Ostpreußenblatt, Folge 11 vom 15.03.1958

Ostpreußenblatt

Folge 11 vom 15.03.1958

 

Seite 1   Foto: Alle Macht des Himmels . . .

Allen denen, die da glauben, „Realpolitik“ treiben und einen Verzicht auf unsere Heimat aussprechen zu müssen, allen denen, die mit dem Gedanken an einen Friedensvertrag spielen, der den deutschen Osten, den Polen und Russen überantworten soll, allen denen antworten wir mit dem großen Wort unseres Immanuel Kant: „Alle Macht des Himmels steht auf der Seite des Rechtes!"

 

Auch heute, und gerade heute ist es notwendiger denn je, die Worte des großen Philosophen zur Richtschnur unseres, Handelns zu machen. (Die Aufnahme zeigt die Kant-Tafel, die anlässlich der Übernahme der Patenschalt von Königsberg im Rathaus von Duisburg angebracht wurde.)

 

Seite 1   Die Nebel zerrissen

Aufmerksame Beobachter haben dieser Tage festgestellt, dass der „federführende" Mann des Kreml, der Sowjet-Ministerpräsident und Parteimarschall Bulganin im Auftrag Chruschtschows und des Parteipräsidiums in dem letzten Jahr nicht weniger als einhundertachtzig meist sehr langatmige und weitschweifige Noten, Briefe und Denkschriften an andere Mächte in der Frage der sogenannten „Entspannung" unterschrieben und versandt hat. Der Strom dieser papiernen Verlockungen und Beschwörungen hört aber noch keineswegs auf; die Zahl wird bis zu der von Moskau erhofften „Gipfelkonferenz" noch beträchtlich steigen. Alle den Sowjets irgendwie erwünschten Stichworte gewisser westlicher Plänemacher und politischen Auguren werden in diesem Notenstrom sorgsam beachtet und genützt.

 

Offenbart nun diese diplomatische Literatur, so fragen sich viele — irgendeinen wirklichen und grundlegenden Gesinnungswandel Moskaus? Es gibt bei uns Leute, die das behaupten, aber wer billige Phrasen und Redensarten ausscheidet und zum Grunde vorstößt, der muss doch wohl mit jenem Schweizer Blatt übereinstimmen, das nüchtern und unbestechlich sagte, an der Härte und Starre des sowjetischen Standpunktes in allem Wesentlichen habe sich nachweislich nichts geändert.

 

Illusionen

Man braucht weder fragwürdiger politischer Prophet noch Zeichendeuter zu sein, um gerade in den neuesten Sowjetmemoranden ganz klar zu erkennen, wie vage und töricht das Gerede von der angeblichen sowjetischen „Entspannungs-Bereitschaft" ist und wie der Wunschzettel der Kremlgrößen für kommende Konferenzen wirklich aussieht. Der amerikanische Präsident und der französische Außenminister waren die Empfänger dieser Noten. Die Note an Paris ist sofort veröffentlicht worden, das Schreiben an Eisenhower — der Washingtoner Sowjetbotschafter Menschikow — überbrachte es persönlich — wurde im Wortlaut erst später bekanntgegeben, nachdem es zuerst von Washington nur den Regierungen weitergeleitet worden war. Frankreich und die USA hatten Moskau darauf hingewiesen, dass keine Gipfelkonferenz irgendeinen Erfolg haben könne, wenn sie nicht durch ein Treffen der Außenminister sachlich vorbereitet werde. Moskau hat ein solches Treffen zunächst scharf abgelehnt und nunmehr doch gebilligt.

 

Es gibt Leute bei uns, die darin ein bedeutsames Entgegenkommen sehen möchten. Man verschweigt gern, dass Moskau ein solches Ministertreffen ebenso zum Tummelplatz seiner Propaganda machen kann wie ein Gipfeltreffen. Selbst die Bereitschaft, die ursprünglich vom Kreml für die Stimmungsmache vorgeschlagene Ansammlung von dreißig (!) Außenministern auf eine kleinere Zahl einzuschränken, hat gar nichts zu sagen. Die Note an Frankreich enthält keinen einzigen Punkt, der die Hoffnung auf eine bessere sachliche Einigung bei dem propagierten Gipfeltreffen wecken könnte. Höchst bezeichnend dagegen für den Geist, in dem Moskaus Hauptdelegierte, die doch Chruschtschow und Bulganin heißen, an die eigentlichen Kernfragen herangehen möchten, ist die Stellungnahme des Kreml zur Frage der deutschen Wiedervereinigung und des Friedensvertrages.

 

„Friede" nach Moskauer Rezept

So lautet der betreffende Satz im sowjetischen Memorandum an Washington, den alle Deutschen mehrfach lesen sollten, um ihn sich einzuprägen.

 

„Die Sowjetunion drückt ihre Bereitschaft aus, auf der Gipfelkonferenz auch die folgenden Fragen zu behandeln: Abschluss eines deutschen Friedensvertrages. Für die Diskussion schlägt die Sowjetregierung vor, Vertreter der DDR und der Bundesrepublik hinzuzuziehen. Natürlich kann die Frage der Vereinigung der DDR und der Bundesrepublik in einen Staat, der gänzlich in der Kompetenz dieser beiden Staaten (!) liegt, nicht Gegenstand der Betrachtungen der bevorstehenden Gipfelkonferenz sein“.

 

Was heißt das in dürren und unmissverständlichen Worten? „Friede", der offenkundig den ach so dienstbereiten Ulbrichts und der nicht gefügigen Bundesrepublik als ein „Über-Versailles" mit mehr oder minder sanfter Gewalt aufgezwungen werden soll, auf der Grundlage der Versteinerung und Verewigung der deutschen Trennung; das heißt: eine bewusste Ausklammerung der Kernfrage der Wiedervereinigung und — was Moskau schon vorher deutlich genug gesagt hatte — selbstverständliche endgültige Preisgabe des deutschen Ostens. Anders gesagt: die endgültige Bergung der sowjetischen Länderbeute auch in Deutschland.

 

Der Bundestagspräsident hat gemeint, vielleicht sei auf dem Wege über den Abschluss

eines echten deutschen Friedensvertrages die Straße zur Wiedervereinigung zu öffnen. Welchen „Frieden" aber Moskau heute wie einst allein bieten möchte, hat es nun abermals gesagt. Und niemand kann behaupten, dass nicht schon im Chruschtschow-Springer-Zehrer-Interview das klar genug zum Ausdruck gekommen wäre. Der Kreml hat in diesem Punkt in allen Noten und Reden nicht getäuscht, es täuschten sich nur manche deutsche Kommentatoren, die Wunder erwarteten, wo für einen nüchtern denkenden und verantwortungsbewussten Mann weit und breit nicht die leisesten Ansätze dafür zu entdecken waren. Nun aber sollten — so möchte man meinen — auch für jene geschäftigen Kombinierer und Träumer aus Publizistik und Politik die letzten Nebel zerrissen sein. Wer auf der hier von Moskau gebotenen Grundlage einen Frieden anstrebt, der ist dem deutschen Volk ohnehin verloren.

 

Nützliche Klärung

Es ist, aufs Ganze gesehen, doch nützlich und wertvoll, dass die Seifenblasen der Illusionen und grundfalschen Spekulationen noch vor den kommenden Konferenzen geplatzt sind. Wenn wir daraus die Lehre ziehen, dass nun allen jenen eilfertigen und oft auch höchst selbstbewussten und eitlen Amateur-Staatsmännern, die uns Tag für Tag neue „Wunderpläne" und „Chancen" anbieten, von der Nation Schweigen geboten wird, dass sich aus den wirklich Berufenen im Regierungs- und Oppositionslager eine geschlossene Front zur Verteidigung der deutschen Positionen bildet, dann kann das von großem Segen sein. Wenn irgendwo, dann würden gerade hier — wo es um alles geht — allzu viele Köche den Brei verderben. Das Wort des Berliner Bürgermeisters Brandt, dass die Kernprobleme nicht an vielen, sondern an einer Stelle gemeistert sein wollen, darf nicht überhört werden.

 

Die letzten Erklärungen von Eisenhower und Dulles ließen deutlich werden, dass der freie Westen einer echten Gipfelkonferenz nicht ausweichen, dass er auch in Verfahrensfragen nicht kleinlich sein wird, — wenn Moskau echte Verhandlungen anstrebt und wenn es erkennt, dass nichts, geregelt ist, wenn man die eigentlichen Schicksalsfragen der Welt, darunter auch die deutschen, ungelöst lässt, und wenn man die Ursachen des Unfriedens und der ewigen Kriegsgefahr ruhig weiterwuchern lässt. Es spricht vieles dafür, dass die Chruschtschow und Bulganin sehr gerne nach Washington fahren und dort ihr Prestige auch im eigenen Lager vergolden und tüchtig ernten möchten. Dulles, der bezeichnenderweise bei unseren „Vorleistern" und „Neuorientierern" immer schlechte Zensuren bekommt, hat mit aller Klarheit betont, dass ihm für ein reines Propagandaschauspiel sein Präsident zu schade sei. Der zähe und kluge Mann wird darauf bestehen, dass die Sowjets zu mehr bereit sind als zu einem propagandistischen Geschwätz auf höchster Ebene.

 

Wir müssen uns darüber klar sein, dass die deutschen Fragen auf einer Gipfelkonferenz dann eine immer bedeutsame Rolle spielen, wenn wir es verstehen, als große geschlossene Einheit von Volk und Regierung ihre entscheidende Bedeutung überzeugend herauszuarbeiten und immer wieder nahezubringen. Auch die Sowjets müssen von uns erfahren, dass wir Verfechter einer echten Entspannung sind, ihre jetzigen Bedingungen aber völlig unannehmbar finden. Der aus dem Urlaub zurückgekehrte Bundeskanzler wird dafür zu sorgen haben, dass auch in seiner weiteren Umgebung die verwirrenden Stimmen der „Neuplaner" verstummen. Wenn in diesen Zeiten, wo es um alles geht und wo die Zukunft nicht verspielt werden darf, deutsche Politiker und Publizisten um Empfänge bei dem sowjetischen Botschafter in Bonn antichambrieren, dann macht das einen sehr merkwürdigen und schlechten Eindruck. Mit einem geschlossenen Deutschland und mit seinen vom Volk berufenen Sprechern hat es der Kreml zu tun. Die Zeit für Sondertouren ist wahrlich vorüber.

 

Seite 1, 2   Verzichtpolitik wird preisgekrönt!

Der Landtag von Baden-Württemberg gibt einen ersten Preis einer Schülerarbeit, in der der Verzicht auf den deutschen Osten ausgesprochen wird

Die Verzichtpolitik — die Preisgabe des deutschen Ostens — ist uns bisher in mancherlei Gestalten und Formen entgegengetreten, — der traurigste, ja erschütternde Höhepunkt auf diesem Gebiet bleibt aber doch wohl das Preisausschreiben, das der Landtag von Baden-Württemberg veranstaltet hat, und das Ergebnis, das jetzt vorliegt. Da wir nur einen kleinen Teil des umfangreichen Materials erhalten haben, zudem erst unmittelbar bei Redaktionsschluss, ist es uns nicht möglich, das Ergebnis mit allen Einzelheiten darzustellen, aber schon die jetzt bekanntgewordenen Tatsachen lassen die Behauptung zu, dass es sich bei diesem Preisausschreiben und seinem Ergebnis geradezu um einen politischen Skandal handelt.

 

Im Sommer vorigen Jahres lud der Landtag von Baden-Württemberg zu einem „Schülerwettbewerb zur Förderung der politischen Bildung" ein. Die Schüler konnten unter acht Themen wählen. Thema Nr. 3 hatte den folgenden Wortlaut:

 

„Ist die deutsche Wiedervereinigung den Preis der Anerkennung der Oder-Neiße-Linie wert? Welche politischen und wirtschaftlichen Möglichkeiten liegen in der Anerkennung der Oder-Neiße-Linie? Sind die deutschen Ostgebiete für Deutschland lebensnotwendig? Welche Wirkung würde ein etwaiger Verzicht auf die in Westdeutschland lebenden früheren Bewohner dieser Gebiete haben? Könnte ein gutes Verhältnis zu Polen wichtiger sein als die Aufrechterhaltung des Anspruchs auf die Ostgebiete?"

 

Von den 556 Schülerinnen und Schülern, die sich an dem Wettbewerb beteiligten, haben 101 dieses Thema Nr. 3 gewählt. Die Angaben darüber, wie viele von ihnen die Frage, ob die deutsche Wiedervereinigung den Preis der Anerkennung der Oder-Neiße-Linie wert sei, mit ja beantwortet haben und wie viele mit nein, gehen weit auseinander. Ein Abgeordneter der CDU soll auf einer Pressekonferenz erklärt haben, dass etwa je die Hälfte mit nein und mit ja, geantwortet habe; von einem Mitglied des Prüfungsausschusses wiederum hört man, dass nur etwas mehr als zehn Prozent die Frage mit ja beantwortet habe. Tatsache ist jedenfalls, dass mindestens eine dieser „Ja"-Arbeiten auch einen der sechs ersten Preise erhalten hat, die auf die 101 Arbeiten zum Thema Nr. 3 entfielen. Das geht aus einer Veröffentlichung hervor, welche das „Badische Tagblatt" unter der Überschrift „Die Frage nach den Opfern — Ein preisgekrönter Schüleraufsatz zur Wiedervereinigung — Politik ist keine Sache des Gefühls" gebracht hat; dabei wird der preisgekrönte Aufsatz abgedruckt. Der Bericht der Zeitung ist so aufschlussreich, dass wir ihn hier — ohne jede Kürzung — wiedergeben:

 

„Als ein staatsbürgerliches Experiment veranstaltete der Landtag von Baden-Württemberg einen Aufsatzwettbewerb unter Schülern von Gymnasien, Fach-, Gewerbe- und Berufsschulen. 556 junge Menschen, Jungen und Mädchen, beteiligten sich mit großer Aufgeschlossenheit daran. 22 Gymnasiasten und elf Berufsschüler holten sich einen ersten Preis. Einer von ihnen, Hans-Heinrich Heyden von der Wirtschaftsoberschule Ravensburg, schrieb den nachstehenden Aufsatz, der als Vorbild für einen Leitartikel gelten könnte:

 

Ist die deutsche Wiedervereinigung den Preis der Anerkennung der Oder-Neiße-Linie wert? Aus der Themenstellung zieht man den beängstigenden Schluss, dass unter der Wiedervereinigung nur die Angliederung der Sowjetzone an das Bundesgebiet verstanden wird. Damit wird die Wiedervereinigung der deutschen Gebiete östlich der Oder und Neiße schon von vornherein aufgegeben. Das ist falsch. Wir beziehen damit für die Wiedervereinigungsverhandlungen die schwächste Ausgangsposition. Unser künftiger Verhandlungspartner weiß durch vorheriges Studium unserer öffentlichen Meinung, zu welchen Opfern wir bereit sind. Er wird deshalb seine Forderungen noch höher schrauben. Auf dem privaten Gebiet gilt aber das ungeschriebene Gesetz, dass der Verhandlungspartner vorerst nicht erfahren darf, welchen Preis man zu zahlen bereit ist.

 

Die Frage, ob die deutsche Wiedervereinigung den Preis der Anerkennung der Oder-Neiße-Linie wert ist, bejahe ich. Den verlorenen Krieg haben wir wohl oder übel auch in Form von Gebietsabtretungen zu bezahlen. Gewiss werden insbesondere die dreizehn Millionen Vertriebenen aus den deutschen Ostgebieten gegen eine solche Auffassung Sturm laufen. Sie stellen sich aus dem Gefühl heraus auf den Alles- oder Nichts-Standpunkt. Unbestritten ist ihr Recht auf Heimat, unbestritten ist unser geschichtlicher und rechtlicher Anspruch auf die Ostgebiete. Politik ist aber weder eine Angelegenheit des Gefühls noch ein Beharren auf nicht zu verwirklichenden Rechtsansprüchen; sie ist vielmehr die Kunst, das Mögliche zu erreichen. Deshalb hat der deutsche Politiker die Pflicht, die realen Möglichkeiten für die Wiedervereinigung auszuschöpfen. Die Möglichkeit der Rückgewinnung der Ostgebiete durch einen neuen Krieg hat für ihn von vornherein auszuscheiden.

 

Wir müssen einsehen, dass uns ein noch von Deutschen bewohntes Dresden mehr wert ist als ein von Polen bewohntes Breslau oder ein von Russen bewohntes Königsberg. Wir müssen ferner erkennen, dass die Wiedervereinigung von dem Verhältnis Polens zur Sowjetunion und Polens zur Bundesrepublik Deutschland weitgehend abhängt. Das Festhalten an der Oder-Neiße-Grenze ist nach dem Raub der ostpolnischen Gebiete durch die Sowjetunion eine Existenzfrage für Polen geworden. Durch diese Annexion ist das russisch-polnische Verhältnis stark vorbelastet. Trotzdem ist Polen an die UdSSR gebunden, solange die Oder-Neiße-Grenze nur von ihr garantiert wird. Die deutsche Außenpolitik steht damit vor der schweren Aufgabe, Polen davon zu überzeugen, dass es einer solchen sowjetischen Garantie nicht bedarf. Gelingt dies, so ist damit dem unverkennbaren polnischen Drang nach Freiheit und Unabhängigkeit vom Kreml die beste Hilfestellung gegeben. Diese Hilfeleistung muss sich gleichzeitig auch auf wirtschaftlichem Gebiet erstrecken. Ich meine damit eine wesentliche Erweiterung der deutsch-polnischen Handelsbeziehungen, verbunden mit der Gewährung größerer Kredite und verlorener Zuschüsse. Die positiven Auswirkungen einer solchen Politik auf die anderen osteuropäischen Satellitenstaaten sind gar nicht abzusehen. Deutschland muss überhaupt zu allen versklavten und unterdrückten Völkern ein Vertrauensverhältnis schaffen, um ihr Freund und Helfer zu werden.

 

Durch ein gutes deutsch-polnisches Verhältnis wird dem Sowjetzonenregime die natürliche Landbrücke — Frankfurt (Oder)-Brest-Litowsk — genommen. Die Sowjetunion ist auf die Nachschublinie zur Versorgung ihrer etwa dreißig kriegsstarken Divisionen, die in Mitteldeutschland stationiert sind, angewiesen. Der einzige Umweg durch die Tschechoslowakei wird bei einer solchen Entwicklung sehr fragwürdig. Der Kreml sähe sich dann vor die Frage gestellt, ob die Sowjetzone für ihn noch von politischem und strategischem Wert ist. Hat die Zone für Moskau keine Bedeutung mehr, so haben wir sie wieder. Andernfalls ist mit der Wiedervereinigung in absehbarer Zeit nicht zu rechnen, da dann die Zone als Klammer und Sperrfort für das sowjetische Satellitenreich Polen dienen muss. Entscheidend wird dann der sogenannte längere Atem sein. Wir haben uns für diesen Kampf geistig, moralisch, wirtschaftlich und auch militärisch zu rüsten.

 

Die alte deutsche These von der Erhaltung des deutschen Lebensraumes im Osten ist bekannt. Um ihn wurden viele Kriege geführt, nicht immer zum Wohle der betroffenen Völker. Doch das gehört der Vergangenheit. an. Die freie Vereinbarung über den Verlauf der künftigen deutschen Ostgrenze, wie es das Potsdamer Abkommen vorsieht, darf nicht ein Schlussstrich, sondern muss ein neuer Anfang unserer Ostpolitik werden. Ein freies, mit uns befreundetes Polen würde sich zwangsläufig den europäischen Vereinigungsbestrebungen anschließen. In einem in Freiheit vereinigten Europa aber gibt es keine Grenzfrage mehr. Der Rückkehr der heimkehrwilligen Vertriebenen stände dann nichts mehr im Wege.

 

Das ist also der Inhalt des Aufsatzes, dem der Landtag von Baden-Württemberg einen ersten Preis zuerkannt hat!

 

Ihn, den Veranstalter, nicht aber die Schüler, trifft die Schuld an dem niederschmetternden Ergebnis; sie trifft ihn doppelt und dreifach, nachdem er eine Arbeit, in der unverhüllt der Verzicht auf den deutschen Osten ausgesprochen wird, noch mit einem Preis ausgezeichnet hat.

 

Denn abgesehen von allen Gefühlen, über die der junge „Realpolitiker" glaubt hinweggehen zu können: der deutsche Osten, der jetzt unter polnischer und russischer Verwaltung steht, ist völkerrechtlich immer noch deutsches Land! Er ist es ebenso wie Baden-Württemberg und Bayern und das Rheinland.

 

Als in diesen Tagen im Berliner Abgeordnetenhaus auf einen Antrag der Fraktion der FDP über die Außenpolitik debattiert werden sollte, da machte der Regierende Bürgermeister Brandt nachdrücklich darauf aufmerksam, dass dieses Parlament nicht die Stelle sei, Außenpolitik zu machen und gegen die Politik der Bundesregierung Stellung zu nehmen, — eine Haltung, die von Verantwortung und dem Gefühl für Maß und Würde zeugt. Der Landtag von Baden-Württemberg aber lässt Schüler, deren Kenntnisse über den deutschen Osten recht mangelhaft sein dürften, Aufsätze schreiben über ein Thema, das schon durch seine ganze Formulierung dazu auffordert, um des lieben Friedens willen auf die deutschen Ostgebiete zu verzichten, und er gibt dann noch einen ersten Preis für einen Aufsatz, in dem genau das Gegenteil der Politik vertreten wird, welche die Bundesregierung und sämtliche Parteien des Bundestages bisher verfolgt und in feierlichen Erklärungen bekräftigt haben.

 

Dass der Aufsatz auch noch in sich widerspruchsvoll und unreif ist, zeigt beinahe jede einzelne Zeile. Gleich im Anfang wird ausgeführt, der Verhandlungspartner dürfe nicht erfahren, welchen Preis man zahlen wolle, — im nächsten Satz aber wird der Preis bereits genannt, nämlich der Verzicht auf die deutschen Gebiete, die jenseits der Oder-Neiße-Linie liegen. Von einer nicht mehr zu überbietenden Naivität ist das, was über das Ausspielen der Polen gegen die Russen gesagt wird. Diese — man muss schon sagen — Dummheiten zeigen, dass dem Verfasser des Aufsatzes die elementarsten Kenntnisse über die wirklichen Bedingungen und Zusammenhänge fehlen.

 

Wir werden, wenn das gesamte Material vorliegt, zu diesem Thema noch ausführlich Stellung nehmen.

 

Seite 2   Politik und Moral

Worte von Immanuel Kant

Das Recht muss nie der Politik, wohl aber die Politik jederzeit dem Recht angepasst werden. Wehe dem, der eine andere Politik anerkennt als diejenige, welche die Rechtsgesetze heilig hält! Die wahre Politik kann keinen Schritt tun, ohne vorher der Moral gehuldigt zu haben. Und obgleich Politik für sich selbst eine schwere Kunst ist, so ist doch Vereinigung derselben mit der Moral gar keine Kunst. Denn diese haut den Knoten entzwei, den jene nicht aufzulösen vermag, sobald beide einander widerstreiten. Das Recht der Menschen muss heilig gehalten werden, mag es auch der herrschenden Gewalt auch noch so große Aufopferung kosten. Man kann hier nicht halbieren und das Mittelding zwischen Recht und Nutzen aussinnen, sondern alle Politik muss ihre Knie vor dem ersteren beugen.

 

Niemals empört etwas mehr als Ungerechtigkeit. Alle anderen Übel, die wir ausstehen, sind nichts dagegen.

 

Es soll kein Friedensschluss für einen solchen gelten, der mit dem geheimen Vorbehalt des Stoffs zu einem künftigen Kriege gemacht worden ist.

 

Seite 2   Ein Urteil des Bundesverwaltungsgerichts

Keine Kriegsgefangenen-Entschädigung für ostpreußische Zivilisten

Es bestehe keine gesetzliche Möglichkeit, den Ostpreußen, die in Zwangslagern gefangen waren, zu helfen, erklärte Senatspräsident Dr. Elsner

Der V. Senat des Bundesverwaltungsgerichts in Berlin fällte am Mittwoch, dem 5. März, ein Urteil, das für alle Ostpreußen, die 1945 und später von der Roten Armee in Lagern zusammengefasst und zu längerer Zwangsarbeit gezwungen worden sind, von großer Bedeutung ist. In einem sogenannten Musterprozess, den zwei Frauen aus Königsberg angestrengt hatten, stellte das Gericht fest, dass die Klägerinnen wegen der enggefassten gesetzlichen Bestimmungen keinen Anspruch auf Kriegsgefangenenentschädigung haben. Die beiden Frauen waren nach 1945 gegen ihren Willen in Königsberg festgehalten worden. Sie wurden registriert und dann einem Arbeitskommando zugeteilt. Es war ihnen verboten, ihre Heimatstadt zu verlassen. Diese „Zurückhaltung unter ständiger Bewachung auf eng begrenztem Raum" sei, so erklärten die beiden Frauen, das typische Merkmal der Kriegsgefangenschaft. Sie verlangten die Kriegsgefangenen-Entschädigung.

 

Der V. Senat des Bundesverwaltungsgerichts in Berlin wies in seinem Urteil die Ansprüche der beiden Frauen ab. Bei dem Arbeitseinsatz der Klägerinnen habe es sich um eine von der Besatzungsmacht erlassene Anordnung gehandelt, die nicht mehr in unmittelbarem Zusammenhang mit den Kriegsereignissen gestanden habe. Die Klägerinnen könnten aber auch nicht geltend machen, als deutsche Staatsangehörige im Ausland interniert worden zu sein. Nach deutschem Recht gelte Ostpreußen nicht als sowjetisches Gebiet, sondern gehöre nach wie vor zum deutschen Staatsverband.

 

Der Vorsitzende des Gerichts, Senatspräsident Dr. Elsner, gab seinem Bedauern darüber Ausdruck, dass es keine gesetzliche Möglichkeit gebe, den, betroffenen Ostpreußen zu helfen. Es müsste dem Bundestag als Gesetzgeber überlassen bleiben, so sagte er in der mündlichen Begründung des Urteils — die schriftliche Ausarbeitung wird erst in einigen Wochen vorliegen —, für, die Ostpreußen einen gerechten Ausweg zu finden.

 

Dieses Urteil ist umso seltsamer, als der gleiche Senat des Bundesverwaltungsgerichts zwei Tage vorher, am 3. März, in einem anderen Urteil, das sich ebenfalls mit der Frage der Kriegsgefangenschaft befasst, sogar die Arbeit bei französischen Bauern als Kriegsgefangenschaft anerkannt hat. Der Senat entschied nämlich durch ein Grundsatzurteil, dass Kriegsgefangene, die nach den Richtlinien der französischen Regierung von 1947 ein ziviles Arbeitsverhältnis in Frankreich annahmen, auch für diese Zeit der zivilen Arbeit Kriegsgefangenenentschädigung beanspruchen können. Das Gericht sieht in diesen Arbeitsverhältnissen eine Fortdauer der Kriegsgefangenschaft. Die Kriegsgefangenen hätten nur die Wahl gehabt, entweder im Gefangenenlager zu bleiben oder das Arbeitsverhältnis einzugehen. Nach Ansicht des Gerichts seien sie nicht freigelassen worden.

 

Wenn also ein deutscher Kriegsgefangener in verhältnismäßiger Freiheit bei einem französischen Bauern arbeitete, dann war das Kriegsgefangenschaft; wenn aber ein ostpreußischer Zivilist, Mann oder Frau, jahrelang in sowjetrussischen Lagern festgehalten wurde und schwerste Zwangsarbeit leisten musste, dann stand das nach Ansicht des Bundesverwaltungsgerichts „nicht mehr in unmittelbarem Zusammenhang mit den Kriegsereignissen".

 

Der Vorsitzende des Gerichts erklärte, es müsse dem Bundestag als Gesetzgeber überlassen bleiben, für die Ostpreußen einen gerechten Ausweg zu finden. Wir kennen diesen „gerechten Ausweg", von ihm war schon ausführlich die Rede im Zusammenhang mit dem Fall der ostpreußischen Spätheimkehrerin Elisabeth Faust (in den Folgen 9 und 10 unserer Zeitung vom 26. Februar und 5. März 1955); er wurde auch in der Fragestunde der Sitzung des Bundestages vom 23. Februar 1955 behandelt.

 

Es ging dabei darum, dass Frau Faust, die fünf Jahre in der Sowjetunion in Zwangsarbeitslagern zubringen musste, nicht die Kriegsgefangenen-Entschädigung erhielt, weil, wie Bundesvertriebenenminister Dr. Oberländer im Bundestag erklärte, „die Festhaltung von Frau Faust nicht im ursächlichen Zusammenhang mit den Kriegsereignissen steht“. Am 23. Februar 1955 nun erklärte Bundesvertriebenenminister Dr. Oberländer zum Schluss seiner Antwort: „Die Bundesregierung wird in Kürze eine Regelung vorlegen, die Leistungen für Personen möglich macht, die außerhalb der Bundesrepublik aus politischen und von ihnen nicht zu vertretendem Grunde im Gewahrsam gehalten werden“. Am 22. Oktober 1955 stellten wir in einem Artikel fest, dass von der versprochenen Regelung noch nichts zu hören ist. Auch heute nach drei Jahren (!!), kann nicht berichtet werden, dass die von Bundesvertriebenenminister Dr. Oberländer versprochene Regelung erfolgt ist.

 

Die, für zahlreiche Ostpreußen, so bedeutungsvolle Frage ist mit dem Urteil des Bundesverwaltungsgerichts in Berlin noch keineswegs abgeschlossen. Wir werden auf sie zurückkommen, sobald die schriftliche Begründung des Urteils vorliegt.

 

Seite 2   Ein Verdienst der Steuben-Society

Die verdienstvollen Bemühungen der großen politischen Organisation der Amerikaner deutscher Abkunft, der „Steuben-Society", bei der Aufklärung des amerikanischen Volkes über alle wichtigen Fragen der deutschen Wiedervereinigung und vor allem auch der ostdeutschen Angelegenheiten sind im Ostpreußenblatt schon wiederholt gewürdigt worden. Ende vergangenen Jahres berichteten wir darüber, dass dank des Einsatzes von Deutsch-Amerikanern endlich auch eine Änderung jener Verfügung des Washingtoner Passamtes im Außenministerium erreicht wurde, nach der in den Pässen der aus den deutschen Ostgebieten stammenden amerikanischen Staatsbürger hinter den deutschen Geburtsorten die irreführende Bezeichnung „Polen" bzw. „Sowjetunion" stand. In solchen Fällen wird nun laufend hinter den Namen ostdeutscher Städte und Landgemeinden unserer Heimat die Bezeichnung eingefügt: „Oder-Neiße-Gebiete, zur Zeit unter polnischer bzw. sowjetischer Verwaltung“. Auch der Vermerk „Ostpreußen, zurzeit unter polnischer bzw. sowjetischer Verwaltung" wird verwendet.

 

Wir wurden inzwischen von Washington darüber informiert, dass auch in diesem Fall rührige Persönlichkeiten aus den Kreisen der Steuben-Society den Anstoß zu dieser wichtigen Korrektur gegeben haben. So hat sich beispielsweise der aus Oberschlesien stammende amerikanische Staatsbürger Maximilian Opolony persönlich und durch die Presse für die Abschaffung der irreführenden Bezeichnungen eingesetzt. Im März 1957 und später haben Mitglieder des ständigen Unterausschusses der Steuben-Society für Gesetzgebungsfragen gleichfalls in Washington bei den Politikern und im Staatsdepartement nachdrückliche Vorstellungen erhoben, wobei sie auch Senatoren und Abgeordnete unterrichteten.

 

Seite 2    Von Woche zu Woche

Die Bundesregierung soll stärker als bisher auf eine Außenministerkonferenz drängen, falls die diplomatischen Gespräche über das Deutschland-Thema als Tagesordnungspunkt einer Gipfelkonferenz weiter negativ verlaufen. Ein Regierungssprecher erklärte dazu, dass die Aussprache zwischen Bundeskanzler Adenauer und dem Sowjetbotschafter Smirnow nichts Neues gebracht habe. Diese Unterredung habe keineswegs die Bedenken gegen den sowjetischen Vorschlag, auf einer Gipfelkonferenz einen deutschen Friedensvertrag zu erörtern, ausgeräumt.

 

Die außenpolitische Debatte des Bundestages wird — auf Wunsch des Kanzlers — vom 19. bis 21. März stattfinden.

 

Bundestagsvizepräsident Professor Carlo Schmid hat sich auf Einladung der rotpolnischen Warschauer Universität nach Polen begeben, wo er mehrere Vorlesungen über das Thema Machiavellis Staatstheorie" hält. Schmid reiste im Auto von Bonn über Berlin nach Warschau. Das Durchreisevisum durch die sowjetisch besetzte Zone erhielt er durch die polnischen Konsulat-Behörden.

 

Der neue Bundeshaushalt erreicht die Summe von 39,2 Milliarden DM. Finanzminister Etzel erklärte, er habe Wünsche für weitere Ausgaben um beinahe 5 Milliarden Mark zurückgewiesen. Der Verteidigungsetat steigt von 9 auf 10 Milliarden. Für Truppen fremder Staaten sollen weiter 700 Millionen Mark gezahlt werden.

 

Die Zahl der Vertriebenen im Bundesgebiet stieg nach Angaben amtlicher Stellen bis zum 1. Oktober 1957 auf 9,086 Millionen. Der Vertriebenen-Anteil betrug zu diesem Zeitpunkt 17,9 Prozent der Wohnbevölkerung. Hinzu kommen noch nahezu 184 000 Vertriebene, die in West-Berlin leben und 8,2 Prozent der West-Berliner Bürgerschaft ausmachen.

 

Über 902 000 Heimatvertriebene und Flüchtlinge wurden bis zum Jahresende 1957 in andere Bundesländer umgesiedelt. Das „Umsiedlungssoll" war damit zu 85,9 Prozent erfüllt. Die meisten Umsiedler, nämlich über 391 000, kamen aus Schleswig-Holstein. Es folgten Niedersachsen mit nahezu 280 000 Umsiedlern und Bayern mit über 231 000. Nordrhein-Westfalen nahm in den vergangenen Jahren die meisten Umsiedler auf: 434 146 Menschen. Es folgen Baden-Württemberg mit über 256 000 und Rheinland-Pfalz mit 121 000 Personen.

 

Rund 4,8 Millionen Vertriebene sind noch nicht vollkommen eingegliedert. Bundesvertriebenenminister Oberländer erklärte in Kiel, die Vertriebenenfrage sei zu einem Prüfstein dafür geworden, ob der Mensch im Mittelpunkt stehe oder nicht. Im letzten Jahr seien im Bundesgebiet etwa 370 000 Vertriebene eingegliedert worden.

 

Der Gesamtaufwand für die sozialen Leistungen Westdeutschlands hat sich seit dem vorigen Jahr um über 5,5 Milliarden oder 22,5 Prozent erhöht. Er erreicht jetzt nahezu die Summe von dreißig Milliarden. Hier wirken sich die Gesetze aus, die der Bundestag im letzten Jahr auf dem Gebiet der Rentenversicherung, der Versorgung, der Altershilfe usw. erlassen hat.

 

Ein neues leichtes Ansteigen der Zahl der Sowjetzonenflüchtlinge war in der ersten Märzwoche zu verzeichnen. 3884 Mitteldeutsche beantragten in diesem Zeitraum die Notaufnahme. Unter den Flüchtlingen waren über 570 Jugendliche.

 

Streikgefahr besteht in der eisenschaffenden Industrie von Nordrhein-Westfalen. Der Arbeitgeberverband hat die Forderung der Gewerkschaften, neue Lohnangebote zu machen, abgelehnt. Von einem Streik würden etwa 180 000 Arbeitskräfte betroffen werden.

 

Einen „Groß-Berliner Stadtkommandanten" haben die Sowjetzonen-Machthaber für Ost-Berlin ernannt. Es handelt sich um den „Generalmajor" der kommunistischen Volksarmee, Wulz. Die westlichen Alliierten werden gegen diese eigenmächtige Ernennung, die einen Bruch des Vermächtnisstatus darstellt, Einspruch erheben.

 

Die 50-jährige Oberapothekerin, Stefanie Burgmann, wurde vom Schwurgericht des Landgerichts Berlin aus Mangel an Beweisen freigesprochen. Die Staatsanwaltschaft will gegen den Freispruch Revision einlegen. Stefanie Burgmann war angeklagt, den 16-jährigen Schüler Tilman Zweyer, am 3. November 1956, mit einem Kuchenstück ermordet zu haben, das mit einem Pflanzenschutzmittel vergiftet war. Sie soll den Kuchen der Familie Zweyer in einem Päckchen zugeleitet haben, das an der Klinke des Wohnhauses der Familie in Berlin-Lichterfelde angebunden war. Die Anklagevertretung konnte sich in dem Prozess nur auf Indizien stützen und hatte lebenslänglich Zuchthaus beantragt. Der Verteidiger hatte Freispruch aus Mangel an Beweisen gefordert.

