Ostpreußenblatt, Folge 37 vom 10.09.1955

Seite 1   Foto. Wir sind alle aus Ostpreußen

Wer von euch ist aus Ostpreußen?, fragte der Fotograf eine Gruppe von Kindern auf der Spielwiese der Ostpreußensiedlung in Berlin-Steglitz. Wir sind alle aus Ostpreußen!, so riefen sie. Auf dem Bilde sehen wir nur einen kleinen Teil der ostpreußischen Kinder, die in dem elfgeschossigen Hochhaus „Königsberg“, im Hintergrund der Aufnahme, wohnen. So gut wie die Jugend dieser Siedlung haben es die Kinder vieler anderer Landsleute in Berlin nicht; sie müssen in grauen Mietskasernen und in behelfsmäßigen Kellerräumen wohnen, und ihr Spielplatz ist die Straße.

Ob sie in menschenwürdigen Wohnungen leben oder aber zusammengepfercht in irgend einem dunklen Raum, für die ostpreußischen Kinder, für die Ostpreußen gibt es nur eine Lösung, die Rückkehr in die Heimat, aus der man uns vertrieben hat.

Das von neuem zu sagen, ist auch der Sinn des Tages der Deutschen, den wir am 10. und 11. September 1955 in Berlin begehen werden.

 

Seite 4   Sagen, was ist. Zum 75. Geburtstag von Paul Fechter. Von Ilse Molzahn. Mit einem Foto von Paul Fechter.

Es ist nicht so einfach, jemand zu gratulieren, wie der freundliche Leser vielleicht annimmt, besonders dann nicht, wenn es um Paul Fechter geht, der in Elbing, der Stadt, die neben Danzig die zweitgrößte des Weichsellandes ist, am 14. September 1880 geboren wurde. Er hat wie kaum ein anderer die schlichte Forderung: Sagen, was ist, auf das Vorbildlichste in seinen Büchern und Schriften erfüllt, ohne sich in irgendeiner Weise wichtig zu nehmen oder das, was man heute als sein Lebenswerk bezeichnen kann, als eine besondere Leistung, geschweige denn als Arbeit zu betrachten.

 

Diese Gelassenheit in allen Dingen, besonders dann, wenn sie ihn selber angehen, verdankt er zunächst Elbing, seinen Kindheits- und Jugendjahren in einer Welt, die uns Heutigen mehr wie ein Traum und nicht wie eine einmal gelebte Wirklichkeit erscheinen mag, weil in dieser Welt noch alles beieinander, zugehörig und stimmend war.

 

Da ist zunächst ein altes Haus, birnbaumbeschattet, dahinter ein großer Garten, der wie der Zimmerplatz, dem Eigentum des Vaters, bis zum Fluß, dem Elbing, hinabreicht, dem die Stadt ihren Namen verdankt und Paul Fechter wohl die ersten entscheidensten Eindrücke vom Wasser, seiner Sehnsucht erweckenden Weite, seinem Strömen, Fließen, Raunen; die abendliche Heimkehr des Dampfers, Kalhlberg, der mit den Ausflüglern von der See zurückkam, Stimmen, Lachen, Lihter, die melancholischen Ziehharmonikaklänge, all das vorübergleitend, geheimisvoll versinkend in Stille, Nacht und Sterne, während der Knabe Paul Fechter an der Hand der stets fröhlichen, vitalen Mutter in das noch von Petroleumlampen erhellte Haus zurückgebracht wurde, in dem es noch keine Wasserleitung gab, das vom Geruch des Holzfeuers anheimelnd durchzogen war. Und dann der Winter, wenn mächtige Kachelöfen, mit dicken Holzkloben beheizt, eine behagliche Wärme ausströmten, vom Fenster her die ruhige Stimme des Vaters verkündete: Es schneet, und nicht: es schneit, wie man bei uns zu Lande sagen würde. Nichts in dem Elternhaus Paul Fechters war auf Unruhe oder gar auf Hetze eingestellt, alles vollzog sich dort noch geruhsam, bedachtsam, mit der unendlichen Behaglichkeit eines gesicherten Lebens.

 

So ist es verständlich, dass Paul Fechter in einem seiner letzten und schönsten Bücher, das die Geschichte seiner Jugend enthält, nämlich in, Zwischen Haff und Weichsel, erzählt, dass sich seine Kindheit fast traumhaft vollzog, sich sein Bild von der Welt und ihren Menschen, von der Stadt Elbing und ihrer Vergangenheit folgerichtig vom Allermächsten aus entwickelte. Sein besonderes Glück bestand darin, dass er alles andere als ein aufgewecktes Kind war. Gerade dieses In-sich-ruhende, Abwartende, man könnte auch sagen sich dem kreatürlichen Wachsen fast träge Überlassende, das von keinem Menschen auch nicht durch die Eltern gehindert wurde, legte sich wie ein schützender Mantel um die Substanz, die nur dann etwas wert ist, wenn sie nicht vorzeitig geweckt, sondern von jenen geheimnisvollen Kräften gespeist und genährt wird, wie sie ein harmonisches Elternhaus, das wunderbar Ineinanderklingende von Landschaft und Umwelt kleinerer Städte, vor allem im Osten, zu geben vermögen.

 

Es gibt gute Menschen, es gibt schlechte Menschen, und es gibt Elbinger, lautet ein echt östlicher Ausspruch. Der Schriftsteller Paul Fechter hat es sich stets als schönste Tugend angerechnet, zunächst ein Elbinger zu sein. Diese Eigenschaft, Elbinger zu sein, läuft parallel mit jener nicht zu unterschätzenden Eigenschaft, nicht nur Fechter zu heißen, sondern nach Möglichkeit auch ein Fechter zu sein. Er hat es oft genug bewiesen, und das Leben hat ihm dafür manchen Knüppel über den Weg geworfen. Um die Knüppel ist Paul Fechter stets herumgegangen, leicht, elegant, überlegen, trotz seiner festen gedrungen Ostgestalt, denn er ist nicht für Knüppel, die fasst er gar nicht erst an, er ist für ein weniger grobes Zupacken, daher wählte er entsprechend seinem Namen als Waffe das Florett. Dieses Florett, mit dem er auf eine, man darf wohl sagen vollkommene Weise auch heute noch ficht, ist das Wort.

 

Es gibt nicht viele Schriftsteller, vor allem nicht in der jüngeren Generation, die mit der deutschen Sprache so gut umzugehen wissen, sie so überlegen beherrschen wie Paul Fechter. Sagen, was ist, heißt der lapidare Satz, den man von ihm, dem Förderer vieler junger Talente, dem Wegbereiter mancher Begabungen immer wieder zu hören bekommt, wenn man in zuweilen um einen Rat bittet. Und gerade dieses Sagen, was ist, so selbstverständlich das auch klingen mag, gehört mit zu den schwersten Aufgaben. Es bedeutet nicht nur objektiv sein und scharf sehen können, es bedeutet gleichzeitig eine Art Selbstbescheidung, ein Sichzurücknehmen um der Sache willen, zugunsten dessen, was gesagt werden soll, damit der Leser es ohne weiteres annimmt, versteht, davon fasziniert ist. Und darin ist Paul Fechter ein Meister. Welche Themen er auch aufgreift, als Kulturhistoriker, Kritiker, Essayist, Romanschriftsteller, Dramatiker oder Feuilletonist, er wird sich nie in Regionen versteigen, wo im angenehmen Schummerlicht große, meist die eigne Unwissenheit bewusst verdunkelnde Worte das, was ist, nicht mehr erkennbar werden lassen. Stets geht es ihm um Klarheit, Realität und Tatsächliches, und das Seltsame; es gibt kaum ein Gebiet unseres vergangenen wie auch des gegenwärtigen Lebens, sei es in der Literatur, der Geschichte der Philosophie, aber auch auf dem Gebiet der Mathematik, Technik und Physik, auf dem Paul Fechter sich nicht auskennt, so dass auf ihn das Wort vom enzyklopädistischen Wissen vortrefflich passt.

 

Dieses verdant er wohl zunächst seinem überragenden Gedächtnis, dann aber vor allem seinem bereits auf dem Athenaeum Elbingense, dem humanistischen Gymasium seiner Vaterstadt gut fundiertem Wissen. Er verdankt es einen vortrefflichen Lehrern, die sich nicht nur Respekt, noch im alten Sinne zu verschaffen wussten, sondern daneben auch vorzügliche Pädagogen waren, denen bei einem etwas bequemen, um nicht zu sagen faulen Schüler, wie es Paul Fechter nach seinem eigenen Bericht stets war, im richtigen Augenblick das richtige Wort einfiel.

 

So ergab es sich einmal, dass dieser nicht eben fleißige Schüler bei einer ihm recht gut gelungenen in der Schule niedergeschriebenen Stilübung keineswegs, wie doch zu erwarten war, gelobt wurde, vielmehr wurde ihm das bewusste Heft von seinem Lehrer, es war der Direktor des Elbinger Gymnasiums mit Namen Gronau, verächtlich über die Köpfe der anderen Mitschüler weg mit den harten Worten hingeworfen: Wenn nischt kostet! Der vortreffliche Mann wusste sehr wohl, dass sein Schüler Fechter, dan seines guten Gedächtnisses, seiner angeborenen Begabung geschickt zu formulieren, aber nicht auf Grund seines Fleißes, einer nach mehr verlangenden Intensität diese gute Arbeit geliefert hatte. Und sein Wort saß, sein abfälliges Urteil truf reiche Früchte.

 

Es kam das Erwachen, Erkennen und Aufnehmen, an dem das Elternhaus Paul Fechters einen nicht unerheblichen Anteil hatte. Entstammte doch seine Mutter einer Königsberger Altphilologen-Familie, der Vater wiederum einer alteingesessenen Elbinger Bürger- und Handwerkergeneration, deren Ursprung in der Niederung zwischen Drausensee und Elbinger Höhe, auf das Gut Eichwalde, zurückgeführt wird. Der Vater war ein ruhiger, besinnlicher Mann mit vielseitigen, zum Teil Gelehrten-Interessen, trotz sines Umgangs mit den Zimmerleuten, die nicht nur nach Schweiß, sondern zuweilen im Winter auch nach Schnaps rochen und ihren Bauherrn noch mit Meister anredeten, und nicht mit Chef. Die besondere Vielseitigkeit seiner geistigen Welt gewährte dem Sohn von vornherein jedwede Unterstützung, ob es sich nun um Anschaffung klassischer Literatur, damals in Reklambändchen für ein paar Dittchen zu haben, oder um die notwendigen Requisiten für chemische oder physikalische Experimente handelte, der Vater machte alles mit, während die lebhafte, geistig rege Mutter für die ersten Theaterbesuche zuständig war, bei denen der Schüler Fechter sie begleiten durfte. Hauptmann und Ibsen, die damals Modernen, aber auch Schillers Räuber und Don Carlos bereiteten dem zukünftigen Theaterkritiker den Weg, trotz, oder vielleicht der Aufführungen.

 

Das Wort wurde dennoch Gestalt, bemächtigte sich der noch halb im Unwirklichen träumenden Seele des jungen Paul Fechter. Wenn der Begeisterte glaubte bei einer Dichtung, einem Theaterstück, einem guten Buch, oder auch gerade wegen mancher Unzulänglichkeit auch bei der Weite und Größe der Elbinger Landschaft das Beste und Höchste erkannt und erlebt zu haben, so sagte Vater Fechter: Ja, ja, aber sieh dir erst mal das an, und steigerte von seiner eignen, besonderen Vorstellungswelt aus die Sehnsucht des Sohnes nach immer Größerem und Besserem.

 

Diesem Größeren und Besseren stets auf den Fersen zu bleiben, ist das eigentliche Lebenswerk Paul Fechters, der noch vor Beginn des neuen Jahrhunderts sein Abitur machte, noch ehe die zunehmende Industrialisierung dem Handwerk das Leben erschwerte, die Schichau-Werke nicht mehr nur willkommene Arbeitgeber waren, sondern zuletzt über das väterliche Anwesen hinauswuchsen. Die alte Sehnsucht des Vaters nach dem Westen wurde späte Wirklichkeit; er zog mit der Familie nach Osterode am Harz, wo er bald darauf starb.

 

Paul Fechter studierte zunächst in Dresden und in Berlin. Auf Umwegen über das Studium zum Bauingenieur, über Mathematik und Physik kam er zum Schreiben, als wäre er bereits damals schon ganz bewusst der Literatur, diesem immer etwas zweilichtigen und verdächtigen Bereich des geistigen Lebens aus dem Wege gegangen, zugunsten der sauberen und exakten Wissenschaften. Und wenn er dann doch zur Literatur kam, man ihn heute einen Meister des Wortes nennen darf, so gewiss nur deshalb, weil sich Paul Fechter wie kein anderer stets ein leises Misstrauen gerade gegenüber dem Wort bewahrt hat. Diese seine Vorsicht und Zurückhaltung hat ihn zum Meister gemacht. Während er mit unendlichem Fleiß, er selber nennt es Faulheit, und größter Konzentration Seite um Seite füllt, gelingt es ihm immer, sich selbst und sein eigentliches Wesen dabei ein wenig herauszuhalten, weil er sich selbst und sein Schaffen nicht ganz wichtig zu nehmen vermag. Er besitzt weder ein eignes Arbeitszimmer noch eine Schreibmaschine, oder gar einen Schreibtisch. Irgend ein Raum, im Sommer ist es sein kleiner, verwildeter Garten, irgend ein Stuhl genügen ihm, mit dem Schreibblock auf den Knien, dem Füllfederhalter in der Hand sein Tagwerk zu erfüllen. Weil ihm die handwerkliche Tüchtigkeit von den Vorfahren her viel wesentlicher und wichtiger erscheint als die ganze Schreiberei, nennt er sich mit Vorliebe einen, Tischler.

 

Sein Lebenswerk, vielseitig und umfassend, lässt sich schwer in irgend eine Gattung der Literatur einordnen. Als eine mit dem Hause Fechter befreundete Malerin, es war Ottilie Kollwitz, die Schwiegertochter von Käthe Kollwitz, als wieder einmal die Frage; wer und was ist eigentlich Paul Fechter, ins Gespräch geworfen wurde, impulsiv ausrief: Ich meine, er ist ein Verfertiger hübscher Weihnachtsgeschenke, nahm der also Bezeichnete das Prädikat begeistert auf. Wir setzen hinzu, dass es so viele Weihnchten im Leben gar nicht gibt, um die Geschenke, wie sie uns Paul Fechter mit seinen vielen, heiteren und schönen Büchern bereitet hat, unterzubringen.

