Ostpreußenblatt, Folge 19 vom 11.05.1957

Ostpreußenblatt
Folge 19 vom 11.05.1957

 

Seite 1   Wohin zielt Moskau?

Er erhoffe sich nach einem gefährlichen und unerfreulichen Winter ein schönes Frühjahr, erklärte Mikojan, der als einziges Mitglied der höchsten sowjetischen Führungsgruppe in diesen Wochen einen Ausflug in die freie Welt unternahm, bei seinem Besuch in Wien. Sanfte, oft fast betuliche Weisen stimmte er bei dieser Gelegenheit an. Jedermann wusste, dass seine wohlabgewogenen Redensarten durchaus nicht in erster Linie an seine österreichischen Gastgeber, sondern eben an die Welt da draußen gerichtet waren. So wussten denn auch alle seine Zuhörer, dass der durchtriebene Handelsminister des Kreml als einer der Senioren unter den Moskauer Kabinettsmitgliedern nicht etwa an das sanfte Grün des Wiener Kahlenberges, an den Grinzinger Heurigen und das Idyll der Wachau dachte, als er solchermaßen ein Preislied auf linde Frühlingswinde, auf die Freundschaft unter den Menschen sang. Der Vergleich mit dem angeblich so angenehmen Klima, das vor Jahr und Tag auf der Genfer Gipfelkonferenz geherrscht habe, machte auch dem letzten klar, was Mikojan meinte. Es sollte hier in Molltönen abermals die Lust an der Koexistenz nach Moskauer Wünschen geweckt werden. Es störte den hohen Sowjetsendboten gar nicht, dass zur gleichen Zeit bereits jene Hochflut drohender und lockender, bilderreicher, einmal massiver und einmal derbvertraulich gefasster Sowjetnoten an große und kleine Staaten im Westen losgebrochen war, von der wir Tag für Tag neue Kostproben erhalten. Während man den Holländern ausmalte, wie sich eine sowjetische Wasserstoffbombe in ihrem kleinen Königreich auswirken würde, während man ebenso die Dänen und die Norweger unter massivsten Druck setzte und schließlich den Deutschen den wohl gröbsten Aufguss vorsetzte, in dem von der Verwandlung des Bundesgebietes in einen Totenacker gesprochen wurde, während all das vor sich ging, spielte Mikojan die Hirtenflöte. Man solle doch endlich einsehen, wie gut es Moskau mit allen seinen so halsstarrigen Nachbarn meine, wenn diese nur auf jede atomare Verteidigung gegen die ja nun wahrlich handgreifliche Drohung der sowjetischen Atomangriffswaffen verzichten wollten.

 

Versuchte Einmischung

In den letzten drei Wochen ist kaum ein Tag vergangen, an dem wir nicht schon morgens von irgendeiner neuen Sowjetnote und Moskauer Initiative in dieser oder jener Richtung lasen. Im Außenamt des Kreml muss das vorgesehene Soll an Noten, Beschwerden, Rückfragen und Vorschlägen in dieser Zeit mehr als übererfüllt worden sein. Die Erklärung des Kanzlers gegenüber dem Sowjetbotschafter Smirnow, Deutschland besitze keinerlei atomare Waffen und habe auch um ihre Lieferung bei dritten Mächten gar nicht nachgesucht, die Bundesrepublik begrüße auch durchaus nicht eine derartige Aufrüstung weiterer Staaten und trete mit Nachdruck für eine allgemeine Atomabrüstung ein, ist — wie man in Bonn feststellte — am 25. April erfolgt. Die letzte massive Sowjetnote an die Bundesregierung trägt das Datum des 27. April; sie geht auf diese doch jedenfalls sehr beachtliche Erklärung mit keinem Wort ein. Es steht heute fest, dass die geplante Sowjetnote auf höchste Weisung abgeschickt wurde, obwohl man in entscheidenden Punkten längst anders unterrichtet war. Dass das auch unter dem Gesichtspunkt geschah, den innerdeutschen Wahlkampf durch eine so drohende Note zu beeinflussen, liegt nach gewissen Äußerungen dieser Note offen zu Tage.

 

Den Kernfragen ausgewichen

Es ist schon für den Berufspolitiker gar nicht so leicht, sich in diesen Tagen durch die unübersehbare Fülle von sowjetischen Äußerungen durchzufinden, und es ist für den normalen Zeitungsleser nahezu unmöglich, sich voll auf dem Laufenden zu halten und vor allem ein klares Bild davon zu erhalten, was Moskau mit all dem eigentlich bezweckt und wohin es im Entscheidenden zielt. Es ist darum wichtig und nützlich, einmal die Ansichten von Leuten zu hören, die als hervorragende Kenner, der Sowjetunion und ihrer Praktiken und Zielsetzungen gelten. Wir sind uns dabei bewusst, dass es sicher in der ganzen freien Welt keinen Mann gibt, der alle Schliche und Winkelzüge des bolschewistischen Herrschaftssystems aufzudecken vermöchte, und doch sollten solche Winke die von einer besonders fachkundigen Persönlichkeit stammen, wohl studiert werden. Es sind Gedankengänge des langjährigen amerikanischen Botschafters Charles Bohlen, der seit Jahrzehnten als erster Russlandexperte der USA. gilt: sie sind jetzt in der „New York Herold Tribune" und im Pariser „Express“ unter dem Titel „Was will die Sowjetunion? erschienen. Bohlen erklärte dabei, er sei fest davon überzeugt, dass die Sowjets heute und in absehbarer Zukunft keine Regelung der entscheidenden politischen Fragen anstrebten, die den Osten von dem Westen trennten. Moskau denke gar nicht daran, die Frage der Teilung Deutschlands und einer Neuordnung der politischen Verhältnisse im kommunistisch besetzten Osteuropa ernsthaft zu erörtern und zu lösen. Anders liege es nach seiner Ansicht bei den Problemen der Abrüstungsgespräche und des Nahen Ostens. Hier könne Moskau auch aus wohlerwogenem eigenem Interesse Absprachen und Verständigungen schon wünschen.

 

Hintergründe

Bohlen, der viele Jahre — bis vor kurzem — in der Sowjetunion tätig war und sicher über viele Dinge, die der Westen kaum kennt, unterrichtet ist, gibt einen beachtlichen Hinweis auf die wahren Hintergründe der verschiedenen Aktionen des Kremls. Er stellt fest, dass die sowjetische Propaganda und die nahezu vollkommene Moskauer Nachrichtenkontrolle die Menschen des Westens allzu leicht verführe, anzunehmen, dass der sowjetische Staatsapparat mit seiner Wirtschaft wie ein tadelfreier Präzisionsmechanismus funktioniere. Im Hinblick auf die heute schon offenkundigen Schwierigkeiten bei der Erfüllung der sowjetischen Aufbaupläne ist Bohlens Hinweis bedeutsam, dass man vom Ausland nur die Stützbalken des Sowjethauses sehe, während man die Holzkäfer darin erst aus der Nähe entdecke.

 

Was der Amerikaner hier andeutet, wird illustriert durch die Berichte skandinavischer Korrespondenten aus der Sowjetunion, die nachweisen, dass die kühnen Vorplanungen der letzten Jahre in Russland nicht mehr erreicht worden sind und dass Chruschtschows berühmter „Reform- und Dezentralisierungsplan" deutlich bekunde, wie hart man in Moskau heute um die Freimachung von Arbeitskräften und um höhere Leistungen ringen müsse. Zur Erfüllung der weitgesteckten Pläne braucht man nach Ansicht der Schweden allein in der Industrie noch fünf Millionen Arbeitskräfte, die einfach nicht zur Verfügung stehen, weil die Landwirtschaft ohnehin schon über Kräftemangel klagt. Ungarn, Polen und manche andere Trabanten, die jahrelang gezwungen wurden, trotz größter eigener Not Lebensmittel und Industriegüter in großem Stil an die Moskauer Oberherrn zu liefern, fallen heute aus.

 

Die Unzufriedenheit mit der auch im vierzigsten Jahr nach der „glorreichen Oktoberrevolution" noch völlig unzureichender Belieferung mit Bedarfsgütern, die Bohlen ankündigt, wird auch von den skandinavischen Beobachtern unterstrichen. China besteht auf den ihm zugesagten Lieferungen, die bis vor kurzem so schamlos ausgepowerten Satelliten brauchen heute selbst Unterstützungen in jeder Form, und auch asiatische Staaten fordern die Erfüllung der Kaufverträge. Für die Erschließung neuer Ölfelder und Industrieunternehmen muss man Arbeiterreserven aufbieten. Da weiß man denn schon, warum der Kreml der generellen Herabsetzung der Heeresstärken das Wort redet. Rund drei Millionen geschulter Fachkräfte stehen allein in der Armee, der roten Marine und Luftwaffe. Eine Gesamtbevölkerung von 200 Millionen Menschen reicht für dieses Riesenland zwischen Ostpolen und Wladiwostok und Kamtschatka bei weitem nicht aus, um alle Planungen in dem geforderten Tempo zu erfüllen.

 

Ein durchtriebenes Spiel

Bohlen, vertritt mit Nachdruck den Standpunkt, dass das heutige Moskauer Regime niemals gesonnen gewesen sei, die Stalinsche Außenpolitik in der großen Linie ernsthaft zu ändern. Die sogenannten „Kursänderungen" hätten sich stets darauf beschränkt, durch scheinbar freundliche und unverbindliche Gesten zu verhindern, dass aus dem „kalten Krieg" ein echter Krieg werde: „Sie gehen nur auf ihren eigenen Vorteil aus und messen einem Frieden um seiner selbst willen keinen Preis bei“. Die Behauptung der errafften Beute an Land und Menschen ist auch nach Bohlens Ansicht wohl das Hauptprinzip. Der Kreml, der den Aufbau eines wirksamen Abwehrnetzes gegen seine atomaren und sonstigen Bastionen in Europa nicht wolle, halte sich bei seinen massiven Drohungen mit Vergeltung und Vernichtung gegen alle westeuropäischen Länder immer an das alte Wort „Der Angriff ist die beste Parade“.

 

Wohin er auch in der Abrüstung abzielt, das zeigen seine neuesten Vorschläge. Da stellt man die Eis- und Schneeflächen im wildesten Ostsibirien mit Kamtschatka und Sachalin dann für eine „Luftinspektion" zur Verfügung, wenn das ganze westliche Amerika inklusive der wichtigsten Waffenwerke am Pazifik, der der Atomwaffenanlagen und Rüstungszentren laufend von Sowjetspähern „inspiziert" werden kann. Punkt drei des Moskauer Abrüstungsplanes sagt schlicht und unmissverständlich: „Gefordert wird die Liquidierung aller militärischen Stützpunkte auf fremdem Boden“. Was ja zusammen mit den anderen Vorschlägen nichts anderes bedeutet, dass nicht nur Europa, sondern auch Asien jeden wirklichen Schutz verliert, während die Sowjets formell ruhig Zone und Satellitenländer räumen könnten, ohne ihre Schlagkraft in Europa einzubüßen.

 

In der neutralen Schweizer „Tribüne de Geneve" charakterisierte Thierry-Maulnier die sowjetischen Forderungen mit den Worten: „Der Verzicht auf den Schild für Westeuropa bedeutet die Selbstpreisgabe an die Sowjets“.

 

Seite 1   - DDR-Bürger - östlich der Oder und Neiße ...

Was Warschau und Pankow – vereinbaren -: - DDR-Bürgerschaft - oder polnischer – Identitätsausweis –

Auf Grund einer Vereinbarung zwischen den polnischen Regierungsstellen und der Botschaft der „Deutschen Demokratischen Republik" in Warschau werden denjenigen „Personen deutscher Nationalität" in den polnisch besetzten deutschen Ostgebieten, die die Staatsangehörigkeit der „DDR" annehmen möchten, Konsularpässe ausgestellt". Dies teilte der Vorsitzende des Breslauer „Wojewodschafts-Nationalrates", Ostapczuk, in Waldenburg auf der kürzlich abgehaltenen ersten Konferenz der sogenannten „Deutschen Sozialkulturellen Gesellschaft" mit. Ostapczuk erklärte ferner, dass die Inhaber der „DDR"-Konsularpässe dann als in Polen lebende „DDR-Bürger" angesehen werden und jederzeit eine Besuchsreise in die „DDR" unternehmen bzw. nach Mitteldeutschland „umsiedeln" könnten. Es werde jedoch niemand zur Annahme der „DDR"-Konsularpässe" gezwungen, sagte Ostapczuk. Wenn den Deutschen „ein solcher Ausweg nicht entspricht", werde innerhalb der nächsten Monate ein polnischer „Identitätsausweis mit eingetragener deutscher Nationalität" ausgehändigt.

 

An der Konferenz der „Deutschen Sozial-Kulturellen Gesellschaft" in Waldenburg nahmen neben polnischen Regierungsvertretern der „DDR"-Konsul Fritsche und der „DDR"-Presseattaché Hackel teil.

 

Zu den Erklärungen des Vorsitzenden des Breslauer „Wojewodschafts-Nationalrates", Ostapczuk, über die „DDR-Staatsbürgerschaft" für die in den polnisch besetzten deutschen Ostgebieten verbliebenen bzw. zurückgehaltenen Deutschen verlautet aus Ost-Berlin, dass es nunmehr zwei „Kategorien" Deutscher jenseits von Oder und Neiße gebe: 1. „Deutsche mit Staatsangehörigkeit der DDR" und 2. „Personen deutscher Nationalität, bei denen aber die Staatsangehörigkeit vorläufig ungeklärt ist“. Aus diesem Grunde erhielten „diese Personen" lediglich einen polnischen „Identitätsausweis", auf dem die deutsche Nationalität, jedoch nicht die Staatsangehörigkeit eingetragen sei.

 

Über den künftigen Status der „Deutschen mit DDR-Staatsangehörigkeit" wurde mitgeteilt, dass sie „völkerrechtlich unter dem Schutz der DDR stehen". Auf Grund der entsprechenden Abmachungen zwischen Pankow und Warschau — die bisher mit keinem Wort von der Sowjetzonen-Presse erwähnt worden sind —, sei es nunmehr der „DDR"-Regierung möglich, „auf einen gewissen Kreis Deutscher in den polnischen Westgebieten Einfluss zu nehmen“. Es werde sich in der Zukunft zeigen, dass ein überwiegender Teil der Deutschen in den Oder-Neiße-Gebieten den ,,DDR"-Konsularpass und somit die „DDR"-Staatsbürgerschaft annehmen werde. Das sei eine „natürliche Reaktion", weil es die Deutschen vorziehen würden, lieber „DDR"-Staatsbürger zu sein, als lediglich „Personen deutscher Nationalität", denen der polnische „Identitätsausweis" ausgehändigt werde.

 

Nach Feststellungen eines polnischen Regierungsvertreters beläuft sich die Zahl der deutschen Staatsbürger in den polnisch verwalteten deutschen Ostgebieten sowie in Polen auf etwa 1,1 Millionen, wozu noch 60 000 bis 70 000 sogenannte „anerkannte Angehörige der deutschen Minderheit" kommen. Angesichts der „Regelung", die Warschau mit Pankow getroffen hat, erscheint es nunmehr als dringend erforderlich, dass seitens der Bundesregierung vor aller Welt kundgetan wird, dass alle diejenigen deutschen Staatsbürger, die in Polen und den polnisch verwalteten deutschen Ostgebieten wohnhaft sind, nach wie vor die deutsche Staatsbürgerschaft besitzen und zwar unabhängig davon, ob sie inzwischen die polnische Staatsbürgerschaft zuerkannt erhielten oder nicht. Des Weiteren wäre die Frage zu prüfen, ob nicht eine besondere Dienststelle geschaffen werden sollte, welche diesen Deutschen von hier aus auf Anforderung die entsprechenden Bescheinigungen zuleitet.

 

Seite 1   Enttäuscht und beunruhigt.

Eine exilpolnische Zeitung über den Verfall der Oder-Neiße-Gebiete.

Der Verfall der polnisch verwalteten deutschen Ostgebiete jenseits von Oder und Neiße wird nun auch von der exilpolnischen Presse zugegeben. Die Londoner exilpolnische Zeitung „Orzel Bialy" (Weißer Adler), die dem General Anders nahesteht, stellt fest, dass die wirtschaftliche Lage in den Oder-Neiße-Gebieten „um vieles schlimmer" sei, „als wir angenommen haben“. „Unter dem Einfluss unserer eigenen empfindungsmäßigen und politischen Wünsche" hatten die Exilpolen die „Errungenschaften" in diesen Gebieten „überschätzt".

 

„Umso stärker ist heute die Enttäuschung und Beunruhigung hinsichtlich der Zukunft dieser Gebiete", führt das exilpolnische Organ hierzu aus. Es gebe in den Oder-Neiße-Gebieten große Flächen Brachland, eine bedeutende Anzahl der Städte liege noch in Ruinen, „die Arbeiter stehlen, was ihnen zu ihrem persönlichen Gebrauch als nützlich erscheint, die Buchführer fälschen die Bilanzen, die Direktionen die Berichte über die Planerfüllung, die Verkäufer der Staatsläden betrügen die Kunden, die Bestechlichkeit ist zu einer Epidemie geworden, und die Sitten im Alltag haben sich brutalisiert  . . .

 

Seite 1   Brot und Kohle (Foto)

Hochöfen und Förderanlagen hinter einem wogenden Ährenfeld — das ist eine Aufnahme, die ein typisches Bild aus der Industriestadt Bochum, der Stätte unseres großen Bundestreffens, wiedergibt. Brot und Kohle finden sich hier eng nebeneinander. Es ist ein Bild von eigenartigem Reiz, das den Besucher immer wieder fesselt: Äcker, grüne Wiesen und ausgedehnte Parkanlagen zwischen Industriewerken und mächtigen Förderanlagen. Mehr als hunderttausend Ostpreußen werden in den Tagen vom 17. bis 19. Mai die Stadt unseres Bundestreffens von 1953 wiedersehen oder sie in ihrer Eigenart kennenlernen. Wer die Fahrt irgend ermöglichen kann, wird in Bochum dabei sein, wenn wir von neuem ein Treuebekenntnis zu unserer Heimat ablegen werden.

 

Seite 2   Autokratische Schwachköpfe . . .

Aufschlussreiche Umfrage unter den Sejm-Abgeordneten

Die Warschauer Zeitung „Zycie Warszawy" veranstaltete eine Umfrage unter den Sejm-Abgeordneten aus den Oder-Neiße-Gebieten zum Thema: „Was soll geschehen, um die grundlegenden Probleme der Westgebiete zu lösen?"

 

Der Abgeordnete Professor Wilamowski, Vertreter der polnischen Bevölkerung in Allenstein, erklärte es als vordringlich, dass „in die Westgebiete die besten Kräfte entsandt werden müssen". Bisher hätten polnische Beamte und Behördenangestellte ihre Versetzung in die „wiedererrungenen Westgebiete" nur „als Strafe empfunden". Auf diese Weise habe sich in den polnischen Verwaltungsbehörden der Oder-Neiße-Gebiete der „Typ des autokratischen Schwachkopfs" breitgemacht.

 

Seite 2   Skizze: Polish Claims on German Territory.

Interessant für Dr. Sieveking: Der Traum von der -Wojewodschaft Hamburg –

Als der Hamburger Regierende Bürgermeister Dr. Sieveking vor einiger Zeit seine mit Recht so scharf kritisierte Rede über das deutsch-polnische Verhältnis hielt und dabei davon sprach, dass man dem nach wie vor roten polnischen Regime durch Zugeständnisse entgegenkommen solle, hat er wohl kaum geahnt, dass in die verschiedenen polnischen, sowjetischen und sonstigen Planungen für die Einverleibung rein deutscher Gebiete im Osten bei besonders forschen slawischen Propagandisten sogar schon seine eigene Vaterstadt Hamburg einbezogen wurde. Wir sind heute in der Lage, die Wiedergabe einer seinerzeit von der amerikanischen Militärregierung etwa in den Jahren 1946/1947 angefertigten Deutschlandkarte zu veröffentlichen, die alle die verschiedenen Ansprüche der Polen und auch der Tschechen auf deutsche Gebiete aufzeigt. Man darf annehmen, dass diese Karte doch wohl dem Zweck dienen sollte, auch verantwortlichen amerikanischen Stellen auf der Karte zu zeigen, wie weit die Träume gewisser polnischer Scharfmacher reichten.

 

Unsere Karte zeigt unter der Überschrift: „Polnische Ansprüche auf deutsches Gebiet" ganz rechts in dunkler Farbe das einstige Kongresspolen, daneben, in waagerechter Schraffierung, die von den polnischen Nationalisten im Zusammenspiel mit den Westmächten erreichte Grenzziehung nach dem Versailler Diktat 1919. Kleine Pfeile zeigen eine weitere punktierte Linie an, die die Forderungen der polnischen Nationalisten unter Dmowski kennzeichnet. Dmowski und seine Freunde forderten damals schon, wie unsere Karte beweist, den Vorstoß bis Stolp über Schneidemühl hinaus in die Landsberger Gegend, in die östliche Mark und dann bis an die Oder nach Glogau und Breslau. Dmowski und seine Helfershelfer wollten vor allem auch ganz Oberschlesien mit Oppeln, Beuthen und Hindenburg „eingemeinden". Die auf Grund der Potsdamer Beschlüsse unter polnische Verwaltung gestellten deutschen Ostgebiete von Ostpreußen bis zur Oder-Neiße-Linie sind auf der amerikanischen Karte mit senkrechten Strichen gekennzeichnet.

 

Die Amerikaner halten dann aber weiter links in waagerechter Schraffierung auch noch jene „Fernpläne" fest, die sowohl Polen wie offenkundig auch Tschechen nach 1945 noch hatten. Der Pole Stojanowski, ein bekannter Anthropologe, hat sie 1946 in einem Aufsatz unter anderem in der polnischen Zeitschrift „Slask" aufgedeckt. Die Amerikaner haben die hier geäußerten „Wünsche" unentwegter slawischer „Einverleiber" genau berücksichtigt. Wir finden auf der Karte unten einen sogenannten „Lausitzstaat", der wahrscheinlich weitgehend den Tschechen zugedacht werden sollte und den neben der Lausitz auch die ganze Mark Brandenburg samt der deutschen Reichshauptstadt Berlin angehören sollte. Für den weiter erhofften „Elbestaat", der ganz Vorpommern, Schleswig-Holstein, Mecklenburg und Hamburg umfassen sollte, wollten sich wohl die Polen vor allem interessieren. Kleinlich gingen sie bei ihren Forderungen wirklich nicht vor. Sie beanspruchten nicht nur die ganze Elblinie für den slawischen Osten, sondern sie sahen etwa bei Hamburg, bei Wittenberge, bei Magdeburg und u. a. auch bei Dresden noch Brückenköpfe vor, die auch noch diese wichtigen Städte und Industrieanlagen ganz in ihre Hand spielen sollten.

 

Hamburg als eine Art polnischer Wojewodschaft, Kiel, Lübeck und Flensburg als Häfen dieses dem roten Osten einverleibten famosen „Elbestaates", unser Berlin in einem slawischen „Lausitzstaat", so also dachten es sich gewisse Kreise in Prag und Warschau. Sie bekamen auch so noch genug an rein deutschem Gebiet, und das führte zur Vertreibung der Millionen von Ostdeutschen aus dem Land, das sie Jahrhunderte besessen und das sie zur höchsten Blüte entwickelt hatten.

 

Dr. Sieveking sollte sich die Karte der Fernplanungen aus dem Osten genau ansehen und dann darüber nachdenken, wie es ihm und anderen führenden Persönlichkeiten in Hamburg heute zumute wäre, wenn sich die Wünsche der Stojanowski und Genossen erfüllt hätten. Dann säßen im schönen und mächtigen Hamburger Rathaus heute nicht deutsche Politiker, sondern allenfalls Ulbricht-Figuren und wahrscheinlich rotpolnische, vielleicht auch tschechische Befehlsempfänger Moskaus.

 

Seite 2   Polnische Exilpolitiker weiter für „Neutralisierung" Deutschlands. „Versammlung der unterdrückten Völker Osteuropas" in Straßburg.

In Straßburg tagte dieser Tage wieder die „Versammlung der unterdrückten Völker Osteuropas", zu der Vertreter der verschiedenen Exilgruppen erschienen war. Die neutrale „Neue Zürcher Zeitung" schreibt dazu:

 

„In der politischen Debatte zeichneten sich tiefgehende Meinungsverschiedenheiten in Bezug auf die gegenüber der Sowjetunion einzunehmende Haltung ab. Die Vertreter der polnischen Emigration versuchten — offenkundig aus Furcht vor einem deutschen Revisionismus —, der Neutralisierung Deutschlands das Wort zu reden, und schlugen damit eine Bresche in die sonst geschlossene Front, die sich auf die Konzeption stützt, dass allein die Zusammenfassung aller verfügbaren Kräfte Westeuropas in die Lage versetzen kann, der Gefahr aus dem Osten standzuhalten.

 

In diesem Zusammenhang stellt sich die grundsätzliche Frage nach der Struktur der Exilvertretungen der europäischen Völker und nach deren Legitimation. Man muss sich dabei Rechenschaft darüber geben, dass diese Repräsentation voll innerer Problematik ist. Die Berechtigung der einzelnen Delegierten, Bannerträger der Freiheit ihrer Länder zu sein, die sie vor Jahren verlassen haben, stützt sich weitgehend auf die Stellung, die sie als Politiker oder Diplomaten zur Zeit ihrer Emigration einnahmen. Das Leben in der Isolierung des Exils, vor allem aber die Schwierigkeit einer politischen Willensbildung innerhalb der zerstreut lebenden Emigranten macht vor allem das Nachwuchsproblem fast unlösbar. Die natürlichen Schwierigkeiten des Generationenproblems kommen noch erschwerend hinzu. Die Exilvertretungen der Opfer des Sowjetimperialismus werden aber ihrer Aufgabe nur gerecht werden können, wenn sie dieser Schwierigkeiten Herr zu werden vermögen. In einem Zeitpunkt, in dem sich diese Aufgabe zur Hauptsache noch darauf beschränken muss, die Unhaltbarkeit des sowjetischen Übergriffs auf in ihrer Substanz europäische Länder im Bewusstsein der westlichen Völker und ihrer politischen Führer lebendig zu erhalten, wäre es unzweifelhaft für die Wirksamkeit dieser Mahnerfunktion von Bedeutung gewesen, wenn ein engerer Zusammenhang mit dem heldenhaften Aufstand der Ungarn vom letzten Herbst dadurch hätte hergestellt werden können, dass auch Vertreter der neuesten ungarischen Emigration in Erscheinung getreten waren“.

 

Seite 2   Von Woche zu Woche

Bundespräsident Heuss weilt zu einem einwöchigen Staatsbesuch in der Türkei. Außenminister von Brentano begleitet ihn. Der Staatsbesuch war ursprünglich schon für Ende März vorgesehen, musste aber wegen der Erkrankung des Bundespräsidenten verschoben werden.

 

Die sowjetische Antwort auf die Beschwerde Dr. Adenauers wegen der Nichtbeachtung seiner Erklärungen zur Frage der Atomwaffen in der Moskauer Note wurde durch Sonderkurier während der Beratung Dulles - Adenauer überbracht. Sie gibt zu, dass die Sowjetnote trotz der neuen Unterrichtungen in der vorgesehenen scharfen Form übersandt wurde. Man habe Bonn „die bedrohliche Lage der Bundesrepublik" vor Augen führen wollen.

 

Die fünfzehn in Bonn versammelten Außenminister der NATO bezeichneten auf ihrer Konferenz die Wiederherstellung der deutschen Einheit erneut als Voraussetzung für Frieden und Sicherheit in Europa und der ganzen Welt. In seiner Eröffnungsansprache hatte Bundeskanzler Dr. Adenauer betont, die Anwesenheit der 22 sowjetischen Divisionen in der Zone stelle eine dauernde Bedrohung des Westens dar. Realitäten seien auch der sowjetische Wille, die Welt nach wie vor kommunistisch zu machen und die Expansion der Sowjetunion seit 1939.

 

Die Novelle zum Lastenausgleichsgesetz ist auf Antrag einer Mehrheit des Bundesrats dem Vermittlungsausschuss zugegangen. Die Länder Bayern, Hessen, Niedersachsen, Schleswig-Holstein und Berlin hatten sich in diesem Zusammenhang gegen die Anrufung des Vermittlungsausschusses ausgesprochen.

 

Der frühere Staatssekretär im Kanzleramt, Dr. Lenz, ist im Alter von 53 Jahren einem schweren Virusleiden erlegen. Lenz war einer der Mitbegründer der CDU.

 

In diesem Jahr werden nur evangelische Landeskirchentage stattfinden. Dies teilte Präsident von Thadden-Trieglaff dem Ministerpräsidenten Steinhoff von Nordrhein-Westfalen bei einem Besuch mit. Das Angebot Steinhoffs, den ursprünglich für Mitteldeutschland geplanten gesamtdeutschen Kirchentag am Rhein abzuhalten, konnte von Thadden nicht annehmen, da die Vorbereitung schon aus technischen Gründen nicht möglich ist.

 

Die Milliardenreserve des Bundesfinanzministeriums wird nach Ansicht von Haushaltexperten der Koalition für den Bundeshaushalt 1957/1958 voll aufgezehrt werden.

 

Das westdeutsche Steueraufkommen stieg 1956 um volle zwei Milliarden. Die Einnahmen des Bundesfinanzministeriums stiegen von 24,4 auf 26,6 Milliarden DM.

 

7,14 Millionen Rentner der drei Sozialversicherungen gibt es jetzt im Bundesgebiet. Etwa jeder siebente Einwohner Westdeutschlands ist Empfänger einer Rente der Invalidenversicherung, der Angestelltenversicherung oder der Knappschaftsversicherung. Die Zahl der Sozialversicherungsrentner hat sich in den letzten sieben Jahren um rund 39 Prozent erhöht.

 

Die Preise für Zeitungspapier wurden wieder erhöht. Der Zeitungspapierverbrauch stieg in Westdeutschland je Einwohner von zwei auf acht Kilo in der Zeit von 1951 bis 1956. Ein Drittel des Zeitungspapiers muss auch heute noch importiert werden.

 

Ein Bundeszuschuss für Berlin in Höhe von 930 Millionen wurde vom Haushaltsausschuss des Bundestages einstimmig gebilligt. Der Finanzminister soll Mittel in Höhe von 50 Millionen zur Sicherung des Baues von 19 000 Berliner Wohnungen verfügbar halten.

 

Eine erhöhte Zahl von Interzonenzügen wird ab 2. Juni eingesetzt. Wie Berliner Blätter meldeten, sollen zwischen der alten Hauptstadt und der Bundesrepublik in der Hauptreisezeit täglich zehn Zugpaare verkehren. Zwischen der Zone und Westdeutschland werden einschließlich des Berlin-Verkehrs insgesamt 32 Zugpaare eingesetzt.

 

Einer Bewaffnung von 450 West-Berliner Zollgrenzbeamten haben die alliierten Kommandanten nach monatelangen Verhandlungen zugestimmt. Die Angehörigen der sowjetzonalen Zollkontrolle sind seit langem mit Schusswaffen ausgerüstet.

 

Die schrittweise Einführung einer einjährigen Arbeitsdienstpflicht für alle Studienbewerber der Sowjetzone, die in Großbetrieben oder auf dem Lande abgeleistet werden soll, kündigte der Staatssekretär für Hochschulwesen, Dr. Girnus, an. Das sogenannte „praktische Jahr", das vor der Immatrikulation steht, bezeichnete er als entscheidendes Mittel zur Bekämpfung einer weitgehenden „Verbürgerlichung" an Universitäten und Hochschulen.

 

Moskaus Druck auf das Warschauer Regime verstärkt sich. Holländische Korrespondenten berichten aus Polen, der Einfluss der alten starren Stalinisten steige ständig.

 

Zum neuen Bundespräsidenten von Österreich wurde mit der knappen Mehrheit von 90 000 Stimmen der Kandidat der Sozialdemokratie, Vizekanzler Adolf Schärf, gewählt. Nach den ersten Wahlergebnissen hatte man den überparteilich-bürgerlichen Kandidaten Professor Denk die größere Chance gegeben. Auch der Vorgänger des neuen Präsidenten, der frühere General Theodor Körner, gehörte der sozialdemokratischen Partei an.

 

Holland will auch in diesem Jahr wieder zahlreiche Flüchtlingskinder aus Deutschland aufnehmen. Die Kinder werden einen vierwöchigen Erholungsaufenthalt bei niederländischen Familien erhalten.

 

Neun „begrenzte" Atomversuchsexplosionen werden in den Vereinigten Staaten von Mitte Mai bis Anfang September in der Nevada-Wüste stattfinden.

 

Seite 3   Was dem Aussiedler zusteht.

Die Anträge sofort stellen! — Die wichtigsten Leistungen sind Unterhaltshilfe und Entschädigungsrente. Von unserem Bonner O. B. – Mitarbeiter.

Im Lager Friedland, in dem organisatorisch alles mustergültig klappt, erhält der Aussiedler auch einen kleinen grünen „Wegweiser für Aussiedler“ in die Hand gedrückt, aus dem er bei flüchtigem Durchlesen den Eindruck auf die Reise in seinen neuen Wohnort nimmt, dass er aus etwa einem Dutzend Sondergesetzen in der Bundesrepublik Leistungen erhalten wird. Er liest darin, dass ihm eine Begrüßungsgabe der Bundesrepublik von 100 DM zusteht (für jeden Familienangehörigen ab 21 Jahren weitere 100 DM und für jeden Familienangehörigen unter 21 Jahren zusätzlich 50 DM), und er stellt befriedigend fest, dass er sie bereits bekommen hat. Das gleiche gilt für das ihm bereits im Lager Friedland ausgezahlte Überbrückungsgeld von 20 DM plus 10 DM für jeden miteingetroffenen Familienangehörigen. So meint der Aussiedler, dass er in den nächsten Tagen nur etwa ein Dutzend Gänge zu machen habe und ein Dutzend weiterer Leistungen werde ihm dann zuteil werden. Und wenn wirklich einmal eine Schwierigkeit auftreten sollte, so braucht er ja nur an das Bundesvertriebenenministerium nach Bonn zu schreiben, wie ihm viermal ausdrücklich in dem „Wegweiser“ angeraten worden ist, und dann wird sich schon alles klären. Nach Ankunft im Orte seiner neuen Wohnungssitznahme wird ein solcher Aussiedler leider allzu früh merken, dass er in so und so vielen dieser Gesetze die Voraussetzungen nicht erfüllt, und er wird sehr enttäuscht sein. Was kann der Aussiedler wirklich erwarten?

 

Keine Enttäuschung erlebt der Umsiedler in der Regel mit den ihm in Aussicht gestellten Lastenausgleichsleistungen. Hier hat er keine Stichtage versäumt, und hier kann er also alle in Frage kommenden Leistungsanträge und den Schadensfeststellungsantrag bei seinem zuständigen Ausgleichsamt stellen. Bei allen mindestens 65-jährigen kommt vor allem die Unterhaltshilfe, gegebenenfalls auch eine Entschädigungsrente als Altersversorgung in der neuen Heimat in Frage. Es ist bedauerlich, dass der „Wegweiser" auf diese wichtigste Leistung überhaupt nicht hinweist. Sehr wichtig ist, dass der Antrag auf die Unterhaltshilfe so früh wie möglich gestellt wird, weil sie nicht früher als vom Zeitpunkt der Antragstellung ab gewährt werden kann.

 

„Augen auf" bei der Hausrathilfe

Fast jeder Aussiedler wird einen Antrag auf Hausratentschädigung stellen können. Hier gibt es unter Umständen bereits die erste Meinungsdifferenz mit dem Ausgleichsamt. Der Beamte wird den Aussiedler fragen, welche Hausratstücke er mitgebracht habe. Ist das einiges, so wird der Beamte möglicherweise dem Aussiedler bedeuten, dass er erst in eine eingehende Untersuchung eintreten müsse, ob nicht etwa mehr als die Hälfte des Hausrates gerettet sei. Diese Praktik ist lächerlich; denn selbst wenn der Aussiedler zahlenmäßig einen Großteil Gegenstände mitgebracht hat, so ist die Qualität dieser Güter doch bereits so schlecht, dass sie niemals fünfzig Prozent des Wertes des Hausrates von 1945 darstellen können.

 

Die Ausbildungshilfe

Im Falle der Beantragung einer Ausbildungshilfe für Jugendliche aus dem Lastenausgleich kann der Aussiedler unter Umständen auch einige Überraschungen erleben. Es ist nicht möglich, das Erlernen eines einwandfreien Deutsch in Förderschulen für Schulpflichtige aus Lastenausgleichsmitteln zu finanzieren. Es stehen aber andere Haushaltsmittel für diesen Zweck zur Verfügung. Über die Enttäuschung, dass die Kinder nicht aus der Ausbildungshilfe des Lastenausgleichs gefördert werden können, weil der Aussiedler einen Arbeitsplatz mit Einkünften von etwas mehr als dem doppelten Fürsorgerichtsatz erhalten hat, soll hier nicht weiter gesprochen werden, weil diese Bestimmung nicht nur die Aussiedler, sondern auch die Altvertriebenen empört.

 

Die Versicherungen

Gehörte der Aussiedler vor 1945 der Invaliden-, Angestellten- oder Knappschaftsversicherung an, so erhält er, wenn er die Alters- oder Erwerbsunfähigkeitsvoraussetzungen erfüllt, in Westdeutschland eine Sozialversicherungsrente, in der auch die in der Heimat nach 1945 gearbeiteten Zeiten rentensteigernd anerkannt werden, sofern die gleiche Tätigkeit nach den Vorschriften der deutschen Versicherungsanstalten versicherungspflichtig sind. Durch die Sozialversicherungs-Neuordnungsgesetze vom Februar 1957 konnte erreicht werden, dass auch alle jene Zeiten bei einem Aussiedler Wartezeit erfüllend und rentensteigend angerechnet werden, die chaotische Jahre genannt werden. Das sind also die Monate, in denen sich ein Vertriebener auf der Flucht, in Transporten, in Lagern usw. befand. Da auch in den Sozialversicherungen die Rentenzahlung frühestens mit dem Monat der Antragstellung beginnen kann, empfiehlt es sich auch hier, den Antrag so früh als möglich zu stellen.

