Ostpreußenblatt, Folge 38 vom 17.09.1955

Seite 6   Labiau

Gesucht werden:

Johannes Rother, geb. 06.07.1900, und Ehefrau Gertrud, geb. 10.06.1902, und ihre Kinder Brigitte, geb. 20.08.1932 und Marion, geb. 1945 

Karl Saparantzki und Erwin Saparantzki, Sägemülenbesitzer, Liebenfelde

Gustav Baumgart, Liebenfelde

Charlotte Heckmann, Goltzhausen

Walter Bartschat, geb. 07.07.1909, Meißenbruch

 

Seite 6   Gumbinnen. Freidrich-Schüler trafen sich

Zu einer Wiedersehensfeier nach dreiunddreißig Jahren trafen sich im Hause des Forstmeisters Ballmann in Lüneburg die Abiturienten des Jahres 1922 des Gumbinner Gymnasiums (Friedrichschule). Die ehemaligen Abiturienten konnten als Gast ihren früheren Deutsch- und Geschichtslehrer, Dr. Johannes Schroeter, begrüßen. Die Versammelten gedachten ihrer beiden toten Kameraden, Neumann und Kretzer, und des ältesten noch lebenden Gumbinner Abiturienten Dr. Spurgat (Hoixen), der im Jahre 1884 seine Reifeprüfung an der Schule ablegte.

 

Seite 6   Angerapp. Gesucht werden:

Karl Wirowski, Grieswalde (Griesgirren)

Fritz Kuschewski, Schanzenhöh (Ballupönen)

Frau Schilling, Gudellen

Frau Elise Quitschau (kann auch vielleicht Mignat heißen), geb. Szameit, Bindemark (Bindszuhnen).

Otto Scherwat (soll Gespannführer auf einem Gut in der Nähe von Angerapp gewesen sein)

Angehörige der Frau Marie Sziegat, geb. 1921,

Schweizerfrau aus Angerapp oder Klein-Angerapp.

Angehörige der Familie Korth, früher Angerapp, Markt

 

Seite 7   Pr.-Holland. Gesucht werden.

Familie Otto Scheffler; Familie Haase und Frau Christel Raudonat, geb. Haase, aus Sumpf; Otto Wenzel-Sommerfeld und Angehörige; Frau Anna Bahr, Herrmannswalde; Frau Erna Kristott, geb. 17.08.1915, Schönfeld bei Pr.-Holland.

Ferner wird Ingeborg Wittkopf aus Berlin, geb. 17.01.1930 in Berlin, zuletzt in Pr.-Holland wohnhaft gewesen, gesucht. Die ursprüngliche Anschrift der dreizehnjährigen Ingeborg Wittkopf war Berlin-Wilmersdorf, Pfalzburger Straße 18. Wir konnten feststellen, dass dies die Anschrift eines katholischen Kinderheims war, das am 09.08.1943 nach Dykernfurth evakuiert wurde. Von hier kehrte sie zurück, um am 01.06.1944 zu ihrer Mutter, Maria Wittkopf, geb. Petersill, zu ziehen.

 

Seite 7   Johannisburg. Gesucht wird.

Ida Schwatinski, geb. Grehszick, Dorf Raken

 

Seite 7   Suchanzeigen

Suche Kameraden von der Luftschutzpolizei Königsberg, Kaserne General-Litzmann-Straße, Nachr. erb. Frau Cläre Reuter, Lübeck, Mendelweg 18, früher: Königsberg Pr., Hufenallee 44 – 46

 

Max Bergmann, geb. 04.08.1910 in Königsberg Pr., Steile Gasse Nr. 12. Nachr. erb. Puw. Klaus Büttner, hamburg 39, Hindenburgstraße 45, Block 3

 

Wer kann Auskunft geben über Elisabeth Ditt geb. Tomaschki, zuletzt wohnhaft Rastenburg? Nähere Angaben nicht möglich. Nachr. erb. Frau Korth, Minden, Westf., Parkstraße Nr. 6

 

Heimkehrer! Wer weiß etwas über den Obergefreiten Bruno Frischkorn, vermisst in Stalingrad, Feldpostnr. 18 345? Nachr. erb. Frau Gustel Frischkorn. Herford, Westf., Wilhelmshöhe 122, früher: Ragnit, Kreis Tilsti, Ostpreußen

 

Wer kann mir die jetzige Anschrift von Viehhändler Janson, früher wohnhaft in Gehlenburg, Kreis Johannisburg, Ostpreußen, mitteilen? Nachr. erb. Frau Ida Witzak, Bochum, Hattinger Straße 271. Unkosten werden erstattet.

 

Heimkehrer aus Ostpreußen, Litauen und Russland! Suche meinen Sohn Dieter Kaschubat, geb. 09.12.1938 in Nogathau, Kreis Elbing. Dieter ist Anfang Juni 1947 von Tilsit nach Übermemel geflohen. Ende Juni 1947 zum letzten Male in Tilsit gesehen worden. Wer war mit Ursula, Dieter und Doris Kaschubat in Tilsit, Grünstraße 19, zusammen? Wo ist Familie Koch, Anneliese Weitschies, Meta Moritz, Frau Grimm, Frau Zilt und Werner? Nachr. erb. Gustav Kaschubat, Bielefeld, auf dem niederen Esch Nr. 9, Unkosten werden erstattet.

 

Wer kann mir Auskunft geben über den Verbleib des Lehrers August Käding, aus Ostpreußen? Nachr. erb. Stuckmann, Lemgo i. L., Breite Straße 40

 

Gesucht wird Wilhelm Schleimann, geb. 17.12.1869, Zinten, Ostpreußen, Schneidermeister, bis Febr. 1945 wohnhaft in Zinten, Ostpreußen. Nachr. erb. Artur Schleimann, Berlin-Spandau, Hedwigstraße 7

 

Wer teilt mir die Anschrift mit von Frau Ida Wimmer, geb. Durittke, früher wohnhaft Liebstadt, Ostpreußen, Siedlung 8? Auskunft erb. Ida Hipel, Gelsenkirchen, Florastraße 90

 

Otto Gregor, geb. 09.09.1908 in Rotbach, Kreis Lyck, Ostpreußen, wohnhaft gewesen in Halldorf, Kreis Treuburg, Ostpreußen, Oberfeldwebel, 1. Kompanie Festungs-Infanterie Bat. 1401 in Warschau. Bei den Rückzugskämpfen verwundet, im März 1945 aus einem Lazarett wieder zum Einsatz gekommen. Die letzte Feldpostnr. 43 997 B. Nachr. erb. Walter Segatz, Hagen, Westf., Franzstraße 111. Unkosten werden erstattet.

 

Seite 7   Verschiedenes

Ehemalige Angehörige der Aufklärungs-Abteilung 114 der 114. ostpr. Jäger-Division. Einsatzraum Kroatien und Italien, werden gebeten, ihre Anschrift zur Vervollständigung der Adressenliste und zur Klärung von Vermisstenschicksalen an Freidrich Bröker (21a) Detmold (Lippe) Marienstraße 50, zu senden.

 

Seite 9   650 Jahre Stadt Saalfeld

Die rund dreitausend Einwohner zählende Stadt Saalfeld liegt am nördlichen Ufer des Ewingsees und an der Bahnstrecke Elbing-Osterode-Hohenstein. Sie ist eine Gründung des Deutschen Ritterordens; ihre Gründung erfolgte im Jahe 1305. Als Wappen führt die Stadt den Heiligen Johannes, dargestellt als Märtyrer in einem mit siedendem Öl gefüllten Kessel, ihre Stadtfarben sind Blau-Gold-Blau. Gründer der Stadt ist der damalige Komtur des Ritterordens, Sieghard von Schwarzburg, anzusprechen, der die erste Handfeste aus dem Jahre 1305 ausgefertigt hat. Ihren Namen führt die Stadt wahrscheinlich nach der Saalfelder Linie der sächsischen Herzöge. In einigen älteren Geschichtswerken finden sich Angaben vor, wonach ein Leopold Seefeld die Stadt gegründet habe, doch lassen sich diese Angaben durch keinerlei Urkunden belegen.

 

Saalfeld war in früheren Zeiten eine der bedeutendsten Städte des Oberlandes. Lange Jahre hindurch war sie Sitz des Pomesanischen Konsistoriums. Die Amtsräume befanden sich in dem sogenannten alten Klosten. Weiterhin beherbergte die Stadt auch die erste Fürstenschule (Gymnasium) Ostpreußens, aus der verschiedene bedeutende Männer hervorgegangen sind. Trotz mehrfacher Verwüstungen in den Ordenskriegen und mehrerer Totalbrände hatte sich die für den Ritterorden typische Bauweise im eigentlichen Stadtkern noch bis zu ihrer Zerstörung im Jahre 1945 erhalten. Die die Stadt umgebenden Mauern fielen schon im vorigen Jahrhundert bis auf wenige Reste; an der Stelle des früheren offenen Wallgrabens befanden sich wohlgepflegte Gärten.

 

Zuletzt war die Stadt ein kleines Landstädtchen, wie es deren so viele in unserer Heimatprovinz gab. Trotzdem spielte sie eine nicht unbedeutende Rolle im Wirtschaftsleben ihrer Umgebung. Sie besaß ein Amtsgericht, eine voll ausgebaute Mittelschule für Knaben und Mädchen und eine siebenklassige Volksschule, die sich in einem 1928 fertiggestellten Neubau befand. Die Stadt hatte auch einige Industrien. Die Holzindustrie, die mit sechs Sägewerken vertreten war, herrschte vor. Bei der günstigen Lage am Wasser und inmitten waldreicher Gegend war dieser starke Industriezweig, dessen Entwicklungsmöglichkeit jedoch keineswegs erschöpft war, nicht weiter verwunderlich. Weiterhin waren noch eine Lederfabrik, zwei Dampfmühlen, eine Ziegelei und mehrere größere Reparaturwerkstätten vorhanden. Sonst bildete die Landwirtschaft den Haupternährungs- und Beschäftigungszweig.

 

Die Lage der Stadt am See und unweit der großen staatlichen Forsten war sehr reizvoll. Wies sie auch keine besonders hervorragenden Sehenswürdigkeiten auf, so versäumte es der Besucher der Stadt jedoch nicht, der noch aus dem 14. Jahrhundert stammenden evangelischen St.-Johannes-Kirche mit ihrem hohen, die Umgebung weithin beherrschenden Turm einen Besuch abzustatten. Unmittelbar an der Kirche befand sich auch ein Rest der Stadtbefestigungsmauer mit dem letzten noch erhaltenen Wehrturm. Ein schönes städtebauliches Bild bot auch die neue Stadtschule mit angebautem Feuerwehrdepot und der diese Baulichkeiten überhöhenden Kirche. Reizvoll war auch ein Gang über den aus dem früheren Hospitalfriedhof entstandenen bescheidenen Stadtpark mit dem Kriegerehrenmal von 1914/1918 und ein Besuch des Bootshauses des Saalfelder Rudervereins, von dem aus man einen herrlichen Rundblick über den Ewingsee mit den angrenzenden Staatsforsten hatte.

 

Saalfeld war ein günstig gelegener Ausgangspunkt für Wasserwanderungen auf den landschaftlich so schönen Oberländischen Seen. Der Besucher ließ sich die Gelegenheit kaum entgehen, die auf dem Wasserwege oder auch auf dem Landwege erreichbaren geneigten Ebenen des Oberländischen Kanals, vor allem bei Buchwalde und Canthen, zu beseitigen, Einrichtungen, wie sie in Europa nicht noch einmal vorkamen.