 

Seite 5   Landsleute kamen aus der Sowjetuinion

Im August 1955 sind aus russischer Gefangenschaft folgende Landsleute als Einzelriesende im Grenzdurchgangslager Friedland eingetroffen und in ihre neuen Wohnorte wietergeleitet worden:

Hermann Böhm, geb. 15. September 1889, aus Königsberg, Wohnort im Jahre 1939

Elsa Endrulat, geb. 19. Mai 1926, aus königsberg

Harry Hartwich, geb. 8. August 1930, aus Zinten

Eva Hoffmann, geb. 26. Januar 1926, aus Fuchsberg bei Königsberg

Karl Schwarz, geb. 4. September 1910, aus Königsberg

Martha Imlau, geb. 12. April 1911, aus Cranz

Herta Joop, geb. 13. Juni 1915, aus Königsberg

Kurt Lemke, geb. 24. September 1929, aus Mossicken, Samland

Käthe Romey, geb. 24. Juli 1920, aus Königsberg

Gisela Schiedler, geb. 12. Dezember 1933, aus Könisberg

Rudolf Tondar, geb. 24. Dezember 1929, aus Napratten, Heilsberg

Gustav Witt, geb. 4. Januar 1924, aus Kipitten, Bartenstein

Frieda Zielka, geb. 29. März 1920, aus Gauleden, Wehlau

Weiter noch vier Kinder von hier genannten Landsleuten

 

Seite 5   Ermländische Geistliche im sowjetischen Gefängnis

Der frühere Generalvikar des Bistums Ermland, Dr. Marquardt, sowie Domvikar Parschau, ehemaliger Sekretär des Bischofs von Ermland, befinden sich gegenwärtig noch in der Strafanstalt Alexanderoskoje bei Irkutsk am Baikalsee, berichtete der kürzlich aus sowjetischer Kreigsgefangenschaft entlassene Legationsrat der deutschen Botschaft in Moskau, Dr. Breet. Den beiden geistlichen wird, Spionage, vorgeworden.

 

Seite 6   Ebenrode, Stallupönen

Gesucht werden:

Fräulein Anna Mannke; Fräulein Gerda Krutzke und Frau Liesbeth Lohmeier, geb. Krutzke, aus Katten. Sie sollen 1949 aus der Sowjetunion zurückgekehrt sein.

Gesucht werden ferner: Heinrich Trippe aus Alexbrück; Erich Schildhauer aus Schellendorf; Bauer Viktor Kappus aus Hollenau, im Februar aus Buchholz, Kreis Pr.-Eylau, verschleppt; Frau Elisabeth Geruhn, aus Kattenau, nach Russland verschleppt gewesen und zurückgekehrt, und Gastwirt Kurt Mehl, aus Ebenrode, Alter Markt

 

Seite 6   Angerburg

Gesucht werden aus Angerburg: Helene Lenz; Oskar Hein; Maria Babiel; Herbert Danoehl; Helga Maria Pockrandt, geb. Augustin; Paul Rathke und Franz Alexander. 

Aus Benkheim: Therese Kühnelt. 

Aus Bergensee: Heinz Kuklinski 

Aus Jakussen: Ewald Volksmann 

Aus Kerschken: Kurt Demant 

Aus Lissen: Auguste Gessat und Martha Skedzuhn 

Aus Ostau: Arthur Jahnke; Otto Ollesch und Johanna Plappins 

Aus Salpen: Irmgard Conrad 

Aus Siewken: Anna Hoffmann 

Aus Soldahnen: Paul Treczack 

Aus Talheim: Karl Pauluhn 

Aus Wenzken: Renate Schmidt und Willi Karath 

Aus Wensen: Martha Beutner 


Seite 6   Amtliche Bekanntmachungen 

UR. II 6, 6, /55     Beschluss

Im Verfahren wegen Todeserklärung des

am 28.02.1876 in Alt-Karzewischken, Kreis Tilsit, Ostpreußen, geb. Friedrich Bendig und der

am 27.08.1873 in Schilwen, geb. Anna Bendig, geb. Kurlinkus, beide zueltzt wohnhaft in Ansorge, Kreis Elchniederung bei Sköpen

Der am 28.02.1876 geborene Friedrich Bendig und die am 27.08.1873 geborene Anna Bendig, geb. Kurlinkus, werden für tot erklärt.

Als Zeitpunkt des Todes wird der 31.12.1945, 24.00 Uhr, festgestellt.

Die Entscheidung ergeht gebührenfrei.

Amtsgericht Waldmohr

 

Aufgebot

Die Witwe Elise Augustin, geb. Romeike, in Wätzum Nr. 1 A hat beantragt, die verschollene Sekretärin Anita Augustin, Zivilistin, geboren am 1. September 1901 zu Königsberg Pr., zuletzt wohnhaft in Königsberg Pr., Zeppelinstraße Nr. 6, für tot zu erklären. Die  bezeichnete Verschollene wird aufgefordert, sich bis zum 10. Dezember 1955 bei dem hiesigen Gericht, Zimmer Nr. 9, zu melden, widrigenfalls die Todeserklärung erfolgen kann. An alle, die Auskunft über Leben und Tod der Verschollenen geben können, ergeht die Aufforderung, dem Gericht bis zu dem angegebenen Zeitpunkt Anzeige zu machen.

Amtsgericht Hildesheim, 29. August 1955, Bahnhofsallee nr. 11

II 143/55

 

Beschluss

Es werden für tot erklärt:

der Bauer Wilhelm Mattern, geboren am 19. September 1870 zu Kahlau, Kreis Mohrungen, zuletzt wohnhaft gewesen in Löpen, Ostpreußen, Zivilist

das Kind Hildegard Lokatis, geboren am 15. August 1940 zu Rastenburg, zuletzt wohnhaft gewesen in Langheim, Kreis Rastenburg, Ostpreußen.

Als Zeitpunkt des Todes wird der 31. Dezember 1945, 24 Uhr festgestellt.

Amtsgericht Hildesheim, 01.09.1955

14 II 227/54, 46/55

 

53 II 57/55       Aufgebot

Die Tochter des Invalidenrentners Johann Cieszynski, Gertrud Cieszynski, Essen, Köln, Mindener Straße 99, hat beantragt, ihren oben genannten Vater, geboren am 23.12.1863 in Marienfeld, Kreis Bromberg, zuletzt wohnhaft gewesen in Pludau, Kreis Fischhausen, Samland, Ostpreußen, für tot zu erklären, weil er während des letzten Krieges vermisst ist. Zuletzt war er in Gotenhafen im Krankenhaus. Der Verschollene wird aufgefordert, spätestens im Aufgebotstermin, am 8. November 1955, 9 Uhr, dem unterzeichneten Gericht, Zimmer 147, Nachricht zu geben, widrigenfalls er für tot erklärt werden wird. Alle, die Auskunft über Leben und Tod des Verschollenen erteilen können, werden gebeten, dies spätestens im Aufgebotstermin dem Gericht anzuzeigen.

Essen, den 29. August 1955     Das Amtsgericht

 

Seite 8   Manfred wurde hinter Stacheldraht geboren. Zwei Ostpreußen trafen sich im Eismeer-Arbeitslager. Foto: Eva Hoffmann mit dem zweijährigen Söhnchen Manfred und dessen Vater Karl Schwarz

Hinter dem Stacheldraht des sowjetischen Arbeitslagers Iosser im Workuta-Gebiet am Nördlichen Eismeer wurde der kleine ostpreußische Junge Manfred am 22. August 1953 geboren. Seine Mutter, die 29jährige Eva Hoffmann, und sein Vater, der 45jährige Karl Schwarz, die beide aus Königsberg stammen und in die Zwangslager der Sowjetunion verschleppt worden waren, trafen jetzt zusammen mit einem Russlandheimkehrer-Transport im Grenzdurchgangslager Friedland bei Göttingen ein. Ihr größter Wunsch ist, die in Russland versagte Trauung auf dem schnellsten Wege nachzuholen.

Es war im Jahre 1952, als sich diese beiden Königsberger zufällig im selben Lager trafen. Als sie, die sich bis dahin nicht gekannt hatten, zum ersten Male miteinander sprachen, stellten sie fest, dass sie nur einige hundert Meter voneinander entfernt in Königsberg gewohnt haben, sie in der Steinmetzstraße 29, er in der Boyenstraße. Sie stellten weiterhin fest, dass sie beide 1947 aus den gleichen Gründen verhaftet, verurteilt und verschleppt worden waren.

 

Eva Hoffmann wollte auf dem Heimweg von ihrer Arbeitsstelle der zu Hause hungernden kranken Mutter einige Kartoffeln mitbringen, die sie auf einem Felde aufgelesen hatte. Sie wurde dabei gefasst, und sie hat bis heute ihre Mutter nicht wieder gesehen. Acht Jahre sind es jetzt her. Von der Straße weg wurde sie verhaftet, und verschleppt. Daheim wartete die kranke Mutter vergebens.

 

Erst im vergangenen Jahr gelang es Eva Hoffmann, über das Deutsche Rote Kreuz mit ihren Eltern, die inzwischen ausgesiedelt und in Ippinghausen bei Kassel gelandet waren, Briefverbindung aufzunehmen. Heimkehrer, die nach Hause fahren durften, nahmen die Post von ihr aus dem Lazarett Iosser mit nach Moskau und gaben sie dort auf. Das war die einzige Möglichkeit. Briefe von Deutschland aber kamen nie an. Die beiden Ostpreußen Eva Hoffmann und Karl Schwarz hatten sich hinter Stacheldraht kennen und lieben gelernt. Eine Trauung wurde untersagt, da sie beide keine amtlichen Papiere hatten. Woher auch? Aber jetzt will diese Familie, die gemeinsam Not und Entbehrung und Heimweh getragen hat, bei Evas Angehörigen bei Kassel auch vor dem Gesetzt eine Familie werden.

 

Seite 9   Ostpreußische Jungen pflegen Gräber. Klaus Ginsky arbeitete auf dem Gefallenenfriedhof von Lommel

Sechs Wochen lang arbeiteten drei ostpreußische Jungen zusammen mit 32 Kameraden aus dem schleswig-holsteinischen Jugendaufbauwerk auf dem riesigen, achtzehn Hektar großen deutschen Soldatenfriedhof von Lommel in Flandern. Die drei jungen Ostpreußen, Klaus Ginsky, aus Fischhausen, er wohnt jetzt in Marne, Lothar Goyke und Klaus Lunkeit, bei wohnen in Burg, hatten mit ihren Kameraden in Lommel die Gräber von 37 500 deutschen Gefallenen mit Erika bepflanzt und an der Planierung der breiten Wege durch das große Gräberfeld gearbeitet. Lothar Goyke und Klaus Lunkeit sind mit einem neuen Lehrgang des JAW-Burg auf Fahrt gegangen. Klaus Ginsky lebt wieder bei seinen Eltern in Marne; er will eine kaufmännische Lehre beginnen. Wir sprachen mit einem sechzehnjährigen Klaus über seine Erlebnisse in Belgien.

 

Wilhelm Wittorf? Der langaufgeschossene Junge im blauen Arbeitsanzug legt den Spaten beiseite. Er starrt auf das weiße Steinkreuz mit dem Namen. Wilhelm Wittorf? Er wiederholt den Namen. In seine blauen Augen tritt ein nachdenklicher Ausdruck. Wie gebannt starrt Klaus Ginsky auf das Kreuz, unter dem auf dem Gräberfeld von Lommel ein deutscher Soldat ruht. Es trägt einen Namen, der ihm so bekannt vorkommt. Mit großen Schritten geht Klaus durch die Reihen der vielen Gräber zum nächsten Block. Dort arbeiten seine Kameraden, mit denen er aus Burg in Dithmarschen für sechs Wochen zur Arbeit auf diesen deutschen Heldenfriedhof kam. Er liegt in der Nähe des Städtchens Lommel zwischen Brüssel und Gent.

 

Suchend sieht sich der Junge um. Wilhelm, komm doch mal her! Ruft er einen seiner Kameraden an, der mit einer Schubkarre voller Grassoden den breiten Sandweg überquert. Wilhelm, ganz atemlos stößt der blonde Klaus den Namen seines Kameraden hervor, Wilhelm, ist dein Vater nicht im letzten Krieg gefallen? Der Kamerad an der Schubkarre nickt. Er sieht seinen Freund verwundert an. Wilhelm Wittorf kann sich an seinen Vater kaum noch erinnern. Er weiß noch, dass eines Tages vor elf Jahren die Mutter ihn vom Spielen auf der Straße ins Haus rief, dass sie ihn in den Arm nahm, dass sie Tränen in den Augen hatte und ihn fest an sich drückte. Ein Brief war gekommen. Der Kompanieführer hatte geschrieben, dass der Vater in den Kämpfen an der Westfront vermisst worden sei. Wilhelm war damals vier Jahre alt; er verstand nicht viel von all dem, was um ihn herum vor sich ging. Den Vater kannte er kaum.

 

Und jetzt die Frage des Kameraden. Komm mal mit, sagt Klaus. Weilhelm lässt die Karre mit den Grassoden stehen. Langsam gehen die beiden Jungen durch die langen Gräberreihen. Vor einem Kreuz, das genau so aussieht wie all die 37 500 anderen auf diesem riesigen Totenfeld, bleiben sie stehen. Stumm deutet Klaus auf den Namen am Kreuz. Wilhelm Wittorf, liest der Kamerad. Tränen treten in die Augen des Jungen. Er kann es nicht fassen, dass unter dem schmalen Sandhaufen sein toter Vater liegen soll.

 

Klaus Ginsky hat sich abgewendet. Er nimmt sieder seine Schaufel zur Hand. Verstohlen beoachtet er seinen Freund, der am Grabe steht und auf den weißen Stein starrt und dem die Tränen über die Wangen laufen.

 

Eine Woche später trifft ein Brief von Frau Wittorf aus Burg ein. Vater fiel im Osten, steht darin. Das erfuhr ich nach dem Krieg vom Roten Kreuz. Aber vielleicht ist das alles falsch. Der Brief des Hauptmanns kam doch aus dem Westen. Vielleicht ist es doch das Grab von Vater, das du in Lommel gefunden hast.

 

Die amtlichen Stellen haben sich eingeschaltet. Noch heute wissen viele Frauen nicht, an welchem Frontabschnitt ihre Männer und Söhne ihr Leben ließen. Das Rote Kreuz und die Kriegsgräberfürsorge werden auch im Fall Wilhelm Wittorf alles tun, um der Frau und dem Sohn Gewissheit zu geben.

 

Von Fischhausen bis Lommel

Es war kein Zufall, dass Klaus Ginsky im Samland zur Arbeit auf den Heldenfriedhof von Lommel geschickt wurde. Er war in das schleswig-holsteinische Jugendaufbauwerk (JAW) eingetreten, in dem viele Jugendliche ohne Lehrstellen in einer festgefügten Gemeinschaft leben und mit verschiedenen Arbeiten beschäftigt werden.

 

Am 5. April 1955 kommt Klaus in das Heim des JAW in Burg Dithmarschen. Am 13. April 1955 erfährt er, dass von seinem Lehrgang fünf Jungen nach Belgien fahren werden. Dort sollen sie für den Volksbund für Kriegsgräberfürsorge auf einem der deutschen Gefallenenfriedhöfe für ein paar Wochen arbeiten. Klaus meldet sich sofort. Er befindet sich unter den fünf Jungen, die in Burg ausgesucht werden und an dieser Fahrt teilnehmen sollen. Zwei ostpreußische Kameraden sind ebenfalls dabei. Lothar Goyke aus Groß-Holstein bei Königsberg und Klaus Lunkeit aus Cranz.

 

Am 16. Mai 1955 fahren die 35 Jungen, die aus den Jugendaufbauwerken in Schleswig-Holstein ausgesucht wurden, mit einem großen Sonderomnibus nach Belgien. Sie überschreiten die holländische Grenze, kommen in die Grafschaft Brabant, sehen das flache, niederländische Land, die vielen Kanäle und die zahlreichen Windmühlen und treffen mitten in der Nacht in Flandern ein. In der Scheune eines Bauern ist das erste Nachtquartier in Belgien vorbereitet. Am anderen Tage geht die Fahrt weiter bis nach Lommel. Drei Kilometer hinter der Stadt erblicken die Jungen das gewaltige Gräverfeld. Auf einem hochragenden Stein in der Mitte des Friedhofs brennt in einer großen Erzschale ein ewiges Feuer.