 

War der Aussiedler vor 1945 Versicherter einer privaten Lebens- oder Rentenversicherung, so wird er in Westdeutschland fast immer Enttäuschung erleben. In der Regel wird das Versicherungsinstitut, bei dem er versichert war, untergegangen sein. Dann wird man den Aussiedler auf den Lastenausgleich verweisen. Ist das Versicherungsunternehmen in die sowjetische Besatzungszone ausgewichen, erhält der Aussiedler auch nichts. Handelt es sich um ein in die Bundesrepublik verlagertes Versicherungsinstitut, so wird der Aussiedler in der Regel nur etwa die halbe ihm eigentlich zustehende Zahlung erhalten; für die Ausbezahlung des sogenannten Altsparerzuschlages haben die verlagerten Ostversicherungen meistens nicht das Geld. Nur wenn der Aussiedler das Glück hat, mit einer bereits vor 1945 in Westdeutschland bestehenden Versicherung einen Vertrag zu haben, kann er mit einer reibungslosen Abwicklung rechnen.

 

Kriegsgefangene, Heimkehrer, Internierte

Personen, die Kriegsbeschädigungen in einem der beiden Weltkriege erlitten haben, erhalten Leistungen nach dem Bundesversorgungsgesetz. Das gleiche gilt für Hinterbliebene (Witwen, Waisen, Eltern) Gefallener oder nachträglich gestorbener Kriegsbeschädigter. Entsprechendes gilt auch für Angehörige von Kriegsgefangenen. Wer im Zusammenhang mit der Vertreibung Beschädigungen erlitten hat, erhält dafür keine Kriegsopferversorgung.

 

Ähnlich steht es mit den Leistungen nach dem Heimkehrergesetz. Diese Leistungen erhalten nur Kriegsgefangene und Internierte. Als Internierte gelten nicht Deutsche, die in Sammellagern, Arbeitslagern und ähnlichen Lagern zusammengepfercht waren. Eine Verschleppung in das Ausland würde Ansprüche aus dem Heimkehrergesetz begründen. Ein Ausweichen nach Litauen pflegt jedoch nicht als Verschleppung in das Ausland zu gelten. In der Regel entfällt die Geltendmachung von Ansprüchen als Heimkehrer.

 

Für die Zahlung der Kriegsgefangenenentschädigung ist, sofern nicht Kriegsgefangenschaft vorlag, ein Festgehaltenwerden oder die Verschleppung in das Ausland in ursächlichem Zusammenhang mit Kriegsereignissen erforderlich. Eine Zusammenfassung von Personen in anderen Lagern, und sei sie auch noch so rechtlos, führt nach den bestehenden Bestimmungen zu keiner Berechtigung auf Kriegsgefangenenentschädigung.

 

Zweifelhaft ist auch, ob dem Aussiedler Leistungen aus dem Häftlingshilfegesetz gezahlt werden können. Er muss von den Polen oder Russen aus politischen oder — nach freiheitlich-demokratischer Auffassung — von ihm nicht zu vertretenden Gründen in Gewahrsam genommen worden sein. Wenn er in Haft genommen worden ist, nur weil er Deutscher war, so reicht das nicht aus. Und inwieweit bei „Felddiebstählen" Häftlingshilfeleistungen anerkannt werden, ist von Fall zu Fall verschieden. Schwierigkeiten können auch wegen Überschreitung bestimmter Fristen auftreten.

 

Für die ehemaligen Beamten ist durch das 131-er Gesetz gesorgt. Manche Enttäuschung gibt es jedoch, weil das 131-er Gesetz hinter den ehemaligen reichsrechtlichen Bestimmungen zurückbleibt.

 

Mit den Arbeitslosenzahlungen wird es im Allgemeinen keine Schwierigkeiten geben. Aussiedler aus dem Memelgebiet werden jedoch empört sein, dass ihnen nicht das günstigere Arbeitslosengeld der Arbeitslosenversicherung zusteht, sondern nur die niedrigere Arbeitslosenhilfe (früherer Name Arbeitslosenfürsorge).

 

Die Wohnraumfrage

Die größte Enttäuschung wird natürlich hinsichtlich der Wohnraumversorgung eintreten. Wenn der Aussiedler zu seinen Verwandten zieht und dort Platz vorhanden ist, dann ist das noch die beste Lösung. Das Warten auf eine Wohnung kann recht lange dauern. Zwar stellt der Bund für jeden Aussiedler zwecks Wohnungsbau 2000 DM zur Verfügung, aber das Geld allein nützt nicht viel; es fehlt fast immer die diesen Betrag ergänzende Finanzierung. Bis die Vollfinanzierung geschafft ist, dauert es manchmal Monate, wenn nicht sogar Jahre; und dann beginnt ja meist erst die Bauzeit.

 

Es ergibt sich, dass zwar viele Maßnahmen und Gesetze zu Gunsten der Aussiedler vorhanden sind, dass aber noch zahlreiche Lücken bestehen. Im vergangenen Frühjahr hatte die Fraktion des BHE ein Gesetz über Leistungen an Aussiedler im Bundestag eingebracht; es ist bis heute vom Bundestag nicht verabschiedet worden. Ein Teil der in diesem Entwurf aufgegriffenen Härten ist allerdings in der Zwischenzeit durch Novellierungen bei anderen Gesetzen — zum Beispiel in den neuen Gesetzen zur Sozial- und zur Arbeitslosenversicherung — bereits behoben worden. Trotzdem ist es notwendig, dass die Bundesregierung, der Bundestag und der Bundesrat durch ein entsprechendes Gesetz den Aussiedlern eine wirklich wirkungsvolle Hilfe geben.

 

Seite 3   Zwei Fotos: Ein Maifeiertag — zwei Welten.

Unsere beiden Bilder vom Maifeiertag stammen nicht aus verschiedenen Erdteilen, sondern aus einer Millionenmetropole: aus Berlin, der deutschen Hauptstadt. Oben sehen wir eine Aufnahme der großen Feierstunde vor dem Westberliner Rathaus in Schöneberg. Sonnenlicht liegt über den feiertäglich gestimmten schaffenden Menschen, die sich um den mächtigen, wunderbar geschmückten Maibaum versammelt haben und unter den Fahnen aller deutschen Länder als echte Demonstranten des Friedens den Worten des Regierenden Bürgermeisters Dr. Suhr, des Gewerkschaftsbundesvorsitzenden Willi Richter und anderer lauschen. Ein friedvolles, festliches Bild.

 

Unten „feiern" die sogenannten roten „Friedenskämpfer" des Pankower Regimes den Tag auf ihre Weise und in ihrem Stil. Auf den Tribünen machen sich die abkommandierten kommunistischen „Prominenten" der Funktionäre der Zone breit. Riesenplakate in echt Moskauer Aufmachung schreien in die Weite: „Stärkt unsere Volksmacht (!), schlagt den Militarismus!" Und im Zeichen dieses „Friedensappelles" dröhnt der dumpfe Marschtritt der kommunistischen Zonenarmee. Genau wie die sowjetischen Rotarmisten tragen die „Friedenssoldaten" den Moskauer Stahlhelm, genauso halten sie die Maschinengewehre und Gewehre im Anschlag. Voran marschieren wie immer die einstigen kommunistischen Brigadiers aus dem spanischen Bürgerkrieg, die sturen Befehlsempfänger des Kremls als rote „Generale". Wirklich eine ebenso seltsame wie auch bezeichnende „Friedenskundgebung".

 

Seite 3   Aufgebot aller Kräfte ist erforderlich. Nordwestdeutsche Landeskuratorien „Unteilbares Deutschland" tagten.

Unter das Thema „Wirtschaft und Gesellschaft zwischen West und Ost" war die gemeinsame Arbeitstagung der Landeskuratorien „Unteilbares Deutschland" Schleswig-Holstein, Niedersachsen, Hamburg und Bremen gestellt, die in den ersten Maitagen in der Hansestadt an der Elbe stattfand. Ihre besondere und sicher sehr begrüßenswerte Grundnote erhielt sie dadurch, dass hier nicht nur an sich schon sehr beachtliche Referate zur Frage der deutschen Wiedervereinigung geboten wurden, sondern dass hier in einer kaum begrenzten höchst lebendigen Diskussion zwei Tage hindurch von Männern und Frauen so ziemlich alle Probleme angesprochen wurden, die uns zu diesem Thema bewegen. Das war mehr als ein „artiges Auditorium", das mehr oder minder zustimmend irgendwelche Thesen und Ausführungen zur Kenntnis nahm, sondern hier ging man in Frage und Antwort in die Tiefe, und hier nahm man kein Blatt vor den Mund, wenn es darum ging, Gefahren aufzuzeigen, Ablehnung und Zurückweisung etwa verfehlter Verzichtspolitik und bedenklicher Initiativen (wie etwa im Falle Niemöller und Dr. Sieveking) anzusprechen. Es saßen Heimatvertriebene und Einheimische beieinander, und es war sehr beachtlich, wie sie nicht nur die Tagung selbst, sondern auch die Pausen dazu nützten, sich einmal ganz gründlich auszusprechen. Dass gerade die Vertriebenen im Ringen um die deutsche echte Wiedervereinigung nach wie vor Motor und Antrieb sind, wurde deutlich, aber man glaubte doch feststellen zu können, dass wenigstens in einigen westdeutschen Kreisen das Anliegen, das Wollen im gesamtdeutschen Interesse nun doch schon besser verstanden wird als noch vor kurzer Zeit.

 

Aus der Fülle der Einzelvorträge seien drei besonders herausgestellt. Nach der Begrüßung durch die Tagungsleiterin Frau Senator Dr. Klep-Altenloh beleuchtete in sehr schlichten und gerade darum so eindrucksvollen Worten Max Brauer, Hamburgs langjähriger Bürgermeister in den schwersten Aufbaujahren nach dem Kriege, die Situation des deutschen Menschen in der Bundesrepublik und in der Zone. Als alter Sozialist schilderte er in eindringlichster Weise die Entrechtung des schaffenden Menschen, der Persönlichkeit durch jene Clique fanatischer Kommunisten, die als Geschöpfe und Befehlsempfänger des Kremls heute achtzehn Millionen Deutsche unterjochen. Die Grundgesetze, die unsere Verfassung jedem einzelnen verbürgt, werden dort nicht geachtet. Während in jeder echten Demokratie die Gesellschaft sich ihren Staat schafft, sind dort die Dinge auf den Kopf gestellt. Er entlarvte den wahren Charakter der sogenannten „Errungenschaften", von denen der Pankower Kommunismus immer spricht, und er gab ein erschütterndes Bild von der Knechtung und Bespitzelung des Menschen. Das Geschrei gegen die westdeutsche Verteidigung stellte er der bewussten Militarisierung in Mitteldeutschland gegenüber. Er erinnerte an die Beseitigung der freien Gewerkschaften, an die Versuche, sogar der Kirche die Rolle eines Werkzeuges des Systems zuzuspielen. Die Tragödie der Landwirtschaft, die Enteignung des Privatbesitzes wurde klar herausgestellt. Im zweiten Teil seiner Rede mahnte Max Brauer mit Nachdruck, den so geknechteten Deutschen da drüben das Gefühl der Verlassenheit zu nehmen und alle nur denkbaren Anstrengungen zu machen, um die Kontakte zu verstärken. Er betonte dabei, dass das Ringen um eine deutsche Wiedervereinigung nur dann erfolgreich sein kann, wenn wir alle ohne Ausnahme zu jeder Stunde diesem Anliegen dienen. So lange bei uns keine soziale Not herrscht, so lange wir vorbildlich brüderlich und menschlich handeln, brauchen wir keiner Aussprache auszuweichen, selbst wenn drüben jede Begegnung von den Machthabern kontrolliert werde. Der Hamburger Altbürgermeister forderte Enthusiasmus, Begeisterung für dieses große Vorhaben. Der starke Beifall seiner Hörer zeigte ihm, dass er verstanden worden war.

 

Der Hamburger Hafen- und Verkehrssenator Ernst Plate bemühte sich, am Beispiel der Elbe und der Hansestadt zu beweisen, welch bedeutsame verbindende Stellung Deutschland mit seinen Wasser- und Verkehrsstraßen in der Mitte zwischen der großen maritimen westlichen Welt und dem mächtigen osteuropäisch-asiatischen Landblock immer eingenommen hat. Man vermisste hier den Hinweis darauf, dass ähnlich wie die Elbe ja seit vielen Jahrhunderten auch die großen ostdeutschen Ströme und Straßen in der Pflege und dem richtigen Schutz des Deutschen Reiches eine außerordentlich große Bedeutung für den Güteraustausch und den Verkehr unter den Völkern weit über unsere Grenzen hinaus gehabt haben. Die Einzelheiten, die Plate über die so schädliche Auswirkung der deutschen Zerreißung nicht nur für Westdeutschland und seine Häfen, sondern eben doch für ganz Mitteleuropa brachte, verdienten starke Beachtung. Plate empfahl, in der Belieferung Mitteldeutschlands vor allem mit Lebensmitteln, mit Früchten usw. nicht zu enge Grenzen zu ziehen. Unsere Brüder da drüben, würden es schon zu schätzen wissen, wenn wir ihnen Dinge schickten, die ihnen ihr Regime vorenthält. Der Senator meinte auch, dass verkehrspolitische Erleichterungen vielleicht auch auf der unteren Ebene — natürlich nicht mit dem Pankower Regime — geschaffen werden könnten und dann der Sache der Wiedervereinigung doch dienen würden. Die alten Stromverträge seien auch von den Ländern (damals Preußen, Sachsen usw.) und nicht vom Reich geschlossen worden. In der Diskussion wurde dann nachdrücklich unterstrichen, dass in der Praxis die Grenzen für Initiativen auf Länderebene doch sehr eng gezogen bleiben.

 

Wohl das eindrucksvollste Referat des Nachmittags war das des hervorragenden Russlandkenners Botschaftsrat a. D. Gustav Hilger über die Entwicklung und die Etappen der deutsch-sowjetischen Beziehungen. Unter großer Spannung horchten alle auf den Vortrag des Mannes, der Russland schon vor dem Ersten Weltkrieg kannte und der in der gesamten Zeit von der Sowjetrevolution bis zum Zweiten Weltkrieg in Moskau einer der wichtigsten Mitarbeiter der Botschafter von Graf Mirbach und Graf Brockhoff bis zu Nadolny und Graf von der Schulenburg war. Hilger, der an einer großen Zahl direkter Gespräche selbst mit Stalin und Molotow teilgenommen hat, entwarf ein eindrucksvolles Bild der oft so dramatischen Ereignisse. Er zeigte die Härte und Starre der Sowjetpolitiker und Sowjetdiplomaten und korrigierte in geradezu meisterlicher Weise so manche falsche und illusionistische Vorstellung, die bei uns noch herrscht. Als einer der besten Experten auf diesem Gebiet umriss er in ganz wenigen Sätzen die wirklichen Möglichkeiten eines deutsch-sowjetischen Wirtschaftsverkehrs, wobei er vor allen Träumen nachdrücklich warnte. Er stellte die wahre Bedeutung des Rapallovertrages klar und mahnte, sich den gewaltigen Wandel im Verhältnis zwischen Deutschland und der Sowjetunion gegenüber den zwanziger Jahren klarzumachen. Damals habe kräftemäßig ein völlig ausgeglichenes Verhältnis zwischen den „beiden Ausgestoßenen" geherrscht, damals habe keiner dem anderen den Willen aufzwingen können. Heute stehe auf der einen Seite die kleine Bundesrepublik, auf der anderen die zweite Weltmacht im vollen Besitz ihrer riesigen Beute. Hilger ließ keinen Zweifel daran, dass sich an der bolschewistischen Zielsetzung der Welteroberung nichts geändert habe. An markanten und leider viel zu wenig bekannten Äußerungen von Lenin und Manuilski bis zu Chruschtschow wurde nachgewiesen, dass die Sowjetunion unter dem Begriff „Koexistenz" stets nur die Atempause für eigenen weiteren Ausbau verstanden hat, nicht etwa das echte Miteinanderleben mit der anderen Welt. In der Beantwortung der zahlreichen Fragen betonte Botschaftsrat Hilger, eine Verzichtspolitik werde der Sowjetstaat wahrlich nicht mit größerem Entgegenkommen beantworten, sondern lächelnd kassieren, was man ihm freiwillig biete. Vor Illusionen über eine Schwächung des Sowjetregimes sei zu warnen. Wie sich das Verhältnis zu der anderen großen roten Macht, zu China, entwickle, stehe dahin. Die politische Entwicklung ist gewiss nicht statisch, es werden sich gewiss immer wieder neue Lagen ergeben. Mit der bloßen Forderung, sich mit dem Sowjets an einen Tisch zu setzen, sei ja wenig getan. Nichts deute darauf hin, dass die Moskauer Machthaber, die Erben Lenins und Stalins, bereit seien, irgendwelche Positionen freizugeben, wenn sie dafür nichts anderes einhandeln könnten. Mit der Härte und Verschlagenheit des bolschewistischen Verhandlungsführers muss immer gerechnet werden; hier falsche Hoffnungen zu erwecken, ist höchst bedenklich.

 

Seite 4   - Po prostu - über die Lage der Deutschen in Oberschlesien:

Erschütterndes Nationalitätendrama. Die Oberschlesier stehen auch heute noch unter furchtbarem Terror.

Die Warschauer Zeitschrift „Po prostu" befasst sich in einem umfassenden Artikel mit der Lage der „autochthonen“ Bevölkerung in Oberschlesien. In dem Bericht wird der furchtbare Terror geschildert, dem die in der Heimat verbliebene deutsche Bevölkerung seit der Übernahme Schlesiens in polnische Verwaltung bis zum heutigen Tage ausgesetzt ist, und es wird darauf hingewiesen, dass die Oberschlesier sich trotzdem nunmehr wieder offen zum Deutschtum bekennen.

 

Über die Vorgänge bei der Austreibung der deutschen Bevölkerung in den ersten Nachkriegsjahren heißt es in dem polnischen Bericht: „Im Gefolge der legalen Regierungsvertreter, die nach dem Kriege die Verwaltung des kriegsverheerten Landes übernahm, fand eine Horde von Plünderern, Karrieremachern und Spekulanten den Weg in das Oppelner Land. Sie rüsteten sich zu einer wilden und zügellosen Expedition, um das Goldene Vlies zu erwerben. Indem sie die Ahnungslosigkeit der Behörden und deren unbegründetes Misstrauen gegenüber der einheimischen Bevölkerung ausnutzen und sich auch die Zahl der Umsiedlung der deutschen Bevölkerung zunutze machten, begannen sie hier einen barbarischen Raubzug. Man nahm den Einheimischen die Möbel weg, riss ihnen die Trauringe von den Händen, ergriff mit gierigen Pfoten Land, Häuser und Gärten. Auch die Namen derer, die durch Generationen Polen treu geblieben waren, wurden auf die Zwangsumsiedlungslisten gesetzt, und die Menschen wurden nach Deutschland abtransportiert, damit man sich ihr Hab und Gut aneignen konnte . . . Danach kam die neue Welle der Vernichtung der freiheitlichen und nationalen Traditionen der Schlesier . . . Man hat die Herzen und Hände dieser Menschen zurückgestoßen . . . Man rechnete nicht damit, dass diese zurückgestoßenen Hände sich immer fester zu Fäusten ballten, die sich vielleicht heute wieder etwas lockern. Es wuchs die Wüstenei. Man gab eine behördliche Verfügung heraus, wonach die deutschklingenden Namen zwangsweise geändert wurden, und diejenigen, die sich sträubten, machte man arbeitslos. Es hat keinen Sinn, dieses zu verschweigen. Denn die deutsche Presse berichtete hierüber in Hunderten von Artikeln, während unsere Presse schwieg. Auf den Friedhöfen stürzte man Grabsteine mit deutschen Namen um …“

 

Nach dieser rückschauenden Schilderung der Verfolgungen, denen die Oberschlesier in der ersten Nachkriegszeit ausgesetzt waren, heißt es in dem Artikel von „Po prostu" weiterhin: „In zahlreichen Ortschaften, in denen nach dem Kriege polnisch gesprochen wurde, spricht man heute deutsch. Menschen, die selbst polnische Schulen besucht haben, möchten ihre Kinder in deutsche Schulen schicken. Ein Eisenbahner aus Beuthen, Teilnehmer eines schlesischen Aufstandes, heiratete eine Tschechin — und lehrt sie nicht die polnische, sondern die deutsche Sprache, weil sie sich sonst in Beuthen nicht zurechtfinden könnte. In den Straßenbahnen des Kohlengebiets singen junge Burschen, die bei uns in Volkspolen aufwuchsen, deutsche Lieder, es singen deutsche Lieder die Verkäuferinnen und selbst kleine Schulmädchen, die polnische Schulen besuchen . . .“

 

„Po prostu“ rügt nichtsdestoweniger, dass man von einer „deutschen Minderheit" in Oberschlesien spreche, fährt aber sodann fort: „Das Problem der deutschen Minderheit im Oppelner Land ist für die verbitterten Autochthonen eine reale Möglichkeit, besondere Rechte und besonderen Schutz zu erlangen ... Den organisierten Zentren der deutschen Minderheit wird die DDR in gutem Glauben an die gute Sache natürlich helfen; man verlässt ja seine Söhne nicht, die in der Fremde sind. Und es wird ihnen auch die Deutsche Bundesrepublik helfen, wenn auch mit einem anderen Ziel und gemäß ihrem eigenen Staatsdenken. So werden immer mehr deutsche Schulen und deutsche Zeitschriften entstehen, andernfalls wird man uns in diplomatischen Noten Intoleranz und Unterdrückung der Minderheit vorwerfen . . . Die autochthone Bevölkerung wird immer rascher von der hervorragend organisierten, weitschauenden und privilegierten deutschen Minderheit aufgesogen werden . . . Dass dieses in Aussicht steht, ist — so heißt es in dem Artikel weiterhin — unter anderem auch darauf zurückzuführen, dass der Terror gegen die „Autochthonen" immer noch andauert: „Es gibt hier Städte mit hunderttausend Einwohnern wie etwa Königshütte, in denen sich eine fürchterliche kulturelle Öde breitmachte. Es gibt ganze Landstriche, Städte und Ortschaften, in denen es nach Einbruch der Dunkelheit niemand mehr wagt, auf die Straße zu gehen; hier gehen die „Werber" um: Sie schlitzen Passanten den Bauch auf, schlagen sie nieder, brechen ihnen die Knochen — und bilden sich ein, dass sie damit und mit Rufen wie „Szwab" oder „Du Hitlerowka" den Schlesiern (polnischen) Patriotismus beibringen können“.

 

Dies alles, so wird in dem Artikel von „Po prostu" zusammenfassend ausgeführt, sei noch nicht das Schlimmste: „Es gibt Schlimmeres, weit Schlimmeres", worüber man nicht auf die Dauer schweigen könne. Schlesien sei heute eine „terra incognita", ein „weißer Fleck auf der Landkarte Polens". Dieses Land sei „zutiefst aufgewühlt durch das erschütternde Nationalitätendrama", das sich hier abspiele: „Hören wir den Ruf, hören wir die Stimme des Oppelner Landes!"

 

Seite 4   Martyrium eines litauischen Bischofs. Seit 1922 immer wieder in Sowjetkerkern.

Die unlängst vom sowjetischen Rundfunksender Wilna verbreitete Meldung, der katholische Bischof Teofilis Matulionis habe in Birstonas, eines litauischen Kurorts, die Messe gelesen, klang für Eingeweihte wie die Nachricht, ein Toter sei auferstanden. Bischof Matulionis, der im Dezember 1946 im Alter von 73 Jahren von der sowjetischen Geheimpolizei verhaftet wurde, war seitdem verschollen. Angesichts seines hohen Alters wurde allgemein angenommen, er sei längst in einem sibirischen Konzentrationslager gestorben. Zum letzten Mal hatte die kommunistische Zeitung „Sowjetskaja Litwa" im Sommer 1952 seinen Namen erwähnt und ihn im Zusammenhang mit einem angeblichen amerikanischen Komplott beschuldigt, ein „alter Spion des Vatikans und fanatischer Feind der Arbeiterklasse" zu sein. Tatsächlich hatte der jetzt 84 Jahre alte Bischof, der vor kurzem auf Grund einer Sowjetamnestie freigelassen wurde, einen einzigartigen Martyriumsweg zurückgelegt.

 

Matulionis war zur Zeit der russischen Revolution in Petersburg. Im Jahre 1922 wurde er zum ersten Mal verhaftet und zusammen mit dem katholischen Erzbischof Cepliak sowie dreizehn anderen Priestern vor Gericht gestellt. Der berüchtigte sowjetrussische Staatsanwalt Krylenko, der in seinem Plädoyer den Satz prägte: „Das Wort Gottes gilt nicht für Russland", erreichte, dass der Erzbischof und sein Generalvikar zum Tode verurteilt und erschossen wurden. Matulionis, damals ein unbekannter Geistlicher, erhielt nur eine Gefängnisstrafe und wurde 1926 freigelassen.

 

In Leningrad erfolgte seine zweite Verhaftung 1929, nachdem er insgeheim zum Bischof geweiht worden war. Diesmal erhielt er zehn Jahre Gefängnis und wurde auf die Solowetzki-Inseln im Weißen Meer gebracht. 1933 kam für ihn jedoch die Stunde der Befreiung, als zehn litauische Priester, die in sowjetischen Gefängnissen saßen, gegen zehn in Litauen eingesperrte Kommunisten ausgetauscht wurden. Die nächsten zehn Jahre war Matulionis dann Bischof in Litauen.

 

Er blieb auch während der ersten sowjetischen Besetzung Litauens im Jahre 1940 im Lande, nachdem er zuvor als Feldbischof der litauischen Armee gewirkt hatte. Ebenso verharrte Matulionis, der inzwischen zum Bischof ernannt worden war, bei der zweiten sowjetischen Besetzung 1945 auf seinem Posten. Er weigerte sich, aus Litauen zu fliehen. Dabei wusste er genau, dass er früher oder später ein Opfer jener Massendeportationen werden würde, die zu dieser Zeit vom sowjetischen General Serow in Litauen durchgeführt wurden. „Sie können mir keine Angst einjagen", wiederholte Bischof Matulionis immer wieder, bis er 1946 schließlich unter der Beschuldigung verhaftet wurde, in seinem Haus litauische Nationalisten verborgen und in seinen Hirtenbriefen „subversive Propaganda" betrieben zu haben.

 

Seite 4   Oder-Neiße-Linie und das Ausland. Eine bedeutungsvolle Aufklärungsschrift des Brentanoverlages.

Zahlreiche tendenziöse Veröffentlichungen des Auslandes, die einer objektiven Klärung des Sachverhaltes nicht dienlich sein können, haben in letzter Zeit viel Verwirrung gestiftet, sie wurden mit Recht nicht nur von den Heimatvertriebenen als eine Herausforderung angesehen. Der Brentanoverlag in Stuttgart, der die Tradition der Ostdeutschen Verlagsanstalt Breslau fortsetzt und in vielen bedeutenden Veröffentlichungen das wesentliche Kulturgut der Heimatvertriebenen zur Geltung bringt, hat auch in wissenschaftlichen Werken von staatspolitischer Bedeutung den Rechtsanspruch auf die deutschen Ostgebiete eindrucksvoll vertreten. Zur Abwehr unsachlicher und irreführender Publikationen hat der Brentano-Verlag soeben eine englische Ausgabe des Buches „Die Genesis of the Oder-Neiße-Line“ von Dr. Wagner (herausgegeben vom Joh. G. Herder-Forschungsrat) unter dem Titel „The Genesis of the Oder-Neiße-Line" veröffentlicht. Auch eine Übersetzung der Dokumentation „Quellen zur Entstehung der Oder-Neiße-Linie" wird in Kürze erscheinen.

 

Seite 4   Nur 38 Sägewerke blieben bestehen.

Wie die in Allenstein erscheinende polnische Zeitung „Glos Olsztynski" berichtet, sind von 280 Sägewerken, die es im südlichen Teil von Ostpreußen gab, nur 38 bestehen geblieben; sie sind zum größten Teil verstaatlicht. Die polnische Zeitung schreibt dazu weiter: „Kein Wunder, dass diese wenigen Sägewerke den Bedarf der Bevölkerung nicht decken können. Es bestand wohl eine Verfügung, die den staatlichen Sägewerken erlaubt, nach der Erfüllung der staatlichen Pläne Bestellungen von den Bauern anzunehmen. Praktisch aber war der Bauer seiner Rechte beraubt. Das Präsidium des Volksrats in Ortelsburg wandte sich kürzlich an die Direktion in Lyck, unter deren Verwaltung die Sägewerke im Kreis Ortelsburg stehen, mit der Bitte, den Bauern die Dienstleistung der Sägewerke zu ermöglichen. Daraufhin erteilte nun die Direktion den Sägewerken eine Anweisung, am 5. und 20. eines jeden Monats nur für den Bedarf der Bauern zu arbeiten; wenn diese Tage auf einen Feiertag fallen sollten, dann können die Bauern den folgenden Tag benutzen. Außerdem erteilte das Präsidium in Ortelsburg die Erlaubnis zur Eröffnung von zwei privaten Sägewerken in den Dörfern Wildenau (Jablonken) und Johannisthal“.

 

Seite 4   Ein ergiebiges Ausbeutungsprojekt. Polnischer „Wirtschaftsrat" über die deutschen Ostgebiete.

Der dem Warschauer Ministerrat als „Beratungsorgan" unterstellte „Wirtschaftsrat" hat in seinen letzten Beratungen, die der „Entwicklung eines neuen Wirtschaftsmodells für Volkspolen" dienen, die Feststellung getroffen, dass die polnisch verwalteten Oder-Neiße-Gebiete „auf unbestimmte Zeit ein erhebliches Zuschussprojekt" sein werden. Anhand der vom „Wirtschaftsrat" geführten Untersuchungen könne vorausgesagt werden, dass 50 v. H. der erstrebten westlichen Kredite „normalerweise" den Oder-Neiße-Gebieten zugeführt werden müssten. Zugleich müsse dafür Sorge getragen werden, dass die Oder-Neiße-Gebiete nicht weiterhin von den zentralen Dienststellen als „ergiebiges Ausbeutungsobjekt" betrachtet werden. Der Kreditbedarf der Oder-Neiße-Gebiete wird auf mindestens 150 Millionen Dollar geschätzt, „wenn annähernd der wirtschaftliche Zustand wiederhergestellt werden soll, der im Jahre 1939 in diesen Gebieten herrschte“.

 

Der „Wirtschaftsrat" empfiehlt dem Warschauer Ministerrat ferner „dringende Maßnahmen, die eine Beendigung der fortgesetzten Bevölkerungsbewegung in den Westgebieten herbeiführen". Die „Bevölkerungsbewegung", die hauptsächlich auf den „Abwanderungstendenzen" der dort angesiedelten Bevölkerung beruhe, füge dem polnischen Staat „überaus große Schäden" zu und verhindere eine Festigung der Wirtschaftslage.

 

Seite 4   Zonenbevölkerung sank um 1 Million. Ungeheure Abwanderung in sechs Jahren.

Die Volkszählung der Sowjetzone am 31. August 1950 ermittelte eine Wohnbevölkerung von 18 388 200 Personen; nach der Bevölkerungsfortschreibung hatte die „Deutsche Demokratische Republik" am 31. Dezember 1955 eine Einwohnerzahl von 17 832 200. Der absolute Rückgang betrug demnach 556 000 oder rund drei Prozent.

 

Auf Grund der Geburtenüberschüsse der einzelnen Jahre müsste sich die Bevölkerung der „Deutschen Demokratischen Republik" vom September 1950 bis Dezember 1955 um 450 000 Personen vermehrt haben, wenn man von jeder Wanderungsbewegung absieht. Dem effektiven Rückgang der Bevölkerung Ende 1955 gegenüber dem Volkszählungstag 1950 um 556 000 ist also der Geburtenüberschuss zuzurechnen, so dass sich ein Gesamtverlust der Bevölkerung von rund einer Million Menschen ergibt, der ausschließlich dem Abwanderungsüberschuss zur Last fällt.

 

Seite 4   Westdeutschland ist heute drittgrößter Stahlerzeuger der Welt. In der Bundesrepublik wurden 1956 bereits 23 Millionen t Rohstoff erzeugt, davon drei Viertel in Rheinland-Westfalen.

 

Seite 4   Die Ruine des Berliner Lehrter Bahnhofs soll in Kürze gesprengt und völlig abgetragen werden. Der Bahnhof wurde 1950 endgültig stillgelegt. Früher fuhren von hier täglich allein hundertacht Fernzüge ab.

 

Seite 5   Landsleute, die jetzt aus Ostpreußen kamen.

Mit dem 31. Aussiedlertransport sind am 13. Februar 1957, Landsleute im Grenzdurchgangslager Friedland eingetroffen; nachstehend bringen wir die Liste der Angehörigen dieses Transports. Aus Gründen, die darzulegen hier zu weit führen würde, ist es schwierig, über jeden Ausgesiedelten genaue Angaben zu erhalten, und so sind die Zahlen und die Ortsangaben nicht in jedem Falle ganz richtig. Auch die hier veröffentlichte Liste enthält, was die Orte anbetrifft, Fehler. Der Wohnort von 1939 ist in der Liste in Klammern gesetzt. Die Namen sind nach den Kreisen geordnet, in denen die Aussiedler 1939 gewohnt haben.

 

Kreis Allenstein:

Valentin Black, geb. 13.02.1891 (Allenstein), kommt jetzt aus Allenstein;

 

Klara Kotzik, geb. Zinta, geb. 06.02.1916 (Allenstein), aus Mertinsdorf, Kreis Allenstein;

 

Herbert Kozik (wahrsch. auch Kotzik), geb. 01.06.1940 (Allenstein), aus Mertinsdorf, Kreis Allenstein;

 

Christel Kotzik, geb. 19.05.1942 (Allenstein), aus Mertinsdorf;

 

Viktor Langkau, geb. 15.05.1885 (Allenstein), aus Allenstein;

 

Anna Langkau, geb. 01.07.1886 (Allenstein), aus Allenstein;

 

Maria Rogowski, geb. Thomaschewski, geb. 01.03.1881 (Allenstein), aus Allenstein;

 

Hedwig Szymanski, geb. Sowitzki, geb. 05.12.1911 (Allenstein), aus Allenstein;

 

Hedwig Szymanski, geb. 23.08.1938 (Allenstein), aus Allenstein;

 

Ingeborg Szymanski, geb. 11.11.1939 (Allenstein), aus Allenstein;

 

Bruno Szymanski, geb. 01.05.1941 (Allenstein), aus Allenstein;

 

Maria Schmelzer, geb. Kowalkowski, geb. 14 .06.1900 (Allenstein), aus Allenstein;

 

Maria Schnipper, geb. Poschmann, geb. 29.11.1905 (Allenstein), aus Allenstein;

 

Traute Schnipper, geb. 08.11.1929 (Allenstein), aus Allenstein;

 

Siegfried Schnipper, geb. 30.06.1938 (Allenstein), aus Allenstein;

 

Helmut Schnipper, geb. 27.07.1940 (Allenstein), aus Allenstein;

 

Anna Scholz, geb. 25.08.1892 (Allenstein), aus Allenstein;

 

August Tonk, geb. 04.10.1877 (Allenstein), aus Gr.-Buchwalde, Kreis Allenstein.

 

Kreis Allenstein-Land:

Werner Boras, geb. 12.02.1942 (Allenstein), kommt jetzt aus Wartenburg;

 

Hedwig Braun, geb. Brosch, geb. 14.01.1896 (Gr.-Buchwalde), aus Braunswalde, Kreis Allenstein;

 

Cäcilie Chaborsky, geb. Zaremba, geb. 12.04.1923 (Abstich), aus Abstich;

 

Marta Chojetzki, geb. 20.05.1890 (Reußen), aus Reußen;

 

Maria Gems, geb. Jatzkowski, geb. 10.03.1875 (Braunswalde), aus Braunswalde;

 

Auguste Gems, geb. 18.08.1894 (Braunswalde), aus Braunswalde;

 

Cäcilie Jankowski, geb. Palmowski, 12.04.1910 (Neukochendorf), aus Neukochendorf;

 

Gerd Jankowski, geb. 11.01.1939 (Neukochendorf), aus Neukochendorf;

 

Arnold Jankowski, geb. 04.04.1944 (Neukochendorf), aus Neukochendorf;

 

Magdalena Jankowski, geb. 15.03.1949 (Neukochendorf), aus Neukochendorf;

 

Maria Jatzkowski, geb. Palmowski, geb. 02.08. 898 (Wartenburg), aus Wartenburg;

 

Sieglinde Jatzkowski, geb. 27.04.1940 (Wartenburg), aus Wartenburg;

 

Marta Jieczierski, geb. 05.04.1901 (Göttkendorf), aus Pupkeim, Kreis Allenstein;

 

Ewald Jieczierski, geb. 17.09.1935 (Göttkendorf), aus Pupkeim;

 

Klaus, Jieczierski, geb. 09.10.1939 (Göttkendorf), aus Pupkeim;

 

Katharina Kisil, geb. Pelzerinski, geb. 16.08.1882 (Braunswalde), aus Braunswalde;

 

Maria Klein,  geb. Bischoff, geb. 08.08.1905 (Skaibotten), aus Skaibotten;

 

Brigitte, Klein, geb. 18.01.1936 (Skaibotten), aus Skaibotten;

 

Alois Klein, geb. 07.08.1939 (Skaibotten), aus Skaibotten;

 

Ingeborg Klein, geb. 16.05.1941 (Skaibotten), aus Skaibotten;

 

Agnes Klodzinski, geb. Kowalewski, geb. 28.02.1914 (Allenstein), aus Abstich;

 

Erwin Klodzinski, , geb. 13.07.1936 (Allenstein), aus Abstich;

 

Klaus Klodzinski, , geb. 08.09.1938 (Allenstein), aus Abstich;

 

Anton Kolakowski, geb. 02.02.1893 (Elisenhof), aus Elisenhof;

 

Maria Kolakowski, geb. Zimmermann, geb. 29.10.1896 (Elisenhof), aus Elisenhof;

 

Antonie Kopowski, geb. Wagner, geb. 12.06.1906 (Wartenburg), aus Wartenburg;

 

Maria Kopowski, geb. 18.01.1939 (Wartenburg), aus Wartenburg;

 

Renate Kopowski, geb. 18. 01.1942 (Wartenburg), aus Wartenburg;

 

Johann Koslowski, geb. 12.04.1897 (Wartenburg), aus Fittigsdorf;

 

Berta Kranich, geb. Materna, geb. 17.04.1892 (Deuthen), aus Deuthen, Kreis Allenstein;

 

Johann Kruck, geb. 01.10.1884 (Gillau), aus Gillau;

 

Anastasia Kruck, geb. 30.03.1891 (Gillau), aus Gillau;

 

Lucia Michalski, geb. Kanslerski, geb. 05.12.1910 (Gillau), aus Gillau;

 

Heinz Michalski, geb. 06.10.1937 (Gillau), aus Gillau;

 

Gisela Michalski, geb. 09.01.1940 (Gillau), aus Gillau;

 

Maria Pompetzki, geb. Helnik, geb. 05.05.1903 (Rosenau), aus Rosenau;

 

Agathe Pompetzki, geb. 19.11.1934 (Rosenau), aus Rosenau;

 

Heinz Rybakowski, geb. 02.04.1939 (Wartenburg), aus Wartenburg;

 

Dieter Rybakowski, geb. 12.04.1942 (Wartenburg), aus Wartenburg;

 

Leo Rybakowski, geb. 05.03.1944 (Wartenburg), aus Wartenburg;

 

Antonie Stadge, geb. Borrmann, geb. 24.07.1913 (Gr.-Purden), aus Martinsdorf, Kreis Allenstein;

 

Godehard Stadge, geb. 12.08.1937 (Gr.-Purden), aus Martinsdorf;

 

Hildtrud Stadge, geb. 23.09.1938 (Gr.-Purden), aus Martinsdorf;

 

Marianne Stadge, geb. 06.04.1944 (Gr.-Purden), aus Martinsdorf;

 

Johanna Tontarra, geb. Kardekewitz, geb. 11.09.1889 (Derz), aus Reuschhagen, Kreis Allenstein;

 

Monika Wardaschka, geb. Chojetzki, geb. 29.10.1913 (Reußen), aus Reußen;

 

Reinhold Wardaschka, geb. 20.10.1936 (Reußen), aus Reußen;

 

Hildegard Wardaschka, geb. 18.12.1938 (Reußen), aus Reußen;

 

Heinz Wardaschka, geb. 13.03.1942 (Reußen), aus Reußen;

 

Lucie Woydowski, geb. Popiel, geb. 28.03.1905 (Wartenburg), aus Wartenburg;

 

Marianne Woydowski, geb. 06.06.1941 (Wartenburg), aus Wartenburg;

 

Bertold Woydowski, geb. 03.07.1942 (Wartenburg), aus Wartenburg.

