — es war 1956 — bei einem litauischen höheren Postbeamten Holz hackte, bemerkte dieser an seinem etwas fremden Akzent, dass er Deutscher sein müsse. „Hör' mal", sagte er, „willst du denn nicht nach Deutschland zurück?" „Aber wohin denn nur?" meinte Günther mutlos, „ich habe ja kein Zuhause mehr, und die deutsche Sprache habe ich auch ganz vergessen!" Aber der Postbeamte versprach, er wolle mal an die „Deutsche Botschaft in Moskau" schreiben und Günthers Schicksal schildern.

 

Nun wurde mit einem Schlage alles anders. Günther hatte ein Ziel vor Augen, eine Hoffnung. Vielleicht würde er nach Moskau fahren müssen, und dazu brauchte er Geld. Darum versuchte er jetzt, noch nebenbei etwas zu verdienen. Die dreihundert Rubel, die er auf der Kolchose bekam, musste er beim Bauern wieder abliefern für sein Essen, aber jetzt arbeitete er noch nebenbei im Torf und begann langsam, etwas Geld beiseitezulegen.

 

Bei der Botschaft der „DDR"

Das Warten auf die Antwort der Botschaft fiel ihm schwer, aber dann kam eines Tages der ersehnte Brief, der ihn aufforderte, nach Moskau zu kommen. Die nötigen 110 Rubel für die Bahnfahrt hatte Günther zusammengespart, und so machte er sich sofort auf die Reise. Gepäck hatte er nicht. Er wusste, dass er sich eigentlich bei der Kolchosenverwaltung hätte abmelden müssen, aber weil er fürchtete, man würde ihm Schwierigkeiten machen, unterließ er es.

 

Er ahnte nicht, dass man ihn bei der Botschaft der „Deutschen Demokratischen Republik" in Moskau danach fragen würde. Nun sah es zunächst fast so aus, als wollte man ihn wieder zurückschicken, obgleich er doch eben erst die lange Bahnfahrt von einem Tag und einer Nacht hinter sich hatte. Er verstand kein einziges Wort Deutsch mehr! Und weil er sich nicht abgemeldet hatte, glaubte man zunächst, da könnte irgendetwas nicht stimmen. War er überhaupt ein Deutscher? Aber dann kramte er ein altes Ausweispapier aus der Tasche, in dem sein Name in der ersten Nachkriegszeit in deutscher, litauischer und russischer Sprache eingetragen worden war. Das gab den Ausschlag, er wurde als Deutscher anerkannt.

 

„Du hast es gut .“..

Vierzehn Tage musste Günther noch in Moskau warten, bis die Reisepapiere in Ordnung waren. Er wurde mit neuen Sachen eingekleidet und gut untergebracht. Auf der Botschaft lernte er einen jungen deutschen Studenten kennen, dessen Mutter vor zwölf Jahren als Spezialistin nach Moskau verschleppt worden war. Nun hatte sie einen gut bezahlten Posten in einem großen Werk und wollte nicht wieder nach Deutschland zurück. Dem Sohn war es eigentlich auch gut gegangen. Er hatte die russische Schule besucht und ging jetzt auf die Hochschule, — aber in diesen vierzehn Tagen, in denen er mit Günther zusammen durch die vorweihnachtliche russische Hauptstadt bummelte, kam sein ganzes Heimweh nach Deutschland wieder zum Durchbruch.

 

„Ich werde immer hierbleiben müssen!" sagte er zu Günther, „weil meine Mutter ja nicht mehr zurück will. Aber du hast es gut, du darfst nach Deutschland!" So kam es, dass sich Günthers Vorfreude und Erwartung am ungestillten Heimweh eines anderen entzündete, und dass ihm trotz aller Sehenswürdigkeiten und Wunder der russischen Hauptstadt das Warten sehr schwer fiel.

 

In einem Heim bei Dresden

Wenige Tage vor Heiligabend 1956 traf er im Lager Fürstenwalde in der „DDR" ein. Er war wieder unter deutschen Menschen, und wenn er sie auch noch nicht verstand, so fühlte er doch die entsetzliche Bürde der Hoffnungslosigkeit seines Schicksals von sich abfallen. Er sollte zunächst eine schulische Ausbildung bekommen, da er seit seinem zehnten Jahr keine Schule mehr besucht hatte. So kam er ins „Käthe-Kollwitz-Heim" in Moritzburg bei Dresden. In dem Heim, das den Namen dieser großen ostpreußischen Künstlerin trägt, befanden sich nur junge Vietnamesen, die im Zeichen der „Freundschaft unter den kommunistischen Völkern" hier eine zehnjährige sprachliche und technische Ausbildung erhalten sollten. Sie hatten mindestens fünf Stunden täglich Unterricht, Günther nur zwei Stunden, so dass er wenig vorwärts kam. Da er als einziger deutscher Schüler im Heim lebte, blieb er in den sechs Monaten immer allein.

 

Günther findet die Angehörigen

Es gab viel für ihn zu lernen. Er hatte nicht gewusst, wie es in der Welt aussah. Deutschland stellte er sich in seiner Gesamtheit ebenso von den Russen unterdrückt vor wie Litauen. Auch die Beamten in der Botschaft der „DDR" in Moskau hatten so getan, als seien sie die alleinigen Vertreter Deutschlands. Nun erst erfuhr Günther vom Bestehen der Bundesrepublik, nun erst verstand er langsam, was sich alles in der Welt ereignet hatte, während er tagein, tagaus in stumpfem Trott seine Arbeit hatte tun müssen.

 

Durch das Rote Kreuz fanden sich auch seine Angehörigen wieder, was Günther schon lange nicht mehr zu hoffen gewagt hatte. Strahlend vor Glück und dennoch wie ein Fremder nach den vergangenen zwölf Jahren kam er zur Mutter und zu drei Geschwistern, die in einer Stadt der Sowjetzone leben. Noch konnte er sich schwer verständigen, aber er war zu Hause! Zu Hause, — dass es solch ein Wort noch gab!

 

Wenn die anderen Deutschen in Litauen es doch auch wüssten!

Aber wo noch Russen waren, da ließ sich die Vergangenheit schwer abschütteln. Als Günther die Verhältnisse in der „DDR" zu durchschauen begann, kam er nach dem Westen zu seinem Zwillingsbruder nach Lage in Westfalen. Jetzt besucht er im Steilhof in Espelkamp die Förderschule, und seine Augen leuchten, als er von seinen guten Fortschritten berichtet. Er spricht schon beachtlich gut Deutsch, wenn man daran denkt, dass er vor einem Jahr noch kaum ein Wort verstand. Und noch etwas hat er entdeckt: die Musik. Wenn er Zeit hat, spielt er auf dem Akkordeon im Heim und freut sich an den Klängen, die ihm wie ein Sinnbild des Heiteren und Schönen sind, das jetzt in sein Leben gekommen ist.

 

Aber er denkt auch an die anderen, die zurückblieben. „Ich habe schon ein paar Mal an ein paar andere geschrieben, die ich in Litauen kannte und die auch Deutsche waren. Sie wussten ihren Namen nicht mehr, nur noch, dass sie deutsch gewesen waren. Aber bestimmt geht es ihnen wie mir, dass sie nichts von der Botschaft in Moskau wissen, nichts von der Möglichkeit, wieder nach Deutschland zu kommen. Vielleicht würde der eine oder andere auch seine Eltern wiederfinden, auch ohne seinen Namen“. Günther möchte auch den anderen helfen, er hat ihnen berichtet, wie sich sein Schicksal gewendet hat, und hat sie aufgefordert, auch an die Moskauer Botschaft zu schreiben. Er hat auch dem Postbeamten gedankt, der den ersten Anstoß gab.

 

Zuversicht

Wenn er mit der Schule fertig ist, möchte er am liebsten die Schlosserlehre in Lage beginnen. Einen richtigen Beruf zu erlernen, es durch Energie und Fleiß zu etwas zu bringen, — darauf freute er sich. Und er wird es schaffen! Seine Zuversicht und sein guter Glauben an die Menschen hier im Westen machen froh.

 

Günther will nichts davon wissen, dass man der westdeutschen Bevölkerung nachsagt, sie denke nur ans eigene Wohlergehen und zu wenig an den Nächsten. „Alle sind so freundlich hier und so hilfsbereit", erzählt er, „in Lage hat man mich so gut empfangen, und der Stadtdirektor war wie ein Vater zu mir. Er hat mich sogar in der Schule in Espelkamp besucht und für vieles Fehlende gesorgt!"

 

Dabei ist er so voll ehrlicher Dankbarkeit, dass man sich freuen darf, das hier auszusprechen, und dass man wünschen muss, er möge nicht enttäuscht werden. Dieses Gefühl, dass die anderen ihm helfen werden, dass sie ihn nicht alleine lassen, hat ihm den neuen Anfang in wunderbarer Weise erleichtert und lässt ihn nach all den Jahren unsäglicher Mühe und Entbehrungen ein anderer, ein froher Mensch werden.

M. E. Franzkowiak

 

Seite 4   Letzte Rate in hundert Jahren!

Wenn die Auszahlung der Hauptentschädigung so erfolgt, wie sie für 1958 vorgesehen ist

Von unserem Bonner O. B.-Mitarbeiter

Zahlreiche Vertriebene werden aus den Berichten der Tagespresse und des Rundfunks über die Kontrollausschusssitzung die Meinung gewonnen haben, dass in den nächsten Monaten mit einer außerordentlichen Aktivierung der Hauptentschädigung aus dem Lastenausgleich zu rechnen sei. 350 Millionen DM seien für diesen Zweck neu verplant worden, und neue Freigabeprogramme wurden aufgerufen; so wurde berichtet.

 

Die Ziffer von 350 Millionen DM hat sich auf Grund einer Bekanntmachung des Bundesausgleichsamtes in die Presse und den Rundfunk hineingeschlichen. Sie ist zwar an sich nicht falsch, jedoch tendenziös. Der einzig und allein die Vertriebenen und Kriegssachgeschädigten interessierende Betrag ist derjenige, der den Geschädigten im Laufe des Rechnungsjahres 1958 ausgezahlt werden wird. Und das sind nur 250 Millionen DM. Die Ziffer von 350 Mill. DM ist eine rein verwaltungsinterne Zahl, die man jedoch in die Verlautbarung des Bundesausgleichsamtes hineinnahm, weil sie geeignet ist, bei den Geschädigten einen günstigeren Eindruck zu erwecken.

 

Und was bedeuten 250 Millionen DM? Unterstellt man, dass der einzelne Geschädigte im Durchschnitt viertausend DM Hauptentschädigung ausbezahlt erhält, so können 1958 sechzigtausend Geschädigte eine Hauptentschädigung erwarten.

 

Bei rund drei Millionen Hauptentschädigungsberechtigten könnte also jeder fünfzigste mit einer Entschädigungszahlung rechnen. Würden die Ausschüttungen an Hauptentschädigung so bleiben, wie sie für 1958 vorgesehen sind, würde der letzte Geschädigte kaum vor dem Jahre 2007 seine erste Rate der Hauptentschädigung und wohl kaum vor dem Jahre 2057 seine letzte Rate erhalten. Aus dieser Überlegung ist ersichtlich, wie außerordentlich wenig Mittel vom Bundesausgleichsamt 1958 für die Hauptentschädigung zur Verfügung gestellt worden sind. Und das, nachdem man auf der Regierungsseite eine derartige Propaganda mit der anlaufenden Hauptentschädigung betrieben hat.

 

Über die neu aufgerufenen Freigabeprogramme wird es auch einige Enttäuschung geben. Gewiss ist es dankenswert, dass in besonderen Notstandsfällen bis zu zweitausend DM zur Auszahlung gelangen können und dass eine Freigabe der Hauptentschädigung zum Hausbau und zum Hauskauf unter bestimmten Bedingungen möglich wird. Für die Notstandsfälle werden jedoch nur etwa zehn Prozent der Mittel bereitgestellt werden. Das sind 25 Millionen DM. Bei sechshundert Ausgleichsämtern entfallen 40 000 DM Notstandsmittel auf jeden Stadt- oder Landkreis. Vielleicht vierzig Personen werden also 1958 wegen eines besonderen Notstandes eine Hauptentschädigung erwarten können.

 

Diese Berechnung wird vielleicht manchen Vertriebenen vor Enttäuschung bewahren. Und diese Berechnung soll auch den Sinn haben, nur denjenigen Vertriebenen und Kriegssachgeschädigten die Antragstellung auf eine Notstandsfreigabe nahezulegen, die wirklich eine ganz besondere Notlage geltend zu machen haben, wie etwa schwere Krankheit, die durch einen Kuraufenthalt überwunden werden kann. Wenn nicht schwerste Not vorhanden ist, dann lohnt sich die Mühe der Antragstellung nicht.

 

Bei der Freigabe für Hausbau und Hauskauf sind erst einige Anlaufschwierigkeiten zu überwinden. Bis diese Maßnahmen zur Auswirkung kommen werden, dürfte es Herbst sein. Ein namhafter zusätzlicher Abfluss der Mittel bei der Hauptentschädigung wäre nur von einer Ausdehnung der Altersfreigabe bis auf den Jahrgang 1892 zu erwarten gewesen. Zu dieser Maßnahme hat man sich jedoch im Kontrollausschuss bedauerlicherweise nicht entschließen können.

 

Die Enttäuschung bezüglich der Freigabe der Hauptentschädigung wegen Alters ist jedoch vor allem deshalb so groß, weil praktisch kein Unterhaltshilfeempfänger, der hauptentschädigungsberechtigt ist, zu einer Hauptentschädigungsfreigabe kommt. Nach den Bestimmungen des Lastenausgleichsgesetzes werden 40 bis 50% der empfangenen Unterhaltshilfe auf den Hauptentschädigungsanspruch angerechnet. Unterstellt man bei einem Unterhaltshilfeempfänger im Durchschnitt eine Lebenserwartung von 14 Jahren und einen Jahresauszahlungsbetrag von 1500 DM, so ist ein Hauptentschädigungsanspruch von etwa 9500 DM durch den Unterhaltshilfeempfang aufgezehrt. Da man im Bundesausgleichsamt mit erheblich größerer Vorsicht kalkuliert, kommt normalerweise ein Unterhaltshilfeempfänger für eine Freigabe nicht in Betracht, sofern er nicht über einen Hauptentschädigungsanspruch von etwa 15 000 DM verfügt. Die hauptentschädigungsberechtigten Unterhaltshilfeempfänger empören sich, dass sie durch den Bezug der Unterhaltshilfe ihr seinerzeitiges Vermögen „aufessen". Damit der Hauptentschädigungsberechtigte Unterhaltshilfeempfänger wenigstens etwas von seiner Hauptentschädigung zu Lebzeiten zu sehen bekommt, ist der Vorschlag gemacht worden, von der Anrechnung die ersten 1500 oder 2500 DM der Hauptentschädigung freizustellen und erst bei der 1501 oder 2501 DM mit der Anrechnung zu beginnen. Wenn dies für den Unterhaltshilfeempfänger, der einen Hauptentschädigungsanspruch besitzt, auch nur ein schwacher Trost ist — denn er würde dann in der Regel sein Vermögen bis auf 1500 DM bzw. 2500 DM „aufessen" —, so bedeutet eine solche Regelung immerhin, dass auch die Unterhaltshilfeempfänger grundsätzlich zu einer Hauptentschädigungsfreigabe gelangen können und damit in den Besitz eines Notgroschens kommen. Wie eine Korrespondenz berichtet, soll in Kreisen der Vertriebenenabgeordneten der CDU eine derartige Gesetzesänderung erwogen werden.

 

Zur Klarstellung sei noch auf folgendes hingewiesen: Sehr viele Unterhaltshilfeempfänger meinen, wegen des Empfanges der Unterhaltshilfe werde ihnen von ihrer Hauptentschädigung ein Betrag in Höhe des sogenannten Sperrbetrages fortgestrichen. Das ist unrichtig. Der Sperrbetrag, der vor der 8. Novelle maximal 3700 DM ausmachte und seit der 8. Novelle unter Umständen 5500 DM erreicht, spielt nur eine Rolle im Verhältnis von Unterhaltshilfe und Entschädigungsrente. Eine zusätzliche Entschädigungsrente wird nur dann gezahlt, wenn der Hauptentschädigungsanspruch den Sperrbetrag übersteigt. Im Verhältnis Unterhaltshilfe zu Hauptentschädigung gilt seit der 8. Novelle die Regelung, dass 40% des Auszahlungsbetrages der Unterhaltshilfe von der Hauptentschädigung abgestrichen werden. Diese Regelung löste eine Bestimmung ab, wonach 50% des Auszahlungsbetrages der Unterhaltshilfe auf die Hauptentschädigung angerechnet werden. Die 8. Novelle hat also im Verhältnis Unterhaltshilfe zu Hauptentschädigung eine Verbesserung und nicht eine Verschlechterung mit sich gebracht. Nur im Verhältnis Unterhaltshilfe zu Entschädigungsrente brachte das 8. Änderungsgesetz eine Verschlechterung, wobei allerdings zu berücksichtigen ist, dass die 3700 DM vor der 8. Novelle den Gegenwert für einen Schaden von 11 000 RM bedeuten, während die 5500 DM nunmehr die Entschädigung für einen Schaden von nur 6700 RM repräsentieren. Auf den Schaden bezogen, hat also auch im Verhältnis Unterhaltshilfe zu Entschädigungsrente die 8. Novelle eine Verbesserung mit sich gebracht.

 

Seite 4   Keine Kriegsgefangenen-Entschädigung für die Internierung in Dänemark

Aber Anerkennung der Eigenschaft als Heimkehrer

Von unserem Bonner OB-Mitarbeiter

Immer wieder wird die Frage gestellt, ob die in Dänemark internierten Vertriebenen eine Kriegsgefangenen-Entschädigung zu beanspruchen haben. Diese Frage ist zu verneinen. Es hat zwar ab und an Behördenentscheidungen gegeben, die den Insassen der Dänemarklager eine Kriegsgefangenen-Entschädigung zugesprochen haben, aber in der Regel sind diese Entscheidungen gar nicht rechtskräftig geworden, und die herrschende Meinung haben sie niemals dargestellt. Bedauerlicherweise sind in einigen Vertriebenenzeitungen — natürlich nicht im Ostpreußenblatt — solche von der ständigen Rechtsprechung abweichende Entscheidungen gebracht worden, wodurch bei den Vertriebenen Hoffnungen ausgelöst wurden, die dann nicht erfüllt wurden. Inzwischen hat das Bundesverwaltungsgericht in einem Grundsatzurteil vom 28. September 1957 — V C 628.56 — die Frage auch negativ entschieden. Es sei hier wegen seiner Bedeutung im Auszug widergegeben:

 

„Die Kläger sind nicht Kriegsgefangene im Sinne des § 2 Abs. 1 des Kriegsgefangenen-Entschädigungsgesetzes (KgfEG) gewesen, weil sie nicht wegen militärischen oder militärähnlichen Dienstes gefangengenommen waren. Sie können daher Kriegsgefangenen-Entschädigung nur beanspruchen, wenn sie zu denjenigen Personen gehören, die gemäß § 2 Abs. 2 KgfEG als Kriegsgefangene gelten. Von der Vorschrift des Abs. 2 kommt im vorliegenden Falle nur die Ziffer 2 Buchstabe a) in Betracht. Hiernach gelten als Kriegsgefangene im Sinne dieses Gesetzes „Deutsche, die im ursächlichen Zusammenhang mit dem Zweiten Weltkrieg im Ausland wegen ihrer Volkszugehörigkeit oder ihrer Staatsangehörigkeit auf engbegrenztem Raum unter dauernder Bewachung festgehalten wurden“. Hierzu bestimmt ergänzend Abs. 3 Satz 1: „Abs. 2 gilt nicht für Deutsche, die entweder vor dem anrückenden Feind evakuiert wurden oder geflohen sind oder als Vertriebene in Lagern im Ausland zum Zwecke ihres Abtransportes untergebracht waren“. Dieser neugefassten Vorschrift ist durch Art. 3 Abs. 1 des Zweiten Gesetzes zur Änderung und Ergänzung des Kriegsgefangenen-Entschädigungsgesetzes vom 8. Dezember 1956 (BGBl. 1 S. 904) Rückwirkung auf den Zeitpunkt des Inkrafttretens des Kriegsgefangenen-Entschädigungsgesetzes (3. Februar 1954) beigelegt worden. Diese Entscheidung steht, entgegen der Meinung der Kläger, nicht im Widerspruch zu dem Urteil des Bundesverwaltungsgerichtes vom 27. Oktober 1955 (BVerwGE 2,279). Bei dem diesem Urteil zugrunde liegenden Sachverhalt handelte es sich nicht um einen Anspruch auf Kriegsgefangenen-Entschädigung, sondern um die Frage, ob die damalige Klägerin als Heimkehrerin anzuerkennen sei. Dies hat das Bundesverwaltungsgericht in der genannten Entscheidung mit der Begründung bejaht, die Klägerin sei während der in Betracht kommenden Zeit ‚interniert' gewesen, denn sie habe ihre Freiheit verloren und sei unter fremden Gewahrsam geraten. Auch im vorliegenden Falle ist davon auszugehen, dass die Kläger, als sie von den dänischen Behörden im Lager festgehalten wurden, ihre Freiheit verloren hatten und unter fremden Gewahrsam geraten waren. Trotzdem können sie keine Kriegsgefangenen-Entschädigung beanspruchen, weil sie nach der Ausnahmevorschrift des § 2 Abs. 3 KgfEG nicht zu dem entschädigungsberechtigten Personenkreis gehören“.

 

Das Urteil des Bundesverwaltungsgerichts schneidet zugleich die Frage der Anerkennung der Dänemark-Internierten als Heimkehrer entsprechend in den Bestimmungen des Heimkehrergesetzes an. In dieser Hinsicht nimmt das oberste deutsche Verwaltungsgericht eine positive Haltung ein. In gleicher Richtung liegt auch ein die Anerkennung aussprechendes Urteil des Hamburgischen Oberverwaltungsgerichts vom 14. August 1957. Die Rechtsprechung auf dem Gebiet der Heimkehrer-Anerkennung ist (im Gegensatz zur Anerkennung für die Kriegsgefangenen-Entschädigungsberechtigung, wo sich die Rechtsprechung fast ausnahmslos ablehnend verhält) geteilt. Unter Berufung auf die Bundesverwaltungsgerichtsurteile vom 27.10.1955 und vom 28.09.1957 sowie auf das Hamburgische Oberverwaltungsgerichtsurteil vom 14.08.1957 wird es vielleicht manchem Dänemarklager-Insassen möglich werden, die Heimkehrer-Eigenschaft und damit die aus dem Heimkehrergesetz sich ergebenden Rechte zu gewinnen. Zu den Rechten, die sich aus der Heimkehrereigenschaft herleiten, gehört die Anerkennung der Lagerzeit als Ersatzzeit für Versicherte in der Invaliden- oder Angestelltenversicherung. Es ist bemerkenswert, dass das Landessozialgericht Celle in einer Entscheidung vom 29. Februar 1956 sich dazu bekannt hat, dass die Insassen der Dänemarklager als Internierte im Sinne des Heimkehrergesetzes zu gelten haben und dass ihnen deshalb die Lagerzeit als Ersatzzeit anzurechnen ist.

 

Seite 4   Millionen-Grenze überschritten

Die Friedland-Spende

Bis Ende Februar 1958 hatte sich das Sammelergebnis der „Friedlandhilfe" auf 487 244 DM erhöht. Die zahlreichen und zum Teil sehr beträchtlichen Sachspenden überschritten zum gleichen Termin den Wert von einer halben Million DM. Seither sind zahlreiche weitere Spenden eingegangen.

 

Seite 4   OSTERN

Heut stellt sich Christus ein,

die gnadenreiche Sonne

bringt Leben, Heil und Wonne:

wer wollt nicht fröhlich sein?

 

Das Lied ist ein seltener Gast in unseren Häusern und Familien geworden, die mechanische Musik verdrängt es mehr und mehr. Die Volkslieder, einst treue Begleiter des Lehens in Freude und Leid, bei Wanderschaft und Rast, uns geschenkt aus den tiefen Brunnen des Lebens und Erlebens wie ein kühler Trank, der erquickt, — sie geraten mehr und mehr in Vergessenheit, kaum dass wir noch die erste Strophe wissen. Auch im Gemeinschaftsleben gibt es schon oft Verlegenheit auf allen Seiten, soll ein Lied gesungen werden. In unseren Kirchen ist es noch anders. Jede Versammlung beginnt und schließt mit Gesang. Jeder Gottesdienst bringt den Choral in vielfältiger Weise. Von Anfang an war die Gemeinde, die sich in der Gegenwart ihres lebendigen Herrn wusste, eine singende Gemeinde. Auch in den Katakomben der ersten Verfolgungen, in den Kerkern und Todeszellen, beim Sterben der Märtyrer aller Zeiten und Zonen ist das Lied der Gemeinde nicht verstummt. Wir entsinnen uns noch des Aufsehens, welches der Deutsche evangelische Kirchenmusiktag mitten in der Zeit der braunen Herrschaft erregte, als da neue Worte und Weisen mit vollgültigen Aussagen an die weite Öffentlichkeit kamen.

 

Der ununterbrochene Lobgesang der Kirche ist letztlich nur zu begreifen aus dem Wissen um die großen Taten Gottes, deren Gewalt und weltenwendende Bedeutung nicht zu verschweigen geht. In ihnen ist ein Anruf an den Menschen gerichtet, der zu einer Antwort geradezu zwingt. Auch durch die Zeilen am Anfang unserer Betrachtung, die einem Osterliede unseres Landsmannes Georg Werner entnommen sind — er wurde 1589 in Pr.-Holland geboren und starb 1643 in Königsberg —, schwingt die große Freude darüber, dass Jesus Christus auferstanden ist, lebt und regiert von Ewigkeit zu Ewigkeit. Sein Dasein ist eine unerschöpfliche Quelle des Trostes und der Kraft für alle, welche ihm vertrauen. Sein persönliches Anreden, wie es der Maria Magdalena widerfuhr am offenen Grabe, vor dem sie weinend stand, ist in seiner Wärme und helfenden Güte aufrichtender Trost und Verpflichtung zugleich, von ihm zu verkünden und ihm zu gehorchen. Das Dasein des von Gott aus dem Grabe geholten Jesus Christus ist auch eine dauernde Beunruhigung für alle, die noch immer meinen, das Leben aus eigener Kraft formen und bändigen zu können, denen der Mensch das Maß aller Dinge geworden ist nach der schauerlichen Losung: mir geht nichts über mich! Wer so das Leben erhalten will, der wird es verlieren.

 

Georg Werners Osterlied weist einen anderen Weg zum Leben, es ist der Weg in der Gemeinschaft des auferstandenen Herrn. Unser Leben hängt am Leben des Herrn, unsere Zukunft an, seiner Auferstehung. Bis in unsere letzten Einsamkeiten, die auch der liebste Mensch nicht mehr mit uns teilen kann, begleitet er uns und lässt uns auch die letzte Straße in Zuversicht und Frieden gehen. Bei ihm ist der Tod entmächtigt, das ewige, wahre Leben erschlossen, die Rückkehr in die bleibende Heimat gesichert. Wo das gewusst wird, singt man mit Freuden in den Hütten der Gerechten vom Sieg des Herrn.

Pfarrer Leitner, Altdorf

 

Seite 5   Geballte Kraft

Warum hat Chruschtschow, seit langem ohnehin erster Mann des Kreml, souveräner Chef der alles lenkenden und bestimmenden Kommunistischen Partei der Sowjetunion und unumstrittener Diktator für die gesamte wirtschaftliche Planung, nun auch noch das mit Bulganin besetzte Amt des Ministerpräsidenten übernommen? Man kann gewiss daran erinnern, dass der stämmige Ukrainer seit Stalins Tod stets dem Ziel entgegenstrebte, die ganze Macht des kommunistischen Riesenreiches in seine Fäuste zu bringen. Jeder, der im Verdacht stand, als Nebenbuhler im sogenannten „kollektiven Führungsgremium" eigene Pläne zu haben, ist im Laufe der letzten fünf Jahre gestürzt und beiseitegeschoben worden. Und jede Chruschtschowsche „Säuberung" und „Umbesetzung" endete damit, dass höchst gefügige Werkzeuge des neuen Parteigewaltigen unbequeme oder dem „Chef" verdächtige Genossen ablösten. Die Methoden, mit denen der heute Dreiundsechzigjährige dabei arbeitete, unterschieden sich nicht unwesentlich von denen, die einst Stalin wählte. Nur selten — zum Beispiel bei Berija und seinem Kreis — bediente sich auch der neue „Boss" der Genickschusskommandos seines großen Vorbildes. Im Allgemeinen genügte das Zusammenspiel sorglich besetzter Parteigremien, um auf einen Wink des Generalsekretärs hin bald diese, bald jene missliebige Gruppe der höchsten Funktionäre blitzschnell zu „entlarven", auszuschalten und ins fernste Sibirien oder nach Sowjetasien abzuschieben. Andere, wie etwa der gestürzte Marschall Schukow, wurden einfach aus dem politischen Leben ausgeschaltet und nur unter wirkungsvolle Polizeiaufsicht gestellt. Spätestens Ende 1957 war es ganz klar, dass Chruschtschow nicht nur zum ersten Mann aufgerückt war, sondern dass er in Partei, Regierung, Wehrmacht und Wirtschaft den einzig Entscheidenden darstellte, dass nur er die Weisungen gab.

 

Chruschtschow vereinigt heute alle die Kommandoposten in seiner Hand, die Stalin besessen hat, als er nach langem, blutigem Ringen den wahren roten „Selbstherrscher aller Reußen" spielte. Er ist nun offizieller Regierungschef und unbestrittene Oberhaupt der politischen Staatsmacht seiner Partei. Er trägt zwar Stalins Titel des sowjetischen „Generalissimus und Ersten Marschalls" noch nicht, aber jedermann weiß, dass er längst ausschließlicher Höchstkommandierender ist. Er hätte auch ohne die Übernahme des Ministerpräsidentenamtes allein die Regierung dirigiert; Bulganin war nur noch eine Schattenfigur.

 

Warum — so fragen sich manche — ließ er nicht seinen Schützling Kiritschenko, warum nicht einen ihm ungefährlichen Mikojan zum Regierungschef durch die 1300 Kopfnicker des Obersten Sowjets „wählen"? Stalin hat jahrelang diktatorisch regiert, ohne offiziell mehr als Generalsekretär der Partei zu sein. Erst im Kriege übernahm er auch offiziell den Vorsitz der Regierung. Das geschah schon damals, um der ganzen Welt mit der in einer Hand geballten Kraft des größten Gewaltregimes der Welt gegenüberzutreten. Und der gleiche Grund hat Chruschtschow in dieser Stunde zu diesem Schritt bewogen. Einer freien Welt, in der nicht nur Minister und Politiker, sondern auch die verschiedensten Parteien und Meinungen im Volk mitsprechen, will die Sowjetunion in der Stunde großer Konferenzen und Gespräche wie ein Granitblock gegenübertreten. Der neue rote Zar, den nur noch gefügige und abhängige Funktionäre umgeben, ist entschlossen, Stalins großes Spiel von Jalta, Teheran und Potsdam in der gleichen, unvergleichlich starken Position zu wiederholen. Ein Selbstherrscher, der auf niemanden Rücksicht zu nehmen braucht, dem niemand dazwischenredet, rechnet sich viele Trümpfe für jedes Gespräch, für jede Unterhaltung mit Vertretern demokratischer Staaten aus. Ein Meister des altbekannten sowjetischen Gegeneinander-ausspielens, des Lockens und Drohens, der Finten und Fallen kann jetzt in der stärksten nur denkbaren Rüstung in die Arena treten. Und wir werden bald spüren, was das bedeutet.

 

Wir Deutschen haben gerade in diesen Tagen allen Grund, darüber nachzudenken, was das Moskauer Ereignis des 27. März uns und dem ganzen Westen zu sagen hat. Zu einem Zeitpunkt, wo sich da drüben in der Sowjetunion die größte denkbare Ballung der Kräfte vollzieht, bietet sich in Deutschland ein Bild, das viele von uns tief erschrecken lässt. Die harte politische Auseinandersetzung der Bundestagsdebatte geht außerhalb des Bundeshauses in offenbar unverminderter Schärfe im Lande weiter. Die Kluft zwischen den beiden Lagern hat sich noch weiter vertieft. Das Trennende steht vor dem Verbindenden, die Tonart wird immer rauer, was vor allem jenseits des Eisernen Vorhangs mit Behagen verzeichnet wird. Schon ist von „außerparlamentarischen Wegen" die Rede, auf denen man den Mehrheitsbeschluss des Bundestages umwerfen möchte, von Proteststreiks und ähnlichem. Eine Volksbefragung ist von der Opposition beantragt worden. In vielen Auseinandersetzungen herrscht ein Klima, das manche an böse Tage unserer unvergessenen Vergangenheit erinnert.

 

Niemand hat etwas gegen eine echte und unverfälschte politische Diskussion; in einem schwer errungenen freiheitlichen Staat sollen alle Stimmen gehört und geachtet werden, das ist völlig klar. Und doch sollen wir heute eines nicht übersehen: wir leben in einer sehr jungen Republik, die in gemeinsamem Zusammenwirken aller in wenigen Jahren aus Brandschutt und Trümmern geschaffen wurde als ein Provisorium, das die Keimzelle eines ganzen Deutschland sein muss, das wir noch zu erringen haben. Wie aber sollten wir das Entscheidende jemals erreichen, wenn wir auf der viel schwierigeren Wegstrecke ein Bild neuer Zerklüftung und Aufspaltung böten, wenn wir in diesem Entscheidenden nicht zusammenstünden? Niemand trägt das Patentrezept für die Lösung unserer großen Schicksalsfragen in der Tasche, niemand hat ein Monopol darauf. Im Zusammenwirken aller demokratischen Kräfte zum großen Ziel liegt allein die Aussicht, Schritt für Schritt voranzukommen bis zur Endlösung.

 

Wir sind keine Weltmacht, aber wir sind doch ein echter politischer Faktor, wenn die Deutschen wirklich zusammenstehen. Einer solchen Geschlossenheit und Entschlossenheit wird auch die geballte Kraft Rechnung tragen müssen, die uns der Osten bei jedem Gespräch, bei jeder Verhandlung gegenüberstellt. Wenn es dahinkäme, dass in Deutschland Koalition und Opposition keine Brücken mehr zueinander fänden, dass sie sich in Wahrheit nicht wie politische Gegner, sondern wie Feinde gegenüberständen, dann könnten wir alle Hoffnungen begraben. Niemals darf es dahin kommen! Wir wissen um den geschichtlichen Auftrag, der uns erteilt ist. Er heißt Wiedervereinigung des ganzen deutschen Vaterlandes einschließlich des deutschen Ostens. Ihn zu verwirklichen, sind alle gerufen.

 

Seite 5   Der Notstand der ausgesiedelten Jugendlichen

Eine Anfrage des Bundestagsabgeordneten Rehs

Bundestagsabgeordneter Rehs hat eine weitere Kleine Anfrage zum Problem der Betreuung und schulischen Förderung der spätausgesiedelten Jugendlichen verfasst und veranlasst. Sie baut auf seiner ersten Kleinen Anfrage und der entsprechenden Antwort der Bundesregierung — wir haben darüber berichtet — auf. Sie betrifft auch die Jugendlichen aus der Sowjetzone, da auch bei diesen die Betreuung unzureichend ist.

 

Abgeordneter Rehs hat diese Anfrage vor allem deshalb gestellt, weil bis heute eine Antwort des Bundesvertriebenenministers auf die Frage nach der finanziellen Sicherstellung der schulischen und beruflichen Förderung, die er seinerzeit im Bundestagsausschuss für Heimatvertriebene gestellt hatte, nicht gegeben worden ist und weil es im Hinblick auf die bevorstehenden Beratungen über den Bundeshaushaltsplan dringend notwendig erscheint, diese Frage zu klären, wenn sie bei dem Haushaltsplan nicht zu kurz kommen soll.

 

In der neuen Kleinen Anfrage heißt es unter anderem:

 

Welche Maßnahmen gedenkt die Bundesregierung zu ergreifen, um für alle Kinder und Jugendlichen unter den Aussiedlern und SBZ-Flüchtlingen die notwendige zusätzliche Betreuung und schulische und berufliche Förderung zu ermöglichen?

 

Was gedenkt die Bundesregierung in dieser Hinsicht finanziell zu tun, um unter anderem die Gemeinden, die Fürsorgeverbände und andere Einrichtungen der öffentlichen und privaten Wohlfahrtspflege in den Stand zu versetzen, die noch fehlenden offenen und geschlossenen Fördereinrichtungen neu zu schaffen, bzw. die vorhandenen entsprechend zu erweitern? Seit wann und in welcher Höhe sind Bundesmittel bisher für diesen Zweck zur Verfügung gestellt worden?

 

Ist sich die Bundesregierung vor allem auch der schweren Nachteile und gefährdeten Einflüsse langen Lageraufenthalts auf alle Kinder und Jugendlichen bewusst, und was beabsichtigt sie zu tun, um diesen besonderen Notstand wirksam abzuhelfen?

 

Seite 5   Die Vorträge von Charles Wassermann

In unserer letzten Folge haben wir unter dem Titel „Tatsachen klagen an" ausführlich über die Vorträge des kanadischen Journalisten Charles Wasermann berichtet. Die Vortragsreise durch Schleswig-Holstein ist inzwischen beendet, und nach zwei Vortragsabenden in Hamburg und Bremen hat eine neue Vortragsreihe in niedersächsischen Städten begonnen.

 

Der starke Widerhall, den dieser sachliche und unvoreingenommene Bericht über die heutigen Verhältnisse in den polnisch verwalteten deutschen Ostgebieten bei Landsleuten und einheimischen Gästen gefunden hat, drückt sich nicht nur in den hohen Besucherzahlen der einzelnen Vortragsabende aus. An mehreren Orten mussten Hunderte von Besuchern wieder umkehren, weil die Säle überfüllt waren. Oft war der Andrang so groß, dass die Polizei einschreiten musste. Auch die örtliche Presse, der Rundfunk und das Fernsehen berichteten ausführlich über den Inhalt der Lichtbildervorträge und über den starken Widerhall, den Charles Wassermann bei den Besuchern fand. An vielen Abenden musste der kanadische Journalist nach seinem Vortrag noch zahlreiche Fragen von Landsleuten nach ihrer engeren Heimat beantworten. Nach einem der Vortragsabende trat eine ältere Ostpreußin auf Frau Wassermann zu und sagte: „Ich möchte Ihnen nur einmal die Hand schütteln. Sie sind in meiner Heimat gewesen“. Die Tränen standen ihr in den Augen, als sie sich wieder zum Gehen wandte.

 

Wir weisen nochmals alle Landsleute auf diese Vortragsreihe hin und bitten sie, auf die Ankündigungen der einzelnen Vorträge in der Rubrik „Aus der landsmannschaftlichen Arbeit" zu achten. Den Vorträgen in Niedersachsen wird eine Vortragsreihe in Nordrhein-Westfalen folgen, auf die wir im Ostpreußenblatt rechtzeitig hinweisen werden.

 

Seite 5   Ein Viertel des Einkommens vertrunken

Die Trunksucht in Polen

Laut polnischen statistischen Angaben haben sich die Ausgaben eines Durchschnittspolen im Jahre 1957 wie folgt aufgeteilt: 248 Zloty für Bekleidung, 101 Zloty für Schuhwerk, 374 Zloty für Fleisch und Fleischwaren, 219 Zloty für Butter und Fette, 218 Zloty für Backwaren, 171 Zloty für den weiteren Lebensunterhalt und als höchste Position, 452 Zloty für Alkohol.

 

Die von der polnischen Regierungspropaganda unvermindert betriebene Kampagne gegen den wachsenden Alkoholismus ist insoweit unaufrichtig, als der polnische Staat gezwungen ist, die gestiegene Kaufkraft der Bevölkerung in erster Linie durch den Verkauf von Spirituosen abzuschöpfen. Nach polnischem Eingeständnis beträgt nämlich zurzeit etwa ein Drittel des vorhandenen Warenbestandes aus alkoholischen Getränken.

 

Der polnische Planungsvorsitzende Jendrychowski hat auf der letzten ZK-Tagung ein recht freimütiges Bild über die Arbeitsunwilligkeit des polnischen Industriearbeiters gezeichnet. Seinen Ausführungen zufolge hat der polnische Arbeiter im Jahre 1955 durchschnittlich 210 Arbeitsstunden, 1956 bereits 219 und 1957 schon 244 Arbeitsstunden „verbummelt". Die Zahl der aus Krankheitsgründen versäumten Arbeitsstunden betrug dabei 1955 — 73, 1956 — 76 und 1957 bereits 95.

 

Seite 5   Briefe an das Ostpreußenblatt

Sollen wir bis 1961 warten?

Ich habe am Radio die Regierungserklärung von Bundeskanzler Dr. Adenauer gehört. Dr. Adenauer sagte, er freue sich, dass für viele Menschen, deren Einkünfte bisher weit unter dem Existenzminimum gelegen haben, sich der Lebensstandard in letzter Zeit erheblich gebessert hat. Bestimmte Gruppen nannte der Kanzler nicht. Unausgesprochen meinte er die Invaliden- und Angestellten-Rentner.

 

Ist dem Bundeskanzler immer noch unbekannt, dass dagegen die Kriegsschadenrentner, mit dem Verlust der Heimat ihre Existenz, ein wohlversorgtes Leben verloren haben — ein jeder in seinen Verhältnissen —, mit ihren Renten etwa 33 Prozent dauernd unter dem Existenzminimum liegen? Nichts regt sich in den Regierungskreisen, um diesem unwürdigen Zustand angesichts des „Wirtschaftswunders im goldenen Westen" ein Ende zu machen!

 

Die CDU-Vertreter haben in ihren Wahlreden stabile Preise mit Nachdruck versprochen. Drei Tage nach der Bundestagswahl wurde die S-Bahn teurer, vierzehn Tage darauf sprangen die Kohlenpreise erheblich nach oben, am 1. Januar stieg der Brotpreis, am 1. Februar folgten der Zuckerpreis und die Tarife bei der Bundesbahn. Diese Preissteigerungen traten in den ersten fünf Monaten nach der Wahl ein, — für 43 Monate stehen uns die Überraschungen noch bevor!

 

Vor einiger Zeit fand ich in einer Zeitung die folgende Meldung: „Zulagen still um die Hälfte erhöht. Bonn, 17. Januar. Heimlich, still und leise hat die Bundesregierung die Ministerialzulagen der Beamten und Angestellten im Bundespräsidialamt und im Bundeskanzleramt seit dem 1. August 1957 um die Hälfte erhöht. Das stellte gestern der Haushaltausschuss des Bundestages fest“.

 

Bitte, verehrte Bundesregierung, erhöhen Sie auch unsere elenden Kriegsschadenrenten ebenso heimlich, still und leise und schnell um die Hälfte! Wir werden eine solche Tat loben und preisen! Die Grundrente muss bei der Kriegsschadenrente 180 bis 200 DM betragen.

 

Sollen wir bis 1961 warten, damit man uns drei Monate vor der neuen Bundestagswahl wieder ein paar Brotsamen zuwirft?

Anny Sitter, Tornesch (Holstein)

 

Seite 5   Preisentwicklung und Vertriebene

Vor mir liegt das sozialpolitische Memorandum des neugebildeten Einheitsverbandes der Vertriebenen. Die von den Vertriebenen-Organisationen geäußerten Vorschläge und Pläne können viel zur Vermeidung von Härten beitragen, sie enthalten auch beachtliche Hinweise für weitere Novellen und für das notwendige Schlussgesetz.

 

Wichtig erscheint mir aber auch ein Hinweis auf ein Problem, das uns alle jetzt besonders beschäftigt. Das ständige beängstigende Ansteigen der Preise wirkt sich zweifellos gerade für die schwer geschädigten Heimatvertriebenen in einer alarmierenden. Entwertung der Beträge aus, die man ihnen schließlich zukommen lässt. Wohl jeder freut sich über die Auszahlung der Hausratbeihilfe. Was aber können wir uns bei den enorm gestiegenen Preisen dafür heute noch anschaffen? Meistens doch wohl nicht mehr als einen ordentlichen Schrank oder ein gutes Bett. Besonders schwer werden unsere alten Leute betroffen, die sich ohnehin jeden Pfennig vom Munde absparen mussten und müssen. Schon zweimal in ihrem Leben haben sie die furchtbaren Folgen einer Inflation am eigenen Leibe verspürt. Die neuen Preissteigerungen und damit die Entwertung ihrer Einkünfte machen ihnen große Sorgen. Die Mehrzahl unserer Heimatvertriebenen gehört doch zu dem Bevölkerungsteil, der nicht in der Lage ist, erhöhte Preise auf andere abzuwälzen. Denken wir da nur an die Sozialrentner, an die Kriegsopfer, die Witwen und Waisen. Je höher die Preise steigen, desto mehr sinkt der Wert unserer Entschädigung, die uns aus dem Lastenausgleich gezahlt werden soll. Es ist notwendig, zu den festgesetzten Entschädigungssätzen entsprechende Teuerungszulagen zu bewilligen. Unsere Organisation möchten wir bitten, für solche vorbeugenden Maßnahmen zu sorgen.

Dipl. rer. jur. W. H., Lübbecke/Westfalen.