 

Bald ist der Platz erreicht, wo die Jungen für die nächsten sechs Wochen ihre Zelte aufschlagen. Das Lagerleben beginnt. Doch es will keine rechte Fröhlichkeit aufkommen. Die Nachbarschaft des großen Friedhofs verbietet jedes unbekümmerte fröhliche Spiel.

 

Immer wieder Gräber von unbekannten Soldaten

Schon am nächsten Morgen begannen wir mit unserer Arbeit, berichtet Klaus. Wir wurden in Gruppen eingeteilt. Eine Gruppe blieb im Lager und machte Innendienst. Wir anderen gingen auf den Friedhof. Dort empfingen uns unsere belgischen Vorarbeiter. Sie waren sehr freundlich. Alle Vorarbeiter auf dem Friedhof von Lommel waren Flamen. Wir konnten sie recht gut verstehen.

 

Die Arbeitsgruppen des JAW hatten die Aufgabe, Planierungsarbeiten zu machen und Gräber mit Erikastauden zu bepflanzen. Immer noch, so erzählt Klaus, werden Gräber von Lommel gefunden. Die werden dann vorsichtig geöffnet. Die Toten bringt man auf den Heldenfriedhof. Dort werden sie in den langen Gräberreihen der 53 Blocks beigesetzt.

 

Es ist nicht immer leicht, die Toten zu identifizieren. Belgische Stellen arbeiten hierbei eng mit dem Volksbund für Kriegsgräberfürsorge zusammen.

 

An Sonntagen, wenn Autobusse aus Deutschland mit Besuchern kamen, haben wir die Frauen, Mütter und Väter an die Gräber ihrer Gefallenen geführt. Ich war fast immer als Führer der Besucher tätig, denn ich kannte den Friedhof recht gut, und ich habe manches Grab, das schon einzufallen begann, wieder aufgeschüttet. Wir besuchten aber auch die Städte in der Nähe. Auf den Besuch von Brüssel hatte ich mich so sehr gefreut.

 

In Brüssel verhaftet

Brüssel enttäuschte die Jungen. Brüssel ist ja viel kleiner als Hamburg, und ich habe immer gedacht, Brüssel ist als Hauptstadt des Landes sehr groß. Die belgischen Vorarbeiter auf dem Freidhof haben mir das auch erzählt. Aber schön ist die Stadt doch. Viele alte  Bauwerke und schöne Brunnen gibt es dort.

 

In Brüssel haben wir auch herzlich gelacht, und das kam so: Da hat doch ein belgischer Polizist den Lothar Goyke verhaftet. Wir hatten uns zum Einkaufen getrennt. Als wir uns wieder sammelten, war der Lothar nicht da. Unser Leiter suchte in allen Hauptstraßen, und wir marschierten mit und suchten auch. Von Lothar aber war nichts zu sehen. Da ging dann unser JAW-Leiter zur Polizei. Dort saß der Lothar auf der Wache und machte ein sehr niedergeschlagenes Gesicht.

 

Ein Polizist hatte ihn angehlaten und ihm auf Französisch erklärt, dass er ejtzt nicht über die Straße gehen dürfe. Lothar hatte zwar aufmerksam zugehört, aber kein Wort verstanden. Der Polizist fuchtelte mit den Händen in der Luft herum und wurde ärgerlich. Der Lothar hat dann ein paar deutsche Worte gemurmelt und ist einfach weitergegangen. Da hat ihn der Belgier kurzerhand am Kragen gepackt und zur Wache mitgenommen.

 

Hier redeten alle lebhaft auf den Jungen ein. Man durchsuchte ihn, und als die Polizisten keinen Paß bei ihm fanden, war er noch verdächtiger geworden. Unser Betreuer konnte die ganze Geschichte aufklären und auch unseren Sammelpaß vorzeigen. Da haben sich dann die Polizisten sehr höflich entschuldigt und Lothar immer wieder die Hand geschüttelt. Lothar aber war der Schreck in die Glieder gefahren. Er hatte sich schon im belgischen Gefängnis hinter Gittern gesehen.

 

In Fischhausen arbeiten

Nur zu schnell vergingen die sechs Wochen in Belgien. Schon bald nach dem Besuch in Brüssel bestiegen die Jungen wieder ihren Autobus und fuhren nach Burg zurück. Klaus wartet nun auf den Umzug nach Kiel, damit er seine Lehre antreten kann. Die Erfahrungen und Kenntnisse, die er bei der Arbeit in Lommel gewonnen hat, möchte er nicht mehr missen. Seine große Sehnsucht aber zieht ihn nach Ostpreußen. Für die Rückkehr dorthin würde er gern auf alle zukünftigen Auslandsreisen verzichten. Belgien kenne ich ja nun, sagt er, aber von Ostpreußen weiß ich nichts mehr. Das ist doch sehr traurig. Ich würde schon gerne in Fischhausen arbeiten, nicht nur für sechs Wohen wie beim JAW in Lommel, sondern mein ganzes Leben lang. Meinen Sie, dass das einmal möglich sein wird?

 

Foto: In unübersehbaren Reihen stehen die weißen Kreuze auf dem deutschen Gefallenenfriedhof in Lommel in Belgien. 37 500 deutsche Soldaten liegen hier unter den mit Heidekraut bewachsenen Graghügeln. Drei ostpreußische Jungen arbeiten dort sechs Wochen lang unter der Leitung flämischer Vorarbeiter

Foto: Nach der Ankunft in Lommel werden am Waldrand neben dem großen Friedhof die Zelte für die 35 Jungen aufgebaut.

Foto: Klaus Ginsky (zweiter von rechts auf unserem Bild) arbeitet mit den Kameraden seiner Gruppe auf einem der breiten Wege, die durch den Friedhof in Lommel führen.

Foto: Für 35 Jungen Stullen zu machen, ist keine Kleinigkeit. Jetzt habe ich erst gesehen, wie schwer meine Mutter für uns immer arbeiten muss, sagt unser junger Landsmann Klaus Ginsky (links auf dem Bild)

 

Seite 9   Ein Ferngespräch mit Wartenburg

In diesen Tagen gab es in der Adler-Drogerie in Stadtoldendorf, einer kleinen Stadt in den Weserbergen im Kreise Holzminden, am frühen Morgen eine nicht geringe Aufregung. Dem Inhaber der Drogerie, unserem Landsmann Rudolf Czichowski, wurde vom Fernsprechamt vorbereitend mitgeteilt, er hätte im laufe des späten Abends, so etwa nach 21 Uhr, ein Telefongespräch, ja, und hier begann dann die Welle der Erregung, die den Tag über unseren Landsmann nicht mehr zur Ruhe kommen ließ, er hätte einen Anruf aus Wartenburg zu erwarten, ja, es stimmte, wie er es gehört hatte: Wartenburg in Ostpreußen.

 

Unser Landsmann Czichowski, der sich in rastloser Arbeit in dem kleinen Weserstädtchen eine gut gehende Drogerie eingerichtet hat, die sich bei allen seinen Kunden des besten Rufes erfreut, ist gebürtiger Wartenburger, ein Vertriebener, der erst nach 1945 in den Kreis Holzminden kam. In seiner Heimatstadt Wartenburg lebt noch eine Schwester, deren Mann, früher Direktor einer ländlichen An- und Verkaufsgenossenschaft, heute die Leitung des Wasserwerkes in der Stadt nicht weit von Allenstein in Händen hat.

 

Von Wartenburg also sollte nun am Abend ein Gespräch über den Draht seinen Weg bis in das Weserland, bis nach Stadtoldendorf finden. Das Ungewöhnliche des Ereignisses begegnete zunächst noch gewissen Zweifeln und einem Misstrauen, ob tatsächlich und dann wie ein solches Gespräch zustande kommen würde. Aber pünktlich, nur wenige Minuten nach 21 Uhr, meldete sich das Fernamt und verband die Adler-Drogerie in Stadtoldendorf mit der Schwester ihres Inhabers in Wartenburg in Ostpreußen.

 

Die Spannung des Tages, die freudige Erregung hüben und drüben in der Minute, in der sich endlich nach Jahren und Jahren die vertrauten Stimmen zueinander finden konnten, war gewiss nicht gering. Was sprachen sie denn nun, die Verwandten, miteinander? Ach, es war nur das Einfahste, das Menschlichste, wie man begreift. Zu langen Erörterungen war weder die innere Ruhe vorhanden noch wollte man auch mehr als nur die Stimme vernehmen, die so lange, durch alle die Jahre, hatte schweigen müssen.

 

Es war ein Lebenszeichen, ein stärkeres noch, als es ein Brief oder eine Karte, als es geschriebene Worte zu sein vermögen; denn diese bleiben starr, aber in der Schwingung der Stimme teilt sich der Atem des Lebendigen mit Acht Minuten, ja, noch länger, währte das Gespräch zwischen Wartenburg bei Allenstein und Stadtoldendorf im Kreise Holzminden. Unser Landsmann hat seine Schwester und ihren Mann wohl sehr gut, in der technischen Übermittlung, verstanden, doch hatte er den Eindruck, dass er drüben, in Wartenburg, nicht genau so gut zu verstehen war.

 

Wie dem auch sei: die Freude, die geliebten Stimmen von menschen, die einem nahe stehen, aus der Heimat zu hören, war groß, und wir begreifen sie. Doch wir werden sehr nachdenklich, wenn wir feststellen müssen, dass es heute, im Jahe 1955, ein so außerordentliches Ereignis ist, wenn Ostpreußen mit Ostpreußen auf diesem Wege sprechen können. Wir werden erst dann wieder ruhiger atmen und zufrieden sein können, wenn es nichts so seltenes zu bedeuten hätte, falls einmal ein Ostprueßen, der wieder, in Wartenburg oder in irgendeiner anderen Stadt in unserer Heimat lebt, einen Verwandten zum Beispiel im Kreise Holzminden mit einem Ferngespräch erreichte, zu dem es nicht zuvor erst einer ganztägigen Anmeldung bedürfte. Das war führer nichts Außerordentliches, früher, als wir alle noch in unserer Heimat saßen und als nirgends durch Deutschland ein Eiserner Vorhang oder irgend eine Grenze ging, die Willkür und Gewalt gezogen hatten.

 

Seite 10   Wir warten auf Trampedank. Zum sechzigten Geburtstag von Martin Borrmann

Am 10. September 1955 wird der Trampedank-Vater, der im ostpreußischen Rößel geborene Pfarrersohn Martin Borrmann (mit zwei r), der in Berlin lebt, sechszig Jahre. Wir wünshen ihm und uns die Vollendung des Romans. (Der ganze Bericht ist in dieser Ausgabe des Ostpreußenblattes nachzulesen)

 

Seite 10   Tapfer und fröhlich. Zu Walter Schefflers 75. Geburtstag am 15. September 1955 (Foto)

Geboren wurde Walter Scheffler in Königsberg Sackheim.

 

 

Seite 13   Wir gratulieren 

Zum 91. Geburtstag

Am 4. September 1955, Frau Wilhelmine Schneider aus Köskeim, Kreis Angerapp, jetzt wohnhaft in der sowjetisch besetzten Zone bei ihrer Tochter. Sie ist zu erreichen über Erich Klein, Hannover-Bothf., Sutelstraße 64

 

Zum 89. Geburtstag

Am 15. September 1955, Frau Amalie Girrulat, geb. Krauledat, aus Kiesdorf, Kreis Schloßberg, jetzt wohnhaft in Nordsehl über Stadthagen

 

Zum 88. Geburtstag

Am 9. September 1955, Frau Martha Roese, geb. Brausewetter, aus Pakamonen, Kreis Heydekrug, jetzt wohnhaft in Kelheim, Donau, K. 163

 

Zum 87. Geburtstag

Am 13. September 1955, Witwe Auguste Eckloff, geb. Venohr, aus Waltersdorf, Kreis Heiligenbeil. Sie wohnt jetzt bei ihren Kindern in Heiligenmühle, Kreis Hersfeld, Hessen

 

Zum 86. Geburtstag

Am 14. September 1955, der Witwe Maria Lenz aus Weszeningken, Memelland, jetzt bei ihrer Nichte in Essen-Ruhr, Kaiserstraße 29

 

Am 14. September 1955, Frau Elisabeth Boeckel aus Klein-Schönau, jetzt in (24a) Hetlingen über Wedel, Holstein

 

Zum 85. Geburtstag

Am 5. September 1955, Frau Anna Fiukowski, geborene Petrat, aus Gumbinnen, Moltkestraße 8, jetzt wohnhaft bei ihrer Tochter Hertha in Neustadt, Holstein, Kreienwedder 13

 

Am 10. September 1955, der Lehrerwitwe Olga Dannöhl, geb. Knorr, aus Rastenburg, jetzt bei ihrer Tochter Johanna Schroeder, Twielenfleth Nr. 100, bei Stade

 

Am 11. September 1955, der Witwe Mathilde Neumann, geb. Zander. Sie wohnt jetzt bei ihrem Sohn Harry in Dortmund in Westf., Kurze Straße 1

 

Am 14. September 1955, dem Rentner Leopold Newiger aus Tilsit, jetzt wohnhaft bei seinem Sohn Hans in Wanderun, Kreis Felnsburg

 

Zum 84. Geburtstag

Am 10. September 1955, Baumeister Gustav Springer aus Osterode, jetzt bei seiner jüngsten Tochter in Waltrop i. W., Leveringhauser Straße 21

 

Zum 83. Geburtstag

Am 30. August 1955, Landsmann August Priebe aus Brandenburg, Kreis Elchniederung, jetzt im Altersheim Krempe/Holstein, Ahsbahstift, Stiftstraße 21

 

Am 4. September 1955, Frau Berta Dzienczuk, geb. Brandtner, aus Königsberg, Albertstraße 9, jetzt wohnhaft in Heiligenhafen, Kickut 3

 

Am 7. September 1955, Frau Amalie Brockmann aus Pillau II, Turmbergstraße. Sie wohnt jetzt bei ihrem Sohn Willy in Heide, Holstein, Fehrsplatz 33

 

Zum 82. Geburtstag

Am 2. September 1955, der Witwe Henriette Driese, verw. Becker, aus Wilhelmsbruch, Kreis Elchniederung, jetzt bei ihrer Tochter Helene Janssen, Möns bei Jever, Oldenburg, Schaulhaus

 

Zum 80. Geburtstag

Am 7. September 1955, Frau Katharina Philipp, geb. Balzer, aus Thyrau, Kreis Osterode. Sie wohnt heute noch in ihrer Heimat und ist zu erreichen über Johann Philipp, Lauenstein Nr. 62, Kreis Hameln-Pyrmont

 

Am 9. September 1955, dem Lehrer i. R. Anton Woelk aus Allenstein, Bismarckstraße 13, jetzt Kolenfeld über Wunstorf, Hannover

 

Am 10. September 1955, Frau Berta Gesien aus Heiligenbeil. Sie weilt zur Zeit bei ihrem Sohn Bruno, Hagen in Westfalen, Friedensstraße Nr. 6

 

Am 10. September 1955, dem Postbetriebsassistenten i. R. Friedrich Smolinski aus Osterode, jetzt mit seiner Ehefrau in Berlin-Neukölln, Saalestraße 32. Der Jubilar beteiligt sich rege an den Veranstaltungen des Heimatkreises Osterode, der herzlich gratuliert.