 

Gegen die Einführung des Deutschunterrichts im Elsaß sperren sich abermals die französischen Inspektoren der dortigen Schulen. Man begründet diese Haltung mit „technischen Gründen".

 

Frankreich will abermals neue Truppen nach Algerien schicken. Obwohl in Nordafrika seit vielen Monaten schon mehrere hunderttausend französische Soldaten stehen, will die Regierung noch weitere 28 000 Mann, darunter wieder einmal Besatzungstruppen aus Westdeutschland, nach Algerien werfen.

 

Eine Einladung Moskaus für den britischen Verteidigungsminister Sandys ist in London übergeben worden. Sandys, ein Schwiegersohn Churchills hat die Einladung grundsätzlich angenommen, den Zeitpunkt des Besuches jedoch offengelassen.

 

Seite 3   Wettlauf in den Himmel

Wernher von Braun’s Weg zu den Sternen

Von Clemens J. Neumann

Foto: Verteidigungsminister Wilson (rechts) verlieh Wernher von Braun (links) den höchsten für zivile Zwecke zu vergebenden amerikanischen Orden. Foto: Keystone

 

Vierte Fortsetzung

 

Der bisherige Inhalt: Der Ostpreuße Wernher von Braun, Sohn des Gutsbesitzers und späteren Reichsministers Magnus Freiherr von Braun, begeistert sich für die Idee der Weltraumfahrt. Er studiert in Berlin Physik und experimentiert gleichzeitig auf dem ersten Raketenflugplatz der Welt in Berlin-Reinickendorf. Dann wird er in Peenemünde technisch-wissenschaftlicher Leiter des Unternehmens, das dort die V-2-Rakete entwickelt. Im September 1945 bringen ihn die Amerikaner — zusammen mit anderen deutschen Raketen-Fachleuten — nach den Vereinigten Staaten. Es entstehen die ersten einsatzbereiten Fernlenkgeschosse der Amerikaner. Nebenher arbeitet von Braun an seinen Weltraumplänen.

 

Gewissensfragen

Der neue Start, die ersten Erfolge in White Sands machen Mut. Braun und seine Männer sind froh, dass sie wieder arbeiten dürfen, arbeiten für die Idee der Raumfahrt. Die Raketen, die sie hier auf fremdem Boden hochschicken, dienen der Forschung, nicht der Vernichtung. Dennoch, kein Zweifel, der unmittelbare Auftrag lautet auch hier bei allem Interesse auch der Heeresleitung für die Raumfahrt: Entwicklung einer Waffe, und das im Dienste des ehemaligen Gegners.

 

Das sind neue, schwere Gewissensfragen. Braun nimmt sie nicht leicht. Er überlegt: die amerikanischen Kollegen, Ingenieure und Soldaten der Heeresversuchsanstalt denken und handeln im Geiste ihres Volkes, als überzeugte Humanisten, im Interesse der Freiheit. Sie müssen bereit sein, für den Fall, dass dieses höchste Gut der Menschheit wieder in Gefahr gerät. „Schließlich muss ja in unserer Zeit jedes Land eine Bewaffnung haben, um sich verteidigen zu können. Das ist in der Geschichte immer so gewesen und nichts Ehrenrühriges. Es wird erst zum Problem, wenn sich das Volk, dem es an sich gut geht, unter eine politische Führung stellt, die nicht von ethischen, sondern von machtpolitischen Gefühlen geleitet wird, um über den Eroberer zum Herrenmenschen zu werden und die Welt zu versklaven“.

 

Diesem Wahn, diesem Wahnwitz, war das Deutschland Hitlers ein Jahrzehnt lang verfallen. Die Männer von Peenemünde waren zuerst gutgläubig, dann zweifelnd Werkzeug dieser Politik. Das Schicksal hat über Blender und Verblendete entschieden. Braun und seine Mitarbeit wurden von der Sturmflut ans andere Ufer gespült, zu neuem Werke. Diesmal, so Gott will, im Dienste der Freiheit und der Forschung, im Dienste der Sicherung des Weltfriedens.

 

Große Worte sind das. Wer wollte da nicht glauben, und wer wäre frei vom Zweifel? Billiger Opportunismus vermag nichts gegenüber dieser Unruhe des Herzens. In solchen Augenblicken der Gewissenserforschung, des Unbehagens in der Fremde, wird das Bild der Heimat brennend gegenwärtig. Deutschland, Ostpreußen, Schlesien! Einst Hort der Sicherheit und des guten Gewissens. Das Gutshaus, die in bewährter Tradition verankerte Familie, eine feste Burg und Zuflucht in schweren Stunden ... Und jetzt? Bruder Magnus, der schon in Peenemünde mit dabei war, hat Wernher auch nach Amerika begleitet. Aber die Eltern, was wurde aus ihnen im heillosen Durcheinander dieser Zeit? Es dauert eine geraume Zeit, bis Braun erfährt, wie es um sie, wie es zu Hause steht. Dann hört er: Neucken von den Russen verwüstet! Wiesenthal in der Hand der Mongolen! Bis zum Juli 1946 versuchten Vater und Mutter, das Gut in Schlesien festzuhalten unter unsagbaren Anstrengungen. Zuletzt waren sie Arbeiter auf der „eigenen" Kolchose. Schließlich wurden sie mit Gewalt ausgewiesen, in einen Viehwagen verfrachtet und über die Zonengrenze ins Rheinland abgeschoben. Dort fanden sie ein Telegramm vor, das sie nach Landshut in Bayern beorderte. Frau v Braun notierte im Tagebuch: „Kaffee erwartete uns im Gästehaus der Amerikaner. Bilder der Söhne begrüßten uns. Wir wohnten, von der amerikanischen Militärverwaltung durch Vorzugslieferung betreut, in einer schönen Zweizimmerwohnung. Wir waren völlig verwirrt. Fast hatten wir ein schlechtes Gewissen gegenüber den armen Flüchtlingen“.

 

Die Hochzeit

Wernher von Braun ist glücklich, seine alten Eltern in guter Hut zu wissen. Aber Maria, was ist mit Maria?

 

Der Gedanke an seine zwölf Jahre jüngere Kusine aus Pommern, der seit früher Jugend seine stille Neigung gehört, hatte ihm die Entscheidung für Amerika schwer gemacht. Zart, klug, kameradschaftlich, mitfühlend, hatte Maria, dem berühmten Vetter bei allem, was er tat und erstrebte, über die Schulter geblickt. Wie gut täte es, sie nahe, sie ganz nahe bei sich zu wissen, in diesem freundlichen, aber doch so ganz anderem Land. Ihr lichtes Wesen würde die dunklen Gedanken erhellen.

 

Also wird kurz entschlossen an den Vater telegrafiert: „Nachdem wir ja jetzt wieder im finsteren Mittelalter leben, muss ich Dich bitten, einen ungewöhnlichen Auftrag für mich zu übernehmen. Kannst Du nicht als Brautwerber zu meiner Kusine Maria fahren, und ihr sagen, ich möchte sie heiraten?"

 

Das Ja Marias kam postwendend: „Ich habe nie an einen anderen gedacht!" — Der schönste Brief seines Lebens. Mit Raketengeschwindigkeit fliegt der Bräutigam über den Ozean nach Landshut. Am 1. März 1947 wechseln Wernher und Maria in der schlichten evangelischen Kirche die Ringe. Eine seltsame Heirat ist das! Patrouillen der US-Militärpolizei und immer wieder die Geheimpolizei des FBI. Der Hochzeiter ist schließlich „Eigentum der USA". Wird das junge Eheglück dadurch getrübt? Könige und Kanzler werden nicht so streng bewacht wie diese Brautleute. Es gibt komisch-heitere Szenen. Im Flur ihrer kleinen Wohnung stehen Munitionskisten, auf der Straße knattern Motorradstreifen, und die Schattenmänner des FBI sind ihre heimlichen Begleiter auf Spaziergängen. Ein Gutes hat das aber auch, lästige Gäste stören die Flitterwochen nicht.

 

Sie waren kurz: nach zehn Tagen war Braun wieder in Fort Bliss an der Arbeit.

 

Arbeit und Erholung

In wenigen Wochen folgen Vater und Mutter den Jungvermählten nach. Der Abschied fiel nicht leicht. „Wieder und wieder", so erinnert sich Vater von Braun, „hatte Wernher in dringenden Briefen gebeten, die Söhne von den Sorgen über das Ergehen der Eltern zu befreien und hinüberzukommen. Die amerikanische Armee sorge jetzt für den Transport der Angehörigen. Lange Zeit habe ich mich dem Gedanken einer Verpflanzung des alten Baumes nach Amerika widersetzt. Ich wollte mein Vaterland, dem meine Lebensarbeit gegolten hatte, in schwerer Notzeit nicht verlassen. Wernher aber argumentierte, ich könne in meinem Alter und bei der politischen Konstellation nichts helfen, wohl aber sei dies viel eher in Amerika möglich, wo die Kenntnis europäischer Verhältnisse völlig ungenügend sei“.

 

Das Leben der Brauns in Fort Bliss ist wohlgeordnet, aber alles andere als eine Idylle. Es ist vor allem Arbeit. Die Rakete ist und bleibt der Mittelpunkt. Scherzhaft beklagt sich die junge Frau v. Braun: „Manchmal glaube ich, ich bin mit der Rakete und nicht mit Wernher verheiratet“.

 

Braun geht auch auf dem neuen Gelände systematisch vor. Spielereien — das haben wir hinter uns! Aber Neuerung um jeden Preis taugt auch nicht! „Ich bin lange genug bei der Raketensache, um sehr konservativ zu sein. Ich will eher das verbessern, was wir schon erreicht haben, als etwas zu bauen, was wir noch nicht haben“.

 

Konservativ und fortschrittlich zugleich, das ist sehr „ostpreußisch", lobt das große „Time Magazin". Aber Fortschritte ohne Versuche im Großen sind unmöglich, das heißt, es muss Geld her. Die Heeresleitung ist aufgeschlossen. Die Planung wird großzügig. 1950 siedelt die Raketenmannschaft von Withe Sands nach Huntsville in Alabama zum US-Army-Redstone-Arsenal über. Auf dem Sauerkraut-Berg, so wird die Siedlung der deutschen Raketenleute von den Amerikanern scherzhaft genannt, baut sich Wernher v. Braun ein Häuschen, auf deutsche Art, umgeben von Rasen- und Rosenbeeten. Rosig aber geht es ihm zunächst nicht, wenn er auch keine Sorgen hat; er muss einen Baukredit aufnehmen. Unten im Tal des Tennessee River, dem „Wüstenfluss Amerikas", liegt das weitzügige Raketenversuchsfeld. Braun wird technischer Leiter dieser Zentralen Versuchsanstalt des amerikanischen Heeres, Chef von zunächst dreitausend, später fünfzehntausend Menschen, Herr über ein Areal von zehn Kilometer Länge und achtzehn Kilometer Breite.

 

Huntsville, 1805 von dem Bürgerkriegshauptmann Hunt gegründet, aufgeblüht unter „König Baumwolle", ruiniert in der großen Wirtschaftsdepression nach dem Ersten Weltkrieg, erlebt seine neue Blüte mit dem Einzug der Peenemündes Wohnhäuser. Schulen, Kinos, Geschäfte und Hotels schießen in amerikanischem Tempo aus dem Boden. Huntsville wird zur „Raketenhauptstadt der Welt". Die Deutschen haben sich bald einen Namen gemacht, nicht nur als Raketenfachleute, sondern auch als „Freizeitgestalter". Werner Kues, ein Mitarbeiter Brauns, dirigiert in seiner Freizeit das Huntsviller Städtische Sinfoniekonzert. „Die Deutschen gehören zu uns", sagen die Amerikaner.

 

Oben in McClung-Street, ein wenig näher den Sternen, frischt Wernher v. Braun nach der Tagesarbeit seine Nerven wieder auf. Er ruht auf seine eigene Art aus. Bücher und klassische Musik sind Erholung. „Fernsehen" ist verboten. Zum kulturellen Nachtisch gibt es „eigene Kompositionen", Erinnerungen aus früherer Jugend, vorgetragen vom Komponisten Wernher v. Braun. Am Wochenende geht‘s zum See Guntersville mit Maria, den beiden blondschöpfigen Kindern, Iris und Margrit und den Sportsfreunden. Motorboot- und Wasserskifahren sind ein „bequemes" Vergnügen, gemessen an der abenteuerlichen Unterwasserjagd, der Braun bisweilen an den Gestaden der Insel Santa Catalina bei Los Angeles frönt. Später wird auch dem Flugzeugsport gehuldigt. Pilot Braun sitzt nicht nur selbst am Steuer, sondern er bildet auch seine gelehrige und sportliche Frau als Beiflieger aus.

 

Denkschriften am laufenden Band

Kein Wunder, dass die Mitarbeiter über die Vitalität ihres sportlichen Chefs immer wieder verblüfft sind. Er braucht diese gesunde Energie. Der Weg zur Sicherstellung des Erfolges in den USA ist nicht minder schwierig als seinerzeit in Peenemünde.

 

Nach der Heeresleitung gilt es, das Verteidigungsministerium — das berühmte Pentagon —, das Weiße Haus, Senat und Abgeordnete, für die Idee des Satellitenprojektes, für die Raumfahrt zu gewinnen. Denkschriften am laufenden Band wandern nach Washington. Dort bleibt man reserviert. Zwar die Ereignisse in den osteuropäischen Satellitenstaaten, der Kampf um Berlin, Korea 1950/1951, dazu McCarthys Kommunistenwitterung, hatten den Politikern und der öffentlichen Meinung in den USA klargemacht, dass der Friede nicht für alle Zeiten gesichert sei. Aber schließlich war es gelungen, mit herkömmlichen Mitteln die vorwärtsdrängenden Sowjets in Schach zu halten. Der siegreiche Oberste Befehlshaber im Weltkrieg, Eisenhower, hatte sich 1952 in einen wohlmeinenden Friedenspräsidenten verwandelt, aber die Militärs und weite Kreise der Politik sehen bei allem Wohlwollen für ihn, der weltpolitischen Entwicklung mit großer Sorge entgegen. Im Pentagon und erst recht in Huntsville wusste man, dass die Sowjets ebenso wie die Amerikaner deutsche Raketenmänner in ihr Land geholt hatten, nicht um sie als Siegesbeute zur Schau zu stellen, sondern um ihr Wissen und ihre Intelligenz für die Entwicklung des Raketenwesens auszunützen. Nach allem, was vor sich ging, schwerlich zu friedlichen Zwecken! Wie seinerzeit in Deutschland, so setzt jetzt auch in den USA in der Raketensache eine bedenkliche und tragische Entwicklung ein. Die Männer in Huntsville sind fest davon überzeugt, dass die Fortentwicklung der Rakete aus militärischen und wissenschaftlichen Gründen eine Notwendigkeit ersten Ranges darstellt, die zu oberstverantwortlichen aber bleiben skeptisch und zurückhaltend.

 

Bleib auf der Erde

In diesem Widerstreit greift Braun zu dem einzig möglichen, den demokratischen Verhältnissen in den USA angepassten Mittel. Er sucht die Spitzen der Politik, auf dem Umweg über die öffentliche Meinung, zu überzeugen. In der streng wissenschaftlichen Sprache allein ist das nicht möglich. „Ich muss ein zweiköpfiger Riese sein — Wissenschaftler und Public-Relations-Mann", entschließt sich v. Braun. Und auch diese neue Aufgabe, Wissenschaft populär, überzeugend und begeisternd vorzutragen, bewältigt der „moderne Herkules" trotz vieler Schwierigkeiten und Strapazen spielend. In Magazinen und Zeitungen schreibt er anschauliche, populärwissenschaftliche "Artikel. Er spricht in Schulen, Universitäten, Klubs und Vereinen. Seine Bücher werden in großen Mengen verkauft, sie werden Bestseller. Auf den Fernsehschirmen schlägt der hemdsärmelige, sportliche und liebenswürdige junge deutsche Professor selbst prominente Filmstars aus dem Bild, und mit Walt Disney dreht er einen utopisch-technischen Raketenfilm.

 

Gewiss, ein guter Schuss Sensation ist mit im Spiel, wenn die Karten zu seinen Vorträgen im Handumdrehen ausverkauft sind. Auf der einen Seite die blindlings begeisterten, vorwiegend jugendlichen Raketenfans, auf der andern Seite die Zweifler, die ihn für „mondsüchtig" halten. Da geht es denn nicht selten hübsch rund zu in der Diskussion, und man ist gespannt, ob Braun wieder einmal die Situation meistern wird.

 

„Sie schwächen die Verteidigungskraft unseres Landes", donnert ihm einer entgegen. „Vier Milliarden Dollar fordern Sie für Ihre Weltraumstation. Wieviel Flugzeuge und Kanonen könnte man damit bauen!" Braun hat die Antwort bereit: „Vier Milliarden wären die erste Anzahlung! Wir brauchen mehr. Sie denken noch im Vorgestern, aber nicht in der Zukunft. Oder wollen Sie wirklich warten, bis eines Tages ein künstlicher Stern unbekannter Herkunft über uns kreist?"

 

Die Zuhörer haben verstanden. Doch eine Frau klettert erregt auf ihren Sessel und schreit: „Wir Frauen werden es nie zulassen, dass unsere Männer Gefährten Ihrer wahnwitzigen Abenteuer werden!" Braun schmunzelt: „Und Sie könnten hier nicht einmal den Mund aufmachen, wenn Kolumbus vorher seine Frau gefragt hätte, ob er Amerika entdecken dürfte“.

 

Als Braun sein Mars-Projekt erläutert, das technisch und finanziell alle ähnlichen Größenordnungen sprengt, wenden die Zweifler ein, dass das den wirtschaftlichen Ruin Amerikas bedeuten würde. Braun sieht weiter: „Der Gesamtaufwand für eine solche Marsexpedition würde kaum so viel kosten wie eine militärische Operation auf einem einzigen Kriegsschauplatz“.

 

„Bleib auf der Erde und nähre Dich redlich", meinen viele. Braun antwortet: „Sie denken immer nur an sich, denken Sie doch auch einmal an Ihre Nachkommen, die sich vielleicht auf dieser Erde kaum noch ernähren können!"

 

„Welchen Sinn soll Ihr unsinniges Marsunternehmen überhaupt haben?" — Welchen Zweck hat ein neugeborenes Kind?" antwortet Braun.

 

Auf dem Schreibtisch häufen sich die Briefe der begeisterten Anhänger der Weltraumfahrt. Die Jungen fragen, wie sie „Spezialisten" werden könnten. Braun antwortet: „Kniet Euch in die Mathematik und Physik, Begeisterung allein reicht nicht!"

 

Auch mit religiösen Bedenken muss er sich auseinandersetzen. Eine Dame schreibt, Gott wünsche nicht, dass der Mensch die Erde verlasse. Sie wette zehn Dollar, dass Braun das nicht schaffen werde. „Ich antwortete ihr, soweit ich die Bibel kennen würde, stünde darin nichts über Weltraumflug. Doch lehne die Bibel eindeutig das Wetten ab“.

 

Gegner, aber keine Feinde

„Ich habe viele Gegner, ich raufe mich mit ihnen herum, aber ich habe wohl keine Feinde", meint Braun zu dem deutschen Journalisten Pistorius.

 

„Und die Engländer, denen Ihre wissenschaftliche A-4 als zerstörende V 2 auf den Kopf fiel?" fragt der zurück. Braun antwortet: „Ich hätte volles Verständnis dafür gehabt, gerade bei den Engländern viel Bitterkeit zu finden, um so erstaunter war ich, als ich zwei Jahre nach Kriegsende einen Brief des Präsidenten der Britischen Raumfahrt-Vereinigung bekam, in dem man mir mitteilte, dass ich einstimmig zum Ehrenmitglied gewählt worden sei. Das war für mich ein ermutigendes Zeichen, dass gemeinsame, wissenschaftliche Interessen politische Grenzen überspringen und Ressentiments gegenstandslos machen können“.

 

Mit dem heutigen englischen Verteidigungsminister Duncan Sandys, Churchills Schwiegersohn, der während des Krieges die Aktionen gegen Peenemünde leitete, steht Wernher v. Braun in Briefwechsel.

 

Der Erfolg seiner Werbung ist überwältigend. Der amerikanische Raketenjournalist, Leonard, beschreibt die Atmosphäre während der Vorträge: „Wenn Wernher v. Braun über sein Satellitenprojekt spricht, leuchten seine blauen Augen wie die eines teutonischen Zauberers aus der Edda, aber von seinen Lippen kommen die kühnen Ausdrücke moderner technologischer Prophetie. Er spricht eindringlich mit einer nur leisen Spur von deutschem Akzent. Er kann eine Zuhörerschaft begeistern, seien es nun Kinder, Ingenieure oder Physiker“. Er wirkt schlechthin sympathisch. Die Frauen finden ihn „attraktiv", die Jungen „smashing" und die Geschäftsleute „clever". Als seine Geschichte über die Eroberung des Mondes erscheint, inseriert die amerikanische Firma Martin prompt: „Wir sind fähig und willens, ein Raumschiff für den Flug zum Mond zu entwickeln“. Braun erhält, verlockende Angebote von der Industrie, aber er lehnt sie ab, sich aus materiellen Rücksichten von seinem Ziele weg, auf ein Nebengleis drängen zu lassen.

 

Aber der Erfolg Brauns in der öffentlichen Meinung ist noch kein Kassenerfolg für Huntsville. Der Raketenpolitiker kommt an beim Volk, aber Verteidigungsminister Wilson, der „Rat der Weisen" im Verteidigungsministerium und das Weiße Haus bleiben kühl. Viel Wasser wird noch den Tennessee River hinunter fließen müssen, ehe das Redston-Projekt für die Entwicklung einer Satellitenrakete die höchste Dringlichkeitsstufe erhält. Noch muss viel passieren, in den USA, in der Sowjetunion und in der Welt, ehe es so weit ist.

Schluss folgt

 

Seite 4   Eine ostpreußische Ärztin war dabei

In diesen Tagen bereitete die Bevölkerung von Manchester in England einer Gruppe von Ärzten, Krankenschwestern und Pflegern des Münchener Krankenhauses „Rechts der Isar" einen triumphalen Empfang. In den Tageszeitungen ist über die selbstlose Hilfe, die Ärzte und Pflegepersonal dieses Münchener Krankenhauses unter Leitung des Chefarztes Professor Dr. Georg Maurer, den bei einem schweren Flugzeugunglück verletzten Spielern eines britischen Fußballklubs aus Manchester, zuteilwerden ließen, ausführlich berichtet worden. Jetzt erfuhren wir, dass unter den verantwortlichen Ärzten, die zum Dank für ihre aufopfernde Hilfe nach England eingeladen wurden, auch eine Ostpreußin ist. Es handelt sich um Frau Dr. Ursula Schmidt-Tintemann, die als Fachärztin für plastische Chirurgie wesentlich zum Gelingen der schweren Operationen an den Verunglückten beigetragen hat.

 

Frau Dr. Schmidt-Tintemann ist heute 33 Jahre alt. Sie wurde in Goldap geboren und hat ihr Abitur an der Hufenoberschule für Mädchen in Königsberg bestanden. Zusammen mit den anderen Chirurgen des Krankenhauses hatte sie an dem Tag des Unglücks bereits von 8 bis 16 Uhr im Operationssaal gestanden, als eine halbe Stunde später die Schwerverletzten eingeliefert wurden. Alle ärztliche Kunst musste aufgeboten werden, und zusammen mit ihren Kollegen hat die junge ostpreußische Ärztin bis zum Mittag des nächsten Tages am Operationstisch gestanden. Der spontane Dank von 60 000 Engländern, die vor einigen Tagen im Stadion von Manchester den deutschen Ärzten und ihren Helfern zujubelten, war ein Zeichen dafür, dass Hilfsbereitschaft und menschliches Verstehen, politische Meinungsverschiedenheiten und Grenzen zu überwinden vermögen.

 

Seite 4   Zahl der Förderschulen soll verdoppelt werden

Die katholische Caritas und die evangelische Innere Mission sind zusammen mit weltlichen Organisationen, vor allem mit dem Jugendlichen Sozialwerk, bemüht, die Zahl der zur Zeit vorhandenen 125 Heim-Förderschulen mit rund fünftausend Internatsplätzen rasch zu vergrößern und in absehbarer Zeit dem tatsächlichen Bedarf anzupassen, das heißt, etwa zu verdoppeln.

 

Der Besuch der Förderschulen ist durchaus freiwillig. Die nicht ausreichende Zahl der Förderschulen hat in letzter Zeit leider dazu geführt, dass jugendliche Vertriebene trotz ihrer mangelhaften Kenntnis der deutschen Sprache oder des Fehlens elementarer Schulkenntnisse zu ihrem eigenen Nachteil sofort in den Arbeitsprozess geschleust worden sind. Es wird angenommen, dass der tatsächliche Bedarf an Förderschulplätzen zwischen zehntausend und fünfzehntausend liegt.

 

Seite 4   Guter Erfolg der Ostpreußen-Auktion

Trotz starken Schneetreibens und glatter Straßen, die viele Interessenten von dem Besuch der Ostpreußen-Auktion am 7. und 8. März in Dortmund abgehalten haben, brachte die Veranstaltung ein befriedigendes Ergebnis. Von 34 in den Ring geführten Pferden wurden 33 zu einem Durchschnittspreis von rund 3500 DM verkauft. Den Spitzenpreis von 7000 DM erhielt Heinz Haasler-Alpen, früher Burkandten, Kreis Tilsit-Ragnit, für den vierjährigen dunkelbraunen Wallach Sacramento. Der nächsthöchste Preis fiel mit 6000 DM an Fritz Lask-Elsensee, früher Hellmahnen, Kreis Lyck, für den auffallenden Fuchs Sendbote v. Semper idem. Rundfunk und Fernsehen brachten Sendungen von der Auktion, die viel beachtet wurden. Einen eingehenden Bericht bringen wir in der nächsten Ausgabe der „Georgine".

 

Seite 4   Adenauer Ehrenritter des Deutschen Ordens

Zeichnung: „Bestimmt, wir meinen es ehrlich mit dir!“

Eine Karikatur aus dem Berliner „Tagesspiegel

 

Bundeskanzler Adenauer wurde am Montag in der St.-Andreas-Kirche in Köln in einer feierlichen Zeremonie als Ehrenritter des Deutschen Ordens investiert. In der am 21. Februar in Rom ausgestellten Urkunde heißt es, dass die Ehrenritterschaft des Ordens dem Bundeskanzler „eingedenk höchster Verdienste für das christliche Abendland" verliehen worden ist.

 

Unter den Ehrengästen befanden sich die Bundesminister Professor Oberländer, Dr. Lindrath, Lücke, Dr. v. Merkatz, Stücklen und Dr. Wuermeling. Außerdem waren die Familie Adenauers und Angehörige des Diplomatischen Korps anwesend. An vielen Stellen der Kirche waren Scheinwerfer für Filmaufnahmen aufgestellt.

 

Unter den Klängen der Orgel zogen die Ordensangehörigen und Ehrengäste in die Kirche ein. An der Spitze gingen Kreuzträger und Ministranten, dann folgten die Marianer genannten Ehrenritterkandidaten, schließlich die Ehrenritter selbst, darunter Adenauer und der österreichische Bundeskanzler Raab, den Schluss bildeten Laienbrüder, Ordenspriester und Kardinal Wendel. Vor dem Altar standen Sessel und rot überzogene Kniebänke für den Bundeskanzler und seinen österreichischen Kollegen.

 

Das Zeremoniell begann mit einer Messe, die der Hochmeister des Deutschen Ordens, Pater Tumler, zelebrierte. Beim Gloria und Credo wurden je eine Gold- und Silbermünze als Opfergabe auf den Altar gelegt. Hierbei handelt es sich um einen symbolischen Vorgang, der andeuten soll, dass die Mitglieder des Ordens bereit sind, ihn mit Gut und Leben zu unterstützen. Nach der Opferung des Kelches weihte Pater Turnier die Ehrenritterinsignien.

 

Dann predigte der Protektor des Ordens, der Erzbischof von München Kardinal Wendel. Es wäre ebenso falsch, so führte er aus, wollte man dieser Stunde eine politische Deutung geben, wie es fehlerhaft wäre, wolle man die Verdienste des Ordens um das Vaterland, insbesondere den deutschen Osten, verschweigen. Der Kardinal erinnerte daran, dass der Orden während der Kreuzzüge als Spitalorden aus christlicher Nächstenliebe im Heiligen Land gegründet worden sei, aber auch nach seiner Umwandlung in einen Ritterorden habe er nie Glauben und Nächstenliebe verleugnet. Er habe mit der Schärfe des Schwertes den guten Glauben schützen und dem Unglauben wehren müssen. Heute kämpfe der Orden nur noch mit den Waffen des Geistes. Er erhalte und festige das christliche Erbe.

 

Danach erhob sich Adenauer, legte seinen Mantel ab und kniete dann vor dem Hochmeister nieder. Dieser breitete den weißen Ordensmantel um seine Schultern und legte ihm das Ritterkreuz des Deutschen Ordens um den Hals. Dieses besteht aus einem weißumrandeten, schwarzen Kreuz, das an einem stilisierten, in Gold gefassten Schwertknauf aus blauem Lapislazuli befestigt ist. Auf dem Knauf sitzt ein kleiner Schild.

 

Eine festliche Posaunenmusik begleitete diesen Höhepunkt der Feierstunde. Nach dem Segen, den der Hochmeister mit Mitra und Krummstab allen Anwesenden spendete, beglückwünschte Bundeskanzler Raab, Adenauer, als erster.

 

Mit dem Liede „Großer Gott, wir loben dich" zog die Prozession in das benachbarte Dominikaner-Kloster.

 

An die Feier schloss sich ein Empfang im Kölner Wallrat-Richartz-Museum, auf dem der Bundeskanzler, angetan mit den Zeichen seiner neuen Würde, versicherte, er werde „cum grano salis" die Grundsätze des Ordens auch in seiner täglichen Arbeit beachten. Adenauer erinnerte daran, dass er einmal vor vielen Jahren in der Marienburg darüber nachgedacht habe, mit wie wenig Kräften, der Orden sein christliches Werk geleistet habe. Es sei vorbildlich für unsere Zeit, in der solche Verwirrung ausgebrochen sei.

 

Seite 4   Siebzehn Prozent noch deutsch

Eine polnische Statistik über die Einwohner der ‚Wojewodschaft' Allenstein

Nach polnischen statistischen Angaben bilden die als „Autochthone" bezeichneten deutschen Bewohner des südlichen Ostpreußens immer noch einen erheblichen Teil der Gesamtbevölkerung der „Wojewodschaft" Allenstein. Insgesamt siebzehn Prozent der Bevölkerung in der „Wojewodschaft" Allenstein sind Ermländer und Masuren, deren Anteil in den Kreisen Allenstein und Sensburg sogar über fünfzig Prozent, im Kreise Ortelsburg 27 Prozent und im Kreise Johannisburg 21 Prozent beträgt.

 

Polnischen Verlautbarungen zufolge, ist es seit Kriegsende den polnischen Behörden in Ermland und Masuren nicht gelungen, bei den Deutschen das Gefühl hervorzurufen, sie gehörten zur „polnischen Volksgemeinschaft". Aus den letzten Erklärungen von Funktionären der „Vereinigten Polnischen Arbeiterpartei" des Bezirkes Allenstein geht hervor, dass die sogenannte „Eingliederung der Autochthonen" auf starken Widerstand der deutschen Bevölkerung in Süd-Ostpreußen stößt. Diese Bevölkerung betone beständig, sie sei deutsch, sie lehne die Warschauer „Repolonisierungspolitik" ab.

 

Seite 4   Trostloser Verfall von Willenberg

Ein erschütterndes Bild von der Trostlosigkeit und dem Verfall in einzelnen ostpreußischen Kleinstädten zeichnet die polnische Wochenschrift „Warmia i Mazury", die eine längere Reportage über das Städtchen Willenberg im Kreise Ortelsburg veröffentlicht. Die Häuser seien im Verfall begriffen, der Ort mache einen ausgestorbenen Eindruck; nur zwei Gastwirtschaften seien alles, was man an Spuren öffentlichen Lebens feststellen könne. Willenberg, dem im Jahre 1721 das Stadtrecht zuerkannt worden sei, habe dieses Recht nach 1945 wieder verloren und zähle als Dorfgemeinde zweitausend Einwohner.

 

Seite 4    Allenstein braucht neue Kanalisation

Die letzten Untersuchungen haben ergeben, dass die seit fünfzig Jahren in Betrieb befindliche Kanalisation von Allenstein in der Polenzeit bereits so schadhaft geworden ist, dass sie die Gesundheit der Stadtbewohner zu bedrohen beginnt. Seit dem Kriege sind nur gerade die dringendsten Ausbesserungs- und Instandsetzungsarbeiten durchgeführt worden, und zwar nur, soweit dazu das Geld reichte. Die Kanalisation muss sofort umgebaut und den modernen Anforderungen angepasst werden. Dabei ist der Bau einer Filtrieranlage vorgesehen; die Arbeiten werden zwölf Millionen Zloty kosten. Diese Investitionen sollen bei den zuständigen Zentralbehörden als „unbedingt nötig" und „lebenswichtig dringend" bezeichnet werden. Eine weitere Verschiebung des Neubaus der Kanalisation sei nicht mehr zu verantworten.

 

Seite 4   Wie das Bundesausgleichsamt die Heimatvertriebenen abspeisen will

Scharfe Herabsetzung der Mittel für die Hausrathilfe und die Hauptentschädigung

Von unserem Bonner O. B. - Mitarbeiter

Wenn die Vorlage des Präsidenten des Bundesausgleichsamtes als Wirtschaftsplan des Ausgleichsfonds für das Jahr 1958 angenommen wird, können die Vertriebenen nur wenig Verständnis für die Haltung der Bundesregierung aufbringen. Kaum, dass die Bundestagswahlen vorbei sind, glaubt man den Vertriebenen und Kriegssachgeschädigten ein Absinken der Hausratentschädigungsmittel von bisher stets einer Milliarde DM im Jahr auf 600 Millionen DM zumuten zu können. Und bei der Hauptentschädigung möchte man die Geschädigten mit 250 Millionen DM abspeisen, obwohl bisher immer die Rede von wenigstens einer halben Milliarde DM für diesen Verwendungszweck gewesen ist. Mit jedem Nachdruck, fordern die Heimatvertriebenen, dass die für eine ausreichende Leistung notwendigen Gelder aus Vorfinanzierungsmitteln der Bundesregierung aufgebracht werden müssen. Sollte ein so schäbiger Wirtschaftsplan 1958 in Kraft treten, möge sich die Bundesregierung nicht wundern, wenn die Vertriebenen in Bezug auf den Lastenausgleich zu einer radikaleren Haltung übergehen werden.

 

Wohl vornehmlich durch den Lastenausgleichsausschuss des BvD und des VdL gesteuert, herrscht seit einigen Jahren die Politik der Forderung nach dem Erreichbaren. Die Vertriebenen sind mit dieser Politik gut gefahren. Sie war aber gegen die eigenen radikaleren Kreise nur zu verteidigen, so lange vom Lastenausgleichsausschuss des BvD und des VdL auf eine verständnisvolle Haltung des Parlaments und der Regierung hingewiesen werden konnte. Die Vorlage des Bundesausgleichsamtes entzieht den Verfechtern der realpolitischen Linie aber die Grundlage. Die Bundesregierung wird es sich selber zuzuschreiben haben, wenn sie durch ihre engherzige Haltung, Kreisen den Weg zur Führung ebnet, die eine schärfere Politik fordern.

 

Unter den neuen Vorlagen des Bundesausgleichsamtes ist außer dem Wirtschaftsplan 1958 von Interesse nur die beabsichtigte Änderung der Hauptentschädigungsweisung. Künftig wird eine Hauptentschädigungsfreigabe auch möglich sein für Zwecke der Wiederherstellung der Gesundheit (Kuraufenthalte); für den Bau einer Wohnung sowie den Ankauf von Häusern. Es kann angenommen werden, dass diese drei neuen Verwendungszwecke auch vom Kontrollausschuss genehmigt werden.