 

Kreis Angerburg:

Auguste Gierozinski, geb. Hilger, geb. 14.10.1895 (Angerburg) kommt jetzt aus Angerburg;

 

Paul Slawski, geb. 20.10.1897 (Angerburg), aus Angerburg;

 

Charlotte Slawski, geb. Unruh, geb. 02.02.1909 (Angerburg), aus Angerburg;

 

Siegfried Slawski, geb. 28.03.1932 (Angerburg), aus Angerburg;

 

Brunhilde Slawski, geb. 05.04.1935 (Angerburg), aus Angerburg;

 

Werner Slawski, geb. 19.09.1937 (Angerburg), aus Angerburg;

 

Eckart Slawski, geb. 10.12.1940 (Angerburg), aus Angerburg.

 

Kreis Heiligenbeil:

Margot Wollowski, geb. Schultz, geb. 17.02.1912 (Popitten), kommt jetzt aus Sadlauken;

 

Inge Wollowski, geb. 12.08.1937 (Popitten), aus Sadlauken;

 

Martin Wollowski, geb. 17.05.1939 (Popitten), aus Sadlauken;

 

Leo Fischer, geb. 05.02.1933 (Warlack), aus Allenstein.

 

Kreis Heilsberg:

Gustav Dopatka, geb. 22.08.1888 (Gr.-Blumenau), kommt jetzt aus Gr.-Blumenau;

 

Eva Dopatka, geb. David, geb. 11.04.1887 (Gr.Blumenau), aus Gr.-Blumenau.

 

Kreis Johannisburg:

Anna Bobrowski, geb. Rudkowski, geb. 18.02.1900 (Gr.-Rosen), kommt jetzt aus Mohrungen;

 

Renate Kossakowski, geb. 22.09.1936 (Arenswalde), aus Peitschendorf, Kreis Sensburg;

 

Hannelore Kossakowski, geb. 04 .02.1944 (Arenswalde), aus Peitschendorf;

 

Herbert Lehmann, geb. 14.02.1940 (Heidig), aus Farienen, Kreis Ortelsburg;

 

Anna Meyer, geb. Bobrowski, geb. 01.10.1896 (Kl.-Rosen), aus Mohrungen;

 

Reinhard Meyer, geb. 11.04.1936 (Kl.-Rosen), aus Mohrungen;

 

Hanna Mittelstaedt, geb. Kuczinski, geb. 04.01.1945 (Johannisburg), aus Rosoggen, Kreis Ortelsburg;

 

Ursel Mittelstaedt, geb. 31.03.1945 (Johannisburg), aus Rosoggen;

 

Otto Paplawski, geb. 23.09.1877 (Johannisburg), aus Nikolaiken;

 

Charlotte Paplawski, geb. 31.05.1912 (Johannisburg), aus Nikolaiken.

 

Kreis Königsberg-Stadt:

Emma Kollakowski, geb. Jablonowski, geb. 14.07.1913 (Königsberg), kommt jetzt aus Gerdwangen;

 

Klaus Kollakowski, geb. 22.01.1941 (Königsberg), aus Gerdwangen;

 

Brigitte Kollakowski, geb. 17.07.1942 (Königsberg), aus Gerdwangen.

 

Kreis Lötzen:

August Czezior, geb. 22.02.1915 (Kruglanken), kommt jetzt aus Kruglanken;

 

Gertrud Czezior, geb. Müller, geb. 05.10.1910 (Kruglanken), aus Kruglanken;

 

Peter Czezior, geb. 11.02.1949 (Kruglanken), aus Kruglanken;

 

Karl Müller, geb. 23.04.1874 (Kruglanken), aus Kruglanken;

 

Alwine Schiffkowski, geb. Fehlberg, geb. 20.06.1909 (Lötzen), aus Sensburg.

 

Kreis Lyck:

Auguste Gerdey, geb. Waschkewitz, geb. 04.04.1901 (Ehrenwalde), kommt jetzt aus Purden, Kreis Allenstein;

 

Brigitte Gerdey, geb. 23.10.1941 (Ehrenwalde), aus Purden;

 

Christine Gerdey, geb. 19.08.1943 (Ehrenwalde), aus Purden;

 

Anna Geßner, geb. Glomp, geb. 13.09.1921 (Martinshöh), aus Saalfeld;

 

Emil Steinke, geb. 06.12.1881 (Wittingen), 1944 (Martinshöh), aus Saalfeld;

 

Hermann Glomp, geb. 22.09.1885 (Martinshöh), aus Saalfeld;

 

Emma Glomp, geb. Berg, geb. 05.10.1891 (Martinshöh), aus Saalfeld;

 

Emil Steinke, geb. 06.12.1881 (Wittingen), aus Jauer, Kreis Sensburg;

 

Emma Steinke, geb. Pfeil, geb. 21.03.1883 (Wittingen), aus Jauer;

 

Friedrich Struck, geb. 18.09.1885 (Olschöwen), aus Olschöwen;

 

Minna Struck, geb. Womblies, geb. 30.03.1889 (Olschöwen), aus Olschöwen.

 

Kreis Mohrungen:

Meta Arndt, geb. Gribkowski, geb. 24.06.1893 (Mohrungen), kommt jetzt aus Paradies;

 

Herta Dziembowski, geb. Lüdtke, geb. 25.09.1912 (Schnellwalde), aus Bestendorf;

 

Gerda Dziembowski, geb. 20.09.1936 (Schnellwalde), aus Bestendorf;

 

Brunhilde Dziembowski, geb. 17.07.1942 (Schnellwalde), aus Bestendorf;

 

Rudolf Gehrmann, geb. 12.08.1941 (Mohrungen), aus Mohrungen;

 

Otto Piotrowski, geb. 26.01.1897 (Auer), aus Auer;

 

Leo Sochatzki, geb. 22.02.1889 (Sportehnen), aus Gillwalde;

 

Magdalena Sochatzki, geb. Komorowski, geb. 09.07.1892 (Sportehnen), aus Gillwalde;

 

Johannes Sochatzki, geb. 19.12.1934 (Sportehnen), aus Gillwalde;

 

Franz Scherrmacher, geb. 31.07.1887 (Mohrungen), aus Mohrungen;

 

Auguste Scherrmacher, geb. Sphrödter, geb. 12.07.1892 (Mohrungen), aus Mohrungen;

 

Edith Scherrmacher, geb. 30.09.1930 (Mohrungen), aus Mohrungen;

 

Hulda Schlieske, geb. Eppler, geb. 27.11.1903 (Barten), aus Gergehnen;

 

Ruth Schlieske, geb. 14.12.1935 (Barten), aus Gergehnen;

 

Siegfried Schlieske, geb. 03.04.1940 (Barten), aus Gergehnen;

 

Luise Thomaschky, geb. 05.02.01892 (Ponarien), aus Salusken;

 

Fritz Thomaschewski, geb. 26.03.1891 (Sadlauken), aus Mohrungen;

 

Elise Thomaschewski, geb. Weidemann, geb. 12.03.1894 (Sadlauken), aus Mohrungen;

 

Pauline Usdowski, geb. Meiritz, geb. 11.06.1906 (Schnellwalde), aus Auer;

 

Ulrich Usdowski, geb. 11.12.1934 (Schnellwalde), aus Auer;

 

Auguste Wittek, geb. Mross, geb. 19.07.1901 (Nickelshagen), aus Nickelshagen.

 

Schluss nächste Folge.

 

Seite 5   Das Programm unseres Bundestreifens

Das Bundestreffen unserer Landsmannschaft wird nach dem folgenden Programm verlaufen:

 

Sonntag 12. Mal, 11 Uhr: Eröffnung der Kunstausstellung der Stadt Bochum — Kollektivausstellung Ernst Mollenhauer — in den Städtischen Ausstellungsräumen des Hauses Metropol, Kortumstraße. Die Ausstellung ist werktags von 10 bis 17 Uhr, sonntags von 10 bis 13 Uhr geöffnet. Montags geschlossen. Ausstellungsschluss 2. Juni.

 

Mittwoch, 15. Mai, 11 Uhr: Eröffnung der Ausstellung „Ostpreußische Geschichte und Leistung" in der Ausstellungshalle Castroper Straße (Kirmesplatz). Zu erreichen mit den Straßenbahnlinien 7 und 17 bis Stadion. Die Ausstellung ist vom 15. bis 19. Mai täglich von 9 bis 18 Uhr geöffnet.

 

Freitag, 17. Mai, zwangloses Zusammensein der eintreffenden Tagungsteilnehmer in den Räumen des Ratskellers.

 

Sonnabend, 18. Mai 9.30 Uhr: Kranzniederlegung am Ehrenmal des Hauptfriedhofes am Freigrafendamm durch den Vorstand der Landsmannschaft Ostpreußen.

 

11 Uhr: Feierliche Eröffnung des Bundestreffens der Landsmannschaft Ostpreußen im Großen Sitzungssaal des Rathauses unter Mitwirkung des Bochumer Streichquartetts (Leitung Kammermusiker August Krause).

Begrüßung durch den Vorsitzenden der Landesgruppe Nordrhein-Westfalen, Erich Grimoni, und Oberbürgermeister Heinemann, Bochum.

Ansprache des Sprechers der Landsmannschaft Ostpreußen, Dr. Alfred Gille, MdB.

 

17 Uhr: Märchenstunde mit Margarete Kudnig in der Aula der Jacob-Mayer-Realschule, Westring, Nähe Rathaus.

 

17 Uhr: Ostpreußische Dichtung. Es liest Leonore Gedat, Hörsaal B der Verwaltungs- und Wirtschaftsakademie Bochum, Wittener Straße 61 (Straßenbahnlinien 10, 20 und 30 bis Akademie).

 

18.30 Uhr: Platzkonzert der Bundespost-Kapelle Bochum auf dem Rathausvorplatz.

 

19.30 Uhr: Frohes Ostpreußen — Heimatliche Stunden in Frohsinn und Erinnerung unter Mitwirkung von Marion Lindt, den Geschwistern Milthaler, Horst Raszat, Paul Reinhard, Heinz Wald und der Bundespostkapelle Bochum in der Nord-Süd-Halle, Steinring 45 (Straßenbahnlinien 10, 20 und 30 bis Nordstraße).

 

20 Uhr: Kammermusikabend mit Helmut Zernick, Anneliese Schur-Tiessen, Gerhard Wiemer und einem Kammermusikorchester im Auditorium Maximum der Verwaltungs- und Wirtschaftsakademie Bochum, Wittener Straße 61 (Straßenbahnlinien 10, 20 und 30 bis Akademie).

 

Sonntag, 19. Mai

7 bis 7.30 Uhr: Turmblasen der Posaunenchöre der evangelischen Jugend Bochum.

 

7.30 Uhr: Evangelischer Gottesdienst in der Pauluskirche und der Kirche Engelsburg; katholischer Gottesdienst in der Anna-Kirche.

 

9 bis 10 Uhr: Platzkonzert auf dem Gelände der BV-Halle.

 

10 Uhr: BV-Halle: Kundgebung aller Ostpreußen.

 

Die Kundgebung wird eingeleitet durch das Geläut der Silberglocke aus dem Königsberger Dom.

 

Begrüßungsansprache des Vorsitzenden der Landesgruppe Nordrhein-Westfalen, Erich Grimoni, des Oberbürgermeisters der Stadt Bochum, Fritz Heinemann, der Vertreter der Bundesregierung und der Staatsregierung. Danach Ansprache des Sprechers der Landsmannschaft Ostpreußen, Dr. Alfred Gille, MdB.

 

15 Uhr: Ostpreußische Jugend singt und tanzt (Rathaushof und Vorplatz).

 

Nach Beendigung der Kundgebung (gegen 12 Uhr) bleiben nur die Angehörigen der Kreise Königsberg-Stadt, Königsberg-Land, Fischhausen, Labiau, Pr.-Eylau und Heiligenbeil in der Halle, die für die Heimatkreistreffen umgeräumt wird.

 

Die Festteilnehmer aus den übrigen Kreisen werden gebeten, sich möglichst schnell bei ihren Heimatkreisschildern zu versammeln, die auf dem Gelände beiderseits der Halle aufgestellt sind. Nach Abruf durch die Lautsprecher, der unbedingt abzuwarten ist, werden dann die Landsleute geschlossen zu den Abfahrtsstellen der Straßenbahnen und Omnibusse geführt und direkt zu ihren Heimatkreislokalen gefahren. Die Angehörigen der Heimatkreise Gerdauen und Rastenburg erreichen ihr Kreislokal auf dem Fußweg.

 

Alle Landsleute werden gebeten, möglichst sofort nach ihrer Ankunft in Bochum eine Festplakette zu erwerben, die zu der Teilnahme an der Großkundgebung und an den Heimatkreistreffen berechtigt. Bei geschlossenen Gruppen wird darum gebeten, den Kaufpreis vorher zu sammeln und die Plaketten für die gesamte Gruppe zu kaufen. Der Organisationsausschuss in Bochum kann einzelne Plaketten nicht im Vorverkauf versenden. Bei Bestellungen über 25 Stück wird um vorherige Einsendung des Betrages an die Städtische Sparkasse Bochum, Zweigstelle 11, Konto-Nr. 21 827, gebeten.

 

Seite 5   Verschiedenes

Wer eine Forderung hat an Herrn Erich Andreas, aus Borken, Kreis Treuburg (geb. 05.05.1913), melde sich bitte bei der Geschäftsstelle für die Kreisgemeinschaft Treuburg e. V. in (24a) Lübeck. Gust.-Falke-Straße 4.

 

Rest der Seite: Bekanntschaften, Unterricht, Werbung, Verschiedenes

 

Seite 6   Aus den ostpreußischen Heimatkreisen …

Trefflokale in Bochum

Die Angehörigen der einzelnen Heimatkreise werden sich während des Bundestreffens in Bochum am 19. Mai nach der Großkundgebung in folgenden Gaststätten zusammenfinden:

 

Allenstein-Stadt: Gaststätte Streier, Wattenscheid, Kolpinghaus.

 

Allenstein-Land: Stadion Beckmannshof, Wattenscheid; Wintergarten, Wattenscheid, Weststraße 29.

 

Angerapp: Haus Kneider, Dorstener Straße 102; Knepper, Dorstener Straße 95; Jäschke, Dorstener Straße 99; Zum Jägerhof, Dorstener Straße 87.

 

Angerburg: Parkhaus, Stadtpark.

 

Bartenstein: Ratskeller; Schlegelbräu.

 

Braunsberg: Industriehotel, Herner Str. 53/55; Zur Bergschule, Herner Straße 19.

 

Ebenrode: Lehmkuhle, Präsidentstraße 47.

 

Elchniederung: Heinrichsbauer, Bochum-Dahlhausen. Kassenbeiger Straße 16; Nehring, Lewacker Straße 244; Zentralhof, Dr.-C.-Otto-Straße 133.

 

Fischhausen: Bleibt in der BV-Halle.

 

Gerdauen: Malteserhof, Westring 26; Malteserstuben, Westring 41; Vogt, Westring 37.

 

Goldap: Herbers, Wittener Straße 546; „Mutter Schulte", Wittener Straße 539; Ewald Groß, Wittener Straße 449.

 

Gumbinnen: Rumberg, Kemnader Straße 319; Haus Frische, Kemnader Straße.

 

Heiligenbeil: Bleibt in der BV-Halle.

 

Heilsberg: Borowy, Dorstener Straße 1; Mintert, Am Kortländer 1; Kortländer, Herner Str. 1; Industriehotel, Herner Str. 53/55; Zur Bergschule, Herner Straße 19.

 

Insterburg-Stadt: Burg Blankenstein.

 

Insterburg-Land: Burg Blankenstein.

 

Johannisburg: Gemeindehaus Harpen, Harpener Hellweg 77; Hoffmann, Harpener Hellweg 190; Stratmann, Bochum-Harpen; Winkler, Harpener Hellweg 167.

 

Königsberg-Stadt: Bleibt in der BV-Halle.

 

Königsberg-Land: Bleibt in der BV-Halle.

 

Labiau: Bleibt in der BV-Halle.

 

Lötzen : Parkhaus Stadtpark.

 

Lyck: Wollenweber, Bochum-Langendreer, Alte Bahnhofstraße 159; Hotel Reichshof, Alte Bahnhofstraße 196; Hotel Burghof, Alte Bahnhofstraße 217; Kaiserhof, Alte Bahnhofstraße 215; Märkischer Hof, Alte Bahnhofstraße 172.

 

Memel, Heydekrug, Pogegen: Nord-Süd-Halle, Steinring 45.

 

Mohrungen: Langenbeck, Wattenscheid, Voedestraße 64; Floren, Wattenscheid, Voedestraße 84; Hölscher, Wattenscheid, Querstraße 1.

 

Neidenburg: Kaiseraue, Josefinenstraße 29.

 

Ortelsburg: Kronenburg-Betriebe, Wattenscheid, Weststraße 36.

 

Osterode: Wenderoth, Castroper Straße 178; Sportheim Mense, Castroper Straße 137; Haus Frein, Castroper Straße 109; Zur Ritterburg, Castroper Straße 177; Berkenberg, Castroper Str. 195.

 

Pr.-Holland: Spitz-Saalbau, Kemnader Str. 137; Schreier, Gräfin-Imma-Straße 48.

 

Pr.-Holland: Bleibt in der BV-Halle.

 

Rastenburg: Kolpinghaus, Marienstraße 14; Terboven, Springerplatz; Zur Kanne, Marienstr. 42; Lotz, Annastraße 23; Walterhof, Annastraße 29; Stiller, Schmidtstraße 42.

 

Rößel: Kortländer, Herner Straße 1; Borowy, Dorstener Straße 1; Mintert, Am Kortländer 1; Industrie-Hotel, Herner Straße 53/55.

 

Sensburg: Hotel Wolf, Keilstraße 108; Märkischer Hof, Hattinger Straße 831; Oelmann, Hattinger Straße 805; Zur alten Post, Hattinger Str. 844; Schwager, Hattinger Straße 865.

 

Schloßberg: Lothringen, Castroper Hellweg 415.

 

Tilsit-Stadt: Coca-Cola-Halle, Falkstraße.

 

Tilsit-Land: Coca-Cola-Halle, Falkstraße.

 

Treuburg: Dorfschenke, Alte Bahnhofstraße 51; Gewerkschaftshaus, Hauptstraße 258.

 

Wehlau: „Kuhweide", Wittener Straße 470; Ewald Gross, Wittener Straße 449.

 

Königsberg-Stadt

Hiermit wird allen Königsberger Landsleuten bekanntgegeben, dass in diesem Jahre ein Königsberger Bundestreffen weder in Hamburg noch in Duisburg stattfindet. Es wird auf das Bundestreffen der Landsmannschaft Ostpreußen verwiesen, das am 18. und 19. Mai in Bochum durchgeführt wird.

Im Rahmen dieser Großveranstaltung treffen sich auch die Königsberger. Nach der Großkundgebung am Sonntag, dem 19. Mai bleiben sie in der Festhalle Bochumer Verein zusammen. Straßenbahnverbindung ab Festhalle zum Hauptbahnhof: Linie 2.

Kreisgemeinschaft Königsberg Pr. - Stadt in der Landsmannschaft Ostpreußen

 

Vereinigung der ehemaligen Sackheimer Mittelschüler

Am 19. Mai werden wir uns während des Bundestreffens nach der Großkundgebung in der BV-Halle an einer besonders gekennzeichneten Stelle im Bezirk Sackheim treffen.

 

Alle ehemaligen Lehrkräfte, Schülerinnen und Schüler der Sackheimer Mittelschule werden zum Jahreshaupttreffen für die Pfingstfeiertage nach Hamburg eingeladen. Für alle Teilnehmer aus dem Rheinland und Westfalen ist eine Busfahrt zu verbilligtem Fahrpreis nach Hamburg geplant. Abfahrt am Pfingstsonnabend 14 Uhr ab Duisburg, 15 Uhr ab Düsseldorf. Soweit noch Plätze vorhanden, können auch Landsleute, die nicht Mitglied unserer Vereinigung sind, an dieser Fahrt teilnehmen. Anmeldungen und Auskünfte beim 1. Vorsitzenden, Herbert Minuth, Düsseldorf, Suitbertusstraße 34. Meldeschluss 20. Mai. Bezahlung des Fahrpreises bis zum 1. Juni. Rückkehr Pfingstmontag etwa 22 Uhr. Programm des Treffens: Pfingstsonnabend etwa 21 Uhr Eintreffen in Hamburg im Tagungslokal „Zum Elch", Hamburg 21, Mozartstraße 27 (Straßenbahnlinien 14 und 15 bis Mozartstraße). Pfingstsonntag, 15 Uhr, Eröffnungsfeierstunde im Tagungslokal mit Kaffeetafel und geselligem Beisammensein. Das Tagungslokal ist tagsüber geöffnet; Am Vormittag steht der Vorstand zu Auskünften zur Verfügung. Pfingstmontag Besuch bei Mittelschulrektor i. R. Willy Zeil in Sauensiek bei Buxtehude. Anschließend gemeinsames Mittagessen und Kaffeetafel. Rückfahrt etwa 16 Uhr. Wir bitten um rege Beteiligung.

 

Aus den Tagen der Militärmusik

Am 19. Mai 1957,wird Reichsbahnassistent i. R. Otto Schuricke aus Königsberg, der vieljährige 1. Vorsitzende der Beamtenvereinigung ehemaliger Militärmusiker, seinen 75. Geburtstag begehen. An seine Tätigkeit knüpft sich die Erinnerung an das Bundestreffen der Vereinigung in Königsberg im Jahre 1928. Im Alten Schützenhaus war der eindrucksvolle Begrüßungsabend. Im großen Festkonzert im Königsberger Tiergarten wirkten über hundert Militärmusiker mit. Am Dirigentenpult standen Musikdirektor A. Krantz und die Obermusikmeister Nadolski und Naselowsky. Den Abschluss des Bundestreffens bildete ein Ausflug nach Georgenswalde, von hier aus ging es im Fußmarsch, voran eine große Musikkapelle, nach Rauschen. — Die Vereinigung stellte auch beim Besuch des damaligen Reichspräsidenten v. Hindenburg in der Königsberger Stadthalle die Tischmusik. Der Jubilar gehörte außerdem der Hauskapelle des Königsberger Männergesangvereins unter Otto Lenzing an. Heute lebt Landsmann Schuricke mit seiner Ehefrau Luise in Herrsching (Ammersee, Oberbayern), Mühlfelder Straße 60, bei seinem jüngsten Sohn, dem durch Rundfunk und Schallplatten bekanntgewordenen Konzert- und Schlagersänger Rudi Schuricke.

 

Wehlau

Meine kürzliche Mitteilung über das Bundestreffen in Bochum (Ostpreußenblatt, Folge 18, vom 4. Mai, Seite 6) ergänze ich noch durch nachstehende Notiz:

Jeder Teilnehmer am Bundestreffen erhält mit der von ihm zu erwerbenden Festplakette zusätzlich kostenlos eine Festschrift. In dieser Schrift sind neben anderem auch Angaben darüber enthalten, mit welchen Verkehrsmitteln man vom Hauptbahnhof bzw. am Sonntag nach Verlassen der BV-Halle (Kundgebungsort) die Trefflokale der Heimatkreise erreichen kann. Also, liebe Landsleute, lesen Sie sich die Festschrift sofort durch; Sie ersparen sich sicherlich manchen unnützen Weg.

 

Städtische Höhere Mädchenschule Wehlau (Abgangsjahr 1929): Fräulein Ursula Wilken, Hamburg 33, Dennerstraße 9b II, hat die Klasse U II der Städtischen Höheren Mädchenschule Wehlau und deren Lehrkräfte zu einem Wiedersehenstreffen am 9. Juni (1. Pfingsttag) ins Hamburger Fährhaus, Teufelsbrück, eingeladen. Das Trefflokal ist vom Hauptbahnhof sowie vom Bahnhof Altona mit Straßenbahnlinie 6 bis Parkstraße (dort in den Bus umsteigen) zu erreichen. Ursula Wilken steht bereits mit einer Reihe ihrer Klassenkameradinnen wegen dieses Treffens in Briefwechsel, doch sind ihr nicht alle Anschriften bekannt, so dass sie diese Bitte um Meldungen ehemaliger Klassenkameradinnen und Lehrkräfte durch mich weitergibt.

 

Mögen viele Wehlauer Landsleute, die diese Notiz lesen, sie an die Angesprochenen weitergeben, damit dem Wiedersehenstreffen ein möglichst großer Erfolg beschieden wird. Vielleicht regt dieses Treffen auch andere Gruppen unserer Landsleute an, es gleichfalls zu versuchen, ein Wiedersehenstreffen zuwege zu bringen. Die nächste Gelegenheit hierzu bietet schon unser Kreistreffen am 18. August in Hamburg in der Elbschloßbrauerei (siehe Ostpreußenblatt vom 20. April, Folge 16, Seite 6).

Strehlau, Kreisvertreter Karlsruhe-West, Hertzstraße 2

 

Elchniederung

Liebe Landsleute!

Zu dem Bundestreffen - aller Ostpreußen - in Bochum am 18. und 19. Mai heißen wir alle Elchniederunger herzlichst willkommen. Wir sind davon überzeugt, dass die Elchniederung auch bei diesem Bundestreffen wieder stark vertreten sein wird. Als Vertreter unseres Patenkreises Grafschaft Bentheim nimmt Regierungsassessor Asche, Nordhorn, teil.

Bei dieser Gelegenheit möchte ich allen Landsleuten, die bei der Festsetzung der Ersatzeinheitswerte in den Kommissionen bei der Heimatauskunftstelle Lübeck mitgewirkt haben, namens der Kreisvertretung und des Kreisausschusses für ihre erfolgreiche und verständnisvolle Mitarbeit und Zusammenarbeit herzlichen Dank sagen.

Klaus, Kreisvertreter

 

Schloßberg

Oberschule Schloßberg1

Am großen Ostpreußentreffen in Bochum am 19. Mai werden sicherlich viele Schloßberger teilnehmen. Nach der Großkundgebung trifft sich der Kreis Schloßberg in Bochum-Gerthe, Haus Lothringen. Im Laufe des Nachmittags werden wir uns in den oberen Räumen für einige Zeit zusammensetzen, um über unsere Arbeit zu berichten und über Zukunftspläne zu beraten. Ich bitte jetzt schon alle ehemaligen Schüler, sich darauf einzurichten und möglichst zahlreich zu erscheinen.

Im Juni findet das traditionelle Kreistreffen in der Patenstadt Winsen/Luhe statt. Vorweg, also im Anschluss an Pfingsten (vom 13. bis 17. Juni) wird ein Freizeitlager der Schloßberger Jugend in Winsen abgehalten werden. Die Mitglieder der Kreisvertretung in Gemeinschaft mit dem Patenkreis, haben sich alle erdenkliche Mühe gegeben, bekannte Persönlichkeiten für Vorträge zu gewinnen. Das Programm verspricht Erlesenes zu bieten. Da noch einige Plätze frei sind, appelliere ich besonders an die Schloßberger Jugend (Alter bis etwa 35 Jahre), sich für diese Woche frei zu machen, und an dieser Veranstaltung teilzunehmen. Vor allem die Studierenden werden reichlich geistigen Stoff für ihre weitere Arbeit mitnehmen können. Nur durch ständige Diskussion über unsere heimatpolitischen Probleme kann das Bild des Ostens in uns wach bleiben, und an dieser Aufgabe sollte jeder Heimattreue Ostpreuße mitarbeiten. Sofortige Meldungen bitte richten an: Landsmann Fritz Schmidt, Sulingen (Han), Bassumer Straße 42 oder Albert Fernitz, Winsen/Luhe, Riedebachweg, Kreis Harburg. Und nun: Auf Wiedersehen in Bochum und Winsen/Luhe.

Hans-Günther Segendorf

 

Ebenrode (Stallupönen)

Erneut weise ich auf das Große Bundestreffen in Bochum hin. Nach der Kundgebung treffen sich die Ebenroder in der Gaststätte Lehmkuhle in Bochum, Präsidentenstraße 47. Verbindungen: Ab Festhalle zum Lokal Straßenbahnlinien 2, 10, 20, 30, umsteigen am Rathaus in Straßenbahnlinie 6. Ab Lokal zum Hauptbahnhof: Linie 6.

 

Gesucht werden:

Franz Kirstein, aus Mecken und Fritz Niederländer, etwa 1905 geboren, aus dem Kreis Ebenrode (Gemeinde unbekannt).

Rudolf de la Chaux, Kreisvertreter (16) Wiesbaden, Sonnenberger Straße 67

 

Stadtbaurat a. D. Heinrich Temming 75 Jahre alt

Wer kannte in Stallupönen nicht Stadtbaumeister Temming? Sein in den Städtischen Parkanlagen am Leibgarterweg gelegenes schönes Häuschen war ein Schmuckstück für die Stadt. Sein Gegenüber, der an der Schirwindter Straße wohnende Gutsbesitzer Paul Arlart, nannte dieses Häuschen oft und gern das Försterhaus". Am 17. Mai 1957, feiert Stadtbaurat a. D. Heinrich Temming in Rheine (Westf), Salzbergener Straße 99, in voller Frische und Rüstigkeit seinen 75. Geburtstag.

 

Er wurde in Werther/W. geboren und am 1. August 1912 nach Stallupönen als Baumeister berufen. Nach kurzer Dienstzeit begann der Erste Weltkrieg, und die Stadt wurde vom Feind besetzt und zur Hälfte zerstört. Für Stadtbaumeister Temming begann nun die schwere Aufgabe des Wiederaufbaues. Nach kurzer Zeit ist unter seiner Leitung die schwer zerstörte Stadt neu entstanden und laufend verschönert und modernisiert worden. Der weithin sichtbare schöne Wasserturm und die Versorgung der Stadt mit Wasser ist sein Verdienst. Desgleichen verdankt die Stadt ihm die wunderschönen Anlagen des Heldenfriedhofes, des Sportplatzes am Schützenpark und weitere schöne Grünanlagen, die Badeanstalt und das Feuerwehrdienstgebäude. Trotz all dieser Verdienste wurde Heinrich Temming seines Amtes enthoben und in Pension geschickt, da er nicht Mitglied der NSDAP war.

 

Auch als geborener Westfale nimmt er regen Anteil an den Belangen der ostpreußischen Wahlheimat. Bei der Erneuerung der Patenschaft Kassel für den Kreis Ebenrode hat er teilgenommen, zumal er bereits im Kriegsjahr 1916 bei der Übernahme der Patenschaft der Stadt Kassel für die zerstörte Stadt Stallupönen zugegen war.

Der Heimatkreis Ebenrode wünscht dem Jubilar und seiner Gattin weiter alles Gute bei bester Gesundheit. 

 

Gumbinnen

Beim Bundestreffen am 19. Mai in Bochum werden sich alle Gumbinner in den Gaststätten Rumberg Bochum-Stiepel, Kemnader Str. 319 (Telefon 41302) und im Haus Frische, Bochum-Stiepel, Kemnader Straße (Telefon 41031) treffen. Die Tagungslokale sind zu erreichen mit den Straßenbahnlinien 1, 20 und 30 mit Umsteiger in die Straßenbahnlinie 5 bis Endstation.

 

Die Ausgestaltung des Gumbinner Treffens hat Ernst Hoffmann. Bochum, Kartenpfad 11, übernommen. An ihn bitte ich alle Wünsche zu richten. Ich hoffe, recht viele Gumbinner Landsleute begrüßen zu können. Auf Wiedersehen!

Hans Kuntze, Kreisvertreter, Hamburg-Billstedt, Schiffbekerweg 168

 

Angerburg

Bundestreffen vom 17. Bis 19. Mai in Bochum

Wir Angerburger werden uns am Sonntag, dem 19. Mai, nach der großen Kundgebung, aller Ostpreußen, in der Gaststätte Parkhaus, Stadtpark Bochum treffen. Sie ist zu erreichen ab Hauptbahnhof mit der Buslinie 53; ab Festhalle mit den Straßenbahnen 2, 10, 20, 30, umsteigen Rathaus in Buslinie 53 bis Alter Stadtpark. Nähere Bekanntmachungen über den Verlauf des Bundestreffens sind laufend aus dem Ostpreußenblatt zu ersehen. Auf Wiedersehen in Bochum!

Hans Priddat, Kreisvertreter

 

Verein ehemaliger Hindenburgschüler

Das Hauptkreistreffen der Kreisgemeinschaft Angerburg wird am 15. u. 16. Juni in Rotenburg Hannover stattfinden Die ehemaligen Hindenburgschüler werden am 16. Juni bei dieser Gelegenheit ebenfalls ihr gewohntes Treffen veranstalten. Eine Einladung erfolgt noch gesondert durch den Vorsitzenden. Das Programm des Hauptkreistreffens wird aus dem Ostpreußenblatt zu ersehen sein. Ich bitte schon jetzt, Eure Ferienpläne mit dem Treffen in Rotenburg abzustimmen. (Dann steht hier noch das Wort Hudel)

 

Gesucht werden:

Martha Lalla, aus Großgarten, geb. 06 .05.1902;

 

Benno Lewinski, Bauer aus Masehnen und Kinder, Gerhard, Dieter, Ilse, zuletzt im Auffanglager Pr.-Eylau mit Frau Jäkel gesehen;

 

Eva Winkelmann, geb. Riechert, aus Kl.-Strengeln;

 

Ernst Balnath oder Bainath (schlecht lesbar), aus Angerburg, Nordenburger Straße;

 

Karl Saul, aus Angerburg;

 

Ottilie Schulz, geb. Kropla, aus Lissen.

 

Jede Nachricht erbittet die Geschäftsstelle: (16) Bad Homburg v. d. Höhe, Seifgrundstraße 15.

 

Goldap

Die Landsleute aus Goldap werden sich während des Bundestreffens in Bochum, am 19. Mai, nach der Großkundgebung in der BV-Halle in folgenden Lokalen treffen: Herbers, Wittener Straße 546, Tel. 2 17 00; Mutter Schulte, Wittener Straße 539, Tel. 2 16 46; Ewald Groß, Wittener Straße 449, Tel. 6 92 16. Die Lokale sind von der BV-Halle aus mit der Straßenbahnlinie 10 zu erreichen. Verbindung von den Kreislokalen zum Hauptbahnhof: Straßenbahnlinie 10, am Rathaus umsteigen in Linie 2, 6, 7/17, 8/18, 53, 54, 56 oder 67.

 

Treuburg

Gesucht wird:

Frau Anna Gedanzik, geb. Sellus, aus Treuburg, von ihrer Schwester, Frau Bloszat, geborene Sellus,aus Swareitkehmen, Memelland. Da die Schwester Frau Bloszat jetzt noch im Memelland lebt und dringend Papiere für die Ausreise benötigt, bitten wir um jeden nur möglichen Hinweis an die Geschäftsstelle der Kreisgemeinschaft Treuburg in (24a) Lübeck, Gustav-Falke-Straße 4.