 

Seite 5   Gefährliche Pläne des Professors von Rimscha

Während alle klarblickenden Deutschen die Wiedervereinigung und die Wiederherstellung, eines echten Gesamtdeutschland in Freiheit und Einheit, als unsere wichtigste politische Aufgabe ansehen, glaubt der Erlanger Universitätslehrer Professor Dr. von Rimscha, seine eigene These über die deutsche Frage vor den Studierenden in der Öffentlichkeit entwickeln zu müssen. Nach dem „Erlanger Tagblatt" vom 26. Februar 1958 hat Professor von Rimscha vor dem Collegium Politicum der Erlanger Universität allen Ernstes gefordert, dass Deutschland in „zwei selbständige und neutrale Staaten" für die Dauer und endgültig aufgeteilt werden müsse! Er vertritt den Standpunkt, dass man durch die Schaffung von zwei selbständigen deutschen Staaten die Sowjetzone vom kommunistischen Einfluss befreien könne. Herr von Rimscha hat schon vor einem halben Jahr vor demselben Auditorium laut „Erlanger Tagblatt" vom 5. Juli 1957 wörtlich erklärt: „Wenn man die Loslösung der DDR vom Ostblock erreichen könnte, vielleicht sogar gekoppelt mit einem direkten Verbot der Wiedervereinigung (II), so würde ich dieser Lösung ohne Bedenken zustimmen“.

 

Hierzu möchte ich bemerken: Ein deutscher Hochschullehrer, der sich mit politischen Themen befasst, müsste eigentlich wohl einsehen, dass Mitteldeutschland dauernd dem Kommunismus verfallen wäre, wenn man erst einmal, noch dazu auf der Basis internationaler Abmachungen, die dauernde Trennung vom freien Westdeutschland verewigen würde. Herr von Rimscha hat in seinem letzten Vortrag erklärt, „die Nationalidee als Voraussetzung und Impuls für die Wiedervereinigung reiche schon jetzt nicht mehr aus“. Er verkennt offenkundig, dass das Nationalbewusstsein und die nationale Idee in allen Ländern der Welt immer noch sehr kräftig und lebendig sind. Er verkennt weiter, dass, das deutsche Volk in die — von ihm für tragbar gehaltene — dauernde Spaltung nie und nimmer einwilligen wird. Wir wünschen wohl ein vereintes Europa, dieses aber kann nur dann von Bestand sein, wenn es in seiner Mitte ein geeinigtes und starkes Deutschland hat.

 

Ich frage: Ist es nicht empörend, dass ein Hochschullehrer vor deutschen Studenten und in der Öffentlichkeit sich über das höchste Gut seines Volkes, nämlich seine nationale Einheit, in Freiheit so äußert? Ist es tragbar, dass derselbe Herr 1. Vorsitzender der Erlanger Arbeitsgemeinschaft für Ostfragen ist? Es muss erwartet werden, dass das deutsche Volk immer wieder auf die hier drohenden Gefahren aufmerksam gemacht wird!

Dr. A. T., Erlangen

 

Seite 5   Bund Ostpreußischer Studierender

An alle Studenten und Abiturienten!

Von vielen Seiten war in den letzten Jahren das Wort zu hören, die junge Generation sei an allen politischen Fragen desinteressiert. Sie beziehe nicht Stellung und lehne es ab, sich mit den Lebensfragen der Völker auseinanderzusetzen. Wir alle wissen heute, dass dieses Wort nur für einen kleinen Teil der jungen Menschen zutrifft.

 

So haben sich auch im Bund Ostpreußischer Studierender viele Studentinnen und Studenten zusammengefunden, um gemeinsam die uns besonders berührenden Fragen zu diskutieren. Es liegt auf der Hand, dass hierbei die Problematik um die Wiedervereinigung unseres Vaterlandes im Vordergrund steht. Auf Gruppenabenden, Wochenendfreizeiten und Tagungen bemühen wir uns um das Verständnis unserer heutigen Situation. Hierbei hilft uns insbesondere auch die Beschäftigung mit der Geschichte sowie der wirtschaftlichen und politischen Struktur unserer Nachbarvölker, wobei die Beschäftigung mit der Lage Polens naturgemäß eine besondere Rolle spielt.

 

Dies alles sind Dinge, die nicht nur uns als Ostpreußen ungemein bewegen. Vielmehr handelt es sich dabei um Fragen, die alle Deutschen in gleicher Weise angehen. Daher finden sich mit uns in steigender Zahl auch nicht aus Ostpreußen stammende Kommilitonen zu gemeinsamer Arbeit.

 

Doch beschäftigen wir uns nicht nur mit politischen Fragen. Gesellige Abende in eigener Gestaltung der Gruppen lockern die Arbeit während des Semesters auf und vertiefen die Kameradschaft und das Zusammengehörigkeitsgefühl.

 

Nun liegt wiederum ein Semester hinter uns. Manche Kommilitonen haben ihr Studium beendet, andere verdienen sich das Geld für das nächste Semester, und unsere Abiturienten werden mit dem Sommersemester ihr Studium beginnen. Alle aber werden wir nach den Ferien wieder zusammenkommen, um unsere Arbeit fortzusetzen.

 

Wir wenden uns heute an alle diejenigen, die noch nicht zu uns gefunden haben. Kommen Sie zu unseren Gruppenabenden! Sie werden eine Gemeinschalt finden und vielleicht Freundschatten gewinnen.

 

Besonders wenden wir uns aber an alle Abiturienten, die zu Beginn des Sommersemesters ihr Studium aufnehmen. Brauchen Sie Rat und Hilfe, so wenden Sie sich an unsere Gruppensprecher, deren Anschriften Sie in dieser Folge in der Rubrik „Glückliche Abiturienten" („Wir gratulieren") und auch in den folgenden Nummern des Ostpreußenblattes finden werden, oder direkt an den Bundesvorstand.

Bund Ostpreußischer Studierender, Bundesvorstand

 

Seite 6   Jenny und die Kinder

In unserer Folge 7 vom 15. Februar brachten wir auf Seite 6 ein Foto von Jenny im Königsberger Tiergarten. Dieses Foto hatte uns Frau Liedtke aus Königsberg geschickt, für die es eine kostbare Erinnerung bedeutete, denn einer der kleinen Jungen, die auf diesem Bild auf Jennys Rücken zu sehen waren, war ihr einziger Sohn Heinz, der im Kriege gefallen ist. Frau Liedtke bat uns damals, ihre neue Anschrift anzugeben, damit ehemalige Bekannte sich bei ihr melden könnten. Diese Notiz unter dem Bild hat einen ungeahnten Erfolg gehabt. Frau Liedtke schreibt uns jetzt:

 

„Ich danke herzlich für alle die Freude für mich, die Sie mir bereitet haben. Der Postbote kam und sagte: „Frau Liedtke, hier ist eine Handvoll Briefe“. „Für mich?“, fragte ich erstaunt. „Aber ja!“ Nun habe ich so oft nach meinen Bekannten gesucht und nie einen gefunden, und mit einem mal kommen so viel Briefe, beinahe schon ein bisschen zu viel. Am Freitag bekam ich das Ostpreußenblatt, am nächsten Tag hatte ich schon die erste Einladung zu einer Wiedersehensfeier nach zwölf Jahren in Düsseldorf. Als ich die Zeilen von meinen früheren Bekannten las, da liefen mir die Tränen über das Gesicht, aber es waren Freudentränen. In der nächsten Woche läutete es am Abend Sturm an meiner Tür. Da stand eine Mutter mit ihrer Tochter draußen und sagte: „Ja, ja, das ist sie“. Bis tief in die Nacht haben wir uns erzählt von früher und wie es in den letzten Jahren gegangen ist. Es war wie zu Hause. Drei Familien, die noch nach ihren Angehörigen aus Königsberg suchten, habe ich über deren Schicksal Nachricht geben können. Ich freue mich jedenfalls sehr, dass ich nun wieder liebe Menschen gefunden habe, die sogar in meiner Nähe wohnen, denn das Alleinsein in diesen Jahren war das Schlimmste für mich“.

 

Seite 6   Die Familie Wernher von Braun

Zu unserer Artikelserie über Wernher von Braun erhielten wir den Brief eines Vetters des Raketenforschers, der in unserem Bericht nähere Angaben über die Familie der Mutter und der Frau von Wernher von Braun vermisst. Er schreibt uns dazu:

 

„Gerade seine Heirat mit Maria von Quistorp beweist, dass Wernher von Braun auch persönlich stark nach der Familie seiner Mutter orientiert ist, von der er nicht nur vieles in seinem sympathischen Äußeren, sondern vor allem auch die wissenschaftliche Begabung geerbt hat. Die Quistorps sind eine alte mecklenburgisch-pommersche Gelehrtenfamilie, die vor allem in der Theologie, aber auch in fast allen anderen Wissenschaften seit dem 16. Jahrhundert hervorragendes geleistet hat und noch leistet. Darüber dürfte Sie ein Blick in die „Allgemeine deutsche Biographie" (der große „Brockhaus" deutschen Gelehrtentums) überzeugen, der mehr als ein Dutzend Männer aus unserem Geschlecht in Lebensbildern darstellt.

 

Wernher von Braun und seine Frau stammen aus dem einen geadelten Zweig unserer Familie (ein anderer starb mit dem ersten Adelsträger Joch. Christian von Quistorp, einem berühmten Strafrechtler des 18. Jahrhunderts, aus), der auf Grund der theologisch-wissenschaftlichen Verdienste unserer gemeinsamen Vorfahren in Rostock und Greifswald auf eine etwas merkwürdige Weise den Adelstitel erlangte: der junge Theologe Johann Gottfried Quistorp, Sohn des Rostocker Professors und späteren Greifswalder Generalsuperintendenten Bernhard Friedrich Quistorp, (1718 bis 1788), der an seiner Heimatuniversität Greifswald soeben den Magistergrad erworben hatte, lernte ein Fräulein Tugendreich von Behr kennen und lieben, gab um ihretwillen zum Leidwesen seines Vaters die Theologie auf und ging nach seiner Heirat (1781) in die Landwirtschaft über, indem er ein Gut aus dem Erbe seiner Frau übernahm. Sein Schwiegervater wusste ihm dafür vom Kaiser Joseph II. die Erhebung in den Adelsstand auf Grund der Verdienste seiner Väter um Theologie und Kirche zu besorgen.

 

Seitdem saßen die von Quistorps auf den vorpommerschen Gütern, Vorwerk Crenzow und Bauer (Kreis Anklam). Zwei Söhne des Geadelten gehörten zu den Schillschen Offizieren. Beide konnten sich nach der Katastrophe in Stralsund mit anderen nach Spanien durchschlagen, kämpften dort in der deutschen Legion gegen Napoleon weiter und kehrten 1815 in die Heimat zurück. Sie wurden aber von dem König Friedrich Wilhelm III., bei dem die „Rebellen" von einst immer noch in Ungnade waren, nicht wieder ins preußische Heer aufgenommen und gingen auf ihre Güter. Ein Enkel eines dieser Schillschen Offiziere war der Rittergutsbesitzer und preußische Herrenhausabgeordnete Wernher von Quistorp, der Großvater Wernher von Brauns, der von diesem auch den Vornamen mit der typischen alten Schreibweise geerbt hat. Dieser Großvater war ein bedeutender Mann im politischen Leben Pommerns mit wissenschaftlichen Gaben und Interessen, die seine Tochter Emmy, die Mutter Wernher von Brauns, von ihm geerbt hat. Ihr Bruder Alexander, Dr. jur., und bis 1945 Bankdirektor in Berlin, der Onkel und Schwiegervater Wernher von Brauns, ist ein begabter Mann mit außergewöhnlichen Sprachkenntnissen. Er wurde 1945 auf seinem Landsitz Alt-Bauer in Pommern bei der Suche nach seiner bereits geflohenen Familie von den Russen verhaftet und war bis vor eineinhalb Jahren in Gefangenschaft. Sein Bruder Hans Wernher, der Erbe des elterlichen Gutes Crenzow, und sein Vetter Hans-Ulrich, der Besitzer von Bauer, kamen in der Haft ums Leben. Ihre Familien leben heute im Rheinland.

 

So hat also gerade die mütterliche Familie Wernher von Brauns besonderen Anteil an dem Vertriebenenschicksal, das ihm zugleich auch mit seiner jungen Frau aus dieser Familie doppelt verbindet. Die Tatsache, dass Wernher von Braun die Liebe zur Astronomie von seiner Mutter übernommen hat und dass auf ihren Rat hin die erste große Raketen-Versuchsstation Peenemünde in die Nähe ihres Heimatgutes gelegt wurde, beweist, wie stark er mit der geistigen Tradition der Familie seiner Mutter und mit deren Heimat verbunden gewesen ist.

 

Dass auch die geistliche Grundlage des Elternhauses sich in Wernher von Braun auswirkt, bewies mir der Brief seiner Mutter, den sie mir als Antwort auf meine Gratulation zu dem großen Erfolg ihres so berühmt gewordenen Sohnes sandte. Sie schrieb mir darin, dass Wernher bei seinem glänzenden Aufstieg doch ein „innerlicher und demütiger“ Mensch geblieben sei und dass es ihm eigentlich nie um die Konstruktion von Waffen, sondern immer um die Erforschung des Weltraumes mittels der Raketentechnik gegangen sei und gehe (wie es ja auch Ihre Artikel eindrucksvoll bestätigen).

 

Möchte seine geniale Erfindergabe nicht noch einmal (wie unter Hitler) zur Fertigung und Anwendung vernichtender Waffen missbraucht werden! Das ist mein Gebet, für meinen Vetter im fernen Florida und sicher auch Ihr Wunsch.

Mit freundlichen Grüßen Ihr

Pfarrer Lic. theol. Quistorp

 

Seite 6   Sparkassenbuch unter dem Stubben

In den wirren Zeiten nach Kriegsende sind viele Königsberger, die noch in der Heimat verblieben waren, ins Litauische gezogen, um dort zu arbeiten und um dem drohenden Hungertod zu entrinnen. Unter ihnen war auch Frau Wilhelmine Nickel, geborene Gritzki. Unter der spärlichen Habe, die sie hatte retten können, befand sich ihr Sparkassenbuch, das auf einen ziemlich hohen Betrag lautete. Da sie befürchtete, dass ihr dieses Sparkassenbuch bei einer Kontrolle abgenommen werden könnte, vertraute sie es einem litauischen Bauern zur Aufbewahrung an.

 

Seltsames Spiel des Schicksals: Dieser litauische Bauer hatte wiederum Furcht, dass das kostbare Dokument bei ihm beschlagnahmt werden könnte, denn viele der Dorfinsassen waren schon von der sowjetischen Besatzung verschleppt worden. So rollte er das Sparkassenbuch zusammen, steckte es in eine Flasche und vergrub es unter einer Erle. Kurze Zeit danach wurde auch er festgenommen und nach Sibirien verschleppt.

 

Elf Jahre später kam dieser Litauer in seine Heimat zurück. Er fand sein Haus zerstört, die Bäume in der Umgebung waren abgeholzt.

 

Eines Tages hörte er, dass eine deutsche Familie, die in seinem Dorf Zuflucht gefunden hatte, nach Westdeutschland ausgesiedelt werden sollte. Sofort begann er, nach der vergrabenen Flasche zu suchen. Das war nicht einfach, denn er hatte keine Anhaltspunkte mehr. Nachts grub er mit den Händen in der Erde unter vielen Stubben herum. Er konnte es kaum fassen, als er nach stundenlanger Suche endlich die gesuchte Flasche in den Händen hielt. Voller Freude gab er das Sparbuch dann der deutschen Frau und bat sie, in Westdeutschland nach der rechtmäßigen Besitzerin zu forschen und ihr das Buch zu übergeben. Der Deutschen gelang es dann, das Dokument so gut in ihrem Gepäck zu verstecken, dass es auch bei der Kontrolle nicht entdeckt wurde.

 

Das Sparkassenbuch von Frau Wilhelmine Nickel, geborene Gritzki, aus Königsberg befindet sich jetzt in Westdeutschland. Frau Nickel oder ihre Angehörigen werden gebeten, sich bei der Schriftleitung des Ostpreußenblattes zu melden und nähere Angaben über das Sparkassenbuch zu machen, damit es ihnen ausgehändigt werden kann.

 

Seite 6   Für Todeserklärungen

Karl-Wilhelm Reichert, geb. 18.01.1902 in Königsberg, Obermelker, letzter Wohnort Klein-Reimannswalde, Kreis Treuburg. Er wurde im November 1944 zum Volkssturm eingezogen und wird seit Januar 1945 vermisst. Es werden Zeugen gesucht, die seinen Tod bestätigen bzw. über seinen Verbleib aussagen können.

 

Ernst Gerig, Kaufmann, geb. 25.02.1913 in Allenstein, zuletzt wohnhaft in Allenstein, Wadanger Straße 26, Soldat bei der Division Füsilier-Kompanie 5, Feldpostnummer 43 399, wird vermisst. Es werden Zeugen gesucht, die seinen Tod bestätigen bzw. über seinen Verbleib aussagen können.

 

Hermann Scheller, geb. 04.06.1885 (Geburtsjahr schlecht lesbar) in Groß-Naujehnen, seine Ehefrau, Maria, geb. 17.05.1887 in Groß-Naujehnen, sowie die Haustochter, Johanna Scheller, geb. 06.04.1890 in Groß-Naujehnen, zuletzt wohnhaft in Groß-Naujehnen, Kreis Pillkallen, sind verschollen. Es werden Zeugen gesucht, die ihren Tod bestätigen bzw. über ihren Verbleib aussagen können.

 

Rudolf Karioth (schlecht lesbar), geb. 23.04.1885 in Königsberg Pr., und seine Ehefrau, Marie Karioth, geb. General, geb. 18.01.1890 in Arnau bei Königsberg, zuletzt wohnhaft in Königsberg Pr., Pillauer Straße 7a, werden vermisst. Es werden Zeugen gesucht, die ihren Tod bestätigen bzw. über ihren Verbleib aussagen können.

 

Hans-Erich Singer, geb. 13.01.1927 in Aulowönen, zuletzt wohnhaft in Königsberg Pr., Samitter Allee 113, wird vermisst. Es werden Zeugen gesucht, die seinen Tod bestätigen bzw. über seinen Verbleib aussagen können.

 

Otto Surkus, geb. 04.04.1903 in Gründann, Kreis Elchniederung, zuletzt wohnhaft in Hohenbruch, Kreis Labiau, Obergefreiter bei der Feldpostnummer 42 920, seit dem 10.09.1944 westlich Kirowa vermisst. Es werden Zeugen gesucht, die seinen Tod bestätigen bzw. über seinen Verbleib aussagen können.

 

Die Eheleute Franz Eduard Hans Scheidereiter, geb. 15.10.1878 in Draugupönen, Kreis Pillkallen, und Frau Lina Scheidereiter, geb. Wießberger, beide zuletzt wohnhaft in Warnien, Kreis Wehlau, werden seit der Flucht im Januar 1945 vermisst. Es werden Zeugen gesucht, die ihren Tod bestätigen bzw. über ihren Verbleib aussagen können.

 

Ernesto Lopez, geb. 29.04.1891 in Madras (Ost-Indien), zuletzt wohnhaft in Königsberg Pr. Sandgasse 2. Er wurde Anfang 1945 zum Volkssturm eingezogen, Feldpostnummer 36 100 A.B.L., geriet in Fort Eulenburg in Gefangenschaft und kam in ein Lager nach Bartenstein, von hier in ein Krankenhaus, wo er Ende Juni 1945 verstorben sein soll. Es werden Zeugen gesucht, die seinen Tod bestätigen bzw. über seinen Verbleib aussagen können.

 

Ferdinand Rohde, geb. 11.05.1866 in Leise, Kreis Pr.-Eylau, und Ehefrau, Johanne-Marie Rohde, geb. Pilger, geb. 10.05.1868 in Cawern, Kreis Pr.-Eylau, sowie Tochter, Elise Rohde, geb. 18.10.1901 in Heyde, Kreis Pr.-Eylau, alle zuletzt wohnhaft in Packerau, Kreis Pr.-Eylau. Beim Einmarsch der Russen wurden sie nach Insterburg in ein Lager verschleppt. Die Tochter soll später nach Packerau zurückgegangen sein und ist angeblich dort verstorben. Die Eltern werden seit Insterburg vermisst. Es werden Zeugen gesucht, die den Tod bestätigen bzw. über den Verbleib der Vermissten aussagen können.

 

Zuschriften erbittet die Geschäftsführung der Landsmannschaft Ostpreußen, (24a) Hamburg «> Parkallee 86.

 

Seite 6   Aus der Geschäftsführung

Viele ostpreußische Landsleute besitzen noch einen Führerschein für Kraftfahrzeuge, der in der Heimat ausgestellt worden ist und hier Gültigkeit hat. Diese Führerscheine sind aber im Bundesgebiet nicht registriert, so dass bei Verlust des Führerscheins kein Nachweis über die seinerzeitige Ausstellung erbracht werden kann.

 

Allen Landsleuten, die einen Führerschein aus der Heimat besitzen, wird empfohlen, diesen bei der für sie zuständigen Zulassungsstelle für Kraftfahrzeuge registrieren zu lassen, so dass bei Verlust ein Ersatzführerschein ausgestellt werden kann

 

Seite 6   Vermisst, verschleppt, gefallen, gesucht …

Auskunft wird gegeben über:

 

. . . Emil Krause, Personalien unbekannt. Gesucht wird die Ehefrau, Elisabeth Krause, aus Könlgsberg Pr., Steindammer Wall 30, oder Angehörige.

 

. . . Fritz Nagel, geb. 09.10.1925. Gesucht wird der Vater, Karl Nagel, Reichenau, Kreis Osterode, oder Angehörige, wegen der Kriegsgräberfürsorge.

 

. . . Horst Schneider, geb. am 07.07.1923 in Königsberg Pr. Gesucht wird der Vater, Peter Schneider, aus Königsberg Pr.. II Rundteil 7, oder Angehörige (Nachlass).

 

. . . Stationsschwester, Margarethe, Leiterin der Fleckfieber-Station Allenstein, Reserve-Lazarett. Letzte Einheit; Sanitäts-Ersatz-Abteilung 5 Tapiau. Der Vater war Lehrer. Gesucht werden die Angehörigen.

 

. . . Volkssturm-Sanitätswachtmeister Jankowski, aus Dippelsee, Kreis Lyck, durch Paul Liss. Gesucht werden die Angehörigen oder Verwandten.

 

. . . Borkowski oder ähnlich, Klempner, zuletzt wohnhaft in Königsberg, Bismarck- oder Blücherstraße 10. Gesucht werden Angehörige und Verwandte für Fritz Reinhardt.

 

Zuschriften erbittet die Geschäftsführung der Landsmannschaft Ostpreußen, (24a) Hamburg 13, Parkallee 86.

 

Auskunft wird erbeten über:

. . . Hermann Korgoll, geb. 24.03.1915 in Paulsgut, zuletzt wohnhaft in Hohenstein, Kreis Osterode. Hochmeisterstraße 1 und dessen Angehörige.

 

. . . Fritz Kantelberg, geb. etwa 1882 in Königsberg, und Ehefrau, Lita Kantelberg, geb. Saager, geb. 31.03.1893 in Brandenburg, Kreis Heiligenbeil, zuletzt wohnhaft gewesen in Königsberg, Große Sandgasse Nr. 26. -

 

. . . Erben der Familie von Eberstein, aus Ost- oder Westpreußen. Im Jahre 1943 war der Verstorbene 72 Jahre alt.

 

. . . Carl-Heinz Gustav Eisenblätter, geb. 03.04.1924 in Hamburg. Die Mutter, Frau Anna Margarete Eisenblätter, geb. Gerlach, wohnte zuletzt in Königsberg, Augusta-Viktoria-Allee 22.

 

. . . Ida Weinert, geb. Nischik, geb. im Mai 1909 in Farienen, Kreis Ortelsburg, zuletzt wohnhaft in Ortelsburg, Heimstraße 20 und Walter Lada, geb. in Farienen, zuletzt beschäftigt bei der Kreissparkasse in Ortelsburg.

 

. . . Johann-Hans Salamon, geb. 29.03.1896 in Neuendorf, Kreis Lyck, dort bis 20.01.1945 wohnhaft, dann zum Volkssturm und bis Danzig gekommen. In Danzig soll er als Müller, bei Mühlenbesitzer Schmitt in der Mühle Emmaus-Danzig, Karthäuser Straße, gewesen sein. Beim Einmarsch der Russen vermutlich ins Lager Graudenz abtransportiert.

 

. . . Barbara Drews, geb. Steffen, geb. 15.04.1888, und deren Tochter, Anna Drews, geb. 26.03.1917, beide zuletzt wohnhaft in Hirschberg, Kreis Allenstein.

 

. . . Schmiedemeister, Gawrisch, aus Woplauken, Kreis Rastenburg.

 

. . . Karl Gedack, geb. 15.11.1900, zuletzt Soldat, vermisst in Pillau und Horst Gedack, geb. 01.12.1926, zuletzt Soldat in Böhmen. Beide wohnhaft gewesen in Lethenen bei Nautzken, Kreis Lablau.

 

. . . Hilde Jodeit, geb. 18.09.1925 in Jakobsdorf, wohnhaft bei den Eltern, Albert Jodeit und Minna Jodeit, in Taplacken, Kreis Wehlau. Vor der Flucht 1945 als Hausangestellte beim Pfarrer Zachrau in Wehlau tätig.

 

. . . Frau Berta Klapper, geb. Steinmetz, geb. 10.12.1886 in Strumbrakehmen, Kreis Angerapp, zuletzt wohnhaft in Benkheim, Kreis Angerburg, und Nachbarn.

 

. . . Frau Ottilie Klein, geb. Leiding, geb. 19. 11. 1863 in Sensburg, und Fräulein Emma Körner, Alter etwa 63 Jahre, beide zuletzt wohnhaft in Rastenburg, Angerburger Straße 27, zuletzt am 26.01.1945 in Pr.-Eylau gesehen.

 

. . . Georg Klischies, geb. 18.04.1884, aus Swareitkehmen, Kreis Heydekrug. Herbst 1944 auf der Flucht mit Fuhrwerk zwischen Tilsit und Kreuzburg gesehen, und dessen Sohn, Wilhelm Klischies, geb. etwa 1915, Soldat im Schützenbataillon Lötzen, seit Herbst 1944 vermisst.

 

. . . Verwalter Luszas, Raiffeisenmolkerei Mädewald, Kreis Heydekrug, und Fräulein Else Kessler, Bäckerei in Reimannswalde (Kowahlen), Kreis Treuburg.

 

. . . Maurermeister, August Nasgowitz oder Angehörige, aus Sgonn, ferner Johann Radek und Robert Radek, aus Alt-Kelbonken, Kreis Sensburg.

 

. . . Martha Schneider, geb. Lukoschus, aus Noiken, Kreis Elchniederung.

 

. . . den ehemaligen Bürgermeister der Gemeinde Sorrehnen, Kreis Mohrungen, Schröder, Vorname wahrscheinlich Hugo, zuletzt wohnhaft in der Teilgemeinde Stobbnit.

 

. . . Bruno Fuhr, geb. 02.12.1902 in Kailen, Kreis Gumbinnen, letzte Feldpostnummer 18 185: er wurde im April 1945 in Königsberg Pr., verwundet und fortgebracht, und Fritz Fuhr, geb. 09.04.1905 in Kailau. Als Hilfspolizist regelte er im Februar 1945 den Verkehr über das Frische Haff. Dann kam er mit seinem Schwager, Heinrich Pie, ins Gefangenenlager nach Ragnit und wird seitdem vermisst.

 

. . . Kurt Otto Klein, geb. 30.09.1930, zuletzt wohnhaft bei den Eltern in Königsberg Pr., Drummstraße 34. Er soll 1949 in Leipzig einige Tage gewohnt haben.

 

. . . Helene Salecker, aus Königsberg Pr., Reickestraße 6 II, war bei der Landwirtschaftlichen Buchführungsgenossenschaft in Königsberg tätig.

 

. . . Erika Sellien, geb. 31.12.1913 in Neidenburg. Bankangestellte in Allenstein, auf der Flucht mit Wehrmacht bis Königsberg Pr. gekommen. Familie Heinowski, zuletzt wohnhaft in Königsberg Pr., II Rundteil 7 I, Oberfähnrich, Krönke und Oberfeldwebel, Gerhard Röder, beide Feldpostnummer 14 861, letzte Nachricht aus Königsberg, und Lehrer, Lothar Dildey, früher in Neidenburg und Osterode, jetzt etwa 50 Jahre alt.

 

. . . Berta Zahn, geb. Wölk, geb. 26.01.1887 in Thykrigehnen, Kreis Pr.-Eylau, wurde zuletzt im Lager Barth, Pommern, gesehen.

 

. . . Liesbeth Bielski, geb. Pachutzki, zuletzt wohnhaft in Königsberg-Spandienen II, Straße 1757,

Nr. 29, Frau Lotte Petschat, aus Tilsit und Frau Erna Heß, aus Goldap.

 

. . . Reinhold Drews, geb. 10.05.1919 in Lesgewangen, Kreis Tilsit-Ragnit, Stabsgefreiter, letzte Feldpostnummer L 49 154, LGPA Posen.

 

. . . Angehörige der Familie Hüttche, aus Rosenau, Kreis Allenstein.

 

. . . Willi Ranglack, geb. 28.05.1901, verheiratet, zuletzt wohnhaft in Moditten-Metgethen. Er war als Zivilist auf dem Flugplatz Seerappen, während des Krieges in Antwerpen und bei Kiew beschäftigt und soll Anfang 1943 in Pommern gewesen sein; Franz Lettau, aus Königsberg Pr., Bismarckstraße 15, war mit ihm zusammen. Frau Förster, geb. Hellgard und Frau Kausch, geb. Hellgard. Schwägerinnen des Willi Ranglack.

 

. . . Johann Schwentuchowski, geb. 09.12.1889 in Werder, Kreis Johannisburg, zuletzt wohnhaft in Lyck, Morgenstraße 32. Er wurde am 08.02.1945 in Frauenburg, zusammen mit einem anderen Landsmann aus Lyck, von den Russen verschleppt.

 

. . . Gerhard Steinmann, geb. 18.02.1928 in Königsberg Pr., Füselier. Als Schwerverwundeter lag er am 25.02.1945 im Regierungsgebäude in Königsberg.

 

. . . Margarete Tallarek, aus Ortelsburg, und Otto Tallarek, aus Ostpreußen, letzter Wohnsitz Berlin, Großbeerenstraße 57a, ferner Berta Arnold, geb. Tallarek, aus Marienbruch, Kreis Labiau und Gertrude Freundt, geb. Tallarek. aus Ortelsburg .

 

. . . Angehörige der Polizei-Reiterstaffel und der Nachrichtenstaffel in Königsberg, die mit Revier-Oberwachtmeister, Wilhelm Lukas, zuletzt Funker im Polizeipräsidium, von April 1942 bis Kriegsende zusammen waren.

 

. . . Helmut Beyer, geb. 14.08.1916, Jungbauer, Lubainen, Kreis Osterode, vermisst seit Juli 1944 im Raum Lemberg, und Wilhelm Kossak, geb. 13.02.1908, Jungbauer, Neugut, Lubainen, Kreis Osterode, vermisst seit Ende Oktober 1943 im Raum Kiew, Feldpostnummer (alt) 21 483 B, letzte Feldpostnummer unbekannt.

 

. . . Horst Blank, geb. 05.06.1926 in Rosenort. Gesucht wird der Vater, Friedrich Blank, aus Bethkendorf, Kreis Braunsberg. oder Angehörige.

 

. . . Horst Bork, geb. 10.02.1925 in Goldap. Gesucht wird der Vater, Emil Bork, aus Mühlhausen, Wilhelmstraße 4 oder Angehörige.

 

. . . Dilba, geb. 1910/1913, aus Nordostpreußen. Alfred Donner, geb. 1914, Ostpreußen. Kurt Hasenpusch, geb. 1910/1913, Kreis Insterburg. Hans Krafft, geb. 1914, Schneidergeselle, Elchniederung oder Ebenrode. Erich Metzdorf, geb. 02.11.1910, Wehlau. Emil Meyer, geb. 1910, Kreis Ebenrode oder Angerapp. Hans Neumann, geb. 1914, Kreis Wehlau oder Insterburg. Albert Reese, geb. 1914, Kreis Labiau oder Königsberg. Artur Schmidt, geb. 1914/1916, Dekorateur, Königsberg. Emil Swillus, geb. 17.01.1914, Gegend Kreuzingen. Es handelt sich um Angehörige der 1. Schwadron. Reiterregiment 1, in Insterburg von 1935 bis 1937.

 

. . . Fritz Gerhardt geb. 22.11.1902 in Königsberg Pr., seit dem 28.08.1944, wohnhaft im Altersheim Hahnenkrug in Grünhagen, Kreis Pr.-Holland. Seit Januar 1945 ohne Nachricht. Wohin ist das Altersheim verlegt worden?

 

. . . Hermann Gilke, geb. 27.07.1895, und Sohn, Heinz, geb. 20.11.1922, aus Königsberg Pr., Rosenauer Straße 44, ferner Familie Heinrich, aus Königsberg Pr.

 

. . . Klemens Grunenberg, geb. 04.03.1924 in Klausitten, Kreis Heiligenbeil, letzte Feldpostnummer 07 890 D, vermisst seit Januar 1945 an der Ostfront.

 

. . . Auguste Lehrmann, aus Waltersdorf, Kreis Mohrungen. Sie musste mit einem Oberschenkelbruch im Februar 1945 im Altersheim Pelonken-Oliva zurückbleiben. Sie war damals 72 Jahre alt.

 

. . . Hebamme, Marie Liedke und deren Tochter, Gertrud Marhold. sowie Ehemann Erich, sämtlich wohnhaft in Königsberg Pr., Sackheim 122.

 

. . . Ursula Mattern, geb. Dieball, geb. 26.08.1910, sowie Bruder, Wolfgang Dieball, aus Königsberg Pr., Hufenallee 44 II.

 

. . . Frieda Schulz, geb. 11.10.1922 in Podewitten, Kreis Wehlau, zuletzt wohnhaft in Laubenhof, Kreis Samland. Sie wurde im Frühjahr 1945 in Neukuhren von Geschwister Tobies gesehen.

 

. . . Hermann Schulz, geb. 05.01.1880 in Perwilten, Gastwirt, wohnhaft in Rosengarth, Kreis Heilsberg, und Bauer, Ernst Rautenberg, geb. 04.07.1900 in Neu-Garschen, Kreis Heilsberg.

 

. . . Hermann Wilke, geb. etwa 1912, Volksdeutscher, zuletzt wohnhaft in Polenzhof bei Bartenstein, verheiratet mit Frieda Wilke, geb. Schlömp. Er kam am 21.01.1945 von Schichau zur Heimatflak nach Königsberg Pr.

 

. . . Bruno Wolf, geb. 09.06.1920 in Mohrungen, zuletzt gemeldet in Berlin-Schöneberg, Passauer Straße 38. Afrikakämpfer, war in amerikanischer Gefangenschaft und soll nach Kanada ausgewandert sein.

 

. . . Hans Losch, aus Heilsberg, Baderstraße 18.

 

. . . Fräulein Gertrud Stenzel, Hausdame, Königsberg Pr., Mozartstraße 25, bei Willy Garbrecht, der beim Einmarsch der Russen erschossen wurde.

 

. . . Ida Taubert, geb. Lebbin, geb. 26.03.1888, aus Königsberg Pr., Nachtigallensteig 21.

 

. . . Hedwig Richter, geb. etwa 1908, aus Uschpelken, Kreis Heydekrug.

 

. . . Martha Peters, etwa 60 bis 62 Jahre alt, Ehefrau des verstorbenen Bankvorstandes des Vorschussvereins Wormditt, zuletzt wohnhaft in Wormditt, Markt, bei Rosenthal.

 

. . . Otto Wegner, Kaufmann in Braunsberg, Kreuzstraße 33. Er hatte ein Kolonialwarengeschäft mit Ausschank und später das Sägewerk von Leonhardt in Frauenburg.

 

. . . Frau Maria Lange, aus Migehnen, Kreis Braunsberg; Kaplan Hipel, aus Heilsberg; Pater Fox, etwa 65 bis 70 Jahre alt, aus Mehlsack; Dentist und Hellpraktiker, Felix v. Lonski und Frau, aus Heilsberg bzw. Wormditt.

 

. . . Edith Plorin, geb. 08.07.1904, aus Königsberg Pr., Lochstädter Straße 67, zuletzt gesehen 1947 Kolchose Leyden, bei Cranz.

 

. . . Ernst Milkowski und Frau Maria Milkowski, geb. Feihs, aus Königsberg Pr., Hagenstraße 14a.

 

. . . die Eheleute Anton Abraham und Anna Abraham, zuletzt wohnhaft in Sonnheim, Kreis Angerburg.

 

Zuschriften erbittet die Geschäftsführung der Landsmannschaft Ostpreußen (24a) Hamburg 13, Parkallee 86.

 

Seite 7   Aus den ostpreußischen Heimatkreisen …

 

Königsberg-Stadt

Treffen am 1. Juni in Hamburg

Wie wir bereits bekanntgegeben haben, findet unser diesjähriges großes Heimattreffen nach zweijähriger Pause wieder in Hamburg statt. Die Vorbereitungen für unser Wiedersehen, das wir am Sonntag, dem 1. Juni, in der Ernst-Merck-Halle feiern wollen, sind bereits im vollen Gange. Auch in diesem Jahre wollen wir weder Kosten noch Mühe scheuen, um diesen Tag so festlich wie möglich zu gestalten.

 

Verschiedene ehemalige Königsberger Betriebe haben bereits jetzt Sondertreffen im Rahmen unserer Veranstaltung festgesetzt. Sobald weitere Anmeldungen solcher Sondertreffen bei uns eingehen werden wir diese bekanntgeben.

 

Die Leiter der örtlichen landsmannschaftlichen Gruppen werden erneut gebeten, auf ihren nächsten Veranstaltungen auf unser Treffen hinzuweisen und schon heute an die Vorbereitungen für Gemeinschaftsfahrten nach Hamburg zu denken. Auf diese Weise soll möglichst vielen Landsleuten eine günstige Fahrtmöglichkeit geboten werden.

 

Bitte geben sie allen Freunden, Bekannten und Verwandten von unserem diesjährigen Treffen, Kenntnis und beachten sie die weiteren Ankündigungen an dieser Stelle.

Kreisgemeinschaft Königsberg-Stadt

 

Der Jüngste im roten Zylinder

Abiturientenfeier vor fünfzig Jahren

Einen der Nacheiferung würdigen Brauch hat die landsmannschaftliche Gruppe Itzehoe eingeführt; sie lädt die ost- und westpreußischen Abiturienten zu einer Kaffeetafel ein. Bei der diesjährigen Zusammenkunft in Baumanns Gesellschaftshaus hob Schulrat i. R., Richard Grohnert hervor, dass die Abiturienten von heute die geistigen Vertreter des deutschen Volkes von morgen sein sollen. Humorvoll schilderte er dann, wie es bei einer Reifeprüfung in Königsberg vor fünfzig Jahren zuging. — Die Primaner — von denen manche schon von Verbindungen „gekeilt" waren — standen unter dem Einfluss des Studententums. Auf der Schule gab es „Leibburschen" und „Leibfüchse", und heimlich fanden auch Kneipereien statt. Die Leibfüchse erwarteten mit den Eltern und guten Bekannten vor dem Schulgebäude ihre Abiturienten und hielten Albertennadeln, Cerevis oder den roten Stürmer bereit. Der Prüfling erschien im schwarzen Gehrock vor der Kommission. Nach glücklich bestandenem Examen ging er — die Kragenaufschläge des „Bratenrocks" mit Alberten besteckt, im Schmuck des roten Stürmers — mit seinem Vater und dem Leibfuchs in das berühmte Weinlokal „Blutgericht". Am Abend stieg ein Abiturientenbummel durch die Stadt, der im Café Bauer zur morgendlichen Stunde endete. In Pferdedroschken, unter Gesang und allerlei frohem Lärm, fuhren dann die Abiturienten in Kolonne heim. Der Jüngste von ihnen thronte auf dem Bock der ersten Droschke. Er trug einen von der Klasse gestifteten roten Zylinder als Zeichen seines Lotsenamtes. Die Einwohner nahmen keinen Anstoß an dem lauten Treiben; sie gönnten den Abiturienten die überschäumende Lebensfreude. Der gemeinsam mit den Lehrern gefeierte Abiturientenkommers und der Abiturientenball mit den Herzensschönen bildeten den Abschluss der Pennälerzeit — Heute ist das Dasein beschwerter und das Denken nüchterner als in jenen sorglosen Zeiten, in denen noch niemand die furchtbaren Katastrophen ahnen konnte, die über Deutschland und die Welt hereinbrechen sollten.

 

Vereinigung ehemaliger Sackheimer Mittelschüler

Das Jahreshaupttreffen wird am 25. und 26. Mai (Pfingsten) in Köln stattfinden. Das Tagungslokal, Restaurant Stadtgarten, Venloer Straße 40, ist am 1. Pfingstfeiertag, ab 10 Uhr, geöffnet. Eröffnung des Treffens: erster Feiertag, 15 Uhr. Für den zweiten Feiertag ist ein Ausflug vorgesehen. Anmeldungen werden bis zum 15. Mai an Herb. Minuth, Düsseldorf, Suitbertusstraße 34, erbeten. Quartierbestellungen sind bis zum gleichen Datum an Ehepaar Rieck, Köln-Zollstock, Vorgebirgsstraße 101, zu richten. Teilnehmer aus dem Bezirk Hamburg, von wo aus bei genügender Beteiligung eine verbilligte Busfahrt geplant ist, erhalten Auskunft bei Adalbprt Böttcher, Hamburg-Bramfeld, Trittauer Amtsweg 49.

 

Fischhausen

Treffen am 4. Mai in Hamburg

Wir geben unseren Landsleuten bekannt, dass wir gemeinsam mit unserem Nachbarkreis Königsberg-Land, am Sonntag, dem 4. Mai in Hamburg (Nienstetten), Lokal Elbschloßbrauerei, unser erstes diesjähriges Kreistreffen abhalten werden. Die Ansetzung dieses frühen Termins wurde notwendig, weil das uns allen wohlbekannte und beliebte große Treffenslokal an der Elbe seinen großen Saal im Juli umbauen will. Aus diesem Grunde müssen auch die anderen für das Bundesgebiet angesetzten Veranstaltungen neu festgelegt werden. Wir werden wie seit Jahren, auch in diesem Jahre wieder mit unseren samländischen Nachbarkreisen gemeinsame Sache machen und bitten die Bekanntgaben aller zu beachten.  

 

Wir bitten unsere Landsleute herzlichst, sich auf diese Treffen einzurichten und sie zu besuchen, da sie dort immer Gelegenheit haben, sich mit Landsleuten über Zeugenschaften und Rechtsangelegenheiten zu unterhalten. Die Programmgestaltung und die für die einzelnen Länder des Bundesgebiets vorgesehenen Treffen werden nur in unserem Ostpreußenblatt bekanntgegeben. Heinrich Lukas, Kreisvertreter (24b) Gr.-Quern bei Flensburg

 

Heimatgemeinschaft Stadt Fischhausen

1. Auf Grund unserer Umfrage in Nr. 2 des Ostpreußenblattes vom 11. Januar 1958 und der Unterlagen unserer Heimatortskartei für die Stadt Fischhausen haben wir festgestellt, dass Frau Elisabeth Wasserberg — geboren am 4. September 1866 — die Älteste in unserer Gemeinschaft ist. Frau Wasserberg lebt jetzt im Altersheim (17b) Neuenweg über Schopfheim (Baden), sie ist für ihr hohes Alter recht rüstig und geistig rege. Wir wünschen ihr einen sonnigen Lebensabend.

 

2. Wer hat „Das westliche Samland" von Oskar Schlicht und die Chronik von Fischhausen von Rektor Scheiba?

 

Folgende Landsleute aus Fischhausen werden gesucht:

1) Frau Büchner nebst Sohn, Herbert, Gartenstraße 5. —

 

2) Magda Christoph, geb. Sperwien. —

 

3) Franz Degnat, Arbeiter, Königsberger Straße 23, und Ehefrau. —

 

4) Döring nebst Familie, Beamter bei der Hafenhauverwaltung, Kirchenstr. 1. —

 

5) Dommel, nebst Tochter, Hanna Rennwald, Gartenstraße 7.

 

6) Fritz Engelhardt, nebst Ehefrau Maria, geb. Klements und Familie, Siedlung III/16. —

 

7) Ennulat, Lehrer i. R., Pillauer Straße. —

 

8) Alice Federmann, nebst Schwester, Langgasse 33. —

 

9) Frey, vom Postamt Fischhausen. —

 

10) Ferdinand Frischgesell, Garnfischer, Winkelstraße. —

 

11) Funk, Deputant, nebst Familie, Domäne Fischhausen. –

 

12) Erna Gemp, Gartenstraße 7, nebst Mutter. –

 

13) Karl Gerwien, (Mangel-Gerwien), Schmiedestraße 8. —

 

14) Elise Glaus und Gertrud Glaus, Darger Weg 5. —

 

15) Ernst Gornowski, Arbeiter, Domäne Fischhausen bei Plehn. —

 

16) Frau Griggel, nebst Tochter, Lina, Langgasse 24. —

 

17) Erich Gronau, Arbeiter, Domäne Fischhausen. —

 

18) Anna Gronwald, Freiheitstraße 12? (Hausnummer mit? weil schlecht lesbar.  

 

19) Franz Groß, Zigarrenhändler, Königsberger Straße. —

 

20) Franz Haase, Keitelfischer Langgasse 8. —

 

21) Albert Hartung, Ingenieur, Bahnhofstraße 11. —

 

22) Karl Heinrich, Deputant, Domäne Neuendorf. —

 

23) Helene Hinz, Landjägermeisterwitwe, nebst Tochter, Breite Straße 4. —

 

24) Hölger, Bahnwärter, Wärterhaus Domäne Fischhausen. —

 

25) Ursula Hömke, geboren 9. Dezember 1941, Waisenhaus. —

 

26) Gustav Hömke, Rentner, Hafenstraße 4.  — H

 

27) Karl Hömke, Tischlermeister, nebst Ehefrau, Rosine oder Rosina (schlecht lesbar) Hömke, geb. Perschel. —

 

28) Karl Hoffmann, Landwirt, Inspektor, Langgasse 34. –

 

29) Karl Hoppe, Schmiedestraße 8, nebst Familie. —

 

30) Hans Hüge, Viehhändler, Langgasse 35. —

 

31) Familie Huuk, Schmiedestraße. –

 

32) Lisbeth Jakob. –

 

33) Hermann Janz, Justizwachtmeister, Polenzstraße 6. –

 

34) Anna Jockel mit Kind, Rosemarie, geboren 30. Januar 1942, Waisenhaus. –

 

35) Christine Jöhnk, Altersheim. –

 

36) Familie Kablitza, Domäne Fischhausen. –

 

37) Kahl, Fotograf, Siedlung IV, bei Hildebrandt. –

 

38) Karl Kammerer, Arbeiter, Siedlung IV. –

 

39) Frau Kanau, geb. Lockwald, Mittelstraße. –

 

40) Fritz Karau, Autoschlosser.

