Ostpreußenblatt, Folge 29 vom 20.07.1957

Ostpreußenblatt

Folge 29 vom 20.07.1957

 

Seite 1   Auf der Bank im Burggarten von Balga.

Foto: Aufnahme: Mauritius

Die Burgruine Balga auf dem hohen Steilufer des Frischen Haffs zog in jedem Jahre Tausende von Besuchern aus nah und fern an. Aus dem obersten Stockwerk des alten Wachtturms hatte man einen herrlichen Rundblick von erstaunlicher Weite. Man konnte das Leben und Treiben zu Füßen der Burg, am Strand der langgestreckten Küste und auf der Balgaer Halbinsel, auf dem blinkenden Haff und sogar im Pillauer Tief beobachten. — Einen ähnlich beglückenden Fernblick genoss man von der Bank im Burggarten, der mit schlanken Eichen und vollen Linden bestanden war. An heißen Sommertagen spendeten sie wohltuenden Schatten. Man blickte über dichtes Baum- und Buschwerk, das den Steilhang bedeckte. Meistens waren es naturliebende und erholungsuchende Menschen, die diese Bank aufsuchten. Still und andächtig saßen sie hier und betrachteten die weite Fläche des blitzenden Haffs, den' vorspringenden Kahlholzer Haken mit dem freundlichen Dorf Kahlholz, die grünen Wiesenflächen und die schroffe nackte Kliffküste, die nur an einigen Stellen mit Holunder-, Weiden-, und Seedorngebüschen bewachsen war. — Die Eigenart Natangens und des nördlichen Ermlandes schildern Beiträge im Innern dieser Folge.

 

Seite 1   Geplatzte Traumballons.

Von unserem Berliner M. Pf.-Korrespondenten

Vergangene Woche wurde an dieser Stelle auf den Leichtsinn, auf die lebensgefährliche Dummheit gewisser westlicher Kreise aufmerksam gemacht, die die Moskauer Ereignisse als Sieg des Gedankens der friedlichen Koexistenz voreilig feierten. Inzwischen ist einiges geschehen und gesagt worden, was die Unhaltbarkeit einer solchen Auslegung der Beseitigung Molotows, Kaganowitschs, Malenkows und Schepilows aus dem Kreml-Machtapparat voll bestätigt.

 

„Die Imperialisten geben sich unverschämterweise als Verteidiger der Demokratie und Befreier der Völker aus", sagte Chruschtschow am Wochenende in Preßburg „… sie haben kein Interesse an der Minderung der internationalen Spannung …“ Das war nur eine der vielen Reden, die Bulganin und Chruschtschow anlässlich ihres Besuches in der Tschechoslowakei hielten, und wir verzeichnen hemmungslose Ausbrüche gegen den Westen, gegen die USA, die nicht die geringste Neigung zu friedlichem Koexistieren erkennen lassen. Hinzu kommt ein geharnischt aggressiver Prawda-Artikel, hinzu kommt das Nein des Moskauer Sprechers in London, Sorin, gegenüber den neuesten amerikanischen Inspektions- und Kontrollplänen; Sorin behauptete, diese Pläne hätten „ultimativen" Charakter, und nichts ist mehr geeignet, die Atmosphäre der Abrüstungskonferenz zu vergiften, als dieser sinnlose Vorwurf. Nennen wir die Dinge noch einmal beim Namen. Ein Kampf hat in Moskau stattgefunden, nicht zwischen Stalinisten und Antistalinisten, Wölfen und Schafen, sondern zwischen Verbrechern, die so viel voneinander wissen, dass jeder den anderen an den Galgen bringen könnte. Es handelte sich nur darum, dem anderen zuvorzukommen. Und das hat Chruschtschow mit Hilfe der Armee geschafft, die er, verkörpert durch Marschall Schukow, auf seiner, Seite wusste.

 

Und Pankow?

Naheliegend für uns ist die Frage nach den Auswirkungen auf Pankow. Die offizielle Reaktion spiegelt sich in der eiligen Erklärung des Politbüros des Zentralkomitees der SED wider, das den Beschluss des ZK der KPdSU gegen das „Auftreten der parteifeindlichen Gruppe begrüßt". „Dieser Beschluss", heißt es, „ist Ausdruck der marxistisch-leninistischen Einheit der KPdSU und gewährleistet die konsequente Durchführung der Beschlüsse des XX. Parteitages der KPdSU“. Die Erklärung beeilt sich weiter zu versichern, man habe jene Beschlüsse bereits „auf die konkreten Verhältnisse in Deutschland, auf den Aufbau des Sozialismus in der DDR, auf den Kampf gegen den in Westdeutschland wiedererstandenen deutschen Militarismus und Imperialismus, für einen einheitlichen, friedliebenden und demokratischen deutschen Staat schöpferisch angewandt (!)". In ungewollter Ironie feiert die Erklärung der KPdSU als „Partei mit den größten Erfahrungen und Siegen", als Partei der „Einheit und Festigkeit". Die SED begrüßt ihre Beschlüsse und gelobt, sie „mit allen Kräften und aller Konsequenz zu verteidigen".

 

Welche Schlussfolgerungen ergeben sich daraus für Ulbricht? Auch was diese Frage anbetrifft, mussten wir mancherorts Unsicherheit und leichtfertige Spekulationen bemerken. Schon wurden die Namen Rau, Selbmann und Schirdewan im Zusammenhang mit einer Anti-Ulbricht-Fraktion genannt. Daran ist wahr, dass naturgemäß im engsten Kreis der führenden Funktionäre erregt diskutiert worden ist. Diskutiert, wohlgemerkt, und zweifellos hat es auch Vorwürfe gegen den Ersten Parteisekretär gegeben. Aber keinen Angriff, nachdem die Ulbricht-Gruppe die Parole ausgegeben hatte „Wer den Ersten Sekretär, den Genossen Ulbricht angreift, greift die Partei an", und nachdem klar geworden war, dass Moskau vorerst keine personellen Veränderungen innerhalb des SED-Regimes wünscht.

 

Festhalten am korrupten Werkzeug

Uns allen ist klar geworden, dass die stalinistische Außenpolitik des Kremls unverändert fortgesetzt wird und dazu gehört auch die Deutschlandpolitik. Festhalten an der Stalinschen Deutschlandpolitik, das bedeutet aber bis heute noch immer ein Festhalten an Ulbricht, dem Muster eines servilen, korrupten Werkzeugs der Macht. Es gibt kein geeigneteres zurzeit in der Sowjetzone. Würde aber Ulbricht eines Tages abgesägt, auch das wäre kein Anlass zum Jubel, denn man würde ihn ganz gewiss durch ein einigermaßen ähnliches Individuum ersetzen. Es geht hier doch nicht — ebenso wenig wie in Moskau bei der Ausbootungsaffäre —, um Weltanschauungen, um die Frage ob Stalinist oder nicht, sondern darum, dass die Bolschewisten sich mit aller Kraft und jedem erdenklichen Trick an das Stück deutschen Bodens klammern und weiter klammern werden, auf dem ihre Panzer stehen.

 

Und es spielt dabei auch kaum eine Rolle, dass unter den Genossen Funktionären wieder einmal eine gewisse Ratlosigkeit und Unsicherheit herrscht. Sie haben schon so viel überstanden, vom Mord an Berija bis zur Ächtung Stalins und zu seiner teilweisen Rehabilitierung, dass sie nun auch dies noch überstehen werden, die Hundertfünfzigprozentigen unter dem Motto „Die Partei hat immer recht" und die Halbseidenen unter dem Motto „das geht mich nichts an …“. Was die Bevölkerung, was unsere Brüder und Schwestern in Mitteldeutschland denken, wissen wir ohnehin, sie kann kein Manöver mehr über den wahren Charakter des Unrechtssystems, das sie verabscheuen, hinwegtäuschen, sie sind in dieser Beziehung klüger, wacher, hellsichtiger als wir. Dort drüben, und das sei bei dieser Gelegenheit einmal ausgesprochen, wünscht man überwiegend die Fortsetzung der bisherigen außenpolitischen Linie der Bundesrepublik, der Anlehnung nämlich an den Westen, und hält jede andere Politik, mag sie auch rasche Wiedervereinigung versprechen, für ein unverantwortliches Risiko.

 

Sie lassen sich nicht täuschen, lassen wir uns auch nicht täuschen. Stärke, Einigkeit und Wachsamkeit der freien Welt — allein hierauf kann sich echte Hoffnung gründen.

 

Vier „Kommunismen"

Allerdings wollen wir eine Perspektive innerhalb des östlichen Bereiches nicht außeracht lassen, die ebenfalls zu Hoffnung berechtigt.

 

Wenn sich die Koexistenz auch als Lug und Trug herausstellt, etwas hat sich in der Tat im „Weltfriedenslager" seit Stalins Tod verändert. Die Zentrale dieses Lagers ist geschwächt. Es gibt nicht mehr den einen, autoritär gesteuerten Kommunismus, sondern drei kommunistische Zentren, ja, wenn wir einmal den jüngst von Chruschtschow wieder geschmähten Tito hinzunehmen, sogar vier, nämlich neben Moskau noch Peking, Warschau (das gerade in diesen Tagen das Ulbricht-Regime wieder heftig angriff) und Belgrad. Der hektische Machtkampf im Kreml spielt sich vor dem Hintergrund zunehmender Anzeichen des Auseinanderlebens ab, Warschau und Peking wollen nicht mehr nach Moskau, sondern im buchstäblichen Sinn neben ihm genannt werden und handeln.

 

Wo ist noch jene alte servile Unterwürfigkeit? In Pankow, ja. In Kadar-Ungarn, Rumänien, Bulgarien, Albanien. Man wird nun einwenden, auch Mao Tse-Tung und Gomulka hätten die Ausbootung der vier Kremlgrößen recht eilig begrüßt. Aber mag die Formulierung noch an die alte Disziplin und Unterordnung erinnern (der Drill steckt noch in den Knochen, und noch werden überall die gleichen starren Formeln des Parteichinesisch angewandt), das ändert nichts an der Tatsache, dass Warschau und Peking die Vorherrschaft und Zuchtrute Moskaus nicht mehr anerkennen. Sie wollen Kommunisten bleiben, gewiss. Aber gleichberechtigt. Ihre nationalen Interessen gehen ihnen vor, und sie haben naturgemäß ganz verschiedene, die Polen und die Chinesen, und seit sie sich auf eben diese Interessen besinnen, gerät die ganze Lagerdisziplin (allein schon vom Wirtschaftlichen her) des Weltfriedenslagers ins Wanken, und damit das eine und Wichtigste, das Stalin schuf: die sogenannte monolithische Geschlossenheit und Einheit des kommunistischen Regimes.

 

Die Rivalenkämpfe im Kreml unter den Nachfolgern des Diktators sind nur Symptome, Begleit- und Folgeerscheinungen dieser Entwicklung, die mit geschichtlicher Wucht und Folgerichtigkeit auf uns zukommt. Wir stellen sie nur fest: noch ist es zu früh, zu prophezeien, was weiter wird. Aber es ist nie zu früh, nach einer Chance Ausschau zu halten, einer realen Chance für die Wiedervereinigung und die Befriedung der Welt.

 

Seite 1   Vorbereitung eine besseren Atmosphäre.

Polnische Zeitschrift „Po prostu“ sieht manches neu.

Eine gewisse Beachtung verdient ein längerer Artikel, den die Warschauer Zeitschrift für die junge rotpolnische Generation, die „Po prostu", Ende Juni unter der Überschrift „Polen — Bundesrepublik" veröffentlichte. Wenn in diesem Artikel der beiden Publizisten Jerzy Ambroziewicz und Edmund Gonczarski auch nicht wenige alte Zwangsvorstellungen und Vorurteile wiederkehren, so finden sich hier doch auch einige neue Ausblicke. Es sei besonders hervorgehoben, dass „Po prostu" den Standpunkt vertritt, man möge den jetzigen Zeitabschnitt des Verhältnisses zwischen Bundesrepublik und Polen als eine „Zeit der Entladung der Komplexe und Voreingenommenheiten" bezeichnen. Das Blatt erklärt: „Es ist eine Zeit, in welcher die Publizisten beider Länder eine Rolle spielen sollten, bevor die Diplomaten sich an runde Tische setzen. Es ist eine wichtige Aufgabe, das Vorfeld, das mit Unwissen und Komplexen verunkrautet ist, zu säubern. Es gilt die Vorbereitung einer Atmosphäre unter beiden Völkern, die auch die Diplomaten zum Handeln anspornen kann“.

 

„Po prostu" zeichnet nicht ohne eine gewisse Ironie das Bild Westdeutschlands, wie es von bestimmter polnischer Seite dem polnischen Volke gezeichnet wurde: „Im Untergrund sitzen die deutschen Rächer, mit Hakenkreuzen auf dem Ärmel, beim traditionellen Bier. Nebenan Ruinen. Hinter den Ruinen die großen Kruppschen Munitionsfabriken. Und hinter den Schlagbäumen der Stadt marschiert die deutsche Wehrmacht“. Die Zeitschrift spricht von nicht endenden Artikeln über die Aufrüstung in der Bundesrepublik, über die angebliche Vergeltungsarmee, über die Treffen der Landsmannschaften. Mit solchen Bildern habe man das ganze polnische Volk zu den Waffen gerufen. Darum sei die polnische Wirtschaft mit gewaltigen Rüstungen über die Grenze der normalen Kapazität hinaus belastet worden, während die Deutschen in Wirklichkeit ihre ganze Kraft auf den Aufbau ihrer Wirtschaft und Industrie konzentriert hätten: „Man baute die polnische Armee so aus, als wenn wir morgen einen Angriff eröffnen sollten und als wenn uns nur noch ein paar Tage von der allgemeinen Mobilmachung trennten — zu einer Zeit, als Westdeutschland nicht eine einzige Division besaß“.

 

„Po prostu" meint, es gäbe viele Gründe dafür, die Politik nicht von den Empfindungen der Vergangenheit leiten zu lassen. Erregungen müssten vor den Tatsachen und den Realitäten zurücktreten. Auch der Pole müsse sich daran gewöhnen, dass westlich seines Landes achtzig Millionen Deutsche leben würden. Das Blatt sagt weitet, der in Polen viel zitierte deutsche Faschismus habe in der Bundesrepublik die menschliche Basis verloren. Er sei „mehr ein Gebilde der Ideologie als eine aktuelle gesellschaftliche Erscheinung“. Die Deutschen hielten die Polen für Eindringlinge und widerrechtliche Besitznehmer der Ostgebiete, aber der größte Teil des deutschen Volkes vertrete den Standpunkt, dass es ein Wahnsinn sein würde, die noch bestehenden Konflikte etwa durch einen dritten Weltkrieg zu lösen. Recht bemerkenswert ist auch die Feststellung der polnischen Zeitschrift, die Deutschen seien bei ihrem Vormarsch nach Osten einst auf „wirtschaftlich sehr schlecht entwickelte und staatlich schlecht organisierte Gebiete gestoßen“, die „auch in jeder anderen Hinsicht rückständig waren, auf Gebiete, in die die Kultur und Zivilisation erst mit einer Verspätung von Hunderten von Jahren kam“.  „Po prostu", das im Übrigen noch an den alten polnischen Behauptungen vom „rücksichtslosen Erobererdrang der deutschen Kreuzritter" festhält, nennt die Deutschen immerhin „potentielle Kolonisatoren". Die Polen sollten nicht die Rückständigkeit der Gebiete beim deutschen Vorstoß unterschätzen. Man müsse bestätigen, dass den Polen heute von Seiten der Bundesrepublik keine militärische Intervention drohe. Schließlich heißt es: „Wir sind in der Bundesrepublik nicht einem Menschen begegnet, der mit einer Oder-Neiße-Grenze einverstanden wäre. Es gibt in der Bundesrepublik keine politischen Kräfte, mit denen wir die Zusammenarbeit auf Grund der Anerkennung und Garantie unserer jetzigen westlichen Grenze beginnen könnten. Das ist eine objektive Tatsache, mit der man rechnen muss“.

 

Seite 2   Gomulka verbot Botschaft des Kardinals.

Die katholische Presse Italiens und der Niederlande meldet, dass das Warschauer kommunistische Regime zum ersten Mal seit längerer Zeit die Bekanntmachung einer Botschaft des katholischen Primas von Polen, des Kardinals Wyszynski, verfügt hat. Der Kardinal hatte sich in seiner Botschaft gegen die dem Kommunismus hörige Pax-Bewegung abtrünniger Katholiken gewandt. Er nahm in seinem Hirtenwort zu den Anfragen verschiedener Priester über die Veröffentlichungen der Pax-Bewegung Stellung und ordnete an, dass weder Priester noch sonstige Mitglieder geistlicher Orden Bücher und andere Publikationen durch die Pax-Bewegung unterstützen dürften. Gleichzeitig forderte der Kirchenfürst die gläubigen Katholiken auf, keinerlei Artikel oder Zuschriften in Zeitungen und periodischen Zeitschriften der Pax-Leute zu veröffentlichen. Wer sich gegen dieses Verbot versündige, der habe mit kanonischen Strafen zu rechnen. Die Botschaft trägt das Datum des 6. Juli und durfte bisher in Polen nicht publiziert werden. Sie ist dagegen in Rom veröffentlicht worden. Im Warschauer Scheinparlament hat ein katholischer Abgeordneter gegen das Verbot Gomulkas für die Botschaft des Kardinals scharf protestiert. Er sagte, die Regierungszensoren hätten in dieser Woche die Verbreitung des offiziellen Kirchenblattes des Kardinals verhindert, weil dieses die Botschaft Kardinals Wyszynskis bringen wollte.

 

Seite 2   „Nutzloses Hinterland"  

Mitglieder des polnischen Sejm-Ausschusses für die Oder-Neiße-Gebiete, die eine „Inspektionsreise" in die „Wojewodschaft" Stettin unternahmen, gaben in Beratungen mit den Vertretern der örtlichen polnischen Verwaltungsbehörden zu, dass „man" in Warschau vielfach das westliche Ostpommern als „ein nutzloses Hinterland" betrachte und die Meinung vertrete, es handele sich hier um „ein Fass ohne Boden". Die polnische Oder-Neiße-Kommission tagte in Stettin, um „die bisher kaum hervorgehobenen Kontakte zwischen Warschau und Stettin zu dokumentieren". In einer Sondersitzung des „Städtischen Volksrates" von Stettin, an welcher die Mitglieder der Sejm-Kommission teilnahmen, wurde die Frage erörtert, warum der am 21. August 1956 beschlossene „Plan der etappenweisen Entwicklung Stettins" bisher nur „in ungenügendem Umfange realisiert" worden ist.

 

Seite 2   Nicht mehr „Polen, früher Deutschland“

Das Passamt des amerikanischen Außenministeriums hat die bisherige Bestimmung aufgehoben, nach der in Pässen von Deutschamerikanern, die in Gebieten östlich der Oder-Neiße-Linie geboren sind, hinter der Angabe des Geburtsortes der Vermerk „Polen, früher Deutschland" eingetragen werden musste. In den betreffenden Pässen wird künftig hinter dieser Angabe der Vermerk „Deutschland (unter polnischer Verwaltung)" stehen.

 

Seite 2   39000 Bonzen als Aufpasser

Im kommunistischen Polen sind insgesamt 57 verschiedene Verwaltungsstellen zurzeit für die 85 ober- und niederschlesischen Gruben zuständig. Auf sieben Bergleute entfällt ein Funktionär. Jede Grube hat drei Direktoren. Das sind bei 85 Gruben 255 Direktoren, und fast jede Verwaltungsstelle wird wiederum von drei Direktoren geleitet, so dass 171 Direktoren für die Beaufsichtigung der 255 Grubendirektoren zuständig sind. Insgesamt 39 000 Menschen, also 13 Prozent der im Bergbau Beschäftigten, sind Funktionäre.

 

Seite 2   „Vertreibung - eine große Wohltat“

Der „Anti-Reece“ der Exilpolen blamiert sich

Sowohl der Warschauer Presse wie auch den exilpolnischen Blättern macht die so überaus eindrucksvolle und überzeugende Rede des amerikanischen Kongressabgeordneten Reece, die dieser über die ostdeutschen und polnischen Probleme im Mai hielt, schwer zu schaffen. In dem Bemühen, den unwiderleglichen Ausführungen von Reece doch etwas entgegenzustellen, hat nun die exilpolnische Presse einen Artikel des amerikanischen Kongressabgeordneten Reay Madden entdeckt, den dieser unter dem Titel „Historische, juristische und politische Angelegenheiten des westlichen Polen" dem „Congressional Record" übergeben haben soll. Das in Frankreich erscheinende exilpolnische Blatt „Narodowiec" spricht davon, dieser Artikel stelle „eine mittelbare Antwort auf den grundlosen Angriff des Abgeordneten Reece gegen Polen dar. „Vorsichtigerweise fügt das Blatt aber hinzu, der Abgeordnete Madden hätte allerdings „nicht alle Unrichtigkeiten, die sich Reece bei seinem Angriff gegen Polen hat zuschulden kommen lassen, richtiggestellt“.

 

Die Kostproben, die die „Narodowiec" dann aus dem Elaborat des Abgeordneten Maddens führt, sind allerdings auch höchst dürftig, in ihrem Geist aber desto bezeichnender. Dem polnischen Blatt zufolge habe Mister Madden sich im Wesentlichen darauf beschränkt, die längst bekannten Reden der Churchill und Eden, die sich während des Zweiten Weltkrieges für eine bedingungslose Zuteilung ostdeutscher Gebiete an Polen aussprachen. Auch Versprechungen, die der damalige britische Staatssekretär Cadogan im gleichen Sinne gemacht habe, werden ebenso wie ein gleichfalls nicht unbekannter Brief Roosevelts mit allerlei Versprechungen dieses Politikers an die Exilpolen veröffentlicht.

 

Weiter soll der Artikel höchst bezeichnenderweise „aufzeigen", dass ja der Zustrom der Vertriebenen aus den Gebieten ostwärts der Oder und Neiße für die Bundesrepublik in Wirklichkeit sogar eine große Wohltat gewesen sei.

 

Er habe ihr Arbeitskräfte und damit auch zahlungskräftige Käufer gebracht, was der sich schnell entwickelnden, westdeutschen Industrie nur gutgetan habe, da man schon jetzt dort einen Mangel an Arbeitskräften verspüren könne.

 

Herr Madden soll auch die Warschauer Legenden von der vollen Wiederbesiedlung der ostdeutschen Gebiete durch die Polen wieder aufwärmen. Gleichzeitig habe er, laut „Narodowiec", Warschau bescheinigt, die Polen hätten dieses Gebiet vollkommen in Trümmern liegend vorgefunden und sich mit solchem Eifer an den Wiederaufbau begeben, dass sie in Europa damit allgemein Bewunderung erregten. Soweit die von den Polen veröffentlichten Kostproben aus dem Artikel des Abgeordneten Madden, die den Geist deutlich widerspiegeln, der bei diesem Machwerk Pate gestanden hat.

 

Seite 2   Exilpolen gegen Neutralisierung Deutschlands

„Das würde die Unfreiheit der Satelliten verewigen"

„Deutschland liegt nicht in Madagaskar". Unter dieser Überschrift bringt die exilpolnische Zeitung „Orzel Bialy" (London) einen Artikel von Kazimirz Glabisz, der sich mit den Fragen der Abrüstung und einer neutralen Zone in Mitteleuropa beschäftigt. Er zitiert dabei die Äußerung des Bundesverteidigungsministers und, gibt ihm vollständig Recht. Glabisz ist der Ansicht, dass eine Neutralisierung Deutschlands für Polen sehr gefährlich ist und schreibt, dass für den Fall, dass die Amerikaner aus der Bundesrepublik und die Russen aus der DDR ihre Truppen zurückziehen, immer noch die Truppen der beiden Teile Deutschlands vorhanden wären. Die Stärke Westdeutschland, d. h. der Bundeswehr, würde dann von entscheidender Bedeutung auch für seine Nachbarvölker, d. h. auch Polen, werden. Trotzdem sei eine isolierte Entscheidung mit Waffengewalt zwischen beiden Teilen Deutschlands unter den gegenwärtigen Umständen unmöglich. Er schreibt dann wörtlich: „Für uns Polen und die anderen unterdrückten Völker wäre eine Neutralisierung Deutschlands allein unzweifelhaft die schlechteste Lösung, weil sie zweifelsohne auf Kosten Polens und der Tschechoslowakei erfolgen würde und die Unfreiheit aller Satellitenländer verewigen würde. Sie würde noch dazu die westliche Front schwächen und könnte Amerika dazu zwingen, zu einer anderen Strategie überzugehen.

 

Eine ausreichende Sicherung für Westeuropa könnte nur ein neutralisiertes Mitteleuropa sein, das außer Deutschland auch Polen, die Tschechoslowakei, Österreich, Jugoslawien, Ungarn und Rumänien usw. umfasste. Nur ein so breiter neutraler Gürtel würde genügend Tiefe und Kraft besitzen. Da jedoch, wie es erneut die Ereignisse in Ungarn und Polen im vorigen Jahr gezeigt haben, die Russen ihre Eroberungen nicht freiwillig aufgeben, hat eine solche Konzeption zurzeit nicht die Aussicht der Verwirklichung“.

 

Seite 2   Hinter den Moskauer Kulissen

Am 9. Juli war in Moskau das polnische Parteiorgan „Trybuna Ludu" ohne Zweifel die meistgefragte Zeitung. Die schon vor einigen Wochen getroffenen Maßnahmen zur Einschränkung des Vertriebes dieser polnischen Zeitung führten dazu, dass zum Teil unwahrscheinlich klingende Summen gezahlt wurden, nur um ein Exemplar dieser Ausgabe in die Hand zu bekommen, die ausführlich über die Hintergründe und Vorgänge um die Abhalfterung der „parteifeindlichen Gruppe" Malenkow, Molotow, Kaganowitsch und Schepilow berichtete. Was da zu lesen stand, war in Moskau und in den anderen Städten der Sowjetunion bis dahin völlig unbekannt gewesen, und selbst in den zur Verdammung der „parteifeindlichen Gruppe" organisierten Massenversammlungen war über diese Dinge nichts gesagt worden.

 

„Trybuna Ludu" ließ sich über diese Vorgänge teils von ihrem eigenen Korrespondenten in Moskau berichten, teils übernahm sie Auszüge aus der kommunistischen Zeitung Italiens „Unita", die schon zwei Tage vorher zum gleichen Thema ausführliche Informationen gebracht hatte.

 

„Unita" und „Trybuna Ludu" behaupten, dass es auf der den zwölftägigen Beratungen des ZK-Plenums vorausgegangenen Sitzung des Parteipräsidiums (früher: Politbüro) zu heftigen Auseinandersetzungen der „parteifeindlichen Gruppe" und den Anhängern Chruschtschows gekommen sei, die in der Forderung nach dem Rücktritt Chruschtschows und der ZK-Sekretäre gipfelten. Der „parteifeindlichen Gruppe" sei es gelungen, in Abwesenheit einiger Präsidialmitglieder „zeitweilig eine formelle Mehrheit zusammenzuflicken". Molotow habe die Absicht gehabt, Erster Parteisekretär und Malenkow Ministerpräsident zu werden. Chruschtschow und seine Gruppe aber haben darauf bestanden, diese Angelegenheit zur Erörterung dem ZK-Plenum zu überweisen, was auch die in Moskau wohnenden Mitglieder des ZK verlangt hatten. Auf diesem Plenum, das die Maßregelung der „Parteifeinde" beschloss, hätten sich diese in einer völligen Isolierung befunden. Von den 309 Mitgliedern des ZK, Kandidaten und Mitgliedern der Zentralen Revisionskommission habe kein einziges den Standpunkt der „konservativen Gruppe" unterstützt.

 

Aus diesen Formulierungen, vor allem aber aus der Tatsache, dass zwei nichtsowjetische kommunistische Zeitungen diese Darstellungen brachten, schließt man in Moskau, dass Chruschtschow offensichtlich sehr daran gelegen ist, der Welt klarzumachen, seine Machtergreifung sei nicht unter Gewaltanwendung erfolgt, sondern mit Zustimmung einer überwältigenden Mehrheit der ZK-Mitglieder und Kandidaten. Andererseits aber hat man besonders die „Trybuna Ludu" in Verdacht, sie habe über die Vorgänge im ZK-Präsidium so geschickt berichtet, dass sie formell Chruschtschow zwar das erwünschte Alibi verschaffte, dass sie aber doch sehr deutlich durchblicken ließ, die Dinge seien eben doch nicht ganz ohne Anwendung von Machtmitteln in die Gleise gelenkt worden.

 

In diesem Zusammenhang werden jetzt auch die Worte Schukows verständlich, der in seiner Rede angedeutet hat, dass die Armee in der Auseinandersetzung mit der „parteifeindlichen Gruppe" auf der Seite Chruschtschows gestanden habe. Marschall Schukow hat den „Gegnern" Chruschtschows sehr eindeutig zu verstehen gegeben, dass sie und ihre Anhänger mit militärischen Machtmitteln zerschmettert würden, falls sie es wagen sollten, den ihnen noch hörigen Teil des Parteiapparates in ihrem Interesse in Bewegung zu setzen. Das heißt — und man spricht jetzt auf Grund der Berichte der „Trybuna Ludu" eigentlich schon ganz offen davon — Schukow hat für Chruschtschow mit seiner Armee die Rolle übernommen, die bislang in den Machtkämpfen immer die Sicherheitspolizei gespielt hat. In weiterer Konsequenz, so folgert man in politischen Kreisen Moskaus, habe Chruschtschow seine Diktatur daher auf den Bajonetten der sowjetischen Soldaten errichtet und sei daher in Zukunft immer „auf ein gutes Einvernehmen" mit Schukow angewiesen.

 

Seite 2   Die sowjetischen Ostsee-Pläne

Die dänische Zeitung „Information" bezeichnet sowjetische Pläne für eine Neutralisierung der Ostsee als „ziemlich phantasielose Propaganda":

 

„Soll eine Neutralisierung der Ostsee Glied einer allgemeinen europäischen Ordnung sein, wozu auch die von Chruschtschow vorgeschlagene russische Räumung der Satellitenstaaten und eine deutsche Wiedervereinigung gehören würden? Sollen die Belte nur für fremde Kriegsschiffe geschlossen werden oder auch für Kriegsschiffe der Ostseestaaten? Welche Stellung soll die Bundesrepublik einnehmen, die gleichzeitig eine Ostsee- und Nordseemacht ist und einen Teil ihrer Marine in Kiel, einen anderen in Cuxhaven stationiert? Ist eine Neutralisierung der Ostseegewässer überhaupt möglich, ohne dass auch die Länder neutral werden? ...

 

Seite 2   Der rotpolnische General Prawin ist beim Baden in der Weichsel ums Leben gekommen. Prawin, der zuletzt Generaldirektor der Nationalbank in Warschau war, gehörte schon vor dem Kriege zur polnischen Kommunistenpartei. Im Zweiten Weltkrieg wurde er bei polnischen Einheiten der Sowjetarmee eingesetzt.

 

Seite 2   Von Woche zu Woche

Mit einem Beginn der Moskauer Gespräche rechnet man in Bonn für die nächsten Tage. Der deutsche Botschafter in Moskau, Haas, hatte längere Vorbesprechungen mit Bundesaußenminister von Brentano.

 

Bundespräsident Professor Theodor Heuss wohnte in Göttingen der Eröffnung des Max-Planck-Institutes für Geschichte bei.

 

Bundeskanzler Dr. Adenauer erklärte auf der Bonner Pressekonferenz, die Ausbootung von Molotow und Malenkow deute seiner Ansicht nach nicht auf eine gewandelte Deutschlandpolitik des Kremls hin.

 

Für wirtschaftliche und politische Beziehungen zwischen Bonn und Warschau ohne vorherige Lösung des Grenzproblems hat sich der frühere FDP-Vorsitzende Thomas Dehler nach der Rückkehr von einer sechswöchigen Reise nach Osteuropa und England ausgesprochen. Dehler erklärte, bei seinem Besuch in Polen habe er kaum wirkliche Kommunisten gefunden.

 

Für eine Vereinfachung des Einkommensteuerrechtes wollen sich die Länder einsetzen. Die Reform der Ehegattenbesteuerung und die anderen vom Bundestag beschlossenen Steuervereinfachungen sind nunmehr auch vom Bundesrat gebilligt worden. Sie treten rückwirkend vom 1. Januar 1957 an in Kraft.

 

Das Luftschutzgesetz ist vom Bundesrat angehalten und dem Vermittlungsausschuss zugeleitet worden. Damit ist es so gut wie unmöglich, dass das Gesetz noch vor der Neuwahl des Bundestages in Kraft treten wird.

 

Der nächste Deutsche Evangelische Kirchentag wird bestimmt im August 1959 in München stattfinden. Das Kirchentagspräsidium hat die bayerische Einladung angenommen.

 

Gegen eine Vermischung von Christenglauben und Politik wandte sich der bayerische Landesbischof Dietzfelbinger in einer Rede. Er erklärte, Christentum sei mit einer Partei nicht identisch, und wandte, sich übrigens auch gegen die letzten Erklärungen des früheren Bundesministers Dr. Gustav Heinemann.

 

Die Zahl der Sowjetzonenflüchtlinge ist in der letzten Woche auf 5206 gestiegen. In der vorangegangenen Woche waren es 4833 gewesen.

 

Für eine organisatorische Übersiedlung des Deutschen Städtetages nach Berlin sind die Vorarbeiten bereits abgeschlossen worden. Der neue Präsident des Städtetages, Dr. Schwering-Köln, teilte mit, der Städtetag könne nach Berlin verlegt werden, wenn auch die zuständigen Kommunalreferate der Ministerien dort untergebracht würden.

 

Drei Mitarbeiter des Evangelischen Hilfswerks in der Zone sind auf Pankower Anordnung hin verhaftet worden. Man machte ihnen zum Vorwurf, dass sie erholungsbedürftigen mitteldeutschen Kindern einen Aufenthalt der Bundesrepublik vermittelt hätten.

 

Die neuen Arztgebühren nach der Erhöhung der Mindestsätze der amtlichen Gebührenordnung um ein Drittel sind am 12. Juli in Kraft getreten.

 

Für eine Besserstellung der Krankenschwestern und Pfleger hat sich das Wirtschaftskabinett der Bundesregierung ausgesprochen. Man tritt für eine angemessene Bezahlung und eine 48-stündige Wochenarbeitszeit ein.

 

Eine weitere Erhöhung der Kohlenpreise nach den Wahlen hält man in westdeutschen Bergbaukreisen für wahrscheinlich. Es wurde erklärt, die erhöhten Löhne und Sozialkosten würden wahrscheinlich eine weitere Preissteigerung neben anderen Faktoren hervorrufen.

 

Die westdeutsche Handelsflotte hat bereits am 1. Juli wieder mehr als zwei Drittel des Vorkriegsbestandes von 4,5 Millionen BRT für das ganze Reich erreicht. Anfang Juli hatte die Kauffahrtei eine Tonnage von 3,270 Millionen BRT.

 

Die sogenannte „Volksarmee" der Sowjetzone ist bis zum 1. Juli auf 117 000 Mann angewachsen. Das Pankower Regime verfügt weiter über rund 46 000 Mann in den militärischen Verbänden der Grenzpolizei und 26 000 in der sogenannten Bereitschaftspolizei. Bei den sonstigen Zweigen der Vopo sind über 100 000 Mann tätig.

 

Zu einem Italienbesuch rotpolnischer Parlamentarier trafen in Rom 14 Mitglieder des Sejm ein. Sie waren von der Interparlamentarischen Union nach Italien eingeladen worden.

 

„Missratene Kinder der sowjetischen Familie" nannte der Moskauer Verteidigungsminister, Marschall Schukow, die ausgestoßenen bolschewistischen Machthaber wie Molotow, Malenkow, Kaganowitsch und Schepilow. Der rote Marschall legte abermals ein „Bekenntnis" zur Parteiführung Chruschtschows ab.

 

Über einen neuen sowjetischen Bombertyp von großer Schnelligkeit und weltweite Reichweite bringt die amerikanische Presse erste Berichte. Man schreibt der Maschine eine sehr hohe Leistung zu. Gleichzeitig wird gemeldet, dass die Sowjets auch ein neues Turbinen-Passagierflugzeug bauen.

 

Zum Leiter eines Sowjet-Wasserkraftwerkes nahe der chinesischen Grenze ist nach Moskauer Meldung der gestürzte frühere stellvertretende Ministerpräsident Malenkow „ernannt“ worden. Der Kreml hat gleichzeitig den Bau mehrerer Atomkraftwerke bis zum Jahre 1960 für das europäische Russland angekündigt.

 

Einen Gehaltsstreik gab es bei den französischen Banken. Neue Lohnkämpfe zeigen sich auch bei Post- und Telegrafenwesen an. Die britischen Transportarbeiter haben neue Lohnforderungen angekündigt.

 

Der erste amerikanische Atomkreuzer soll 1960 in Dienst gestellt werden. Ab 1958 wollen die USA jährlich zwei Atomkriegsschiffe in Dienst stellen.

 

Seite 3   Flug ins Ferienland.

Ostpreußische Kinder bei der fünften Kinderluftbrücke.

Foto: Aufnahme: Berlin-Bild. Liebevoll betreut der dreizehnjährige Rainer sein kleines Schwesterchen Marlene; die achtjährige Renate guckt strahlend zu. Während die Mutter dieser drei, eine gebürtige Tilsiterin, als Helferin des Deutschen Roten Kreuzes die glücklichen Berliner Ferienkinder zum Flugplatz  Tempelhof geleitet, haben Rainer und Renate noch nicht das Glück gehabt, einen Ferienfreiplatz an der Sonne zu bekommen. Vielleicht klappt es im nächsten Jahr?

 

Foto: Kindergruppe auf dem Flughafen Tempelhof

Noch etwas ängstlich und misstrauisch sitzen die kleinen Berliner Jungen mit den umgehängten Namensschildern auf der Bank und warten auf den Aufruf, um dann über das weite Rollfeld zu „ihrem" Flugzeug zu stürmen, das sie zu frohen Ferientagen nach Westdeutschland bringen soll.

 

Links unten.

Brigadegeneral Holzapple und Bürgermeister Amrehn verabschiedeten die ersten kleinen Passagiere, die am 8. Juli zu einem „Platz an der Sonne" nach Westdeutschland geflogen wurden. Aufnahmen: Berlin-Bild.

 

„Ist das ein Bauernhof, da unten?" Aus 2500 Meter Höhe blicken wir hinunter auf die Niederung an der Elbe, Monika, ein achtjähriges Berliner Ferienkind, und ich. Wir haben uns auf den Boden des amerikanischen Flugzeuges gekniet, das die Berliner Kinder nach dem Westen bringt. So können wir die Erde unter uns durch die schmalen Fenster besser betrachten.

 

Zuerst war die Achtjährige schweigsam und ein bisschen verschüchtert, als die amerikanischen Soldaten, die die Kinder in den Sitzen der zweimotorigen Maschine festschnallten, Kaugummi und bunte, amerikanische Kinderzeitschriften verteilten. Jetzt aber, da das Flugzeug über dem weiten Land ruhig und gleichmäßig schwebt, sind die Kinder lebhaft geworden, fragen, erzählen und gucken neugierig hinunter auf das Land, das im hellen Sonnenschein vor unseren Augen liegt.

 

„Mein Vater hat nämlich auch mal einen Bauernhof gehabt", erzählt Monika, „ganz früher mal, als die Russen und Polen noch nicht da waren, in Ostpreußen“.

 

„Hast du denn noch nie einen richtigen Bauernhof gesehen?" „O nein!" Monika schüttelt den Kopf, dass die dunklen, kurzgeschnittenen Haare fliegen. .Ich bin doch in Berlin geboren!"

 

Ja, das merkt man auch an ihrer Aussprache. All diese Kinder sprechen den unverfälschten Berliner Jargon, wo ihre Eltern auch herstammen mögen.

 

Monika ist eines von den zweitausend Berliner Ferienkindern, die in diesem Jahr von den amerikanischen Luftstreitkräften in Europa aus der Millionenstadt Berlin nach Westdeutschland geflogen werden. Vor kurzer Zeit ist sie erst mit ihren Eltern aus der sowjetisch besetzten Zone nach Berlin gekommen. Das ist mit ein Grund, warum diese Kinder nicht mit der Bundesbahn oder mit Omnibussen in den Westen gebracht werden. Es besteht die Gefahr, dass die Kinder bei der Grenzkontrolle von der Volkspolizei aus den Zügen geholt werden. Dabei haben sie alle den Ferienaufenthalt in Westdeutschland bitter nötig.