 

Johannesburg

Für unser Zusammensein anlässlich des Bochumer Bundestreffens findet auf Wunsch unserer Harpener Landsleute folgende Änderung in der Verteilung der Gaststätten statt: Gemeindehaus, Harpener Hellweg 77, Haltestelle Gemeindehaus, für Johannisburg Stadt, Kirchspiele Johannisburg Land und Weissuhnen; Gasstätte Winkler (Inhaber Sieber), Haltestelle Sparkasse, Harpener Hellweg 167, für Arys Stadt und Land, Kirchspiele Adl. Kessel und Eckersberg; Gaststätte Kost (Inhaber Stratmann, Haltestelle Sparkasse, Harpener Hellweg 157, für Kirchspiele Drigelsdorf und Gr.-Rosen; Gaststätte Maeder, Mainhüttenstraße 43, Haltestelle Sparkasse, für Gehlenburg Stadt und Land, Kirchspiele Morgen und Richtenberg; Gaststätte Grohs (Straße wird noch angegeben), für Kirchspiel Gehsen; Gaststätte Hoffmann, Harpener Hellweg 190, Haltestelle Hoffmann, für Kirchspiele Mittenheide, Kurwien und Nieden. Als Ausweichlokale sind noch zwei Gaststätten vorgesehen. Der Vorort Harpen ist vom Hauptbahnhof Bochum und vom Rathaus mit der Straßenbahnlinie 17 zu erreichen.

 

Gesucht werden:

Hedwig Salewski, geb. Bogun, aus Hinterpogauen, bisher Bochum-Gerthe;

 

Fritz Sott, Kraftfahrer, Johannisburg, zuletzt Oldenburg, gesucht von Kenziorra (Nordamerika);

 

Rudzinski oder Ruschinski, Tischlergeselle, Drigelsdorf, wird von seinen Brüdern gesucht. —

 

Wer weiß etwas über das Schicksal von August Rattay, geb. 05.05.1884, aus Gr.-Kessel?

Fr. W. Kautz, Kreisvertreter, Altwarmbüchen (Hann)

 

Allenstein-Stadt

Für dieses Jahr sind folgende Heimatkreistreffen der Stadt Allenstein vorgesehen:

 

19. Mai in Bochum-Wattenscheid, Kolpinghaus (im Rahmen des Bundestreffens der Landsmannschaft Ostpreußen).

 

21. Juli in Münster, Halle Münsterland (im Rahmen des Treffens der ostpreußisch-ermländischen Kreise).

 

7./8. September in Gelsenkirchen, Hans-Sachs-Haus (Jahreshaupttreffen der Stadt Allenstein).

 

22. September in Stuttgart, Freizeitheim (im Rahmen des Treffens der ostpreußischen Kreise des Regierungsbezirks Allenstein). Das Treffen in Stuttgart findet höchstwahrscheinlich statt.

 

Ob zusätzlich auch noch in diesem Jahr ein Treffen in Hannover-Limmer, Limmerbrunnen, durchgeführt wird, ist unbestimmt.

 

Allensteiner Kassette

Erfreulicherweise ist gerade in letzter Zeit das Interesse am deutschen Osten und damit auch an unserer Heimatstadt Allenstein als dem Symbol des deutschen Abstimmungssieges sowie als dem politischen und wirtschaftlichen Mittelpunkt Südostpreußens gewachsen, vor allem auch im Rahmen des schulischen Ostkundeunterrichts. Sehr häufig werden wir deshalb um geeignetes Material über Allenstein angegangen. Zu diesem Zweck hält jetzt die Geschäftsstelle der Stadt Allenstein (Gelsenkirchen, Hans-Sachs-Haus) eine Kassette bereit, in der geeignetes Schrifttum über Allenstein zusammengestellt ist. Diese Kassette wird zu treuen Händen leihweise für eine angemessene Zeit weitergegeben. Ich bitte, gegebenenfalls die Interessenten auf diese Möglichkeit der Unterrichtung hinzuweisen.

H. L. Loeffke, Stadtvertreter von Allenstein

 

Allenstein-Land

Zu unserem Bundestreffen am 19. Mai hat das Ostpreußenblatt in letzter Zeit in jeder Folge Näheres veröffentlicht. Unsere Heimatfreunde müssten daher über den Verlauf schon unterrichtet sein. Da in Bochum selbst für die Heimatkreise nach der Großkundgebung ab etwa 13 Uhr nicht genügend Lokale zur Verfügung stehen, ist unser Versammlungslokal nach Wattenscheid verlegt worden. Die Gaststätte Wintergarten und die Gaststätte Beckmannshof sind für uns geöffnet. Anfahrt dorthin erfolgt ab Großkundgebungsplatz mit der Straßenbahn, die den Namen unseres Heimatkreises trägt. Sammelplatz ist vor der Halle „Bochumer Verein" durch ein Schild gekennzeichnet. Jeder Teilnehmer muss im Besitz eines Festabzeichens sein. Auch das Betreten der Trefflokale ist nur mit diesem Abzeichen gestattet. Ordner sowie Verkäufer von Festabzeichen stehen auch vor unserem Versammlungslokal. Näheres über Bus- und Eisenbahnfahrten ist auch bei den örtlichen Gruppen zu erfahren. Die Wartenburger treffen sich im Lokal Stadion Beckmannshof, Wattenscheid. Eine recht große Teilnehmerzahl wird zu einem frohen Wiedersehen erwartet.

 

Gesucht werden:

Heinz Kraft, geb. 1918 oder 1919, aus Wartenburg;

 

Franz Sadrinna, geb. 17.11.1888, aus Windtken;

 

Ritterkreuzträger Bruno Karczewski, Major, aus Lykusen;

 

Walter Rieß, aus Elisenhof, zuletzt bei Herrn Schulz, Puschdorf, Kreis Wehlau;

 

Familie Emil Jahnke, aus Schaustern;

 

Anton Haushalter, geb. 23.12.1924, aus Schönbrück;

 

Stellmachermeister Georg Engler und Frau Lisbeth und Tochter Elli, aus Deuthen;

 

Schmiedegeselle August Wroblewski, geb. 1915 – 1920, aus Groß-Purden;

 

Viehhändler August Preuß, aus Wartenburg.

 

Alle Meldungen an Bruno Krämer, Kreiskarteiführer, jetzt Langenhagen (Hannover). An der Grenzheide, Schnittenhorst 6.

 

Neidenburg

Die Kreisgemeinschaft Neidenburg lädt alle Landsleute zu den diesjährigen Heimattreffen des Kreises herzlich ein.

 

Es ist Vorsorge getroffen, dass über genügend Räumlichkeiten verfügt werden kann, so dass jeder seinen Platz finden wird. Gebt die Nachricht von den Heimattreffen Euren Bekannten und Verwandten weiter, schafft für jeden Landsmann die Gelegenheit, einmal an einem heimatlichen Zusammensein teilzunehmen. Schließt Euch zu Fahrtgemeinschaften zusammen, damit Fahrtverbilligung entweder bei der Bundesbahn oder durch Mieten von Omnibussen in Anspruch genommen werden kann. Lasst alle Sorgen und Trübsal zu Haus, bringt Freude mit damit Ihr selbst Freude geben könnt. Helft den Landsleuten, die die Vorbereitungen treffen, durch rechtzeitige Meldungen, wenn etwas beschafft oder reserviert werden soll, und durch das sprichwörtliche gute Betragen der Neidenburger auf ihren Treffen. So werden die Treffen 1957 wieder die Heimat vor uns erstehen lassen und eine Erinnerung werden, eine Erinnerung an heimatliche Stunden, an liebe Menschen, die durch die Vertreibung von uns gerissen wurden und weit von uns wohnen, an Menschen, die nicht zu uns kommen dürfen und an unser aller Pflicht und Verpflichtung, immer für die Heimat bereit zu sein.

 

Sonnabend und Sonntag, 27./28. Juli: Jahreshaupttreffen i. d Patenstadt Bochum in der Nord-Süd-Halle. Zu erreichen vom Rathaus bis zur Haltestelle Akademie bzw. Nordstraße mit den Straßenbahnlinien 10, 20 und 30. Zu Fuß ist die Nord-Süd-Halle in etwa 15 Minuten zu erreichen. Eintreffen der Landsleute am 27. Juli, vormittags, Ende am 28. Juli abends. Für Plätze bis zu 5000 Landsleuten ist gesorgt.

 

Sonnabend, 27 Juli, ab 10 Uhr Eintreffen der Landsleute; 11 Uhr Sitzung des Kreistages und Mitgliederversammlung der Kreisgemeinschaft Neidenburg (Notgemeinschaft) in den Räumen Rathaus, Kleiner Sitzungssaal (Rückblick auf die zehn Jahre Notgemeinschaft Neidenburg). Ordentliche Mitgliederversammlung und Kreistagssitzung (siehe besondere satzungsgemäße Einladung). 14 Uhr Möglichkeit zu Besichtigungen in Bochum. 15 Uhr Tagung der Landwirte, Gewerbetreibenden und Handwerker in der Nord-Süd-Halle Bochum. (Thema Lastenausgleich: Einheitswerte für die Landwirtschaft). 19 Uhr Eröffnung des Jahreshaupttreffens durch den stellvertretenden Kreisvertreter; Begrüßungsworte; frohe heimatliche Stunden; ab 21 Uhr hat die jüngere- und ältere-Jugend das Wort.

 

Sonntag, 28. Juli, 8 Uhr Gottesdienst (Bekanntgabe der Kirchen und Beginn der Gottesdienste am Schwarzen Brett in der Nord-Süd-Halle). 11.30 Uhr Kundgebung in der Nord-Süd-Halle. Es werden sprechen: der Oberbürgermeister unserer Patenstadt, das Mitglied des Vorstandes der Landsmannschaft Ostpreußen, Rehs, MdB (früher Königsberg), und der Kreisvertreter. 15 Uhr Konzert — heimatliches Beisammensein.

 

Auskunft: Amt für Verkehrs- und Wirtschaftsförderung, Bochum, Rathaus. Zimmerbestellung: Verkehrsverein Bochum e. V. Rechtzeitige Zimmerbestellungen dringend angeraten.

 

Auf die Tagesordnung der Sitzung des Kreistages und der Mitgliederversammlung der Notgemeinschaft vertriebener Neidenburger wird verwiesen, ebenso auf die satzungsgemäße Einladung, die auch im Ostpreußenblatt erfolgt.

 

Das Norddeutsche Heimatkreistreffen wird am 1. September in Hamburg-Nienstedten, Elbschloßbrauerei, stattfinden.

 

Im süddeutschen Raum ist ein Treffen noch nicht festgesetzt.

 

Wegen der Gemeinschaftsreisen — Omnibusfahrten — zu den Heimattreffen Hannover und Bochum; wollen sich die Landsleute an den stellvertretenden Kreisvertreter, Otto Pfeifer, Garstedt bei Hamburg, Tannenhofstraße 27, oder an Walter Talareck, Bremen-Blumenthal, Nordstraße 66, Franz Fanelsa, Hannover, Mainzer Straße 3, Karl Zehe, Hildesheim, Almstraße 5, wenden.

 

Landsleute aus Süddeutschland, die sich für die Vorbereitung einer gemeinsamen Fahrt zur Verfügung stellen wollen, werden gebeten, sich beim Kreisvertreter zu melden.

Wagner, Kreisvertreter, Landshut/Bay., Postfach 2

 

Einladung zur Jahreshauptversammlung — ordentliche Mitgliederversammlung

des Vereins Kreis Neidenburg e. V. in der Landsmannschaft Ostpreußen.

 

Die Mitgliederversammlung — ordentliche Mitgliederversammlung — gemäß § 5 der Satzung wird am Sonnabend, dem 27. Juli in Bochum, Rathaus, Kleiner Sitzungssaal, stattfinden. Beginn 11 Uhr.

Alle Mitglieder werden unter Hinweis auf die Beschlussfähigkeit ohne Rücksicht auf die Zahl der Erschienenen hiermit fristgemäß eingeladen.

 

Tagesordnung: 1. Feststellung der Anwesenden; 2. Bericht über das abgelaufene Jahr; 3. Geschäftsbericht; 4. Kassenbericht; 5. Entlastung; 6. Wahlen; 7. Übertragung von Rechten gemäß § 5 auf den Kreistag; 8. Verschiedenes.

 

Anträge zur Tagesordnung sind bis zum 15. Juli schriftlich und begründet einzureichen.

Landshut Bay., Postfach 2, 1. Mai 1957. Wagner, Vorsitzender

 

Einladung zur Sitzung des Kreistages

des Kreises Neidenburg e. V. in der Landsmannschaft Ostpreußen.

 

Die Mitglieder des Kreistages — Bezirksvertrauensmänner und die Beauftragten der berufsständischen Organisationen, die für dieses Amt schriftlich gemäß erfolgter Wahl berufen wurden — werden hiermit zur Sitzung des Kreistages am Sonnabend, dem 27. Juli, in Bochum, Rathaus, Kleiner Sitzungssaal, gemäß § 7 der Satzung fristgerecht eingeladen.

 

Vertretung ist durch einen Gemeindevertrauensmann des Bezirkes mit schriftlicher Vollmacht gestattet, die vorzulegen ist.

 

Tagesordnung: 1. Feststellung der Anwesenden; 2. Bericht über das abgelaufene Jahr; 3. Geschäftsbericht; 4. Kassenbericht; 5. Wahlen: a) Kreisvertreter, b) stellvertr. Kreisvertreter, c) fünf Mitglieder des Kreisausschusses (Beiräte), d) Kassenprüfungskommission.

 

Empfehlung: Wahlvorschläge für die Kreisvertreter und die fünf Kreisausschussmitglieder sind tunlichst bis zum Beginn der Sitzung dem Kreisältesten schriftlich zu machen.

 

6. Haushaltsvoranschlag 1957/1958; 7. Verschiedenes.

 

Anträge zur Tagesordnung sind bis zum 25. Juli begründet einzureichen.

Landshut/Bay., Postfach 2, 1. Mai 1957.

Wagner, Kreisvertreter.

 

Mohrungen

Nach der Großkundgebung der Landsmannschaft Ostpreußen am 19. Mai in Bochum am Vormittag treffen sich die Mohrunger am Nachmittag in folgenden Lokalen: 1. Gaststätte Flören, Wattenscheid, Voedestraße 84, Tel 8 00 07; 2. Gaststätte Hölscher, Wattenscheid, Querstraße 1, Tel. 83 81; 3. Lokal Langenbeck, Wattenscheid, Voedestraße 64.

 

Die Lokale sind ab Festhalle mit Straßenbahnlinie 2 zu erreichen. Zum Hauptbahnhof kommt man von den Trefflokalen ebenfalls mit der Linie 2.

 

Ich bitte, davon Kenntnis zu nehmen, dass ich ab 15. Mai unter folgender neuer Anschrift zu erreichen bin: Lübeck, Fahlenkampsweg 9.

 

Das diesjährige Haupttreffen in Hamburg wird m 14. Juli wie immer, in der Elbschloß-Brauerei in Hamburg-Nienstedten stattfinden.

Reinhold Kaufmann, Kreisvertreter, Lübeck, Ratzeburger Allee 160. Par. 22

 

Weitere Berichte aus den Heimatkreisen auf Seite 13

 

Seite 7   Familienanzeigen

Hocherfreut zeigen wir an, dass Axels Schwesterchen, Sabine, angekommen ist. Waltraut Schulz, geb. Skolarski. Dr. jur. Reinhold Schulz. Braunschweig. 23. April 1957, Roonstraße 26

 

Wir haben uns verlobt

Barbara Broese, Eutin-Neudorf, Seestraße 24a. Früher Widminnen. Burkhard Nitschmann, Uetersen, Meßtorffstraße 16. Früher Widminnen. Ostern 1957.

 

Wir haben uns verlobt: Gefreiter Dietmar-Winfried Klemp, früher Schwerfelde, Kr. Insterburg, jetzt Pz.-Gren.-Lehr-Bat., 4. O.A.-Komp. Munster-Lager. Bertha Feurer, Freiburg im Breisgau, Landwasser 18. Ostern 1957

 

Wir haben uns verlobt. Lore Wehrmeister, Vlotho (Weser), Kirchstraße 3. Früher Königsberg Pr., Vorderroßgarten 3 – 4.  Dr. med. Wolfgang Spoerl, Bad Wiessee, Obb. 28. April 1957.

 

Die Verlobung ihrer Tochter Hella mit Herrn Dipl.-Chem. Heinz Gundlach, geben bekannt: Prov.-Baurat a. D. Ludwig Winterhoff und Frau Sigrid Winterhoff, geborene Moltrecht. Clausthal-Zellerfeld, Bauhofstraße 6. Früher Rastenburg, Landesbauamt. 12. Mai 1957

 

Am 14. Mai 1957 feiern unsere lieben Eltern und Schwiegereltern, Artur Augustin und Frau Elfriede Augustin, geborene Wizenty, früher Neidenburg, Ostpreußen, zuletzt Neuhausen-Tiergarten, Königsberg Pr., jetzt Dortmund, v.-d.-Tann-Straße 30, das Fest der Silbernen Hochzeit. Es wünschen weiterhin ein langes und glückliches Zusammenleben, Tochter und Schwiegersohn. Margot Filausch, geb. Augustin und Norbert Filausch. Dortmund, v.-d.-Tann-Straße 30

 

Ihre Vermahlung geben bekannt, Herbert Wolters, Bremen-Burg, Große Dunge. Früher Hengstenberg, Kreis Insterburg, Ostpreußen. Annemarie Wolters, geb. Scharffetter, Bremen-Blumenthal, Lüssumer Straße 70. Mai 1957

 

Am 14. Mai 1957 feiern unsere lieben Eltern, Karl Danielowski und Frau Charlotte Danielowski, geb. Holz, ihre Silberhochzeit. Alles Gute, Hans, Dieter, Doris. Früher Königsberg Pr., Hinterroßgarten 27, jetzt Hamburg-Altona, Schützenstraße 79

 

Am 15. Mai 1957 feiern wir unsere Silberhochzeit. Walter Müller und Frau Hedwig Müller, geb. Brodowski. Früher Fuchsberg, Ostpreußen, jetzt Coesfeld, Westfalen, Rosenstraße 7

 

Zum 35-jährigen Meisterjubiläum des Maschinenbaumeisters Max Krause, Inhaber der bekannten Firma Krause u. Söhne, Tapau, Ostpreußen, Königsberger Straße 23, jetzt (20a) Springe (Deister), Harmsmühlenstraße 19, gratulieren herzlichst und wünschen weiterhin Gottes Segen und Gesundheit, seine Familienangehörigen. 10. Mai 1957

 

Unsere lieben Eltern, Anton Marienfeld und Frau Minna Marienfeld, geb. Melzer, aus Wiese, Kreis Mohrungen, Ostpreußen, feiern am 16. Mai 1957 das Fest der Goldenen Hochzeit. Es gratulieren herzlich, die Kinder Enkelkinder und Urenkel. Hamburg-Altona, Löfflerstr. 4.

 

Am 6. Mai 1957, begeht der frühere Bauer und Bürgermeister, Emil Peter, aus Glandau bei Landsberg Ostpreußen, jetzt Westerrade, Kreis Segeberg, seinen 75. Geburtstag. Mit den besten Wünschen für seine Gesundheit gratulieren herzlich, seine Kinder und Enkelkinder.

 

Am 14. Mai 1957 feiern unsere lieben Eltern, Paul Grochowski und Frau Emilie Grochowski, geb. Bartikowski, aus Soldau, Ostpreußen, Gartenstraße 1, jetzt Bünde, Westfalen, Schillerstraße 14, das Fest der Goldenen Hochzeit. Es gratulieren herzlichst und wünschen weiterhin gute Gesundheit und Gottes Segen, die dankbaren Kinder und Enkelkinder

 

Zum 35. Hochzeitstage senden wir unseren lieben Eltern, Dr. Erwin Büge und Frau Gertrud Büge, geb. Steinecke, unsere allerherzlichsten Glück- und Segenswünsche. Die dankbaren Kinder und fünf Enkel. Dortmund, Meißener Straße 17. Früher Königsberg, Hardenbergstraße 9. La Paz, Bolivien. Council Bluffs, Iowa. USA.

 

Nach zwölfeinhalb langen Jahren, feiern wir endlich den 85. Geburtstag unseres lieben Vaters, Großvaters, Urgroßvaters und Schwiegervaters, Gottfried Markowski, aus Wilkendorf-Rasbenburg, am 14. Mai 1957 in Deutschland. Viel Glück und ein langes Leben wünschen herzlich, Deine Kinder und Enkelkinder.

 

Am 2. Mai 1957 feierte unsere liebe Mutter, Oma, Uroma und Tante, Emma Mierwaldt, geborene Grutz, aus Königsberg Preußen, ihren 97. Geburtstag. Einen friedsamen Lebensabend wünschen ihr, die dankbaren Kinder, Enkel, Urenkel und Nichten. Hodenhagen (Aller), Groß-Kneten (Odenburg). Mülheim (Ruhr). London-Balham.

 

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Seite 8   Schätze aus Wehlauer Bauerntruhen. Von Leni Weber

Foto: Schloss Sanditten. (Nach einem alten Original)

Das zwischen Wehlau und Tapiau auf dem nördlichen Pregelufer gelegene Schloß Sanditten. 1736 erbaut, war ein breit gelagertes, in einheitlichen Formen gehaltener Barockbau. Mit Ausnahme des beherrschenden Mittelbaus war nur ein Geschoss hochgeführt; ein schönes, dunkles Mansardendach verlieh ihm architektonischen Reiz. Im Innern befand sich die in ihrem künstlerischen Gehalt bedeutende Ahnengalerie mit Doppelbildnissen von dreizehn Generationen der Grafen von Schlieben; Halbfiguren, die ihre Wappen vor sich hielten. — Als erster des ursprünglich sächsischen Geschlechtes kam Georg von Schlieben 1454 nach Ostpreußen. Er eilte mit 557 Reitern dem bedrängten Ritterorden zu Hilfe. Sein Sohn Dietrich erwarb Sanditten.

 

Foto: Blick aut die Alle-Zweigung zum Überfall und zur Alleschleuse bei Wehlau. Im Hintergrund sind die Häuser von Allenberg sichtbar. Aufn. Siegfried Glas.

 

Foto: Die Alt-Straße von Tapiau. Auf der rechten Seite, nach der Mitte zu, steht das Rathaus.

 

Skizze.

 

Frau Leni Weber ist die Gattin von Geheimrat Ernst Weber, der von 1907 bis Oktober 1917 Landrat des Kreises Wehlau war. In seine Amtszeit fielen der Russeneinfall im Ersten Weltkrieg und der Beginn des Wiederaufbaus der zerstörten Ortschaften. Er wurde als Vortragender Rat in das Preußische Finanzministerium berufen und später zum Preußischen Oberverwaltungsgericht versetzt. Der erfahrene und bewährte Verwaltungsbeamte starb 1937.

 

Vor unserer Versetzung nach Ostpreußen, das ich bis dahin nicht kannte, hatte mich das Problem der Landflucht sehr beschäftigt; ich hatte viel darüber gelesen. Besonders die Wege, die Heinrich Sohnrey vorschlug, der Verödung des Dorflebens entgegenzuwirken, erschienen mir zweckmäßig. Dazu gehörte die „Winterfüllarbeit"; das Weben, Spinnen und Schnitzen, das fast ganz aufgehört hatte, sollten zu neuem Leben erweckt werden. Da sollte ich mithelfen, und es wurde eine mich sehr beglückende Arbeit. Bald sah ich mit Staunen, welche Schätze an alten Handwebereien in Truhen, Schränken und Kommoden auf den Bauernhöfen ein Schattendasein führten. Betrübt klagten mir die Bäuerinnen, dass ihre Töchter nicht mehr spinnen und weben wollten.

 

Wie konnte man diesem Übel abhelfen? Wie den Mädchen klarmachen, dass sie mit der Handweberei ein großes Kulturgut aufgeben und sich einer vielseitigen, schöpferischen Betätigung berauben?

 

Die Provinzialverwaltung hatte sich dieser Frage auch schon angenommen; sie hatte in der einige Jahre früher in Wehlau errichteten Landwirtschaftlichen Haushaltungsschule das Handweben zum Pflichtfach gemacht. Was wurden dort für wundervolle Sachen gewebt! Die neuen Webstühle waren hübsch anzusehen und bequem zu handhaben, und die jungen Mädchen gingen mit Lust und Liebe ans Werk. Sie brachten manches nützliche Kleidungsstück, manchen Schatz für ihre Brauttruhe mit nach Hause. Sie erwarben einen neuen Webstuhl; aber auch der alte wurde, wenn die Mutter ihn im Herbst in Gang brachte, nicht mehr scheel angesehen. Doch das waren nur Einzelerfolge.

 

Da sollte die Tuberkulose-Wanderausstellung auch nach Wehlau kommen, um der Bevölkerung die Gefahr dieser Schrecklichen Volksseuche vor Augen zu führen. Mein Mann seufzte bei Durchsicht der Broschüren und Anweisungen: „Wie soll ich meine Kreisinsassen, besonders die Landbevölkerung dazu bringen, sich diese Ausstellung anzusehen?“ Da ging mir ein Gedanke durch den Kopf: „Wir müssen etwas finden, was sie herlockt, und das sollen Handwebereien sein!"

 

So kam unsere große Hausfleiß- und Webeausstellung zustande, die nicht nur die Bevölkerung des ganzen Kreises anzog, sondern weit über dieses Gebiet hinaus großes Interesse erregte. Die Mitglieder des Vaterländischen Frauenvereins waren unermüdlich tätig, um die Vorbereitungen zu treffen. In Kisten und Kasten, in Ballen und Säcken wurden uns ganze Wagenladungen der schönsten handgewebten Stoffe, Decken, Vorhänge, Teppiche, Spruchbänder, Handtücher und Kissen gebracht. Und wie strömten die Menschen herbei! Es wurde ein richtiges fröhliches Volksfest. Die Säle und Räume von Koslowski eigneten sich aber auch herrlich, die Menge zu fassen und die Schätze auszubreiten. Erinnert sich wohl noch jemand an dies Ereignis, das, ähnlich dem Wehlauer Pferdemarkt, ostpreußisches Leben und Treiben, ostpreußische Tüchtigkeit und Gemütlichkeit widerspiegelte?

 

Ein Mitinhaber der großen Königsberger Firma Berding und Kühn, den wir als Preisrichter zu uns gebeten hatten, sagte mir: „Wenn diese Ausstellung in Berlin zu sehen wäre, dann würden die Menschen aus ganz Deutschland, ja auch aus dem Ausland hinkommen und ihre Bewunderung aussprechen!" Wie strahlten unsere Frauen, dass sie so gelobt wurden!

 

Gr.-Engelau fiel aus …

Nur eine stand traurig dabei; sie hatte sich geweigert, ihre Webereien zu schicken, und so verhielten sich alle Frauen ihres Dorfes, und gerade auf dieses Dorf, auf Gr.-Engelau, hatte ich bei meinem Werben so große Hoffnungen gesetzt. Denn dort saßen seit Hunderten von Jahren alte Bauerngeschlechter, die nichts von ihren guten Sitten und Bräuchen aufgegeben hätten, dort musste ich viel für uns finden. Ich fuhr rechtzeitig hin, um persönlich meine Bitte vorzubringen. Zwar wurde ich freundlich aufgenommen, bekam aber eine entschiedene Absage; sie hätten nichts mehr, was sich zu sehen lohnte, es würde ja kaum noch gewebt. Ich bat, ich drang darauf, mir wenigstens ein paar Webereien zu zeigen. Da brachte man mir zögernd einiges, was ich aus vollem Herzen bewundern konnte, trotzdem erreichte ich keine Zusage.

 

Und ebenso erging es mir im zweiten und auch im dritten Bauernhaus. Da fuhr ich traurig zur Pfarrersfrau und klagte ihr mein Leid. „Ja, wären Sie nur zuerst zu mir gekommen. Die Leute sind so misstrauisch. Wer weiß, was dahintersteckt? Ich werde es schon heraus bekommen!"

 

Und was steckte dahinter? Da hatte jemand die unsinnige Behauptung verbreitet, der Landrat wolle herausbekommen, wie viele Webstühle noch im Kreise arbeiten, und sie dann besteuern.

 

Sofort wurde alles getan, um diese Unwahrheit zu widerlegen. Aber die Frauen aus Gr.-Engelau waren wohl zu stolz, um ihr Nein zurückzunehmen.

 

Als sie dann die Pracht der Ausstellung sahen, hat es ihnen doch leidgetan; denn eine von ihnen sagte mir: „Wie dumm sind wir gewesen, dass wir unsere Sachen nicht herbrachten, die sind ja schöner wie vieles von hier!"

 

In der Stadt passierte mir auch eine lehrreiche Geschichte. Der Besitzer eines großen Schnittwarengeschäftes äußerte sein Missfallen über unsere Ausstellung: „Was machen Sie da, Frau Landrat! Wir sind froh, dass auf dem Land nicht mehr so viel gewebt wird und die Landleute unsere Maschinenwaren kaufen. Nun werben Sie für Handwebereien und werden uns Geschäftsleute ruinieren“. Ich beruhigte ihn er möge erst mal das Ergebnis abwarten. Und siehe da! Nach Schluss der Ausstellung kaufte ich wieder einmal bei ihm ein, da lief er mir freudestrahlend entgegen und sagte: „Frau Landrat, können Sie im nächsten Jahr nicht wieder solch eine Ausstellung machen? Wir haben alle glänzend verdient und neue Kunden geworben!" Der schönste Lohn für alle Aufregung und Arbeit aber war ein großer Maiblumenstrauß, den mir eine Bäuerin brachte mit den Worten, etwas Besseres hätte sie sich in ihrem Leben nicht wünschen können, als dass der Fleiß ihrer Hände so große Anerkennung und Bewunderung gefunden hatte.

 

Natürlich wurde auf diese Weise die Tuberkulose-Ausstellung von Tausenden besucht. Manch einer, der bis dahin von Ansteckung nichts wissen wollte, wurde eines Besseren belehrt, und die hygienischen Anordnungen der Behörden wurden mit Verständnis aufgenommen.

 

So hatte die Ausstellung großen Segen gestiftet.

 

Die Webeausstellung hat dann noch manche Frucht getragen; die Lust an dieser Volkskunst war belebt und gestärkt worden. Es fand ein reger Austausch von Webemustern statt. Als bald darauf der Erste Weltkrieg ausbrach und durch den Russeneinfall viel Hab und Gut zerstört worden war, da klapperten beim Wiederaufbau von Ostpreußen die Webestühle von neuem und die Spinnräder surrten wie lange nicht. Ein alter Wehlauer Drechslermeister erzählte mir, so viele neue Spinnräder wie 1916/1917 hätte er vorher in seinem ganzen Leben nicht angefertigt.

 

In den Herzen vieler Ostpreußen lebt mit der Heimat auch die alte Volkskunst weiter.

 

Seite 8   Der Mönch von Wehlau

Das ist eine seltsame Sage, und doch gibt sie zu denken. Da lebte seinerzeit in dem Mönchkloster zu Wehlau in den Tagen, als die Reformation auch nach Preußen kam, ein frommer Mönch Valentin Eckert. Als nun überall die Nonnen aus den Klöstern gingen und heirateten und die Mönche, je nach Neigung, Handwerker wurden oder die Bibel studierten und nach der neuen Weise Luthers predigten, wollte Valentin Eckert von alledem nichts wissen; er betete noch fleißiger als bisher seinen Rosenkranz, und als dann das Kloster zu Wehlau geschlossen wurde, pilgerte er nach dem berühmten Wallfahrtsort Sant Jakob von Compostella in das ferne Spanien. Dort wollte er sich mit harten Bußübungen auf das ewige Leben vorbereiten.

 

Als er endlich in Compostella angelangt war, sah man ihn tagelang auf dem Steinboden der Klosterkirche liegen und beten und nach den Vorschriften büßen. Aber eines Tages, so wird berichtet, trat ein Mann an ihn heran, der ihn in einer Mundart ansprach, die dem frommen Valentin noch von Wehlau her vertraut war. Der Mann sprach zu Valentin: „Wo bist du her, frommer Büßer?" Und Valentin erwiderte. „Aus Wehlau in Ostpreußen“. Der unbekannte Mann sprach weiter zu Valentin: „Was suchst du denn hier in Compostella in Spanien?" „Die Vergebung meiner Sünden", gab Valentin zur Antwort. Der Unbekannte sah Valentin nachdenklich an: „Und dazu kommst du nach Spanien? Wisse: er, der dir die Sünden vergibt, ist auch in Wehlau zu finden. Willst du Buße tun, so tu es dort, wo du zuvor gesündigt hast. Geh nach Hause zurück und grüß mir die Wehlaue!"

 

Der Mann, der dieses alles zu Valentin sprach, war ein geborener Wehlauer, der schon vor vielen, vielen Jahren auf die Wanderschaft gegangen und endlich auch auf seinem Wege nach Compostella gelangt war. Seine Worte gaben dem Valentin Ecken so sehr zu denken, dass er tatsächlich nach wenigen Tagen den Heimweg antrat. In Wehlau tat er es den anderen Mönchen seines Klosters nach. Er wurde wie sie ein fleißiger Handwerker.

 

Seite 8   Ruf über die Deime

Die 1265 angelegte Burg Tapiau war für den Deutschen Ritterorden als Stützpunkt bei den Litauerfahrten wichtig. Die Siedlung entfaltete sich langsam, und erst 1722 erhielt sie das Stadtrecht. Die Nähe der Großstadt Königsberg mochte lange Zeit ihr Wachstum behindert haben, sie verschaffte Tapiau jedoch auch manchen Vorteil. Vom Pregel, der von Insterburg an bis zu Einmündung in das Frische Haff schiffbar war, zweigte hier die Deime zum Kurischen Haff ab. Sehr rege war der Schiffsverkehr: Passagierdampfer Schleppzüge, Holzflöße, Kähne, die vom Großen Moosbruch oder einem Fischerdorf am Kurischen Haff kamen, zogen vorbei. Oft erschallte die Frage über den Fluss vom Ufer her: „Wohenn geiht de Reis?" Und antwortete der Schipper: „Noah Tils!" so meinte er, nach Tilsit. Eine andere Dampferroute führte von Königsberg über Labiau, Rossitten und Nidden vorbei nach Memel; sie wurde viele Jahre hindurch zweimal in der Woche befahren.

 

Seite 9   Foto: Wehlau — Rathaus, Markt und Pregelbrücke. Aufn. Rießer

Dort, wo die Alle in den Pregel mündet und durch zwei Bodenerhebungen zu beiden Seiten des Urstromtales der Pregel leicht überquerbar ist, gründete der Ordensmarschall Heinrich Dusemer unter Zustimmung des Hochmeisters Dietrich von Altenberg die Stadt Wehlau, deren Handfeste am 25. Januar 1336 gegeben wurde. Ihr Name ist eng mit der geschichtlichen Entwicklung Preußens verknüpft; im Rathaus der Stadt wurde am 19. September 1657 — dreihundert Jahre sind seitdem vergangen — der Vertrag abgeschlossen, in dem Polen allen Ansprüchen auf Ostpreußen entsagte und dem damaligen Herzogtum Preußen die uneingeschränkte Souveränität zuerkannte.

 

Auf unserem Bilde, das vom Kirchturm aus aufgenommen wurde, sieht man das in seinem Kern aus dem 14. Jahrhundert stammende Rathaus, kenntlich an dem turmartigen Dachreiter. Um das Rathaus stehen die Häuser am Markt, auf den links die Pregelstraße mündet, über das Flussbett des Pregels spannt sich die „Lange Brücke", die 1880 eingeweiht worden ist. Der Spruch „Wer nicht wagt, kommt nicht nach Wehlau — und wer zu viel wagt, kommt nach Tapiau" (wo sich eine Besserungsanstalt befand), galt einer altersschwach und klapprig gewordenen Vorgängerin. Diese Redensart war schon um 1790 gebräuchlich, weil der schlechte Zustand der damaligen Brücke viele Bauern und Händler davon abhielt, sie mit ihren Fuhrwerken zu befahren. — Bis in unsere Tage blieb dem Wehlauer Pferdemarkt der Ruf, der größte in Osteuropa zu sein. Im Innern dieser Folge erzählen mehrere Beiträge vom Leben in den Städten und auf dem Lande im Kreise Wehlau, so wie wir es kannten.

 

Seite 9   Auftrieb zum Wehlauer Pferdemarkt.

Foto: Aufn. Siegfried Glas

Der berühmte Pferdemarkt in Wehlau dehnte sich über die Stadtgrenzen bis zu einem Umkreis von etwa fünf Kilometern aus. Aul jedem Hof, in jedem Weidegarten, auf jedem freien Platz, überall standen Pferde zum Verkauf. Während der Tage des Pferdemarkts hielten sich mehr als hunderttausend Menschen in dem Städtchen auf, das rund zehntausend Einwohner zählte; so viele Leute strömten hier zusammen. Durch den Fortfall des Remonteankaufs und auch bedingt durch die zunehmende Motorisierung ging die Beschickung des Marktes zurück, doch erreichte der Auftrieb 1937 mit zwölftausend Pferden die alte Höhe der Zeit vor dem Ersten Weltkriege. Aul den Schanzenwiesen, in unmittelbarer Nähe des Marktgewoges, hatten Schausteller, Kramhändler und Schankwirte Zelte und Buden aufgebaut; sie machten ebenfalls gute Geschäfte. -— Unser Bild zeigt, wie Pferde in Viererreihen zum Markt gebracht werden. Der Weg führt hier über die Schienen der Ostbahn.

 

Seite 9   Kleine Stadt am Pregel

1915 (Jahreszahl schlecht lesbar) war der Krieg für mich zu Ende. So konnte ich mein Examen bauen und Ostern nächsten Jahres meinen Dienst beginnen in einer kleinen Stadt am Pregel, in Wehlau, achttausend Einwohner, Kirche und Stadttor nebst Mauer- und Schanzenresten aus der Ordenszeit, ein altes verputztes Rathaus, das man auch den Tierkäfig nannte, weil die leitenden Beamten Bähr, Hecht, Löwe und der Polizist Dorsch hießen, und das Bonbonpflaster der Gassen, — das war meine neue Welt, die man in zehn Minuten umwandeln konnte. Mein Zimmer lag drei Stock hoch mit dem Blick aufs Pregeltal.

 

Mein Freund wurde ein alter Zeichenlehrer, der ein großer Vogelfreund war. Gegen Ende Februar, wenn die Wolkensäcke mit den grauen Schatten noch Graupeln über das fahle Land fegten und hin und wieder doch einen Sonnenstrahl hindurchließen, dann gingen wir auf „Lerchenjagd", aber ohne Gewehre, nur mit dem Ohr. Und wenn dann aus blauer Himmelslichtung ein schüchternes Tirili ertönte, dann nahm der Alte seinen Schlapphut ab, dass ihm der Vorjahrswind die weißen Haare wie den Backenbart zauste, und sein Gesicht war so feierlich wie beim Abendmahl.