 

Wer über den Verbleib vorstehend aufgeführter Landsleute oder deren Angehörige Auskunft geben kann, gebe uns bald Nachricht. Bei allen Anfragen und Mitteilungen bitten wir stets die Heimatanschrift (Straße und Hausnummer) anzugeben.

Bruno Guddat (24a) Lübeck, Trappenstraße 2

 

Memel Heydekrug und Pogegen

Es werden gesucht:

 

Carl Anys, geb. 19.09.1901 in Kollaten;

 

Erich Aschmies, geb. 01.02.1917 in Kukoreiten, früher Saugen;

 

Margarete Bendiks, geb. Geroschus, früher ?;

 

Gertrud Madline und Urte Brekts, früher Matzwöhlen, Kreis Memel-Land;

 

Erich Broschinski (Braschinskas?), geb. 21.03.1933, früher Memel;

 

Bruno Budsinowski, geb. 1925 in Pagrienen, früher Heydekrug-Waisenhaus;

 

Gertrud Diksneit, geb. Geroschus, früher?

 

Mutter von Brigitte Doblies, geb. 12.05.1944 in Memel;

 

Heinrich Gelszinnus, geb. 22.08.1898 in Wannaggen;

 

Maria Grigoleit, geb. Darwenins, geb. 25.03.1901, früher Memel, Blumenstraße 15;

 

Arno Hermann, geb. 1913, aus Laschen, Kreis Heydekrug;

 

Meta Ilgauds, geb. Silkeit, geb. 24.06.1924 in Löllen;

 

Franz Jaudszims, geb. 29.03.1922 in Prökuls;

 

Otto Kaireit, geb. 10.03.1892 in Memel;

 

Walter Kaireit, geb. 22.10.1918 in Schmelz;

 

Josef Krasowsky, geb. 09.07.1895 in Angsora, früher Memel, Wallstraße 3;

 

Frau Helene Kurschat, früher Kanterischken, Kreis Heydekrug;

 

Anna Kurschus, geb. Russlies, geb. 1911 in Kissinnen, früher Memel, Kantstraße;

 

Wilhelm Kwauka, früher Wannaggen;

 

Josef Lach(ck)ner, geb. 24.03.1915, Schmalleningken-Endruszen;

 

Martin Lenhardt und Lucie Lenhardt, Memel, Baderstraße 1/2;

 

Heinz Liekeit, geb. 28.12.1927 in Memel, Hohe Straße 5;

 

Gertrud Mikuszies, geb. 24.05.1924, Iszluszemoor, Kreis Memel-Land;

 

Ludwig Munschies, Memel, Rippenstraße 7;

 

Anna Neumann, geb. 22.04.1917, bei Neustadt, früher Memel;

 

Ida Pätzel, geb. Salowski, Klugohnen (?), Kreis Heydekrug;

 

Heinz Pauly, Memel, Mühlendammstraße;

 

Edith Petereit, geb. 11.01.1932 in Paleiten;

 

Ida Silkeit, geb. 29.10.1931 in Mitzken, Kreis Memel-Land;

 

Walter Skwirblies, geb. 22.10.1920 in Pempen, Kreis Memel-Land;

 

Kurt Schernus und Willi Schernus, geboren in Drawöhnen, Kreis Memel-Land.

 

Maria Schmidt, geb. in Tilsit (Krankenschwester in einem Lazarett gewesen);

 

Günter Schneiderat, geb. 02.03.1944 und Herbert Schneiderat, geb. 21.03.1938, beide aus Ginscheiten, Kreis Pogegen;

 

Fritz Stenzel und Lydia Stenzel, Tischler aus Memel, früher Siedlung Mühlenteich;

 

Familie Hans Taszus. Martha Taszus, geb. Gebinnus und Kinder, Helene und Kurt, Dittauen, Kreis Memel-Land;

 

Heinrich Wilks, geb. 12.09.1916, aus Drawöhnen.

 

Meldungen unter Kennzeichen Memel 1/2 an den Suchdienst der Memelkreise in (23) Oldenburg i. O., Münnichstraße 31. Bei Rückfragen eigene Heimatanschrift angeben und Rückporto beilegen.

 

Elchniederung

Gemeinschaftsfahrten nach Nordhorn

Bei unserem Jahreshaupttreffen zu Pfingsten in Nordhorn finden Neuwahlen statt. Über Art, Ort und Reihenfolge der Wahlen folgt weitere Mitteilung.

 

Anmeldungen für Fahrten nach Nordhorn nehmen weiter folgende Landsleute entgegen: Für Hamburg und Umgebung: Rechtsanwalt und Notar Dr. Augar, Hamburg 1, Sprinkenhof, Eingang B V. Telefon 333218 — Für Hannover und Umgegend: Landsmann Otto Buskies, Hannover, Werder Straße 5 I. r., und außerdem Firma Pelzmoden Jokisch, Inhaber Franz Rothgenger, Hannover, Lavestraße 80, Telefon 23738.

 

Gesucht werden:

1. Oskar Meschkat, aus Alt-Sellen, etwa 50 Jahre alt, Eltern sollen tot sein, Schwester vermisst, Bruder gefallen.

 

2. Ewald Niemann und Emil Geldschus, aus Jodischken;

 

3. Emil Rudat und Frau Ida Rudat, geb. Rosenberger, aus Mägdeberg;

 

4. Stellmachermeister, Artur Schmidtke, aus Kl.-Marienwalde;

 

5. Frau Else Rauter, Adl. Lehmbruch;

 

6. Hans Sablautski, Kuckerneese;

 

7. Kröhnert, Bauer, Schönwiese;

 

8. Die Bürgermeister der Gemeinden Ibenhorst, Rewellen, Gerhardsweide;

 

9. Der Postbedienstete der Poststelle Linkuhnen.

Johannes Klaus, Kreisvertreter (24b) Husum, Woldsenstraße 34

 

Schloßberg-Pillkallen

Freizeitlager Berlin

Für das Freizeitlager Berlin vom 22. bis 26. Mai sind noch einige Plätze frei. Die Anmeldefrist wird bis 12. April verlängert. Am 20. April erhalten alle Angemeldeten die Teilnehmerliste, den Organisations- und Reiseplan zugeschickt. Wir werden wieder einige sehr interessante Vorträge, auch mit Lichtbildern, hören, und besonders die Reichshauptstadt Berlin besichtigen. Der eigens für uns mit Hilfe des Patenkreises gemietete Bus fährt von Winsen/Luhe am 22. Mai über Hannover—Helmstedt direkt nach Berlin. Die Abfahrtzeiten werden so gelegt, dass alle Teilnehmer bei Abfahrt am 22. früh von „zu Hause" diesen gut erreichen können.

 

Gumbinnen

Kreistreffen am 13. April in Düsseldorf

Wir weisen alle Landsleute noch einmal auf das Kreistreffen am 13. April in Düsseldorf, Union-Betriebe, Witzelstraße 33/34, hin. Das Lokal ist vom Nordbahnhof aus mit der Straßenbahnlinie 4, Haltestelle Hennekamp, zu erreichen; von den Bahnhöfen Benrath, Bilk und Derendorf mit der Linie 1, Haltestelle Hennekamp. Das Lokal wird um 8 Uhr geöffnet. Von 10.30 bis 11.30 Uhr Gottesdienst mit Superintendent Klatt. Um 13.30 Uhr beginnt die Feierstunde mit einer Ansprache des Kreisvertreters und einer Rede des 1. Vorsitzenden der Landesgruppe Nordrhein-Westfalen, Grimoni, unter Mitwirkung des Ostpreußenchores und des Fanfarenzuges der DJO. Um 16 Uhr geselliges Beisammensein mit Tanz. In den Pausen wird die DJO Volkstänze vorführen. Unsere Jugend wird auf die Jugendstunde hingewiesen, die um 15 Uhr im kleinen Saal beginnt. Auf Wiedersehen am 13. April in Düsseldorf!

Hans Kuntze, Kreisvertreter Hamburg-Billstedt, Schiffbeker Weg 168

 

Liebe junge Gumbinner!

Am 13. April findet in Düsseldorf ein Kreistreffen der Gumbinner statt. Treffpunkt: Unionbetriebe, Witzelstraße 33/34, vom Hauptbahnhof mit der Linie 4 bis zur Haltestelle „Auf‘m Hennekamp" zu erreichen. Von den Bahnhöfen Benrath, Bilk und Derendorf, Linie 1 bis „Auf‘m Hennekamp".

 

Wir treffen uns ab acht Uhr dort. Liebe junge Freunde aus Düsseldorf und Umgebung, kommt zu dem Treffen und zeigt, dass wir jungen Gumbinner entschlossen sind, an unserer Gumbinner Heimat festzuhalten! Gelegenheit für uns, uns zu unterhalten, über die kommenden Freizelten zu sprechen und auch zu tanzen, ist reichlich geboten.

 

Denkt auch an die Anmeldungen zu der Freizeit in Bielefeld vom 13. bis 17 Juni. Nur rechtzeitige Anmeldung sichert allen von Euch, die noch zur Schule gehen oder in der Lehre sind. Aufnahme in einer Bielefelder Familie.

Friedrich Hefft, Celle, Buchenweg 4

 

Folgende Landsleute aus der Stadt Gumbinnen werden gesucht:

1. Kurt Bahl, Kraftfahrer, Albrechtstraße 35. —

2. Harry Berschuck, Meelbeckstraße. —

3. Otto Betke, Kasernenstraße 15. —

4. Hans oder Heinz Brandstädter. —

5. Heinz Brosch, Luisenstraße. —

6. August Buttgereit, Schuhmacher, Goldaper Straße Nr. 60. –

7. Hans Gassner, Goldaper Straße 85. –

8. Siegfried Schaaf, Kasernenstraße. —

9. Witwe Ida Geisler, Hindenburgstraße 24. —

10. Alfred Grieseler, Behördenangestellter, Bismarckstraße 50. —

11. Frau Hardt, Graf-Spee-Straße 2. —

12. Hans Kaspereit, Fromeltstraße 4. —

13. Ursula Machenbrock, geb. Müller, Hindenburgstraße. —

14. Emil Pfelzer, Kaufmann, Bismarckstraße 9. —

15. Otto Pötschokat und Frau, Gertrud, Königstraße 69. —

16. Walter Stagat. —

17. Gustav Stepputat, Kassenangestellter, Trakehner Straße 4 oder Bismarckstraße. —

18. August Theophiel, , und Söhne, Heinz und Günther, Beethovenstraße. —

19. Walter, Heilpraktiker, Goldaper Straße. —

20. Hans Wegner, Abteilungsleiter, Moltkestraße 12. —

21. Minna Weikusat, Königstraße Nr. 32. Leiterin der Verkaufsstelle Schmudde und Wobbe. —

22. Otto Wenau, Lange Reihe 29.

 

Aus dem Kreis Gumbinnen:

1. Franz Berg, Karmohnen. —

2. Frau Berger, Fichtenwalde. —

3. Willy Drews, Florhof. —

4. Gustav Dumschat, Tischler, Rohrfeld. —

5. Familie Franz Glagowski, Sadweitschen (Wachtelheim). —

6. Fritz Klarhöfer, Werdeln. —

7. Helmut Kludzuweit, geb. 15.12.1922, Jägersfreude. —

8. Fritz Leipacher, Schmiedemeister, Karmohnen. —

9. Ernst Mehl, Friseur, Stanneitschen. —

10. Otto Pfelzer, Emma und Minna, Schestocken. —

11. Frau Lina Petruschat, Hasenrode. —

12. Johann Sakowski, Nemmersdorf, beschäftigt bei Rothgänger. —

13. Otto Scheidt und Maria Scheidt, Nemmersdorf. —

14. Schneidereit, Gärtner, Gut Blumberg. —

15. Witwe Marta Schneppat, geb. Bleihöfer und Kinder, Preußendorf. —

16. Fritz Urmoneit und Minna Urmoneit, geb. Sulz, Ischdaggen. —

17. Otto Weber und Johanna Weber, geb. Neu, Jonasthal. —

18. Franz Bodendorf und Minna Bodendorf, geb. Diedrichkeit, Schöppenfelde. —  

 

Ich muss immer wieder feststellen, dass die Landsleute, die umziehen oder umsiedeln, ihre neue Anschrift der Kartei nicht mitteilen. Dadurch entstehen oft große Verzögerungen in der Beantwortung von Anfragen. Der Kartei entstehen aber auch sehr viele unnötige Arbeiten und Kosten. Alles könnte vermieden werden, wenn die Landsleute den Umzug der Kartei auf einer Postkarte unter Angabe der letzten Heimatanschrift mitteilen würden. Bei Anfragen bitte stets die letzte Heimatanschrift angeben und Rückporto beifügen.

Heimatkreiskartei Gumbinnen, Friedrich Lingsminat (24a) Lüneburg, Schildsteinweg 33

 

Insterburg

Die folgenden Landsleute werden gesucht:

Anna Neumann, geb. Genzer, aus Sterkeningken, Kreis Insterburg und die Kinder, Ernst, Anna,

Arthur, Karl, Kurt, Ella, Hertha, Frieda, Lene und Erna. —

 

Gertrud Endrusch, Klavierlehrerin, aus Insterburg. —

 

Thea Schmidt, geb. Filohn, aus Insterburg, Vater war Bauunternehmer. —

 

Dr. Friedrich Weiß, Dipl.-Handelslehrer, aus Insterburg. —

 

Anna Zowa, geb. Urnczus und Marie Zowa, ferner Fritz Urnczus und Else Urnczus, aus Warkau, Kreis Insterburg.

 

Ferner eine Helene Auer, die angeblich in Amerika ist. —

 

Helene Juschus, geb. etwa 1907, aus Insterburg, Bleiche 1, sowie Kinder, Margot und Siegfried. —

 

Herbert Talaszus, Techn. Inspektor im Vermessungswesen, stellv. Gen.-Kdo. Stettin, vermisst seit September 1944 in Rumänien, aus Insterburg, Göringstraße 83. —

 

Reinert, Landwirt aus Witschumen, Kreis Insterburg. —

 

Otto-Max Donat, geb. 01.05.1905. Bertha (Ehefrau), geb. 01.01.1905, Kinder, Hildegard, geb. 23.04.1927, Heinz, geb. 1929, Elfriede, geb. November 1935, Helmut und Christel. Letzter Wohnort: Albrechtsthal (Otterwangen), Kreis Insterburg. —

 

Martha Horn, geb. Weinert, aus Insterburg, General-Wever-Straße 4. —

 

Minna Rimkus, geb. Betke, aus Friedenau (Draupchen), Kreis Insterburg. —

 

Ingrid Dabinnus, aus Insterburg, im Jahre 1943 Abiturientin. —

 

Lydia Trott, Lehrerin, aus Insterburg, Gartenstraße 16. —

 

Pliquet, Lehrer, aus Luisenberg, Kreis Insterburg. —

 

Hertha Riegel, Autovermietung, aus Insterburg, Hindenburgstraße. —

 

Luise Mickat, aus Erdmannsruh, Kreis Insterburg. —

 

Heinrich Peter und Ehefrau. Familie Peter wohnte in Uderballen (Otterwangen), Kreis Insterburg. —

 

Fritz Wendt, geb. 21.06.1914 und Ehefrau, Helene Wendt, geb. Pörschke, aus dem Landkreis Insterburg. Letzte Nachricht vom 16.01.1945 aus Mohrungen (evakuiert). —

 

Johann Wendt, geb. 31.12.1875 und Ehefrau, Auguste, Wendt, geb. Jodnigkat, geb. 24.06.1875, aus Plumlauken bei Insterburg. Letzte Nachricht vom 17.01.1945, aus Kahlau bei Mohrungen (evakuiert). —

 

Gertrud Stakowski, geb. Ballast, geb. 30.09.1903, aus Erdmannsruh, Kreis Insterburg. —

 

Christel Stakowski, geb. 10.02.1927, aus Erdmannsruh, Kreis Insterburg. —

 

Franz Girod und Ehefrau, Grete, aus Erdmannsruh, Kreis Insterburg. —

 

Otto Naujoks und Helmut Naujoks, aus Erdmannsruh, Kreis Insterburg. —

 

Helga Ballast und Dieter Ballast, aus Insterburg. —

 

Gertrud Reske, aus Insterburg, Augustastraße. —

 

Frl. Lusch , aus Judschen oder Penndirmen, Kreis Insterburg. —

 

Gertrud Remp, aus Judschen oder Penndirmen, Kreis Insterburg. —

 

Frieda Weber, im Schuhgeschäft der Firma Conrad Tack & Cie., Filiale Insterburg, tätig gewesen, soll jetzt verheiratet sein mit einem Gewerbeschullehrer und in der Nähe von Hannover leben. —

 

Max Brenke, geb. etwa 1894, aus Insterburg-Stadt. —

 

Emil Kappus, geb. etwa 1890/1898, aus Insterburg-Stadt. —

 

Helmut Reuter, geb. etwa 1894, aus Insterburg, Wichertstraße. —

 

Otto Stieglat, geb. etwa 1890/1898, aus Insterburg, Georg-Friedrich-Straße. —

 

Max Kosinth, aus Insterburg, Kochstr. 12. —

 

Otto Kuhnke, Straßenmeister, aus Aulenbach und Grünheide, Kreis Insterburg. —

 

Franz Fischer und Ehefrau, Elisabeth, nebst Tochter, Gisela, aus Insterburg, Dobeneckgasse 4a.

 

Aus dem Haus Insterburg, Dobeneckgasse 4a:

Frl.. Anna Holzward;

Donakowski, geschiedene Fabig und

Elfriede Schmidt (die 3 waren bei der Reichsbahn beschäftigt). —

 

Max Weidenhöft, aus Hermannshof, Kreis Insterburg. —

 

Aus Rosenthal, Kreis Insterburg:

Albert Haase;

 

Karl Rimeiki;

 

Hinz, Franz;

 

Fritz Kitt und Lorenscheid. —

 

Ewald Hennig, Berufssoldat, bekannter Schwimmsportler bei der Schwimmvereinigung „Ostmark", Jahrgang 1913/1914. Seine Eltern hatten ein Häuschen am Angerappufer in Insterburg, Nähe Holzplatz. —

 

Fräulein Simokat, aus Insterburg, Jordanstraße 13, beschäftigt bei der Insterburger Bank. —

 

Emma Gaubschat, aus Insterburg. Gumbinner Straße (Abbau Lehmann). —

 

Familie Buntins, in den letzten Jahren vor der Flucht in Jessen, Kreis Insterburg, wohnhaft, davor bei Memel ansässig —

 

Emma Hoffmann, aus Lindenhausen bei Aulenbach, Kreis Insterburg, früher als Masseuse im Moorbad Waldfrieden beschäftigt.

 

Nachrichten erbittet die Zentralstelle der heimattreuen Insterburger, Oldenburg i. O., Kanalstr. 6 a.

 

Lötzen

Treffen 18. Mai in Hamburg

Am Sonntag, dem 18. Mai, wird in Hamburg in der Elbschloßbrauerei ein Lötzener Treffen stattfinden, worauf ich alle unsere Landsleute aus Hamburg und Umgebung aufmerksam mache. Ab 8.30 Uhr steht das Lokal zur Verfügung. Nähere Einzelheiten, insbesondere auch über die Feierstunde, werden wir zu gegebener Zeit an dieser Stelle bekanntgeben.

 

Das für den 1. Juni in Frankfurt (Main) vorgesehene Treffen sämtlicher Kreise des Regierungsbezirks Allenstein muss leider ausfallen, da es an einem geeigneten Lokal fehlt und die Forderungen des in Aussicht genommenen Lokals so überspitzt waren, dass dieses Treffen bedeutende Zuschüsse seitens der Heimatkreise erfordert hätte.

 

Wir möchten an dieser Stelle noch einmal ausdrücklich darauf hinweisen, dass unser Jahreshaupttreffen in Neumünster durch das Hamburger Treffen nicht berührt wird.

Curt Diesing, Kreisgeschäftsführer

 

Lyck

Haupttreffen 3. und 4. August in Hagen

Das Jahrestreffen des Kreises Lyck ist endgültig auf den 3. und 4. August in Hagen festgesetzt worden.

 

Hauptversammlung der Berliner Gruppe

Nächste Versammlung am 4. Mai, in den Reinickendorfer Festsälen.

 

Am 16. März fand die Hauptversammlung der Berliner Gruppe statt, die gut besucht war. Nach dem Bericht des Vorsitzenden und dem Kassenbericht ehrte die Versammlung den bisherigen Vorsitzenden Max Skodda durch die Ernennung zum Ehrenmitglied. Der anwesende Kreisvertreter überreichte ihm das Kreiswappen als Ehrengeschenk. Landsmann Skodda legte sein Amt wegen Fortschreitens seiner Erkrankung nieder. Als Kreisbetreuer wurde Tummescheit, als Stellvertreter Rohde, als Schriftführer Karrasch, als Kassenwart Olschewski, als Frauenwartin Frau Skodda und zum Beisitzer C. Lange gewählt. Der neue Kreisbetreuer übernahm sein Amt mit der Verpflichtung, den Kampf um die Heimat als erste Aufgabe zu übernehmen. „Die Vertriebenen-Verbände könnten, wenn sie einig sind, jeder Regierung unbequem werden, wenn sie weich werden wollte. Wir lassen unsere Heimat nicht verschachern", erklärte er. Unsere Hilfe für die Landsleute darf nicht ermüden. Sie müsste gewandter und persönlicher werden. Der Zusammenhalt zwischen den heimatvertriebenen Lyckern und den Heimattreuen muss durch Ausgestaltung der Zusammenkünfte vertieft werden.

 

Kreisvertreter Skibowski gab eine Übersicht über den Stand der Feststellung der Schäden bei der Heimatauskunftstelle 25, die Bewertung der landwirtschaftlichen Vermögen und die Arbeit der Kreisgemeinschaft in den vergangenen zehn Jahren. Er mahnte zur Einigkeit und Treue zur Heimat.

 

Dank an die Heimatauskunftsteil in Lübeck

Mit einer kleinen Abschlussfeier wurde die Feststellung der landwirtschaftlichen Vermögen in Lübeck begangen. Kreisvertreter Skibowski dankte besonders dem Leiter der ostpreußischen Heimatauskunftstellen, Wilhelm Strüvy, dem früheren Leiter der Heimatauskunftstelle 25, Egbert Otto, und dem jetzigen Leiter, Knorr, für die Durchsetzung der Anhebung des Hektarsatzes für den Kreis Lyck um 100 RM. Er überreichte ihnen ein Wappen des Kreises Lyck als Andenken und den Mitarbeitern das Heimatbuch des Kreises Lyck. Landsmann Strüvy dankte mit der Versicherung, dass jeder nur seine Pflicht getan habe. Landsmann Knorr betonte, dass durch die Feststellung der Wert für alle Zeit ermittelt sei. Es sei aber Ostpreußen nicht um einen einzigen Quadratmeter gewachsen, so genau sei man vorgegangen. Er dankte den Ausschussmitgliedern für die verständnisvolle Mitarbeit. — Ein Ausschuss für die Stadt Lyck hat bei dieser Gelegenheit auch die Schadensfeststellungen des städtischen Hausbesitzes erledigt, für die Anträge, über siebzig-jähriger Landsleute, vorlagen.

 

Gesucht werden die vier Söhne des Rohrlegers, Anton Wessel, Lyck.

Otto Skibowski, Kreisvertreter Kirchhain, Bezirk Kassel.

 

Johannisburg

Gesucht werden:

Haag (oder Haak), Revierförster aus Försterei Waldersee mit Familie;

 

Gustav Salamon, Bürgermeister und Ehefrau, aus Schlagakrug;

 

Turowski, Bauernwitwe, aus Schlagakrug;

 

Woyden, Polizeibeamter, aus Johannisburg mit Familie;

 

Ulrich, Oberstabsintendant, und Familie, aus Arys, unbekannt verzogen;

 

Fräulein Smoydzien, Landschaftsbank-Nebenstelle Gehlenburg;

 

Wilhelm Pissowotzki, aus Schoden und Familie;

 

Friedrich Brosch, aus Gehlenburg, von Wuppertal-Elberfeld unbekannt verzogen;

 

Elfriede Olschewski, aus Reitzenstein möchte sich wegen des verlorenen Sparbuches schleunigst hier melden;

 

Minna Przystawik, geb. Podleschny, aus Mittl. Pogauen;

 

Witwe Henriette Schwiederowski und Kinder, aus Kaltenfließ;

 

Erich Schwiederowski, aus Brennerheim;

 

Alfred Schulz, Kaufmann, aus Seehöhe und Familie.

 

Liebe Landsleute, wir bitten dringend, Ihren Anfragen bei mir und der Karteistelle Rückporto beizulegen. Werben Sie auch bitte für Verbreitung des Ostpreußenblattes bei Ihren Verwandten und Bekannten.

F. W. Kautz, Kreisvertreter Altwarmbüchen bei Hannover

 

Allenstein-Stadt

Direktor i. R. Weihe Stadtältester

Am 22. März 1958, konnte ich in meiner Eigenschaft als Stadtvertreter unserer Kreisgemeinschaft, begleitet von Friedrich Roensch als Mitglied der Stadtversammlung und von Alfred Malien als Vertreter der Arbeitsgemeinschaft, dem früheren städtischen Betriebsangehörigen, Direktor i. R. Wilhelm Weihe in Wiesbaden, Goebenstraße 5, alleiniger Geschäftsführer der Städtischen Betriebswerke Allenstein GmbH., das herzliche Gedenken der Allensteiner und alle guten Wünsche zu seinem 80. Geburtstage überbringen. Dem Dank der Allensteiner Bürgerschaft, den sich Wilhelm Weihe durch sein erfolgreiches Wirken in unserer Heimatstadt und nach der Vertreibung insbesondere dadurch erworben hat, dass er den früheren Angehörigen unserer Betriebswerke und ihren Witwen und Waisen die Rechte nach Artikel 131 GG hat durchsetzen können, konnten wir dadurch sinnfällig Ausdruck verleihen, dass wir dem Geburtstagskinde — auf Grund eines einstimmigen Beschlusses der Stadtvertretung — in feierlicher Ansprache die Verleihung der Würde eines Stadtältesten eröffneten und ihm hierüber eine von Künstlerhand geschriebene Urkunde überreichten.

 

Unser Jubilar, von schwerer zwischenzeitlicher Erkrankung wieder ganz hergestellt, dankte den unerwarteten Besuchern tiefgerührt für die ihm zuteil gewordene Ehrung und bat, seinen aufrichtigen Dank und seine Grüße an alle Allensteiner, aus deren Kreis ihm eine Flut von Glückwünschen zugegangen war, weiterzuleiten.

 

Jugendwoche im Ruhrlandheim

Ich darf noch einmal auf die diesjährige Jugendwoche aufmerksam machen, die wir gemeinsam mit der Kreisgemeinschaft Neidenburg im Ruhrlandheim in Bochum-Querenburg, Blumenau 94, während der Zeit vom 22. bis 28. Juni 1958 abhalten werden. Die Teilnahme an dieser Veranstaltung, die unentgeltlich ist — lediglich die (ermäßigten) Kosten der Bahnfahrt trägt ein jeder selbst — ist unseren Allensteiner Jugendlichen im Alter von 18 bis 25 Jahren nicht nur deshalb zu empfehlen, weil hier Gelegenheit geboten wird, vieles über Ostpreußen und die Bedeutung unserer Heimat für das ganze Deutschland und über ihre Geschichte zu erfahren — es sind auch Besichtigungen, u. a. eines Bergwerks, und vielleicht auch eine Fahrt nach Bonn zur Teilnahme an einer Sitzung des Bundestages geplant — sondern, wenn wir von den Erfahrungen der früheren Veranstaltungen ausgehen, verspricht die Jugendwoche auch ein unvergessliches Erlebnis für unsere Jugendlichen zu werden. — Anmeldungen nimmt unsere Geschäftsstelle in Gelsenkirchen, Hans-Sachs-Haus, entgegen.

 

Jahreshauptversammlung im Oktober

Wir Allensteiner treffen uns am 4. und 5. Oktober dieses Jahres in unserer Patenstadt Gelsenkirchen zu unserem Jahreshaupttreffen. Insbesondere alle Lehrer und ehemaligen Schüler werden aus Anlass der Übernahme der Schulpatenschaften durch vier Gelsenkirchener Schulen Gelegenheit zu einem frohen Wiedersehen haben.

Dr. Heinz-Jörn Zülch, Stadtvertreter Hamburg-Othmarschen, Parkstraße 51.

 

Seite 7   Kriegsgräber in der Heimat

Der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V. teilt mit, dass er sich in seiner Arbeit in Zukunft besonders den Ostgebieten zuwenden will. Vor allem soll versucht werden, die Soldatengräber in unserer Heimat zu finden und zu pflegen.

 

Der Volksbund bittet alle Landsleute, ihm Mitteilungen über Soldatengräber und ihre Lage in Ostpreußen zukommen zu lassen. Wenn es möglich ist, sollten diesen Mitteilungen außer der genauen Angabe des Ortes auch Lageskizzen beigefügt werden. Außerdem bittet der Volksbund alle diejenigen Landsleute, die noch Angehörige oder Bekannte in der Heimat haben, die vielleicht bereit wären, unsere Kriegsgräber zu erfassen und in Pflege zu nehmen, um eine Nachricht.

 

Alle Zuschriften sind zu richten an den Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V., Bundesgeschäftsstelle Kassel, Ständeplatz 2.

 

Seite 8   Pr.-Holland

Kreistreffen in diesem Jahr

Nachstehend geben wir die für das Jahr 1958 bisher vorgesehen Kreistreffen unseres Heimatkreises bekannt:

 

Sonntag, den 18. Mai 1958 in Hagen (Westfalen) im Akkusaal.

 

Sonntag, den 6. Juli 1958, Haupttreffen in Hamburg, Elbschloßbrauerei.

 

Sonntag, den 31. August 1958 in Hannover, Kurhaus Limmerbrunnen.

 

Weiterer Hinweis erfolgt noch.

 

Gesucht werden:

Familie Herder, Karwitten;

Lina Schumacher und Ida Schumacher, Griensdorf;

Friedrich August Richter, geb. 15.08.1899, zuletzt wohnhaft in Pr.-Holland, Gartenstraße 6.

 

Wer kann Auskunft geben über:

Jakob Schuster, Pergusen, geb. 13.12.1916, ausgebildet in Braunsberg beim Infanterie-Regiment. Keine Nachricht seit Januar 1945.

 

Gertrud Schuster, Pergusen, geb. 25.03.1920, verschleppt im Januar 1945.

 

Ernst Paetzel, geb. 06.07.1896, zuletzt wohnhaft in Karwinden. Paetzel kam am 10.01.1945 zum Volkssturm, Abschnitt Baarden.

 

Zuschriften sind zu richten an die Geschäftsstelle in Pinneberg, Landsmann G. Amling, Richard-Köhn-Straße 2.

Arthur Schumacher, Kreisvertreter, Kummerfeld bei Pinneberg.

 

Rößel

Beschlüsse des geschäftsführenden Vorstandes

Am 18. März fand eine Sitzung des geschäftsführenden Vorstandes in Lübeck statt. Hier gab ich

zunächst Aufschluss über meine am Vormittag geführte Besprechung auf der Heimatauskunftsstelle Lübeck. Für die landwirtschaftlichen Grundstücke unseres Heimatkreises sind die Ersatzeinheitswerte, nach den Beratungen in den Kreiskommissionen im vergangenen Jahr, endgültig festgesetzt und den zuständigen Lastenausgleichsämtern mitgeteilt worden. Auskünfte hierüber sind nur bei den Lastenausgleichsämtern einzuholen. Schadensanträge für gewerbliche Betriebe, für Betriebs- und Wohngrundstücke werden durch die Lastenausgleichsämter auf Antrag einzeln bearbeitet. Hierfür ist es unbedingt notwendig, sofern Unterlagen nicht vorhanden sind, sich rechtzeitig um geeignete Zeugen bzw. Sachverständige zu bemühen und diese den zuständigen Lastenausgleichsämtern mitzuteilen. — Besonders wichtige Beratungspunkte waren die Finanzierung der Kreisgemeinschaft, wobei noch einmal auf unser Postscheckkonto Hamburg 551 20, Konto Kreisverband Rößel Nr. 1677 hinzuweisen ist.

 

Der Stand der Kreiskartei

Der Stand der Erfassung — Seelenliste; Verbindung zu den Landsleuten in der sowjetisch besetzten Zone nebst Spätaussiedlern, sowie die Angelegenheit Patenschaft.

Die im Zuge der Ostdokumentation eingeleiteten Maßnahmen zur Feststellung der verlorengegangenen Vermögenswerte der öffentlichen Hand machen Fortschritte. Unterlagen hierfür sind hinsichtlich der Kreisverwaltung an Landrat a. D. Dr. Braun in Bremerhaven-G., Ruhrstraße 30, bzw. Reg.-Oberinspektor Eisenblätter in Weilerbach (Pfalz), und für die Gemeinden an die Vertrauensmänner der Städte und Gemeinden oder an die Kreisgeschäftsstelle zu senden. An den geplanten Kreistreffen als Bekundung der landsmannschaftlichen Verbundenheit wird festgehalten. Hierbei soll den Spätaussiedlern die Gelegenheit gegeben werden, nach langer Zeit mit ihren Landsleuten aus der engeren Heimat zusammenzutreffen. Näheres bitte ich aus den späteren Mitteilungen im Ostpreußenblatt zu entnehmen.

Franz Stromberg, Kreisvertreter Hamburg 19, Armbruststraße 27

 

Seite 8   Aus der landsmannschaftlichen Arbeit in …

BERLIN

Vorsitzender der Landesgruppe Berlin: Dr. Matthee, Berlin-Charlottenburg, Kaiserdamm 83, „Haus der ostdeutschen Heimat"

 

6. April, 15.30 Uhr, Heimatkreis Rastenburg. Kreistreffen. Lokal: Schultheiß, Berlin-Wilmersdorf, Bundesplatz 2, S-Bahn Wilmersdorf, Bus A 16, Straßenbahn 44.

 

7. April, 16 Uhr, Heimatkreis Angerburg. Kreistreffen. Lokal: Hansa-Restaurant, Berlin NW 87, Alt-Moabit 47/48, Straßenbahn 2 , 3, 23, 25 , 35 und 44.

 

16 Uhr, Heimatkreis Tilsit-Stadt/Tilsit-Ragnit/ Elchniederung. Kreistreffen. Lokal: Reinickendorfer Festsäle, Berlin-Reinickendorf, Alt-Reinickendorf 32. S-Bahn, Reinickendorf, Bus A 12 und A 14.

 

16 Uhr, Heimatkreis Pillkallen Stallupönen. Kreistreffen. Lokal: Vereinshaus Heumann, Berlin N 65, Nordufer 15, S-Bahn Putlitzstraße, Bus A 16.

 

12. April, 17 Uhr. Heimatkreis Braunsberg. Kreistreffen. Lokal: Elbquelle, Berlin-Neukölln, Elbestraße 1, Ecke Sonnenallee. Bus A 4, Straßenbahn 2 , 3 , 6 , 94, 95.

 

17.30 Uhr, Heimatkreis Heiligenbeil. Kreistreffen. Lokal: Zum Burggrafen, Berlin-Steglitz, Liliencronstraße 9. S-Bahn Südende, Bus A 32.

 

13. April, 15 Uhr, Heimatkreis Pr.-Holland, Kreistreffen. Lokal: Grunewaldkasino Berlin-Grunewald, Hubertusbaderstraße 7/9, S-Bahn, Halensee, Bus A 10.

 

13. April, 15 Uhr, Heimatkreis Neidenburg/Soldau. Kreistreffen, Lokal: Iedal-Klause, Bln.-Neukölln, Mareschstraße 14, S-Bahn, Sonnenallee, Bus A 4.

 

13. April, 15 Uhr, Heimatkreis Wehlau. Kreistreffen/Lichtbildervortrag. Lokal: Vereinshaus Heumann, Berlin N 65, Nordufer, S-Bahn Putlitzstraße, Bus A 16.

 

13. April, 15 Uhr, Heimatkreis Ortelsburg. Jahreshauptversammlung. Lokal: Wally Schmidt, Vereinsheim, Bln.-Schöneberg, Ebersstraße 18, S-Bahn Schöneberg, U-Bahn Innsbrucker Platz, Straßenbahn 6, 25, 60, 73, 74.

 

13. April, 15 Uhr, Heimatkreis Darkehmen. Kreistreffen. Lokal: Zum Landsknecht, Berlin NW 21, Havelberger Straße/Ecke Stephansstraße, S-Bahn Putlitzstraße, Straßenbahn 23, Bus A 16.

 

13. April, 16 Uhr, Heimatkreis Johannisburg. Kreistreffen. Lokal: Isenberg, Bln.-Charlottenburg, Kantstraße 134a, S-Bahn Savignyplatz, Straßenbahn 75.

 

13. April, 16 Uhr, Heimatkreis Memel/Heydekrug/ Pogegen. Kreistreffen. Lokal: Parkrestaurant, Südende, Bln.-Steglitz, Steglitzer Damm 95, S-Bahn Südende, Bus A 33.

 

13. April, 16 Uhr, Heimatkreis Gerdauen. Kreistreffen. Lokal: Café Leopold, Bln.-Zehlendorf, Fischerhüttenstraße 113, U-Bahn Krumme Lanke.

 

19. April, 20 Uhr, Heimatkreis Königsberg. Kreistreffen. Lokal: Lichterfelder Festsäle, Bln.-Lichterfelde-West, Finkensteinallee 39, S-Bahn Lichterfelde-West.

 

19. April, 18 Uhr, Heimatkreis Lötzen. Kreistreffen/Vorstandswahl. Lokal: Boenkes Festsäle, Bln.-Charlottenburg 9, Königin-Elisabeth-Straße 41/45, S-Bahn Witzleben, U-Bahn Kaiserdamm, Bus A 10, Straßenbahn 60.

 

20. April, 15 Uhr, Heimatkreis Insterburg. Kreistreffen. Lokal; Kottbusser Klause, Bln.-Neukölln, Kottbusser Damm 90, U-Bahn Kottbusser Damm.

 

20. April, 15 Uhr, Heimatkreis Osterode. Kreistreffen. Lokal: Casino der Bäckerinnung, Berlin-Schöneberg, Maxstraße 8. S- und U-Bahn Innsbrucker Platz, Straßenbahn 6, 77, 78.

 

20. April, 15 Uhr, Heimatkreis Goldap. Kreistreffen Lokal: Vereinshaus Heumann, Berlin N 65, Nordufer 15, S-Bahn Putlitzstraße, Bus A 16.

 

20. April, 16.30 Uhr, Heimatkreis Pr.-Eylau. Kreistreffen. Lokal: Saalbau-Schultheiß, Berlin SW 29, Hasenheide 23 - 31, U-Bahn Südstern, Straßenbahn 2 und 3.

 

20. April, 16.30 Uhr, Heimatkreis Sensburg. Kreistreffen. Lokal: Rixdorfer Krug, Bln.-Neukölln, Richardstraße 31, U-Bahn Karl-Marx-Straße, Bus A 4.

 

20. April, 18 Uhr, Heimatkreis Rößel. Kreistreffen. Lokal: Café Leopold, Berlin-Zehlendorf, Fischerhüttenstraße 113, U-Bahn Krumme Lanke.

 

Heimatkreis Schloßberg (Pillkallen)

In der Zeit vom 22. bis 26. Mai findet ein gesamtdeutsches Treffen der Schloßberger Jugend im Alter von 16 bis 36 Jahren (Freizeitlager) in Berlin statt. Außerdem besteht auch in diesem Jahre die Möglichkeit, Schloßberger Kinder im Alter von 12 bis 14 Jahren während der Sommerferien nach unserem Patenkreis Harburg kostenlos zu verschicken. Die Teilnehmer werden dringend gebeten, sich umgehend in der Geschäftsstelle der Landsmannschaft Ostpreußen, Berlin-Charlottenburg 9, Kaiserdamm 83. bzw. beim nächsten Kreistreffen am 7. April, um 16 Uhr, im Lokal: Vereinshaus Heumann, Berlin N 65, Nordufer 15, anzumelden. Am 1. Pfingstfeiertag, dem 25. Mai, findet nachmittags ein gesamtdeutsches Bundestreffen der Schloßberger in Berlin statt. Teilnahme an dem Großtreffen ist Pflicht aller Pillkaller aus Stadt und Land.

 

HAMBURG

Vorsitzender der Landesgruppe Hamburg: Hans Kuntze, Hamburg-Billstedt, Schiffbeker Weg 168, Telefon 73 33 49. Geschäftsstelle: Hamburg 13 Parkallee 86. Telefoo 45 25 41/42. Postscheckkonto Hamburg 96 05.

 

Bezirksgruppenversammlungen

Es wird gebeten, zu allen Bezirksgruppenversammlungen die Mitgliedsausweise mitzubringen

 

Harburg-Wilhelmsburg: Wegen der Osterfeiertage fällt die Zusammenkunft im April aus; bitte auf Ankündigungen im Mai achten.

 

Fuhlsbüttel: Sonnabend, 12. April, 20 Uhr, im Landhaus Fuhlsbüttel, Brombeerweg 1, Tanzabend. Unkostenbeitrag 1 DM. Gäste herzlich willkommen.

 

Eimsbüttel: Sonntag, 13. April, 16 Uhr, im Lokal Brüning, Hamburg 19, Müggenkampstraße 71, Filmvorführung von der Bundesbahn. Anschließend geselliges Beisammensein, auch die Jugend wird herzlich eingeladen.

 

Hamm-Horn: Nächste Zusammenkunft der Landsleute aus Hamm-Horn, am Dienstag, 15. April, 19.30 Uhr, in der Sportklause Hammerpark, Hamburg 26, Hammerhof 1a. Anschließend geselliges Beisammensein. Gäste, auch aus anderen Bezirken, sehr willkommen.

 

Kreisgruppenversammlungen

Insterburg: Sonnabend, 12. April, 20 Uhr, in der Alsterhalle, An der Alster 83.

 

Treuburg: Sonnabend, 12. April, ab 19 Uhr, in der Gaststätte Jessen, Hamburg 13, Beim Schlump 55.

 

Gerdauen: Sonntag, 13. April, 16 Uhr, im Lokal Brüning, Hamburg 19, Müggenkampstraße 71, Filmvorführung von der Bundesbahn. Anschließend geselliges Beisammensein, auch die Jugend wird herzlich eingeladen.

 

Gumbinnen: Sonnabend, 12. April, 20 Uhr, bei Bohl, Hamburg 21, Mozartstraße 27, Besprechung über Bielefeldfahrt. Wir bitten um rege Beteiligung.

 

Unsere Jugend trifft sich

Altona: Kindergruppe: Nächster Heimatabend erst Donnerstag, 10. April, um 16 Uhr, im Jugendheim Altona, Bahrenfelder Straße 131, Hof — Jugendgruppe: Heimabend alle vierzehn Tage Mittwoch von 19.30 bis 21.30 Uhr, Jugendheim Altona, Bahrenfelder Straße 131, Hof, nächstes Treffen am 16. April.

 

Eimsbüttel: Kindergruppe : Heimabend jeden Freitag von 15.30 bis 17 Uhr im Heim der offenen Tür, Hamburg 13, Bundesstraße 101.

 

Eppendorf-Eimsbüttel: Jugendgruppe: Jeden Mittwoch von 19 bis 21 Uhr Heimabend im Gorch-Fock-Heim, Loogestraße 21.

 

Wandsbek: Jugendgruppe: Heimabend alle vierzehn Tage, am Mittwoch von 19 30 Uhr, in der Schule Bovestraße (Baracke auf dem Hof), nächstes Treffen am 23. April.

 

Junge Spielschar Ostpreußen

Donnerstag, 10. April, 19.30 Uhr, Tanzen, im Heim der offenen Tür, Hamburg 21, Winterhuder Weg 11.

 

Jeden Montag, 19.30 Uhr, Mädelabend bei Brunhilde Plauschinat, Hamburg 28, Packersweide 2.

 

SCHLESWIG-HOLSTEIN

Vorsitzender der Landesgruppe Schleswig-Holstein: Fritz Schröter, Kiel, Holstenstraße 46 II.

 

Viertes Landestreffen der Landesgruppe Schleswig-Holstein, am 17. Juni in Neumünster Lägerdorf. Die Volkshochschule veranstaltete in Verbindung mit der örtlichen Gruppe der Heimatvertriebenen einen Ostpreußenabend. Geführt von Richard Schwalm sang der Volkschor heimatliche Lieder. Volkshochschulleiter Otto Pazerat sprach über die ostpreußische Dichtung und ihre Ausstrahlung auf das Abendland. Die Laienspielgruppe der VHS führte das von Julius Lichtenberg einstudierte Spiel in drei Bildern „Annchen von Tharau" — verfasst von Max Kaiser — auf.

 

NIEDERSACHSEN

Vorsitzender der Landesgruppe Niedersachsen: Arnold Woelke, Göttingen, Keplerstraße 26. Telefon Nr. 5 87 71 8: Geschäftsstelle Hannover, Humboldtstraße 21/22 (Hofgebäude). Telefon 1 32 21. Postscheckkonto Hannover 1238 00

 

Hann. Münden. Landsmann Ludszuweit wird auf der nächsten Versammlung, am Mittwoch, dem 23. April, 20 Uhr, im Weser-Café einen Lichtbildervortrag „Ostpreußen heute" halten — Als Auftakt einer zukünftigen Zusammenarbeit zwischen den beiden benachbarten Stadt-Gruppen bereiteten Landsleute aus Kassel, am 21. März, einen besinnlichen Heimatabend, der unter dem Leitgedanken „Die Kurische Nehrung im Spiegel der Dichtung und im Zauber der Farben" stand. Verse ostpreußischer Dichter sprachen hierbei eindrucksvoll die Ehepaare Siedler und Wiegand sowie Fräulein Pillkowsky.