 

Vierundzwanzig Angerburger Kinder waren dabei

Als am Montag, dem 8. Juli, die ersten Flugzeuge auf dem Tempelhofer Flughafen starteten, waren auch vierundzwanzig ostpreußische Kinder aus dem Kreise Angerburg dabei. Der Patenkreis Rotenburg (Han) hatte diese Kinder zu einem fünfwöchigen Ferienaufenthalt eingeladen. Lange bevor die Tore des Flughafens geöffnet wurden, standen die Kinder schon mit ihren Eltern bereit, um den großen Augenblick ja nicht zu verpassen. Bei der Auswahl dieser Kinder war vor allem der Gesundheitszustand ausschlaggebend. In zweiter Linie spielte die Bedürftigkeit der Eltern eine Rolle. Es ist ja leider noch immer so, dass sehr viel mehr Eltern und Kinder auf diese Verschickung warten, als Freiplätze zur Verfügung stehen. So musste auch in diesem Jahr ein strenger Maßstab angelegt werden.

 

Im Grunde ist die Kinderluftbrückenaktion der amerikanischen Luftstreitkräfte eine Fortsetzung der Berliner Luftbrücke des Jahres 1948, wie Brigadegeneral Joseph R. Holzapple, der stellvertretende Stabschef für Operationen im Hauptquartier der amerikanischen Luftstreitkräfte in Europa, bei der Eröffnungsfeier auf dem Militärflughafen Tempelhof sagte. Er führte weiter aus: „Diese Kinder, die an der Kinderluftbrücke teilnehmen, sind Träger des Geistes der Berliner Bevölkerung, der sagt: Es hilft euch nichts, unsere Füße festzubinden; wir haben Flügel zum Fliegen!

 

Abschiedstränen und Vorfreude

Vom frühen Morgen an herrscht ein ständiges Kommen und Gehen auf dem Militärflughafen Tempelhof. Große Schilder weisen Eltern und Kindern den Weg. „Operation Kinderlift", heißt die Kinderluftbrücke bei den Amerikanern. Die besten Piloten der in Europa stationierten amerikanischen Luftstreitkräfte sind für diese Flüge ausgesucht worden. Das Deutsche Rote Kreuz hat zusammen mit dem Hilfswerk Berlin und den anderen Wohlfahrtsorganisationen die Kinder ausgesucht und überwacht den Abtransport. Nachdem die Kinder sich bei den Dienststellen gemeldet haben, bekommen sie ihre Umhängeschilder und die Anhänger für das Gepäck. In den fünf Jahren, in denen die Kinderluftbrücke aufgebaut worden ist, haben die beteiligten Organisationen bereits ihre Erfahrungen sammeln können. Es geht alles schnell und unbürokratisch. Jedes Kind erhält einen Nylonbeutel mit Früchten, dann werden die Kinder mit ihren Eltern zu dem abgesperrten Platz geführt, wo doch ein paar Abschiedstränen fließen, und schließlich müssen Muttis und Vatis auf der einen Seite des Platzes zurückbleiben, während die Kinder von den Begleitern zu langen Bankreihen geleitet werden, deren jede die Nummer des betreffenden Flugzeugs trägt. Schüchtern nehmen die Jungen und Mädchen Platz. Mancher banger Blick geht hinüber zu den Eltern auf der anderen Seite.

Das große Abenteuer hat begonnen.

 

Aber dann landen die ersten Maschinen, und sofort ist alle Aufmerksamkeit von den Zurückbleibenden abgelenkt. Die großen, silbernen Vögel ziehen alle Blicke auf sich. Rollwagen nehmen das Gepäck auf, die Kinder werden aufgerufen und jedes Mal läuft ein Trupp, ungeduldig jetzt und nicht mehr zu bändigen, über den betonierten Platz zu den Maschinen. Hilfsbereit greifen die amerikanischen Soldaten beim Erklettern der steilen Treppen mit zu. An den Fenstern drängen sich dann die Kinder und blicken herunter auf die Eltern, die Schwestern und die langen Reihen wartender Kinder. Dann wird die Treppe zurückgezogen, die Tür schlägt zu, und langsam rollt das Flugzeug auf die Startbahn. Eine Weile noch laufen die Motoren warm, während das Flugzeug steht, dann geht es in immer schneller werdender Fahrt über die Startbahn, bis sich der große, silbrige Vogel fast unmerklich vom Boden hebt und seinen Kurs zu den Wolken steuert.

 

Neulinge und „alte Hasen"

Das ungewohnte Dröhnen der Motoren, das Festschnallen auf dem Sitz und der leise Druck auf den Ohren nehmen jetzt alle Aufmerksamkeit in Anspruch Jedes der Kinder hat den gespendeten Kaugummi in den Mund gesteckt und während die Häuser und Straßen der Stadt Berlin unten immer kleiner werden, versuchen die Kinder, sich in der ungewohnten Umgebung zurechtzufinden Ein paar sind darunter, die diesen Flug schon einmal oder sogar mehrere Male mitgemacht haben. Das sind die „alten Hasen", die natürlich schon ausgezeichnet Bescheid wissen und als erste die Gurte lösen, als die Maschine die richtige Höhe erreicht hat.

 

In rührender Weise kümmern sich die Soldaten des Begleitpersonals um die ihnen anvertrauten Kinder. Sie suchen ihre Brocken Deutsch zusammen, um sich mit den Kindern zu unterhalten, zeigen ihnen die Havelseen, die ganz, ganz unten als helle Flecken zu erkennen sind, erklären ihnen Straßen und Flüsse, die, aus der Höhe gesehen winzig klein, die bunte Landschaft durchschneiden.

 

„Ick ha mir det allet schon uff de Karte anjesehen!", erzählt mir stolz ein Vierzehnjähriger. „Bald kommt de Elbe un denn sin wa schon in Westdeutschland!" Die Kinder unseres Transportes fliegen nach Hannover, um von dort aus mit der Bundesbahn nach Bückeburg weiterzufahren. In den Gesprächen erfahren wir, dass die meisten dieser Kinder noch niemals in ihrem jungen Leben aus der Großstadt Berlin herausgekommen sind. Wenn es hoch kommt, dann sind sie am Wannsee, an der Havel oder im Grunewald gewesen. Die herrliche Umgebung Berlins, die märkische Landschaft, ist ihnen ja durch die Zonengrenzen versperrt. Wie werden wohl diese blassen, oft sehr schmalen Kinder aussehen, wenn sie nach fünf oder sechs Ferienwochen in Westdeutschland wieder nach Hause kommen? Langsam werden sie munter, als sie sich mit den Besonderheiten des Fluges vertraut gemacht haben. Die achtjährige Monika hat richtig etwas rote Bäckchen bekommen vor Aufregung und Neugierde. Sie wird nicht müde, zu fragen. „Was sind denn die weißen Punkte da unten?" — „Kühe". —„Richtige Kühe?" So wie sie ein Bauer auf seinem Land hat? Kühe hat auch mein Vati auf seinem Bauernhof gehabt, das hat er mir erzählt, und Schweine, und Kälber und Pferde und viele, viele Hühner. Aber die kann man ja von hier oben nicht sehen“.

 

„Freust du dich, Monika?"

 

Die Antwort ist urberlinisch: „Mensch, und wie!"

 

Wie mag wohl den Eltern von Monika zumute sein, den Eltern vieler ostpreußischer Kinder, die einst in unserer Heimat auf ihren Höfen lebten und deren Kinder eigentlich in dieser gesunden Umgebung hätten aufwachsen sollen? Es sind Kinder, die weder die Heimat noch das Leben auf dem Lande jemals kennengelernt haben. Kinder, deren Blick immer wieder durch die hohen Häuser der Großstadt eingeengt wird, Kinder, die in oft viel zu engen Wohnungen aufwachsen müssen, deren Spielplatz der Hinterhof in seiner eintönigen, grauen Enge ist.

 

Wenn sie zurückkommen aus diesen Ferien, dann haben sie einmal erlebt, was das bedeutet: frei sein, auf grünen Wiesen spielen können, mit Tieren und gleichaltrigen Kindern Freundschaft schließen, aus der Enge und Not des täglichen Daseins hinauskommen in Luft und Sonne und Freiheit.

 

Wir sagten schon, dass es viele, viele Kinder gibt, denen ein solcher Ferienaufenthalt in Westdeutschland genauso nötig wäre wie den Glücklichen, die in diesem Jahr dabei sein konnten. Die amerikanische Hilfsbereitschaft, die diese Kinderluftbrücke möglich gemacht hat, sollte uns allen zu denken geben. Jeder einzelne von uns sollte sich überlegen, was er dazu tun kann, dass ein solches Kind, sei es aus der Millionenstadt Berlin oder aus den vielen Lagern und Notunterkünften in Westdeutschland, endlich einmal richtige Ferien erleben kann. Immer wieder haben wir in diesem Jahr unsere Landsleute aufgerufen, der ostpreußischen Kinderhilfe durch ihre Spende die Möglichkeit zu geben, ostpreußischen Kindern einen Ferienaufenthalt zu verschaffen. Wir Ostpreußen sollten uns nicht durch die großzügige Hilfe des Auslandes, vor allem der Amerikaner, beschämen lassen. Wir haben alle die Pflicht, den Kindern unserer Landsleute, die selbst nicht die Möglichkeit haben, ihren Kindern richtige Ferien zu verschaffen, zu helfen. Jeder sollte helfen so gut er kann.

 

Spenden bitten wir einzuzahlen auf das Postscheckkonto Hamburg 75 57 der Landsmannschaft Ostpreußen e. V. mit dem Vermerk „Ostpreußische Kinderhilfe". R. M. W

 

Seite 3   Ein Ortelsburger Preisträger beim Deutschlandflug

In Ostpreußen fand der Flugsport die regste Beachtung in allen Kreisen der Bevölkerung. Es mag genügen, die bekanntesten Segelflugstätten zu erwähnen: Rossitten auf der Kurischen Nehrung, Palmnicken an der Samlandküste, Korschenruh am Frischen Haff, Sensburg und Marienburg. Erinnert sei an Ferdinand Schulz, Kurt Schmidt, (Weltrekord über Korschenruh; 36 Stunden und 36 Minuten), Jachtmann (Weltrekord über der Samlandküste, 52 Stunden) und an viele andere der „Alten Adler".

 

Königsberg hatte einst einen der größten und modernsten Flughäfen Europas und von den Startbahnen in dem Vorort Devau stiegen die Verkehrsflugzeuge der Deruluft auf, um nach Moskau und Helsinki zu fliegen. Der Motorflugsport fand ebenfalls begeisterte Anhänger. Seine Entwicklung wurde durch den Krieg unterbrochen; eine beklagenswerte große Anzahl der einstigen Flugschüler starb bei der Verteidigung Deutschlands im Luftraum den Fliegertod.

 

In Westdeutschland ist der Flugsport wieder aufgelebt. Es bildeten sich Segelfliegergruppen, und im Ostpreußenblatt wurde bereits mehrfach über die Treffen ostpreußischer Segelflieger berichtet.

 

Auch der Motorflugsport gewinnt wieder an Höhe. 99 Flugzeuge nahmen kürzlich an dem zweiten Deutschlandflug seit Kriegsende teil.

 

Unter den Siegern des diesjährigen Deutschlandfluges befindet sich ein Landsmann, Erich Endruweit aus Ortelsburg. Sein Vater, Emil Endruweit, war Garagenmeister bei der Schloßbrauerei Walter Daum. Erich Endruweit flog als Pilot mit Helmut Schmitz als Begleiter und Navigator die Piper Pa 18 des Luftsportvereins Bielefeld. Bei dem Flug waren einige Tücken zu überwinden, bald nach dem Start in Nürnberg galt es, eine große Gewitterfront zu durchstoßen, mehrfach kamen die Flieger mit Gewitterfronten in Berührung, dichte Wolkenballungen verschluckten die Sichtverbindung mit der Erde Am Ende des Fluges erkannte der erfahrene Fluglehrer und Pilot durch ein dunstfreies Wolkenloch das Zielband und schoss im Sturzflug hinunter. Erich Endruweit und sein Begleiter Helmut Schmitz erhielten die Silbermedaille, in der Gruppenwertung kamen sie auf den zweiten Platz. Sieger im Deutschlandflug wurde Kurt Müller, der neben seiner Tochter Ingrid am Steuerknüppel saß. (Erich Endruweit wohnt in Halle, Westfalen, am Südfuß des Teutoburger Waldes; er ist über seine Mutter, Frau Auguste Endruweit, Werther, Westfalen, Hallerstraße 3, zu erreichen.)

 

Seite 3   Großer Erfolg der ostpreußischen Stute ,Thyra' auf dem Turnier in Aachen

Die in Schleswig-Holstein gezogene ostpreußische Stute „Thyra" von „Cherusker xx" und der „Panela" von „Karneval" gewann unter ihrer eleganten Hamburger Reiterin Frau Rosemarie Springer die scharfe internationale Dressurprüfung bei dem großen Aachener Turnier, das am letzten Sonntag seinen Aufklang fand. Das Ergebnis der sehr gut besuchten Prüfung, in welcher die Olympia-Aufgabe von Stockholm zu reiten war, ergab zunächst nur einen knappen Vorsprung von 458 Punkten der Frau Springer gegenüber 455 Punkten des Schweizer Chammertin auf „Woehler". Infolgedessen wurde nach den Wettkampfbedingungen ein Stechen der deutschen Reiterin und des Schweizer Reiters notwendig, bei dem Frau Springer — die übrigens aus Westpreußen stammt —, mit fünf Punkten Vorsprung als Siegerin hervorging. Dieses ist wohl der bisher größte Erfolg von Frau Springer und ihrer „Thyra". Dieses Paar zählt heute auf dem Gebiet der Dressurreiterei zu der internationalen Spitzenklasse der Welt.

 

Seite 4   Verfall in den alten deutschen Provinzen

Amerikanischer Journalist berichtet über die Oder-Neiße-Gebiete.

Unter den Überschriften: „Mitarbeiter der Chicago Tribune sieht das polnische Ödland — Plünderung und Verfall in den alten deutschen Provinzen — Leere Häuser — Ackerland liegt brach" veröffentlicht die „Chicago Daily Tribune" einen Bericht ihres Auslandskorrespondenten Larry Rue über eine Reise durch die polnisch verwalteten deutschen Ostgebiete nach Posen. In dem Bericht heißt es u. a.: „Es war ein Sonntagmorgen, als wir in Frankfurt über die Oder fuhren. Der am östlichen Ufer gelegene Teil dieser deutschen Stadt wird jetzt Slubice genannt ... Noch 12 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges gewinnt man den Eindruck, dass man über die Oder in eine Geisterstadt gelangt. Viele Gebäude, aus denen nach Kriegsende die Deutschen verjagt wurden, stehen leer und verfallen. In einigen Häusern wächst das Gras durch die Fenster ... In jeder Stadt der ehemals deutschen Provinzen bot sich der gleiche deprimierende Anblick der Verlassenheit. Viele der gegenwärtigen polnischen Einwohner, die ... aus den von Russland annektierten ostpolnischen Gebieten hierher gebracht worden sind, schienen hinsichtlich ihrer Zukunft ein unsicheres Gefühl zu haben. Es gibt keine Anzeichen dafür, dass man sich überhaupt um Reparaturen und um Neubauten bemüht. Viele Häuser, die früher Deutschen gehörten, sind ausgeplündert worden. Das Mobiliar, die Fensterrahmen, sonstiges Inventar, das Holz, eiserne Pforten, Dachziegel: Alles ist verschwunden. Ganze Gebäude, welche im Kriege nicht beschädigt wurden, sind niedergerissen worden. Große Flächen von Ackerland liegen brach. Man konnte daher sehr leicht dem Glauben schenken, was die polnische Presse über die Nachkriegszerstörungen in den Oder-Neiße-Gebieten berichtete: Dass, die Ausplünderung, die Demontage und die Vernachlässigung größere Schäden verursachten als der Krieg …“

 

Nach einem Hinweis darauf, dass die Straße nach Posen besser instand sei, als wie er erwartet habe, gibt der amerikanische Korrespondent eine kurze Übersicht über den Flächenumfang der Oder-Neiße-Gebiete (43 958 Quadratmeilen) und über deren seinerzeitigen Bevölkerungsstand (10 Millionen), um hinzuzufügen, dass die Annexion dieser Gebiete durch die Volksrepublik Polen „niemals von den westlichen Regierungen anerkannt worden ist".

 

In seinen weiteren Berichten schildert Mr. Larry Rue die Verhältnisse in Posen unter besonderer Berücksichtigung der amerikanischen Ausstellung auf dem Messegelände. Eingehend wird über die Einkommensverhältnisse und über den Lebensstandard der polnischen Bevölkerung berichtet und hierzu festgestellt, dass die Versorgung mit Lebensmitteln niedriger liege  als in sämtlichen anderen Ostblockstaaten, abgesehen von Albanien.

 

Seite 4   Erbittertes Ringen zwischen Ukrainern und Polen.

„Die Tage voller Blut, Tränen und Angst kehren wieder …

In den Heimatgebieten der im Jahre 1947 nach Ostdeutschland zwangsumgesiedelten Ukrainer ist ein erbittertes Ringen zwischen den inzwischen neu angesetzten polnischen Siedlern und den „Vorhuten" der aus Pommern, Ostpreußen und Schlesien zurückkehrenden Ukrainer im Gange, berichtet die polnische Presse. In diesen weithin völlig verwahrlosten Distrikten tobt ein unerbittlicher Kampf, nachdem die Saat der Gewalt aufgegangen ist, welche in den ersten Nachkriegsjahren gesät wurde. „In Baligrod, Komancze, Zagorz, Lesko und in jedem anderen Dorfe erinnern Kreuze, Gräber und Ruinen an die tragische Vergangenheit", heißt es in einem Bericht von „Gromada-Rolnik Polski" (Die Dorfgemeinde — Der polnische Bauer), der sich mit der gegenwärtigen Lage in den Östlichen und südöstlichen Wojewodschaften der Volksrepublik Polen befasst. Die Kreuze stehen auf den Gräbern der im Verlaufe der Massenaustreibungen erschlagenen Ukrainer; die Ruinen entstanden dadurch, dass die polnischen „Räumungskommandos" vor allem die Kirchen und größeren Gehöfte niederbrannten. Nun ist in den Nächten erneut der Himmel von Bränden gerötet, es finden ständig Zusammenstöße zwischen heimkehrenden Ukrainern und polnischen Neusiedlern statt. Die polnischen Berichte beschuldigen nicht die Ukrainer dieser Brandstiftungen, sondern verzeichnen allein die Tatsache, dass die polnischen Siedler die ukrainischen Gebiete in immer größerer Zahl verlassen, um in ihre Herkunftsorte zurückzukehren. Hieraus ist zu entnehmen, dass polnische Siedler die Gehöfte in Brand stecken, nachdem sie von den Ukrainern zur Räumung aufgefordert wurden.

 

 

Die ukrainischen Rückkehrer sind darüber empört, dass sie von den polnischen Behörden keine Zuwanderungsgenehmigungen für ihre Familien erhalten, obwohl weite Distrikte in den südostpolnischen Wojewodschaften fast völlig menschenleer sind: Von polnischer Seite wurde zugegeben, dass beispielsweise im Kreise Lesko nur 19 Einwohner auf den Quadratkilometer zu verzeichnen sind, im Kreise Ustrzyki sogar nur 11 Einwohner je Quadratkilometer. Die ukrainischen Rückwanderer versuchen nun, die Rückkehr auf ihre Gehöfte durchzusetzen und stoßen dabei auf den heftigen Widerstand der polnischen Behörden, teilweise auch der Neusiedler. „Die Tage voller Tränen, Blut und Angst sind wiedergekehrt", heißt es in dem polnischen Bericht hierzu.

 

Seite 4   Fernwirkungen im Baltikum

Der Ostkorrespondent der „Neuen Zürcher Zeitung" meldet:

 

Nach in Stockholm vorliegenden Berichten aus dem Baltikum erwartet man dort, dass die neue Phase des roten Machtkampfes in Moskau auch in den baltischen Sowjetrepubliken interessante personelle Veränderungen auf den führenden Posten zur Folge haben wird. In erster Linie gilt dies für Estland und Litauen, wo sich in den Parteispitzen schon vor einigen Monaten eine gewisse Unruhe geltend machte.

 

Unter den baltischen Parteigrößen gelten als „alte Stalinisten" vor allem der Erste Parteisekretär in Estland, Käbin, und der lokale Machthaber in Litauen, Snietskus, während sich ihr Kollege in Lettland, Kalnbersins, schon relativ früh der Linie Chruschtschow angeschlossen hat. In Estland haben sich nun gewisse Veränderungen schon in letzter Zeit angebahnt. So konnte der frühere Ministerpräsident Viemer, der 1950 von Käbin gestürzt worden war, wieder auf die politische Bühne treten, als er am 1. Juni dieses Jahres zum Vizeministerpräsidenten ernannt wurde. Der frühere Parteisekretär, Karotamm, und der ehemalige Präsident des höchsten Sowjets in Estland, Päll, die zuletzt seitens Stalins ebenfalls von Käbin „ausgesäubert" wurden, haben begonnen, sich wieder in der Öffentlichkeit zu zeigen, ebenso zwei weitere Opfer Käbins, Professor Kruus und das ehemalige Mitglied der Regierung Andresen. Karotamm hat sogar einen Besuch in Moskau abgestattet. Man ist nun gespannt darauf, ob die Lokalgewaltigen, Käbin und Snietskus, die in Estland und Litauen mehr als irgendein anderer führender Kommunist die Abneigung vor allem der Studenten und der jungen Arbeiter auf sich gezogen haben, das Schicksal ihrer Vorbilder im Kreml teilen werden.

 

Seite 4   Die Neuberechnung von Unfallrenten.

Von unserem Bonn er O. B.-Mitarbeiter

Das letzte Gesetz der Sozialreform, das der zweite Bundestag verabschiedete, ist dasjenige über die Unfallversicherung. Dieses Gesetz bringt keine neuen Systeme in das Unfallversicherungswesen hinein, sondern bewirkt lediglich eine organische Rentenerhöhung. Bei voller Erwerbsunfähigkeit beträgt die Unfallrente bekanntlich zwei Drittel des letzten Jahreseinkommens. Ist die Erwerbsminderung nur eine teilweise, so wird als Unfallrente der entsprechende Teil der Vollrente gewährt. Die Novelle zum Unfallversicherungsgesetz ändert an dieser Berechnungsmethode nichts. Korrigiert wird durch das Änderungsgesetz lediglich der Ausgangswert der Rentenberechnung, nämlich der letzte Jahresarbeitsverdienst. Der, der bisherigen Rentenberechnung zugrunde gelegte Jahresarbeitsverdienst, wird jetzt nachträglich vermittels eines im Änderungsgesetz festgelegten Vervielfachers erhöht, wobei die Multiplikatoren so bemessen sind, dass sie der Geldentwertung seit 1914 etwa entsprechen. Wenn sich der Unfall vor dem 1. Juli 1914 ereignet hat, wird der für die Rentenbemessung zugrunde gelegte Jahresverdienst mit 3,2 vervielfacht. Ereignete sich der Unfall in der Zeit zwischen dem 1. Juli 1914 und dem 31. Dezember 1925, werden die Renten umgerechnet unter Zugrundelegung eines Jahresverdienstes, der das 2,5-fache des tatsächlichen letzten Arbeitsverdienstes ausmacht. Hat sich der Unfall nach 1925 ereignet, gelten folgende Vervielfältiger:

 

Unfalljahr 1926: Vervielfältiger 2,3

Unfalljahr 1927: Vervielfältiger 2,2

Unfalljahr 1928: Vervielfältiger 2,0

Unfalljahr 1929: Vervielfältiger 1,9

Unfalljahr 1930: Vervielfältiger 2,0

Unfalljahr 1931: Vervielfältiger 2,2

Unfalljahr 1932: Vervielfältiger 2,6

Unfalljahr 1933: Vervielfältiger 2,6

Unfalljahr 1934: Vervielfältiger 2,5

Unfalljahr 1935: Vervielfältiger 2,4

Unfalljahr 1936: Vervielfältiger 2,4

Unfalljahr 1937: Vervielfältiger 2,2

Unfalljahr 1938: Vervielfältiger 2,2

Unfalljahr 1939: Vervielfältiger 2,2

Unfalljahr 1940: Vervielfältiger 2,0

Unfalljahr 1941: Vervielfältiger 1,9

Unfalljahr 1942: Vervielfältiger 2,0

Unfalljahr 1943: Vervielfältiger 2,0

Unfalljähr 1944: Vervielfältiger 2,0

Unfalljahr 1945: Vervielfältiger 2,4

Unfalljahr 1946: Vervielfältiger 2,4

Unfalljahr 1947: Vervielfältiger 2,4

Unfalljahr 1948: Vervielfältiger 2,0

Unfalljahr 1949: Vervielfältiger 1,6

Unfalljahr 1950: Vervielfältiger 1,5

Unfalljahr 1951: Vervielfältiger 1,3

Unfalljahr 1952: Vervielfältiger 1,2

Unfalljahr 1953: Vervielfältiger 1,1

Unfalljahr 1954: Vervielfältiger 1,1

Unfalljahr 1955: Vervielfältiger 1,0

Unfalljahr 1956: Vervielfältiger 1,0

 

Soweit der Jahresarbeitsverdienst, der seinerzeit der Rentenberechnung zugrunde gelegt wurde, nicht nach den tatsächlichen Einkünften ermittelt, sondern nach dem Ortslohn berechnet wurde, ist der Jahresarbeitsverdienst nicht nach den vorgenannten Vervielfältigern umzustellen, sondern es ist nach den gegenwärtig geltenden Ortslöhnen die Rente neu zu berechnen. Wird die Unfallrente auf Grund des Fremdrentengesetzes bezogen und konnte der letzte Jahresarbeitsverdienst nicht mehr glaubhaft gemacht werden, so dass die Unfallrente auf Grund eines pauschalierten Jahreseinkommens berechnet werden musste, so ist die Rente umzustellen bei Zugrundelegung eines Jahresarbeitsverdienstes von 4800 DM.

 

Die Neuregelung sei an folgendem Beispiel erläutert. Einem Unfallrentner, dem eine 40-prozentige Erwerbsminderung zugesprochen worden war, war bisher die Unfallrente auf Grund eines Jahresarbeitsverdienstes von 2400 RM berechnet worden; Unfalljahr ist das Jahr 1940. Die Vollrente hätte bisher 1600 RM im Jahr betragen, die Rente für einen 40 Prozent Beschädigten betrug 640 RM. Der Neuberechnung ist das 2,0-fache des seinerzeit zugrunde gelegten Jahresarbeitsverdienstes zugrunde zu legen. Die Vollrente würde also zwei Drittel von 4800 RM ausmachen, die Rente für eine 40-prozentige Erwerbsbeschränkung 40 Prozent von zwei Drittel von 4800 RM, also 1280 DM im Jahr. Zu beachten ist indes, dass etwaige Zuschläge zur Unfallrente, die auf Grund des Verbesserungsgesetzes vom 10.08.1949 oder auf Grund des Zulagengesetzes vom 29.04.1952 gewährt wurden, künftig in Fortfall kommen.

 

War die Unfallrente bisher nicht voll ausgezahlt worden, sondern wegen gleichzeitigen Bezuges einer Invalidenrente (Angestelltenrente) oder aus sonstigem Grunde gekürzt worden, so bleiben die entsprechenden Kürzungsvorschriften weiterhin in Geltung. Im Bundestag bestand das Bestreben, diese Brüningsche Notverordnung zu beseitigen. Aus zeitlichen Gründen hat das scheidende Parlament jedoch nicht mehr die Gesetzesbestimmungen über die Aufhebung der Kürzungsbestimmungen zu erarbeiten vermocht.

 

Das Unfallrentenneuregelungsgesetz wird erst Ende Juli im Bundesgesetzblatt verkündet werden. Da die Neuberechnung der Renten erhebliche Zeit in Anspruch nehmen wird, kann kaum damit gerechnet werden, dass vor Jahresende die neuen verbesserten Unfallrenten gezahlt werden.

 

Seite 4   Achte LAG-Novelle jetzt gesichert

In seinem „Endspurt" hat der Bundestag den Vorschlag des Vermittlungsausschusses zur Achten Novelle zum Lastenausgleichsgesetz angenommen. Dabei handelt es sich in erster Linie um die Regelung der Beiträge der öffentlichen Haushalte, so dass die Finanzierung der Leistungsverbesserungen für die Geschädigten nunmehr sichergestellt sein dürfte. Insbesondere wird danach folgendes bestimmt:

 

Soweit in den Rechnungsjahren 1955 bis 1958 das Aufkommen an Vermögensabgabe, Hypothekengewinnabgabe und Kreditgewinnabgabe — auf das Rechnungsjahr bezogen — den Betrag von je 2,6 Milliarden DM nicht erreicht, leisten die Länder den Unterschiedsbetrag zwischen diesem Aufkommen und der genannten Summe als Zuschuss an den Ausgleichsfonds — jedoch nicht mehr als 90 Prozent ihrer Aufkommen an Vermögenssteuer. In den Rechnungsjahren 1959 bis einschließlich 1978 leisten die Länder an den Ausgleichsfonds einen Zuschuss in Höhe von 25 Prozent ihrer Aufkommen an Vermögenssteuer im jeweiligen Rechnungsjahr. Soweit in den Rechnungsjahren 1959 bis 1966 das Aufkommen aus den Lastenausgleichsabgaben zusammen mit den Zuschüssen der Länder im Rechnungsjahr 1959 den Betrag von 2,6 Milliarden DM, in den nachfolgenden Rechnungsjahren einen gegenüber dem Vorjahr jeweils um 50 Millionen verringerten Betrag nicht erreicht, leisten der Bund und die Länder den Unterschiedsbetrag als Zuschuss an den Ausgleichsfonds. Und zwar muss der Bund ein Drittel dieses Zuschusses leisten, während die Länder mit zwei Dritteln nach dem Verhältnis ihrer Aufkommen an Vermögenssteuer im jeweiligen Rechnungsjahr belastet werden.

 

Ferner leisten Bund und Länder an den Ausgleichsfonds einen jährlichen Zuschuss in Höhe von 50 Prozent des Jahresaufwandes des Ausgleichsfonds für Unterhaltshilfe, höchstens jedoch 500 Millionen DM. Der Bund leistet ein Drittel dieses Zuschusses; die Länder leisten zwei Drittel nach dem Verhältnis ihres Steueraufkommens im jeweils vorhergehenden Rechnungsjahr. Schließlich stellt der Bund dem Ausgleichsfonds im Rechnungsjahr 1957 einen Betrag von 100 Millionen DM zur Verfügung. Der Vermittlungsvorschlag enthält außerdem Bestimmungen über die Tilgung der Verbindlichkeiten der Länder gegenüber dem Ausgleichsfonds sowie über die Berechnung des LAG-Aufkommens in Bezug auf die Beträge, die durch die vorzeitige Ablösung einkommen.

 

Besonders wichtig für die Geschädigten ist die Neufassung des § 252, Abs. 1 Satz 2, die ebenfalls durch den Vermittlungsvorschlag vorgenommen wird. Danach sind bevorzugt zu befriedigen die Ansprüche der Geschädigten in hohem Lebensalter sowie solche Ansprüche, bei denen die Hauptentschädigung der Abwendung oder Milderung sozialer Notstände dient. Ferner sind solche Ansprüche vordringlich zu berücksichtigen, bei denen die Hauptentschädigung der Nachentrichtung freiwilliger Beiträge zu den gesetzlichen Rentenversicherungen dient oder nachweislich zur Bildung von land- und forstwirtschaftlichem Vermögen, von Grundvermögen oder von Betriebsvermögen oder zur Begründung oder Festigung der wirtschaftlichen Selbständigkeit beizutragen vermag.

 

Seite 4   Zehn Millionen vertriebene Osteuropäer

In Luxemburg wurde der 3. Kongress des internationalen Verbandes der christlichen Geflüchteten und emigrierten Arbeiter eröffnet an dem 100 Delegierte als Vertreter von 13 nationalen Verbänden teilnahmen. Iwan Popowitsch (Ukraine), Generalsekretär des Verbandes, unterbreitete der Versammlung einen Bericht, dem zu entnehmen ist, dass rund zehn Millionen Menschen aus Osteuropa gegenwärtig in der freien Welt im Exil leben. Die wichtigste, 7 Millionen Menschen zählende Gruppe lebt in den Vereinigten Staaten und in Kanada.

 

Eine zweite Gruppe ist nach Lateinamerika ausgewandert, während 1,5 Millionen Menschen sich in Westeuropa aufhalten, wovon 800 000 in Frankreich.

 

Seite 4   Ewiger Bund

Ich will mit euch einen ewigen Bund machen. Jes. 55,3

Es ist schon eine Not mit Bund und Verbindung, mit Vertrag und Bündnispolitik unter uns Menschen. Die beängstigend hohe Zahl der Ehescheidungen, die sicher noch höhere Zahl der Ehebrüche schleppt in ihrem Gefolge eine schwere Last von Leid und Enttäuschung von Not und Ratlosigkeit. Nicht gehaltene Absprechungen und Verträge auf dem Wirtschaftlichen Sektor führen zu Schwierigkeiten und Zusammenbrüchen, unter deren Wucht bald hier bald dort einer sein Leben wegwirft. Die natürliche Verbindung von einer Generation zur anderen ist heute stärksten Belastungen ausgesetzt und reißt vielfach unter grotesken Begleiterscheinungen. Und wollten wir gar das garstige politische Lied anstimmen, dann würde uns gleich seine erste Strophe zu lang werden in der Aufzählung von gebrochenen Bündnissen, zerrissenen Verträgen, nicht erfüllten Versprechungen, wir kennen diese bittere Strophe zur Genüge aus unserem Schicksal als Menschen, denen die Heimat genommen wurde.

 

Aus solchen Erfahrungen öffnen wir uns nur schwer der Aussage von einem ewigen Bunde. Wir wollen aber dabei sofort bedenken, dass dieser Anruf ein Wort Gottes ist und nicht ein Wort des Menschen, und dass hinter diesem Wort der gewaltige, schöpferische Wille Gottes steht, der Himmel und Erde bewegt, und eine Treue, die alle Morgen neu ist. Es ist auch zu beachten, dass dieses Bündnisangebot völlig uneigennützig ist. Nichts hab' ich zu bringen, alles, Herr, bist Du, singt ein Lied der Kirche mit Recht. Es stehen sich hier zwei völlig ungleiche Partner gegenüber. Gott und Mensch — so getrennt wie Himmel und Erde — aber so hoch der Himmel ist über der Erde, lässt er seine Gnade walten über die, so ihn fürchten! Gott und Mensch — so entfernt wie der Morgen vom Abend — aber so fern der Morgen ist vom Abend, lässt er unsere Übertretungen von uns sein! Gott und Mensch — so verschieden wie Vater und Kind — aber wie sich ein Vater über Kinder erbarmt, so erbarmt sich der Herr über die, so ihn fürchten!

 

Gott, der an seinen zur Freiheit der Entscheidung geschaffenen Menschen ungezählte schwere und bittere Enttäuschungen erlebt hat, lässt doch nicht von seinem Plan und Angebot, ja es wird von seiner Seite alles nur fester, größer, selbstloser, bis zur Hingabe seines Sohnes am Kreuz, in dessen Opfer die unbegreifliche Liebe sichtbar wird, welche hinter dem Bündnisangebot Gottes steht. Sie sucht, um mit Paulus zu reden, nicht das Ihre, lässt sich nicht erbittern und hört nimmer auf. In ihr liegt die Anknüpfung aller zerrissenen Verbindungen, die Heilkraft für das ganze kranke Gemeinschaftsleben, Aufbau und Sicherung eines neuen Lebens, das vom Bündnis Gottes gehalten wird. Der mit Gott verbundene Mensch kann die kühnen Fragen des Römerbriefes stellen und beantworten: wer mag wider uns sein? Wer will, beschuldigen, verdammen und von der Liebe Gottes scheiden? Aber tödliche Gefahren für sich und das ganze Menschheitsgefüge beschwört der herauf, der das unerhörte Bündnisangebot Gottes übersieht und ablehnt. Er handelt gewissenlos, und wenn er sich noch so edel gebärdet. Er ist kurzsichtig, und wenn er sich noch so weitblickend und klug gibt. Er ist nicht Helfer der Menschheit, sondern ihr heimlicher Totengräber.

Pfarrer Leitner-Altdort

 

Seite 5   Aus den ostpreußischen Heimatkreisen …

Heimattreffen

20. und 21. Juli: Rastenburg. Kreistreffen mit Patenschaftsübernahme in Wesel/Niederrh., Niederrhein-Halle.

 

21. Juli: Angerapp. Kreistreffen in Hamburg, Sülldorfer Hof.

 

Allenstein-Stadt, gemeinschaftliches Treffen mit den ermländischen Kreisen Allenstein-Land, Braunsberg, Heilsberg und Rößel in Münster, Halle Münsterland.

 

Allenstein-Land, gemeinschaftliches Kreistreffen in Münster, Halle Münsterland.

 

Braunsberg, gemeinschaftliches Kreistreffen in Münster, Halle Münsterland.

 

Heilsberg, gemeinschaftliches Kreistreffen in Münster, Halle Münsterland.

 

Rößel, gemeinschaftliches Kreistreffen in Münster, Halle Münsterland. ^

 

Treuburg. Kreistreffen in Opladen, Stadthalle.

 

Pr.-Holland. Kreistreffen in Hamburg, Elbschloßbrauerei.

 

27. und 28. Juli: Elchniederung. Jahreshaupttreffen in Nordhorn.

 

Neidenburg, Jahreshaupttreffen mit Vorstandswahl in Bochum, Nord-Süd-Halle.

 

28. Juli: Osterode. Kreistreffen in Hannover-Limmer, Limmerbrunnen.

 

Sensburg. Kreistreffen in Remscheid.

 

Labiau. Hauptkreistreffen in Hamburg. Elbschloßbrauerei.

 

4. August: Johannisburg in Hamburg, Elbschloßbrauerei.

 

10. und 11. August: Elchniederung, Kreistreffen in Lübeck-Israelsdorf.

 

10. und 11. August: Heiligenbeil. Hauptkreistreffen in der Kreisstadt des Patenkreises Burgdorf/ Hann.

 

11. August: Gumbinnen. Kreistreffen in Hamburg, Elbschloßbrauerei.

 

Ebenrode. Kreistreffen in Ahrensburg bei Hamburg, Hotel Lindenhof.

 

17. und 18. August: Lyck. Jahreshaupttreffen in Hagen, Westfalen.

 

Ortelsburg. Kreistreffen in Hann. Münden, Gaststätte „Schmucker Jäger".

 

Lötzen. Jahreshaupttreffen in Neumünster, Reichshallenbetriebe, Altonaer Straße.

 

18. August: Insterburg Stadt und Land. Kreistreffen in Hannover, Lokal Limmerbrunnen (zu erreichen mit Straßenbahnlinie 3 vom Hauptbahnhof. Linie 1 vom Kröpcke).

 

Wehlau, Hauptkreistrreffen in Hamburg-Nienstedten, Elbschloßbrauerei.

 

25. August: Gerdauen. Jahreshaupttreffen in Düsseldorf.

 

Bartenstein. Kreistreffen in Hamburg-Sülldorf, Sülldorfer Hof.

 

31. August und 1. September: Elchniederung, gemeinschaftliches Kreistreffen mit den Heimatkreisen Tilsit-Stadt und Tilsit-Ragnit in Frankfurt a. M.

 

Tilsit-Stadt und Tilsit-Ragnit, gemeinschaftliches Kreistreffen mit dem Heimatkreis Elchniederung

in Frankfurt a. M., Schwanheim, Saarbrücker Straße 6 (Turnhalle Schwanheim).

 

1. September: Gumbinnen, Kreistreffen in Berlin.

 

Johannisburg. Kreistreffen in Hannover-Limmerbrunnen.

 

Bartenstein. Kreistreffen in Gelsenkirchen, Hans-Sachs-Haus.

 

7. und 8. September: Allenstein. Jahreshaupttreffen in Gelsenkirchen, Hans-Sachs-Haus.