 

Am 11. September 1955, Frau Wilhelmine Korsch, geb. Naujoks, zuletzt in Perlswalde, Bahnhof, jetzt bei ihrer Tochter Marta in Dägeling über Glücksburg, Holstein

 

Am 12. September 1955, Frau Franziska Klomfaß, geb. Blazejewski, aus Klein-Kleeberg, Kreis Allenstein, jetzt bei ihrer Tochter Margarete Lerche, Lamspringe, Kreis Alfeld, Leine, Hildesheimer Straße 5

 

Am 12. September 1955, Frau Marie Minuth, geb. Schlingelhoff, aus Goltzhausen, Kreis Labiau, jetzt bei ihren Kindern in Willich bei Krefeld, Bahnstraße 25

 

Am 14. September 1955, Frau Marta Knappe, geb. Keßler, aus Tilsit, Stolbecker Straße 3. Sie wohnt jetzt bei ihrer Tochter Charlotte Mundorf, Radevormwald-Bergerhof, Elberfelder Straße 135

 

Am 14. September 1955, Oberst a. D. Walter Krieger vom Inf.-Rgt. Herzog Karl von Mecklenburg-Strelitz (6. Ostpr.) Nr. 43, jetzt Baden-Baden, Im Uckelgarten 4a

 

Am 16. September 1955, dem Kaufmann Karl West aus Königsberg, Weidendamm 7. Er wohnt jetzt bei seinem einzigen Sohn Gerhard in Dieringhausen-Brück, Marienhagener Straße

 

Zum 75. Geburtstag

Am 20. August 1955, Frau Anna Behrend, Besitzerin der Kochschule Behrend, aus Königsberg, Schönberger Straße 18, jetzt in Stanghack über Kappeln, Schlei, Kreis Flensburg

 

Am 6. September 1955, dem Mittelschulrektor Emil Schmischke aus Königsberg, jetzt wohnhaft in Hannover, Lönsstraße 21. Er hat bis 1945 die Mädchen-Mittelschule auf dem Kneiphof geleitet und war auch bis 1945 der Vorsitzende des mittelschullehrervereins Königsbergs. Ihm verdankte die Schule das Schullandheim Neuhäuser, Ostseebad, wo sich jede Klasse vierzehn Tage lang erholen konnte.

 

Am 9. September 1955, dem Revierförster a. D. Hoffmann aus Karnitten, Kreis Mohrungen, wo er über dreißig Jahre als Revierförster tätig war. Er wohnt jetzt in Rotenfels, Schwarzwald, Bismarckstraße 28

 

Am 9. September 1955, dem Postbetriebsassistenten a. D. Leopold Konopatzki aus Lyck, Danziger Straße 7, jetzt wohnhaft in Visselhövede, Hannover, Danziger Straße 7

 

Am 10. September 1955, dem Kaufmann und Gastwirt Ewald Scheffler aus Palleiten, Kreis Heydekrug, Memelgebiet, gegenwärtig in Hannover, Cranichstraße 1. Landsmann Scheffler entwickelte seinen Betrieb von 1908 bis zur Vertreibung zu einer bedeutenden Gaststätte, die insbesondere von Jägern und Forstbeamten bei Treib- und Pürschjagden in dem großen und wildreichen Jagdrevier Palleiten sowie bei Holzverkaufsterminen mit Vorliebe besucht wurde. Er war Gründer und Leiter der Freiwilligen Feuerwehr und viele Jahre hindurch Vorstandsmitglied des Raiffeisen- und Kriegervereins Palleiten.

 

Am 11. September 1955, Landsmann Max Schwartze aus Königsberg. Als Direktor und Betriebsführer der Thyssen Eisen und Stahl Aktiengesellschaft Königsberg war er in weiten Kreisen Ost- und Westpreußens bekannt. Landsmann Schwartze bekleidete trotz seiner starken beruflichen Beanspruchung mehrere Ehrenämter. So war er unter anderem Beiratsmitglied der Industrie- und Handelskammer Königsberg. Er ist Träger des Bundesverdienstkreuzes. Seit seiner Vertreibung lebt er mit seiner Ehefrau in Hamburg-Bergedorf, Am Bahnhof 21

 

Am 13. September 1955, dem Molkereibesitzer und Amtsvorsteher Friedrich Neumann aus Transsau, Kreis Samland, jetzt in München 15, Häberlstraße 19

 

Am 15. September 1955, Reichsbahnrat a. D. Robert Twardy aus Czarnen (Herzogsdorf) bei Arys, jetzt in Hannover I S 13, Brehmstraße 46

 

Am 15. September 1955, Frau Klara Krogoll aus Peterswalde, Kreis Osterode, jetzt Wöllmarshausen bei Göttingen Land.

 

Am 18. September 1955, Frau Käthe Mey aus Osterode, Kaiserstraße 13, jetzt wohnhaft in Frankfurt, Main, Liebigstraße 24

 

Seite 13   Dr. Karl von Buchka 70 Jahre alt

Der letzte Landrat des Kreises Goldap, Bundestagsabgeordneter Dr. Karl von Buchka, wird am 23. September 1955, 70 Jahre alt. Von 1921 bis 1932 war er Landrat des Kreises Kehdingen an der Niederelbe. Von dort aus kam er 1932 in gleicher Eigenschaft nach Goldap. Während seiner Amtstätigkeit in diesem ostpreußischen Kreise wurden mehrere Schulen und Kreisstraßen gebaut, und das Kreiskrankenhaus wurde vergrößert und neuzeitlich ausgestattet. Landrat Dr. von Buchka förderte den Zusammenschluss der privaten Forstbesitzer, was für die Waldwirtschaft von Vorteil war. Dokumentarischen Wert besitzt ein Heimatbuch, in dem er und Kenner der einzelnen Fachgebiete die Landschaft, die Geschichte und die Kulturleistungen im Kreise Goldap schilderten und würdigten. Während des Krieges verwaltete Landrat Dr. von Buchka auch zeitweise den Nachbarkreis Treuburg. Am Vortage des russischen Einfalls verließ er seinen Kreis; er stellte sich der Wehrmacht zur Verfügung. Seit Kriegsende wohnt er wieder im Lande Kehdingen, in Freiburg, wo er sich an führender Stelle für das Wohl seiner heimatvertriebenen Schicksalsgenossen einsetzt. 1953 wurde er als Abgeordneter der CDU in den Bundestag gewählt. Landrat Dr. von Buchka ist es mit zu verdanken, dass infolge seiner Beziehungen zu beiden Kreisen der aus dem Kreise Kehdingen hervorgegangene Landkreis Stade die Patenschaft für den Kreis Goldap übernommen hat.

 

Seite 13   Goldene Hochzeiten

Das Fest der Goldenen Hochzeit begehen am 15. September 1955, der Kaufmann Johannes Weidlich und seine Ehefrau Maria, geb. Barteck, aus Memel, jetzt in Lütjenburg, Ostholstein, Bahnhofstraße 13. Beide Eheleute sind in Königsberg geboren und in der Altstädtischen Kirche von Superintendent Lackner getraut; sie waren von 1907 bis 1945 in Memel ansässig.

 

Am 9. September 1955, feierten der Lehrer i. R. Karl Ehmer und seine Ehefrau Amanda, geb. Kanpp, aus Rosenfelde, Kreis Gumbinnen, das Fest der Goldenen Hochzeit. Das Ehepaar wohnt jetzt in Coesfeld in Westfalen, Bahnhofstraße 24

 

Die Eheleute Franz und Auguste Roski aus Wormditt, vom-Stein-Weg 10, feierten am 22. August 1955 das Fest der Goldenen Hochzeit. Sie wohnen jetzt in Düsseldorf, Am Straußenkreuz 33a

 

Der Postbeamte Karl Böttcher und seine Ehefrau Minna, geborene Kinnigkeit, aus Haselberg (Lasdehnen), Kreis Schloßberg, feiern am 10. September 1955, das Fest der Goldenen Hochzeit. Das Ehepaar wohnt jetzt in Krefeld, Schrörstraße 24

 

Der Lehrer a. D. August Lenga und seine Ehefrau Therese, geb. Bogdan, aus Königsberg, Schrötterstraße 11, feiern am 16. September 1955, das Fest der Goldenen Hochzeit. Das Ehepaar wohnt jetzt in Dünsen über Harpstedt, Bezirk Bremen

 

Seite 13   Jubiläen und Prüfungen

Am 29. August 1955 feierte der Lokomotivführer Hermann Sperling aus Insterburg sein vierzigjähriges Dienstjubiläum bei der Deutschen Bundesbahn. Er war vor der Vertreibung aus der Heimat in Königsberg und Insterburg tätig gewesen. Nach 1945 nahm er auf dem Verschiebebahnhof in Bremen wieder seinen Dienst bei der Bundesbahn auf; er ist seit 1952 beim Bahnbetriebswerk Walle bei Bremen beschäftigt. Dem Jubilar, der sich im Kollegenkreis allgemeiner Beliebtheit erfreut, wurden am Tage seines Jubiläums zahlreiche Ehrungen zuteil. Hermann Sperling wohnt in Grohn bei Bremen, Hermann-Fortmann-Straße 15

 

Günter Neumann aus Königsberg, Unterhaberberg 90, hat vor dem staatlichen Prüfungsausschuß an der Meisterschule für das gestaltende Handwerk in Flensburg die Prüfung als Raumtechniker abgelegt. Er wohnt jetzt in Kisdorf, Post Ulzburg, Kreis Segeberg

 

Seite 12   Johannisburg. Gesucht werden:

Johannes und Toni Lemanzik aus Arys, Lycker Straße

Georg Starat, Koenigstal

Johann Gardlo, Postbeamter, von Winsen unbekannt verzogen.

Die aus russischer Zivilgefangenschaft heimgekehrte Frau Anna Kutz, Hamburg-Sasse, Stratenberg 28, früher Kreis Lötzen, ist in der Gefangenschaft in Karelien mit Frau Auguste Sczesny, frau Elfriede Slaboda und Frau Kucharzik, alle aus dem Kreise Johannisburg, zusammengewesen. Frau Kucharzik ist in Karelien verstorben. Frau Kutz gibt Interessenten gerne Auskunft, Rückport bitte beilegen.

 

Seite 12   Ortelsburg

Wir begrüßen aufs herzlichste folgende Landsleute, die im Juni und Juli 1955 aus dem von Polen besetzten Heimatkreis Ortelsburg in Westdeutschland eingetroffen sind;

Friedrich Symanzik, geb. 06.06.1888, früher Eichthal, Kreis Ortelsburg, jetzt wohnhaft in Hanau, Main, Hospitalstraße 6, und Franziska Olbrisch, geb. Funk, geb. 14.04.1893, früher Friedrichshof, Kreis Ortelsburg, jetzt wohnhaft Warburg, Westf., Lager.

 

Seite 12   Neidenburg

Am 11. September 1955 begeht der stellvertretende Kreisvertreter von Neidenburg, Otto Pfeiffer, Hamburg-Garstedt, Tannenhofstraße 27, seinen 65. Geburtstag. Landsmann Pfeiffer ist Mitbegründer der Kreisgemeinschaft Neidenburg. Wir wünschen ihm zu diesem Tag von Herzen das Beste.

 

Seite 12   Osterode. Gesucht werden:

Tischlermeister Franz Mathis aus Hohenstein

Walter Hellwig, Liebemühl

Maschinenfabrikant Franz oder Fritz Kardaun, Hohenstein

Paul Stutz, Rapatten

Landsmann Tressin, Buchwalde, zuletzt tätig gewesen als Heizer in der Tabakfabrik Roßgarten

Familie Goltz, Bieberswalde

Familie Bebersdorf, Henriettenhof

Frau Minna Jamell, geb. Gajewski, Seewalde

Frau Bertha Floth, geb. Gajewski, Mühlen

Frau Anna Hase, geb. Gajewski, Paulsgut bei Hohenstein

Frau Marie Galka, geb. Gajewski, Dreililien bei Gilgenburg

Frau Marta Bisalski, geb. Jagewski, Klein-Lauben

 

Seite 12   Für Todeserklärungen

Karl Ballay, geb. 15.01.1907 in Malga, Kreis Neidenburg, Fleischer, früher bei der Heeresfleischerei Karrasch, Ortelsburg, beschäftigt gewesen, war von Ende Juli 1944 bis August 1945 in russischer Gefangenschaft. Wer kann über seinen Verbleib Auskunft geben?

 

Unteroffizier Fritz Hoppe, geb. 20.09.1905 in Rastenburg, aus Bischofstein, Neue Siedlung, wird seit dem 27.01.1945 vermisst. Er befand sich zuletzt bei einer Marschkompanie im Kampfraum Elbing-Rückenau.

 

Frau Berta Wonigelt, geb. 28.08.1890, Privatlehrerin für Stenografie und Maschinenschreiben, soll Mitte April 1945 im Lazarett Potania, Lager 1083 an Typhus verstorben sein. Es werden Augenzeugen gesucht, die ihren Tod bestätigen können.

 

Richard Hoffmann, Bauer, und seine Ehefrau Auguste Hoffmann, geb. Schuttkus, geb. 02.06.1893, aus Tilsit-Kaltecken 59, werden seit 1945 vermisst. Wer kann über ihren Verbleib Auskunft geben?

 

Fritz Janovski, geb. 27.03.1884, und seine Ehefrau Helene Janovski, geb. Heinrich, geb. 13.09.1895, aus Königsberg, Otto-Reinecke-Straße 8a, sollen im Januar 1945 von den Russen verschleppt worden sein. Wer kann über ihren Verbleib Auskunft geben?

 

Auguste Zimmermann, 85 Jahre alt, aus Lyck, soll im Januar 1946 in Lyck von den Russen erschossen worden sein. Es werden Augenzeugen gesucht, die ihren Tod bestätigen können.

 

Seite 13, 14   Herrenlose Sparbücher von Ostpreußen. Sie befinden sich beim Bundesausgleichsamt. Meldung  beim Ausgleichsamt des Wohnsitzkreises.