 

Auch die nähere und weitere Umgebung Saalfelds bot viele landschaftliche Schönheiten. So konnte sehr warm ein Besuch des bei Kunzendorf inmitten der staatlichen Forst gelegenen Klostocksees empfohlen werden, dessen kristallklares Wasser zum Baden verlockte. Ebenso lohnend war die Weiterfahrt nach dem unweit davon gelegenen kleinen Gembensee, dessen Lage, tief eingebettet in Mischwald, eigenartig schön ist. Eine Fahrt durch diesen Wald zu diesen beiden Punkten, die aber zweckmäßig mit dem pferdebespannten Wagen auszuführen war, erweckte tiefe und langanhaltende schöne Eindrücke. Wurde diese Fahrt noch bis nach Pr.-Mark mit seiner alten Ruine der Ritterburg ausgedehnt, so hatte der Besucher auch Gelegenheit, die letzten Zeugen aus der Ordensritterzeit zu betrachten. Der noch gut erhaltene Turm der alten Burg enthielt ein kleines, aber sehenswertes Heimatmuseum.

 

Zeittafel der Stadt Saalfeld

1305: Der in Christburg amtierende Ordenskommtur Sieghard von Schwarzburg erteilt Saalfeld die Handfeste nach kulmischem Recht. (Erneuert 1320, erweitert 1334)

 

1320: Erste Erwähnung der Pfarrkirche St. Johannes, die 1351 eingeweiht wird. Im Zusammenhang mit dem Kirchenbau wird die Stadt befestigt.

 

1331 – 1334: Die Saalfelder graben einen Kanal zwischen dem Ewing- und dem Geserichsee.

 

1404 wird urkundlich die Schule genannt; von

1587 – 1801 war sie, Fürstenschule.

 

1414: Verheerung der Stadt durch die Polen

 

1455: Die Stadt, die im Städtekrieg dem Orden treu bleibt, wird niedergebrannt

 

1480: Gründung eines Franziskanerkloster (1527 aufgehoben).

 

1525 – 1752 war Saalfeld der Hauptort des Oberländischen Kreises und 1587 bis 1751 Sitz des Pomesanischen Konsistoriums.

 

1710: Nur sieben Bürger überleben die Pest.

 

1713: Garnison: Teile des Dragonerregiments von Rosenbruch; letzter Truppenteil (bis 1866) Ulanenregiment Nr. 8

 

1734: Zuzug von sechs Salzburger Familien.

 

1807: Napoleon nimmt in Saalfeld Quartier; ein Attentat auf ihn wird im letzten Augenblick verhindert.

 

1844 – 1861: Bau des Oberländischen Kanals

 

1852: Das alte Rathaus brennt ab. In der Mitte des 19. Jahrhunderts werden die Tore und die Mauern der mittelalterlichen Befestigung abgetragen; erhalten blieb nur ein kleiner Wehrturm.

 

1859: Chausseebau nach Mohrungen

 

1893: Eisenbahnstrecke nach Elbing und Osterode eröffnet

 

1900: Die Stadt hat 2586 Einwohner

 

1939: 3120 Einwohner

 

1945: Am 23. Januar 1945 wird Saalfeld von sowjetischen Truppen besetzt. Der Räumungsbefehl wurde erst am 21. Januar 1945 bekanntgegeben; die Flucht setzte überstürzt ein; eine Lenkung der Räumung erfolgte nicht. Ein nach Schivelbein (Pommern) fahrender Zug konnte nicht alle Einwohner aufnehmen. Viele flüchteten in Trecks, andere retteten sich über das Eis des Ewingsees in die Wälder. Einige hundert Einwohner blieben zurück.

 

Foto: Die evangelische Pfarrkirche von Saalfeld. Das Gotteshaus wurde um 1320 erbaut. Der blendenreiche Turm war ursprünglich höher; er wurde nach einem Blitzschlag im 18. Jahrhundert wiederhergestellt. Im Vordergrund, vor dem Kirchturm, ein Wehrturm der alten Stadtbefestigung.

 

Foto: Saalfeld im 16. Jahrhundert. Nach einem zeitgenössischen Stich.

 

Foto: St. Johannes im Wappen. Das Siegel der Stadt Saalfeld stellt in Blau auf grünem Boden den Apostel Johannes dar, wie er unbekleidet in einem auf flammenden Holzscheiten stehenden goldenen Ölkessel gemartet wird.

 

Seite 9   Der Maler des Yorck-Bildes

Otto Brausewetter, der Maler des bekannten Bildes, Ansprache Yorcks an die ostpreußischen Stände am 5. Februar 1813, das im Sitzungssaal des Landeshauses in Königsberg hing, wurde in Saalfeld am 11. September 1835 geboren. Er studierte an der Königsberger und Münchener Kunstakademie; 1882 wurde er als Professor an die Berliner Kunstakademie berufen. Sein Hauptgebiet war die Historienmalerei; in der alten Aula der Albertus-Universität in Königsberg befanden sich Werke des Malers. Er starb 1904 in Berlin.

 

Seite 9   Nur Saalfeldern gestattet

Durch den im vierzehnten Jahrhundert zwischen dem Ewing- und dem Geserichsee gegrabenen Kanal erhielt Saalfeld eine Wasserverbindung mit Dt.-Eylau. Die Saalfelder konnten mit ihren Kähnen diese Strecke benutzen. In einer besonderen Handfeste erteilte ihnen der Komtur von Schwarzburg die Genehmigung auch den Geserichsee befahren zu dürfen. Fremde durften die neue Verbindungsstraße nicht befahren.

 

Seite 9   Was blieb von der Stadt am Ewingsee? Ein Blick auf das heutige Saalfeld/Von Herbert Pochert

Der Wanderer, der sich in unseren Tagen der Stadt Saalfeld näherte, sah schon von Ferne den breitgefügten Turm der Evangelischen Kirche. Den einladenden Gruß seiner Glocken hörte man weithin in den umliegenden Dörfern und Gutshöfen, und kaum zu zählen waren die Fuhrwerke, die an den Sonntagen auf dem Platz am Gotteshaus aufgefahren waren. Aus allen Himmelsrichtungen waren sie gekommen; strahlenförmig laufen mehrere Chausseen auf die Stadt zu.

 

Der alte Stadtkern, sowie wir ihn kennen, ist zerstört; große Brände vernichteten in dem unheilvollen Jahr 1945 Saalfeld. Könnten wir heute auf den Kirchturm steigen, so würde sich uns das folgende Bild bieten.

 

Foto: Saalfeld 1954. Dieses Bild der zerstörten Stadt wurde vom Turm der Pfarrkirche aus aufgenommen. Vorne links in der Ecke sieht man die Ruinen des einstigen Hotels Jankowski; man erkennt auch den Marktplatz. Die Baumreihe im Hintergrund zeigt die Chaussee, die über Barten nach Maldeuten führt

 

Nach Norden zu, unmittelbar vor uns, sehen wir auf das neue Schulhaus. Dann lenken die Ruinen des Postamts, der Molkerei und des Bürgermeisteramts unseren Blick auf sich. Dem Bürgermeisteramt gegenüber stand das Kriegerdenkmal. Unsere Gedanken wandern zu einem Grabhügel auf dem Heldenfriedhof in Reinbek (Bezirk Hamburg), der mit einem einfachen Holzkreuz geschmückt ist, es trägt die Inschrift: Unteroffizier Eduard Pietsch, gestorben im April 1945. Unter diesem Hügel, tausen Kilometer von Saalfeld entfernt, ruht der letzte Bürgermeister, der die Stadt viele Jahre vorbildlich verwaltet hat.

 

In der Richtung des Elektrizitätswerks und des Schlachthauses liegen links vom Bahnhof die Reste der fünf Sägewerke, die einen großen Teil ihres Holzes aus Waldungen in Polen auf dem Wasserweg in großen Flößen erhielten. Die in der Elbinger Straße befindlichen Siedlungshäuser entstanden während der Wohnungsnot nach dem Ersten Weltkrieg. Das letzte Haus ist, die Villa, wie das beliebte Gartenrestaurant kurz genannt wurde.

 

In der Ferne erkennt man das Dorf Boyden und den Wasserturm des Bahnkreuzungspunktes Miswalde; er verlor seine Bedeutung, als 1945 die Eisenbahnstrecke von Elbing über Miswalde und Saalfeld nach Osterode abgebaut wurde.

 

Beim Anblick der katholischen Kirche und der Friedhöfe am Landweg nach Koschainen gedenken wir der Flüchtlinge aus dem Kreise Insterburg, die hier beim Einzug der feindlichen Truppen Schutz gesucht hatten. Viele von ihnen starben einen gnadenlosen Tod; sie fanden in Saalfeld ihre letzte Ruhestätte. Hinter verstreuten Bauernhöfen liegt die Pelztierfarm Lindenhof; ostwärts von ihr breiten sich die Felder, Weiden und Waldstücke der Güter Bündtken, Gergehnen, Posorten, Barten und Drenken aus.

 

Wir blicken hinunter zum Marktplatz, auf dem noch die Rotdornbäume stehen. Die Ruinen in der linken Ecke sind die Trümmer des Hotels Jankowski, das in ganz Ostpreußen einen guten Ruf genoß. In seiner Nähe befanden sich die Gebäude der Landschafts-, der Vereins- und der Kreisbank, die Apotheke, Anwaltsbüros, Geschäfte und Handwerksbetriebe. Das Deutsche Haus an der, Jankowski, gegenüberliegenden Ecke blieb erhalten. Unsere Blicke wandern durch die Kirchenstraße und über den Schweinemarkt mit seinen altertümlichen Häusern.

 

Wir erinnern uns noch gut der Werkstatt des Schmiedemeisters Schmidt, des Begründers des Vereins der Reisebrieftauben-Züchter. Trotz schwerer Verluste, den sie durch die in den benachbarten Waldungen nistenden Raubvögel erleiden mussten, betrieben viele Saalfelder mit Passion die Brieftaubenzucht. Schöne Reiseerfolge konnten verbucht werden; es gab hier Tauben, die in kurzer Zeit von Schönlanke, die Entfernung bis Saalfeld beträgt 375 Kilometer, in den alten Schlag zurückkehrten.

 

Über die Maschinenfabrik Dieser hinweg zeigt sich das Schützenhaus; dann streifen wir die Stadtrandsiedlung, Lehmhausen, die ein Muster neuester Siedlungsordnung war. Ihr Name deutete nicht etwa an, dass die Häuser aus Lehm gebaut waren, der Boden war fetter Lehm, wohl schwer zu bearbeiten, aber sehr fruchtbar. Wir finden auch die Klosterstraße mit der Raiffeisenbank und dem Amtsgericht. Im Südwesten, über den Rombitter Wald hinweg suchen wir die Dörfer Kattern, Schliewe und Mitteldorf; der Kirchturm von Schnellwalde ist uns ein guter Richtungspunkt. Auf der Höhe hinter der Trift, wo die zweite Stadtrandsiedlung liegt, fällt das Gelände zum Ewingsee ab.