 

8. September: Johannisburg. Kreistreffen in Dortmund, Reinoldi-Gaststätten.

 

Angerapp. Kreistreffen in Hannover, Döhrener Maschpark.

 

Gerdauen, gemeinschaftliches Kreistreffen mit dem Heimatkreis Bartenstein in Stuttgart.

 

Bartenstein. Kreistreffen in Stuttgart.

 

Angerburg. Kreistreffen in Hannover, Kurhaus Limmerbrunnen.

 

Insterburg. Hauptkreistreffen in Krefeld.

 

Memel, Heydekrug, Pogegen.

Treffen am 21. und 22. September in Mannheim.

Am 21. und 22. September 1957 wird in Mannheim ein Treffen der Arbeitsgemeinschaft der Memelkreise in der Landsmannschaft Ostpreußen e. V. mit Vertretertag stattfinden. Es ist folgendes Programm vorgesehen:

 

Samstag, 21. September: 16 Uhr, Vertretertag im Städtischen Rosengarten, Mannheim, Am Friedrichsplatz; 18 Uhr, Standkonzert vor dem Rosengarten; 20 Uhr, Heimatabend in der Wandelhalle des Rosengartens.

 

Sonntag, 22. September: 11 Uhr, Festveranstaltung im Musensaal des Rosengartens mit musikalischen Darbietungen des Stamitz-Orchesters. Ansprachen: Dr. Alfred Gille, Sprecher der Landsmannschaft Ostpreußen. Oberregierungs- und Schulrat Richard Meyer, Oberbürgermeister Dr. Hans Reschke. 13 Uhr, Empfang der Stadtverwaltung für den Vorstand und den Vertretertag im Weinzimmer des Rosengarten-Restaurants; 15 Uhr, Lichtbildervortrag über das Memelland von Otto Stork; und auch 16.30 Uhr, Stuttgart, im Mozartsaal des Rosengartens. 14.30 Uhr und 15.30 Uhr, Stadtrundfahrten; ab 17 Uhr, geselliges Beisammensein im Bierkeller des Rosengartens.

 

Die Festveranstaltung am 22. September, um 11 Uhr, ist zugleich eine Kundgebung zum „Tag der Heimat".

 

Tagungsbüro und Trefflokal im Städtischen Rosengarten, Mannheim, Am Friedrichsplatz. Quartieranmeldungen und Anfragen sind zu richten an die Stadtverwaltung Mannheim — Hauptamt — Mannheim, Rathaus E 5. In beschränkter Anzahl sind Privatquartiere verfügbar. Es werden außerdem Quartiere in der Jugendherberge und in einfachen Hotels vermittelt.

 

Schloßberg/Pillkallen

Das für September angekündigte Kreistreffen für Süddeutschland wird am Sonntag, den 22. September, in Stuttgart-Fellbach, Trefflokal „Der Adler", stattfinden. Alle weiteren Einzelheiten über den Ablauf des Treffens in 14 Tagen an dieser Stelle.

 

Insterburg

Wie schon bekanntgegeben, findet am 18. August unser Heimattreffen in Hannover im Lokal „Limmerbrunnen", statt. Das Lokal ist mit der Straßenbahn, Linie 3, vom Bahnhofvorplatz und mit der Linie 1 vom Kröpcke zu erreichen. Die Feierstunde beginnt um 10.30 Uhr.

 

Am Vorabend — also am 17. August — ab 18 Uhr, trifft sich in der Schloßwende am Königsworther Platz die Insterburger Jugend zu einer kleinen Feierstunde mit anschließendem gemütlichem Beisammensein und Tanz. Die Heimatgruppe Hannover will für die auswärtigen Teilnehmer freie Übernachtung in beschränkter Anzahl zur Verfügung stellen. Die Anmeldungen sämtlicher Teilnehmer des Jugendtreffens sind unter Angabe, ob Freiübernachtung gewünscht wird oder nicht, möglichst bald, spätestens aber bis zum 1. August an Herrn Heinz Albat, Hannover-Ricklingen, Wallensteinstraße 116a, zu senden. Später eingehende Meldungen für Übernachtungen können wir leider nicht berücksichtigen.

 

Wir erwarten, dass sich recht viele Landsleute zu unserem Treffen am 17. und 18. August in Hannover einfinden werden.

i. A. Fritz Padeffke

 

Gumbinnen

Liebe Gumbinner Landsleute!

Vor unseren Augen stehen die Tage des 20./21. Oktober 1944, als wir unsere Heimat Gumbinnen so plötzlich verlassen mussten. Die Russen waren bei Nemmersdorf durchgebrochen und russische Panzer weit in unseren Kreis vorgedrungen. Ein Treckbericht sagt davon folgendes:“… Zweilinden hatte seinen Treck auf der Hauptstraße am Ortsausgang. Als wir vom Hof fuhren, am 20. Oktober, morgens 6 Uhr, waren schon zwei oder drei russische Panzer über die Bahnstrecke gekommen und riegelten dort alles ab. Unsere Nachbarn zum Zweilinder Treck hatte ich noch alle um 5 Uhr zusammen. Dann kamen deutsche Flieger und vernebelten alles, es war nicht bis zum nächsten Wagen zu sehen. In Schlapacken auf der großen Brücke waren wir vielleicht eine halbe Stunde darüber, da riegelten schon die Russen ab und die Wagen, die sie erwischten, mussten alle stehen bleiben und zurück …

 

Wer von den Gumbinner Landsleuten kann diesen Bericht ergänzen und angeben, welche seiner Nachbarn von den Russen abgeschnitten wurden? Wie weit sind einzelne Panzer in den Kreis Gumbinnen vorgedrungen?

 

Viele unserer Gumbinner Landsleute sind seit diesen Tagen vermisst und ihr Schicksal ist bis heute unerforscht. Wir wollen versuchen, auch hier Anhaltspunkte oder Gewissheit zu erlangen.

 

Berichte erbittet Otto Gebauer, Heide (Holst), Joh.-Hinr.-Fehr-Straße 68.

 

Gesellschaftsfahrt nach Salzburg

Bei genügender Beteiligung wird Ende September/Anfang Oktober eine sechstägige Fahrt nach Salzburg stattfinden. Sie wird als Gesellschaftsfahrt mit der Bundesbahn — Hannover—Salzburg und zurück — durchgeführt. In Salzburg werden die Teilnehmer in einem guten Hotel mit Vollpension untergebracht. Es sind Besichtigungen der Sehenswürdigkeiten von Salzburg, zwei Tagesausflüge in das Salzkammergut mit dem Besuch der Orte Hallein, Werfen, St. Johann usw. vorgesehen. Die voraussichtlichen Kosten der Fahrt werden 165,-- DM betragen. Meldungen umgehend erbeten an Otto Gebauer, Heide (Holst), Joh.-Hinr.-Fehr-Straße 68.

 

Es werden gesucht aus der Stadt Gumbinnen:

 

1. Franz Block, Meelbeckstraße 16 —

 

2. Meta Danayko, verw. Frischat, geb. Pluskat

 

3. Dudd, Oberreg.-Rat, Arbeitsamt, Hermann-Löns-Straße 23 —

 

4. Familie Frank, Lindenweg —

 

5. Otto Gehrmann, Goldaper Straße 55 —

 

6. Grunwald, Nordring 6 —

 

7. Frau Kalweit, geb. Fouquet, Grünstraße —

 

8. Franz Nauroschat, Beethovenstraße 40 —

 

9. Erna Nern, Gartenstraße 16 —

 

10. Anna Neumann, Bismarckstraße 52 —

 

11. Elfriede Neumann, Fromeltstraße —

 

12. Ernst Neumann, Fleischermeister, Wilhelmstraße 29 —

 

13. Christel Ohlmann, geb. Krumm, Friedrichstraße Nr. 24 —

 

14. Hermann Pawasserat, Schriftsetzer, Hindenburgstraße 12b —

 

15. Familie Petrat, Lindenweg 10 —

 

16. Werner Reiß, Wilhelmstraße 41a —

 

17. Familie Schlupp, Eichenweg 43 —

 

18. Helene Schwarz, Frau des verstorbenen Polizeibeamten Richard Schwarz

 

19. Arthur Willudt, Roonstraße 22.

 

Aus dem Kreis Gumbinnen:

 

1. Wilhelm Beifuß, Ohldorf —

 

2. Roswita Berger, geb. 19.04.1952, Teilrode —

 

3. Franz Burat, Ohldorf —

 

4. Franz Demant und Ehefrau Wilhelmine Demant, geb. Holm, Bergenbrück —

 

5. Auguste Dowedeit, Rentnerin, Ohldorf —

 

6. Friedrich Führer, Ohldorf —

 

7. Otto Grigoleit, Ohldorf -

 

8. Franz Grübner, Ohldorf –

 

9. Bertha Hartwich, geb. 08.11.1887 —

 

10. Franz Heiser, Ohldorf;

 

11. Georg Jagszenties, Ohldorf —

 

12. Henriette Koch, geb. Neumann, Ohldorf —

 

13. Gustav Pfau, Ohldorf, —

 

14. August Pluskat, Bahnhof Trakehnen —

 

15. Frau Rietzke, Gr.-Waltersdorf —

 

16. Friedrich Rusch, Altkrug —

 

17. Rutta, Ohldorf –

 

18. Otto Satur, Matzhausen —

 

19. Franz Schröder, Ohldorf —

 

20. Maria Schroeder, Ohldorf —

 

21. Martha Urbat, geb. Steiner, Altkrug —

 

22. Amalie Wapmann, Luschen —

 

23. Ernst Zimmermann, Ohldorf.

 

Zuschriften erbeten an Kreiskartei Gumbinnen, Friedrich Lingsminat, (24a) Lüneburg, Schildsteinweg 33.

Hans Kuntze, Kreisvertreter Hamburg-Billstedt, Schiffbeker Weg 168

 

Ebenrode (Stallupönen)

Für das Hauptkreistreffen am Sonntag, dem 11. August, in Hamburg-Ahrensburg, Hotel Lindenhof, ist folgendes Programm vorgesehen: 11.30 Uhr: Begrüßung durch den Kreisvertreter, anschließend Vor

trag von Dr. Neuhoff vom Lastenausgleichs-Ausschuss des BvD in Bad Godesberg über das 8. Lastenausgleichs-Änderungsgesetz. Um 15 Uhr finden die Wahlen zum Kreisausschuss statt. Ab 14 Uhr gemütliches Beisammensein mit Tanzmusik.

 

Ahrensburg ist vom Hauptbahnhof Hamburg mit der S-Bahn zu erreichen. Es verkehren folgende Züge: 6.02 Uhr, 6.56 Uhr, 7.50 Uhr, 8.26 Uhr, 9.02 Uhr, 9.44 Uhr, 10.26 Uhr, 11.26 Uhr, etwa alle 50 Minuten bis 24 Uhr. Die Rückfahrt regelt sich in derselben Weise. Das Hotel Lindenhof liegt in der Nähe des Bahnhofs und ist ab 8 Uhr geöffnet.

 

Einer der ältesten Bürger der Stadt Stallupönen, Apotheker und Pharmazierat Otto Keil, ist von uns gegangen. Bereits vor dem Ersten Weltkrieg hatte er die priv. Apotheke erworben. Durch sein korrektes Wesen hatte er sich die Achtung aller Einwohner der Stadt und des Landkreises erworben. Vor einigen Jahren hat er mit seinem Sohn die Südendapotheke in der Patenstadt Kassel übernommen. Bei der ersten Patenschaftsübernahme der Stadt Kassel für die Stadt Stallupönen im Kriegsjahr 1916 war er zugegen, ebenso bei der Erneuerung der Patenschaft für den ganzen Kreis Ebenrode im Mai 1954. Obwohl seine Gattin kurz vorher verstorben war, nahm er an dem letzten Heimatkreistreffen in der Patenstadt am 2. Juni 1957, teil. Wir werden ihm ein ehrendes Andenken bewahren.

 

Gesucht werden:

Friseur Krieg, aus Eydtkau;

 

Karl Rudat und Maria Gallinat, aus Birkenmühle;

 

Hotelbesitzer Fritz Gackties, ehem. Hotel Wagner;

 

Kellner, Fritz Ratzat ,aus Eydtkau und Karl Klaus von der Arbeitsfront, aus Ebenrode;

 

Frau Minna Wolk, geborene Lange, aus Eydtkau;

 

Bahnangestellter, Emil Räder und Frau Emma, aus Eydtkau;

 

August Balschuweit, Gustav Simoneit, Fritz Böhm, Franz Schuhmacher, Walter Scherrat, Fritz Schardin und Schallwat, aus Tutschen, und Familie Thiele, aus Göritten.

Rudolf de la Chaux, Kreisvertreter (16) Wiesbaden, Sonnenberger Straße 6

 

Rest der Seite: Stellenangebote, Stellengesuche, Werbung

 

Seite 6   Gerdauen

Liebe Landsleute!

Bei strahlendem Sonnenschein nahm das für den 30. Juni angesetzte Treffen in Hamburg-Sülldorf den gewohnten harmonischen Verlauf. Schon frühzeitig begann der Anmarsch unserer Heimatfreunde zu den schön gelegenen Räumen und dem Garten des Festlokals. Nach dem Mittagessen fanden sich die Landsleute des Bezirks Hamburg - Schleswig-Holstein zusammen. Der Kreisvertreter begrüßte die Erschienenen. Nach der Totenehrung und Erledigung einiger geschäftlicher Angelegenheiten dankte er ihnen für ihre stetige Teilnahme und ermahnte zu immer festerem Zusammenschluss, um unserer Landsmannschaft den notwendigen Rückhalt für ihre Arbeit zur Wiedergewinnung unserer Heimat zu geben. Mit besonderer Freude wurde ein Erfolg des Suchdienstes begrüßt, da unter den Anwesenden sich der Bruder einer Suchenden befand. Anschließend hielt dann der Vorsitzende der Landesgruppe Schleswig-Holstein, Landsmann Fritz Schröter, seine Festansprache, in der er sich insbesondere mit den Verzichtpolitikern auseinandersetzte und die Anwesenden zu treuem Zusammenhalt aufforderte. Nach Dankesworten an den Redner, wies der Kreisvertreter darauf hin, dass bei der am 15. September stattfindenden Wahl zum Bundestag jeder seiner Wahlpflicht nachkommen müsse. Musikvorträge und ab und zu ein Tänzchen hielten dann die Anwesenden noch lange Zeit beisammen.

 

Als nächstes Treffen ist nun das Haupttreffen am 25. August in Düsseldorf in Vorbereitung. Ich bitte schon heute alle Landsleute, sich diesen Tag für die Teilnahme freizuhalten. Alles Nähere, Festfolge usw. wird rechtzeitig an dieser Stelle bekanntgegeben.

Franz Einbrodt, Kreisvertreter Solingen, Lützowstraße 93

 

Lötzen

Jahreshaupttreffen 1957

Einladung und Tagesordnung für die Sitzung des erweiterten Beirats (Kreistag) der Kreisgemeinschaft Lötzen in der Landsmannschaft Ostpreußen e. V. am 18. August 1957 in der Patenstadt Neumünster, Terrassensaal der Reichshallenbetriebe um 8.30 Uhr.

 

1. Eröffnung der Sitzung durch den Kreisältesten.

 

2. Feststellung der satzungsgemäßen Einladung und Genehmigung der Tagesordnung (Anträge gemäß Paragraph 3, letzter Absatz — Ausschluss — und gemäß Paragraph 3 Abs. 2 — Einsprüche — gegen amtierende Kreisausschussgemeinde- und Kirchspielvertreter liegen nicht vor).

 

3. a) Erstattung des Jahresberichts durch den Kreisvertreter,

b) Erstattung des Jahresberichts durch den Geschäftsführer,

c) Bericht des Kreisschatzmeisters über die Kreisfinanzen,

d) Bericht der Kassen- und Haushaltsprüfer über die Kassenprüfung für das abgelaufene Geschäftsjahr (01.04.1956 bis 31.03.1957).

 

4. Vorbereitungen der Wahlen zum Kreisausschuss:

a) Kreisvertreter,

b) Stellvertretender Kreisvertreter,

c) Schatzmeister,

d) fünf Beiräte,

e) zwei Kassen- und Haushaltsprüfer.

 

5. Feststellung und Genehmigung des Haushaltsplans für das Geschäftsjahr (01.04.1957 bis 31.03.1958) und Vorschlag über eine freiwillige Jahresumlage.

 

6. Verschiedenes.

Neumünster, den 12. Juli 1957

Hans Wallschläger (Kreisältester). Werner Guillaume (Kreisvertreter.) Curt Diesing (Geschäftsführer)

 

Sensburg

Am 6. Juli 1957, verstarb in Rethwisch bei Preetz, wo er sich nach der Vertreibung eine neue Existenz als Landwirt geschaffen hatte, unser Landsmann Hans Paul, Rudwangen. Mit ihm hat ein Mann uns verlassen, der nicht nur ein hervorragender Landwirt im Kreise war, sondern auch ein hervorragender Reiter. Er erkämpfte für unseren Kreis Sensburg bei den Turnieren der ländlichen Reiter manchen Sieg. Er war der erste Reiter des späteren Siegerpferdes bei der Olympiade, Nurmi. Wir legen in Gedanken einen grünen Bruch auf das Grab dieses Reiters und Bauern. —

 

Heute gebe ich das Programm für Sonntag, den 28. Juli, in Remscheid bekannt: 9.30 Uhr, Evangelischer Gottesdienst, Stadtkirche, Pfarrer Schwarz, Sorquitten; 10 Uhr, Katholischer Gottesdienst, St. Suitbertus, Papenberger Straße, Pfarrer Woelki, Sensburg; 11.30 Uhr, Festveranstaltung im Stadttheater: Ouvertüre zur Oper „Die Zauberflöte", v. Mozart (Städt. Orchester, Leitung Bruno Frings); Gesangsvortrag der Sensburger Jugendgruppe; Begrüßungsansprachen: Oberbürgermeister Walter Frey; Kreisvertreter Frhr. v. Ketelhodt; Vorsitzender der Landesgruppe Nordrhein-Westfalen, Erich Grimoni; Übergabe von Heimaterde an die Patenstadt; Deutschlandlied, III. Strophe; anschließend Darbietungen des Stadt. Orchesters und einer Kindertanzgruppe unter Leitung von Bruno Frings.

 

Die Trefflokale nach der Feier sind den in der Kartei eingetragenen Landsleuten durch die übersandten Einladungen bekannt. Landsleute, die keine Einladung erhalten haben, mögen sich umgehend an das Verkehrsamt der Stadt Remscheid unter Angabe ihres Heimatortes in Masuren, ihrer jetzigen Anschrift und genauer Personalien, wenden. Außerdem befindet sich im Hauptbahnhof Remscheid eine Auskunftstelle.

Auf Wiedersehen am 28. Juli!

Albert v. Ketelhodt, Kreisvertreter Ratzeburg, Kirschen-Allee 11

 

Sonnabend, den 27. Juli, 20 Uhr, Treffen der ehemaligen Schüler der Oberschule in Remscheid, Haus des Handwerks, Hindenburgstraße 60.

 

20 Uhr in der R. T. V.-Halle, Theodor-Körner-Straße 6, ein Heimatabend der örtlichen landsmannschaftlichen Gruppe.

 

Treuburg

Wiedersehensfeier der Treuburger am Sonntag, dem 21. Juli 1957, in der Stadthalle in Opladen:

Das Versammlungslokal ist ab 8 Uhr geöffnet. Um 9.45 Uhr evangelischer Gottesdienst, um 10 Uhr katholischer Gottesdienst. 11.15 Uhr geselliges Beisammensein und Tanz.

Am Nachmittag wird das Treuburger Zimmer im Rathaus zur Besichtigung offenstehen.

Das genaue Programm der Feierstunde wurde in der Folge 28 des Ostpreußenblattes vom 13. Juli veröffentlicht.

 

Johannisburg

Gemäß § 5 der Satzung unserer Kreisgemeinschaft ist im Einvernehmen mit unserem Patenkreis Flensburg-Land die diesjährige Mitgliederversammlung als Hauptkreistreffen auf Sonntag, den 4. August, ab 10 Uhr, in Hamburg-Nienstedten, Elbschloßbrauerei, an der Elbchaussee 374, anberaumt. Alle Landsleute sind hierzu herzlich eingeladen.

 

Zur gleichen Zeit wird gemäß § 6 der eingangs erwähnten Satzung der Gesamtvorstand, genannt Kreistag, zusammentreten. Dieser besteht aus a) dem jeweiligen Landrat des Patenkreises; b) dem letzten amtierenden Landrat des Kreises Johannisburg; c) dem Kreisvertreter; d) je einem Vertreter der siebzehn Stadt- und Amtsbezirke.

 

Die Tagesordnung ist folgende: 1. Jahresbericht des Kreisvertreters; 2. Kassenbericht sowie Jahresrechnungs- und Prüfungsergebnis; 3. Erteilung der Entlastung für Vorstand und Kasse; 4. Verwendungsnachweis über Zuwendungen des Patenkreises; 5. Richtlinien für das kommende Jahr; 6. Feststellung des Voranschlages 1957/1958; 7. Verschiedenes.

 

Zur Vorbereitung dieser Tagesordnung für die Beschlüsse der Mitgliederversammlung und des Kreistages wird hiermit gemäß § 7 der Satzung der engere Vorstand, genannt Kreisausschuss, zu einer Sitzung am Sonnabend, dem 3. August, 17 Uhr, in das kleine Sitzungszimmer im Hotel Kronprinz, dem Hauptbahnhof gegenüber, eingeladen und gebeten, vollzählig zu erscheinen.

 

Ehrenmitglieder sind berechtigt, beratend an den Sitzungen des Kreisausschusses teilzunehmen.

Namens des engeren Vorstandes, genannt Kreisausschuss,

der 1. Vorsitzende, Fr. W. Kautz, Kreisvertrete

 

Neidenburg

Jahreshaupttreffen am 27. und 28. Juli in Bochum: Bereits am Freitag, dem 26. Juli wird um 14 Uhr, in Bochum, Hedtbergheim, eine Sitzung des Kreisausschusses stattfinden. Im gleichen Heim, um 19.30 Uhr, Schlussfeier der Jugendwoche des Kreises Neidenburg.

 

Am Sonnabend, dem 27. Juli, 11 Uhr, Sitzung des Kreistages und Mitgliederversammlung (Jahreshauptversammlung) im kleinen Sitzungssaal des Rathauses. Stimmberechtigt sind nur die Mitglieder des eingetragenen Vereins und die gewählten und berufenen Mitglieder des Kreistages. 14 Uhr Treffen der ehemaligen Schüler und Lehrer der Höheren Schulen Neidenburgs in der Nordsüdhalle, Sonderraum. 15 Uhr Großversammlung der Landwirte, Gewerbetreibenden und Handwerker in der Nordsüdhalle. Es spricht der Vorsitzende des Lastenausgleichsausschusses des BvD, Dr. Neuhoff. Anschließend Diskussion. 19 Uhr Heimatabend in der Nordsüdhalle. Es spielt die Bundespostkapelle. Die Mitglieder des Reit- und Fahrvereins Neidenburg werden sich an besonders freigehaltenen Plätzen ab 18 Uhr in der Halle treffen.

 

Sonntag, den 27. Juli, bis 9 Uhr, Teilnahme am Gottesdienst in allen Kirchen (Bekanntgabe am Schwarzen Brett in der Nordsüdhalle). 11.30 Uhr Kundgebung in der Nordsüdhalle (zu erreichen mit den Straßenbahnlinien 10, 20 und 30 bis Nordstraße). Nach der Eröffnung durch den Kreisvertreter werden Oberbürgermeister Heinemann, Bochum und Bundestagsabgeordneter Rehs, Königsberg, Mitglied des Bundesvorstandes der Landsmannschaft, sprechen. Ab 13 Uhr Treffen aller ehemaligen Lehrer sämtlicher Schulen des Kreises Neidenburg in der Nordsüdhalle, Obergeschoss. Ab 15 Uhr wird die Bundespostkapelle Bochum spielen.

 

Alle Landsleute werden herzlich eingeladen.

Wagner, Kreisvertreter Landshut, Bayern II, Postfach 2

 

Osterode

Osteroder trafen sich in Frankfurt am Main

Mehr als 35 Grad im Schatten in den Straßen der Stadt, angenehme Kühle im schönen Ratskeller, ernste Gespräche und frohes Geplauder, — das waren die Kennzeichen des Treffens der Osteroder in Frankfurt am Main, am 7. Juli. Bereits am Tage vorher hatte sich auf Anregung von Landsmann Wenk eine größere Anzahl von ehemaligen städtischen Beamten und Angestellten mit ihren Frauen zusammengefunden. Dabei zeigte sich, dass es sehr erfreulich ist, wenn Männer und Frauen, die durch ihre frühere gemeinsame Arbeit in der Heimat innerlich verbunden sind, ein Sondertreffen verabreden. Dass ein solches mit dem allgemeinen Kreistreffen verbunden wird, dürfte selbstverständliche Pflicht sein. Das allgemeine Treffen hat den Nutzen durch den regen Besuch. Die ehemaligen Angehörigen einer Behörde oder Schule haben die Freude, viele andere Freunde und Bekannte wiederzusehen.

 

Landsmann Kraschinski, Ruhwalde, hatte trotz persönlicher Arbeitsbelastung die Vorbereitungen übernommen. Alles klappte ausgezeichnet. Dafür sei ihm auch hier herzlicher Dank gesagt. Am Nachmittag begrüßte er die Erschienenen und überbrachte die Grüße des verhinderten Kreisvertreters und des Kreistages. Landsmann Dr. Kowalski gedachte zunächst der Toten. Dann verlas er einige Sätze aus einem Brief, in dem ein Landsmann aus der sowjetisch besetzten Zone seinem Zorn und seiner Verachtung über die Äußerungen von Herrn Niemöller Ausdruck gibt. Der Redner erinnerte an die Abstimmung vor 37 Jahren, deren Ergebnis für uns auch heute noch fest stehe wie ein Felsen. Er wies schließlich darauf hin, dass im Februar vor zehn Jahren durch den Machtspruch der Sieger, Preußen zerschlagen worden sei. Er setzte sich mit den Vorwürfen auseinander, die von allerlei Leuten, die nicht im geringsten dazu berufen seien, gegen Preußen erhoben würden, weil sie keine Ahnung von preußischer, deutscher und europäischer Geschichte hätten. An einer Zahl von Beispielen zeigte der Redner, wie unberechtigt diese Vorwürfe sind, wie Ostpreußen, Preußen und der gesamte deutsche Osten Deutschland und Europa vor Angriffen aus dem Osten geschützt und welche großen kulturellen Leistungen Preußen unter Führung der Hohenzollern hervorgebracht hat. Der Redner schloss mit einem Wort des sozialdemokratischen Ministerpräsidenten Otto Braun, das heute besondere Bedeutung habe: „Preußen muss sein!" Mit dem Deutschlandlied schloss die Kundgebung. Hundert Lichtbilder, darunter viele neue, führten die Landsleute in die geliebte Heimat.

 

 

Der Zeitplan für das Kreistreffen der Osteroder Heimatkreisgemeinschaft in Hannover-Limmer im Kurhaus Limmerbrunnen am Sonntag, dem 28. Juli 1957, ist folgender: 9 Uhr Saalöffnung, 11.30 Uhr Beginn der Feierstunde mit einer Andacht von Heimatpfarrer Pörschke, 14.30 Uhr Lichtbildervorführung mit neuen Heimatbildern, 16 Uhr gemütliches Beisammensein. Im Zusammenhang mit dem Treffen Wiedersehensfeier der ehemaligen Schüler und Lehrer des Kaiser-Wilhelm-Gymnasiums auf Anregung von Dr. Kowalski. Das Kurhaus Limmerbrunnen ist zu erreichen ab Hauptbahnhof mit Linie Nr. 3, ab Kröpcke mit Linie 1 bis Endstation Limmer.

 

Allen Landsleuten zur Kenntnis, dass ich krankheitshalber voraussichtlich bis Ende August meine Tätigkeit nicht ausüben kann und Dr. Kowalski, (24) Schülp bei Nortorf, Kreis Rendsburg, in dieser Zeit um meine Vertretung gebeten habe. Nur wenn es sich um reine Karteifragen handelt, bitte ich diese weiterhin hierher zu richten.

v. Negenborn-Klonau, Kreisvertreter, Lübeck, Alfstraße 35

 

Pr.-Holland

Haupttreffen — Satzungsänderung

Noch einmal weise ich auf unser Haupttreffen am 21. Juli 1957 in Hamburg-Nienstedten hin.

 

Der Kreisausschuss der Kreisgemeinschaft Pr.-Holland in der Landsmannschaft Ostpreußen e. V. hat in seiner Sitzung am 28. April in Itzehoe folgende Satzungsänderung vorgeschlagen und einstimmig gebilligt:

 

§ 4 (Vorstand) Absatz 1,

an Stelle von: „12 Beiräte, genannt Mitglieder des Kreisausschusses, und deren Stellvertreter stehen dem Vorstande zur Unterstützung zur Seite" — ist zu setzen:

 

„13 Beiräte, genannt Mitglieder des Kreisausschusses, und deren Stellvertreter stehen dem Vorstande zur Unterstützung zur Seite. Die Wahl dieser Beiräte erfolgt aus acht Wahlbezirken und vier Wählergruppen und zwar stellt der Wahlbezirk I zwei Vertreter, die weiteren Wahlbezirke und Wählergruppen je einen Vertreter. Esverteilen sich diese Stimmen wie folgt:

 

Wahlbezirk I: Stadt Pr.-Holland, zwei Vertreter; Wahlbezirk II: Stadtbezirk Mühlhausen; Wahlbezirk III: Kirchspiele Pr.-Holland und Marienfelde, ohne Stadtbezirk Pr.-Holland; Wahlbezirk IV: Kirchspiele Hirschfeld, Reichenbach und Königsblumenau; Wahlbezirk V: Kirchspiele Mühlhausen (ohne Stadt), Herrndorf/Schlobitten und Schönberg; Wahlbezirk VI: Kirchspiele Neumark/Karwinden, Ebersbach/Lauck und Deutschendorf; Wahlbezirk VII: Kirchspiele Döbern, Schmauch, Reichwalde und Hermsdorf; Wahlbezirk VIII: Kirchspiele Grünhagen und Rogehnen/Quittainen.

 

Wählergruppe IX: Beamte und Angestellte; Wählergruppe X: Kaufmannschaft; Wählergruppe XI: Handwerker; Wählergruppe XII: Arbeiter. Ebenfalls gehört der Kulturwart als stimmberechtigtes Mitglied zum Kreisausschuss“.

 

§ 4 Absatz 2. Satz 2,

an Stelle von: „Die Geschäftsführung obliegt dem Vorsitzenden des Kreisausschusses (Arbeitsausschuss)" — ist zu setzen:

 

„Der Kreisvertreter ist gleichzeitig der Vorsitzende des Kreisausschusses und dem 1. Stellvertreter obliegt die Geschäftsführung des Kreisausschusses (Arbeitsausschuss)“.

 

§ 6 Absatz 2,

an Stelle von: „Aufgaben des Kreistages sind außer der Wahl des Vorstandes — Kreisausschuss — und der Ausschüsse gemäß § 7. 1. Feststellung des Voranschlages. 2. Entgegennahme des Jahresberichtes und Jahresrechnung, 3. Erteilung der Entlastung (Vorstand und Kasse). 4. Aufrechterhaltung der Verbindungen zu den passiven Mitgliedern" — ist zu setzen:

 

„Aufgaben des Kreistages sind außer der Wahl des Vorstandes — Kreisausschuss — und der Ausschüsse gemäß § 7 die Aufrechterhaltung der Verbindungen zu den passiven Mitgliedern“.

 

§ 4 erhält nachstehenden Nachsatz:

„Dem Kreisausschuss obliegen noch folgende Aufgaben: 1. Festsetzung des Voranschlages. 2. Entgegennahme des Jahresberichtes und Jahresrechnung. 3. Erteilung der Entlastung (Vorstand und Kasse)“.

 

Ich werde diese Satzungsänderung gemäß § 9 der Satzung bei der aktiven Mitgliederversammlung (Haupttreffen) am 21. Juli in Hamburg-Nienstedten, Versammlungslokal Elbschloßbrauerei, zur Abstimmung bringen.

Arthur Schumacher, Kreisvertreter, Kummerfeld bei Pinneberg

 

Gesucht werden:

Rudolf Herrmann, Bordehnen;

 

Frau Martha Werner, geb. Kluckert, Robitten;

 

Die Ehefrau des gefallenen Landsmannes Karl Lobitz, Robitten und deren Kinder, Emma Lobitz und Karl Lobitz;

 

Die Eheleute Gottfried Bartel, 18.10.1875 und Marie Bartel, 28.11.1876, aus Steegen;

 

Berta Siedowski, geb. Bartel, 30.05.1918, Steegen;

 

Die Eheleute Felix Gehrmann und Auguste Gehrmann, geb. Rodrack, geb. 27.04.1901 und 31.07.1910, aus Krapen (gesucht durch den Kindersuchdienst des Deutschen Roten Kreuzes von Sohn Günter, geb. 14.04.1942).

 

Zuschriften sind zu richten an die Geschäftsstelle in Pinneberg, Richard-Köhn-Straße 2 c.

Landsmann G. Amling.

 

Allenstein Stadt

Neuwahl der Allensteiner Stadtvertretung

Wir machen noch einmal auf unsere Veröffentlichung in Folge 26 des Ostpreußenblattes vom 29. Juni, Seite 6, aufmerksam. Bis zum 20. Juli müssen die schriftlichen Vorschläge für die Neuwahl der Allensteiner Stadtvertretung mit genauen Anschriften an die Geschäftsstelle der Stadt Allenstein in Gelsenkirchen, Hans-Sachs-Haus, eingereicht sein. Jeder Allensteiner wird gebeten, von seinem Wahlrecht Gebrauch zu machen und geeignete Persönlichkeiten für die neue Stadtvertretung zu benennen.

Die Stadtvertretung, Sperl, Vorsitzender

 

Alle Landsleute werden noch einmal auf das Treffen unseres Heimatkreises am Sonntag, dem 21. Juli, in Münster, Halle Münsterland, hingewiesen, das gemeinsam mit den ermländischen Heimatkreisen Allenstein-Stadt, Braunsberg, Heilsberg und Rößel stattfinden wird. Die Tagesordnung ist in Folge 28 des Ostpreußenblattes vom 13. Juli, Seite 7, unter „Braunsberg“ veröffentlicht worden. Alle Landsleute, die diese Fahrt ermöglichen können, werden gebeten, an dem großen Treffen der ermländischen Kreise teilzunehmen.

Egbert Otto, Kreisvertreter, Hamburg 13, Parkallee 86

 

Rößel

Auf das am 21. Juli in Münster (Westf.) stattfjndende Treffen der Ermländischen Kreise weise ich nochmals hin und bitte um gute Beteiligung (siehe Braunsberg).

 

Unser Jahreshaupttreffen wird am 11. August in Hamburg im Curio-Haus stattfinden.

 

Die Kreise des Reg.-Bezirks Allenstein werden sich am 22. September in Stuttgart treffen.

Franz Stromberg, Kreisvertreter, Hamburg 19, Armbruststraße 27

 

Braunsberg

Chronik von Mehlsack

Wie durch Zuschriften bekannt wurde, gibt es eine Anzahl in dürftigen Verhältnissen lebender Mehlsacker Heimatleute, die wegen Mangels an Mitteln die Chronik ihrer Heimatstadt nicht bestellen können. Durch die großherzige Zusage einer Beihilfe wird der Unterzeichnete voraussichtlich in die Lage versetzt, etwa dreißig Exemplare der Chronik an unbemittelte Heimatleute unentgeltlich gegen Empfangsbestätigung abgeben zu können. Anträge auf die unentgeltliche Abgabe einer Chronik bittet der Unterzeichnete umgehend an ihn zu richten.

 

Von der im Sommer 1955 herausgebrachten Auflage von tausend Exemplaren ist noch ein Rest von rund 130 Büchern vorhanden. Heimatleute, die bisher verabsäumten, die Chronik zu bestellen, werden gebeten, ihre Bestellung möglichst bald an den Unterzeichneten aufzugeben.

Eugen Maecklenburg, Stadtbaumeister i. R. Mönchen-Gladbach-Hardt, Römerkuppe 31

Franz Grunenberg, Kreisvertreter, Münster, Kinderhauser Straße 6

 

Heilsberg

Guttstadt: Am 28. Juli 1957, wird Domherr Otto Thamm, Guttstadt, jetzt wohnhaft in (22a) Kapellen bei Geldern, St. Bernardin, 70 Jahre alt. Ich bitte seiner an diesem Tage zu gedenken.

 

Ferner bitte ich, unserer Patenstadt Aschendorf, Stadtdirektor Teigelkamp, alle Anschriften von Guttstädter Familien einzusenden und jeden Umzug zu melden. — Die Ortskartei Guttstadt führt Herr Lange, Köln-Deutz, Deutz, Mülheimer Straße 180.

Otto Zagermann, Ortsbetreuer, Bad Honnef a. Rh., Kreutzweidenstraße 14

 

Heilsberg: Auf dem Treffen der ermländischen Kreise in Münster am 21. Juli lade ich nach dem Mittagessen alle Landsleute aus dem Kreise Heilsberg zu einer Kreisversammlung ein. Ort und Zeit werden nach der Großkundgebung durch Lautsprecher bekanntgegeben. Ich hoffe, dort recht viele Landsleute begrüßen zu dürfen.

Robert Parschau, Kreisvertreter, Ahrbrück bei Brück/Ahr.

 

Pr.-Eylau

Dank an den Patenkreis Verden (Aller)

Landsmann Fritz Schröder aus Lübeck, Artlenburger Straße 31, der an dem Treffen der Kreisgemeinschaft Pr.-Eylau am 30. Juni in der Patenstadt Verden (Aller) teilnahm, war von diesem Heimattreffen so beeindruckt, dass er uns folgenden Brief schrieb:

 

„Durch den Kreis Pr.-Eylau war mir die Aufgabe zuteil geworden, die Lübecker Landsleute zu einer Gemeinschaftsfahrt nach Verden zusammenzufassen. Es gelang mir mit einiger Mühe, eine kleine Busgesellschaft unter Beteiligung von Landsleuten, die jetzt in Hamburg leben, zusammenzustellen. Im Namen dieser Busgefährten möchte ich unsere Freude und unseren Dank zum Ausdruck bringen. Es war ein schöner Sonntag. Die Natur und die landschaftliche Schönheit boten dem Auge viel Sehenswertes. Die Feierstunde an dem Mahnmal für den deutschen Osten hat uns einen tiefen Eindruck hinterlassen. Besonderer Dank gebührt dem Kreis Verden (Aller), der so stark an unserem Schicksal Anteil nimmt. Wir traten unsere Heimfahrt in fröhlicher Stimmung an. Mit Gesang und Klang, mit Witzen und Späßchen ganz nach heimatlicher Art ging es zurück. Mit einem Wort gesagt: wir waren „to Hus". Freudig sagten wir: ‚auf Wiedersehen auf dem nächsten heimatlichen Treffen in Verden im nächsten Jahr“!

 

Es werden gesucht:

Kumkeim:

Frau Elisabeth Steiner, geb. Westphal;

 

Hussehnen:

Schlossermeister Koslowski;

 

Schönwiese bei Landsberg:

Familie Bartels (Bauer);

 

Pr.-Eylau:

Familie Moderey, wohnhaft bei Palm, Herrenstraße 2;

 

Serpallen:

Familie Neumann, Bahnwärterhaus 61;

 

Glamslack:

Familie Rautenberg, Bahnwärterhaus 65;

 

Seeben:

Erwin Hohenstein Ernst Hohenstein und Christel Hohenstein sowie Vater Gustav Hohenstein;

 

Landsberg:

Alfred Sohn, Markt 59;

 

Schrombehnen:

Gemeinde-Sekretärin Winga Glowatz und Mutter.

 

Die Anschrift von Fritz Schröder, früher Schultitten, lautet: Lübeck, Artlenburger Straße 31 I I.

 

Die Heimatkreiskartei erinnert alle Landsleute des Kreises, die ihren Wohnort gewechselt haben, daran, der Karteistelle ihre heutige Anschrift mitzuteilen.

 

Bei allen Mitteilungen und Anfragen bei der Heimatkreiskartei bitte immer den Heimatwohnort angeben, auch wenn der Anfragende in anderen Kreisen der Provinz gewohnt hat.