 

Seite 4   Unzulängliche Antwort

Minister Lübke zu den vier Fragen des Abgeordneten Rehs

Unter der Überschrift „Vier Fragen an Minister Lübke" brachten wir in unserer letzten Folge auf Seite 1 und 2 den bemerkenswerten Vorstoß des ostpreußischen Bundestagsabgeordneten Reinhold Rehs (SPD) zum Kapitel „Vertriebene Bauern". Uns lag der Wortlaut der Antwort, die der Bundesernährungsminister auf die vier präzis formulierten Fragen erteilte, noch nicht vor. Um unsere Leser vollkommen zu informieren, geben wir hier die Ausführungen des Ministers zu diesem Punkt. Sie lauten:

 

„Meine Damen und Herren, Herr Rehs hat für die Siedler ein gutes Wort eingelegt. Ich will ihm seine Fragen beantworten. Die erste Frage: Werden für das Siedlungsprogramm 1958 die erforderlichen Mittel den Ländern rechtzeitig und ausreichend zur Verfügung gestellt? beantworte ich: Sie werden in der Höhe des Vorjahres beschleunigt zur Verfügung gestellt. Die zweite Frage lautete: Werden im Haushalt 1958 Zuschüsse zur wirtschaftlichen Festigung der eingegliederten Heimatvertriebenen vorgesehen? Wir haben eine ständige Wirtschaftsberatung draußen, und es wird von den Ländern ständig kontrolliert, wo Betriebe sind, die vielleicht nicht genügend gesund sind und die Hilfe brauchen. Für die wird gesorgt. Wir werden die Beratung auf diesem Gebiet ausdehnen. Wir werden ihnen im nächsten Jahr auch einen entsprechend eingehenden Bericht über die Lage der Siedler im Grünen Bericht vermitteln“.

 

Soweit die Antwort Lübkes. Es fällt auf, dass auf die beiden letzten Fragen, die der Abgeordnete Rehs stellte, eine Antwort überhaupt nicht oder nur sehr unbestimmt erfolgte. Diese Fragen lauteten:

 

„3. Wird die wirtschaftliche Lage der vertriebenen Landwirte in den künftigen Berichten gemäß Paragraph 4 des Landwirtschaftsgesetzes besonders dargestellt und mit der, der Betriebe der einheimischen Landwirtschaft bezüglich ihrer Rentabilität und Produktivität, verglichen werden? In diesem Punkte — das darf ich noch bemerken — bestehen gerade angesichts der Auswirkungen der außer jedem Zweifel notwendigen Agrarstrukturverbesserungsmaßnahmen bei den vertriebenen Landwirten erhebliche Sorgen.

 

4. Wird die Eingliederung der vertriebenen Landwirte durch das beabsichtigte Siedlungsgesetz nachteilig beeinflusst werden, und wird, wenn diese Gefahr besteht, die Bundesregierung dafür Sorge tragen, dass dies verhindert wird?"

 

Seite 4   Fristablauf am 31. März 1958

Für Antragsteller auf Kriegsschadenrente wegen Erwerbsunfähigkeit

Das Bundesausgleichsamt teilt mit:

 

Kriegsschadenrente nach dem Lastenausgleichsgesetz wird entweder wegen fortgeschrittenen Lebensalters oder wegen Erwerbsunfähigkeit gewährt. Personen, die die Alters- und Geburtsjahrgangs-Voraussetzungen erfüllen, können, wenn sie einen Antrag nicht sofort bei Erfüllung aller Voraussetzungen gestellt haben, diesen Antrag jederzeit nachholen.

 

Für Personen, die wegen Erwerbsunfähigkeit Kriegsschadenrente beantragen wollten, war ursprünglich die Antragsfrist am 31. Dezember 1955 abgelaufen. Sie lebte für bestimmte Fälle durch das Achte Änderungsgesetz zum Lastenausgleichsgesetz nochmals auf, läuft aber am 31. März 1958 endgültig aus. Wer am 31. August 1953, dem für die Erwerbsunfähigkeit maßgebenden Stichtag, erwerbsunfähig war, aber aus entschuldbaren Gründen bisher einen Antrag noch nicht gestellt hat oder erst auf Grund von Gesetzesänderungen antragsberechtigt wurde, muss deshalb den Antrag noch im Laufe des Monats März 1958 stellen, da ab 1. April 1958 beim Ausgleichsamt eingehende Anträge wegen Überschreitens der Ausschlussfrist abgelehnt werden müssen.

 

Die erforderlichen Antragsvordrucke werden von den Ausgleichsämtern ausgegeben, die auch im Zweifelsfalle Rat erteilen.

 

Seite 4   Dr. Neuhoff im Bundesvertriebenenministerium

Der Lastenausgleichsexperte des BvD, Dr. Neuhoff, hat dieser Tage den ihm angebotenen Posten im Lastenausgleichsreferat des Bundesvertriebenenministeriums angenommen, wird jedoch daneben vorerst auch weiterhin den Lastenausgleichsausschuss der, Vertriebenenverbände leiten.

 

Seite 5, 6   Aus den ostpreußischen Heimatkreisen

Memel, Heydekrug und Pogegen

Memeltreffen in Hamburg

Am Sonntag, 16. März, werden sich die Landsleute aus den Memelkreisen in Hamburg, Winterhuder Fährhaus, treffen. Beginn 11 Uhr. Um 13 Uhr ein Orchesterkonzert.

 

14 Uhr Feierstunde und Kundgebung mit einem Vortrag von Dr. Hellmuth Hecker von der Forschungsstelle für Völkerrecht in Hamburg, über das Thema „Memel und das Völkerrecht". Ab 15 Uhr musikalischer Ausklang.

 

Tilsit

Realgymnasium und Oberrealschule

Das seit langer Zeit geplante Patenschaftsverhältnis zwischen der Hebbelschule in Kiel und der Tilsiter Oberschule für Jungen ist nun Wirklichkeit geworden. In gemeinsamer Aussprache wurde die feierliche Übernahme der Patenschaft als Abschluss einer von der Hebbelschule vorgesehenen „Ostdeutschen Woche" auf Sonnabend, 26. April, 20 Uhr, in der neuen Aula der Hebbelschule in Kiel festgelegt. Reihenfolge der Vorträge: Ansprache des Direktors der Hebbelschule, Oberstudiendirektor Dr. Krappmann, und Festrede des letzten Direktors der Oberschule zu Tilsit, Oberstudiendirektor Dr. Baumgärtner, als Vertreter der beiderseitigen Lehrerkollegien; im Anschluss werden als Vertreter der ehemaligen Tilsiter Oberschüler, Dr. F. Weber und der Schulsprecher der Hebbelschule, Gronau, sprechen. Der Kreisvertreter der Stadt Tilsit, Ernst Stadie, wird einen kurzen Vortrag mit Lichtbildern über unsere Heimatstadt Tilsit halten. Umrahmt wird diese Feierstunde durch musikalische Darbietungen des Schulorchesters der Hebbelschule und des Schulorchesters der Käthe-Kollwitz-Schule, dessen Dirigent der letzte Musiklehrer der Tilsiter Oberschule, Oberschullehrer, Dr. Schwarz, ist. Anschließend soll ein zwangloser Kameradschaftsabend stattfinden. Nähere Einzelheiten über das Programm werden demnächst im Ostpreußenblatt bekanntgegeben. Alle ehemaligen Lehrer und Schüler der Oberschule für Jungen zu Tilsit, die es ermöglichen können, werden gebeten, an dieser Patenschaftsfeier teilzunehmen und sich den Termin schon jetzt vorzumerken.

 

Das nächste Schultreffen im Rahmen des Tilsiter Heimattreffens wird in Hannover stattfinden, und zwar am Vorabend des Heimattreffens, am Sonnabend, 31. Mai. Nähere Auskunft erteilt Dr. F. Weber, Marne (Holstein), Schillerstraße 6.

 

Königsberg-Stadt

Georg Brenke, 65 Jahre alt

Einer der bekanntesten ostpreußischen Sportler, Georg Brenke, wird in seinem neuen Heim in Hamburg-Wandsbek, Jüthornstraße 28, am 23. März 1958, seinen 65. Geburtstag begehen. Er wurde am 23. März 1893, auf dem Rittergut Lubinnen, im Kreise Pillkallen geboren. Nicht nur als Leichtathlet, sondern auch als Sportorganisator und als bekannter und beliebter Rundfunksprecher hat sich Georg Brenke einen Namen gemacht. Er ist mit der bekannten Solotänzerin, Erika Kadgiehn, vom Königsberger Stadttheater, verheiratet.

 

Viele Landsleute werden sich an Georg Brenke als an einen stets hilfsbereiten und warmherzigen Menschen gern erinnern. Es dürfte aber nicht allen bekannt sein, dass Georg Brenke auch nach der Vertreibung für den ostpreußischen Sport und für seine Landsleute viel getan hat. Die ostpreußischen Sportler verdanken ihm die Gründung des Vereins Ostpreußischer Rasensportvereine (VOR) und des schönen Sportheimes Sülldorfer Hof in Hamburg. Neben seiner jetzigen Tätigkeit als Bankdirektor hat er sich immer wieder mit Rat und Tat für seine Landsleute eingesetzt und hat jede Möglichkeit, ihnen zu helfen, wahrgenommen. So hat er über dreihundert Landsleuten bei der Gründung einer neuen Existenz hier im Westen tatkräftig geholfen.

 

Alle alten und neuen Freunde gratulieren Georg Brenke herzlich zu seinem Ehrentag und wünschen ihm für die kommenden Jahre von Herzen alles Gute.

 

Heiligenbeil

Generaldirektor Bartels verstorben

Generaldirektor i. R. Frederik Bartels, der langjährige Leiter der Ostdeutschen Maschinenfabrik, vormals Rud. Wermcke, Heiligenbeil, ist am 18. Februar 1958, in Hamburg-Altona, im 83. Lebensjahre gestorben. Mit ihm ist ein aufrechter Mann zur großen Armee abberufen worden, der jahrzehntelang in unserem Kreise und in der Provinz Ostpreußen in Wirtschaft und Politik gewirkt hat.

 

Sein Leben war Arbeit, ritterlicher Kampf und Treue. Überall, wo er sich mit seinem praktischen Sinn, mit seiner Tatkraft und seinem Weitblick einsetzte, wurde ganze, und saubere Arbeit gemacht.

 

In Amerika geboren, war er ein deutscher Mann von echtem Schrot und Korn. Er hat seiner Heimat Ostpreußen stets die Treue gehalten.

 

Wir werden sein Andenken ehren.

Knorr, Kreisvertreter, Bad Schwartau (Holstein), Alt-Rensefeld 42

 

Pr.-Eylau

Am 15. Februar 1958, verstarb im Kreiskrankenhaus Heide, im 72. Lebensjahre, nach langem, schwerem Leiden, unser Landsmann Carl Schaff. In Ostpreußen hat er als Mitglied des Kreistages unserem Kreis nach Kräften gedient und viele Jahre die Rendantengeschäfte der Kirchengemeinde Canditten bestens geführt. Nach der Vertreibung war er einer der ersten, die die Angehörigen seiner Gemeinde karteimäßig erfasste und stets für den Zusammenhalt Sorge trug.

 

Als Bezirksbeauftragter des Amtsbezirks Wildenhoff und als Ortsbeauftragter des Dorfes Canditten hat er rastlos und vorbildlich gewirkt. Auch als er in den letzten Jahren unter schwerer Krankheit leiden musste, ist er den Pflichten gegenüber seiner Gemeinde in seltener Treue gerecht geworden.

 

Eine besondere Freude war es für ihn, als die Canditter Chronik, die auf seine Initiative zurückgeht, 1956 fertiggestellt wurde.

 

Der Kreis Pr.-Eylau wird seinem Landsmann Schaff, der sich während seines ganzen Lebens hervorragend bewährt ha, stets ein ehrendes Andenken bewahren.

von Elern-Bandels, Kreisvertreter Königswinter, Ferd.-Mülhens-Straße 1

 

Gerdauen

Liebe Landsleute!

Zu meinem 70. Geburtstag sind mir so viele Gratulationen und gute Wünsche aus allen Kreisen unserer Landsleute zugegangen, dass es mir nicht möglich ist, allen Gratulanten persönlich zu danken. Ich wähle daher diesen Weg und danke allen Landsleuten für die mir übermittelten guten Wünsche und ihr Gedenken auf das herzlichste.

 

Die bewiesene Treue wird mir ein Ansporn sein, auch in Zukunft meine ganze Kraft für die Aufrechterhaltung des Heimatgedankens bis zur Erreichung des Zieles, die Rückkehr in die Heimat, einzusetzen.

 

In diesem Gedanken bitte ich schon heute um recht zahlreichen Besuch unserer diesjährigen Kreistreffen, auf denen wir immer wieder unser Recht auf die Heimat betonen wollen.

 

Es sind folgende Treffen vorgesehen:

 

4. Mai, Kreistreffen in Düsseldorf;

8. Juni, Kreistreffen in Hannover;

6. Juli, Kreistreffen in Hamburg;

14. September, Haupttreffen in unserer Patenstadt Rendsburg.

 

Ich hoffe, dass ich auf diesen Treffen alle Landsleute werde begrüßen können und bitte schon jetzt, sich diese Tage freizuhalten.

 

Ferienlager 1958

Liebe Landsleute!

Aus verschiedenen mir zugegangenen Anfragen und Anmeldungen muss ich leider entnehmen, dass die in Folge 3 bekanntgegebenen Bedingungen für die Teilnahme an den geplanten Ferienlagern nicht von allen Landsleuten beachtet worden sind. Ich gebe daher die Bedingungen nochmals bekannt und bitte dieselben genauestens zu beachten.

 

Wegen der unterschiedlichen Ferienzeiten und um allen Kindern die Möglichkeit zur Teilnahme an den Lagern zu geben, werden diese wieder in zwei Gruppen durchgeführt. Und zwar:

 

Gruppe I für die Jugend der Länder Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Hamburg, Bremen und Berlin, in der Zeit vom 7. bis 21. Juli im Waldheim Brahmsee.

 

Gruppe II für die Jugend der Länder Nordrhein-Westfalen, Hessen, Bayern und Baden-Württemberg, vom 26. Juli bis 10. August im Jugendheim Steinbach-Talsperre.

 

Teilnehmen können Mädel und Jungen im Alter von 11 bis 14 Jahren. Voraussetzung ist, dass die teilnehmenden Kinder gesund sind und nicht in ärztlicher Behandlung stehen. Bei der Anmeldung sind anzugeben und bitte ich besonders zu beachten: Vor- und Familienname, Geburtstag, jetziger Wohnsitz und früherer Wohnsitz im Heimatkreis, früherer und jetziger Beruf des Vaters, die jetzt zuständige Krankenkasse der Eltern, Angabe der Gruppe, in der, die Teilnahme erfolgen soll. Alle Anmeldungen sind zu richten an Kreisvertreter Franz Einbrodt, Solingen, Lützowstraße 93.

 

Die Anmeldungen sind zunächst für beide Teile unverbindlich. Erfolgen mehr Anmeldungen als Plätze zur Verfügung stehen, gilt die Reihenfolge der Anmeldung für die Teilnahme. Die Teilnahme an den Lagern ist für die Unterkunft und Verpflegung kostenlos. Zu den Reisekosten sollen die Eltern einen Kostenzuschuss von 20 DM je Kind leisten. Die über 20 DM hinaus entstehenden Reisekosten werden den Eltern ersetzt.

 

Für Beaufsichtigung der Kinder durch Landsleute wird Sorge getragen werden, so dass Bedenken für die Teilnahme nicht bestehen. Alles Weitere, wie Anreisetag, mitzubringende persönliche Sachen (Decken usw.) wird jedem Teilnehmer rechtzeitig bekanntgegeben.

 

Es sind noch Plätze frei, und ich bitte, geplante Anmeldungen nunmehr sofort vorzunehmen, damit noch notwendige organisatorische Maßnahmen rechtzeitig im Interesse der Kinder durchgeführt werden können. Die bisher aus dem Kreis Gerdauen angemeldeten Kinder sind zur Teilnahme an den Lagern vorgemerkt.

Franz Einbrodt, Kreisvertreter, Solingen, Lützowstraße 93

 

Bartenstein

Fünf Jahre Hilfswerk Bartenstein

Ende des Jahres 1952 regte Schriftleiter Willi Piehl, Rendsburg, zur Unterstützung der Landsleute im Kreise Bartenstein, im Zonengebiet und Ost-Berlin die Schaffung einer Hilfsorganisation an. Es fanden sich auf seine Aufforderung eine Anzahl Bartensteiner aus dem Raume Lübeck bereit. Im Februar 1953 gelang es in Lübeck, einer Stadt, in der im Verhältnis die meisten Stadt-Bartensteiner leben, das Hilfswerk Bartenstein ins Leben zu rufen. Der letzte kommissarische Bürgermeister der Stadt Bartenstein, Stadtoberinspektor a. D. Hermann Zipprick, übernahm die Leitung. Zu einer kleinen Feierstunde fanden sich am 2. März, im Hause des Deutschen Ostens in Lübeck, etwa 120 Bartensteiner ein. Landsmann Zipprick, der übrigens seit Gründung der Kreisgemeinschaft auch dieser als Kreisausschussmitglied angehört, gab einen recht erfreulichen und dankbaren Geschäfts- und Erfolgsbericht. In diesen fünf Jahren haben die Bartensteiner neben 252 fertig gepackten Geschenkpaketen und sonstigen Sachspenden, 13 962 DM gestiftet, so dass insgesamt 159 Pakete in die Heimat, 1009 in die sowjetisch besetzte Zone und 156 nach Ost-Berlin gesandt werden konnten. An Barspenden, hauptsächlich zu Einsegnungen in der Zone, wurden ferner noch 1637 DM ausgezahlt. Unter dem Beifall der Bartensteiner konnte Kreisvertreter Zeiß, die großen Verdienste Zippricks, um das Hilfswerk hervorheben und ihm auch den Dank der Kreisgemeinschaft übermitteln. Die vorbildliche Hilfsarbeit, die acht weibliche und männliche Kameraden aus Lübeck, sogar der einheimische Hauswirt Zippricks, in diesen fünf Jahren geleistet haben, hob der Kreisvertreter ebenfalls hervor und überreichte Buchspenden. Spenden konnte auch der Mitbegründer Piehl diesen Helfern überreichen. Mit Ansprachen des Vertreters der örtlichen Gruppe und von Pfarrer Porschmann endete dann der offizielle Teil. Bei einer Kaffeetafel und Tanz blieben die Landsleute noch einige Zeit zusammen.

 

Allen Spendern aber auch an dieser Stelle herzlichen Dank!

 

Helft weiter helfen!

Zeiß, Kreisvertreter (20a) Celle, Hannoversche Straße 2

 

Rößel

Ich mache alle Landsleute, die im Raum Lübeck wohnen, auf den Vortrag von Charles Wassermann, am 18. März, 20 Uhr, in der Oberschule zum Dom aufmerksam. (Näheres in der Rubrik „Aus der landsmannschaftlichen Arbeit" unter Schleswig-Holstein.) Der Unterzeichnete wird an der Veranstaltung teilnehmen.

Franz Stromberg, Kreisvertreter, Hamburg 19, Armbruststraße 27

 

Lötzen

Jahreshaupttreffen: Lutherschule

Zum Jahreshaupttreffen unseres Heimatkreises rüsten sich ehemalige Schüler unserer Lötzener Lutherschule, insbesondere die Klasse M 6, zu einer Wiedersehensfeier. Am Sonnabend, dem 23. und Sonntag, dem 24. August, soll diese Feier in Neumünster, unserer Patenstadt, begangen werden. Die Federführung und die Vorarbeiten hat Werner Penski in Stade, Freudentheilstraße 12, übernommen. Alle Schüler der genannten Schule werden gebeten, sich an diese Adresse zu wenden. Sie erhalten dort alle notwendigen Auskünfte. Der Sonnabendnachmittag dient ganz der Wiedersehensfeier; der Sonntag vereint dann alle Lötzener zu einem großen Treffen.

 

Die Geschäftsführung wird es sich ganz besonders angelegen sein lassen, dieses Treffen mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln zu unterstützen. Der Kreisausschuss und der Kreistag werden ihre Tagungen so legen, dass keinerlei Störungen oder Überschneidungen zu erwarten sind. Bitte vergessen Sie nicht, bei Anfragen immer das Rückporto beizufügen.

Curt Diesing, (24b) Neumünster, Königsberger Straße 72

 

Lyck

Wir weisen alle Landsleute auf die Hauptversammlung der Kreisgruope Lyck, in Berlin, am 16. März, in den Reinickendorfer Festsälen hin. Kreisvertreter Otto Skibowski wird an der Veranstaltung teilnehmen.

 

Allenstein-Stadt

Am 22. März 1958, vollendet der ehemalige Geschäftsführer der Städt. Betriebswerke Allenstein GmbH, Direktor i. R., Wilhelm Weihe, Wiesbaden, Goebenstraße 5, sein 80. Lebensjahr. Ich freue mich, aus diesem Anlass hier eine Grußbotschaft seiner ehemaligen Mitarbeiter veröffentlichen zu können.

 

„Im Jahre 1907 kam Direktor Weihe als Betriebsingenieur zu den Städt. Gas- und Wasserwerken nach Allenstein, deren Leitung er nach dem Ausscheiden von Direktor Luckhardt, übernahm. Als am 1. Januar 1924 die gesamten Versorgungs- und Verkehrsbetriebe der Stadt Allenstein in den Städt. Betriebswerken Allenstein GmbH, zusammengeschlossen wurden, wurde er mit der alleinigen Geschäftsführung dieser Gesellschaft beauftragt. In unermüdlicher Arbeit, unterstützt von einem Kreis bewährter Mitarbeiter, gelang es ihm, die Allensteiner Werke zu vorbildlichen Betrieben auszubauen. Auch das Verhältnis zu seinen Untergebenen war stets das Beste, und so ist es auch bis heute geblieben.

 

Nach dem Kriege hat Direktor Weihe alle erreichbaren Angehörigen der Allensteiner Betriebswerke zu einer Arbeitsgemeinschaft zusammengeschlossen und selbst an der Spitze dieser Arbeitsgemeinschaft in unermüdlicher und selbstloser Arbeit für die Belange der ehemaligen Werkangehörigen gekämpft. Dass dieser Kampf erfolgreich beendet wurde, ist ausschließlich sein Verdienst. Alle ehemaligen Angehörigen der Städt. Betriebswerke Allenstein GmbH, gedenken am 80. Geburtstage ihres alten Chefs in Dankbarkeit und Verehrung und wünschen ihm noch viele freudvolle Jahre im Kreise seiner Familie, bei bester Gesundheit.

i. A. Alfred Malien

 

Diesen aufrichtigen Wünschen darf ich mich im Namen der Kreisgemeinschaft Allenstein, aber auch persönlich, in Herzlichkeit anschließen.

 

Direktor Weihe, der mit seiner Gattin im Hause meiner Eltern verkehrte, kenne auch ich persönlich seit meinen Jugendjahren. Mein Vater schätzte an ihm nicht nur seine großen Fähigkeiten, zu denen sich die ihm eigene Zähigkeit und Energie gesellten. Gaben, mit denen er erfolgreich die ihm gestellte Aufgabe zu meistern verstand, sondern insbesondere auch seinen lauteren Charakter, der ihn in allen Fragen immer nur eine gerade und aufrechte Haltung einnehmen ließ. Unrecht, das ihm von einem Ehrgeizling des Dritten Reiches zugefügt wurde, konnte ihn nicht in seinem Verhältnis zu seinen Werken und seinen Mitarbeitern beirren, Ihnen daher nach der Vertreibung, zur Anerkennung ihrer Rechte zu verhelfen, empfand er — selbst bereits in hohem Lebensalter stehend — als seine letzte große Pflicht, herüberragend aus der ihm in unserer Heimatstadt gestellten beruflichen Lebensaufgabe, die er — nach seiner Art — stets aber auch als ein menschliches Anliegen angesehen hatte. Leitsätze wie „Helfe ein Kamerad dem anderen, soweit es in seiner Kraft und seinem Können liegt" und „Liebe sei unser höchstes Gebot" mit denen er noch in seinem Aufruf vom 22.09.1957 an seine früheren Mitarbeiter appellierte, waren für ihn gleichzeitig das Bekenntnis seiner eigenen Gesinnung, die ihm immer Richtschnur für das eigene Handeln gewesen war.

 

Von Herzen wünschen wir dem Jubilar alles Gute für die weitere Zukunft.

Dr. Heinz-Jörn Zülch, Stadtvertreter, Hamburg-Othmarschen, Parkstraße 51

 

Gesucht werden:

Josefine Haushalter, Oberpflegerin i. R., Königstraße 78 (später Adolf-Hitler-Allee 78). Josefine Haushalter war Eigentümerin dieses Grundstücks —

 

Frau Hanna Krause, geb. Herrmann, Elsa-Brandström-Straße 4. —

 

Otto Ulonska, Kleeberger- bzw. Treudankstraße. —

 

Frau Bloch, Ehefrau des verstorbenen Tiefbauunternehmers, Arthur Bloch

 

Gerhard Quäker, Polizeihauptwachtmeister, Wadanger Straße 67. —

 

Hieronymus Grunwald, geb. 03.05.1896 oder 1898 (schlecht lesbar), in Neukockendorf. Wohnung: Kaiserstraße 18, Beruf: Techn. Zeichner bei der Regierung in Allenstein. —

 

Hans-Jürgen Zimmermann, Bahnhofstr 28, geb. 04.12.1927, zuletzt: Panzerjäger-Kaserne Friedrich der Große. —

 

Frau Hackler, gesch. Zimmermann, geb. Rippa, Bahnhofstraße 28 (Mutter des Hans-Jürgen Zimmermann.) —

 

Alfred Sonnabend und Frau Marie. Steuerberater, Königstraße (später Adolf-Hitler-Allee). —

 

Alfred Penk, geb. 20.05.1893, Lokomotivführer, Bahnhofstraße 66a. Penk wurde auf der Flucht am 06.02.1945 von den Russen gefangengenommen und zwar in Gegenwart der Ehefrau, Frieda Penk, sowie der Lokheizer Josef Lemmke und Bruno Kudrib oder Kudriep, aus Allenstein. Die beiden letzteren werden gleichfalls gesucht. —

 

Erwin Penk, Schlossergeselle, geb. 04.05.1923, Bahnhofstraße 66a, zuletzt Obergefreiter bei den Pionieren. Penk wird seit dem 19.06.1944 vermisst. Letzte Nachricht von Orechi-Orscha (Russland). —

 

Es wollen sich Einwohner des Hausgrundstücks „Trautziger Straße 51" melden, die bis 1945 dort wohnhaft gewesen sind. —

 

Wilhelm Bach, geb. 10.02.1885, Oberpostinspektor, und Ehefrau Ella, geb. 12.07.1888, Jägerstraße 7. Das Ehepaar Bach wurde zuletzt in Königsberg Pr. gesehen.

 

Alle Zuschriften und Meldungen werden an die Geschäftsstelle „Patenschaft Allenstein", Gelsenkirchen, Hans-Sachs-Haus, erbeten.

 

Osterode

Hohensteiner!

Es ist beabsichtigt, zur 600-Jahr-Feier von Hohenstein (1959) eine Schrift über die Geschichte der Stadt und des Denkmals als Festschrift herauszubringen. Dazu ist es notwendig, bereits jetzt das Material zu beschaffen. Wer besitzt noch Akten, Schriftstücke, Zeitungsausschnitte, Prospekte, Zeitschriften, Bücher und anderes Material, das für die Darstellung der Geschichte, der Wirtschaft, des kulturellen Lebens usw. benutzt werden kann? Gesucht wird besonders die kleine Schrift: „Das Tannenberg-Nationaldenkmal" von E. Hartmann. Sind Stadtakten oder Akten des Kirchenarchivs gerettet? Die Landsleute werden auch gebeten, niederzuschreiben, was sie aus früheren Zeiten wissen, ebenso Erinnerungen an die Räumung der Stadt, die Besetzung durch die Russen und Schicksale der Stadt und ihrer Bewohner unter der Verwaltung Polens. Auch Unwichtiges ist oft sehr wertvoll. Bitte alles zu senden an: Ernst Hartmann, (16) Frankfurt a. M., Clementineweg 14. Auf Verlangen wird alles den Einsendern zurückgeschickt.

 

Für die Jugendfreizeit in der Patenstadt Osterode, die im Juli für etwa eine Woche dort stattfinden soll, wird ein Leiter oder eine Leiterin, möglichst aus dem pädagogischen Beruf, gesucht. Unkosten entstehen nicht. Meldungen, auch über den gewünschten Zeitraum in den Ferien, werden unter Angabe der Anschrift erbeten.

v. Negenborn-Klonau, Kreisvertreter, Lübeck, Alfstraße 35

 

Mohrungen

Zwei um unseren Heimatkreis verdiente Landsleute haben im Februar 1958, ihren 80. bzw. 70. Geburtstag begangen. Der Obergerichtsvollzieher i. R., Emil Ditschereit, aus Saalfeld, jetzt in Malente-Gremsmühlen, Schweizerstraße 1, wurde 80 Jahre alt, und der Justizoberinspektor, Wilhelm Rausch, aus Mohrungen, jetzt in Braunschweig-Gliesmarode, Karl-Zeiß-Straße 5, 70 Jahre. Seit Jahren Mitglieder unseres Kreisausschusses, haben sie sich in vorbildlicher Weise für unsere Landsleute und für die Wiedergewinnung unserer Heimat eingesetzt. Landsmann Ditschereit hat für die Stadt Saalfeld in unermüdlicher jahrelanger Arbeit und unter erheblichen eigenen

Kosten eine Dokumentation geschaffen, die einmalig ist. Trotz seines Alters ist er auch heute noch für seine Mitbürger tätig.

 

Ebenso haben die Mohrunger, Wilhelm Rausch, viel zu danken. Wie kein anderer kennt er auf Grund seiner früheren Tätigkeit die Belange der Stadt und des Kreises und setzt sich auch heute immer wieder unter Hintanstellung seiner Person für jeden ein, der zu ihm mit seinen Sorgen kommt.

 

Die Kreisgemeinschaft dankt diesen Männern für ihre Arbeit für unsere Heimat und wünscht beiden einen langen, zufriedenen Lebensabend.

 

Auf der Kreisausschusssitzung am 2. März wurde vom Kreisvertreter über die Geschehnisse des vergangenen Jahres und den Ablauf der stattgefundenen Treffen berichtet. Karteiführer C. Berg gab einen Überblick über den Stand der Kartei. Leider muss dazu gesagt werden, dass unsere Landsleute trotz wiederholter Aufforderung bei Verzug nur in wenigen Fällen ihre Anschriftenänderung mitteilen. Ebenso melden sich unsere Aussiedler, die jetzt aus unserem Heimatkreis kommen, nur immer sehr spärlich mit ihren Anschriften. Es ist aber unbedingt notwendig, die Wünsche unseres Landsmannes C. Berg (23) Leer, Ostfriesland, Königsberger Str. 11, zu beachten, wenn die Kreiskartei ihren gedachten Zweck, vor allem Bindeglied für unsere so weit verstreuten Kreiseingesessenen zu sein, erfüllen soll.

 

Landsmann Wilhelm Schwesig, aus Wiese, jetzt in Visselhövede, Wehnser Weg 5, berichtete über seine Arbeit für das Kreisarchiv. Viel ist getan, aber viel bleibt noch zu tun übrig. Vor allem steht und fällt seine Tätigkeit mit den geldlichen Mitteln, die ihm zur Verfügung stehen. Meine Bitte an dieser Stelle geht dahin, ihm doch durch jeden auch noch so kleinen Betrag zu helfen. Einzahlungen können durch Überweisungen auf Postscheckkonto erfolgen. Wilhelm Schwesig, Spendenkonto Nr. 1710 48, Postscheckamt Hannover.

 

Die Kreiskasse wurde überprüft und für richtig befunden. Beanstandungen ergaben sich nicht.

 

Für diesen Sommer sind vier Treffen geplant:

 

Am 18. Mai in Gießen,

am 15. Juni in Hannover,

am 7. September in Hamburg,

am 5. Oktober in Duisburg.

 

Näheres darüber wird rechtzeitig im Ostpreußenblatt bekanntgegeben.

 

Der jetzige Kreisausschuss setzt sich wie folgt zusammen:

 

1. Reinhold Kaufmann, Maldeuten, Kreisvertreter, jetzt Lübeck, Fahlenkampsweg 9.

2. Wilhelm Rausch, Mohrungen, Stellvertreter, jetzt Braunschweig-Gliesmarode, Karl-Zeiß-Straße 5.

3. Frau Ellen-Nora Schenk, Liebstadt, jetzt Hamburg-Altona, Bernstoffstraße 20.

4. Otto Kluß, Mohrungen, jetzt Plön, Lange Straße 19.

5. Horst Marquardt, Lindenhof bei Liebstadt, jetzt Ahrensburg, Hermann-Löns-Straße Nr. 34 I.

6. Günther Jeimke-Karge, Lüttfeld über Kappeln (Schlei), früher Lodehnen.

7. Werner Jahr, Drenken, jetzt Hannover, Friesenstraße 48 A.

 

Reinhold Kaufmann, Kreisvertreter, Lübeck, Fahlenkampsweg 9

 

Seite 5   Suchanzeigen

Suche meinen Sohn, Reinhard Pletz, aus Königsberg Pr., Beethovenstraße 53, geb. 01.09.1934. Derselbe soll im August 1947 nach Litauen gegangen sein. Nachricht erbittet Walter Pletz, Oldenburg i. O., Friederikenstr. 4.

 

Palast-Café, Münz-Palast, Casino Roßgarten, Pupas Stadtcafé, Tiergarten, Altes Schützenhaus, Pschorr-Bräu. Liebe Königsberger, Freunde u. Gäste! Ich suche Euch, bitte melden. Fritz Engel, Kapellenleiter und Stimmungskanone, Bad Segeberg, Schultheiß-Bier-Verlag, Dorfstraße 57, früher Königsberg Pr., Barbarastr. 51a.

 

Mit Foto: Wer weiß etwas über den Verbleib meines Sohnes, Unteroffizier, Georg Platz, aus Königsberg Pr., letzte Feldpostnummer 17 144 E? Nachricht erbittet Gottlieb Platz, Helmstedt, Dr.-Heinrich-Jasper-Straße 2.

 

Gesucht  wird Landwirt, Otto Krüger und Ehefrau Johanna Krüger, geb. Kalcher, zuletzt wohnhaft in Apenrode, Kreis Gumbinnen, früher Berninglauter, Kreis Stallupönen, von Frau Margarete Deckert, Langelsheim (Harz), Im Sohl 4.

 

Ich  suche aus Königsberg Pr.-Ponarth, Rehsteg 28, Familie Wilhelm Hübner (Frau Maria Hübner, geb. Ewert, geb. 27.03.1888. Söhne, Bruno, Kurt u. Tochter, Erika). Nachricht erbittet Frau Charlotte Dietrich, geb. Mischnat, aus Insterburg, jetzt Isernhagen (Han), F. B. Nr. 2.

 

Wer war mit Hans Ratgeber, bei der Standortlohnstelle Königsberg beschäftigt? Nachricht erbittet unter Nr. 82 048 Das Ostpreußenblatt, Anz.-Abt., Hamburg 13.

 

Seefelder, Kreis Braunsberg! Zwecks Lastenausgleichsanspruch benötige ich Zeugen aus der Ortschaft Seefeld, Kreis Braunsberg, die Näheres bestätigen können, dass ich dort bis zur Vertreibung ein kleines Grundstück mit selbst. Schuhmacherei gehabt habe. Unkosten werden erstattet. Bitte Antwort. Franz Will, (24b) Damendorf, Post Wittensee, Kreis Eckernförde, Schleswig-Holstein.

 

Wer kann Auskunft geben über meinen Bruder, Ernst Kirchner, geb. 26.04.1917 in Heiligenwalde, Ostpreußen, letzte Wohnung, Powarben, Kreis Samland, Ostpreußen? Er wurde zuletzt im Herbst 1948 mit einem Transport aus Ostpreußen ausgesiedelt, welcher nach Thüringen und Sachsen ging. Er wurde auf dem Transport sowie in Thüringen mit seiner Ehefrau Helene u. Tochter, sowie Schwiegervater, zuletzt gesehen. Wer kann Auskunft geben über den Verbleib meines Bruders und deren Angehörigen? Unkosten werden erstattet. Nachricht erbittet Frau Elise Geerkens, geb. Kirchner. Straelen (Niederrhein), Kreis Geldern, Westetbroeck 12.

 

Ich suche meinen Mann, Unteroffizier, Walter Schwarz, Feldpostnummer 27 078 A, zum Schluss Fort Kanitz bei Königsberg. Letzte Wohnung Dönhoffstraße 3, Rosenau. Nachricht erbittet Frau Lina Schwarz, geb. Thorun, Fluorn, Kreis Rottweil (Württemberg), früher Königsberg Pr., Dönhoffstraße 3.