 

Der Ewingsee, schon der Name lässt jeden Saalfelder aufhorchen. Gehörte er nicht mit zum Bilde der Stadt, ja, zum Leben ihrer Einwohner? Kam man von einer Reise zurück, so fühlte man scih erst richtig zu Hause, wenn man seinen blanken Spiegel im Sonnenlicht vor sich sah. Etwa zwanzig Quadratkilometer ist er groß; eine lieblich wirkende Insel erhebt sich aus seinem Wasser. Wie in der aus Anlass der 600-Jahr-Feier Saalfelds von Justizrat Degner herausgegebenen Stadtchronik berichtet wird, gehörte der See früher der Stadt. Die Stadtväter sollen aber die Besitzrechte für ein großes Faß Bier an den Staat abgetreten haben. Das hätten sie lieber unterlassen sollen, denn die Stadt machte hierbei kein gutes Geschäft. Als der Staat wenige Jahe vor dem Zusammenbruch einige Quadratmer Seegelände dem Saalfelder Ruderverein überließ, verlangte er einen Preis, der den Wert des Bieres um ein Vielfaches überschritt.

 

Wie wunderbar war doch die Zeit, als wir Ruderer in dem Bootshaus unter dem Kommando von Falkewitz, Jankowski oder Meißner tagten! Wie gut haben der Ökonom Sommer und seine Frau Lieschen uns doch versorgt, wenn es galt, den Hunger oder gar den Durst zu stillen.

 

Über den Ewing- und den Geserichsee bestand eine Dampferverbindung nach Deutsch-Eylau. Während der Fahrt genoß man den Blick auf die bewaldeten Westufer des Geserichsees. Im Walde versteckt lag Schwalbendorf, das viele Saalfelder als Sommerfrische bevorzugten. Auf dem großen Gemeinschaftstrockenplatz am See brachte die Jugend manche lustige Nacht zu. Die Nase machte uns damals auf die Lederfabrik Schulz aufmerksam, und der Durst auf den, Bierverlag Englisch Brunnen.

 

Vom Kirchturm könnten wir hinter dem Ewingsee Weinsdorf mit seiner Kirche liegen sehen, im Westen blinkt aus der großen Alt-Christburger Forst der Kunzendorfer See, ein herrlicher Waldsee mit gutem Badestrand, an dessen Ufern wir oft Erholung fanden.

 

Schön war es in Saalfeld und in seiner herrlichen Umgebung! Möge uns das Schicksal bald dorthin zurückführen.

 

Seite 11   Ostpreußische Leistungskühe

Bild 1: Ostpreußische Hochzuchtherde im Samland auf der Weide

Bild 2: Deutsche Rekordkuh, Quappe, in Palmnicken

Bild 3: Winterauslauf der Kühe in Jücknitz

 

Charakteristisch für das ostpreußische Landschaftsbild waren die schwarzweißen Herden des ostpreußischen Holländer-Herdbuchviehs. Wir zeigen eine typische Hochzuchtherde des Samlandes auf der Weide, Bild 1, weiter die deutsche Rekordkuh im Jahre 1930, Quappe, der Güterdirektion Palmnicken, Bild 2. Ihre höchste Jahresleistung betrug 14 708 kg Milch mit 3,92 Prozent Fett = 577 kg Milchfett. Die Abbildung zeigt, Quappe, 13 Jahre alt; bis dahin hatte sie eine Gesamtleistung von

70 000 kg Milch = 58 Zentner Butter aufzuweisen.

 

Die naturgemäße Haltung unserer ostpreußischen Rinder zeigt ein weiteres Bild 3; den Winterauslauf der Kühe in Jäcknitz. Aus dieser Hochzuchtherde des Herrn von Saint Paul waren ebenso wie in Palmnicken zahlreiche Kühe und Bullen in das deutsche Rinderleistungsbuch eingetragen.

 

Seite 13   Wir gratulieren

Zum 90. Geburtstag

Am 14. September 1955, dem Landsmann Michael Kargitta aus Alt-Ukta, Kreis Sensburg, jetzt wohnhaft in Dortmund, Willinghofen, Beitterstraße 28

 

Am 18. September 1955, dem Kirchschullehrer i. R. Josef Krämer aus Frauendorf, Kreis Heilsberg, später Königsberg, jetzt in Biedenkopf a. d. Lahn, Bachgrundstraße 18, wo er von seiner Tochter Adelheid umsorgt wird. Bei seiner Vorliebe für Musik betätigt er sich an Snntagen in der dortigen Kirche als Organist.

 

Am 20. September 1955, dem Eisenbahn-Obersekretär i. R. August Grajetzki aus Tilsit. Er wohnt jetzt in der sowjetisch besetzten Zone und ist über Hermann Pliquett, Burg bei Kirchzarten, Kreis Freiburg, Breisgau, zu erreichen.

 

Am 22. September 1955, dem Maurermeister Wilhelm Masannek aus Soldau, Kirchenstraße 11, Kreis Neidenburg, jetzt bei seiner Tochter Anna Marie Hennig, Hidden, Rheinland, Mittelstraße 77

 

Am 24. September 1955, Frau Gabriele Zaertner, die in Königsberg geboren wurde und seit 1905 in Garmisch lebt. In den Königsberger Jahren lernte sie den später weltberühmten Mathematiker David Hilbert und den Physiker und späteren Nobelpreisträger Arnold Sommerfeld kennen; beide waren damalls Dozenten an der Königsberger Albertina. Mit ihnen verband sie eine Freundschaft fürs ganze Leben. Frau Zaertner ist in vielen Gebieten der Kunst und der Wissenschaft gebildet.

 

Zum 88. Geburtstag

am 9. September 1955, dem Bahnlokalwärter i. R. Michael Kaffka aus Johannisburg und Rastenburg, jetzt wohnhaft in Lengerich in Westfalen, Altersheim, Im Hook 17

 

am 16. September 1955, der Witwe Anna Selmigkeit, geb. Baltruschat, aus Groß-Wersemeningken bei Lasdehnen, Kreis Pillkallen. Sie wohnt heute bei ihrer Tochter Helene Bartel, Berlin-Lichterfelde, Giesensdorfer Straße 25

 

am 21. September 1955, dem Postbetriebsassistenten i. R. Rudolf Rosener aus Königsberg, Kurfürstendamm 4, jetzt wohnhaft in Birkesdorf, Düren, Rhld., Dürener Straße 49

 

Zum 87. Geburtstag

Am 6. September 1955, Frau Marie Taruttis, geb. Kerpa, aus Tilsit, Marienstraße 6, jetzt bei ihrer Tochter Hanni in Hameln, Kastanienwall 9

 

Zum 86. Geburstag

Am 24. September 1955, dem Landwirt Ludwig Gutzat aus Jägerwalde bei Willuhnen, Kreis Schloßberg, jetzt bei seiner Tochter Edith Jurisch in Bederkesa, Kreis Wesermünde, Forstamt

 

Zum 85. Geburtstag

An 12. September 1955, dem Landsmann Anton Wilke aus Frauenburg, Braunsberger Vorstadt 13, jetzt wohnhaft in Burg in Dithmarschen, Buchholzer Straße 44

 

Am 18. September 1955, dem Postassistenten i. R. Albert Bledau aus Königsberg, Beeckstraße 21, jetzt in Hameln, Schlesierweg 9

 

Am 20. September 1955, Frau Martha Will, verw. Lyk, geb. Freudenreich, aus Tiefensee, Kreis Heiligenbeil, jetzt wohnhaft in Clausthal-Zellerfeld I, Zeelbach Nr. 24, DRK

 

Zum 84. Geburtstag

Am 18. September 1955, Frau Henriette Alkenings aus Tilsit, jetzt wohnhaft bei ihrer Tochter Erika in Regensburg.

 

Am 24. September 1955, dem Stellmachermeister Franz Drewke aus Augam, Kreis Pr.-Eylau, jetzt in Soltau, Hannover, Rühberg 8

 

Zum 83. Geburtstag

Am 7. September 1955, Frau Agnes Wisbar aus Tilsit, jetzt in Gr.-Sittensen, Bezirk Bremen

 

Am 9. September 1855, Frau Martha Stepputat, geb. Panzer, aus Friedenau, Kreis Insterburg, jetzt  bei ihrer jüngsten Tochter und Familie Steinfeld, Freiburg-Haslach, Neuenburger Straße 7

 

Am 21. September 1955, Louise Hamann, geb. Danzer, aus Königsberg, Am Fließ 41, jetzt wohnhaft in Braunschweig, Andreeplatz 3

 

Zum 81. Geburtstag

Am 19. September 1955, Frau Martha Bendrick, geb. Klein, aus Gr.-Lindenau, Landkreis Königsberg, jetzt bei Familie Gersner, Bremen-Osterholz, Gärtnerei, Schewemoorer Landstraße 78

 

Am 19. September 1955, Frau Paula Neumann, geborene Bendrick, aus Königsberg, jetzt bei ihrer Tochter in Saulgau, Südwürttemberg, Blauwstraße 12 b

 

Zum 80. Geburtstag

Am 12. September 1955, dem Landsmann August Scheffler aus Steinhof, Kreis Angerburg, jetzt wohnhaft in West-Wanna bei Otterndorf, Niederelbe

 

Am 15. September 1955, Frau Minna Buchholz, Witwe des Revierförsters Erich Buchholz, früher Försterei Eckschilling, Kreis Osterode. Sie wohnt jetzt  bei ihrer Tochter Charlotte in Lüneburg, Altenbrückerdamm 6

 

Am 17. August 1955 (villeicht Schreibfehler: September?) dem Postbeamten a. D. Karl Scheffler aus Königsberg, Briesenerstraße 8, jetzt bei seiner Tochter Eva und seinem Schwiegersohn Karl Scheumann, Aachen, Eynattener Straße 1

 

Am 20. September 1955, feiert in geistiger und körperlicher Frische Frau Johanna Audörsch, geborene Neumann, ihren 80. Geburtstag. Ebenfalls ihr Ehegatte, Emil Audörsch am 13. September 1955, seinen 79. Geburtstag. Seit der Flucht 1945 wohnen sie in Nortmoor, Leer-Ostfriesland, früher Braunsberg, Ostpreußen

 

Am 24. September 1955, dem Landsmann Adam Salopiata aus Millau, Kreis Lyck, jetzt in Gelsenkirchen-Rotthausen, Schonnebecker Straße 108, Altersheim.

 

Am 27. September 1955, Frau Berta Marienberg, geb. Sommer, jetzt in Tornesch-Arnlohe, Kreis Pinneberg, Schleswig-Holstein, bei Familie Hans Toillin.

 

Zum 75. Geburtstag

Am 7. September 1955, Frau Martha Swarat, geb. Schiller, aus Schirwindt, jetzt wohnhaft in Schweichel 106, bei Herford, Westfalen

 

Am 10. September 1955, dem Bauern Theodor Peter aus Hussehnen, Kreis Pr.-Eylau, jetzt bei seinem Sohn in der sowjetisch besetzten Zone

 

Am 14. September 1955, dem Landsmann Rudolf Arendt. Er wohnt jetzt in Burgsteinfurt in Westfalen und hat dort die landsmannschaftliche Gruppe gegründet, deren erster Vorsitzender er ist. Auch die Gründungen der Gruppen in Rheine, Ochtrup und Borghorst ist Landsmann Arendt zu verdanken. Alle Landsleute gratulieren ihm herzlichst.