 

Die Heimatkreiskarteistelle Pr.-Eylau in Verden (Aller), Kreishaus, hat noch Einwohnerlisten der Stadt Kreuzburg zum Preise von 1,-- DM in Briefmarken abzugeben.

Fritz Schadwinkel, Karteiführer, Heimatkreiskartei Pr.-Eylau

 

Wehlau

Zeitfolge für unser Heimatkreistreffen in Hamburg am Sonntag, dem 18. August, in der Elbschloßbrauerei Nienstedten: 9 Uhr Saalöffnung; 10 Uhr Andach (Pfarrer Linck); 10.30 Uhr, Begrüßung durch den Kreisvertreter, anschließend Ansprache des geschäftsführenden Vorstandsmitgliedes der Landsmannschaft Ostpreußen, Egbert Otto; 11.30 bis 13.30 Uhr Mittagspause; 13.45 Uhr Sitzung des Kreisausschusses und des Kreistages (besondere Einladungen an die Mitglieder des Kreisausschusses und des Kreistages ergehen nicht.

 

Die Elbschloßbrauerei ist zu erreichen mit der S-Bahn bis Kleln-Flottbek, von dort etwa fünfzehn Minuten Fußweg bis zum Trefflokal; mit der Straßenbahn 6 bis Parkstraße, umsteigen in den Bus 86 bis Elbschloßstraße (Brauerei); mit der Straßenbahnlinie 12 bis Trabrennbahn, umsteigen in den Bus 86 bis Elbschloßstraße (Brauerei); vom ZOB (am Hauptbahnhof) Bussteig 5, mit Schnellbus 36 bis Teufelsbrücke.

 

Mit der Wahl Hamburgs als Treffort entsprach der Kreisausschuss vielfach geäußerten Wünschen der nördlich von Hamburg lebenden Landsleute. Bitte, liebe Landsleute, überlegen Sie sich, ob Sie vielleicht noch einiges Archivmaterial mitbringen könnten, das sich zur weiteren Ausstattung unseres Wehlauer Zimmers in Syke eignet. Nicht wenige von Ihnen freuen sich, wenn sie beim Durchblättern unseres Ostpreußenblattes nun des Öfteren den Namen Wehlau entdecken. Das geschieht nicht von ungefähr. Es kostet Überlegung, Mühe und Arbeit, und dieses umso mehr, als sich noch zu wenige Landsleute finden, die uns etwas über das Leben in unserem Heimatkreis mitteilen. Mögen diese Anregungen bei Ihnen, liebe Wehlauer, Tapiauer, Allenburger und Landsleute der Landgemeinden, auf fruchtbaren Boden fallen und alle zum Mittun in irgendeiner Form anregen. Auch bei der Bearbeitung unserer Kreischronik möchten wir den Kreis und seine Menschen so geschildert sehen, wie wir sie aus unserer Heimat kennen. Deshalb sind auch hier jede Mitarbeit und jeder Fingerzeig sehr, sehr willkommen.

 

Kommen Sie, liebe Landsleute, nach Hamburg; Interessieren Sie bitte auch Ihre Heimatfreunde und Nachbarn. Unser ausgeprägtes Heimat- und Zusammengehörigkeitsgefühl ist und bleibt die Kraft, die uns trägt, und das Band, das uns alle umschließt. Alles, was wir hier tun, geschieht in treuem Gedenken an unsere unvergessene und in unserem Herzen verankerte Heimatprovinz Ostpreußen und insbesondere zu Ehren unseres uns so lieben Kreises Wehlau.

 

Ich wünsche allen, die nach Hamburg kommen, von Herzen eine gute Reise, frohe Laune und eine echt ostpreußische Wiedersehensfreude.

Strehlau, Kreisvertreter Karlsruhe-West, Hertzstraße 2

 

Seite 6   Mohrunger trafen sich in Hamburg

Keine fünfhundert Meter von der Stelle, an der noch in dieser Woche Zehntausende von Pferdeliebhabern das Hamburger Springderby sehen werden, unweit des reizvollen Flottbeker Turnierplatzes, also steht die Hamburger Elbschloßbrauerei, unmittelbar an dem breiten Strom, vom Ufer nur durch die Elbchaussee getrennt. Pferde und Wasser — wenn das für uns Ostpreußen nicht die richtige Umgebung ist!

 

Hier trafen sich am vergangenen Sonntag unsere Landsleute aus Mohrungen. Weit über siebenhundert waren diesmal nach Hamburg gekommen. Ein freudiges, ostpreußisches Stimmengewirr schlug jedem Landsmann entgegen, der den weiten, großen Saal betrat und dann doch lange suchen musste, bis er noch ein leeres Plätzchen aufstöberte, denn so zahlreich und bereitwillig waren die Mohrunger zu ihrem Hauptkreistreffen erschienen.

 

Kreivertreter Kaufmann begrüßte seine Landsleute mit herzlichen Worten und dankte ihnen, dass sie wie immer, wenn gerufen würden, sofort auf dem Posten seien. Er richtete Grußworte an die Ostpreußen in der sowjetisch besetzten Zone und die Landsleute, die jetzt noch in der Heimat leben. In seiner Ansprache ging der Kreisvertreter auf die augenblickliche politische Situation ein, soweit sie die deutschen Ostgebiete betrifft. Er bezeichnete es als die geschichtliche Aufgabe der Heimatvertriebenen für die Rückgewinnung Ostdeutschland einzutreten. In den letzten Jahren sei das Recht mit Füßen getreten worden. Wir würden aber trotz aller Schwierigkeiten nicht auf unsere Heimat verzichten, umso weniger, als wir jetzt allmählich auch das Augenmerk des Auslandes auf uns gerichtet fühlten. Die Rede des amerikanischen Abgeordneten Reece, die am 16. Mai vor dem Repräsentantenhause gehalten wurde, sei ein denkwürdiges Dokument in den Bemühungen um die Wiedergewinnung unserer Heimat. Die freie Welt sei einem Manne wie Reece, der so unbeirrbar für das Recht eintrete, zu Dank verpflichtet. Was jeder von uns tun könne, sei wenig und doch alles, der Heimat die Treue zu halten und in Wort und Tat für sie einzutreten. In diesem Zusammenhang müsse er an alle Eltern die Mahnung richten, der Jugend das Bild der ostpreußischen Heimat weiterzugeben. Die Jugend rief der Kreisvertreter am Schluss seiner Rede nachdrücklich auf im Kampf um das Erbe ihrer Vorfahren, die in siebenhundertjähriger Arbeit Ostpreußen in einen blühenden Garten verwandelt haben, nicht nachzulassen und nicht gleichgültig zu werden.

 

Der stellvertretende Kreisvertreter, Landsmann Rausch, dankte Kreisvertreter Kaufmann für seine in hervorragender Weise geleistete Arbeit. Der sehr herzliche Beifall der Mohrunger unterstrich diesen Dank.

 

Bei der anschließend stattfindenden Wahl des Kreisvertreters und des Kreisausschusses wurden der Kreisvertreter und sein Stellvertreter von den Mohrunger Landsleuten wiedergewählt. In den Kreisausschuss wurden die Landsleute Ellen Nora-Schenck, Liebstadt; Werner Jahn, Drenken; Günter Jeimke-Karge, Lodehnen bei Miswalde; Otto Kluß, Mohrungen und Horst Marquardt, Lindenhof bei Liebstadt, berufen.

 

Bei Gesprächen mit Freunden und Nachbarn saßen die Mohrunger noch lange beieinander. Wohl alle werden in dem Bewusstsein wieder nach Hause gefahren sein, in Hamburg ein eindrucksvolles und schönes Treffen erlebt zu haben

 

Seite 7   Fischhausen

Aus der Stadt Fischhausen werden gesucht:

Frau Frieda Winkler, geb. Fischer, Domäne Fischhausen und Sohn Klaus, geb. 9. September 1938 und Tochter Urte, geb. 16. August 1941; —

 

Karl Klein, Freiheitstraße 7, Ehefrau Hildegard Klein, geb. Tausendfreund, geb. 20.03.1917 und Kinder, Erika Klein und Wolfgang Klein; —

 

Max Kowalewski, Gartenstraße 7; —

 

Krebs, Lok-Heizer, Siedlung IV; —

 

Familie Langenau, Domäne Fischhausen; —

 

Familie Langhans, Freiheitstraße 25; —

 

Ernst Lau, 1. Fischerstraße 2; —

 

Gustav Lau und Ehefrau Helene Lau, geb. Sommer und Kinder, Siedlung III; —

 

Laua, Reichsbahnobersekretär, Bahnhofstraße 3; —

 

Laupichler, Eisenbahner i. R., Schlageterstraße 3; —

 

Erich Lawrenz, nebst Familie, Kirchenstraße 5; —

 

Karl Lemke nebst Ehefrau Marta, geb. Möhrtel, Siedlung IV; —

 

Max Lemke, Lok-Heizer, Bahnhofstraße 15; —

 

Lenz, Postschaffner, nebst Familie, Bahnhofstr. 14;

 

Paul Lepsy, Siedlung IV; —

 

Rudolf Lessau, Autoschlosser, Langgasse 18; —

 

Familie Lockwald, Domäne Fischhausen; —

 

Malsler, Postschaffner, Bahnhofstr. 14; —

 

Franz Makuth, Postschaffner, Siedl. II, Schlichtstraße 24; —

 

Familie Malewski, Gartenstraße 3; —

 

Mannek, Kutscherwitwe, und Kinder Franz, Fritz, Hermann, Erna und Frieda, Königsberger Straße 6; —

 

Erna Manns, Gartenstraße 2, mit Kindern Ilona, Bruno und Edeltraut; —

 

Werner Marquardt; —

 

Anna Matern, Schneiderin, Freiheitstraße 5; —

 

Ferdinand Meller, Langgasse, Margarete Meller; —

 

Mertsch, Kreisbotenmeister-Witwe, Freiheitetraße 5.

Fortsetzung in der nächsten Ausgabe

 

Elchniederung

Anfang Juli 1957, verstarb in Pattensen (Leine) im Alter von 61 Jahren unser Landsmann Richard Pollack, Viehkaufmann und Fleischermeister aus Heinrichswalde. Landsmann Pollack war nicht nur in seinem Heimatort Heinrichswalde, sondern in der ganzen Elchniederung und darüber hinaus sehr bekannt und erfreute sich größter Wertschätzung. Immer hat er sich gern in den Dienst seiner Mitmenschen gestellt und daheim in mehreren Vereinen an führender Stelle mit Rat und Tat eifrig gewirkt. Besonders die Heinrichswalder Turner und Sportler, denen er wie ein Vater zur Seite stand, werden seinen allzu frühen Tod tief betrauern. Seine Liebe und Treue zur ostpreußischen Heimat waren beispielhaft. Unserer Kreisvertretung stand er immer gern und freudig mit hilfreicher Hand zur Seite, wenn wir ihn riefen. Die in den letzten Jahren so erfolgreich durchgeführten Kreistreffen in Hannover hat er tatkräftig vorbereitet. Landsmann Pollack war auch nie ein Weg zu weit, um an den anderen Elchniederunger Kreistreffen teilzunehmen. Die Kreisgemeinschaft und die Kreisvertretung betrauern schmerzlich das Ableben des Landsmannes Richard Pollack, denn er war einer der Getreuesten. Wir werden ihm stets ein ehrendes Andenken bewahren. Den Angehörigen des Verstorbenen spreche ich herzliches Beileid und tiefempfundene Anteilnahme aus.

Johannes Klaus, Kreisvertreter

 

Landsmann Skaliks, Gelsenkirchen, gibt bekannt, dass bei der Busfahrt nach Nordhorn auch alle Landsleute aus den umliegenden Orten mitfahren können. Vorherige Meldung bei ihm. Herr Walter Boeck (22a) Kaldenkirchen, Kreis Kempen-Krefeld, Schulstraße 21, hat sich bereit erklärt, eine Sonderbusfahrt zu organisieren und zwar ab Kaldenkirchen mit Zusteigestationen Dülken, Süchteln, Krefeld, Moers, Dinslaken und Wesel. Meldungen an Herrn Boeck erbeten.

 

Gesucht werden:

Frau Helene Ohlenholz, aus Kreuzingen;

 

Bauer Adolf Engelke, Pakus, mit Kindern;

 

Otto Höllger, Neu-Endreischken;

 

Folgende Landsleute, die früher in der Molkerei Ernst Kopp, Reatischken. gearbeitet haben:

Ernst Schulrat.

Otto Fröhlich.

Gustav Fröhlich und dessen Frau Auguste Fröhlich, geb. Beyer.

Max Zeert.

Gustav Bekens.

Gustav Buske.

Otto Schurat.

Fritz Kudschus.

Emil Neike und Rudolf Neike.

Fräulein Anna Zeert.

Johannes Klaus, Kreisvertreter, (24b) Husum, Woldensenstr. 34

 

Seite 7   Aus der landsmannschaftlichen Arbeit in …

BERLIN

Vorsitzender der Landesgruppe Berlin: Dr. Matthee, Berlin-Charlottenburg, Kaiserdamm 83, „Haus der ostdeutschen Heimat"

 

21. Juli, 15 Uhr. Heimatkreis Goldap, Kreistreffen. Lokal: Vereinshaus Heumann, Berlin N 65, Nordufer 15.

 

27. Juli, 19.30 Uhr. Heimatkreis Königsberg Bezirk Schöneberg, Bezirkstreffen. Lokal: Zur Sonne, Berlin-Schöneberg, Kolonnenstraße 51.

 

28. Juli, 18 Uhr. Heimatkreis Rößel. Kreistreffen. Lokal: Café-Restaurant Leopold, Berlin-Zehlendorf, Fischerhüttenstraße 113.

 

28. Juli, 15.30 Uhr. Heimatkreis Treuburg. Kreistreffen. Lokal: Domklause, Berlin-Wilmersdorf, Hohenzollerndamm 32. S-Bahn Hohenzollerndamm.

 

28. Juli, 16 Uhr. Ostpreußengottesdienst in der Kirche zu Schlachtensee, Matterhornstraße.

 

BAYERN

Vorsitzender der Landesgruppe Bayern e. V.: Rechtsanwalt Heinz Thieler, München. Geschäftsstelle: München 23, Trautenwolfstraße 5/0, Telefon 33 85 60. Postscheckkonto München 213 96.

 

Memmingen (Allgäu). Die vereinigten ostdeutschen Landsmannschaften Memmingen feierten nach alter Überlieferung die Sommer-Sonnenwende. An dieser von der Jugend ausgestalteten Feier nahm auch eine Anzahl einheimischer Bürger sowie Oberbürgermeister Dr. Brendl teil, der erstmalig seit der Pflege dieses Brauchtums in Memmingen die „Feuerrede" hielt, in der er der in Knechtschaft und Tyrannei lebenden Brüder und Schwestern im Osten, und des 17. Juni gedachte.

 

Baden-Württemberg

Vorsitzender der Landesgruppe Baden-Württemberg: Hans Krzywinski, Stuttgart-W., Hasenbergstraße 43. Zweiter Vorsitzender: Regierungsrat de la Chaux, Reutlingen, Karlstrane Nr. 19

 

Biberach/Riß. Für den 4. August ist gemeinsam mit den Kreisgruppen Ulm, Ravensburg und Friedrichshafen ein Ausflug in die Schweiz geplant. Die Fahrt geht von Biberach nach Friedrichshafen, Rohrschach, Heiden, Rohrschach, Lindau, Friedrichshafen und nach Biberach zurück. Letzter Termin für die Anmeldung ist der 20. Juli. Karten nur in der Geschäftsstelle Biberach/Riß, Ulmer Torstraße 12.

 

Ellwangen/Jagst. Wie in jedem Jahre führte der Ostdeutsche Heimatbund eine sommerliche Ausflugsfahrt durch. Bei strahlendem Sonnenschein und bester Laune ging es mit zwei Omnibussen über Crailsheim und Bad Mergentheim durch das Taubertal nach Wertheim. Miltenberg, durch den Odenwald ins Jagsttal und über Künzelsau nach Schloß Langenburg. Zum Schluss der Fahrt dankte der 1. Vorsitzende, Rehfeld, allen Landsleuten, die zum Gelingen dieses Ausfluges beigetragen hatten. Auch über einer so schönen Fahrt sollten die Landsleute nicht das Ziel der landsmannschaftlichen Arbeit vergessen, die der Erhaltung des ostdeutschen Kulturgutes und der friedlichen Rückgewinnung unserer schönen Heimat gelte. Alle Landsleute müssten mit allen Kräften an der Verwirklichung dieser Ziele mitarbeiten.

 

HESSEN

Vorsitzender der Landesgruppe Hessen: Konrad Opitz, Gießen, Unter der Liebigshöhe 28.

 

Darmstadt. Die nächste Monatsversammlung des Kreisverbandes Darmstadt-Stadt und -Land, wird am Sonnabend, dem 3. August, 20 Uhr, in der Bessunger Turnhalle, Darmstadt, Heidelberger Straße, stattfinden.

 

NORDRHEIN-WESTFALEN

Vorsitzender der Landesgruppe Nordrhein-Westfalen: Erich Grimoni, (22a) Düsseldorf 10, Am Schein 14. Telefon 6 24 14.

 

Essen-Steele. Am 21. Juli, um 16 Uhr, bei Schürrmann, Steele, Krayer Straße: Feierstunde und Lichtbildervortrag.

 

Münster. Am Sonnabend, dem 20. Juli, um 20 Uhr, wird die Gruppe im Aegidiihof ihr Sommerfest veranstalten. Zu dieser Veranstaltung haben nur Mitglieder und eingeführte Gäste Zutritt. Eintritt 1,-- DM.

 

Mülheim (Ruhr). „Wir haben nicht das Recht, zu bestehen, wenn wir den Glauben an die Wiederkehr in unsere altangestammte, liebe ostpreußische Heimat verlieren. Unsere Stärke liegt allein im Glauben an die Wiederkehr!" So führte der 1. Vorsitzende der Landesgruppe, Erich Grimoni, bei dem letzten Heimatabend der Kreisgruppe aus. Die Zeit arbeite für uns, auch gegen den Willen einzelner Verzichtpolitiker. Der Redner ging auf die Ausführungen des amerikanischen Abgeordneten Carroll Reece im Repräsentantenhaus ein und betonte, dass der Senat der Vereinigten Staaten unter Senator Carlson ebenfalls für die Rückgabe der polnisch und sowjetisch besetzten deutschen Ostgebiete in deutsche Verwaltung eingetreten sei. Starker Beifall dankte dem Vorsitzenden der Landesgruppe, als er über die Arbeit der Beauftragten der Landsmannschaft Ostpreußen im Ausland sprach und mit Nachdruck forderte, dass jeder Ostpreuße sich in die große Gemeinschaft der Leser des Ostpreußenblattes einreiht, das unsere wichtige heimatpolitische Arbeit fördert.

 

Erich Grimoni dankte dem 1. Vorsitzenden der Kreisgruppe, Friedrich Gallmeister, der dieses Amt seit acht Jahren innehat, für seine erfolgreiche Arbeit.

 

NIEDERSACHSEN

Vorsitzender der Landesgruppe Niedersachsen: Arnold Woelke, Göttingen, Keplerstraße 26. Telefon 2 47 01; Geschäftsstelle: Hannover, Humboldtstraße 21/22 (Hofgebäude). Telefon 1 32 21. Postscheckkonto: Hannover 1238 00.

 

Göttingen. Der Mitinhaber des Büromaschinenhauses Nöthel & Co., Frank Nöthel, wurde das Opfer eines Verkehrsunfalls. Er gehörte einer ostpreußischen Familie an, die durch zähen Fleiß und mit umsichtiger Tatkraft ohne irgendwelche fremden Mittel eine Firma aufbaute, die zu den bedeutensten ihrer Art in der Bundesrepublik zählt und über siebzig Angestellte beschäftigt. — Frank Nöthel wurde 1922 in Königsberg geboren. Sein Vater, Dipl. rer. occ. Friedrich-Karl Nöthel war als Diplom-Handelslehrer an den Königsberger Handelsschulen und Mitglied der Prüfungsausschüsse der Industrie- und Handelskammer, sowie als Aufsichtsrats-Mitglied des Neuen Schauspielhauses eine bekannte Persönlichkeit. Er starb 1954. Sein Sohn Frank studierte an der Albertus-Universität und in Göttingen. Im Kriege wurde er zum Offizier befördert; er verlor seinen linken Arm und trug eine schwere Beinverwundung davon. Als Mitarbeiter seines Vaters und seines Bruders Ernst Reinhart — der heute den Betneb weiterführt — beteiligte er sich nach der Vertreibung an der Gründung und an dem Ausbau der Firma, die den Namen der Familie trägt.

 

Göttingen. Am 10. Juli fand bei übervollem Saal ein fröhlicher Abend statt, auf welchem Ingeborg Possbeng, Berlin, früher Königsberg, einen Streifzug durch die Werke ostpreußischer Humoristen machte. Ihre Darbietungen ließen schnell alle Sorgen vergessen. Was sie brachte, war so ganz nach dem Herzen der Landsleute, so dass der 1. Vorsitzende. Landsmann Woelke, die baldige Abhaltung eines weiteren Abends mit Ingeborg Possberg zusagen musste. Die Darbietungen wurden von der rührigen Ostpreußenkapelle verschönt.

 

Seesen. Den Heimatabend am 6. Juli eröffnete Obmann Papendick mit einer Gedenkstunde zum Abstimmungssieg in Masuren im Juli 1920 und einem Bericht über das Bundestreffen in Bochum. Nach Begrüßung der Spätaussiedlerinnen Schmilewski und Orzech hielt ein Reg.-Rat z. Wv. einen sehr beifällig aufgenommenen heimatpolitischen Vortrag über „Ostpreußen, südlicher Teil — heute!" Sozialreferent Wilbudies erläuterte die Verbesserungen der 8. Novelle zum LAG und berichtete anschließend über seine Mitarbeit bei der Heimatauskunftstelle in Lübeck. Einstimmig wurde beschlossen, ab 1. April 1957 von Vollzahlern 1,-- DM und von Teilzahlern 0,60 DM als Mitgliedsbeitrag zu erheben. — Das gesellige Beisammensein würzte Frau Lina Fahlke durch köstliche Gaben heimatlichen Humors. — Am 4. August Busausflug in den Südharz. Abfahrt 7.30 Uhr vom Stadthaus. Im Mittelpunkt des Heimatabends am 31. August wird ein Tonbandvortrag von General a. D. Hoßbach stehen: „Die letzte Verteidigung von Ostpreußen und Schlesien!"

 

Diepholz. Treffen der Memelländer aus dem Kreisgebiet am 24. August, 15 Uhr, im Hotel Stadt Bremen. Helmut Gawehn aus Barnstorf wird von unserem Heimatland erzählen. Bei dieser Gelegenheit sollen auch die beiden Memellandfilme von Landsmann Motritsch, Hannover, vorgeführt werden. Alle Heimatfreunde werden schon jetzt zu diesem Treffen herzlich eingeladen. In einer der nächsten Folgen des Ostpreußenblattes werden die Bus- bzw. Zugverbindungen von Sulingen nach Diepholz bekanntgegeben, damit auch die Landsleute aus Sulingen, Twistringen, Barnstorf und Bohmte Gelegenheit haben, sich an dem Treffen zu beteiligen.

 

Seite 7   Suchanzeigen

Wer kann Auskunft geben über Familie Ulrich Monzien (Frau Meta Monzien, Tochter Helga Monzien und Sohn Siegfried Monzien) aus Kawerninken, Kreis Wehlau? Nachricht erbittet Ursula Leitner, Berlin-Charlottenburg 4, Bismarckstraße 79, I

 

Welches Betriebsmitglied d. Muna, Blumenau bei Fischhausen, kennt meinen Mann, Martin Ucka, früher Tilsit, Konitzer Weg, wohnhaft? Er war längere Zeit dort beschäftigt. Wann war das? Diese Auskunft wird zum Rentenantrag gebraucht Nachricht erbittet Frau Else Ucka, Münster, Westfalen, Stehrweg 43.

 

Karl Adomszent, geb. 03.09.1904 in Eschenhöhe, aus Budßuhnen, Kreis Schloßberg, Ostpreußen; Max Paschkewitz, geb. 23.02.1908 in Seekampen, Kreis Ebenrode, Ostpreußen. Albert Käding, geb. 23.06.1908 in Kiesfelde, aus Bruszen, Kreis Schloßberg, Ostpreußen. Alle an der Ostfront vermisst. Nachricht erbittet Karl Adomszent, Unterbrüden, Kreis Backnang, Württemberg.

 

Suche meine Schwester Minna Dreger, geb. Kahlau, geb. 24.08.1897, letzter Wohnort Rathsgrenz, Kreis Wehlau, Ostpreußen. Nachricht erbittet Frau Auguste Ellert, geb. Kahlau, (14 b) Sondernach, Kreis Münsingen, früher Königsberg, Magisterstr. Nr. 41.

 

Wer war mit meiner Frau Emmi Gunia, geb. 04.05.1885 ab 08.04.1945 bis zu ihrem Tode in Königsberg und mit meiner Tochter Edeltraud, geb. 10.08.1927 ab 13.04.1945 in Königsberg-Bartenstein, Gerichtsgefängnis und später nach Russland verschleopt zusammen? Unkosten werden erstattet. Meldung an Adam Gunia, (22 a) Velbert (Rhld.), Bahnhofstraße 69.

 

Wer kann Auskunft geben über unsere Mutter, Helene Segendorf, geb. Schneewitz, geb. am 12.05.1876, wohnhaft Bartztal, Kreis Ebenrode, Ostpreußen, sowie Schwester Martha Kreutzahler, geborene Segendorf, geb. 08.08.1908, wohnhaft Schellendorf? Unkosten werden erstattet. Nachricht erbittet A. Segendorf, (022 c) Wahn bei Köln, Lehr- und Versuchsanstalt.

 

Bestätigungen

Wer kann mir bestätigen, dass ich bei der Firma Richard Hensel, Baugeschäft (Hauptsitz Johannisburg), Zweigstelle Gotenhafen, als Zimmerpolier bis März 1945 beschäftigt war? Unkosten werden erstattet. Otto Lipski, Ravensburg, Württemberg, Möttelinstraße 25. Früher Nickelshagen, Kreis Mohrungen

 

Wir melden uns

Meta Langel, geborene Buhrandt, früher Bludau, Kreis Samland, jetzt Neuß (Rhld.), Goethestraße 48

 

Amtliche Bekanntmachungen

5 II 51/57     Aufgebot

Die Frau Berta Kuhnigk, geborene Erdmann, wohnhaft in Gossfelden, Eichendorffweg 12, hat beantragt, den verschollenen Landwirt, Paul Kuhnigk, geboren am 2. Juli 1884 in Lauterwalde, Ostpreußen, zuletzt wohnhaft in Lauterwalde, Ostpreußen, für tot zu erklären. Der Verschollene wird aufgefordert, sich bis zum 6. September 1957, 12 Uhr, vor dem unterzeichneten Gericht, Zimmer 15, zu melden, da er sonst für tot erklärt werden kann.

 

Alle, die Auskunft über den Verschollenen geben können, werden aufgefordert, bis zu dem oben bestimmten Zeitpunkt dem Gericht Anzeige zu machen.

Marburg a. d. Lahn.       Den 2. Juli 1957     Das Amtsgericht, Abteilung 5, gez. Dr. Jung

 

Verschiedenes:

Sensburg-Treffen 27./28. Juni 1957 in Remscheid! Mitfahrgelegenheit, zwei Plätze, gegen Unkostenbeteiligung. Erika Granitzki, Hamburg, Tel. 32 12 78, Apparat 49. Privat: Hbg.-Bramfeld, Hornerkamp 75.

 

Rest der Seite: Unterricht, Bekanntschaften, Werbung, Verschiedenes

 

Seite 8   Der „Natangsche Volksdichter“

Wilhelm Reichermann aus Kreuzburg

Foto: Das Wohnhaus von Wilhelm Reichermann in Kreuzburg. Im Vordergrund steht Reichermann mit seinen beiden Töchtern. — Die Aufnahme stammt aus dem Jahre 1895.

 

Foto: Aufnahme: Staatliche Landesbildstelle, Hessen

Kliffküste am Frischen Haff zwischen Brandenburg und Patersort.

 

Wilhelm Reichermann stammte aus einer Kreuzburger Familie, die nachweislich bereits über hundertfünfzig Jahre in der Stadt ansässig war, als er am 26. Februar 1845 geboren wurde. Er besuchte die Elementarschule seiner Geburtsstadt und erlernte dann das Färberhandwerk des Vaters. Seine Gesellen- und Wanderjahre führten ihn durch ganz Deutschland, Österreich-Ungarn, Tirol, Oberitalien, Dalmatien und in die Schweiz. Nach dem Tode seines Vaters und nach Ablegung der Meisterprüfung übernahm er 1874 die väterliche Färberei. Er heiratete darauf Auguste Lemke, eine Kreuzburger Bürgertochter. Der Ehe entsprossen neun Kinder, von denen heute nur noch ein Sohn lebt, der in der sowjetisch besetzten Zone wohnt. Im Jahre 1880 verkaufte Wilhelm Reichermann die Färberei an seinen jüngeren Bruder und erwarb die Alte Ordensmühle. Am öffentlichen Leben der Stadt nahm er regen Anteil und er bekleidete sechsundzwanzig Jahre das Amt des Stadtverordnetenvorstehers, auch war er Kreisdeputierter seines Heimatkreises Pr.-Eylau. Die Einrichtung eines Elektrizitätswerkes in der Mühle und die Versorgung der Stadt mit elektrischer Beleuchtung, ferner der Bau der Kleinbahn Kreuzburg-Tharau, waren seiner Initiative zu verdanken.

 

Wilhelm Redchermanns regstes Interesse galt der geschichtlichen Heimatforschung; dies bezeugt Professor Bötticher im Band Natangen, seines kunsthistorischen Werkes „Bau- und Kunstdenkmäler der Provinz Ostpreußen". Der Kreuzburger Färber und Müller, dessen Erzählungen die Nachbarn so gerne lauschten, begann Erlebnisse und Beobachtungen humorvoll als „Natangsche Begebenheiten" zu schildern. Durch seine in plattdeutscher Mundart verfassten Gedichte, seinen köstlichen Humor und seine volkstümliche Ausdrucksweise gewann er bald einen großen Leserkreis. Professor Ziesemer, dessen Mitarbeiter er an der Zusammenstellung des „Preußischen Wörterbuches" wurde, nannte ihn den „besten Kenner des Natanger Platt". Als Verfasser von achtzehn Bändchen „Plattdütsche Spoaßkes — Ut Noatange" und auch einiger hochdeutscher Gedichte ist er zum Volksdichter Natangens geworden, dessen Namen mit Kreuzburg unlöslich verbunden bleibt.

 

Im Herbst 1909 verkaufte Wilhelm Reichermann die Mühle und zog nach Königsberg. Hier widmete er sich fortan nur seiner schriftstellerischen Tätigkeit. Er starb in Königsberg am 9. März 1920!

 

Die Vaterstadt Kreuzburg ehrte Wilhelm Reichermann, indem sie ihm das Ehrenbürgerrecht verlieh. Nach seinem Tode setzte sie ihm im Stadtgrund ein Denkmal. F. P.

 

Seite 8   Das verschluckte „R"

Reichermann über Veränderungen der Mundart

Wilhelm Reichermann hat sich redlich bemüht, in seinen Gedichten die natangesche Mundart schriftlich so wiederzugeben, wie sie gesprochen wurde. Eine Rechtschreibung wie für die hochdeutsche Umgangssprache gibt es für die plattdeutsche ja nicht. Hinzu kommt noch, dass es Unterschiede bei der Aussprache in den einzelnen Landschaftsgebieten Ostpreußens gab und — dies ist auch wichtig — dass das Plattdeutsch als lebende Sprache sich im Laufe der Zeit veränderte. Dies hatte Reichermann durchaus genügt, und er schrieb:

 

„Mie wat nämlich äff onn to värgehole, dat eck dat ,R' am Rand von der Silbe ömmer hennschriew, obglieck dat keiner hier önn onser Gegend utspräckt. De Noatanger onn ook de Soamländer verschlucke ditt ,R*‘ vollständig.

 

,Ach du meinke, sächt de Reinke', wat wat hier nicht aller verschluckt! Mancher verschluckt sogar, wenn he seck verschluckt, sien Prömke! (Priemchen) — Denk ju, dat weet eck nich, dat bie solke Wörd, wie tom Bispöll ‚eener', ,runder', ‚wieder' dat R verschluckt onn anstatt eener, ,enna' gesächt wat? Bie onnsem Hochdütsch ös dat ganz genau so, da segge de Lüd ook nich: ,Du armer Reichermann' nee se segge: ,Du arma Reichamann!' — Jeder Noatanger wat, wenn he mien Spoaßkes värleßt, onnwillkürlich et R hinde verschlucke. Dat ös kein Onnglöck, denn terwärge wat seck keiner dran . . .

 

Ons plattdütscher Dialekt ös äwerhaupt sehr verschieden. Jeder Gegend hefft ähr aparte Wörd on Betonung. Ook verändert seck ons Platt ömmerwährend. Fröger säde se anstatt Hund — Huingd — anstatt Hand — Haingd.

 

,Olle Kamellen' micht Reutersch Frötz (gemeint ist der mecklenburgische Dichter Fritz

Reuter (1810 – 1874), der durch seinen tiefen, bodenständigen Humor weite Kreise des deutschen Volkes für die niederdeutsche Dichtung gewonnen. Anm. der Redaktion) segge, wenn he noch läwd. De hefft ook nich aller so geschräwe, wie et utgesproake wat. Kunn he je ook gar nich. Also wa eck ook man bie miener Ottografie bliewe . . .“

 

Seite 8   Uferhänge der Brandenburger Heide

Die natangische Haffküste hat ihre besonderen Reize. Von dem schmalen Haffstrand steigen zwischen Brandenburg und Patersort sandige Berghänge bis zu vierzig Meter Höhe empor. Sie sind das Ende der Pörschker Moräne, eines eiszeitlichen Höhenzuges, der bei Baumgart beginnt und über Ludwigsort, Pörschken und Klein-Hoppenbruch bis an die Kliffküste des Frischen Haffs verläuft. Die Uferhöhen sind von meterdicken Dünensanden bedeckt, die sich bis ins Innere des Landes, bis Kainen, Domnicksruh, Schneewalde, Ludwigsort hinziehen. In ihm finden sich reichlich Schaltierreste, der Haffkonchylien (Schnecken, Muscheln), Knollen von Kalktuff und zuweilen auch Schmitze von Braunkohle und Bernstein. In der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts hat man hier mit Stangen Bernstein „gestochen" und gute Erfolge gehabt.

 

Auf dem verwitterten humosen Sand breitet sich die Brandenburger Heide aus, ein Kiefernwald mit genügsamen Gräsern und geringem Unterholz. An einigen Stellen, zum Beispiel bei Domnicksruh, bringt der unfruchtbare Dünensand nur vereinzelt stehende Kiefern von geringer Höhe hervor.

 

Die Uferhänge werden vor allem bei den Frühjahrs- und Herbststürmen unterspült, so dass Sträucher und Bäume ins Haff oder auf den schmalen Strand stürzen. Sie bleiben liegen, werden oft vom Sande überweht und von Steinen umrahmt. Die Landschaft erhält dadurch ihr urwüchsiges Aussehen. Menschen begegnet man hier selten. Man kann es kaum verstehen, dass hier die alte Land- und Heerstraße von Schölen, Patersort nach Brandenburg entlanggegangen ist.

 

Da die Patersorter Berge an der Küste hoch sind und nach Osten abfallen, gibt es hier keine Uferbäche; nur bewachsene Trockentäler durchziehen das Gelände. Die „Jebickeberge", die zum größten Teil ein Raub des Haffs geworden sind, erinnern an die einstige Gawickenburg, eine Feste der prussischen Bewohner; Kaspar Hennenberger, der erste Kartograph Preußens, hat sie auf seiner Karte von 1576 eingezeichnet. Bei Korschenruh lag die urkundlich überlieferte Lenzenburg, deren Wallreste noch heute vorhanden sind. Das etwas vorspringende Haffufer hat nach ihr den Namen Lenzkeberghaken; er war vor allem unsern Haffischern bekannt. Das Gelände bei Korschenruh ist waldlos und eignete sich seiner Aufwinde wegen vorzüglich zum Segelflugsport.

 

An mehreren Stellen — wie hier auf dem Bilde — ist die Küste von Schilfgürteln umsäumt, in denen sich gern wilde Enten aufhalten. Die mit Nadelwald gekrönten Höhen haben Steilwände, die kahl und nackt zum Wasser abstürzen. Es war stets ein Erlebnis von besonderer Art, wenn man zwischen Brandenburg und Patersort durch die stille Einsamkeit im Rauschen des Wassers und Wehen des Rohres auf knirschendem Sand zwischen Steinen und Baumstubben auf dem verlassenen Haffstrand dahin wanderte und die Größe der Heimatnatur auf sich wirken lassen konnte.

E. J. G.

 

Seite 8   „Jesus, meine Zuversicht …“

Den Choral dichtete ein Schwerin aus Wildenhoff

Foto: Gutshaus Wildenhoff im Kerngebiet des Stablacks

 

Mitten im Stablack, wo Wald und Bruch, See und Moor, Acker und Wiese zu einer urtümlichen Landschaft vereint sind und der höchste Berg des Stablacks, der Schloßberg, emporragt, liegt am Fuße des Goida das ehemalige Majoratsgut Wildenhoff. In uralter Zeit siedelten hier Prussen, sie nannten ihren Wohnsitz Ampunden, in dem am Anfange des 15. Jahrhunderts noch vier prussische Freie und mehrere prussische Bauern saßen. Als der Ordensstaat in ein weltliches Herzogtum umgewandelt worden war, belehnte Herzog Albrecht den ehemaligen Ordensritter Friedrich Truchseß von Waldburg, der 1520 das Schloß Pr.-Eylau erfolgreich gegen die Polen verteidigt hatte, im Jahre 1535 mit der Stadt und Mühle Landsberg, dem Dorf Kanditten und mit Ampunden, das fortan Wildenhoff hieß. Seine Nachkommen haben diesen 192 Hufen großen Besitz 150 Jahre lang besessen und ihn erheblich erweitert, so dass zum Beispiel das gesamte Kirchspiel Kanditten ihnen gehörte. Im Jahre 1569 wurden sie mit dem Kirchenpatronat von Landsberg und Kanditten belehnt.

 

Gebhard Erbtruchseß von Waldburg war Kaiserlicher Oberstleutnant in Wien, unternahm viele Reisen, die ebenso viel Geld verschlangen wie sein abwechslungsreiches Leben an Fürstenhöfen. Als er im Duell von dem preußischen Oberst von Pöllnitz in Wien erschossen worden war, heiratete seine verwitwete Mutter Helena im Jahre 1656 Otto Freiherrn von Schwerin (geb. 1616, gest. 1679). Der Altar der Patronatskirche in Landsberg, der um 1660 hergestellt ist, zeigte das Doppelwappen Schwerin-Waldburg.

 

Otto Freiherr von Schwerin hat sich als Diplomat des Großen Kurfürsten einen Namen gemacht; er war auch sein Prinzenerzieher und sein außenpolitischer Ratgeber und von 1658 bis 1678 Oberpräsident des Geheimen Rats. Im Jahre 1654 hatte ihn sein Landesherr zum Erbkämmerer der Kurmark Brandenburg erhoben. Nach neueren Forschungen ist er auch der Dichter des Kirchenliedes „Jesus, meine Zuversicht …“, das bisher der Gemahlin des Großen Kurfürsten zugeschrieben wurde. Otto Freiherr von Schwerin hatte Gebhard Erbtruchseß von Waldburg größere Summen Geldes geliehen. Als nun nach dessen Tode die Waldburgschen Erben die Herausgabe der Wildenhoffschen Güter verlangten, forderten Freiherr von Schwerin und seine Gattin 60 000 Taler, die sie dem Verstorbenen teils geliehen, teils für die Verbesserung der Güter aufgewendet haben wollten. Nach einem langwierigen Prozess mussten sich die Waldburger Agnaten mit 4000 Taler begnügen, und Freiherr Otto von Schwerin übernahm Wildenhoff und seine Nebengüter, mit denen er am 16. August 1688 belehnt wurde. Sie sind mehr als zweieinhalb Jahrhunderte bis zum Jahre 1945 Eigentum seiner Familie geblieben.