 

Spätaussiedler aus Ostpreußen, Guttstadt, Rastenburg und Passenheim. Wer kennt meine Geschwister u. kann Auskunft geben? Hubert Groschinski, geb. 14.04.1936, soll im Dezember 1946 ins Waisenhaus nach Rastenburg gekommen sein. Inge Groschinski, geb. 13.03.1940, soll ins Waisenhaus nach Passenheim gekommen sein. Nachricht erbittet Frau Hedwig Knorr, Schwinde Nr. 55 bei Winsen (Luhe), früher Guttstadt, Ostpreußen, Turmstraße 3.

 

In einer Rentenangelegenheit wird der Förster, Ernst Radek, früher Augsgirren, Kreis Tilsit, gesucht. Auskunft erbittet Fritz Barkschat, Cloppenburg, Lange Straße 65.

 

Wer kennt die jetzige Anschrift von Frau Martha Prill, geb. Eschment (Ehemann Apotheker). 1944 in Bln.-Wilmersdorf, vorher in Rauschen-Düne, Karlstr.? Letzter Aufenthaltsort nach der Flucht, Quellendorf bei Köthen (Anhalt). Frau Meta Schuetzler, geb. Kruppa, (20b) Han. Münden, Kattenbühl 7.

 

Modlin — Bialystok. Wer meldet sich, der mit mir in beiden Orten bei der Standortlohnstelle gearbeitet hat? Gertrud Kowalski, Emmelndorf 91, Kreis Harburg.

 

Achtung! Wolfsheimer! Kreis Heiligenbeil, Ostpreußen. Meine Schwester, Elisabeth Ringies, geb. Retat, war 1945 beim Kreisbauernführer, Renner, in Wolfsheim, Kreis Heiligenbeil, untergebracht. Bei ihr befand sich ein Mädchen, Erika Kausch, etwa 10 bis 11 Jahre alt. Meine Schwester war stark schwerhörig. Wer kannte oder hat die zwei dort gesehen? Um Nachricht bittet Frau Auguste Bunk, geb. Retat, in Gladbeck (Westfalen), Goethestraße 68

 

Steuerberater, Lojewski, wird in Steuerangelegenheiten von Frau Kubicka (früher Königsberg Pr., Schönstr. 10) gesucht. Anschrift Frankfurt/Main-Höchst, Schließfach 141.

 

Zwecks Witwenrente benötige ich Angaben über den Verbleib meines Mannes, Unteroffizier, Johann Zielasko, geb. 24.09.1892 in Maldaneien bei Johannisburg, Ostpreußen, dortselbst beim Postamt beschäftigt. Nach Einberufung zum Volkssturm in Danzig-Langfuhr in den Kasernen, anschließend zum Fronteinsatz. Wer hat ihn als Soldat gesehen u. könnte Auskunft geben? Nachricht erbittet Frau Zielasko, Köln-Riehl, Gelsenkirchener Straße 7.

 

Wer kann Auskunft geben über meinen Mann, Unteroffizier, Bruno Haase, geb. 21.07.1914 in Berlin. Feldpostnummer 14 367? Suche Kameraden, die 1937 bis 1940 beim Fliegerhorst Gutenfeld bei Königsberg Pr. waren, ferner von November 1943 bis Mai 1944 im Lager Mailly le camp (Frankreich). Um baldige Nachricht bittet Frau Charlotte Haase, Bad Salzuflen, Ahornstraße 78. Früher Königsberg Pr., Mischener Weg 29.

 

Bestätigungen

Wer kann mir bestätigen, dass ich vom 01.10.1936 bis 28.03.1937 bei der RAD-Abt. 8/10 Franzrode, Kreis Labiau, Ostpreußen, gedient habe? Nachricht erbittet Paul Heß, Hannover, Am Judenkirchhof 3.

 

Reinhold Böhnke, anerkannter Heilpraktiker in Braunsberg, Ostpreußen, Am Stadtpark 1, sucht zwecks Bestätigung alte Kollegen. Wo ist Kollege, Ötke, unser Vorsitzender des Heilpraktiker-Bundes für Ostpreußen? Zuschrift erbittet Reinhold Böhnke, Gelsenkirchen, Im Busche 62.

 

Zwecks Rentenangelegenheit suche ich Zeugen, die bestätigen können, dass ich von 1902 – 10.11.1903 bei Aug. Steiner, Neu-Stobingen, Kreis Insterburg; vom 11.11.1903 - 10.11.1905 bei Johann Castell in Kaimelau, Kreis Gumbinnen; vom 11.11.1905 – 10.11.1906 bei Wilhelm Wiehe in Karalene, Kreis Insterburg; vom 11.11.1906 – 30.09.1907 bei Rudolf Gerlach, Karalene; vom 08.10.1907 – 20.09.1909 Militärdienst; vom 01.10.1909 - 31.08.1911 bei der Gutsverwaltung Karalene in Nausseden, beschäftigt war. Unkosten werden erstattet. Zuschrift erbittet Franz Raslowski (23c) Rauschendorf über Siegburg.

 

Wer kann bestätigen, dass meine Schwester, Frieda Kahlau, allein Besitzerin des Grundstücks in Oberndorf, Gemeinde Schönlinde, Kreis Gerdauen, Ostpreußen, war und im Januar 1946 auf dem Lehwaldschen Grundstück (Ilmsdorf) von den Russen erschossen wurden. Unkosten werden erstattet. Nachricht erbittet Maurer, Ferd. Kahlau, (1) Berlin NW 40, Werftstraße 18.

 

Wer kann bestätigen, dass mein Mann, Franz Dittrich, vor dem Ersten Weltkrieg bei Austen in Sonnenfeld beschäftigt war und von 1918 - 1922 bei Rohmanus in Mehlsack, von 1922 - 1939 wieder in Sonnenfeld, von 1939 - 1945 bei Marienfeld in Sonnwalde und, dass überall Invalidenmarken geklebt worden sind? Ich benötige diese Angaben dringend zwecks Rentenanspruch. Frau Anna Dittrich, Ept.-Milspe, Strückerberger Str. Nr. 72.

 

Amtliche Bekanntmachungen

II 12/58      Aufgebot

Auf Antrag des Hilfsarbeiters, Kurt Beirau, Geltolfing Nr. 19, Kreis Straubing, sollen

 

a) August Beirau, geb. 07.08.1889 in Gerswalde, Bezirk Mohrungen, Ostpreußen. Zimmerpolier, zuletzt wohnhaft gewesen in Gerswalde, Bezirk Mohrungen, Ostpreußen, zuletzt bei der Technischen Nothilfe, deutscher Staatangehöriger;

 

b) Heinz Beirau, geb. 30.10.1920 in Weinsdorf, Bezirk Mohrungen, Ostpreußen. Sohn der Eheleute August und Auguste Beirau, Arbeiter, zuletzt wohnhaft in Gerswalde, Bezirk Mohrungen, Ostpreußen, deutscher Staatsangehöriger, militärischer Dienstgrad: Grenadier, letzte militärische Anschrift: unbekannt, für tot erklärt werden. Nachricht über die Verschollenen erbittet das Amtsgericht bis spätestens 15. Mai 1958. Straubing, den 27. Februar 1958, Amtsgericht

 

In dem Aufgebotsverfahren zum Zwecke der Todeserklärung der verschollenen Johanna Bierfreund, geb. Kurzbach, geb. am 12.03.1892 in Bischofstein, Kreis Rößel, Ostpreußen, zuletzt wohnhaft gewesen in Königsberg Pr., Rothensteiner Str. Nr. 23, hat das Amtsgericht in Gießen, am 25. Februar 1958 beschlossen: Die verschollene Johanna Bierfreund, geb. Kurzbach, geb. am 12. März 1892 in Bischofstein, Kreis Rößel, Ostpreußen, wird für tot erklärt. Als Zeitpunkt des Todes der Verschollenen wird der 31. Dezember 1945, 24 Uhr, festgestellt. Die Entscheidung ergeht gem. Art. 2, § 6 Änd.-Gesetz zum Verschollenen-Recht gerichtskostenfrei. Gießen, den 25. Februar 1958. Amtsgericht

 

14 II 192/57    Beschluss

Die Witwe, Anna Ganguin, geb. Hill, Zivilistin, geb. am 30.01.1868 in Gr.-Papuschin, Kreis Wehlau, Ostpreußen, zuletzt wohnhaft gewesen in Groß-Gauden, Kreis Gumbinnen, Ostpreußen, wird für tot erklärt. Als Zeitpunkt des Todes wird der 31. Dezember 1945, 24 Uhr, festgestellt. Hildesheim, den 27. Februar 1958. Amtsgericht

 

Rest der Seite: Werbung, Unterricht

 

Seite 6   Aus der landsmannschaftlichen Arbeit in …

BAYERN

Vorsitzender der Landesgruppe Bayern e. V.: Rechtsanwalt Heinz Thieler, München. Geschäftsstelle: München 23, Trautenwolfstraße 5/0, Tel. 33 85 60, Postscheckkonto München 213 96.

 

Bad Neustadt (Saale). Singstunde am Sonntag, 16. März, Treffpunkt für Kinder aus dem Stadtgebiet, um 8 Uhr, an der Brendbrücke, für Kinder aus der Gartenstadt, um 9.30 Uhr, bei Frau Arndt. — Nächster Heimatabend, am 12. April. — Auf der Jahreshauptversammlung berichtete der 1. Vorsitzende, Pfaehler, über die Veranstaltungen im abgelaufenen Jahr, die der Pflege des Heimatgedankens dienten, und über den Mitgliederzuwachs. Der im Sommer vorigen Jahres gegründete Gemischte Chor der Gruppe unter Leitung von Landsmann Hermann hat sich bereits aktiv an den Veranstaltungen beteiligt. Der Leiter der DJO-Gruppe, Nemetz, sprach über den erfreulichen Aufschwung der Jugendgruppe. Die Vorstandswahlen hatten folgendes Ergebnis: Zum 1. Vorsitzenden wurde W. Pfaehler wiedergewählt; 2. Vorsitzender K. Werner; Kassenwart Fr. Kromb; Sozialreferent O. Modlich. Landsmann Werner berichtete über die Delegiertentagung der Bezirksgruppe Unterfranken, bei der die Tätigkeit des Kreisverbandes Neustadt lobend erwähnt wurde. Der 1. Vorsitzende wies auf das geplante Bezirkstreffen in Würzburg hin, das am 8. Juni stattfinden soll.

 

Weiden. Nächste Monatsversammlung am 13. April. Lehrer i. R. Hermann Adomat wird vier Heimatfilme vorführen. — Am 4. Mai ist eine Busfahrt zur Schustermooslohe geplant. — Zum Bezirkstreffen der ost- und westpreußischen Landsleute aus Franken und der Oberpfalz, am 1. Juni in Bad Berneck bei Bayreuth ist ebenfalls eine Busfahrt geplant. — Auf dem letzten Heimatnachmittag hielt Kurt Winckelmann, der Vorsitzende der Bezirksgruppe, ein Referat über das Thema „Ostpreußen im Spiegel Europas" zwei Farbfilme über ostpreußischen Bernstein und über das Land zwischen Haff und Meer, zu denen Landsmann Winckelmann die verbindenden Worte sprach, schlossen sich an. Die Singgruppe brachte heimatliche Lieder zu Gehör.

 

HESSEN

Vorsitzender der Landesgruppe Hessen: Konrad Opitz, Gießen, Unter der Liebigshöhe 28

 

Frankfurt/Main. Jahreshauptversammlung, am 14. März, 20 Uhr, im Ratskeller mit Fleckessen und geselligem Beisammensein. — Die Ausstellung mit Werken von Landsmann Gerhard Matzat (Memelland), die vom Schutzverband bildender Künstler veranstaltet wird, ist bis zum 22. März geöffnet (werktags von 14 bis 18 Uhr, sonntags von 11 bis 13 Uhr). Sie findet in der Galerie am Dom, Saalgasse 3, statt. Der Eintritt ist kostenlos. Es besteht die Möglichkeit, Bilder käuflich zu erwerben. — Anmeldungen zum Bundestreffen der Landsmannschaft Westpreußen am 28./29. Juni in Bochum, werden bis spätestens Mitte Mai auf der Geschäftsstelle entgegengenommen.

 

BADEN-WÜRTTEMBERG

Vorsitzender der Landesgruppe Baden-Württemberg: Hans Krzywinski, Stuttgart-W, Hasenbergstraße Nr. 43. Zweiter Vorsitzender: Regierungsrat de la Chaux, Reutlingen, Karlstraße Nr. 19.

 

Landesdelegiertentagung in Stuttgart

Alle Vorstandsmitglieder der Landesgruppe, die Vorsitzenden der Kreisgruppen und der örtlichen Gruppen, der Landesgruppenwart und der Landesspielscharleiter werden zu der Landesdelegiertentagung herzlich eingeladen, die am 29. und 30. März im Hotel Schwabenbräu in Stuttgart-Bad Cannstatt, stattfinden wird.

 

Die Tagung beginnt am 29. März, um 16 Uhr und wird von dem 1. Vorsitzenden der Landesgruppe, Kurt Krzywinski, eröffnet. Nach einem Bericht über die Jugend in der Landsmannschaft und in der DJO, folgen die Geschäftsberichte mit anschließenden Diskussionen. Ab 20 Uhr ein Heimatabend mit der Landesspielschar.

 

Die Tagung am 30. März beginnt um 9.30 Uhr. Auf der Tagesordnung stehen die Neuwahlen, die Annahme der neuen Satzung und ein Referat des 1. Sprechers der Landsmannschaft Ostpreußen, Dr. Gille, zur heimatpolitischen Lage.

 

Alle Teilnehmer werden um pünktliches Erscheinen gebeten.

 

Ein Landsmann, der Journalist ist und das Pressereferat der Landesgruppe übernehmen möchte, wird gebeten, sich bei der Landesgeschäftsstelle zu melden oder an der Landesdelegiertentagung teilzunehmen.

 

Karlsruhe. Alle Landsleute werden zu der Jahreshauptversammlung am Sonntag, 16. März, 20 Uhr, im Elefanten eingeladen. Auf der Tagesordnung steht der Arbeitsbericht, Geschäftsberichte und die Neuwahl des Vorstandes. Landsleute, die bei der Gruppe mitarbeiten wollen, werden gebeten, sich vor Beginn der Jahreshauptversammlung beim Vorstand zu melden.

 

Ulm/Neu-Ulm. Nächste Monatsversammlung, am Freitag, 11. April, im Casinosaal mit einem Farblichtbilder-Vortrag über Masuren. — Auf der Jahreshauptversammlung gab Landsmann Hoffbauer den Geschäftsbericht, aus dem hervorging, dass der Mitgliederbestand sich auch im vergangenen Jahr erhöht hat. Sämtliche Veranstaltungen der Gruppe waren gut besucht. Der gesamte Vorstand wurde wiedergewählt mit Ausnahme des aus zwingenden Gründen zurückgetretenen 2. Vorsitzenden, der durch Dr. von Lölhöffel ersetzt wurde. Frau von Lölhöffel wurde zusätzlich in den Kulturausschuss gewählt. Viele Gäste ließen sich als Mitglieder der Gruppe neu eintragen. Landsmann Hoffbauer forderte die Landsleute auf, das Ostpreußenblatt zu halten und zu lesen. Es wurde bekanntgegeben, dass das diesjährige Bundestreffen der Westpreußen am 28. und 29. Juni in Bochum stattfinden wird; Anmeldungen nimmt Landsmann Klawonn entgegen. Am 19. September besteht die Gruppe zehn Jahre. Für den 20. September, ist eine große öffentliche Kulturveranstaltung geplant. Am 21. September soll eine Feier im Mitgliederkreis mit geladenen Gästen stattfinden. Nach einem gemeinsamen Fleckessen sorgte Frau von Lölhöffel für humorvolle Unterhaltung.

 

Lörrach. Auf der Jahreshauptversammlung gab der 1. Vorsitzende, Ernst Klein, einen Bericht über das abgelaufene Arbeitsjahr. Zum 1. Vorsitzenden wurde Ernst Klein wiedergewählt, zum 2. Vorsitzenden, Bruno Schulz und zum Kassierer, Bruno Ulisch. Kulturwart wurde Kurt Gleibs. Für den seit längerer Zeit nach Tübingen versetzten Jugendleiter soll ein geeigneter Nachfolger bestimmt werden.

 

Tuttlingen. Am 22. März im Evangelischen Gemeindehaus ein Heimatabend „Stimmen aus Westpreußen" mit Musik und Dichtungen. — 19. April, Monatstreffen im Kaiserhof, aus Anlass des fünfjährigen Bestehens der Vereinigung Ordensland. — Ende April oder Anfang Mai wird Dr. Karl Lerch von der Südwestpresse von seiner Reise durch die Heimat berichten und einen Film vorführen. — Auf der Jahreshauptversammlung betonte der 1. Vorsitzende, dass der Zusammenschluss der Landsmannschaften zu einer Arbeitsgemeinschaft für Kulturveranstaltungen sich als besonders fruchtbar erwiesen habe. Die Jugendgruppe unter Leitung von Otto Durrei wurde inzwischen in den Kreisjugendring aufgenommen und entfaltet eine rege Tätigkeit. Zum 1. Vorsitzenden der Kreisgruppe wurde Dr. Werner Schienemann (Obmann der Westpreußen) wiedergewählt. Leo Haftka wurde 2. Vorsitzender und Obmann, der Ostpreußen. Arno Wischneck, Kassenwart und Obmann der Danziger. Otto Klarhöfer, ist 1. Vorsitzender der örtlichen Gruppe. Die Jugendgruppe erfreute die Mitglieder durch musikalische Darbietungen. — Auf einem fröhlichen Heimatabend wirkten ebenfalls die Mitglieder der Jugendgruppe mit.

 

Memmingen. Nächste Monatsversammlung erst am Sonnabend, 15. März, in der Weizenbierbrauerei. Der 1. Vorsitzende, Pentzek, wird über die Landesdelegiertentagung in München berichten. Anschließend Fleckessen. — Auf dem letzten Familienabend sprach der 1. Vorsitzende über unsere Heimat. Er bat die Landsleute, auch in Zukunft die Jugend zu diesen Veranstaltungen mitzubringen.

 

Ludwigsburg. Am 22. März, 20 Uhr, Jahreshauptversammlung im Verkehrslokal Kurrie, Ludwigsburg, Schützenstraße 8. Es wird gebeten die alten Mitgliedsausweise mitzubringen, da neue Mitgliedskarten ausgegeben werden.

 

SAARLAND

1. Vorsitzender der Landesgruppe: Heinz Fuhrich. Geschäftsstelle: Völklingen, Moltkestraße 61, bei Hohlwein. Telefon 34 71 ,

Erstes Landestreffen der Landesgruppe Saar.

Unter der Schirmherrschaft des Ministerpräsidenten des Saarlandes, Egon Reinert, trat die jüngste Landesgruppe der Landsmannschaft Ostpreußen, die Landesgruppe Saar mit einem ersten großen Landestreffen an die Öffentlichkeit. Bei einer heimatlichen Feierstunde im festlich geschmückten Großen Saal des Dechant-Metzdorf-Hauses in Saarbrücken-Malstatt, eröffnete der 1. Vorsitzende der Landesgruppe, Heinz Fuhrich, das Treffen, zu dem sich die Landsleute selbst aus den entlegensten Orten in großer Zahl zusammengefunden hatten. Als Gäste begrüßte er den Vertreter des Ministerpräsidenten MdL, Karl Walu, den 1. Beigeordneten der Stadt Saarbrücken, Schneider, als Vertreter des erkrankten Oberbürgermeisters, den 1. Vorsitzenden der Landesgruppe Saar des VdL, Dr. Löffelmann, Pfarrer Pütz, als Hausherrn und die Vertreter der Parteien, der Schulen, der Presse und des Rundfunks. Er überbrachte die Grüße der Landsmannschaften Ostpreußen und Westpreußen und sprach die Hoffnung aus, dass sich die im Saarland lebenden Ostpreußen noch enger als bisher zusammenschließen werden.

 

MdL, Karl Walz betonte, dass die Anteilnahme der eingesessenen Saarländer an dem Schicksal der als Vertriebene ins Saarland an dem Schicksal der als Vertriebene ins Saarland gekommenen Ost- und Westpreußen echt und aufrichtig ist. Dr. Löffelmann stellte fest, dass die ost- und westpreußischen Landsleute an der Saar ihren Landsmannschaften die Treue halten. Er betonte, dass man über der Hilfe, die man den neuangekommenen Spätaussiedlern zuteilwerden lasse, nicht die Altvertriebenen vergessen solle. Pfarrer Pfütz sprach über den Begriff der Heimat. Er bat die Landsleute, die Hoffnung nicht aufzugeben, dass es durch Gottes Hilfe möglich sein werde, das wieder zu vereinigen, was Menschen getrennt haben. Beigeordneter Schneider stellte fest, dass die Vertriebenen großen Anteil an dem gesamtdeutschen Kultur- und Geistesleben haben, und versicherte, dass die Stadt Saarbrücken den Heimatvertriebenen alle erdenkliche Hilfe zuteilwerden lasse.

 

 

Der 1. Sprecher der Landsmannschaft Ostpreußen, Dr Alfred Gille, der von den Anwesenden mit stürmischem Beifall begrüßt wurde, hielt die Festrede über das Thema „Europa und der deutsche Osten“. Die Landsmannschaften, sagte Dr. Gille, sind keine Vereinigungen, die sentimentale Erinnerungen pflegen, sondern sie sind angetreten mit der Verpflichtung die verlorene Heimat auf friedlichem Wege zurückzugewinnen. Den großen Schwierigkeiten, die sich der Verwirklichung dieses Planes entgegenstellen, steht die Tatsache gegenüber, dass der entschlossene Wille und die Bereitschaft in den Kreisen der Vertriebenen von Jahr zu Jahr wächst und härter wird. Wir wollen nicht Hass und Rache predigen, sondern durch das menschlich teilnehmende Wort mit den Menschen jenseits der Grenzen, Kontakt finden und Verständnis wecken. Dr. Gille richtete sich in scharfen Worten gegen jede Verzichtpolitik. Die Menschen des deutschen Ostens haben ihr kompromissloses Ja zu Europa gegeben. Europa aber kann nur werden, wenn jedes Volk den Lebensraum hat und behält, indem es seine nationalen Werte bewahren und entfalten kann. Auch im Streit der politischen Tagesmeinungen darf der Gedanke an Europa als Ganzes nicht untergehen.

 

Landsmann Staab hielt dann einen Lichtbildervortrag über eine Reise durch Ost- und Westpreußen. Das Bekenntnis der ostpreußischen Jugend, das zum ersten Mal auf dem Bundestreffen im vergangenen Jahr gesprochen wurde, wurde von den Landsleuten mit tiefer Bewegung aufgenommen.

 

Ein Konzerttrio und der Kirchenchor Ludweiler, unter Leitung von H. Kaufmann, verschönten die Feierstunde mit musikalischen Darbietungen. Nach der Veranstaltung drängten sich die Landsleute um die Landkarten, die unsere Heimat zeigten, und holten bei den Vorstandsmitgliedern Ratschläge und Auskünfte ein.

 

Diejenigen Landsleute, die an dem Treffen nicht teilnehmen konnten, hatten am nächsten Tag die Möglichkeit, in einer Dreißig-Minuten-Sendung im Saarländischen Rundfunk, unter Leitung von Dr. Heinz Dützmann, Ausschnitte aus dieser Veranstaltung zu hören.

 

Das erste Treffen der Landesgruppe Saar war ein voller Erfolg. Alle Landsleute, die daran teilgenommen haben, hatten den Wunsch, dass bald wieder ein großes Treffen alle Landsleute, die im Saargebiet leben, zusammenführen möge.

 

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Seite 8   Familienanzeigen

Unsere Tochter, Gisela Angelieka, ist angekommen. In dankbarer Freude: Dr. med. Viktor Hennemarnn und Frau Edith Hennemann, geb. Pucknat. Duisburg-Ruhrort, Januar 1958. Früher Pamletten, Kreis Tilsit-Ragnit, Ostpreußen.

 

Annette Christiane Irmgard. Wir freuen uns sehr über die Geburt eines gesunden Sonntagsmädels.

Irmgard Zywietz, geb. Rüggen und Erich Zywietz. Holzwickede (Westfalen), den 2. März 1958. Früher Passenheim, Ostpreußen.

 

Edelgard, geboren am 07.03.1958. Die Geburt ihrer Tochter zeigen in dankbarer Freude an: Magdalena Schecht, geb. Engert und  Bruno Schecht. Früher Rume (Jugoslawien), Iwenberg, Kreis Schloßberg, Ostpreußen.

 

Ihre Verlobung geben bekannt: Christa Wendel, Rinteln/Weser, Weserstraße 19, früher Braunsberg, Ostpreußen, Auestraße 14 und  Horst Knübel, Industriekaufmann, Rinteln/Weser, Osertorstr. 13. 7. März 1958.

 

Richard Arthur, 24.09.1957. Die glückliche Geburt eines gesunden Sohnes zeigen in dankbarer Freude an: Liselotte Lowe geb. Krawzel, früher Rastenburg, Ostpreußen und Arthur Lowe, Nottingham, England, 291 Oakdale Road Carlton. Ricki, wurde am 23. Februar 1958 in Nottingham getauft. Es gratulieren herzlichst Uromi, Elise Hölbüng, Tante Mieze und Onkel Emil Hölbüng, Bersenbrück (23). Früher Rosengarten, Ostpreußen.

 

Als Verlobte grüßen: Edith Bolz, Gelsenkirchen-Buer, Echstekamp 31 und Otto Faltin, Gelsenkirchen-Buer Buer, Kulianstr. 31.

 

Ihre Vermählung geben bekannt: Fritz Hecht und Elfriede Hecht, geb. Martens. Wedel 22, Kreis Stade. Früher Lichtenhagen, Kreis Samland.

 

Am 11. März 1958 feierten unsere lieben Eltern, Franz Baudeck und Frau Clara Baudeck,

geb. Florian, das Fest der Silberhochzeit. Es gratulieren herzlichst: Reinhold und Hildegard. Börnsdorf, Kreis Plön. Früher Seestadt Pillau, Poststr. 2.

 

Wir haben uns vermählt: Dr. Lothar Flamming, Diplom-Kaufmann, München, früher Tilsit, Ragniter Straße 7 und  Christa Flamming, geb. Radeke, Coburg. 15. Februar 1958.

 

Ihre Vermählung beehren sich anzuzeigen: Friedrich-Wilhelm v. Kannewurff und Ingrid v. Kannewurff, geb. Rüter, Hamburg-Blankenese, Pikartenstraße 6. Trauung, am Freitag, dem 14. März 1958, 16.00 Uhr, in der St.-Johanniskirche zu Eppendorf.

 

Ihre Vermählung geben bekannt: Karl-Hugo Thorsell, Alingsas, Villa Bokäng, Schwesen und Hannelore Thorsell, geb. Kollecker, Flensburg, früher Gumbinnen, Ostpreußen. 8. März 1958.

 

Am 14. März 1958, wird unsere liebe Mutter und Oma, Witwe Marie Schirwing, geb. Wiek, früher Zinten, Ostpreußen, Siedlung, jetzt Oberdigisheim, Kreis Balingen, Württemberg, 80 Jahre alt. Es gratulieren herzlich, die Kinder und Enkelkinder.

 

Durch Gottes Gnade feiert am 20. März 1958, unsere liebe Mutter und Großmutter, Frau Oberpostschaffnerwitwe Bertha Kobjolke, geb. Kruppke, früher Kl.-Gnie, Kreis Gerdauen, Wormditt, Kreis Braunsberg und Benkheim, Kreis Angerburg, jetzt Düsseldorf, Kruppstraße 95 in wunderbarer körperlicher und geistiger Frische, ihren 80. Geburtstag. Es wünschen ihr weiterhin Gottes reichsten Segen: Sohn, Horst Kobjolke, Hamburg-Fuhlsbüttel 2, Oevern Block 44. Tochter Meta Meier, geb. Kobjolke. Schwiegersohn, Gustav Meier und Enkelkind, Edeltraut Meier. Düsseldorf, Kruppstraße 95.

 

Am 15. März 1958, wird unsere liebe Mutter, Schwiegermutter und Omi, Frau Emma Masuch, geb. Glomb, 75 Jahre alt. Es gratulieren herzlich, Kinder u. Enkelkinder. Montabaur, Westerwald, Aubachstraße 5. Früher Greisenau, Kreis Osterode, Ostpreußen.

 

Am 12. März 1958, feierte unsere liebe Mutter, Schwiegermutter und Oma, Julie Sassen (14b) Tailfingen, Kreis Balingen, Oberhessen, Neuweiler Straße. Früher Winrichsrode, Kreis Neidenburg, Ostpreußen, ihren 75. Geburtstag. Es gratulieren aufs herzlichste, ihre dankbaren Kinder u. Enkel.

 

Am 16. März 1958, feiert nach langer Trennung, unser lieber Vater, Schwieger- und Großvater, Josef Hahn, der vor einem Jahr als Spätaussiedler aus Allenstein kam, seinen 73. Geburtstag. Es gratulieren herzlichst, seine dankbaren Kinder. Heessen bei Hannover, Oberwesel und Rendsburg. Früher Allenstein, Ostpreußen, Roonstraße 43

 

Am 11. März 1958, wurde meine liebe Frau, unsere Mutti, Schwiegermutter und Oma, Frau Emma Haarbrücker, geb. Woschee, früher Insterburg, Ostpreußen, 70 Jahre alt. Es gratulieren herzlich: Hans Haarbrücker, Kinder und Enkel. (24b) Kisdorf bei Ulzburg (Holstein).

 

Am 16. März 1958 vollendet unser, lieber Vater, Schwiegervater und Opa, August Joost, sein 70. Lebensjahr. Es gratulieren auf herzlichste und wünschen ihm weiterhin noch viele frohe und gesunde Lebensjahre, seine dankbaren Kinder u. Enkel. Bork (Westfalen), Spinnbahn 3. Früher Rastenburg, Ostpreußen.

 

Unserer lieben Mutter, Witwe Minna Bruder, geb. Backschat, gratulieren wir zu ihrem 70. Geburtstag, am 17. März 1958, auf das herzlichste, ihre dankbaren Kinder und Enkelsohn.

Wuppertal-Elberfeld, Nevigeser Straße 95. Früher Eydtkuhnen, Wiesenstr. 3.

 

Am 16. März 1958, feiern wir die Konfirmation unseres jüngsten Sohnes, Erwin, und grüßen hiermit alle Verwandten, Freunde und Bekannten. Familie Fritz Kömmling, Rastatt (Baden), Lochfeldstr. 9. Früher Königsberg Pr.-Ponarth, Barbarastraße 84b.

 

Das Abitur am Schickhardt-Gymnasium Stuttgart, hat mit Erfolg bestanden, Erich Loebel, Sohn des früheren Landwirts Franz Loebel und seiner Ehefrau Erna Loebel, geb. Augustin. Früher Birkenhof bei Amenbach, Kreis Insterburg, jetzt Stuttgart-W. Lerchenstraße 65.

 

Zum 80. Geburtstag, am 18. März 1958, unserer lieben Mutter, Schwiegermutter, Großmutter und Urgroßmutter, Marie Jeromin, geb. Sewtz, früher Liebenberg, Kreis Ortelsburg, jetzt Wittlage, Siedlung, Bezirk Osnabrück, gratulieren herzlich, wünschen weiterhin Gottes Segen und beste Gesundheit für das neue Lebensjahr, die dankbaren Kinder Enkel und Urenkel.

 

Unserem lieben Papa und Opilein, Oberzollinspektor i. R., Josef Schröter, Kiel, Clausewitzstraße 9. Früher Königsberg Pr., gratulieren wir von Herzen zu seinem 70. Geburtstag, am 20. März 1958. Wir wünschen ihm weiterhin beste Gesundheit und ein langes Leben zusammen mit unserer Mutti und Omi. Es grüßen in Dankbarkeit, die Kinder, Schwieger- und Kindeskinder, aus St. Andrä (Österreich). Hamburg-Bramfeld und Kiel.

 

Am 16. März 1958, feiert unser Muttchen, Frau Lina Behrend, ihren 60. Geburtstag. Von Herzen gratulieren, ihre drei Mädels. Weiler bei Bingerbrück (Rhein), Koblenzer Straße 29. Früher Cranz, Ostpreußen , Blumenstraße 2 .  

 

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Seite 9   Wir jungen Ostpreußen

Aller Anfang ist schwer

Der Schritt von der Schule in den Beruf

In diesen Tagen und Wochen ist es nun für viele Jungen und Mädchen so weit. Sie haben ihre Schulausbildung beendet, und ein neuer Lebensabschnitt soll beginnen. Mancher wird erlöst aufatmen und froh sein, dass er die Schulzeit endlich hinter sich hat. Die Erwachsenen sagen zwar, die Schuljahre seien die schönsten Jahre im Leben, — aber manch einer wird bezweifeln, ob das stimmt. Das Schönste — so denken die meisten, die jetzt die Schulbank verlassen —, das Schönste soll doch nun erst kommen. Jetzt, wo es hinaus ins Leben geht, wo man endlich mehr Freiheit kosten darf, wo man die eigene Kraft spüren kann, die zur Entfaltung drängt.

 

Es sind seltsame Gefühle, die einen jungen Menschen bewegen, der von der Schulentlassungsfeier kommt. Er trägt stolz das feierliche Kleid dieses bedeutsamen Tages; er hat die Zeugnismappe unter dem Arm; er atmet erleichtert auf, als die Schultür sich zum letzten Male hinter ihm schließt und zerknüllt doch heimlich in der Hand das feuchte Taschentuch. Er ist kein Kind mehr und sieht erwartungsvoll dem großen Leben entgegen, und irgendwo im Grunde der Seele spürt er doch zugleich eine größere Verantwortung und Tausende von ungelösten Fragen auf sich zukommen. „Es ist so, als ob man Lampenfieber hat!" sagte eine Vierzehnjährige dieser Tage, „nun geht der Vorhang auf, und ich weiß nicht, ob ich es schaffen werde!"

 

Der Alltag ist nicht immer rosig

Allerdings stimmt dieser Vergleich nur zum Teil, denn es ist ja kein Spiel, das von nun an über die Bühne gehen wird, es ist das Leben selbst, das man mit Herzklopfen erwartet. Ob man nun im Büro oder in der Fabrik stehen wird, im Geschäft oder an irgendeinem anderen Platz, — das ist schließlich gleich. Überall fordert der Alltag viel von uns, und es ist schon gut, dass man sich Gedanken darum macht, ob und wie man es schaffen wird. Der Wille, die neuen Aufgaben zu bewältigen, der jugendliche Schwung, die Freude am Erproben der eigenen Kraft, — das alles sind Dinge, die wir noch oft genug brauchen werden.

 

Denn der Alltag, das wird manch einer bald einsehen müssen (und es ist gut, wenn man schon heute die Augen nicht davor verschließt), — der Alltag ist nicht immer so rosig und goldumglänzt, wie er uns vielleicht am Tage der Schulentlassung am Horizont erscheinen mag. Die neue Freiheit ist auch nicht schrankenlos und immer nur beglückend, aus ihr erwächst zugleich eine neue, persönliche Verantwortung. Das selbstverdiente Geld, mit dem wir tausend Wünsche erfüllen wollten und das in monatelangen Träumen schon genau eingeteilt war, schmilzt schneller zusammen, als wir glaubten. Und eines Tages haben wir es vielleicht satt, dieses tägliche Einerlei: von acht Uhr früh bis fünf Uhr abends immer vor derselben Maschine, am gleichen Schreibtisch, von den gleichen Gesichtern umgeben.

 

All das wird kommen, und wir werden nicht ausweichen können. Es nützt nichts, sich dann einfach treiben zu lassen und weiter zu trotten wie ein Ochse, der tagaus, tagein den gleichen Karren zieht und dessen „Weltanschauung" nur aus drei Dingen besteht: Arbeit, Schlaf und Futter. Ein Mensch bringt mehr mit zu seiner Arbeit. Er muss sich auseinandersetzen mit seinem täglichen Tun, muss wissen, warum er arbeitet.

 

Leben wir nur, um zu arbeiten?