 

Am 16. September 1955, Frau Martha Gratzel, geborene Braun, aus Mehlsack, jetzt in Heiligenberg, Baden, Caritasheim

 

Am 16. September 1955, dem Lehrer i. R. Fritz Lach aus Arlen über Lötzen, jetzt wohnhaft in Hengersberg, Niederbayern, Schwanenkirchener Straße 54

 

Am 17. September 1955, dem Kaufmann Hermann Schmidt aus Suwalki, er war früher Bürgermeister und Amtsvorsteher in Stroppen, Kreis Angerapp. Er wohnt jetzt in Tarmstedt 4, Bezirk Bremen

 

Am 17. September 1955, Frau Gertrud Willfang aus Groß-Heydekrug, Kreis Samland. Sie wohnt jetzt bei ihrer Schwägerin Frau Nowakowski, Hamburg, Eilbektal 43

 

Am 18. September 1955, dem Ingenieur Walter Rudau, geboren in Elbing, bis zur Flucht in Landsberg an der Warthe wohnhaft gewesen. Er wohnt jetzt in Ansbach, Mittelfranken, Sudetendeutsche Straße 11

 

Am 20. September 1955, de Oberstellwerksmeister a. D. Ferdinand Kroß aus Königsberg, Ostbahnhof 1, jetzt bei seiner Tochter Olga Schneider, Düsseldorf-Benrath, Börchemstraße 37

 

Am 22. September 1955, dem Polizeimeister i. R. Franz Klohde aus Angerburg, jetzt wohnhaft in Berlin-Neukölln, Fuldastraße 14, bei Vogt

 

Am 23. September 1955, dem Landsmann Richard Groß aus Königsberg, Roßgärter Hinterstraße 10/11; jetzt in Niederaudorf am Inn.

 

Am 23. September 1955, dem Landwirt Freidrich Hicketier aus Maldeuten, Kreis Mohrungen. Er wohnt zusammen mit seiner ältesten Tochter, Frau Liselotte Dankworth, in der sowjetisch besetzten Zone. Seine Anschrift ist über den Kreisvertreter von Mohrungen, Reinhold Kaufmann, Bremen, Schierkerstraße 8 und über seine jüngste Tochter, Frau Dora Esche, Schweiburg, Kreis Wesermarsch, zu erfahren.

 

Am 25. September 1955, der Landwirtswitwe Helene Schwill, geb. Meyer, aus Rothenen, Kreis Pr.-Eylau, jetzt wohnhaft bei ihrer Tochter Christel Klein, Minden, Westfalen, Hermannstraße 16

 

Am 25. September 1955, dem Landwirt Robert Rudzewski aus Kulsen, Kreis Angerburg, jetzt wohnhaft in Solingen, Katternberger Straße 155a

 

Seite 13   Oberbaurat i. R. Callenberg 101 Jahre. Er wirkte in Memel und in Allenstein

In Münster vollendete am 8. September 1955, der Oberregierungs- und Oberbaurat i. R. Josef Callenberg sein 101. Lebensjahr. Der Jubilar wurde in Sigmaringen in Württemberg geboren, ist aber durch seinen Beruf eng mit unserer Heimat verbunden. 1895 übernahm er die Leitung des Hochbauamtes in Memel. Er baute dort das Landgerichtsgebäude, das Lepra-Krankenhaus und die Kirche und das Pastorat in Plicken. Seit 1909 wirkte Josef Callenberg als Regierungsbaurat in Allenstein; er war während des Ersten Weltkrieges in der Kriegshilfskommission für die Provinz Ostpreußen tätig. Ihm oblag der Wiederaufbau der von den Russen zerstörten Städte und Dörfer. 1920 trat Oberbaurat Callenberg, nach Düsseldorf versetzt, in den Ruhestand. Der Jubilar erfreut sich körperlicher und geistiger Frische. Er nimmt am Tagesgeschehen regen Anteil und berichtet gern von seinem Wirken in unserer Heimat. Das Ostpreußenblatt gratuliert herzlich.

 

Seite 13   Elchvater, Weber-Kastaunen 80 Jahre

Am 30. September 1955 begeht Forstamtmann i. R. Heinrich Weber, früher Oberförsterei Kastaunen, Forstamt Tawellenbruch (Tawellningken), in Frohnhausen-Dillkreis, Hessen, in voller geistiger und körperlicher Frische seinen 80. Geburtstag.

 

Sein Großvater und sein Vater waren Förster auf dem Forsthaus Neuhaus bei Dillenburg, wo er geboren wurde. Als jüngster Sohn sollte er die grüne Tradition seiner Vorfahren fortsetzen. Gegen Ende seiner neunjährigen Dienstzeit erhielt er ein Militärkommando nach Ostpreußen, Oberförsterei Wischwill. Nach Ablauf dieses Militärkommandos entschloss er sich, in Ostpreußen zu bleiben. 1903 wurde er als Forstaufseher nach Kastaunen in der damaligen Oberförsterei Tawellningken, dem Mittelpunkt des Elchreviers, versetzt. 1923 erhielt er nach einer vierzehnjährigen Dienstzeit als Forstsekretär der Oberförsterei Tawellningken die planmäßige Försterei Kastaunen. 1934 wurde er zum Oberförster und 1941 zum Forstamtmann ernannt.

 

Während des Zweiten Weltkrieges verwaltete er das Forstamt Tawellenbruch. Am 20. Januar 1945 verließ er sein geliebtes Elchrevier mit einem Treck. Er gelangte schließlich im Sommer 1945 nach Dillenburg, seiner Heimat. Eine ganz besondere Freude war es für ihn, dass er als letzte Etappe seiner Forstlaufbahn auf dem Forstamt Driedorf tätig war, wo 1891 seine Laufbahn begonnen hatte. Am 1. März 1949 wurde er in den Ruhestand versetzt.

 

Von schweren Schicksalsschlägen blieb er leider nicht verschont. 1933 starb seine Lebensgefährtin, eine Ostpreußin. Ein Sohn verunglückte 1925 als Forstlehrling tödlich. Sein jüngster Sohn, Revierförster im Forstamt Borcken, Ostpreußen, fiel 1943 im Osten. So war sein Herzenswunsch, dass einer seiner Söhne in vierter Generation die Tradition der grünen Farbe fortsetzen sollte, zunichte geworden. Er hofft aber, dass einer der drei Jungen seines gefallenen Sohnes einmal den grünen Rock tragen werden.

 

Obwohl Forstamtmann Weber aus dem Westerwald stammte, war er in den 43 Jahren ein echter Ostpreuße geworden. Mit dem deutschen Elchwild wird sein Name für immer verbunden sein. Schweren Herzens gehen seine Gedanken heute oft zu seinem ostpreußischen Elchrevier mit seinen dunklen Erlenwäldern, den vielen Gewässern und Teichen an der Küste des Kurischen Haffes und zu seiner Lebensarbeit, der Hege und Pflege des deutschen Elchwildes, zurück.

 

Den Jubilar grüßen alle, die ihn gekannt haben, mit einem kräftigen Waidmannsheil. Sie wünschen ihm einen langen, ruhigen und gesunden Lebensabend.

 

Seite 13   Robert Riechert achtzig Jahre

Am 20. September 1955 wird Bezirks-Oberleutnant der Gendarmerie a. D. Robert Riechert, jetzt in Lüdenscheid, Westfalen, Karl-Berg-Weg 6, achtzig Jahre alt.

 

Landsmann Riechert, seit 1905 im Landkreis Memel als Gendarmerie-Beamter tätig, erhielt im Dezember 1935 die Leitung der Landespolizei des Memelgebiets. Aber nicht nur seine Tätigkeit als Polizeifachmann war wesentlich, er hat auch von 1925 bis 1935 als Mitglied des Memelländischen Landtages sich unermüdlich und unerschrocken für die Autonomie des Memelgebiets eingesetzt, vor allem auch in der Zeit, als das Präsidium des Landtages in der Ausübung seiner Tätigkeit schwer behindert war.

 

Landsmann Riechert ist auch jetzt in Lüdenscheid in den Vertriebenenorganisationen tätig. Er ist Ehrenvorsitzender der Landsmannschaft Ostpreußen, Kreisgruppe Lüdenscheid, und Ehrenmitglied der Kreisvereinigung der Ostvertriebenen, Kreisgruppe Lüdenscheid.

 

Mit uns wünschen zahlreiche Landsleute, vor allem aus den Memelkreisen, Landsmann Riechert, seine Frische und Gesundheit mögen ihm noch recht lange erhalten bleiben und es möge sich das Schicksal seines als Soldat in Ostpreußen verschollenen ältesten Sohnes, des Forstmeisters Walter Riechert, in einem guten Sinne bald aufklären.

 

Seite 14   Goldene Hochzeiten

Der Postinspektor i. R. Hugo Plaumann und seine Ehefrau Alma, geb. Knoop, aus Allenstein, Jägerstraße 7, feierten am 14. September 1955 das Fest der Goldenen Hochzeit. Das Ehepaar wohnt jetzt in Gunzenhausen, Mittelfr., Jägerstraße 30

 

Am 18. September 1955, begehen das Fest der Goldenen Hochzeit der Fabrikbesitzer Fritz Schweiger und seine Ehefrau Helene, geb. Koralus, aus Wildminnen, Kreis Lötzen. Landsmann Schweiger lebte mehr als vierzig Jahre in Widminnen und war dort Schiedsmann, Vorsteher der Schützengilde, Standesbeamter und vorübergehend stellvertretender Bürgermeister. Das Ehepaar wohnt jetzt in Hannover-Kirchrode, Tiergartenstraße 73

 

 

 

Der Landwirt Ludwig Gutzat und seine Ehefrau Martha, geb. Both, aus Jägerswalde bei Willuhnen, Kreis Schloßberg, jetzt bei ihrer Tochter Edith Jurisch in Bederkesa, Kreis Wesermünde, Forstamt, begehen am 22. September 1955, das Fest der Goldenen Hochzeit.

 

Der Altbauer Johann Jakubzik und seine Ehefrau Wilhelmine feiern am 22. September 1955 ihre Goldene Hochzeit. Zwei Söhne und der Schwiegersohn werden noch vermisst; die einzige Tochter starb auf der Flucht und hinterließ vier Kinder im Alter von zwei bis acht Jahren, die bei den Großeltern aufwachsen. Das Ehepaar wohnt in Barlt bei Meldorf in Holstein.

 

Am 24. September 1955, begehen die Eheleute Friedrich und Martha Stacks aus Wilhelmssorge, Kreis Gerdauen, die dort einen dreißig Morgen großen Hof besaßen, das Fest der Goldenen Hochzeit. Sie wohnen jetzt bei ihrer Tochter und ihrem Schwiegersohn in Meschenich bei Brühl.

 

Das Fest der Goldenen Hochzeit begehen am 22. September 1955, der Bauer David Jurkschat und seine Frau Ida, geb. Sahmel, aus Alt-Weynothen, Kreis Tilsit-Ragnit. Das Ehepaar wohnt in der sowjetisch besetzten Zone und ist zu erreichen über ihre Tochter Grete Gerul in Duisburg-Hamborn, Weseler Straße 121

 

Seite 14   Diamantene Hochzeit

Die Eheleute August Lakowitz und Frau Maria, geborene Krüger, aus Friedland, Pulverstraße 78, feiern am 22. September 1955, das Fest der Diamantenen Hochzeit im Kreise ihrer Kinder und Enkel; sie wohnen jetzt bei ihrer jüngsten Tochter in Koblenz-Niederberg, Arenberger Straße 205

 

Seite 14   Verleihung des Bundesverdienstkreuzes

Dem Oberinspektor Erich Friedrich, der am 1. Juli 1955 sein fünfzigjähriges Dienstjubiläum bei der Nordstern Allgemeinen Versicherung AG begehen konnte, wurde das Bundesverdienstkreuz am Bande durch den Bundespräsidenten verliehen. Er wohnt jetzt in Düsseldorf, Möhlaustraße 7.