Von unserem Bonner O. B.-Mitarbeiter

Beim Bundesausgleichsamt befinden sich eine Reihe herrenloser Sparbücher. Im Nachfolgenden werden die Namen der Ostpreußen genannt, deren Sparbücher neuerdings aufgefunden worden sind. Den Betroffenen wird empfohlen, sich beim zuständigen Ausgleichsamt des Wohnsitzkreises zu melden. Die Sparbücher sind auf folgende Namen ausgestellt:

 

Elisabeth Balzig aus Keipen; Irmgard Katzki aus Allenstein; Edeltraut Pukropp aus Allenstein; Eberhard Scherlies aus Allenstein; Ella Pohl aus Allenstein; Erwin Boeck aus Schlieben; Gustav Münss aus Soden; Auguste Dettmann aus Großkallwen; Erna Ebelt aus Possessern; Franz Lange aus Angerburg; Erich Liß aus Kl.-Strengeln; Berta Ordowski aus Engelstein; August Schulz aus Jürgenshof; Ursula Korn aus Heilsberg; Selma Liss aus Kl.-Stengeln; Johanna Bartel aus Friedland; Frank Rüdiger Klein aus Bartenstein; Käte Klein aus Bartenstein; Bruno Bach aus Friedland; Ruth Kischo aus Elbing; Helga Link aus Schippenbeil; Rudolf und Käte Klein aus Bartenstein; Anna Blumenstengel aus Braunsberg; Anna Ehrenhardt aus Alexbrück; Kurt Kapp aus Talfriede; Brigitte Schneider aus Eydtkau; George Tamschick aus Schloßbach; Gertrud Welz aus Weitenruh; Gerda Lauruschkat aus Gr.-Degesen; Wilhelmine Hopp aus Eckersdorf; Elise Heske aus Eydtkau; Elfriede Gerda und Kurt Mill aus Werschen; Bernhard Bierholz aus Glockstein; Bruno Flakowski aus Glockstein; Gunter, Helga und Irmgard Höfer aus Herandstal; Franz Szodruck aus Bodschwingken; Otto Glenz aus Groß-Waltersdorf; Johanna Broszat aus Gumbinnen; Auguste Deinat aus Rohrfeld; Erna Funke aus Hasenrode; August und Marta Kollnisko aus Pakallnischken; Richard Bonk aus Lötzen; Erika Hoffmann aus Gerwen; Friedrich Dorten aus Gutenfeld; Anton Weichmann aus Schönwiese; August Bratz, Frieda Bratz, Harry Bratz, Renate Bratz, Frieda Gudd, Hugo Gudd, Heinrich Klitsch, Minna Klisch, Elisabeth Pelz, Reinhard Pelz, Siegfried Pelz, Sonja Pelz, alle aus Heiligenbeil; Antonie Kafthan aus Keimkallen; Karl Kortis aus Zinten; Anna Langecker aus Dt.-Thierau; Günter und Irmgard Mantel aus Mükühnen; Theodor und Anna Mantel aus Mükühnen; Heinz Möcks aus Grünwiese; Grete Tiede aus Baumgart; Gertrud Wiechert aus Grünwiese; Martha Blasch aus Zinten; Erna Boy aus Zinten; Marie Heybeck aus Zinten; Loni und Willi Ritter aus Hermsdorf; Herta Stöhr aus Kukehnen; Carl Fuhljahn aus Heiligenbeil; Elisabeth Pelz aus Heiligenbeil; Johannes Grandenz aus Heiligenbeil; Agnes Huhn aus Raunau; Alfred, Anton, Bruno und Erna Lepki aus Heilsberg; Anna Schmidtke aus Heilsberg; Ingrid Thiedmann aus Blankenberg; Udo Unruh aus Heilsberg; Bernhard Wermter aus Guttstadt; Hedwig Heinrich aus Schwuben; Friedrich und Ingeborg Korn aus Heilsberg; August Alshut aus Raunau; Josef Kauer aus Heilsberg; Christof Dudat aus Gr.-Friedrichsdorf; Bruno Blank aus Bewern; Emma Goerke aus Kawohlen; Else und Johann Kiupel aus Coadjuthen; Franz Treger aus Heydekrug; Irmgard Wossilius aus Rumschau; Emil Wossilius; Franz Marks aus Falkenreut; Herta Dettmann aus Gr.-Kalwen; Otto Maschunat aus Insterburg; Horst Bublitz aus Insterburg; Gustav Jenett aus Insterburg; Heinrich Pretsch aus Insterburg; Anna, Friedrich und Grete Kehlbacher aus Insterburg; Max Neumann aus Insterburg; Erich Widdermann aus Blücherstraße 19; Hildegard Gordzinski aus Czyborren; Erna Jeziorowski aus Johannisburg; Frieda Rogge aus Johannisburg; Ewald Segadlo aus Mövenau; Otto Wossidlo aus Johannisburg; Elfriede Kosionski aus Arys; Otto Thorun aus Stollendorf; Ida Wichmann aus Johannisburg; Gustav und Ruth Gosdzinski aus Steinen; Hildegard Godzinski aus Czyborren; Bruno, Klaus und Ulrich Czimmek aus Gusken; Friedrich Goszinski aus Steinen; Hann Gentek, Ursel Jescheniak, Herbert Lange, Reinhold Polkowski, Helga Saalfeld, Erika und Irmgard Salewski, Reinhold und Rebate Skaradzinski, Alfred Schuchna, Erika Ullisch, alle aus Gusken; Friedrich, Ewald und Edith Segadlo aus Mövenau; Maria Columbus, Gustav Dombrowski, Klaus Gamst, Eva Rehborn, Walter Rehmann, Alfred Schwarz, Elsbeth Augustin, Wilhelmine Buddrus, Helene Wiegratz, Maria Wien, Günter Grzybowski, Horst Radtke, Kurt Reimann, Paul Wenger, Helene Wiegratz, Ernst und Rosine John, Berta, Boto und Michael Jenko, Emma Lindtke, Inge Nieswandt, Martha Plath, Manfred Wischnewski, Käthe Stadtlander, Heinrich Stadtlander, Willi Augustin, Hugo Bader, Hilda Baumann, Lothar Baumann, Johann Bergmann, Otto Dietrich, Emma Druskus, Josef Ehm, Otto Faltin, Johann Hoppe, Ernst John, Anneliese Kreuzberger, Julius Obitz, Marie Passarge, Hans Paulath, Martha Plath, Karlheinz Rehborn, Gustav Siemund, Schorris, Ernst Schwarz, Willy Teichert, Charlotte Wenger, Gerhard Wohlau, Karl Behrendt, Manfred Behrend, alle aus Königsberg; Emma Klett aus Nehne; Arnold Lange aus Seerappen; Meta Oginski aus Baltruscheiten; Wilhelm Finger aus Allenstein; Berta Odrowski aus Birkental; Carl Höfer aus Herandstal; Emilie Szodruch aus Herandstal; Eliese Schawaller aus Gumbinnen; Otto Mamay aus Friedberg; Helmut Schmidtke aus Kawerninken; Friedrich Brieskorn aus Kiauten; Edith und Friedrich Dorka aus Gutenfeld; Grete und Ursula Schmidt aus Nesselbeck; Maria Blumbus aus Quednau; Rudolf Zielinski aus Usdau; Martin Leckczyck aus Allenstein; Ella Pohl aus Allenstein; Juliane Herder aus Czerwinsk; Fritz Dorka aus Gutenfeld; Fritz Buddrus aus Gr.-Steinau; Gottlob Dengler aus Continen; Heinz Jaquet aus Gumbinnen; Paul Plewe aus Continen; Fritz Schimmelpfennig aus Ragnit; Hans, Horst und Charlotte Wagner aus Prappeln; Ernst Lupp aus Kuckerneese; Auguste Barnowski aus Neuhausen; Franz Laussat aus Gr.-Baum; Magdalene Thiedig aus Lautern; Auguste, Emma und Walter Ress aus Sommerfeld; Hans Matheuszik aus Liebstadt; Heinz Becher aus Lötzen; Heinz Block aus Spiergsten; Leonore und Richard Bonk aus Lötzen; Henriette Goldau aus Schwiddern; Emilie Häublein aus Rauschenwalde; Günter Häublein aus Widminnen; Herbert und Werner Hinz aus Lötzen; Hermann Laddach aus Rodental; Fritz Kustolla aus Insterburg; Hildegard, Irmgard und Ursula Roszich aus Reichensee; Günter Sidka aus Reichensee; Paul Schetzke aus Kreuzfeld; Helmut Lask aus Seedranken; Helene Jacob aus Mehlsack; Ingrid und Jakob Kraemer aus Memel; Frieda Lehwald aus Nidden; Karl Borrmann aus Memel; Hans-Friedrich Grosse aus Memel; Karl Hederich aus Memel; Fritz Kielau aus Laugallen; Gerhard Lanszus aus Memel; Wilhelm Taszus aus Memel; Ottilie Warstatt aus Metgethen; Magda Erdmann aus Mohrungen; Ruth Kammann aus Kornellen; Marie Krolikowski aus Mohrungen; Johanna Rekittke aus Mohrungen; August Schubert aus Bündtken; Ernst Schubert aus Mohrungen; Karl-Fritz und Sigmar Langecker aus Neukuhren; Albert, Hans und Ulrich Borchert, Margarete Dutz, Alfred Illmann, Herbert Illmann, Gerhard Latza, Walter Salewski, alle aus Malschöwen; Luise Schmidt aus Osterode; Rudi Teschendorff aus Osterode; Anton Witt aus Grieslienen; Minna Zeilinski aus Korschen; Georg Schröder, Liesbeth und Richard Brama, Wilhelm Baumgardt, Gertrud Fligge, Franz Januschweski, Alfred Klebon, Reinhold Moerke, Otto Schipper, alle aus Pillau; Margarete Schmidtke aus Palmnicken; Emilie Lehnert aus Antmirehlen; Gustav Meyer aus Friederickenthal; Friedrich Adloff aus Pr.-Holland; Christine Böhmke aus Briensdorf; Karl Böhnke aus Lomp; Georg Dzösch aus Pr.-Holland; Emil Ehlert aus Liebenau; Willi Heller aus Pr.-Holland; Johann Keuchel aus Freiwalde; Karl Knoblauch aus Lubsau; Paul Marx aus Dargau; Paul Meglin aus Pr.-Holland; Walter Ress aus Sommerfeld; Gerhard Poschmann aus Schlodien; Heinrich Kirschnick aus Pr.-Holland; Fritz Reiß aus Pr.-Holland; Diethelm und Günter Ehlert aus Obermühlental; Margarete Jablonka aus Pastern; Gisela und Wilhelm Schadow aus Rastenburg; Franz-Ferdinand Hirsch aus Barten; Otto Marohn aus Friedrichshof; Ella Reddig aus Poetschendorf; Berta und Fritz Czach aus Legienen; Gisela, Lina und Leo Hinz aus Legienen; Luzia Hippler aus Samlack; Martha Will aus Bischofsburg; Gerda, Martha und Waldtraut Steppan aus Ruß; Inge Lischak aus Saalfeld; Georg, Hugo, Paul, Reinhold und Robert Bader aus Sensburg; Anna Bojahra aus Sensburg; Albert, Erich, Irmgard, Kurt, Liesbeth und Wilhelm Jeromin aus Ganthen; Otto Bader aus Sensburg; Lisbeth Heidemann aus Schloßberg; Mathes Benger aus Stallupönen; Hermann Lehmann aus Tapiau; Hann Appold aus Tilsit; Johns Burgschat aus Tilsit; Meta Oginski aus Tilsit; Emma Awißus aus Großlenkenau; Elly Brußat aus Großlenkenau; Hildegard und Otto Preukschat aus Skambracken; Maria Schedukat aus Tilsit; Meta Schwermus aus Ragnit; Marta Lenz aus Laskowethen; Franz Stillger aus Sommerau; Urte Gibbens aus Willkischken; Brigitte Lenk aus Tilsit; Elsa und Fritz Haegert aus Tilsit; Andreas Lang aus Gayl; Karl Gauß aus Treuburg; Gustav und Helmut Lask aus Seedranken; Heinz Hamann aus Wargen; Heinz Bannach, Kurt Harngarth, Herbert Mrohs, Horst Pallasch, Helmut Reinhardt, Heinz Richter, alle aus Wartenburg; Otto Buchterkirchen aus Wehlau; Christel Graß aus Wehlau; Auguste Jahns aus Harnowen; Erna Simon aus Wehlau; Helga und Rosemarie Spörke aus Wehlau; Evamarie Weiß aus Gr.-Keylau; Hertha Poeck aus Allenburg; Wilhelm Ritter aus Zinten

 

Seite 13   Suchanzeigen

Suche meinen Bruder Rudolf Bollin, geb. 08.09.1897 zu Groß-Blaustein, Kreis Rastenburg, zuletzt wohnhaft in Goldap, Ostpreußen, Siedlung, An den Birken 10; sowie dessen Ehefrau Minna Bollin, geb. Biernat; und Kinder, Waltraut und Horst. Nachricht erb. Diakonissin Magdalene Bollin, Waldbröl, Krankenhaus Siechenabteilung

 

Angehörige des Straßenbahnschaffners August Domscheit, geb. 25.05.1880, aus Königsberg Pr., Tiepoltstraße 26, möchten sich melden (für Emil Domscheit) unter Nr. 56 614 Das Ostpreußenblatt

 

Wer kann Auskunft geben über das Schicksal von Gertrud Löffler, geb. Kastner, zuletzt wohnhaft Königsberg Pr., Alter Graben 20/22? Nachr. erb. W. R. Kastner, Herford, Am Osterfeuer 7

 

Wer kann Auskunft geben über den Landschaftsbeamten Walter Nagel, Königsberg Pr.? Er musste am 01.02.1945 zum Volkssturm und kam in eine Ponarther Kaserne. Nachr. erb. unter Nr. 56 570 Das Ostpreußenblatt

 

Gesucht werden Frau Johanna Smaka, aus Königsberg Pr., Alter Graben 41; Frau Erna Tomaschky, aus Kl.-Sittkeim bei Pronitten, Kreis Labiau; Frau Herta Augstein, aus Sait bei Pronitten, Kreis Labiau; Frau Anna Habermann, aus Wißvitten bei Gr.-Lindenau, Kreis Labiau; Frau Marie Thiel, aus Medenau, Kreis Fischhausen. Nachr. erb. Frau Minna Firlev, Weiler bei Dalkingen, Kreis Aalen

 

Russlandheimkehrer! Wer kann Auskunft geben über den SS-Panz.-Grend. Ernst Schumacher, Ostpreußen, zuletzt 6. Komp. Ausbildungs- u. Ersatz-Bat. I. Sprenhagen über Erkner, Berlin. Das Bat. soll bei der Kapitulation den Russen übergeben worden sein. Nachr. erb. Fr. L. Schumacher, Castrop-Rauxel, In der Kennade 14

 

Kindersteckbrief mit Foto.

Name: Kapinsky (fraglich)

Vorname: Johann (fraglich)

Alter: etwa 1939

Augen: grau

Haar: blond

Vermutlich stammt der Knabe aus Ostpreußen. Er sprach anfangs von Bartenstein. Er glaubt, seine Mutter sei verstorben, angeblich soll aber noch ein größerer Bruder dagewesen sein. Nachr. erb. unter Nr. 56 395 Das Ostpreußenblatt

 

Kindersteckbrief mit Foto

Name: Bormann

Vorname: Lieselotte

Alter: geschätzt etwa 1943

Augen: dunkel

Haar: blond

Es ist möglich, dass Vor- und Nachname stimmen. Das Mädchen gibt an, zu Haus nur mit dem Namen Lilo gerufen worden zu sein. Es will sich an zwei Brüder erinnern, der älteste Bruder soll Horst heißen und ist vermutlich 1945 schon aus der Schule gewesen. Den namen des jüngeren Bruders weiß das Kind nicht mehr. Es will mit Vater und Mutter zusammen geflüchtet sein und selbst in einem Kinderwagen gelegen haben, der viel zu klein war.

Auf der Flucht soll der Vater von einem russischen Fahrzeug überfahren worden sein. Die Mutter gilt als verschollen. Das Kind selbst ist anscheinend dann in ein Waisenhaus in Ostpreußen gebracht worden und kam mit einem Kindertransport in die sowj. bes. Zone. Es ist möglich, dass diese Erinnerungen nicht ganz einwandfrei sind und dass das Mädchen früher Erlebtes mit später Erlebtem verwechselt. Es will sich erinnern, dass der Vater mit Vornamen Fritz hieß und die Mutter Elly. Es handelt sich um ein Kind aus Ostpreußen, wahrscheinlich aus Königsberg selbst oder aus der Umgebung von Königsberg. Nachr. erb. unter Nr. 56 396 Das Ostpreußenblatt

 

Seite 14   Vermisst, verschleppt, gefallen, gesucht

Auskunft wird gegeben.