Die einen sagen: wir arbeiten, um zu leben! Den Deutschen hingegen sagt man nach, sie lebten nur, um zu arbeiten. Und so sollte es gewiss nicht sein, obgleich man manchmal meinen muss, dieses Wort sei doch wahr. Da ist so viel die Rede vom „Arbeitsprozess", von der „Produktion", vom Geldverdienen, dass der Mensch Gefahr läuft, als seelenloses Objekt betrachtet zu werden, als menschliche Maschine, die ihre vorgeschriebene Bahn nie verlässt. Vielen geht es heute so, dass sie in ihrem Beruf nichts Lebendiges, Erfüllendes mehr sehen. Der Begriff „Arbeit" ist stets zugleich von dem Begriff „Geld" verdunkelt. Jeder weiß heute, wie grausam genau alles in feste Werte eingeteilt ist: arbeite ich zum Beispiel eine Stunde auf dem Bau, so kriege ich soundso viel. Arbeit gegen Geld — nichts als ein Handel, ein Tausch! Es war nicht zu allen Zeiten so, und es mag sein, dass die Menschen früher glücklicher bei ihrer Arbeit waren. Heute ist dem ursprünglichen Wert der Arbeit vielleicht nur noch der Bauer nahe, der dem Land seine Erträgnisse abringt und abhängig ist von dem, was die Gnade Gottes auf seinen Feldern wachsen lässt. Da ist noch etwas vom „Bete und arbeite" des Mittelalters erhalten geblieben, von jenem Wort, ohne das es keine abendländische Kultur gegeben hätte, und das wir heute in seinem inneren Zusammenhang verloren haben.

 

Müssen wir nicht oft genug von jungen Sowjetzonen-Flüchtlingen hören: „Uns hat man drüben gesagt, wir arbeiteten für Fortschritt und Frieden. Wir sollten ein festes Ziel vor Augen haben. Aber wofür arbeitet Ihr hier im Westen?"

 

Ja, wofür arbeiten wir? Wenn wir natürlich auch wissen, dass „Fortschritt und Frieden" unter kommunistischer Herrschaft nur eine Phrase ist, so sollten wir doch diese Frage der jungen Menschen von drüben nicht ohne Antwort lassen Wer heute aus der Schule kommt und in den Beruf geht, muss diese Antwort finden, wenn er nicht im allgemeinen Wettrennen um den Lebensstandard mithetzen will. Die Lösung ist nicht zu finden, wenn man sich blindlings ins geschäftige Treiben hineinstürzt, zum reinen „Arbeitstier" wird. Erst wenn man die berufliche Arbeit richtig versteht, im Sinne einer planvollen Betätigung für Geist und Körper, wenn man die eigene Verantwortung als Glied der menschlichen Gemeinschaft spürt, — erst dann wird man sagen können, dass man seinen Beruf „ausfülle".

 

Kann ein junger Mensch sich gegen den Strom stellen?

Aber kann denn ein junger Mensch sich gegen den Strom stellen, heute, wo alles rennt und hastet, um noch mehr Geld, noch mehr Erfolg zu erjagen? Wird er nicht einfach mitgerissen, muss er nicht automatisch auch eine der menschlichen Maschinen mit seelenlosem Räderwerk werden?

 

Er muss es nicht, weil er den meisten anderen viel voraushat: seinen jugendlichen Eifer, seine Begeisterung, die unverbrauchte Kraft und die Begierde, das Leben kennenzulernen. Diese Kräfte, richtig eingesetzt, werden ihn davor bewahren, dass er zum reinen „Arbeitstier" wird. Das mag nicht immer leicht sein, es gehört manchmal sogar Tapferkeit und Mut dazu, sich nicht unterkriegen zu lassen. Aber als junge Menschen sollten wir es fertig bringen. Es gehört einiges Abwägen und Unterscheiden dazu und der Blick über den eigenen Horizont hinaus.

 

Simon Dach — wir kennen ihn als den Dichter unseres ostpreußischen Volksliedes vom „Ännchen von Tharau" — sagt es in seinem Lied von der Freundschaft und Treue des Menschen in seiner altertümlichen Sprache:

 

Die Red' ist uns gegeben,

damit wir nicht allein vor uns nur sollen leben

und fern von Leuten sein . . .

 

Wir können es nicht alleine schaffen, wir brauchen die Bindungen mit anderen Menschen, mit Familie und Freunden. Alles, was bisher zu unserer vertrauten Welt gehörte, gibt uns auch weiterhin Halt. Kindheit, Familie, Herkunft, Heimat, — alles das ist wie ein Richtweiser in unserem Alltag.

 

Besitz ist vergänglich

Und noch eines dürfen wir nicht vergessen, was uns die schmerzliche, aber heilsame Erfahrung der Kriegs- und Nachkriegsjahre gelehrt hat: Besitz ist wandelbar und vergänglich, und er allein gibt noch keine Garantie für ein unbeschwertes und unerschütterliches Leben. Niemand kann in die Zukunft schauen. Aber was Kopf und Hände gelernt haben, kann man nicht verlieren, und niemand kann es uns nehmen oder durch Stacheldrahtverhaue von uns abtrennen wie äußere Güter.

 

Wie wir unsere tägliche Arbeit anpacken, wie wir das Leben meistern und gestalten, — davon wird es abhängen, ob unsere Heimat weiterlebt. M. E. F.

 

Wer schreibt uns einmal, was ihn zu seiner Berufswahl bewegt hat? Wer berichtet über Berufswünsche und Berufserfahrungen?

 

Seite 9   Foto: Sie haben es schwerer als ihr!

Wir trafen diese ostpreußische Mutter mit ihren Kindern im Grenzdurchgangslager Friedland, als ihnen vom Deutschen Roten Kreuz neue Kleidungsstücke angepasst wurden. Sie sind erst in diesen Tagen nach dem Westen gekommen, zusammen mit vielen anderen Kindern und Jugendlichen. Noch wissen sie nicht, was ihnen hier im Westen bevorsteht. Werden sie zunächst in ein Lager eingewiesen werden, weil sich so schnell keine Wohnung für die Familie finden lässt? Wie wird es mit der Schule für die größeren Kinder, die ja in Ostpreußen eine polnische Schule besuchen mussten und die ihre Muttersprache nur aus den Gesprächen zu Hause kennen?

 

Habt ihr euch schon einmal überlegt, wie schwer es für diese Kinder und Jugendlichen ist, sich hier im Westen in einer völlig neuen Umgebung zurechtzufinden? Auf dieser Seite unserer Beilage sprechen wir über die Schule und über Berufsmöglichkeiten für euch. Auch wenn jeder von euch mit vielen kleinen Dingen Last und Not hat, auch wenn ihr manchmal unzufrieden seid mit eurem Schicksal. Wieviel leichter habt ihr es doch als diese jungen Ostpreußen, die jetzt erst aus der Heimat kommen! Die meisten von euch haben ein geordnetes Zuhause und haben die Möglichkeit, nach einer ordentlichen Ausbildung in der Schule an ihren späteren Beruf zu denken. Diese jungen Menschen, die erst jetzt nach dem Westen kommen, müssen von vorn anfangen. Gewiss, es gibt Sonderschulen und Internate, in denen sie die deutsche Sprache von Grund auf lernen können. Aber die bestehenden Einrichtungen reichen bei weitem nicht, aus. Tausende von Kindern und Jugendlichen aus den besetzten deutschen Ostgebieten werden noch in diesem Jahr hier im Westen erwartet. Für sie alle muss eine Möglichkeit geschaffen werden, so schnell wie möglich die verlorene Schulausbildung nachzuholen.

 

Das ist aber nicht genug. Fast noch wichtiger ist, dass diese jungen Menschen hier ein wirkliches Zuhause finden, auch wenn sie mit ihren Eltern noch für längere Zeit in einem Lager untergebracht werden müssen. Wir alle können mit dazu beitragen, ihnen den Anfang hier leichter zu machen. Macht euch nicht darüber lustig, wenn ein solches Kind die deutsche Sprache noch nicht richtig beherrscht! Helft jedem dieser Jungen und Mädchen, sich hier zurechtzufinden, und kümmert euch um sie. Das ist die schönste Aufgabe, die ihr euch jetzt stellen könnt.

 

Denkt immer daran, dass diese Kinder und Jugendlichen ein schweres Schicksal hinter sich haben und dass sie gerade auf unsere Hilfe und auf unser Verständnis angewiesen sind. Wir Ostpreußen wollen auch darin fest zusammenstehen!

 

Seite 9   Was bedeutet das?

Foto: Die Albertus-Nadel

Viele unter unseren jüngeren Landsleuten werden beim Lesen des Ostpreußenblattes den Wunsch haben, nähere Erklärungen zu Begriffen zu erhalten, die ihnen nicht genügend vertraut sind. Wer sich ein Bild von der landsmannschaftlichen Gliederung Ostpreußens machen, die Zusammenhänge in seiner Geschichte verstehen und manche landesüblichen Sitten und Anschauungen begreifen will, dem können derartige Erläuterungen förderlich sein. Wir werden fortlaufend — in der Reihenfolge des Alphabets — einige solcher Erklärungen und Darstellungen veröffentlichen, und wir empfehlen den Lesern der Jugendbeilage, diese zu sammeln.

 

Albertus

Für die Schüler der obersten Klasse einer höheren Schule bedeutet das Bestehen des Abiturientenexamens einen wichtigen Lebensabschnitt. In Ost- und Westpreußen war es üblich, dass Eltern, Verwandte und Freunde dem glücklichen Abiturienten Albertus-Nadeln schenkten, die diese dann etwa eine Woche lang am Kragenaufschlag des Anzugs trugen. Hinzukamen noch als Kopfbedeckung der Stürmer aus rotem Samt oder ein rundes, schirmloses Käppchen, das Cerevis. Beide wurden von Schwestern, Kusinen, wohl auch von der Tanzstundenpartnerin mit goldenen Emblemen und dem Namenszug des Beschenkten liebetroll bestickt.

 

Die Sitte, Stürmer und Cerevis zu tragen, ist abgekommen, die Albertus-Nadeln werden hingegen auch heute noch dem ostpreußischen Abiturienten von Angehörigen oder von landsmannschaftlichen Vereinigungen überreicht. Auch in den Schulen, die die Patenschaft über ostpreußische Schulen ausüben, hat sich dieser heimatliche Brauch als ein Ausdruck der Verbundenheit mit dem deutschen Osten eingebürgert.

 

Der Sinn des Albertus ist der Hinweis auf die eben erlangte Hochschulreife. Die goldenen oder silbernen Albertus-Nadeln zeigen das Brustbildnis des Stifters der 1544 gegründeten Universität zu Königsberg, Herzog Albrecht. Da der deutsche Name Albrecht in das Lateinische mit Albertus übersetzt wird, entstand diese Bezeichnung; so führte auch die Universität Königsberg nach ihrem Gründer den Namen Albertina oder Albertus-Universität. Herzog Albrecht, der aus der fränkischen Linie der Hohenzollern stammte, war der letzte in Preußen regierende Hochmeister des Deutschen Ordens. Er verwandelte 1525 unter gleichzeitiger Einführung der Reformation den geistlichen Ritterstaat in ein weltliches Herzogtum und nahm den Titel Herzog von Preußen an. Er war ein verständnisvoller Förderer der Wissenschaften und der Künste.

 

Für die Albertus-Nadeln diente ein in der Außenmauer des alten Universitätsgebäudes eingelassenes steinernes Relief-Porträt des Herzogs als Vorbild, das ihn in Rüstung und mit über die rechte Schulter gelegtem Schwert darstellte. Das Schwert galt als Ausdruck der weltlichen Macht und der Gerichtshoheit. Das Albrechtschwert wurde zum preußischen Reichsschwert. Es ist erhalten geblieben und befindet sich in einem Museum in Wiesbaden.

 

Seite 10   Unsere Briefecke:

Das Ostpreußenblatt

Wir werden es doch schaffen!

Ein Teil der Briefe, die bei uns eingegangen sind, nimmt Bezug auf den Beitrag „Auch hinter dem Eisernen Vorhang leben deutsche Menschen" aus unserer November-Beilage. Unser Verhältnis zu den Menschen und besonders zur Jugend von „drüben" beschäftigt viele von uns.

 

Tschibam — bo — bam billa!

 

Johann Henschel, Knechtsteden, bezieht sich auf einen früher veröffentlichten Brief in der Jugendbeilage und schreibt u. a.:

 

Ich habe mich sehr gefreut über den Brief, der in der Jugendbeilage vom 19.10. veröffentlicht wurde . . . Langsam dringen wir zu dem wesentlichen Kern eines der größten Probleme der heutigen Zeit vor. Sehr gut wurde darauf hingewiesen, dass wir unsere jungen Freunde in der sowjetisch besetzten Zone nicht vergessen dürfen. „Wir leben nicht für uns allein!" hieß es da, „wir haben Verantwortung für viele!"

 

In dem Brief wurde auch darauf aufmerksam gemacht, dass wir jungen Besuchern aus der Welt jenseits des Eisernen Vorhanges den wahren Begriff von Freiheit zeigen sollten. Doch ich habe beim aufmerksamen Verfolgen der Debatten zwischen westlichen und östlichen Politikern oft bemerkt, dass plötzlich irgendwo ein Punkt erreicht ist, wo bei den östlichen Vertretern das Denken auszusetzen scheint. Auch in Gesprächen mit Menschen aus Mitteldeutschland fiel mir das auf. Wir scheinen hier am Rande des abendländischen Denkens überhaupt zu stehen. Eine Zeitlang stimmten unsere Begriffe mit denen unserer Gesprächspartner überein. Doch dann redet man aneinander vorbei. Ganz krass scheint diese „Begriffsverwirrung" uns in den Liedern und Texten, die in dem Machtbereich des Kommunismus entstanden sind. Freiheit bedeutet dort nur kommunistische Einheit, Frieden bedeutet Zwang unter den drohenden Mündungen der Maschinengewehre, Freundschaft bezeichnet Einheit und Kampf aller kommunistischen Kräfte gegen uns, die wir nicht Kommunisten sind. Die Grundlage dazu liegt im dialektischen Materialismus, der philosophischen Grundrichtung des Kommunismus. Wir müssten uns mit ihm auseinandersetzen, ihn kennenlernen. Aus ihm erwachsen jener Optimismus und jene Zukunftsgläubigkeit der Sowjetjugend. So schreibt zum Beispiel Juri Masow in seinem Aufsatz zur Erlangung der Reifeprüfung:

 

„Leben, wie das Gras wächst, wollen wir nicht. Soll lieber das Gras wachsen, wie wir es wollen. In uns liegt die Zukunft unserer Heimat, und wir werden ihre Hoffnungen rechtfertigen!“

 

So schreibt N. Perschmiak, aus der 10. Klasse der Schule 349 in Moskau: „Wir schreiten zum Kommunismus, und nichts kann unseren Vormarsch aufhalten, seien es Naturkräfte oder die finsteren Kräfte der Reaktion. Das Sowjetvolk fegt alle Hindernisse hinweg, die sich ihm stellen“.

 

So schreibt M. Posharskaja, aus der Schule 131 in Moskau:

 

„Die Jugend, der Komsomol, wird ohne zu zaudern sein Teuerstes, sein Leben, für das Wohl der gesamten Menschheit hingeben“. (Zitate aus Boldrew: ,W J. Stalin und J. W. Lenin über die Erziehung der kommunistischen Moral‘.)

 

In einem Lied, das in der „DDR" gesungen wird (von Zachata), heißt es:

 

‚Friedensstarke Zeit, banne Krieg und Leid!

Kühn gegen List und Mord,

sind wir zum Kampf bereit!

Wachtposten warnen jedermann

vor unsrer jungen Gewalt, und Schrecken kommt die Feinde an,

wenn frei unser Kampflied erschallt!'

 

Dieser Jugend wird ein — wenn auch falsches — Ziel vor Augen gestellt, das leicht ein junges Herz entflammen kann, während wir gedankenlos und geistlos dahinplärren:

 

Tschibam,

tschibam — bo — bam billa,

das hat in Sevilla

der Wein und die Nacht gemacht.

Tschibam — bo — bam billa,

mir hat in Sevilla

das Glück gelacht‘.

(Calypso aus dem Film ‚Du bist Musik')

 

Müssten wir uns nicht eher stattdessen mit den Ideen auseinandersetzen, die einem Teil der Jugend in unserem Vaterland drüben in der „DDR" eingetrichtert werden?

 

Was wird aus ihnen?

Mit dem gleichen Gedanken, dass es auf unsere eigene innere Auseinandersetzung ankommt, beschäftigt sich auch Rosemarie Weise, aus Stuttgart, wenn sie unter anderem schreibt:

 

„Es wird so viel von dem heißen Krieg, der militärischen Verteidigung gesprochen. Der Russe hat schon sehr viel nur im kalten Krieg gewonnen. Die militärische Verteidigung ist sehr wichtig, ohne sie geht es nicht, die Entscheidung darüber liegt nicht in der Hand von uns kleinen Leuten, obwohl jeder seine eigenen Gedanken darüber hat. Wohl hängt es dabei von uns ab, wie es um die innere Verteidigung bestellt ist. Jeder einzelne sollte dafür sorgen, dass der Russe bei uns eine geschlossen, einige Front gegen den Kommunismus vorfindet, dass keiner bereit wäre, für ihn in unserm Lande zu ‚regieren'. Dass es sich für ihn gar nicht lohnen würde, unser Land zu besitzen, in dem die Menschen frei und zufrieden sind“.

 

Sie schreibt dann weiter: „Immer wieder geschieht so viel da drüben, das manchen Strich durch unsere Pläne macht. Erschüttert und empört sind wir, dass der Reiseverkehr noch mehr

erschwert wird. Wenn da drüben alles so wunderbar ist, weshalb dann diese Geheimhaltung?

 

Man debattiert heftig über die Kennan-Vorträge, die NATO-Gipfel-Konferenz und die Bulganin-Briefe. Und wir wussten nicht, ob wir lachen oder weinen sollten, wenn wir dem Brief Bulganins an Dr. Adenauer, in dem auch von ‚friedlicher Koexistenz', ‚völliger Gleichberechtigung' und von der ‚Nichteinmischung in innere Angelegenheiten anderer Staaten' die Rede ist, was alles anerkannt werden müsste, — wenn wir diesen Dingen nur mal die Tatsachen gegenüberstellen, die in der Zone kürzlich geschehen sind! Die Kirche wird noch stärker verfolgt, Briefe und Pakete noch mehr kontrolliert, der Reiseverkehr noch mehr erschwert, der Druck auf die Gesinnungen der Bevölkerung noch schärfer. An Ungarn braucht man gar nicht zu denken, dieser eine Vergleich zwischen Worten und Taten der sowjetischen Regierung ist doch schon paradox genug . . .!"

 

Rosemarie Weise beschäftigt sich auch mit dem Problem der vielen Jugendlichen aus der sowjetisch besetzten Zone, die zwischen den Grenzen herumirren:

 

„Der Vorwurf, dass wir den Jugendlichen von drüben nicht genug helfen, ist sehr beschämend für uns. Aber selbst wenn wir uns die größte Mühe geben, — eine Lösung des Problems ist das nicht!

 

Diejenigen, die hauptsächlich des höheren Lebensstandards wegen herüberkamen, sind bald enttäuscht, wenn sie merken, dass es nicht so leicht ist, sich diesen anzueignen. Sie sollte man warnen, wie man hier die Auswanderer warnt, anzunehmen, Amerika sei ein Schlaraffenland. Mit der Freiheit wissen viele nichts anzufangen. Und warum? Sie sind ganz anders erzogen als wir. Wir sind selbständiger. Wir haben unsere eigenen Gedanken, Fragen, Zweifel, machen unsere eigenen Pläne. Für sie wird drüben so ziemlich alles organisiert. Eigene Initiative gilt nichts. Sie werden von der Schule und vom Betrieb aus in die Ferien geschickt (was eben auch seine negativen Seiten hat), die Freizeitgestaltung, sogar das Denken wird gelenkt. Alles soll einheitlich sein. In der Schule — eine Richtung wird gelehrt. Die Bücher, die Zeitungen, — wer immer sie schreibt, sie alle haben die gleiche Meinung. Die Menschen sind aber nicht gleich. Sie fühlen drüben den Zwang, merken, dass nicht alles stimmen kann, — aber trotzdem ist alles sehr verwirrend, wenn sie dann hierher nach dem Westen kommen. Es kümmert sich niemand um sie, es gibt keinen Plan, die Ansichten sind verschieden, — es ist schwierig, herauszufinden, wonach man sich richten soll. Der Sprung in die Freiheit ist groß. Wie viel gibt es für sie zu lernen!

 

Die Begegnung von Mensch zu Mensch ist Schicksal, — und selbst wenn er hier jemanden findet, der ihm hilft, selbst wenn es ihm gut geht, — wird er hierbleiben können? Er ist losgerissen von der Heimat, von der Familie, und er weiß, dass es nicht gut geht! Es bleibt zu viel zurück. In der Tatsache, dass so viele junge Menschen zurückkehren, sehe ich nicht nur eine Anschuldigung gegen uns, sondern dass sie spüren, dass der Versuch, hier Wurzeln zu schlagen, auch keine Lösung ist! Was nützt es, wenn ein Teil herüberkommt, sie und uns wird immer die Fragen quälen: wie geht es denen da drüben, was wird aus ihnen? Warum müssen wir immer noch getrennt sein? Es würde immer wieder Menschen geben, die zwischen den Grenzen hin und her irren und keine Ruhe finden.

 

Aber wir können und müssen uns bereithalten, ihnen zu helfen, sich bei uns zurechtzufinden, damit sie nicht enttäuscht zurückkehren, sondern mit dem Bewusstsein, dass wir zusammengehören und alle nicht ruhen werden, bis wir wieder vereint sind. Dass dies friedlich geschehen muss, ist uns selbstverständlich, welch ein weiter Weg ist es noch bis dorthin! Aber alle zusammen werden wir es eines Tages doch schaffen!"

 

Seite 10   Wie man den Frühlingseinzug zu Ostern feiern kann

Zwei Fotos: Bald ist es wieder soweit, nur noch wenige Tage trennen uns vom Frühlingsbeginn. Wenn draußen alles wieder grün wird, die Tage länger werden, die Sonne wärmer, — das ist für uns alle ein Grund zur Freude. Das Leben hat den Tod überwunden, damit ist Ostern für uns zu einem der schönsten Feste geworden, das man auch in der Gruppe festlich begehen kann.

 

Diese Bilder wurden vor einem Jahr in Pforzheim gemacht. Dort hat sich Frau Erika Draheim aus eigener Kraft und aus ihrer großen Kinderliebe heraus einen Kreis von Kindern gesammelt, der regelmäßig in ihrer Wohnung zusammenkommt und dort schöne Stunden unter ihrer Obhut verlebt. Die meisten dieser Kinder sind aus dem Osten, schreibt Frau Draheim. Man sieht es den frohen Gesichtern an, wie glücklich sich die Kleinen in diesem Kreise fühlen. Hier wird — das große Bild — der Frühling mit Flötenspiel und österlich geschmückten Räumen begrüßt.

 

Auch ein schön geschmückter Ostertisch - er ist auf dem Bild leider nicht zu sehen — ist da. Alles auf dem Tisch ist selbst gebastelt, die Blumen sind so angeordnet, dass sie die bunten Ostereier in der Mitte wie ein Frühlingskranz umrahmen. Brennende Kerzen geben festlichen Glanz. Wer macht ihn nach — den Ostertisch für die Gruppe, für die Familie zu Hause, für das eigene Zimmer?

 

Unser kleines Bild zeigt, wie der Frühling mit buntgemalten Osterstöcken, farbigen Eiern, mit Flöten und Musik empfangen wird.

 

Wollt ihr nicht auch eine ähnliche österliche Feier machen? Versucht es doch einmal! 

 

Seite 10   Junger Lebensretter ausgezeichnet

„Mein lieber Claus Günther! Sie haben sich bei dem bedauerlichen Jagdunfall gelegentlich der Drückjagd im Forstamt Lutter, am 2. Januar 1958, durch Ihre sofortige tatkräftige Hilfeleistung ganz besonders verdient gemacht. Dadurch, dass sie dem schwerverletzten Revierförster Drews, geistesgegenwärtig und fachkundig sofort die Erste Hilfe brachten und sich trotz des Protestes des Verletzten daran nicht hindern ließen, haben Sie ihn vor schweren Blutverlusten bewahrt und vielleicht sein Verbluten verhindert. Ich spreche Ihnen für Ihr vorbildliches Verhalten meine besondere Anerkennung aus. Mit besten Grüßen Ihr Dr. Knost“.

 

Dieses Schreiben des Präsidenten des niedersächsischen Verwaltungsbezirks Braunschweig erhielt vor wenigen Tagen der siebzehnjährige ostpreußische Gymnasiast Claus Günther in Salzgitter-Bad.

 

Was war geschehen? Claus Günther hatte am zweiten Januartag als Treiber an einer Jagd auf Sauen teilgenommen. Plötzlich hörte er einen Schuss. Der Förster neben ihm brach mit einer klaffenden Wunde am Knie zusammen. Das Geschoss hatte mehrere Adern zerfetzt. Schnell entschlossen nahm Claus eine Hundeleine und band dem Verletzten damit die Wunde ab. Eine halbe Stunde später wurde der Förster ins Krankenhaus eingeliefert. Die Ärzte bestätigten, dass nur durch die schnelle Hilfe, des jungen Ostpreußen, der Verletzte vor dem Verbluten und damit vor dem Tode bewahrt wurde. Der Förster ist Vater von drei Kindern.

 

Dass Claus so schnell und so sicher Hilfe leisten konnte, liegt wohl daran, dass er aus einer Familie von Medizinern stammt; er selbst will später auch Arzt werden. Sein Vater ist der praktische Arzt Dr. Claus Günther, aus Königsberg, der dort am Städtischen Krankenhaus tätig war. Sein Großvater war Sanitätsrat in Königsberg. Bis zur Vertreibung lebte Günther mit seiner Mutter auf dem Gut seiner Großeltern in Steinhöhe, im Kreise Ortelsburg.

 

Wir freuen uns mit Claus über die Anerkennung, die sein schnelles und mutiges Eingreifen gefunden hat. K. K

 

Seite 10   Erkenntnis

Erkenntnis

In diesen Wochen stehen viele Jungen und Mädchen in der Sowjetzone wieder vor einer schweren Gewissensfrage. Während bei uns die Konfirmation ein feierliches Bekenntnis zum evangelischen Christentum ist, mit dem der Konfirmand das Recht zur Teilnahme am Abendmahl erhält, also ein rein kirchlicher Akt, ist jenseits der Zonengrenze mit ihr zugleich eine politische Entscheidung verknüpft. Denn wer dort an der Konfirmation, nicht aber an der staatlichen „Jugendweihe“ teilnimmt, läuft Gefahr, in der Schule, bei der Verteilung von Beihilfen, bei der späteren Zulassung zum Studium erheblich benachteiligt zu werden. Das wird in den Zeitungen der Zone offen zugegeben. Wenn trotz dieses sittenwidrigen Druckes die gleichen Zeitungen ihre Unzufriedenheit über das geringe Interesse an der Jugendweihe ausdrücken, so ist das ein erfreuliches Zeichen für die Widerstandskraft der Jugendlichen in der Sowjetzone.

 

Kann nun zwar nicht überraschen, dass die kommunistischen Machthaber die Jungen und Mädchen durch die Jugendweihe in ihrem Sinne beeinflussen wollen, so erstaunt doch immer wieder die Dürftigkeit der Gründe, mit der diese Beeinflussung vorangetrieben wird.

 

Seit Jahrtausenden, so heißt es, versuchen die Ausbeuterklassen, die Menschen in Unwissenheit zu halten, ihr Denken irrezuführen und durch mystische Glaubenssätze zu vernebeln. Der Mensch aber, so verkündet man drüben prahlerisch, ist durchaus in der Lage, die Welt zu begreifen. Das zeigten eindeutig die bereits jetzt vorhandenen Ergebnisse der Sowjetwissenschaft. Der Glaube helfe ihm aber nicht weiter. Die Jugendweihe dagegen diene dazu, dem Menschen seine Überlegenheit bewusst zu machen, eine sozialistische Moral herauszubilden und ihn von der Bindung an die Religion zu befreien.

 

Nun haben die überlegensten Geister in der jahrtausendealten Geschichte der Menschheit sich vergeblich darum bemüht, „die Welt zu begreifen". Die höchste Erkenntnis, die sie erreichten, war das Bekenntnis: Ich weiß, dass ich nichts weiß. Wenn man sich jenseits der Zonengrenze anmaßt, den christlichen Glauben als durch die Fortschritte der sowjetwissenschaftlichen Erkenntnisse überwunden anzusehen, so ersetzt man den christlichen Glauben in Wahrheit durch einen anderen Glauben, nämlich durch den kindlichen Glauben an die Vollkommenheit menschlicher Geisteskräfte.

 

Dieser Glaube, der sich als wissenschaftliche Erkenntnis tarnen möchte, ist aber von allen Möglichkeiten des Glaubens entschieden die schlechteste. Peter

 

Seite 10   Bundessiegerin im Berufswettkampf

Gitta Schmidtke, aus Paulsgut

Eine Ostpreußin, Gitta Schmidtke, gehört zu den insgesamt sechzehn Bundessiegern des 19. (schlecht lesbar) Berufswettkampfes, der von der Deutschen Angestellten-Gewerkschaft durchgeführt wurde. Gitta Schmidtke ist die Tochter des Gastwirts Karl Schmidtke, aus Paulsgut, Kreis Osterode. Sie wohnt jetzt in Hutzfeld, Kreis Eutin, und arbeitet in Eutin bei der Kreisverwaltung. Als Ortssiegerin im Berufswettkampf in Eutin nahm sie an der Endausscheidung in Königswinter am Rhein teil; sie ging dort als Siegerin in ihrem Berufszweig und in ihrer Leistungsklasse hervor. Im April werden die Bundessieger des Berufswettkampfes an einer Studienfahrt nach Luxemburg und Paris teilnehmen. Am 22. April ist ein Empfang beim Bundespräsidenten vorgesehen. Wir freuen uns darüber, dass eine junge Ostpreußin zu den Besten in ihrem Berufszweig zählt.

 

Seite 10   Karins Bild in einer Pariser Zeitung

Karin Finkewirth, aus Bad Gandersheim am Harz, gehörte zu den Gewinnern unseres Preisausschreibens vom „Steckenpferd". In der Jugendbeilage vom 03.08.1957 brachten wir einen Auszug aus ihrer Einsendung, einen Tagebuch-Ausschnitt „Insterburg ist die schönste Stadt, Herr Lehrer!" Heute hat die 13-jährige Karin noch von einigen Überraschungen zu berichten:

 

„Liebe Jugendseite des Ostpreußenblattes!

Ich habe mich sehr über Euren Brief gefreut und möchte mich herzlich bedanken!

 

Hier muss ich Dir nun doch noch etwas mitteilen. Mein Bericht in der Jugendbeilage vom 3. August 1957 hat vielen Menschen Freude bereitet, so dass mir viele geschrieben haben, darunter auch Mädel und Jungen. Auch eine alte Bekannte aus Insterburg war dabei, worüber sich auch meine Mutti sehr gefreut hat.

 

Aber ich habe eine noch größere Überraschung für Dich: Stell' Dir vor, ich bekam Post aus Frankreich von einem Volksdeutschen Flüchtling. Er ist Schriftsteller und schrieb, dass er meinen Bericht mit großem Interesse gelesen hätte. Er hat das, was von mir im Ostpreußenblatt abgedruckt war, ins Französische übersetzt und in einer Pariser Zeitung unter der Überschrift „Heimatliebe“ veröffentlicht. Dazu wollte er ein Foto von mir haben, das ich ihm auch schickte. Am liebsten möchte er nun auch mein ganzes Tagebuch übersetzen. Aber das gebe ich nicht her. Es ist ja mein Geheimnis. Zwei Tagebücher habe ich nun schon vollgeschrieben.

 

Über meinen Buchpreis freue ich mich sehr. Ich lese sehr gerne und liebe Bücher, vor allem noch mit Bildern. Ich finde, Bilder machen das Buch erst lebendig . . .

 

Nun muss ich leider aufhören, denn ich habe noch viele Schularbeiten zu machen, und der Mutti will ich auch noch helfen beim Hausputz. Es ist bald Weihnachten, und da will ich besonders fleißig sein.

 

Mit herzlichen Heimatgrüßen

Deine Karin

 

Seite 11   Aus der landsmannschaftlichen Arbeit in …

BERLIN

Vorsitzender der Landesgruppe Berlin: Dr. Matthee, Berlin-Charlottenburg, Kaiserdamm 83, „Haus der ostdeutschen Heimat".

 

16. oder 18. März (schlecht lesbar), Heimatkreis Lyck, Hauptversammlung, Reinickendorfer Festsäle. Kreisvertreter Otto Skibowski wird an dieser Veranstaltung teilnehmen.

 

22. März, 19.30 Uhr, Heimatkreis Memel, Heydekrug, Pogegen. Bunter Abend mit Tanz. Lokal: Parkrestaurant Südende, Steglitzer Damm 95. S-Bahn Südende.

 

23. März, 15 Uhr, Heimatkreis Samland/Labiau, Kreistreffen. Vorstandswahl. Lokal: Bürgereck Berlin-Britz, Buschkrugallee 20. S-Bahn Neukölln. U-Bahn Grenzallee.

 

HAMBURG

Vorsitzender der Landesgruppe Hamburg: Hans Kuntze, Hamburg-Billstedt, Schiffbeker Weg 168. Telefon 73 33 49. Geschäftsstelle: Hamburg 13, Parkallee 86. Telefon 45 25 41/42. Postscheckkonto Hamburg 96 05.

 

Tatsachen sprechen

Unter diesem Thema wird an Hand von Lichtbildern der bekannte kanadische Journalist Charles Wassermann, am Mittwoch, 26. März, in Hamburg, um 19.30, in der Universität, Hörsaal B, über seine Fahrt durch die besetzten deutschen Ostgebiete sprechen. Karten sind in der Geschäftsstelle, Hamburg 13, Parkallee 86 und beim Landesverband der vertriebenen Deutschen, Hamburg 36. Vor dem Holstentor 2, zu haben. Beachten Sie bitte den Plakataushang.

 

Ost- und Mitteldeutsche Kulturwoche

Im Rahmen dieser Kulturwoche vom 15. bis 23. März werden folgende ostpreußische Veranstaltungen stattfinden:

 

Sonntag, den 16. März, ab 11 Uhr, im Winterhuder Fährhaus, Treffen der Kreise Memel, Heydekrug, Pogegen. Beginn des Treffens 11 Uhr, ab 13 Uhr spielt die Hamburger Zollkapelle Es sprechen der 1. Vorsitzende der Landesgruppe Hamburg, Kuntze und Dr. Hecker. Thema: „Memel und das Völkerrecht“. Ende des Treffens 18 Uhr.

 

Sonntag, 16. März, 19 Uhr. Konzert des Ostpreußenchors Hamburg e. V. im kleinen Saal der Musikhalle Hamburg. Unter Mitwirkung eines Orchesters wird die Kantate „Unsere Heimaterde" von Dr. Neumann zur Aufführung gelangen. Eintrittskarten: Geschäftsstelle, Hamburg 13, Parkallee 86; Landesverband der vertriebenen Deutschen, Hamburg 36, Vor dem Holstentor 2; Goldschmiedemeister Willy Grieser, Hamburg 1, Kattrepel 6/7; Kaffeelager Zentrum, Hamburg 11, Böhmkenstraße 10, sowie an der Abendkasse.

 

Mittwoch, den 19. März, 19.30 Uhr, in der Aula der Schule Mittelweg 42a, Ernst-Wiechert-Abend. Es liest der ostpreußische Schriftsteller Paul Brock.

 

Bezirksgruppenversammlungen

Es wird gebeten, zu allen Bezirksgruppenversammlungen die Mitgliedsausweise mitzubringen.

 

Altona: Sonnabend, 15. März, 20 Uhr, im Hotel Stadt Pinneberg. Altona, Königstraße 260. „Tanz in den Frühling". Unkostenbeitrag 0,50 DM. Freunde und Gäste sind herzlich willkommen.

 

Hamm-Horn: Wegen der ost- und mitteldeutschen Kulturwoche findet der Bezirksabend erst Dienstag, 15. April, 19.30, statt.

 

Unsere Jugend trifft sich

Altona: Kindergruppe: Jeden Donnerstag, um 16 Uhr, im Jugendheim Altona, Bahrenfelder Straße Nr. 131. Hof. — Jugendgruppe: Teilnahme am Ernst-Wiechert-Abend, am 19. März, 19.30 Uhr, in der Aula der Schule Mittelweg.

 

Eimsbüttel: Kindergruppe: Heimabend jeden Freitag von 15.30 bis 17 Uhr im Heim der offenen Tür. Hamburg 13, Bundesstraße 101.

 

Eppendorf-Eimsbüttel: Jugendgruppe: Jeden Mittwoch von 19 bis 21 Uhr, Heimabend im Gorch-Fock-Heim, Loogestraße 21.

 

Junge Spielschar Ostpreußen

Donnerstag, 20. März, 19.30 Uhr. Heimabend im Heim der offenen Tür. Hamburg 21, Winterhuder Weg 11. — Jeden Montag, 19.30 Uhr, Mädelabend bei Brunhilde Plauschinat, Hamburg 28, Packersweide 2.