 

Seite 14   Bestätigungen

Wer kann bestätigen, dass Max Mallek, geb. am 03.03.1917, bei Landwirt Gloth in Tilsit-Ragnit, sowie bei den Landwirten Schwanke in Groß-Kaslau, Kreis Neidenburg, und Hönig in Nadrau, Kreis Hohenstein, tätig gewesen ist?

 

Seite 14   Vermisst, verschleppt, gefallen, gesucht

Auskunft wird erbeten. Auch kleine Hinweise können, wenn sie Tatsachen enthalten, mithelfen, das Schicksal von vermissten Landsleuten zu klären. Es wird daher um eine rege Beachtung der Suchmeldungen gebeten. Wer kann Auskunft geben über:

 

Oskar Pudelski aus Allenstein, Wadanger Straße. Pudelski ist bei den Peimuswerken, Frautziger Straße, tätig gewesen.

 

Den früheren Landesoberinspektor Gaigalat aus Memel

 

Landwirt Rosemeir aus Birkenfelde, Kreis Insterburg

 

Erika Olschewski, geb. Reiner, vor der Vertreibung wohnhaft gewesen in Hohenschanz, Kreis Ebenrode. Vermutlich soll Frau Olschewski sich in Schleswig-Holstein aufhalten.

 

Den Landsmann Wundram, der seinerzeit beim Kreisjugendamt Königsberg tätig gewesen ist.

 

Wer kann die Feldpostnummer des Schützen Paul Sakowski, geb. am 20.07.1926 in Lautern, früher wohnhaft gewesen in Polkeim, Post Prositten, Kreis Rößel, angeben? Diese wird zur Erlangung der Elternrente benötigt. Sakowski gehörte dem 1. Fla.-Ausbildungs-Bat. (mot) 31, Heiligenbeil, an, wurde am 24.11.1944 eingezogen. Wie war die Feldpostnummer? Wer weiß etwas über seinen Verbleib oder sein Schicksal?

 

Gesucht wird Uffz. Fritz Hoyer aus Tilsit, Ragniter Straße 53, letzte Feldpostnummer 15 786. Er wird seit dem 27.12.1942 in Stalingrad vermisst.

 

Gesucht wird Ruprecht Rudolf Kammer, geb. 12.02.1915, aus Königsberg-Maraunenhof, Wallenrodtstraße 25. Er war zuletzt Sanitäter beim Sanitätsdienst Königsberg (Volkssturm).

 

Gesucht wird Kurt Schönwald, geb.17.03.1922, aus Darinen, Kreis Samland, vermisst seit dem 17.07.1944 bei Kamionka, nördlich Lemberg. Letzte Feldpostnummer 06 413 C.

 

Gesucht wird Obergefreiter Willy Schlenk, geb. 12.01.1921, aus Groß-Stürlack, Kreis Lötzen, Feldpostnummer 40 294 B. Er wird seit dem 05.08.1944 in Lettland vermisst.

 

Gesucht wird Manfred Pätzel, geb. 28.11.1923 in Mühlhausen, Kreis Pr.-Holland, seit Ende 1942 oder Anfang 1943 an der Ostfronst, Südabschnitt, vermisst. Er war Flieger, Bodenpersonal, und befand sich im Hauptquartier des Reichsmarschalls.

 

Gesucht werden Lore, Eva, Anni, Else, Trude und Lina Borkmann aus Königsberg.

 

Gesucht werden Dietrich und Conrad Jelen aus Groß-Lindenau, Kreis Samland.

 

Gesucht wird Obergefreiter Adolf Gorski, geb. 27.09.1903, aus Gehlenburg. Er befand sich zuletzt bei der II. Vet. Ers.- und Ausbild-Abt. in Deutsch-Krone

 

Gesucht werden die Angehörigen von Kurt Peters, geb. am 25.03.1923 in Hohenstein, Kreis Osterode, angeblich auch dort wohnhaft gewesen. Die Mutter soll in Berlin wohnen.

 

Gesucht wird der Obergefreite Erich Strunk, geb. 07.12.1920, aus Groß-Bestendorf, Kreis Mohrungen. Er wird seit Januar 1943 in Stalingrad vermisst. Letzte Feldpostnummer 07 621

 

Gesucht wird der Obergefreite Willy Strunk, geb. 29.01.1923, aus Groß-Bestendorf, Kreis Mohrunge, seit Januar 1945 in Russland vermisst. Letzte Feldpostnummer 17 433 A

 

Gesucht wird Otto Brandt, geb. 08.05.1921, aus Schönheide, Kreis Goldap. Er wird seit Oktober 1944 in Russland vermisst.

 

Gesucht wird Marta Lehmann aus Königsberg-Rothenstein, Spechtweg 2

 

Gesucht wird Ella Kislat aus Königsberg, Artilleriestraße 39

 

Gesucht wird Fritz Neu aus Königsberg, Besselstraße 1

 

Gesucht wird Frau Margarete Schiemann, geb. Pfeffer, aus Königsberg, Altroßgärter Predigerstraße 33

 

Gesucht wird Frau Gutzeit aus Königsberg, Königstraße 4, (Straße der S.A.)

 

Gesucht wird Eisenbahnbeamter i. R. August Schmidtke aus Klein-Gnie, Kreis Gerdauen, Bahnhof

 

Gesucht wird Frau Podleschny aus Pasken, Kreis Johannisburg

 

Gesucht werden Georg Wedereit, geb. etwa 1884, seine Ehefrau Charlotte Wedereit, geb. Stark, geb. 11.05.1900, und der Kinder Fredi, Wally, Helmut und Christine aus Birkenhain, Kreis Tilsit-Ragnit. Die Familie Wedereit soll im Oktober 1944 nach Rockeln, Post Schönbruch, Kreis Bartenstein evakuiert worden sein.

 

Gesucht werden Fritz Ströhl, geb. etwa 1884, seine Ehefrau Paula Ströhl, geb. Stark, geb. 21.12.1889, und deren Kinder Rosemarie und Heinz. Die Familie Ströhl wohnte bis zur Ausbombung in Königsberg, Löbenichtsche Langgasse 38/39, und später in Königsberg-Metgethen, Hindenburgweg 2. Nach dem Einmarsch der Russen sol sie in Metgethen, Forstweg 2, gewohnt haben.

 

Gesucht wird Hans Schirmacher, geb. 06.01.1920, aus Königsberg, Gebauhrstraße 69. Er soll sich zuletzt in Prag befunden haben.

 

Gesucht wird Walter Mielevski, geb. 1920 oder 1921, aus Gansenstein, Kreis Lötzen. Er soll sich bei der Marine-Schwimmgruppe befunden haben.

 

Gesucht wird Familie Mielevski aus Gansenstein, Kreis Lötzen.

 

Gesucht werden Elfriede und Annemarie Gronwald aus Königsberg, Gebauhrstraße 73

 

Gesucht wird rosa Dangschat, geb. etwa 1922, aus Königsberg, Roßgarten. Sie war zuletzt bei der Wehrmacht tätig.

 

Gesucht wird Ernst Kirchner, geb. 26.04.1917, aus Powarben, Kreis Samland. Er soll im Frühjahr 1948 mit seiner Ehefrau Helene Kirchner, geb. Fuhrmann gesehen worden sein.

 

Gesucht wird Emil Kirchner, geb. 1900, seine Ehefrau Maria Kirchner und deren Sohn Gerhard, geb. 1930, aus Königsberg-Ponarth, Speichersdorfer Straße 2

 

Gesucht wird Walter Seidenberg, geb. 19.10.1921, letzte Feldpostnummer 05 035. Er soll in russischer Gefangenschaft geraten sein und wurde am 10./11.05.1945 im Sammellager Brünn/CSR gesehen.

 

Gesucht wird Frau Johanne Poeck, geb. Schirrmacher, geb. 24.08.1879, aus Allenburg, Kreis Wehlau. Sie wurde auf der Flucht 1945 in Linzau von Fräulein Lina Weiß getrennt und wird seit dieser Zeit vermisst.

 

Gesucht wird Otto Hinz, geb. 16.08.1889, aus Briensdorf, Kreis pr.-Holland. Er war beim Volkssturm und wurde 1945 zuletzt in Briensdorf gesehen.

 

Gesucht wird Margarete Meiritz, geb. Tobel, geb. 06.09.1897, aus Marienfelde, Kreis Pr.-Holland.

 

Gesucht wird Luzia Brockmann, geb. 11.10.1920, aus Braunsberg, Grüne Straße 23. Sie ist im Februar 1945 bei Danzig, Tiegenhof verwundet worden und soll mit Elisabeth Neumann aus Frauenburg zusammen gewesen sein.

 

Gesucht wird Hugo Brockmann, geb. 07.10.1919, aus Braunsberg, Grüne Straße 23. Er soll zuletzt zum Volkssturm eingezogen worden sein.

 

Gesucht wird Lydia Noetzel, geb. Skibba, aus Wildwiese, Kreis Elchniederung

 

Gescht wird Ida Noetzel, geb. Krüger, und deren Tochter Renate aus Neukirch, Kreis Elchniederung

 

Gesucht wird Friedrich Duwe, geb. 29.08.1907, aus Ostpreußen. Nach dem Einmarsch der Russen soll er in Parchim, Mecklenburg, gelebt haben.

 

Gesucht wird der Obergefreite Otto Wolff, geb. 01.09.1909 in Kindschen, aus Insterburg, Dammstraße 2. Er war Sanitäter und wird seit dem 26.07.1944 bei Operspere im Karpatenvorland vermisst.

 

Seite 14   Amtliche Bekanntmachungen

4 II 25, 26/55     Aufgebot

Frau Elsbeth Busch, geb. Petschull, Hamburg-Kirchwerder, Heinrich-Osterrath-Straße 17, hat beantragt, ihre Eltern, Wilhelm Petschull, geb. 10.04.1898 in Gaidingen, und Ida Petschull, geb. Böhncke, geb. 01.12.1898, beide zuletzt wohnhaft gewesen in Fichtenfließ, Ostpreußen, für tot zu erklären. Die Bezeichneten werden aufgefordert, sich spätestens 31. Oktober 1955 vor dem unterzeichneten Gericht zu melden, widrigenfalls sie für tot erklärt werden können. Alle Personen, die Auskunft über Leben und Tod der Vermissten geben können, werden aufgefordert, spätestens bis zum 31. Oktober 1955 dem Gericht Mitteilung zu machen.

3. September 1955          Amtsgericht Hamburg-Bergedorf, Abt. 4

 

II 9-55          Beschluss

Der Tod des am 12. Dezember 1871 in Romanshof, Kreis Scharnikau, Westpreußen, geborenen und zuletzt in Romanshof, Kreis Scharnikau, Westpreußen, wohnhaft gewesenen Landwirt Wilhelm Hartwig wird festgestellt.

Als Zeitpunkt des Todes wird der 31. März 1947, 24 Uhr 00 Minuten festgestellt.