 

Otto Freiherrn von Schwerins gleichnamiger Sohn (geb. 1645, gest. 1705) war brandenburgischer Gesandter in London und in Wien und wurde im Jahre 1700 in den Reichsgrafenstand erhoben. Sein Sohn, Reichsgraf Friedrich Wilhelm von Schwerin (gest. 1727), erbaute zwischen 1705 und 1727 das Herrenhaus in Wildenhoff. Es ist ein schöner, stattlicher zweigeschossiger Barockbau mit einem ausrundenden Mansarddach. Der Mittelvorbau auf der Parkseite ist im obigen Bilde gut zu erkennen. Noch nicht vorhanden sind auf dem Bilde (das um 1850 entstanden ist) die an beiden Seiten im Jahre 1860 angefügten einstöckigen Pavillons und die auf der Gartenseite errichtete Terrasse mit einer reichen Balustrade. Hohe Baumgruppen umgeben das Haus, und zu seinen Füßen liegt ein kleiner See, auf dem ein Boot mit Ruderern zu sehen ist. Im Schloß wurden eine beachtliche Bücherei und ein Familienarchiv aufbewahrt, das außer den Urkunden aus früheren Jahrhunderten auch den Briefwechsel des Oberpräsidenten Otto von Schwerin mit der Landgräfin von Hessen-Kassel aus dem 17. Jahrhundert enthielt. Der letzte Eigentümer Wildenhoffs, Otto Graf von Schwerin, hat sich als Siedler in Ostpreußen einen Namen gemacht; er schuf auf dem Boden mehrerer ostpreußischer Güter 650 neue Bauernstellen. Er fiel 1945 bei Kämpfen im Weichselbogen.

 

Wir können nur wenige Adelssitze in Ostpreußen nennen, die wie Wildenhoff in 410 Jahren nur zwei Geschlechtern — von Waldburg und von Schwerin — gehört haben.

E. J. Guttzeit

 

Seite 9   Der Stablack / Ein Landschaftsbild. Von Emil Johannes Guttzeit

Skizze

 

Foto: Weit lohnender und abwechslungsreicher als auf der großen Straße war eine Wanderung auf einem Feldweg, an Viehkoppeln, Teichen und Feldern vorbei. — Dieses Bild wurde in Natangen aufgenommen.

 

Foto: Das Stablack-Städtchen Landsberg

Aufn.: Plan und Karte

Mitten im Stablack, südlich der größten Erhebungen liegt in 120 Metern über dem Meeresspiegel die Stadt Landsberg. Der Grund, auf dem sie gebaut wurde, hatte durch einen tief in das Gelände eingeschnittenen Bach, der sich am Südwestrand des Stadtkerns teichartig verbreitert, und einen anderen Teich am Westrand der Stadt eine Art Seen-Zwischenlage. Diese Gewässer dehnten sich im Mittelalter nach Norden zu aus. — Landsberg ist eine alte Stadt, die 1335 ihre Handfeste erhielt. Die links im Bilde sichtbare evangelische Kirche wurde 1367 zum ersten Male genannt, ihr mächtiger Turm überstand alle Brände. In der Mitte des Bildes erkennt man das Rathaus, dessen Kern aus dem Mittelalter stammt. Seine letzte Form erhielt es im 18. Jahrhundert; 1846 erfolgte ein Umbau.

 

Bei manchen Lesern mag der Name Stablack nicht gerade freundliche Erinnerung wachrufen; denn der Truppenübungsplatz Stablack war wegen seines unübersichtlichen, wald- und kuppenreichen Geländes, auch seiner entfernten Lage von der Stadt Pr.-Eylau wegen wenig beliebt. Die neuen Kasernen entschädigten allerdings ein wenig. Bei der Anlage des Truppenübungsplatzes mussten uralte Dörfer und Güter geräumt werden, und alteingesessene Bauern- und Arbeiterfamilien verloren ihre angestammten Höfe und Siedlungen. Selbst die sechshundert Jahre alte Kirche Klein-Dexen ging ein und wurde 1936 militärischen Zwecken dienstbar gemacht.

 

Nach dem Zusammenbruch Ostpreußens sammelten die Sowjetrussen Tausende von Männern und Frauen im Lager Stablack und ließen sie hier misshandeln und elend sterben. So ist der Name Stablack für viele unserer Landsleute auch heute noch mit Bitternis und Trauer, mit Hunger und Tränen, mit Schmach und Tod verbunden. Diese Tatsachen lassen sich nicht verschweigen und vergessen. Glücklicherweise gibt es auch viele Landsleute, bei denen der Name Stablack schönere Erinnerungen wachruft, weil er ihnen die Heimat umschließt. Deshalb wollen wir uns genauer mit ihm beschäftigen.

 

Südliches Natangen und nördliches Ermland

Im Allgemeinen versteht man unter dem Stablack ein Waldgebiet im Kreise Pr.-Eylau; der eine oder der andere denkt an die im Jahre 1936 neugegründete Gartenstadt Stablack, und noch andere verbinden mit dem Namen Stablack den Goida bei Wildenhoff. Der Stablack als Landschaft, als erdgeschichtlicher Raum ist viel größer. Er umfasst das gesamte südliche Natangen; ja, sogar Teile des nördlichen Ermlandes gehören zu ihm. Denn der weite Raum zwischen dem Frischen Haff und dem Mittellauf der Alle, zwischen dem Unterlauf der Passarge und ihrem Nebenfluss Drewenz bis zum Frisching bildet eine geographische Einheit, die Landschaft Stablack.

 

Ihre Oberfläche formte die Eiszeit mit ihren Gletschern, Geschieben aus Erde, Sand und Steingeröll (Moränen genannt) und mit ihren Schmelzwässern, so dass Grund- und Endmoränenlandschaften mit Hochebenen und Höhenzügen, in denen Hügel, Kuppen und Berge, Senken und Schluchten, Seen und Moore, Flüsse und Bäche abwechslungsreich verteilt sind. Von den Grenzen her baut sich der Stablack nach der Mitte zu stufenartig auf und erreicht bei Rositten, Wildenhoff und Orschen Höhen von, mehr als 200 Metern über dem Meeresspiegel; die höchste Erhebung ist der Schloßberg mit 215,5 Metern.

 

Wer die Stablacker Landschaft genauer studiert und erwandert hat, der wird in ihr drei besonders hervortretende Höhenzüge erkannt haben, die sich mit kurzen Unterbrechungen durch den ganzen Raum in westöstlicher Richtung verfolgen lassen. Die beiden nördlichen Höhenzüge streichen fast parallel zueinander und in geringer Entfernung voneinander von Domnau und Pr.-Eylau über Orschen, Wildenhoff, Lichtenfeld, Tiefensee nach Bönkenwalde bzw. nach Stolzenberg. Die dritte südliche Höhenkette verläuft von Schalmey an der Passarge über Bornitt, südwestlich an Mehlsack vorbei über Klaussitten, Workeim, Petershagen, Eichhorn und Worienen und stößt auf den nördlichen Höhenzug auf. Andere kleinere Höhenketten sollen hier nicht genannt werden.

 

Zwischen diesen Höhenzügen erheben sich hochgelegene, meist wenig gewellte Ebenen wie die von Hermsdorf und Stolzenberg, von Hanswalde und Hasselpusch, von Engelswalde-Packhausen, von Steinkerwalde, von Hanshagen und die von Alhrechtsdorf-Borken, Höhenrücken und Ebenen tragen Äcker oder Weiden, Wälder oder Wiesen, Moore und Brüche; sie werden durchfurcht von Flüssen und Bächen; zuweilen sind Seen in sie gebettet, die wie Augen aus dunklem Grün herauslugen. Ich denke an den Langen und Warschkeiter See bei Pr.-Eylau, an den Klaren See, den Eschenteich und Bartelssee im Hochstablack, an den Waldsee bei Orschen, an den Alten und Neuen Fichtenteich im Landsberger Stadtwalde wie an den Tiefensee südlich Zinten.

 

Das pulsierende Leben dabei verraten die vielen hundert Dörfer und Güter und die Städte Domnau, Pr.-Eylau, Landsberg, Zinten, Heiligenbeil und Mehlsack, die an günstigen Geländepunkten entstanden sind und mit ihren land- und forstwirtschaftlichen, technischen und kulturellen Einrichtungen die Kulturlandschaft des Stablack geschaffen haben. Jahrhunderte aber waren nötig, um aus der Naturlandschaft das Bild der Heimat zu formen und zu gestalten, wie wir es kennen und auch heute noch in uns tragen.

 

Namen auf Steinreichtum begründet

Im Hauptkern des Stablack, besonders westlich der Straße Pr.-Eylau - Landsberg, drängen sich die Geschiebemergelkuppen regellos aneinander, so dass besonders im Raume Jerlauken-Rositten eine typische „bucklige Welt entstanden ist. Der 203 Meter hohe Wipfelberg überragt diese Kuppen der Endmoränenzüge. Dazu haben mächtige Blockpackungen die Sande bei Rositten durchsetzt. Es handelt sich um Steinblöcke oder Findlinge skandinavischer Herkunft, die am Rande von gewaltigen Moränen, dem Gesteins- und Geröllschutt der Eiszeit, von aufgestauten Schmelzwassern zusammengeschoben worden sind, so dass die Stablackbewohner von „Steinbergen" sprachen. Er ist bezeichnend, dass der aus dem Prussischen stammende Name Stablack Steinfeld bedeutet (prussisch stabis = Stein, pr. laucks = Acker, Feld). Die Ortsnamen Steinkerwalde, Steinbotten, Stabunken deuten gleichfalls auf den Steinreichtum hin. Und von der Stadt Landsberg galt einst das Sprichwort: „Steinreich, brotarm, Geldnot, dass Gott erbarm!"

 

Seit langem haben die Bewohner den Reichtum des Stablack an Findlingen zu nutzen gewusst. In den Jahren 1913 - 1919 beutete eine hannoversche Firma mehrere Steinbrüche aus. Sie brachte die Steinblöcke mit einer besonders dazu erbauten Kleinbahn nach Wildenhoff und von da an den Bestimmungsort. Neben dieser Firma haben auch Königsberger Geschäftsleute Steine im Stablack brechen lassen. Seit November 1923 führte eine Förderbahn zwischen Arnstein und Sangnitten in die ausgedehnten Klein-Steeger Waldungen, wo gewaltige Blockstreuungen besonders um den Eichenberg und Fuchsberg lagerten. Der Klein-Steeger Steinbruch stand mit dem von Sargen in Verbindung; dessen Steine wurden zunächst nach Schönfeld und von da nach dem Bahnhof Tiefensee geschafft. Als diese Steinfelder 1928 abgebaut waren, begann die Firma Hoffmann und Quednau aus Königsberg mit der Förderung von Steinen in Groß-Steegen. Sie hatte ihre Arbeit im Winter 1927/1928 im Stradicktal bei Domlitten und bei Döllstädt begonnen.

 

Auf diese Weise hat der Stablack viele tausend Kubikmeter Steine geliefert und dadurch zahlreiche Straßen- und Hausbauten ermöglicht. Auch die Versenksteine, die beim Hafenbau in Pillau gebraucht wurden, stammen aus unserem Gebiet. Im Laufe der Zeit wurden die Findlingsblöcke immer seltener, so dass der Abbau im Großen eingestellt werden musste.

 

Blockpackungen und Blockstreuungen gab es fast überall im Stablack, aber nirgends in solchen Mengen wie im Geländedreieck Kupgallen – Kanditten - Lichtenfeld, also nicht weit vom Hauptkerngebiet des Stablack. Bemerkenswerte große Blöcke, auf denen zuweilen eigenartige Linien und Vertiefungen — die Steinadern — eingegraben sind, galten im Volksmund als Opfer- und Teufelssteine wie der im Pohrener Grunde oder der im Omatzatal bei Rehfeld. Besonders schöne Naturdenkmale waren die Findlinge im Park von Domlitten. Beachtliche Blöcke stellte man als Gedenksteine auf wie z. B. den Bismarckstein in Heiligenbeil, das Gefallenendenkmal an der Kirche in Bladiau usw.

 

Verstecke in den Wäldern

Der steingewaltige Stablack war auch reich an Wäldern und Heiden. In alter Zeit sprach man von der „Stablauckschen Wildniss", um das Jahr 1600 noch allgemein von der „Wildnis", und noch heute heißt ein Wald bei Pr.-Eylau die Pr.-Eylauer Heide. Die dichten Waldungen im Hochstablack um den Schloßberg herum hießen kurz der Stablack. Sie boten Geflüchteten oft Unterschlupf und Versteck. Der bekannte Natanger Held Heinrich Monte floh, als ihn seine Stammesgenossen verlassen hatten und seine Sache verloren war, in die „Wildnis", nämlich in den Stablack; er wurde ihm allerdings zum Verhängnis, Ordensfreunde fanden ihn und knüpften ihn an einer Eiche auf. Während der Pestzeit 1709 - 1711 blieben die Stablackdörfer von der Seuche verschont, und in der Franzosenzeit nahmen die dunklen Dickichte des Stablack flüchtige Bauern auf, weil sie der Zwangsarbeit für die Franzosen entgehen wollten.

 

Viele Dörfer und Güter haben in früheren Jahrhunderten von der Landesherrschaft die Erlaubnis gehabt, in der Stablacker Wildnis Bau- und Brennholz zu schlagen und die Hochmeister des Deutschen Ordens wie die preußischen Herzöge und Kurfürsten behielten sich das Recht der hohen Jagd im Stablack vor. Denn mindestens bis ins 16. Jahrhundert hinein war der Stablack reich an Auerochsen, Bären, Elchen, Wildpferden, Hirschen, Wildschweinen und allerlei Kleinwild, auch Federwild.

 

Im Januar 1518 hatte man im Zintischen einen Auerochsen „gespürt". Hochmeister Albrecht befahl, „ihn zu fangen und nebst Hörnern und Klauen nach Königsberg zu bringen". Ob das „Wiltpfert", das der Komtur von Balga im Jahre 1405 dem Hochmeister sandte, aus dem Stablack stammte, ist nicht gesagt. Bären wurden noch im 17. Jahrhundert gejagt; im Jahre 1601 hielt sich der spätere Kurfürst Johann Sigismund, der als großer Jäger bekannt ist, in Friedland auf, als die „großen bahren zu Kreuzburg geschlagen" wurden. Und im Jahre 1610 fing er im Forstbezirk Dinge Bären, die er malen und im „Tafelzimmer oder Bärengemach" des Schlosses Brandenburg am Frischen Haff aufhängen ließ. Nach Lucanus war der abgebildete kleine Bär vierdreiviertel Ellen lang, drei Ellen hoch und wog 876 Pfund, der große Bär, der drei Ellen hoch war, wog sogar 1024 Pfund.

 

Bis vor dem Kriege zog der Elch im Knauter Walde und in der Damerau seine Fährte; der Rothirsch war im Walde Stablack, im Wildenhoffer Forst und in den Waldungen von Steegen vertreten. Damwild war in der Eylauer Heide heimisch. Rehwild und Niederwild wie Hasen, Rebhühner, Fasanen, Enten u. a. kamen in fast allen Jagdrevieren vor.

 

Von den einstigen umfangreichen Forsten sind nur noch wenige Waldungen innerhalb des Stablackraumes übriggeblieben. Sie gehörten zu den Oberförstereien Pr.-Eylau und Födersdorf. Gegen Ende des vorigen Jahrhunderts hatte die Oberförsterei Pr.-Eylau noch nahezu 5000 Hektar Forsten mit den Schutzbezirken Neuendorf, Warschkeiten, Stablack, Wilhelmshöhe, Dinge, Brandenburger Heide, Lauenberg, Schönwalder Heide. Von der Oberförsterei Födersdorf gehörten die Schutzbezirke Damerau, Büsterwald, der Lindenberger Torfbruch und das Rohrbruch Wolitta mit zusammen etwa 1000 Hektar Forstflache zum Stablackgebiet.

 

Spukgestalten bestrafter Junggesellen

Die tiefen, dunklen Waldbestände Stablack wurden in alter Zeit von den Bewohnern gemieden, zuweilen sogar gefürchtet. Nach verbreitetem Aberglauben hausten im Stablack Hexen, Teufel und Geister. Herta Grudde aus Beisleiden hat mehrere Sagen und Märchen aus dem Stablack gesammelt, in denen der geheimnisvolle und von Geistern erfüllte Stablack eine Rolle spielt.

 

Kehren wir nun noch einmal zu der reizvollsten und eindrucksvollsten Landschaft des Stablack zurück! Es ist das Gebiet bei Wildenhoff im Kirchspiel Kanditten. Man meint, in einer mitteldeutschen Gebirgsgegend zu sein. Der sagenumwobene Goida, ein fast kreisrunder Mischwald, hebt sich wie ein dunkles Bergmassiv aus dem umliegenden Gelände heraus. Der Schloßberg fällt nach Osten zu dem unmittelbar vor ihm liegenden Klaren See und zum Muschenkenbruch, dem größten Hochmoor des Stablack, steil ab. Braune und braungrüne Torfmoose, Wollgras, Moosbeere und verstreut stehende Krüppelkiefern, die viele Seitenwurzeln haben und häufig von Astmoosen besiedelt sind, kennzeichnen die Pflanzenwelt des Muschenbruchs, das nach Osten und Westen mit Birken, Erlen und Fichten einen Bruchwald bildet. Der dreiviertel Kilometer lange Klare See ist der Rest eines früher ausgedehnten, jetzt vertorften Staubeckens zwischen den Moränenrücken. In dieser urwüchsigen Landschaft liegt das uralte Ampunden, das spätere Wildenhoff. Seiner wird in einem besonderen Artikel gedacht.

 

Seite 10   Schluss von Seite 7

SCHLESWIG-HOLSTEIN

Vorsitzender der Landesgruppe Schleswig-Holstein: Fritz Schröter, Kiel, Holstenstraße 46 II.

 

Elmshorn. Auf der letzten Monatsversammlung, die trotz der Hitze gut besucht war, gab der 1. Vorsitzende, Behrendt, die Namen und Anschriften der jetzt aus der Heimat nach Elmshorn gekommenen Landsleute bekannt. Er wies darauf hin, dass bei der nächsten Monatsversammlung am 7. August die letzten Anmeldungen zur Busfahrt an die Ostsee entgegengenommen werden. Landsmann Eidinger sprach über das Thema „Ostpreußen, seine Landschaft, seine Menschen und seine Bauten".

 

HAMBURG

Vorsitzender Landesgruppe Hamburg: Hans Kuntze, Hamburg-Billstedt, Schiffbeker Weg 168. Telefon 73 33 49: Geschäftsstelle: Hamburg 13, Parkallee 86. Telefon 45 25 41/42: Postscheckkonto Hamburg 96 05.

 

Bezirksgruppenversammlungen

Es wird gebeten, zu allen Versammlungen die Mitgliedsausweise mitzubringen.

 

Wandsbek: Im Juli und August finden keine Heimatabende statt. Am Sonntag. 18. August, unternehmen wir einen Tagesausflug mit Reisebus in die Holsteinische Schweiz. Abfahrt 7 Uhr morgens vom Gewerkschaftshaus. Rückkehr am späten Abend. Teilnehmeranmeldungen erbittet baldigst unter gleichzeitiger Überweisung des Fahrgeldes von 5,50 DM pro Person der Bezirksgruppenleiter Herbert Sahmel, Hamburg 26, Burggarten 17. Es können auch Landsleute aus anderen Hamburger Bezirksgruppen sowie Gäste teilnehmen. Anmeldeschluss ist der 5. August.

 

Bergedorf: Sonntag, 11. August. Sommerausflug mit Bus. Abfahrt 8.30 Uhr vom Mohnhof in Richtung Pötrau bei Büchen. Unterwegs Besichtigung des Stauwerkes Geesthacht und des Webereibetriebes „Hof Kapkeim" in Lauenburg. Soweit Plätze vorhanden, können auch Gäste an der Fahrt teilnehmen. Der Preis pro Person beträgt 2,75 DM, der bei Anmeldung bei Landsmann Franz Schauka, Bergedorf, Am Bundesbahnhof 17, zu entrichten ist.

 

Altona, Elbgemeinden Harburg-Wilhelmsburg: Im Juli und August finden keine Monatsversammlungen statt.

 

Fuhlsbüttel: Dienstag. 6. August, 20 Uhr. Monatszusammenkunft im Landhaus Fuhlsbüttel, Brombeerweg 1.

 

Kreisgruppenversammlungen

Insterburg: Sonnabend. 3. August, in der Alsterhalle, An der Alster 83, um 20 Uhr. Besprechung über Ausflug.

 

Lyck: Sonntag, 28. Juli. Ausflug zum Forsthaus bei Ahrensburg. Der Ausflugsort ist zu erreichen mit der U-Bahn Walddörferbahn bis Ahrensburg-Ost. Am Bahnhof Ahrensburg-Ost treffen sich die Lycker um 13.30 Uhr und wandern gemeinsam zum Forsthaus. — Die für die 3. August vorgesehene Veranstaltung fällt aus.

 

Jugendgruppen

Die Veranstaltungen der Jugend- und Kindergruppen fallen während der großen Ferien aus.

 

Am Sonntag. 28. Juli, soll unser Lager in Amelinghausen in würdiger Form seinen Ausklang finden. Wir laden dazu die Eltern und alle anderen Landsleute herzlich ein. Fahrmöglichkeit mit Bus ab ZOB Hamburg, 8 Uhr. Ankunft Amelinghausen 10.30 Uhr, Rückfahrt 19 Uhr ab Amelinghausen. Ankunft Hamburg 21.30 Uhr. Sonntagsrückfahrkarten 6,-- DM

 

Seite 10   Wir gratulieren …

zum 98. Geburtstag

am 22. Juli 1957, Frau Elisabeth Gerber, aus Kuckerneese, Kreis Elchniederung, jetzt bei ihrem Sohn, Rechtsanwalt Erich Gerber, in Regenstauf bei Regensburg, Krammetsbuckel.

 

zum 95. Geburtstag

am 15. Juli 1957, Frau Friederike Milewski, geb. Orlowski, aus Borschimmen, Kreis Lyck. Sie ist durch ihre Tochter Frieda Nikulka, Finkenwerder, Lachsdrift 39, zu erreichen.

 

am 20. Juli 1957, Steinsetzmeister Johann Grimm aus Jorksdorf, Kreis Labiau, wo er als Tiefbauunternehmer tätig war. Er wohnt jetzt bei seiner Tochter ins Flensburg, Flurstraße 24. Am Zeitgeschehen nimmt er lebhaften Anteil; gern erzählt er aus seiner Jugendzeit in einer Ausführlichkeit und unter Angabe von Daten und Namen, als läge diese Zeit nicht fast 75 Jahre zurück, sondern als hätte er alles erst vor wenigen Jahren erlebt.

 

zum 94. Geburtstag

am 15. Juli 1957, Frau Auguste Kallweit, aus Falkenreut, Kreis Insterburg, jetzt bei ihrer Tochter Anna Schwarz in Steinfeld, Kreis Vechta, Oldenburg.

 

zum 89. Geburtstag

am 21. Juli 1957, Frau Heinriette Langanke, aus Wachau, Kreis Sensburg. Die Jubilarin lebt mit ihren Kindern — bis auf ihre Tochter Emma Hübner, die jetzt in Bad Schwartau, Kreis Eutin, Clevertannen Nr. 4, wohnt — noch in dei Heimat. Frau Hübner besuchte ihre Angehörigen vor wenigen Wochen in Masuren.

 

zum 87. Geburtstag

am 25. Juli 1957, Landsmann Gustav Böhm, aus Pilonen, Kreis Wehlau, jetzt in Hamburg-Garstedt, Memeler Straße 9, bei Dehler.

 

zum 85. Geburtstag

am 26. Juni 1957, Landwirt Julius Thimm, aus Workeim, Kreis Heilsberg, jetzt bei seiner Tochter, Frau Stehr, in Herford, Auf der Freiheit 7.

 

(ohne Datum) dem Bauern Gustav Korth, aus Neu-Dollstädt, Kreis Pr.-Holland, jetzt in Löllbach, Kreis Bad Kreuznach. Seinen Geburtstag feiert er im Kreise seiner Kinder.

 

am 21. Juli 1957, Fleischermeister und Viehhändler Gustav Koralus, aus Kanthausen, Kreis Gumbinnen, jetzt in (24b) Burg in Dithmarschen, Bahnhofstr. 6.

 

am 23. Juli 1957, Eisenbahn-Oberschaffner a. D. Matthes Braun, aus Ebenrode, Schmiedestr. 5, jetzt in der sowjetisch besetzten Zone. Er ist durch Familie Bajorat, (20a) Stadthagen, Angerstr. 5, zu erreichen.

 

am 23. Juli 1957, Frau Bertha Krause, aus Königsberg, Hindenburgstraße 37, jetzt bei ihrem Sohn in Elmshorn, Blücherstraße 20.

 

zum 84. Geburtstag

am 19. Juli 1957, Landsmann Hugo Wittrock, aus Königsberg, Orselnstraße 4, ehemals Oberbürgermeister in Riga, jetzt in Lübeck, Curtiusstraße 3/5.

 

am 20. Juli 1957, Postbetriebsassistent i. R. Gustav Neumann, aus Tilsit, jetzt in Peine, Ernst-Reute-Straße 20.

 

am 23. Juli 1957, Oberstleutnant a. D. Arnold Retzlaff, aus Theerwisch, Kreis Ortelsburg, jetzt in Lenggries, Oberbayern, Am Reiterbach 9a. Von 1903 bis 1906 gehörte der Jubilar der Gesandtschaftsschutzwache Peking an; von 1911 bis 1914 war er Chef der Marine-Pionier-Kompanie Tsingtau. Den Ersten Weltkrieg machte er an der Ost- und an der Westfront mit. Gegen Ende des Ersten Weltkrieges war er als Stabsoffizier der Pioniere bei der Heeresgruppe Falkenhayn in der Türkei. Auch im Zweiten Weltkrieg tat der Jubilar Dienst in hohen Stabsstellen. Er ist Inhaber des EK I und II.

 

zum 83. Geburtstag

am 10. Juli 1957, Landsmann Julius Linck, aus Königsberg, jetzt in Osnabrück, „Haus Ledenhof". Der Jubilar war viele Jahre bei der Firma Gebrüder Siebert tätig.

 

am 14. Juli 1957, Landsmann Adolf Guth, aus Groß-Hanswalde, jetzt in Lüllau Nr. 8 über Buchholz, Kreis Harburg.

 

am 21. Juli 1957, Wasserstraßendirektor i. R. Kurt Ziegler, ehemals Insterburg und Königsberg, jetzt in (21a) Bielefeld, Ehlentruper Weg 87. Der Jubilar war u. a. der Erbauer der Uferschutzwerke vor dem Seebad Cranz und des Masurischen Kanals.

 

am 21. Juli 1957, Witwe Berta Blumenthal, geb. Schröder, aus Hoppendorf, Kreis Pr.-Eylau, jetzt bei ihrem Schwiegersohn Karl Brosien in Flensburq, Brixstr. 5.

 

am 24. Juli 1957, Witwe Emilie Laucht, geb. Goerke, aus Pillau I, Sudermannstr 45, jetzt im Altersheim Schenefeld über Itzehoe, Kreis Steinburg. Ihr 1938 in Pillau verstorbener Ehemann Friedrich Wilhelm Laucht, war viele Jahre Musiker im Kriegerverein.

 

zum 82. Geburtstag

am 24. Juli 1957, Frau Doris Droß, geb. Frey, aus Gumbinnen, Witwe des Konditoreibesitzers Droß. Sie wohnt jetzt bei ihrer Tochter und ihrem Schwiegersohn, Oberingenieur Paul Jaentsch, Regensburg, Bayern, Brunhildstraße 7.

 

am 28. Juli 1957, Frau Auguste Neumann, aus Königsberg, Maybachstraße 27, jetzt bei ihrer Tochter Charlotte Jaensch in der sowjetisch besetzten Zone. Ihr Ehemann verstarb im vergangenen Jahr kurz nach seinem 82. Geburtstag. Zu erreichen ist die Jubilarin durch ihre Tochter Erna Borowski, Lörrach, Baden, Baslerstr. 9b.

 

zum 81. Geburtstag

am 21. Juni 1957, Frau Katharina Liedtke, aus Königsberg, Yorckstraße 29, jetzt in Berlin-Steglitz, Zimmermannstraße 7.

 

am 10. Juli 1957, Gutsbesitzer Heinrich Boehm, aus Possindern, Samland, jetzt in Wullsbüll, Kreis Flensburg.

 

am 16. Juli 1957, Landsmann Albert Schulz, aus Trömpau, Kreis Königsberg, jetzt in Lübeck, Robert-Schumann-Weg 11.

 

am 21. Juli 1957, Zimmermann Hermann Soult, aus Goldbach, Kreis Wehlau, jetzt mit seiner Tochter und zwei Schwestern in Aachen, Illenauer Allee 1.

 

zum 80. Geburtstag

am 20. Juli 1957, Frau Anna Mattern, geb. Paulini, aus Drengfurth, Kreis Rastenburg, jetzt bei ihrer Tochter Margarete Bergner in Osterwanne, Kreis Land Hadeln.

 

am 21. Juli 1957, Landsmann Oskar Neudenberger, aus Allenstein, Kurze Straße 4, jetzt in (20a) Sittensen, Kreis Bremervörde. Er war Hauptvertreter der Klavierfabrik Pfeiffer, Königsberg, und als Musikvirtuose in Südostpreußen allgemein bekannt.

 

am 21. Juli 1957, Landsmann Emil Behrend, aus Palmnicken, jetzt in Berlin N 20, Grüntaler Str. 85. Er ist das älteste Mitglied der Gruppe Samland-Labiau in Berlin. Mit seinem „Malchen" besucht er regelmäßig die Veranstaltungen seines Heimatkreises. Die Gruppe gratuliert herzlich.

 

am 23. Juli 1957, Frau Marie Werner, geb. Jonulat, aus Gumbinnen, Goldaper Straße 105, jetzt bei ihrer Tochter Minna Ziegler in Zeven, Richtweg 2.

 

am 24. Juli 1957, Oberstleutnant a. D. Hans Franzki, aus Königsberg, jetzt mit seiner Tochter in Hannover, Stolzestr. 12. Er war Geschäftsführer des Gesamtverbandes evangelischer Kirchengemeinden der Stadt Königsberg.

 

am 25. Juli 1957, Frau Marie Ruske, geb. Hinz, aus Groß-Karschau, jetzt in Soltau, Hannover, Wiesenstraße 8.

 

am 26. Juli 1957, Landsmann Gottfried Knorr, geboren in Hoppendorf, Kreis Pr.-Eylau. Er war Wein- und Spirituosenkaufmann in Königsberg. Seine Ehefrau Theresia verstarb im Dezember 1956. Anschrift: Kreisaltersheim Westerstede i. O.

 

am 27. Juli 1957, Frau Martha Rosenbaum, geb. Kawald, aus Lewitten, Kreis Pr.-Eylau, jetzt bei ihrem Sohn, Bauer Kurt Rosenbaum, in Bekmünde, Post Heiligenstedten über Itzehoe, Holstein.

 

am 30. Juli 1957, Lotse i. R. Arthur Wendt, aus Pillau, jetzt mit seiner Ehefrau, die am 18. Juli 1957, ihren 79. Geburtstag feiern konnte, in Essen, Messingsgarten Nr. 12. Landsmann Wendt begann als Schiffsjunge seine Laufbahn; er fuhr bis 1905 auf großen Segelschiffen um die Welt. In Pillau machte er sein Steuermanns- und Kapitänspatent. 1906 wurde er Lotse in Pillau. Diesen Posten behielt er bis zu seiner Pensionierung im Jahre 1929. Das Ehepaar, das am 11. Oktober 1957, seine Goldene Hochzeit feiern konnte, würde sich über Lebenszeichen ehemaliger Bekannter freuen.

 

zum 75. Geburtstag

am 8. Juli 1957, Frau Marie Schulz, geb. Wrobel, aus Neidenburg, Kölner Straße 3, jetzt mit ihrer Tochter Margarete Boehm in Walldorf, Hessen, Flughafenstraße 92 S.

 

am 17. Juli 1957, Oberst a. D. Fritz Hoffmann, geboren in Worgillen, Kreis Insterburg, jetzt in Lübeck, Schillstraße 2/4. Landsmann Hoffmann war Taubstummen-Oberlehrer in Rößel und Königsberg. Im Ersten Weltkrieg wurde er dreimal verwundet und im Jahre 1934 als Hauptmann reaktiviert. Er war zuletzt Kommandeur der Kf -Park-Tr. beim stellvertretenden Generalkommando I. A. K. in Königsberg. Sein dritter Sohn Wolfgang ist seit 1945 bei Stettin (Feldpostnummer 10 472 c Lg. Pa. Berlin) vermisst. Wer kennt sein Schicksal?

 

am 20. Juli 1957, Frau Ida Duscha, aus Osterode, Blücherstraße 3, dann Hindenburgstraße, jetzt in Uetersen, Holstein, Am alten Sportplatz 24.

 

am 20. Juli 1957, Landsmann Karl Dreßler,  aus Königsberg, Kneiphöfsche Langgasse 8, jetzt in Lübeck, Ziegelstraße 28a.

 

am 20. Juli 1957, Frau Helene Linck, verw. Jansson, geb. Krause, aus Königsberg, jetzt bei ihrer Tochter Hildegard Dannenberg in Fulda, Am Heiligenfeld 26. Der Vater der Jubilarin hatte früher im Löbenicht eine Braunbierbrauerei.

 

am 27. Juli Frau 1957, Frida Mollowitz, geb. Hoelzler, aus Königsberg, Thaerstraße 11, jetzt in Braunschweig, Gudrunstraße 36. Ihr Sohn, Dr. G. Mollowitz, lebt heute in Köln-Braunsfeld, Kitschburger Straße 233a.

 

Goldene Hochzeiten

Ihre Goldene Hochzeit feierten am 6. Juli 1957, die Eheleute Franz Albrecht und Frau Maria Albrecht, geb. Wittke, aus Kirpehnen, Samland, jetzt in Assel-Barnkrug, Baracke vor der Bleifabrik. Der Jubilar war über zwanzig Jahre auf dem Rittergut Kirpehnen tätig, dann arbeitete er von 1933 bis zum Kriegsende in Groß-Blumenau, zuletzt als Vorarbeiter. Von den fünf Söhnen des Ehepaares kamen zwei aus dem letzten Krieg nicht zurück, eine Schwiegertochter verhungerte mit ihren sechs Kindern im sowjetisch besetzten Ostpreußen. Neun Enkelkinder sind noch am Leben, ebenso die einzige Tochter, bei der das Ehepaar seit 1947 lebt.

 

Landsmann Max Schlinsog und seine Ehefrau Gertrud, aus Werndorf, jetzt in Darmstadt, Hessen, Riedeselstr. 43b, feierten am 16. Juli 1957, das Fest der Goldenen Hochzeit. Der Jubilar war viele Jahre hindurch Kantinenwirt der Feste Boyen in Lötzen.

 

Postbetriebswart a. D. Franz Schäfer und seine Ehefrau Maria Schäfer, geb. Guttmann, aus Insterburg, Memeler Straße 10, jetzt in Kiel, Schlieffen-Allee Nr. 2, bei ihrer Tochter Anna Marquardt, feiern am 22. Juli 1957, ihre Goldene Hochzeit. Am 24. Juli 1957, vollendet der Jubilar sein 78. Lebensjahr.

 

Landsmann Albert Gerlach und seine Ehefrau Anna Gerlach, geb. Schneidereit, aus Tilsit, Hohe Straße 13, feiern am 23. Juli 1957, ihre Goldene Hochzeit. Die Eheleute wohnen jetzt in der sowjetisch besetzten Zone und sind durch ihren Sohn Artur, (14b) Vaterstetten bei München, Arnikastraße 399, zu erreichen. Am 12. Juni 1957, konnte Landsmann Gerlach seinen 75. Geburtstag begehen.

 

Landsmann Michael Klesz und seine Ehefrau Auguste Klesz, geb. Gleich, beide geboren in Langendorf, Kreis Sensburg, getraut in der Kirche zu Aweyden, Sensburg, feiern am 24. Juli 1957, ihre Goldene Hochzeit. Bis zum 17. Januar dieses Jahres wohnten die Eheleute mit ihrer Tochter auf ihrem Grundstück in Mertinsdorf, Kreis Sensburg, dann wurden sie ausgesiedelt und kamen nach Ostwestfalen, wo ihre drei Söhne leben. Ihr Sohn Walter hat ihnen in seinem neuerbauten Häuschen in Schnathorst, Kreis Lübbecke, eine Wohnung ausgebaut. Im Kreise ihrer Kinder werden sie hier nach langen Jahren der Trennung ein besinnliches Fest feiern.

 

Am 26. Juli 1957, feiern die Eheleute Hermann Makowski und Frau Frieda Makowski, geb. Scheffler, im Beisein ihrer Kinder, Enkel und Geschwister das Fest der Goldenen Hochzeit. Landsmann Makowski war von 1905 bis 1921 als Lehrer an der Volksschule Canditten, Kreis Pr.-Eylau, darauf bis 1935 im Nachbardorf Sangnitten und bis 1945 an der Volksschule Spannegeln, Kreis Labiau, tätig. Das Ehepaar wohnt jetzt in (16) Goddelsheim über Korbach.

 

Jubiläen

Postbetriebsassistent Reinhold Herold, ehemals tätig gewesen an den Postämtern Allenstein, Hagenau, Kreis Mohrungen und Mohrungen, jetzt beim Postamt Hattingen, Ruhr, konnte am 8. Juli 1957, sein vierzigjähriges Dienstjubiläum begehen. Anschrift: Hattingen, Oststr. 10.

 

Landsmann Otto Höhne, Polizeiobermeister der Kreispolizeibehörde in Dortmund, ehemals Königsberg, Buddestr. 36, begeht am 24. Juli 1957, sein vierzigjähriges Dienstjubiläum. Er wohnt mit seiner Ehefrau Charlotte in (21b) Castrop-Rauxel, Wartburgstraße 130.

 

Prüfungen

Wilfried Manthei, zweiter Sohn des ehemaligen Schloßberger Kreisamtmanns Fritz Manthei, hat die erste juristische Staatsprüfung bestanden. Anschrift: Bonn, Neefestraße 9.

 

Sabine Schupp, Tochter des Bankoberinspektors Walter Schupp, aus Königsberg, jetzt in Augsburg, Neidhartstraße 11, bestand am Stetten-Institut, Realgymnasium zu Augsburg, das Abitur.

 

Dr. med. Udo Eberhard Botho Klein, Sohn des Brandenburger Lehrers Arthur Klein und seiner Ehefrau Marta Klein, geb. Kendelbacher, bestand das medizinische Staatsexamen mit der Note „sehr gut". Er ist jetzt Medizinal-Praktikant an der Universitätsklinik Hamburg - Eppendorf. Anschrift: Hamburg-Garstedt, Niendorfer Straße 13.

 

Lothar Schulz, Sohn des Hauptlehrers Franz Schulz, aus Ulleschen, Kreis Neidenburg, jetzt in Großgründlach, Kreis Fürth i. B., bestand das Abitur an der Ohm-Oberrealschule zu Erlangen.

 

Christel Stragies, Tochter des Tischlermeisters und Bildhauers Stragies, aus der Saugener Gegend (Memelland), jetzt in Hilden (Rheinland), Gerresheimer Straße 15, bestand vor der Handwerkskammer in Düsseldorf die Prüfung als Schneidermeisterin.

 

Hanns-Jürgen Papendick, Sohn des Schulrats a. D. Papendick, aus Gerdauen, jetzt in Seesen am Harz, Talstraße 57 I, bestand an der Universität Hamburg das Staatsexamen für das Höhere Lehramt in den Fächern Physik, Mathematik und Leibeserziehung.

 

Alfred Sager, Sohn des Landwirts Gustav Sager, aus Großgarten, Kreis Angerburg, jetzt in Hamburg-Bahrenfeld, Holstenkamp, Kolonie Sorgenfrei 129, bestand an der Hamburger Universität seine Erste Lehrerprüfung.

 

Brigitte Ciesla, aus Ortelsburg, Wienerstr. 29b. Tochter von Frau Anna Rix, verw. Ciesla, hat nach Studien in Zürich und Göttingen, das medizinische Staatsexamen mit „gut“ bestanden und zum Dr. med. mit dem Prädikat „sehr gut“ promoviert. Anschrift: Berlin SW 61, en und zum Dr. med. mit dem Prädikat „sehr gut" promoviert. Anschrift: Berlin SW 61, Großbeerenstraße 21.