 

Bad Oeynhausen. Die Gruppe wird am Sonnabend, 12. April, 19 Uhr, im Kurhaussaal einen Kulturabend veranstalten: „Deutsches Land ohne Deutsche! Ostdeutsche Heimat einst und jetzt". Erschütternde, meist farbige Bilddokumente werden den gegenwärtigen Zustand der deutschen Ostgebiete zeigen. Die Fanfarenbläsergruppe der DJO wird die Veranstaltung eröffnen, danach wird das Bekenntnis „Die Jugend des Ostens lebt" in Form eines kurzen Vortragsstückes gebracht werden. Die gesamte Bevölkerung ist herzlich eingeladen. Unkostenbeitrag für Erwachsene 1,-- DM (Landsmannschaft 0.50 DM). Schüler und Erwerbslose 0,50 DM. Vorverkauf über Reisebüro und Landsmannschaft.

 

Rotenburg. Auf dem Heimatabend am 12 April, 20 Uhr, im Deutschen Haus, werden die geplante Fahrt zum Königsberger Treffen in Hamburg am 1. Juni und Ausflüge erörtert werden. Eine ostpreußische Frau wird von ihrer Reise in die Heimat berichten. — Der Heimatabend im März 1958, traf auf den 79. Geburtstag von Agnes Miegel. Die Vorsitzende, Frau Holweck, würdigte das Werk der Dichterin, deren Stimme man auf einer Langspielplatte vernahm. — Im Februar fand ein Lichtbildervortrag über Ostpreußen von K. F. Witt (Bremen) großen Beifall.

 

Quakenbrück. Am Montag, 14. April, 20 Uhr, im Saale Gösling, Vortrag des kanadischen Publizisten Charles Wassermann. Die Veranstaltung führt die Landsmannschaft Ostpreußen mit Unterstützung der Volkshochschule, des Kulturringes, des Heimat- und Verkehrsvereines und des Kreisheimatbundes durch. Die Stadt Quakenbrück hat gleichfalls ihre volle Unterstützung zugesagt. Vorverkauf in der Buchhandlung Kleinert (Kl. Mühlenstr.). Eintrittspreis 1,50 DM; für Mitglieder der Landsmannschaft Ostpreußen bei Vorzeigen des Mitgliedsbuches, sowie Rentner und Schüler 1 DM. — Am 3. Mai, Feier des sechsjährigen Bestehens der Gruppe im Haus Merschland. — Die Jahreshauptversammlung im gleichen Lokal eröffnete der stellvertretende Vorsitzende der Kreisgruppe, Rosin, mit einem Vortrag über die neuen Bestimmungen des Lastenausgleichgesetzes. Die Tätigkeitsberichte der Obmänner erwiesen, dass im vergangenen Jahre gute Arbeit geleistet wurde. Die Neuwahl des Vorstandes brachte folgendes Ergebnis; 1. Vorsitzender Pohl. 2. Vorsitzender Neumann. Geschäftsführer Redakteur Köhler. Kassiererin Frau Neumann. Kultur- und Festausschuss: Frau Gehrmann, Frau Krause, Frau Neumann, sowie die Landsleute Siegmund, Kiupel und Konrad. Kassenprüfer Kulks und Stephan.

 

Bramsche. Zum Vortrag des Journalisten Charles Wassermann in Quakenbrück, am 14. April, soll ein Omnibus fahren, sofern sich genügend Teilnehmer finden. Um Anmeldungen bei Landsmann Pautz, Schleptruper Straße, und Brosziewski, Amtsgericht, bis zum 4. April wird gebeten. — Jahresfest am 19. April in der Gaststätte Wiederhall. — Am 10. Mai, Treffen der Ostpreußen aus dem Kreise Bersenbrück in Fürstenau. — Auf der Mitgliederversammlung am 22. März in der Gaststätte Schweinebörse berichtete der Vorsitzende der Kreisgruppe, Fredi Jost, über die Bildung des Einheitsverbandes. Landsmann Horst Hartkopf führte die Lichtbildreihe „Wiedersehen mit Ostpreußen" vor, zu der Christel Bendig den Text sprach. Der Vorsitzende der Gruppe, Heinz Kollberg, regte einen besonderen Spendenbeitrag zu Gunsten spätvertriebener ostpreußischer Familien an, die in den Bereich der Gruppe Bramsche gekommen sind. Es wurden sofort namhafte Beiträge gezeichnet.

 

Sulingen. Der Lichtbildervortrag von Charles Wassermann wird am Donnerstag, dem 10. April, im Ratskeller, großer Saal, um 20 Uhr stattfinden. Alle ostdeutschen Landsleute sind hierzu eingeladen. Wir bitten ferner jeden einzelnen, für den Besuch in seinem Bekannten- und Freundeskreis, bei Vertriebenen und Einheimischen zu werben. Bitte Aushänge beachten! Vorverkauf bei W. Jürgensonn, Buchhandlung, Lange Straße. Eintritt 1,-- DM, Rentner und Schüler 0,50 DM.

 

Regierungsbezirk Osnabrück. Zum Aufbau der Organisation des Einheitsverbandes im Raume des Regierungsbezirkes Osnabrück und Ostfriesland wird in Quakenbrück am 12. April eine Arbeitstagung der Vertreter aller hieran Interessierter Vertriebenenverbände stattfinden.

 

BREMEN

Vorsitzender der Landesgruppe Bremen: Rechtsanwalt und Notar Dr. Prengel, Bremen, Sögestraße 46

 

Gedächtnis-Ausstellung Lovis Corinth

Zur Zeit findet in der Kunsthalle Bremen, Am Wall 207, aus Anlass der hundertsten Wiederkehr des Geburtsjahres von Lovis Corinth eine Gedächtnis-Ausstellung des großen ostpreußischen Malers statt, in der fünfzig Gemälde, 170 Aquarelle und Handzeichnungen und 250 Blatt Druckgraphik gezeigt werden. Sie dauert bis zum 20. April und ist abends besonders lange geöffnet, nämlich an allen Tagen — mit Ausnahme von Sonnabend und Sonntag — von 10 bis 21.30 Uhr, sonnabends und sonntags von 10 bis 16 Uhr. Allen Landsleuten, die das Werk, des großen Ostpreußen, in dieser in sich geschlossenen Zusammenstellung kennenlernen wollen, kann der Besuch dieser einzigartigen Ausstellung dringend empfohlen werden. (Die Redaktion des Ostpreußenblattes.)

 

Bremen-Nord. Heimatabend, 19. April, 19 Uhr, in der Waldschmiede (Wildhack), Beckedorf. Im ersten Teil des Abends wird der Landesverband Bremen unsere Heimat in Lichtbildern zeigen. Im zweiten Teil „Ostpreußen, wie es weint und lacht". Die besten Vortragskünstler werden Preise erhalten. Freunde und Gäste sind herzlich willkommen.

 

NORDRHEIN-WESTFALEN

Vorsitzender der Landesgruppe Nordrhein-Westfalen: Erich Grimoni, (22 a) Düsseldorf 10, Am Schein 14. Telefon 6 24 14

 

Ein Lehrgang am 3. und 4. Mai

Liebe ostpreußische Jungen und Mädchen!

Nachdem wir am 25. und 26. Januar unseren ersten Lehrgang in diesem Jahr für ost- und westpreußische Jugendleiter, Leiterinnen und Stellvertreter in dem sehr schön gelegenen Berufsschuljugendheim in Essen-Heisingen, am Baldeneysee, durchgeführt haben, wird am 3. und 4. Mai in demselben Heim wieder ein Lehrgang für das Ruhrgebiet stattfinden. Die Leitung des Lehrgangs liegt in den Händen von Hans Linke, die Organisation in den Händen von Toni Krüger, Essen-Steele, Bochumer Straße 127, an den auch alle Anmeldungen bis zum 24. April zu richten sind. Etwa fünfzig Plätze stehen uns zur Verfügung. Das Heim ist ab Essen Hbf. Richtung Essen-Heisingen mit der Bus-Linie 40 alle 20 Minuten (2, 22 und 42) bis zur Endstelle zu erreichen. Mitzubringen sind: Liederbücher, Schreibmaterial, Turn- oder Hausschuhe für den Volkstanz. Bettwäsche wird grundsätzlich vom Heim gestellt und kostet 1 DM. Auch können Fahrtkosten diesmal leider nicht erstattet werden, doch dürfte für unsere Heimat kein Opfer groß genug sein. Unkosten für die Verpflegung entstehen nicht. Beginn des Lehrgangs am 3. Mai, 17 Uhr, Ende des Lehrgangs 4. Mai gegen 17 Uhr. Da uns nur eine bestimmte Anzahl Betten zur Verfügung stehen, wird es kaum möglich sein, Teilnehmer aufzunehmen, die sich nicht vorher angemeldet haben.

Toni Krüger, Essen-Steele, Bochumer Straße 127

 

Tagung der Chorleiter

Im Kolpinghaus in Herne versammelten sich am 23. März die Chorleiter der sechzig ostdeutschen Chöre in den Regierungsbezirken Arnsberg und Münster. Ihnen gehören 1500 Sänger und Sängerinnen an. Der Vorsitzende der im Regierungsbezirk Arnsberg bestehenden Chöre und gleichzeitiger Leiter des Ostvertriebenen-Chors in Herne, Otto Weber, erklärte, dass uns nur das Festhalten an unseren alten Kulturgütern wieder mit der Heimat verbinden kann. Er dankte Frau Monika Jestrich Fuhrmann, der Vorsitzenden für den Regierungsbezirk Münster und Dirigentin des Ostlandchores Gelsenkirchen, für ihre unermüdliche Arbeit. Kapellmeister Gerhard Bohner sprach über die Aufgaben eines Chorleiters und erörterte die Programmgestaltung. Opernsänger, Karl-Heinz Bäcker (Essen) unterrichtete die Dirigenten über chorische Stimmbildung, Atemtechnik, Aussprache und Einsatzübungen. Fördernd waren auch die Ausführungen von Gerhard Bohner über die Technik des Dirigierens. Durch Wahlen wurden Monika Jestrich-Fuhrmann und Otto Weber als Vorsitzende wieder bestätigt. Die zum Abschluss der Tagung von dem Herner Ostvertriebenenchor vorgetragene Rezitations- und Liederfolge „Fröhliches Schlesien" wurde für das Verbandsklangarchiv auf Band aufgenommen.

 

Düsseldorf. Der Elternabend der Jugendgruppe DJO — Ostpreußen, (Düsseldorf) wird nicht am 12. April, sondern am Sonntag, dem 11. Mai, um 20 Uhr im Haus des jungen Mannes" in der Graf-Adolf-Straße stattfinden (Nähe Hauptbannhof). Einlass ab 19.30 Uhr. - Treffen der Gumbinner, Sonntag, 13. April in den Union-Betrieben. Die Union-Betriebe sind vom Hauptbannhof mit der Straßenbahnlinie 4 bis Auf‘m Hennekamp (Haltestelle) zu erreichen - Die Frauengruppe trifft sich am Dienstag, dem 15. April, 20 Uhr, im Café Marticke in der Hüttenstraße — In der Volksgartengaststätte, zu erreichen mit der Linie 6 bis Haltestelle Volksgarten, wird am 30. April, 20 Uhr das Maisingen stattfinden. Es sind der Ostpreußenchor (Düsseldorf) unter Leitung von Musikdirektor Mühlen. Übungsabende des Ostpreußenchores jeden Mittwoch im Musiksaal des Lessing-Gymnasium, Ellerstraße 84 - 92.

 

Düsseldorf. Auf der gut besuchten Jahreshauptversammlung der Landsleute aus den Memelkreisen, zeigte Landsmann Rumpelt, Junior, Lichtbilder aus Memel, die ein Landsmann, der auf einem Schiff in die alte Hafenstadt gekommen war, im Oktober 1957 aufgenommen hatte. Die notwendigen Erklärungen gab der Vater des Vorführenden; niemand hätte sich sonst zurechtfinden können, denn alle Anwesenden waren darüber erschüttert, wie sehr sich die unvergessliche Heimatstadt verändert hat. Wohltuend wirkte die sich daran anschließende Vorführung von schönen Aufnahmen, die Memel und die Kurische Nehrung in dem uns vertrauten Bilde zeigten. Nach der Erstattung des Jahresberichtes durch den Vorsitzenden, Gusovius, wurde der alte Vorstand einstimmig wiedergewählt. Ihm gehören an: 1. Vorsitzender Herbert Gusovius. 2. Vorsitzender Georg Sebald. Kassenführung Frau Sophie Charlotte Gusovius. Jugend und Kultur Fräulein Edith Bacher, Vertreter Reinhold Bendig. Beisitzer Frau Herta Nehrke sowie die Landsleute Martin Tendies und Heinz Stegmann.

 

Mülheim-Ruhr. Am vierten Gemeinschaftskonzert des Bezirksverbandes Düsseldorf der ostdeutschen Chöre im Altenhof in Mülheim-Ruhr, nahmen der Schlesierchor Essen-Werden (Leitung Elisabeth Walter), der Frauenchor der Siebenbürger Sachsen Oberhausen (Dirigent Edgar Lieb), der Schlesierchor Mülheim-Ruhr (Leitung Dr. Karl Pifke), der Ostlandchor Krefeld, der BvD-Chor Oppum (Dirigent Theo Flecken) und der Chor der Vereinigten Landsmannschaften Mülheim-Ruhr (Leitung Edgar Lieb) teil. Eröffnet wurde die Vortragsfolge durch das Streichquartett Mülheim-Ruhr. Der Vorsitzende des Landesverbandes sprach über die Aufgaben der Chöre. In Anerkennung seiner Verdienste um die Pflege des ostdeutschen Volkstums wurde Dr. Schnabel durch eine Ehrung ausgezeichnet. Zu Gehör kamen u. a. Kompositionen des Schlesiers Gerhard Strecke und von Walter Hensel. Trachtengruppen, die zu beiden Seiten der Bühne standen, boten ein farbig-schmuckes Bild.

 

Recklinghausen. An dem, am Sonnabend, 12. April, 20 Uhr, in der Engelsburg stattfindenden Kultur- und Heimatabend wird der Vorsitzende der Landesgruppe, Erich Grimoni, teilnehmen. Für die Unterhaltung werden „die Pawelleks" und eine Ostpreußenkapelle sorgen. Unkostenbeitrag 1,50 und 2 DM.

 

Unna. Monatsversammlung, am Freitag, 11. April, 20 Uhr, Sozietät, Nordring. In Königsborn am Sonnabend, 12. April, 20 Uhr, Rehfuß, Kamener Straße. U. a. wird die zweite Siegerarbeit aus dem Schülerwettbewerb vorgetragen. — Zum bestandenen Abitur überreichte die Landsmannschaft Alberten: an Almuth Draheim und Hans-Georg Stritzel.

 

Groß-Dortmund. Während der würdig gestalteten Agnes-Miegel-Feierstunde der Gruppe am 25. März waren die Tische im Saal des Hotels Industrie mit brennenden Kerzen geschmückt, der Saal blieb verdunkelt. Dr. Rogalski gedachte der Dichterin in Worten der Verehrung und heimatlicher Verbundenheit. Einen starken Eindruck vermittelte am Schluss der Feier das Abspielen der Agnes-Miegel-Langspielplatte. Bewegten Herzens lauschten Landsleute und Gäste der Stimme und dem wundervollen Vortrag der großen Tochter Ostpreußens.

 

Remscheid. Die Räume der Gaststätte Hahnenberg waren bei dem von dem Vorsitzenden Wahlers geleiteten Heimatabend, am 15. März so überfüllt, dass leider viele Landsleute keinen Platz fanden. Stadtamtmann Becker sprach über die Achte Novelle des Lastenausgleichsgesetzes. Der von Landsmann Kobusch geführte Chor gab durch Lieder und Vorträge in ostpreußischer Mundart dem Abend eine heimatliche Note. — Für die nächste Veranstaltung ist ein Lichtbildervortrag — eine Wanderung vom Kurischen Haff bis Danzig — vorgesehen.

 

Düren. Nächster Heimatabend, 19. April, 19 Uhr, in sämtlichen Räumen des Restaurants „Zur Altstadt", Steinweg 8, anschließend Frühlingsfest. Zum Tanz spielt eine ostpreußische Kapelle. Die Jugend trifft sich bereits um 17 Uhr im selben Lokal. Unkostenbeitrag 1 DM.

 

RHEINLAND-PFALZ

Vorsitzender der Landesgruppe Rheinland-Pfalz: Landrat a. D. Dr. Deichmann, Koblenz, Simmerner Straße 1, Ruf 3 44 08. Geschäftsführung und Kassenleitung: Walter Rose, Neuhäusel (Westerwald), Hauptstraße 3. Postscheckkonto 15 75, Frankfurt am Main.

 

Ludwigshafen a. Rh. Sonnabend. 19. April, 20 Uhr, Heimatabend mit Lichtbildervortrag in der Aktienbrauerei-Gaststätte, Ecke Schiller-Kaiser-Wilhelm-Straße. Geselliges Beisammensein unter Mitwirkung unserer Kapelle.

 

BADEN-WÜRTTEMBERG

Vorsitzender der Landesgruppe Baden-Württemberg: Hans Krzywinski. Stuttgart-W. Hasenbergstraße Nr. 43. Zweiter Vorsitzender: Regierungsrat de la Chaux, Reutlingen, Karlstraße Nr. 19.

 

Stuttgart. Am 21. März fand im Landesgewerbemuseum die Jahreshauptversammlung der Kreisgruppe statt. Nach den Tätigkeitsberichten des bisherigen Vorstandes wurde Landsmann Paul Schattnow zum 1. Vorsitzenden gewählt. Der Vorsitzende der Landesgruppe, Hans Krzywinski, der viele Jahre die Kreisgruppe geleitet hat, wurde zum Ehrenvorsitzenden ernannt.

 

Rastatt. Monatsversammlung der Kreisgruppe, 12. April, 20 Uhri in der „Linde"; Vortrag des Generals der Inf a. D. Hoßbach, Oberbefehlshaber der 4. Armee, über die Verteidigung Ostpreußens im Frühjahr 1945 (auf Tonband). Landsleute aus dem ganzen Kreisgebiet sind eingeladen.

 

BAYERN

Vorsitzende, der Landesgruppe Bayern e. V.: Rechtsanwalt Heinz Thieler, München. Geschäftsstelle: München 23, Trautenwolfstraße 5/0. Tel. 33 85 60, Postscheckkonto München 213 96.

 

Dachau. Am 19. April veranstaltet die Kreisgruppe („Ordensland") in den ASV-Hallen ein Frühlingsfest mit der beliebten Kapelle „Amor". - Nächste Mitgliederversammlung Sonntag, 4. Mai, 15 Uhr, im Zwingereck. — Auf der Mitgliederversammlung am 22. März wurden unter großem Beifall von Einheimischen und Vertriebenen die Tonfilme Kurenfischer, Jagd in Trakehnen und Land in der Stille gezeigt.

 

 

Seite 8   Geschäftliches

Einem Teil unserer heutigen Auflage liegt ein Prospekt der Firma Dr. med. Emmel, Freiensteinau, bei, den wir unseren Lesern zur besonderen Beachtung empfehlen.

 

Seite 9   Kinder aus Ostpreußen, die von Angehörigen gesucht werden

1. Aus Almenhausen, Kreis Pr.-Eylau, werden die Kinder: Wolfgang Diester, geb. 17.07.1936 und Renate Diester, geb. 19.11.1939, gesucht von ihren Tanten: Therese Bass, geb. Feyerabend, geb. 18.07.1897 und Selma Podehl, geb. Nichau, geb. 31.03.1907, Wolfgang Diester, ist der Vetter von Renate.

 

2. Aus Almenhausen, Kreis Pr.-Eylau, wird Erwin Hoffmann, geb. 04.03.1937, gesucht von seiner Halbschwester, Hildegard Wiesenberg, geb. Neumann, geb. 20.08.1926.

 

3. Aus Barten, Kreis Rastenburg, werden die Geschwister, Erika Korsch, geb. 1940, Erna Korsch, geb. 10.04.1942, Gerda Korsch, geb. 1933, Helmut Korsch, geb. 14.09.1938, Ursula Korsch, geb. 1934 und Werner Korsch, geb. 05.05.1940, gesucht von ihrem Großvater, Max Pohlke, geb. 10.03.1890.

 

4. Aus Bergau, Kreis Samland, wird Inge Schenk, geb. 29.01.1943 in Königsberg, gesucht von ihrer Mutter, Gertrud Schenk, geb. Wichmann, geb. 10.04.1920. Inge Schenk befand sich in Begleitung ihrer Großmutter, Frau Anna Wichmann, geb. Wagner, geb. 09.10.1878, die ebenfalls noch vermisst wird. Die letzte Nachricht erfolgte am 16.02.1945, aus Imten, Kreis Wehlau.

 

5. Aus Birkenstein bei Tilsental, Kreis Tilsit-Ragnit oder aus Landskron, Kreis Bartenstein, werden die Geschwister, Helga Schneppat, geb. 14.01.1939, Gerhard Schneppat, geb. 25.06.1937 und Roswitha Schneppat, geb. 08.11.1943, sowie die Mutter, Helene, Schneppat, geb. Ambrassat, geb. 12.05.1907, gesucht von dem Vater und Ehemann, Erich Schneppat, der Schwester und Tante, Herta Eisele, geb. Ambrassat und dem Bruder und Onkel, Erich Ambrassat.

 

6. Aus Schatzsberg, Kreis Pr.-Eylau, Kinderheim, wird Günther-Adolf-Neumeyer, geb. 11.03.1941, gesucht von seiner Mutter, Emmy Neumeyer, geb. 07.04.1913.

 

7. Aus Fritzen, Post Schugsten, bei Königsberg, wird Ingrid Schröder, geb. 04.09.1942, gesucht von ihrem Vater, Kurt Schröder, geb. 13.08.1908. Ingrid war zuletzt mit ihrer Mutter, Frau Margarete Schröder und ihren Brüdern, Werner Schröder, geb. 01.05.1934 und Siegbert Schröder, geb. 22.02.1941, zusammen. Nach Erzählungen des Bruders Siegbert, wohnte die Mutter, nachdem die eigene Wohnung in Fratzen zerstört wurde, im Hause einer Frau Müller. Von dort sind Mutter und Kinder im Herbst 1945 mit einem Lastwagen nach Wehlau gebracht worden. Im Winter 1946 kamen sie nach Eichenstein, Post Uderballen, über Wehlau; dort soll die Mutter verstorben sein. Von Eichenstein kamen dann die drei Kinder nach Auluwöhnen. Hier wurde Werner schwer krank, kam in ein Lazarett und wird seitdem vermisst, Siegbert kam daraufhin mit einem Transport in das Waisenhaus Königsberg-Ponarth und von dort am 12.11.1947 nach Mitteldeutschland. Ingrid soll noch in Aluwöhnen verblieben sein; sie wird seitdem vermisst.

 

8. Aus Geidau, Kreis Samland, wird Wolfgang Max Gronau, geb. 22.04.1941, gesucht von Klara Brozio, geb. Bruhs, geb. 20.04.1893 und Walter Gronau, geb. 07.03.1890.

 

9. Aus Groß-Hubnicken, Kreis Samland, wird Irmgard Thiel, geb. 25.12.1939, gesucht von ihrem Großvater, Julius Thiel, geb. 12.09.1890. Das Kind wird seit April 1945 mit der Mutter, Herta Thiel, geb. 08.01.1922, vermisst.

 

10. Aus Groß-Lindenau, Kreis Samland, wird Siegfried Krause, geb. 04.12.1938, gesucht von seiner Mutter, Emma Krause. Das Kind befand sich im Krankenhaus Bubeinen bei Berschkallen und kam von dort im Januar 1947 ins Krankenhaus in Popelken, Kreis Insterburg.

 

11. Aus Heiligenbeil, wird Bruno Schwarz, geb. 04.03.1942, gesucht. Er wurde am 25.02.1945 bei Heiligenbeil verwundet und kam dann in das dortige Kreiskrankenhaus Heiligenbeil. Schwestern dieses Krankenhauses sollen ihn „Rudi“ gerufen haben.

 

12. Aus Insterburg, Immelmannstraße 10, wird Jürgen Rudat, geb. 03.12.1941, gesucht von seinem Großvater, Robert Rudat, geb. 11.09.1877. Jürgen Rudat befand sich mit seiner Großmutter, Auguste Rudat, geb. 22.05.1886, auf der Flucht. Am 06.03.1945 sollen beide noch bei Bullenwinkel, einer Station vor Kolberg, mit Bekannten gesprochen haben.

 

13. Aus Königsberg, Blumenstraße 12, wird Brigitte Dreher, geb. 23.07.1934, gesucht von ihrer Mutter, Hildegard Dreher, geb. Lehmann, geb. 27.05.1905. Das Kind soll in Königsberg von einer Frau Schröder und deren Tochter, Frau Matwald (schlecht lesbar), aufgenommen worden sein. Die letzte Nachricht war vom 13.01.1945, aus Königsberg.

 

14. Aus Königsberg, Boelckestraße 8, werden die Geschwister, Monika Reuter, geb. 14.10.1941 und Margitta Reuter, geb. 18.11.1943, gesucht von ihrem Onkel, Willi Schenk, geb. 02.02.1927. Die Kinder befanden sich in Begleitung ihrer Mutter, Edith Reuter, geb. Schenk, geb. 03.02.1920, die ebenfalls noch vermisst wird. Angeblich soll die Mutter mit den Kindern am 28.02.1945 nach Pillau geflüchtet sein.

 

15. Aus Königsberg, An den Birken, wird Gerda Rohde, geb. 1933, gesucht von ihrer Tante, Margarete Rupp, geb. Mai, geb. 04.08.1912. Die letzte Nachricht kam aus Königsberg im April 1945.

 

16. Aus Königsberg, Lehmannsche Siedlung, wird Brigitte-Ursula Romeyke, geb. 14.01.1938, gesucht von ihrem Vater, Erwin Romeyke, geb. 02.01.1907.

 

17. Aus Königsberg-Ponarth, Jägerstraße, werden die Geschwister, Veronika Schewski, geb. 30.05.1943 und Karin Schewski, geb. 28.03.1940, gesucht von ihrer Tante, Elfriede Mitzkus, geb. 28.08.1916. Die Kinder befanden sich zuletzt im März 1945 bei ihrer Mutter, Karla Schewski, geb. Mitzkus, geb. 03.01. 915 und einer Tante, Emilie Barkowski, die ebenfalls noch vermisst wird.

 

Zuschriften erbittet die Geschäftsführung der Landsmannschaft Ostpreußen, (24a) Hamburg 13, Parkallee 86.

Fortsetzung folgt

 

Seite 9   Amtliche Bekanntmachung

56 II 73-75/57     Beschluss

Die Verschollenen a) Witwe, Maria Zidorn, geb. Prengel, geb. 30.12.1890, Essen, zuletzt wohnhaft, Königsberg Pr., Fichteplatz 31, b) Erna Zidorn, geb. 24.12.1919, zuletzt wohnhaft Königsberg Pr., Fichteplatz Nr. 31, c) Anna Zidorn, geb. 03.04.1923, zuletzt wohnhaft Königsberg Pr., Fichteplatz 31, werden für tot erklärt. Als Zeitpunkt des Todes wird festgesetzt a) Witwe Maria Zidorn, auf den 31.12.1946, b) Erna Zidorn und Anna Zidorn, auf den 31.12.1948. Die Entscheidung ergeht gerichtskostenfrei. Die dem Antragsteller entstandenen notwendigen Kosten fallen dem Nachlass zur Last. Essen, den 25. März 1958, Das Amtsgericht  

 

Verschiedenes

Friderizianer in Berlin. Ehemalige Schüler des Friedrichs-Kollegiums zu Königsberg Pr., treffen sich am zweiten Montag eines jeden Monats, um 20.00 Uhr, im Restaurant „Schultheiß an der Gedächtniskirche".

 

Rest der Seite: Stellenangebote, Werbung, Unterricht, Verschiedenes, Stellengesuche

 

Seite 10   Familienanzeigen

Wir freuen uns sehr über die Geburt unseres Jungen, Frank, geboren am 27.03.1958. Die glücklichen Eltern: Eva Kuwert-Behrenz, geb. Huth und Joachim Kuwert-Behrenz, Landwirt. Egestorf, Kreis Harburg. Früher Pogauen, Kreis Samland, Ostpreußen.

 

Wir geben die Verlobung unserer Kinder, Gerlind und Horst, bekannt. Hugo Gieger, Landwirt und Frau Eva Gieger, geb. Busch. Dr. Rudolf Mücke, Reg.-Landwirtschaftsrat und Frau Gertrud Mücke, geb. Jahn. Aschendorf (Ems), Emdener Straße 348 b. Früher Falkenhöhe, Ostpreußen, Kreis Elchniederung. Stuttgart-W., Lerchenstraße 84. Ostern 1958

 

Verlobte. Gerlind Giegel, stud. rer. pol. und Horst Mücke, cand. rer. pol. Kiel. Ostern 1958

 

Wir haben uns verlobt. Doris Klafs oder Klats (schlecht lesbar), Stuttgart-Uhlbach, Asangstraße 205. Früher Königsberg-Ponarth, Jägerstraße 69 und Günter Struwe, Stuttgart-Schönberg, Steinpilzweg 35. Früher Gumbinnen, Kasernenstraße 41.  6. April 1958

 

Die Verlobung unserer Tochter, Gertrud mit dem Landwirt, Herrn Reinhold Wille, zeigen wir hiermit an. Heinrich von Gottberg, Gr.-Klitten. Gertrud von Gottberg, geb. Freiin von der Goltz, Mertensdorf. Strasserhof, Post Burscheid, Ostern 1958

 

Meine Verlobung mit Fräulein Gertrud von Gottberg, Tochter des Herrn Heinrich von Gottberg-Gr.-Klitten und seiner Ehefrau, Gertrud, geb. Freiin von der Goltz, zeige ich hiermit an. Reinhold Wille, Landwirt. Strasserhof, Post Burscheid, Ostern 1958

 

Die Verlobung unserer Tochter, Dr. vet. med. Vera Warstat mit Herrn Dr. vet. med. Eugen Krapf, geben wir hiermit bekannt. Hans Warstat und Frau Lisbeth Warstat, geb. Scheffler. Backnang (Württemberg), Tilsiter Straße 8. Früher Labiau, Ostpreußen.

 

Die Verlobung unserer zweiten Tochter, Susanne mit dem Lehrer, Herrn Gerhard,Steiner, geben wir bekannt. Reg.-Oberinspektor, Leo Reimer und Frau Hedwig Reimer, geb. Hoellger. Grabau über Bad Oldesloe, früher Liesken, Kreis Bartenstein, und Tilsit. Ostern 1958

 

Meine Verlobung mit Fräulein Susanne Reimer, beehre ich mich anzuzeigen. Gerhard Steiner, Grabau über Bad Oldesloe, früher Drengfurt, Kreis Rastenburg, Ostpreußen. Ostern 1958

 

Als Verlobte grüßen: Helma Schlicht und Günter Herrmann, Redden, Kreis Bartenstein, Ostpreußen. Jetzt Ennepetal-Voerde, Ev. Knabenheim. Groß-Lesewitz, Danzig-Land, jetzt Dortmund, Wilhelmstraße 43, Hotel Vereinshaus CVJM. Ostern 1958

 

Als Verlobte grüßen: Margit Erwied und Horst Blankenstein. Ramstein (Pfalz). Früher Kuckerneese, Kreis Elchniederung, Ostpreußen. Kreuzingen. Ostern 1958

 

Ihre Verlobung geben bekannt: Lilly Krause mit Fritz Toussaint, Betriebsleiter. Omaha, Nebr. 905 West Broad Street, Bethlehem, Pa. USA. Früher Birkenhöhe, Kreis Gumbinnen.

 

Ihre Verlobung geben bekannt: Renate Sauter, Neuravensburg, früher Allenburg, Ostpreußen mit Georg Aumann, Kempten. Ostern 1958

 

Als Verlobte grüßen: Renate Gedaschke, Otfried Brötzmann, Tiefbau-Ingenieur. Eckernförde (Holstein) früher Königsberg Pr. Husum, früher Pommern. Ostern 1958

 

Die Verlobung unserer Tochter, Gisela mit dem Steuerinspektor, Herrn Dieter Friedrichsen, geben wir bekannt. Emil Schwarz, Polizeimeister i. R und Frau Ida Schwarz, geb. Sbresny. Bremen, Ostern 1958, Paderborner Straße 48. Früher Gr.-Garten, Kreis Angerburg, und Seedranken, Kreis Treuburg.

 

Wir beginnen unseren gemeinsamen Lebensweg: Joachim Ostertag, Reutlingen, zurzeit Riedlingen (Donau) und Sigrid Ostertag, geb. Uffhausen, Neuhausen bei Urach (Württemberg) früher Gut Grünheide, Kreis Insterburg, Ostern 1958.

 

Wir geben unsere Vermählung bekannt: Siegfried Kurandt, Diplom-Gärtner, Hannover, Robertstraße 2, früher Königsberg Pr. mit Anna-Maria Kurandt, geb. Rimrott, Dillenburg-Nassau. 29. März 1958.

 

Am 10. April 1958, feiern unsere lieben Eltern, Rudolf Statz und Auguste Statz, geb. Florreck, das Fest der Goldenen Hochzeit. Es bitten weiterhin um Gottes Segen, die dankbaren Kinder und Enkel. Mitteldeutschland (zu erreichen über Horst Statz, Oberforstbach/Aachen, Dorfstraße Nr. 24), früher Lötzen, Ostpreußen, Scharnhorststraße 18.

 

Ihre Vermählung geben bekannt: Hermann Robatzek mit Edith Robatzek, geb. Mertins. Thale (Harz), 25. März 1958, Rudolf-Breitscheid-Straße 18, früher Seestadt Pillau, Hindenburgstraße 5.

 

Am 31. März 1958 beging mein lieber Vater und Großvater, Kapellmeister, Gottlieb Nern, seinen 87. Geburtstag. Es gratulieren herzlichst, seine Tochter, Charlotte und Enkel. Ludau-Mühlenholz über Süderbrarup, Kreis Schleswig, früher Gr.-Jägersdorf, Kreis Insterburg, Ostpreußen.

 

Am 7. April 1958 feiert unsere liebe Mutter, Schwiegermutter, Großmutter und Urgroßmutter, Amalie Kuschmierz, geb.Belitza, ihren 77. Geburtstag. Sie kam 1957 als Spätheimkehrerin aus dem Reg.-Bezirk, Allenstein. Es gratulieren von ganzem Herzen und in Dankbarkeit, Enkel, Horst, sowie Tochter Anna und Kinder.

 

Anlässlich meines 77. Geburtstages grüße ich alle Freunde und Bekannte aus unserer alten Heimat.

Wilhelm Schulz, Bäckermeister. Essen-Überruhr, Wolfstelle 3, früher Adlersdorf, Kreis Lötzen,

 und Angerburg, Freiheitstr. 1.

 

Am 9. April 1958 wird unsere liebe Mutter und Oma, Witwe, Berta Kaminski, geb. Pitrowski. Homburg-Bröl, Kreis Oberberg, Huppichterother Straße, früher Theuernitz, Kreis Osterode, Ostpreußen, 75 Jahre alt. Wir gratulieren aufs herzlichste und wünschen ihr weiterhin noch viele frohe und gesunde Lebensjahre. Ihre Kinder u. Enkelkinder.

 

Zum 70. Geburtstag, am 5. April 1958, unserer lieben Mutter, Schwiegermutter und Omi, Frau Johanna Loyal, die herzlichsten Glückwünsche. Ihre dankbaren Kinder u. Enkelkinder. Berlin-Zehlendorf, Milskistraße 48. Früher Königsberg Pr., Kurfürstendamm 24.

 

Am 7. April 1958 begeht unsere liebe Schwester und Schwägerin, Tante und Großtante, Anna Schlefereit, Heitbrack über Uelzen, früher Königsberg Pr., Wrangelstraße 24, ihren 70. Geburtstag. Wir gratulieren herzlichst und wünschen ihr noch viele gesunde Lebensjahre. Karl Schlefereit u. Frau Emilie, früher Walden bei Lyck, jetzt Revierförster in Hützel, Kreis Soltau. Waltraut Müller-Tochtermann, verw. Dietrichsdorf, geb. Schlefereit. Helmut Müller-Tochtermann, Verwaltungsgerichtsrat beim Oberverwaltungsgericht in Lüneburg. Elke Dietrichsdorf, Lüneburg.

 

Ostern wird unsere liebe Mutter, Schwiegermutter und Omi, Witwe, Gottliebe Kattanek, geb. Gunia, 70 Jahre alt. Es gratulieren allerherzlichst, ihre dankbaren Kinder. Gleichzeitig wünschen wir allen, die uns kennen, ein frohes Osterfest. Waldniel (Niederrhein), Am Blauenstein 20, früher Samplatten, Kreis Ortelsburg.

 

Unserem lieben Muttchen, unserer guten Omi, Frau Minna Berentin, geb. Werbunat, zum 70. Geburtstag, am 6. April 1958, gratulieren herzlichst die Kinder, Marta, Erika, Hildegard, die Enkelkinder, Klaus, Erika, Margitta u. Schwiegersohn, Kurt. Düsseldorf, Schloßstraße 71.

 

Unserem lieben Papa und Opilein, Gastwirt, Walter Struwe, Ahrensburg (Holstein) „Markt-Schenke", Reeshoop 3, früher Königsberg Pr., Brandenburger Straße 88, gratulieren wir herzlichst und wünschen ihm die beste Gesundheit zum 65. Geburtstag, am 9. April 1958. Es grüßen in Dankbarkeit, die Kinder, Schwieger- und Kindeskinder.

 

Am 10. April 1958 wird mein lieber Mann, unser lieber Vater, Schwiegervater und Opa, Otto Kummetat, Wattenscheid, Freiheitstraße 19, zuletzt Mehlkehmen, Kreis Stallupönen, 70 Jahre alt. Es gratulieren herzlich, seine Frau, die Kinder und Enkelkinder.

 

Die besten Wünsche zum Osterfest! Albert Sauff, Gaststätte, früher Königsberg Pr., Aweider Allee Nr. 118, jetzt Hamburg-Altona, Fischmarkt Nr. 31, Ruf 31 24 12.

 

Fern seiner geliebten Heimat, entschlief am 24. März 1958, nach kurzer, schwerer Krankheit, mein lieber Mann, unser guter Vater, Schwiegervater und bestes Opchen, Bruder, Schwager und Onkel, Otto Barsties, früher Königsberg Pr., im 78. Lebensjahre. In stiller Trauer im Namen der Hinterbliebenen: Louise Barsties, geb. Welsch. Kiel-Schulensee, Dorfstede 23.

 

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Seite 11, 12   Lovis Corinths letzte Reise in die ostpreußische Heimat

Ostern 1924 in Königsberg und Tapiau — Ein Bericht von Thomas Corinth, dem Sohn

 

Drei Fotos: Golgatha-Triptychon aus der Tapiauer Kirche

Lovis Corinth hat zur Passionszeit oftmals Visionen gehabt. Golgatha und die Kreuzigung sind Motive seines Schaffens, die immer wiederkehren. Der Kirche in Tapiau, in der er getauft worden war, schenkte er dieses Triptychon mit der berühmten Gestalt des Glaubenskämpfers Paulus. Durch diese Stiftung bekundete er seine enge Verbundenheit mit der Vaterstadt. Zu Beginn des Ersten Weltkrieger, bei der Beschießung Tapiaus durch russische Artillerie, wurde das Triptychon durch Superintendent Kittlaus gerettet. Wie uns Frau Charlotte Berend-Corinth mitteilt, ist dieses Gemälde wie alle anderen in Tapiau befindlichen Werke des Meisters, dann im Zweiten Weltkrieg — während der Kampfhandlungen im Januar 1945 — vernichtet worden.

 

Foto: Die Familie Corinth, gemalt im November 1909

Das beste Gruppenporträt, das Lovis Corinth geschaffen hat, zeigt ihn zusammen mit seiner Familie. Frau Charlotte Berend-Corinth hält die kleine Tochter Mine liebevoll im Arm. Links blickt der Sohn Thomas, eine Hand auf die Schulter der Mutter gelegt, zu seinem Vater auf. Seltsam berührt der Gegensatz zwischen der innigen Haltung der Frau und dem grüblerischen Ausdruck des Malers, der Pinsel und Palette in den Händen hält. Wir spüren in diesem Bild etwas von dem tragischen Zug, den dieser Künstler mit seinem Drängen nach Ausdruck, nach Gestaltung, mit seiner Selbstquälerei und seinen häufigen Depressionen in diese Familie hineinträgt, der doch seine ganze Liebe gilt.

 

Die Angehörigen von Lovis Corinth leben heute in New York. Thomas, dessen Tagebuchnotizen wir auf dieser Seite veröffentlichen, wurde Ingenieur, seine Schwester Mine ist als Schriftstellerin bekannt geworden. Frau Charlotte Berend-Corinth hat als Malerin Werke von bleibendem Wert geschaffen. — Das Gruppenbild von Lovis Corinth und seiner Familie, das in hellen und warmen braunen Tönen gemalt ist, hängt in der Städtischen Galerie Hannover im Landesmuseum.

 

Aus meinem Tagebuch entnehme ich die folgenden Aufzeichnungen über meine Reise mit meinem Vater nach Königsberg. Zur Erläuterung meines Berichtes möchte ich vorwegnehmen, dass ich meinen Vater immer beim Vornamen nannte; als Kind hatte es mir Spaß gemacht, den ungewöhnlichen Namen auszusprechen, und mein Vater hatte es erlaubt, dass sich diese Anrede einbürgerte. (Zusätze und Erklärungen der Redaktion des Ostpreußenblattes zu einigen Stellen der Tagebuchnotizen sind in Klammern gesetzt.)

 

Mittwoch, den 16. April 1924: Lovis und ich kamen morgens mit dem Nachtzug von Berlin in Königsberg an. Einige Herren von der Kunstakademie und von der Albertus-Universität holten uns vom Hauptbahnhof ab. Auf der Fahrt zum Hotel erzählten sie uns von der Ausstellung von Lovis' Bildern, die sie im Handelshof veranstalten. (Ein modernes Gebäude am Hansaplatz; seit 1929 Stadthaus.)

 

Zuerst an das Grab des Vaters

Als Lovis und ich uns im Hotel Berliner Hof einrichteten, verabschiedeten sich die Herren: Lovis sagte, er würde sie auf der Ausstellung wiedersehen, aber vorher wollte er mit mir zum Neuen (Tragheimer?) Friedhof fahren, um mir das Grab seines Vaters zu zeigen. Dort angekommen, fegte Lovis mit der Krücke seines Spazierstockes die welken Blätter von der horizontalen Grabsteinplatte, so dass ich folgendes lesen konnte: Franz Heinrich Corinth, geboren 15. Februar 1829 in Neuendorf, gestorben 10. Januar 1889 in Königsberg.

 

Von dort gingen wir in den Handelshof, um dem Hängen von Lovis Bildern beizuwohnen, die meistens aus ostpreußischen Sammlungen stammten. Lovis hatte aus seinem Besitz ein „Selbstporträt mit Palette" geschickt, das er gerade vor der Reise in Berlin vollendet hatte. Als ich mir das Porträt des Fünfundsechzigjährigen ansah, fragte ich Lovis, ob er sich denn auch so alt fühle. Er antwortete: „Ich fühle mich innerlich ebenso wie damals als ich achtzehn war“.

 

Lovis war wirklich unermüdlich, und bald darauf setzten wir unsere Fahrt durch Königsberg fort, weil ich die Stadt mit den Stätten seiner Kindheit und Jugend kennenlernen sollte.

 

Das Kneiphöfsche Gymnasium interessierte mich besonders, da ich selber erst vor nicht zu langer Zeit das Abitur gemacht hatte; ich erinnerte mich auch daran, was Lovis über seine Schulzeit dort in den „Künstlerlegenden" geschrieben hatte. Lovis zog mich aber etwas ungeduldig weiter, als ich sogar in die Klassenzimmer gehen wollte, wo er als Junge die Schulbänke gedrückt hatte. Er sagte, er wäre kein guter Schüler gewesen; trotzdem kann er noch heute Lateinisch und Griechisch, was ihm beim Komponieren seiner mythologischen Bilder zugutekommt. Er hatte mir auch früher bei meinen lateinischen Schularbeiten geholfen.

 

Als Gymnasiast wohnte er bei seiner Tante im Haus, Magisterstraße 42, und ich sah dies kleine Giebelhaus auch.

 

Im Weiterfahren wies mich Lovis auf Königsgarten (Paradeplatz), auf das Reiterdenkmal Friedrich Wilhelms des Dritten hin, das ihn als Junge so beeindruckt hatte, als ihn seine Mutter 1866 zum ersten Male von Tapiau nach Königsberg mitnahm.

 

Schließlich landeten wir im „Zentralpalast" und hatten ein gutes Gericht Königsberger Klopse. Zur Feier des Tages schenkte mir Lovis einen Brief, den er 1874 an seinen Vater geschrieben hatte, als er sechzehn war, also nur wenige Jahre jünger als ich es jetzt bin.