Tecklenburg, den 5. September 1955          Das Amtsgericht

 

Aufgebot

Josef Schwenzfeier in Schellerten Nr. 194 hat beantragt,

den verschollenen Landarbeiter Josef Schwenzfeier, geboren am 12. Dezember 1881 zu Arnsdorf, Kreis Kalkstein, Ostpreußen

die verschollene Ehefrau Anna Schwenzfeier, geb. Hanigk, geboren am 30. August 1883 zu Arnsdorf, Kreis Kalkstein, Ostpreußen

beide zuletzt wohnhaft in Arnsdorf, Kreis Kalkstein, Ostpreußen, Zivilisten, für tot zu erklären. Die bezeichneten Verschollenen werden aufgefordert, sich bis zum 7. Januar 1956 bei dem Amtsgericht in Hildesheim, Bahnhofsallee Nr. 11, Zimmer 9, zu melden, widrigenfalls die Todeserklärung erfolgen kann. An alle, die Auskunft über Leben oder tod der Verschollenen geben können, ergeht die Aufforderung, dem Gericht bis zu dem angegebenen Zeitpunkt Anzeige zu machen.

Amtsgericht Hildesheim, 9. September 1955

Bahnhofsallee Nr 11                                                     14 II 42/55,  43/55

 

55 II 87-89/55         Aufgebot

Die Schwester der Doris Packheuser, Frau Elli Plewig, geb. Packheuser, verw. Schermanski, Essen, Eststraße 55, hat beantragt, ihre oben genannte Schwester, geboren am 29. Dezember 1924 in Königsberg, zuletzt wohnhaft gewesen in Königsberg, für tot zu erklären, weil sie nach dem letzten Krieg in Königsberg vermisst ist. Die Verschollene wird aufgefordert, spätestens im Aufgebotstermin am 20. Dezember 1955, 9 Uhr, dem unterzeichneten Gericht, Zimmer 147, Nachricht zu geben, wiedrigenfalls sie für tot erklärt werden wird. Alle, die Auskunft über Leben oder Tod der Verschollenen erteilen können, werden aufgefordert, dies spätestens im Aufgebotstermin dem Gericht anzuzeigen.

Essen, den 3. September 1955        Das Amtsgericht, gez. Hillenkamp, Amtsgerichtsrat

 

55 II 87-89/55         Aufgebot

Die Tochter der Ehefrau Maria Packheuser, geb. Kongehl, Frau Elli Plewig, geb. Packheuser, verw. Schermanski, Essen, Eststraße 55, hat beantragt, ihre oben genannte Mutter, geboren am 24. Oktober 1895 in Elchstadt, Samland, Kreis Fischhausen, zuletzt wohnhaft gewesen in Königsberg, für tot zu erklären, weil sie nach dem letzten Krieg in Königsberg vermisst ist. Die Verschollene wird aufgefordert, spätestens im Aufgebotstermin am 20. Dezember 1955, 9 Uhr, dem unterzeichneten Gericht, Zimmer 147, Nachricht zu geben, wiedrigenfalls sie für tot erklärt werden wird. Alle, die Auskunft über Leben oder Tod der Verschollenen erteilen können, werden aufgefordert, dies spätestens im Aufgebotstermin dem Gericht anzuzeigen.

Essen, den 3. September 1955        Das Amtsgericht, gez. Hillenkamp, Amtsgerichtsrat

 

55 II 87 -89/55     Aufgebot

Die Tochter der Ehefrau Maria Packheuser, geb. Kongehl, Frau Elli Plewig, geb. Packheuser, verw. Schermanski, Essen, Eststraße 55, hat beantragt, ihre oben genannte Mutter, geboren am 24. Oktober 1895 in Elchstadt, Samland, Kreis Fischhausen, zuletzt wohnhaft gewesen in Königsberg, für tot zu erklären, weil sie nach dem letzten Krieg in Königsberg vermisst ist. Die Verschollene wird aufgefordert, spätestens im Aufgebotstermin am 20. Dezember 1955, 9 Uhr, dem unterzeichneten Gericht, Zimmer 147, Nachricht zu geben, wiedrigenfalls sie für tot erklärt werden wird. Alle, die Auskunft über Leben oder Tod der Verschollenen erteilen können, werden aufgefordert, dies spätestens im Aufgebotstermin dem Gericht anzuzeigen.

Essen, den 3. September 1955        Das Amtsgericht, gez. Hillenkamp, Amtsgerichtsrat

 

55 II 87 -89/55     Aufgebot

Die Schwester des Schülers Wolfgang Packheuser, Frau Elli Plewig, geb. Packheuser, verw. Schermanski, Essen, Eststraße 55, hat beantragt, ihren oben genannten Bruder, geboren am 5. Dezember 1935 in Königsberg, für tot zu erklären, weil er nach Ausgang des letzten Krieges in Königsberg vermisst ist. Der Verschollene wird aufgefordert, spätestens im Aufgebotstermin am 20. Dezember 1955, 9 Uhr, dem unterzeichneten Gericht, Zimmer 147, Nachricht zu geben, widrigenfalls er für tot erklärt werden wird. Alle, die Auskunft über leben oder Tod des Verschollenen erteilen können, werden aufgefordert, dies spätestens im Aufgebotstermin dem Gericht anzuzeigen.

Essen, den 3. September 1955     Das Amtsgericht   gez. Hillenkamp, Amtsgerichtsrat

 

Seite 15, 16   Familienanzeigen

Die glückliche Geburt unseres Sohnes Heinrich geben wir bekannt. Dr. med. Waltraud Kammer, geb. Kohlschmidt und Dr. med. Franz Kammer. Nienburg, den 30.08.1955, Verdener Straße 32. Früher: Pammern, Kreis Lötzen, Ostpreußen

 

Werner, geb. 27.08.1955. Barbara hat ein Brüderchen bekommen. In dankbarer Freude: Traute Hesse, geb. Böhnke und Werner Hesse, Drogeriebesitzer. Früher: Königsberg und Allenstein. Jetzt: Salzg.-Hallendorf

 

In dankbarer Freude geben wir die Geburt unseres Sohnes Andreas bekannt. Margot Moderegger und Helmut Moderegger. Burgkampen, Kreis Ebenrode, Ostpreußen. Jetzt: Northeim, Hannover, Fliederstraße 5

 

Anni Hageleit und Erich Steinorth, Reichsgrfl. Von Dönhoffscher Oberfö. z. Wv, Herdenau, Kreis Elchniederung. Jetzt: Bremerhaven. Friedrichstein, Schönmoor, Kreis Königsberg Pr. Jetzt: Itzehoe, Trotzenburg. Verlobte. 01. September 1955

 

Zum 70. Geburtstage am 18. September 1955, die allerherzlichsten Glückwünsche dem Reichsbahnoberzugführer a. D. Friedrich Janello. Früher: Osterode, Ostpreußen. Jetzt: Büren, Westf., Sebastianstraße 30, von seiner Frau, den Kindern, Schwiegersohn und Enkeln

 

Ihre Vermählung geben bekannt. Wolfgang Hildebrandt, Dipl.-Gärtner aus Tapiau und Jutta Hildebrandt, geb. Dinger aus Dtsch.-Krone. Jetzt: Hannover, Heirich-Heine-Straße 51

 

Am 21.09.1955 begeht unsere liebe Mutter, Louise Hamann, geb. Danzer, Königsberg Pr., Am Fließ 41, ihren 83. Geburtstag. Wir gratulieren herzlichst. Für alle Kinder und Enkelkinder. Gustav Godau, Braunschweig, Andreeplatz 3. Früher: Königsberg Pr., Drummstraße 22/24

 

Ihre Vermählung geben bekannt. Reinhold Todtenhaupt und Gerda Todtenhaupt, geb. Peters. Gauleden, Kreis Wehlau, Ostpreußen. Jetzt: Geislingen St 27.08.1955  Schulth.-Schneider-Straße 13

 

Unseren lieben Eltern, Großeltern und Schwiegereltern, der Oma Auguste Hagemann zu ihrem 75. und dem Opa Eduard Hagemann zu seinem 73. Geburtstage, beide aus Hohenstein, Amlingstraße 4, jetzt sowj. bes. Zone, die herzlichsten Glückwünsche für ihren Lebensabend von ihren Kindern: Ernst Schmidt und Frau Martha, geb. Hagemann mit Enkeln Liesbeth, Hermann und Ursula. Eduard Hagemann und Frau Edith, geb. Teuerkauf

 

Gottes Wille ist geschehen, unser Trost ist Wiedersehen. Am 29. August 1955 verschied sanft, nach kurzer Krankheit, fern seiner geliebten Heimat, unser geliebter Vater, Schwiegervater, Großvater und Urgroßvater, Stellmachermeister und Bauer, Hermann Gutzeit, Inhaber des E.K. II 1914 – 1918, im Alter von 78 Jahren. In tiefer Trauer: Willi Gutzeit und Frau. Paul Gutzeit und Frau. Fritz Gutzeit und Frau. Reinhard Gutzeit. Grete Pehlke, geb. Gutzeit. 5 Enkel und 1 Urenkel. Wolmen, Kreis Bartenstein, Ostpreußen. Jetzt: Weißenthurm, Kreis Koblenz, Hermannstraße 18

 

Zum Gedenken meines lieben Mannes, Wilhelm Cinka, Bauing. i. Industrie-Werk Heiligenbeil, gestorben am 23. September 1945 im russ. Gefangenenlager Eisingen, Kreis Tapiau und meiner lieben Mutter, Marie Endom, geb Petz, gestorben am 5. Juli 1945 an Hungertyphus in Braunsberg. In stillem Gedenken: Eva Cinka. Früher: Tilsit, Braunsberg. Jetzt: Berlin-Friedenau, Stierstraße 12 II

 

Weinet nicht an meinem Grabe, gönnet mir die ew’ge Ruh, denkt was ich gelitten habe, eh’ ich schloß die Augen zu. Am 1. September 1955 entschlief nach kurzer schwerer Krankheit, mein lieber Mann, unser guter Vater, Schwiegervater, Opa, Bruder und Schwager, Gustav Unruh, im 69. Lebensjahre. In stiller Trauer: Bertha Unruh, geb. Radtke. Hertha Unruh. Herbert Unruh und Familie. Frieda Petersen, geb. Unruh und Familie. Kurt Unruh und Familie. Erich Unruh u. d. Familie. Martha Lehmke und Kinder. Mükühnen, Kreis Heiligenbeil, Wärterhaus 90. Jetzt: Hamburg-Altona, Vereinsweg 3

 

Am 1. September 1955 verschied kurz nach seinem 71. Geburtstage, fern seiner geliebten Heimat, an Herzschlag, mein lieber Mann, unser herzensguter geliebter Vater und Opa, Wilhelm Süß, früher Kapsitten, Kreis Bartenstein, Ostpreußen. In tiefer Trauer: Pauline Süß, verw. Mayer, Lockhausen. Willy Süß. Minna Süß, geb. Großmann, Rheda, Bosfelder Weg 65. Hans Broszeit. Erna Broszeit, geb. Süß, Duisburg, Heerstraße 258. Wilhelm Süß. Erna Süß, geb. Umbreit, Bad-Salzuflen, Brahmsstraße 8. Renate, Axel, Helga, Udo, Heide und Manfred, als Enkelkinder. Lockhausen, Lippe bei Schötmar

 

Nur Arbeit war dein Leben, nie dachtest du an dich, nur für die Deinen streben hieltst du als höchste Pflicht. Durch einen sanften Tod erlöste Gott, der Herr, am 1. September 1955 nach längerem schwerem Leiden, meinen lieben Lebenskameraden, unseren guten Papa und Bruder, den früheren Kaufmann Max Radtke, im Alter von 58 Jahren. In stiller Trauer: Anny Radtke, geb. Goldbach. Horst Radtke und Frau. Bruno Radtke, auf See. Hedwig Godau, geb. Radtke. Ostseebad Cranz. Jetzt Hellwege über Rotenburg, Hannover