 

Wie oft saßen wir in seinem Garten und beobachteten die Vögel. Einmal flogen aus einem Fenster beim Nachbarn Lechleitner Schwärme von Meisen ein und aus. Wir fragten uns, was das zu bedeuten hätte. Da drang ein Schrei aus dem Zimmer, und im Fensterrahmen erschien das gramdurchfurchte Gesicht der Hausfrau, in der Hand das kahlgepickte Knochengerüst ihrer Martinsgans, die leider nicht im Magen der Familie, sondern in dem der Meisen gelandet war.

 

Der Sohn Lechleitners war der Tyrann des Hofes. „Hubche" (Koseform von Hubert) bestimmte die Spiele und entschied Streitfragen. Einmal hatte sich auf dem moosgrünen Traufbrett der Pumpe ein schöner Falter niedergelassen und sog Feuchtigkeit. Die Kinderschar stand um ihn, staunend. „Is das e Zitronenfalter?" — „Bist je dumm, der is doch nich jelb!" — „Na, is e Bär?" — „Nei, auch nich!" Alles schaute auf Hubche, der es auch nicht genau wusste, aber der auch nicht wollte, dass sein Ansehen litt, und der einmal von Tagpfauenaugen gehört hatte. So entschied er: „Das is e Neinaug. Und nu kommt wech spielen!" So blieb seine Würde gewahrt, und das „Neunauge" tat ihm den Gefallen, neuen Blütenfreuden zuzuflattern, ohne von einem Zuständigen zoologisch bestimmt zu werden.

 

Meisen haben sehr viele Junge. In der Brutzeit unterstützte mein Freund die Vögel durch Mehlwurmspenden, die er vors Fenster streute. Er gewöhnte ein Meisenweibchen sachte daran, die Würmer vom Fensterbrett, ja aus dem Zimmer und schließlich aus dem Wurmtopf zu holen. Es wurde aber dennoch immer zerzauster und schmächtiger. Einmal brachte es den Ehepartner mit und markierte durch Flügelschlägen und bettelndes Ziepen ein Junges, das nach Nahrung verlangt. Aber Männer sind auch in der Tierwelt nicht so dreist wie das weibliche Geschlecht, und das Männchen blieb ungelehrig. Eines Tages erschien die Vogelmama mit sieben Jungen und reihte sie im Zimmer auf der Gardinenstange auf. Dann blieb sie weg. Offenbar hatte sie ihr Leben der jetzt flüggen Brut geopfert.

 

Sensation auf Bühnenbrettern

Einmal klebten an allen Straßenecken grüne Plakate; sie verkündeten, dass die Wanderbühne Krispel erscheine mit Operetten und französischen Sittendramen. Die Bühne war kein Fremdling im Ort. Der Bürgerschaft bemächtigte sich eine starke Erregung. Jeder wollte einen Schauspieler im Privatquartier haben, besonders natürlich die jungen Mädchen, die die Bedenken ihrer Eltern zu zerstreuen versuchten. Nun, die Truppe erschien und wurde im Ort verteilt. Natürlich drehte sich alles um sie. Sie war Thema eins aller Kleinstädter. Man kennt ja diese Wandertruppen, bei denen sich manche Größe die ersten Lorbeeren verdient hat, und die für alte Schauspieler so etwas wie letzte Zuflucht ist. Das Orchester bestand aus einem verstimmten Klavier, auf das zur Erhöhung der Wirkung eine Tischglocke gestellt war, mit der man sonst die Bedienung herbeirief. Der Klaviervirtuose haute dann, wenn er eine Hand frei hatte, zu besserer Wirkung auf die Glocke, und das täuschte ein Schellenspiel vor. Jeden Abend war das Theater brechend voll. Die angesetzte Frist des Gastspiels war längst verstrichen. Aber der Truppe Krispel gefiel es zu gut im warmen Nest, so blieb man und gab Benefizvorstellungen. Wobei als Dank nicht Blumen, sondern Würste und Schinken auf die Bühne gereicht wurden. Jeder Schauspieler bekam ein Benefiz, die jugendliche Naive, die schon dem Herrn Direktor fünf Kinder geboren, der Heldendarsteller, der etwas lispelte und O-Beine hatte, und der alte Lauermann, der den Komiker mimte und Intriganten und Bösewichter gar nicht schlecht hinstellte. In einer französischen Ehebruchstragödie überrascht er seine Frau mit ihrem Liebsten im stärksten Gekose. Im schwarzen Abendmantel, einen weißen Schal um den Hals, den Zylinder auf dem Kopf, zieht er bleichen Antlitzes die Pistole. Die Spannung erreicht ihren Höhepunkt. Die Damen greifen angstvoll nach dem Arm ihres Begleiters. Gleich knallt es! Da — ja, was ist das? —, beginnt es hinten im Saal zu tuscheln, zu zischeln, zu gniddern und schließlich zu lachen. Alles sieht nach den Störenfrieden, folgt deren Blick, der zur Bühne weist, und dann bricht einer aus: „Lauermann auf Filzschuhen!" Alles springt auf und will sich davon überzeugen. Tatsächlich! Im Vertrauen auf die Rampe und aus Furcht vor der kalten Bühne hatte der alte Schauspieler zum Abendanzug Filzpantoffeln angelegt, warm gefütterte, mit schwarzen Karos auf braunem Grund. Die Tragödie wurde der stärkste Heiterkeitserfolg der Truppe Krispel, die am folgenden Tage abreiste.

 

Diese Aufführung wurde der Tochter meines Freundes zum Verhängnis; sie wurde stockheiser und konnte kein Wort herausbringen, wobei es unklar war, ob das Lachen oder der kalte Saal das Übel hervorgerufen hatte. Sie musste mit dem Unterrichten aussetzen, konnte aber mit einem dicken Wollschal um den Hals im Freien herumgehen. Da trifft sie eine „Kindsmutter", die sich angelegentlich nach ihrem Befinden erkundigt. Als nur ein leises Röcheln die Antwort säuselt, schallt es ihr sachkundig entgegen: „Freileinche, Enne ös de Huk runtergefalle“. — „Was ist mir?", zischelt die Heisere. „De Huk (das Zäpfchen am Gaumensegel) ös Enne runtergefalle. Da motte Se e Schleef (hölzerner Kochlöffel) nähme, Ehre Hoare romwickle an dreemoal kräftig noa bowe riete. Denn jeiht de Huk wedder hoch, on Se keenne rede“. Aber die Lehrerin verzichtete doch auf diese schmerzhafte Kur.

 

Ins Zentrum beim „Schieweschoß“.

Eine hohe Zeit im Leben des Kleinstädters war und ist „der Schieweschoß", das Schützenfest. Am Tag vor dem Schießen war Zapfenstreich. Dann zogen die Altschützen, mit ihrem König an der Spitze, in grünen Uniformen mit geschultertem Gewehr durch die Straßen der Stadt, gefolgt von den Jungschützen, den Handwerkersöhnen in Frack und Zylinder — und das Ganze eingehüllt in das düstere Rot der begleitenden Fackeln. Danach wurde tüchtig Zielwasser getrunken. Der Schützenkönig ist eine gewichtige Persönlichkeit in der Kleinstadt.

 

Wie bubberten die Herzen der Mädchen, wenn die schlanken Gestalten der Jungschützen an ihnen vorbeizogen!

 

Da war in unserem Nest ein Handwerksmeister, der sich im Vorjahr die Königsehre erschossen hatte und nun an einem sonnigen Sonnabendvormittag, flankiert von den beiden Adjutanten, zum letzten Mal als König hinausmarschierte zum nahen Glumsberg, wo die Schießstände untergebracht waren. („Schlug Wunden Dir ein Tag zu Haus, der Glumsberg heilt sie alle aus", hieß es auf einem Schild über dem Eingang der Parkanlage.) Seine Frau sah ihrem würdigen Gatten hinter der Gardine versteckt, fröhlich lächelnd nach und dachte: So das hätten wir geschafft! Jetzt wird das Wirtschaftsgeld wieder reichlicher fließen! Behaglich bereitete sie sich das Mittagsmahl, verspeiste es in aller Seelenruhe, während vom Glumsberg her die Flintenschüsse dumpf herüberschallten. Dann streckte sie sich aufs Sofa, und ehe sie auf dem Schlummerkissen mit Kreuzstich auf Kannevas — „Nur ein Viertelstündchen" — einschlummerte, dachte sie: Wer wird der nächste Dumme sein?

 

Der kühle Abend lockte sie vor die Tür. Von ihrer Bank, mit den Oleanderbäumen zur Seite, schaute sie den wenigen Wanderern nach, die nicht am Fest der Stadt teilnahmen. Dann kam die dunkle Nacht. Das Knallen hatte schon lange aufgehört. Jetzt schallte, sich der Stadt nähernd, das Tschingdera, tschingdera, tschingdera, wum, wum, wum! der Blechkapelle herüber. Die Meisterin bezog ihren Beobachtungsposten hinter der Gardine, um ihre Nachfolgerin auszumachen. Ja, was war das? Der Schützenzug bog in ihre Straße ein, und starr vor Entsetzen sah sie die Zeremonie des Vorjahres sich wiederholen. Ihr Mann war wieder König geworden! Da packte sie die Wut. Den Teppichklopfer ergreifen und die Treppe hinunterstürzen, war eins. Mit dem Ruf: „Eck war die leere, Zentrum scheete!", wurde das königliche Haupt ins Haus geprügelt, und von seinem ganzen Staat blieb nur noch der grüne Schützenhut auf der Straße.

 

Die Front der Schützenbrüder wusste nicht, was sie tun sollte. Erst ging ein Verwundern über das schnelle Schwinden menschlicher Größe durch die Reihen, dann ein Schmunzeln, und schließlich bog sich alles vor Lachen „Eck war die leere, Zentrum scheete!", blieb aber geflügeltes Wort in der kleinen Stadt am Pregel. Dr. Walter Franz

 

Seite 10   Kinder im Schatten

Der Platz ist eng im Lager. Der vierjährige Klaus und die sechsjährige Anneliese haben nur ein winziges Eckchen für sich zum Spielen. Fünf Kinder hat das ostpreußische Ehepaar, das erst vor kurzer Zeit aus der sowjetisch besetzten Zone nach dem Westen gekommen ist und nun so lange im Flüchtlingslager wohnen muss, bis die siebenköpfige Familie wieder zu einer bescheidenen Wohnung und in geordnete Verhältnisse kommt.

 

Klaus und Anneliese sind an Entbehrungen gewöhnt. Seit sie denken können, ist das Geld knapp und der Tisch mager gedeckt. Es war einer der schönsten Tage in ihrem jungen Leben, als zu Weihnachten die Einladung einer ostpreußischen Jugendgruppe kam, die Eltern und Kinder zu einer kleinen Feierstunde an schöngeschmückten Tischen zu sich bat, um ihnen einige Stunden mit Gesang und Spiel und mit Kuchen und Kakao zu bieten. Wie strahlten die Kinderaugen, als für jeden ein kleines Geschenk auf den Tisch gelegt wurde! Eltern und Kinder hatten einmal gespürt, wie es ist, wenn andere Menschen nicht achtlos an ihnen vorübergehen, sondern Anteil nehmen an ihrem Geschick.

 

Die Ostpreußische Kinderhilfe, die in den vergangenen Jahren schon vielen dieser Kinder einige unbeschwerte Ferienwochen in Licht und Luft und Sonne unter Gleichaltrigen möglich gemacht hat, ruft auch in diesem Jahr alle Landsleute auf, sich um die Kinder zu kümmern, die heute noch im Schatten leben müssen. Wohl jeder von uns hat nach der Vertreibung aus der Heimat bittere Zeiten durchmachen müssen. Jeder von uns sollte sich schon deshalb jetzt daran erinnern, was es heißt, wenn Eltern ihren Kindern nicht das Nötigste zum Leben geben können. Jeder von uns sollte daran denken, was es bedeutet, inmitten fröhlicher, gut gekleideter Menschen in der Enge und bedrückenden Luft des Lagers leben zu müssen. Jeder von uns sollte sich überlegen, was er dazu beitragen kann, dass Kinder ostpreußischer Landsleute einmal für eine kurze Zeit aus der Enge und Not dieses Lagerlebens herauskommen können, um unbeschwert und frei von Herzen fröhlich zu sein. Jeder Landsmann kann dazu beitragen, ostpreußischen Kindern in diesem Jahr einen Ferienaufenthalt zu ermöglichen.

 

Spenden bitten wir einzuzahlen auf das Postscheckkonto Hamburg Nr. 75 57 der Landsmannschaft Ostpreußen e. V. mit dem Vermerk „Ostpreußische Kinderhilfe".

 

Seite 10   Zeichnung: Die evangelische Kirche von Allenburg

Der Überlieferung nach ist die Kirche nach 1405 erbaut worden. Im Ersten Weltkrieg erlitt sie schwere Beschädigungen, doch blieben der reiche, gestaffelte Ostgiebel und die Umfassungsmauern erhalten. Der bei dem Russeneinfall 1914 gesprengte Kirchturm wurde 1925 wieder hergestellt.

 

Seite 10   „Allenburg, du Schöne, an Alle, Apt und Schwöne“

Erinnerungen an die Heimatstadt / Von Hugo Hennig

Zeichnung: Das Rathaus von Allenburg.

Drei kleine Flüsschen und der Masurische Schifffahrtskanal machten Allenburg zu einer gewässerreichen Stadt. Wenn auch der Kanal in seiner südlichen Strecke unvollendet geblieben war, so vermittelte er doch mit seiner Schleusenanlage der Allenburger Jugend eine Vorstellung von einem modernen Wasserwege und bereicherte die Einwohnerschaft um einen Schleusenwärter.

 

Unsere liebe kleine Alle machte Allenburg zu einer „Hafenstadt". Wisst ihr noch, wie es klang, wenn das Motorboot „Ruth" herantuckerte, wie es am „Ladekai" festmachte und Kaufmannswaren und Stückgüter aller Art löschte? Die Dreikäsehochs haben in diesem Augenblick das Flüsschen sicher als einen recht bedeutenden Strom angesehen.

 

Die Schwöne ergoss ihre Fluten nicht mehr wie in alten Zeiten in den Allestrom, sondern war gezwungen worden, den neuerbauten Kanal mit ihrem Wasser zu speisen.

 

Die schmale, weithin verkrautete Apt brachte es fertig, einen Gelehrtenstreit zu entfesseln. Die Gelehrten konnten sich nämlich nicht darüber einigen, wie der Mündungsabschnitt der beiden sich vereinigenden Flüsschen Omet und Apt genannt werden sollte; es gab Landkarten, auf denen die Apt, Omet genannt wurde.

 

Die Alle, die der längst verschwundenen Burg und dem Städtchen den Namen gab, hat eine ganze Anzahl Bürger der Stadt zu wohlhabenden Leuten gemacht. Die Großstadt Königsberg musste mit Brotgetreide versorgt werden. Für den Transport standen vor der Erbauung der Eisenbahn nur die Landstraßen und der Wasserweg zur Verfügung. Das Alle-Flüsschen bot sich an, ab Allenburg Schiffe auf seinen schmalen, aber kräftigen Rücken zu nehmen. Von weit und breit rollten die Getreidefuhren der Bauern nach Allenburg, wo die kostbare Fracht auf Schiffe umgeschlagen wurde. Im Winter mussten die Zufuhren aufgestapelt werden, und so entstand das Allenburger Speicherviertel. Der Getreidehandel wurde ein einträgliches Geschäft, und die Kahnschiffer verdienten an den Frachten.

 

So wurden die sechziger Jahre des vorigen Jahrhunderts Allenburgs Blütezeit. Die Einwohnerzahl erreichte 1864 mit 2994 Köpfen ihren Höchststand. Als aber 1866 und in den folgenden Jahren die ostpreußische Südbahn abschnittsweise in Betrieb genommen wurde, wählte der Getreidehandel die Bahn als den bequemeren Weg. Infolgedessen fiel die Einwohnerzahl Allenburgs bis auf einen Tiefstand von 1633 Seelen im Jahre 1905. Hier haben wir das Kuriosum, dass ein Bahnbau, der Kleinstädten und Landorten meistens einen Aufschwung zu bringen pflegte, sich zunächst nachteilig auswirkte. Aber die tüchtigen Allenburger Bürger verstanden es, sich den veränderten Verhältnissen anzupassen, und die Einwohnerzahl stieg bis zum Beginn des Zweiten Weltkrieges auf 2300 Seelen.

 

„Neptun" galt als feiner

Lenken wir unsere Blicke vom Wirtschaftlichen wieder dem rein Menschlichen zu. Die gute Alle war ein gar zu bequemes Planschbecken, und so gab es in Allenburg ein ausgesprochenes Badeleben. Dreiviertel der Allenburger Schulkinder waren Schwimmer, und selbst Vorschulpflichtige schwammen „rüber". Viele konnten die „offizielle" Badestelle am Hochufer bei der katholischen Kirche in zwei bis drei Minuten erreichen, und die anderen sprangen an anderen Stellen in das kühle Nass. Das „gehobenere" Badeleben spielte sich am „Trimmauer Winkel" ab. Dort fanden sich sogar die Herren Doktoren, der Herr Rechtsanwalt und — nicht zu vergessen — das verehrte Stadtoberhaupt mit Familie ein. Hohe Weidenbüsche ersetzten die Badekabinen. Junge und ältere Schöne präsentierten sich in feschen Badekostümen, Bikinis gab es damals noch nicht. Die jüngere Männlichkeit führte ihre Schwimmkünste vor, — nur die Besten schafften es „gegen den Strom", während die älteren Herren sich damit begnügten, den Strom so weit anzugehen, dass die mehr oder weniger rundlichen Bäuchlein unter der Wasseroberfläche verschwanden.

 

Eines Tages fassten sportbegeisterte Männer den kühnen Plan, in Allenburg einen Ruderklub zu gründen. Sie fanden genügend Anhänger. Bald erstand ein Bootshaus, und das erste Boot konnte beschafft werden. Solch ein Boot muss zünftig getauft werden. Schweres Kopfzerbrechen verursachte die Wahl eines bedeutungsvollen Namens. Der Begründer und Vorsitzende des Klubs pflegte schwierigen Situationen in seiner echt ostpreußischen Ruhe und Behäbigkeit mit der Redensart zu begegnen: „Luer man av!" (auf hochdeutsch: Warte nur ab!) Mehrere Klubmitglieder meinten, man würde den verdienstvollen Klubbegründer ehren und hätte gleichzeitig einen originellen Bootsnamen, wenn man dem Täufling „Luer man av"! auf den Bug schreiben würde. Die „Gebüldeten" unter den Mitgliedern fanden den Vorschlag empörend: „Pfui, wie gewöhnlich! Was sollen sich die Menschen dabei denken! Und dazu noch platt!" Ja — wir können es nicht verschweigen —, es gab Leute, die das heimatliche Platt als unfein ansahen. Ob sie sich heute nicht angesprochen fühlen, wenn es ihnen vergönnt ist, ein paar Worte in urkräftigem ostpreußischem Platt zu vernehmen? Kurz und gut, die Feinen, die Gebildeten, siegten, sie kramten in den Schätzen ihrer klassischen Bildung, und als bei der Bootstaufe die Hülle am Bug des Bootes fiel, prangte in leuchtendem Weiß der Name „Neptun".

 

Versöhnung bei „Allegrundwasser"

Wenn man von der Stadt aus einen Spaziergang machte nach der Schaller Brücke oder bis zum Zickelberg in Trimmau und schaute rückwärts über das Alletal hinweg, so erblickte man ein dichtgedrängtes, fast kreisförmiges Häuflein von Häusern, zusammengeballt wie anlehnungs- und schutzbedürftige lebende Wesen, als umschlösse sie noch die Stadtmauer, von der nur noch ein paar Steine in einer Hausmauer und die ein wenig großsprecherisch klingenden Namen der Stadtausgänge „Wehlauer Tor", „Gerdauer Tor" und „Schaller Tor" übriggeblieben waren.

 

Die Enge des Beieinanderwohnens prägte die Menschen und ließ sie zu einer großen Familie zusammenwachsen. Jeder kannte den anderen. Der Fremdling fiel sofort auf, ihm wurde nachgefragt, und verständliche Neugier suchte zu ergründen, welches Weges er kam, was ihn herführte, wes Geistes Kind er sei. Hochzeiten, Kindtaufen und Sterbefälle wurden schnell stadtbekannt. Jeder nahm Anteil an dem Geschick des anderen.

 

In jedem Jahre schmiedeten zwei Ereignisse die Bevölkerung des Städtchens zu einer wahren Volksgemeinschaft zusammen: das Schulfest und das Schützenfest. Da machten die Alten und die Jungen, die Vornehmen und die Geringen, die Wohlhabenden und die mit wenig Glücksgütern Gesegneten gemeinsame Sache; selbst erbitterte politische Gegner begruben das Kriegsbeil, versicherten sich gegenseitigen Wohlwollens und bekräftigten den Friedensschluss mit ein paar kleinen Hellen oder einigen klaren Weißen, auch „Allegrundwasser" genannt. Wenn am Tage des Schulfestes die blumengeschmückte Kinderschar mit Musik und wehenden Fahnen zum Schützenpark zog, dann waren das für jeden Erwachsenen „unsere Kinder", auch für diejenigen, die noch keine oder keine mehr mitmarschieren ließen. Und wenn es bei Dunkelwerden mit buntleuchtenden Lampions heimwärts ging, dann zogen so viele Vatis und Muttis mit, dass die Straße nicht genügend Raum bot.

 

Schützenkönig, hoch zu Ross . . .

Die Krone aller Festlichkeiten war wohl in den meisten ostpreußischen Kleinstädten das Schützenfest. Um seiner Bedeutung und Wirksamkeit einigermaßen gerecht zu werden, müsste man eine besondere Abhandlung schreiben. Es bedeutete schon etwas, sich fünf oder sechs oder gar acht Tage lang mit einer ganzen Stadtgemeinde in festfreudiger Stimmung verbunden zu fühlen und nicht etwa nur dem eigenen Genuss nachzugehen.

 

Ein kleiner Ausschnitt aus dem Allenburger Schützenfesttrubel sei mit den launigen Worten eines Chronisten wiedergegeben:

 

„Etwas abseits lag auf einer Waldwiese der Schieß- und Scheibenstand. Da fand nun das heiße Ringen um die Königswürde statt. Wenn die beiden neuen Könige der Alt- und der Jungschützen festgestellt waren, erfolgte auf der großen aufgeschlagenen Tanzfläche in feierlicher Form die Proklamation der neuen Würdenträger. Nach einem Umtrunk, den der König spendete, wurde dann zum Rückmarsch in die Stadt angetreten. Inzwischen war ein Kurier vorausgesandt worden, der die Namen der proklamierten und dekorierten Würdenträger bekanntgab; denn die Spannung unter den Daheimgebliebenen war mindestens ebenso groß wie heute bei der Wahl eines Bundespräsidenten. ,

 

Auf dem Heimmarsch hatten der König und die beiden Ritter oft mit Schwierigkeiten zu kämpfen, besonders dann, wenn sie zum ersten Male in ihrem Leben auf einem Ross saßen. Aus diesen und anderen Gründen suchte man ganz lammfromme Pferde aus. Man erzählte sich da die wunderbarsten, kaum glaubhaften Geschichten, so zum Beispiel, dass manche Reiter festgebunden werden mussten, weil sie den Strapazen, die mit der Ausübung der neuen Würde verbunden waren, nicht ganz gewachsen gewesen waren.

 

Nach einer guten Mittagsmahlzeit und einem geruhsamen Mittagsschläfchen begaben sich die Schützen mit ihren Familien und ihren Gästen wieder zum Festplatz. Auf dem Schießstand wurde dann bis zum Eintreten der Dunkelheit auf Fremden-, Ehren- und Preisscheiben geschossen und auf der Freitanzfläche ununterbrochen getanzt. Die ganze Bürgerschaft bildete nun bis zum Morgengrauen eine einzige fröhliche Familie“.

 

Ja, so war es! Und ähnlich, wie das hier geschildert wird, spielte sich das Leben in allen ostpreußischen Kleinstädten ab, natürlich mit mancherlei lokal gefärbtem Kolorit. Vielen ehemaligen Einwohnern unserer ostpreußischen Städtchen werden beim Lesen dieser Darstellung entsprechende Erinnerungen aufsteigen.

 

Was kann es wohl für einen Sinn haben, solche Erinnerungen wachzurufen? Sollen wir in wehmutvollem Nachsinnen über etwas Vergangenes, nie mehr Wiederkehrendes trauern? Das würde mutloses Aufgeben und schwächlichen Verzicht bedeuten. Nein, wir dürfen nicht schwach werden und leichtherzig verzichten auf das, was einst unser war. Das hieße, der Ungerechtigkeit, der Unordnung und dem Chaos in der Welt Vorschub leisten. Lasst uns aus der Erinnerung an jene Zeiten, wo wir getreu unserem Volkstum in althergebrachten Formen unser heimatliches Eigenleben führten, Glauben und Zuversicht und die Kraft schöpfen, in friedlichem, aber unbeirrbarem Ringen unser altes Zuhause wiederzugewinnen.

 

Seite 10   Die Mühle von Grünhayn

Eine gute Meile nordwestlich von Wehlau, dem Deimetal zu, liegt das Dorf Grünhayn. Man erreicht es auf einen lohnenden Wanderweg durch den dichten Tannenwald der Sanditter Forst. Der Weg führte am Alten Forsthaus vorbei. Durch die Lichtung an Waldsaum gewahrte der Wandernde das auf einer Anhöhe liegende Dorf Grünhayn und die alte Ordenskirche. Ihr stattlicher Turm war durch Spitzbogen und Kreisblenden gegliedert. An der nach Poppendorf führenden Straße drehten sich die Flügel einer unter Denkmalsschutz gestellten Windmühle. Sie gehörte der Familie Deutschmann, die in dem Kirchenbuch von Grünhayn bereits seit dem 15. Jahrhundert eingetragen ist. Im Ersten Weltkrieg brannte die Mühle nieder. Der Mühlenbesitzer baute sie nach der Rückkehr aus sechsjähriger Kriegsgefangenschaft in Sibirien wieder auf.

 

Seite 10   Beiträge über Wehlau und Tapiau

Die Folge 27 des Jahrganges 1953 enthielt mehrere ausführliche Beiträge über den Kreis und die Stadt Wehlau so u. a. eine Darstellung der Bedeutung des Vertrags von Wehlau (19. September 1657), der die Souveränität Preußens sicherte, von Professor Bruno Schumacher; Pfarrer Hugo Linck beschrieb die Stadtkirche von Wehlau, eine Schilderung der Struktur des Landkreises, ein Gang über den berühmten Pferdemarkt, Aufzeichnungen über die Zeit nach 1945, Bilder und Kartenskizze gaben einen Überblick über diese Landschaft an Alle und Pregel. Der Stadt Tapiau und ihrem großen Sohn, dem Maler Lovis Corinth, waren u. a. mehrere Aufsätze in Folge 30 des Jahrganges 1953 gewidmet.

 

Seite 11   Der Erntedrusch mit dem Mähdrescher

Zwei Fotos. Die Aufnahmen zeigen zwei moderne Mähdrescher.

In den letzten Jahren hat sich auch in der Bundesrepublik die Zahl der Mähdrescher von Jahr zu Jahr fast verdoppelt. 1956 liefen 8000 Mähdrescher, 1957 werden es bestimmt mehr als 10 000 sein. Das darf aber nicht zu dem Glauben führen, dass der Mähdrescher die Maschine ist, die den Betrieben das Signum neuzeitlicher Wirtschaftsweise verleiht und erst recht nicht dazu, dass mit der Anschaffung eines Mähdreschers die ganze Getreideernte ein Kinderspiel wird. Mit der Anschaffung eines Mähdreschers treten vielmehr sehr viele Probleme auf, die nur von einer sehr überlegten und planvollen Betriebsorganisation gemeistert werden können. Zunächst muss man sich damit abfinden, dass der Mähdreschereinsatz die Getreideernte um acht bis zehn bis vierzehn Tage verzögert. Dadurch wird der Zwischenfruchtbau beeinträchtigt. Weiterhin verlangt der Mähdräschereinsatz vom Betriebsleiter eiserne Nerven, denn er muss die Totreife des Getreides abwarten können. Und schließlich wird das gedroschene Korn fast in jedem Erntejahr eine Nachbehandlung und oftmals auch eine künstliche Nachtrocknung verlangen, da es trotz der Totreife feuchter ist als beim bisherigen Ernteverfahren. Selbst wenn es mit einem Wassergehalt von sechzehn Prozent mähgedroschen wird, ist es durch den Druschvorgang um etwa zwei Prozent mit Wasser angereichert.

 

Und schließlich stellt uns die Strohbergung vor eine Lage, die sich nicht wesentlich von der althergebrachten unterscheidet, es sei denn, das Stroh wird hinter dem Mähdrescher gehäckselt und untergepflügt. Auch der Gareverlust durch die zehn bis vierzehn Tage spätere Ernte fällt ins Gewicht, und nicht zuletzt muss der hohe Kapitalbedarf berücksichtigt werden. Das ausgedroschene Stroh wird vom Mähdrescher entweder in Bunden oder lose im Schwad abgelegt. Um lagerfähig zu werden, muss es erst abtrocknen. Die Bergung des abgetrockneten Strohes ist also eine vom Drusch getrennte Arbeitskette.

 

Die Kampagneleistung eines 7-Fuß-Mähdreschers wird man in der Praxis mit 60 Hektar veranschlagen können. Sie hängt von mancherlei Voraussetzungen ab, von einer ausreichenden Zugkraft, von der Organisation der Kornbergung, schließlich davon, ob das Stroh einfach in Schwad gelegt wird und nicht zuletzt auch davon, ob der Kundendienst des Mähdrescherwerkes tadellos funktioniert. Das verstreute Abwerfen der gefüllten Säcke erschwert ihr Aufladen und verlängert die Abfuhrarbeit. Besser ist es, die Säcke auf der Maschine zu sammeln und an einer bestimmten Stelle auf einen Wagen überzuladen oder sie am Vorgewende abzulegen, wo sie mit einem am Wagen befestigten Hebebaum von einem Mann aufgeladen werden können.

 

Größere Betriebe mit sechzig und mehr Hektar Getreidefläche werden sich leichter entschließen, einen Mähdrescher anzuschaffen. Für sie entsteht lediglich die Frage, ob es ein Selbstfahrer oder ein gezogener Mähdrescher sein soll. Es ist auffällig, dass der Absatz der Selbstfahrer stark zugenommen hat, obwohl der eingebaute Schlepper doch nur eine kleine Anzahl von Arbeitsstunden im Jahr erreicht. Die Industrie ist auch schon dazu übergegangen, einen Huckepack-Mähdrescher zu bauen, um den eingebauten Schlepper auch nach der Getreideernte als Schlepper verwenden zu können.

 

Für die gemeinschaftliche Haltung eines Mähdreschers durch drei oder vier kleinere Betriebe werden kaum Selbstfahrer in Frage kommen, und es gehören dazu doppelt eiserne Nerven, weil ja nicht alle drei oder vier Betriebe zugleich im besten Zeitpunkt mähdreschen können. Man wird meistens die Form der Gemeinschaft wählen oder es einer Genossenschaft oder einem Lohnunternehmer überlassen, die Maschine gegen Lohn zur Verfügung zu stellen. Von den im letzten Jahre eingestellten Maschinen waren zwei Drittel Eigenmaschinen, ein Drittel gehörten Genossenschaften, Lohnunternehmern und Gemeinschaften. Natürlich schwankt der Anteil der Eigenmaschinen stark in den Bundesländern nach ihrer landwirtschaftlichen Betriebsstruktur.

 

Nun ein Wort über den Kundendienst. Die Landwirtschaft und die Schlepperindustrie mit ihrer Vielzahl von Typen stöhnen gleichermaßen über die hohen Kosten und die Schwierigkeiten des Kundendienstes; beim Mähdrescher hat es die Landwirtschaft noch in der Hand, durch eine Typenbeschränkung einen guten Kundendienst zu ermöglichen. In dem Bauernland Westfalen zum Beispiel, in dessen Mitte die Claas-Mähdrescherfabrik liegt, laufen 72 Prozent Claas-Maschinen, 10 Prozent Lanz-Mähdrescher und 16 Prozent Massey-Harris. Es laufen praktisch also nur Mähdrescher von drei Fabriken. Der Vorteil, notfalls mit dem Motorrad ein Ersatzteil von der Fabrik in Harsewinkel holen zu können, fällt sehr ins Gewicht.

 

Nachdem der Kleinmähdrescher auf dem Markt erschienen und damit das Vordringen des Mähdreschers in die bäuerlichen Betriebe gegeben ist, wird sich auch die Auseinandersetzung zwischen Mähdrusch und Erntehofdrusch vertiefen, weil die Entwicklung des Einmann-Dreschers in Fluss gebracht ist. Man muss daran denken, dass im letzten Jahre trotz der stürmischen Zunahme der Mähdrescherzahl erst rund sieben Prozent der Getreidefläche mit dem Mähdrescher geerntet wurden, dass also das Hofdrusch-Verfahren noch gute Chancen hat, den Konkurrenzkampf durch eine neue Entwicklung zu führen. Es geht kaum um den Ruf „Hie Mähdrescher — hie Erntehofdrusch", sondern um die Frage, ob nicht der Kapitalaufwand für die Getreideernte im Verhältnis zu anderen landwirtschaftlichen Arbeiten viel zu hoch ist und ob dieser Kapitaleinsatz nicht senkbar ist.

 

Von diesem Gesichtspunkt aus muss man auch die Inanspruchnahme des Lohndreschers oder Lohnmähdreschers sehen, der natürlich nie zu einer Verzinsung des angelegten Kapitals kommen würde, wenn er sich mit 60 Hektar Erntefläche je Erntekampagne begnügen müsste. Er muss eine größere Fläche schaffen und damit auch — besonders bei ungünstigem Wetter — manchen seiner Kunden bezüglich der Ausnutzung des besten Mähtermins auf eine harte Probe stellen. Aber die Gebühren, die man dem Lohnunternehmer zahlen muss, sollte man ehrlich vergleichen mit den Gesamtkosten, die die Anschaffung, die Verzinsung und die Betriebs-, Wartungs- und Reparaturkosten einer eigenen Maschine verursachen würden. d.

 

Seite 11   Ulrich von Saint-Paul-Jäcknitz 70 Jahre (Foto)

Am 10. Juni 1957 wird der Vorsitzende der „Ostpreußischen Herdbuch-Gesellschaft e. V.“, Ulrich von Saint-Paul-Jäcknitz, jetzt Zieverich bei Bergheim a. d. Erft, siebzig Jahre alt. Viele Jahre auf Grund seiner züchterischen Leistungen und sonstigen menschlichen Eigenschaften als stellvertretender Vorsitzender in der Heimat tätig, war es nach dem Untergang der ostpreußischen Rindviehzucht und nach dem Tode seiner verdienten und unvergessenen Vorgänger sein erstes Bestreben, die alten Mitglieder zu sammeln und die Ostpreußische Herdbuch-Gesellschaft wieder aufleben zu lassen. Im Jahre 1953 wurde sein Bemühen von Erfolg gekrönt und die Ostpreußische Herdbuch-Gesellschaft erneut in das Vereinsregister eingetragen. Auf der ersten Generalversammlung dankten ihm die Mitglieder besonders dadurch, dass sie ihn zum 1. Vorsitzenden wählten. Wenn in der neuen Herdbuch-Gesellschaft infolge Fehlens von Vieh auch nicht gezüchtet wird, so ist die Ostpreußische Herdbuch-Gesellschaft heute die Interessenvertretung aller ehemaligen Mitglieder und Angestellten — sei es beim Lastenausgleich oder bei der Altersversorgung. Außerdem wird die alte züchterische Tradition gepflegt, um einen Nachwuchs für die Zukunft zu haben.

 

Was die züchterischen Leistungen des Jubilars anbetrifft, so hat der Name Jäcknitz stets einen guten Klang in Ostpreußen und darüber hinaus gehabt. Jäcknitz hat nicht nur laufend Zuchttiere zu den ostpreußischen Auktionen, sondern auch Tiere für die Ausstellungen der Deutschen Landwirtschafts-Gesellschaft gestellt.

 

Die Mitglieder und die ehemaligen Angestellten der Ostpreußischen Herdbuch-Gesellschaft, aber auch viele andere Ostpreußen gratulieren Herrn von Saint-Paul zu seinem 70. Geburtstag. Sie wünschen ihm noch viele Jahre bei bester Gesundheit.

 

Seite 11   Vorzüge der Schweineweide. (Foto)

Weidegang für Zuchtschweine ist einfach unentbehrlich. Die Tiere entwickeln sich viel besser, wenn sie der Sonne und dem Wind ausgesetzt sind und junges Weidegras fressen können. Wer seinen Schweinen Weide und Auslauf gibt, wird viel weniger über „Unglück im Ferkelstall", schlechte Gewichtszunahmen, Geburtsschwierigkeiten oder Unfruchtbarkeit zu klagen haben. Ein Schweineauslauf allein genügt dazu nicht. Er hat andere Aufgaben und ist dabei genauso wichtig wie eine gute Weide. Aus noch nicht erforschten Gründen wollen die Schweine wühlen und gewisse Erdbestandteile aufnehmen, durch die im Körper Abwehrstoffe mobilisiert werden. Wenn man die Tiere einfach auf eine Rindviehweide treiben und sich dort selbst überlassen würde, dann wäre die Freude an der Schweineweide schnell vorbei, dann fangen sie nämlich an zu wühlen, weil ihnen das besser schmeckt, was sie in der Erde finden, als das Gras. Man muss daran denken, dass der Verdauungstrakt der Schweine ein völlig anderer ist als der der Rinder, die mit ihrem langen Verdauungsgang Rohfaser aufschließen können und deshalb ja auch die besten Verwerter von nicht verkäuflichem Wirtschaftsfutter sind. Die Schweine dagegen mit ihrem kurzen Verdauungsgang fressen nur junges Gras, das hoch verdaulich ist und dessen Anteil an Eiweiß noch groß ist. Solches Schweinegras kann man niemals auf  einer Standweide erzeugen, sondern man muss sich dazu schon eine richtige Schweineweide anlegen, die immer nur kurz beweidet wird, drei bis vier Tage, und dann wieder nachwachsen kann. Um das Wühlen zu verhüten, ist es nötig, die Schweine hungrig auf die Weide zu treiben und sie dort nur zwei Stunden zu belassen, bis sie sich sattgefressen haben; morgens zwei Stunden und abends zwei Stunden ist eine große Futterersparnis, die übrige Zeit sollen sie in den Schweineauslauf.