 

Landesoberbaurat Fritz Hakelberg, Bochum, Sohn des Straßenbaumeisters und Bauunternehmers Friedr. Hakelberg, aus Ebenrode, promovierte an der Technischen Hochschule zum Dr.-Ing. mit „gut". Dr.-lng. Hakelberg war bei der Straßenbauverwaltung Ostpreußen tätig. Seit seiner Rückkehr aus siebenjähriger Kriegsgefangenschaft wurde ihm bei der Straßenbauverwaltung Westfalen-Lippe die Betreuung der klassifizierten Straßen im westfälischen Industriegebiet zusammen mit der Planung und Bauausführung des neuen Ruhrschnellweges (Autobahn des Industriegebietes) übertragen.

 

Ursula Meyer, Tochter des Lehrers Ernst Meyer und seiner verstorbenen Ehefrau Elisabeth Meyer, geb. Thieler, aus Lengfriede, Kreis Ebenrode, hat in Kassel die Prüfung als Bilanzbuchhalterin bestanden. Anschrift: Marburg, Lahn, Gartenstraße 2.

 

Mathes Löffler, Sohn des in Tilsit verstorbenen Gerichts-Assessors Harry Löffler und seiner Ehefrau Editha Löffler, geb. Meyer, verw. Philipp, hat am Gymnasium zu Gießen das Abitur bestanden. Anschrift: Marburg, Lahn, Ortenberg 4.

 

Hansjoachim Parczanny, Sohn des Lehrers Bruno Parczanny, aus Traussau, Samland, jetzt in (13a) Hof/S., Moltkestraße 25, bestand die Meisterprüfung im Friseurhandwerk vor dem Prüfungsausschuss der Handwerkskammer in Bayreuth.

 

Hans-Joachim Teschner, Sohn des Tierarztes Anton Teschner aus Dittrichswalde, Kreis Allenstein, jetzt in Wardböhmen über Soltau, Lüneburg, hat die Prüfung als Schreinermeister mit „gut" bestanden. Hans-Joachim Teschner wohnt in Düsseldorf X, Blücherstraße 4/6 (Kolpinghaus).

 

Rest der Seite: Wir hören Rundfunk

 

Seite 11   Eine staatspolitische Aufgabe:

Erhaltung des ostdeutschen Bauerntums

Das ostvertriebene Landvolk demonstrierte in Hamm

Foto: Trakehner Stuten mit ihren Fohlen, ist auf diesem Bild gut eingefangen. Die weitausgreifende, federnde Bewegung der Pferde ist auf diesem Bild gut eingefangen. Aufnahme: Dargel-Foto

 

Wenn es darum ging, auf einer großen Protestkundgebung des heimatvertriebenen Landvolks das Schicksal der von Haus und Hof vertriebenen Bauern wieder einmal in das Blickfeld der Öffentlichkeit zu bringen, so hat diese Aufgabe die Protestkundgebung in Hamm am 16. Juni voll erfüllt! Wohl niemand konnte voraussagen, dass 20 000 ostvertriebene Bauern zu dieser Kundgebung zusammenströmen würden und dass sich die große Versteigerungshalle in Hamm, die über 5000 Personen fasst, als vollkommen zu klein erweisen würde. So konnten leider viele Tausende nicht unmittelbar an der Veranstaltung teilnehmen, sondern mussten in den Nebenräumen der Halle und im Freigelände den Vorträgen lauschen. Wer die Bedeutung dieser gewaltigen Zahl von Teilnehmern recht ermessen will, dem sei in Erinnerung gebracht, dass der Westfälisch-Lippische Landwirtschaftsverband besonders stolz war, als er vor zwei Jahren aus der gesamten Landwirtschaft Westfalens und Lippes 20 000 Mann auf die Beine brachte, eine Zahl, die die westfälisch-lippische Landwirtschaft auf einer Bauernversammlung noch niemals auch nur annähernd erreicht hatte. Man kann also wohl sagen, dass die Versammlung ihre Aufgabe voll erfüllte, mit dem Märchen aufzuräumen, dass die ostvertriebenen Bauern kein Interesse mehr an einer Ansiedlung haben.

 

Im Mittelpunkt der Tagung standen die Referate des Vorsitzenden des Landesausschusses „Heimatvertriebenes Landvolk", Landwirt Ferdinand Steves, Düsseldorf, sowie des zweiten Vorsitzenden des Landesausschusses „Heimatvertriebenes Landvolk", Landwirt Franz Weiß, Lippstadt.

 

Landwirt Ferdinand Steves

rief die gesamtdeutsche Öffentlichkeit dazu auf, die ernste politische Bedeutung des Schicksals der von Haus und Hof vertriebenen Bauern zu erkennen, und er wandte sich auch an die einheimische Landwirtschaft mit der Forderung einer verständnisvollen Zusammenarbeit mit dem heimatvertriebenen Landvolk. Das bei aller Anerkennung der schwierigen Arbeit der Siedlungsbehörden, Siedlungsgesellschaften und der G. F. K. bisher erzielte unzureichende Siedlungsergebnis sei in den letzten Monaten durch die geplante Auflösung der Siedlungsämter und die unzureichende Mittelbereitstelllung fast zum Erliegen gekommen. Es sei daher Aufgabe der Bundes- und Landesregierung, zweckdienliche Maßnahmen zur Erhaltung der etwa 10 000 vertriebenen Bauernfamilien in Nordrhein-Westfalen zu ergreifen, von denen bisher nur etwa 11 Prozent, und dazu überwiegend nur auf Nebenerwerbsstellen, angesetzt werden konnten. Während die Bundesregierung einen langfristigen Siedlungsplan erstellt, beabsichtigt die Landesregierung von Nordrhein-Westfalen statt einer beschleunigten und verstärkten Durchführung der Bodenreform die Auflösung der Siedlungsämter, die der Motor für die Erfassung des Bodenreformlandes waren. Seitdem dieser Plan bekannt wurde, sei die freiwillige Landabgabe zum Stillstand gekommen. Deshalb müsse der Landanfall aus der Bodenreform durch die Gewährung einer angemessenen Entschädigung, aber auch durch Zwangsmaßnahmen gegen die Nichtabgabewilligen verstärkt und vom großbäuerlichen Besitz eine progressive Landabgabe gefordert werden, und es müssten ferner Öd- und Rodeland sowie die abgebauten Braunkohleflächen kultiviert werden.

 

Die in einzelnen Kreisen laufende Agrarstrukturuntersuchung müsse mit dem Ziele der Erwerbung von auslaufenden Betrieben und anderen Objekten auf Rentenbasis verstärkt werden. Franz Steves wies darauf hin, dass von etwa 25 000 Hektar aufgesiedelten Landes die Heimatvertriebenen nur etwa 7000 Hektar zugeteilt erhalten haben und forderte daher eine gerechte Verteilung des Siedlungslandes im Sinne der gesetzlichen Bestimmungen. Auf dem freien Grundstücksmarkt sei durch den Ankauf von Land zu Phantasiepreisen ein Preischaos eingetreten, das die Beschaffung von Siedlungsland geradezu unmöglich macht. Die Errichtung einer Zentralstelle zur planvollen Lenkung des Landbedarfs sei daher eine zwingende Notwendigkeit.

 

Nordrhein-Westfalen müsse im Wege der Umsiedlung Hunderttausende von Heimatvertriebenen aus den anderen Ländern und über 40 Prozent der Sowjetzonenflüchtlinge aufnehmen, so dass zurzeit in Nordrhein-Westfalen über ein Viertel aller Vertriebenen und Flüchtlinge untergebracht sind. Da in Nordrhein-Westfalen die Siedlungsmöglichkeiten sehr beschränkt sind, müsse die Ansetzung heimatvertriebener Landwirte aus Nordrhein-Westfalen in den anderen Ländern durchgeführt werden. Das umso mehr, als durch Kultivierung der Ödländereien in Niedersachsen und Landgewinnung im Küstengebiet sich unausgeschöpfte Möglichkeiten zur Erschließung landwirtschaftlicher Kulturflächen bieten.

 

Ferdinand Steves verwies mit Nachdruck auf das leuchtende Beispiel Hollands, das durch Eindeichung der Zuider-See 220 000 Hektar besten Boden erschlossen hat. Dafür habe das kleine Holland gegen vier Milliarden Mark aufgewendet, obwohl es keine heimatvertriebenen Bauern unterzubringen hatte. Im Bundesgebiet dagegen wurde in acht Jahren für die bäuerliche Siedlung insgesamt eine Milliarde aufgewendet. In diesem Zusammenhang zitierte Steves die Stellungnahme eines der besten Kenner der Ödlandkultivierung, Professor Könekamp, der die Unterlassung der Kultivierung Tausender Hektar Ödlandes als ein geschichtliches Versagen infolge Mangels an gutem Willen und politischen Weitblickes bezeichnet hat. Es sei bedauerlich, dass Bundesminister Lübke bis jetzt die Bundesregierung und die Länder zur Ödlandkultivierung und zur Landgewinnung an der Küste in ausreichendem Ausmaß nicht bewegen konnte. Durch dieses verständnislose Verhalten der Länderregierungen wird die Urbarmachung der Ödländereien — besonders in Niedersachsen — und damit die Möglichkeit zur Ansetzung Tausender heimatvertriebener Bauern verhindert.

 

Das Lastenausgleichsgesetz bezeichnete Ferdinand Steves als völlig ungenügend und verwies dabei auf die Benachteiligung der Heimatvertriebenen gegenüber den Besatzungsgeschädigten, die außer einer jährlichen Nutzungsentschädigung ihren Schaden zum vollen Verkehrswert ersetzt erhalten.

 

Mit besonderem Nachdruck verwahrte sich Steves gegen Äußerungen westdeutscher Verzichtspolitiker, die nicht berufen und berechtigt seien, über das Schicksal der ostdeutschen Gebiete zu befinden. Im Namen des heimatvertriebenen Landvolks erklärte er feierlich, dass es nie auf die Rückgabe der verlorenen Heimat und der geraubten Scholle verzichten wird.

 

Am Schluss seiner Rede appellierte Steves an die Bundesregierung, an die Länderregierungen und an die einheimische Landwirtschaft, die Frage der Erhaltung des heimatvertriebenen Landvolkes als staatspolitische Aufgabe zu erkennen und durch eine beschleunigte Eingliederung das ostdeutsche Bauerntum vor dem Untergang zu retten.

 

Landwirt Franz Weiß

zeichnete in seiner Rede mit ergreifenden Worten das harte Los der ehemals selbständigen ostdeutschen Bauern, die heute zu einem großen Teil irgendwo als Hilfsarbeiter tätig sein müssen und dadurch zum Flugsand im politischen Raum werden. Er klagte die einheimischen Landwirtschaftsverbände des mangelnden Verständnisses an, die ihre ostdeutschen Berufskollegen nicht als gleichberechtigt anerkennen und im Kampf um die Erhaltung des ostdeutschen Bauerntums versagt haben.

 

Erschütternd sei die Bilanz der Eingliederung der ostdeutschen Bauern in den vergangenen zwölf Jahren. Von rund 650 000 heimatvertriebenen Bauernfamilien wurden im Bundesgebiet erst 14 200, das sind 2,5 Prozent voll eingegliedert und 76 000 auf Nebenerwerbsstellen angesetzt. Aber auch viele der auf Vollbauernstellen mit unzureichenden Mitteln Angesetzten befinden sich durch die Auswirkungen der drei letzten schlechten Erntejahre in einer gefährlichen Lage, die außer einer Ernteschadenhilfe weitere Maßnahmen erfordert. Nebenerwerbssiedlungen seien nur Notbehelf, um die bäuerliche Substanz und den bäuerlichen Nachwuchs zu erhalten. Gerade dieser Frage der Erhaltung des bäuerlichen Nachwuchses kommt eine staatspolitische Bedeutung zu, weil sie bei der Wiederbesiedlung des deutschen Ostens eine entscheidende Rolle spielen wird.

 

Der Redner klagte verschiedene Planungsstellen der absichtlichen Verhinderung der Nebenerwerbssiedlung an und nannte dabei besonders den Ruhrsiedlungsverband. Gewiss erschweren die steigenden Bodenpreise und Baukosten die Finanzierung der Nebenerwerbssiedlungen und erfordern so hohe Eigenleistungen — nämlich bis zu 10 000 DM —, dass die Ansetzung kinderreicher Familien geradezu unmöglich wird.

 

Als schreiende Ungerechtigkeit bezeichnete der Redner die Entschädigung der heimatvertriebenen Bauern gegenüber den Besatzungsgeschädigten. Die verdrängten Bauern in der Eifel erhalten für einen Hof von 40 Morgen eine Nutzungsentschädigung und eine Vergütung nach dem Verkehrswert von 150 000 DM, obwohl sie das lebende und tote Inventar behalten. Demgegenüber erhält ein ostdeutscher Bauer für einen doppelt so großen Hof 5600 DM Hauptentschädigung.

 

Heimatvertriebenen Nebenerwerbsstellensiedlern werde die Unterhaltshilfe von 150 DM monatlich um 84 DM als Ertrag von der Nebenerwerbsstelle gekürzt, so dass sie mit ganzen 66 DM ihr Leben fristen müssen. Voll unzureichend sei auch die Altersversorgung der früher selbständigen heimatvertriebenen Bauern. Wenn die Ergebnisse der Wirtschaftskonjunktur gerechterweise mit zur Leistung für den Lastenausgleich herangezogen werden würden, dann könnten die Leistungen aus dem Lastenausgleich wesentlich verbessert werden.

 

Zum Protest gegen die Ungerechtigkeit entrollte Franz Weiß eine schwarze Fahne mit der Inschrift: „Ostbauern in Not! Wir fordern Gerechtigkeit!" und forderte die Rettung des ostdeutschen Bauerntums vor dem drohenden Untergang.

 

Von der vieltausendköpfigen Zuhörermenge wurden dann die nachstehenden „Hammer-Forderungen 1957" beschlossen:

 

Die Hammer-Forderungen 1957

„Zwölf Jahre nach der Vertreibung von Heimat und Scholle muss das entwurzelte ostdeutsche Landvolk feststellen, dass trotz aller Planungen und Versprechungen über 95 Prozent der ehemals selbständigen Bauern heute noch als Hilfsarbeiter ihr Dasein fristen. Damit zeichnet sich mit erschreckender Deutlichkeit der Untergang des ostdeutschen Bauerntums ab, dessen Erhaltung als erste Voraussetzung für die Wiederbesiedlung der deutschen Ostgebiete und somit als vordringliche staatspolitische Aufgabe erkannt werden muss.

 

Die bisherigen unzulänglichen Ergebnisse der Wiedereingliederung und die in den letzten Monaten eingetretene Stockung der Siedlungstätigkeit zwingen zu einem eindringlichen Appell besonders an die Regierung und an den Landtag des Landes Nordrhein-Westfalen, sowie an die Berufsvertretung der einheimischen Landwirtschaft, aber auch an die Bundesregierung, sich ihrer geschichtlichen Verantwortung um die Erhaltung der bäuerlichen Substanz der Heimatvertriebenen, die zu einem Viertel in Nordrhein-Westfalen Aufnahme fanden, bewusst zu werden, und endlich wirkungsvolle Voraussetzungen für die berufliche Erhaltung der bäuerlichen Flüchtlings- und Vertriebenenfamilien zu schaffen.

 

Der durch die geplante Auflassung der Siedlungsämter eingetretene Schwebezustand hat neben den unzureichenden Landesmitteln und dem Preischaos auf dem Grundstücksmarkt wesentlich zum Rückgang der Siedlungstätigkeit beigetragen.

 

Wir fordern daher:

1. Erstellung eines langfristigen Siedlungsplanes und die rechtzeitige jährliche Bereitstellung ausreichender Siedlungsmittel.

 

2. Wesentlich verstärkte Landbeschaffung durch

 

a) Errichtung einer staatlichen Zentralstelle zur Lenkung des Landbedarfs, der Landbeschaffung und zur Unterbindung der Preissteigerung auf dem Grundstücksmarkt unter Anwendung des Kontrollratsgesetzes Nr. 45 und der Anordnung 84.

 

b) Novellierung des Bodenreformgesetzes mit dem Ziele einer verstärkten Landabgabe evtl. auch durch Zwang bei einer angemessenen Entschädigung.

 

c) Progressive Landabgabe vom großbäuerlichen Besitz.

 

d) Belassung der Siedlungsämter.

 

e) Erschließung weiterer Landquellen durch Kultivierung von Rodeland, Rekultivierung der abgebauten Braunkohlenflächen und durch verstärkte Agrarstrukturuntersuchung unter Wahrung des Anteiles der Heimatvertriebenen im Sinne des Erlasses des Bundesministers für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten vom 24.11.1953.

 

f) Verstärkte Einflussnahme des Bundes auf die Siedlungstätigkeit der Länder, auf die Kultivierung der Ödländereien und auf die Landgewinnung durch Eindeichung des Küstenvorlandes, wie dies Holland beispielgebend durchführt.

 

3. Stärkere Besetzung der Kulturämter mit Fachkräften, um eine zügige Erledigung der Eingliederung zu gewährleisten.

 

4. Die Betriebsfestigung von Siedlerbetrieben, die unzureichend finanziert oder unverschuldet in eine Notlage geraten ist.

 

5. Maßnahmen zur Betreuung der bäuerlichen Jugend und eine ausreichende Versorgung der aus Alters- oder Gesundheitsgründen nicht mehr eingliederungsfähigen Bauern.

 

6. Eine bessere Berücksichtigung der Vertriebenen bei der Verteilung der Siedlerstellen, da sie von der bisher versiedelten Fläche von 25 000 Hektar nur etwas über 7000 Hektar zugeteilt erhielten“.

 

Seite 11   Die Bodengare. Von W. Sack, Paderborn

Es ist ein alter Satz: „Die Kraft einer Nation hängt wesentlich davon ab, dass die Landwirte das Können und die Kenntnisse besitzen, die sie fähig machen, soviel mehr Produkte aus dem Boden zu ziehen, als die Bevölkerung zunimmt“. Mit andächtiger Ehrfurcht stehen wir vor der ewigen Fruchtbarkeit unserer Scholle mit der Erkenntnis, dass sie die Hauptquelle aller Kräfte unseres Betriebes ist. Daher gebührt ihr auch die größte Aufmerksamkeit, die sorgsamste Pflege und Behandlung. Alle Glieder der Wirtschaft sollen dem Boden dienen, der Erhaltung und intensivsten Ausnutzung seiner Leistungsfähigkeit. Dringen wir mit dem festen Willen und dem Schwung des Geistes in die wunderbaren fruchtbringenden Zusammenhänge unserer Scholle ein, um den Boden so gut als möglich zu nutzen. Alles Lebende, der Mensch, die Tiere, die Pflanzen sind dem Tode geweiht, alles Sterbliche wird zu Humus, der wertvollsten Substanz zur Förderung der Bodengare, der treibenden Kraft des Wachstums der Pflanzen. Der verständnisvolle Landwirt wird jeden Strohhalm, auch das Kartoffelkraut zur Humusbereitung verwenden. Bei jeder Verbrennung dagegen bleibt nur ein Häuflein Asche übrig. Die Grundlage der Ertragsfähigkeit ist die Gare. Gar ist der Schlag Acker, wenn er in allen seinen Äußerungen seine Zufriedenheit zum Ausdruck bringt, aufgegoren ist und daher eine weiche, aufgelockerte krümlige Struktur hat. An dem gesunden Bodengeruch, und bei seinem ersten Fußtritt auf seinen Acker wird der aufmerksame Landwirt den guten, weichen oder schlechten harten Garezustand feststellen. Die beste Gesundheit, die höchste Leistungsfähigkeit, die beste Gare des Bodens wird erzielt und erhalten durch eine ausreichende Ernährung mit Stallmist (mindestens alle drei Jahre) und mit Kunstdünger, durch die Schattengare, die richtige Fruchtfolge, die Untergrundlockerung und durch eine sorgfältige trockene und sachgemäße Bodenbearbeitung. Stallmist und Gründung sollten möglichst mit Untergrundlockerung untergebracht werden, wenigstens auf einem Schlag in jedem Jahr. Die fortschreitende Technisierung der Landwirtschaft bietet wohl die Gewähr für eine ausreichende Anspannung, somit aber auch die Gewähr für eine langsame Treckerfurche, damit der Boden krümlig fällt.

 

Die verschiedenartigen Bakterien, die so emsig für uns arbeiten, um den Humus herzustellen, gehen eine Symbiose ein, und lieben die Sonnenwärme. Ihre regste Tätigkeit setzt erst bei 15 Grad Wärme ein, nicht aber bei praller Sonnenbestrahlung, ihr Leben und Weben spielt sich im Schatten ab. Daher ist der Schälpflug neben den anderen Faktoren das wichtigste Ackergerät zur Förderung der Gare, die Kapillarität wird unterbunden. Der Ernte, der Sense muss der Schälpflug folgen, möglichst noch zwischen den Hocken Stiegen schälen. Jeder Tag bringt Verluste. Mit Abwechslung muss der Schälpflug von Sonnaufgang bis Sonnenuntergang gehen, hinterher die Egge. Das abgemähte Grünfutterstück — und wenn es auch klein ist — muss täglich geschält werden. Man muss schon in diesem Punkt ein Fanatiker sein.

 

Unser wunderbarer Ackerboden ist etwas Urewiglebendiges. Er wird durch Frost zur Froststarre, durch Trockenheit zur Trockenstarre, durch Druck gewissermaßen zur Druckstarre gezwungen, aber immer wieder besitzt der Boden die Fähigkeit, aus diesem starren Zustand sich zum Leben durchzuringen. Ein altes Sprichwort sagt: „Der Frost ist der beste Ackersmann“. Das ist meines Erachtens nur bedingt richtig. Gewiss, in Wechselbeziehung mit der Sonne und dem Frost wird der Boden in seiner oberen Struktur krümlig. Es besteht wohl kein Zweifel, dass bei einer glatten Bodenfläche die Einwirkung der Sonnenstrahlen intensiver ist, als bei der rauen Furche. Man sieht bei rauer Furche in der ersten Zeit, im Februar und März, bei niedrigem Stand der wärmenden Bestrahlung der Sonne, nur zunächst die Zermürbung der südlichen Seite des rauen Bodens, während die Nordseite noch Frost hat. So habe ich oft im Herbst den gepflügten Acker noch abgeeggt, um eben eine glatte krümlige Struktur herzustellen. War der Boden zu nass, ließ ich den Kartoffel- oder Rübenschlag einfach liegen. Er wurde im Frühjahr geschält, geeggt, gedrillt. Der Ertrag war meistens besser, wie auf dem im Herbst zu nass gepflügten Boden. Die außerordentlich schädliche Wirkung einer Ackerbearbeitung in zu feuchtem Zustand, die die Gare zerstört, wird leider immer noch zu wenig beachtet.

 

Der Federzahnkulturvator ist überlebt, verschwindet auch mehr und mehr, der Gänsefuß hat seine Berechtigung, der Schälpflug ist aber das Ideal.

 

Die Walze muss nur bedingt angewandt werden, ist häufig nur ein notwendiges Übel.

 

Die Theorie zeigt die Wege zur intensivsten Wirtschaftsführung, die Praxis muss folgen!

 

Mein väterlicher Freund und alter Lehrchef zitierte öfter: „Der Acker, die Liebschaft, der Speicher die Putzstube, dem Vieh die Aufmerksamkeit und gute Behandlung“.

 

Seite 12   Kranke Himbeeren?

Himbeerpflanzungen machen im Allgemeinen keine große Freude, weil sehr häufig an einzelnen Pflanzen Ruten absterben, was auf einen pilzlichen Erreger zurückzuführen ist. Jetzt hat man entdeckt, dass dieser Pilz erst als Folge eines Kulturfehlers auftritt. Die Himbeere ist eine ausgesprochene Waldpflanze und liebt deshalb keine zu starke Sonnenbestrahlung. Der Boden im Wald ist von altem Laub bedeckt. Bei den Waldhimbeeren findet man das Rutensterben aber kaum. Wer nun in seinen Himbeeranlagen, die nicht in praller Sonne stehen dürfen, den Boden mit organischen Stoffen abdeckt, gleichgültig, ob Torfstreu, Stroh, altes Heu, Laub oder Gras — und zwar möglichst 10 cm hoch, der wird erfahren, dass die Triebkraft der einzelnen Pflanzen sich erhöht, dass das Rutensterben ausbleibt und dass die Fruchterträge erheblich steigen.

 

Die Himbeergallmücke verursacht indirekt das Absterben der Himbeerruten, weil sie an die aufgerissenen Stellen der Triebe, die meistens an der Basis zu finden sind, im Mai ihre Eier ablegt; die Beschädigungen durch die Larven sind zwar nur oberflächlich, aber an den Wunden sammeln sich erhebliche Mengen von den Pilzen an, die rasch bis ins Mark der Triebe vordringen und sie zum Absterben bringen. An den abgedeckten Himbeeranlagen sind diese Risse nicht zu finden, ebenso wenig wie an den natürlichen Standorten.

 

Seite 12   Das Milchfieber leicht zu heilen!

Gerade bei hochleistungsfähigen Kühen im besten Futterzustand ist das Auftreten des Milchfiebers, oder auch Geburtslähme oder Kalbefieber genannt, gefürchtet. Es tritt meist am ersten bis dritten Tage nach der Geburt mit einem lähmungsartigen Zustand der Kühe auf, der mit Aufregungserscheinungen einsetzt und dann in eine Art Bewusstlosigkeit übergeht. Die Tiere liegen apathisch, oft hört man Stöhnen oder Röcheln. Bei ungünstigem Verlauf tritt der Tod durch Atemstillstand ein, oder es treten Allgemeinkrämpfe und starke Unruheerscheinungen vor dem Tode auf. Im günstigen Falle hören die Krankheitserscheinungen nach einem Tage auf. Auf jeden Fall hole man den Tierarzt, der mit Kalziumeinspritzungen den Krankheitszustand erstaunlich schnell beseitigt. Man hat nämlich festgestellt, dass diese Erkrankung durch einen plötzlichen Abfall des Kalkgehaltes des Blutserums entsteht. Das Blutserum hat zehn mg/% Kalkgehalt, der bei Milchfieber auf sieben, ja sogar auf drei mg/% abfällt. Es handelt sich also beim Milchfieber um eine schwere Stoffwechselstörung, die durch ein plötzliches Absinken und Versagen des Mineralstoffwechsels herbeigeführt wird. Es kommt dann zu einem komaartigen Zustand.

 

Das Milchfieber ist den Rindern eigen. Einige Faktoren müssen zusammentreffen, um das Fieber auszulösen. Es gehören dazu: ein sehr guter Ernährungszustand vor der Geburt, hohe Milchleistung und zu üppige Fütterung ohne ausreichende Mineralstoffe. Man wird kaum Milchfieber bemerken, wenn man während der Trächtigkeit hochwertige Mineralstoffmischungen zufüttert, die Futtermenge vor der Geburt etwas einschränkt und den Tieren Bewegung verschafft.

 

Seite 12   Süßmilchgerinnung

In den heißen Sommerwochen kommt es hin und wieder vor, dass Milch dick wird und einen unangenehmen Geschmack bekommt, ohne sauer zu werden. Die Ursache sind Kleinlebewesen, die zwar stets in der Rohmilch nachgewiesen werden, aber ohne dass sie süß gerinnt. Erst ein zweiter Faktor muss hinzukommen, um die Süßmilchgerinnung herbeizuführen: Die Labempfindlichkeit der Milch steht in Abhängigkeit von den in der Milch enthaltenen Salzen. So steigern Kaliumsalze die Labempfindlichkeit, während Phosphatsalze im entgegengesetzten Sinne wirken. Wenn es also zur Süßgerinnung kommt, dann ist auch immer die Zusammensetzung der Milchsalze nicht in Ordnung. Das hängt wieder mit Fütterungsfehlern zusammen. Es hat sich erwiesen, dass man die Süßgerinnung mit Volldüngung der Futterfläche bekämpfen kann, weil dann eben auch das Futter vollwertig ist.

 

Allerdings spielen auch noch andere Faktoren eine Rolle, und es muss gesagt werden, dass die Ursache der Süßmilchgerinnung noch nicht voll erforscht ist und nur Maßnahmen angegeben werden können, die zu einer erfolgreichen Bekämpfung beitragen:

 

1. Muss die Milch vor dem Hinzutreten von labbildenden Bakterien geschützt werden, also saubere Milchgewinnung und Milchbehandlung, dazu gute Milchkühlung und Kühlhaltung.

 

2. Wichtig ist es, die Tiere herauszufinden, die jene Milch geben, die zur Süßgerinnung neigt. Eine getrennte Ablieferung der Milch an die Molkerei ist erforderlich.

 

3. Meistens stellt schon ein Weideumtrieb wieder normale Verhältnisse her.

 

4. Müssen alle Weiden eine Volldüngung erhalten, und die Tiere dürfen nur mit sauberem Tränkwasser in ausreichender Menge getränkt werden.

 

Seite 12   Nur sauber gewonnene Milch wird gut bezahlt

Die Anforderungen an Sauberkeit und Keimarmut der Milch werden mit Recht höher geschraubt, weil sich nur aus einer sauberen und keimarmen Milch hochwertige Milchprodukte herstellen lassen. Wie schnell sich die Milch verändert, zeigt folgende Aufstellung, die aus Untersuchungen, die in Amerika gemacht wurden, herrührt. Es wurde geprüft, wie die Keimvermehrung bei bestimmten Wärmegraden in zwölf Stunden vor sich ging. Dabei ergab sich folgendes Bild:

 

Temperatur der Milch

4 Grad: keine Keimvermehrung in 12 Stunden.

10 Grad: geringe Keimvermehrung in 12 Stunden

16 Grad: 15mal Keimvermehrung in 12 Stunden

21 Grad: 700mal Keimvermehrung in 12 Stunden

26 Grad: 3000mal Keimvermehrung in 12 Stunden

 

Wenn man das erfährt, muss auch dem letzten Milcherzeuger die Bedeutung der Milchkühlung nach dem Melken klar werden. Es kommt eben darauf an, sofort nach dem Melken die Milch herunter zu kühlen und in einem möglichst kühlen Zustand zu halten, bis sie zur Molkerei gelangt.

 

Aber damit ist noch nicht alles für eine Qualitätsmilch getan. Insbesondere in den heißen Sommerwochen ist es gar nicht so leicht, Milch in der Qualität I oder II zu erhalten und damit in den Genuss der Bundesmilchsubvention zu kommen. Milch, die nur den Grad III erreicht, wird sehr erheblich niedriger bezahlt. Vor allem ist es nötig, die Milch möglichst schnell aus dem Stall herauszunehmen, weil sie sonst Gerüche, Staub und damit unzählige Bakterien aufnimmt. Am besten ist es, man hat für die Milch eine besondere Milchkammer, wo sie geseiht und weiter behandelt werden kann. Zum Seihen, das vorgeschrieben ist, werden allgemein Wattefilter verwendet, die nur einmal benutzt werden dürfen. Auch beim sorgfältigsten Seihen wird die Milch durch vorher hineingefallenen Schmutz und Staub schon verunreinigt, denn die löslichen Teile des Schmutzes können durch das beste Wattefilter nicht zurückgehalten werden. Verwendet man statt eines Wattefilters ein Seihtuch aus Barchent, dann darf das Tuch unter keinen Umständen nach der Benutzung sofort mit heißem Wasser gewaschen werden. In heißem Wasser gerinnen nämlich die löslichen Eiweißstoffe, werden vom Tuch zurückgehalten und bilden bis zur nächsten Benutzung einen günstigen Nährboden für Bakterien.

 

Nach dem Melken muss möglichst schnell das Seihen erfolgen und danach sofort das Herunterkühlen der kuhwarmen Milch, die eine sehr schnelle Fortpflanzung der Bakterien begünstigt. Wenigstens sollte es möglich gemacht werden, die Milchtemperatur auf 10 bis 12 Grad zu bringen, weil sich dann die in jeder Milch vorhandenen Milchsäurebakterien nicht mehr so schnell vermehren. Nun ist es mit Hilfe von kaltem Wasser gar nicht so einfach, die Milch auf 10 bis 12 Grad zu bringen, denn dann müsste das Wasser mindestens 2 bis 3 Grad sein, um das zu erreichen. Auch genügt es nicht, die Milch einfach in kaltes Wasser zu stellen, weil dann zwar die Außenränder der Kannen kältere Milch erzeugen, sie im Innern der Kannen und oben aber noch warm bleibt. In der ersten Stunde muss man also die Kannen mit einem sauberen Rührlöffel umrühren, was auch schon deshalb notwendig ist, um die beim Melken aufgenommenen Stallgerüche bzw. Fütterungseinflüsse zu entfernen. Ganz verkehrt wäre es, die Deckelkannen zu schließen; dann würde die Milch erstickt werden.

 

Heute kommen immer mehr Betriebe dazu, ordnungsgemäße Milchkammern zu schaffen mit Fenstern nach Norden, damit die gelüftet werden können und mit mehr oder weniger kostspieligen Kühleinrichtungen.

 

Ist die Milch schnell heruntergekühlt, dann nimmt die Zahl der Bakterien wohl zu, aber ohne dass eine merkbare Erhöhung des Säuregrades der Milch eintritt. Je höher die Temperatur, umso schneller vermehren sich die Milchsäurebakterien und umso kürzer ist die Zeit der Säuerung. Wer alle Milchgerätschaften sorgfältig reinigt und mit Desinfektionsmitteln die Bakterien bekämpft, wer dafür sorgt, dass die Milch sauber gewonnen und nach dem Melken schnell auf 10 bis höchstens 12 Grad heruntergekühlt wird und auch die Milchabfuhr zur Molkerei überprüft, damit nicht während des Transports die heiße Sommersonne die Kannentemperatur in die Höhe bringt, der hat das Seine für saubere Milchgewinnung getan.

 

Seite 12   Trockenes Heuwetter schützt nicht vor Selbstentzündung des Heues

Man sollte meinen, dass in diesem Jahre, wo fast jeder sein Heu ohne Regen eingebracht hat, die Gefahr der Selbstentzündung gering ist. Das ist aber durchaus nicht der Fall, weil die Selbstentzündung des Heues auch von Faktoren abhängen kann, die nicht mit gutem Heuerntewetter zusammenhängen. Es braucht nur auf dem Heuboden an einer Stelle das Dach schadhaft zu sein und schon tritt durch die eindringende Feuchtigkeit eine Erhitzung ein, die zum Ausbruch des Brandes führen kann, mindestens aber die Qualität des Heues stark mindert. Bei gutem Heuwetter, wie wir es in diesem Jahre beim ersten Schnitt gehabt haben, verführt die schnelle Trocknung dazu, nicht genügend darauf zu achten, ob bei grobstengeligem Futter auch die Stengel wirklich durchgetrocknet sind. Das ist ja das Verdrießliche bei der Kleeheugewinnung: Sind die Blätter trocken, dann ist es mit den dicken Stengeln noch lange nicht so weit, und sind die Stengel durchgetrocknet, dann erntet man wenig von den wertvollen Blättern, weil sie spröde geworden sind und bei der Ernte leicht abbröckeln und auf dem Felde bleiben.

 

Es ist auch nicht so, dass die Gefahr der Heuselbstentzündung ganz besonders stark sofort nach dem Einfahren besteht. Gewiss erwärmt sich das eingebrachte Heu zuerst einmal durch den natürlichen Schwitzvorgang, aber die Gefahr der Selbstentzündung besteht noch bis zum 120. Tag nach dem Einlagern.

 

Warnzeichen von brandgefährlichen Selbstentzündungen sind: Aufsteigen von Wasserdampf, Wahrnehmung von Geruch nach faulen Äpfeln oder brandigem Kaffee, Zusammensacken des Stapels und schließlich Auftreten von Brandgeruch und Rauch.

 

Um Selbstentzündungen zu vermeiden, sollte deshalb jeder Landwirt regelmäßig auf Erwärmungserscheinungen achten und vor allem prüfen, ob eines der vier genannten Warnzeichen auftritt. Das Hineinlassen mit der bloßen Hand in den Stapel ist ein Behelf, aber doch ausreichend, wenn es an genügend vielen Stellen geschieht. Besser schon ist es, eine spitze Eisenstange 3 bis 4 Meter tief in den Stapel zu stoßen, sie etwa 10 bis 15 Minuten darin zu lassen und dann nachzufühlen, ob einzelne Stellen mehr als handwarm geworden sind. Ist dies der Fall, dann muss die genaue Temperatur mit der Heusonde nachgemessen werden, die man sich heute überall bei den Ortsfeuerwehren und den Landwirtschaftsschulen leihen kann.

 

Jede Überhitzung des Heues führt zu Verlusten, da die Nährstoffe im Futter bei zunehmender Temperatur abgebaut werden. Bleibt die Wärme unter 45 Grad, dann kann man noch nicht von Feuergefährlichkeit sprechen. Bei 60 Grad müssen die Messungen häufiger wiederholt werden, weil dann mit schnellem Temperaturanstieg zu rechnen ist. Bei Temperaturen über 70 Grad besteht unmittelbare Brandgefahr. In diesem Falle sollte man die Feuerwehr benachrichtigen und bis zu ihrem Eintreffen sämtliche Tore und Luken fest schließen. Ist die Feuerwehr eingetroffen, dann muss unter ihrer Aufsicht der Stapel abgetragen werden.

 

Seite 12   Trockenfutter verbessert die Futtergrünanlage

Im Rahmen eines Forschungsauftrages führte das Landwirtschaftliche Untersuchungsamt und Versuchungsanstalt Oldenburg in Zusammenarbeit mit der Landbauabteilung der Landwirtschaftskammer Weser-Ems in den Jahren 1953 bis 1955 exakte Versuche auf dem Gebiet der künstlichen Trocknung von Grünfutter durch. Dabei wurden folgende Ergebnisse erzielt:

 

Bei Anwendung der erforderlichen Düngung und Pflege ist das Dauergrünland in der Lage, hochwertiges Junggras zum Zwecke der künstlichen Trocknung zu liefern. Die Erträge an Trockengrünfutter aus Junggras betrugen auf Grünland mit geregelten Wasserverhältnissen 80 bis 100 dz je ha. Das Trockengrünfutter hatte einen durchschnittlichen Gehalt an Roheiweiß von 17,5 v. H. und einen Gehalt an Stärkeeinheiten von 492 kg je dz. Bei entsprechender Düngung und richtiger Schnittzeitenfolge können diese Ergebnisse auch in der Praxis erzielt werden. Neben einer schwachen Stallmistgabe ist eine mineralische Düngung in Höhe von 200 bis 250 kg Stickstoff je ha (in vier Gaben), 100 kg Reinphosphorsäure und 200 kg Reinkali je ha erforderlich. Außerdem muss entsprechend der Bodenanalyse gekalkt werden. Bei Anwendung dieser Düngung können vier Junggrasschnitte in einem Jahre vorgenommen werden. Eventuell steht noch eine Nachweide zur Verfügung. Der Abstand von Schnitt zu Schnitt darf in der Regel 35 Tage nicht überschreiten. Die Erzeugungskosten betragen im Durchschnitt etwa 24,-- DM je dz Trockengrünfutter. Das entspricht 1,40 DM je kg Roheiweiß und 0,50 kg Stärkeeinheiten. Für Grünlandbetriebe ist es möglich, auf dem Wege über die künstliche Trocknung nicht nur ein gutes Futter für die Verbesserung der Winterfütterung, sondern auch ein Verkaufsprodukt zu erzeugen und damit eine neue Einnahmequelle zu erschließen. (AID)

 

Seite 12   Ameisen auf der Weide

Zur Bekämpfung von Ameisen auf der Weide müssen die Nester mit einem Berührungsgift durchtränkt werden, um zu erreichen, dass die Ameisenkönigin abgetötet wird. Damit wird die Eierproduktion für die Nachkommenschaft unterbunden, und die Ameisenvölker gehen ein. Anerkannte Spezial-Ameisenmittel sind: „Schering", Hora-Ameisenmittel, Hostatox emulgierbar oder Nexit-Emulsion.

 

Seite 12   „Vorsicht, bissiger Hund!"