 

SCHLESWIG-HOLSTEIN

Vorsitzender der Landesgruppe Schleswig-Holstein: Fritz Schröter, Kiel, HolstenstraBe 46 II

 

Viertes Landestreffen der Landesgruppe Schleswig-Holstein, am 17. Juni, in Neumünster

Vorträge von Charles Wassermann

In unserer Folge 10 vom 8. März kündigten wir bereits die Vortragsabende an, die der bekannte kanadische Journalist, Charles Wassermann, in Schleswig-Holstein halten wird. Er zeigt Lichtbilder von der Fahrt, die er im letzten Sommer durch Ostpreußen unternommen hat. Nachstehend die genauen Termine:

 

Lübeck: am 18. März, 20 Uhr. Oberschule zum Dom. Preetz: 19. März, 20 Uhr, Hotel Stadt Kiel (Gewerkschaftshaus), Großer Saal.

 

Schleswig: 20. März, 20 Uhr. Haus Hohenzollern.

 

Flensburg: 21. März, 20 Uhr. Deutsches Haus, Großer Saal.

 

Rendsburg: 22. März, 20 Uhr. Aula Kreisberufsschule, Neue Kieler Straße.

 

Neumünster: 23. März, 10.30 Uhr. Aula Claus-Groth-Schule, Parkstraße.

 

Kiel: 24. März, 20 Uhr. Legien-Saal, Flensburger Hof.

 

Itzehoe: 25. März, 20 Uhr. Parkhaus und Kongresshalle Freudenthal.

 

Schleswig. Im Rahmen ihrer Ostdeutschen Tage veranstaltete die Domschule (Gymnasium für Jungen) in der überfüllten Aula eine Feierstunde mit einem Lichtbildervortrag von Hubert Koch über Schleswig-Holstein. Am Abend des gleichen Tages waren viele Landsleute und Gäste zusammengekommen um den gleichen Lichtbildervortrag zu hören. Hubert Koch ist allen Landsleuten als Künder des Heimatgedankens durch seine ausgezeichneten Lichtbildervorträge über unsere Heimat bekannt. An diesem Abend gab er den Landsleuten und Gästen ein umfassendes Bild der schleswig-holsteinischen Landschaft. In seinem mitreißenden Vortrag mahnte er alle Zuhörer, das Recht auf ihre Heimat als ihren ursprünglichsten und natürlichsten Besitz niemals aufzugeben. Der Abend wurde für alle Teilnehmer zu einem unvergesslichen Erlebnis. Ingeburg Meyer und Elfried Kollmann verschönten die Feierstunde durch musikalische Darbietungen.

 

Plön. Auf der Jahreshauptversammlung berichtete der 1. Vorsitzende, Römke über die Tätigkeit der Gruppe im vergangenen Jahr. Der bisherige Vorstand wurde unverändert wiedergewählt. Bei dem anschließenden geselligen Beisammensein sorgten Fred Schmidt und Christoph Jähnel zusammen mit dem Jugendorchester unter Leitung von Bruno Galuschka für fröhliche Unterhaltung.

 

Elmshorn. Auf der letzten gut besuchten Mitliederversammlung zeigte die Deutsche Bundesbahn Tonfilme aus ihrem Betrieb und Farbtonfilme über schöne deutsche Landschaften. – Den ostpreußischen Abiturienten wurden Alberten überreicht.

 

NIEDERSACHSEN

Vorsitzender der Landesgruppe Niedersachsen: Arnold Woelke, Göttingen, Keplerstraße 26. Telefon Nr. 5 87 71-8; Geschäftsstelle: Hannover, Humboldtstraße 21/22 (Hofgebäude). Telefon 1 32 21. Postscheckkonto Hannover 1238 00

 

Braunschweig. Im Mittelpunkt des letzten Heimatabends stand ein Vortrag mit Farblichtbildern über die Kurische Nehrung. Der 1. Vorsitzende, Robert Köhlmann, sprach die verbindenden Worte. Mitglieder des Braunschweiger Staatstheaters und Landsleute trugen durch den Vortrag von Versen und musikalischen Darbietungen zum Gelingen des Abends bei, ebenso der Heimatchor unter Leitung von Frau Herbst und Margarethe Lösche, Sopran. Die Landsleute und ihre Gäste folgten dem Vortrag mit reger Anteilnahme.

 

Hildesheim. Lichtbildervortrag des kanadischen Journalisten, Charles Wassermann, über seine Reise durch unsere Heimat, am 29. März, 19.30 Uhr, in der Aula der Bahnhofsschule. — Heimatabend aller Jugendgruppen, am 19. April, in der Aula der Bahnhofsschule. — In einer Feierstunde wurden 23 ost- und westpreußischen Abiturienten, Alberten überreicht. Der 1. Vorsitzende bat die Jungen und Mädchen, sich immer ihrer Verpflichtung gegenüber ihrer Heimat bewusst zu sein. — Auf der Jahreshauptversammlung berichtete der 1. Vorsitzende über die Arbeit der Gruppe im vergangenen Jahr, die erfreuliche Zunahme des Mitgliederbestandes und die Errichtung des Meilensteines. Der 1. Vorsitzende, Karl Zehe, und der 2. Vorsitzende, Max Glowitz, wurden einstimmig wiedergewählt; Kassenwart, Hans Szilwikat; Schriftwart, Hermann Schagarus. An Stelle von Frau Schmidt wurde Siegfried Raddek zum Kulturwart ernannt. Es wurde beschlossen, die Jugendarbeit im kommenden Jahr noch zu verstärken.

 

Hannover. Auf dem ersten Heimatfilmabend der Heimatkreisgruppe Königsberg in Hannover wurden Filme aus der Heimat vorgeführt, die das Bundesvertriebenenministerium zur Verfügung gestellt hat. Die Programmgestaltung lag in den Händen von Jürgen Grunwald jun. Die vorgeführten Tonfilmstreifen fanden bei allen Landsleuten starkes Interesse.

 

Schöningen. Auf dem letzten Heimatabend sprach der 1. Vorsitzende, Hundrieser, vor allem die Jugend an und bat sie, auch nach dem Eintritt in das Berufsleben die Heimat, die sie selbst kaum mehr kennengelernt hat, nicht zu vergessen. Auch die Arbeit in der Jugendgruppe soll sich vor allem mit der ostdeutschen Kultur und mit dem Brauchtum unserer Heimat beschäftigen. Die Älteren unter den Landsleuten bat Landsmann Hundrieser, die Jungen und Mädchen in ihre Obhut zu nehmen und ihnen die Heimat in Gesprächen nahezubringen. Durch die Zusammenstellung einer Heimatmappe will die Gruppe vor allem die Jugendlichen mit der Schönheit unserer Heimat bekanntmachen. Viel Beifall fand ein Laienspiel. Für Ende April ist ein Heimabend der Jugend vorgesehen.

 

Delmenhorst. Etwa 150 Landsleute trafen sich zu einem Bunten Abend mit Fleck- und Wurstessen. Die gut vorbereitete Programmfolge fand starken Beifall bei den Zuhörern. Sie blieben noch lange in geselliger Runde beisammen.

 

Wilhelmshaven. Nächste Zusammenkunft mit Rücksicht auf das Osterfest erst am 21. April. — Aus Anlass des 79. Geburtstages von Agnes Miegel hatte sich die Gruppe zu einer eindrucksvollen Feierstunde zusammengefunden. Der 1. Vorsitzende, Obermedizinalrat Dr. Zürcher, der Feierstunden immer zu einem starken Erlebnis zu gestalten weiß, hatte Gedichte, Balladen und Prosa von Agnes Miegel, vor allem aus ihrem nicht so allgemein bekannten Jugendwerk, mit feinem Empfinden ausgewählt und trug die Dichtungen auch selbst vor. Zuvor schilderte er den dichterischen Werdegang von Agnes Miegel und sprach über die vielen Ehrungen, die ihr zuteil geworden sind. Starken Eindruck machte die Schilderung des ersten Besuches in der Stadt Memel in der Kindheit der Dichterin auf die Zuhörer. Eine geschmackvoll gestaltete Glückwunschadresse an Agnes Miegel, wurde von allen Anwesenden mit Namen und der Heimatanschrift unterzeichnet. Die Gedenkstunde, an deren Schluss Dr. Zürcher die Bedeutung der Dichterin für uns Ostpreußen unterstrich, hinterließ bei allen Zuhörern nachhaltigen Eindruck. In einer Filmstunde führte der 2. Vorsitzende. Konrektor Schlokat, einen Film von den „Zimmerleuten des Waldes" und einen Dokumentarfilm über Wilhelmshaven, „Des Kaisers Hafen", vor. Ein Tonfilm über die Alpen schloss sich an.

 

Westerstede. Das erste Heimattreffen in diesem Jahr war von den Mitgliedern, vielen Jugendlichen, Einheimischen und Vertretern der Schulen und der anderen Landsmannschaften gut besucht. Landsmann Hoffmann, Syke, hielt einen mit großem Beifall aufgenommenen Lichtbildervortrag über die Vogelwelt im Oberland und zeigte Bilder aus der Heimat. Ein Spätaussiedler aus dem Ermland sprach über die heutigen Verhältnisse in der Heimat. Die Landsleute Richard Malzahn und Alfred Kowalke wurden einstimmig als Vorsitzende wiedergewählt.

 

BREMEN

Vorsitzender der Landesgruppe Bremen: Rechtsanwalt und Notar Dr. Prengel, Bremen, Sögestraße 46

 

Bremen-Nord. Auf der Jahreshauptversammlung kam eine Neuwahl des Vorstandes nicht zustande, da der bisherige 1. Vorsitzende, Horst Rusch, seine einstimmig gewünschte Wiederwahl mit der Begründung ablehnen musste, dass er den Anforderungen dieses Amtes auf die Dauer nicht gewachsen sei. Die Neuwahl wurde bis zur nächsten Veranstaltung am 19. April, 19 Uhr, bei Wildhack, vertagt. Landsmann Rusch erklärte sich bereit, bis dahin kommissarisch das Amt als 1. Vorsitzender beizubehalten.

 

NORDRHEIN-WESTFALEN

Vorsitzender der Landesgruppe Nordrhein-Westfalen: Erich Grimoni, (22 a) Düsseldorf 10, Am Schein 14, Telefon 6 24 14

 

Gruppenführer-Lehrgang und Landesjugendtag in der Zeit vom 3. bis 7. April sollen der bereits angekündigte Gruppenführer-Lehrgang und der Landesjugendtag in Heiligenhaus, Kreis Düsseldorf-Mettmann, stattfinden. Es ist wichtig, dass alle Führer ost- und westpreußischer Jugendgruppen an diesem Lehrgang teilnehmen. Der Kostenanteil beträgt für jeden Teilnehmer 6,20 DM. Die Fahrtkosten werden voll erstattet.

 

Anmeldungen bis zum 25. März erbeten an den Landesjugend-Referenten, Hans Herrmann, Herne, Ringstraße 47. Die angemeldeten Teilnehmer erhalten dann ein Rüstblatt und einen Fahrpreisermäßigungsschein zugesandt. Wer unangemeldet erscheint, muss die Rückreise ohne Kostenvergütung antreten.

 

Wenn irgend möglich, sollte der betreffende Gruppenführer an dem Lehrgang teilnehmen. Nur in begründeten Ausnahmefällen kann ein Vertreter entsandt werden. Die Tagung ist so gelegt, dass nur ein halber Arbeitstag (Sonnabend) darauf entfällt.

 

Alle Gruppenführer werden im Interesse unserer gemeinsamen Arbeit dringend um ihre Teilnahme gebeten.

 

Bochum. Dritter ostdeutscher Stammtisch mit dem bereits angekündigten Vortrag von Dr. Neumann-Wedekindt über das Thema „Was hat Deutschland im Osten verloren"? am Freitag, 21. März, 20 Uhr, im Gesellschaftszimmer der Gaststätte Hubertus, Bochum-Ehrenfeld, Pieperstraße (neben der Meinolphus-Kirche). Um regen Besuch wird gebeten. — Die Jugendgruppenabende unter Leitung des Landesgruppenwartes Herrmann werden an jedem Dienstag, um 19 Uhr, bis auf weiteres in der Farendeller-Schule stattfinden. Die Eltern werden gebeten, ihre Kinder zum Besuch dieser Abende anzuhalten.

 

Essen. Die DJO, Jugendgruppe Königsberg, lädt zu folgenden Veranstaltungen ein: Dienstag, 18. März, 19.30 Uhr, Verkehrsunterricht mit der Polizei (Film und Vorführungen). — Dienstag, 25. März, 19.30 Uhr, Einführung in das Funkwesen mit praktischen Versuchen an Einrichtungen in der Landespolizeischule, Norbertstraße, Treffpunkt 19.15 Uhr, vor dem Eingang der Polizeischule (Bus 62). Gleichzeitig Vorbereitung für die Wanderung am 30. März. — Sonntag, 30. März, 9 Uhr, Wanderung mit Karte, Kompass und Funkgeräten nach Langenberg mit Besichtigung der dortigen Sendeanlagen und Aufenthalt in der Jugendherberge, Treffpunkt 8.45 Uhr, Buslinie 19 und 61, Haltestelle „Am Schwarzen" in E.-Werden. Anmeldungen bis zum 25. März an Christian Charitius, E.-Stadtwald, Rüstermark 65, der auch sonstige Auskunft erteilt. Neuanmeldungen zur Jugendgruppe jederzeit.

 

Essen-Rüttenscheid. Nächste Monatsversammlung am Donnerstag, 20. März, 20 Uhr, im Café Reppekus mit Lichtbildervortrag. Anschließend soll über die Veranstaltungen des nächsten Vierteljahres gesprochen werden.

 

Recklinghausen. Auf der Jahreshauptversammlung der Bezirksgruppe Agnes Miegel, sprach der 1. Vorsitzende der Kreiseruppe über die Schwierigkeiten, mit denen unsere Spätaussiedler zu kämpfen haben, und bat die Landsleute, sich jedes einzelnen Spätaussiedlers anzunehmen. Die Gruppe wird eine Kleidersammlung durchführen. Landsmann Frick wurde zum vierten Mal in seinem Amt als 1. Vorsitzender bestätigt. 2. Vorsitzender wurde Landsmann Huck. Die Jugendgruppe erfreute die Landsleute durch ihre Volkstänze.

 

Gelsenkirchen. Auf der Jahreshauptversammlung der Kreisgruppe berichtete Erich Ortmann über die Tagungen der Landesgruppe. Der 1. Vorsitzende. Greschkowitz, gab einen Bericht über die Arbeit im vergangenen Jahr. Die Vorstandswahlen hatten folgendes Ergebnis: 1. Vorsitzender, Hermann Greschkowitz; Geschäftsführer, Hermann Boczek.

 

Gr. - Dortmund. Am Dienstag, dem 25. März, 20 Uhr, findet im Hotel Industrie, Mallinkrodstraße Nr. 210/214 nächste Monatsversammlung statt. Eine Agnes-Miegel-Gedenkstunde ist vorgesehen mit Vortrag aus ihren Werken. Einleitende Worte spricht Dr. Rogalski. Anschließend geselliges Beisammensein.

 

Bottrop-Boy. Wurstessen am 19. März, 20 Uhr, in der Westfalia-Schenke, Scharmhölzstraße 264. — Auf der Jahreshauptversammlung hatte die Vorstandswahl folgendes Ergebnis: 1. Vorsitzender, Kurt Manske; 2. Vorsitzender, Fritz Bloch; Kassierer, Siegbert Schultz; Kulturwart, Paul Lieder.

 

Hagen. Auf der Jahreshauptversammlung dankte der 1. Vorsitzende, Ewert, seinen Mitarbeitern für ihre selbstlose und uneigennützige Tätigkeit, vor allem dem bisherigen Schriftführer, Prill, der aus beruflichen Gründen sein Amt niederlegen musste. Landsmann Ewert teilte der Versammlung mit, dass die Gruppe in Kürze eine Sammlung für die Förderschule an der Waldlust durchführen wird, in der zum größten Teil junge Ostpreußen im Alter von 12 bis 25 Jahren ausgebildet werden. Die Kinder und Jugendlichen sind erst in den letzten Monaten aus der Heimat nach Hagen gekommen. Die Landsleute wurden um guterhaltene Kleidungsstücke, Bücher und Geldspenden gebeten. Der 2. Vorsitzende, Paschotta, sprach über heimatpolitische Fragen und forderte die Landsleute auf, der Landsmannschaft und der Heimat auch weiterhin die Treue zu halten. Die Leiterin der Frauengruppe, Frau Gundenau, betonte, dass die Hauptaufgabe der ostpreußischen Frauen zurzeit in der Betreuung unserer Spätaussiedler liege. Alle ostpreußischen Frauen wurden aufgefordert, an den Zusammenkünften der Frauengruppe (am Mittwoch nach dem 15. eines jeden Monats, teilzunehmen), die in den Heimatstuben im alten Museum Wehringhausen, um 20 Uhr, stattfinden. Die Vorstandswahlen hatten folgendes Ergebnis: 1. Vorsitzender, Ewert; 2. Vorsitzender, Matejit; Kassierer, Grunwald und Kuhnke; Kulturwart, Hanke, Mönke und Paschotta.

 

Herford. „Ostpreußen, das Land der tausend Seen", öffentlicher Lichtbildervortrag am Sonnabend, 22. März, 20 Uhr, bei Niemeier am Berger Tor, gehalten von Landsmann G. Hoffmann, Syke. Einheimische und alle Landsleute, insbesondere die Jugend, sind herzlich eingeladen.

 

Minden. Montag, 24. März, 20 Uhr, im Großen Rathaussaal, Vortrag von Dr. Nicolai von Grote über das Thema „Die heutige politische und wirtschaftliche Situation in Sowjetrussland". Dr. von Grote ist Pressechef des Deutschen Industrie-Instituts. Unkostenbeitrag 1 DM. Vorverkauf im Reisebüro. — Anmeldungen für den unentgeltlichen Ferienaufenthalt für Königsberger Kinder zwischen zehn und vierzehn Jahren, den die Patenstadt Duisburg vorbereitet hat, bis zum 25. März bei der Kreisgruppe erbeten. Der Ferienaufenthalt wird vom 29. Juli bis 18. August im Kreisjugendheim Heisterberg (Westerwald) stattfinden. Näheres und Anmeldevordrucke jeden Sonnabend im Heim, Marienwall 31. – Auf der Jahreshauptversammlung berichtete der 1. Schriftführer über die Arbeit des vergangenen Jahres. Er hob hervor, dass die Kreisgruppe eine Mitgliederzahl von 420 erreicht hat. Der bisherige Vorstand wurde mit Ausnahme des seit längerer Zeit erkrankten 2. Vorsitzenden einstimmig wiedergewählt. 2. Vorsitzender wurde Gustav Arnold. Landsmann Podehl berichtete über die Delegiertenversammlung der Landesgruppe in Herne. Der 1. Vorsitzende sprach über die Betreuung unserer Aussiedler und machte den Vorschlag, eine Frauengruppe zu bilden. Die Versammlung beschloss, diesen Vorschlag in Kürze zu verwirklichen.

 

Bad Oeynhausen. Die Mitglieder der Jugendgruppe werden sich am Sonntag, dem 16. März, an dem Kreistreffen der DJO im Jugendheim, Lütternsche Egge, beteiligen. — Treffen der Jugendgruppe an jedem Freitag im Städtischen Jugendheim. Hinter der Leiter, Zimmer 5, um 20 Uhr. — Auf der Jahreshauptversammlung wurde der bisherige Vorstand bis auf die nach Hamburg verzogene 1. Kassiererin wiedergewählt. Kassierer wurde Landsmann Schmidt sen. Eine Jugendgruppe ist inzwischen gegründet worden. Bei einem Wurstessen wirkten die Bielefelder Ostpreußenkapelle und die Jugendgruppe mit. — Anlässlich des 79. Geburtstages von Agnes Miegel kamen die Mitglieder zu einer Feierstunde zusammen. Der 2. Vorsitzende, Todtenhöfer, sprach über das Leben der Dichterin. Aufmerksam lauschten die Landsleute, als die erste Langspielplatte mit der Stimme der Dichterin, die den Titel „Heimatland Ostpreußen" trägt, abgespielt wurde. Frau Charlotte Neßlinger, früher Opernhaus Königsberg, fand viel Beifall mit ihren Liedern.

 

Schloß Holte. Auf der Jahreshauptversammlung gab der 1. Vorsitzende Junkuhn einen Rückblick auf die Arbeit im vergangenen Jahr. Er wies auf die Erfolge der Gruppe hin und sprach allen Mitarbeitern seinen Dank aus. Einstimmig sprach die Versammlung dem bisherigen Vorstand erneut ihr Vertrauen aus. 1. Vorsitzender wurde wieder Wilhelm Junkuhn; 2. Vorsitzender Ernst Perkuhn; Kassierer Gerhard Gerkens. Landsmann Junkuhn hielt zum Abschluss ein Referat über die heimatpolitische Arbeit. — Die nächsten Sprechstunden im Verwaltungsgebäude, Zimmer 6, wurden auf folgende Tage festgesetzt: Mittwoch, 26. März; 9. und 23. April; 7. und 21. Mai; 4. und 18. Juni; 16. und 30. Juli; 13. und 27. August, jeweils von 19 bis 20 Uhr.

 

Leichlingen. Auf der Jahreshauptversammlung führte Kulturwart, Heinemann, Lichtbilder aus der Heimat vor. Der 1. Vorsitzende, Pikarski, berichtete über die Arbeit der Gruppe im vergangenen Jahr. Die Vorstandswahlen hatten folgendes Ergebnis: 1. Vorsitzender (zugleich Kulturwart) Rudi Heinemann; 2. Vorsitzender, Bruno Pikarski; Kassenwart und Geschäftsführer, Horst Lowien.

 

Seite 11   Tote unserer Heimat

Hans Günther v. d. Burchard verstorben

Im Alter von 63 Jahren, starb am 8. März 1958, nach langem Leiden, Hans Günther v. d. Burchard in Baden-Baden, wo er am Südwestfunk als Sprecher und Sachbearbeiter in der Programmdirektion tätig war. Vor fast 32 Jahren kam der Verstorbene als Redakteur vom Hamburger Fremdenblatt zur Norag, dem damaligen Hamburger Sender. Im Jahre 1928 gründete er am Ostmarken-Rundfunk in Königsberg die erste kulturelle Abteilung. Als Leiter des Zeitfunks am späteren Sender Königsberg hat er viele Hunderte von Aufnahmen in allen Teilen unserer Heimat gemacht, die er kannte wie kaum ein anderer. Viele beliebte Sendungen sind unter seiner Leitung über den Äther bis in die kleinsten Dörfer in Ostpreußen gedrungen. Durch sein hervorragendes fachliches Können, sein Wissen um unsere Heimat und durch sein kameradschaftliches, offenes Wesen hat sich Hans Günther v. d. Burchard die Achtung seiner Mitarbeiter und der Hörer erworben. Er wird in der Erinnerung vieler Landsleute weiterleben.

 

Seite 11   Für Todeserklärungen

Franz Kujawa (schlecht lesbar), geb. 17.02.1917 in Loßainen, Kreis Rößel, zuletzt wohnhaft in Bansen bei Bergenthal, Kreis Rößel, Stabsgefreiter bei der Feldpostnummer L 03 458. Letzte Nachricht vom 28.01.1945 aus Düsseldorf, seitdem vermisst. Es werden Zeugen gesucht, die seinen Tod bestätigen, bzw. über seinen Verbleib aussagen können.

 

Zuschriften erbittet die Geschäftsführung der Landsmannschaft Ostpreußen, (24a) Hamburg 13, Parkallee 86.

 

Seite 11   Ein Festtag in Berlin

Landsleute aus Ost und West in der Ostpreußenhalle am Funkturm

Unter dem Eingang zu der Messehalle am Funkturm in Berlin gibt es zwei Garderoben: rechts für Westbesucher, links für die mit Ostgeld zahlenden Ostbesucher. Beide waren am letzten Sonntag bis zum letzten Haken mit Mänteln gefüllt. Damit ist der Charakter der Großveranstaltung der Berliner Landsmannschaft in der Ostpreußenhalle am Funkturm bereits gekennzeichnet. Ein großes Treffen der Landsleute aus Ost und West.

 

Man kam nachmittags gegen drei Uhr, man trennte sich gegen Mitternacht! man suchte und fand in der mit über 3500 Menschen gefüllten Halle, Freunde und Bekannte, und es hat immer wieder etwas Erschütterndes, dieses Begrüßen und dieses Fragen, dieser Austausch von Erinnerungen.

 

Auf diesen Tag fiel zugleich der 79. Geburtstag von Agnes Miegel. Ein würdiges Grußwort an unsere große Dichterin leitete das Festprogramm ein, das der gesamte Chor der Zehlendorfer Westschule, geleitet von Rektor Kurt Reisch, umrahmte.

 

Der Vorsitzende der Landesgruppe Berlin, Dr. Matthee, begrüßte die Gäste. Nach ihm betrat der Sprecher unserer Landsmannschaft, Dr. Gille, die Bühne.

 

Wer flammendes Pathos erwartet hatte, wurde vielleicht enttäuscht. Wie ein Vater im engsten Familienkreis sprach Dr. Gille die Sorgen aus, die ihn bedrücken. Und wer wollte hier unterscheiden zwischen großen und kleinen Sorgen, da dies alles doch ausgesprochen wurde, getrieben von der einen großen Sorge und Sehnsucht.

 

Wir hörten von einer Tagung der Europa-Union in Bremen, auf der die beunruhigende Forderung nach in einem ost- und einem westeuropäischen Staatenbund erhoben worden war, ein Programm, das die  Spaltung Deutschlands und damit das vorläufige Moskauer Europa-Programm akzeptiert. Der schwäbische Bürgermeister, Dr. Röser, hatte auf jener Tagung geäußert, die Heimatvertriebenen müssten mit ihrem Heimatrecht zufrieden sein und den Gedanken an eine Änderung der derzeitigen Grenzen im Osten aufgeben. Kein Wort fiel von Völkerrecht und Selbstbestimmung!

 

Dr. Gille dankte dem früheren Minister für gesamtdeutsche Fragen, Kaiser, für seine stets klare Haltung in der Frage der verlorenen Ostgebiete. Er sah sich in diesem Zusammenhang veranlasst, mahnende Worte an Kaisers Nachfolger, Ernst Lemmer, zu richten. Lemmer hatte kürzlich in London im Rahmen eines Rundfunkinterviews bemerkt, er und die Bundesregierung „interessierten sich nur für die Gebiete von der Oder-Neiße bis zum Rhein". Das mag, so sagte Dr. Gille, harmlos gemeint sein, aber wir wissen ja, mit welcher Gier sich eine gewisse Auslandspresse wie auch führende westdeutsche Blätter auf derartige Äußerungen stürzen. Schon einmal ist ein deutscher Minister in London gefährlich ausgerutscht!

 

Ebenso wichtig wie die Beobachtung derartiger Zwischenfälle ist es aber — und das tat Dr. Gille —, immer wieder hervorzuheben, dass es eine feindselige Haltung der Heimatvertriebenen gegenüber dem polnischen Volk nie gegeben hat und nie geben wird. Gille erinnerte an den positiven Eindruck, den polnische Pressevertreter seinerzeit auf unserer Bochumer Tagung gewannen.

 

Dem Ernst folgte das Heitere: Solotänze, Volkstänze, Liedvorträge. Dann spielte die Kapelle zum Tanz auf, flott und für jeden Geschmack etwas. Es war ein Abend, der jedem etwas gab, — allen aber das Gefühl, nicht allein zu sein.

 

Seite 12, 13   Wir gratulieren …

zum 94. Geburtstag

am 14. März 1958, Frau Auguste Naggis, aus Gilge, Kreis Labiau, jetzt in Flensburg, Twedterholz 44.

 

zum 90. Geburtstag

am 16. März 1958, Landsmann Fritz Mikoleit, aus Doristhal, Kreis Pillkallen „Fritzke", wie der Jubilar von seinen Bekannten auch heute noch genannt wird, kam mit vierzehn Jahren auf das Gut der Familie Braemer. Er hatte dort immer mit Pferden zu tun. Zuletzt waren ihm die Einjährigen anvertraut und diese „Hietscherchen" waren ihm besonders ans Herz gewachsen. Auch die Kinder der Familie Braemer fühlten sich immer zu dem „Fritzke" hingezogen. Er überwachte sie neben seiner Arbeit, ließ sie reiten und mithelfen. Bis zum heutigen Tage stehen sie mit ihm in Verbindung und sie werden auch bei der Geburtstagsfeier zugegen sein. Die Kreisgemeinschaft gratuliert dem Jubilar herzlich. Er wohnt heute in Ramelsloh 112, Kreis Harburg-Land, Gasthaus Zur Seeve.

 

zum 89. Geburtstag

am 19. März 1958, Landsmann Karl Koschinski, aus Allenstein, Treudankstraße 22, jetzt in Berlin-Charlottenburg, Wilmersdorfer Straße 150. Der Jubilar erfreut sich guter Gesundheit.

 

zum 88. Geburtstag

am 10. März 1958, Frau Anna Schwarznecker, geb. Flach, aus Rohrfeld, Kreis Gumbinnen. Sie ist durch ihren Sohn, Otto Schwarznecker, Delrath, Schulstraße 5, Neuß 2, zu erreichen.

 

am 15. März 1958, Frau Hotelbesitzerin, Emma Wolff, aus Königsberg, Karl-Baer-Straße 14, jetzt mit zwei Söhnen in Bad Kissingen, Marktplatz 5.

 

zum 87. Geburtstag

am 4. März 1958, Landsmann Hermann Messer, aus Königsberg, Weißgerberstraße, Blumengeschäft. Die Liebe des Jubilars gilt auch heute noch den Blumen, von denen er fast alle mit ihren lateinischen Namen kennt. Er wohnt heute in Bottrop (Westfalen), Am Lamperfeld 2.

 

am 17. März 1958, Eisenbahnbeamter i. R. Friedrich Borreck, aus Rastenburg, jetzt bei seiner Tochter, Martha Czieslik, Göppingen (Württemberg), Hohenstaufenstraße 31.

 

zum 86. Geburtstag

(ohne Datum) Telegrafenoberinspektor i. R., August Lange, aus Gumbinnen, Königstraße 37, jetzt in München, Mariannenplatz 1.

 

am 16. März 1958, Kaufmann Wilhelm Grabowski, aus Neidenburg, Markt 6, jetzt in Bevensen, Kreis Uelzen, Eckermannstraße 13. Nach der Vertreibung haben seine Kinder, Otto und Jenny, bei denen der Jubilar seine zweite Heimat fand, neue Unternehmen gegründet.

 

am 18. März 1958, Landsmann Gottlieb Platz, aus Königsberg, Heidemannstraße 6. Er ist durch seine Tochter, Charlotte Fuchs, Helmstedt, Dr.-Heinr.-Jasper-Straße Nr. 2, zu erreichen.

 

zum 85. Geburtstag

am 7. März 1958, Frau Auguste Viktor, geb. Sinowzik, aus Möwenau, Kreis Johannisburg, jetzt bei ihrer Nichte, Margarete Tönnies in Hamburg-Eidelstedt, Heimchenweg 9.

 

am 13. März 1958, Stellmachermeister Franz Arndt, aus Braunsberg, Fließstraße 19, jetzt bei seiner Tochter, Hertha Salewski in Heiligenzell, Kreis Lahr (Baden), Fabrikstraße 32.

 

Am 13. März 1958, Landsmann Ernst Brommecker, aus dem Kreis Tilsit-Ragnit, jetzt mit seiner Ehefrau, Frieda Brommecker, geb. Mollenhauser, in Övenum, auf der Insel Föhr.

 

am 19. März 1958, Frau Marie Orzessek, geb. Przetak, aus Seenwalde, Kreis Ortelsburg, jetzt in Gelsenkirchen, Im Kocken 11, bei Familie Schützek.

 

am 19. März 1958, Gärtnereibesitzer Johann Jung, aus Osterode, Elwenspoekstraße 29, jetzt bei seinem Sohn, Erich Jung in (20a) Ebstorf, Kreis Uelzen, Celler Straße 12.

 

am 20. März 1958, Frau Bertha Markowski, aus Jädlack, Kreis Rastenburg, jetzt in Lübeck-Stockelsdorf, Parkweg 27.

 

am 20. März 1958, Frau Bertha Markowski, aus Jädlack, Kreis Rastenburg, jetzt in Lübeck-Stockelsdorf, Lilienkuhl 21.

 

am 23. März 1958, Frau Ida Bernhard, aus Liegetrocken, Kreis Goldap, jetzt in Lübeck, Schrangen 10.

 

zum 84. Geburtstag

am 11. März 1958, Frau Henriette Smeilus, verw. Hoffmann, aus Liebemühl-Lindenkrug, jetzt bei ihren Kindern in Herford, Mindener Straße 108 a. Die Jubilarin erfreut sich guter Gesundheit, doch sie ist seit Jahren erblindet. In Gedanken lebt sie in ihrer geliebten Heimat.

 

am 13. März 1958, Frau Auguste Sewzick, geb. Sebrowski, aus Lyck, Morgenstraße 32, jetzt in Koblenz-Lützel, In der Wehring 12.

 

am 14. März 1958, Frau Selma Galda, aus Allenstein, Klosterstraße 1, jetzt in Oldenburg (Holstein), Göhlerstraße 92.

 

am 15. März 1958, Schmiedemeister Adolf Haerich, aus Dumeyken, Kreis Treuburg, jetzt in Berlin-Tempelhof, Bayernring 17.

 

am 19. März 1958, Frau Bertha Werner, geb. Gedigk, aus Siegfriedswalde, Kreis Heilsberg, jetzt bei ihrer Tochter, Magdalena Schwarz in Heide (Holstein), Büsumer Straße 7.

 

am 22. März 1958, Frau Henriette Orlowski, aus Freistadt, jetzt in Tarup, Kreis Flensburg.

 

zum 83. Geburtstag

am 5. März 1958, Frau Wilhelmine Wendling, aus Königsberg, jetzt in Flensburg, Mürwiker Straße 144.

 

am 9. März 1958, Bundesbahnbeamten-Witwe Barbara Pfuff, geb. Zimmermann, aus Allenstein, Trautziger Straße 5a, jetzt in Bremen-Aumund, Heinrich-Mayer-Straße 15.

 

am 10. März 1958, Postbetriebsassissent i. R. Wilhelm Nikschat, aus Schustern, Kreis Tilsit. Er lebt noch in der Heimat in schwierigen, wirtschaftlichen Verhältnissen und ist zu erreichen durch Landsmann Gassner, Loccum, Rehburger Straße 453.

 

am 16. März 1958, Frau Henriette Krüger, geb. Riech, aus Königsberg, Altroßgärter Predigerstraße 25, jetzt in Hamburg-Eidelstedt, Holsteiner Chaussee 28.

 

am 17. März 1958, Frau Charlotte Faneisa oder Fenelsa (schlecht lesbar), geb. Latze, aus Gellen, Kreis Ortelsburg, jetzt in Königsbach (Weinstraße) bei Neustadt, Bahnhofstraße 160.

 

am 19. März 1958, Frau Karoline Großmann, geb. Czerwinski, aus Alt-Kelbonken, Kreis Sensburg, jetzt mit ihrem Ehemann, Adolf Großmann, bei ihrem Sohn, Fritz Großmann in Bochum, Alsenstraße 55. Die Eheleute lebten bis zum Februar dieses Jahres noch in der Heimat.

 

zum 82. Geburtstag

am 7. März 1958, Frau Berta Wilgard, geb. Josat, aus Laugszargen, Kreis Tilsit, jetzt bei ihrer Tochter, Gerda Preugschas in Kaltenkirchen (Holstein), Bahnhofstraße 5.

 

am 11. März 1958, Frau Louise Wallner, geb. Preuschel, jetzt in Niedererbach über Hamm (Sieg), Westerwald.

 

am 14. März 1958, Polizeimeister i. R. Karl Tollkühn, aus Königsberg Pr., Rippenstraße 16, jetzt mit seiner Ehefrau, Johanna Tollkühn, geb. Haffke, in Bingen-Kempten a. Rh.

 

am 15. März 1958, Landsmann Ludwig Schelonka, aus Friedland, jetzt bei seinem Sohn, Robert in Wolfsburg, Reichenberger Ring 35.

 

zum 81. Geburtstag

am 16. März 1958, Landsmann Waldemar Nielsen, aus Königsberg, jetzt in Flensburg, Lundweg 2.

 

am 19. März 1958, Oberzugführer i. R. August Schröder, aus Insterburg, Geheimrat-Gröning-Straße 8, jetzt mit seiner Ehefrau Hedwig in (20b) Osterhagen (Südharz), Kolonie 143, in der Nähe seiner Tochter, Gertrud Herrendorf.