 

Zur Arbeitsersparnis wird man die Schweineweide möglichst nah am Schweinestall anlegen, damit das Umtreiben nicht zu schwierig wird. Von vornherein ausscheiden müssen allerdings alle Böden, die hohen Grundwasserstand haben und feucht sind, denn sie werden von den scharfen Schweineklauen viel eher durchgetreten als vom Rindvieh, und dann beginnt auch sofort das Wühlen. Das Durchtreten der Narbe beschädigt sie und schafft den unerwünschten Unkräutern Keimbedingungen.

 

Um junges, eiweißreiches, saftiges und rohfaserarmes Futter zu erhalten, muss die  Schweineweide gut gepflegt und gedüngt werden. Wer eine Neuansaat vornehmen muss, der wird bei der Auswahl der Gräser diejenigen bevorzugen, die eine dichtgeschlossene Narbe bilden und saftiges und blattreiches Futter abgeben, also die blattreichen Sorten von Deutschem Weidelgras und Wiesenrispe. Natürlich dürfen auch die Kleearten, besonders der Weißklee, in einer Schweineweide nicht fehlen.

 

Vorbedingung einer guten Schweineweide ist die richtige Einzäunung. Die Koppelgröße soll ungefähr ein Ar für zwei bis drei ausgewachsene Schweine betragen. Wer also mehr Zuchtschweine hat, muss die Koppelgröße entsprechend der Gesamtzahl bemessen. An Gesamtfläche für ein ausgewachsenes Zuchtschwein wird man fünf Ar annehmen können, was einer Besatzstärke von 20 dz, Schweine je Hektar entspricht. Die vorher angegebene Zahl von zwei bis drei Schweinen je Ar bezieht sich also nicht auf den Gesamtbedarf für die Schweineweide, sondern auf die Fläche, die den Bedarf an Futter für zwei bis drei Schweine während drei bis vier Tagen liefert.

 

Die Abzäunung erfolgt am besten durch einen Elektrozaun mit zwei Drähten, von denen der untere zweckmäßigerweise ein Stacheldraht ist. Die Schweine gehören zu den Tiergattungen, die einen Elektrozaun recht schnell respektieren. Wer keinen Elektrozaun benutzen will, weil er Latten oder gespaltene Durchforstungsstangen besitzt, der kann natürlich auch diese verwenden, sollte aber unten, das heißt, etwa zehn Zentimeter über der Erde, einen Stacheldraht ziehen. Natürlich kann man die Einfriedigung auch nur mit Stacheldraht oder den bekannten Spezial-Knotengittern vornehmen.

 

Aus dem Erfordernis, weiches, saftiges, junges und eiweißreiches Futter den Schweinen zu bieten, geht ja schon hervor, dass die Schweineweide sehr reichlich gedüngt werden muss. Es genügt nicht, eine kräftige Kali-Phosphatgabe von 75 kg Phosphorsäure und 50 kg 40-prozentiges Kalisalz je Morgen auszustreuen, es muss auch eine Stickstoffgabe von mindestens 100 kg eines 20-prozentigen Stickstoffdüngers je ¼ Hektar gegeben werden, davon ein Drittel im Frühjahr und weitere Gaben nach dem jeweiligen Umtreiben. Die Stickstoffgaben muss man nach den Feuchtigkeitsverhältnissen bemessen. Im Frühjahr und Herbst gibt man schwefelsaures Ammoniak oder Kalkstickstoff, für die Sommerdüngung dagegen reinen Salpeter, zum Beispiel Kalksalpeter, oder solche Stickstoffdünger, die zumindest einen Teil des Stickstoffs als Salpeterstickstoff enthalten. Auch Stallmistgaben — natürlich nur als Schleier gegeben — sind sehr zweckmäßig, weil sie bei feinster Verteilung und nur geringen Mengen den Wuchs der Untergräser fördern und damit die gewünschte dichte Narbe schaffen. Wenn man Stallmistkompost hat, dann ist dies für die Schweine gerade das richtige.

 

Es wurde schon gesagt, dass die Schweineweide nicht länger als drei bis vier Tage besetzt sein soll und dass man die verbleibenden Gräser abmähen muss. Natürlich kann man auch Rindvieh auftreiben, das den restlichen Bestand an Gräsern abfrisst. Wer glaubt, ohne das Ringeln nicht auskommen zu können, der sollte erst einmal einen Versuch mit der Kurzbeweidung von zwei Stunden machen. Er wird sich dann überzeugen, dass es auch ohne die Nasenringe geht. Allerdings darf man nicht vergessen, jedes Mal die Schweine nach zwei Stunden von der Weide herunterzunehmen. Die nachgewachsenen Weiden dürfen nicht so alt werden, dass das Gras nicht mehr zart bleibt. Man muss dann eben, wenn die Weide zu stark wächst, eine Koppel abmähen oder anders nutzen.

 

Seite 12   Vorteile der Futterwerbung auf Trockengerüsten. Von Otto Quassowsky, Langenhorst bei Burgsteinfurt (Westf.)

Bei manchen Landwirten bestehen immer noch Zweifel hinsichtlich der Vorteile der Futterwerbung auf Trockengerüsten (auch „Reuter" genannt) gegenüber der in früheren Zeiten fast ausnahmslos angewandten Bodentrocknung. Nachstehend sollen die hauptsächlichsten Vorzüge der Heuwerbung auf Reutern aufgeführt werden.

 

1. Größtmögliche Erhaltung der eiweißhaltigen Blättchen an Gräsern und namentlich an Luzerne und allen Kleearten. Das kostbare, für alle Tiergattungen unentbehrliche Eiweiß wird, da man das gemähte Futter bereits in abgewelktem Zustand auf die Gerüste packen kann, zum allergrößten Teil erhalten. Bei der Bodentrocknung ist mehrmaliges Wenden des Heues auch bei trockenem Wetter unerlässlich. Hierdurch bröckeln viele Blättchen ab, durch Sonne und Wind bleicht das Futter aus, das die Fresslust der Tiere anregende Aroma, insbesondere der vielen an Kalk, Phosphor, Mangan und dergleichen mehr nährstoffreichen guten auf jeder Futterfläche stehenden Kräuter schwindet. Diese oft nur niedrigen aromatischen Kräuter können in ganz trockenem Zustand kaum restlos erfasst werden und verbleiben auf dem Boden. Auf Schwedenreutern ist der Verlust an Nährstoffen nachgewiesenermaßen noch geringer als bei den anderen Gerüsten, weil bei Anwendung dieser Geräte schon frischgemähtes oder tau- und regennasses Futter gehängt werden kann.

 

2. Ist das Futter sorgfältig auf die Reuter gepackt, kann ihm selbst regnerisches Wetter wenig anhaben. Nach dem Durchschwitzen und völliger Trocknung braucht das Heu erst zu passender Zeit eingefahren zu werden, ohne dass sonst andere dringende Arbeiten aufgeschoben werden müssen. Der Bauer ist vom Wetter unabhängiger.

 

3. Verwendet man eine selbst leicht herzustellende Reuterschleppe, auf die die Gerüste gestellt und zwischen die zusammengezogenen Schwaden gefahren werden, wodurch die Bepackung wegen Vermeidung des Herantragens des erst welken und noch schweren Futters erheblich erleichtert und beschleunigt wird, kann man diese fertigen Reuter ohne nennenswerten Zeitaufwand an einer geeigneten Stelle abstellen. Alsdann ist der Futterschlag, falls es sich nicht um Dauergrünland handelt, sofort für die Vorbereitung des Ackers für die kommende Saatbestellung geräumt. Die nun vorhandene Bodengare erleichtert die Schäl-, Eggen- und Pflugarbeit im Gegensatz zu verkrustetem Boden, welcher Umstand infolge der Einwirkung von Sonne und Wind während des tagelangen Liegens des Futters auf der Erde eine natürliche Folge ist. Die Abnutzung der Ackergeräte ist geringer.

 

4. Eine ordnungsmäßige Samenklee- oder Grassamenernte ist ohne Reuter in vielen Jahren kaum durchführbar. Der Ausfall reifer Samenkörner ist weit geringer als wenn mehrmaliges Wenden, namentlich bei nasser Witterung, notwendig ist. Bei später Grummeternte, wenn der Tau erst gegen Mittag abtrocknet und die Abendnebel frühzeitig einsetzen, sind die Reuter gute Helfer. Desgleichen sind sie es auf tiefer gelegenem Gelände, das der Überschwemmungsgefahr ausgesetzt ist.

 

5. Bedient man sich der Bodentrocknung, wird viel kostbare Zeit beim Zurücklegen der oft weiten Wege zur Futterfläche zwecks Lockerung des Heues selbst nach nur geringen Niederschlägen verschwendet. Namentlich bei knappen Arbeitskräften unterbleibt das erforderliche Kehren des Futters, — dieses laugt immer mehr aus, wird minderwertiger.

 

6. Sind Reutergestelle vorhanden, so können diese auch bei der Getreideernte, insbesondere für die Trocknung von Rundgetreide bisweilen vorteilhaft benutzt werden.

 

Während des sehr ungünstigen Erntewetters 1956 haben viele Landwirte unter Ausnutzung der nur wenigen sonnigen und regenfreien Tage durch die Reuterei das Futter einwandfrei werben und ernten können.

 

Da niemand das Wetter voraussagen kann, muss man das Risiko auf ein kleinstmöglichstes Maß zu beschränken versuchen, ganz abgesehen davon, dass gut gereutertes Heu dem am Boden getrockneten in jedem Falle an Qualität weit überlegen ist. Wer die Werbung auf Reutern aus eigener Erfahrung kennt, dürfte dieses bestätigen können und ebenso, dass eine Mehrarbeit nicht zu beobachten ist.

 

Seite 12   Der Königsberger Farbenkopf

Foto: Stolze Haltung, Gefieder rein weiß, Kopf und Schwanz farbig. Für jeden ostpreußischen Züchter ist diese Rasse Erinnerung an die Heimat. Die Zucht im Westen ist unter schwierigen Umständen wieder aufgebaut.

 

Foto: Blick in den Taubenschlag. Jedes einzelne Tier hat seinen Stammplatz, ein Dach darüber, damit die Tauben sich nicht gegenseitig beschmutzen

 

Zu den eigenartigsten und schönsten Tauben der Welt gehört der Königsberger Farbenkopf. Wie sein Name sagt, wurde er hauptsächlich in Königsberg, aber auch in anderen Städten Ostpreußens gezüchtet. Der Königsberger Farbenkopf erfreut sich auch heute wegen seiner Schönheit solcher Beliebtheit in Berlin und den norddeutschen Großstädten der Bundesrepublik, dass die Zahl der Tiere ständig wächst. Mancher westdeutsche Züchter kam erst nach dem Zweiten Weltkrieg durch die, heimatvertriebenen Ostpreußen in den Besitz dieser Taubenrasse, und das Interesse und die Nachfragen nehmen ständig zu.

 

Die Ostpreußen betrachten den Königsberger Farbenkopf als ein Vermächtnis ihrer Heimat. Sie schlossen sich schon 1912 zum „Sonderverein der Züchter des Königsberger Farbenkopfs" zusammen. Der letzte Vorsitzende auf ostpreußischem Boden war der bekannte Preisrichter Bernhard Kröhnert, aus Linkuhnen bei Tilsit, der als Oberleutnant der Infanterie im letzten Kampf um die Heimat fiel. Erst zwei Jahre nach dem Kriege fanden sich die Züchter des Königsberger Farbenkopfs wieder in Hamburg zusammen. Der „Sonderverein der Züchter des Königsberger Farbenkopfs" e. V., Sitz Hamburg, ist also keine Neugründung, sondern die alte Gemeinschaft der ostpreußischen Züchter.

 

Die Eigenart dieser Tauben kann man so kennzeichnen: Der Königsberger Farbenkopf ist eine Formentaube, eine Farbentaube und eine Strukturtaube zugleich. Das sind die drei großen F in seiner Zucht: Farbe, Form, Federstruktur. Eine Farbentaube ist er wegen seiner eigenartigen Zeichnung. Während der Körper ein reines Weiß zeigt, sind Kopf und Schwanz farbig. Am Verbreitesten sind die Königsberger Schwarzköpfe, im vorigen Jahrhundert allgemein „Mohrenköpfe" genannt. In der zweiten Hälfte des vorigen Jahrhunderts gelang es, durch Zuchtwahl auch Blauköpfe, Rotköpfe und Gelbköpfe zu züchten, nicht zu vergessen die Fahlköpfe. Die farbige Zeichnung umschließt den Kopf bis zur Vorderkappe einschließlich, während die Hinterkappe schon weiß ist. Die farbige Kopfzeichnung verlängert sich nach unten zu einem Latz oder „Bart". Die farbige Schwanzzeichnung endet oben auf dem Bürzel und unten im „Keil" in glattem Schnitt.

 

Der Königsberger Farbenkopf ist gleichzeitig eine Formentaube. Die Figur ist stolz ausgerichtet, etwas gedrungen, aber nicht plump. Die höchsten Anforderungen werden an die Kopfform gestellt. Es ist leichter, in der Zucht eine korrekte Zeichnung zu erzielen, als eine edle Kopfform. Der Kopf ist rund, die Stirn möglichst breit und steil, Diese Kopfform macht den Königsberger Farbenkopf zu einem Edeltümmler. Den größten Verdienst um die Veredelung der Form hat der bekannte Pfarrer Wolter, der einst in Lichtenhagen bei Königsberg und in der Nähe von Angerburg amtierte.

 

Der Königsberger Farbenkopf ist auch eine Strukturtaube wegen seiner eigenartigen Federstruktur. Man unterscheidet den Königsberger Farbenkopf mit „Latschen", das heißt mit Federfüßen, und den Königsberger Farbenkopf „schlicht", der weder Latschen an den Beinen, noch eine Kappe am Kopf zeigt. Die Latschen sind eine starke Fußbefiederung, die sich in schön geschwungenem Bogen seitlich ausbreitet. Ein weiterer Teil der Federstruktur sind die „Geierfersen", eine Federpartie, die sich schräg nach hinten und unten vom oberen Fußgelenk ausbreitet, wie es bei Adlern und Geiern der Fall ist. Zur Federstruktur gehört ferner die schöne Kappe, die muschelförmig den Kopf umschließt. Die schlichten Königsberger Farbenköpfe wurden besonders in Königsberg als Flugtauben gehalten, sie verbreiteten sich in Norddeutschland kaum über Berlin hinaus.

 

Da der Königsberger Farbenkopf sowohl eine Farbentaube, eine Formentaube, als auch eine Strukturtaube ist, zählt er unwidersprochen zu den eigenartigsten Tauben de-Welt. Aus dieser Tatsache heraus ist allerdings auch zu ermessen, dass er sehr schwer zu züchten ist. Gerade die ostpreußischen Züchter haben auf diesem Gebiet so unendliche Geduld und Zielstrebigkeit bewiesen dass man dem Königsberger Farbenkopf seinen Namen nicht streitig machen konnte. Die Rechte des alten „Sondervereins der Züchter des Königsberger Farbenkopfs" e. V., Sitz Königsberg, jetzt Hamburg, wurden deshalb vom „Bund Deutscher Rassegeflügelzüchter", Präsident Wilhelm Ziebertz, Duisburg, nach dem letzten Kriege erneut bestätigt. Es darf leider nicht verschwiegen werden, dass ein Spezialverein, der den Königsberger Farbenkopf ebenfalls als eine vierte Rasse betreut, und der neuerdings seinen Sitz von Berlin in eine norddeutsche Messestadt verlegt hat, böse Anstrengungen machte, den alten ostpreußischen Züchtern das Recht auf ihre Heimattaube zu entwinden.

 

Die Ostpreußen halten fest am Erbe ihrer Väter. Ein rührendes Beispiel dafür ist die Tatsache, dass Ostpreußen in Chicago, die einst Königsberger Farbenköpfe statt einer Handvoll Heimaterde in die Neue Welt mitnahmen, dort einen Verein gründeten, der auf einer Ausstellung nicht weniger als vierzig Königsberger Farbenköpfe zeigte. Gerade weil die Zucht so schwierig ist, hält ein Ostpreuße an dieser Aufgabe fest.

 

Während es gelang, in Berlin Königsberger Farbenköpfe mit Latschen zu erwerben und ihre Zucht zu festigen, liegt die Zucht der „schlichten" Königsberger Farbenköpfe (ohne Kappe, ohne Latschen) noch sehr in den Anfängen, denn es wurden bei der Vertreibung aus der Heimat überhaupt keine gerettet. Gerade einfache ostpreußische Züchter, die nicht mit Geld gesegnet sind, haben es sich zur Aufgabe gemacht, den Königsberger Farbenkopf „schlicht" aus verwandten Rassen unter Zuhilfenahme des latschigen Königsberger Farbenkopfs wieder heraus zu züchten. Das ist leichter gesagt als getan und erfordert harte Züchterarbeit. Diese Arbeit nimmt uns kein anderer Spezialverein ab, der „auch" Königsberger Farbenköpfe am Rande züchtet. Das müssen wir Ostpreußen selbst tun! Deswegen gehört unsere Unterstützung dem Heimatverein aus Königsberg, der jetzt seinen Sitz in Hamburg hat.

 

Auskunft und Rat erteilt der Geschäftsführer: Erich Schories, (23) Oldenburg i. O., Widukindstraße 20. Mi.

 

Seite 12   1887 wurde Braunsbergs Landwirtschaftsschule gegründet

Die „Landwirtschaftliche Winterschule" Braunsberg wurde im Jahre 1887, also vor nunmehr 70 Jahren, vom Landwirtschaftlichen Zentralverein Königsberg gegründet. Es gab damals schon die Landwirtschaftlichen Winterschulen Wehlau, Angerburg und Gumbinnen, und ein Jahr darauf wurde auch in Allenstein eine Winterschule eingerichtet. Zu den Kosten der Schulbauten trugen vor allem die Kreisverwaltungen, aber auch die Städte und der Staat bei, die Kosten für die Lehrkräfte wurden zum Teil vom Landwirtschaftlichen Zentralverein, später voll von der Landwirtschaftskammer getragen. Die Landwirtschaftsschulen waren schon seit ihrer Gründung einem Kuratorium unterstellt, dem neben Landwirten der Landrat und der Bürgermeister der Schulstadt angehörten. Im Laufe der Zeit ist die Zahl der Landwirtschaftsschulen stark angewachsen, so dass es jetzt bereits eine ganze Anzahl von Kreisen gibt, die zwei und sogar drei Schulen haben, ganz abgesehen davon, dass Mädchenklassen hinzugekommen sind. Der Bezirk, den die Leiter der Landwirtschaftsschule Braunsberg zu betreuen hatten, war zuerst sehr umfangreich; er umfasste die Kreise Braunsberg, Heiligenbeil, Pr.-Holland, Mohrungen, Heilsberg und Pr.-Eylau. Von 1927 ab hatten alle benachbarten Kreise ihre eigenen Landwirtschaftsschulen.

 

Die Winterschule Braunsberg hat mehrmals ihr Domizil wechseln müssen. Nachdem sie zu Anfang bei Kobbert untergebracht war, dann bei Wagenbauer Eichholz an der Neustädtischen Kirche und im alten Kreishaus, wurde 1912 ein neues schönes Schulgebäude am Regitter Weg gebaut. Trotz vieler Fliegerangriffe, die speziell dem Landratsamt, den Bahnhofsanlagen und der Schule galten, steht sie auch heute noch, zumal sie auch von den großen Bränden im März 1945 verschont blieb. Heute dient sie einer polnischen Schule als Unterkunft.

 

Erster Leiter der Winterschule war Direktor Gisevius, der später Universitätsprofessor und Leiter des Landwirtschaftlichen Instituts in Gießen war, letzter Direktor Herr Häßner, der jetzt in Göttingen im Ruhestand lebt.

 

Seite 12   Sind Elektrozäune verkehrssicher?

Die Zweite Strafkammer des Landgerichts Lübeck hat diese Frage in einem Urteil vom 12.10.1956 bejaht, obwohl die Landwirtschaftskammer in Kiel ein ablehnendes Gutachten abgegeben hatte. Die Lübecker Strafkammer nahm die Feststellung zur Kenntnis, dass die Anlage und Unterhaltung des Elektrozaunes sachgemäß gewesen waren, den in einer Nacht 37 Rinder durchbrochen hatten. Die Strafkammer folgte in ihrem Urteil einem überzeugenden Sachverständigengutachten, „dass die viehkehrende Wirkung der Elektrozäune unter diesen Voraussetzungen jener von festen Anlagen gleichsteht. Ein Tier meidet und respektiert im Allgemeinen beide Einfriedigungen gleichermaßen. Wenn Weidetiere jedoch in besondere Erregung geraten und es zu einer Panik kommt, dann reicht weder das eine noch das andere Hindernis. Viehkehrende Einrichtungen, die unter allen Umständen Tiere am Ausbrechen hindern, sind mit wirtschaftlich zumutbaren Aufwendungen in der Landwirtschaft ausgeschlossen, denn dann müsste man die Sicherheit von Raubtierkäfigen fordern. Eine solche Forderung ist jedoch unrealistisch. Auch feste Zäune bieten keine unbedingte Sicherheit dann, wenn die Tiere in eine Panik geraten und mit äußerster Kraftanstrengung ohne Rücksicht darauf, dass sie sich verletzen oder nicht, das Hindernis zu nehmen suchen“.

 

Seite 12   Stickstoff ins hohe Gras!

Es hat sich als praktisch erwiesen, während der Weidezeit den Stickstoff etwa acht Tage vor dem Auftrieb von Vieh bzw. vor dem Schnitt auszustreuen. Eine geschnittene oder kahlgeweidete Koppel vermag nicht die Stickstoffdüngung sofort zu verwerten. Natürlich darf man in solchen Fällen den Stickstoff nur in gekörnter Form und bei trockenem Wetter und Pflanzenbestand ausstreuen. Da am Grunde des hohen Pflanzenbestandes sich fast immer Tau bildet, ist eine schnelle Auflösung des Stickstoffs gewährleistet.

 

Seite 12   Rosenbehandlung

Bei Kletterrosen müssen alle Jungtriebe angeheftet werden. Strauch- und Hochstammrosen müssen bei schwachem Durchtrieb sofort entspitzt werden. Jetzt muss man auch auf Läuse und Mehltau achten, die sehr schnell die Rosen befallen. Niemals sollte man mit Bekämpfungsmaßnahmen bei Mehltau und Läusen warten, bis ein starker Befall festzustellen ist, sondern lieber vorbeugend spritzen.

 

Seite 12   Sellerie hoch pflanzen!

Wer Sellerie pflanzen will, darf damit nicht voreilig sein. Erst pflanzen, wenn ganz bestimmt keine Spätfröste mehr zu befürchten sind. Eine alte Erfahrung ist auch, dass Sellerie hoch gepflanzt werden muss. Zu tiefes Pflanzen ist während der ganzen Wachstumszeit nicht mehr gutzumachen, und wir brauchen uns dann nicht zu wundern, wenn sich viele Wurzeln, aber keine großen Knollen entwickeln. Sellerie darf man im Gegensatz zu vielen anderen Gemüsen auch nicht anhäufeln. Beim Hacken muss man vielmehr darauf achten, die Erde möglichst von der Pflanze wegzuziehen. Dadurch wird die oberirdische Knollenbildung sehr gefördert. Der beste Pflanzenabstand bei Sellerie ist 50 mal 40, bis 40 mal 40 Zentimeter.

 

Seite 12   Landfrauenferien in Stromberg

Bei den Bemühungen um eine erfolgreiche Wiedereingliederung vertriebener Bauern hilft die Deutsch-Schwedische Flüchtlingshilfe mit ihrer Arbeit, die Sorgen des einzelnen zu lindern. Der Vorsitzende der Deutsch-Schwedischen Flüchtlingshilfe e. V., Köln, Pastor Forell, hatte kürzlich dreißig Flüchtlingsfrauen in das Heim der Evangelischen Frauenhilfe, Haus Obentraut, im Hunsrückort Stromberg zu einer zwölftägigen Erholungszeit eingeladen. Sechsundzwanzig Frauen waren erschienen, die hier zumeist die erste Erholung seit der Vertreibung aus der Heimat genießen konnten und zugleich schongeistige Anregungen durch Vorträge und Aussprachen erfuhren.

 

Seite 13   Aus den ostpreußischen Heimatkreisen …

Fischhausen

Bundestreffen in Bochum - 18. und 19. Mai

Zu dem Bundestreffen, das wieder einmal die Geschlossenheit unserer Heimatprovinz beweisen soll, bitten wir auch die Angehörigen der Kreisgemeinschaft unseres Heimatkreises Fischhausen um rege Teilnahme!

 

Wir geben bekannt, dass die große Tagungshalle „Bochumer Verein“, in der die Großkundgebung stattfindet, auch gleichzeitig unser Trefflokal für den Kreis Fischhausen bleibt. Wir sind dort in Gemeinschaft mit unseren samländisch-natangenschen Nachbarkreisen und der Stadt Königsberg vereint und brauchen daher nach der Kundgebung keinen Lokalwechsel vorzunehmen.

 

Unsere Geschäftsstelle wird dort, für alle die irgendwelche persönliche Fragen haben, sichtbar gekennzeichnet, allen zur Verfügung stehen.

 

Wegen des übrigen Veranstaltungsverlaufes bitten wir, die Veröffentlichungen unserer Bundesgeschäftsführung im Ostpreußenblatt zu beachten.

Heinrich Lukas, Kreisvertreter Gr.-Quem bei Flensburg.

 

Heiligenbeil

Allen Landsleuten der Kreisgemeinschaft wird hiermit bekanntgegeben, dass bei dem großen Bundestreffen der Landsmannschaft Ostpreußen in Bochum am 19. Mai die Kreisgemeinschaft Heiligenbeil geschlossen in der Kundgebungshalle (BV-Halle) verbleibt. Bei dieser machtvollen Kundgebung darf der Kreis Heiligenbeil keinesfalls zu den Kreisen gehören, die bei dem Kampf um die Heimat abseits stehen. Deshalb möchte ich alle Landsleute auffordern, so zahlreich wie möglich zu erscheinen.

 

Ich darf darauf hinweisen, dass unser Haupt-Heimatkreistreffen für den 10. August in unserer Patenschaftsstadt Burgdorf/Han. geplant ist.

Knorr, Kreisvertreter, Lübeck, Ratzeburger Allee 160, Par. 22

 

Am 16. April 1957 verstarb in Nienburg Weser unser Landsmann Lehrer i. R. Otto Pohlenz, aus Zinten. Der Verstorbene hat vierzig Jahre lang (1905 bis 1945) an der Zintener Stadtschule gewirkt und war von 1945 bis 1947 an einer Volksschule in Berlin tätig. Mit dem 1. Oktober 1948 trat er in den Ruhestand und lebte in Nienburg. Neben seinem Erzieherberuf hat Otto Pohlenz sich oft und gern in den Dienst seiner Mitmenschen gestellt und besonders in mehreren Vereinen mit Rat und Tat eifrig gewirkt. Vielen Zintener und Heiligenbeiler Landsleuten ist der Entschlafene gut bekannt; er besuchte gern unsere Kreistreffen, für die er mehrmals den Prolog verfasste und selbst vortrug. Nun ruht der treue Lehrer und Heimatfreund aus von seiner Arbeit. Wir werden ihn nicht vergessen.

Kreisvertretung Heiligenbeil

 

Heilsberg

Auf dem Bundestreffen am 19. Mai in Bochum werden sich die Landsleute aus dem Kreis Heilsberg nach der Großkundgebung in folgenden Lokalen treffen: Industrie-Hotel, Herner Straße 253/255; Lokal Kortländer, Herner Straße 1; Gaststätte Zur Bergschule, Herner Straße 19; Lokal Mintert, Am Kortländer 1: Lokal Borowy, Dorstener Straße 1. Alle Lokale sind von der Festhalle mit den Straßenbahnlinien 2, 10, 20, 30 bis Rathaus, von da ab zu Fuß bequem zu erreichen. Ich hoffe, recht viele Landsleute dort begrüßen zu dürfen.

Robert Parschau, Kreisvertreter, (22b) Ahrbrück, Post Brück/Ahr

 

Gerdauen

Wie bereits bekannt, wird am 19. Mai unser Bundestreffen in Bochum stattfinden. Die Vorbereitungen sind beinahe abgeschlossen, und ich hoffe, an diesem Tage recht viele Heimatfreunde dort begrüßen zu können.

 

Nach der Kundgebung versammeln wir uns vor der Festhalle an dem durch Schilder gekennzeichneten Platz und gehen dann gemeinsam zu den uns zugewiesenen Lokalen. Diese liegen im Mittelpunkt der Feststadt und sind zu Fuß in etwa zehn Minuten zu erreichen.

 

Gleichzeitig gebe ich die für dieses Jahr geplanten Kreistreffen bekannt. Es sind vorgesehen: am 30. Juni Treffen in Hamburg-Sülldorf; am 25. August Haupttreffen in Düsseldorf; am 8. September Treffen in Stuttgart gemeinsam mit dem Kreis Bartenstein. Außerdem soll, wahrscheinlich im Juli, unsere Gruppe Berlin besucht werden.

 

Dieses zur vorläufigen Kenntnisnahme. Ich bitte die Landsleute schon heute, sich diese Tage für den Besuch der Treffen freizuhalten. Nähere Angaben über die einzelnen Treffen erfolgen rechtzeitig im Ostpreußenblatt.

Franz Einbrodt, Kreisvertreter, Solingen, Lützowstraße 93

 

Bartenstein

Die Bartensteiner in Berlin haben auch erkannt, dass es wichtig und erforderlich ist, besonders im Interesse unserer Jugend, heimatliches Brauchtum und heimatliche Sprache zu pflegen und zu erhalten. Darum hat unser an dieser Aufgabe sehr interessierte Landsmann Klein, früher Wehrwilten, eine Sammlung von Wörtern aufgestellt, die nicht im „Duden" (Wörterbuch) zu finden sind und nur in Ostpreußen erklangen, manche auch nur in Bartenstein und Umgegend. Zu den 250 Wörtern hat er über 150 Kernsprüche der Lebensweisheit zusammengetragen, welche die Auffassung unserer deutschen Urahnen über Arbeit, Sparen, Essen, Gesundheit, Wetter und allerlei Aberglauben widerspiegeln. Wer von den Lesern Interesse an unserer Sammlung hat, sende bitte Beitragsgut an Landsmann Hugo Klein, Berlin-Charlottenburg 9, Reichsstraße 5.

 

War das Thema „Ostpreußisches Kulturgut" Mittelpunkt unseres Treffens am 3. März, so führte uns das Kernstück unseres letzten Treffens am 13. April in einem wunderbaren Lichtbildervortrag durch unser liebes Ostpreußen von Memel bis hinab nach Masuren, alle Schönheit, allen Reichtum unserer Heimat offenbarend. Stille Ergriffenheit herrschte am Schluss. Spontaner Beifall war der Dank an Kreisbetreuer Babbel und Heimatfreund Lukat vom Haus der Heimat, die uns diese schöne, weihevolle Gedenkstunde bereitet hatten. Ernst und feierlich erklang am Schluss der Vorführung unser Ostpreußenlied.

 

Ob wir auch ostpreußische Dichtkunst pflegen, fragt Ihr uns? Dafür sorgt schon der Rezitator unserer Kreisgruppe, Landsmann Franz B. Ob Agnes Miegel oder Frida Jung, ob Robert Johannes oder Reichermann, sie kommen alle bei uns zu Wort und werden gern immer wieder gehört. L. H.

 

Rastenburg

Landsleute, die über die sechsflügelige Mühle in Rosenthal, ihre Besitzer und Geschichte Auskunft geben können, werden gebeten, sich an Dr. Grunert, Hamburg 36, Warburgstraße 26, zu wenden, der über die heimischen Mühlen für unsere Patenstadt Wesel einen historischen Aufsatz schreibt.

 

Rößel

Das Bundestreffen in Bochum

Auf Grund verschiedener Anfragen wegen verbilligter Bus- und Eisenbahnfahrten bitte ich unsere Landsleute sich bei den örtlichen Gruppen der Landsmannschaft zu melden. Gleichzeitig weise ich

noch auf die besonderen Veröffentlichungen im Ostpreußenblatt, Folge 17, Seite 11 vom 27. April 1957 und Folge 18, Seite 7 vom 4. Mai 1957 hin. Die uns zur Verfügung stehenden drei Trefflokale „Kortländer", Herner Straße 1; „Mintert", Am Kortländer 1 und „Borowy", Dorstener Straße 1, liegen dicht beieinander. Das vierte Lokal „Industrie-Hotel" liegt 300 Meter weiter. Wie bereits bekanntgegeben, findet im „Industrie-Hotel" etwa um 14 Uhr unsere Mitgliederversammlung statt. Hier wollen sich auch die ehemaligen Schüler der Oberschule von Bischofsburg einfinden. Den Ehemaligen der höheren Schulen von Rößel steht als Treffpunkt das Lokal „Am Kortländer" zur Verfügung. Wenn sich auch diese Aufteilung nicht vermeiden ließ, so ist aber durch örtliche Helfer und durch die Lokalbesitzer Vorsorge getroffen, die Gäste herzlich aufzunehmen und gut zu bedienen und allen ein frohes und zwangloses Wiedersehen zu ermöglichen. Bereits am Sonnabend in Bochum eintreffende Landsleute und dort ansässige wollen sich abends im Industrie-Hotel einfinden.

Nun Glück auf nach Bochum!

An Stelle der verstorbenen Landmanns Bernhard Krause hat sich Landsmann Anton Zander, wohnhaft in Gr.-Grönau, Hauptstraße 38 (Lübeck) bereit erklärt, die Ortsbeauftragung der Gemeinde Freudenberg zu übernehmen.

Franz Stromberg, Kreisvertreter, Hamburg 19, Armbruststraße 27

 

Pr.-Holland

Bundestreffen am 19. Mai in Bochum

Das große Bundestreffen in Bochum am 19. Mai wird alle Ostpreußen in Bochum vereinen. Für den Kreis Pr.-Holland stehen nach der Großkundgebung folgende Lokale zur Verfügung:

 

Spitz-Saalbau, Bes. Heinrich Spitz, Bochum-Stiepel, Kemnader Straße 138, Telefon 4 16 50 und Gaststätte Schreier, Besitzer Carl Heinz Steinsträßer, Bochum-Stiepel, Gräfin-Imma-Straße 48, Tel. 4 14 25.

Verbindungen: Ab Festhalle zum Lokal: Straßenbahn 10, 20, 30, umsteigen Baltz in Linie 5, 15 bis Haarmannsbusch, Linie 5 bis Ministerstraße. Bus 52 bis Frische.

Ab Lokal zum Bahnhof: Straßenbus 5, 15 bis Stühmeyerstraße, dann fünf Minuten Fußweg. Diese Lokale sollen nicht weit voneinander entfernt liegen. Nach der Großkundgebung sammelt sich der Kreis bei den für den Kreis Pr.-Holland bereitstehenden Lotsen.

 

Demnächst werden wir über die letzte Sitzung des Kreisausschusses und über die neugewählten Mitglieder berichten.

G. Amling, stellvertretender Kreisvertreter Pinneberg, Richard-Köhn-Straße 2c

 

Osterode

Gelegentlich des Ostpreußischen Bundestreffens am 19. Mai in Bochum, treffen sich die Osteroder nach der Kundgebung in der BV-Halle, die etwa gegen 13 Uhr beendet sein wird, in folgenden in Bochum gelegenen Lokalen:

 

Stadt Osterode und Umgegend: Lokal Ritterburg, Castroper Straße 177; Hohenstein und Umgegend: Lokal Wenderoth, Castroper Straße 178; Gilgenburg und Umgegend: Lokal Berkenber" und Reithalle. Castroper Straße 195; Liebemühl/Locken und Umgegend: Lokal Frein, Castroper Straße 109; Geierswalde/Tannenberg und Umgegend: Lokal Mense, Castroper Straße 137.

 

Die Zersplitterung durch die verschiedenen Lokale ist erträglich, da alle unweit voneinander entfernt sind. Zu erreichen ab Festhalle Straßenbahn 2 bis Hauptbahnhof, umsteigen 7, 17. Die Straßenbahnen sind für die Heimatkreise entsprechend gekennzeichnet. Ebenso ist die Aufschlüsselung unseres Osteroder Kreises vor jedem Lokal vermerkt. Ich hoffe, viele Osteroder Landsleute in Bochum zu treffen!

 

Ferner wird schon heute auf das Jahreshaupttreffen der Osteroder in Hamburg, Elbschloßbrauerei (nicht Elbschlucht!) am 2. Juni, hingewiesen. Bekanntgabe der Einzelheiten folgt. Ein weiteres Kreistreffen findet im Holsteiner Raum in diesem Jahr nicht statt.

 

Gesucht werden:

Lehrer a. D. Friedrich Wolter, vermisst seit die Stadt Osterode unter Feindbeschuss war. Zuletzt wohnhaft gewesen: Osterode, Mackensenstraße 24;

 

Landwirt Bruno Rahn, aus Kämmersdorf, Vorbesitzer der Eheleute Krause;

 

Kurt Ostrowski, Filialleiter der Filiale Menthal, Königsberg in Osterode;

 

Paul Sobotta, Scherenschleifer aus Salewen bei Osterode;

 

Fritz Kater, Eltern wohnhaft in der Pausenstraße;

 

Buschak. früher Hohenstein, Kassierer des „Deutschen Herold";

 

August Reiner, früher Bahnassistent, Osterode, Bahnhofstraße 9.

 

Meldungen erbeten an: v. Negenborn-Klonau, Kreisvertreter Lübeck, Alfstraße 35

 

Seite 13   Aus der landsmannschaftlichen Arbeit in …

BERLIN

Vorsitzender der Landesgruppe Berlin: Dr. Matthee, Berlin-Charlottenburg, Kaiserdamm 83. „Haus der ostdeutschen Heimat".