Wer das Schild nicht beachtet, ist selber schuld

„Vorsicht, bissiger Hund!“ Schilder mit solchen Warnungen sollte jeder beherzigen. Das Oberlandesgericht Stuttgart hat nämlich entschieden (4 U 60/55), dass derjenige, der ein derartiges Warnungsschild nicht beachtet, auf eigene Gefahr handelt und keine Schadenersatzansprüche gegen den Hundehalter geltend machen kann.

 

Ein Fremder, der einen Bauernhof durch die Hofeinfahrt betrat, war von einem bissigen Wachhund ins Bein gebissen worden. Der Besucher hatte das Schild „Warnung vor dem Hund" nicht beachtet und war in den Bereich der scharfen Zähne des Hofhundes gekommen, der die Stallungen bewachte. Das Stuttgarter Gericht stellte zunächst fest, dass dieser Hofhund als „Haustier, das der Erwerbstätigkeit des Hundehalters zu dienen bestimmt ist" zu gelten habe. Er bewache nämlich nicht nur die Gebäude, sondern auch die landwirtschaftlichen Gerätschaften, Ernteerzeugnisse usw. Daher hafte der Bauer für den von dem Hund verursachten Schaden nicht, wenn er nachweisen könne, dass er bei der Beaufsichtigung des Hundes „die im Verkehr erforderliche Sorgfalt" beobachtet habe.

 

Diese Sorgfaltspflicht habe der Bauer dadurch erfüllt, dass der Hund an seiner Laufkette nur bis auf drei Meter an die Hofeinfahrt herankonnte und dass ein Warnungsschild am Hofeingang angebracht war. „Die Warnungstafel ist so groß, deutlich lesbar und unmittelbar neben dem Hofeingang angebracht, dass sie bei gehöriger Aufmerksamkeit nicht übersehen werden konnte. Die Meinung des Gebissenen, solche Warnungsschilder würden oft nicht besonders ernst genommen und seien deshalb ungenügend, ist abwegig. Wer ein solches Warnungsschild nicht ernst nimmt und nicht beachtet, handelt auf eigene Gefahr", heißt es wörtlich im Urteil, in dem das Oberlandesgericht die Klage auf Zahlung von 1100 DM Schadenersatz und Schmerzensgeld als unbegründet zurückwies.

 

Seite 12   Ist starke Stickstoffdüngung gesundheitsschädlich?

Manche Landwirte zeigen eine gewisse Scheu, sehr üppig gewachsenes Gras zu füttern, das infolge einer starken Stickstoffdüngung so stark gewachsen ist. Dieses Gras hat einen hohen Eiweißgehalt und muss in die Futtergabe so eingebaut sein, dass der hohe Eiweißgehalt durch niedrigeren in anderen Futtermitteln, dafür aber mit hohen Stärkewerten ausgeglichen wird. Laien, die gern dazu neigen, ein Gedankengebäude auf falschen Voraussetzungen aufzubauen, gehen dann gar so weit, die Mineraldüngung ganz abzulehnen, weil sie die Feldfrüchte „ungesund" mache. Damit zeigen sie nur, dass sie vom Wesen der Düngung keine Ahnung haben.

 

Um aber bloße Möglichkeiten nachzuprüfen, hat die Wissenschaft folgendes Problem überprüft: Es ist bekannt, dass die Zufuhr größerer Mengen von Nitraten zum tierischen Organismus ungünstige Veränderungen der Blutzusammensetzung hervorrufen kann. Aus den Nitraten bilden sich im Magen-Darmkanal Nitrite, die den roten Blutfarbstoff verändern und in eine andere Form überführen können, die nicht mehr die Fähigkeit hat, den Sauerstoff der Atemluft locker zu binden und wieder abzugeben. Dem Blutfarbstoff wird dadurch seine Aufgabe genommen, als Überträger des Sauerstoffes im Körper zu wirken. Um diese Störung im Tierkörper zu bewirken, müssen ihm aber sehr erhebliche Mengen von Nitraten zugeführt werden.

 

Man hat nun folgendes überlegt: Im praktischen Pflanzenbau bildet die Ernährung mit Salpeterverbindungen, den Nitraten, die Regel. Die Nitrate dienen dem pflanzlichen Organismus vor allem zum Aufbau der Eiweißkörper. Dazu müssen die Nitrate wieder auf die Ammoniakstufe umgewandelt werden. Diese Umwandlung verläuft nicht immer ganz vollständig, und es werden in der Pflanze dann Nitrate gespeichert. Das hat die Frage aufgeworfen, ob ein höherer Nitratgehalt in den Futterpflanzen vielleicht zu gesundheitlichen Störungen führen kann. Die ganzen Vorgänge sind in den einzelnen Phasen äußerst kompliziert und hier nur grob vereinfachend dargestellt worden, um zu zeigen, worauf es ankommt.

 

Um den Einfluss der Stickstoffdüngung auf den Nitratgehalt der Futterpflanzen festzustellen, hat man nun 250 Untersuchungen auf Grund verschieden starker Stickstoffgaben vorgenommen und festgestellt, dass man selbst mit höchsten Stickstoffgaben von 200 kg Reinsticksfoff je Hektar den Nitratgehalt des Futters nur um ein Prozent in Trockenmasse steigern konnte. Fütterungsversuche in Braunschweig-Völkenrode ergaben dann, dass in keinem Falle eine schädigende Wirkung auf die Gesundheit der Tiere festgestellt werden konnte; es trat auch dann keine Veränderung im Blut der Versuchstiere auf, wenn man Futtermittel mit besonders hohem Nitratgehalt fütterte und dazu noch einen Zusatz von reinem Kaliumnitrat gab, der das Vielfache des Nitrats im Futter ausmachte. Es konnte einwandfrei bewiesen werden dass das Futter von Flächen, die höchste Stickstoffmengen erhalten hatten, keinen schädlichen Einfluss auf die Gesundheit der Tiere hatte. Voraussetzung ist natürlich, dass die Gesamtration des Futters richtig zusammengesetzt ist und auskömmliche Mineralstoffe und Vitamine enthält aber das hat ja mit dem hier behandelten Problem nichts mehr zu tun.

 

Seite 13   Vermisst, verschleppt, gefallen, gesucht …

Auskunft wird gegeben über …

 

… Werner Wischnewski, geb. am 08.02.1922 in Sensburg. Gesucht wird die Ehefrau, Lotte Wischnewski, Königsberg, Knochenstraße 61.

 

… Heinz Krause, geb. 18.11.1921 in Königsberg. Gesucht wird Frau Ida Krause, geb. Führer, aus Königsberg, Herzog-Albrecht-Allee 41.

 

Zuschriften erbittet die Geschäftsstelle der Landsmannschaft Ostpreußen, (24a) Hamburg 13, Parkallee 86.

 

Auskunft wird erbeten über . . .

 

... Heinz Gehlhaar, geb. 09.09.1920 in Königsberg, von der Einheit Feldpostnummer L 16 267, LGPA Berlin, letzter Einsatz in Norwegen (Flak) zwischen Petsamo und Kirkenes, zuletzt Obergefreiter. Letzte Nachricht vor der Einschiffung aus Drontheim bzw. Oslo, Ende Januar 1945.

 

… Kurt Koch, geb. in Trakehnen, Kreis Ebenrode, vertrat zuletzt in Königsberg die Schokolandenfabrik Trumpf und Wegina.

 

… Heizmeister Szidat und andere Angehörige der Dienststelle Sanitäts-Ausb.-Abt. Hufenkaserne Königsberg, die den Oberheizer Kurt Feierabend, geb. 12.03.1893, aus Pillau, kennen.

 

… Major Holz, Inspektor Brandt, Kuhn und andere Kameraden vom Fliegerhorst Jesau.

 

… Leo Baumgarth, geb. 16.05.1909 in Glottau, bei Guttstadt, Kreis Heilsberg, Gefreiter, Feldpostnummer 09 157, Fp.-Stab 1 Königsberg. Im September 1944 in Riga verladen nach Gotenhafen, von da nach Zielenzig/Mark Brandenburg. Wo sind die Kameraden Franz Krohn, Kreis Ebenrode, Franz Gassner, Kreis Ragnit; Otto Felch, Drengfurth, Kreis Rastenburg; Wilhelm Lassech, Windau, Kreis Neidenburg; Hauptfeldwebel Patz, früher Allenstein, Major Holstein, früher Königsberg.

 

… Fräulein Toni Mahl, geb. am 23.09.1926 in Praßfeld, Kreis Gumbinnen. Letzter Wohnort: Schweizertal, Kreis Gumbinnen. Sie ist am 01.03.1945 in Mohrungen gesehen worden. Aus russischer Gefangenschaft in den Sommermonaten (Mai bis Juli) 1954 entlassen. Soll heute verheiratet sein, Name des Ehemannes unbekannt. Wer weiß etwas über den Verbleib?

 

... Gisela Broßeit, geb. etwa 1937 bis 1940 in Gumbinnen. Sie hat noch eine Schwester, Inge, die am 15.03.1941 in Gumbinnen geboren ist. Die Mutter ist auch noch vermisst.

 

... Grete Puschik , geb. am 04.10.1921, aus Silberbach, Kreis Mohrungen. Sie wurde im Februar 1945 mit Ilse Müller und Erika Friese, aus Kl.-Hermenau, Kreis Mohrungen, von den Russen verschleppt. Letzte Nachricht aus Werkallen bei Liebstadt, und über Olga Fischer, geb. im März 1913 in Kahlau, Kreis Mohrungen, wohnhaft gewesen, in Schertingswalde, Kreis Mohrungen. Sie war bei Schulz, Abbau Mohrungen, Wiesnerstraße, beschäftigt.

 

... Emil Joswig , geb. am 03.08.1916 in Erdmannen, Kreis Johannisburg, zuletzt wohnhaft in Friedrichshof, Kreis Ortelsburg. Verheiratet mit Herta Joswig, geb. Skorzik, aus Friedrichshof. Soll nach einer Heimkehrernachricht in einem Lager bei Moskau gewesen sein. Wer weiß etwas über den Verbleib?

 

... Paul Wywod, geb. am 08.09.1919 in Tilsit, Stollbecker Straße 41. Er wurde 1944 zum Grenzschutz eingezogen. Er war bei der Einheit, Feldpostnummer 65 951. Letzte Nachricht aus Mecklenburg.

 

... Erwin Romahn, geb. 22.06.1920 in Königsberg. Obergefreiter und Kradmelder bei der Einheit, Feldpost-Nr. 23 279 A. Wer war mit ihm zuletzt in Gr.-Heydekrug bei Fischhausen zusammen?

 

... Waldemar Beyer und Martha Beyer, aus Cymochen (Reuß), Kreis Treuburg.

 

... Meister im RLAD Max Kreutz, vom Luftgau-Kommando-Stab, zuletzt Fliegerhorst-Komp. Stolp-Reitz und Danzig.

 

... Stabsgefreiter Franz Behrendt, von der Einheit Luftgau-Postamt Unna, Feldpost-Nr. L 30 978, letzte Nachricht April 1945.

 

... Oberstleutnant Kurt Kuhlmay, die Majore Drescher und andere Kameraden der Gruppe II/Stuka 3 (Insterburg).

 

... Ludorf Just und Rüdiger Just vom Luftgau-Kdo. I (Personalstelle), sowie Sachbearbeiter der Lohnstelle Königsberg-Devau.

 

... Eduard Wallat, geb. am 25.01.1897 oder 1898 im Kreis Elchniederung, ehemaliger Major der Gendarmerie.

 

... Oberst-Ing. Bader und Wiehler, sowie Fl.-Haupting. Mehlhose, ferner Fl.-Stabsing. Waldmann, Ob.-Insp. Schober und Insp. Radtke, sämtlich vom Luftgau-Ing. I.

 

... Amtmann Mattern und Amtmann Hurtig sowie Insp. Seidel und andere Kameraden des Luftgau-Kdo. I, Abt. IVa und des Bekleidungslagers des Lgk. I.

 

... Schriftsetzer Ernst Bleyer und Herbert Budschun, Buchdrucker Willi Krempin, Anlegerin Helene Bepard, Kantinenwirt Otto Bojaski, ferner die Reichsangestellten Heinrich Schulz und Neumann vom Luftgau-Kdo. I, Druckerei.

 

... Anna Rangnick, geb. am 02.10.1920 in Uderwangen, Hausangestellte, und ihren Arbeitgeber, Bauer Gustav Baß, Vierzighuben.

 

... Erich Rangnick, geb. am 27.05.1922 in Uderwangen, war als landwirtschaftlicher Arbeiter in Uderwangen tätig. Wer war der letzte Arbeitgeber?

 

... Richard Deidler, Heydekrug, Frau Heinrichs, geb. Reising, Willkitten und Stiefsohn Horst, geb. etwa 1933, zuletzt Memel, Helene Schlupsma, Angestellte, Finanzamt Memel; Kurt Auringer, Memel und Erich Frischmuth, Geidellen, letzte Feldpostnummer 33 760 D.

 

... Horst Klang, geb. 01.02.1927 und dessen Mutter, Anna Klang, geb. Grudda, geb. 1897, aus Königsberg, Unterhaberberg 91a.

 

... Berta Ludorf, geb. Mollenhauer, aus Schönbruch, Kreis Bartenstein und ihren Sohn Dieter.

 

... Willi Streich, geb. 06.11.1919 in Freudenberg. Der Vater, Julius Streich, wohnte in Eisermühl, Kreis Lötzen.

 

...Ottilie Gläßmann, geb. Preuß, 76 Jahre und Otto, 50 Jahre, sowie Lydia, etwa 30 Jahre, ferner Else Lobert, geb. Gläßmann, etwa 45 Jahre, sämtlich aus Obereisseln bei Ragnit.

 

… Josef Pankowski, genannt Wesolowski, geb. 03.03.1867, Schneidermeister, Inhaber der Firma Gebr. Schönniese Nachfl., aus Königsberg, Tragheimer Kirchenstr 71 und dessen Ehefrau Julia, geb. 02.06.1868, die nach dem Bombenangriff 1944 auf das Gut Perkappen, Kreis Labiau, evakuiert wurden.

 

… Albert Domscheit, geb. am 08.06.1881, aus Königsberg, Friedmannstraße 1. Er kam im Januar 1945 in das Altersheim Hufen, Haarbrücker Straße. Nach dem Einmarsch der Russen fehlt jede Spur. Wo sind die übrigen Insassen des Heims geblieben?

 

… Marie Schenkewitz, geb. 22.03.1916, aus Jesau, Kreis Pr-Eylau, zuletzt in Gotenhafen gesehen. Fritz Schenkewitz, geb. 01.10.1910, aus Jesau und dessen Ehefrau Irma mit drei Kindern. Elise Kirstein, geborene Schenkewitz, aus Königsberg.

 

… Curt Friedrich Wilhelm Zinnemann, geb. 20.03.1896 in Gumbinnen, Darkehmer Straße 11, war angeblich Oberst im Generalstab.

 

Zuschriften erbittet die Geschäftsführung der Landsmannschaft Ostpreußen, (24a) Hamburg 13, Parkallee 86.

 

Es liegen Nachrichten vor über nachstehend aufgeführte ehemalige Wehrmachtsangehörige aus Ostpreußen liegen Nachrichten vor, die Angehörigen werden gesucht.

 

1. Gegend von Allenstein: Willy Schulz, geb. etwa 1913, Landwirt, Obergefreiter beim Grenadier-Ersatz-Bat. 23.

 

2. Kreis Angerburg: Ziebulka, Vorname unbekannt, geb. etwa 1906, verh., Landwirt, Volkssturmmann bei der Bau-Pionier-Einheit, Fiethen oder Flethen (schlecht lesbar).

 

3. Arys, Kreis Johannisburg: Worm, Vorname unbekannt, geb. etwa 1897/1905, verh., Kinder, landw. Verwalter, Unteroffizier bei der 1. Komp., Volkssturmabteilung Johannisburg.

 

4. Gr.-Lindenau (Samland): Fritz Binsch, geb. etwa 1910, verh., landw. Inspektor, Volkssturmmann beim Volkssturm-Bat. Werner.

 

5. Insterburg: Hans Eggert, geb. etwa 1903, verh., Kinder, Oberfeldwebel beim Infanterie-Regiment 151, Feldpostnummer 11 939 D.

 

6. Insterburg: Naujoks, Vorname unbekannt, geb. etwa 1904, verh., Tischlermeister, Unteroffizier.

 

7. Julienhöfen, Kreis Sensburg: Fritz Drost, geb. 20.05.1916 in Julienhöfen, landw. Arbeiter, Unteroffizier beim Feldgendarmerie-Trupp 97.

 

8. Umgebung von Königsberg: Friedrich Buczko, ledig, Zimmermann, Obergefreiter.

 

9. Umgebung von Königsberg: Hedwig Cyrta, ledig, Arbeitsmaid in Beelitz.

 

10. Königsberg: van Dühren, Vorname unbekannt, geb. etwa 1915, ledig, Kaufmann, Glas- und Porzellangeschäft, Obergefreiter bei der schweren Heeres-Panzerjäger-Abteilung 661.

 

11. Königsberg: Horst Lemke, geb. 12.05.1926, ledig.

 

12. Königsberg: Johann Lueth, geb. etwa 1889, verh., Kinder, Oberstleutnant beim Festungs-Artillerie-Stab Brünn, aktiver Offizier.

 

13. Königsberg: Bruno Michels, geb. etwa 1914, verh., Milchkontrolleur, Unteroffizier.

 

14. Königsberg: Kurt Schiermann, geb. etwa 1923 in Königsberg, ledig, Bauarbeiter, Obergefreiter bei der 169. Infanterie-Division.

 

15. Gegend von Königsberg: Otto Schröder, geb. etwa 1916/1918, verlobt, vermutlich Landwirt, Feldwebel.

 

16. Kreuzofen, Kreis Johannisburg: Bialewutz, Vorname unbekannt, verh., Waldarbeiter, Volkssturmmann.

 

17. Memel: Willi Gebelka , geb. 1927 in Memel, ledig, Landwirt, Matrosen-Obergefr. bei der Marine-Artillerie.

 

18. Rastenburg oder Umgebung: Wilhelm Müller, geb. etwa 1900 bei Rastenburg, verh., Wachmann bei der Königsberger Wach- und Schließgesellschaft.

 

19. Samland: Bruno Zander, geb. etwa 1917/1918, vermutlich Versicherungsvertreter, Obergefreiter beim Nachrichtenzug, Infanterie-Regiment 3, Feldpostnummer 19 773 A.

 

20. Ostpreußen: Grimminger, Vorname unbekannt, geb. etwa 1927/1928, ledig, Freiwilliger beim Ausbildungs-Ersatz-Bat. 12 Nienburg.

 

21. Ostpreußen: Erich Jurath, geb. etwa 1926 in Ostpreußen, ledig, Pionier bei den Festungspionieren Königsberg.

 

22. Ostpreußen: Emil Pranger, verh., Pionier-Unteroffizier beim Regiment 289.

 

23. Ostpreußen: Meding , Vorname unbekannt, geb. etwa 1925 in Ostpreußen, ledig, Gefr. bei der 8. Komp., Regiment 253, Feldpostnummer 66 048 A.

 

24. Gegend von Angerburg-Gerdauen: Wiedorski , Vorname unbekannt, geb. in Ostpreußen, Landwirt oder Landarbeiter, Gefreiter bei der Kampfgruppe Gotenhafen.

 

25. Angerburg: Otto Meier, geb. etwa 1908.

 

26. Bartenstein: Dombrinski, Vorname unbekannt, geb. etwa 1926/1927, ledig, Soldat beim Panzer-Jagd-Kommando Emil.

 

27. Braunsberg: Postpüschel oder Pospichill, Vorname unbekannt, geb. etwa 1885, verh., 7 bis 10 Kinder, Volkssturmmann.

 

28. Insterburg oder Umgebung: Alfred Budgereit, geb. etwa 1926/1927, ledig, kaufm. Lehrling, Gefreiter.

 

29. Königsberg: Hein, Vorname unbekannt, ledig, zuletzt bei der Feldpostnummer 04 802 D.

 

30. Vermutlich aus dem Kreise Labiau: Friedrich Kelde oder Kelch, geb. im Kreis Labiau, Feldwebel beim Pionier-Bat. 542.

 

31. Tilsit: Fritz Hebstreit, geb. etwa 1896/1897, verh., Stabsfeldwebel beim Nachschub-Bat. 692, Feldpostnummer 08 136.

 

32. vermutlich Ostpreußen: Luettge, Vorname unbekannt, geb. etwa 1900 in Ostpreußen, verh., Stabsfeldwebel beim Festungs-Pionier-Bat. 25, Feldpostnummer 20 606.

 

33. Ostpreußen: Tam, Vorname unbekannt, geb. etwa 1905, aktiver Stabswachtmeister bei der 18. Panzerdivision.

 

34. Ost- oder Westpreußen: Lüssen, Vorname unbekannt, geb. etwa 1910/1912, verh., ein Kind, vermutlich Landwirt, Unteroffizier beim Feldersatz-Bat. der 9. Panzer-Division.

 

35. Johann Bachl, geb. etwa 1920, ledig, Landwirt, Königsberg.

 

36. Königsberg: Walter Schulz, geb. 1913, ledig, Obergefreiter bei der Infanterie.

 

37. Königsberg: Wiese, Vorname unbekannt, geb. etwa 1902/1903, verh., Gefreiter.

 

38. Kreis Neidenburg: Karl Mullack, geb. etwa 1900/1905, Straßenmeister, Volkssturmmann.

 

39. Kreis Allenstein: Willi Kirschstein, geb. 1904 in Gelsenkirchen, verh., vier Kinder, Oberleutnant.

 

40. Tapiau: Bock, Vorname unbekannt, geb. etwa 1900/1901, verh., drei oder vier Kinder, Gefreiter bei der Pionier-Kompanie Dirschau.

 

41. Tapiau: Fritz Mansfeld, geb. 20.01.1907, SS-Hauptscharführer.

 

42. Tilsit: Werner Kudszus, geb. etwa 1923 in Tilsit, verh., zwei Kinder, Sparkassenkassierer bei der Dresdener Bank, Unteroffizier bei der Luftnachrichten-Komp. I (mot).

 

43. Ostpreußen: Biesierfeld, Vorname unbekannt, geb. vermutlich in Ostpreußen, vermutlich verh., Unteroffizier bei der 3. oder 5. Komp., Regiment 3 der 21. Infanterie-Division.

 

44. Ostpreußen: Walter Gens, geb. etwa 1914, ledig, vermutlich Stabsgefreiter bei der 10. leichten Flottille Dubrosnik, 3. Gruppe.

 

45. Ostpreußen: Helmut Müller, geb. etwa 1906, verh., Oberfeldwebel beim Infanterie-Festungs-Bat. 999, Einheit Klotz.

 

46. Ostpreußen: Schulz, Vorname unbekannt, geb. etwa 1895/1898, Unteroffizier beim Panzer-Ersatz-Bat. Zinten, Kampfgruppe Herzog.

 

47. Aweyden, Kreis Sensburg: Dudek, Vorname unbekannt, geb. etwa 1928 in Aweyden, Praktikant, zuletzt vermutlich in der Hindenburgkaserne Allenstein.

 

48. Heydekrug: Lorenz. Vorname unbekannt, geb. etwa 1915, verh., Gefreiter bei der 1. Komp., Sturmpionier-Bat., Panzer-Armee-Oberkommando 4.

 

49. Insterburg: Süring, Vorname unbekannt, geb. etwa 1897/1900, verh., Inspektor, Hauptmann im Fort 5, König Friedrich Wilhelm III.

 

50. Umgebung von Königsberg: Arndt, Vorname unbekannt, geb. etwa 1905, verh., Obergefreiter, Feldpostnummer 01 447.

 

51. Königsberg: Gierke, Vorname unbekannt, ledig, Oberleutnant bei einer Volksgrenadier-Division.

 

52. Königsberg: Klein, Vorname unbekannt, geb. etwa 1900/1903, verh.. Polizeiwachtmeister.

 

53. Königsberg: Herbert Kloß, geb. etwa 1910/1915, vermutlich in Königsberg, Polizeihauptwachtmeister, Volksgrenadier-Division 712.

 

54. Königsberg oder Tilsit: Schuster, Vorname unbekannt, geb. etwa 1905/1907, verh., Unteroffizier beim Luftwaffen-Einsatz-Bat. Haye Samland.

 

55. Memel: Behnke, Vorname unbekannt, verh., Hauptmann beim Grenadier-Ers.-Bat. 356.

 

56. Mohrungen: Fuge, Vorname unbekannt, geb. etwa 1926, ledig, Gefr. bei der 561. Volksgrenadier-Division.

 

57. Umgebung von Tilsit: Herbert Scheffler, geb. etwa 1909 bei Tilsit, ledig, Berufssoldat, Oberschirrmeister bei der Korps-Nachrichten-Abt. 444, Feldpostnummer 29 975.

 

58. Ostpreußen: Smora, Vorname unbekannt, geb. etwa 1895/1900, verh., zwei oder drei Kinder, Landwirt, Gefreiter beim Landesschützen-Bat. 207.

 

59. Ostpreußen: Buchholz, Vorname unbekannt, geb. etwa 1909/1911, Stabsfeldwebel.

 

60. Ostpreußen: Kascha, Vorname unbekannt, geb. 1904, verh., Schlosser, Gefreiter, Feldpostnummer L 62 951.

 

61. Ostpreußen: Franz Sabotka, Gefreiter beim Stab Pionier-Regiment zur besonderen Verwendung 103, Feldpostnummer 09 719.

 

62. Samland: Mayer, Vorname unbekannt, geb. etwa 1915, ledig, Stabsgefreiter.

 

63. Allenstein: Wilhelm Drescher, geb. etwa 1910, verh., Landarbeiter, Stabsgefreiter beim Artillerie-Regiment 213 der 61. Infanterie-Division.

 

64. Arys, Kreis Johannisburg: Albert, Vorname unbekannt, geb. etwa 1910, verh., Landwirt, Soldat bei der 1. Komp. Volkssturm-Bat. 1.

 

65. Goldap: Fritz Kacherus, geb. etwa 1913, verh., ein Sohn, Schneider, Obergefr. beim Sturm-Bat. 18.

 

66. Insterburg: Max Pukart, geb. 1912, verheiratet, zwei Kinder, Metzgermeister, Obergefreiter.

 

67. Kaschauen bei Wormditt: Bruno Schlesinger, Oberschirrmstr. bei der Panzerwerkstatt 657.

 

68. Königsberg: Oelkers, Vorname unbekannt, geb. etwa 1893/1895, Geschäftsführer bei Raiffeisen. Feldwebel beim Volkssturm-Bat. Werner.

 

69. Königsberg: Wittke, Vorname unbekannt, verh., Schneider, Volkssturmmann im Fort Charlottenburg-Königsberg.

 

70. Umgebung von Königsberg: Julius Rademacher, geb. etwa 1910, verh., Melker, Gefr. beim Festungsbataillon Stettin.

 

71. Lötzen: Gustav Spresni, geb. etwa 1922/1923, verh., Landwirt, Unteroffizier bei der 3. Komp. Landesschützen-Bat. 1067.

 

72. Löwenhagen: Ernst Zimmermann, geb. in Königsberg, verh., Schlosser bei der Lufthansa in Königsberg-Devau, Soldat bei der Fliegerhorst-Kommandantur Königsberg-Devau.

 

73. Kreis Mohrungen: Willi Deim oder Delm (schlecht lesbar), geb. 1928, Volkssturmmann.

 

74. Ortelsburg: Gerhard Czephan, geb. 30.10.1917 in Ortelsburg, verh., Kaufmann, Unteroffizier beim Infanterie-Regiment 976.

 

75 Pobethen, Kreis Samland: Karl Trunz , geb. etwa 1895, verh., Kraftfahrer, Hilfszollassistent beim Zollgrenzschutz.

 

76. Pr. Eylau: Vogel, vermutlich Gerhard, geb. 1928, ledig. Soldat bei der 312. Infanterie-Division.

 

77. Reddingheinen, Kreis Allenstein: Otto Hinsmann, geb. etwa 1890, verh., Landwirt.

 

78. Treuburg: Walter Fuchs, geb. etwa 1917/1918, in Treuburg, ledig, Sanitäts-Unteroffizier beim II. Bat. Grenadier-Regiment 151.

 

79. Ostpreußen: Luttert, Vorname unbekannt, geb. etwa 1900/1903, verh., Unteroffizier.

 

80. Schröttersberg oder Schröttersburg: Josef Zander, geb. etwa 1927, ledig, Kanonier.

 

Zuschriften erbittet die Geschäftsführung der Landsmannschaft Ostpreußen unter Su/Mü/I/57, Hamburg 13, Parkallee 84/86.

 

Seite 13   „Kamerad, ich rufe dich!“

Treffen der Angehörigen des ehemaligen ostpreußischen Art.-Regt. 161:

Am 28 und 29. September wird ein Treffen der Angehörigen des ehemaligen ostpreußischen Art.-Regt. 161 in Düsseldorf stattfinden. Das Treffen wird in der Jugendherberge in Düsseldorf-Oberkassel abgehalten werden. Ehemalige Regimentsangehörige werden gebeten, an dem Treffen teilzunehmen.

 

Traditionsverband Luftgau I: die Beitrittserklärungen zur „Kameradschaft Luftgau I" gehen so langsam ein, dass es unter diesen Umständen nicht vertretbar ist, die in Aussicht genommene Gründungsversammlung in Form eines Treffens im September durchzuführen. Sie soll im nächsten Jahr abgehalten werden. Ort und Zeitpunkt werden noch bekanntgegeben. - Auch in diesem Jahr werden sich die Kameraden an der Gedenkfeier am Ehrenmal in Göttingen, das im Jahre 1953 für elf ostpreußische Divisionen, den Luftgau I, die Pillauer Marineeinheiten und niedersächsische Einheiten geweiht wurde, beteiligen und dort einen Kranz niederlegen. Die Feier wird am Sonntag, dem 1. September, um 11 Uhr, im Rosengarten in Göttingen stattfinden. Kameraden, die sich daran beteiligen wollen, sind herzlich willkommen. Nach der Feierstunde Mittagessen und kameradschaftliches Zusammensein im Deutschen Garten. Weitere Auskunft erteilt die Landsmannschaft Ostpreußen, Kreisgruppe Göttingen, Keppler Straße 26. Quartiere bitte rechtzeitig beim Fremdenverkehrsverein e. V. Göttingen, Rathaus, anmelden. — Beitrittserklärungen zur „Kameradschaft Luftgau I" sind zu richten an: „Der Luftwaffenring e. V.“, Bundesgeschäftsstelle, Bremen 17, Postfach 7025.

 

Ehemaliges Dragoner-Regiment König Albert von Sachsen Ostpreußen 10, Allenstein: Alle Kameraden werden gebeten, sich bei Heinrich Stahl, (16) Hofgeismar bei Kassel, Marktstraße 13, zu melden. Eine Wiedersehensfeier ist geplant.

 

Seite 13   Für Todeserklärungen

Alfred Adomeit, geb. am 02.02.1928 in Neu-Schirrau, Kreis Wehlau, von Beruf kaufmännischer Lehrling, zuletzt wohnhaft in Wehlau-Neustadt oder Schirrau. Anfang 1945 zum Wehrertüchtigungslager Bad Sülze in Mecklenburg gekommen, dann vermisst. Es werden Zeugen gesucht, die seinen Tod bestätigen, bzw. etwas über seinen Verbleib aussagen können.

 

Zuschriften erbittet die Geschäftsführung der Landsmannschaft Ostpreußen, (24a) Hamburg 13, Parkallee 86.

 

Seite 13   Bestätigungen

Wer kann bestätigen, dass Gottfried Krause, geb. 22.08.1902, von 1916 bis 1927 auf der Gutsverwaltung Adlig Powunden als Landarbeiter tätig gewesen ist? Wer kennt Charlotte Hübner, ebenfalls aus Adlig Powunden?

 

Wer kann bestätigen, dass Hugo Bolewski, geb. 03.12.1914, aus Osterode, Bahnhofstraße 36, von 1933 bis 1940 beim Bahnbetriebswerk Osterode im Maschinenbau tätig war? Wer kennt Paul Jablonski und Peter Krause, sowie Betriebsleiter der Berufsgenossenschaft Kaspar Raschnowski und Karl Raschnowski, sämtlich aus Osterode?

 

Zuschriften erbittet die Geschäftsführung der Landsmannschaft Ostpreußen, (24a) Hamburg 13, Parkallee 86.

 

Seite 13   Landsleute, die jetzt aus Ostpreußen kamen

Fortsetzung aus der letzten Folge

Mit dem Aussiedlertransport am 18. März 1957, sind Landsleute im Grenzdurchgangslager Friedland eingetroffen; nachstehend bringen wir die Liste der Angehörigen dieses Transportes. Aus Gründen, die darzulegen hier zu weit führen würde, ist es schwierig, über jeden Ausgesiedelten genaue Angaben zu erhalten, und so sind die Zahlen und die Ortsangaben nicht in jedem Falle ganz richtig. Auch die hier veröffentlichte Liste enthält, was die Orte anbetrifft, Fehler. Der Wohnort von 1939 ist in der Liste in Klammern gesetzt. Die Namen sind nach den Kreisen geordnet, in denen die Aussiedler 1939 gewohnt haben.

 

Kreis Lötzen:

Johann Tertel, geb. 09.03.1879 (Rhein), kommt jetzt aus Rhein.

 

Kreis Ortelsburg:

Werner Bloch, geb. 07.03.1934 (Friedrichshof), kommt jetzt aus Friedrichshof;

 

Hildegard Bloch, geb. 21.01.1933 (Friedrichshof), kommt jetzt aus Friedrichshof;

 

Frieda Bloch, geb. Nowodzin, geb. 29.01.1908 (Friedrichshof), kommt jetzt aus Friedrichshof;

 

Erich Dorka, geb. 29.05.1936 (Willenberg), kommt jetzt aus Erdmannen, Kreis Johannisburg;

 

Friedgart Dorka, geb. 09.04.1941 (Willenberg), aus Erdmannen, Kreis Johannisburg;

 

Auguste Dorka, geb. Soldanski, geb. 17.05.1901 (Willenberg), kommt jetzt aus Erdmannen, Kreis Johannisburg;

 

Waltraut Kinzel, geb. 31.07.1940 (Freudenberg), kommt jetzt aus Allenstein;

 

Marta Kinzel, geb. Albrecht, geb. 27.01.1910 (Freudenberg), kommt jetzt aus Allenstein;

 

Henriette Nowodzin, geb. Bloch, geb. 06.06.1879 (Friedrichshof), kommt jetzt aus Friedrichshof;

 

Marta Opretzka, geb. Bruderreck, geb. 04.12.1895 (Kalinau), kommt jetzt aus Kalinau;

 

Auguste Pruß, geb. Müller, geb. 12.04.1900 (Rummy), kommt jetzt aus Rummy;

 

Wilhelm Pruß, geb. 12.03.1931 (Rummy), kommt jetzt aus Rummy;

 

Ludwig Reitzik, geb. 25.06.1876 (Hellengrund), kommt jetzt aus Hellengrund;

 

Emilie Stank, geb. 04.051900 (Samplatten), kommt jetzt aus Samplatten;

 

Horst Stank, geb. 02.12. 934 (Samplatten), kommt jetzt aus Samplatten;

 

Erika Stank, geb. 31.12.1936 (Samplatten), kommt jetzt aus Samplatten.

 

Kreis Sensburg:

Elfriede Kulinna, geb. 19.07.1925 (Ukta), kommt jetzt aus Ukta;

 

Christa Kulinna, geb. 06.02.1946 (Ukta), kommt jetzt aus Ukta;

 

Helga Kulinna, geb. 02.02.1944 (Ukta), kommt jetzt aus Ukta;

 

Martha Pomorin, geb. Bux, geb. 09.11.1896 (Ganten), kommt jetzt aus Mingfen, Kreis Ortelsburg;

 

Käte Pomorin, geb. 06.02.1933 (Ganten), kommt jetzt aus Mingfen, Kreis Ortelsburg;

 

Herbert Pomorin, geb. 01.11.1935 (Ganten), kommt jetzt aus Mingfen, Kreis Ortelsburg;

 

Flora Scheffler, geb. 24.07.1879 (Steinwalde), kommt jetzt aus Steinwalde;

 

Anna Wedeleit, geb. Gregors, geb. 04.02.1893 (Sensburg), kommt jetzt aus Sensburg;

 

Hans-Jürgen Wedeleit, geb. 24.06.1938 (Sensburg), kommt jetzt aus Sensburg.

 

 

Am 5. April 1957, sind mit dem Aussiedlertransport im Grenzdurchgangslager die nachstehend aufgeführten Landsleute eingetroffen. Aus Gründen, die darzulegen hier zu weit führen würde, ist es schwierig, über jeden Ausgesiedelten genaue Angaben zu erhalten, und so sind die Daten und die Ortsangaben nicht in jedem Falle ganz richtig. Auch die hier veröffentlichte enthält, was die Ortsangabe betrifft, Fehler. Der Wohnort von 1939 ist in der Liste in Klammern gesetzt. Die Namen sind nach den Kreisen geordnet, in denen die Aussiedler 1939 gewohnt haben.

 

Kreis Allenstein:

Hedwig Elbing, geb. Schamonski, geb. 30.01.1909 (Allenstein), kommt jetzt aus Salpken;

 

Renate Elbing, geb. 12.01.1936 (Allenstein), kommt jetzt aus Salpken;

 

Werner Elbing, geb. 31.01.1938 (Allenstein), kommt jetzt aus Salpken;

 

Günther Elbing, geb. 17.03.1943 (Allenstein), kommt jetzt aus Salpken;

 

Gerlinde Gutt, geb. 06.09.1944 (Braunswalde), kommt jetzt aus Krockau/Westpr.;

 

Klaus Gutt, geb. 09.01.1943 (Braunswalde), kommt jetzt aus Krockau/ Westpr.;

 

Christel Gutt, geb. Kuschinski, geb. 14.0419 22 (Braunswalde), kommt jetzt aus Krockau/Westpr.;

 

Paul Gutt, geb. 26.11.1918 (Braunswalde), kommt jetzt aus Krockau/Westpr.;

 

Martha Lettau, geb. 02.05.1890 (Allenstein), kommt jetzt aus Allenstein;

 

Hedwig Lettau, geb. 17.07.1908 (Allenstein), kommt jetzt aus Allenstein;

 

Josef Kochanski, geb. 01.12.1912 (Herne), kommt jetzt aus Deuthen;

 

Hedwig Kochanski, geb. Wroblewski, geb. 06.06.1920 (Herne), kommt jetzt aus Deuthen;

 

Reinhold Kochanski, geb. 12.11.1939 (Allenstein), kommt jetzt aus Deuthen;

 

Elisabeth Kochanski, geb. 11.07.1949 (Allenstein), kommt jetzt aus Deuthen;

 

Hubert Kochanski, geb. 18.08.1952 (Allenstein), kommt jetzt aus Deuthen;

 

Lieselotte Kuhn, geb. 26.06.1942 (Allenstein), kommt jetzt aus Allenstein;

 

Albert Riediger, geb. 09.01.1938 (Plutken), kommt jetzt aus Plutken;

 

Renate Riediger, geb. 25.08.1943 (Plutken), kommt jetzt aus Plutken;

 

Auguste Woiczechowski, geb. 09.02.1885 (Neu-Vierzighuben), kommt jetzt aus Neu-Vierzighuben.

 

Kreis Angerburg:

Minna Dotzki, geb. Rose, geb. 29.12.1913 (Kerschken), kommt jetzt aus Kerschken;

 

Hildegard Dotzki, geb. 25.03.1939 (Kerschken), kommt jetzt aus Kerschken;

 

Erika Dotzki, geb. 29.05.1951 (Kerschken), kommt jetzt aus Kerschken;

 

Hans-Jürgen Wlotzka, geb. 07.01.1943 (Benkheim), kommt aus Benkheim;

 

Helene Wlotzka, geb. Gäbel, geb. 20.03.1902 (Benkheim), kommt jetzt aus Benkheim.

 

Kreis Elchniederung:

Eduard Knopf, geb. 04.02.1935 (Wittken), aus Karnkowo/Westpr.