 

Bernstein für Gattin und Tochter

Gründonnerstag, den 17. April 192 4:

Gegen Mittag fuhren wir zur Eröffnung von Lovis' Ausstellung. Es empfingen uns Herr Professor Dr. Uckeley und Herr Dr. Haendtke von der Universität, Herr Direktor Wilhelm Thiele von der Kunstakademie, und der Bürgermeister. Nachdem diese Herren Lovis und seine Kunst in ihren Ansprachen sehr gepriesen hatten, hielt Lovis seine Eröffnungsrede. Diese hatte er auf mehrere Blätter geschrieben und zum Ablesen auf ein Pult gelegt; ich sollte die Seiten der Reihenfolge gemäß, wie er sprach, umdrehen. In der mir ungewohnten Situation brachte ich aber das Konzept so durcheinander, dass Lovis schließlich frei sprechen musste. Seine Rede wurde mit Applaus aufgenommen, und viele alte Freunde und Künstler näherten sich uns dann, um ihm die Hand zu drücken. Darunter auch Herr Professor Arthur Degner, den Lovis seit fünfzehn Jahren kennt; Lovis äußerte zu ihm, er würde ihn gern einmal malen. Herr Dr. Uckeley sprach dann mit Lovis über das Porträt, das er vor einigen Jahren von ihm gemacht hatte. Das Bild ist auf dieser Ausstellung und gehört der Albertus-Universität, die Lovis 1921 den Ehrendoktor der Philosophie verliehen hatte. Als ich letzteres erwähnte, antwortete Lovis schmunzelnd: „Eigentlich wäre ich ja gern ‚Doktor der Theologie' geworden“. Vielleicht kam ihm dieser Gedanke wegen seiner vielen religiösen Bilder? Unter diesen und ähnlichen Gesprächen war es Zeit geworden fortzugehen; denn zum Abendessen waren wir bei Herrn Hermenau und seiner Nichte eingeladen. Dieser wohnte in der Tragheimer Kirchenstr. 25. Lovis erzählte, dass sein Vater ein Haus in der Tragheimer Pulverstraße 46 hatte. Nachdem unser Gastgeber Lovis seine ostpreußischen Lieblingsgerichte vorgesetzt hatte, zeigte uns Herr Hermenau seine Bernstein-Sammlung und wählte zwei sehr schöne Stücke, die wir Mutti und Mine (der Tochter des Malers) nach Berlin mitbringen sollen. Es war ein gemütlicher Abend; man tauschte Erinnerungen über alte Königsberger Zeiten aus.

 

Karfreitag, den 18. April 1924:

Es kommen viele Telefonanrufe in unsere Hotelzimmer, die ich sozusagen als „Sekretär" abnehme, und Lovis entscheidet dann, welche Verabredungen getroffen werden können. Zum Mittag luden uns die freundlichen Herr und Frau Riesemann zu einem Hummeressen ein. Er ist Teilhaber der Kunstgalerie Riesemann & Lindtaler (Bergplatz 15), die auch einmal eine Ausstellung von Muttis Bildern veranstaltet hatten. Es war eine hübsche Gesellschaft, über die Lovis und ich noch gern auf dem Rückweg zum Hotel sprachen.

 

Lovis ruhte sich dann eine Weile im Sessel in seinem Zimmer, eine Zigarre rauchend, aus, und nickte wohl auch etwas ein, bevor es Zeit war, sich für unsere nächste Einladung fertig zu machen.

 

Diese war abends ein Diner bei Herrn und Frau Dr. Thiele und ihren Töchtern in der Werder-Allee 38. Die Tafel war besonders schön mit einem Fruchtkorb in der Mitte gedeckt. Auf Anregung eines Gastes zeichnete Lovis die Fruchtschale, und das Blatt soll als Lithographie gedruckt werden. Unter den Gästen war auch Frau Dr. Paula Steiner, die ein Buch über Lovis' Königsberger Besuch und Ausstellung zu schreiben plant, was ihn freute. Lovis war in bester Stimmung und ließ seiner wohlwollenden guten Laune ihren Lauf. Ich fand ihn selten so aufgeräumt wie heute, obwohl er jederzeit auf einen gewissen Abstand hält und einer zu großen Vertraulichkeit ein rasches Ende bereitet haben würde.

 

Im Kreise der Ratsherren von Tapiau

Sonnabend, den 19. April 1924:

Schon morgens fuhren wir mit der Eisenbahn nach Tapiau; ich konnte es kaum erwarten, Lovis‘ Geburtsstadt zu sehen, über die er uns so viel erzählt hatte. Mit einem Pferdefuhrwerk ging es nach der Ankunft über die Deime-Brücke zum Hause von Herrn und Frau Bürgermeister Wagner, die uns eingeladen hatten. Bei der Begrüßung erkannte ich ihn sogleich an der Ähnlichkeit, mit der ihn Lovis auf dem „Tapiauer Ratsherrenbild" gemalt hatte. Auch hier stand er mit einer Zigarre in der Hand, wie auf dem Gruppenbild.

 

Herr Wagner hatte zur Feier des Tages Honorationen der Stadt eingeladen. Darunter auch den 79-jährigen Herrn Bäckermeister Klein, der mir erzählte, dass er als junger Mann Geselle in der Gerberei von Lovis' Vater gewesen war. Herrn Klein, mit seinem weißen Backenbart, fand ich auch sehr ähnlich, wie auf dem Ratsherrenbild. Er war sehr freundlich, aber als ich den alten Herrn höflich fragte, ob ich ihm Sahne in seinen Kaffee gießen dürfe, ranzte er mich auf ostpreußisch an, dass er sich seine Sahne noch selber reinschütten könne.

 

Lovis freute sich, alte Bekannte und Freunde wiederzusehen, vertraute mir aber an, dass er manche recht „klapprig" geworden fände. Als die Gesellschaft im Aufbruch war, sagte Lovis, er wolle in sein früheres Elternhaus gehen, aber Herr Wagner meinte, es würde keine Freude machen, jetzt dort eine polnische Familie hausen zu sehen. Daher machte Lovis nur einen Spaziergang, um mir seine Heimatstadt zu zeigen, die ihn zum Ehrenbürger gemacht hatte. Wir gingen dabei zu der kleinen Kirche, der er das Triptychon „Golgatha" gestiftet hatte. Auf dem Friedhof sah ich dann das Grab seiner Mutter, von der, Lovis erzählte, dass sie 1873 starb, als er vierzehn Jahre alt war. Wir wanderten danach noch über die Felder, wo Lovis als Kind gespielt hatte. Ich freute mich, wie gut er zu Fuß war. Er meinte, er wäre eine rühmliche Ausnahme des Spruches, dass der Prophet nichts in seiner Vaterstadt gelte.

 

Von der Jugend sehr verehrt

Ostern, Sonntag, den 20. April 1924:

Das Interessante unseres Aufenthaltes erhöhte sich dadurch, dass zur selben Zeit eine Gedenkfeier für Immanuel Kant in Königsberg stattfand (Vor zweihundert Jahren, am 22. April 1724, war der große Philosoph in Königsberg geboren worden.) Wir haben zu allen diesen Festlichkeiten Ehrenkarten, so auch heute. Lovis erinnerte mich daran, dass er vor einigen Jahren eine Lithographie von Kant mit Königsberg als Hintergrund gemacht hatte.

 

Bei einer dieser Kant-Feiern trafen wir Herrn Dr. Carl Bulcke (in Königsberg 1875 geborener Romanschriftsteller, von Beruf Staatsanwalt, 1936 in Berlin gestorben), und am Nachmittag gingen wir mit ihm ins „Blutgericht". Lovis nennt ihn immer „Landsmann"; er hatte vor einiger Zeit in Berlin sein Porträt gemalt. Ich hörte, wie beide ein Gespräch erwähnten, das sie bei der Porträtsitzung gehabt hatten: Herr Bulcke, der Schriftsteller ist, hatte Lovis erzählt, dass er erst hätte Maler werden wollen, und fragte sich, ob das nicht vielleicht besser gewesen wäre. Darauf hatte Lovis ihm folgendes geantwortet: „Landsmann, eines können Sie mir glauben, glücklicher wären Sie auch nicht geworden“.

 

Heute war ein besonders inhaltsreicher Tag, aber da war auch noch folgendes auf der Agenda: Im Hotel (Berliner Hof) gaben Lovis, die Künstler von Königsberg, einen Bierabend. Außer der älteren Generation waren da auch eine ganze Anzahl forscher junger Leute und Studenten; denn Lovis wird von der Jugend sehr verehrt. Er unterhielt sich auch gern mit diesen zielbewussten Kunstjüngern.

 

Ostermontag, den 21. April 1924:

Vormittags waren wir im Dom im Zusammenhang mit der Kant-Feier, wonach auch ein Essen für die Geladenen in der Stadthalle stattfand. Von dort zog es uns dann aber wieder zu Lovis' Bildern; daher gingen wir nachmittags in seine Ausstellung. Lovis war bald von Besuchern umringt. Ein Fremder fragte mich, ob ich meines Vaters Talent geerbt hätte und Maler werden wolle, was ich verneinte. Lovis ist es auch lieber, dass ich studiere, um Ingenieur zu werden.

 

Auf dem Nachhauseweg passierten wir die „Komische Oper", und es amüsierte Lovis, wie ich diesen Namen auf dem ersten Worte betonte, als ich ihn von der Fassade dieses Gebäudes ablesend aussprach. (Die „Komische Oper" bestand einige Jahre nach dem Ersten Weltkriege im ehemaligen Luisentheater, Hufenallee 2, 1927/1928 wurde das Gebäude durch den Berliner Architekten Oskar Kaufmann zum Neuen Schauspielhaus umgestaltet. Die Sowjets bauen das zur Ruine zerstörte Haus jetzt abermals als Theater auf.)

 

Beim Bohnenmahl der Kantgesellschaft

Dienstag, den 22. April 1924:

Zum Mittagessen waren wir bei Herrn und Frau Otto Hermann Claaß. Es war uns lieb, sie wiederzusehen; als alter Verehrer und Sammler von Lovis' Kunst hatte er uns oft in Berlin besucht. Jeden Weihnachten schickt er Lovis eine Königsberger Marzipantorte, die er mit Vorliebe isst und auch gemalt hatte. In ihrem Hause hatten Herr und Frau Claaß alles aufgeboten, und gaben Rot- und Weißwein, und auch Sekt. Lovis, der früher ein großer Liebhaber des Bacchus war, hat einen guten Tropfen gern, obwohl er heutzutage dem Alkohol nur sehr mäßig zuspricht. Lovis sagte, dass, wenn sich jemand starkes Trinken abgewöhnen will, mehr Energie dazu gehöre beim wenig Trinken zu bleiben, als es ganz aufzugeben.

 

Wir dankten unseren Gastgebern beim Abschied. Nach der Rückkehr ins Hotel zog sich Lovis seinen Frack an, und ich half ihm beim Knoten der Binde; denn es ging dann zum Bohnenmahl der Gesellschaft der Freunde Kants. (Bei jeder Wiederkehr des Geburtstages des Philosophen wird seit seinem 1804 erfolgten Tode dieses Mahl veranstaltet. Der Brauch wird jetzt in Göttingen weiter gepflegt.) Viele Würdenträger, die Brust mit Orden besät, waren zugegen, und viele Freunde scharten sich um Lovis. Ich fühlte mich sowohl in seinem ostpreußischen Kreise, dass er lachend zu mir sagte: „Na, Du bist ja ordentlich aufgekratzt heute“. Das war wirklich eine großartige Festlichkeit, aber es war nicht genug damit; denn abends hörten wir noch die Oper „Fidelio".

 

Mittwoch, den 23. April 1924:

Am letzten Tage machten wir noch eine Rundfahrt durch Königsberg mit einer Pferde-Droschke, die Lovis lieber hat als Autos, wenn keine Eile ist; sein Malerauge hat dann Zeit zum Betrachten. Während der Spazierfahrt äußerten wir unsere Befriedigung, diese Reise gemacht zu haben, und ich dankte ihm, dass er mich mitnahm. Lovis erwähnte auch, dass, obwohl seine Eltern wohlhabend waren, sie immer Vierter Klasse mit ihm gefahren seien. (Früher gab es vier Wagenklassen bei der Eisenbahn.) Jetzt aber, wenngleich er sonst nicht auf äußeren Luxus Wert läge, würde er nur auf die beste Art reisen wollen.

 

Die Droschke brachte uns dann zum Hotel zurück, und ich packte, während Lovis eine Zigarre rauchte; auf der Straße raucht er nie, weil er das nicht für gute Form hält. Damit war es aber schon abends geworden, und Zeit zum Bahnhof zu fahren. Freunde und Bekannte waren an der Bahn und brachten uns Aufmerksamkeiten für die Rückreise nach Berlin. Herr Bulcke fuhr mit uns. Beim Abfahren stieg mir der Gedanke auf: „Wie und wann werde ich Königsberg wiedersehen?"

(Ende des Tagebuch-Textes)

 

Ich bin nie wieder in Ostpreußen gewesen. Aber ich erinnere mich an diese Reise, wenn ich hier in New York im Museum of Modern Art das Selbstporträt meines Vaters sehe, das er im April 1924 gemalt hatte. Herrn Degner porträtierte er später, im Jahre 1925, auch in Berlin, und das Bild befindet sich jetzt in einer Sammlung in Chicago. Dort wird im Mai zum Anlass der hundertsten Wiederkehr von meines Vaters Geburtsjahr eine Ausstellung seiner Werke veranstaltet werden, also im selben Monat seiner großen Jahrhundert-Ausstellung in Wolfsburg.

Thomas Corinth New York, im Februar 1958

 

Seite 12   Begegnung vor Ostern

Wie stark sich in Lovis Corinth das Erlebnis der Passionszeit und der Osterbotschaft gestaltete, zeigt eine Mitteilung von Charlotte Berend-Corinth in ihrem Buch „Mein Leben mit Lovis Corinth". Der Vorgang, von dem hier erzählt wird, ereignete sich im März 1925, dem Todesjahr des Malers.

 

Corinth trat auf das äußerste aufgeregt zu mir ins Zimmer. Er, der sonst langsam sprach, überstürzte die Worte:

 

„Ich habe etwas Merkwürdiges erlebt, ich kann mich gar nicht beruhigen“.

 

Wie Corinth da vor mir stand, zuckte jeder Nerv in seinem Gesicht vor Bewegung.

 

„Ich geh da so, wie ich das immer tue, durch den Tiergarten, plötzlich steht ein Mann vor mir und streckt die Hand nach einer Gabe aus. Nun, du weißt, dass ich so etwas nicht ausstehen kann und grundsätzlich nie etwas gebe; so gab ich also eine unwirsche Antwort und ging meines Weges weiter. Wie ich einige Schritte gegangen war, wird's mir mit einem mal bewusst, wie seltsam dieser Mann mich angeblickt hatte und wie seine Augen aussahen! Das kannst du dir gar nicht denken, wie — und mit einem Male wusste ich es, das war Jesus Christus — Er selbst — gewesen. Mich durchriss es geradezu. Ich lief den Weg zurück, ich sah ihn langsam seines Weges gehen, ich nahm schnell etwas mehr Geld und hielt es ihm hin. „Bitte“, sage ich. Er blieb stehen und sah auf das Geld und wollte es nicht nehmen. „Hier, bitte“, sagte ich nochmal. Er sah mich dann an — du machst dir ja gar keinen Begriff von diesen Augen — dann nahm er das Geld“.

 

Am andern Tage war Lovis in seinem Atelier, und ich hörte ihn nebenan sprechen. Späterhin kam er zu mir, erzählte, dass jener Betreffende bei ihm gewesen wäre, und er habe ihm seine Bilder gezeigt.

 

„Weißt du, ich hätte immer vor ihm niederknien mögen“.

 

Das war das einzige Mal in den dreiundzwanzig Jahren, dass ich Corinth in solcher Gemütsbewegung gesehen habe . . .

 

„Ecce homo — Sehet den Menschen!" Wie sehr Corinth dieses Bibelwort bewegte, zeigt eine Stelle in seiner Selbstbiographie:

 

„Ich stehe vor einem großen Bilde. Es wird ein Ecce Homo. Ich will es ausführen, die Osterzeit hat meine Spannkraft erhöht. Ich hänge künstlerisch mit den Geschehnissen der Bibel und ihren Feiertagen zusammen. Als Radierung habe ich in dieser Zeit eine Auferstehung gearbeitet. Als Gründe dieses Motivs reizten mich sehr, wie nach der Bibel der mystische Vorgang in der Grabhöhle vor sich geht, die Frauen im schönsten Frühlingsmorgen mit ihren Spezereien erscheinen, die Jünger Petrus und Johannes neugierig dahineilen, und namentlich weil Johannes schnellfüßiger ist als Petrus, auch zuerst zum Grabe kommt und hineinguckt. Derartige Motive bleiben mir durch Jahre, bis es sich auf einmal als Kunstwerk äußert und bearbeitet wird. Einstweilen bin ich mit der Radierung immer noch nicht zufrieden und denke es nochmals zu fassen, bis ich es gelöst habe. Auch für den Ecce Homo habe ich eine große Platte gekauft. Vielleicht wird es was!"

 

Seite 12   Blätter ostpreußischer Geschichte

Das Albrechtsschwert, heute in Wiesbaden

Foto: Das Albrechtsschwert

Von den Insignien, die bei der Königskrönung am 18. Januar 1701 im Königsberger Schloß verwandt wurden, waren die denkwürdigsten Stücke das Zepter und das Schwert. Das reich mit Diamanten und Rubinen besetzte Zepter hatte der Zar Peter der Große dem Kurfürsten Friedrich III. geschenkt, als er ihn 1697 in Königsberg besuchte. Es war dadurch besonders ausgezeichnet, dass die Weltkugel und der Leib des Adlers von zwei mächtigen Rubinen dargestellt wurden. Das Schwert hatte der Goldschmied Jobst Freudener 1540 für den Herzog Albrecht gefertigt. Freudener, den der Herzog sich als Hofgoldschmied nach Königsberg geholt hatte, stammte aus Ulm. 1527 war er Bürger im Kneiphof geworden. Bis zu seinem Tode (um 1554) hat er viel für den Hof gearbeitet, Trinkgeschirr, Siegel und auch die Zepter der Universität. Besonders geschätzt war er als Siegelmacher. Er schuf mehrere Siegel für die Altstadt und den Kneiphof in Königsberg und für die Stadt Danzig.

 

Das 96 Zentimeter lange Albrechtsschwert ist eine besonders kunstvolle Arbeit. Scheide und Griff bestehen aus vergoldeten in Silber getriebenen Platten mit Darstellungen biblischer Vorgänge (Sündenfall, Arche Noah, Turmbau zu Babel, Jakobs Traum von der Himmelsleiter und andere mehr) nach Kupferstichen von Aldegrever und anderen Meistern. Am Griff befinden sich Medaillons mit Nachbildungen antiker Münzen und ein Doppelbildnis des Herzogs und der Herzogin Dorothea. In der Mischung von Antike, Christentum und Fürstenverherrlichung ist das Schwert ein charakteristisches Erzeugnis seiner Zeit, der Renaissance. Der Künstler erhielt für das Werk in der Schlussabrechnung am 21. November 1541 122 Mark 45 Schilling, dem heutigen Wert nach weit über 6000 Mark.

 

Das Albrechtsschwert war keine Waffe, aber auch kein Kunstwerk an sich, sondern ein Symbol der fürstlichen Landeshoheit. Nachdem das Ordenskreuz mit der Umwandlung des Ordensstaates in ein weltliches Herzogtum seinen Charakter als Herrschaftszeichen verloren hatte, wählte Herzog Albrecht den Adler als Landeswappen und das Schwert als Zeichen seiner richterlichen Gewalt. Mit einem Schwert über der Schulter ist er auch auf einem steinernen Relief an der Alten Universität, auf dem Universitätssiegel — und noch heute auf den Alberten-Nadeln dargestellt.

 

Als die brandenburgischen Kurfürsten 1618 die Nachfolge in Preußen antraten, übernahm der Kurfürst Johann Sigismund auch das Albrechtsschwert. Es wurde 1688 beim Begräbnis des Großen Kurfürsten in Berlin verwandt, wie auch 1701 bei der Krönung in Königsberg. 1857 wurde es Bestandteil der preußischen Reichsinsignien. 1861 hat es zum letzten Mal bei der Krönung König Wilhelms I., des späteren Kaisers, in Königsberg eine symbolische Rolle bei dem Zeremoniell in der Schloßkirche gespielt. Nachgebildet wurde es von Menzel auf seinem großen Gemälde der Krönung und von dem Bildhauer Reusch in dem Denkmal des Königs am Kaiser-Wilhelm-Platz am Königsberger Schloß. Aufbewahrt wurde es früher im Hohenzollernmuseum in Schloß Monbijou in Berlin; heute befindet es sich im Neuen Museum in Wiesbaden unter der Obhut des Landes Hessen, das das ehemalige preußische Kunstgut treuhänderisch verwaltet. Diese Arbeit eines Königsberger Goldschmiedes ist das älteste Stück des preußischen Kronschatzes.

Dr. Gause

 

Auf zwei Königsberger Denkmälern waren Nachbildungen dieses Schwertes zu sehen. Bereits erwähnt wurde das Monument für Kaiser Wilhelm I., das ihn bei der Königskrönung 1861 während der Eidesleistung mit hocherhobenem Schwert darstellte. An einer anderen Seite des Schlosses, zu Füßen des Haberturms am Münzplatz, stand die ebenfalls von Friedrich Reusch modellierte Statue des Herzogs Albrecht in der Tracht seiner Zeit. In der Rechten trug der Herzog die Urkunden der „Agenda 1525" (der Kirchenordnung) sowie der Universitätsgründung 1544; die Linke umfasste den Griff des seitwärts zu Boden gestellten Schwertes.

 

Früher mögen viele Passanten an diesen Denkmälern vorübergegangen sein, ohne auf das dargestellte Schwert zu achten. Heute ist das Original für uns das einzig erhalten gebliebene Hoheitszeichen des Herzogtums Preußen, das staatliche Umwälzungen, Kriege, Plünderungen und wechselvolle Zeitläufte überdauert hat.

 

Seite 12   Dat Osterwoater

Eine Erinnerung von Toni Schawaller

Nach längerer Zeit bringen wir wieder einmal eine kleine Erinnerung in heimatlichem Platt. Es wird viele Landsleute, vor allem die jungen unter ihnen, geben, die dieses Platt nur mit Mühe lesen können. Aber wir meinen doch, dass wir uns auch hier im Westen immer wieder mit dem vertrauten Platt beschäftigen sollten, wie es in vielen Gegenden unserer Heimat — mit Abweichungen natürlich — auf dem flachen Lande gesprochen wurde. Bei einer Übersetzung ins Hochdeutsche würde dieser Text blass und farblos erscheinen; das Plattdeutsche gibt ihm seinen besonderen Reiz.

 

Et wär am Ostersinnoawend Oawend, wi ons de Großke dat Geschichtke vont Osterwoater vertelld.

 

De Großke huckd, de Händ öm Schoot gefohlt, an ehr Himmelbedd. Wi Marjellens vertellde ons, wi wi morge freh noah Osterwoater goahne ware. Wi wi nu derbi gnidderde, doa bereep ons de Großke on säd: „Marjelles, wenn ju morge noah Osterwoater goahne wölle, dörw ju nich so romdallwere, denn mott ju e beetke ehrboar sönd on goode Gedanke hebbe biem Önnschloape. Wer sick mött eenem verteernt hätt, mott em noch vär Sonnundergang de Hand geewe. Osterwoater mott vär Sonnoppgang von loopend Woater gescheppt ware, derbi mott man knee, bim Scheppe noah Sonnoppgang kicke. Bim Osterwoaterhoale keen Wort reede, nicht äwrem Krietzweg goahne! Erscht wenn dat Woater äwre Schwell gedroage ward, därw man wedder reede. Wenn ju dat alles nich hoole, frucht ok dat Osterwoater nuscht, denn verlört et siene Kraft ute Osternacht“.

 

Et war stöll önne Stoaw, bloß de ohle Wanduhr tickd.

 

„Dat stömmt, dat stömmt!"

 

Wi oawer pranzelde de Großke: „Großke, dit Oawend vertellst ons doch dat Geschichtke vont Osterwoater, wat din Urgroßvoader ju ömmer vertelle deed!"

 

„Min Urgroßvoader", säd de Großke, „de ohle Schmött Hinz, wär beinoah 96 Joahr olt. Ek hebb em noch goot gekennt. He vertelld ons Kinder ömmer Geschichtkes von fröher. On dat Geschichtke vont Osterwoater sull woahr sönd. Et wär nu so:

 

Ön dat Derp, wo mien Urgroßvoader opgewachse wär, stund anne Dröwt e ohler Holunderboom. An dem Boom hätt von ohle Tiede her gespookt, on keener wull gern an dem Oawend durt verbigoahne. Von hinder dem Boom sull ok dat Pestgespenst ön jenne Osternacht värgekoame on de Hörtedochter begegend sönd. Anne Dröwt stund dat Hörtehuus. On de Hört had e ganze Stoaw voll Kinder, doa wäre de Stöckches Brot mänkes Moal sehr kleen, oawer de ohle Großke, dem Hört siene Mutter, säd: ,Veel Kinder, veel Stöckches Brot, on veel Voaderonser!' On de Kinder wäre gesund on toofreed.

 

De ölste Dochter, de Erdmute, wär dat hübschte Mäke untem ganze Derp. Dat wehr er e bößke önne Kopp gesteege, on de ohle Großke moahnd ehr: ‚Erdmute, Erdmute, loat di de Schönheit nicht verdarwe!' De junge Hört vont jenntsied Fleet wull de Erdmute hebbe, oawer karäsig säd se: ,so Hört krieg eck noch ömmer', on kickd noah dem Schulz sin Sehn.

 

Am Sinnoawend var Ostern keem nu de Hörtehans on brocht de Erdmute e Palmestruß on froog: ‚Erdmute, wöllst nich min Fruu ware?' Doa lachd de Erdmute, schmeet dem Struß önne Eck on schreech: ‚Leewer nehm eck dat Gespenst von hinder dem Holunderboom!' ‚Erdmute', säd de Großke, versünd di nich. Weetst du ok, wat du reede deist? De Erdimute säd nuscht on de Hörtehans ging trurig noah Huus, on de Sonnke ging under, ohne dat se emm de Hand gereekt had.

 

Dem andre Morge, de Dag deed kuum gruue, nähm de Erdmute dem Kruck vont Wandbrett on ging noah Osterwoater. Underwegs dochd see: ,had eck mi doch möttem Hans verdroage, nu kann eck womäglich Onglöck statt Glöck mött dat Osterwoater oppscheppe!' Wi se so an dem ohle Holunderboom keem, troat e grooter Mann von hindrem Boom vär, de had es Sens' oppe Puckel. Ehr schucherd. De Mann bood ehr goode Morge. De Erdmute wär stöll. Wi sull se reede, wenn se Osterwoater hoald! Doch de Mann ging an ehre Sied, bött se ant Fleet keem, on boot ehr wedder goode Morge. De Erdmute kneet sick ant Fleet henn on scheppd dat Osterwoater. Doa hörd se son grusliget Lache. Se kickd önne Höcht on schreech: ,De Knoakemann! Dat Gespenst!‘ Se nehm dem Kruck mött Osterwoater on rennd koppäwer noah Huus. Se schleppd sick dootkrank äwre Schwell on noah dree Doag wär se doot. Se had de Pest mött dat Osterwoater oppgescheppt. Von Stund an ging dat groote Starwe los. Ganze Derper wurden leddig, ok dat Hörtehuus.

 

Öm Derp leewt bloß noch de ohle Großke, dem Hört sin Mutter, on ehr Enkelkind. Dree Joahr had all de Pest gehuust, on nu leeg de ohle Großke ehr letztet, dat kleen Jungke, tum Starwe. De ohle Großke had keene Troane mehr. Doa besonn se sick, et wehr joa Osternacht. Se streek dem Jungke äwre Kopp, nehm dem Kruck vont Brett on ging noah Osterwoater. An dem ohle Holunderboom keem ehr e Mann mötte Sens‘ oppe Puckel entgegen. De Großke stört sick nich dran. He boot ehr de Tied, se beacht et nich. Bloß ehre Troane funge an to loope, wie lang had se all nich gegräne! Se fülle opp ehre ohle Händ. De Mann ging neewen ehr bött ant Fleet. De Großke kneed sick henn, kickd noah Sonnoppgang on dochd: ,Help ons de leewe, truste Gottke!', on scheppd dat Osterwoater opp. Doa hörd se mött eens so'n Knall, als wenn eener mötte Pitsch önt Woater schloog. Se verschrock sick on docht, de Mann hätt ehrem Kruck mött Osterwoater terschloage. Oawer wi se önne Höcht kickd, säch se, dat de Mann öm Boage dem Sens äwert Fleet schmeet. Wi se nu so noah Huus leep, on ön ehr Stoawke keem, huckd all de kleen Jungke ön sin Beed on säd: ‚Großke, wo wärscht? Äwend ging de Ostersonnke opp!' ‚Eck hebb de Pest furrtgejoagd', sed de Großke. On von de Nacht sturw keener mehr anne Pest“.

 

Önne Stoaw wär et stöll. Et wär all düster. Bloß de witte Häkelspötze schömmerde ant Himmelbedd. Wi oawer streeke de Großke sacht äwre Kopp on ginge ute Stoaw. On morge wull wi noah Osterwoater goahne.

 

Dr. med. Leo Koslowski, Sohn des Dr. med. F. Koslowski, aus Liebstadt, jetzt in Markdorf (Baden), hat sich an der Universität zu Freiburg i. Br. für das Fach der Chirurgie habilitiert.

 

Die Jahresversammlung der nordostdeutschen „Künstler-Einung" fand am 22. und 23. März in Marburg in Verbindung mit einer vielseitig beachteten Kollektivausstellung von vier Mitgliedern statt. Professor Fritz Pfuhle, der mit Vollendung seines achtzigsten Lebensjahres den ersten Vorsitz niedergelegt hat, wurde zum Ehrenvorsitzenden ernannt. Dr. med. Ernst Melzner wurde zum 1. Vorsitzenden gewählt. Vorgesehen ist für November eine umfangreiche Kunstausstellung in Berlin, bei der auf einem Kulturabend Dr. Melzner einen Lichtbildervortrag „Nidden und seine Künstlerkolonie" halten wird. Geplant sind ferner Kunstausstellungen in der Kunsthalle in Recklinghausen, in Hameln und in Dortmund. Dr. Melzner wird über Bildende Kunst einst im Ostseeraum“ sprechen. In der Leitung der Vereinigung unterstützt ihn die Malerin Ida Wolfermann-Lindenau.

 

Seite 12   Große Corinth-Ausstellung in Bremen

In diesem Corinth-Gedächtnisjahr — der große Maler wurde am 21. Juli 1858 in Tapiau in Ostpreußen geboren — veranstaltet nach Berlin auch Bremen eine große Gedächtnisschau. Die Kunsthalle Bremen, Am Wall 207, zeigt fünfzig Gemälde, 170 Aquarelle und Handzeichnungen und 250 Blatt Druckgraphik. Die Ausstellung, die bis zum 20. April dauert, ist geöffnet montags bis freitags von 10 bis 21.30 Uhr, sonnabends und sonntags von 10 bis 16 Uhr.

 

Seite 13 Foto: Vorfrühling am Pregel

Lang und hart ist der Winter in unserer Heimat, und wenn auch an vielen klaren Wintertagen die Sonne vom Himmel lachte, so warteten wir doch sehnsüchtig auf die ersten kleinen Anzeichen, dass der Frühling in unser Land kam. Wenn der erste Tauwind von der See den verkrusteten Schnee schmelzen ließ, wenn der Sturm nachts um die Häuser heulte und wenn das Treibeis krachend gegen die Brückenpfeiler in unserer alten Stadt am Pregel schlug, dann wussten wir: bald ist es soweit. Lang dauerte noch der Kampf zwischen den Naturgewalten, bis endlich das letzte Eis geschmolzen war und aus den Anlagen und den vielen Gärten in den Vororten der Duft nach frischer Erde stieg. Unsere Aufnahme gibt ein Bild von einem ersten Vorfrühlingstag in Königsberg. Noch trägt der Pregel einzelne kleine Eisschollen, die müde dahintreiben und bald schmelzen werden. Noch bedeckt schmutziger Schnee in kleinen Inseln die Straßen; aber von den Dächern der alten Speicher am Hundegatt ist er schon weggeschmolzen, über diesem Bild liegt der Hauch des nahenden Frühlings in unserer Heimat.

 

Seite 13   Ahnengalerie für kleine Leute

Von Elisabeth Schaudinn

Der „Familiensitz" ist tausend Quadratmeter groß, und das „Schloß" misst neun mal sechs Meter; ein Holzhaus, aber immerhin ein eigenes; und ein eigenes Stück Erde in diesem braven Land, das uns aufnahm. Die „Kinder", die nun schon keine Kinder mehr sind, leben mit der ganzen leidenschaftlichen Teilnahme der Jugend in Gegenwart und Zukunft; es gibt keine Klagen über Verlorenes zwischen diesen vier Holzwänden. Aber sie sollen und wollen doch wissen, woher sie kommen. Sie sollen die Marienburg und das Krantor kennen, das Königsberger Schloß und das Tannenbergdenkmal, die Hohe Düne und den Wachbudenberg. Sie sollen auch die Gesichter ihrer Vorfahren kennen und die vielen ernsten und heiteren Familiengeschichten, die mir Mutter und Schwiegermutter, Tanten und Onkel überliefert haben. Sie sollen sich zu Hause fühlen in diesem Wurzelgeflecht der Familie, um nicht so leicht entwurzelt zu werden.

 

Die Familienfotos sind zwar herübergerettet. Aber sie ruhen wohlverwahrt in Alben und Kästen und werden nur an seltenen Familienfeiertagen hervorgeholt und beschaut. Das ist nun einmal so in unserem mit Alltagsereignissen überfüllten Leben. Eines Tages jedoch, beim Ausfegen meines Zimmers, fällt mein Blick auf die anderthalb Quadratmeter ungenutzter Wand über der Kommode, neben dem großen grünen Schrank, und vor meinem inneren Auge ersteht sie, die „Ahnengalerie"! Es ist ein etwas versteckter Winkel, aber das finde ich gerade recht. Ein Plätzchen stillen Gedenkens soll ja kein Blickfang für fremde Besucher sein. Auch etwas klein ist der Winkel, das muss ich zugeben. Aber es sollen ja darin gar nicht jene anspruchsvollen Vergrößerungen prangen, die doch nur Vergröberungen sind. Wir nehmen die Bilder, wie wir sie gerade haben, Groß und Klein. So entsteht ein bewegtes Gesamtbild. Man muss, um das kleine Amateurfoto von Großtante Else zu betrachten, näher herantreten, wie zu vertrautem Gespräch; bei der Reproduktion der Kreidezeichnung wiederum tritt man besser etwas zurück, dann hat das ernste Jünglingsgesicht uns plötzlich so vieles zu sagen aus der Entrücktheit seiner frühen Vollendung.

 

Zuoberst hänge ich das älteste Bild: Die Ur-Urgroßeltern Christian und Christine mit einem Teil ihrer Kinderschar. Christine und die Töchter tragen noch Reifröcke und strenge Scheitel über etwas verschüchterten Fotografiergesichtern; und wann der alte Christian nicht nach der damaligen Fotografensitte jenes Folterinstrument zum Steifhalten des Nackens im Genick hätte, könnte man meinen, er schüttelte den hageren Bauernkopf über „dat niemodsche Tieg".

 

Es soll nichts retuschiert werden in unserer Ahnenreihe. Ich will's dir nicht verschweigen, mein lieber Sohn Christian, dass dein Ur-Urgroßvater und Namenspatron nur plattdeutsch und litauisch sprach. Und das „Stammschloß" an der litauischen Grenze, in dem dein Urgroßvater residierte, hatte ein Strohdach. Da siehst du es auf dem Aquarellchen; das hängen wir auch dazwischen, denn ein paar Häuser gehören in die Ahnengalerie, damit man die Alten richtig aus- und eingehen sieht. Auch das edle Gesicht der schönen Jüdin darf nicht fehlen, die im Jahre 1870 bei ihrer Hochzeit nicht ahnen konnte, dass sie ihre Enkel einmal mit dieser Herzensentscheidung in Not bringen würde Die unverschuldete Not hat die Verehrung nie auslöschen können; auch das müssen die Urenkel wissen.

 

Wie viele Schicksale sind da eingefangen, auf ein paar Quadratzentimeter Papier! Vielleicht wird man einmal einen stillen Winterabend mit den Kindern haben oder einen verregneten Sonntagnachmittag, an dem sie weder radeln noch Fußball spielen können. Dann werde ich ihnen all die Geschichten erzählen, die ich schon jetzt beim Ordnen der Bilder wie einen breiten Familien-Roman in meiner Erinnerung lese. Vielleicht werden die Kinder auch hier und da von selber zu fragen beginnen, denn die „Ahnen" werden ja nun mit uns leben, werden uns anschauen, — wohlwollend, fragend, manchmal vielleicht auch mit leisem Vorwurf. Wir werden uns manchmal plötzlich von ihnen beobachtet fühlen und diese oder jene Entscheidung vor ihnen zu rechtfertigen suchen; ja, wir werden schließlich sogar manchen Rat von ihnen erhalten, wenn wir nur recht eindringlich fragen: „Sag mal, wie hättest du das gemacht? — Würdest du hier vielleicht energisch werden? — Hätte ich dort vielleicht helfen sollen?" Und so fort.

 

Wie ist das eigentlich mit einer richtigen Ahnengalerie? Da gibt es doch immer einen Wappenspruch, eine Devise, die allen Kindern dieses Geschlechtes irgendwie eine Verpflichtung ist. Was wäre denn unseren Ahnen genehm (geschrieben steht gemeinsam)? Welchen Wahlspruch würden sie billigen?

 

Sie kommen aus so verschiedenen Lebenskreisen: bäuerlich streng die einen, die anderen kleinstädtisch gemütlich. Und der Urahn Johann Jakob ist überhaupt nicht leicht in ein Gesamtbild einzuordnen, der Pillauer Kapitän, von dessen Leben ich weniger weiß als von seinem Tode. Statt eines Porträts hängt da das Bild eines schlanken Segelschiffes, mit dem er, von Übersee heimkommend, dicht vor dem Pillauer Hafen in einem plötzlichen Unwetter unterging. Dieses Schiff ist schon lange in der Phantasie der Urenkel vor Anker gegangen, und viele Gedanken und Fragen rauschen durch seine Segel.

 

In der Generation der Großeltern werden dann fast alle Gesichter weltweiter und kühner: Da ist der Gelehrte dessen helle, heitere Augen die Welt des unendlich Kleinen durchforschten; der Landwirt mit dem planenden Blick; da sind die Frauen in den weiten Jugendstil-Kleidern, glücklich und stolz über neue, schwer erkämpfte Berufe.

 

Und die unterste Bilderreihe, unseren Augen und unseren Herzen am nächsten? Die Kinder werden sie mit stiller Scheu betrachten — die grauen Soldaten. Der Vater, die Brüder der Eltern, — man erinnert sich kaum; und doch sind sie vertraut wie große ältere Freunde, die alles verstehen.

 

Aber den Wahlspruch wollte ich suchen, das gemeinsame Wort, das sie alle uns noch heute zu sagen haben, gerade heute. „Mehr sein als scheinen". Ich glaube, das ist's! Ein Rückblick auf all das gelebte Leben, ein Trost, und eine Mahnung.

 

Seite 13, 14   Die Ochen / Von Hansgeorg Buchholtz

Der Hof gehörte den Denkats. Nach dem Schwedisch-Polnischen Krieg hatte man sie hier auf einer wüsten Hufe angesetzt. Damals bauten sie auf der Brandstelle des zerstörten Gehöfts das Wohnhaus, ein Vorlaubenhaus. Unter die Vorlaube wurden die Wagen geschoben, darüber auf dem Dachboden befand sich die Kornkammer. In unserer Zeit war die Vorlaube nur noch Sitzplatz, schattig und geschützt, und zugleich — durch die Glastür — Zugang zur Diele.

 

Die alten Ställe waren nach dem Ersten Weltkriege durch Neubauten ersetzt worden, aber das Wohnhaus bekam nur ein Ziegeldach statt der alten Rohrbedachung, sonst blieb es unangetastet. Die Ochen hätte niemals erlaubt, dass etwa auch ein neues Haus aufgebaut worden wäre. „Für das Vieh", hatte sie zum Baumeister gesagt, „da wollen wir uns ja anpassen an die neue Zeit, aber mit dem Wohnhaus ist das anders, da sitzt Wärme drin von über zweihundert Jahren“.

 

Unsere Ochen Denkat war klein, aber ohochen! Wenn man von der Vorlaube her in die Diele trat, dann lag ihr Zimmer rechter Hand, und das eine Fenster ging auf den Hof hinaus und das andere auf den Garten. Immer schwebte ein Duft von Äpfeln und Birnen im Raum, denn auf dem Spindchen stand eine große Schale, die war vom Herbst bis in das Frühjahr hinein mit Obst gefüllt. Die Ochen hatte ihren Sessel so zu stehen, dass sie aus beiden Fenstern zugleich guten Ausblick hatte. Sie wusste alles, was auf dem Hof vor sich ging; sie hatte auch den großen Grauchenbaum und die Gelben Richards im Auge. Wir konnten es anfangen, wie wir wollten, wenn wir uns im Herbst diesem Teil des Gartens oder zur Sommerzeit dem Erdbeerbeet näherten, wenn wir im Frühling einige Priemeln von den Rabatten auf unsere eigenen Beete herüberholen wollten, sicherlich klopfte es dann ans Fenster, und wenn man sich einredete, es nicht zu hören, klirrte der Fensterflügel leicht: „Na ihr? Was habt ihr vor?" Und dann trollte man sich verlegen. „Ich weiß all nicht", sagte sie beim Abendbrot zuweilen, „wie ich so alt war, da haben wir nicht so viel an der Pumpe herumgedalbert“. Dann wurde Klara rot.

 

Die Ochen hatte auch ernsthaftere Anliegen, wie die Pünktlichkeit beim Füttern und Melken. Sie regierte eben noch und war die letzte Instanz. Selbst wenn Muttchen und Vatchen sich einmal nicht einig waren in irgendeiner Sache und ein innerer Krieg auszubrechen drohte, so hieß es: „Na, dann sage ich das eben jetzt der Ochen!" Das war Mutters allzeit gültiger Trumpf, und Vater tat gut daran, zu kapitulieren.

 

Wir nannten sie alle nur die Ochen, auch wenn wir nicht direkt zu ihrer Familie gehörten. Sogar die Nachbarn von den Abbauten grüßten sie so. Wie alt die Ochen war? Das war immer schwer zu bestimmen gewesen. Ich habe sie nur als kleine weißhaarige Frau gekannt. Wenn sie nicht an der Stirnseite des langen Esstisches präsidierte, oder an einem fingerdünnen hellen Stöckchen mit runder Elfenbeinkrücke durch den Garten ging, thronte sie immer in dem großen Ohrensessel in der Stube. Die Füße ruhten dann auf einem Bänkchen, dessen Polsterung mit bunten Glasperlen bestickt war. Solcher perlengeschmückter Gegenstände bediente sie sich mit besonderer Vorliebe. Da gab es eine Schreibmappe, auf der auf blauem Grunde ein farbiges Monogramm aus winzigen Perlen gestickt war, ein Brillenetui, ein Geldtäschchen, ein Nähkästchen, Pantoffeln und anderes. „Das hat meine jüngere Schwester gestickt", erklärte die Ochen, wenn man sie befragte. „Sie ist leider schon mit sechzig gestorben", fügte sie meist hinzu. Wir kannten nur die Ochen, und sie war für uns immer die gleiche, ob sie nun die achtzig schon hinter sich hatte oder in jenen frühen Tagen uns auf die rechten Wege leitete, als wir uns für den Grauchenbaum, die Gelben Richards oder die Gute Luise interessierten, aber ihr auch die ersten blauen Leberblümchen brachten und die Schlüsselblumen aus dem Grund.

 

Der Litzchen, einer aus der Schar der Urenkel, Fritz hieß er, konnte aber das F lange nicht sprechen, der Litzchen erklärte, als er bei der Schulaufnahme befragt wurde, ob er etwa schon bis hundert zählen könne: „Unsere Ochen ist schon weiter als hundert, da brauche ich gar nicht mehr zählen". Der Litzchen verließ sich auch später gern noch auf die Ochen, besonders in Schulsachen. Aber er war auch ihr Lieblingsenkel. Ich erinnere mich an ihren 65. Geburtstag, da trug das Mittelstück der Torte diese Zahl in Zuckerguss. Der Litzchen und ich bekamen es zugeteilt, als es schon etwas trocken war, ich die 6, und er die 5, und die 5 war in diesem Falle mehr, denn sie war rund und prall und mit rotem Gelee unterlegt, während die 6 nur ein dünner Bogen war.

 

Die Ochen lebte mit dem Licht. Im Sommer konnte man ihr früh um fünf im Garten begegnen, die eine Hand führte das Stöckchen, die andere trug einen kleinen Beutel aus verschossenem grünem Samt. Klein, und sehr schon der Erde zugeneigt, bückte sie sich mühelos und griff auf, was sie des Aufhebens für wert befand, etwas Fallobst vielleicht, aber auch Papierschnitzel, wenn wir solche auf den Rasen geworfen hatten, und dann gab es vor dem Frühstück ein strenges Verhör. Sie aß auf diesen Morgengängen mit Vorliebe irgendwelches betautes Obst, auch wenn es noch keineswegs reif war. Sie hatte seltsamerweise bis in ihre letzte Zeit hinein einen kräftigen Mund und makellose Zähne.

 

Mit der Sonne ging sie auch schlafen. Darum verspeiste sie ihr Abendbrot im Herbst und im Winter für sich allein in der Stube. Sie aß nur wie ein Vögelchen.

 

Ihr Aufstehn in der Frühe, im Winter erst am späten Morgen, geschah unbemerkt und still. „Die Ochen ist all da", verkündete der, welcher sie zuerst bemerkt hatte. Ihr Schlafengehen jedoch war eine Zeremonie, in die das ganze Haus einbezogen war. Jeder kam und wünschte ihr gute Nacht. „Hast der Ochen all gute Nacht gesagt?" Wehe, wer es vergessen hätte, er hätte nicht schlafen können, und dreimal wehe dem armen Sünder, zu dem gesagt wurde: „So, heute darfst du der Ochen nicht gute Nacht sagen!"