 

Ostpreußen — deutsche Verpflichtung. An alle Ostpreußen in Berlin!

In der Zeit vom 17. bis 19. Mai findet in Bochum das Bundestreffen der Landsmannschaft Ostpreußen statt. Es ist Ehrenpflicht eines jeden Ostpreußen in Berlin, soweit er in der Lage dazu ist, an diesem Bundestreffen teilzunehmen. Die Landsmannschaft Ostpreußen in Berlin fährt mit Sonderomnibussen zum verbilligten Preis nach Bochum. Ostpreußen, meldet Euch umgehend zur Teilnahme an der Fahrt in der Geschäftsstelle der Landsmannschaft Ostpreußen, Berlin-Charlottenburg 9, Kaiserdamm 83, und in der Geschäftsstelle des Heimatkreises Königsberg, Bln.-Zehlendorf, Hartmannsweilerweg 2. Dr. Matthee, 1. Vorsitzender

 

19. Mai, 16 Uhr, Heimatkreis Heilsberg, Kreistreffen, Tanz in den Mai. Lokal: Brauhaussäle, Bln.-Schöneberg, Badensche Straße 52, S-Bahn Schöneberg, Straßenbahn 3, 6, 25, 60.

 

25. Mai, 16 Uhr, Heimatkreis Bartenstein, Kreistreffen. Lokal: Vereinshaus Heumann, Berlin N 65, Nordufer 15. S-Bahn, Putlitzstraße, Bus A 16

 

25. Mai, 19.30 Uhr, Heimatkreis Königsberg / Bezirk Schöneberg, Bezirkstreffen. Lokal: Zur Sonne, Bln.-Schöneberg, Kolonnenstraße 51.

 

HAMBURG

Vorsitzender Landesgruppe Hamburg: Hans Kuntze, Hamburg-Billstedt, Schiffbeker Weg 168. Telefon 73 33 49; Geschäftsstelle: Hamburg 13, Parkallee 86. Telefon 45 25 41/42. Postscheckkonto Hamburg 96 05.

 

Gemeinschaftsfahrt zum Bundestreffen nach Bochum

Alle in Hamburg wohnenden Teilnehmer dieser Fahrt mit der Bundesbahn werden nochmals gebeten, die bestellten Fahrkarten im Reisebüro Gebr. Schnieder, Dammtorbahnhof, umgehend abzuholen. Die auswärtigen Teilnehmer erhalten die Fahrkarten per Nachnahme durch das Reisebüro zugesandt.

 

Treffpunkt aller Fahrtteilnehmer Freitag, den 17 Mai, 22 Uhr, vor dem Reisebüro Gebr. Schnieder am Bahnhof Altona (dicht bei der S-Bahnsperre). Abfahrt des D-Zuges 22.30 Uhr. Um die Fahrt ordnungsgemäß durchführen zu können, wird höflichst gebeten, den Anweisungen des Reiseleiters und der Ordner Folge zu leisten.

 

Bezirksgruppenversammlungen

Es wird gebeten, zu allen Bezirksgruppenversammlungen die Mitgliedsausweise mitzubringen.

 

Altona: Am 16. Juni, Sommerausflug ins Grüne. Teilnehmergebühr für Fahrt und Mittagsessen 3,25 DM. Anmeldungen unter gleichzeitiger Einzahlung des Betrages bis zum 20. Mai bei Drogerie Krüger, Altona, Keplerstraße 7; H. Prenzlin, Altona, Biernatzkistraße 32 II; G. Goerz, Altona, Elbchaussee Nr. 15.

 

Kreisgruppenversammlungen

Gumbinnen: Sonnabend, 18. Mai, 19 Uhr, bei Bohl, Hamburg 21, Mozartstraße 27. Rücksprache über Bielefeldfahrt. Anmeldungen werden schon jetzt entgegengenommen.

 

Unsere Jugend trifft sich

Altona: Jugendgruppe: Jeden Mittwoch, 19.30 bis 21.30 im Jugendheim Altona, Bahrenfelder Straße 131, Hof. — Kindergruppe: Heimabend jeden Donnerstag um 16 Uhr im Jugendheim Altona, Bahrenfelder Straße 131, Hof.

 

Barmbek: Jugendgruppe: Heimabend jeden Donnerstag von 18.30 bis 20.30 Uhr im Jugendheim, Wittenkamp 17a.

 

Eimsbüttel: Kindergruppe: Heimabend jeden Dienstag ab 16 Uhr im Heim der offenen Tür, Hamburg 13, Bundesstraße 101.

 

Eppendorf: Jungen und Mädel zwischen 8 und 13 Jahren jeden Mittwoch von 17 bis 18.30 Uhr im Gorch-Fock-Heim, Loogestraße 21. — Blockflötengruppe von 18.30 bis 19 Uhr. — Jungen und Mädel ab 14 Jahren von 19 bis 21 Uhr im gleichen Heim.

 

Fuhlsbüttel: Kindergruppe: Jeden Montag von 17.30 bis 19.30 Uhr in der Schule Ratsmühlendamm.

 

Harburg-Wilhelmsburg: Jugendgruppe: Heimabend alle vierzehn Tage am Mittwoch ab 19.30 Uhr im Jugendheim Winsener Straße, nächstes Treffen am 22. Mai sowie alle vierzehn Tage im Gymnastiksaal der Schule Eissendorfer Straße 26, nächstes Treffen am Donnerstag, 16 Mai, um 19.30 Uhr. — Kindergruppe: Jeden Freitag von 16 bis 18 Uhr in der Schule Eissendorfer Straße 26

 

Wandsbek: Jugendgruppe: Heimabend alle vierzehn Tage am Sonnabend um 17 Uhr in der Schule Bovestraße 12 (Baracke auf dem Hof). Nächstes Treffen am 11. Mai.

 

Wallfahrt der ostvertriebenen Deutschen am Sonntag, dem 26. Mai, zur Mutter der Armen in Hamburg-Billstedt. Beginn 10.30 Uhr.

 

SCHLESWIG-HOLSTEIN

Vorsitzender der Landesgruppe Schleswig-Holstein: Fritz Schröter, Kiel, Holstenstraße 46 II

 

Lübeck. Zu dem Bundestreffen nach Bochum werden die Landsleute aus Lübeck mit einem Bus fahren. Abfahrt Freitag, 17. Mai, 6 Uhr, vom Haus Deutscher Osten. Rückkehr Montag, den 20. Mai, abends. Da noch einige Plätze im Bus zur Verfügung stehen, werden diejenigen Landsleute, die an dem Bundestreffen teilnehmen wollen, gebeten, ihre Anmeldung umgehend auf der Geschäftsstelle, Hüxtertor-Allee 2, vorzunehmen. — Die Monatsversammlung der Heimatkreisgruppen Königsberg-Stadt und Fischhausen, die termingemäß am 7. Mai stattfinden sollte, fällt mit Rücksicht auf das Bundestreffen aus. — Die, ostpreußischen Hausfrauen werden sich am Dienstag, 14. Mai, 15 Uhr, im Haus Deutscher Osten zu einem gemütlichen Hausfrauen-Nachmittag versammeln. — Am Sonntag, 12. Mai, veranstaltet die Frauengruppe eine Busfahrt nach Kiel-Laboe. Fahrpreis pro Person 6,60 DM einschließlich Beförderungssteuer. Abfahrt von Lübeck, Holstentorplatz 4, um 8 Uhr. Fahrtteilnehmer wollen sich umgehend auf der Geschäftsstelle, Hüxtertor-Allee 2, unter Einzahlung des Fahrpreises melden. — Die Arbeitsgemeinschaft der Memelkreise lädt ihre Mitglieder zu einem Heimatabend am 21. Mai, 20 Uhr, in das Haus Deutscher Osten ein.

 

Ahrensburg. Der Heimatverein der Ost- und Westpreußen hat in der vergangenen Zeit besonderen Wert auf kulturelle Veranstaltungen gelegt. Er wollte damit bei den Landsleuten die Erinnerung an die Heimat wachhalten und der einheimischen Bevölkerung eine Vorstellung von ostpreußischer Geschichte und Kultur geben. Die Beteiligung an den bisherigen Veranstaltungen ist sehr gut gewesen. Auch der Ostpreußenchor hat durch seine Mitwirkung bei geselligen Veranstaltungen das Liedgut der Heimat der eingesessenen Bevölkerung näherbringen können. Alle Landsleute und Gäste werden auch für die Zukunft um rege Beteiligung an den Veranstaltungen des Heimatvereins gebeten.

 

NIEDERSACHSEN

Vorsitzender der Landesgruppe Niedersachsen: Arnold Woelke, Göttingen, Keplerstraße 26, Telefon 2 47 01; Geschäftsstelle: Hannover, Humboldtstraße 21/22 (Hofgebäude). Telefon 1 32 21. Postscheckkonto: Hannover 1238 00.

 

Unser Bundestreffen

Im Gegensatz zu den Angaben auf den Plakaten, die auf allen Bahnhöfen in Niedersachsen ausgehängt werden sollen, wird nicht nur am 19. Mai ein Sonderwagen ab Hannover, sondern auch am 18. Mai dem D 106, der planmäßig um 0.15 Uhr in Hannover abfährt, angehängt. Der Fahrpreis ab Hannover einschließlich D-Zugzuschlag beträgt DM 20,-- für Hin- und Rückfahrt. Es empfiehlt sich, den Vertriebenenausweis bei der Lösung der Fahrkarte für die Benutzung des Sonderwagens mitzunehmen.

 

Der D 106 fährt um 0.35 Uhr ab Wunstorf, Fahrpreis DM 18,--

D 106 fährt um 0.55 Uhr ab Stadthagen, Fahrpreis DM 17,—

D 106 fährt um 1.08 Uhr ab Bückeburg, Fahrpreis 16,— DM

 

Auf diesen Stationen kann zugestiegen werden und der Sonderwagen nach Lösung der Fahrkarte zu dem oben angegebenen ermäßigten Fahrpreise benutzt werden.

 

Teilnehmer, die ab Hannover fahren wollen, werden gebeten, über ihre Ortsgruppe der Landesgruppe unter Angabe des Reisetages, an welchem der Sonderwagen von ihnen benutzt werden wird, bis zum 14. Mai Mitteilung zu machen.

 

Hannover. Am 14. Mai, ab 19.30 Uhr in der Schloßwende eine Maifeier der Kreisgruppe.

 

Hameln/Weser. Bei der Jahreshauptversammlung wurde der Vorstand in folgender Zusammensetzung gewählt: 1. Vorsitzender Lothar v. Corvin-Wiersbitzki; 2. Vorsitzender Max Dannowski; Kassenwart Schmidt; Frauengruppe Hanna Poletschny; Jugendgruppe Klaus Bollmann. — Allen Landsleuten wird nunmehr durch Betreuerinnen bzw. durch die Post ein Vierteljahrs-Programm der Veranstaltungen der Gruppe zugestellt werden. Die Landsleute werden gebeten, auf die Bekanntmachungen im Aushängekasten im Eingang zum Hotel zur Börse, Osterstraße, zu achten.

 

Burgdorf. Wie in allen Jahren versammelten sich die Landsleute am 1. Mai zum Frühspaziergang, unter Führung von August Kendelbacher ging es durch das „Dachtmisser Holz" über den „Großen Stern" nach „Pisewitts Ruh". Hier wurden die Wandernden von den älteren Landsleuten erwartet: gemeinsam wurden Frühlingslieder gesungen. Der von der Hülptingser Jugend aufgepflanzte riesige Maibaum erinnerte an einen auch in unserer Heimat üblichen Brauch.

 

Braunschweig. Landsleute, die an dem Bundestreffen in Bochum am 19. Mai teilnehmen wollen, werden gebeten, sich an die Geschäftsstelle, Altewiekring 20, Block E, I. Stock, zu wenden. Dort wird Auskunft über Abfahrtzeiten, Fahrtkosten und Fahrpreisermäßigung für eine geplante gemeinsame Fahrt gegeben.

 

Schöningen. Die ständig zunehmende Gruppe veranstaltete einen Heimatabend mit Lichtbildern aus dem deutschen Osten. Viele anwesende Landsleute erkannten auf den Bildern ihr Haus. Der 1. Vorsitzende, Huntrieser, kündigte einen Lichtbilderabend für die Tage nach Pfingsten an.

 

Osnabrück. Anmeldungen für die Busfahrt zum Bundestreffen in Bochum am 19. Mai sofort erbeten bei Landsmann Bortz. — Auf der letzten Mitgliederversammlung dankte der Ehrenvorsitzende, Matz, dem Rektor i. R. Bruno Doerk für die Durchführung der Ostpreußischen Woche in der Martin-Luther-Schule (Teutoburger Schule) im vergangenen Monat. Die Veranstaltungen in dieser Woche hätten nicht nur die Schüler und Eltern, sondern die gesamte Bevölkerung angesprochen und das Verständnis für den deutschen Osten, seine Kultur und Geschichte vertieft. Landsmann Witte erläuterte die neuen Bestimmungen des Lastenausgleichs. Ratsherr Krämer sprach über die Arbeit im Rat der Stadt. Auf Vorschlag des 1. Vors.. Hinz, wurden Helfer für die Betreuung der vierzehn Aussiedlerfamilien gewonnen, die in der letzten Zeit aus der Heimat nach Osnabrück gekommen sind.

 

 

Westerstede. Auf dem Heimatabend am Sonnabend, dem 11. Mai, 20 Uhr, im Hotel Busch in Westerstede werden zwei Filme von Danzig und Königsberg gezeigt werden. Die Tanzgruppe Bad Zwischenahn, Leitung Fräulein Schirrmacher, und die Hauskapelle, Leitung Herr Dudeck, werden die Anwesenden durch ihre Darbietungen erfreuen.

 

NORDRHEIN WESTFALEN

Vorsitzender der Landesgruppe Nordrhein-Westfalen: Erich Grimoni. (22a) Düsseldorf 10, Ans Schein 14. Telefon 6 24 14.

 

Aachen. Am 19. Mai wird ein Sonderbus von Aachen zum Bundestreffen nach Bochum fahren. Abfahrt um 6 Uhr ab Aachen, Kaiserplatz. Fahrpreis für Hin- und Rückfahrt 7.50 DM. Meldungen erbeten an die Geschäftsstelle. Kurfürstenstraße 27: Meldeschluss ist der 12 Mai. Bezahlung des Fahrpreises bis zum gleichen Termin erbeten. Auch Landsleute aus der Umgebung von Aachen haben die Möglichkeit zur Mitfahrt.

 

Recklinghausen. Da Bochum dicht bei Recklinghausen liegt, kann jeder Landsmann mit der Straßenbahn zum Bundestreffen fahren. Von einer gemeinsamen Omnibusfahrt wird abgesehen, wie der Vorsitzende der Kreisgruppe, A. König, auf dem letzten Heimatabend im Saale Henning bekanntgab. Die Jugendgruppe hatte den Abend gestaltet. Eine Laienspielschar und zwei Tanzgruppen hielten die Besucher drei Stunden lang in Stimmung.

 

Warendorf. Zum Bundestreffen in Bochum am 19. Mai soll ein Bus aus dem Kreis Warendorf fahren. Die gemeinsame Fahrt kann aber nur durchgeführt werden, wenn sich genügend Teilnehmer melden. Anmeldungen schnellstens erbeten bei dem Vorsitzenden der Kreisgruppe, Oberrentmeister Dohnke, Landgestüt Warendorf.

 

Paderborn. Landsleute, die an der Busfahrt zum Bundestreffen in Bochum am 19. Mai teilnehmen wollen, werden gebeten, sich bis zum 13. Mai bei der Geschäftsstelle des BvD, Pipinstraße oder bei Landsmann Bruno Hanke Neuhäuser Str., zu melden. Abfahrt 6.30 Uhr, Westerntor. Hin- und Rückfahrt 6,-- DM.

 

Kaldenkirchen. Zum Bundestreffen in Bochum am 19. Mai ist eine Fahrt mit Sonderbus von Kaldenkirchen aus geplant. Meldungen schnellstens erbeten an Walter Boeck, Schulstraße 21.

 

HESSEN

Vorsitzender der Landesgruppe Hessen: Konrad Opitz, Gießen, Grünberger Straße 144

 

Gießen. Zum Bundestreffen in Bochum am 19. Mai ist eine Fahrt mit Sonderbus ab Gießen geplant. Der Fahrpreis wird 15.-- DM für die Hin- und Rückfahrt betragen. Abfahrtszeit: Gießen am 19. Mai ab 4.30 Uhr; Wetzlar 4.50 Uhr; Ehringhausen 5 Uhr; Katzenfurt 5.05 Uhr; Sinn 5.10 Uhr: Herborn 5.20 Uhr; Burg 5.25 Uhr; Dillenhurg 5 35 Uhr; Haiger 5 45 Uhr; Allendorf 5.50 Uhr; Wilmsdorf 6.15 Uhr; Ankunft in Bochum etwa 9 Uhr. Vorauszahlung des Fahrgeldes erbeten auf das Postscheckkonto Nr. 1743 25 Frankfurt, für Arthur Legal, Gießen. Anmeldungen spätestens bis 12. Mai erbeten Die örtlichen Gruppen werden gebeten, ihre Anmeldungen nach Möglichkeit gesammelt weiterzugeben.

 

Rest der Seite: Wir hören Rundfunk

 

Seite 14   Wir gratulieren …

zum 94. Geburtstag

am 18. Mai 1957, Fräulein Ida Kurre, aus Tilsit, Stiftstr. Nr. 10c, jetzt bei ihrer ehemaligen Stütze, Frau Ida Ohlert, geb. Brandtstädter, in Gewersdorf NE.

 

zum 91. Geburtstag

am 13. Mai 1957, Eisenbahn-Oberschaffner i. R. Johann Riedel, aus Osterode, Kaiserstr. 21, jetzt bei seiner Tochter Maria Senske in Gronau, Westfalen, Ochtruper Straße 121.

 

zum 90. Geburtstag

(ohne Datum) Landsmann Franz Schwark, bis zur Vertreibung Bauer in Launau, Kreis Heilsberg, jetzt in Bad Imnau, Hohenzollern. Bürgermeister Deutschle überreichte dem Jubilar mit den Glückwünschen des Ministerpräsidenten von Baden-Württemberg einen prächtigen Geschenkkorb. Trotz seiner altersbedingten Gehbehinderung sieht man Landsmann Schwark täglich beim Gottesdienst in der Pfarrkirche von Bad Imnau.

 

am 12. Mai 1957, Frau Amalie Wittke, geb. Perlbach, aus Groß-Ottenhagen bei Königsberg, jetzt in Hamwarde, Kreis Lauenburg, bei ihrem ältesten Sohn Hans. Sie wird ihren Geburtstag im Beisein ihrer Kinder, Enkel und Urenkel feiern.

 

am 17. Mai 1957, Herrn Adolf Kosmack. 1908 kam er zum Remonteamt Liesken bei Bartenstein. 1913 richtete er in Wendehnen, Kreis Rastenburg, als Administrator und Kgl. Oberamtmann ein Remonteamt ein, zu dem 4000 Morgen Landwirtschaft gehörten. Nach der Auflösung der Remonteämter im Jahres 1922 wurde Wendehnen Versuchsgut der Kalkstickstoffwerke Piesteritz K. wurde nun Direktor von Stickstoff-Land-Wendehnen. 1928 verließ K. Wendehnen wegen schwerer Erkrankung seiner Frau. Heute lebt K. bei seinem Sohn, Landwirtschaftsrat a. D. Dr. Kurt Kosmack in Herstelle, Oberweser, Post Beverungen, Woldweg 172. Er macht jeden Tag noch Spaziergänge durch den schönen Wald an der Weser.

 

am 18. Mai 1957, Seilermeister Kowalewski, aus Lyck, jetzt in Hohenlimburg, Obere Hackenei 8, in der Nähe seines Sohnes, Studienrat Schmieder (meine Bem. viell. Stiefsohn oder Namensänderung?) den der rüstige Jubilar häufig besucht. Er beteiligt sich auch an den Treffen der Kreisgruppe Lyck, die ihm herzlich gratuliert.

 

am 20. Mai 1957, Landsmann Johannes Berger, aus Braunsberg, jetzt in Elmshorn, Katharinenstraße 2. Die Familie Berger ist salzburgischen Ursprungs. Der Vater des Jubilars besaß in Königsberg auf dem Steindamm eine Gerberei und Lederhandlung. 1896 machte sich der Sohn in Braunsberg selbständig. Er übernahm in der Bahnhofstraße eine im Wesentlichen auf Handbetrieb eingestellte Gerberei. Durch großen Fleiß und Sachkenntnis konnte Landsmann Johannes Berger diesen Betrieb zu einem weit bekannten Unternehmen ausbauen, das alle Krisenzeiten erfolgreich überstand und durch zwei weitere Tochterfabriken im Reich ergänzt wurde. Übriggeblieben ist nach dem Zusammenbruch von 1945 eine Bekleidungsfabrik in Elmshorn, Holstein, die der jetzt neunzigjährige Begründer mit seinem Enkel, Landsmann Hill, tatkräftig leitet. Erholung sucht der echte Ostpreuße, dessen Wahlspruch ist: „Allen Gewalten zum Trotz sich erhalten … ", im Gebirge. In Berchtesgaden in der Gern verlebt er in geistiger und körperlicher Frische in seinem Gernhäusel den 90. Geburtstag.

 

zum 89. Geburtstag

am 15. Mai 1957, Frau Lina Jokußies, geb. Meding, aus Ischdaggen, Kreis Gumbinnen. Sie lebt seit 1951 im Altersheim Philippsthal, Werra, über Bad Hersfeld. In geistiger Regsamkeit nimmt sie lebhaften Anteil am Weltgeschehen.

 

zum 86. Geburtstag

am 1. Mai 1957, Frau Elise Brockmann, aus Maxkeim, Kreis Bartenstein, jetzt in Bad Tölz, Oberbayern, Gaissacher Str. 7 ¼ .

 

am 5. Mai 1957, Frau Emma Eigenfeld, aus Gr.-Friedrichsdorf, Kreis Elchniederung, jetzt in Berlin-Tegel, Gorkistr. 86.

 

am 5. Mai 1957, Frau Marie Plogschties, geb. Anderson, aus Königsberg, Sackheimer Mtittelstraße, jetzt bei ihrem jüngsten Sohn Heinz in Sange, Kreis Olpe, Westfalen, über Finnentrop (21b).

 

am 10. Mai 1957, Landsmann Karl Kaminski, aus Wehlau, Neustadt 18a, jetzt in Oldenburg, Holstein, Bahnhofstr. 4. Die landsmannschaftliche Gruppe gratuliert herzlich.

 

zum 85. Geburtstag

am 3. Mai 1957, Frau Baumgart, geb. Wenzel, aus Stigehnen, jetzt bei ihrer Schwiegertochter Irma Baumgart in Münchehof, Harz, Nr. 95, über Seesen. Ihr einziger Stiefsohn Alfred ist gefallen.

 

am 6. Mai 1957, Frau Anna Bertschaft, Witwe des Schlossermeisters und Hausbesitzers Robert Bertschat, aus Tilsit, Oberst-Hoffmann-Straße 7, jetzt bei ihrer Tochter, Witwe Hildegard Gruber, Düsseldorf-Eller, Neustädter Weg 7.

 

am 6. Mai 1957, Frau Maria Lihs, aus Rastenburg, Königsberger Str. 13, jetzt bei ihrer Tochter Gertrud in Itzehoe, Feldschmiede 44.

 

am 10. Mai 1957, Landsmann Ferdinand Lehmann. Bis zum Jahr 1934 wirkte er 28 Jahre als Gast- und Landwirt in Parösken, später lebte er bis zu der Vertreibung in Finken, Kreis Pr.-Eylau. Jetzt hat er in Flarup über Süderbrarup, Holstein, seinen Wohnsitz. Die Landsleute wünschen ihm einen geruhsamen Lebensabend.

 

zum 84. Geburtstag

am 14. Mai 1957, Frau Margarete Kasemir, geb. Herrmann, aus Allenstein, Mozartstr. 12, jetzt bei ihrem Sohn Walter in Kasseedorf über Eutin, Kreis Oldenburg.

 

am 14. Mai 1957, Hauptlehrer i. R Karl Beyrau, aus Gr.-Waltersdorf, Kreis Gumbinnen, zuletzt Königsberg - Metgethen. Anschrift: Kirchheimbolanden, Stresemannstr. (Rheinland-Pfalz).

 

am 15. Mai 1957, Frau Rosalie Bergmann, aus Königsberg, jetzt in Flensburg, Dorotheenstraße 24.

 

zum 83. Geburtstag

am 12. Mai 1957, Bauer Richard Gerlach, aus Hermsdorf bei Zinten, jetzt bei seinem Neffen Gerhard Gerlach in Mundelsheim a. N.. Württemberg.

 

zum 82. Geburtstag

am 10. Mai 1957, Frau Martha Müller, aus Königsberg, Schillerstr. 17, jetzt bei ihrer Tochter Eva Tannszus in Wuppertal-Elberfeld, Morianstr. 3.

 

am 11. Mai 1957, Frau Amalie Spitz, geb. Juppien, aus Pillau, Strandstr. 1, jetzt bei ihrer Tochter Margarete Röhl in Meersburg am Bodensee, Steigstr. 10.

 

zum 81. Geburtstag

am 5. Mai 1957, Witwe Clara Meschut, geb. Maaß, aus Königsberg, jetzt bei ihrer Tochter Gretel Hellwig in Hannover, Möckernstr. 15 Sie kam erst 1947 aus Königsberg, wo ihr Ehemann 1945 verstorben ist. Ihr Sohn Fred ist verschollen.

 

zum 80. Geburtstag

am 1. Mai 1957, Bäuerin Marie Mrowka, aus Blumental, Kreis Lyck, jetzt in Brunnstein bei Langenholtensen, Kreis Northeim, bei ihrer Tochter Herta Sparka.

 

am 4. Mai 1957, Frau Magda Bieber, aus Drigelsdorf und Königsberg, jetzt in der sowjetisch besetzten Zone. Sie ist durch Landsmann Alfred Bieber, Rendsburg, Kampenweg 7, zu erreichen.

 

am 7. Mai 1957, Witwe Berta Schlösser, geb. Werner, aus Königsberg, Weberstr. 2, jetzt in Bremen, Regensburger Straße 4.

 

am 8. Mai 1957, Witwe Auguste Herrmann, aus Seegertswalde, Kreis Mohrungen Sie ist durch ihre Tochter, Frau Olga Schmidt, Lippe über Burbach, Kreis Siegen, zu erreichen. Ihr Ehemann starb bei der Ausweisung durch die Polen im November 1945. Ihre vier Kinder sind am Leben.

 

am 9. Mai 1957, Töpfermeister Paul Skibba, aus Uderwangen, Kreis Pr.-Eylau, jetzt mit seiner Frau bei seinem Sohn und seinen Töchtern in Berlin-Frohnau, Welfenallee 1/3.

 

am 12. Mai 1957, Vorschlosser Ernst Schaak, aus Königsberg, Vogelstr. 32, jetzt in Hamburg-Langenfelde, Brunekhorstweg 9.

 

am 13. Mai 1957, Frau Else Adamy, geb. Hermenau, aus Pillau, Witwe des Amtsgerichtsrats Karl Adamy. Sie lebt jetzt bei ihrer Tochter Gertrud in Salzgitter-Bad, Hasenspringweg 67.

 

am 13. Mai 1957, Kaufmann Eduard Jahn, aus Neukuhren, jetzt mit seiner Ehefrau Wilhelmine Jahn, geb. Skowick, die am 27. Mai 1957, ihren 70. Geburtstag begeht, in Bad Oeynhausen, Wilhelm-Rottwilm-Str. 13.

 

am 14. Mai 1957, Frau Wilhelmine Berger, geb. Kutschinski, aus Struben, Kreis Neidenburg, jetzt bei ihrer jüngsten Tochter in Damme, Oldenburg.

 

am 15. Mai 1957, Witwe Therese Schoen, geb. März, aus Paterswalde (Kolonie Allenberg), Kreis Wehlau, jetzt in Schweinsberg, Kreis Marburg, Lahn. Ihren Geburtstag wird sie bei ihrer Tochter Ella Kasimir, Goslar, Breite Straße 100, feiern.

 

am 16. Mai 1957, Frau Charlotte Kelch, aus Fließdorf, jetzt in Debstedt, Kreis Wesermünde.

 

am 19. Mai 1957, Landgerichtsrat i. R. Paul Besmöhn, aus Königsberg, Albrechtstraße 13, jetzt mit seiner Ehefrau in Unteruhlingen am Bodensee.

 

zum 75. Geburtstag

am 25. April 1957, Landsmann Curt Elmenthaler, ehemals Holzkaufmann und Sägewerksbesitzer bzw. -verwalter in Brödienen, Peitschendorf und Sensburg. Er lebt heute in der sowjetisch besetzten Zone und ist durch Wilhelm Slopianka, (23) Papenburg, Ems, Hermann-Lange-Straße 20, zu erreichen.

 

am 2. Mai 1957, Frau Elisabeth Kaul, geb. Scheerenberger, aus Bilden, Kreis Schloßberg, jetzt in Hamburg-Harburg, Große Str. 121.

 

am 4. Mai 1957, Frau Helene Kallweit, aus Interhurg, jetzt in Lüneburg, Königsberqer Straße 56. Ihr Sohn Walter wohnt am gleichen Ort.

 

am 7. Mai 1957, Frau Marie Kleinewalter, aus Lyck, Bismarckstr. 7, jetzt bei ihrer ältesten Tochter und ihrem Schwiegersohn, Dr. Hans Blank in Hamburg-Rahlstedt, Kohövestr. 7.

 

am 8. Mai 1957, Kriminal-Obersekretär i. R. Franz Fischer, aus Ragnit, jetzt in der sowjetisch besetzten Zone. Er ist durch seinen Bruder Paul Fischer, (21a) Bielefeld-Heepen, Muerfeldstr. 444, zu erreichen.

 

am 11. Mai 1957, Frau Clara Alshudt, geb. Fahlke, aus Königsberg, Briesener Straße 31, jetzt in Hannover, Rotkäppchenweg 31.

 

am 12. Mai 1957, Frau Gertrud Beister, aus Königsberg, Unterlaak 7, jetzt mit ihren Töchtern Hertha und Elli in Düsseldorf, Aachener Straße 12.

 

am 12. Mai 1957, Frau Johanne Weinreich, geb. Groneberg, aus Rauterskirch, Kreis Elchniederung, jetzt bei ihrem Sohn Fritz in Hamburg-Wilhelmsburg, Rüdemannweg 5.

 

am 13. Mai 1957, Justizinspektor i. R. Robert Eisermann, ehemals Amtsgericht Königsberg, jetzt in Bielefeld, Westfalen, Schäferstr. 31.

 

am 13. Mai 1957, Kriegerwitwe Martha Schröder, aus Pr.-Eylau, jetzt in Aschwarden-Hassel, Kreis Osterholz.

 

am 17. Mai 1957, Baurat a. D. Heinrich Temming, von 1914 bis 1933 Stadtbaumeister in Stallupönen. Er ist durch Rechtsanwalt und Notar Heinrich Temming, Rheine i. W., Poststr. 21, zu erreichen.

 

Ehrungen für den hundertjährigen Gottfried Siedler

In unserer letzten Ausgabe berichteten wir über den Geburtstagsflug des in Bergheim, Kreis Waldeck, wohnenden, hundertjährigen Landsmann Gottfried Siedler. Den Lebenslauf dieses rüstigen Bauern und Fischers — er stammt aus dem samländischen Ort Gr.-Heydekrug am Frischen Haff — schilderte ein Bericht in Folge 16.

 

Zu seinem hundertsten Geburtstag am 25. April 1957 waren die drei Töchter und der Sohn mit ihren Familien gekommen; viele Enkel und Urenkel hatten somit das unvergessliche Erlebnis, Zeugen des Ehrentages ihres Ahns zu sein. Am frühen Morgen erfreuten zwei Sänger aus Bergheim, die ein Trompeter auf seinem Instrument begleitete, ihren verehrten Landsmann durch den Gesang der Lieder „Lobe den Herren ….“ „Nun danket alle Gott …“ Damit wurde der Reigen der Gratulanten eröffnet. Dauernd trafen Gratulationen und Telegramme ein. Bundespräsident Professor Heuss sandte sein Bild mit persönlicher Widmung und ein Geldgeschenk. Die Evangelische Landeskirche von Kurhessen und Waldeck hatte schriftlich gratuliert. Für die örtliche Gruppe unserer Landsmannschaft übermittelte der Vorsitzende Emil Klapput herzliche Glückwünsche. Bürgermeister Böttcher, aus Bergheim sprach namens der Gemeinde Bergheim und Landrat Dr. Hanke übergab ein Schreiben des hessischen Ministerpräsidenten; beide Gratulanten überreichten ebenfalls Geldgeschenke. Am Vormittag hielt Dekan Rebermann im Hause des Jubilars eine Andacht. Die Ehrungen, so schien es, wollten kein Ende nehmen. Am Abend sangen und spielten der Männergesangverein des Dorfes und der Posaunenchor der Freien Evangelischen Gemeinde.

 

Die schönste Überraschung aber war der einstündige Flug am Tage nach dem Geburtstag. Als der Hundertjährige in Kassel aus dem Sportflugzeug stieg, staunten die Leute nicht wenig über seinen Unternehmungsgeist. Ihm standen Tränen der Freude in den Augen, als er sich bei dem Flieger Rolf Gernert bedankte. F. H.

 

Festfreude um Oskar Laudon

Sein Lebenswerk war nicht vergeblich

Die Ostpreußenstube im Berliner Haus der Heimat hat nun schon ihre Tradition. Feierstunden im engsten Kreis gibt dieser liebevoll ausgestattete Raum eine ganz besondere Atmosphäre. Sie herrschte auch an dem Abend, an dem die Landsmannschaft unseren Oskar Laudon eingeladen hatte.

 

Vorangegangen war, am 22. April 1957, die Geburtstagsfeier des achtzigjährigen ehemaligen Bürgermeisters von Angerburg in seiner Berliner Wohnung, und schon das war ein ostpreußischer Festtag ersten Ranges gewesen. Zu den zahlreichen persönlichen Gratulanten zählten zwei ostpreußische Regierungspräsidenten, Bahrfeldt und Dr. Hoffmann, Königsbergs einstiger Oberbürgermeister Dr. Lohmeyer, Landrat Neumann-Pr.-Eylau. Der Kreistag des Angerburger Patenkreises Rotenburg hatte seinen Oberkreisdirektor Janßen entsandt, Berliner Behördenvertreter und der Vorstand der Landsmannschaft erschienen, Glückwunschtelegramme und Briefe, darunter die des Bundesvorstandes und des Sprechers der Landsmannschaft, Dr. Gille, häuften sich.

 

Und nun also traf man sich noch einmal im engsten Kreis. Herzliche, dankbare launige Worte wurden an das Geburtstagskind und seine strahlende, quicklebendige Gattin gerichtet. Oskar Laudon erzählte von seinem Lebenswerk, das wir in einer der letzten Folgen unseres Blattes bereits gewürdigt haben. Obwohl das alles über zwanzig Jahre zurückliegt, war es wie ein Bericht mitten aus aktivem Schaffen heraus, so als seien auch die damals nicht mehr in die Tat umgesetzten Pläne des Angerburger Bürgermeisters nicht aufgehoben, sondern nur aufgeschoben. Und ist es denn nicht auch so? Von dem Mann, der trotz kürzlich überstandener, schwerster Operation wie ein Sechziger wirkt, geht Sicherheit und Vertrauen aus und die Gewissheit, dass alles, was je in und für Ostpreußen geleistet wurde, nicht vergeblich war.

 

Diamantene Hochzeit

Postinspektor i. R. Oskar Haack und Frau Gutti Haack, geb. Nebelung, aus Königsborg, Kaiserstr. 28a, jetzt in Minden, Königsstr 55, begingen am 27. April 1957, das Fest der Diamantenen Hochzeit. Der Jubilar ist am 02.09.1868 in Danzig, die Jubilarin am 27.04.1874 in Barby a. E., geboren. Die Eheschließung fand in der Kirche zu Barby statt.

 

Oskar Haack genügte seiner Militärdienstpflicht als Einjährig-Freiwilliger beim Fußartillerie-Regiment I v. Linger in Königsberg. Bis zu seiner Versetzung in den Ruhestand tat er als Postinspektor auf dem Bahnpostamt Königsberg Dienst. Der Jubilar ist ein Sohn des Königsberger Komponisten und Musikdirigenten Carl Haack, der mit seinen Kompositionen, namentlich mit seinem Rheinländer „Die lustigen Königsberger Handelsfrauen", sich auch über Ostpreußen hinaus einen Namen gemacht hat. Der Text des auch heute noch beliebten Rheinländers lautet:

 

Peterzilg onn Koppsaloat,

witte Rewe onn Spinnoat

ei Kuhlbeersch Herrschaft,

Broadzand, Botterfisch,

Honnigbeere onn grote Schierwisch.

Plume, Plume, wat guts Plume, Plüm.

Schön Waschseep, forts wie Parfüm.

Beerkirsche, Gurke, Blaubeere blau,

Neegnoadel, Senkel witt onn grau.

 

Hoalt Stint, hoalt Stint, hoalt Stint,

so lang wie welke sind.

Grote Appelsine wie gemoale.

schmucke rode Äppel, Topp onn Schoale.

 

Goldene Hochzeit

Oberlokomotivführer Gustav Rechenberg und seine Ehefrau Anna Rechenberg, geb. Günther, aus Insterburg, Jordanstr. 6, jetzt in Berlin NW 87, Sickinger Str. 1, feierten am 7. Mai 1957, ihre Goldene Hochzeit. Die Berliner Gruppe gratuliert herzlich.

 

Das Ehepaar August Metheuszik und Frau Maria Metheuszik, geb. Michalzik, aus Borszemmen, Kreis Lyck, beging am 10. Mai 1957, das Fest der Goldenen Hochzeit. Anschrift: Todendorf über Trittau, Kreis Stormarn, Bezirk Hamburg.