 

zum 80. Geburtstag

am 3. März 1958, Frau Anna Zint, geb. Nitschmann, aus Gottken, Kreis Allenstein. Sie lebt mit ihren Kindern bis auf ihren Sohn, Josef Zint — der heute in Peine, Worthstraße 4, wohnt — noch in der Heimat und bewirtschaftet mit zwei Töchtern ihren Hof. Eine Tochter ist in Russland gestorben. Die Jubilarin schenkte acht Kindern das Leben.

 

am 12. März 1958, Altbäuerin Amanda Pohl, geb. Schneidereit, aus Neuwalde bei Birken, Kreis Insterburg, jetzt bei ihrer Tochter, Hilda Petersdorff in Hameln (Weser), Mühlenstraße 6 (früher Revierförsterei Eiche, Kreis Labiau).

 

am 14. März 1958, Frau Emma Schimanski, aus Neidenburg, jetzt bei ihrer Tochter, Klara Borchert in Ahausen, Kreis Rotenburg (Han)

 

am 14. März 1958, Witwe Made Schirwing, geb. Wiek, aus Zinten, Siedlung, jetzt in Oberdigisheim, Kreis Balingen (Württemberg).

 

am 15. März 1958, Frau Henriette Dombrowski, geb. Politt, aus Schewecken, Kreis Pr.-Eylau, jetzt im Sophienheim Osnabrück, Parkstraße 19.

 

am 16. März 1958, Fleischermeisterwitwe Anna Timnik, aus Sensburg, Am Markt, jetzt in der sowjetisch besetzten Zone. Sie ist durch Friedrich Kullick, (16) Dutenhofen, Kreis Wetzlar, Wetzlarstraße 17, zu erreichen.

 

am 16. März 1958, Frau Antonie Hagenau, aus Liebemühl, Kreis Osterode, jetzt in (23) Daverden 41, Post Langwedel, Kreis Bremen.

 

am 16. März 1958, Frau Lina Aschmutat, aus Memel, Mühlenstraße 21, jetzt bei ihrer Tochter, Wally Füllhaase in Evern über Lehrte (Hannover).

 

am 18. März 1958, Frau Marie Jeromin, geb. Sewtz, aus Liebenberg, Kreis Ortelsburg, jetzt in Wittlage, Siedlung, Bezirk Osnabrück.

 

am 19. März 1958, Frau Marie Heyer, geb. Haupt, aus Tilsit, Witwe des Postagenten Franz Heyer, früher Spannegeln, Kreis Labiau. Die Jubilarin lebt in der sowjetisch besetzten Zone und ist durch Herbert Koepke, Herford (Westfalen), Diebrocker Straße 92a, zu erreichen.

 

am 19. März 1958, Landsmann Ludwig Jorzik, aus Gehsen, Kreis Johannisburg, jetzt mit seiner Ehefrau, Auguste in Wiershausen Nr. 129, Kreis Hannover. Die Kreisgemeinschaft Johannisburg gratuliert herzlich.

 

am 20. März 1958, Lokomotivführerwitwe Theodora Schellhammer, geb. Theurer, aus Allenstein, Bahnhofstraße 66, jetzt bei ihrer Tochter, Charlotte und ihrem Schwiegersohn Wilhelm Dziersk, (20) Seesen am Harz, Lange Straße 16. Die Jubilarin ist Leserin des Ostpreußenblattes seit seinem Bestehen.

 

am 21. März 1958, Superintendent Paul Kaschade. Der gebürtige Thorner studierte an den Universitäten Königsberg und Breslau Theologie. 1904 siedelte er mit seiner jungen Frau nach Radkersburg in der Steiermark über, wo er in der evangelischen Gemeinde tätig war. Von 1908 bis 1910 übte er das Seelsorgeamt in der Heil- und Pflegeanstalt Tapiau aus. Dann schloss sich bis 1919 eine gleiche Aufgabe an dem Krankenhaus der Barmherzigkeit in Königsberg an. 1919 wurde er als Pfarrer in Wargen eingeführt. Hier starb 1921 seine erste Frau. 1923 heiratete er zum zweiten Mal. Von 1928 bis 1932 versah er das geistliche Amt der Gemeinde Paterswalde bei Wehlau und betreute auch die Insassen der Pflegeanstalt Allenberg. Im April 1932 wurde er als Superintendent nach Neukirch (Elchniederung) berufen, wo er bis zur Vertreibung amtierte. Eine schwere Prüfung wurde ihm durch den Tod seiner beiden Söhne auferlegt, die in den Apriltagen 1945 vor Pillau Opfer des Krieges wurden. Von Hanstedt, Kreis Uelzen, kam Superintendent Paul Kaschade nach Neunkirchen bei Bremen, wo er mit ungebrochener Kraft tätig war. Seit 1954 lebt er, umsorgt von seiner Frau, in Bremen, Metzerstraße 70.

 

am 22. März 1958, Landsmann Georg Werder, aus Aweyden, Kreis Sensburg, jetzt in Lübeck, Arnimstr. 29/5.

 

am 22. März 1958, Landsmann Ernst Naused, aus Loye, Elchniederung, jetzt mit seiner Ehefrau und seinen Kindern in Frankenthal-Mörsch, Beindersheimer Straße 21 (Pfalz).

 

am 23. März 1958, Schmiedemeister Bruno Danielewski, aus Göttkendorf, Kreis Allenstein, jetzt in Elmshorn, Flamweg 82.

 

zum 75. Geburtstag

(ohne Datum) Frau Margarete Lächelin, geb. Fuchs, Witwe des Oberrentmeisters Lächelin, aus Osterode, jetzt mit ihrer Tochter, Edith in Hildesheim, Ottostraße.

 

am 10. März 1958, Landsmann Richard Stahnke, jetzt in Flensburg, Weiche.

 

am 12. März 1958, Frau Julie Sassen, aus Winrichsrode, Kreis Neidenburg, jetzt in (14b) Tailfingen, Kreis Balingen (Oberrhein), Neuweiler Straße.

 

am 13 März 1958, Landsmann Eduard Porredda, aus Siewken, Kreis Angerburg, jetzt in Flensburg, Resselweg Nr. 15.

 

am 13. März 1958, Kaufmann Max Rautenberg, aus Neidenburg, jetzt mit seiner Ehefrau, mit der er am 9. Juni 1958, seine Goldene Hochzeit begehen kann, in Sulzbach-Rosenberg (Bayern), in der Point. Der Jubilar hatte sich sein Geschäft in Neidenburg aus eigener Tatkraft aufgebaut. Durch seine Persönlichkeit und seine kaufmännischen Auffassungen war er im ganzen Kreise geachtet. Die Neidenburger wünschen dem alten „Jäger Unverdrossen" alles Gute.

 

am 15. März 1958, Frau Emma Masuch, geb, Glomb, aus Greisenau, Kreis Osterode, jetzt in Montabaur (Westerwald), Aubachstraße 5.

 

am 15. März 1958, Regierungsinspektor i. R. Josef Bukowski, aus Königsberg-Juditten, Friedrichswalder Allee Nr. 39, jetzt in Lübeck, Fridtjof-Nansen-Straße 5.

 

am 16. März 1958, Frau Bertha Kolodzey, geb. Pokorra, aus Altkirchen, Kreis Ortelsburg, jetzt in (24a) Hamburg-Schnelsen, Halstenbeker Straße 63, bei Reinhardt.

 

am 17. März 1958, Bauer Emil Woschee oder Woschée (schlecht lesbar), aus Neuendorf, Kreis Insterburg. Durch den Krieg hat er sechs Kinder verloren; die beiden Söhne, Kurt und Oskar und die Schwiegersöhne Kühn und Klädtke, werden vermisst. Er lebt jetzt mit seiner Ehefrau und drei Enkelkindern in (24b) Söby, Post Holzdorf, Kreis Eckernförde.

 

am 18. März 1958, Frau Maria Roßbach, geb. Schulz, aus Lötzen, jetzt in der sowjetisch besetzten Zone. Sie ist durch ihre jüngste Tochter, Gertrud Roßbach, Berlin-Neukölln, Brusendorfer Straße 23, zu erreichen.

 

am 20. März 1958, Frau Emma Taube, aus Königsberg, Insterburger Straße, jetzt mit ihren Töchtern in der sowjetisch besetzten Zone. Sie ist durch Charlotte Half, Berlin-Schmargendorf, Hundekehlestraße 11, zu erreichen.

 

am 22. März 1958, Krim.-Sekretär i. R. Gustav Krause, aus Albrechtsdorf, Kreis Pr.-Eylau, jetzt in Frankfurt am Main, Corneliusstraße 13. Der Jubilar ist der älteste Sohn des ehemaligen Landwirts und zeitweiligen Gemeindevorstehers Krause, genannt Garten-Krause. Der Jubilar wird von seiner jüngsten Tochter, Friedel Großmann, umsorgt.

 

am 22. März 1958, Witwe Anna Pernack, geb. Kalinowski, aus Allenstein, Wadanger Straße 11, jetzt in Dorsten (Westfalen), Droste-Hülshoff-Straße 70. Frau Maria Zielas, die Zweitälteste ihrer sieben Töchter, ist seit der Flucht mit ihren drei Kindern vermisst, der einzige Sohn, Adolf, bei der Vertreibung gestorben.

 

Goldene Hochzeiten

(ohne Datum) Die Eheleute Eduard Taplick und Frau Johanna Taplick, geb Braun, aus Spiegelberg, Kreis Allenstein, jetzt bei ihrem Sohn, Josef Taplick in Gödringen, Kreis Hildesheim, feierten im Beisein ihrer Kinder das Fest der Goldenen Hochzeit. Das Ehepaar bewirtschaftete bis zu seiner Aussiedlung im September 1957 den achtzehn Hektar großen Besitz in der Heimat. Zwei Söhne sind gefallen.

 

Maschinist Friedrich Gawehn und seine Ehefrau Anna Gawehn, geb. Londschien, aus Kuckerneese, Kreis Elchniederung, Hafenstraße 24, jetzt in Lübeck, Marlistraße 101, Block 8/72, feierten am 15. März 1958, das Fest der Goldenen Hochzeit.

 

Fleischermeister und Hausbesitzer, Gustav Broehl und seine Ehefrau Margarete Broehl, geb. Budnick, aus Germau, Samland, jetzt in München 22, Öttingenstr. 56/0, feiern am 16. März 1958, das Fest der Goldenen Hochzeit.

 

Landsmann August Ostrowski feiert mit seiner Ehefrau, am 21. März 1958, das Fest der Goldenen Hochzeit. Der Jubilar wurde in Adl. Borken geboren, seine Frau in Reimersdorf. Auf der Flucht aus Siegmunden im Kreis Johannisburg wurden die Eheleute von den sowjetischen Truppen eingeholt und zur Arbeit auf landwirtschaftlichen Betrieben gezwungen. Sie lebten zuletzt im Kreise Allenstein. Erst im vergangenen Jahr konnten sie nach dem Westen kommen und wohnen jetzt bei ihrer Tochter, Erna Meister in Hamburg-Billstedt, Brockhausweg 88.

 

Auszeichnungen

Die Brüder, Heinz Sobottka und Fritz Sobottka, aus Theerwisch, Kreis Ortelsburg, jetzt in Oldenburg (Oldb.), haben das Deutsche Sportabzeichen in Gold erworben. Sie hatten schon in der Heimat einen guten Ruf als Sportler.

 

Jubiläen

Fernmeldeobersekretär, Fritz Räder, aus Tilsit, jetzt in (21a) Lemgo, Spiegelberg 41, beging am 21. Februar 1958, sein 40-jähriges Dienstjubiläum. Durch den letzten Leiter des Telegraphenbauamts Gumbinnen, Oberpostrat Reichardt, wurde ihm die Ehrenurkunde der Oberpostdirektion zusammen mit den Glückwünschen seiner Kollegen überreicht.

 

Melkermeister, Franz Radschat, jetzt in (24b) Mühlenstraßen über Brunsbüttelkoog auf dem Hof des Landrats Schücking, konnte sein 50-jähriges Berufsjubiläum begehen. Der Jubilar erlernte seinen Beruf 1908 in Sommerau, Kreis Tilsit-Ragnit; 1927 machte er seine Melkermeisterprüfung. Zuletzt war er in Groß-Steegen, Kreis Pr.-Eylau, tätig. Nach der Internierung in Dänemark kam Landsmann Radschat mit seiner Frau nach Schleswig-Holstein und bald hatten die tüchtigen Eheleute wieder ein eigenes Häuschen. Der Jubilar betreut, die ihm anvertraute rot-bunte Herde in Mühlenstraßen vorbildlich. Sie weist die zweitbeste Kuh des Kreises Süderdithmarschen, „Toni", auf. Von den fünf Kindern des Ehepaares sind zwei Söhne im letzten Krieg gefallen.

 

Stadtoberinspektor Kurt Rosenberg, aus Tilsit, jetzt in Bad Oeynhausen, feierte am 22. Februar 1958, sein vierzigjähriges Dienstjubiläum. Er ist seit 1952 Leiter des Wohlfahrtsamtes und der Kriegsbeschädigtenfürsorge in Bad Oeynhausen. Im Beisein der Beamten und Angestellten der kommunalen Behörde wurden ihm durch Stadtdirektor Dr. Lawin, ehemals Königsberg, der Dank und die Anerkennung für seine sozialpolitischen Leistungen ausgesprochen. In Tilsit war Landsmann Rosenberg bei der Stadtverwaltung tätig. Am Zweiten Weltkrieg nahm er als Soldat teil; im August 1945 wurde er aus russischer Gefangenschaft entlassen.

 

Bestandene Prüfungen

Günter Kieselbach, Sohn des Zollbeamten, Otto Kieselbach, aus Garbassen, Kreis Treuburg, jetzt in Mainz (Rhein), Gartenfeldplatz 23, hat das erste juristische Staatsexamen in Mainz bestanden.

 

Werner Wulff, Sohn des Mühlenbesitzers Alfred Wulff, aus Fuchsberg, Landkreis Königsberg, hat vor der Kulturbauschule in Suderburg, Kreis Uelzen, sein Examen, als Ingenieur für Kulturbau und Wasserwirtschaft bestanden. Anschrift Herford (Westfalen), Schlosserstraße 7.

 

An der Staatlichen Ingenieurschule für Bauwesen in Essen, bestanden ihre Ingenieurprüfung:

 

Gerhard Narewski, Sohn des Bauern Ernst Narewski, aus Mohrungen, jetzt in Krefeld, Leyenthaler Straße 91 (Hochbau);

 

Kurt Prasmo, aus Sensburg, jetzt in Gelsenkirchen Virchowstr. 15 (Hochbau);

 

Manfred Schweingruber, Sohn des Polizeimeisters, Fritz Schweingruber, aus Insterburg, jetzt in Gelsenkirchen-Buer, Breddestraße 28 (Tiefbau).

 

Brigitte Weiß, Tochter des verstorbenen Schulrats, Paul Weiß, aus Tilsit, Lindenstraße 30, hat das Staatsexamen für das Lehrfach an Höheren Schulen an der Universität Marburg mit „gut" bestanden. Anschrift: Gießen (Lahn), Schiffenberger Weg 23.

 

Horst Markowski, Sohn des verstorbenen Zimmerpoliers, Johann Markowski, aus Fittigsdorf, Kreis Allenstein, bestand in der Bauingenieurabteilung des Staatstechnikums Karlsruhe sein Staatsexamen. Anschrift: Gengenbach (Baden), Siedlung 45.

 

Peter Boll, jüngster Sohn des Justizinspektors i. R. Paul Bolt, aus Rastenburg, Moltkestraße 58, jetzt in Bremen 1, Gr. Johannisstraße 110, hat vor dem Prüfungsausschuss für den Verwaltungsdienst der Freien Hansestadt Bremen die 1. Prüfung für den mittleren Verwaltungsdienst bestanden.

 

Jürgen Kalweit, Sohn des Kulturbauingenieurs Walter Kalweit, aus Tilsit, Steubenstraße 21, jetzt in Detmold, Falkmannstraße 2, bestand sein Ingenieurexamen an der Ingenieurschule für Hochbau in Lage (Lippe).

 

Horst Sommerfeld, Sohn des Elektromeisters, Hermann Sommerfeld, aus Liebstadt, Lindenstraße 25, bestand sein Examen als „Bekleidungsingenieur“ an der Textilingenieurschule M.-Gladbach-Rheydt mit der Gesamtnote „gut".

 

Dietrich Kroll, Sohn des verstorbenen Chefarztes Dr. med. Friedrich Kroll, aus Tilsit, bestand das medizinische Staatsexamen mit „sehr gut" und promovierte zum Dr. med. Anschrift: Schmalenbeck über Ahrensburg, Sieker Landstraße 179.

 

Rudolf Schweighöfer, Sohn des Sparkassenoberinspektors Fritz Schweighöfer und seiner Ehefrau, Hildegard Schweighöfer, geb. Heinrich, aus Wormditt, jetzt in Darmstadt, Mathildenstraße 2 ½, promovierte im Wintersemester 1956/1957 an der Philosophischen Fakultät der Johann-Wolfgang-Goethe-Universität in Frankfurt am Main zum Dr. phil. und bestand in diesem Jahr das Staatsexamen für das Lehramt an Höheren Schulen.

 

Tierarzt Ingo Meyer, Sohn des verstorbenen Lehrers, Johannes Meyer, aus Langenwiese, Kreis Lötzen, promovierte an der Tierärztlichen Hochschule Hannover zum Dr. med. vet. Er wohnt in Kirchdorf, Kreis Diepholz.

 

Martin Steinau, Sohn des Landwirts, Paul Steinau, aus Birkenau, Kreis Heiligenbeil, hat an der Ingenieurschule für Hoch- und Tiefbau in Hamburg sein Examen als Ingenieur mit „gut" bestanden. Anschrift: Glashütte, Bezirk Hamburg, H.-B -Siedlung 32.

 

Carla Reiss bestand an der Universität Marburg das Diplomexamen als Chemikerin;

Ursula Reiss legte an der gleichen Universität das medizinische Physikum ab;

Anneliese Reiss bestand an der Elisabethschule zu Marburg das Abitur.

Sie sind die Töchter der Eheleute, Wilhelm Reiss und Clara Reiss, geb. Richter, aus Osterode, später Königsberg. Anschrift: Marburg (Lahn), Fuchspfad 7.

 

Lore Baltruschat, Tochter des Bäckermeisters Otto Baltruschat, aus Ebenrode (Stallupönen), jetzt in Wassersleben über Flensburg, hat das Schwestern-Staatsexamen im Kreiskrankenhaus Eckernförde bestanden.

 

Christiane Kleiss, Tochter des jetzigen I. Staatsanwaltes Kleiss, früher Rastenburg, bestand an der Pädagogischen Hochschule zu Oldenburg i. O. ihre erste Lehrerprüfung. Anschrift: Oldenburg i. O., Wardenburgstraße 12.

 

Maschinenbautechniker Aloysius Schmidt, Sohn des Regierungsobersekretärs und Kreisschulkassenverwalters i. R. Bruno Schmidt, aus Heilsberg, jetzt in Wolfenbüttel, Doktorkamp 6, hat am Staatlichen Berufspädagogischen Institut zu Köln, die wissenschaftliche Prüfung für das Gewerbelehramt bestanden. Er wohnt in Braunschweig, Walkürenring 30.

 

Helma Thomas, Tochter des Versuchstechnikers Walter Thomas, aus Ballethen, Kreis Darkehmen, jetzt in Waltrop (Westfalen), Ziegeleistraße 14, bestand an der Frauenfachschule zu Dortmund, das Staatsexamen als Kindergärtnerin und Hortnerin.

 

Hans Joachim Gall, Sohn der Eheleute- Rudolf und Agnes Gall, aus Angerburg, Bahnhofstraße 45a, jetzt in Rotenburg (Han), Am Galgenberg 7, hat an der Pädagogischen Hochschule zu Göttingen das Staatsexamen für das Lehramt an Volksschulen bestanden.

 

Glückliche Abiturienten

Allen ostpreußischen Abiturientinnen und Abiturienten gratuliert die Landsmannschaft Ordensland, die Vereinigung der ostpreußischen Studierenden an der Georg-August-Universität Göttingen, zur bestandenen Reifeprüfung. Die Landsmannschaft Ordensland im Bund ostpreußischer Studierender ist bereit, allen ostpreußischen Abiturienten, die ihr Studium in Göttingen beginnen wollen, bei der Zimmersuche, bei der Sozial- und Studienberatung usw. behilflich zu sein. Anfragen erbeten an Kurt Fromm, Göttingen, Lotzestraße 4.

 

Das Abitur bestanden:

Degenhardt Müller, Sohn des Stabsfeldwebels, Hans Müller aus Lyck, Bismarckstraße 44 a, jetzt in Letter (Han), Stettiner Straße 6.

 

Brigitte Wetzel, Tochter des Lehrers, Kurt Wetzel, aus Gr.-Bürgersdorf bei Rastenburg, jetzt in Heiligenhafen (Holstein), Brückstraße 1, am Freiherr-vom-Stein-Gymnasium Oldenburg i. H.

 

Hans-Erich Herder, ältester Sohn des Gartenarchitekten, Hans Herder, aus Königsberg, Rennparkallee Nr. 83, jetzt in Münster-Sarmsheim b. Bingen (Rhein), Teichstraße 3, am Stefan-George-Gymnasium zu Bingen.

 

Dietrich Herrmann, Sohn des Regierungsoberinspektors Erich Herrmann, aus Pr.-Eylau, Scharnhorststr. 7, jetzt Hameln, Hildesheimer Straße 10, am Schiller-Gymnasium zu Hameln.

 

Helmut Janzen, Sohn des Bäckermeisters, Max Janzen, aus Königsberg, Steindamm 26, jetzt in (22a) Nierswalde über Goch, am Staatlichen Gymnasium zu Kleve.

 

Gunther Ostwald, Sohn des Elektrokaufmanns, Victor Ostwald, aus Heiligenbeil, jetzt Oldenburg i. O., Cloppenburger Straße 314, am Oldenburger Alt-Gymnasium.

 

Dietmar Pipereit, Sohn des Ingenieurs, Fritz Pipereit, jetzt in Essen-Kupferdreh, Kupferdreher Straße Nr. 285, am Gymnasium Kerntal.

 

Ute Pokar, Tochter des 1944 gefallenen Oberstudienrats, Dr. Erich Pokar, aus Königsberg, Luisenallee 12, an der Königin-Luise-Schule zu Köln. Anschrift: Köln-Ehrenfeld, Melatengürtel 70.

 

Wolfgang Schwede, Sohn des Regierungsoberinspektors Paul Schwede, früher Stabsintendant in Allenstein, Lutherstraße 7, jetzt in Heilbronn, Lenaustraße 1, am Robert-Mayer-Gymnasium.

 

Werner Seifart, Sohn des Bankbevollmächtigten (Raiffeisenbank Königsberg) Carl Seifart, aus Königsberg, Richterstraße 7, an der Leibnizschule Hannover. Anschrift: Hannover, Voßstraße 58.

 

Wolfgang Steiner, Sohn des Justizsekretärs, Wilhelm Steiner, aus Königsberg, Cranzer Allee 145, am Stefan-George-Gymnasium Bingen. Anschrift: Bad Kreuznach, Schuraannstraße 17.

 

Manfred Wenzel, Sohn des vermissten Landwirts, Erdmann Wenzel, aus Ballupönen, Kreis Tilsit-Ragnit, am Gymnasium zu Duderstadt. Anschrift: Bodensee Nr. 4e, Kreis Duderstadt.

 

Konrad Woede, dritter Sohn des Gartenarchitekten Hans Woede, aus Tilsit, Moritzhöher Straße 21, und Königsberg, Gustloffstraße 1, jetzt in Mainz, Ernst-Ludwig-Straße 11, am Gymnasium, am Kurfürstlichen Schloß Mainz.

 

Klaus Masuhr, Sohn des Bauern W. Masuhr, aus Arnau, Kreis Osterode, jetzt in Mölln, Wasserkrüger Weg 70, an der Gelehrtenschule zu Ratzeburg.

 

Sabine Schwarz, an der Oberschule für Mädchen in Wilhelmshaven, Friedrich Schwarz, an der Oberschule in Varel. Sie sind die Kinder des OLR Dr. habil Schwarz, aus Königsberg, Landesbauernschaft, jetzt in Friedeburg.

 

Heide Wenzel, jüngste Tochter des Landwirts und langjährigen Bürgermeisters von Losendorf-Rothof, Ernst Wenzel, jetzt in Leutesdorf/Rhein, Brandgasse 3, am Martin-Butzer-Gymnasium zu Dierdorf/Westerwald.

 

Ulrich Banaski, Sohn des Schuhmachermeisters, Wilhelm Banaski, aus Allenstein, Hindenburgstraße 12, am Neusprachlichen Gymnasium Sterkrade. Anschrift: Sterkrade (Oberhausen), Bayernstraße 80 a.

 

Lothar Bauchrowitz, Sohn des vermissten Amtsgerichtsrats, Dr. Hugo Bauchrowitz, aus Bartenstein, Johannitergasse, jetzt Birkenhördt (Pfalz) bei Bergzabern, Pfarrhaus, am Neusprachlichen Gymnasium zu Landau.

 

Erdmute Bewersdorf, Tochter des Regierungsoberinspektors, Kurt Bewersdorf, aus Gumbinnen, jetzt Hannover, Calenberger Straße 29, an der Wilhelm-Raabe-Schule Hannover.

 

Rosemarie Braun, Tochter des Lehrers, Martin Braun, aus Insterburg-Sprindt, jetzt in Altmorschen, Bezirk Kassel, am Gymnasium in Melsungen.

 

Bruno Burkandat, Sohn des Bauern, Fritz Burkundat, aus Freienfelde, Kreis Tilsit-Ragnit, jetzt in Preetz, Lohmühlenweg 58, an der Volks-Oberschule zu Preetz.

 

Sybille Bruno, Tochter des Landwirts, Kurt Bruno, aus Willkassen, Kreis Goldap, jetzt in Kastellaun/Hunsrück, Zeller Straße 13, an der Niedersächsischen Heimschule Iburg TW.  

 

Ingrid Kullik, Tochter des Zahnarztes, Dr. Herbert Kullik, aus Allenstein, jetzt Bad Salzdetfurth bei Hildesheim, an der Goetheschule zu Hildesheim.

 

Bernd Rehlaender, Sohn des Landwirts, Ernst Rehlaender, aus Neuhausen bei Königsberg Pr., jetzt in Schlangen (Lippe), Am Tiwitt 5, am Staatlichen Aufbaugymnasium in Detmold.

 

Anneliese Reiss, Tochter der Eheleute, Wilhelm Reiss und Clara Reiss, aus Osterode, dann Königsberg Pr., jetzt in Marburg (Lahn), Fuchspaß 7, an der Elisabethschule zu Marburg.

 

Wulf-Rüdiger Roßocha, Sohn des 1951 verstorbenen Lehrers, Horst Roßocha, aus Dembenofer, Kreis Osterode, am Staatlichen Gymnasium zu Stadthagen. Anschrift: Reinsen, Kreis Rinteln.

 

Werner Schwan, Sohn des verstorbenen Kaufmanns, Erich Schwan, aus Königsberg Pr., General-Litzmann-Straße 110, am Gymnasium zu Alfeld (Leine). Anschrift: Freden (Leine).  

 

Reinhard Geginat, Sohn des Landsmanns, Paul Geginat, aus Insterburg, jetzt Bad Oeynhausen, Scharnhorststraße 7, am Kant-Gymnasium Bad Oeynhausen.

 

Wolfram Lietz, Sohn des Studienrats, Dr. Gerhard Lietz, aus Memel, jetzt Kant-Gymnasium Bad Oeynhausen, am Kant-Gymnasium.

 

Ingrid Beckert, älteste Tochter des Lehrers, Walter Beckert aus Seewalde, Kreis Osterode, und dessen Ehefrau Hildegard Beckert, geb. Zoch, aus Hohenstein, am Albert-Schweitzer-Gymnasium zu Alsfeld. Als Austauschschülerin hat sie auch in den USA das Abitur bestanden. Anschrift: (16) Elbenrod, Kreis Alsfeld (Oberhessen).

 

Urte Felske, Tochter des verstorbenen Kreisbürodirektors, W. Felske, aus Braunsberg, am Staatlichen Gymnasium für Mädchen. Anschrift: Schleswig, Gallberg 51.

 

Arnim Geyer, Sohn des Bürgermeisters a. D. Ernst Geyer, aus Lötzen und Nordenburg, an der Höltyschule in Wunstorf. Sein Bruder, Peter Geyer, wählte nach seinem Abitur das Jura-Studium. Anschrift: Hannover-Kirchrode, Molanusweg 38.

 

Burkhart Lochow, Sohn des Verwaltungsleiters, Horst Lochow, aus Allenstein, Kaiserstraße 36, jetzt Essen-Heisingen, Lanfermann-Fähre 58, am Helmholtz-Gymnasium zu Essen.

 

Erich Loebel, Sohn des Landwirts, Franz Loebel und seiner Ehefrau, Erna Loebel, geb. Augustin, aus Birkenhof bei Aulenbach, Kreis Insterburg, jetzt in Stuttgart-W., Lerchenstraße 65, am Schickhardt-Gymnasium Stuttgart.

 

Gabriele Schmidt, zweite Tochter des Justizobersekretärs, Ernst Schmidt, aus Gerdauen, jetzt in Opladen (Rheinland), Maashofstraße 21, am Neusprachlichen Mädchengymnasium Opladen.

 

Marieluise Smelkus, Tochter des gefallenen Landwirtschaftsrats, Dr. Heinz Smelkus, aus Treuburg, am Staatlichen Mädchengymnasium Pelizäus. Anschrift: Paderborn, Saarstraße 12.

 

Gerhard Spilgies, Zweitältester Sohn des Landwirts und Molkereibesitzers Heinrich Spilgies, aus Adelshof, Kreis Tilsit, jetzt in Dörverden, Kreis Verden (Aller), am Domgymnasium zu Verden.

 

Karl-Otto Bogumil, Sohn des gefallenen Dipl.-Handelslehrers, Otto Bogumil, aus Osterode, Spangenbergstraße 1, jetzt in Wermelskirchen, Wirthsmühler Straße 20a.

 

Erich Krüger, Sohn des verstorbenen Bürgermeisters, Erich Krüger und Frau Ilse Krüger, geb. Stodollik, aus Lyck, Blücherstraße 7, am Ratsgymnasium zu Peine. Anschrift: Woltorfer Straße 18.

 

Regina Lange, älteste Tochter des früheren Bürgermeisters, Kurt Lange, aus Königsberg Pr., Brahmsstraße 48, jetzt Landesverwaltungsgerichtsrat in Düsseldorf, Ostendorfstraße 21.

 

Detlef Munk, Sohn des Stadtoberinspektors, Werner Munk, aus Königsberg Pr., Hardenbergstraße 30, jetzt Duisburg, Königsberger Allee Nr. 107, am Max-Planck-Gymnasium zu Duisburg.

 

Karl-Heinz Schartner, Sohn des in Königsberg gefallenen Apothekers, Dr. phil. Helmut Schartner, aus Königsberg Pr., jetzt in Butzbach (Hessen), Jahnstraße 1.

 

Renate Schlomm, Tochter des Angestellten, Fritz Schlomm, aus Gumbinnen, Memeler Straße 9, jetzt in Stade, Freudentheilstraße 6, an der Vincent-Lübeck-Schule zu Stade.

 

Ursula Schöning, Tochter des Studienrats, Otto Schöning und Frau Edith Schöning, geb. Rohrmoser, aus Gumbinnen, jetzt Wolfsburg, Stresemannstraße 3, am Gymnasium zu Wolfsburg.

 

Martin Walsdorff, Sohn des Pfarrers, Helmuth Walsdorff, aus Pillau, jetzt Schiffdorf über Bremerhaven.

 

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Seite 14   Familienanzeigen

Heute Morgen, 7 Uhr, entschlief plötzlich und unerwartet, mein lieber, guter Mann, unser treusorgender Vater, Bruder, Schwager und Onkel, Adolf Huwald, im 58. Lebensjahre. In stiller Trauer: Ella Huwald, geb. Butz. Als Kinder: Renate, Brigitte, Gerhard und alle Angehörigen. Hameln, den 24. Februar 1958, Amselweg 30. Die Beerdigung hat am 27. Februar 1958, auf dem Friedhof „Am Wehl" stattgefunden.

 

Zum 63. Geburtstag gedenken wir in Wehmut und stiller Trauer, meines lieben, guten Mannes, unseres lieben, treusorgenden Vaters, Schwiegervaters und Großvaters, Johann Naujoks, geb. 22.03.1895, aus Krakischken bei Willkischken, Kreis Tilsit-Ragnit, Ostpreußen, der auf der Flucht vor 13 Jahren, im Februar 1945, bei Reddenau-Landsberg, Ostpreußen, von den Russen verschleppt wurde. Anna Naujoks, geb. Daigorat. Ruth Wawrszyn, geb. Naujoks. Franz Wawrszyn. Erwin Naujoks. Anneliese Naujoks, geb. Stamm. Lothar Naujoks. Bernd, Diethelm und Ute, als Enkel. Frankenhain bei Treysa, Bezirk Kassel, Ludwigshafen a. Rhein, und Jever in Oldenburg.

 

Die Liebe höret nimmer auf. Am 19. Februar 1958, nahm Gott, der Herr, nach einem arbeitsreichen Leben, fern seiner geliebten Heimat, unsern guten Vater, Schwiegervater, Großvater, Schwager und Onkel, den früheren Landwirt, Franz Preuß, aus Hohenfürst, Kreis Heiligenbeil, im Alter von 83 Jahren, zu sich in Seinen himmlischen Frieden. Es trauern um ihn: seine Kinder und Enkelkinder. Trebnitz, sowjetisch besetzte Zone. Olpe (Westfalen) und M.-Gladbach. Wir haben ihn am 24. Februar 1958 auf dem Friedhof zu Güterglück, Kreis Zerbst, zur letzten Ruhe gebettet.

 

Mein lieber Mann und treusorgender Vater, Bruder und Schwager, Zollobersekretär, Arthur Gast, ist am 21. Februar 1958, völlig unerwartet, im Alter von 55 Jahren, von uns gegangen. In tiefem Schmerz: Erna Gast, geb. Marquardt und Sohn, Karl-Heinz. Bochum, Hans-Böckler-Straße 18. Früher Königsberg Pr., Plantage 28.

 

Am 22. Februar 1958 entschlief sanft nach kurzer Krankheit, meine liebe Mutter, Schwiegermutter und Großmutter, Marta Schillomeit, geb. Schimkat, im Alter von 75 Jahren. Gleichzeitig gedenken wir unseres lieben Vaters, Schwiegervaters und Großvaters, August Schillomeit, der im Alter von 82 Jahren, am 4. Januar 1955, verstorben ist. In stiller Trauer: Wilhelm Schillomeit. Grete Schillomeit, geb. Kreutzmann. Doris Schillomeit. Berlin-Zehlendorf, Mörchinger Straße 60. Früher Kauschen bei Breitenstein. Beide ruhen auf dem Hauptfriedhof in Erfurt.

 

Geboren 13. Mai 1878, gestorben 2. März 1958. Nach kurzer Krankheit verstarb am 2. März 1958, nach einem arbeitsreichen Leben, unsere gute, treusorgende Mutter und Schwiegermutter, Auguste Kirschnick, geb. Scherwinski, früher Königsberg Pr., Unterhaberberg 42. In stiller Trauer: Meta Steiner, geb. Kirschnick, Witwe des Bäckermeisters, Otto Steiner. Hamburg 11, Bei den Mühren 69. Emil Neumann und Frau Elisabeth Neumann, geb. Kirschnick. Hamburg 24. Lübecker Straße 25 a.

 

Ein treues Mutterherz hat aufgehört zu schlagen. Am 28. Januar 1958, erlöste Gott, der Herr, nach schwerem Leiden, unsere gute treusorgende Mutter und Schwiegermutter, unsere liebe Oma und Uroma, Frau Berta Dziomba, geb. Schotzki, nach einem christlichen Leben, im Alter von beinahe 80 Jahren. In stiller Trauer und dankbarem Gedenken im Namen aller Angehörigen: Familie Otto Lojewski. Düsseldorf-Wersten, Werstener Feld 35. Früher Mehlsack, Ostpreußen.

