Reisebericht Masuren 2015

Ein Bericht mit Erfahrungen und Tipps für die Erforschung der ost- und westpreußischen Geschichte sowie der Spurensuche der eigenen Vorfahren.

Einleitung

Eine Reise in die Vergangenheit der Vorfahren sowie zu den Archiven mit ostpreußischem Quellenmaterial sollte gut vorbereitet werden.

Aus meinen persönlichen Erfahrungen, die ich auf meiner ersten Masurenreise gemacht habe, möchte ich zukünftigen Reisenden Tipps geben und natürlich von meinen Reiseerlebnissen und -ergebnissen berichten.

Die Reise war eher eine Studienreise, als eine Urlaubsreise, trotzdem möchte ich auch Hinweise für einen Urlaub in Masuren geben.

Der Bericht wird sich fortlaufend entwickeln und auch ändern, so dass es sich empfiehlt, immer wieder einmal hineinzuschauen, was an neuen Gedanken und Erinnerungen mit einfließt.

Beim Lesen und Studieren dieses Berichts wünsche ich Ihnen viel Spaß.

Individual- oder Gruppenreise

Sie sollten sich zu Beginn Ihrer Planung fragen, ob Sie einen ersten Eindruck mit einer Gruppe von Land und Leute gewinnen möchten, oder ob Sie gleich auf die eigene Spurensuche, sei es allein oder mit der Familie, gehen möchten.

Eine Gruppenreise kam für mich in diesem Fall nicht in Frage, da ich zu viele eigene Wünsche und Vorstellungen hatte und persönlich die Entscheidung fällen wollte, was ich an den einzelnen Tagen mache.

Gruppenreisen nach Masuren aber auch in den russischen Teil Ostpreußens (Kaliningrad) werden heutzutage sehr viele angeboten. So können Sie z.B. über die Kreisgemeinschaften und deren Heimatbriefe Hinweise zu aktuellen Gruppenreisen erhalten.

Es gibt auch geführte Individualreisen, so dass Sie mit einem Reiseführer, der Sie vor Ort fährt und alles organisiert, die Reise planen und durchführen können.

Links hierzu werden noch folgen.

Unterkunft

Bei der Wahl der Unterkunft ist man sehr flexibel. Es gibt viele Hotels, Privatzimmer, Ferienwohnungen und Campingplätze. Da ich auf der Reise viel Technik mit hatte, eine Hitzewelle sich ankündigte und wir öfters den Ort wechselten, entschieden wir uns für Hotels mit Ausnahme von Rydzewen. Aber dazu später mehr.

In der Hauptsaison empfiehlt es sich, die Buchungen schon vor Antritt der Reise, soweit dies planbar ist, durchzuführen. Hierzu haben wir die Hotelportale im Internet genutzt. Meine Erfahrung war, dass die Auswahl an Hotels über Reisebüros eher dürftig ist. Eine gute Auswahl auch an Alternativen zu Hotels bietet www.booking.com und www.hrs.de an.

Die ersten 14 Tage habe ich knapp 2 Wochen vor Reiseantritt gebucht. Dies war für die Hauptsaison allerdings auch schon höchste Zeit. Die letzten drei Tage wollte ich für die Rückfahrt und außergewöhnliche Planungen frei halten. Diese Buchungen habe ich am Tag 08 unserer Reise durchgeführt, da mittlerweile fast alle Hotels und Komfortunterkünfte WLAN anbieten. Allerdings war hier die Auswahl schon nicht mehr so groß.

Die Reiseroute

Zunächst ein Überblick über die Stationen der Reise.

Ursprünglich hatte ich mir viel mehr vorgenommen in Unkenntnis was einen vor Ort erwartet und zum Teil auch fesselt oder behindert. Dies sollten Sie bei Ihrer Planung auch immer wieder berücksichtigen. Auch das Wetter spielt dabei eine wesentliche Rolle. Und gerade dieses können Sie selbst nicht beeinflussen.

Auch muss ich sagen, dass ich diesmal an die Schulferienzeit gebunden war, was für interessierte Familien mit Sicherheit von Vorteil ist. Ich persönlich würde jedoch zukünftig nicht die Zeit, in der auch die Polen ihre Sommerferien haben, zum Aufenthalt in Masuren wählen.

Die erste Entscheidung, die zu fällen war, war die Wahl des Zubringers und des Fortbewegungsmittel vor Ort. Hierbei habe ich nicht alle Varianten in Erwägung gezogen, da einige Fortbewegungsmittel vor Ort (Fahrrad, Bus, Eisenbahn, Kanu, Hausboot, Segelboot) von vornherein für meine Absichten nicht in Frage kamen. Wenn Sie hierzu näheres wissen möchten, empfehle ich Ihnen entsprechende Reiseführer zu Rate zu ziehen. Jedenfalls ist eine Reise auf dem Wasser durch die Masuren in jedem Fall ein Erlebnis und man sieht es einmal aus einer ganz anderen Perspektive. Für ein Hausboot brauch man auch keinen Motorbootführerschein. Allerdings sollte man sich viel Zeit für die Reise mitnehmen.