Es liegt eine Nachricht vor:

 

Über Otto Bänisch oder Bämesch, geb. 1920. Gesucht wird der Vater Reinhard B. aus Schackenhof, Kreis Gerdauen.

 

Über Erwin Bahr, geb. am 06.06.1920 in Königsberg. Gesucht wird der Vater Hermann Bahr aus Goldap, Jahnstraße 6

 

Über Emil Beek, geb. am 02.07.1902 in Jodringkehnen, Kreis Eydtkau. Gesucht wird die Ehefrau aus Ebenrode, Schirwindter Straße 4

 

Über Tischler Eduard Führer und seine Ehefrau Anna Führer aus Königsberg, Gebauhrstraße 69

 

Über Willi Wandrey, geb. am 16.01.1927; gesucht wird Otto Wandrey aus Berlin Nr. 16, Kreis Königsberg

 

Über Georg Auktuhn, geb. am 09.03.1924 in Gr.-Weißensee; gesucht wird die Mutter, Margarete Auktuhn aus Gr.-Weißensee

 

Über Johannes Glowald, geb. 1927 (?), aus Königsberg, Tannenbergstraße 12. Wo sind Angehörige?

 

Über Siegfried Einars, geb. am 06.04.1925 (1927?) in Bajohren, Kreis Gumbinnen. Wo sind Angehörige?

 

Über Fritz Wolff, geb. am 18.03.1915 in Südhofsaue, Kreis Greifenhagen; gesucht werden die Eltern, Familie Wolff aus Hermstal. Kreis Goldap

 

Über Horst Wittke, geb. am 23.06.1923 in Wissowatten, Kreis Lötzen; gesucht wird der Vater Reinhold Wittke aus Wissowatten, Kreis Lötzen.

 

Edeltraut Erich aus Ostpreußen.

 

Erich Pläp, geb. am 16.03.1920 in Darienen, Kreis Königsberg. Gesucht wird die Mutter Anna Pläp aus Powunden, Kreis Samland.

 

Seite 14   Auskunft wird erbeten über:

 

Familie Weinberg aus Königsberg, Blücherstraße 15

 

W. Wegner aus Lichtenhagen, Samland, Vater des verstorbenen Willi Wegner, geb. am 20.09.1918

 

Friedrich Wegner aus Bewern, Kreis Heilsberg

 

Ewald Wedler aus Groß-Friedrichsdorf, Kreis Elchniederung

 

Johann Wasserzier aus Gedauken, Kreis Braunsberg

 

Heinz Lattki aus Bischofsburg, Kreis Rößel

 

Milchkontrolleur Bruno Rutkewitz aus Ludwigsort, Kreis Heiligenbeil.

 

Frau Johanna Gröning, geb. Opitz, geb. etwa 1878, aus Nordenburg, Kreis Gerdauen, Fr.-Tschierse-Straße 237

 

Dr. habil. Kurt Leider, geb. 29.06.1902, früher wohnhaft in Königsberg, Steinmetzstraße 33 I und Mozartstraße 23/I. Er wohnte zuletzt in Posen, Linnestraße 2, bei Puwalowski

 

Gefreiter Fritz Buorowski, geb. 23.04.1903, aus Richtenberg. Er soll sich 1944 im Lager Morschansk 7064 befunden haben.

 

Karoline Waschkowiak aus Ruttkau, Kreis Ortelsburg.

 

Über Adolf Waschk aus Wittenwalde, Kreis Lyck

 

Frau Gertrud Wahrenberg, aus Tilsit, Hindenburgstraße 27a

 

Bruno Walter aus Königsberg, Schützenstraße 18

 

Die Angehörigen des Landsmanns Adolf Kabusch, geb. am 31.01.1917 in Keingither, Kreis Königsberg, gefallen am 20.01.1944 in Potjelski.

 

Die Angehörigen des Horst Lakawe, geb. am 28.03.1931. Arbeiter aus Lindendorf, Kreis Wehlau.

 

Über den Verbleib der Brüder Ludwig Gottemeier, geb. 20.01.1907, aus Groß-Warkau bei Insterburg. Fritz Gottemeier, geb. 17.03.1898, aus Graudenz, und Hermann Gottemeier, geb. 11.04.1902, aus Deutsch-Krone.

 

Über August Schirmacher, geb. 22.03.1892, und Wilhelm Schirmacher, geb. 17.12.1894, aus Bollendorf. Beide sollen am 11.02.1945 aus Katzen, Kreis Bartenstein, verschleppt worden sein.

 

Gesucht wird:

Lina Eisenberg, geb. 02.03.1926 in Groß-Werder, Kreis Osterode. Sie soll am 02.03.1945 von den Russen aus Trukainen bei Liebstadt, Kreis Mohrungen, verschleppt worden sein.

 

Russlandheimkehrerin Gertrud Graf. Sie soll nach Berlin entlassen worden sein (Heimatanschrift nicht bekannt). Gertrud Graf kam aus dem Lager Komi/SSR Wislana 11/2.

 

Ernst Dankert, geb. 05.05.1904, aus heilsberg, Landsberger Chaussee 12. Dankert war beim Heilsberger Sender beschäftigt. Er soll mit seiner Familie bis Danzig geflüchtet und dann zum Volkssturm eingezogen worden sein.

 

Max Holz, geb. 27.06.1898, seine Ehefrau Helene Holz, geb. Anscheit, geb. 19.03.1893, und deren Töchter Liesbeth Holz, geb. 04.11.1924, und Frieda Willuhn, geb. Holz, geb. 21.01.1921, aus Uggehnen, Kreis Samland. Der Sohn Paul Holz, geb. 14.06.1923, wird seit Dezember 1944 vermisst. Er war Soldat bei der Infanterie.

 

Edith Fuhrmann aus Uggehenen, Kreis Samland.

 

Den Verbleib oder das Schicksal des Kurt Bagdowitz, geb. am 18.01.1927 in Haselberg, Kreis Schloßberg, Grenadier beim Ersatz-Batl. 413 (Marsch-Komp.) Litzmannstadt C 1.

 

Grenadier Albert Neumann, geb. am 06.11.1910 in Guttstadt, letzte Feldpostnr. 20 067 D, vermisst zwischen Scherrwitz und Eydtkau am 16.10.1944, und Uffz. Josef Neumann, geb. am 26.10.1911 in Guttstadt, letzte Feldpostnr. 22 189 E, zuletzt gekämpft in Schloßberg, von da an fehlt jede Spur.

 

Reinhold Marx und Frau Liselotte, geb. Herrmann, geb. am 07.09.1919, aus Königsberg, Brandenburger Straße 90. Die Eheleute wurden am 20.04.1945 in Carmitten, Kreis Samland, von den Russen getrennt, seitdem fehlt jede Nachricht von beiden.

 

Minna Schulz aus dem Kreis Angerburg, zuletzt bei einem Apotheker in Jodehnen in Stellung gewesen.

 

Wilhelmine Gruhn, geb. Arndt, geb. am 01.12.1879, aus Schlodien, Kreis Pr.-Holland, und deren Tochter, Marie Engelbrecht, geb. Gruhn, aus Neumark, Ostpreußen

 

Landwirtschaftsrat a. D. Felix Lilienthal, geb. am 23.02.1886, aus Cranz, Kreis Samland, vermisst seit Ostern 1945, zuletzt gesehen im GPU-Lager Carmitten, Samland

 

Landwirt Gerd Poppke. Poppke war 1921 – 192 in Althof bei Didlacken, Kreis Insterburg. Er war im Krieg Korvettenkapitän, im Jahre 1929 Standesbeamter, und hatte ein Gut in Oldenburg.

 

Soldat Reinhold Wohlgemuth, geb. am 15.09.1927 in Landsberg, Ostpreußen, letzte Feldpostnr. 43 730 E (Grenadier-Inf.-Regt. 1). Vermisst seit 18.04.1945 bei Pillau-Fischhausen.

 

Für den noch in Kriegsgefangenschaft befindlichen Walter Erdmann, geb. etwa 1906, Sohn eines Baumeisters, gebürtig aus Allenstein, werden Angehörige gesucht.

 

Der auf der Durchreise befindliche, aus Königsberg stammende Artist Heinz Wöhnert sucht seine Angehörigen. Wer kann Auskunft geben über den Verbleib seiner Mutter, Anna Wöhnert, geb. Wiesbar, und seinen Bruder Willi aus Königsberg, Kniprodestraße, ferner über seine Tanten, Frau Margarete May aus Königsberg, Tragh. Kirchenstraße 78, und Frau Decker aus Königsberg, Tragh. Kirchenstraße 6?

 

Wer kennt Uffz. Franz Kobilla, geb. 1891, aus Neidenburg. Er war 1946/1947 Kriegsgefangener in Wilna (Lager-Nr. 7195/II). Wer kann über sein weiteres Schicksal Auskunft geben?

 

Es werden Landsleute gesucht, die Otto Horn, geb. am 28.12.1895 oder 1897, in Pr.-Holland, bis 1945 wohnhaft gewesen in Libenau, Kreis Pr.-Holland, und seine Ehefrau aus der heimat her kennen und Auskunft über das Ehepaar geben können.

 

Es werden Landsleute gesucht, die die Eheleute Edmund und Gertrud Naber, und deren Sohn Kurt, geb. am 02.07.1920, früher wohnhaft gewesen in Siegmundsfelde, Kreis Insterburg, gekannt haben und Auskunft über die religiöse Verfolgung (Zeugen Jehovas) dieser Familie geben können.

 

Gsucht wird Karlheinz Zebrowski, geb. 21.03.1927, aus Allenstein, Kronenstraße 28. Er wurde im November 1944 zur Wehrmacht einberufen und befand sich zuletzt beim I. Ers.-Flak- und Ausbildungs-Bat. (mot) 31 in Heiligenbeil.

 

Gesucht wird Willy-Gustav Dietrich, geb. 21.09.1900 in Königsberg. Er war früher Bankbevollmächtigter der Insterburger Volksbank in Gerdauen und zuletzt Oberzahlmeister auf dem Flugplatz Powunden, Kreis Königsberg

 

Gesucht wird Franz Brozio, geb. 04.06.1889, aus Ulrichsfelde, Kreis Lyck. Er soll am 16.02.1945 verschleppt worden sein.

 

Gesucht wird Erwin Bzdurrek, geb. 23.09.1923 in Koslau, Kreis Sensburg, letzte Feldpostnr. 30 502 A. Er wird seit seinem letzten Einsatz 1945 im Heiligenbeiler Kessel vermisst.

 

Gesucht wird Adolf Meier, geb. 14.11.1899, aus Althagel, Gutsverwaltung Willkam, Kreis Gerduen. Er wurde im Oktober 1944 zum Volkssturm einberufen und soll sich am 27.02.1945 in Danzig befunden haben.

 

Gesucht wird Gerhard Quitschau, geb. 02.09.1928, aus Kraupischken, Seine Mutter, Frau Elisabeth Quitschau, geb. Szameit, war früher Hebamme in Kraupischken.

 

Obergefr. Heinz Rausch, geb. 20.04.1908 in Schmalleningken, Kreis Tilsit-Ragnit, Feldpostnr. 02 574, wird seit August 1944 vermisst. Er befand sich zuletzt bei Marseille in Südfrankreich.

 

Gesucht wird Dr. Czylka, der etwa im Mai 1944 die Praxis des Dr. Struve in Kruglanken übernahm. Dr. Czylka betreute auch die Gemeinde Wiesental, Kreis Angerburg, und hatte in den Baracken im Lorkschen Walde bei Kruglanken in der Sanitätsstation ein Sprechzimmer. Wo befinden sich Angehörige oder Verwandte?

 

Gesucht wird Erich Kinder, geb. 03.01.1921, aus Königsberg-Liep, Grazer Weg 33. Er soll im April 1945 von den Russen gefangengenommen und in das Gefangenenlager Insterburg-Georgenburg gebracht worden sein. Seitdem fehlt jede Spur.

 

Gesucht wird Frau Bertha Taulin, geb. Rade, geb. 24.11.1901, und deren kinder Irma, Hans, Herbert, Elfriede, Günther und Margot aus Gräflich Lehndorf bei Metgethen. Sie sollen im Jahre 1947 in Schaulen, Litauen gesehen worden sein.

 

Gesucht wird Kurt Rade, geb. 02.05.1921, aus Königsberg-Charlottenburg, vermisst seit 1944 in Sewastopol.

 

Gesucht wird Franz Schöttke, geb. Juli 1892, aus Groß-Kuhren, Kreis Samland.

 

Gesucht wird Albert Merten, geb. 27.11.1912, aus Cranz, Fritz-Lange-Straße 7. Er befand sich zuletzt in der Nähe von Krakau. Letzte Feldpostnr. 35 074

 

Gesucht wird Heinz Otto Möhrke, geb. 11.04.1924 in Königsberg, früher wohnhaft in Adl. Forken, Kreis Fischhausen. Er war bei der Kriegsmarine in Esbjerg in Dänemark, Feldpostnr. 39 800/M. S.

 

Gesucht wird Kurt Wohlgemuth, geb. 30.01.1924, aus Jäcknitz bei Zinten, Feldpostnr. 03 180 a. Letzte Nachricht vom 07.01.1945 aus dem Raume Ebenrode.

 

Gesucht wird Erich Kutta, geb. 02.02.1900 in Danzig, letzte Feldpostnr. 05 014. Er befand sich bei der 2. Komp. des Trsp.-Sich.-Bat. 518

 

Gesucht wird Horst Herrmann, geb. 04.08.1927 in Kalkstein, letzte Nachricht vom 08.04.1945 aus Wilhelmshaven, 1/II Marine-Bau-Bereitschaftsabteilung, Wilhelmshaven

 

Gesucht wird Obergefreiter Hubert Schlesiger, geb. 04.08.1921 in Grunenberg, Kreis Braunsberg, Feldpostnr. 21 405 C. Laut Heimkehrernachricht soll er im August 1944 bei Kitschinow, Rumänien in russische Gefangenschaft geraten sein.

 

Obergefreiter Kurt Adebahr, geb. 02.06.1923 in Rantau, wird seit dem 24.06.1944 in Orscha-Minsk vermisst. Wer kennt sein Schicksal?

 

Seite 14   Ein Herz für unsere Jugend. Ostpreußische Herbergseltern leiten Jugendherberge im Odenwald

Foto 1: Frau Gronau (rechts) mit Lydia Krefeld, einem Ostpreußenmädchen aus dem Kreise Hohenstein, die als Helferin hier eine zweite Heimat gefunden hat.

Foto 2: Das Ehepaar Gronau (links im Bild) mit einer Gruppe von Schüern beim Gesang.

 

Wenn ostpreußische Jungen und Mädchen im Odenwald wandern, ist ihr Ziel oft das Städtchen Erbach! Mittelalterlich mutet noch das Bild an, das sich dem Besucher an den schmalen Gassen der Stadt bietet und das alte Grafenschloß, das Erbach seinen Namen gab, lockt viele Wanderer. Die jungen Ostpreußen, die Erbach auf ihren Wanderfahren besuchen, die Erbach auf ihren Wanderfahrten besuchen, unterlassen es aber auch nicht, der Jugendherberge des Ortes einen Besuch abzustatten und hier zu verweilen.