 

Wie war so reich Dein ganzes Leben, an Müh' und Arbeit, Sorg' und Last, wer Dich gekannt, muss Zeugnis geben, wie treulich Du gewirket hast. Am 26. Februar 1958 entschlief nach ihrer ersten schweren Krankheit, fern der Heimat, meine liebe Mutter, Schwiegermutter und Omi, Anna Sonnenfeld, geb. Wälki, früher Ganthen, Kreis Sensburg, im Alter von 72 Jahren. In stiller Trauer: Ing., Heinrich Lohrengel und Frau Elfriede Lohrengel, geb. Sonnenfeld, und fünf Enkelkinder. Wulften am Harz, Mühlenstraße 120, den 2. März 1958.

 

Nach langem, schwerem Leiden, entschlief am 8. Februar 1958, meine liebe Frau, unsere gute Mutter, Schwiegermutter, Oma, Schwester, Schwägerin und Tante, Helene Bogdahn, geb. Hempel, früher Insterburg, Ostpreußen, Danziger Straße 105. In stiller Trauer: Lokführer i. R., Friedrich Bogdahn. Kurt Bogdahn und Frau Liselotte. Fritz Braun und Frau Edith Braun, geb. Bogdahn. Rosita und Claus-Peter, als Enkel. Wedel (Holstein), Rudolf-Breitscheid-Straße 11a.

 

Gott, der Herr, nahm am 3. Januar 1958, unsere liebe Mutter, Schwiegermutter und Großmutter, Witwe Emma Schwarz, früher Gr.-Skirlack, Kreis Angerapp, nach einem arbeitsreichen Leben, im gesegneten Alter von 83 Jahren, fern ihrer lieben Heimat, zu sich in die Ewigkeit. Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: Witwe Anna Plettner, geb. Schwarz. Lübeck, Medenbreite 19.

 

Fern der geliebten Heimat entschlief unerwartet, am 11. Februar 1958, unsere liebe Mutter, Schwiegermutter, Großmutter, Urgroßmutter und Tante, Frau Friedericke Przywara, geb. Nowak, aus Eckersberg, Kreis Johannisburg, im Alter von 81 Jahren. In stiller Trauer: Familie Paul Przywara und Max Przywara. Jameln und Hannover.

 

Am 27. Februar 1958, entschlief nach langem Leiden, meine liebe Schwester, unsere gute Schwägerin und Tante, Emma Puzicha, früher Ortelsburg, im Alter von 67 Jahren. Im Namen der Hinterbliebenen: Hans Puzicha. Bonn, Adolfstraße 1 – 3. Die Beerdigung hat am Sonnabend, dem 1. März 1958, in Bissendorf über Hannover, stattgefunden.

 

Unsere liebe Schwester, Schwägerin, Tante und Freundin, Marie-Luise Mallien, früher Königsberg Pr., Freystr. 12, ist am 18. Februar 1958, nach schwerem Leiden, von uns gegangen. In tiefer Trauer: Hedwig Beckmann. Vollmershausen, Bezirk Köln, Kirchheilstraße 20.

 

Kein Arzt fand Heilung mehr für Dich. Jesus sprach: „Ich heile dich“. Fern ihrer lieben Heimat, entschlief am 21. Februar 1958, nach schwerer Krankheit, meine einzige liebe Schwester, Elma Panten geb. Weihsel, im Alter von 66 Jahren. In stiller Trauer: Fritz Weihsel. Viernheim, Goethestraße 26, Bergstraße. Früher Abschwangen, Kr. Pr.-Eylau.

 

Am 26. Februar 1958 entschlief sanft nach schwerer Krankheit, meine geliebte Mutter, unsere gute Großmutter, Ella Frank, geb. Schwarz, im Alter von 74 Jahren. In stiller Trauer: Wally Panke, geb. Frank. Marianne Panke. Sabine Panke. Melsungen, den 4. März 1958, Rundstraße 32. Früher Ortelsburg, Ostpreußen.

 

Plötzlich und unerwartet entschlief am 1. März 1958, mein lieber Vater, Schwiegervater und Opa, Wilhelm Krause, im Alter von 72 Jahren. In stiller Trauer: Theodor Wist und Frau Anna Wist, geb. Krause und Enkelkinder. Wenzendorf, Kreis Harburg. Früher Pothainen, Kreis Mohrungen, Ostpreußen. Die Bestattung hat in Hollenstedt, Kreis Harburg, stattgefunden.

 

Am 13. Februar 1958 ist unser lieber Vater, Schwiegervater, Groß- und Urgroßvater, Leopold Peters, im Alter von 92 Jahren, sanft entschlafen. In stiller Trauer im Namen aller Angehörigen: H. Poerschke und Frau Maria Poerschke, geb. Peters. Drögennindorf über Lüneburg. Früher Neuendorf, Kreis Pr.-Holland.

 

Am 16. November 1957 verstarb plötzlich und unerwartet für uns alle, mein lieber, treusorgender Mann, Vater, Schwiegervater, Großvater, Urgroßvater und Onkel, Wilhelm Brinke, fern seiner geliebten Heimat, im 94. Lebensjahre. Im Namen aller Hinterbliebenen: Elise Brinke, geb. Pfau. Heist bei Uetersen. Früher Ebenrode, Schirwindter Straße 10.

 

Zum Gedenken. Am 7. März 1958, jährte sich der zehnte Todestag meines lieben Mannes, unseres lieben, treusorgenden Vaters, Landwirt, Adam Krischek, früher Kl.-Heidenau, Kreis Ortelsburg, der fern seiner geliebten Heimat, in Schaephuysen, Kreis Moers, verstorben ist. In stillem Gedenken: Frau Karoline Krischek und Kinder. Schaephuysen, Kreis Moers.

 

Am 5. Januar 1958 entschlief nach kurzer Krankheit, unser lieber Vater, Schwiegervater, Groß- und Urgroßvater, Schwager und Onkel, Karl Brandenburger, früher Ebenrode, Ostpreußen, im Alter von fast 86 Jahren. Es trauern um ihn die Kinder: Anna Jonistkat, geb. Brandenburger, Bochum-Gerthe, Heinrichstraße 33. Martha Hausmann, geb. Brandenburger, Landkirchen/Burg, Insel Fehmarn. Maria Fritz, geb. Brandenburger, Herne, Koloniestraße 20. Lotte Brandenburger, geb. Schletter, Bochum-Gerthe Kolpingplatz 2.

 

Am 12. Februar 1958 entschlief plötzlich und unerwartet, im Alter von 57 Jahren, mein lieber Mann, lieber Vater, Bruder, Onkel und Schwager, Ernst Braun. In stiller Trauer: Anna Braun, geb. Tilsner. Tochter, Gretel Braun. Amalie Teschner, geb. Braun und Anverwandte. Leverkusen II, Peter-Gries-Straße 9. Früher Hermsdorf, Kreis Pr.-Holland, Ostpreußen.

 

Plötzlich und unerwartet, verstarb am 27. Februar 1958, mein guter treusorgender Mann, lieber Vater, Schwiegervater und Opi, Gustav Krause, früher Königsberg Pr., Königstr. 5, im 68. Lebensjahre. Es trauern um ihn: Frau Amalie Krause, geb. Reuter. Kinder, Großkinder und Urgroßkinder. Sandbostel, Kreis Bremervörde.

 

Die Trennungsstunde schlug zu früh, doch Gott der Herr bestimmte sie. Fern der Heimat, entschlief am 15. Februar 1958, nach langjährigem, in Geduld getragenem Leiden, im Alter von 64 Jahren, mein lieber Mann, unser guter Vater, Schwiegervater und Opa, Gärtnereibesitzer, Ernst Müller, aus Gr.-Friedrichsdorf, Kreis Elchniederung. Im Namen aller Hinterbliebenen: Lydia Müller, geb. Mierwald. Hermannsburg/Celle, Schulstraße 36 den 2. März 1958.

 

Das Jahresseelenamt für meinen lieben Mann, unseren unvergesslichen Papa, Hauptlehrer, Franz Stoll, fand am Mittwoch, 12. März 1958, um 7.15 Uhr, in der Pfarrkirche zu Paderborn, stat. Frau Maria Stoll und Tochter. Paderborn, im März 1958, Heinrichstraße 12.

 

Am 18. Dezember 1957, entschlief sanft, unsere liebe, gute Mutter, Schwiegermutter, Großmutter, Urgroßmutter, Meta Scharmacher, geb. Rauschke, im gesegneten Alter von 86 Jahren. In tiefer Dankbarkeit gedenken der lieben Entschlafenen: Margarete Scharmacher. Leopold Scharmacher u. Frau. Herbert Scharmacher u. Frau. Enkel und Urenkel. Itzehoe (Holstein), Bismarckstraße 19. Früher Königsberg Pr., Wilhelmstraße 13 c.

 

Seite 15   Familienanzeigen

Ich hab den Berg erstiegen, der Euch noch Mühe macht, drum weinet nicht ihr Lieben, Gott hat's wohlgemacht. Am 24. Februar 1958, um 18.45 Uhr, entschlief plötzlich und unerwartet, unser treusorgender Vater, Schwiegervater, Großvater, Onkel, und Schwager, Albert Welz, früher Ragnit, Ostpreußen, Tilsiter Straße 3, im Alter von 77 Jahren, fern seiner geliebten Heimat. In tiefer Trauer: Paul Welz, Berlin-Spandau, Stresowplatz 16c. Grete Geisler, geb. Welz, Berlin NW 87, Beusselstr. 51. Eva Ernst, geb. Welz, München 9, Plattner Straße 2. Oskar Geisler. Albert Ernst. Hildegard Welz, geb. Grunau. Kurt und Hannelore, Enkel. Berlin NW 87, Beusselstraße 51. 24. Februar 1958. Die Beisetzung hat am 28. Februar 1958 in Berlin-Plötzensee, Neuer Johannes-Friedhof, stattgefunden.

 

Mein lieber, herzensguter Mann, unser treusorgender Vater und Schwiegervater, Rainis lieber Opa, unser Bruder, Schwager und Onkel, Erich Sprunk, Gartenmeister, wurde am 3. Februar 1958, im 64. Lebensjahre, von seinem schweren Leiden erlöst. Gleichzeitig gedenken wir meines, in russischer Gefangenschaft verstorbenen lieben Sohnes, unseres guten Bruders, Gerhard Sprunk, geb. 21.03.1921, gest. Januar 1947. In stiller Trauer: Olga Sprunk, geb. Graubel. Hildegard Ueck, geb. Sprunk mit Gatten und Rainer. Gerda Sprunk. Fita Sprunk. Ludwigsburg (Württemberg), Egerländer Straße 23. Früher Königsberg Pr., Farenheidstraße 21.

 

Am 22. Februar 1958 entschlief sanft, nach längerer Krankheit, mein lieber Mann, unser herzensguter Vater, Schwiegervater und Großvater, Oskar Pautzke, Reg.-Oberinspektor, im Alter von 57 Jahren. In tiefer Trauer: Erika Pautzke, geb. Schwabe. Gisela Kajnath, geb. Pautzke. Karola Pautzke und Christian Pautzke. Viktor Kajnath und Enkel, Alexander. München 13 (13 mit?, schlecht lesbar), Rankestraße 9. Früher Standortverwaltung Tapiau, Ostpreußen.

 

Fern seiner geliebten Heimat entschlief plötzlich am 23. Februar 1958, für uns unfassbar, mein lieber Mann, unser guter Vater, Großvater und Schwiegervater, der frühere Landwirt, Hermann Bukowski, aus Pregelswalde, Kreis Wehlau, Ostpreußen, im Alter von 72 Jahren. In tiefer Trauer im Namen aller Angehörigen: Marie Bukowski, geb. Quest, Sporkholz, Post Dörentrup, Kreis Lemgo, Lippe.

 

Fern seiner geliebten, ostpreußischen Heimat, entschlief sanft nach einem arbeitsreichen Leben, am 17. Februar 1958, im 80. Lebensjahre, mein lieber Mann, unser guter Vater, Schwiegervater, Großvater, Bruder, Schwager und Onkel, Friedrich Falarzik, Bauer aus Skottau, Kreis Neidenburg. In stiller Trauer: Pauline Falarzik, geb. Zakrzewski. Karl Matzkowski und Frau Emma Matzkowski, geb. Falarzik. Paul Wochnowski und Frau Erna Wochnowski, geb. Falarzik. Erich Falarzik und Frau Friedel Falarzik, geb. Wielgohr. Willi Falarzik und Frau Helene Falarzik, geb. Nowitzki. Fritz Ilsenstein und Frau Edith Ilsenstein, geb. Falarzik und Enkelkinder. Bremen-Munte, G.-Lange-Weg 42. Die Beerdigung fand am 21. Februar 1958 in Bremen-Rinsberg statt. Gleichzeitig danken wir allen Verwandten und Bekannten für die Teilnahme sowie Kranz- und Blumenspenden.

 

Kurz nach Vollendung seines 78. Lebensjahres, entschlief heute nach schwerer Krankheit, im Kreiskrankenhaus Eckernförde, mein lieber Mann, unser guter Vater und Schwiegervater, Kreisvollziehungsbeamter a. D., Paul Marx, Mohrungen, Ostpreußen. In stiller Trauer: Margarete Marx, geb. Marx. Gertrude Pfeiffer, geb. Marx. Claus Pfeiffer. Osdorf, Kreis Eckernförde, den 2. März 1958. Wir betteten ihn zur letzten Ruhe auf dem Friedhof in Gettorf.

 

Nach fünfzehn Jahre langem Hoffen auf ein Wiedersehen, erhielten wir heute die so traurige Nachricht, dass unser lieber Bruder, Schwager und Onkel, Unteroffizier, Herbert Kahnert, Allenau bei Friedland, Ostpreußen, am 28. Februar 1945, im Alter von 28 Jahren, im Kriegsgefangenenlager Wischnowollotscheck, verstorben ist. Die letzte Nachricht erhielten wir Weihnachten 1942, aus dem Raum Stalingrad. Gleichzeitig gedenken wir unserer lieben Eltern, Frau Malwiene Müller, geb. Kaehler, gest. 24. Mai 1945 bei Braunsberg, Ostpreußen; Landwirt, Ernst Müller, gest. 12. Oktober 1946 bei Friedland, Ostpreußen. In stiller Trauer: Gustav Kahnert. Christel Kahnert, geb. Müller. Edeltraut Kahnert. Obernjesa 85 bei Göttingen. Früher Friedland, Ostpreußen, Abbau 3.

 

Am 24. Februar 1958 entschlief plötzlich und unerwartet nach einem tragischen Verkehrsunfall, unsere liebe Mutter, Schwiegermutter, Großmutter, Urgroßmutter, Schwester, Schwägerin und Tante, Auguste Grzeschke, geb. Schulz, früher Hohenstein, Kreis Osterode, Ostpreußen, im Alter von 75 Jahren. In tiefer Trauer und Dankbarkeit werden wir immer ihrer Liebe und Fürsorge gedenken. Paul Grzeschke und Frau Anni, geb. Worgull, M.-Gladbach, Weichselstraße 79. Erich Grzeschke und Frau Anni, geb. Biella, Dortmund, Volmarsteiner Straße 2. Alfred Grzeschke, Brokdorf bei Wilster. Witwe Hedwig Queller, geb. Grzeschke, Dinslaken, Hiesfelder Straße 58. Oskar Bienek und Frau Ida Bienek, geb. Grzeschke, Hesepe, Kreis Bersenbrück, zwölf Enkelkinder, ein Urenkelklnd und Anverwandte. Die Beerdigung fand am 27. Februar 1958 in Dinslaken auf dem Gemeinschaftsfriedhof statt.

 

Heute erlöste nach langem Leiden ein sanfter Tod, unsere liebe Mutter, Oma, Schwiegermutter, Schwester und Tante, Ida Salewski, geb. Assmann, früher Ohldorf, Kreis Gumbinnen, im fast vollendeten 83. Lebensjahre. In stiller Trauer: Ernst Salewski. Olga Salewski, geb. Hoffmeyer. Max Salewski. Waltraud und Kurt, als Enkel. Nammen, den 3. März 1958, Kreis Minden (Westfalen). Die Beerdigung fand am Freitag, dem 7. März, um 14 Uhr, von der Friedhofskapelle aus statt.

 

Sonntag, den 16. Februar 1958, entschlief sanft, unsere liebe, gute Mutter, Schwiegermutter, Großmutter, Urgroßmutter und Tante, Wilhelmine Golditz, früher Sellwethen und Labiau, im 90. Lebensjahre. In stiller Trauer: Fritz Stetzuhn und Frau Lydia Stetzuhn, geb. Golditz, Rendsburg, Pionier-Klincke-Straße 4. Richard Golditz und Frau Lydia Golditz, geb. Bunsas, Forsthaus Dachsenhausen bei Oberlahnstein. Viktor Golditz und Frau Wanda Golditz, geb. Skrebutis, Solingen/Gräfrath, In der Freiheit 4. Erwin Golditz und Frau Ilse Golditz, geb. Rodmann, Klint bei Rendsburg. Sie wurde am 20. Februar 1958 auf dem Waldfriedhof Klint bei Rendsburg zur letzten Ruhe gebettet.

 

Fern ihrer geliebten Heimat entschlief sanft am 23. Februar 1958 nach kurzer Krankheit, unsere liebe Mutter, Schwiegermutter, Groß- und Urgroßmutter, Schwägerin und Tante, Frau Maria Schweihsing, geb. Mittelsteiner, aus Schloßberg (Pillkallen), Ostpreußen, im 81. Lebensjahre. In stiller Trauer: Kurt Schweihsing und Familie. Erna Erlach, geb. Schweihsing und Familie. Eva Becker, geb. Schweihsing und Familie. Hildesheim, Bismarckstraße 2, den 5. März 1958.

 

Nach kurzer, schwerer Krankheit, entschlief am 7. Februar 1958, unsere liebe Tante und Schwägerin, Auguste Lackner, geb. Bergmann, im 71. Lebensjahre. In stiller Trauer: Franz Bergmann und Frau. Ernst Bergmann und Frau. Dr. Franz Pacik und Frau, geb. Bergmann. Dr. Dusan Skofic und Frau, geb. Bergmann. Max Gottowski. Hamburg, den 3. März 1958. Früher Braunsberg, Ostpreußen. Die Beisetzung fand am 13. Februar 1958 in Hamburg-Harburg auf dem Ehrenfriedhof statt.

 

Es ist bestimmt in Gottes Rat, dass man vom Liebsten, was man hat, muss scheiden. Wir gedenken zum 10. Todestag unserer lieben Tochter, Rotraut Synowzik, geb. 27.01.1927, gest. 12.03.1948, durch einen tragischen Unglücksfall in Weingarten i. W., wo sie ihre letzte Ruhestätte fand. In stiller Trauer, ihre Eltern, Otto und Ida Sinnhoff, Hamburg 20, Stavenhagenstraße 28. Als Schwester, H. Lohmann, Walsrode (Hannover). Früher Königsberg Pr.-Ponarth.

 

Von langem, schwerem Leiden erlöste Gott, der Herr, unsere innig geliebte Mutter, Schwiegermutter, Großmutter, Schwester, Schwägerin und Tante, Pauline Kelka, geb. Dickmann, im 72. Lebensjahre. In tiefer Trauer: August Naujokat und Frau Helene Naujokat, geb. Kelka. Walter Kelka und Frau Ilse Kelka, geb. Grolla. Ilse, Hans und Hannelore, als Enkel. Köln-Kalk., Bertramstraße 66, den 19. Januar 1958. Früher Osterode, Ostpreußen, Mackensenstraße. Beerdigung hat am 23. Januar 1958 stattgefunden.

 

Fern ihrer unvergessenen Heimat, entschlief am 20. Februar 1958, nach schwerer Krankheit, meine liebe Frau, unsere herzensgute Muttel, Schwiegermutter, Omi, Schwester, Schwägerin und Tante, Frieda Hemp, geb. Schulz, aus Königsberg Pr., Yorckstr. 84, im 67. Lebensjahre. In stiller Trauer: Ernst Hemp. Hans Eickenrodt und Frau Erna Eickenrodt, geb. Hemp mit Kindern. Walter Volkenandt und Frau Herta Volkenandt, geb. Hemp mit Kindern und alle Angehörigen. Celle (Hannover) Elbinger Weg 22.

 

Gott, der Herr, nahm am 10. Februar 1958, 7.30 Uhr, nach langer, schwerster Krankheit, unsere liebe, einzige, herzensgute Tochter, Schwester, Schwägerin und Tante, Jutta Gutzmann, im 33. Lebensjahre, fern ihrer geliebten Heimat, zu sich in die Ewigkeit. Ihr Leben war Liebe und Freude für uns. Die tiefbetrübten Eltern: Kurt Gutzmann und Frau Charlotte Gutzmann, geb. Maahs. Klaus Gutzmann, als Bruder und Frau Else. Margarete Gutzmann, als Tante, nebst allen Angehörigen. Neu-Schönningstedt, Rosenweg 26. Früher Hohenstein, Ostpreußen. Die Beerdigung fand am 14. Februar 1958, nachmittags, 15 Uhr, von der Friedhofskapelle in Reinbek aus statt.

 

Es hat dem Herrn über Leben und Tod gefallen, unsere liebe Mutter, Oma und Urahne, zu sich zu nehmen, in die Ewigkeit, kurz vor ihrem 97. Lebensjahre. Frau Mathilde Naujok, geb. Laukaningkat. Früher Liebenfelde, Wehlauer Str. In stiller Trauer, die Kinder und Enkelkinder. Bremerhaven, Süderwürden 8. Cuxhaven. Passau. Wuppertal.

 

Die Liebe höret nimmer auf. Nach kurzer, schwerer Krankheit, hat es Gott, dem Herrn gefallen, meine gute Frau, unsere liebe, gute Mutter, Großmutter, Urgroßmutter, Schwiegermutter, Schwester und Tante, Auguste Fischer, geb. Ling, im fast vollendeten 85. Lebensjahre, zu sich in die Ewigkeit zu rufen. In stiller Trauer: Heinrich Fischer nebst Kindern und Enkelkindern. Bispingen, den 28. Februar 1958. Früher Nautewinkel, Kreis Samland.

 

Fern der lieben Heimat, ist unsere liebe Mutter, Schwiegermutter, Großmutter und Urgroßmutter, Frau Anna Eichholz, geb. Gehrmann, am 12. Februar 1958, im 89. Lebensjahre, sanft entschlafen. In stiller Trauer: Fritz Eichholz und Frau Luise, Schwerin (Mecklenburg). Walter Eichholz und Frau Frieda, Düsseldorf. Oskar Eichholz und Frau Gertrud, Dortmund. Ihre Enkel und Urenkel. Düsseldorf, Gladbacher Str. 14. Früher Kreuzburg, Ostpreußen.

 

Am 14. März 1958 jährt sich zum zehnten Mal der Todestag unseres geliebten, unvergesslichen Sohnes, Bruders und Schwagers, Manfred Freiwald, geb. 18.09.1930, gest. am 14.03.1948 in polnischer Gefangenschaft. Er folgte seiner Omi, Berta Kropeit, geb. Daudert, Kl.-Steindorf, Kreis Labiau, gest. am 07.10.1947 in Dänemark. Ferner gedenken wir unserer Brüder, Schwager und Onkel, Gustav Kropeit, Königsberg, Cranzer Allee 85, gest. am 02.01.1940 in Schwerin; Richard Kropeit, Kl.-Steindorf, Kreis Labiau, vermisst seit Januar 1945. In stillem Gedenken: Alfred Freiwald, Obersteuerinspektor a. D. Hedwig Freiwald, geb. Kropeit. Eleonore Kern, geb. Freiwald. Pastor, Joachim Kern. Hannover, Mendelssohnstraße 5. Früher Königsberg Pr., Hans-Sagan-Straße 23 a.

 

Zum Gedenken. Du hast für uns geschafft, gar manchmal über Deine Kraft, nun ruhst Du aus, geliebtes Vaterherz, Herr, lindre meinen tiefen Schmerz. Zum 12. Male jährt sich der Todestag meines geliebten, unvergesslichen Vaters, meines lieben Schwiegervaters, unseres guten Großvaters, des Bauern, Friedrich Mrotzek, aus Reuß, Kreis Treuburg, geb. 13.07.1873, gest. 31.03.1946 in Schellenberg bei Berchtesgaden. Er folgte seiner geliebten, jüngsten Tochter, meiner herzensguten Schwester, Herta Mrotzek, geb. 22.11.1911, gest. 27.01.1946 in Schellenberg. Ferner gedenken wir meines lieben, guten Muttchens, Johanna Mrotzek, geb. Karaschewski, die nach langer, schwerer Krankheit, kurz vor ihrem 71. Geburtstag, am 14. April 1953, ebenfalls in Schellenberg verstorben ist. In Liebe und Trauer: Clara Sareyko, geb. Mrotzek und Kinder. Sandared, Schweden. Früher Reiffenrode, Kreis Lyck.

 

In die himmlische Heimat ging uns, am 26. Februar 1958 voran, mein lieber Mann, unser guter Vater, Schwiegervater und Großvater, Franz Pauloweit, im 65. Lebensjahre, ist er fern seiner geliebten Heimat, zur letzten Ruhe gebettet. In tiefem Leid: Ulrike Pauloweit, geb. Oschlies und Kinder. Wedel (Holstein), Schulstraße 12. Paderborn und Bochum. Früher Petersdorf, Kreis Wehlau.

 

Wie war so reich Dein ganzes Leben, an Müh' und Arbeit, Sorg' und Last. Wer Dich gekannt, muss Zeugnis geben, wie treulich Du gewirket hast. Am 14. Februar 1958 wurde durch Unglücksfall mein innigst geliebter Sohn, Emil Petrulat, sowjetisch besetzte Zone, früher Falkenreuth, Kreis Insterburg, im Alter von 59 Jahren, in die Ewigkeit abberufen. In unfassbarem Schmerz seine alte, 82-jährige Mutter, Elisabeth Petrulat. Singen a. Htw., Worblinger Straße 39. Früher Markthausen, Kreis Labiau.

 

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Dass ich starb, war Gottes Wille, weinet nicht und betet stille. Nach kurzer schwerer Krankheit verstarb am 21. Februar 1958, im 69. Lebensjahre, mein lieber Mann, unser lieber Vater, Groß- und Urgroßvater, Bruder und Onkel, Franz Aschmetat, Reichsbahnwerkmeister i. R. Lüneburg. Früher Eydtkuhnen/Elbing. In tiefer Trauer: Auguste Aschmetat, geb. Hensel, Lüneburg. Wilhelm Aschmetat und Frau Elisabeth, USA. Charlotte Kehn, geb. Aschmetat, St. Jo. Mich. Helmut Aschmetat und Frau Gertrude Aschmetat, geb. Engel, Berlin. Frieda Holland, verw. Fingerhut, geb. Aschmetat, England. Paul Aschmetat, gefallen 1944 in Russland und Frau Cläre Aschmetat, geb. Froese, Lüneburg. Anna Ludwig, als Schwester, Berlin. Enkel, Urenkel, Nichten und Neffen.

 

Gott, der Herr, nahm am 15. Februar 1958, nach längerem Leiden, fern seiner geliebten Heimat, meinen lieben Mann, unseren herzensguten Vater, Schwiegervater, Opa, Bruder, Schwager und Onkel, Ludwig Strysio, im 68. Lebensjahre, zu sich in die Ewigkeit. In stiller Trauer: Marie Strysio, geb. Sczyslo und alle Angehörigen. Asendorf, im Februar 1958. Früher Brandau, Ostpreußen. Die Beerdigung fand am 19. Februar 1958 statt.

 

Nach kurzer schwerer Krankheit entschlief heute Nacht ganz plötzlich und unerwartet, unser lieber Vater, guter Schwiegervater und Großvater, Major d. Res., Hans Kuckein, ehem. Besitzer des Gutes Adl. Kapstücken, Ostpreußen, im Alter von 78 Jahren. Er folgte nach 6 Monaten seiner lieben Frau in die Ewigkeit. In tiefer Trauer: Hans-Günther Kuckein, Wiesbaden, Weißenburgstraße 1. Hans-Joachim Kuckein, Gut Christinenthal, Post Reher (Holstein). Hans-Eberhard Kuckein, Kanada. Schwiegertöchter und Enkelsöhne. Wiesbaden, den 28. Februar 1958.

 

Fern seiner geliebten Heimat entschlief sanft und ruhig nach kurzer Krankheit, am Montag, dem 17. Februar 1958, unser lieber guter Bruder, Schwager und Onkel, Landwirt, Wilhelm Bergholz, im Alter von 66 Jahren. Er folgte seiner lieben Frau, Julie Bergholz, geb. Salewzki und seinen vier Kindern, Meta, Edith, Ilse, Gerhard, die ihm der Krieg 1945, entrissen hat. In stiller Trauer: Käthe Marschewski, geb. Bergholz. Otto Marschewski. Helene Kardinal, geb. Bergholz. Heinrich Kardinal. Erna Bergholz, geb. Böhme. Alfred Bergholz nebst Kindern. Ahlen (Westfalen), Klosterkamp 6. Früher Niedenau bei Saberau, Kreis Neidenburg.

 

Das unerbittliche Schicksal nahm mir ganz plötzlich, am 1. März 1958, nun auch die geliebte Mutter, unsere liebe Großmutti, Frau Gertrud Gruschkus, geb. Büchler, im 72. Lebensjahre. Drei Monate nach dem Hinscheiden unseres lieben Vaters und Großvaters. Im Namen aller Hinterbliebenen zeige ich dieses in unsagbarer Trauer an: Lisbeth Suez, geb. Gruschkus. Karlsruhe, den 3. März 1958, Kaiser-Allee 127. Früher Königsberg Pr.

 

Am 2. März 1958 verschied im festen Glauben an ihren Erlöser, unsere geliebte Mutter, Schwiegermutter, Großmutter und Tante, Anna v. Lenski-Kattenau, geb. Schawaller, im 83. Lebensjahre. Ihr Leben war getragen von Liebe und Güte, ihr aufrechtes Wesen bleibt uns leuchtendes Vorbild. Sie folgte ihrem treuen Lebensgefährten, unserem unvergesslichen Vater, Paul v. Lenski-Kattenau, nach zwölf Jahren, in die Ewigkeit. Beiden ist es nicht vergönnt, in der Heimaterde zu ruhen. Gertraut v. Lenski. Dietrich v. Lenski. Susanne v. Lenski, geb. Buechler. Helene Rohrmoser, geb. v. Lenski. Erich Rohrmoser. Kordula v. Lenski. Christoph v. Lenski. Gundula Rohrmoser. Eckard Rohrmoser (vermisst). Peter Rohrmoser. Bremen-Osterholz, Tenever, Platjenwerbe über Bremen-Vegesack.

 

Am 8. März 1958 ist mein geliebter Mann, unser lieber Vati, Schwiegersohn und Vetter, Hans Günther v. d. Burchard, nach langem, schwerem Leiden, für immer von uns gegangen. In tiefem Schmerz: Erna v. d. Burchard, geb. Wolf. Hans Jürgen v. d. Burchard. Christiane v. d. Burchard. Dr. Gisela v. d. Burchard-Lange, Hamburg. Fritz Lange. Friedrich Wolf. Anna Wolf, geb. Henn, Saarbrücken. Baden-Baden, den 8. März 1958, Im Eichelgarten 45.

 

Landwirt, Kurt Boehnke, geb. 07.02.1894, gest. 21.02.1958, früher Mauenfelde, Kreis Gerdauen. Im Namen aller Trauernden:  Auguste Boehnke, geb. Elbe und Kinder. R. R. 4. — Box 86 — Freehold N. J., USA.

 

Unerwartet entschlief heute, an den Folgen eines mit viel Geduld getragenen Herzleidens, mein lieber, treusorgender Mann, unser lieber, herzensguter Vater, Schwiegervater, Großvater, Schwager und Onkel, Bürodirektor i. R., Hermann Wipke, im 78. Lebensjahre. Tief betrauert von: Frieda Wipke, geb. Freise. Grete Schmerling, geb. Wipke. Dr. Ernst Schmerling. Edith Wipke. Hildegard Carlsson, geb. Wipke. Lars Olof Carlsson. Christel Wipke, geb. Voss und seinen Enkelkindern. Hamburg-Langenhorn II, den 4. März 1958, Hasloher Kehre 24 II. Früher Sensburg, Ostpreußen. Trauerfeier am 11. März 1958, 12.00 Uhr, im Krematorium Ohlsdorf, Halle A.

 

Nach langem, schwerem, mit Geduld ertragenem Leiden, entschlief am 4. März 1958, im Alter von 72 Jahren, mein liebe, herzensguter Mann, Fritz Bischoff, Zimmerer, früher Königsberg Pr., Grazer Weg 46. In stiller Trauer: Helene Bischoff. geb. Gennies. Frankfurt am Main, Reifenberger Straße 22.

 

Am 23. Februar 1958 ist mein innig geliebter Mann und treuester Lebenskamerad, der Speditionskaufmann, Otto Weithe, im Alter von 49 Jahren, plötzlich und unerwartet von mir gegangen. Sein Leben war aufopfernde Liebe und Pflichterfüllung. In stiller Trauer: Charlotte Weithe, geb. Schweiger. Oberkochen (Württemberg), im Februar 1958. Früher Tilsit, Erich-Koch-Straße 15.

 

Es ist so schwer, wenn sich der Mutter Augen schließen, die fleiß'gen Hände ruhn, die immer treu geschafft, und unsere Tränen still und heimlich fließen, uns bleibt der Trost, Gott hat es wohlgemacht. Gott, der Herr, nahm am 2. Februar 1958, nach kurzer Krankheit, plötzlich und unerwartet, meine liebe Frau, meine herzensgute Mutter, Schwiegrmutter, Schwester und meine liebe Omi, Frau Minna Haupt, geb. Freudenreich, im Alter von 64 Jahren, zu sich in die Ewigkeit. In stiller Trauer: Emil Haupt. Luise Brandt, geb. Haupt. Horst Brandt. Gisela, als Enkelkind nebst Anverwandten. Haltern (Westfalen), Im Nelkengarten 2. Früher Gehlenburg, Ostpreußen, Kreis Johannisburg, Bahnhof. Die Beerdigung fand am Donnerstag, dem 6. Februar 1958, auf dem evangelischen Friedhof in Haltern (Westfalen) statt.

 

Unsere liebe Tante, Elise Lupp, ehemals Wartenburg, Ostpreußen, wurde im Alter von 78 Jahren, nach kurzer Krankheit, von Gott, in seinen ewigen Frieden heimgerufen. Familie Dekan Eduard Putz und Frau Martha Lupp. Erlangen, Friedrichstraße 15. Die kirchliche Beerdigung fand am Samstag, 1. März 1958, 14.30 Uhr, auf dem Neustädter Friedhof in Erlangen statt.

 

Am Sonntagmorgen ist unsere liebe Mutter, Schwiegermutter und Großmutter, Frau Frieda Haushalter, geb. Petereit, im gesegneten Alter von 82 Jahren, für immer von uns gegangen. In stiller Trauer: Fritz Haushalter und Frau Christel Haushalter, geb. Schulte-Frankenfeld. Kurt Haushalter und Frau Hanni Haushalter, geb. Klink. Willi Schröder und Frau Gertrud Schröder, geb. Haushalter und Enkelkinder. Rinteln, den 25. Februar 1958, Auf der Höhe 13. Früher Königsberg Pr. Die Beerdigung findet am Donnerstag, dem 27. Februar 1958, um 16 Uhr, von der Friedhofskapelle am Seetor aus statt.

 

Ein treues Mutterherz hat aufgehört zu schlagen. Nach langem, schwerem, mit großer Geduld ertragenem Leiden, entschlief am 24. Februar 1958, früh, meine liebe, stets treusorgende Mutter, unsere gute Tante, Frau Auguste Berner, geb. Meier, im Alter von 75 Jahren. Sie folgte meinem lieben, unvergesslichen Vater, der auf der Heimreise von Dänemark nach Deutschland im November 1948 durch Zugunglück bei Weinheim, an der Bergstraße, ums Leben kam, in die ewige Heimat. In stiller Trauer im Namen aller Angehörigen: Friedel Berner. Charlottenhöhe, Post Calmbach a. d. Enz. Früher Königsberg Pr., Schrötterstraße 43.

 

Unser Glaube ist der Sieg, der die Welt überwunden hat. Joh. 5/4     Am 9. Februar 1958 entschlief sanft, nach langem Leiden, unsere liebe Mutter, Schwiegermutter, Schwester, Oma und Schwägerin, Elisabeth Rekint, geb. Schwarz, im 76. Lebensjahre. Sie folgte unserem lieben Vater, Hermann Rekint, nach 13 Jahren, in die Ewigkeit. In stiller Trauer: Richard Rekint und Frau, geb. Gebert. Hans Rekint und Frau, geb. Gnosa. Hamburg 39, Himmelstraße 28. Früher Ostseebad Cranz, Wikingerstraße 8. Die Trauerfeier fand am 13. Februar 1958, um 14 Uhr, in Emmendorf, statt.

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