Beim Zubringer stellte sich die Frage, eigenes Auto, Zug oder Flugzeug. Das eigene Auto war gleich ausgeschlossen, da die Anreise von südlich von Frankfurt schon zu groß war und vor allem noch die Ungewißheit hinsichtlich der Sicherheit in Polen. Schließlich war es das erste Mal, dass wir dort hin fuhren. In Masuren selbst haben wir dann aber auch viele deutsche Autos aus dem süddeutschen Raum gesehen. Und in Sachen Sicherheit ist es auch kein Problem, wenn man den Ratschlag berücksichtigt, das Auto immer auf bewachten Parkplätzen abzustellen, die es überall gibt. Persönlich gesagt, würde ich mich auch in bestimmten Gegenden trauen, das Fahrzeug auf öffentlichen Parkplätzen abzustellen.

Mit dem Zug braucht es von Frankfurt mit einem Umstieg in Berlin gute 11 Stunden nach Allenstein. Ein idealer Ausgangspunkt für Reisen in die Masuren und das Oberland.

Mit dem Flugzeug empfiehlt sich als Ziel Danzig, da dies der nächste internationale Flughafen für das Masurengebiet ist. Und außerdem ist Danzig selbst schon mehrere Reisen wert. So haben wir uns entschieden von Frankfurt nach Danzig zu fliegen und von dort aus einen Mietwagen zu nehmen.

Mit einem Charterflug muss man in Berlin umsteigen, Lufthansa bietet von Frankfurt Direktflüge an und wenn man diese frühzeitig bucht, kommt man mit unter 180,-- Euro hin und zurück, wenn einen eine späte Anreise und früher Abflug nicht stört.

Somit war nun klar, dass unsere Route in Danzig beginnt und endet:

Tag 01: Danzig (Gdansk)

Tag 02: Marienburg (Malbork)

Tag 03: Preußisch Holland (Pasłęk) - Locken - Allenstein (Osztyn)

Tag 04: Dietrichswalde (Gietrzwałd) - Langgut - Locken - Alt Schöneberg

Tag 05: Allenstein

Tag 06: Osterode (Ostróda) - Marienfelde (Glasnoty)

Tag 07: Allenstein - Diwitten - Braunswalde

Tag 08: Tannenberg - Gilgenburg - Seeben - Klein Koslau - Neidenburg (Nidzica)

Tag 09: Bischofsburg (Biskupiec) - Sensburg (Mrągowo) - Rydzewen (Kreis Lötzen)

Tag 10: Lötzen (Giżycko)

Tag 11: Lyck (Ełk) - Klaussen - Alt Jucha (Stare Juchy)

Tag 12: Rastenburg (Kętrzyn) - Steinort

Tag 13: Rydzewen - Löwentin See

Tag 14: Milken - Aris - Silky - Lyck - Widminnen

Tag 15: Schimonken - Rhein (Ryn) - Zondern (Sądry - Bauernmuseum) - Seehesten - Sorquitten - Allenstein

Tag 16: Allenstein (Archivum Państwowe)

Tag 17: Mohrungen (Morąg) - Danzig

Insgesamt haben wir in den 17 Tagen 1650 km abgefahren.

Gesamtkarte

 

Mietwagen

Die Buchung des Mietwagens habe ich ebenfalls über ein Mietwagenportal durchgeführt, wobei unsere Wahl auf einen lokalen Anbieter fiel, da dieser i.d.R. günstiger ist. Allerdings kann dies auch etwas von Nachteil sein, wenn man selbst nicht flexibel ist oder mit den neuen Techniken nicht so gut umgehen kann. So hatten wir in der Buchung automatisch ein mobiles Navi mitgebucht. Vor Ort stellte sich jedoch heraus, dass die Menüführung sich zwar auf Deutsch einstellen ließ, die Sprachführung jedoch nur auf polnisch verfügbar war. Hier konnte das Personal vom polnischen Mietwagenverleih auch keine Lösung anbieten. Es ist also gut, immer ein eigenes Navi mit dabei zu haben. Wir sind mit der App von Navmii sehr gut gefahren. Es hat uns nur ganz selten im Stich gelassen und das vielleicht auch nur, weil wir kein mobiles Internet unterwegs hatten, sondern nur GPS. Selbst auf Sandpisten wurden wir sicher geführt.

Eine Straßenkarte empfiehlt sich dennoch zusätzlich dabei zu haben, wobei ich die Karten vom Höfer-Verlag für Ost- und Westpreußen sehr empfehlen kann, auch wenn sich derzeit im Straßenbau in Polen sehr viel tut. Der Vorteil der Höfer-Karten ist, dass sie zweisprachig sind und einem bei der Suche nach den Ahnenspuren sehr hilfreich ist.

Für die Mietwagenbuchung haben wir das Portal http://mietwagen.idealo.de genutzt, welche mit cartrawler.com zusammenarbeiten. Alternativ kann man das Portal http://www.cardelmar.de nutzen, welches für diese Reise jedoch nicht die besseren Angebote hatte.

Reisevorbereitungen

Es empfiehlt sich in jedem Fall, sollten Sie auf den Spuren Ihrer Ahnen oder der ostpreußischen Geschichte sein, dass Sie sich ein wenig hinsichtlich der Örtlichkeiten vorbereiten. Die gängigen Reiseführer helfen Ihnen bei den touristisch attraktiven Orten, die Nebenpfade werden hier jedoch nicht berücksichtigt.

Hierzu werde ich noch einen eigenen Artikel schreiben zu einem späteren Zeitpunkt schreiben.

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