 

Herbergsvater Hans Gronau und seine Frau stammen aus Königsberg. Schon lange vor dem Zweiten Weltkrieg arbeiteten sie auf dem Gebiet der Jugendpflege. Sie leiteten als Herbergseltern die Jugendherbergen in Kahlberg und Tolkemit. 1951 wurde Gronau als Leiter der Jugendherberge nach Erbach berufen.

 

In dem großen Haus, das eine der modernsten Herbergen in der Bundesrepublik ist, gibt es im Sommer viel zu tun. Wegen des großen Andranges von Wanderern mussten in diesem Jahre zusätzlich zwei große Hauszelte aufgestellt werden. Eine evangelische Jugendgruppe aus Hamburg-Alsterdorf unter Leitung des ostpreußischen Pfarrers Heinz Schmidt half den Herbergseltern bei dieser Arbeit. Viertausen Übernachtungen im Monat zählte Hans Gronau in diesem Sommer. Doch für die ostpreußische Jugend, die ihn auf ihren Fahrten durch das große Waldgebiet in Hessen besucht, ist er trotz seiner Arbeitsbelastung immer zu haben.

 

Da kommt ein 29 Jahre alter Theologiestudent, der in Göttingen die Universität besucht, nach Erbach. Wanderfreunde hatten ihm von Hans Gronau erzählt. In unverfälschtem ostpreußischem Platt begrüßt der Student den Herbergsvater und erzählt, dass er eigentlich in Insterburg zu Hause ist. Die Freude der Herbergseltern über den Besuch wird noch größer, als sie erfahren, dass das Mädchen, mit dem der Theologe durch den Odenwlad wandert, aus Tilsit stammt. Da ist es nicht verwunderlich, dass Mutter Gronau den jungen Landsmann und das Tilsiter Mädchen besonders versöhnt.

 

Herr Gronau, sind Sie auch aus Allenstein? Fragt ein ostpreußischer Junge, der jetzt in Berlin wohnt. Sie sprechen genau so wie mein Vater. Für den Jungen, dessen Vater für ihn das Sinnbild alles Ostpreupischen ist, kommen die menschen, die in der Sprache der Heimat reden, alle aus Allenstein, dem Wohnort der Familie vor der Vertreibung.

 

Freudig überrascht aber sind stets die Lehrer und die Lehrerinnen von Schulen und Schullandheimen, wenn sie mit ihrer Kinderschar in der Erbacher Jugendherberge eintreffen und dort in der heimatlichen Mundart begrüßt werden. Nicht selten heißt es dann: Marjellche, kochst uns auch was Schönes? Diese Frage ist bei Mutter Gronau eigentlich überlüssig. Selbst die vielen Ausländer, die Erbach aufsuchen, staunen über die ihnen so ungewohnte, aber schmackhafte Kost. Und wer sich Schmandsalat, Königsberger Klopse oder Fleck wünscht, hat es nicht zu bereuen.

 

Hans Gronau als Kreisobmann der Landsmannschaft Ostpreußen im Kreis Erbach sorgt für den Zusammenhalt der im Kreis recht verstreut lebenden Ostpreußen. In den hellen Räumen der Jugendherberge treffen sich in den ruhigeren Wintermonaten die Landsleute, die im Kreise Erbach leben. Immer aber ist es die ostpreußische Jugend, die sich um den Herbergsvater schart und von ihm ostpreußische Lieder und Gedichte lernt und zum Klang der Ziehharmonika die Schritte der alten Tänze übt, die an schönen Sommerabenden in der Heimat auf dem Anger der Dörfer von Jungen und Mädchen getanzt wurden.

 

Hans Gronau und seine Frau haben in den zehn Jahren, die sie fern von Ostpreußen leben müssen, ihre Heimat nicht vergessen. Für die vielen jungen ostpreußischen Wanderer aber ist die Jugendherberge in Erbach zu einem Hort geworden, in dem natürliche und schlichte Menschen ostpreußische Wesensart auch in der Fremde bewahren.   Von: Vera Fortlage.

 

Seite 14   Kamerad, ich rufe dich!

Gesucht wird Erwin Kutkowski, geb. 03.11.1926 in Braunsberg, Beruf: Glaser. Kutkowski war beim RAD, Abt. 5/12 in Groß-Lauth, Kreis Pr.-Eylau, im Wehrmachtseinsatz. Er befand sich auf dem Wege nach Danzig und wurde zuletzt in Narmeln auf der Nehrung gesehen. Kutkowski wird seit dem 03.02.1945 vermisst. Welche Kameraden können Näheres über seinen Verbleib angeben?

 

Seite 15   Verschiedenes

Achtung Tilsiter! Suche Zeugen für die L.O.A. über meine Tätigkeit als Bäckergeselle in Tilsit-Ragnist von 1933 – 1937! Bruno Schlagowsky, Nassau, Lahn, Windener Straße 9

 

Suche Zeugen, die mir bestätigen können, dass ich vor meiner Vertreibung in Königsberg Pr., Kummerauer Straße 39b, gewohnt habe. Beschäftigt war ich in dieser Zeit bei Albert Reinke, Orthopädische Werkstätten, Steindamm 16, und Arthur Minde, Schäftefabrik, Klosterstraße 3 in Königsberg. Hans Lindenblatt, Berlin-Lichterfelde, Hindenburgdamm 90

 

 

Seite 15, 16   Familienanzeigen

Unser Jochen ist da! In dankbarer Freude. Susanne Schledz, geb. Andres,Dompendehl oder Dempendehl, Kreis Bartenstein und Alfred Schledz, Angerburg. Jetzt: Hamburg 21, Holst. Kamp 68, den 21. August 1955

 

Uwe, 07.08.1955. Unser Armin hat ein Brüderchen bekommen. In dankbarer Freude: Brunhilde Elhaus, geb. Gutteck und Ernst Elhaus. Früher: Pülz, Kreis Rastenburg. Jetzt: Hückingen, Post Altoggenrahmede, Kreis Altena

 

Am 29. Juli 1955 wurde unser Detlef geboren. In dankbarer Freude: Ursula Weneit, geb. Dörflein und Kurt Weneit. Früher: Labiau, Ostpreußen. Jetzt: Hamburg-Bergedorf, Glindersweg 75a

 

Am 9. August 1955 wurde unser Martin geboren. In dankbarer Freude: Marianne Turowski, geb. Schaller und Lothar Turowski. Früher: Reuß, Kreis Treuburg und Podersam (Sudeten). Jetzt: Gladbeck, Westf., Freidenstraße 70

 

Die glückliche Geburt ihres ersten Kindes zeigen in dankbarer Freude an. Alice Arndt, geb. Pelletier und Emil Arndt. Früher: Fischhausen, Ostpreußen und Eisenberg, Kreis Heiligenbeil. Jetzt: Siegen, Westfalen. G.-v.-Mevissen-Straße 54

 

Die Geburt ihrer gesunden Tochter Gesine zeigen an: Dr. med. Eva Skwarra, geb. Haage und Dr. med. Hans-Dietrich Skwarra, über (17b) Lörrach, Südbaden, Ebertstraße 2

 

Die glückliche Geburt underer Christel zeigen in dankbarer Freude an: Ehrentraud Gutermann, geb. Lohmann und Alexander Gutermann. Königsberg Pr., jetzt: Hagen in Westf., Königstraße 20a

 

Wir grüßen als Verlobte. Dagmar Bradenburg, Königsberg Pr., Nicoloviusstraße 12, jetzt: Barfelde 8, Kreis Alfeld, Leine und Hellmuth Schulz, Königsberg Pr., Domhardstraße 15, jetzt: Düsseldorf 10, Rather Straße 54, den 8. September 1955

 

Ihre Vermählung geben bekannt. Heinz Schoen, Drosselbruch, Kreis Tilsit und Elfriede Schoen, geb. Markusat, Bärenfang bei Schloßberg. Jetzt: Hamburg, Stellinger Weg 45. 27. August 1955

 

Ihre Vermählung geben bekannt. Horst Rubba und Marga Rubba, geb. Varnholt, Drigelsdorf, Ostpreußen. Jetzt: Minden, Kuhlenstraße 26, Westf.

 

Ihre Silberhochzeit feiern am 12. September 1955. Wilhelm Mertins und Frau Herta, geb. Zielasko, Widminnen, Ostpreußen. Jetzt: Göttingen, Königsallee 221/81. Herzlichst gratulieren: Familie Hilmer Gilat

 

Allen lieben Lyckern, die meines 92. Geburtstages gedachten, spreche ich auf diesem Wege für ihre Glückwünsche, meinen herzlichsten Dank aus. Minna Reinhold. Stuttgart-Zuffenhausen, Züttlinger Straße 51

 

Ihre Vermählung geben bekannt. Dipl. Br. Ing. Hans Claussen und Lorelotte Claussen, geb. Pilz. Früher: Gumbinnen, Ostpreußen, Luisenstraße 4. Jetzt: Bremen, den 10. September 1955, Moselstraße 66

 

Als Vermählte grüßen. Horst-Robert Pusch, Hamburg 13, Oberstraße 87 und Marion-Ruth, geb. Kleinfeld, Hamburg-Altona, Voelckerstraße 8. Früher: Königsberg Pr., Sackh. Kirchenstraße 24a, 27. August 1955. Zurzeit auf Reisen

 

Am 20. August 1955 wurden getraut. Dr. Ing. Dierick Kossel, Danzig-Langfuhr und cand. phys. Edeltraut Kossel, geb. Joeschke, Zoppot. Früher: Gut Steinhof, Angerburg. Jetzt: Wetzlar, Schützenstraße 18

 

Ihre Vermählung geben bekannt. Rüdiger Czybulka, U.S.A. New York 40. N.Y. 73 Ellwood St. Früher: Königsberg Pr., Neue Dammgasse 33 und Adelgunde Czybulka, geb. Krock, früher: Sprottau, Schlesien, Artilleriestraße 1. 20. August 1955

 

O Mutterherz, wie treu hast du geschlagen, du hast geschafft vom Morgen bis zur Nacht. Nun stehen wir an deinem Grab und klagen. Auf unser Wohl warst du bedacht. Für uns tust du zu früh die Augen zu, nun schlafe wohl in ewiger Ruh’. Gott, der Allmächtige, nahm am 12. Juli 1955, nach langem schwerem, mit großer Geduld ertragenem Leiden, unsere herzensgute Mutter, Schwiegermutter, unsere liebe Oma, Schwester, Schwägerin und Tante, Frau Witwe Marie Papay, geb. Naguschewski, im Alter von 73 Jahren, zu sich in die Ewigkeit. In tiefer Trauer: Bernhard Gollner und Frau Emilie, geb. Papay. Fritz Wach und Frau Emma, geb. Papay. Heinrich Papay und Frau Margarete, geb. Müller. Ignatz Murek und Frau Hedwig, geb. Papay. Heinz Schürmann und Frau Ottilie, geb. Papay. Alfred Papay und Frau Elli, geb. Henkel, neun Enkelkinder und die übrigen Anverwandten. Elgenau bei Marwalde, Ostpreußen. Jetzt: Düsseldorf-Herdt, Herder Landstraße 136. Die Beisetzung hat bereits stattgefunden.

 

Im fast vollendeten 83. Lebensjahre, wurde am 22. August 1955, meine liebe, herzensgute Frau, Schwester und Tante, Olga Zywietz, geb. Rekittke, früher: Pilgramsdorf, Kreis Neidenburg, von langem Leiden durch einen sanften Tod erlöst. Adolf Zywietz, jetzt sowj. bes. Zone. Helene Gemmel, geb. Rekittke. Lena Seibert, geb. Gemmel, jetzt: Lieblos, Kreis Gelnhausen.

 

Nach schwerer Krankheit verstarb unsere liebe Mutter und Oma, Elise Fleischer, geb. Neumann, geboren 23.09.1895, gestorben 18.08.1955. Spittehnen bei Bartenstein, Ostpreußen. In tiefer Trauer: Hans Pehle und Frau Elfriede, geb. Fleischer. Gerhard Fleischer und Frau Eva, geb. Stöterau, Böken bei Innien, Holstein. Heide in Holstein. Joh.-Hinr.-Fehr-Straße 71

 

Am 24. August 1955 rief Gott, der Herr, nach langem Leiden unsere liebe Tante, Groß- und Urgroßtante, Margarete Schreiner, zu sich in die himmlische Heimat. Sie war bis 1945 Leiterin des Studentinnenheimes in Königsberg Pr., danach Leiterin der evangelischen Bahnhofsmission Hildesheim. Im Namen aller Hinterbliebenen: Herta Riemer, geb. Reisch, Hamburg 39, Agnesstraße 28. Frieda Krahmer, geb. Angern, Hildesheim, Moltkestraße 65

 

Am 12. September 1955 jährt sich zum zehnten Male der Tag, an dem meine liebe unvergessliche Schwester und Kusine, Meta Petter, Königsberg Pr., heimgegangen ist. Fern der geliebten Heimat habe ich sie zur ewigen Ruhe auf dem Friedhof in Glücksburg gebettet. In stillem Gedenken: Erna Petter. Königsberg Pr., Tamnaustraße 3/4, jetzt Schenefeld über Itzehoe, Holstenstraße 1

 

Vor zehn Jahren verstarb durch Hungertod in Königsberg Pr., Liebertstraße, unsere liebe und für uns stets treusorgende Mutter, Großmutter und Schwiegermutter, die Lehrerwitwe Amalie Parczanny, geboren 20.08.1871, gestorben 20.08.1945. Ihre dankbaren Kinder: Helene Rogolla, geb. Parczanny und Familie, Hannover-Seelze. Gertrud Parczanny, Wald über Oberwiehl. Bruno Parczanny und Familie, Lehrer in Hof, Bayern, Moltkestraße 25. hedwig Parczanny, Wolfshagen bei Goslar. Alma Parczanny, Wolfshagen bei Goslar. Charlotte Parczanny, geb. Neumann, Plön

 

Nach langem, schwerem Leiden, starb am 13. August 1955, mein lieber Mann, unser guter Vater, Großvater, Bruder und Schwager, Architekt Georg Lotz, früher: Neidenburg, Ostpreußen, Friedrichstraße 54, kurz nach Vollendung seines 70. Lebensjahres. Clara Lotz, geb. Kurrek. Annemarie Westpha, geb. Lotz. Karl Westphal und zwei Enkelkinder. Rodheim-Bieber über Gießen, Neuer Weg 15

 

Nach schwerer Krankheit entschlief am 25. Juli 1955, fern der Heimat, mein lieber Mann, guter Vater, Bruder, Großvater, Urgroßvater, Schwager und Onkel, Fleischermeister Ernst Klein, im 82. Lebensjahre. In stiller Trauer: Martha Klein, geb. Herrmann. Elfreide Klein und Angehörige. Pr.-Holland, Ostpreußen, Reiterstraße 15. Jetzt: Bremen-Hemelingen, Völklinger Straße 20

 

Fern unserer geliebten Heimat entschlief am 27. Juli 1955 unser lieber Vater und Großvater, Bauer Hermann Laukant, Tilsenau, Kreis Tilsit-Ragnit, im Alter von 75 Jahren. Er folgte unserer lieben unvergesslichen Mutter, Marie Laukant, die am 22. März 1945 verstorben ist und ihre letzte Ruhestätte in Trieglaff, Pommern, fand. In stiller Trauer: Rudi Laukant. Margarete Kormann, geb. Laukant. Werner Kormann, Manfred und Joachim, alle Hamburg-Bramfeld, Swartenhorst 11. Erika Bock, geb. Laukant. Willy Bock, Marita und Christiane, alle Dortmund-Hörde, Nervierstraße 2 – 4