 

Zu dieser Gutenachtcour lag sie ein wenig aufgerichtet im Bett, die kleinen, geäderten Altershände feierlich auf dem riesigen weißen Zudeck. Sie trug ein weißes Häubchen, unter dem sich aber an den Schläfen immer ein paar helle Löckchen hervorstahlen. Sie hatte blaugraue Augen, und die blickten dann mit einem freundlichen, müden Ausdruck auf ihre Umgebung. Meist nickte sie ganz wohlgemut zu unsern Gutenachtwünschen. Aber es konnte auch geschehen, dass sie wie aus Holz geschnitzt dalag und höchstens seufzte oder gar mit leiser Stimme verkündete: „Wer weiß, ob ich mich morgen noch hier plagen muss". Dann war im ganzen Hause die Abendstimmung schlecht. Es war kein Wunder, wenn sich danach noch irgendetwas Schlimmes zeigte, das Brot einen Klitschstreifen bekam, eine Kuh verkalbte oder jemand krank wurde. „Na ja, wenn die Ochen schon gnurrt", sagte die Mutter dann resigniert.

 

Die Ochen las. Die Zeitung, unser Kreisstadtblättchen, kam zuerst zu ihr. Wer es ihr brachte, durfte die Brille aus dem perlenbestickten Etui nehmen. Sie las auch die Gartenlaube und den Wandsbecker Boten. Sie war über die Zeitläufe durchaus orientiert und würde gewiss das Fernsehen geschätzt haben, wenn sie es noch erlebt hätte. Ein Radiogerät schenkten wir ihr zu ihrem achtzigsten Geburtstag. Da waren wir schon große Leute. Der Grauchenbaum stand noch und der Gelbe Richard, aber wir waren nicht mehr alle zum Gratulieren zur Stelle. Der Litzchen, zum Beispiel, fehlte. Er war in Frankreich geblieben in einer der letzten Schlachten Anno 18. So konnte uns die Ochen nur noch die ergötzliche Geschichte erzählen, die sich in den Zeiten zugetragen, als der Litzchen erst vier Jahre alt gewesen und die Ochen noch so rüstig, dass sie gerne Handarbeiten machte. Einmal hatte sie eine große Tischdecke für den Kaffeetisch in Richelieu gearbeitet, sie war fertig, von ihr selbst gewaschen und im Garten aufgehängt. In der Küche buk man Flinsen, und es sollte Blaubeeren dazu geben. Litzchen streunte durch die Küche, sah die Schüssel auf dem Tisch, kletterte in einem unbewachten Augenblick auf einen Schemel und tauchte beim Naschen Gesicht und Hände hinein. Danach lief er in den Garten, sah das weiche Tuch und wischte sich darin ab. Später, als die Ochen kam und die Spuren sah, schrie sie entsetzt auf: „Wer hat mir das getan?" Es erschien der Litzchen aus den Fliederbüschen, lächelte treuherzig und sagte sanft: „Ei, der Litzchen!"

 

Zu den zahlreichen Heiligtümern, die sich in Ochens alter Truhe befanden, gehörte ein Reisebecher „Gruß aus Karlsbad". Der Großvater mochte ihn von einem Kuraufenthalt mitgebracht haben. Fragte man die Ochen nach diesem Becher, dann sagte sie wohl mit einer besonderen Stimme: „Daraus hat Er getrunken", und sie meinte nicht ihren früh verstorbenen Mann, sondern Hindenburg.

 

In den Tannenbergtagen 1914 hatte auf dem Hof für wenige Minuten ein Auto mit hohen Offizieren gehalten. Eine Ordonnanz erschien, ob der Herr General einen Schluck Kaffee bekommen könne. „Ach du grieses Katzchen", hatte die Ochen gerufen, „Kaffee schon, aber meine guten Tassen sind alle verbuddelt wegen dem Russen!" Und sie hatte dann mit vielen Entschuldigungen schließlich diesen Becher herausgetragen. Nachdem der General getrunken hatte, hatte er gesagt: „Buddelt eure Schätze getrost wieder aus!" „Na, das haben wir dann auch sofort getan", erzählte die Ochen, „und später habe ich ihn in der Zeitung wiedererkannt“. Ein kleines Bild von ihm lag immer in ihrem Gesangbuch.

 

Dann kam die Zeit, da verließ sie ihre Stube im Winter nicht mehr. Sie verbrachte den größten Teil des Tages im Bett, und nur für einige Stunden noch saß sie im Sessel. Doch im Sommer wollte sie wieder in den Garten gehen oder wenigstens ab und zu einmal ein Stündchen im Schatten der Vorlaube sitzen, mittags, wenn die Bienen über den Beeten des Vorgartens summten und der Duft der Reseden herüberzog.

 

Im Juli war ihr 95. Geburtstag gewesen. Es war ein einsamer Geburtstag. Die Kinder waren tot und die Enkel lebten verstreut, die meisten waren im Kriege und einige schon gefallen. Noch immer aber nahm die Greisin Anteil am Leben und sah freundlich aus ihren hellen Augen in die Welt. Freilich, nicht alles fasste sie mehr so auf, wie es wirklich war, sondern im Bild vergangener Tage. Und so hatte sie erst an diesem Morgen geäußert, als die Enkeltochter von der Notwendigkeit der sofortigen Flucht und des Treckens sprach: „Wenn Er erst kommt, hat der Spuk schnell ein Ende", und sie meinte Hindenburg. Es war der 10. Februar 1945. Sie saß in ihrem Sessel, sah auf den Hof hinaus und schüttelte missbilligend den Kopf; denn dort draußen luden sie das letzte Fluchtgepäck auf die beiden Wagen. „Wozu das?" lächelte die Greisin und schlief ein.

 

Als man sie holen wollte, war sie tot. Sie hatten keinen Sarg und keine Zeit. Sie legten sie in ihre alte Truhe und begruben sie unter dem Grauchenbaum, ehe sie vom Hof fuhren. All ihre Kostbarkeiten und Andenken gaben sie ihr mit, auch den Becher, aus dem Er getrunken hatte.

 

Seite 13   Die schönste Blume

Von Johann Gottfried Herder

Die Blume, die der Erd entblüht,

war meiner ersten Jugend Lied;

bis ich die edlere erkannt,

die uns der Himmel zugewandt.

Fortan sei ihr mein Lied geweiht,

der schönsten Blume: Menschlichkeit.

 

Seite 14   Wann kommt das Ostpreußenblatt?

Druck und Versand des Ostpreußenblattes sind so festgesetzt, dass jede Folge spätestens am Sonnabend jeder Woche von der Post dem Bezieher zugestellt werden kann. Kommt eine Nummer erst am Montag oder gar noch später, dann ist eine Beschwerde bei dem zuständigen Postamt die einzige Möglichkeit, Abhilfe zu schaffen.

 

Diese Nummer wird am Dienstag, dem 1. April, und Mittwoch, dem 2. April, gedruckt; der Versand nach Süddeutschland, Berlin und den westlichen Teilen der Bundesrepublik erfolgt am Dienstag, der nach Norddeutschland am Mittwoch. Jeder Bezieher müsste also diese Folge spätestens am Ostersonnabend erhalten.

 

Seite 14   Ostpreußische Späßchen

Vorzüge im Kirchdorf

In unserem etwas abgelegenen Dorf war es zwar manchmal etwas einsam, doch das war auch anderwärts so, als Radio und Kino noch nicht zu den Selbstverständlichkeiten gehörten. Frau Amalie lebte mit ihrem Mann schon seit mehreren Jahren ganz zufrieden in der Dorfgemeinschaft. Plötzlich zogen sie ins Kirchdorf. Als sie gefragt wurde, warum sie eigentlich fort wolle, da es dort doch auch nicht günstiger für sie wäre, malte sie folgendes rosige Zukunftsbild: „Da krichst doch beim Fleischer mal e bisschen Wurstsupp, da kommt doch mal e Leiermann!"

 

De Pogg

In Gumbinnen kam die kleine Renate von nebenan — sie war fünf Jahre alt — gern mal auf ein Stündchen zu mir, um zu „wirtschaften". Eines Tages hatte ich große Wäsche und Renate durfte helfen. Als sie die Treppe herunterkam, stockte plötzlich ihr Schritt, und ich hörte den erschreckten Ruf: „E Pogg, e Pogg, soll ich ihm tottrampeln?" Ich ließ meine Wäsche im Stich und lief hinaus. Behutsam zog ich Renate zur Seite und sagte: „Ach du, lass man den Frosch leben! Guck mal, das ist sogar eine Kröte, die beißt nicht. Ein Mann hat sie sich einmal genau angesehn, und da war es ihm, als ob die Kröte sagte:

 

Kinder beiß ich nicht,

Nach Blumen frag ich nicht.

An Wurzeln nag ich nicht.

Doch Würmer und Schnecken,

Die lass ich mir schmecken.

Ich sitz in dunklen Ecken

Und bin sogar bescheiden.

Doch niemand mag mich leiden.

Das betrübt mich in meinem Sinn.

Kann ich dafür, dass ich so hässlich bin?

 

Guck mal, und eigentlich hat sie doch ganz hübsche Augen. Wir wollen sie mal in Ruhe lassen. Komm man, wir beide gehen waschen“.

 

Und das taten wir dann auch. So waren wir fleißig bis zur Mittagszeit. Am Nachmittag brachte Renate noch Gisela mit. Ich hörte sie auf dem Hof bald auf der Treppe. Mit einem mal rief Gisela: „Hach, ein Frosch, ich mach ihn tot“. Darauf Renatchen: „Nei, lass ihm sein, der tut uns nuscht. Der huckt bloß inne Eck und sagt Gedichte auf!" M. K.

 

Annches Sieg

Mein Onkel hatte drei Jungen. Auf dem einsamen Bauernhof, der dicht an das Schlauger Bruch im Kreise Goldap grenzte, fanden sie zu jeder Jahreszeit ein herrliches Spielparadies mit täglichen Entdeckungen und Einfällen, die sie von klein-auf männlich und stark machten, zu echten ostpreußischen Lorbassen. Es kam aber noch ein Schwesterchen dazu. So groß auch die Freude darüber bei den Eltern war, so sehr betrachteten die Jungen mit Nichtachtung das kleine weibliche Wesen. Nichts wollten sie mit ihm zu tun haben, es wäre doch sonst etwas von ihrer selbstbewussten Männlichkeit verlorengegangen. Großmutterchen musste oft als Vermittlerin mit viel Diplomatie und Geduld unter den Kindern Ordnung schaffen.

 

Die Kleine hatte keine Spielgefährten; umso mehr sehnte sie sich nach dem gemeinschaftlichen Spiel mit ihren Brüdern. Aber davon wollten die Bengels überhaupt nichts wissen.

 

Wie so oft, spielen die drei wieder einmal „Räuber und Soldat“ in den unbegrenzten Moorflächen. Klein-Annche, jetzt ein vierjähriges, lockenköpfiges Marjellchen, will durchaus mitspielen. „Nei, du darfst nich mettspeele“. – „Dat ös e Marjell, wi bruke keine Marjelles, de sull noah Hus goahne“. – „Verschwind du bloß“, so schimpfen die Lorbasse. Weinend geht die Kleine zurück zur Großmutter und klagt ihr Leid. Großmutterchen ist noch immer die einzige, die Zeit und Verständnis für alles hat. Liebevoll legt sie die Hand auf das Köpfchen der Kleinen. „Si stöll, mien Dochter, gräm di nich, loat de Potrimpusse man alleen speele, bliew bi mi. Wenn du grot böst, warscht di ok nich omse kümmre, du warscht enne keene Halskes on Kroages plätte, se motte romgoahne wi de Schwienegels, keener kunn se liede“.

 

Klein-Annchen überlegt: Großmutterche hat recht.

 

Schon nach ein paar Minuten läuft sie mit wippendem Röckchen wieder zu den Brüdern hin. Sie muss es ihnen sagen, ihr kleines Herz muss sich befreien.

 

Schweißtriefend, im tollsten Spiel, sehen sie schon wieder das kleine Weibsbild als Spielverderber auf sich zukommen: „Wat wöllst all wedder, du Purte, wi wölle di nich, moak, dat du noah Hus kömmst, du darfst nich möttspeele“.

 

Darauf Klein-Annchen: „Eck woll joa ok goar nich mehr mettspeele! Wacht man, wenn eck grot ben, war eck ju keene Halskes on Kroages plätte, denn könn ju romlope wi de Schwienegels!"

 

Die drei gucken sich an und grinsen ein Weilchen verlegen. Auf einmal kommt es zögernd:

 

„Komm, speel mött“.

 

Von da ab wurde der Kleinen immer öfter das Mitspielen erlaubt, und es ist mit den Jahren eine große Geschwisterliebe geworden. H. St.

 

Ein schneller Entschluss

Gustav, der auf unserem Hof arbeitete, hatte immer einen sehr unreinen Teint. Die Großmutter riet ihm, deswegen doch einmal den Arzt aufzusuchen. Dieser nun verschrieb ihm als wirksames Mittel täglich vier Löffel Lebertran. Gustav kam mit einer großen Flasche Lebertran heim. Als ihn am nächsten Tage die Großmutter fragte, ob er auch regelmäßig einen Löffel voll einnehme, meinte er: „Madamke, wat war eck doa so veel pinsele, eck hebb de Buddel opp ent utjesoape!" G. P.

 

Der Jeist

Paulche und Jettche haben ihren Sonntagsausflug zu Onkel Karl gemacht. Onkel Karl wohnt außerhalb und züchtet Bienen. Bei ihm kann man so viel Honig essen wie man will. Der Onkel ist auch immer lustig, und man kann viel von ihm lernen. Heute versucht er dem Paulche, der ja schon ins zweite Schuljahr geht, die Angst vor Geistern auszutreiben. So wie es diester wird, sieht Paulche nämlich überall Gespenster. Wenn er auch so tut, als ob er keine Angst hätte, so bubbert ihm das Herzche doch ganz schön.

 

Erschrocken stellt Paulche auf einmal fest, dass die Sonnche schon am Untergehen ist. Schnell sagt er dem Onkel auf Wiederseihen, nimmts Jettche an die Hand und marschiert los. Er will zu Hause sein, bevor es ganz diester wird, denn der Weg geht am Friedhof vorbei.

 

Onkel Karl hat heute allerhand lustige Geistergeschichten erzählt und immer wieder gesagt, dass man alles natürlich aufklären kann. Die Sonnche is schon weg, und es wird dämmrig. Paulche packt Jettche fest an die Hand, denn der Friedhof is schon ganz inne Näh.

 

Auf einmal sieht er hinterm Gebüsch was Weißes leuchten, das sich bewegt. Das Herzche fängt an zu klopfen, aber Paulche will sich nicht blamieren. Er nimmt alle Kraft zusammen. Vielleicht, wenn er schön höflich ist, ist der dahinten nicht böse. So fragt er mit heiserer Stimme:

 

„Jeist, was möchst denn?"

 

Mit halblauter Stimme kommt die Antwort:

 

„Hast e Stick Papier?" Ch. K.

 

Seite 14   „Dat moakt alla de Kledasch!“

Noch in der zweiten Hälfte des vorigen Jahrhunderts bewirtschafteten viele Geistliche im Ermland das Pfarrland. Da sie selbst Bauernsöhne waren, verstanden sie sich auf die Ackerbestellung und die Viehhaltung. Sie waren gute Landwirte und sie kannten aus eigener Erfahrung die Sorgen und Nöte der Bauern. Im Durchschnitt gehörten zu einer Pfarrei vier bis sechs Hufen (eine Hufe gleich 60 preußische Morgen oder, nach heute üblicher Berechnung, 15 Hektar).

 

Zu jener Zeit lebte in Tornienen, Kreis Rößel, ein Bauer T. Er besaß einen stattlichen Rapphengst, der sich vorzüglich vererbte. Der Pfarrer in Santoppen ließ von diesem Hengst zwei Stuten belegen, das Deckgeld wollte er aber, um sicher zu gehen, erst nach der Geburt der Fohlen bezahlen. Zwei schöne gesunde Fohlen kamen zur Welt, und nach Beendigung eines Sonntags-Gottesdienstes forderte der Pfarrer den Bauern auf, den Zuwachs zu besichtigen. Dann begann im Pfarrhause die Verhandlung über das Deckgeld. Der Pfarrer wusste wohl, dass der Hengstbesitzer zehn Mark für das Belegen jeder Stute verlangte, aber er fragte so obenhin, was er dem Bauern nun schuldig sei. Der antwortete: „Härr Pfarrer, doa es nuscht to moake, fe miene Hengst sön zehn Mark festgelecht, on fe twee Kobbele — dat sön twintig Gille“. Der Pfarrer versuchte, den Preis etwas herabzudrücken. Daher sagte er: „Bedenken Sie doch, der Nachbar in Santoppen nimmt nur acht Mark Deckgeld je Stück!" Bauer T. deutete darauf verschmitzt auf seinen Anzug. „Joa, würdge Härr Pfarrer, dem siena Hingst hewwt ok man so e Rock an wi eck — on miena hewwt oawer so eene wi de Härr Pfarrer“. Über diesen Vergleich musste der Pfarrer lachen, weil seine Kleidung tiefschwarz war, die des Bauern aber aus einem selbstgesponnenen Garn von grauer Schafwolle bestand, das der Farbe eines Rotschimmels ähnelte. — Bauer T. erhielt die ausbedungenen zwanzig Mark.  

 

Auch ein anderes Mal verfiel unser Bauer T. auf den Gedanken, durch einen alten Anzug zu seinem Gelde zu kommen. Bei Ausbruch des Krieges 1870 hatte er ein vierjähriges Pferd stellen müssen, wofür er 115 Taler vom Steueramt des Kreises erhalten sollte. Der Steueramtsdirektor aber war dem Bauern nicht freundlich gesinnt. In allen anderen ostpreußischen Kreisen hatten die Landwirte schon längst ihr Geld für die gestellten Pferde bekommen, nur im Kreise Rößel nicht. Alle Gesuche wurden unter Bezug auf irgendeinen Paragraphen abschlägig beschieden und ein späterer unbestimmter Zahlungstermin in Aussicht gestellt. Da fuhr Bauer T. von seinem Hof in Tornienen in die Kreisstadt und just am Tage nach der Kaiserkrönung in Versailles (18. Januar 1871) drang er bis zum Direktor des Steueramts vor. Der empfing ihn mit rauen Worten, aber der Bauer ließ sich nicht einschüchtern. Er erklärte: Jetzt ist Januar, die Feuerkassenprämie ist fällig, die Zinsen für die Landschaftsgelder sind zu zahlen, im Februar ist Steuerquartal, — wenn er vom Staate nicht das Geld für sein Pferd bekäme, wisse er nicht, wie er seinen Verpflichtungen nachkommen solle. Der Direktor musterte kritisch den empörten Besucher; wohlweislich hatte dieser seinen schlechtesten Rock angezogen. „Geben Sie ihm das Geld", gebot der Direktor kurz dem Kassenbeamten.

 

Im Gasthause, wo Bauer T. seine Wagenpferde in der Unterfahrt stehen hatte, staunten zwei gut gekleidete Gutsbesitzer, dass er wirklich das Geld erhalten hatte, denn sie waren wieder leer ausgegangen. Bauer T. griente vergnügt: „Dat moakt alla de Kledasch. Als de Härr miene sölwstgeworkene Rock säch, doa dochte er, ha, de es so oarmselig, de brukt et nödig. Eck hebb mien Göld!" A. B.

 

Seite 14   Jennys Rache

Die in den Folgen 5 und 7 veröffentlichten Aufnahmen und kleinen Geschichten von der „Jenny" aus dem Königsberger Tiergarten haben, das zeigen die Zuschriften, viele unserer Leser gerne gelesen. Die Elefantin war ja der Liebling der Kinder.

 

Über den Scharfsinn, das Gedächtnis und die Dankbarkeit, aber auch über die Empfindlichkeit gegen schlechte Behandlung und die Rachelust der Elefanten sind seit alters her viele Geschichten erzählt worden. Auch von Jenny gibt es da so manches zu berichten. Frau Martha Römpke heute in Rünsting wohnhaft, schreibt:

 

„Als mein im April 1945 bei der Verteidigung Königsbergs gefallener Mann Fritz Römpke noch ein Schuljunge war, ging er oft mit zwei gleichalterigen Freunden in den Königsberger Tiergarten. Die Jungen liebten die Tiere sehr. Den Bären brachten sie Kunsthonig, die anderen Insassen fütterten sie mit Mohrrüben, Kastanien und Brotresten. Einmal waren sie recht betrübt, weil sie alle Krusten und Krumen schon verteilt hatten und daher der Jenny nichts mehr geben konnten. Sie beschlossen, die liebe Jenny das nächste Mal durch eine ganz große Gabe zu erfreuen.

 

Mit einem vom Taschengeld gemeinsam gekauften Dreipfundbrot nahten sie sich Jennys Gehege. Die graue Riesin war nicht zag; sie streckte heischend ihren langen Rüssel aus. Nun gerieten die kleinen Spender in Verlegenheit, denn sie hatten nicht daran gedacht, ein Messer mitzunehmen, um das Brot damit in kleine Stücke zu schneiden. Aber die Jenny war ja groß und hatte einen guten Magen; sie würde das Brot schon verdrücken können! So meinten die Freunde, und arglos reichten sie Jenny den Brotlaib.

 

Die Beschenkte stopfte das Brot mit dem Rüssel auch flugs in ihr Maul und schlang es hinab. Zum Schrecken der Beobachter legte sie sich lang auf die Erde. ‚Die Jenny krepiert!' Dieser furchtbare Gedanke durchfuhr die drei Freunde, und voller Angst rannten sie davon.

 

Erst nach zwei Tagen wagte sich das Kleeblatt wieder in den Tiergarten, getrieben von der bangen Neugierde, zu erfahren, was wohl aus der Jenny geworden sei, ja, ob sie überhaupt noch lebe.

 

Welche Freude, — sie sahen durch die Türe Jenny in ihrem Gehege. Offenbar soff sie aus einem Bottich. Vom Zaun des Auslaufs winkten die munteren Besucher der Elefantin zu und riefen sie herbei. Jenny kam ins Freie und stampfte heran. Sie schob wie üblich ihren Rüssel vor, und die vorwitzigen Knaben dachten: „Nun will sie wieder etwas haben. Aber diesmal erhielten sie etwas: eine stramme Dusche brauste aus dem Rüssel auf die Überraschten herunter. Klatschnass und von oben bis unten bespuckt suchten sie Rettung in hastiger Flucht.

 

Wenn mein Mann dieses Begebnis mit Jenny erzählte, hat er stets herzhaft gelacht. Gingen wir in den Tiergarten, so haben wir natürlich die Jenny nie vergessen, sie bekam immer etwas von uns“.

 

Seite 14   Fernsehen

Am Ostermontag, dem 7. April, wird in der Nordschau, die vom Fernsehstudio Hamburg ausgestrahlt wird, in der Zeit von 19.25 bis 19.45 Uhr ein Gespräch zwischen Agnes Miegel und dem Intendanten des Norddeutschen Rundfunks, Dr. Walter Hilpert, über Königsberg gesendet werden. Wir machen alle Landsleute in Norddeutschland auf diese Fernsehsendung aufmerksam. (In unserer Folge 5 vom 1. Februar berichteten wir ausführlich. Über die Aufnahme dieses Gesprächs im Fernsehstudio Hamburg-Lokstedt.)

 

Rest der Seite: Wir hören Rundfunk

 

Seite 15   Sensburg ist nicht mehr wiederzuerkennen

Ein junger Landsmann besucht seine Heimatstadt

Foto: Ein Massengrab

Eine stille Stätte des Gedenkens: Unter diesem mit Sträuchern geschmückten Platz befindet sich ein Massengrab, in dem etwa achtzig Deutsche ruhen, die in den ersten Wochen der Besetzung ermordet wurden. Dieses Massengrab liegt in der Nähe des ehemaligen Maschinendepots.

 

Foto: Verwahrlostes Haus

Eine typische Aufnahme aus dem Sensburg von heute: Eine Ecke des Hauses, das früher dem Generalmajor Heisig gehörte. Wie an allen anderen Gebäuden der Stadt, so blättert auch hier der Putz ab, Steine bröckeln aus dem Mauerwerk, alles verwittert und verkommt. Wir zeigen heute auf dieser Seite keine weiteren Aufnahmen aus den Straßen der Stadt, da wir solche Bilder in den letzten Jahren bereits häufig gebracht haben.

 

Zwei Fotos: Menschen auf dem Bahnsteig

Zwei Aufnahmen, die nur unter größten Schwierigkeiten zustande kamen; sie wurden von einem Deutschen auf dem Bahnsteig in Sensburg gemacht, kurz vor der Abfahrt eines Aussiedlerzuges. Die Polen haben das Fotografieren auf dem Bahnhof verboten. Unser Landsmann versteckte sich hinter einem Kohlenwagen, um das Bild der sich vor dem Zuge drängenden Menschen einzufangen.

 

Foto: Der Neubau der evangelischen Kirche

Von der ehemaligen evangelischen Kirche Sensburg waren nur Mauerreste und ein Stück des Turmes stehen geblieben. Unsere Aufnahme zeigt den Neubau an der alten Stelle und im alten Stil. Die Kirche ist eine der drei Neubauten in der Stadt Sensburg; es werden nur noch das ehemalige Postgebäude und ein Bürohaus wieder hergerichtet.

 

Vor einem Jahr brachten wir im Ostpreußenblatt den Bericht einer Aussiedlerin über das Bild, das Stadt und Kreis Sensburg heute bieten (Folge 9 vom 2. März 1957). Heute können wir diesen Bericht ergänzen. Ein junger Landsmann, der in Sensburg geboren wurde und seine Heimatstadt als Zwölfjähriger zum letzten Mal sah, ist über Weihnachten und Neujahr auf einer Besuchsreise dort gewesen und hat seine Eindrücke aus dem Sensburg von heute geschildert. Auch die Aufnahmen auf dieser Seite hat er uns mitgebracht. Hier sein Bericht:

 

Am 18. Dezember fuhr ich von Berlin-Ostbahnhof mit einem polnischen Schnellzug in Richtung Posen. Die Wagen befanden sich in einem recht schmutzigen Zustand. In den wenigen Zweiter-Klasse-Wagen saßen fast nur deutsche Besuchsreisende, darunter sogar ganze Familien mit Kleinkindern. Die meisten von ihnen wollten nach Schlesien. Nur ein junges Ehepaar fuhr mit mir bis Allenstein.

 

Als in Frankfurt (Oder) die polnischen Grenzbeamten den Zug bestiegen, wurde durch Lautsprecher bekanntgegeben, dass Fenster und Türen geschlossen bleiben müssten. Während der Fahrt fand die Kontrolle statt. Zunächst kam eine junge Polin mit roter Armbinde, die sich alles mitgebrachte Obst geben ließ, um es auf Obstkrankheiten zu untersuchen. Jeden Apfel und jede Apfelsine nahm sie einzeln in die Hand und betrachtete sie genau. Inzwischen hielt der Zug auf einer kleineren Station. Als ich aus dem Fenster sah, bemerkte ich auf dem Bahnsteig viele Soldaten mit geschultertem Gewehr. Von beiden Seiten kamen Soldaten und Grenzbeamte auf den Zug zugelaufen. Nachdem alle Türen mit einem Spezialschlüssel verriegelt worden waren, verteilten sie sich in den einzelnen Wagen. Während der Pass- und Gepäckkontrolle patrouillierten die Soldaten in den Gängen vor den Abteiltüren. Die Gepäckkontrolle war nicht allzu streng. Es wurde hauptsächlich nach Gewürzen und Wertgegenständen gefragt.

 

Während der Fahrt wurde auch unser Geld umgetauscht, zum Wechselkurs von 5,6 Zloty zu einer DM. Die Kurse auf dem Schwarzen Markt liegen allerdings sehr viel höher. Ich wurde später oft nach deutschem Geld gefragt, und es wurden mir bis zu 50 Zloty für eine DM angeboten.

 

Als ich in der Nacht in Posen ankam, traf ich einen polnischen Bahnbeamten, der mich in sein geheiztes Arbeitszimmer nahm und mir Ratschläge für die Weiterfahrt gab. Er machte mich auf einen Polen aufmerksam, der gerade aus Sibirien zurückgekommen war. Das traurige Bild dieses Menschen werde ich, mein Lebtag nicht vergessen.

 

Wölfe in der Johannisburger Heide

Am nächsten Morgen ging die Fahrt dann weiter in Richtung Deutsch-Eylau. Auf dieser Fahrt lernte ich eine junge deutsche Frau kennen, die mir einige interessante Einzelheiten aus dem Leben in der Heimat erzählte. Ihr Vater, einer von den zwei deutschen Förstern, die heute noch in der Johannisburger Heide ihre Reviere haben, hat im Laufe von drei Jahren 45 Wölfe erlegt. Für die abgeschossenen Wölfe bekommt er Prämien vom Staat. Bei grimmiger Kälte kommen die Wölfe unmittelbar bis vor die Fenster des Forsthauses, das mitten im Wald steht. Die junge Frau schilderte, dass das Gewinsel der Hunde beim Nahen dieser Raubtiere und das nächtliche Heulen der Wölfe sich furchtbar anhören. Einmal sei ihre jüngere Schwester auf einem Ritt durch den Wald von einem Wolf angesprungen worden, der sich im Hals ihres Pferdes so festgebissen hatte, dass ein herbeieilender Forstgehilfe ihn mit dem Messer töten konnte.

 

Abends kam ich in Allenstein an. Ich musste über sechs Stunden auf meinen Anschlusszug nach Sensburg warten. In dem überfüllten Warteraum trieb sich allerlei Gesindel herum, und ich musste scharf auf mein Gepäck aufpassen Die Leute betrachteten mich ungeniert von Kopf bis Fuß. Aus allen Ecken fühlte ich ihre Augen auf mir ruhen. Das war übrigens während meines ganzen Aufenthaltes in der Heimat so.

 

Wiedersehen mit dem Elternhaus

Achtundzwanzig Stunden nach meiner Abfahrt in Berlin kam ich nachts um ein Uhr in Sensburg an. Meine Bekannten holten mich vom Bahnhof ab, da es für mich allein zu gefährlich gewesen wäre, um diese Zeit in die Stadt zu gehen. Am nächsten Morgen, nachdem ich mich im Rathaus angemeldet hatte, führte mich mein erster Weg zu meinem Elternhaus. So wie ich bei meinem Gang durch die Straßen das alte Stadtbild, das mir aus meiner Jugend vertraut war, kaum mehr wiedererkannte, so ging es mir auch mit dem Haus meiner Eltern. Dort wohnt jetzt ein Pole, der eine Nerzzucht betreibt. Er zeigte sich sehr freundlich und war bereit, mich überall herumzuführen. Das Wohnhaus, der Wäschereibetrieb und ein großes Stück Land wurden seinerzeit vom polnischen Staat für 8000 Zloty an einen Polen verkauft, — 8000 Zloty beträgt der Preis für eine gute Kuh! Man erzählte mir während meines Aufenthaltes, dass Häuser in Ostpreußen billig zu haben seien, dass man Felder sogar geschenkt bekommen könnte. Ein Junge erzählte mir, dass ein deutscher Bauer bei seiner Aussiedlung sein Gehöft an einen Polen weitergab, der ihm dafür eine Armbanduhr im Werte von 2000 Zloty als Kaufpreis gab.

 

Schutt und Geröll

Bei meinen Gängen durch die Stadt hatte ich Mühe, die alten Straßen und Plätze wiederzuerkennen. Der Stadtkern ist völlig verändert. Alle Ruinen, die am Marktplatz standen, wurden abgerissen, an ihrer Stelle sind jetzt freie Plätze entstanden. Unsere gepflegte Promenade am Schoßsee ist zum Müll- und Schuttabladeplatz geworden. Es stinkt dort fürchterlich Alle Bootshäuser und Stege sind verschwunden. Noch schlimmer sieht unser schöner Schwanenteich aus. Wenn es so weitergeht, dann wird in ein paar Jahren nichts mehr von dem Teich zu sehen sein; er ist voll von Schutt und Geröll. Am Junosee ist es ähnlich. Die Kläranlagen sind nicht in Ordnung; der Gestank ist bis zum Mühlental zu spüren.

 

Zweimal besuchte ich in dieser Zeit das Kino, das umgebaut worden ist. Beide Male wurden ausländische Filme aus dem Jahre 1946 mit polnischen Untertiteln mit einer starken antideutschen Tendenz gezeigt.

 

In den Kasernen ist polnisches Militär untergebracht. Ich sah den Soldaten bei ihren Übungen unterhalb des Blocksberges zu. Sogar an Sonn- und Feiertagen hört man bis zum Gaswerk hin das Singen und die Sprechchöre der Soldaten. Vom frühen Morgen bis spät am Abend dringt durch die Lautsprecher, die im Kasernenhof hoch an Masten aufgehängt sind, laute, grelle Musik. Ebenso ist es in der Stadt, auch dort sind Lautsprecher an Masten verteilt.

 

Nur drei Neubauten in Sensburg

Nicht nur in Sensburg, auch in den anderen ostpreußischen Städten machen die Häuser einen trostlosen Eindruck. Ich sah kein einziges Haus, das renoviert wurde. Alles Mauerwerk bleibt der Witterung ausgesetzt. Insgesamt gibt es heute nur drei Neubauten in Sensburg. Dazu gehört auch die Evangelische Kirche (Wir berichteten im vergangenen Jahr, dass für den Wiederaufbau dieser Kirche unter den Gemeindegliedern gesammelt wurde und dass ein Gebäude im Kreise Rastenburg abgebrochen wurde, um das Baumaterial für diese neue Kirche zu beschaffen). Außerdem werden das ehemalige Postgebäude und ein früheres Bürohaus wieder aufgebaut. Ich hörte, dass in diesem Jahr der zerstörte Sensburger Bahnhof neu errichtet werden soll.

 

Die Straßen sind voller Schmutz und Dreck, obwohl ich viele deutsche Frauen in der bekannten Wattekleidung sah, die mit einfachen, alten Besen die Straßen fegen mussten.

 

Vom Bismarckturm aus hatte ich einen guten Überblick über die Stadt und ihre Umgebung. Leider ist der Turm auch schon der Witterung und dem Verfall preisgegeben. Auf dem Friedhof, der durch die Straße zum Viehmarkt geteilt worden ist, liegen auf der einen Seite fast nur Polen begraben. Die Aufschriften auf den Grabsteinen sind jetzt schon verwittert und verwischt. Auf der anderen Seite, wo die alten deutschen Gräber liegen, kann man dagegen auf manchen Grabsteinen über den eingefallenen Grüften noch deutsche Namen und Daten, sogar aus dem vorigen Jahrhundert, lesen. Einige der Eisengitter sind von den Polen vom Friedhof geholt worden und sind als Gartenzäune an einigen Grundstücken zu finden.

 

Dem Besucher fallen auf dem Friedhof vor allem die vielen Krähennester auf den Bäumen auf; es sind einige hundert. Sensburg ist eine Raben- und Krähenstadt geworden. Oft verdunkelten ganze Schwärme dieser Vögel den Himmel. Ich habe etwas Ähnliches noch nirgendwo gesehen.

 

Der Stadtwald um das Waldheim wird zurzeit von zwei Seiten abgeholzt. Wie überall in unseren schönen Wäldern, so wird auch hier Raubbau mit dem Holz getrieben. Ich sah viele große Fuhrwerke mit Langholz auf den Straßen. Die Stämme lagen auch in hohen Stapeln auf dem Bahnhofsgelände; ähnliches sah ich an fast allen Bahnhöfen an der Strecke. Das Holz wird nach dem Innern Polens abtransportiert. Große ehemalige Waldflächen, wie zum Beispiel die an der Fliegerschule und auf der anderen Seite des Schoßsees, die sich gut für eine Beforstung eignen würden, liegen brach. Angeforstet wird fast kaum etwas.

 

„Es ist kein Geld da ..“.

Bei einer kleinen Radtour von Sensburg nach Peitschendorf über die zugefrorenen und verschneiten Seen lernte ich erst richtig die Schönheit unserer Heimat kennen. Bei einer Fahrt nach Heiligelinde stellte ich fest, dass auch dieser Bau von außen verwittert. Der Verputz blättert ab, man kann ihn mit der Hand abziehen. Ich fragte einen polnischen Geistlichen, warum man das schöne Bauwerk verfallen lässt. Er zuckte die Achseln und sagte: „Es ist eben kein Geld zum Renovieren da“.

 

In Sensburg leben im Vergleich zu anderen Städten Ostpreußens die meisten Deutschen. Ich traf noch viele ehemalige Mitschüler. Sie haben fast alle beim polnischen Militär gedient. Durch den Umgang mit den Polen sind sie ziemlich rau in ihren Umgangsformen geworden. Sie erzählten mir von den furchtbaren Zeiten im stalinistischen Polen nach dem Kriege und von dem festen Zusammenhalt, den sie untereinander gehabt hätten. Sie haben heute keine Furcht vor den Polen. Ihr einziger Wunsch ist, so bald wie möglich nach dem Westen zu kommen. Ich konnte mich selbst davon überzeugen, wie schwierig es für viele von ihnen ist, die Ausreisegenehmigung zu bekommen. In Scharen stehen die Deutschen, Schlange, auf den Ämtern in Allenstein, Sensburg und Warschau. Meist werden sie von den polnischen Beamten unhöflich und barsch abgefertigt, und oft muss jemand wegen eines fehlenden Stempels den Weg nach Allenstein oder gar nach Warschau noch einmal machen. Ich habe mit eigenen Augen gesehen, wie eine deutsche Frau unter Tränen um Bearbeitung ihrer Papiere bat und wie sie abgewiesen wurde.

 

Viele der Deutschen, mit denen ich darüber sprach, beklagten sich, dass ihre Angehörigen im Westen sich nicht um sie kümmerten. Ich glaube, es ist gut, auch diese traurige Tatsache einmal zu erwähnen. Die Menschen, die hier im Westen leben, haben oft nicht die geringste Ahnung davon, unter welchen Verhältnissen ihre nahen Verwandten drüben in der Heimat ihr Leben fristen müssen, — oder sie wollen einfach nichts davon wissen.

 

Es fiel mir auf, dass auch heute noch die Kleidung dort fast wie eine Einheitsuniform wirkt. Die Stoffe sind minderwertig, die Schuhe klobig und unmodern. Selbst die Brillengestelle haben alle dieselbe Form. Die Geschäfte sind innen ziemlich eng, die Schaufenster sind außen noch immer durch Eisenstangen geschützt. Ich war im größten Kaufhaus von Allenstein. Die Waren sind für unsere Begriffe kriegsmäßig, zum großen Teil sogar beschädigt. Die Verkäufer haben kein Interesse an den Kunden, sie stehen steif und stumm hinter dem Ladentisch. In den Gasthäusern und Kiosken sieht es meist ziemlich unappetitlich aus. Aber was soll man machen, wenn man Hunger hat? Auf den Ämtern habe ich oft beobachtet, dass die Leute den Beamten Geld oder Waren über den Tisch schoben, wenn sie die Bearbeitung eines Antrags beschleunigen wollten.

 

Glocken in der Neujahrsnacht

Die Innenräume der Kirchen sind im Allgemeinen in gutem Zustand. Die Gottesdienste  werden häufig und gut besucht. Uns mutet es merkwürdig an, dass während der Gottesdienste ein ständiges Kommen und Gehen herrscht, wie in einem Warenhaus.

 

In Sensburg wurde in diesem Jahr zum ersten Mal nach dem Krieg in der Silvesternacht das neue Jahr eingeläutet. Auf meine Bitte gab uns der polnische Pfarrer die Erlaubnis, dieses Läuten im Turm mitzuerleben. Es war ein seltsames Gefühl für mich, als ich vom Kirchenturm aus in dieser Neujahrsnacht auf meine Heimatstadt hinunterschaute, deren Gesicht sich in den Jahren der polnischen Besetzung so unheimlich verwandet hat. Vieles ging mir durch den Kopf. Ob ich noch einmal in diesem Glockenturm stehen werde, wenn deutsche Glocken für deutsche Menschen ein neues Jahr einläuten?

 

Seite 16   Wir gratulieren

zum 96. Geburtstag

am 4. April 1958, Frau Meta Trost, geb. Bock, aus Königsberg Pr., jetzt in Berlin-Halensee, Joachim-Friedrich-Straße 5, bei ihrer Tochter, Gerda Steiner.

 

zum 95. Geburtstag

am 3. April 1958, Witwe Wilhelmine Bialluch, aus Sensburg, Teichstraße, jetzt in Wuppertal-Wichlinghausen, Huldastraße 60. Als die Jubilarin im Oktober 1945 die Heimat mit ihrer Tochter verließ — bis Allenstein musste sie 64 Kilometer zu Fuß gehen —, war sie davon überzeugt, dass sie, genau wie bei ihrer ersten Flucht im Jahre 1915, bald wieder zu Hause in Sensburg sein würde. Der Glaube an die Rückkehr in die Heimat erhält sie bei Kräften. Um ihre 22 Urenkel und zwei Ururenkel kümmert sie sich liebevoll.

 

zum 92. Geburtstag

am 7. April 1958, Frau Marie Krauskopf, aus Kapsitten, Kreis Pr.-Eylau, Witwe des 1945 verstorbenen Schmiedemeisters, Gustav Krauskopf. Sie wohnt in der sowjetisch besetzten Zone und ist durch Landsmann Otto Kamps, Berlin-Neukölln, Netzestraße 16, zu erreichen.

 

zum 91. Geburtstag

am 3. April 1958, Frau Johanna Neumann, aus Königsberg, jetzt in Flensburg, Mathildenstraße 6.

 

zum 88. Geburtstag

am 31. März 1958, Frau Berta Schulz, aus Lichtenfeld, Kreis Heiligenbeil, jetzt bei ihrem Sohn, Max Schulz in Stuttgart 13, Kummensteinstraße 4.

 

am 6. April 1958, Landsmann Karl Reimann, aus Maggen, Kreis Heiligenbeil, jetzt bei seiner Tochter in Lehrte, Kreis Burgdorf, Iltener Straße 79.

 

am 6. April 1958, Hegemeisterwitwe Frau Hoffmann, geb. Degenhardt, aus Mittenheide (Turoscheln), später Osterode. Sie lebt jetzt bei ihrer Tochter, Schwester, Erna Hoffmann, in Berlin-Friedenau, Hauptstraße 93, XI. Etage.

 

am 7. April 1958, Frau Wilhelmine Wenzel, aus Willenberg, Kreis Ortelsburg, jetzt bei ihrer Tochter, Erika Gewitsch in Mainz, Kurfürstenstraße 51.

 

am 9. April 1958, Landsmann Johann Armonies, aus Heydekrug, jetzt in Hamburg-Blankenese, Tietzestr. Nr. 30. Die landsmannschaftliche Gruppe gratuliert herzlich.

 

zum 87. Geburtstag

am 31. März 1958, Kapellmeister Gottlieb Nern, aus Gr.Jägersdorf, Kreis Insterburg, jetzt in Ludau-Mühlenholz über Süderbrarup, Kreis Schleswig.

 

am 3. April 1958, Lokomotivführer-Witwe Bertha Firchau, aus Osterode, Wilhelmstraße 27. Sie wohnt seit Oktober vorigen Jahres bei ihrer zweitältesten Tochter, Elisabeth Casper in Braunschweig, Hans-Geitel-Straße 20.

 

am 7. April 1958, Frau Luise Korinth, geb. Bouvain, aus Königsberg Pr., Wilhelmstraße. 8. jetzt in Dinslaken (Niederrhein), Grabenstraße 166.

 

zum 86. Geburtstag

am 11. April 1958, Frau Berta Müller, aus Pillau, jetzt in Flensburg, DRK-Heim.

 

zum 85. Geburtstag

am 7. April 1958, Frau Berta Stuhlemmer, geb. Kuldzuhn, aus Peterlauken, Kreis Stallupönen, jetzt mit ihrer jüngsten Tochter in Aurich (Ostfriesland), Wiardastr. 25.

 

am 9. April 1958, Frau Rosette Hömke, geb. George, aus Alt-Pillau, Kamstigaller Straße 10 b, jetzt bei ihrer Tochter, Käthe Beil, Hamburg-Eidelstedt, Zugführerweg 11.

 

am 9. April 1958, Frau Wilhelmine Kelch, aus Lisken, Kreis Lyck. Sie feiert ihren Geburtstag bei ihren Kindern, Sepp Franke in Bochum-Zentrum, Zentrumstraße Nr. 46.

 

am 12. April 1958, Frau Therese Glagau, geb. Utzing, aus Königsberg, Nollendorfstraße 4, jetzt in Süderbrarup, Bahnhofstraße 4.

 

zum 84. Geburtstag

am 30. März 1958, Frau Anna Arndt, geb. Trosiener, aus Königsberg Pr., vorher Wehlau, jetzt in (22c) Bonn-Duisdorf, Klosterstraße 7.

 

am 1. April 1958, Landsmann August Finkhäuser, aus Treuburg, jetzt in Berlin-Halensee, Lietzenstraße 9.

 

am 11 April 1958, Landsmann Gottlieb Lumma, aus Groß-Schöndamerau, Kreis Ortelsburg, jetzt in (23) Oldenburg (Oldb.), Gaststraße 22.

 

am 11. April 1958, Telegrapheninspektor i. R. Max Pape, aus Königsberg, jetzt bei seinem Sohn, Horst Pape, Oberst und Chef der Heeresfliegerei, Bonn, Koblenzer Straße 132. Der Jubilar war Mitbegründer einer der ersten landsmannschaftlichen Gruppen (Flensburg) bald nach der Kapitulation.

 

am 11. April 1958, Landsmann Max Beek, aus Tilsit, jetzt in Flensburg, Osterallee 27.

 

zum 83. Geburtstag

am 3. April 1958, Frau Karoline Hömke, aus Kafken (Samland), jetzt in Flensburg, Voigtstraße 36.