 

Am 14. Mai 1957, begehen die Eheleute Paul Grochowski und Frau Emilie Grochowski, geb. Bartikowski, aus Soldau, Gartenstr. 1, jetzt in Bünde, Westfalen, Schillerstr. 14, das Fest der Goldenen Hochzeit. Der heute achtzigjährige Jubilar hatte im Jahre 1901 in Soldau eine Gärtnerei eröffnet, die er zusammen mit seiner Ehefrau trotz 20-jähriger polnischer Besetzung zu einem guten Unternehmen entwickelte.

 

Schuhmachermeister Hermann Eisenblätter, aus Liebemühl, Kreis Osterode, Hauptstr. 5 und seine Ehefrau Marie Eisenblätter, geb. Bosnickel, feiern am 17. Mai 1957, das Fest der Goldenen Hochzeit. Das Ehepaar wohnt in Helvesiek 49, Kreis Rotenburg, Hannover.

 

Prüfungen

Gerhard Stadtaus, geboren am 13. Februar 1936 in Pronitten, Kreis Labiau, Neffe und Pflegesohn des letzten Postvorstehers in Ludwigsort, Kreis Heiligenbeil, Landsmann Walter Buchholz, jetzt Postsekretär a. D., Aschaffenburg, Bayernstraße 25, hat an der Staatsbauschule in Darmstadt das Examen zum Hochbau-Ingenieur bestanden.

 

Werner Thimm, Sohn des Landsmann Anton Thimm, aus Sauerbaum, Kreis Rößel, jetzt in Herbern, Westfalen, Kreis Lüdinghausen, Julius-Schwieter-Straße 11, bestand an der Pädagogischen Akademie in Münster sein erstes Lehrerexamen mit „gut".

 

Christa Adomeit, Tochter des Stadtinspektors Fritz Adomeit, aus Tisit, Moltkestr. 2b, jetzt in Düsseldorf, Bankstr. 71, hat ihre erste Lehrerprüfung an der Pädagogischen Akademie Wuppertal bestanden.

 

Herbert Schneider, Sohn des Malermeisters Artur Schneider, aus Wormditt. jetzt in Offenbach, Baden, Hans-Jacob-Str. 4, hat nach Absolvierung eines Semesters an der Badischen Malerfachschule in Lahr, Schwarzwald, vor der Prüfungskommission der Handwerkskammer Freiburg i. Br. seine Meisterprüfung im Malergewerbe bestanden.

 

Irmtraut Wirk, Tochter des 1944 gefallenen Bürgermeisters Ernst Wirk, aus Frauenburg, Kreis Braunsberg, hat am Seminar des Elisabethen-Stifts in Darmstadt ihr Staatsexamen als Kindergärtnerin und Hortnerin mit „gut" bestanden. Anschrift: Darmstadt, Ludwigstraße 14.

 

Ostpreußische Abiturienten in Bremen

Durch die Gruppe Bremen konnten in diesem Jahre Alberten an folgende Abiturienten ausgehändigt werden:

 

Werner Biermanski, Abendoberschule Bremen, Sohn des verschollenen Fuhrunternehmers Franz Biermanski aus Groß-Bertung, Kreis Allenstein, jetzt Bremen, Paschenburgstr. 20.

 

Reinhard Cunze, Oberschule Dechanatstraße, Sohn des gefallenen Majors Gerhard Cunze, aus Königsberg, Cranzer Allee 63, jetzt Bremen, Hauptmann-Böse-Weg 18.

 

Hartmut Deyda, Oberschule am Barkhof, Sohn des Handelsstudienrats Heinz Deyda, aus Halle, Saale, vormals Deutsch-Eylau und Hallweg, Kreis Angerapp, jetzt Bremen, Bohnenstr. 12

 

Hartmut Giesbrecht, Hermann-Böse-Schule, Sohn des Mittelschullehrers Giesbrecht, jetzt Bremen, Stader Str. 154.

 

Erhard Kallweit, Oberschule am Barkhof, Sohn des Sägewerksbesitzers Erwin Kallweit, aus Rautersdorf, Kreis Elchniederung, jetzt Bremen-Osterholz, Beim Bohnenhof 44.

 

Eckhart Normann, Oberschule am Barkhof, Sohn des Baurats Karl Normann, aus Ebenrode, Turmstraße 3, jetzt Bremen, Ottilie-Hoffmann-Straße 42.

 

Frank Paczynski, Oberschule am Barkhof, Sohn des Handelsstudienrats Siegfried Paczynski, aus Königsberg, Kaiserstr 31, jetzt Bremen-Horn, Herzogenkamp 28.

 

Joachim Rastemborski, Abendoberschule Bremen, Sohn des Justizoberinspektors Erich Rastemborski aus Königsberg, Sackheimer Kirchenstr. 13, jetzt Bremen, Berliner Straße 51.

 

Eberhard Schulz, Oberschule Hamburger Straße, Sohn des Studienrats Siegfried Schulz, aus Königsberg, jetzt Bremen, Ansgari-Kirchhof-Straße 8.

 

Gernot Skubski, Oberschule Hamburger Straße, Sohn des Finanzbeamten Erich Skubski, aus Arys, Lötzener Straße 11, jetzt Bremen, Stuhrer Str. 45.

 

Gerda Symanowski, Oberschule Karlstraße, Tochter des Pfarrers Siegfried Symanowski, aus Adlersdorf, Kreis Lötzen, jetzt Bremen-Hemelingen, Westerholzstraße 17.

 

Dietrich Toussaint, Oberschule Dechanatstraße, Sohn des Apothekers Werner Toussaint, aus Königsberg, Haydnstr. 10, jetzt Bremen, Steffensweg 7/9.

 

Hans-Georg Uhlig, Wirtschaftsoberschule. Bremen, Sohn des Bankbeamten Walter Uhlig, aus Königsberg, Hagenstr 10, jetzt Bremen, Emmastr. 224.

 

Günter Witting, Abendoberschule Bremen, Sohn des Landwirts Erich Witting, aus Markushof, Kreis Marienburg, jetzt Bremen, Bismarckstr. 100.

 

Martin Zirpel, Gerhard-Rohlfs-Schule Bremen-Vegesack, Sohn des als Major gefallenen Lehrers Otto Zirpel, aus Köniosberg, Hardenbergstr. 3, jetzt Bremen, Emmastr. 228.

 

Das Wiederaufleben dieses ostpreußischen Brauches hat bei den glücklichen Abiturienten und ihren Angehörigen viel Freude ausgelöst und zur Stärkung des Heimatgedankens beigetragen.

 

Seite 14   Zwee Mutterhänd. Von Toni Schawaller

Solang zwee Händ sich foole,

Zwee Mutterhänd far di,

Leewt ön de Welt, de koole,

Noch Mutlerleew on Trie.

 

Watt kann de Welt di moake?

Nuscht se di schoade kann;

Wenn Mutterooge woake,

Wer woagt sick an di ran?

 

Wenn Onglöck di begegent,

De Welt di schuldig sprook —

Wenn di de Mutter segent,

Wart Segen ut dem Floog.

 

Rest der Seite Rätsel-Ecke

 

Seite 15   Familienanzeigen

Die Todesstunde schlug zu früh, doch Gott der Herr bestimmte sie. Plötzlich und unerwartet entschlief am zweiten Osterfeiertag, mein innigst geliebter herzensguter Mann, unser lieber Bruder, Schwiegersohn, Schwager, Onkel und Großonkel, Albert Lehmann, geboren am 20.12.1904, gestorben am 22.04.1957. In tiefem Schmerz: Anny Lehmann, geb. Mohnke und alle Angehörigen. Wintermoor-Krankenhaus K7. Früher Braunsberg, Ostpreußen, Steinhaus

 

Ein sanfter Tod führte heute meinen lieben Mann, unseren guten Vater, Schwiegervater und Großvater, Franz Paukstat, nach kurzem schwerem Leiden vom irdischen ins ewige Leben. Er starb im 71. Lebensjahre, fern seiner so geliebten ostpreußischen Heimat. In stiller Trauer: Helene Paukstat, geb. Schulzig. Fritz Reisch und Frau Margarete Reisch, geb. Paukstat. Maedalene Paukstat. Hans Gierth oder Glerth (schlecht lesbar) und Frau Edith, geb. Paukstat. Siegfried Paukstat, im Osten vermisst. Bärbel und Friedhelm Reisch, als Enkelkinder. Staffel, den 14. April 1957. Früher Ammerau, Kreis Angerapp, Ostpreußen.

 

Am 2. Mai 1957 entschlief mein lieber Mann, unser lieber Vater, Schwieger- und Großvater, Willy Rohr, im 62. Lebensjahre. In stiller Trauer: Hulda Rohr, geb. Hahnke. Kinder und Enkelkinder. Pinneberg in Holstein, Generaloberst-Beck-Straße 7. Früher Vogelsang/Heiligenbeil

 

Am 29. April 1957 verstarb fern seiner geliebten Heimat nach langem, mit großer Geduld getragenem Leiden, kurz nach schwerer Operation, mein lieber unvergesslicher herzensguter Mann, Walter Gegenbein, früher Königsberg Pr., Kollegienplatz 1, im 50. Lebensjahre. In tiefer Trauer: Beate Gegenbein. Duisburg, In der Ruhrau 18 - 20

 

Am 17. April 1957 entschlief mein lieber Mann, Wilhelm Bejenat, im 74. Lebensjahre. Er folgte seinem am 16. Juni 1944 in Russland gefallenen letzten Sohn Bruno. In stiller Trauer: Minna Bejenat, Tilsit, Friedrichstraße 17, jetzt Rendsburg, Bugenhagenweg 50

 

In Liebe und Dankbarkeit gedenken wir unseres Sohnes und Bruders, Klaus Koblitz, geb. 29.07.1927 in Königsberg Pr., Schüler der Oberschule auf der Burg, am 27.11.1944 eingezogen zum Fla.-Bat. 31 (mot) Heiligenbeil; unserer Eltern, Schwieger- und Großeltern, Albert Koblitz; Johanne Koblitz, geb. Grönig, aus Königsberg Pr., Kolwstr. 13; und Theodor Demakowsky; Martha Demakowsky, geb. Fahlke, aus Königsberg Pr., Landhofmeisterstraße 8/9. Wer weiß etwas von ihnen? Helmuth Koblitz. Edith Koblitz, geb. Demakowsky und Peter Koblitz. Königsberg Pr., Hagenstraße 12, jetzt Hamburg 33, Schaudinnstwiete 3

 

In stillem Gedenken zum zweijährigen Todestag meines lieben Mannes und guten Vaters, des Schuhmachermeisters Richard Batschke. Helene Batschke, geb. Schotky und Kinder. Rendsburg, Holstein P.-H.-Eggers-Straße 9. Früher Barten, Kreis Rastenburg, Ostpreußen

 

Zum Gedenken. Am 14. Mai 1957 sind es zwölf Jahre, dass mein lieber unvergesslicher Mann und treusorgender Vater, Wachtmeister bei einer Flak.-Abt., Feldpostnummer 35 553, Willi Scheffler, geb. 18.04.1913, von uns gegangen ist. Er starb 1945 in Frankreich an Typhus. Wer war zuletzt mit ihm zusammen? Gleichzeitig gedenken wir unseres lieben Vaters und Großvaters, Otto Hinz, geb. 1892, 1945 in Ostpreußen verschollen. In stillem Gedenken im Namen aller Angehörigen: Margarete Scheffler, geb. Hinz. Ingrid Scheffler, Hofgeismar, Bez. Kassel, Bremer Straße 6, früher Königsberg Pr., Neuendorfer Straße 8. Anna Hinz, geb. Rosengart, früher Plackheim bei Friedland, Ostpreußen.

 

Zum einjährigen Gedächtnis. Es ist so schwer, wenn sich zwei liebe Augen schließen, die Hände ruhen, die stets so treu geschafft, und unsere Tränen still und leise fließen, ein gutes Herz wurd' zur Ruh gebracht. Wir gedenken unserer lieben guten treusorgenden Mutter, Schwiegermutter und liebes Omchen, Wilhelmine Puch, geb. Eichler, früher Weeskenhof, Kreis Pr.-Holland. Am 12. Mai 1956 haben wir sie auf dem Friedhof Reinbek-Hamburg zur letzten Ruhe geleitet. In treuem Gedenken: Geschwister Puch, Reinbek-Hamburg, Reinbeker Straße 21 a

 

Sei stille in dem Herrn und warte auf ihn. PS. 37, 7      Zum zehnjährigen Todestag gedenken wir fern der Heimat, meines lieben Mannes, unseres treusorgenden Vaters, Sohnes, Bruders, Onkels und Opis, Waldemar Krause, geboren 21.08.1909, gestorben 01.05.1947 in Pommern an einer Kriegsverletzung. Charlotte Krause, geb. Schrade. Doris Frings, geb. Krause. Lucie Krause. Hans Frings und Nanni. Gustav Krause und Frau. Schwester, Schwager und Onkel. Königsberg, Hansaring 27, jetzt Sandbostel, Kreis Bremervörde

 

Am 27 April 1957 verstarb nach langem schwerem Leiden, unsere herzensgute liebe Mutter und Großmutter, Auguste Wollmerstedt, geb. Boege, im Alter von 67 Jahren. Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: Eva Lorenz, geb. Wollmerstedt. Elli Wittka, geb. Wollmerstedt. Klara Karrasch, geb. Wollmerstedt und Enkelkinder. Frankfurt am Main, Radilostraße 24. Früher Königsberg-Charlottenburg, Schulstraße 75

 

Am 21. April 1957 verschied plötzlich und unerwartet, unsere liebe Mutter, Schwiegermutter, Großmutter und Urgroßmutter, Frau Henriette Schulz, geb. Pawlowski im gesegneten Alter von 84 Jahren. Ihr Leben war Sorge und Mühe um ihre Lieben. Dies zeigt im Namen aller Hinterbliebenen an: Familie August Schulz. Neumünster, Dahlienweg 20, den 21. April 1957. Früher Rödental, Kr. Lötzen

 

Am Karsonnabend nahm Gott der Herr plötzlich und unerwartet bei einer Wiedersehensfreude in Berlin, meine liebe Frau, Mutter und Schwiegermutter, im Alter von 44 Jahren, mitten aus ihrem Leben, Gertrud Witt, geb. Rubel. In stiller Trauer: Wilhelm Witt. Horst Witt und Braut Ella. Karl Putschies und Frau. Willi Rubel, Frau und Kinder. Erich Rubel. Ruth Kaub, geb. Rubel, Mann und Tochter. Hedwig Taetz, geb. Witt, Mann und Tochter. Elisabeth Jarsch, geb. Witt und Tochter. Dortmund, Meißener Straße 36. Früher Königsberg Pr., Graf-von-Spee-Straße 19

 

In Aufopferung, um das Leben unserer Kinder zu erhalten, starb vor zehn Jahren meine herzensgute Frau und treusorgende Mutter unserer Kinder, Ella Buttkus, geb. Rohrer, geb. 23.03.1908, gestorben am 17.04.1947. Sie ruht in teurer Heimaterde. Fritz Buttkus. Fritz. Christel. Ursula. Else. Hanna. Elfriede und Dora, als Kinder. (21a) Tent 17, P. Alverdissen. Frührt Ibenberg (Elchniederung) und Neukuhren sowie Kiwitten, Kreis Heilsberg.

 

Kein Arzt, keine Hilfe war für dich. Jesus sprach: „Ich heile dich“. Am 21. April 1957 entschlief nach einem langen, mit großer Geduld ertragenen Leiden, meine treusorgende liebe Frau, unsere herzensgute Mutter, Schwieger-, Groß-, Urgroßmutter und Tante, Marie Bunk, geb. Staats, im Alter von 73 Jahren. In stiller Trauer im Namen aller Hinterbliebenen: Otto Bunk. Oldenburg i. O., Kurwickstr. 40. Früher Allenstein, Ostpreußen, Königstraße 61.

 

Am 28. März 1957 verschied unerwartet unsere liebe unvergessliche Mutter, Henriette Cziesla, geb. Trimkowski, im 80. Lebensjahre. Wir konnten sie an der Seite unseres lieben Vaters, des Viehverteilers August Cziesla, geb. 18.11.1876, gest. 16.07.1948, fern der Heimat in Holtensen, Kreis Springe, zur letzten Ruhe beisetzen. Die trauernden Kinder: Robert Cziesla und Frau Gertrud Cziesla, geb. Kropp. Paul Cziesla und Frau Martha Cziesla, geb. Lyhs. Alfred Janzyk und Frau Frieda Janzyk, geb. Cziesla. Else Schmidtke, geb. Cziesla. Max Cziesla. Charlotte Cziesla, geb. Zickur. 8 Enkel und 1 Urenkel. Springe/Deister, Fünfhausenstraße 31. Früher Fließdorf, Kreis Lyck.

 

Du hast für uns gesorgt, geschafft, ja, manchmal über deine Kraft. Nun ruhe aus, du armes Herz, der Herr wird lindern unsern Schmerz. Nach langem, schwer ertragenem Leiden, erlöste Gott, meine gute Frau und nimmermüde geliebte Mutter, Schwiegermutter, unsere herzensgute Schwester, Schwägerin und Tante: Charlotte Paulusch, geb. Romeike, geboren am 30.12.1899, gestorben am 11.04.1957. Früher Gallgarben, Kreis Samland. In stiller Trauer im Namen aller Angehörigen: Otto Paulusch. Herbert, als Sohn. Georg, als Sohn. Jetzt Thal, Kreis Hameln, Pyrmont.

 

Seite 15   Suchanzeigen

Foto: Gefreiter Wilhelm Palussek, geb. 08.09.1924. Gren.-Regt. 67. 13. Kp., Heimatanschrift Gehlenburg, Ostpreußen. Soll im Mai 1945 im Kessel bei Heiligenbeil gewesen und dann im Lager Oranki-Gorki gesehen worden sein. Wer kann Auskunft geben? Unkosten werden erstattet. Wilhelm Palussek, Göttingen, Auf dem Hagen Nr. 26.

 

Wer kann mir über meinen Vater, Hermann Krause geb. 02.11.1880 und dessen Verbleib Auskunft geben? Wohnung bis 1945 Königsberg Pr., Haberberger Grund 68? Nachricht erbittet Heinz Krause, München 19, Ruffinistraße 35.

 

Gesucht wird Karl Rutkowski, geb. am 12.10.1898 in Lyck, Ostpreußen, wohnhaft gewesen in Lyck, Ostpreußen, Kaiser-Wilhelm-Straße Nr. 109 bzw. Straße der SA. Zuletzt bei der Luftschutz-Polizei in Lötzen, Ostpreußen, eingesetzt gewesen. Letzte Nachricht vom Januar 1945. Nach Auskunft eines Heimkehrers soll mein Mann im Juli 1945 in einem russ. Gefangenenlager i. d. Nähe v. Briansk (Sibirien) gesehen worden sein. Welcher Spätheimkehrer kann mir darüber eine genaue Auskunft oder sonstige Mitteilung geben? Nachricht erbittet Frau Minna Rutkowski, Wuppertal – Elberfeld, Briefstraße 26.

 

Es wird gesucht Fritz Görsch, Feldpostnummer 07 195/6. Beruf Stellmacher. Von Albert Schukies, jetzt Alsdorf bei Aachen, Oidtweiler Weg Nr. 46 (Kriegskamerad).

 

Königsberger Heimkehrer! Wer kann Auskunft geben über meinen Mann Eduard Koschorreck, geb. am 23.09.1889 in Michenwalde, Kreis Labiau? Der Vermisste war im Juni 1948 noch in Königsberg Pr. Wer war mit ihm zusammen? Unkosten werden erstattet. Nachricht erbittet Frau Johanne Koschorreck, Flakenhorst, Kreis Celle.

 

Suche meinen Sohn Heinz Florian, geb. 26.01.1928 in Schillenburg, Kreis Wehlau, Ostpreußen. Heimatanschrift Labiau-Radtkenhöfen, Kreis Labiau, Ostpreußen. Letzte Nachricht November 1946 aus Bärwalde, Kreis Labiau, Ostpreußen. Er soll nach Litauen gegangen sein. Wer kann Auskunft geben? Bin für jeden Hinweis dankbar. Porto wird vergütet. Nachricht erbittet Marianne Florian, Neumünster, Holstein, Wittorfer Straße 77.

 

Wer kann Auskunft geben über den Pz.-Gren. Werner Grube, geb. am 07.07.1927 in Löwenhagen, Kreis Samland, Ostpreußen? Er wurde im Februar 1945 krank ins Lazarett in Königsberg Pr., Bandelstraße 7, eingeliefert und ist bis zum Einmarsch der Russen dort gewesen. Wer kennt ihn und weiß etwas über sein Schicksal? Nachricht erbittet Frau I. Bockmann in (21a) Detmold, Krumme Str. 10. Unkosten werden erstattet.

 

Suche meinen Sohn Siegfried Plaumann. Wer kennt ihn oder hat ihn in den Jahren 1947 - 1953 in Litauen (Bez. Kaunas) gesehen? Geboren am  21.05.1933. Vater Otto Plaumann, Eisenb., Mutter Helene Plaumann. Letzte Wohnung, Königsberg Pr., Reichsbahn – Siedlung, Aweiden. Haus 5. Jetzt Hamm, Westf., Forellenkamp 7.

 

Franz Kahlau, geboren 17.03.1900, Werkmeister aus Puschdorf, Kreis Insterburg, Ostpreußen. Er war bei der Fa. Schichau-Schiffswerft in Königsberg Pr. beschäftigt. Wer war mit ihm zusammen? Nachricht erbittet Martha Kahlau. (14b) Betzweiler, Kreis Freudenstadt.

 

Wo befinden sich Angehörige der Helga Klebingat, aus Heilsberg, Ostpreußen, Danziger Str. 19, zu melden bei Elma Thal, Osnabrück, Krelingstr. 17. Früher Heilsberg

 

Wer war in den Jahren 1936 bis 1939 bei der Firma Franz Puschwadt, Insterburg, Ostpreußen, Theaterstr. 1. beschäftigt? Gesucht wird Familie Willy Schories, früher Insterburg, Althöfer Weg 11. Zuschriften erbittet unter Nr. 73 298 Das Ostpreußenblatt. Anzeigen-Abt., Hamburg 13

 

Erben nach Julius Faber, geboren am 20.06.1884 zu Abbau Gilgenburg, verstorben am 02.11.1947 zu Auerbach (Vogtland), gesucht. Erste Ehe 1918 geschieden. Aus erster Ehe sind Erich Faber und Max Faber. Aus zweiter Ehe mit Minna Caroline Faber, geborene Wolff, sein Sohn Kurt Faber hervorgegangen sein. Nachricht erbittet Walter Fielbrand, Berlin – Friedenau, Wilhelmshöher Straße 7.

 

Wer kann Auskunft geben über meinen Sohn. Gefreiter Ernst Ruschinzick, geb. 05.11.1924 in Woynassen, Kreis Treuburg, Ostpreußen? Weihnachten 1944 war er noch in Julienhöfen, Kreis Sensburg, in Urlaub. Von da aus ist er zu seiner Einheit an die Ostfront zurückgefahren. Seitdem fehlt jede Sour. Nachricht erbittet Frau Auguste Ruschinzick, Stuttgart-Weilimdorf, Grubenäcker 111, Württemberg.

 

Mein Sohn Karl-Heinz Duscha, geboren 1929, aus Reichenau, Kreis Osterode, Ostpreußen, verschleppt 01.02.1945, vom Lager Siverna-Grywno, sollte er gleich nach der Stadt Schatura ins Krankenhaus gekommen sein (Füßeerfrierung). Wer hat ihn dort im Frühjahr 1945 gesehen? Nachricht erbittet seine Mutter Emma Duscha, Essen, Michaelstraße 30

 

Suche Arbeitskameradinnen, die bei der Firma Bürstenfabrik Gustav Hausen, Königsberg-Kalthof, gearbeitet haben. Frau Johanna Böhm, geb. Hafke, früher Königsberg Pr., Kummerauer Straße Nr. 71, jetzt (22b) Aachen, Harskampstraße 41.

 

Wer kann Auskunft geben über meine Brüder Fritz Pohl, Kohsten, Kr. Pr.-Eylau, Ostpreußen, geb. 09.01.1902 und Willi Pohl, ebenfalls Kohsten, geboren 28.05.1906, beide Landwirte? Ersterer rückte im September 1944 vom Truppenübungsplatz Stablack an die Front. Da keine Nachricht mehr eingegangen ist. blieben Truppenteil und Feldpostnummer unbekannt. Letzter, war in Ostpreußen eingesetzt. Letzte Nachricht Januar 1945. Nachricht erbitter Frau Maria Powasserat, Hofgeismar, Evang. Akademie.

 

Friedel Krause, geb. Spielmann, Königsberg Pr., Artilleriestr. 37, III, wo bist Du? Melde Dich bitte! Miezel Fuchs, Kanz bei Trier, Konstantinstraße 44.

 

Suche meinen Bruder Karl Reuter, geb. 04.05.1925 zu Osterode, Ostpreußen, Beruf Kellner (Gardestern), letzte Nachricht vom Fronteinsatz zwischen Tilsit und Schloßberg am 19.01.1945 erhalten. Obgefreiter bei einer Granatwerfereinheit. Frau Charlotte Godau, geb. Reuter, Hannover. Kollenodtstraße 48.

 

Wer kann Auskunft geben über meine Mutter, Witwe Minna Schlusnus, aus Angerburg, geb. 08.04.1876. Im Januar 1945 evakuiert nach Heilsberg? April 1945 wohnhaft dort, Siedlung Ziethenstr. Nachricht erbitter Margarete Schlusnus, Zell u. A., Kreis Göppingen, Plochingen-Land.

 

Erben-Aufruf! Erblasserin: Erika Nehbel-Weede, bis 1944 in Tilsit, Claudiusstr. 38, wohnhaft, geboren 06.10.1883. Eltern: Hugo Nehbel, Gutsbesitzer und Sidonie Nehbel, geb. Alberti, in Groß-Gardinen. Gesetzliche Erben sind die beiderseitigen Großeltern und deren Abkömmlinge. Geschwister und deren Nachkommen. Meldungen von erbberechtigten Personen unter Vorlage amtlicher Urkunden erbeten an Nachlasspfleger Fiess, Ludwigsburg, Untere Marktstraße 1.

 

Bestätigungen

Königsberger! Wer kann mir bestätigen, dass ich in der Ostpreußischen Regenmantelfabrik beschäftigt war und vordem in der Apotheke Max Hempel (betr. Invalidenangelegenheit)? Marie Rugulies, geb. Lichtenhagen, früher Königsberg Pr., Kolwstr. 3, jetzt Osterode (Harz), Hohe Leuchte 2.

 

Wir melden uns  

Als früherer Angestellter und Lohnrechner bei der Heeres-Standort-Verw. Stablack, Wonditter Straße 21, bin ich in der Lage, Bestätigungen über Beschäftigungsverhältnisse zu erteilen. Julius Pohl, Altenkirchen (Ww.), Siesener Straße 41.

 

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Seite 16   Familienanzeigen

Am 25. April 1957, ging unser lieber Vater, Schwiegervater, Onkel und Opa, Friedrich Bethmann, Architekt, aus Allenstein, Roonstraße 58, im 78. Lebensjahre, in Frieden heim. Den Tod seiner treuen Lebensgefährtin im Januar 1957,hat er nicht überwinden können. Edith Zimmermann, geb. Bethmann. Dipl.-Ing. Oskar F. Zimmermann. Reg.-Oberinspektor Gerhard Kaesler und Frau und Enkelkinder. Essen, Alexanderstraße 29. Die Beisetzung hat in Essen, in aller Stille stattgefunden.

 

Fern von seiner Heimat verstarb am 25. April 1957 plötzlich und unerwartet, mein lieber Mann, unser guter Vater, Schwiegervater, Großvater, Bruder, Schwager und Onkel, der Landwirt Emil Rogowski, früher wohnhaft in Milucken, Kreis Lyck, Ostpreußen, im 71. Lebensjahre. In tiefer Trauer: Anna Rogowski, geb. Ruschinski. Heinrich Bidner und Ehefrau Herta Bidner, geb. Rogowski. Fritz Murawski und Ehefrau Hildegard Murawski, geb. Rogowski. Walter Rühling und Ehefrau Irmgard Rühling, geb. Rogowski. Helmut Polkowski und Ehefrau Ruth Polkowski, geb. Rogowski. Witzenhausen/Werra, Obere Eilerbergstraße 26

 

Fern seiner geliebten ostpreußischen Heimat entschlief am 23. April 1957 sanft und unerwartet, mein lieber Mann, Bruder, Schwager, Onkel und lieber guter Großonkel, Werkmeister der Möbelfabrik G. Reuter, Königsberg Pr., Gustav Haase, im 73. Lebensjahre. In tiefer Trauer: Minna Haase. Gütersloh, Westfalen, Bachstraße 1 - 3

 

Am 20. April 1937 nahm Gott der Herr nach einem arbeitsreichen, erfüllten Leben, meinen lieben Mann, unseren guten Vater, Großvater und Schwiegervater, Josef Steklis, im 79. Lebensjahre, zu sich in die Ewigkeit. Er folgte seinem Sohne Kurt, der am 16. Oktober 1941, als Leutnant der Infanterie in Russland gefallen ist. In stiller Trauer: Berta Steklis, geb Rosenthal. Horst Steklis und Frau Linda Steklis, geb. Haubert. Eva Hoffmann, geb. Steklis. Fritz Hoffmann, Frank und Anita Hoffmann, als Enkelkinder. Dortmund-Wellinghofen, Admiralstraße 17. Früher Angerburg, Ostpreußen, Reußener Siedlung

 

Fern ihrer geliebten Heimat verstarb plötzlich und unfassbar für uns alle am 6. März 1957, unsere liebe gute Mutter, Maria Jaeger, geb. Wallbruch, im Alter von 62 Jahren. Sie folgte unserem lieben Vater Willy Jaeger, gefallen im April 1945 in Halbe bei Berlin, nach zwölf Jahren in die Ewigkeit. Im Namen der trauernden Angehörigen: Hans Jaeger. Grone bei Göttingen. Früher Schellendorf, Ostpreußen

 

Am 7. April 1957 entschlief in der Heimat, unsere liebe Tante, Marie Jerzembski, geb. Behrend, im 87. Lebensjahre. In stiller Trauer: Ilse Schleiminger, geb. Keßler. Bensburg-Neufrankenforst, Elsterstraße 37 b

 

Fern seiner geliebten ostpreußischen Wälder, entschlief nach langer schwerer Krankheit, im 72. Lebensjahre, mein lieber Mann, unser guter Vater, Schwiegervater, Großvater und Bruder, Bernhard Jacob, Staatlicher Oberförster i. R. und Hauptmann d. R. Früher Forsthaus Franzrode, Forstamt Pfeil. In stiller Trauer: Lucia Jacob, geb. Glöge. Gisela Röhl, geb. Jacob. Gerhard Jacob. Hans und Karin, als Großkinder und Anverwandte. Stromberg (Hunsrück), den 29. April 1957, Römerberg 16

 

Am 25. März 1957 entschlief nach langem Leiden, unser lieber guter Vater, Schwiegervater, Großvater, Bruder, Schwager und Onkel, Oberförster a. D. Erich Martin, im 64. Lebensjahre. Im Namen der Hinterbliebenen: Ilse Martin. Ulrich Martin. Kirchlinteln bei Verden (Aller). Früher Oberförsterei Rößel, Ostpreußen

 

Fern der Heimat entschlief plötzlich und unerwartet, am 23. April 1957, mein innigst geliebter Mann, unser lieber Vater, der frühere Landwirt Otto Ruddies, im Alter von 66 Jahren. In stiller Trauer im Namen aller Angehörigen: Auguste Ruddies, geb. Schneidereit. Deensen, Kreis Holzminden. Früher Gudden, Kreis Tilsit-Ragnit

 

Am 27. April 1957 entschlief plötzlich und unerwartet, mein lieber Mann, unser guter Vater, Schwiegervater, Großvater, Bruder, Schwager und Onkel, Bauer Otto Schwan, früher Wilhelmsbruch, Kreis Elchniederung, im Alter von 75 Jahren. In stiller Trauer im Namen aller Angehörigen: Wilhelmine Schwan, geb. Just. Pye bei Osnabrück

 

Gott der Herr hat heute nach langem schwerem, mit großer Geduld ertragenem Leiden, meinen innig geliebten Mann, unseren herzensguten treusorgenden Vater, Schwiegervater, Großvater und lieben Bruder, Adolf Kuschmierz, Obersteuerinspektor i. R. in seinem 67. Lebensjahre, zu sich in die Ewigkeit gerufen. In tiefer Trauer: Berta Kuschmierz, geb. Lipka. Erich Urbaniak und Frau Siegelinde Urbaniak, geb. Kuschmierz. Hannelore Kuschmierz. Erhard Kuschmierz. Enkelkind Bärbel und Angehörige. Lübeck, den 12. April 1957, Kantstraße 2. Früher Osterode, Ostpreußen, Kramerstraße 4

 

Am 4. April 1957 entschlief nach langem schwerem, mit unendlicher Geduld ertragenem Leiden, unsere liebe treusorgende Mutter, unsere gute Schwiegermutter, liebe Omi, Schwester, Schwägerin und Tante, Agnes Damrath, geb. Wiemer, aus Allenstein, im Alter von 71 Jahren. In stiller Trauer: Kulturbau-Ingenieur Martin Damrath, Minden, Neutorstraße 10. Baurat Dipl.-Ing. Helmut Damrath, Urbar bei Koblenz, Hauptstraße 19. Bruno Wiemer, Friedrichsfeld-Prinzenmoor, Post Hamdorf, Kreis Rendsburg. Die Beisetzung fand am Montag, dem 8. April 1957, auf dem neuen Friedhof in Minden statt.

 

Nach einem reich gesegneten Leben entschlief heute, im 83. Lebensjahre in Goslar, unsere innigst geliebte Mutter, Schwiegermutter, Großmutter, Urgroßmutter und Schwägerin, Gräfin Elsbeth von Schlieben, geborene Meier. Eberhard Graf von Schlieben. Brigitta Gräfin von Schlieben, geb. Carstensen, Münster, Westfalen, Hamburger Straße 44. Annemarie Krech, geb. Gräfin von Schlieben. Kurt Krech, Goslar, Am Osterfeld 7. Ursula Falk, geb. Gräfin von Schlieben. Fritz Falk Aquidaban, Brasilien. Katharina von Borck, geb. Gräfin von Schlieben, Hamburg, Bockhorst 56. Neunzehn Enkel und drei Urenkel. Goslar (Harz), den 30. April 1957. Die Trauerfeier hat in aller Stille stattgefunden.

 

Am 4 April 1957 entschlief nach langem schwerem, mit großer Geduld getragenem Leiden, mein geliebter Mann, mein treusorgender Vater und Schwiegervater, unser lieber Opa, Paul Drogan, Oberzugführer i. R., im 72. Lebensjahre. Er folgte seinem ältesten Sohn Kurt Drogan, Oberleutnant und Kompaniechef, der am 16. Januar 1945 in Russland gefallen ist. In stiller Trauer im Namen aller Angehörigen:  Ida Drogan, geb. Brandt. Pappenheim, Deisinger Straße 15. Früher Insterburg, Deutsche Straße 4

 

Gott der Allmächtige nahm heute meinen lieben Mann und Vater, Karl Ochs, Reichsbahnschaffner a. D., unerwartet im Alter von 69 Jahren, zu sich in die Ewigkeit. Er folgte 14 Tage später unserer lieben Tochter und Schwester, Else. In tiefer Trauer, die Gattin, Christine Ochs und Tochter Erika. Raithaslach, den 17. April 1957. Früher Fischhausen, Samland

 

Am 12. April 1957 entschlief, meine geliebte Mutter und gute Schwiegermutter, Martha Zacharias, geb. Baranowski, früher Königsberg Pr., Batockistraße 8, im Alter von 58 Jahren. In stiller Trauer:  Günther Eichler und Frau Gerda Eichler, geb. Zacharias. Hamburg 26, Wurmsweg 5

 

Gott der Herr nahm heute nach einem langen gesegneten Leben voller Liebe, Güte und Fürsorge für die ihren, meine gute Mutter, Schwiegermutter, unsere liebe Oma, Schwägerin und Tante, Wilhelmine Breitenbach, geb. Küffel, im Alter von 80 Jahren, zu sich. In stiller Trauer: Martha Wedrich, geborene Breitenbach. Fritz Wedrich. Christa und Klaus, als Enkelkinder und alle Angehörigen. Bremen, den 27. April 1957, Braunschweiger Straße 81. Die Aufbahrung erfolgte im Beerdigungsinstitut „Pietät", Gebr. Stubbe, Humboldtstraße 190. Die Trauerfeier fand am Donnerstag, dem 2. Mai 1957, um 10 Uhr in der Kapelle des Osterholzer Friedhofes zu Bremen statt.

 

Fern ihrer geliebten ostpreußischen Heimat nahm Gott der Herr am 15. April 1957 nach einem langen, schaffensreichen Leben und kurzer schwerer Krankheit, im 92. Lebensjahre, unsere liebe gute Mutter, Schwieger-, Groß-, Urgroßmutter und Tante, Henriette Guttzeit, geb. Bohs, früher Wargen, Kreis Samland, zu sich. In stiller Trauer im Namen aller Angehörigen: Hermann Müller und Frau Anna Müller, geb. Guttzeit. Früher: Nordenburg, Ostpreußen, jetzt Meckelfeld, im April 1957, Immenhof 308

 

Unseren lieben Freunden aus der alten Heimat, die unser und unseres geliebten Entschlafenen, des Konrektors i. R. Paul Saremba, mit so großer Liebe und Treue gedacht haben, danken wir von Herzen. Im Namen aller Hinterbliebenen: Elfriede Saremba, geb. Valentin. Glücksburg, im April 1957

 

Am Ostersonntag, dem 21. April 1957, entschlief mein lieber Mann, mein guter Vater, unser Schwiegervater und Großvater, Max Meschonat, Revierförster i. R. im 83. Lebensjahre. In stiller Trauer im Namen aller Angehörigen: Minna Meschonat. Preetz, Holstein, Seestr. 1. Früher Pellkawen, Romintener Heide

 

 

 

 

 

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