 

Zum Gedenken. In Liebe und Wehmut gedenken wir zum Geburtstage meines lieben Mannes, unseres guten Vaters, Schwiegervaters, Opas, Bruders, Schwagers und Onkels, Tischlermeisters August Recketat, geb. 09.09.1894, letzte Nachricht Januar 1945. Wer weiß etwas über sein Schicksal? In stiller Trauer: Martha Recketat, geb. Wilkat. Familie Herbert Recketat. Familie Walter Reimer. Familie Adolf Buttgereit. Gr.-Takehnen, Kreis Ebenrode. Jetzt: Kreuztal, Kreis Siegen, Westf., Talstraße 6

 

Zum Gedenken. Zum zehnten Mal jährte sich der Todestag meiner unvergesslichen Lieben, Landwirt Christoph Endrejat, gestorben 13.09.1945 in der Gefangenschaft; Stud. jur. Edvin Endrejat, Leutnant bei einer Panzereinheit, gefallen 27.01.1945 in Oberglogau. In stiller Trauer: Erna Endrejat, geb. Schneidereit. Tauern bei Tilsit. Jetzt: Lübeck, Pelzerstraße 19a

 

Plötzlich und für uns unfassbar entschlief heute nach einer kurzen schweren Krankheit, meine innigstgeliebte Frau, mein bester Lebenskamerad, meine liebe, nimmermüde, treusorgende Mutti, unsere liebe Schwester, Schwägerin und Tante, Frau Lina Schütz, geb. Engelke, früher: Rosenberg, Kreis Gerdauen, wenige Tage nach Vollendung des 56. Lebensjahres. In tiefer Trauer: Hermann Schütz. Bärbel Schütz. Familie Otto Engelke. Martha Siebert, geb. Engelke. Karl Kemesies und Emilie, geb. Schütz, nebst Kindern. Hans Stein und Auguste, geb. Schütz. Emma Schönholz, geb. Schütz und Kinder und Anverwandte. Warstein, Kattenborn 4, den 31. August 1955. Früher: Seesken, Berg, Kreis Treuburg. Die kirchliche Trauerfeier fand am 3 September 1955 mit anschließender Beisetzung auf dem ev. Friedhof in Warstein statt.

 

Nach kurzer Krankheit entschlief am 26. Juli 1955, fern ihrer geliebten Heimat Ostpreußen, unsere liebe Tante und Schwägerin, Elisabeth Wieczorreck, früher: Königsberg Pr., Köttelstraße 19, im 77. Lebensjahre. Sie folgte unserer auf der Flucht am 14. Februar 1945 in Danzig-Neufahrwasser verstorbenen geliebten Frau, Mutter und Großmutter, Martha Wagner, geb. Wieczorreck und unserer lieben Schwägerin und Tante, auf der Flucht am 4. März 1947 in Sachsen verstorbenen Margarete Zoellner, geb. Wieczorreck. Reinhold Wagner und Tochter. Eva Geffken, geb. Wagner. Peter Geffken, als Enkel und Großneffe. Königsberg Pr., Hagenstraße 30. Jetzt: Bremen, Herbststraße 111

 

Am 15. September 1955 jährt sich zum achten Male der Todestag meiner lieben, unvergesslichen Frau, Marie Kerstan, geb. Sender, die auf dem Transport verstarb und in der sowjetisch besetzten Zone begraben liegt. Gottlieb Kerstan, Fleischermeister. Ortelsburg. Jetzt: Puchheim bei München, Friedenstraße 9

 

Unsere liebe Mutter, Schwiegermutter und Großmutter, Frau Hedwig Traeger, geb. Genz, früher: Königsberg Pr., Brahmsstraße 35a, wurde heute im 78. Lebensjahre in Dornstadt von schwerem Leiden durch einen sanften Tod erlöst. Es trauern um sie ihre Töchter: Ursula Traeger, Berlin und Susanna Woldmann, geb. Traeger. Ihr Schwiegersohn, Wilhelm Woldmann und ihre Enkelin Sabine. Ulm, Donau-Söflingen, 31.08.1955, St.-Leonhard-Straße 64. Trauerfeier war am Sonnabend, 3. September 1955, auf dem städt. Friedhof Ulm.

 

Am 24. August 1955 wurde meine liebe Frau, meine treusorgende Mutter, Martha Greschat, geb. Gernhöfer, im 58. Lebensjahre von ihrem jahrelangen, qualvollen, mit bewunderungswürdiger Tapferkeit und nimmermüder Geduld getragenen Leiden, durch einen sanften Tod erlöst. Emil und Hans-Jürgen Greschat. Eydtkuhnen. Jetzt: Wolfsmünster über Gemünden a. Main und Frankfurt a. Main.

 

Zum zehnjährigen Gedenken. Am 19. September 1945 verstarb in Königsberg Pr. unsere liebe Mutter, Schwiegermutter und Großmutter, Anna Mattern, geb. Petrat. In stillem Gedenken, im Namen aller Angehörigen: Frau Frieda Fischer, geb. Mattern. Hamburg 33, Hermann-Kauffmann-Straße 12b

 

Wir konnten dich nicht sterben sehen und nicht an deinem Grabe stehen. Am 17. September 1955 jährt sich zum zehnten Mal der Todestag unserer lieben Mutter, Schwester, Schwägerin, Tante und Großmutter, Frau Berta Kannapin, geb. Böeck, geb. 01.01.1872, gest. 17.09.1945 aus Brettken, Kreis Angerapp, Ostpreußen. Sie folgte ihrem Sohn Otto in die Ewigkeit. Ihrer gedenken: Familie Neufeldt. Familie Perkowski. Familie Kalcher. Familie Guth. Früher: Kl.-Sausreppen, Kreis Angerapp, Ostpreußen. Jetzt: Muss b. Asbach, Westerwald

 

Am Montag, dem 5. September 1955, starb meine geliebte Frau, unsere liebe Mutter und Großmutter, Ida Strehl, geb. Grünky, früher: Bartenstein, Ostpreußen, Rastenburger Straße 47, im Alter von 69 Jahren, wohlversehen mit den hl. Sterbesakramenten. Das letzte Jahrzehnt war überschattet von Kummer um den vermissten Sohn, von schweren körperlichen und seelischen Leiden. In tiefer Trauer: Franz Strehl, Schmiedemeister. Bruno Strehl, im Osten vermisst. Ida Dietrich, geb. Strehl. Hilde Fratzke, geb. Strehl. Maria Lihring, geb. Strehl. Edith Stein, geb. Strehl sowie eine Schwiegertochter, vier Schwiegersöhne und neun Enkelkinder. Troisdorf, Albrecht-Dürer-Straße 19. Bonn, Wattenscheid, Dortmund, Lüneburg, Süder-Lügum

 

Am 1. September 1955 verstarb nach längerem, mit Geduld ertragenem Leiden, für uns unerwartet, mein lieber Mann, mein guter Vater, Bruder, Schwager und Onkel, Oberlokführer a. D. Otto Brühn, im Alter von 68 Jahren. In stiller Trauer: Frau Marie Brühn, geb. Litzner. Sohn Herbert Brühn, Zahnarzt, Wildbad/Schw. Früher: Johannisburg, Lyck, Heilsberg. Jetzt: Altenstei, Schwarzw., Karlstr. 348 a

 

Am 2. September 1955 entschlief nach kurzer schwerer Krankheit unser lieber guter Vater, Schwiegervater, Großvater und Onkel, Eisenbahnbetriebsassistent i. R. Friedrich Siebert, aus Lötzen, Wilhelmstraße 5, im 84. Lebensjahre. In stiller Trauer: Hildegard Materne, geb. Siebert. Fritz Materne, im Osten vermisst. Anny Siebert, Bünde i. Westf., Bahnhofstraße 40. Elfriede Kraschewski, geb. Siebert, Bünde i. Westf., Bahnhofstraße 40. Hans Kraschewski, im Osten vermisst. Erich Siebert und Frau Eufi, geb. Arndt, Hannover, Ricklinger Straße 134. Herta Kiesow, geb. Siebert, Hamburg 26, Eiffestraße 640. Karl Kiesow und 8 Enkelkinder. Hamburg 23, Friedrichsberger Straße 6. Die Beerdigung fand am Mittwoch, dem 7. September 1955, auf dem Ohlsdorfer Friedhof in Hamburg statt.

 

Fern seiner geliebten Heimat Ostpreußen entschlief am 20. April 1955, mein lieber Mann, unser guter Vater, Schwiegervater und Großvater, der Fährmann Gustav Taube, im 79. Lebensjahre. In stiller Trauer: Rosine Taube, geb. Thiel und Kinder. Hausen-Raitbachl. W. Hebelstraße 32. Früher: Pillau, Ostpreußen

 

Plötzlich und unerwartet verschied infolge Herzschlags am 4. Juli 1955, mein geliebter Mann, unser guter Vater, Conrad Fischer, im 58. Lebensjahre. In tiefer Trauer: Margarete Fischer, geb. Schenkewitz. Dora Neumann, geb. Fischer. Peter Fischer. Früher: Königsberg Pr., Ratshof, Kaporner Straße 22. Jetzt: Köln-Bickendorf, Äußere Kanalstraße 239

 

Nach längerer schwerer Krankheit nahm friedlich von uns Abschied, mein Mann und unser Vater, Lehrer Eugen Schultz, im Alter von 54 Jahren. Friedel Schultz. Anna Martha Dörthe Schultz. Otto Eberhardt Schultz und Verwandte. Ostseebad Cranz. Jetzt: Kerzenheim, Pfalz, im August 1955. Die Einäscherung fand in aller Stille in Mannheim statt.