 

am 3. April 1958, Landsmann Emil Wank, aus Neberg, zuletzt Krausendorf/Rastenburg. Heutige Anschrift: Oering, Kreis Segeberg (Holstein), bei Familie Paul Anger.

 

am 7. April 1958, Frau Amalie Pilk, geb. Müller, aus Königsberg Pr., Jerusalemer Straße 37, jetzt bei ihrem Sohn, Paul Malitzki, (13b) Neufahrn (Niederbayern), Hauptstraße 5.

 

am 8. April 1958, Landsmann Robert Fuhrmann, aus Trakehnen, Kreis Ebenrode, jetzt in der sowjetisch besetzten Zone. Er ist über seinen Sohn, Johann Fuhrmann, Castrop-Rauxel 1, Dortmunder Straße 196, zu erreichen.

 

Zum 82. Geburtstag

(ohne Datum) Frau Auguste Langhaus, aus Königsberg Pr., jetzt bei ihrer Schwiegertochter und ihrem Enkelkind in Otterstedt 118, Kreis Verden.

 

am 29. März 1958, Schulratwitwe Anna Wittschirk, geb. Dengel, aus Königsberg, Mitteltragheim 3, gegenwärtig bei ihrer jüngsten Tochter, Ruth Sobiech in Bremerhaven-L., Eichenweg 4. In Bremerhaven wohnen auch ihre Kinder, Ilse Speer, Günter und Georg.

 

am 2. April 1958, Frau Magdalene Kühn, aus Gumbinnen, jetzt mit ihrem Ehemann, Otto Kühn in Plön (Holstein), Hans-Adolf-Straße 31.

 

am 12. April 1958, Frau Sophie Brunslow, aus Gerdauen, jetzt in Flensburg, Luestraße/Schubstraße 7.

 

am 12. April 1958, Landsmann Gottlieb Kawalek, aus Prostken, jetzt in Süderholm über Heide (Holstein). Im Ersten Weltkrieg war der Jubilar mit seiner ganzen Familie nach Sibirien verschleppt worden.

 

zum 81. Geburtstag

am 27. März 1958, Landsmann Walter Lilienthal, aus Nottnicken, Kreis Fischhausen, jetzt mit seiner Ehefrau in Wahlheim, Kreis Alzey (Rheinland).

 

am 2. April 1958, Landsmann Hermann Duwe, aus Königsberg, Bülowstraße 42, jetzt mit seiner Ehefrau in Hamwarde-Geesthacht, Kreis Lauenburg, zusammen mit seinen Kindern. Er lebte mit seiner Frau noch bis 1947 in Königsberg und hat schwere Zeiten durchstehen müssen.

 

am 11 April 1958, Landsmann Fritz Ramsauer, aus Königsberg, Lawsker Allee, jetzt in Plön (Holstein), Parkstraße 9.

 

zum 80. Geburtstag

am 3. April 1958, Postagent Gottlieb Buczko, aus Borschimmen, Kreis Lyck, jetzt in Gladbeck (Westfalen), Friedenstraße 70.

 

am 5. April 1958, Witwe Amalie Gerlach, geb. Marklein, aus Königsberg, Krönchenstraße 10, jetzt Duisburg-Hamborn, Helmenstraße 4, bei ihrer Tochter, Frieda Peters mit Schwiegersohn und Enkelkindern.

 

am 7. April 1958, Landsmann Karl Brzoska, aus Deutschheide, Kreis Ortelsburg, jetzt in Siegelsdorf über Fürth (Bayern), Breslauer Straße 180.

 

am 7. April 1958, Frau Auguste Rayzik, geb. Piontek, aus Glauch, Kreis Ortelsburg, jetzt Gelsenkirchen, Fersenbruch 17.

 

am 7. April 1958, Sägewerksbesitzer und Zimmermeister Julius Buttgereit, aus Fritzen (Samland), jetzt in Stade (Elbe), Harburger Straße 31. Der Jubilar war viele Jahre Vorstandsmitglied des Spar- und Darlehnskassenvereins Powunden.

 

am 8. April 1958, Studienrat Rudolf Klug, aus Lyck, jetzt Marburg (Lahn), Friedrichstraße. Der Jubilar, von seinen Schülern „Kollege" genannt, hat über dreißig Jahre am Lycker Gymnasium in Mathematik unterrichtet. Seine Schüler sind heute noch eng mit ihm verbunden. Sie gratulieren herzlich.

 

am 10. April 1958, Frau Emma Siegmund, geb. Nath, aus Königsberg, Straußstraße 17, Witwe des am 12. Januar 1947 in Königsberg verstorbenen Reichsbahnoberamtmanns Friedrich Wilhelm Siegmund. Sie wohnt heute in Arolsen (Waldeck), Rauchstraße 14; ihre beiden Kinder Christel und Gerhard leben in Essen.

 

am 12. April 1958, Frau Luise Kalix, geb. Wiwianka, aus Ortelsburg, jetzt Berlin SW 61, Urbanstraße 171b.

 

zum 75. Geburtstag

am 23. März 1958, Landsmann Emil Grohnert, aus Königsberg Pr., Georgstr. 11, jetzt in Lübeck, Pelzerstr. 10a.

 

am 30. März 1958, Frau Wilhelmine Schwarz, verw. Drignat, geb. Sawasdowski, aus Gumbinnen, Goldaper Straße, jetzt in Hemdingen über Barmstedt (Holstein).

 

am 31 März 1958, Frau Johanna Theodor, aus Tapiau, Kreis Wehlau, jetzt in Germersheim am Rhein (Pfalz), Hertlingstraße 15.

 

am 5. April 1958, Landsmann Adolf Wichert, aus Kosuchen bei Bialla, Kreis Johannisburg, dann Königsberg, Kufsteiner Weg 4, jetzt in Berlin-Spandau, Kolonie Ludwig-Heim, Parzelle 56.

 

am 5. April 1958, Fräulein Anna Eisenblätter, aus Königsberg Pr., jetzt in Karlberg bei Karby, Kreis Eckernförde (Holstein).

 

am 6. April 1958, Frau Katarina Stein, geb. Kraus, Witwe des Rechtsanwalts Georg Stein, aus Memel, jetzt bei ihrer Tochter, Ursula Haen in Stultgart-W., Hasenbergsteige 1.

 

am 7. April 1958, Landwirt Emil Peter, letzter Besitzer eines seit mehreren Jahrhunderten im Familienbesitz befindlichen Erbhofes in Hussehnen, Kreis Pr.-Eylau. Er wohnt jetzt mit seiner Ehefrau bei seinem Sohn, Willi Peter, der in Ottenstein über Hameln, Kreis Holzminden, eine Landwirtschaft gepachtet hat.

 

am 9. April 1958, Witwe Berta Kaminski, geb.Pitrowski, aus Theuernitz, Kreis Osterode, jetzt in Homburg-Bröl, Kreis Oberberg, Huppichterother Straße.

 

am 9. April 1958, Gutsbesitzer Eugen Zieske, aus Waldried (Dickiauken), Kreis Schloßberg, jetzt in Albersdorf (Holstein), Grossers-Allee 5.

 

am 10. April 1958, Frau Berta Balzer, aus Tilsit, Stolbecker Straße 3, jetzt in Neustadt (Holstein), Ziegelhof 1, bei ihrer Tochter, Elsa Arnaschus.

 

am 10. April 1958, Architekt Bruno Arnold, aus Sensburg, jetzt mit seiner jüngsten Tochter, Hiltrud Neldner in Velbert (Rhld), Röttgenstraße 12.

 

am 11. April 1958, Landsmann Friedrich Karsten, aus Osterode, Maerkerstraße 7, jetzt in Rotenburg (Fulda), Goethestraße 3. Der Jubilar war bei der Bahnmeisterei I tätig.

 

am 12. April 1958, Postsekretär i. R. Robert Penquitt, aus Heilsberg, Spießberg 25, jetzt in (21a) Westbevern-Brock 136, über Münster-Land.

 

Diamantene Hochzeit

Die Eheleute August Klein und Frau Anna Klein, geb. Rautenberg, aus Hussehnen, Kreis Pr.-Eylau, jetzt bei ihrer Tochter, Elise Schmidtke in Hintschingen, Kreis Donaueschingen, können am 10. April 1958, das Fest der Diamantenen Hochzeit feiern. An der Feier wird auch eine Enkelin des Jubelpaares teilnehmen, die selbst schon zwei Enkelkinder hat. Die Goldene Hochzeit feierte das Ehepaar im dänischen Lager Alborg-Ost. Landsmann Klein wird am 27. April 1958, 85 Jahre alt, seine Frau begeht am 7. Mai 1958, ihren 86. Geburtstag.

 

Goldene Hochzeiten

Reichsbahnassistent a. D. und Landwirt Wilhelm Gawlick und seine Ehefrau, Anna Gawlick, geb. Krieg, aus Ukta, Am Bahnhof, Kreis Sensburg, feierten am 30. März 1958, im Kreise ihrer Kinder, das Fest der Goldenen Hochzeit. Anschrift: Aachen, Pastorplatz 7, bei Rzesznick.

 

Schuhmachermeister Franz Grigoleit und seine Ehefrau Emilie Grigoleit, geb. Kannat, aus Tilsit, Kasernenstr. 19, feiern am 5. April 1958, das Fest der Goldenen Hochzeit im Kreise der Kinder und Enkel. Seit der Vertreibung leben die Eheleute in Ronnenberg bei Hannover.

 

Tischlermeister Gustav Klischewski und seine Ehefrau Emma, aus Lyck, jetzt in Worphausen 25, Kreis Osterholz, feiern am 11. April 1958, das Fest der Goldenen Hochzeit.

 

Bestandene Prüfungen

Linda Kuczewski, Tochter des Landwirts Karl Kuczewski, aus Michelsdorf, Kreis Ortelsburg, hat vor dem Prüfungsausschuss des Kultusministeriums des Landes Schleswig-Holstein, die Prüfung für Lehrer der deutschen Kurzschrift und des Maschineschreibens mit der Note „gut" bestanden. Anschrift: Neumünster, Fabrikstraße 37.

 

Joachim Stobbe, Sohn des 1944 in Russland gefallenen Holzkaufmanns Georg Stobbe, aus Heiligenbeil-Rosenberg, jetzt Hannover, Voßstraße 47 a, bestand bei den Siemens-Schuckertwerken Hannover die Prüfung als Starkstrom-Monteur.

 

Barbara Schattner, Tochter des gefallenen Prokuristen Bernhard Schattner, aus Königsberg, dann Osterode, jetzt Wolfsburg, Laagbergstraße 35, hat am Stadtkrankenhaus in Wolfsburg das Schwestern-Staatsexamen bestanden. Ihr Bruder, Ekkehard Schattner, bestand am Gymnasium Wolfsburg das Abitur.

 

Rudolf Kirschnick, Sohn des Stellmachermeisters Emil Kirschnick, aus Liebemühl, Kreis Osterode, hat die Meisterprüfung als Schriftsetzer in Hamburg bestanden. Anschrift: Schwarzenbek, Uhlenhorst 10.

 

Doris Frost, Tochter des verstorbenen Ernst Frost, aus Königsberg Pr., Cranzer Allee 166, hat im Maingau-Krankenhaus, Frankfurt (Main), das Examen als Krankenschwester mit „gut" bestanden. Anschrift: Groß-Eichen, Kreis Alsfeld (Hessen).

 

Peter Lauter, Sohn des vermissten Direktors der Landwirtschaftsschule Gerdauen, des Landwirtschaftsrates Oswald Lauter, hat die erste juristische Staatsprüfung beim Justizprüfungsamt des Oberlandesgerichts Köln bestanden. Seine Geschwister, Siegfried Lauter und Ingrid Lauter, bestanden das Abitur am Städt. Naturw. Gymnasium und am Städt. Mädchengymnasium zu Köln. Anschrift: Köln-Dellbrück, Marthastraße 32.

 

Rudolf Rautenberg, Sohn des Banksekretärs i. R. Alfred Rautenberg und seiner Ehefrau Clara Rautenberg, geb. Schacht, früher Treuburg und Wormditt, jetzt Detmold, Bahnhofstraße 5, hat das Examen als Ingenieur für Wasserwirtschaft, Kultur- und Tiefbau in Siegen bestanden.

 

Werner Buttgereit, Sohn des im Zweiten Weltkriege gefallenen Landwirts Karl Buttgereit und seiner Ehefrau Ottilie Buttgereit, geb. Chmielewski, aus Woynassen, Kreis Treuburg, ist nach der Teilnahme am ersten Fachlehrgang der Polizeischule in Freiburg (Breisgau) zum Polizeihauptwachtmeister befördert worden. Er wohnt mit seiner Mutter und Schwester, die erst im Frühjahr 1956 aus dem Kreise Sensburg kamen, in Hechingen (Hohenzollern), Zollerstraße 31.

 

Ingrid Friedrich, Tochter des Justizinspektors a. D. Oskar Friedrich, aus Tilsit, Salzburger Straße 2 a, jetzt in Hechingen (Hohenzollern), Fürstenstraße 1, hat am Evangelischen Diakonissenseminar in Denkendorf/Eßlingen ihr Examen als Katechetin und Gemeindehelferin bestanden. Sie wurde an das 2. und 3. Pfarramt der Marienkirche zu Reutlingen berufen.

 

Renate Schemionek, Tochter des Landwirts Albert Schemionek, zuletzt Betriebsleiter des Rittergutes Juckstein, Kreis Tilsit-Ragnit, hat an der Pädagogischen Akademie in Koblenz das Staatsexamen als technische Lehrerin mit „gut“ bestanden. Anschrift: Pirmasens (Pfalz), Bahnhofstraße 41.

 

Edeltraud Puschkat, aus Königsberg, Buddestraße 2a, jetzt in Frankfurt a. M., Schweizer Straße 104, hat bei der Bundesbahndirektion Nürnberg die Bundesbahnassistentenprüfung bestanden.

 

Hans Willers, Sohn des verstorbenen Ziegeleibesitzers Horst Willers, aus Kalkhof, Kreis Treuburg, jetzt in Braunschweig, Marienstraße 24, hat die Prüfung als Zahntechniker mit „gut" bestanden.

 

Katharina Reinhold, älteste Tochter des Landwirts Kurt Reinhold, aus Oschern, Kreis Gerdauen, jetzt Vollmershausen, Oberbergischer Kreis, Kirchhellstraße, Nr. 22, bestand ihr Staatsexamen als Kinderkrankenschwester.

 

Gerhard Becher, Sohn des Postoberschaffners Paul Becher, aus Allenstein, Beethovenstraße 6, jetzt Braunschweig, Maibaumstraße 15, bestand an der Technischen Hochschule Braunschweig das Staatsexamen. Am 20. März 1958, erfolgte die Ernennung zum Studienreferendar.

 

Brigitte Conrad, Tochter des Landwirts Emil Conrad, aus Rogehnen, Kreis Pr.-Holland, bestand an der Pädagogischen Hochschule Hannover die 1. Lehrerprüfung. Anschrift: Mahlerten bei Nordstemmen (Han.).

 

Manfred Kamps, Sohn des Landsmanns Otto Kamps, aus Johannisburg, Feldstraße 7, jetzt in Höhr-Grenzhausen, Mittelstraße 8, hat vor der Handwerkskammer Koblenz die Prüfung als Elektromeister bestanden.

 

Irmtraut Masuch, Tochter des Lehrers Georg Masuch, aus Rodefeld, Kreis Ortelsburg, jetzt in Groß-Fredenbeck, Kreis Stade, hat als einzige ihres Jahrgangs die Prünfung als Fotolaborantin auf der Fachschule der Hamburger Berufsschule mit Auszeichnung bestanden.

 

Ilse Schulz, Tochter des Bauern Otto Schulz, aus Geislingen, Kreis Ortelsburg, jetzt in Vorhelm (Westfalen), hat die 2. Prüfung für das Lehramt an landwirtschaftlichen Berufsschulen mit „sehr gut" bestanden. Anschrift: Biedenkopf/Lahn (Hessen), Frhr.-vom-Stein-Straße 11.

 

Alfons Fahl, Sohn des Bauern Alfons Fahl, aus Kalkstein, Kreis Heilsberg, hat vor der Industrie- und Handelskammer Lüneburg, die Prüfung als Industriekaufmann mit „sehr gut" bestanden. Anschrift: Wieckenberg über Celle.

 

Gerd Praetorius, Sohn des Kaufmanns Bruno Praetorius, aus Neukirch/Elchniederung, jetzt in Kreuzingen im Breisgau, Balzerstraße 8, hat das staatliche Wohlfahrtspfleger-Examen, das theologisch-diakonische Examen und das Religionslehrer-Examen abgelegt und die 1. und 2. Verwaltungsprüfung bestanden.

 

Inge Weiß, geb. Klein, Tochter des Rektors i. R. Ernst Klein, aus Goldap, jetzt in Dillenburg, Heinrich-Straße 3, bestand gleichzeitig mit ihrem Ehemann, Horst Weiß, in Kassel, das Examen als Studienassessor. Die Eheleute erhielten die Noten „sehr gut" und „gut".

 

Klaus Schreiber, Sohn des nach der Rückkehr aus der Gefangenschaft in Berlin verstorbenen Johannes Schreiber, aus Königsberg, Neue Reiferbahn 3, bestand die Prüfung als Regierungsinspektor. Er wohnt in Over 81, Landkreis Harburg.

 

Tote unserer Heimat

Oberregierungs- und Baurat Franz Matz verstorben.

Die Kreisgruppe Osnabrück betrauert den Heimgang ihres Ehrenvorsitzenden Oberregierungs- und Baurat i. R., Franz Matz. Die Kreisgruppe, deren Mitbegründer er war, hat er bis 1956 als 1. Vorsitzender geleitet. Die Mitglieder ernannten ihn zum Ehrenvorsitzenden. In hohem Idealismus, durch Rat und Tat, diente er der ostpreußischen Heimat; er war an der Aufwärtsentwicklung der Kreisgruppe bis zuletzt maßgebend beteiligt. — Der Verstorbene stand im 73. Lebensjahre. Er entstammte einem alten Bauerngeschlecht aus Liepnicken, Kreis Pr.-Eylau. Als Leiter des Wasserwirtschaftsamtes Königsberg, dann als Wasserwirtschaftsdezernent sowie als Referent für Wasserwirtschaft und Landeskultur beim Oberpräsidenten der Provinz Ostpreußen wirkte er von 1921 bis 1945 in Königsberg. Um die Wasserwirtschaft, die Moorkultivierung und um die Bodenverbesserungen seiner Heimatprovinz hat er sich große Verdienste erworben. Nach der Vertreibung wurde der tüchtige und erfahrene Fachkenner 1947 zum Dezernenten für Wasserwirtschaft der Regierung in Osnabrück bestellt. Mit bewährter Tatkraft förderte er den Wiederaufbau der Wasserwirtschaft im Regierungsbezirk Osnabrück.

 

Glückliche Abiturienten

Das Abitur bestanden:

Horst Doepner, zweiter Sohn des Landwirts Horst Doepner, aus Schleuduhnen, Kreis Bartenstein, jetzt in Appeldorn, Kreis Kleve, am Evangelischen Aufbaugymnasium zu Herchen (Sieg). —

 

Marianne Lück, Tochter des verstorbenen Rechtsanwalts Hans Lück, aus Schloßberg, am Städtischen Gymnasium Wiedenbrück. Anschrift; Rietberg, Kreis Wiedenbrück (Westfalen). —

 

Marianne Labrenz, aus Pogegen bei Tilsit, zurzeit bei Jakob Labrenz, (23) Bramsche bei Osnabrück, Münsterstraße 8, am Gymnasium für Mädchen in Osnabrück. Sie will Sprachen studieren und hat bisher ihre Ferien zu Studienreisen nach Frankreich, Holland, Belgien, Luxemburg, Dänemark, Schweden, Norwegen, Finnland und den Lofoteninseln benutzt. —-

 

Christa Reinhold, zweite Tochter des Landwirts Kurt Reinhold, aus Oschern, Kreis Gerdauen, jetzt Vollmershausen, Kirchhellstraße 22, Oberbergischer Kreis, am Staatlichen Gymnasium Bergneustadt.

 

Siegfried Bandilla, Sohn des Landwirts Emil Bandilla, aus Dornberg, Kreis Johannisburg, jetzt in Groß-Lafferde Nr. 29, Kreis Peine, am Ratsgymnasium zu Peine. —

 

Hannelore Blumenstein, Tochter des Postschaffners Eduard Blumenstein, aus Gr.-Leschienen, Kreis Ortelsburg, jetzt in Hamburg 43, Gebweiler Straße 18. —

 

Klaus Böttcher, Sohn des Gutsbesitzers Robert Böttcher, Gut Kuscheinen, Kreis Mohrungen, jetzt Neusiedler in Bilderlahe, an der Oberschule in Seesen (Harz). —

 

Sieglinde Casimir, jüngste Tochter des Verwaltungsamtmanns Paul Casimir, aus Königsberg-Tannenwalde, Trenckstraße, jetzt in Eßlingen am Neckar, Martinstraße 15, am Mädchengymnasium zu Eßlingen. —

 

Ulrike Gehlhar, Tochter des Konrektors Werner Gehlhar, früher Heyde-Waldburg und Rothenen, Kreis Samland, jetzt in (21b) Letmathe/Sauerland, Arndtstraße 1, am Mädchengymnasium zu Iserlohn. —

 

Helmut Kollex, Sohn des Lehrers Karl Kollex, aus Königsberg Pr., Samitter Allee 107 (Simon-Dach-Schule), vorher in Spittehnen, Kreis Pr.-Eylau, jetzt in Uetersen (Holstein), Lindenstraße 9, am Ludwig-Meyn-Gymnasium Uetersen. —

 

Rita Langhans, Tochter des Vermessungsoberinspektors Willy Langhans, aus Königsberg Pr., Domhardtstr. 1, jetzt Kempen (Niederrhein), Donkwall 11, am Städt. Neusprachl. Mädchengymnasium Kempen. —

 

Karl Ernst Orisch, Sohn des Regierungsrats (z. Wv.) Karl Orisch, aus Königsberg, jetzt in (16) Kassel, Ortelsburger Straße 7, an der Wilhelmschule zu Kassel.

 

Sigrun Bendiks, Tochter des Hauptlehrers Max Bendiks, aus Prökuls/Memelland, jetzt in Glückstadt (Elbe), Königstraße 41, an der Detlefsenschule zu Glückstadt. —

 

Barbara Blank, Tochter des Polizeimeisters Max Blank, aus Langheim, Kreis Rastenburg, jetzt in Rolfshagen über Rinteln, am Gymnasium Ernestinum zu Rinteln. —

 

Gerhard Czypull, Sohn des Kaufmanns Max Czypull, aus Grabnick, Kreis Lyck, jetzt in Herne (Westfalen), Am Stadtgarten 6, am Heinrich-von-Kleist-Gymnasium zu Bochum-Gerthe. —

 

Christa Dahms, Tochter des Textilkaufmanns Hans Dahms, aus Allenstein, jetzt in Bad Pyrmont, Lortzingstraße. —

 

Lothar Tolksdorf und Benno Tolksdorf, Söhne des Sekretärs a. D. Walter Tolksdorf, früher Ortelsburg und Danzig, jetzt (20b) Lippoldsberg (Weser), Pfeifengrund.

 

In Braunschweig bestanden ihr Abitur

Am Staatlichen Wilhelm-Gymnasium:

Hermann Diegner, ältester Sohn des Facharztes für innere Krankheiten Dr. med. Albrecht Diegner, aus Insterburg, jetzt Braunschweig, Roonstraße 12.

 

An der Staatl. Neuen Oberschule für Jungen: Peter Gebhardt, Sohn des Bauingenieurs Kurt Gebhardt, aus Marienwerder, jetzt Braunschweig, Heinrich-Schrader-Straße 11; —

 

Peter Koch, Sohn des Kaufmanns Ernst Koch, Mitinhaber der Firma Weiß & Co., Spielwarengroßhandlung, aus Königsberg Pr., jetzt Braunschweig, Fasanenstraße 53a; —

 

Manfred Lauruschkus, aus Groß-Rominten, jetzt Braunschweig, Neue Knochenhauerstraße 4.

 

An der Städt. Gauß-Schule, Oberschule für Jungen:

Jost-Hinrich Lohrmann, Sohn des 1945 verstorbenen Professors Dr phil. Heinrich Lohrmann (Pädagogische Akademie Elbing) und der Dozentin Dr. phil Käthe Lohrmann, jetzt Braunschweig, Gudrunstraße 36; —

 

Helmuth Eckhard Spehr, Sohn der verw. Frau Helene Spehr, geb. Grommeck, aus Alt-Ukta, Kreis Sensburg, jetzt Braunschweig, Pawelstraße 9.

 

An der Städt. Lessingschule, Oberschule für Jungen:

Manfred Schulz, Sohn des Bauingenieurs Gerhard Schulz, aus Pr.-Eylau. jetzt Braunschweig, Kriemhildenstraße 30.

 

An der Städt. Oberschule für Mädchen, Kleine Burg:

Gisela Karrasch, Tochter des Bauingenieurs Albert Karrasch, aus Allenstein, jetzt Braunschweig-Querum, Gelsenkirchener Straße 6; —

 

Karla Mezger, Tochter des Oberlandesgerichtsrats Hans Mezger, aus Marienwerder, jetzt versetzt zum Bundesverfassungsgericht Karlsruhe; —

 

Gisela Trinker, Tochter des Lehrers Bruno Trinker, aus Sensburg, jetzt in Hordorf 51, Kreis Braunschweig.

 

Die Kreisgruppe Braunschweig übermittelte auch in diesem Jahr jedem der Abiturienten durch einen ostpreußischen Lehrer aus dem Kollegium der betreffenden Schulen, eine Alberte mit Begleiturkunde.

 

Seite 17   Glückliche Abiturienten

In Rendsburg bestanden die folgenden jungen Landsleute ihr Abitur am Gymnasium für Mädchen:

 

Gisela Artschwager, Tochter des Oberregierungsrats Bruno Artschwager, früher Tilsit und Gotenhafen, jetzt in Rendsburg, Flensburger Straße 51; —

 

Irmelin Ewert, Tochter des Kaufmanns Kurt Ewert, aus Königsberg, Körteallee 7, jetzt in Rendsburg, Röhlingsweg 5; —

 

Elke Graetsch, Tochter des Oberregierungsrats Günter Graetsch, früher Finanzamt Lyck, jetzt in Rendsburg, Paradeplatz 1; —

 

Brigitte Holm, Tochter des Kaufmanns Reinhard Holm, aus Ortelsburg, jetzt Rendsburg, Richthofenstraße 92; —

 

Barbara Wiemer, Tochter des Obermedizinalrats Johannes Wiemer, aus Königsberg Pr., jetzt Rendsburg, Dr.-Eckner-Straße 27; —

 

Helga Willimczik, Tochter des verstorbenen Studienrats Kurt Willimczik, aus Heilsberg, jetzt Rendsburg, An der Mühlenau 74.

 

Am Gymnasium für Jungen (Herderschule):

Manfred Besteck, Sohn des vermissten Zollsekretärs Besteck, jetzt in Büdelsdorf, Ulmenstraße 34; —

 

Klaus-Jürgen Horn, Sohn des Majors a. D. Horn, aus Tapiau, Kreis Wehlau, jetzt in Rendsburg, Stegen 3a; —

 

Lothar Kistler, Sohn der Witwe Kistler, aus Königsberg Pr., jetzt in Audorf über Rendsburg; —

 

Dieter Kirschning, Sohn des Landwirts Max Kirschning aus Schurfelde, Kreis Tilsit-Ragnit, jetzt in Rendsburg, Holsteiner Straße 24.

 

Bei der schlichten Feier hielt Oberstudienrat Egon Kirsch, früher Braunsberg und Königsberg, die Festrede. Die landsmannschaftliche Gruppe Flensburg überreichte auch in diesem Jahr wieder jedem Abiturienten eine Albertennadel.

 

Doris Bintakies, Tochter des vermissten Kaufmanns Fritz Bintakies aus Silberbach, Kreis Mohrungen, jetzt Großmoor 84 über Celle, am Neusprachlichen Gymnasium zu Bad Harzburg. —

 

Wolfgang Buttkus, Sohn des Vollziehungsbeamten z. Wv. Fritz Buttkus, aus Königsberg-Metgethen, jetzt Steinfeld i. O., Kreis Vechta, am Gymnasium Antonianum in Vechta. —

 

Ulrich Thiel, Sohn des ehemaligen Wachtmeisters Aloys Thiel, Stab des Reiter-Regiments 2 in Angerburg, Alte Reiterkaserne, jetzt in Duisburg-Hamborn, Hagedornstraße 42, am Leibniz-Gymnasium Duisburg-Hamborn.

 

Jochen Doebel, Sohn des Redakteurs Günter Doebel, aus Königsberg, jetzt in Köln-Sülz, Schleidener Straße Nr. 12, am Humboldt-Gymnasium zu Köln.

 

Günther Gratzki, jüngster Sohn des Lehrers Hubert Gratzki, aus Klackendorf, Kreis Rößel, jetzt in (20b) Salzgitter-Engelstedt (Schule), am Gymnasium zu Lebenstedt.

 

Ingrid Gundel, Tochter des Pfarrers Adalbert Gundel, aus Königsberg, zuletzt in Langenau, Kreis Rosenberg, am Naturwissenschaftlichen Gymnasium zu Idar-Oberstein. Anschrift: (22b) Sensweiler, Post Idar-Oberstein.

 

Carl Hafke, Sohn des Bankvorstandes (Bank der Ostpreußischen Landschaft) Carl Hafke, aus Bartenstein, jetzt in Frankfurt a. M., Allendorfer Straße 18, am Wöhler-Realgymnasium zu Frankfurt.

 

Dagmar Hoepfner, Tochter des Landwirts Aloys Hoepfner, aus Carolinenhof, Kreis Allenstein, jetzt in Schönberg i. H., am Staatlichen Gymnasium Kiel-Wellingdorf.

 

Hans-Jürgen Kawski, Sohn des Konditors Hans Kawski, aus Heiligenbeil, Friedrichstraße, jetzt Bordesholm (Holstein), Moorweg, an der Holstenschule, Städt. Gymnasium für Jungen, zu Neumünster.

 

Hans-Dieter Kuhn, Sohn des Bauern Kurt Kuhn, aus Pr.-Holland, jetzt Schemmen, Post Müllenbach bei Gummersbach, Bez. Köln, am Wüllenweber-Gymnasium zu Bergneustadt.

 

Regine Kummer, jüngste Tochter des verschollenen Vermessungstechnikers Fritz Kummer und seiner Ehefrau Margarete Kummer, geb. Mollenhauer, am Halepaghen-Gymnasium zu Buxtehude. Anschrift: Buxtehude, Hittenkoferweg 8.

 

Hans-Christian Küßner, Sohn des Lehrers Emil Küßner, aus Bönkeim, Kreis Pr.-Eylau, jetzt in Bexten, Post Knetterheide (Lippe), am Leopoldinum zu Detmold.

 

Rotraud Lawrenz, Tochter des Mittelschullehrers Fritz Lawrenz, aus dem Kreise Osterode, zuletzt in Freystatt, am Gymnasium für Mädchen in Helmstedt. Anschrift: Helmstedt, Bötticherstraße 29.

 

Hildegard Laska, Tochter des Baumeisters Paul Laska und seiner Ehefrau Hedwig Laska, geb. Schiweck, aus Prostken, jetzt in Gummersbach-Karlskamp, Bezirk Köln, am Neusprachlichen Mädchengymnasium Gummersbach.

 

Marie-Therese Merten, Tochter des Landwirts Justus Merten, aus Tongutten, Kreis Allenstein, jetzt in Eschweiler über Feld bei Düren, Am Königsforst 2, an der St.-Angela-Schule zu Düren.

 

Hans-Wilhelm Paul, Sohn des Landsmanns Erwin Paul und seiner Ehefrau Hildegard Paul, geb. Plaga, aus Lötzen (Rastenburg), jetzt Wesseling, Bezirk Köln, Odenwaldstraße 8, an der Martin-Butzer-Schule zu Dierdorf (Westerwald).

 

Klaus Plorin, Sohn des Bauunternehmers Heinrich Plorin, aus Königsberg, jetzt in Köln-Lindenthal, Bachemerstraße 80, am Humboldt-Gymnasium zu Köln.

 

Hans Dieter Raethjen, Sohn des Gutsbesitzers Karl Raethjen, aus Hasenberg bei Tapiau, jetzt Bad Schwalbach bei Wiesbaden, Karl-Lang-Straße 19, am Gymnasium am Ziethenring zu Wiesbaden.

 

Hilmar Schneiderat, Sohn des in Memel verstorbenen Landesrechnungsdirektcrs R. Schneiderat, jetzt mit seiner Mutter in Seesen (Harz), Talstraße 67, am Gymnasium zu Seesen.

 

Bärbel Stein, Tochter des Landgerichtsrats Helmut Stein, früher Staatsanwalt zu Tilsit, jetzt in Tübingen, Frondsbergstraße 15, am Wildemuth-Gymnasium. Zugleich erhielt sie den Scheffel-Preis für sehr gute Leistungen im Deutschen.

 

Hans-Georg Tilhein, Sohn des Landwirts Rudolf Tilhein, aus Deutschendorf, Kreis Pr.-Holland, jetzt in Deensen Nr. 24, Kreis Holzminden, an der Paul-Gerhard-Schule zu Dassel (priv. neu- und altsprachliches Gymnasium in der Ev.-luth. Landeskirche Hannover).

 

Rüdiger Wischemann, Sohn des Lehrers i. R. Walter Wischemann, aus Königsberg, Mozartstraße 34, jetzt Ahlen (Westfalen), Sandfortskamp 8, am Städt. Neuspr. Gymnasium zu Ahlen.

 

Klaus Bürger, Sohn des Tierarztes Gerhard Bürger, aus Locken, Kreis Osterode, jetzt Lohne i. O., Riessel, am Gymnasium in Vechta.

 

Hartmut Geyer, Sohn des Kaufmanns Gustav Geyer, aus Pr.-Holland, Steintorstraße 26, jetzt in Herten (Westfalen), Kaiserstraße 69, am Mathem.-Naturwissenschaftlichen Gymnasium Herten.

 

Friedrich Reinhard Hildebrandt, Sohn des Fregattenkapitäns a. D. Friedrich Wilhelm Hildebrandt, aus Wartenburg und Braunsberg, jetzt Wilhelmshaven, Viktoriastraße 21 I, an der Humboldtschule Wilhelmshaven.

 

Jürgen Knopff, Sohn des Diplom-Landwirts, Oberst a. D. Georg Knopff, aus Eckertsberg, Kreis Goldap, jetzt in Benthe Nr. 55, bei Hannover.

 

Hans-Joachim Olschewski, Sohn des Zollbeamten Johann Olschewski, aus Herzogskirchen, Kreis Treuburg, jetzt in Lübeck, Philosophenweg 10, am Katharineum in Lübeck.

 

Elke Petram, Tochter des Hauptlehrers Karl Petram, aus Foliendorf, Kreis Heiligenbeil, jetzt in Lämershagen über Bielefeld, am Bavink-Gymnasium Bielefeld.

 

Renate Ruhnau, Tochter des Kaufmanns Paul Ruhnau, aus Mensguth, Kreis Ortelsburg, jetzt in Flensburg, Große Straße 11, und seiner auf der Flucht tödlich verunglückton Ehefrau, Hedwig Ruhnau, geb. Frenschkowski, an der Mädchenoberschule St. Georg in Thuine, Kreis Lingen.

 

Martin Sawitzki und Eberhard Sawitzki, Söhne des Generalrevisors Heinz Sawitzki, aus Königsberg, Dornstr. 3, jetzt in Beuel-Rheindorf, Petrusstraße 4, am Gymnasium in Brake und am Nikolaus-Cusanus-Gymnasium II in Bad Godesberg.

 

Arno Marx, Sohn des Tischlermeisters Marx, aus Benkheim, Kreis Angerburg, jetzt in Bad Salzdetfurth, Hainholz 20, an der Wirtschaftsoberschule Hildesheim.

 

Hans Joachim Schwarz, Sohn des Zahnarztes Schwarz, aus Königsberg, jetzt in Sarstedt bei Hildesheim, an der Scharnhorstschule zu Hildesheim.

 

Herzlichen Glückwunsch unsern Abiturienten

Die ostpreußischen Studentengruppen in Berlin:

Christa Hellwig, Berlin-Steglitz, Südendstraße 54.

 

Bonn:

Axel Doepner, Bonn, Hubertusstraße 5.

 

Braunschweig:

Sigrid Behrends, Braunschweig, Pfälzer Straße 92.

 

Freiburg:

Jürgen Hanke, Freiburg (Breisgau), Andreas-Hofer-Straße 2 k.

 

Göttingen:

Kurt Fromm, Göttingen, Lotzestraße 4.

 

Hamburg:

Ulrich Jeromin, Hamburg, Alsterkrugchaussee 575.

 

Hannover:

Boy Reusch, Hannover, Rehboekstr. 20.

 

Köln:

Frank Orlowski, Düsseldorf, Corneliusstr. 94.

 

Marburg:

Vera Fligg, Marburg (Lahn), Sybelstr. 14 (Bettinahaus).

 

Münster:

Günter Wittkowski, Münster, Sportheim.

 

Osnabrück:

Barbara Tobias, Osnabrück, Rheiner Landstraße 160.

 

Stuttgart:

Udo Vogel, Stuttgart-S., Lehenweg 12, und der Bundesvorstand des BOSt, Berlin-Charlottenburg, Suarezstraße 351 r.

 

In Hildesheim bestanden ihr Abitur

An der Goetheschule:

Eta Kadelbach, Tochter des Regierungsdirektors Kadelbach, aus Insterburg, jetzt in Hildesheim, Hohnsen 21; —

 

Ingrid Krause, Tochter des verstorbenen Lehrers Krause, aus Königsberg, jetzt Hildesheim, Alfelder Straße 89; —

 

Ingrid Kullik, Tochter des Zahnarztes Kullik, aus Allenstein, jetzt in Bad Salzdetfurth, Jugendherbergstreppe; —

 

Christa Schrader, Tochter des verstorbenen Staatsanwalts Schrader, aus Königsberg, jetzt in Hildesheim, Orleanstraße 24; —

 

Rotraut Zimmer, Tochter des Staatsanwalts Zimmer, aus Allenstein, jetzt in Hildesheim, Tappenstraße 57; —

 

Dorothea Krüger, Tochter des Lehrers Krüger, aus Anglitten/Bartenstein, jetzt in Nordstemmen, Hauptstraße 41.

 

An der Marienschule:

Christa Clauditz, Tochter des Landgerichtsdirektors Clauditz aus Allenstein, jetzt Hildesheim, Kalenberger Graben 1. —

 

Am Josephinum:

Hans Georg Hoff, Sohn des Stadtbaurats Hoff, aus Goldap und Marienburg, jetzt Hildesheim, Hostmannstraße 2. —

 

An der Scharnhorstschule:

Diethelm Kaminski, Sohn des Regierungsinspektors Kaminski, aus Rastenburg, jetzt Hildesheim, Neust. Stobbenstraße 3. —

 

Reinhard Werner, Sohn des gefallenen Kaufmanns Werner, aus Königsberg, jetzt in Rautenberg, Kreis Hildesheim. —

 

Am Andreanum:

Manfred Mehl, Sohn des Polizeikommissars Mehl, aus Petrelkemen/Goldap, jetzt in Hildesheim, Goschenstraße 60/61; —

 

Eberhard Natter, Sohn des gefallenen Oberst Natter, aus Allenstein, jetzt in Hildesheim, Einumer Straße 2; —

 

Dieter Schneider, Sohn des verstorbenen Pfarrers Schneider aus Ortelsburg, jetzt in Clauen 78, Kreis Peine; —

 

Wolfdietrich Möller, Sohn des Lehrers Möller, aus Kl.-Kutten, Kreis Angerbarg, jetzt in Schellerten 88, Kreis Hildesheim; —

 

Hermann Wischnat, Sohn des Lehrers Wischnat, aus Heiligelinde/Rastenburg, jetzt in Schulenburg, Schulstraße 64. —

 

An der Wirtschaftsoberschule:

Klaus Kiewert, Sohn des Lehrers Kiewert, aus Seeburg, jetzt in Hüddesumm, Gartenstraße 91. —

 

Die landsmannschaftliche Gruppe in Hildesheim übergab jedem der Abiturienten in einer kleinen Feierstunde eine Albertennadel.

 

In Nienburg bestanden die folgenden jungen Landsleute ihr Abitur.

Sie erhielten durch den Vorsitzenden der landsmannschaftlichen Gruppe Nienburg, Oberst a. D. Reinke, in einer kleinen Feierstunde je eine Albertnadel:

 

Sighart Fischer, Sohn des Baurats i. R. Fischer, aus Königsberg Pr., jetzt in Langendamm über Nienburg (Weser), Immenbergweg 17. —

 

Nanda Rehbinder, Tochter des Studienrats Rehbinder, aus Königsberg Pr., jetzt in Nienburg, Oyler Straße 9. —

 

Ulrich Scharf, aus Königsberg Pr. Er lebt mit seiner Mutter, Ruth Scharf in Nienburg, Am Ahornbusch 41. —

 

Barbara Weller, Tochter des Molkereiverwalters Weller, aus Pr.-Eylau, jetzt in Siedenburg 90, Kreis Diepholz.

 

In Itzehoe bestanden von insgesamt 84 Abiturienten, fünfzehn junge Landsleute ihre Reifeprüfung: an der Auguste-Viktoria-Schule:

Sieglinde Genée, Tochter des Mühlenbesitzers Genée, aus Darkehmen, jetzt Itzehoe, Adolf-Rohde-Straße 44. —

 

Gisela Behrendt, Tochter des Mittelschulkonrektors Anton Behrendt, aus Kalkstein, jetzt Itzehoe, Buschkamp 5. —

 

Irene Josuttis, Tochter des Polizeimeisters Josuttis, aus Memel, jetzt Ottenbüttel über Itzehoe. —

 

Christel Knop, Tochter des Müllermeisters Knop, aus Osterode, jetzt Itzehoe, Dorfstraße 18. —

 

Bärbel Pickert, Tochter des Rechtsanwalts Pickert, aus Angerburg, jetzt Itzehoe, Königsberger Allee 60 a. —

 

Grit Schalkowski, Tochter des Mittelschulrektors Schalkowski, aus Tilsit, jetzt Krempe-Grevenkop. —

 

Helga Steinweg, Tochter des Lehrers Walter Steinweg, aus Lötzen, jetzt Itzehoe, Timm-Kröger-Straße 6. —

 

Christel Zelwis, Tochter des Kaufmanns Zelwis, aus Königsberg, jetzt Itzehoe, Gr. Paschburg. —

 

An der Kaiser-Karl-Schule:

Hartmut Euringer, Sohn des Landwirtschaftsrats Dr. Euringer, aus Liebenfelde, Kreis Labiau, jetzt in Itzehoe, Ölixdorfer Straße 106. —

 

Jürgen Gruschel, Sohn des Croupiers Gruschel, aus Zoppot, jetzt Hamburg 26, Carl-Petersen-Straße 24 a. —

 

Rainer Gentz, Sohn des Steuerberaters Dr. Gentz, aus Marienburg, jetzt Itzehoe, Ochsenmarktskamp 27. —

 

Hartmut Gerlach, Sohn des Regierungsoberinspektors Gerlach, aus Insterburg, jetzt Itzehoe, Ochsenmarktskamp 26. —

 

Dietmar Kallweit, Sohn des Regierungsoberinspektors Kallweit, aus Rastenburg, jetzt Itzehoe, Langer Peter. —

 

Manfred Peschties, Sohn des Bankinspektors Peschties, aus Königsborg, jetzt Itzehoe, Lornsenplatz 14. —

 

Martin Reusch, geboren in Korschen, Kreis Rastenburg, jetzt St. Margarethen, Kreis Steinburg (Schleswig-Holstein). –

 

Hans Jürgen Sticklies, Sohn des Berufsschuldirektors Herbert Sticklies, aus Gumbinnen, jetzt in Pinneberg, Richard-Köhn-Straße 62, an der Wirtschaftsoberschule Hamburg, Schlankreye.

 

Ilse Alshut, Tochter des Land- und Gastwirts Arthur Alshut, aus Nickelshorst, Kreis Sensburg, jetzt in Solingen, Albrechtstraße 17a. —

 

Irmgard Bandt, Tochter des im Kriege verschollenen Hauptlehrers Anton Bandt und seiner Ehefrau Viktoria Bandt, geb. Teschner, aus Kalborn, Kreis Allenstein, jetzt Meinerzhagen, Spitzenbergstraße 4, an der Frauenoberschule Olpe. —

 

Regina Bondzio, Tochter des verstorbenen Rektors Gustav Bondzio, aus Lyck, am Fichte-Gymnasium zu Karlsruhe. Anschrift: München, Jakob-Klar-Straße 11. —

 

Julia Breitzke, Tochter des Lehrers Erwin Breitzke, früher Regierungsinspektor beim Lg.-Kdo. I, aus Königsberg Pr., Johanniterstraße 8, jetzt Bremerhaven, Apenrader Straße 18, an der Theodor-Storm-Schule zu Bremerhaven. —

 

Dieter Czemper, Sohn des Kaufmanns Hellmut Czemper, aus Königsberg Pr., Goltzallee 28 b, vorher Allenstein, jetzt in Schleswig, Suadicanistraße 8, an der Domschule, Staatl. Gymnasium für Jungen, in Schleswig.