 

Zu früh für uns, doch Gottes Wille. Am 14. Juli 1955 nahm Gott, der Herr, unsere liebe Mutter und Schwiegermutter, meine gute Omi, nach langem, mit Geduld getragenem Leiden, doch plötzlich und unerwartet, Frau Elise Klein, geb. Willnat, im Alter von 66 Jahren, zu sich in die Ewigkeit. In tiefer Trauer: Erna Haase, geb. Klein. Fritz Haase. Kurt Klein. Gerda Klein, geb. Döhring. Werner Haase, als Enkelchen. Erlengrund, Kreis Gumbinnen. Jetzt: Esterwegen, Kreis Aschendorf, Hümmling

 

Nach kurzer schwerer Krankheit ist am 22. August 1955 unsere liebe Schwester, Schwägerin und Tante, Martha Bronst, geb. Dauter, in Itzehoe, Holstein, im 59. Lebensjahre, von uns gegangen. Im Namen der Angehörigen in tiefer Trauer: Margarete Hausen, geb. Dauter. Früher: Königsberg Pr. (20a) Uelzen, Hannover, Schillerstraße 30

 

Heute erlöste Gott unsere innigstgeliebte Mutter, Schwiegermutter, Großmutter, Urgroßmutter, Schwester, Schwägerin und Tante, Hedwig Karpa, geb. Gayk, im 79. Lebensjahre, von ihren mit Geduld ertragenen Leiden. In tiefer Trauer, im Namen aller Angehörigen. Margarete Heyna, geb. Karpa. Früher: Gr.-Schiemanen, Kreis Ortelsburg. Marienwerder, Westpreußen. Jetzt: Husum, den 1. August 1955, Königsberger Straße 3

 

Zum Gedenken. Am 3. September 1955 jährt sich zum zehnten Male der Todestag meiner lieben Frau, unserer guten Mutter und unvergesslichen Oma, Wilhelmine Seidler, geb. Neufang, aus Mettkeim, Kreis Labiau, Ostpreußen. In Liebe und Dankbarkeit: Emil Seidler. Lucie Kossmann, geb. Seidler. Alfred Kossmann. Ingrid, Armin und Astrid, als Enkelkinder

 

Es ist so schwer, wenn sich der Mutter Augen schließen, die Hände ruhn, die einst so schwer geschafft. Fern ihrer geliebten Heimat Ostpreußen entschlief am 27. August 1955, nach langem, schwerem, in großer Geduld ertragenem Leiden, aus einem Leben voll Treue und Fürsorge, meine liebe Frau, unser gutes Muttchen, unsere liebe Omi, Tochter, Schwester, Schwägerin und Tante, Frau Ida Karp, geb. Willutzki, im Alter von 63 Jahren. In tiefer Trauer: Fritz Karp. Werner Karp. Heinrich Karp. Edith Karp, geb. Müller. Gudrun und Gisela. Henriette Willutzki und alle Angehörigen. Früher: Lötzen, Ostpreußen, Boyenstraße 16. Jetzt: Hildesheim, Lessingstraße 16. Wir haben sie am 30. August 1955 auf dem evang. Friedhof Moritzberg zur letzten Ruhe gebettet.

 

Am 19. August 1955 verschied nach kurzem Krankenlager im 84. Lebensjahre, unsere liebe Mutter, Großmutter, Schwiegermutter, Schwester und Tante, Frau Helene Müller, geb. Jung, früher: Allenstein, Bahnhofstraße 48. In tiefer Trauer: Margarete Müller; Angelika Bagger, geb. Müller; Karl Müller; Natalie Müller, geb. Poschmann, alle, sowj. bes. Zone. Rudolf Müller, Köln-Mülheim, Glücksburgstraße 10. Ella Müller, geb. Pluschkall. Elisabeth Gring, geb. Müller. Walter Gring, M.-Gladbach, Sandstraße 10. Hanns Müller, Köln-Worringen, Str.-Tönnis-Straße 144. Hilde Müller, geb. Scheuß, elf Enkelkinder und sonstige Anverwandte. Die Beerdigung fand in aller Stille am 23. August 1955 in Köln-Mülheim statt.

 

Am 23. August 1955 entschlief nach einem arbeitsreichen Leben, fern der lieben Heimat, mein lieber Mann, unser guter Vater, Großvater und Schwiegervater, Paul Tonn, Lehrer i. R., im 81. Lebensjahre. In stillem Gedenken: Olga Tonn, geb. Kappis. Familie Heinz Tonn, Kiel, Alte Eichen 4. Familie Werner Tonn, Lübeck-Brandenbaum, Schellingweg 2 und alle Verwandten. Früher: Pr.-Mark-Königsberg Pr., Goltzallee 18. Jetzt: Heisch über Osdorf, Kreis Eckernförde

 

Nach langem Leiden entschlief am 15. August 1955, fern der geliebten Heimat Ostpreußen, in Adelheide, Delmenhorst, mein geliebter Sohn, mein einziger lieber Bruder, unser lieber Neffe und Vetter, Willi Reihs, im Alter von 27 Jahren. Er folgte seinem Vater, Freidrich Reihs, der am 23. März 1955, im 80. Lebensjahre, in Kunchengut, Ostpreußen, starb. In tiefer Trauer: Anna Reihs, geb. Zazkowski, zurzeit Kunchengut, Kreis Osterode, Ostpreußen. Herta Reihs, jetzt Dortmund-Mengede und Anverwandte

 

Nach kurzem Lieden entschlief am 16. August 1955, fern der Heimat, mein Kämmerer, Gottlieb Braunsberg, in Gemünden, Main. Er war bis zum Kriegsende über 15 Jahre mein getreuer Mitarbeiter. Sein Fleiß und Interesse im Betrieb, seine vielseitigen praktischen Kenntnisse werde ich stets dankbar in Erinnerung behalten. Lieder ist sein sehnlichster Wunsch, in der Heimat seinen Hof aufzubauen, nicht mehr in Erfüllung gegangen. In stillem Gedenken: W. Hunke. Ebenfelde, Kreis Lyck, Ostpreußen. Jetzt: Lübbecke, Westfalen

 

Am 15. September 1955 jährt sich zum zehnten Male der Todestag meines lieben Mannes, unseres treusorgenden Vaters, Otto Beutler, geb. 11.09.1894. Ferner gedenken wir unserer lieben Mutter und Großmutter, die noch vermisst ist: Maria Manneck, geb. Bressem, geb. 05.02.1865. In stillem Gedenken: Frieda Beutler, geb. Manneck. Christel und Vera, Töchter und Familie Schuppien. Königsberg-Ponarth, Buddestraße 9/11. Jetzt: Duisburg-Kaßlerfeld, Von-der-Tann-Straße 5

 

Am 25. August 1955 entschlief nach längerer Krankheit mein geliebter Mann, unser herzensguter Vater, Schwiegervater, Großvater und Onkel, Uhrmachermeister, Walter Lendzian, früher: Lyck, Ostpreußen, im 75. Lebensjahre. In stiller Trauer: Gertrud Lendzian, geb. Fichtner. Erich Lendzian. Helga Lendzian, geb. Gramatzki. Ingeborg Lendzian und zwei Enkelkinder. Essen, Frankenstraße 255

 

Zum zehnjährigen Gedenken. Am 15. September 1945 starb in Königsberg an Hungertyphus mein lieber Mann und edler Lebenskamerad, mein guter Vater, Bruder, Schwager und Onkel, Franz Pfeffer. Gleichzeitig gedenke ich meines geliebten Sohnes, meines einzigen Bruders und Onkels, Heinz, der 1941 sein junges Leben von 19 Jahren in Königsberg im Arbeitsdienst ließ. In stillem Gedenken: Berta Pfeffer, geb. Lemke. Erich Pfeffer, als Sohn und Bruder. Königsberg Pr., Haberberger Grund 44. Jetzt: Kohlscheid, Roermonder Straße 86

 

In Liebe und Dankbarkeit gedenke ich meines lieben unvergesslichen Mannes, unseres guten Vaters, des Müllermeisters, Franz Arndt, geb. 28.03.1898, gestorben 17.08.1944 in Stradaunen, Kreis Lyck, meines lieben Vaters und Großvaters, August Christall, geb. 06.01.1865, seit 1945 verschollen, wohnhaft in Conradswalde bei Königsberg Pr., meiner ältesten Schwester und Tante, Frau Berta Hanau, geb. Christall, geb. 05.01.1891, in Kopenhagen, Dänemark, verstorben (Wer war mit ihr zusammen?) und ihres Ehemannes, unseres Schwagers und Onkels Albert Hanau, Schuhmacher, geb. 07.12.1890, seit 1945 verschollen, beide wohnhaft in Mandeln bei Königsberg Pr. Ferner gedenken wir unseres lieben Schwagers und Onkels, Albert Jandt, Unteroffz. bei der Wehrmacht, geb. 01.11.1898, seit 1945 verschollen, sowie seines lieben Sohnes, unseres guten Neffen und Vetters, Kurt Jandt, geb. 25.11.1921, gefallen im März 1941, beide wohnhaft in Tarpinen bei Königsberg Pr., und unseres guten Neffen und Vetters, Heinz Ott, geb. 31.08.1920, gefallen im März 1944, wohnhaft in Bögen bei Domnau, Ostpreußen. In unvergesslichem Leid: Johanna Arndt, geb. Christall, sowie Helmut, Ulrich, Günther und Magdalena, als Kinder und alle Angehörigen. Stradaunen, Kreis Lyck, Ostpreußen. Jetzt: Mönchsdeggingen 80 ½, Kreis Nördlingen, Bayern.

 

Zum zehnten Male jährte sich der Todestag unserer lieben Eltern, Schwiegereltern und Großeltern, Hermann Gromball, Schlakalken, Samland, Ostpreußen, wurde am 27. März 1945 von der Bordwaffe tödlich getroffen; Marie Gromball, geb. Kobbert, verstorben am 28. August 1945 an Hungertyphus. Desgleichen denken wir an unseren lieben Bruder, Schwager und Onkel, Fritz Gromball, der im September 1945 in Stralsund verstorben ist. In stillem Gedenken: Fritz Rogge und Frau Auguste, geb. Gromball. Elise Kranke, geb. Gromball, Dorsten, Westf., Otto Gromball und Frau Berta, geb. Piekert, sowj. bes. Zone und Enkelkinder. Bornisch, Kreis St.-Goarshausen, Rhein

 

Zum zehnjährigen Gedenken. Am 27. September 1945 verstarb in Eichen, Kreis Pr.-Eylau, mein liber unvergesslicher Gatte, Administrator Karl Girnus, im 80. Lebensjahre. In stillem Gedenken, Frau Frieda Girnus, geb. Schossau. Palen, Kreis Tilsit-Ragnit. Jetzt: Burscheid bei Köln, Ufer 4

 

Nach kurzer Krankheit und unerwartet, verstarb im Dreifaltigkeits-Hospital zu Lippstadt, Lehrer i. R. August Bergmann, früher: Tollnigk, Kreis Rößel, im Alter von 74 Jahren. Um ein stilles Gebet bittet im Namen aller Angehörigen: Eliesabeth Bergmann, geb. Krause. Benteler, 23. August 1955, Kreis Wiedenbrück

 

Fern der Heimat entschlief am 25. August 1955 nach schwerer, mit großer Geduld ertragener Krankheit, mein lieber Mann, unser guter Vater, Schwiegervater und Großvater, Schmiedemeister, Friedrich Nieswandt, im Alter von 64 Jahren. In stiller Trauer: Wilhelmine Nieswandt und alle Verwandten. Stockheim, jetzt Brühl bei Köln, Zum Rodderbruch 26

 

Gott, der Herr, nahm am 7. Juli 1955, meinen innigstgeliebten Mann, unseren treusorgenden Papa, lieben Schwieger- und Großvater, Friedrich Theophil, Bau- und Möbeltischlerei, durch einen sanften Tod, nach schwerem Leiden, im 60. Lebensjahre, zu sich in sein himmlisches Reich. Der Inhalt seines Lebens war unermüdliche Arbeit und Sorge für seine Familie. Wir danken Dir. Anna Theophil, geb. Powileit. Elfriede Herzmann, geb. Theophil. Hildegard Boeck, geb. Theophil. Gerhard Herzmann. Kurt Boeck. Ullrich, Marianne, Annette. Ebenrode, Schützenstraße 7. Jetzt: Eckernförde (Schl.-Holst.), den 7. Juli 1955, Jungfernstieg 85

 

Am 30. August 1955 jährte sich zum zehnten Male der Todestag meines unvergesslichen Mannes, unseres lieben treusorgenden Vaters, des Bauern, Richard Patz, geb. 25.06.1900, aus Marienhof, Kreis Samland, Ostpreußen. Er ging heim nach kurzem, schwerem Leiden im Kriegsgefangenenlager Tharau, Ostpreußen, in Ungewissheit und Sorge um uns, doch geborgen in Jesus. Wir haben es erst nach vier Jahren erfahren. In stiller Trauer: Helene Patz, geb. Paprotka. Alwin, Asser, Erwin, Egor, Sieghard und Armin, als Kinder, und alle Angehörigen. Helsen über Arolsen am Berge 7, Kreis Waldeck

 

Wir gedenken am zehnjährigen Todestag unseres lieben Vaters, Groß- und Schwiegervaters, des Kaufmannes Max Pauly, aus Wehlau, Kirchenstraße 21, geboren 08.10.1874, gestorben 10.09.1945 in Königsberg, durch Hungertod. Seine dankbaren Kinder: Walter Pauly, Reg.-Amtmann und Familie, Detmold, Am Dolzer Teich 4. Erna Parczanny, geb. Pauly und Familie, Hof, Bayern, Moltkestraße 25

 

Ich weiß deine Werke und deine Liebe und deinen Dienst und deinen Glauben und deine Geduld, spricht der Herr. Offb. Joh. 2.19   Zum zehnjährigen Gedenken an unsere lieben Eltern, den Superintendenten, Ernst Graemer, aus Braunsberg, Ostpreußen, geb. 27.11.1871 in Königsberg Pr., gestorben 17.09.1945 in Dänemark und seine Gattin, Frau Helene Graemer, geb. Prang, geb. 01.02.1870 in Ramsen, Kreis Königsberg Pr., gestorben 27.05.1945 in Dänemark. Die dankbaren Kinder: Dora Boie, geb. Graemer, Lehrerin in Ihmert, Kreis Iserlohn, Westf. Hellmut Graemer, Pastor in Kl.-Ilsede über Peine, Hannover und Frau Brigitta, geb. Kloß. Ruth Geiger, geb. Graemer in Bochum, Emscher Straße 3, Westfalen. Herbert Knoblauch, Pastor in Hollern, Niederelbe und Frau Christel, geb. Graemer

 

Nach kurzer, schwerer Krankheit und arbeitsreichem Leben, wurde am 30. August 1955 meine liebe Frau und guter Lebenskamerad, meine herzensliebe Oma und Schwester, Emma Turner, geb. Schiller, im 83. Lebensjahre, von ihrem langen Leiden erlöst. In stiller Trauer: Otto Turner. Siegfried Turner. Anna Gudßenties, geb. Schiller. Meta Reinicke, geb. Umhöfer. Parkhof, Kreis Ebenrode, jetzt: Hamburg 1, Westerstraße 13

 

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