 

Fern unserer geliebten Heimat entschlief am 30. August 1955, meine liebe Frau, Mutter, Pflegemutter, Schwiegermutter, Groß- und Urgroßmutter, Malermeisterfrau Louise Thalau, Königsberg, Sackheim 130, nach langem, mit Geduld getragenem Leiden, doch plötzlich und unerwartet. In tiefer Trauer: Albert Thalau. Sindelfingen, Kreis Böblingen, Württ., Hirschstraße 48

 

Zum zehnjährigen Gedenken. Am 22. September 1945 verstarb im Krankenhaus der Barmherzigkeit in Königsberg Pr. unsere liebe Muttel und Omi, Anna Kuhn, geb. Klein, geb. 14.11.1879 in Königsberg. Drei Tage später, am 25. September 1945, verstarb im Yorcklazarett in Königsberg Pr. an Typhus, unser lieber Vater und Opa, Friedrich Kuhn, geb. 01.07.1879 in Darienen, Bledau. Es war mir nicht vergönnt, sie bis zu ihrem Ende zu betreuen. Ihr großer Wunsch, ihre anderen Kinder und Enkelkinder wiederzusehen, ging nicht in Erfüllung. Luise Weichert, geb. Kuhn, früher: Königsberg Pr., Dürerstraße 32. Jetzt: Bremen, Langemarckstraße 345. Enkel Siglinde und Sighart. Erich Kuhn und Frau Erika, geb. Last, früher: Metgethen bei Königsberg, jetzt: Hamburg 1, Wichernsgarten 1. Enkel: Brigitta, Sigrid, Elke, Fritz, Regina, Hagen. Hans Bomblat und Frau Hildegard, geb. Kuhn, früher: Schloß Schmolainen bei Guttstadt, jetzt: Egelsbach bei Frankfurt a. M. Enkel: Gisela, Hans-Eckart, Dietrich, Heidemarie. Magdalena Hufenbach, geb. Kuhn, früher: Braunsberg, Lisettenhof, jetzt: Bremen, Völklinger Straße 25. Enkel: Wolfram, Wolfgang, Wolfhart, Gudrun. Bremen, im September 1955

 

Am 2. September 1955 entschlief unsere liebe, herzensgute Mutter, Schwiegermutter und Großmutter, Frau Martha Ewert, geb. Warpakowski, im 82. Lebensjahre. In tiefer Trauer: Siegfried Ewert und Frau Christel, geb. Podlech. Rudolf Ewert und Frau Erika, geb. Kuhlmann. Adolf Binnebesel und Frau Christa, geb. Ewert, Essen, Schwanenbuschstraße 155. Franz Hofbauer und Frau Annemarie, geb. Ewert. Amberg, Opf., Wingershofer Straße 32. Allenstein, Ostpreußen. Jetzt: Lübeck, Wahmstraße 9 – 11

 

Nach langer, schwerer Krankheit verstarb am 31. August 1955, fern ihrer geliebten Heimat Ostpreußen, meine innigstgeliebte Frau, unsere in unvergesslicher Liebe stets treu um uns besorgte herzensgute Mutti und Schwiegermutter, unsere liebe Schwägerin und Tante, Frau Alma Marks, geb. Eckert, im 70. Lebensjahre. In stiller Trauer: Robert Marks, Gutsadministrator i. R. Edith und Hans Marks. Ilse-Käthe Marks, geb. Bär. Elisabeth und Martin Bär. Frau Anna Marks. Mia und Walter Martens und Angehörige. Bartenstein, Ostpreußen. Jetzt: Fürstenhagen, Bezirk Kassel, Siedlung

 

Am 22. August 1955 verschied nach kurzem, schwerem Leiden, plötzlich und unerwartet, meine liebe Frau, unsere herzensgute Mutter, Schwiegermutter, Omi, Schwester, Schwägerin und Tante, Mathilde Hohenhaus, geb. Konradt, im Alter von 63 Jahren. In tiefer Trauer: Ludwig Hohenhaus. Margarete Soppa, geb. Hohenhaus. Heinz Soppa, zurzeit vermisst. Edeltraut Toll, geb. Hohenhaus. Heinz Toll. Helmut Hohenhaus, zurzeit vermisst. Vier Enkelkinder und alle, die sie gern hatten. Lupken bei Johannisburg, Ostpreußen. Jetzt Stemwarde bei Hamburg

 

Zum Gedenken. Zum zehnten Male jährte sich am 27. August 1955, der Todestag meines lieben, unvergesslichen Mannes, unseres treusorgenden Vaters, Stadtobersekretär Johann Slomka, geb. 18.11.1889, verstorben an Hungertyphus in Steinbeck bei Königsberg. Sein Leben endete in treuer Pflichterfüllung. In stiller Trauer: Charlotte Slomka, geb. Lehmann. Christel Kirstein, geb. Slomka. Irmgard Slomka. Früher: Königsberg Pr., Cranzer Allee 76 b. Jetzt: Oberndorf a. N., Teckstraße 45

 

Unsere geliebte Mutti, Omi und Schwester, Frau Marta Zielinski, geb. Piek, wurde im vollendeten 70. Lebensjahre, von einem schweren Leiden erlöst. Wir gedenken gleichzeitig unseres guten Vaters, Rechnungsdirektors, Georg Zielinski, vermisst seit 1945 in Königsberg. In stiller Trauer, im Namen aller Hinterbliebenen: Eva Grabowski, geb. Zielinski. Königsberg, Hornstraße 3. Jetzt: Windehausen über Nordhausen.

 

Dankbarkeit und tiefe Liebe verbinden uns mit unseren Eltern, die vor zehn Jahren in der Heimaterde ein ungeschmücktes Grab finden mussten: Carl Kosney, aus Königsberg Pr.-Rosenau, 71 Jahre alt, am 15.09.1945 im Gefangenenlager Preuß.-Eylau gestorben; Margarete Kosney, verw. Dakert, geb. Godau, 65 Jahre alt, vermutlich im Sommer 1945 in Königsberg Pr. verhungert; Julie Büchler, geb. Uthicke, aus Zinten, 68 Jahre alt, im März 1945 in Danzig-Langfuhr gestorben. In stillem Gedenken: Elsa Bieber, geb. Kosney. Fritz Kosney und Frau Ursula, geb. Büchler, Heide, Holstein, Esmarchstraße 15. Günther Büchler und Frau Gertrud, geb. Lummert, Schleswig, Hafenstraße 7. Kurt Dakert und Frau Charlotte, geb. Koeck, Lübeck, Wissmannstraße 9

 

Zum zehnjährigen Gedenken. Hart und bitter hat mir das Schicksal meine Lieben aus der Familie gerissen, meinen lieben Mann, unseren lieben Vater und Opa, Gast- und Landwirt, Gustav Konrad, geb. 12.06.1901, gestorben 15.09.1945 in russ. Gefangenschaft in Belgrad; meine liebe Tochter, unsere liebe Schwester, Helene Konrad, geb. 31.03.1922, gestorben 24.06.1945 am Ural. In stiller Trauer: Maria Konrad, geb. Vogt. Adolf Konrad, M.-Gladbach. Anna Konrad, geb. Nußbaum. Hedwig Joeres, geb. Konrad. Hans Joeres, Wickrathberg. Gerda Konrad, als Enkelkind. Königsdorf, Kreis Mohrungen, Ostpreußen. Jetzt: M.-Gladbach, Ohlerfeldstraße 15

 

Zum Gedenken. Pfarrer i. R. Richard Geelhaar, im 78. Lebensjahre, gestorben 19. September 1945 in Naumburg, Saale. 1906 – 1934 Pfarrer in Schmauch, Kreis Pr.-Holland; Maria Geelhaar, geb. von Lenski, im 79. Lebensjahre, gestorben 25. Dezember 1945 in Schkeuditz; Hermann Geelhaar, im 50. Lebensjahre, gestorben 21. Februar 1950 in Hess.-Oldendorf. Früher: Königsberg Pr.-Juditten, Wadstraße 17a. Willibald Geelhaar, Hamburg 33, Otto-Speckter-Straße 10. Angelika Geelhaar, Bad Pyrmont, Bombergallee 11

 

Am 2. September 1955 entschlief nach schwerem Krankenlager, unser lieber Bruder, Onkel und Schwager, Willi Tobschall, im 72. Lebensjahre. In stiller Trauer: Luzie Dietrich, geb. Tobschall. Mieke Berger, geb. Tobschall und alle Anverwandten. Neuwiese-Eichmedien, Kreis Sensburg, Ostpreußen. Jetzt: Sowjetisch besetzte Zone. Wir haben ihn am 5. September 1955 in aller Stille in der sowjetisch besetzten Zone zu Grabe getragen.

 

Uns bleibt die traurige Pflicht, allen Bekannten den Tod unseres lieben Bruders, Schwagers und Onkels, des Bauern Albert Lebedies auf diesem Wege mitzuteilen. Er starb nach langer, schwerer Krankheit, im Kreise seiner Lieben in der Heimat, Memelland, am 27. Februar 1955. Im Namen aller Angehörigen: Emil Lebedies und Frau Mili, geb. Philipp. Tilsit, Milchbuderstraße 42. Jetzt: (23) Daverden 245, Post Langwedel, Bezirk Bremen

 

Plötzlich und unerwartet ist mein lieber Vater, unser guter Opa und Uropa, Gustav Franz, früher Pillkallen, jetzt sowj. bes. Zone, am 24. August 1955, im 86. Lebensjahre, im festen Glauben an seinen Erlöser, heimgegangen. In stiller Trauer: Frau Maria Doleski, geb. Franz und Angehörige. (17b) Offenburg, Baden, Hans-Jakob-Straße 18

 

Am 2. September 1955 ist mein lieber Mann, unser guter Bruder, Schwager und Onkel, Lehrer Otto Salewski, früher: Thymau und Soldau, Ostpreußen, nach schwerem Leiden, im Alter von 57 Jahren, für immer von uns gegangen. Gleichzeitig gedenken wir unserer lieben, nimmermüden Mutter, Groß- und Urgroßmutter, Frau Lina Oskierski, geb. Zywietz, früher: Willenberg, Ostpreußen und Königsberg Pr., die am 14. Mai 1951, im 82. Lebensjahre, entschlafen ist. In tiefer Trauer, im Namen aller Angehörigen: Edyth Salewski, geb. Oskierski. Frankfurt, Main-Ginnheim, Am Mühlgarten 3

 

Zu seinem 80. Geburtstage gedenke ich meines lieben Mannes, Dipl.-Ing. Barnim Lincke, geb. 15.09.1875, gestorben 22.07.1947. Er folgte unserem geliebten einzigen Sohne, Dr. Barnim Lincke, Museumsleiter, der als Leutnant und Kompanieführer am 11.12.1942 im 35. Lebensjahre bei Nowo-Sokolniki den Heldentod starb. In tiefem Schmerz und herber Einsamkeit: Margarethe Lincke, geb. Dellin. Ragnit, Ostpreußen. Jetzt: Bremerhaven-Lehe, Liebigstraße 6 I. Bitte alte Freunde und Bekannte sich zu melden.

 

Zum Gedenken. Verschleppt, vertrieben, ausgeplündert und verflucht, von der Ruhr und anderen Seuchen heimgesucht. Halb verhungert, matt und bleich, o, liebe Mutti, du gingst heim ins Reich. Du hast mich auf der Flucht auf Stroh geboren, meine Heimat habe ich mit fast 4 Jahren dann verloren. Dein Mutterglück und deine Liebe waren doch nur von kurzer Dauer, an meinem Schlafkorb stand der Tod des Öfteren auf der Lauer. Doch das Schicksal hat es dennoch gut mit uns gemeint, es hat uns dann mit meinem lieben Vati hier vereint. Und sollten wir die heimat nicht mehr wiedersehen, wirst due dich liebe Mutti dort in deinem Grabe umdrehen. Am 16. September 1955 jährte sich zum zehnten Mal der Todestag meiner lieben Frau, meiner lieben Mutti, unserer lieben Schwiegertochter, Hildegard Kuhr, geb. Plep, geboren am 7. September 1921, gestorben am 16. September 1945. Ferner gedenken wir unseres lieben Schwagers, Onkels und Bruders, Gefreiten Ewald Kuhr, geb. am 26. April 1910. Er war Ordonnanz beim Fliegerhorst Neukuhren und ist seit Februar 1945 verschollen. Es warten auf ihn seine Frau Erna Kuhr, geb. Plep, Sohn Hermann und seine Eltern Hermann und Berta Kuhr, sow. bes. Zone, früher wohnhaft in Sand am Kur. Haff, Ostpreußen. Vielleicht kann jemand über das Schicksal des Vermissten Auskunft geben? In Ehrfurcht und Liebe: Emil Kuhr. Giesela, als Tochter. Waldemar Kuhr und Frau Antonie, geb Perkuhn, Schwiegereltern. Schaaksvitte, Kur. Haff, Ostpreußen. Jetzt: Kiel, Rendsburger Landstraße 243

 

 

 

Inhaltspezifische Aktionen