 

Wilfried Dziewas und Hartmut Dziewas, Söhne des 1941 gefallenen Lehrers Willy Dziewas, aus Kehlerwald, Kreis Angerburg, jetzt Horst (Holstein), Schulstraße 1, an der Detlefsenschule zu Glückstadt und an der Bismarckschule zu Elmshorn. —

 

Knut Dehne, Sohn des ehemaligen Drogeriebesitzers Herbert Dehne, aus Nikolaiken, jetzt Bad Harzburg, Herzog-Wilhelm-Straße 29, am Gymnasium zu Braunlage (Harz). —

 

Erhard Dettmering, Sohn des Landwirtschaftsrats Dr. Otto Dettmering, aus Königsberg Pr., General-Litzmann-Str. 30, jetzt in Hannover, Sallstraße 58, am Ratsgymnasium Hannover, der Patenschule des Königsberger Stadtgymnasiums Altstadt-Kneiphof. —

 

Bernd Doerk, Sohn des Reg.-Assistenten Werner Doerk, aus Königsberg, Ringstraße 53 (Flak-Rgt. 1), jetzt Bruchsal (Baden), Moltkestraße 21, am Justus-Knecht-Gymnasium. —

 

Karin Dolief, vierte Tochter des Zahnarztes Dr. Hellmut Dolief, aus Königsberg Pr., Paradeplatz 7, jetzt (21b) Gevelsberg, Hagener Straße 3, am Mathem.-Naturw. Gymnasium zu Gevelsberg. –

 

Ulrich Fester, Sohn des Zollobersekretärs Josef Fester, aus Allenstein, Herrenstraße 22a, jetzt Sigmaringen, Ostlandstraße 2, am Humanistischen Gymnasium Sigmaringen (Hohenzollern). —

 

Alfred Gintaut, Sohn des gefallenen Landwirts Georg Gintaut, aus Timstern, Kreis Pogegen, jetzt Lienen (Westfalen), Dorfbauer 156, am Staatl. Aufbaugymnasium Tecklenburg. —

 

Heinrich Fred von Gottberg, Sohn des Rechtsanwalts und Notars Otto von Gottberg, aus Königsberg Pr., jetzt Essen-Heidhausen, Barckhovenallee 2a (Büro: Essen 1, Goethestraße 100). —

 

Ingelore Hiller, Toditer des Amtsrats Rudi Hiller aus Königsberg Pr., Wildenbruchstraße 1, jetzt Bonn, Theodor-Brinkmann-Straße 1, an der Clara-Schumann-Schule (Mädchengymnasium) zu Bonn. —

 

Ingrid Kampner, jüngste Tochter des Bez.-Schornsteinfegermeisters Eduard Kampner, aus Hohenstein, jetzt Westerholt (Westfalen), Storkmährstraße 15, an der Frhr.-vom-Stein-Schule in Recklinghausen. –

 

H.-Christian Küßner, Sohn des Lehrers Otto Küßner, aus Schrombehnen, Kreis Pr.-Eylau, jetzt in Bexten bei Knetterheide, Kreis Lemgo (Lippe), am Leopoldinum zu Detmold. —

 

Walter Leibenath, Sohn des Kaufmanns Walter Leibenath, aus Stallupönen, jetzt in Blomberg, Kreis Detmold, am Leopoldium zu Detmold. —

 

Siegfried Leyk, Sohn des Landwirts Otto Leyk, aus Ebenfelde, Kreis Lyck, jetzt in Singen am Hohentwiel, Worblinger Straße 35, am Gymnasium zu Singen. —

 

Albrecht Luther, Sohn des 1944 verstorbenen Ingenieurs und Einfliegers Hermann Luther, aus Heiligenbeil-Tannenmühl, am Bunsen-Gymnasium zu Heidelberg. Anschrift: Heidelberg, Frühlingsweg 3. —

 

Sigrid Malessa, Tochter des Sägewerksbesitzers Karl Malessa, aus Markthausen, Kreis Labiau, jetzt Niederhastadt (Pfalz), Kreis Germersheim, Am Neusprachl. Gymnasium zu Landau. –

 

Reinhild Mantey, älteste Tochter des Landwirts Kurt Mantey, aus Mühlmeistern, Kreis Elchniederung, jetzt Wermelskirchen, Am Hasselbusch 18, an der Gertrud-Bäumer-Schule zu Remscheid. —

 

Rotraut Neumann, Tochter des Lehrers Alwin Neumann, aus Altwolfsdorf, Kreis Johannisburg, jetzt Hohenbünstorf, Kreis Uelzen, am Staatl. Abendgymnasium Hamburg. —

 

Anita Nowitzki, Tochter des im Januar 1945 gefallenen Bauern Emil Nowitzki, aus Mittenheide, Kreis Johannisburg. Anschrift Hohenlimburg (Westfalen), Im Spieck Nr. 27. —

 

Eckhard Philipp, Sohn des Möbelkaufmanns Wilhelm Philipp jr., aus Allenstein, Joachimstraße 1, jetzt Stuttgart-W., Röckenwiesenstr. 56, am Schickard-Gymnasium zu Stuttgart. —

 

Heinz Pohlmann, ältester Sohn des verstorbenen Landwirts Leo Pohlmann, aus Dietrichswalde, Kreis Allenstein, am Gymnasium Attendorn. Anschrift: Stendenbach 12, Kreis Siegen. –

 

Martin Poschmann, aus Braunsberg, Markt 31, jetzt in Gelsenkirchen, Schulz-Briesen-Straße 7, am Gymnasium zu Gelsenkirchen. —

 

Burghard Reimann, zweiter Sohn des Oberregierungsrats z. Wv. Dr. Edmund Reimann, zuletzt Leiter des Arbeitsamtes Allenstein, jetzt in Bad Segeberg, Vogtkamp 15, am Dahlmann-Gymnasium Bad Segeberg. —

 

Klaus Rosinowski, Sohn des verstorbenen Obersteuersekretärs Gustav Rosinowski, aus Pr.-Holland, Danziger Straße 1, an der Hindenburg-Oberschule Oldenburg (Oldb). Anschrift: (23) Oldenburg (Oldb.), Rüthningstraße 19. —

 

Ekkehard Schattner, Sohn des 1944 gefallenen Prokuristen Bernhard Schattner, aus Königsberg Pr., dann Osterode, am Gymnasium zu Wolfsburg. Anschrift: Wolfsburg, Laagbergstraße 35. —

 

Ute Scheumann, Tochter des Oberleutnants der Wehrmacht Karl Scheumann, aus Königsberg Pr., Cranzer Allee 99a, jetzt in Aachen, Wiesenstr. 12/18, am Neusprachl. Mädchengymnasium St. Leonhard, Frauenoberschule, Aachen.

 

Rest der Seite: Heimatliches Kopfzerbrechen. Zweites Oster-Kreuzworträtsel.

 

Seite 18   Suchanzeigen

Achtung! Wer kann Auskunft geben über den Obergefreiten, Hugo Maluck, geb. 06.06.1918 in Schönborn, Kreis Rößel, Ostpreußen, Feldpostnummer 00 333 B, letzte Nachricht März 1945, seitdem verschollen? Wer kennt ihn und wer weiß etwas über ihn? Nachricht erbittet Frau Anna Spill, Klettham, Albertstraße 4, Post Erding.

 

Freunde und Bekannte, die, Foth, Gut Roßthal, Post Georgenburg, Kreis Insterburg, und Fliegerhorst Jesau bei Königsberg gekannt haben, bitte ich, mir zu schreiben. Frau Irma Holtz, Lingen (Ems), Waldstraße 109.

 

Gesucht werden nachstehend aufgeführte Personen: Georg Jonaschkis, früher Amtsvorsteher in Rucken, Memelgebiet; Franz Pick, früher in Rucken; Pick, früher in Pogegen, er hatte eine Gastwirtschaft; Gustav Nobreit u. Albert Nobreit, früher in Raudszen, Kreis Tilsit; Fritz Amoser, früher Landwirt in Bamb, Kreis Tilsit; Helene Flamming, früher in Neu-Krauleitschen, Kreis Tilsit; Berta Siloff od. Otto Siloff, früher In Witzheim, Kreis Schloßberg. Nachricht erbittet Minna Stechulat, Friesenheim (Baden), Hebelstraße 22.

 

Wer weiß jetzigen Aufenthalt von Frau Dr. med Blask? Ende Januar 1945 Rauschen, Strandstr., wohnhaft und von dort damaligen Chefarzt des Krankenhauses in Karthaus. Nachricht erbittet Schwester, Charlotte Arndt, (16) Bad Hersfeld, Robert-Heil-Straße 5.

 

Gesucht werden die Kameraden, Sengendorf, Schink, Schimok, Schecht, Wolf, Laborius, Kafka u. a. von der ehem. RAD-Abt. 8/10 Franzrode, Kreis Labiau, Ostpreußen, vom Jahrgang 1936/1937. Nachricht erbittet Paul Heß, Hannover, Am Judenkirchhof 3.

 

Achtung! Sensburger! Benöte dringend die Anschriften nachstehender Personen: Kaufm. Friedrich Sokries, Gerichtsvollzieher; Wieland, Wachtmeister Marienfeld oder Morgenfeld, der 1935 in Tannenwalde (Königsberg) Dienst hatte, dem ich meine Grundstückpapiere zur Einsicht für das Amtsgericht übergab. Ferner suche ich Herrn Gerichtsrat, der das Grundstück Zollerhöhe, Kreis Sensburg, Ostpreußen, auf 30 Jahre Amnestie gestellt hat. Frau Berta Rekint, Ildehausen ü. Seesen a. Harz, früher Rittergut Prowehren.

 

Ich suche meinen Vater, Paul Schaefer, geb. 21.07.1900 in Königsberg, letzter Wohnort Königsberg Pr., Brandenburger Straße 76. Vorletzte Feldpostnummer 18 998 oder 18 996 (schlecht lesbar). Letzte Feldpostnummer unbekannt. Wer kann mir irgendeine Auskunft geben? Nachricht erbittet Erna Fieber, geb. Schaefer, Weil am Rhein, Grenzstraße 4.

 

Wer kann Auskunft geben über meinen Schwager, Ernst Stumpf, geb. 12.10.1887 in Herzogenwalde, Kreis Heiligenbeil, bis 1945 dort wohnhaft gewesen? Er wurde am 14. od. 15. April 1945 in Sorgenau (Samland) von den Russen verschleppt und ist im Juni 1945 im Gefangenenlager in Königsberg gewesen, von da ab fehlt jede Spur. Wer kann mir seinen Aufenthalt oder seinen Tod mitteilen? Unkosten werden erstattet. Nachricht erbittet Oskar Rehberg, Lank-Latum, Pannenscherben Nr. 20, Kreis Kempen-Krefeld.

 

Es wird gesucht: Elisa Heinrich, geb. Lindhorst, geboren wahrscheinlich 1887 in Bessarabien, Frau des Karl Heinrich, zuletzt wohnhaft in Herrmenhagen über Bartenstein, Post Winde, Ostpreußen. Nachricht erbittet ihr Vetter, Lukas Friedrich Deuschle, geb. 25. Juli 1892 in Friedensfeld. Bessarabien, jetzt wohnhaft in Backnang, Im Heidewinkel 26.

 

Wer kann Auskunft geben oder die jetzige Anschrift mitteilen von Frau Metzdorf, Königsberg, Kurfürstendamm, oder deren Tochter, die verheiratet (Name entfallen), Königsberg, Löben, Langgasse 11, gewohnt hat? Unkosten werden gern erstattet. Um freundliche Zuschriften bittet Eugen Palakszt, Braunschweig. Wurmbergstr, 63.

 

Suche Frau Lotte Thimm, geb. Griebat, Friseurgeschäft in Königsberg Pr., Königstraße, Frau Herta Räther, geb. Griebat. Frau Gertrud Griebat, zuletzt wohnhaft in Königsberg Pr. Werner Putzberg, Hof (Bayern), Birkenweg 8, Telefon 41 25.

 

Stadtsparkasse Königsberg, Nebenstelle Beethovenstraße. Benötige dringend die Anschriften der bis 1945 dort beschäftigten Damen oder Herren. Unkosten werden erstattet. Meldung erbittet Gertrud Umfeld, Singen (Htwl.), Domänenstraße 16.

 

Wer weiß etwas über meinen Mann, Gend.-Beamten, Franz Schwetlick, geb. 1898, wohnhaft gewesen Rastenburg, Hippelstr. 4 (früherer Beruf Schneidermeister)? Wurde März 1945 zuletzt um Heiligenbeil gesehen. Angaben zwecks Witwenrente erbittet Frau Helene Schwetlick, Cuxhaven, Hinter der Kirche 37.

 

Wer kann Auskunft geben über den Verbleib meines Sohnes, Gefreiter, Johann Preuschoff, Feldpostnummer 21 750 C, geb. 04.12.1923 in Gladbeck (Westfalen), Heimatanschrift Woduhnkeim, Post Schönbruch, Kreis Bartenstein? Letzte Nachr. 10.01.1945 Raum Kurlandbrückenkopf. Ferner suche ich meinen Sohn, Erich Preuschoff, geb. 11.11.1929 in Woduhnkeim, Kreis Bartenstein, Ostpreußen. Er wurde von der russischen Wehrmacht am 09.03.1945 mitgenommen und war eine Zeit im Lager Pr.-Eylau. Letzte Nachricht war eine Kriegsgefangenenkarte aus Moskau, Postfach 533/1, Poststempel Juni oder Juli 1946, die ich 1949 mit der Heimatanschrift Woduhnkeim, Post Schönbruch, Kreis Bartenstein, erhielt. Nachricht erbittet Anton Preuschoff, Bielefeld, Engersche Straße 25.

 

Achtung! Heimkehrer! Wer kann Auskunft geben über den Verbleib meines Vaters, Landwirt, Paul Sylla, geb. 04.05.1904, Dankfelde, Ostpreußen? Wohnort Rodental, Kreis Lötzen. Angehöriger der 6. Armee, 14. Panzerdivision, Krankenkraftwagenzug. 02.08.1942 im gr. Donbogen, 100 km südöstlich Kotelnikowo in russische Gefangenschaft geraten. Nachr. erbittet Hartmut Sylla, Großburgwedel b. Hannover.

 

Zwecks Rentenangelegenheit suche ich Zeugen, die bestätigen können, dass mein Mann, Eisenbahnschlosser, Erich Podlasly, geb. 20.05.1891 in Insterburg, Viktoriastraße 5 oder 9, von 1904 oder 1905 bei der Kleinbahn in Insterburg, Schlosser gelernt hat und anschließend, bis 1919 oder 1920, bei der Eisenbahnhetriebswerkstatt in Insterburg tätig gewpsen ist. Sein Vater, Hermann Podlasly, war ebenfalls Eisenbahnschlosser. Nachricht erbittet Frau Elisabeth Podlasly, geb. Loos. Ludwigsburg, Obere Reithausstraße 2.

 

Frau Maria Gärtner, Wetzlar, Flutgraben 9, sucht Herrn Gutsbesitzer, Fritz Wilutzky, Szepanken bei Widminnen, Post Milken, Kreis Lyck, Ostpreußen.

 

Bestätigungen

Wer kann sich meiner erinnern und mir bestätigen, dass ich vom 26. September 1905 bis Juni 1915 in der Spinnerei zu Insterburg gearbeitet habe? Gewohnt habe ich Insterburg, Stallgasse 3, später Viktoriastr. 1. Unkosten werden erstattet. Nachricht erbittet Helene Scheidat, geb. Burba, Königsberg i. B. über Haßfurt, Salzmarkt 26.

 

Suche Zeugen, die bestätigen können, dass ich wegen Magenbluten und Zehenerfriernis von Ende Januar 1945 bis Ende Februar 1945 im Lazarett Danzig-Lgf., Techn. Hochschule, 1 lag. Mein Blutspender war ostpreußischer Gend.-Mstr. Neben mir lag Herr Didt, ein ehem. Pr.-Holländer. Nachricht erbittet Werner Schikorr, Revierförster, Rottweil a. N., Turmweg 3. 

 

Achtung! Wer kann bestätigen, dass mein Mann, Hermann Meitz, aus Rehfeld, Kreis Heiligenbeil, Ostpreußen, im April oder im Mai 1945 in Königsberg verstorben ist? Auskunft erbittet Selma Meitz (24b) Husberg über Neumünster (Holstein).

 

Wer kann bestätigen, dass mein Vater, August Weichert, geb. am 23.08.1891 in Allenstein, von 1918 bis 1924 bei der Güterabfertigung in Allenstein als Arbeiter, und Johann Steffen, geb. am 22.04.1873 in Ballingen, Kreis Allenstein, von 1920 bis 1932 bei der Gasanstalt in Allenstein ebenfalls als Arbeiter beschäftigt war und ab 1938 Invalidenrente bezogen hat? Main Vater, August Weichert wohnte zuletzt in Allenstein, Mohrunger Straße 6 und Johann Steffen, Kaiserstraße 10. Nachricht erbittet Cäcilie Böhnke, Wattenscheid, Eschenhagen 4.

 

Wer kann bestätigen, dass mein Mann, Paul Tellbach von 1923 bis 1940 bei Gutsbesitzer Schimmelpfennig, als Schweizer tätig war u. auch Invalidenmarken geklebt wurden? Ich bitte die sich seiner erinnern, um Nachricht. Unkosten werden erstattet. Frau Anna Tellbach, Oberh.Osterfeld, Wacholderweg 25.

 

Rest der Seite: Bekanntschaften, Werbung

 

Seite 19   Familienanzeigen

Kurz nach Vollendung seines 78. Lebensjahres, erlöste am 13. März 1958, ein sanfter Tod, unseren lieben Vater, Schwiegervater, Großvater, Schwager und Onkel, den Lehrer i. R., Rudolf Buschnakowski, Insterburg — Tannenhof, von seinem langen, in Geduld ertragenen Leiden. Sein Leben war voller Tatkraft und Schaffensfreude. Mit unermüdlichem Willen hat er Werke geschaffen, die über seinen Tod hinaus von ihm zeugen werden. Wir haben ihn in Porz-Heumar zur letzten Ruhe gebettet. Im Namen aller Angehörigen: Hans Buschnakowski, Averhoy, Kreis Neustadt a. Rbge. Werner Buschnakowski, Leipzig. Christel Reudenbach, geb. Buschnakowski. Köln-Rath, Heumar, Forststraße 64.

 

Weinet nicht an meinem Grabe, gönnet mir die ewige Ruh'. Denkt, was ich gelitten habe, eh' ich schloss die Augen zu. Nach langer schwerer Krankheit, hat es dem allmächtigen Gott gefallen, meine liebe gute Frau, unsere treusorgende Mutter, Großmutter, Urgroßmutter, Schwester und Schwägerin, Frau Martha Butscheck, geb. Rothenberger, nach treuer Pflichterfüllung, im 67. Lebensjahre, zu sich in die Ewigkeit zu rufen. In stiller Trauer: Fritz Butscheck sen. Willy Schelletter und Frau Lina Schelletter, geb. Butscheck, Wingst. Hermann Duchna und Frau Frieda Duchna, geb. Butscheck, Essen (Rhld). Otto Oumar und Frau Erika Oumar,  geb. Butscheck, Wolfsburg. Fritz Butscheck und Frau Marta Butscheck, geb. Elbing, Wolfsburg. Erich Wanzeck und Frau Irma Wanzeck, geb. Butscheck, Villingen (Schw.). Johannes Fredrich und Frau Marta Fredrich, geb. Butscheck, Villingen (Schw.) Kurt Butscheck und Frau Hennelore Butscheck, geb. Kurz, Mönchweiler (Schw.) August Kerrutt und Frau Lina Kerrut, geb. Wohlgemuth, Essen (Rhld). Franz Rothenberger und Frau Anna Rothenberger, geb.Butkus Schwansee, sowjetisch besetzte Zone. Otto Rothenberger und Frau Marta  Rothenberger, geb. Krutzke, Hamm (Westfalen) sowie siebzehn Enkel, zwei Urenkel und Anverwandte. Villingen, den 15. März 1958, früher Groß-Medunischken und Gudwallen, Kreis Angerapp, Ostpreußen. Die Trauerfeier hat bereits stattgefunden.

 

Weinet nicht, ihr Lieben, lasst mich ruhig schlafen. Störet meine Ruhe nicht durch Eure Tränen. Einst, dort im Jenseits, sehen wir uns wieder, in ewiger Freude. Nach jahrelangem, schwerstem Leiden, entschlief heute sanft meine innig geliebte Frau, mit der ich über 48 Jahre schweres und schwerstes Leid getragen habe, unser liebes gutes Mütterchen, Schwester, Schwägerin und Omi, Frau Margarete Krause, geb. Neumann, im kürzlich vollendeten 74. Lebensjahre. Im Namen aller Leidtragenden: Paul Krause, Lehrer a. D. Bröckel bei Celle, den 17. März 1958, früher Wermten, Kreis Heiligenbeil, Ostpreußen.

 

Am 21. März 1958 entschlief sanft, fern ihrer geliebten, ostpreußischen Heimat, im 83. Lebensjahre, Fräulein Amalie Ferber, zuletzt im Feierabendhaus der Inneren Mission in Königsberg, Langenbeckstraße. Für ihre vorbildliche Treue, die sie in über 66 Jahren, unseren Eltern, uns und unseren Kindern erwiesen hat, danken wir ihr über das Grab hinaus. Wir werden sie nie vergessen. Die Familien Trautmann, sowj. bes. Zone. Benrath, Heidelberg. Weinland, Bernau (Chiemsee). Benrath, Staffelstein (Oberfranken).

 

Für Euch war mein ganzes Leben, mein ganzes Schaffen galt nur Euch. Was ich konnt', ich tat's Euch geben, als Dank bleibt einig unter Euch. Am 14. März 1958 entschlief nach kurzer, schwerer Krankheit, meine liebe Frau, Mutter und Oma, Margarete Hübsch, geb. Simiot, kurz vor ihrem 74. Geburtstag. Den Tag der Goldenen Hochzeit am 16. Oktober 1958 konnte sie nicht mehr erleben. In stiller Trauer: Walter Hübsch. Hedwig, als Tochter. Herbert, als Schwiegersohn. Wolfgang, Heidi, Hartmut, Norbert, als Enkelkinder. Hamburg-La-Mitte, Tangst. Landstraße 91 a, früher Königsberg Pr., Hansaring 40 part.

 

Weinet nicht an meinem Grabe, stört mich nicht in meiner Ruh‘, denkt, was ich gelitten habe, eh' ich schloss die Augen zu. Fern der lieben Heimat ist am 2. März 1958 in Sibirien, unser lieber Schwager und Onkel, Leo Döhring, früher Jonikaten, Kreis Tilsit, Ostpreußen, im 65. Lebensjahre, von seinem Leiden erlöst worden. In stiller Trauer: Walter Mantwill. Gertrud Mantwill, geb.Pauliks. Emil Pauliks. Helene Pauliks, geb. Preuß. Helmut, Edith, Ursula, Karl-Heinz, als Neffen und Nichten. Hemmelmark und Eckernförde, den 24. März 1958.

 

2. Kor. 5, 1    Am 6. März 1958, rief Gott, unsere liebe, gute Mutter, Schwieger-, Groß- und Urgroßmutter, Berta Kleidt, geb. Siemund, im Alter von 93 Jahren, zu sich in die ewige Heimat. In tiefer Trauer: Franz Kleidt. Meta Kleidt, geb. Bremer, Kierpe (den Ort hab ich im Internet nicht gefunden) (Westfalen) Lerchenweg. Marta Oltersdorf, geb. Kleidt. Artur Oltersdorf, Ludwigshafen (Rhein) Saarlandstraße 83. Gertrud Gaedtke, geb. Kleidt. August Gaedtke, Bornshain (Thüringen). Herta Auerbach, geb. Kleidt, Celle (Han.), Im Kreise 7. Drei Enkelkinder, drei Urenkel. Bornshain (Thüringen), Bezirk Leipzig, über Schmölln. Früher Ulmental, Ostpreußen.

 

Unsere liebe, gute Schwester, Frau Emilie Wetzel geb. Weitschies, früher Tilsit, Bülowstraße 62, ist am 8. März 1958, im Alter von 56 Jahren, nach langer, schwerer Krankheit, sanft entschlafen. In stiller Trauer im Namen aller Angehörigen: Ella Krüger, geb. Weitschies. Osnabrück, Sandstraße 26. Früher Schalteik, Ostpreußen.

 

Du hast die Schwere Deines Leidens nicht erkannt, bis Dir die Kraft gebrach, schufst Du mit fleiß'ger Hand. Voll Sorge bis zur letzten Stunde war Dein Herz, bis Gott Dich zu sich nahm von allem Schmerz. Am 19. Februar 1958, entschlief nach kurzem, schwerem Herzleiden, infolge Herzinfarkts, meine, um mich sehr besorgte Gattin, unsere herzensgute Mutter, Schwiegermutter, liebste Omi, Uromi und Tante, Frau Else Knoll, geb. Urbschat, früher Herdenau (Kallningken), Kreis Elchniederung, im 75. Lebensjahre. In stiller Trauer: Wilhelm Knoll, Gatte. Ella Blank, geb. Knoll mit Familie, Wildpoldsried. Martha Matzick, geb. Knoll mit Kindern. Ernst Matzick, vermisst 1944 im Mittelabschnitt Russland. Max Knoll mit Familie. Gertrud Penkwitz, geb. Knoll mit Familie, Göttingen, Weenderstr. 65. Bruno Knoll mit Familie, Köln-Mülheim, Gronauer Straße 2. Robert Urbschat mit Familie, Kostheim-Wiesbaden, Alter Kirchgarten 25. Wildpoldsried über Kempten (Allgäu).

 

Wer liebend wirkt, bis ihm die Kraft gebricht, und segnend stirbt, ach, den vergisst man nicht. Gott, der Herr, nahm Sonnabend, den 1. März 1958, unsere geliebte, treusorgende Mutter, unvergessliche, gute Oma, Schwägerin und Tante, Frau Marie Mrowka, geb. Stankewitz, im gesegneten Alter von 80 Jahren, fern ihrer geliebten, ostpreußischen Heimat, zu sich in Sein himmlisches Reich. Sie folgte ihrem Mann, sowie ihren beiden gefallenen Söhnen und Schwiegersöhnen. In tiefer, stiller Trauer: Herta Sparka, geb. Mrowka. Luise Pietzka, geb. Mrowka. Helga, Rosemarie, Karin und Bernd, als Enkelkinder und alle Verwandten. Brunstein, Kreis Northeim, im März 1958. Früher Blumental, Kreis Lyck.

 

Fern ihrer geliebten Heimat, entschlief am 14. März 1958, nach kurzer, schwerer Krankheit, meine liebe, gute Schwester und Tante, Frieda Gehrmann, Kreisobersekretärin a. D., im 66. Lebensjahre. In tiefer Trauer: Erna Gehrmann. Rosemarie Lau. Dietenheim, Kreis Ulm (Donau), Semmelweisweg 2. Früher Osterode, Ostpreußen, Herderstraße 2.

 

Nach Gottes heiligem Willen, verschied ganz plötzlich und unerwartet, am 17. März 1958, meine liebe, herzensgute Frau, unsere treusorgende Mutter, Großmutter und Urgroßmutter, Frau Auguste Strauss, geb. Bierfreund, im 76. Lebensjahre. In stiller Trauer: Johann Strauss. Martha Ruth, geb. Strauss. Gertrud Walter, geb. Strauss. Minna Wollmann, geb. Strauss. Albert Strauss. Max Strauss. Charlotte Strauss, geb. Horn. Erna Strauss. Zehn Enkel und zwei Urenkel. Steinhöring (Oberbayern), Kreis Ebersberg, Haus 66. Früher Stadienberg bei Friedland, Ostpreußen.

 

Fern ihrer geliebten Heimat verschied in Gott, am 15. März 1958, nach langem, mit großer Geduld ertragenem Leiden, meine liebe Frau, Schwester, Schwägerin und Tante, Martha Babinski, geb. Dreier, aus Königsberg Pr., Maurerstraße 1/2. Sie starb 15 Tage vor ihrem Geburtstag, an dem sie 67 Jahre alt geworden wäre. In stiller Trauer: Kurt Babinski. Karbach 34 (Hunsrück) über Boppard am Rhein.

 

Am 13. März 1958 entschlief sanft, nach langem Leiden, mein lieber Mann, sehr lieber Vater, Großvater, Bruder und Schwager, Schmiedemeister, Franz Ross, Kl.-Fredenbeck, Kreis Stade. Früher Mettkeim, Kreis Labiau, Ostpreußen, im 62. Lebensjahre. In tiefer Trauer im Namen aller Angehörigen: Marta Ross. Kl.-Fredenbeck 54, Kreis Stade, Elbe.

 

Fern der teuren Heimat entschlief am 21. März 1958, nach kurzer, schwerer Krankheit, unser geliebter Vater, Max Pahl, früher Uderwangen, Ostpreußen, im 81. Lebensjahre. Die trauernden Kinder: Familie Daum, Berlin-Spandau, Neuendorfer Straße 94. Familie Lange, Düsseldorf, Münsterstraße 145.

 

Am 22. März 1958 entschlief, für uns alle unfassbar, mein innigst geliebter, herzensguter Mann, unser treusorgender Vater, Schwiegervater, Opa, Uropa und lieber Bruder, Landwirt, Friedrich Hoffmann, im 75. Lebensjahre. In tiefer Trauer: Auguste Hoffmann, geb. Bartuschat sowie Kinder, Enkel und Urenkel. Karl Hoffmann, als Bruder. Kakerbeck, den 22. März 1958. Früher Wilhelmheide, Post Kreuzingen. Die Beerdigung fand am 26. März 1958 vom Trauerhause aus statt.

 

Weinet nicht an meinem Grabe, gönnet mir die ewige Ruh', denkt, was ich gelitten habe, eh' ich schloss die Augen zu. Gott, der Herr, erlöste am 16. März 1958, kurz vor seinem 77. Geburtstag, meinen lieben Mann, guten Vater und Schwiegervater, unseren liebsten Opa, Bruder und Schwager, den früheren Zimmerpolier, Gustav Strauß, aus Friedland, Ostpreußen, von seinem schweren Leiden. Er folgte seinen ihm vorausgegangenen Kindern in die Ewigkeit. In tiefer Trauer im Namen aller Kinder und Verwandten: Martha Strauß, geb. Kluwe. Wahlstedt – Waldesruh, Kreis Bad Segeberg.

 

Mein Sterben war Gottes Wille, darum weinet nicht und betet stille. Am 22. Februar 1958, nahm Gott, der Herr, plötzlich, meinen innig geliebten Mann, unseren herzensguten Sohn und liebevollen Bruder, Bauer, Martin Anskohl, im Alter von 43 Jahren, zu sich in die Ewigkeit. In stiller Trauer: Lotti Anskohl, geb. Wilken, als Frau. Michel Anskohl und Frau, als Eltern. Otto Anskohl und Frau. Alfred Anskohl und Frau. Helmut Anskohl und Frau. Lehsen, sowj. bes. Zone. Fürfurt (Lahn) bei Weilburg (Hessen). Früher Woitkus Szardwethen, Memelland. Wir haben ihn am 26. Februar 1958 auf dem Friedhof Wittenburg zur letzten Ruhe gebettet.

 

Am 13. Dezember 1957, verstarb in einem Feierabendheim, in der sowjetisch besetzten Zone, unser lieber Onkel und Großonkel, Gottfried Kaiser, frührer Fürstenau, Kreis Pr.-Holland, im Alter von 76 Jahren. Im Namen aller Angehörigen: Erich Wittke und Frau Elisabeth Wittke, geb. Kaiser. Werner Keim und Frau Christel Keim, geb. Kaiser. Velbert/Rhld., Stettiner Weg 18.

 

Nach einem arbeitsreichen, erfüllten Leben, hat Gott, der Herr, unseren lieben Vater, Schwiegervater, Opa, Uropa, Schwager und Onkel, den Werkmeister i. R., August Nicklaus, im 91. Lebensjahre, heimgeholt. In stiller Trauer im Namen aller Angehörigen: Emil Blömke und Frau Margarete Blömke, geb. Nicklaus. Wahlstedt, den 19. März 1958. Früher Pillau, Ostpreußen, Memeler Straße 14.

 

Wie war so reich Dein ganzes Leben, an Müh' und Arbeit, Sorg' und Last, wer Dich gekannt, muss Zeugnis geben, wie treulich Du gewirket hast. Fern der geliebten Heimat entschlief am 23. Januar 1958, um 2.00 Uhr, nach langer, schwerer Krankheit, mein lieber Mann, mein guter Vater, Schwiegervater, Bruder, Schwager und Onkel, Friedrich Borchert, kurz vor Vollendung seines 70. Lebensjahres. In stiller Trauer: Minna Borchert, geb. Mattern. Fritz Borchert und Frau Margarete Borchert, geb. Risse. Garenfeld/Schwerte (Ruhr), Rosenweg 8, den 23. Januar 1958. Früher Tappelkeim, Post Albrechtsdorf, Kreis Pr.-Eylau, Ostpreußen. Die Trauerfeier und Beisetzung fand am 25. Januar 1958, auf dem Friedhof zu Garenfeld, statt.

 

Arbeit, nur Arbeit war Zierde Deiner Hände, hast treu geschafft bis an Dein Ende. Fern der geliebten Heimat entschlief in den frühen Morgenstunden des 6. März 1958, nach kurzer, schwerer Krankheit, mein über alles geliebter Mann und bester Lebenskamerad, unser innig geliebter Vati, Schwiegervater und unser liebster Opa, Friedrich Wolf, früher Gelderheber der Techn. Werke Osterode, Ostpreußen, nach Vollendung seines 63. Lebensjahres. In stillem Schmerz: Gertrud Wolf, geb. Widzkowski. Gertraud Pawlak, geb. Wolf. Oswald Wolf. Herbert Wolf, als Kinder. Brigitta Wolf, geb. Hamel. Ingeborg Wolf, geb. Szesny. Josef Pawlak. Burckhard und Christiane, als Enkelkinder. Dortmund-Mengede, Im Schlingen 6. Früher Osterode, Ostpreußen, Wasserstraße 29.

 

Am 4. März 1958 entschlief nach langer, schwerer, mit Geduld getragener Krankheit, unsere liebe Schwester und Tante, Frida Kewitz, geb. Pagio, im 53. Lebensjahre. Sie folgte ihrer einzigen Tochter, Lolette, die 1945, im Ural, verstorben ist. In stiller Trauer: Elisabeth Schischke, geb. Pagio. Minna Kasimir, geb. Pagio. Hermann Kasimir. Fritz Pagio. Tilly Pagio, geb. Reimann. Bremen-Aumund, Hahnhorster Straße 8. Früher Rastenburg, Ostpreußen.

 

Berichtigung aus Folge 10

Der Name der Verstorbenen muss heißen: Witwe Marie Anutta, geb. Czimczik und nicht Witwe Marie Anntta geb. Czimerik. Bottrop-Boy, Klosterstraße 47? (47? unlesbar). Früher Ortelsburg und Wappendorf.

 

Statt Karten. Für die Anteilnahme und Kranzspenden beim Heimgange unseres lieben Entschlafenen, Kurt Pezold, sagen wir allen herzlichen Dank. Besonderen Dank Herrn Pfarrer Standau für die tröstenden Worte, und der ostpreußischen Landsmannschaft für treues Geleit: Klara Pezold, geb. Nipko (16) Hess-Lichtenau-W. 21/3. Früher Königsberg Pr., Barbarastraße 92

 

Seite 20   Familienanzeigen

Fern der geliebten Heimat entschlief sanft und ruhig, nach langer, schwerer Krankheit, am 13. März 1958, mein lieber Mann, unser guter Vater, Schwiegervater, Opa, Bruder, Schwager und Onkel, Curt Neumann, früher Farienen, Kreis Ortelsburg, Ostpreußen, im 77. Lebensjahre. In stiller Trauer: Die Gattin, Anna Neumann, geb. Kilian. Die Kinder: Erich Neumann und Frau Maria Neumann, geb. Wetz. Hildegard Birzele, geb. Neumann mit Familie. Kurt Neumann mit Familie. Elfriede Skorzik, geb. Neumann mit Familie. Erna Rühle, geb. Neumann mit Gatten Fritz. Lieselotte Claas, geb. Neumann, mit Gatten Gerhard. Anneliese Neumann. Traute Diehl, geb. Neumann mit Familie. Edith Hintermaier, geb. Neumann, sieben Enkelkinder und Verwandte. Morstein, Kreis Crailsheim (Württ.), Stuttgart. Wir haben ihn am 16. März 1958 in Morstein in aller Stille zur letzten Ruhe gebettet.

 

Am 1. März 1958 verstarb nach kurzer, schwerer Krankheit, im 58. Lebensjahre, unser lieber Bruder, Schwager und Onkel, Walter Czwikla. Im Namen der trauernden Angehörigen: Theodor Czwikla. Bevern, Kreis Holzminden. Früher Lisken, Kreis Johannisburg.

 

Nach einem erfüllten Leben entschlief am 26. Februar 1958, mein lieber, herzensguter Mann, unser lieber Schwiegervater, Opa, Schwager und Onkel, Lehrer i. R., Albert Simon, früher Brennen/Lyck, Ostpreußen. In stiller Trauer im Namen aller Angehörigen: Johanna Simon, geb. Brink. Rendsburg (Holstein), Reeperbahn 49.

 

Daniel 12, 3    Fern seiner ostpreußischen Heimat und kurz vor Vollendung seines 70. Lebensjahres, rief Gott, der Herr, meinen lieben Lebensgefährten, unseren stets edeldenkenden Vater, Schwiegervater, Großvater, Bruder, Schwager und Onkel, Herrn Christoph Szonn, Lehrer i. R., zu sich in die Ewigkeit. In christlicher Trauer: Anna Szonn, geb. Szallies. Dipl.-Ing., Reinhold Szonn. Christel Gabriel, geb. Szonn. Hanna Szonn, geb. Rothbarth. Pfarrer, Kurt Gabriel und vier Enkelkinder. Alsenborn (Pfalz), am 14. März 1958. Früher Uszpelken, Kreis Heydekrug. Hannover, Lutherstraße 35. Die Beerdigung fand am Montag, dem 17. März 1958, in Alsenborn statt.

 

Gott, der Herr, nahm heute plötzlich und unerwartet, meinen lieben Mann, unseren treusorgenden Vater, Schwiegervater, Großvater, Bruder, Schwager und Onkel, Rentner, Friedrich Bembennek, im Alter von 59 Jahren, von uns. In tiefer Trauer im Namen der Kinder und Verwandten: Frau Magdalene Bembennek, geb. Linka. Gelsenkirchen, den 19. März 1958, Kronenstraße 21. Früher Kutzburg bei Willenberg.

 

Gott, der Herr, nahm am 6. März 1958, durch einen sanften Tod, meinen geliebten Mann, meinen guten Vater, unseren lieben Schwiegervater und Großvater, den ehemaligen Landwirt, Friedrich Guddat, im Alter von 75 Jahren, von uns. Wir trauern alle um ihn. Martha Guddat. Familie, Pastor, Dauskardt. Familie, Apotheker, Kreutz. Pfarrhaus Harpstedt, Bez. Bremen. Früher Birstonischken, Kreis Tilsit.

 

Wir betrauern das Ableben unserer Bundesbrüder: Päpstlicher Hausprälat, Andreas Boenigk, Geistlicher Direktor der Kongregation d. Katharinerinnen, in Braunsberg, seit 1949 „patronus Tuisconiae" rec. 26.10.1889, gest. 12.02.1958 (Winfridia-Breslau). Päpstlicher Hausprälat, Alfons Buchholz, Domherr zu Frauenburg, rec. 23.11.1908, gest. 01.07.1957. Wilhelm Gries, Magistratsrat, rec. 01.10.1921, gest. 15.09.1957. Dr. Josef Hessling, Regierungsdirektor, rec. 02.03.1919, gest. 01.09.1957. Wilhelm Plattenteich, Diplom-Landwirt, rec. 30.10.1920, gest. 01.05.1957. Rip K.D. St.V. Tuisconia-Königsberg zu Bonn im CV. Für die Altherrenschaft ,Walter Thimm, Philistersenior. Für die Aktivitas, Wolfgang Kielinger, Senior.

 

Heute entschlief sanft, im festen Glauben an seinen Erlöser, mein innig geliebter Mann, unser stets um uns besorgter Großvater, mein geliebter Urgroßvater, Hermann Schlicht, Kaufmann, im gesegneten Alter von 85 Jahren. In stiller Trauer: Auguste-Amalie Schlicht, geb. Kerkow. Brigitte Esser, geb. Schlicht. Heinz Esser. Heinz-Hermann Esser und alle Anverwandten. Köln/Vingst, den 19. März 1958, Ostheimer Straße 191. Früher Friedland, Ostpreußen.

 

Am 14. Februar 1958 verstarb plötzlich und unerwartet, mein geliebter Mann und herzensguter Lebenskamerad, der Kaufmann, Walter Friese, im 57. Lebensjahre. In tiefem Leid: Lena Friese, geb. Krueger. Lübeck, Fridtjof-Nansen-Straße 9, früher Königsberg Pr.

 

Nachruf. Gottlieb Grubherr, geb. 10.03.1879, gest. 26.03.1958, Rentner. Früher Allenstein, Kaiserstraße 21. Witwe O. Grubherr (1) Berlin-Zehlendorf, Breitensteinweg 38. Witwe Herta Lenz und Sohn Dieter (22c) Aachen, Düppelstraße 84. Charlotte Köhler und Joachim Köhler. 24. Bernard Ave, Toronto/Ont., Kanada.

 

Fern seiner geliebten, ostpreußischen Heimat, entschlief, am 28. Februar 1958, unser lieber Vater, Schwiegervater, Großvater, Urgroßvater, Schwager und Onkel, Franz Schweighöfer, früher Angerapp, im 88. Lebensjahre. In tiefer Trauer: Hans Smolinski und Frau Frieda Smolinski, geb. Schweighöfer. Kurt Schweighöfer und Frau Lisbeth Schweighöfer, geb. Balzer. Emil Radeck und Frau Gertrud Radeck, geb. Schweighöfer. Fünf Enkel- und zwei Urenkelkinder. Lichte (Thüringer Wald), Waschdorf 191.

 

Am 5. März 1958, um 10.30 Uhr, entschlief nach kurzem Krankenlager, unser lieber Bruder, Schwager, Onkel und Freund, der Kaufmann, Erich Kresin, Stabsintendant a. D., im vollendeten 73. Lebensjahre. In stiller Trauer: Frau Grete Kresin, als Schwester, Brandenburg (Havel), Wilhelmsdorf, Altersheim, nebst allen Anverwandten. Verden (Aller), im März 1958. Früher Allenstein, Ostpreußen, Zimmerstraße 41 a. Die Trauerfeier und Beisetzung der Urne fand am 12. März 1958 auf dem Domfriedhof in Verden statt.

 

Plötzlich und unerwartet für uns alle, entschlief am 23. März 1958, unser lieber Bruder, Schwager und Onkel, Bäckermeister i. R., Walter Smollich, früher Königsberg-Ponarth, Brandenburger Straße 17, im 65. Lebensjahre. Er folgte seiner lieben Frau, nach drei Jahren, in die Ewigkeit. In stiller Trauer im Namen der Hinterbliebenen: Frau Gertrud Berndt, geb. Smollich, Bernau. John Smollich und Frau, New York, USA. Georg Smollich und Frau, Oranienburg. Erich Smollich und Frau, Bernau. Familie Erwin Halves, Göttingen. Göttingen, den 25. März 1958, Bürgerstraße 28.

 

Ich bin die Auferstehung und das Leben. Gott, der Allmächtige, rief am 12. März 1958, meine geliebte Frau, unsere gute Mutter, Schwiegermutter, Großmutter und Tante, Frau Maria Lakowitz, geb. Krüger, nach einem erfüllten Leben voll Liebe und Sorge für die Ihren, im Alter von 84 Jahren, zu sich in sein ewiges Reich. Im Namen aller trauernden Angehörigen: August Lakowitz. Koblenz-Niederberg, im März 1958, Arenberger Straße 205. Früher Friedland, Ostpreußen, Pulverstraße 78. Die Beerdigung hat am Samstag, dem 15. März 1958, auf dem Friedhof in Ehrenbreitstein stattgefunden.

 

Nach einem reichen Leben voller Liebe und Aufopferung für die Ihren, verstarb am 20. März 1958, fern ihrer geliebten Heimat, meine liebe Frau und treuer Lebenskamerad, unsere liebe Mutter, Schwiegermutter, Großmutter, Schwester, Schwägerin und Tante, Elli Hausmann, geb. Leipholz, im Alter von 58 Jahren. Fritz Hausmann. Dr. med. Elli Lapp, geb. Hausmann. Gerhard Lapp, Arzt. Regina und Bernhard, als Enkelkinder. Familie Ignatz Kolde, Osnabrück. Familie Hans Leipholz, Köln. Osnabrück, Mozartstraße 55. Früher Rastenburg, Ostpreußen.

 

Ich hab den Berg erstiegen, der Euch noch Mühe macht, drum weinet nicht, ihr Lieben, Gott hat es wohlgemacht. Im Alter von 70 Jahren, ist am 17. März 1958, unsere liebe Mutter, Schwiegermutter und Oma, Olga Dannowsky, geb. Will, nach schwerer Krankheit, von uns gegangen. Gleichzeitig gedenken wir unseres lieben Vaters, der an einem Unglücksfall in Ostpreußen verstorben, und unseres Bruders, Helmut, der seit 1945 vermisst ist. In tiefer Trauer: Erwin Dannowsky und Frau Elfriede Dannowsky, geb. Böhme. Irmgard Dannowsky. Hermann Fischer und Frau Elfriede Fischer, geb. Dannowsky. Peter Hink und Frau Olga Hink, geb. Dannowsky. Betti Dannowsky und Enkelkinder, Helga, Ingrid, Peter und Marion. Beckdorf, Kreis Stade. Früher Deutsch-Thierau, Kreis Heiligenbeil, Ostpreußen.

 

Danksagung. Für die überaus vielen Beweise aufrichtiger Teilnahme beim Heimgange unseres lieben Entschlafenen, Dr. Helmuth Klingelstein, sprechen wir allen, die seiner so liebevoll gedachten, unseren herzlichsten Dank aus. Im Namen aller Angehörigen: Gustav Klingelstein. Lage (Lippe), Paulinenstraße 3.

 

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