 

Kreis Goldap:

Lisa Arndt, geb. Pitz, geb. 28.04.1901 (Langenwasser), aus Bössau, Krs. Rößel;

 

Werner Arndt, geb. 05.07.1934 (Langenwasser), kommt jetzt aus Bössau, Krs. Rößel;

 

Irmgard Arndt, geb. 01.07.1937 (Langenwasser), kommt jetzt aus Bössau, Kr. Rößel;

 

Fritz Reichwald, geb. 04.02.1890 (Ebenfelde), kommt jetzt aus Vierbrücken;

 

Hedwig Reichwald, geb. Gajewski, geb. 30.05.1892 (Ebenfelde), kommt jetzt aus Vierbrücken.

 

Kreis Neidenburg:

Ida Mischke, geb. Wogadzke, geb. 26.08.1899 (Grenzhof), kommt jetzt aus Rummelsburg/Pommern;

 

Heinz Mischke, geb. 08.08.1935 (Grenzhof), kommt jetzt aus Rummelsburg/Pommern;

 

Fritz Mischke, geb. 20.05.1938 (Grenzhof), kommt jetzt aus Rummelsburg/Pommern.

 

Kreis Ortelsburg:

Alfred Barke, geb. 08.12.1934 (Theerwischwalde), kommt jetzt aus Theerwischwalde;

 

Ida Barke, geb. Ziesmann, geb. 15.02.1894 (Theerwischwalde), kommt jetzt aus Theerwischwalde;

 

Ida Grabosch, geb. Schulz, geb. 18.05.1903 (Kobulten), kommt jetzt aus Kobulten;

 

Christel Grabosch, geb. 20.04.1931 (Kobulten), kommt jetzt aus Kobulten;

 

Margarete Grabosch, geb. 16.12.1933 (Kobulten), kommt jetzt aus Kobulten;

 

Erika Grabosch, geb. 23.03.1944 (Kobulten), kommt jetzt aus Kobulten;

 

Ottilie Komusin, geb. Pawailek, (Samplatten), kommt jetzt aus Samplatten;

 

Maria Komusin, geb. 15.09.1924 (Samplatten), kommt jetzt aus Samplatten;

 

Auguste Meyer, geb. Cazioch, geb. 27.06.1896 (Hügelwalde), kommt jetzt aus Hügelwalde;

 

Manfred Meyer, geb. 19.11.1939 (Hügelwalde), kommt jetzt aus Hügelwalde;

 

Marie Radeck, geb. Bloch, geb. 07.03.1901 (Markshöfen), kommt jetzt aus Markshöfen;

 

Minna Sadlowski, geb. Leimann, geb. 05.10.1907 (Schönhöhe), kommt jetzt aus Schönhöhe;

 

Ursel Sadlowski, geb. 22.04.1940 (Schönhöhe), kommt jetzt aus Schönhöhe;

 

Irene Sadlowski, geb. 07.06.1942 (Schönhöhe), kommt jetzt aus Schönhöhe;

 

Olga Slembeck, geb. Piekatz, geb. 21.07.1910 (Samplatten), kommt jetzt aus Samplatten;

 

Ingeborg Slembeck, geb. 23.06.1936 (Samplatten), kommt jetzt aus Samplatten;

 

Ortrud Slembeck, geb. 28.01.1940 (Samplatten), kommt jetzt aus Samplatten;

 

Erika Slembeck, geb. 04.02.1941 (Samplatten), kommt jetzt aus Samplatten;

 

Manfred Slembeck, geb. 23.07.1942 (Samplatten), kommt jetzt aus Samplatten;

 

Siegfried Slembeck, geb. 18.05.1944 (Samplatten), kommt jetzt aus Samplatten;

 

Marie Todzi, geb. Gustala, (Mensguth), kommt jetzt aus Mensguth;

 

Gerda Todzi, geb. 04.06.1933 (Mensguth), kommt jetzt aus Mensguth;

 

Marag. Todzi, geb. 10.10.1937 (Mensguth), kommt jetzt aus Mensguth;

 

Henriette Trzaska, geb. Czarnetzki, geb. 19.02.1907 (Kl. -Schiemanen), kommt jetzt aus Kobulten;

 

Erika Trzaska, geb. 13.11.1939 (Kl.-Schiemanen), kommt jetzt aus Kobulten;

 

Erich Trzaska, geb. 11.01.1941 (Kl.-Schiemanen), kommt jetzt aus Kobulten;

 

Renate Trzaska, geb. 16.06.1943 (Kl. -Schiemanen), kommt jetzt aus Kobulten;

 

Emma Zapatka, geb. Bastek (Hügelwalde), kommt jetzt aus Hügelwalde;

 

Ilse Zapatka, geb. 26.09.1940 (Hügelwalde), kommt jetzt aus Hügelwalde;

 

Marta Broch, geb. 14.09.1876 (Hohenstein), kommt jetzt aus Frankenau, Kreis Allenstein;

 

Franz Broch, geb. 25.03.1879 (Hohenstein), kommt jetzt aus Frankenau, Kreis Allenstein.

 

Fortsetzung in der nächsten Folge

 

Seite 14   Familienanzeigen

Wir haben uns verlobt, Sigrid Uffhausen, Neuhausen bei Urach, Württemberg, Kugelwasen 6. Früher Gut Grünheide, Kreis Insterburg. Joachim Ostertag, Reutlingen, Hegelstraße 10. 7. Juli 1957

 

Als Verlobte grüßen. Helga Budweg, Westerstede, Oldenburg Henkenstr. 5. Früher Schloßberg, Hindenburgallee 12. Hans-Jürgen Urbschat, Stadthagen/ Schbg.-Lippe, Marienstr. 4. Früher Insterburg, Pregelstr. 12/16.

 

Verlobte. Dagmar Hackober. Egon Bach. Bendorf-Sayn (Rhein), Engerser Landstraße 31. Früher Königsberg Pr.-Quednau. 7 Juli 1957

 

Ihre Vermählung beehren sich anzuzeigen. Karl Hagen. Emmy Hagen, verw Wendel, geb. Freyer. Borschimmen, Kreis Lyck. Pirmasens, Enggasse 9. 6. Juli 1957

 

Ihre Vermählung geben bekannt. Heinz Nöring. Christel Nöring, geb. Willert. Düsseldorf-Wersten, den 6. Juli 1957, Werstener Straße 364. Früher Mühlhausen (Thüringen)- Königsberg-Seligenfeld.

 

Ihre Vermählung beehren sich anzuzeigen. Hubert Schnell, Lehrer. Gerda Schnell, geb. Fabricius, Lehrerin. Kassel, den 19. Juli 1957, Heubnerstraße 2. Früher Königsberg Pr., Augusta-Viktoria-Allee 10.

 

Die Vermählung ihrer Tochter Carla mit dem Oberstleutnant in der US-Armee, Mr. Neill S. Atkins, jr. beehren sich bekannt zu geben. Dr. Paul Gusovius. Ella Gusovius, geb. Schwarz-Praussen. Früher Königsberg Pr., Schillerstaße 1, jetzt Biedenkopf, Schillerweg 4. 29. Juni 1957.

 

Vermählte. Lt. col. Neill S. Atkins jr. mit Carla E. Atkins, geb. Gusovius. Philadelphia Pa., USA. 29. Juni 1957

 

Am 24. Juli 1957 feiern unsere lieben Eltern, Michael Klesz und Frau Auguste Klesz, geb. Gleich, aus Mertinsdorf, Kreis Sensburg, Ostpreußen, jetzt Schnathorst, Kreis Lübbecke, Westfalen, das Fest der Goldenen Hochzeit. Es gratulieren herzlichst und wünschen weiterhin gute Gesundheit und Gottes Segen, die dankbaren Kinder und Enkelkinder.

 

Am 21. Juli 1957 feiern unsere lieben Eltern, Bundesbahnobersekretär Otto Passarge und seine Frau Lisbeth Passarge, geb. Fischer, aus Arys, Ostpreußen, jetzt Rheydt (Rhld.), Königstraße 50, ihre Silberhochzeit. Alles Gute. Sieglinde, Arno, Gudrun.

 

Am 21. Juli 1957, feiert unser liebes Vätchen und mein guter Opi, Eugen Jobski, Lehrer i. R. Früher Rohmanen, Kreis Ortelsburg, jetzt Kollmar über Elmshorn, seinen 70. Geburtstag. Von Herzen wünschen Gesundheit und viele schöne Jahre. Kinder und Enkelkind.

 

Unsere lieben Eltern, der Mittelschullehrer i. R. Franz Lalla und seine Frau Elise Lalla, geb. Grollmuss, aus Garlstedt, Kreis Osterholz. Früher Königsberg Pr., Reichardtstraße 7, feiern am 25. Juli 1957, während einer Rheinreise, ihren 50. Hochzeitstag. Dazu gratulieren: Gretel Wessel, geb. Lalla. Erich Wessel. Inge, Hannelore und Gesine. Zu erreichen über Wessel, Osterholz-Scharmbeck, Bromberger Allee 15.

 

Am 15. Juli 1957, beging unsere liebe Mutter, Friederike Milewski. geb. Orlewski, aus Borschimmen, Kreis Lyck, ihren 95. Geburtstag. Wir wünschen ihr weiterhin alles Gute und beste Gesundheit. Ihre Töchter, Marie Hildebrandt, geb. Milewski. Frieda Nikulka, geb. Milewski. Enkel, Leonie Wielsch, geb. Nikulka. Hilde Fuchs, geb. Nikulka. Willy Wielsch. Erhard Fuchs. Urenkel, Rolf Wielsch und Dagmar Wielsch.

 

Allen lieben Bekannten aus dei Heimat, sagen wir für die vielen Glückwünsche zu unserer Silberhochzeit, unseren herzlichsten Dank. Gustav Mariak und Frau Charlotte Mariak, geb. Sokoll. Lohne i. Oldenburg, Kettelerstraße 32. Früher Wiartel, Ostpreußen.

 

Am 18. Juli 1957, feierte unser lieber Vater, Schwiegervater und Großvater, Lebrecht Bansemir, früher Gilgetal, Ostpreußen, jetzt Kelheim/Do. L 156, seinen 80. Geburtstag. Es gratulieren die Kinder und Enkelkinder.

 

Am 25 Juni 1957 feierten wir den 70. Geburtstag unserer lieben Mutter, Schwieger- und Großmutter, Marie Jeromin, geb. Kelch. Es gratulieren herzlich, ihre Kinder u. Enkel. Altbg. Bönen, Peterstraße 46. Früher Preußenwalde bei Ortelsburg.

 

Herzlichen Glückwunsch zum 75. Geburtstage unserem lieben Vater, Schmiedemeister Adolf Engel, aus Laukitten, von seinen Kindern und Enkelkindern, jetzt Klausheide, Post Nordhorn.

 

Ruhe sanft, geliebtes Herz. Du hast den Frieden und wir den Schmerz. Plötzlich und unerwartet verstarb am 28. Juni 1957, meine liebe Frau, unsere gute Mutter, Schwiegermutter, Oma, Schwester, Schwägerin und Tante. Minna Palfner, geb. Podschun. Früher Birkenfelde, Kreis Schloßberg, Ostpreußen, im 66. Lebensjahre. In stiller Trauer im Namen aller Hinterbliebenen: Gustav Palfner und Kinder. Wedel, Holstein, Am Beksberg 39.

 

Nach langem schwerem, in Geduld ertragenem Leiden, entschlief am 6. Juli 1957, unsere liebe herzensgute Mutter, Oma, Schwester und Tante, Witwe Frieda Brauer, geb. Kranich, im 52. Lebensjahre. Schmerzlich vermisst von: Heinz Rebrow und Frau Ursula Rebrow, geb. Brauer, Peru. Erich Mencke und Frau Irmgard Mencke, geb. Brauer. Karl-Heinz Glahn und Frau Eva-Maria Glahn, geb. Brauer. Erhard Brauer. Lothar Brauer. Helene Kranich. Claus und Erich, als Großkinder. Oldershausen/Asendorf, den 8 Juli 1957, Kreis Harburg. Früher Liska-Schaaken, Kreis Königsberg Pr. Die Beisetzung hat in aller Stille stattgefunden.

 

Zum Gedenken. Am 23. Juli 1947, starb in russischer Internierung Neukuhren, Samland, den Hungertod, mein geliebter Mann und für mich treusorgender Lebenskamerad, Oberingenieur Ernst Paulus, geb. 26.07.1867, gest. 23.07.1947. Glaube und Gottvertrauen war sein Leben. Käthe Paulus, geb. Schwenteck. Ziegenhain, Bezirk Kassel, Landgraf-Philipp-Straße 3. Früher Löwenhagen, Kreis Königsberg Pr.

 

In stiller Trauer gedenke ich meiner lieben Mutter, Ida Ney, geb. Czichy, wahrscheinlich gestorben am 27. Juli 1945 in Sibirien, sowie meines lieben Bruders, Heinz Ney, gefallen am 16. Januar 1945 in Lamersdorf. Holland. Arno Ney. (23) Nordhorn (Hann.), Hauptstraße 38. Früher Reichensee, Kreis Lötzen.

 

Am 29. Juni 1957 entschlief nach kurzer schwerer Krankheit, unsere liebe Mutter, Schwiegermutter und Großmutter, Martha Tiedtke, geb. Naesert, aus Königsberg Pr., im 67. Lebensjahre. In stiller Trauer: Kurt Tiedtke. Ruth Tiedtke, geb. Kuschinski. Barbara, Dagmar und Frank. Käthe Wilimzig, geb. Tiedtke. Franz Wilimzig. Ingrid und Rüdiger. Darmstadt, Bismarckstraße 158. Salzgitter-Steterburg, Max-Halbe-Straße 5. Wir haben sie am 2. Juli 1957auf dem Friedhof Salzgitter-Barum zur letzten Ruhe gebettet.

 

Unser liebes Mütterlein, Schwiegermutter, Großmutter und Urgroßmutter, Frau Ida Knoch, geb. Degen, früher Palen, Kreis Tilsit-Ragnit, ist nach langem schwerem, mit Geduld ertragenem Leiden, im 79. Lebensjahre, am 3. Juli 1957, sanft entschlafen. Damit haben wir auch unser letztes Stückchen Heimat verloren. Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: Meta Griguhn, geb. Knoch. Berlin-Hohengatow, Hochwaldsteig 12.

 

Am 1. Juli 1957 entschlief, fern der geliebten Heimat, nach kurzer schwerer Krankheit, meine liebe Frau, unsere liebe gute Mutter und Omi, Johanna Nordquest, geb. Schulz, im Alter von 77 Jahren. In stiller Trauer: Arthur Nordquest. Kurt Schmieder und Frau Elli Schmieder, geb. Nordquest. Käte Nordquest. Karin, Ingrid und Wolf-Dieter, als Enkelkinder. Schwelm, Westfalen, Lindenstraße 1. Früher Seestadt Pillau

 

Für die vielen Glückwünsche zu unserer Goldenen Hochzeit danken wir allen Verwandten und Heimatfreunden herzlichst. Fritz Gutzeit und Frau. Rautenberg, Ostpreußen, jetzt Lübeck, Moltkestraße 21.

 

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Seite 15   Familienanzeigen

Ohne, dass sein sehnlichster Wunsch, seine Kinder noch einmal wiederzusehen, in Erfüllung gegangen  wäre, starb am 9. Juni 1957 in Ortelsburg, Ostpreußen, der langjährige Gemeindevorsteher und Bürgermeister unseres Heimatortes Moddelkau, Kreis Neidenburg, unser lieber Vater, der Landwirt, Gustav Bartsch, kurz vor Vollendung seines 74. Lebensjahres, nach langer schwerer Krankheit. Ewald Bartsch, Darmstadt. Kurt Bartsch, Berlin-Spandau. Walter Bartsch, Münster, in Westfalen. Anny Winkler, geb. Bartsch, Darmstadt. Werner Bartsch, Darmstadt. Paul Bartsch, Darmstadt. Nicht allen von uns, lieber Vater, war es vergönnt an Deinem Grabe zu stehen, so nimm denn dieses als letzten Gruß und Dank für alles, was Du uns auf den Lebensweg mitgegeben hast.

 

Am 6. Juli 1957, ist mein innig geliebter Mann, unser herzensguter Vater, Schwiegersohn, Bruder und Schwager, Landwirt, Hans Paul, Rudwangen, Kreis Sensburg, für immer von uns gegangen. Er entschlief nach einem erfolgreichen Leben auf der Höhe seiner Schaffenskraft, im 54. Lebensjahre, nach schwerer Krankheit. In tiefer Trauer: Christel Paul, geb. Zimmeck. Hans-Werner Paul. Marianne Paul. Susanne Paul und alle Angehörigen. Rethwisch bei Preetz, Holstein. Die Beisetzung fand am Dienstag, dem 9. Juli 1957, auf dem Friedhof in Preetz statt.

 

Am 5. Juli 1957 entschlief sanft, im 71. Lebensjahre, nach einem arbeitsreichen, schicksalsschweren Leben, mein lieber herzensguter Mann, unser treusorgender gütiger Vater, Großvater, Schwiegervater und Schwager, der Landwirt, Paul Mett. In tiefer Trauer: Hildegard Mett, geb. Grohnwald. Regine Mett. Gertraud Schmidt, geb. Mett. Bernhard Schmidt. Marlis, Sabine, Maike, Heidrun, als Enkelkinder. Erna Grohnwald. Eva Grohnwald. Hamburg-Harburg, Hainholzweg 137. Früher Neuendorf, Kur. Haff, Ostpreußen.

 

Nach schwerer Krankheit starb am 17. Juni 1957,mein lieber Mann, mein guter Vater, Schwiegervater, Opa, Schwager und Onkel, Kaufmann, Michael Leipholz, im 72. Lebensjahre. Er folgte seinem Sohn Gerhard, der am 1. Januar 1945 in Holland fiel. Hedwig Leipholz, geb. Woscidlo. Lore Wöhrle, geb. Leipholz. Richard Wöhrle. Brigitte Leipholz und Anverwandte. Steinebach (Wörthsee), Kreis Starnberg (Obb.)

 

Heute entschlief sanft nach kurzem schwerem Leiden, fern ihrer geliebten Heimat, kurz vor Vollendung ihres 80. Lebensjahres, unsere innig geliebte Mutter, Schwiegermutter, Großmutter und Urgroßmutter, Frau Helene Erdtmann, geb. Nelson, früher Schmodehnen, Kreis Gerdauen, Ostpreußen. In tiefer Trauer: Frau Frieda Treidel, geb. Erdtmann, Hannover, Seilerstraße 19. Richard Macke und Frau Margarete Macke, geb. Erdtmann, Berlin-Friedenau, Wiesbadener Straße 1. Gotthard Erdtmann und Frau Margarete Erdtmann, geb. Nelson, Braunschweig, Spitzwegstraße 6. Franz Strenziok und Frau Else Strenziok, geb. Erdtmann, Berlin-Siemensstadt, Goebelstraße 68. Kurt Erdtmann und Frau Edith Erdtmann, geb. Schwarz, Bassen-Hofstall.Ernst Rinn und Frau Christel Rinn, geb. Erdtmann Bassen 285. Heinrich Wollert, Dovemühlen bei Verden und 14 Enkel- und Urenkelkinder. Bassen, Bezirk Bremen, den 28. Juni 1957

 

Zur ersten Wiederkehr Deines Todestages, Landwirt, Robert Meyhöfer, geb. 14.08.1882, Piktupönen, Kreis Tilsit, Ostpreußen, gest. 17.07.1956, Celle, Krankenhaus. Mein sehr geliebter Mann, unser guter Vater und Großvater, mein lieber Bruder und Schwager, unser Onkel und Großonkel ruht für immer, fern seiner ostpreußischen Heimat, auf dem Friedhof in Winsen (Aller). Dein plötzlicher Tod hat unser so wunderbares Eheglück jäh zerrissen und ließ mich in fast unerträglichem Sehmerz zurück. Herta Meyhöfer, geb. Augstein. Winsen (Aller), 17. Juli 1957, Wallerstraße 15. Früher Heiligenbeil und Wiggen, Kreis Sichelberg

 

Nach Uber zwölfjähriger Ungewissheit erhielten wir die traurige Nachricht, dass unser lieber ältester Sohn, Bruder und Neffe, Grenadier Frank Neumann, geboren 30. Januar 1928, am 15. April 1945 bei der Verteidigung seiner ostpreußischen Heimat gefallen ist. In stillem Gedenken seine Eltern, Fritz Neumann. Lisbeth Neumann, geb. Schulz. Seine Schwestern, Brigitte, Marianne, Irene. Seine Brüder, Lothar und Winfried. Seine Patentanten, Betti Skerra. Käte Bauer. Cölbe, Kreis Marburg (Lahn), Kasseler Straße 60. Früher Königsberg Pr., Haberberger Grund 54.

 

Allen, die sie liebten und geschätzt haben, geben wir hiermit die Nachricht, dass Gott der Herr unsere gute nimmermüde Mutter, Schwieger- und Großmutter, Frau Anna Sauff, geb. Tiedtke, aus Magotten, Kreis Wehlau, am 29. Juni 1957, im Alter von 76 Jahren, nach kurzer schwerer Krankheit erlöst hat. Gleichzeitig gedenken wir an dieser Stelle unseres lieben Vaters, des Landwirts, Heinrich Sauff, aus Magotten, Kreis Wehlau, der am 12. Februar 1945 auf der Flucht verstorben ist. In stiller Trauer: Fritz Sauff und Familie, Brookreihe über Glückstadt. Richard Sauff und Familie, Frankfurt a. M., Römerstadt, Im Heidenfeld 100. Hans Wichert und Frau Gerda Wichert, geb. Sauff, nebst Kindern, Braunschweig, Hagenring 52. Kurt Ueberschär und Frau Anneliese Ueberschär, geb. Sauff umd Regina, Wedel, Holstein, Feldstraße 118 d. Brookreihe, den 1. Juli 1957.

 

Unser geliebtes Mütterchen, Eugenia Gebhardi, geb. Pietsch, ist am 4. Juli 1957, im 87. Lebensjahre, für immer von uns gegangen. Erna Harder-Gebhardi. Viola Luschnat, geb. Gebhardi. Hamburg 13, Oberstraße 103. Trauerfeier war am Dienstag, dem 9. Juli 1957, um 12.15 Uhr, im Krematorium Ohlsdorf, Halle C. Bitte keine Beileidsbesuche.

 

Nach langer schwerer Krankheit folgte unsere herzensgute treusorgende Mutter und Schwiegermutter, Frau Erna Petermann, geb. Bork, im 65. Lebensjahre, unserem unvergesslichen lieben Vater, nach Jahren, in die Ewigkeit. In tiefer Trauer im Namen aller Angehörigen: Töchter, Hildegard Wertel und Gerda Fiedler. München 2, den 2. Juli 1957, Herzog-Wilhelm-Straße 10. Wien. Früher Königsberg Pr.

 

Statt jeder besonderen Anzeige. Am 21. Juni 1957 ging durch einen Verkehrsunfall unsere liebe Tochter, gute Schwester, Tante, Schwägerin und Base, Frida Springer, im 61. Lebensjahre, zu ihrem Heiland heim. In stiller Trauer: Gustav Springer. Witwe, Lisbeth Stratmann, geb. Springer. Johannes Brasch und Frau Brasch, geb. Springer. Herbert Hahn und Frau Eva Hahn, geb. Brasch. Waltrop, Datteln, Lüdenscheid und Berlin. Früher Osterode, Ostpreußen, Kaiserstraße 51.

 

Am 23. Juni 1957, starb nach längerem schwerem Leiden, unser lieber Vater, Großvater und Urgroßvater, der Bauer, Johann Sadowski, früher wohnhaft in Scharnau und Frögenau, Kreis Osterode, Ostpreußen, im Alter von 86 ½ Jahren. Er folgte nach 12 ½ Jahren unserer Mutter und unserem Bruder Albert, welche an den Kriegsfolgen in der Heimat starben. Die trauernden hinterbliebenen Kinder, Enkel und Urenkel. Die Beerdigung fand am 27. Juni 1957 in Herne, Westfalen, statt. Gleichzeitig danken wir allen für die zahlreichen Kranzspenden und für die tröstenden Worte am Grabe.

 

Zum Gedenken. Am 13. Juli 1957 jährte sich zum zehnten Male der Todestag unserer lieben Mutter und Oma, Frau H. Klaus, aus Fuchsberg, Kreis Samland. Sie folgte unserem guten Vater und Opa, Karl Klaus, gest. 06.08.1945 in Fuchsberg. Ferner gedenken wir ihrer Kinder, unserer Geschwister, Karl Klaus, aus Schönmohr, gest. 16.08.1946 im Ural; Gustav Klaus, aus Fuchsberg, gest. 30.03.1946 in polnischer Gefangenschaft; Helga Klaus, aus Fuchsberg, geb. 24.05.1926, gest. 05.09.1945 in Danzig; Siegried Klaus, geb. 29.05.1937, gest. 18.08.1945 in Danzig; unserer lieben Mutter und Oma, Frau W. Voß, aus Abbarten, Kr. Bartenstein, gest. April 1945 in Dänemark; Unserer lieben Tochter und Schwester, Christel, geb. 13.03.1931, gest. 31.05.1946 in Königsberg; und unserer seit 1947 in Litauen vermissten Kinder, Heinz und Dora. Wer kann Auskunft geben? Wir gedenken unserer Nachbarn, der Eheleute, Otto Bludau und Eliese Bludau. Im Namen aller Angehörigen: Walter Voß und Frau Minna Voß, geb. Klaus. Kinder: Walter und Paul. Dortmund, Grubenfeld 13. Früher Königsberg Pr., Brandenburger Straße 11

 

Am 15. Juni 1957 entschlief nach langem und schwerem Leiden im Kreiskrankenhaus Bad Oldesloe, meine liebe Frau, unsere gute Mutter, Schwiegermutter und Oma, Marie Rhode, geb. Wiezorek, aus Fürstenwalde, Kreis Ortelsburg, im 63, Lebensjahre. In stiller Trauer: Wilhelm Rhode und Kinder. Bargteheide, Holstein, Birkenweg 18

 

Weinet nicht an meinem Grabe, gönnet mir die ewige Ruh. Denkt, was ich gelitten habe, eh ich schloss die Augen zu. Nach einem schaffensreichen Leben, stets hilfsbereit und besorgt, entschlief am 15. Juni 1957 plötzlich nach einer längeren Krankheit, meine liebe Frau, unsere liebe Mutter, Großmutter, Schwiegermutter und Tante, Bertha Großjohann, geb. Rieß, im 79. Lebensjahre. Im Namen aller Hinterbliebenen: Hertha Wessel. Schwerte (Ruhr), Am Markt 5. Früher Königsberg Pr., Paulstr. 1

 

Am 2. Juli 1957 entschlief plötzlich an den Folgen eines Schlaganfalls, fern seiner Heimat, mein lieber Mann, unser guter Vater, Bruder, Schwager und Onkel, Landwirt, Johann Zbikowski, aus Pierlawken, Kreis Neidenburg, im 65. Lebensjahre. Er folgte seinen beiden Söhnen Heinz Zbikowski, vermisst 1944 in Russland; Erwin Zbikowski, gefallen 1945 in Ungarn, in die Ewigkeit. In stiller Trauer: Ida Zbikowski, Kinder und Anverwandte. Wesel, Brandstraße 16.

 

Zum 60. Geburtstag gedenken wir in herzlicher Liebe am 19. Juli 1957, meines geliebten unvergesslichen Sohnes und unseres lieben Bruders, Carl-Role Bartel. Seit April 1945 bin ich ohne jede Nachricht. Alle Nachforschungen blieben erfolglos. In stillem Leid: Frau Bertha Bartel, Mutter . Als Geschwister: Artur Bartel. Anna Schindler, geb. Bartel. Königsberg Pr., Vorst. Langgase 6, jetzt Hamburg, Sievekingsallee 98

 

Kein Weinen, kein Flehen bringt Dich zurück, vorbei sind Freude, Hoffnung und Glück, kühl ist Dein Grab, tief unser Schmerz, nun ruhe sanft. Du edles Herz. Nach schwerer Krankheit entschlief am 26. Juni 1957, mein lieber Mann, Vater und Großvater, Gottfried Lehwald, früher Königsberg Pr. In stiller Tauer: Johanna Lehwald, geb. Rogge. Willy Lehwald. Helene Ginsky, geb. Lehwald. Charlotte Vogler, geb. Lehwald und alle Anverwandten. Dortmund, Burghokstraße 5

 

Nach einem arbeitsreichen Leben und mit großer Geduld ertragenem Leiden entschlief nach Gottes Willen am 3. Juli 1957, unsere liebe Mutter, Schwiegermutter, Großmutter, Schwägerin und Tante, Regierungsobersekretärwitwe Ida Schulz, geb. Haase. Früher Gumbinnen, Ostpreußen, im 74. Lebensjahre. In tiefer Trauer: Frida Haus, geb. Schulz. Ella Langwaldt, geb. Schulz. Heinz Schulz, Lensahn, Ostholstein. Hellmuth Haus, Landau (Pfalz). Otto Langwaldt, Otterndorf (NE). Liselotte Schulz, geb. Wilk. Marga Schulz, geb. Ragowski, Berlin-Halensee und sechs Enkelkinder. Die Beerdigung hat am 6. Juli 1957 in Lensahn, Ostholstein stattgefunden.

 

Heute nahmen wir mit einer Trauerfeier auf dem Friedhof Ohlsdorf, Abschied von meiner Frau, unserer Mutter, meiner Schwester, Liselotte du Bosque, geb. Stach, die uns durch einen plötzlichen Tod am 6. Juli 1957 genommen wurde. Dr. Hans du Bosque. Joachim Hans du Bosque und Frau. Klaus du Bosque. Annelise du Bosque. Günter du Bosque. Dr. Günther Stach. Hamburg-Wa. 1. 12. Juli 1957, Kattenbleiche 35

 

Seite 16   Familienanzeigen

Heute um 2.15 Uhr entschlief nach langem, mit großer Geduld ertragenem Leiden, mein herzensguter lieber Mann, mein treusorgender unvergesslicher Stiefvater, mein guter Schwiegervater und mein aus tiefstem Herzen geliebtes Opichen, sowie Bruder, Schwager und Onkel, der Kreisinspektor a. D., Albert Kendziorra, im 72. Lebensjahre. Er folgte seinem über alles, geliebten Stiefsohn, Leutnant Herbert Schimkat, der am 17.09.1941 auf Insel Ösel gefallen ist, in die Ewigkeit. In tiefem Schmerz: Elisabeth Kendziorra, verw. Schimkat, geb. Albat. Walter Brombach und Frau Erika Brombach, geb. Schimkat. Renate Brombach, als Enkel und alle Verwandten. Bochum, Marl-Hüls, Penn-Yan-New York, den 4. Juli 1957. Tippelsberger Straße 17, Dibergstraße 27 a. Früher Insterburg, Ostpreußen, Wichertstraße 45. Die Trauerfeier fand am Samstag, dem 6. Juli 1957, um 12 Uhr, in der großen Trauerhalle des Friedhofes am Freigrafendamm statt.

 

Gott der Allmächtige nahm am 4. Juli 1957, 21 Uhr, ganz plötzlich und unerwartet, meinen geliebten Mann und tapferen Lebenskameraden, unseren herzensguten nimmermüden Vati, guten Schwiegervater und lieben Opi, Reichsbahnsekretär a. D., August Schalwat, im 67. Lebensjahre, zu sich in sein himmlisches Reich. In tiefem Schmerz: Auguste Schalwat, geb. Irretier. Elfriede Thuluweit, geb. Schalwat. Käte Lèh, geb. Schalwat. Heinz Thuluweit. Tibor Otto Lèh. Klein-Martina. Meldorf, Holstein, Theodor-Storm-Straße 24. Früher Ebenrode, Bahnhofstraße 2.

 

Nach schwerem Leiden entschlief am 28. Juni 1957 in der sowj. bes. Zone, mein lieber Bruder, Erich Raudonat, früher Kreisinspektor in Gerdauen. Er folgte seinem vor einem Monat verstorbenen Bruder, Hans Raudonat, in die Ewigkeit. In tiefer Trauer: Dipl.-Ing. Paul Raudonat, Reg.-Baurat i. R. Hamburg-Altona, Planckstraße 8

 

Fern seiner geliebten Heimat ist mein lieber treusorgender Mann, unser guter Papa, der Viehkaufmann und Fleischermeister, Richard Pollack, 61 Jahre alt, nach schwerem Leiden von seinem Erdendasein erlöst worden. In tiefer Trauer: Anna Pollack, geb. Plogsties. Ilse Günther, geb. Pollack. Irmgard Pollack, Ilkley, Yorkshire, Belcaro Kings Road, England. Pattensen (Leine), den 2. Juli 1957, Im Mühlenfelde 9. Früher Heinrichswalde, Ostpreußen, Kreis Elchniederung. Die Beerdigung fand am Donnerstag, dem 4. Juli 1957, in Pattensen statt.

 

Sechs Tage nach dem Gumbinner Heimattreffen in Bielefeld, das im größeren Verwandtenkreis stattfand, verschied ganz unerwartet, mein lieber Mann, unser guter Vater, Schwiegervater, mein lieber Opa und Bruder, Schwager und Onkel, Fritz Josties, geb. 27.10.1893, gest. 29.06.1957. Nach fast dreizehn Jahren folgte er seinem einzigen Sohn Fritz Josties, geb. 26.09.1921, gef. 18.08.1944 (Nachricht zwölf Jahre später) der in Frankreich den Fliegertod fand, in die Ewigkeit. In stiller Trauer: Emma Josties, geb. Mahl. Meta Herrmann, geb. Josties. Heiner Herrmann, Hamburg 39, Alsterdorfer Straße 104. Herta Peitschat, geb. Josties. Walter Peitschat, Herzebrock i. W., Mühlenweg 28. Ulrich Peitschat, als Enkel. Lina Fischer, geb. Josties, als Schwester, Dürnbach 26/27 (Obb.) Herzebrock i. W., den 2. Juli 1957. Tag der Beisetzung, Oderstraße 9. Früher Gumbinnen, Ostpreußen, Albrechtstraße 23.

 

Sonntag früh wurde völlig unerwartet durch einen tragischen Unglücksfall, mein über alles geliebter Sohn, mein unvergesslicher Lebenskamerad und Bruder, Frank Nöthel, im Alter von 34 Jahren, aus unserer Mitte gerissen. Sein Leben war selbstlose und treusorgende Liebe für die Seinen und unermüdliche Aufopferung und Pflichterfüllung für unsere Lebensarbeit. In tiefer Trauer:  Dora Nöthel, geb. Passarge. Ernst-Reinhart Nöthel. Göttingen, den 23. Juni 1957

 

Zum stillen Gedenken. Offenb. 21, 4      Mitte Juli 1957, jährt sich zum zehnten Male der Todestag meines geliebten unvergesslichen Mannes, Bruders, Schwagers und Onkels, des Drogeriebesitzers, Theodor Sadowski. Er verstarb Mitte Juli 1947 in Metgethen an den Folgen der russischen Gefangenschaft und des Terrors. In unveränderter Liebe und Trauer: Erna Sadowski, geb. Wilhelm. Königsberg Pr.-Metgethen, Franz-Seldte-Weg 6, jetzt Braunschweig, Okerstraße 2

 

Gott nahm plötzlich und unerwartet, meinen geliebten Mann, unseren lieben guten Vater, Großvater und Bruder, Alfred Schabacher, Oberpostinspektor i. R., im 70. Lebensjahre, zu sich in sein ewiges Reich. In tiefem Schmerz: Gertrud Schabacher, geb. Arndt.Ruth und Karl Voigt, Hamburg. Elisabeth und Ernst Winter, Ahrensburg, Holst. Eva und Wolfgang Schönherr, Hamburg. Brigitte und Edgar Lieseberg, Hannover. Ella Schabacher, als Schwester, Büsum und acht Enkelkinder. Hamburg, den 3. Juli 1957, Griesstraße 51. Früher Königsberg Pr., Schrötterstraße 27. Die Beerdigung hat auf dem Waldfriedhof in Ahrensburg bei Hamburg stattgefunden.

 

Meine Seele ist stille zu Gott, der mir hilft. Nach Gottes heiligem Willen, entschlief am 11. Juni 1957 nach langem schwerem Leiden, fern seiner geliebten ostpreußischen Heimat, mein lieber herzensguter Mann, unser guter Vater und unvergesslicher Großvater, Julius Podscharly, im Alter von 76 Jahren. In stiller Trauer: Anna Podscharly und Angehörige. Benterode, Kreis Hann. Münden. Früher Eschenwalde, Kreis Ortelsburg.

 

Unsere geliebte unvergessliche Mutter, Schwiegermutter, Großmutter und Urgroßmutter, Margarete Schrötter, geb. Foth, ist nach kurzer schwerer Krankheit im Alter von 78 Jahren heimgegangen. In tiefer Trauer: Ruth Salecker, geb. Schrötter. Rüdiger Schrötter. Edith Koll, geb. Schrötter. Margarete Jenal, geb. Schrötter. Erika Supplieth, geb. Schrötter sowie Schwiegerkinder, fünf Enkelkinder und zwei Urenkel. Heiligenstedten, den 3. Juli 1957. Früher Königsberg Pr.

 

Nach zwölfjähriger Ungewissheit erhielten wir jetzt die traurige Nachricht, dass unser lieber Vater, Schwiegervater und Großvater, Anton Feyerabend, geb. 20.06.1872, aus Braunsberg, Ostpreußen, Hansastraße 7, am 4 März 1945 im Kreiskrankenhaus St. Viti in Uelsen (Hann.), infolge Erschöpfung und Kreislaufschwäche verstorben ist. In stiller Trauer: Anton Feyerabend mit Familie und alle Verwandten. Bochum, Mauritiusstraße 25. Früher Braunsberg, Sydathstraße 12

 

Oswald Rienau, geb. 29.09.1879 in Königsberg Pr., gest. 07.07.1957 in Hamburg. In stiller Trauer im Namen der Hinterbliebenen: Walter Fritjof Richau, Hamburg 26, Bethesdastr. 66. Früher Königsberg Pr.

 

Fern der Heimat, im Zwangsaufenthalt in Sibirien, verschied am 27. Mai 1957, mein lieber Mann, unser guter Vater, Schwiegervater und Großvater, der Tischlermeister, Martin Kiupel, früher Nattkischken, Ostpreußen, Memelland, im 81. Lebensjahre. Sein sehnlichster Wunsch, nochmal mit den Kindern vereint zu sein, ging nicht mehr in Erfüllung. Er folgte seiner Tochter, Eva, die nach einem Zwangsaufenthalt in Sibirien, 1945 verstorben ist. In tiefer Trauer: Marta Kiupel, zurzeit Sibirien. Walli Milbrecht, geb. Kiupel, sowj. bes. Zone. Willy Kiupel, sowj. bes. Zone. Helene Kiupel, Darmstadt-Arheilgen, Darmstädter Straße 8

 

Heute früh wurde unsere liebe Schwester, Margarete Kutzner, geb. Woscidlo, früher Johannisburg, Ostpreußen, Schanzenstraße 19, im 67. Lebensjahre, von schwerer Krankheit durch einen sanften Tod erlöst. In stillem Gedenken im Namen der Geschwister: Martha Grochowski. geb. Woscidlo. Bad Pyrmont, den 1. Juli 1957, Gartenstraße 5. Wir haben am Donnerstag, dem 4. Juli 1957, um 15 Uhr, in der Oesdorfer Friedhofskapelle von ihr Abschied genommen. Anschließend erfolgte die Einäscherung.

 

Nach einem Leben voller Liebe und Aufopferung für ihre Familie und langem, mit großer Geduld ertragenem Leiden entschlief sanft am 6. Juni 1957 in ihrer geliebten ostpreußischen Heimat in Erben, Kreis Ortelsburg, Ostpreußen, unsere innigst geliebte herzensgute Mutter, Schwiegermutter, Großmutter und Urgroßmutter, Regine Masuch, geb. Guth, im Alter von 81 Jahren. In tiefer Trauer: Heinrich Masuch und Frau Erika Masuch, geb. Karrasch, Erben/Ortelsburg. Otto Gadomski und Frau Emma Gadomski, geb. Masuch, mit Kindern und Enkeln, Moythienen/Ortelsburg. Herm. Fortak und Frau Auguste Fortak, geb. Masuch, mit Kindern, Ratzeburg, Holstein. Friedrich Masuch und Frau Käthe Masuch, geb. Lomoth, mit Kindern, Ratzeburg, Holstein. Hans Tieseler und Frau Frieda Tieseler, geb. Masuch, Knittlingen, Württemberg. Emil Masuch und Frau Bertha Masuch, geb. Netta, mit Kindern und Enkeln, Canton, Ohio, USA.

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