Ostpreußenblatt, Folge 17 vom 26.04.1958

Ostpreußenblatt

Folge 17 vom 26.04.1958

 

Seite 1   Ein Frühlingstag

Nur wer Masuren in seiner ursprünglichen Schönheit aus eigener Erinnerung kennt, wird den Zauber dieser Aufnahme ganz erfassen können. Von einer Anhöhe herab schweift der Blick zwischen den schlanken Stämmen der Bäume im Vordergrund weit über das flache Land und die spiegelnden Seen hinüber zum dunklen Saum des Waldes. Als Frühlingsboten sind die weißen Störche aus ihrem Winterquartier im sonnigen Süden in die Heimat zurückgekehrt. Im Vordergrund hat der Fotograf einen dieser uns so sehr vertrauten Vögel im Flug kurz vor seinem Nest am Waldrand festgehalten. (Der weiße Storch hat sein Nest auf Gebäuden und Bäumen der Gehöfte; ab und an nistet ein weißer Storch aber auch am Waldesrand.) Scharf zeichnet sich das schwarzweiße Gefieder vor dem hellen Himmel ab. Wie sehnsüchtig haben wir in jedem Jahr die Heimkehr der Störche und den Einzug des Frühlings in unserer Heimat erwartet!

 

Unsere Aufnahme wurde vor Jahren, als wir noch daheim waren, bei Grabnick, nordwestlich von Lyck gemacht. Die Landschaft scheint unberührt wie am ersten Schöpfungstag. Nur an den wohlbestellten Äckern in der Mitte des Bildes ist das Wirken von Menschenhand zu erkennen. Erinnern wir uns: Stundenlang konnte man auf einsamen Wegen durch diese Landschaft wandern, ohne einer Menschenseele zu begegnen. Für jeden von uns, aber auch für die vielen tausend Reisenden, die in jedem Jahr das Ferienparadies besuchten, wurden diese Wanderungen und Fahrten zu einem unvergesslichen Erlebnis.

 

Seite 1   Atombasis Ostpreußen!

Aus Warschau liegt eine Nachricht vor, die die gesamte Frage der atomaren Rüstung und der Atomdrohung in einem neuen Lichte erscheinen lässt: Kein anderer als der sowjetische Botschafter in Polen, Abramisow, hat — einer Meldung des Berliner „Kurier" zufolge — offen erklärt, die Sowjetunion habe im Gebiet um Königsberg, dem sogenannten „Kaliningradskaja Oblast", Atomraketen mittlerer Reichweite stationiert und zwar sei dieses „bereits vorsorglich" geschehen. „Bereits vorsorglich" heißt aber nichts anderes, als dass derartige Atomraketenbasen, von denen aus ganz Westeuropa bedroht wird, dort schon seit langem existieren. Es kann also kein Zweifel mehr daran bestehen, dass das sowjetisch verwaltete nördliche Ostpreußen nicht nur eine sowjetische Militärbasis an sich darstellt, sondern dass der „Raum Kaliningrad" zum Zentrum der sowjetischer Abschussrampen für Atomraketen mit einer Reichweite von 1000 bis 1500 Kilometern geworden ist, mit einer Reichweite also, die etwas größer ist als die der „Matadore", deren Anschaffung für die Bundeswehr den Ansatzpunkt für eine großangelegte, von den sowjetzonalen und anderen östlichen Agenturen mit allen Mitteln zur Untergrabung der Sicherheit und überhaupt der politischen Position der Bundesrepublik betriebene Propagandaaktion bildete.

 

Diese Bestätigung bereits seit längerer Zeit vorliegender Berichte über den Ausbau des „Rayons Kaliningrad" zur sowjetischen Atomraketenbasis lässt nun erkennen, wie unmaßgeblich der seinerzeitige Plan des polnischen Außenministers Rapacki war. Denn nach diesem „Rapacki-Plan" sollte im Raume zwischen Rhein und Bug eine sogenannte „atomfreie Zone" errichtet werden, wobei aber das Gebiet um Königsberg — also eben die wichtigste vorgeschobene sowjetische Atombasis — von einer solchen Regelung von vornherein ausgenommen werden sollte. Allein schon daraus erhellt, dass der „Rapacki-Plan" eben kein geeignetes Mittel darstellte, um die Gefahren herabzumindern, die seit Jahren — und nicht etwa erst seit Wochen oder Monaten — auf Europa lasten. Dabei ist noch nicht einmal in Rechnung gestellt, dass die Sowjetmacht nicht nur über die Abschussbasen für Mittelstreckenraketen im „Rayon Kaliningrad" verfügt, sondern bekanntlich auch „Interkontinentale Raketen" entwickelt hat, deren Basen sich irgendwo in den Weiten der Sowjetunion befinden.

 

Aus alledem ergeben sich auch die Maßstäbe für die politische Beurteilung der hierzulande geplanten oder eingeleiteten „außerparlamentarischen Aktion" in der Frage der Atomdrohung. Es sind vor allem auch die Heimatvertriebenen und Flüchtlinge, die immer nachdrücklicher die Frage stellen, was es bedeuten soll, dass jene Aktion offenbar ausschließlich darauf abzielt, den nach Lage der Dinge einzig möglichen Abwehrschutz gegen die Atomgefahr zu verhindern oder zu zerschlagen. Wer in diesen Tagen ein offenes Ohr für die Entwicklung der öffentlichen Meinung insbesondere in den Kreisen derer hat, die nichts so sehr fürchten wie die Wiederkehr der Unfreiheit und der täglichen Angst, der wird begreifen, welch elementare Reaktionen dieser Millionen sich plötzlich — von heute auf morgen — einstellen können, wenn sich die Auffassung verbieten sollte, die Freiheit könne oder dürfe in Westdeutschland nicht mehr geschützt werden. Es muss warnend darauf hingewiesen werden, dass das Schüren der Atomangst stets auch zugleich eine Verstärkung der Angst um die Aufrechterhaltung der Freiheit bedeutet und dass sich bei Fortdauer der außerparlamentarischen Aktion psychologische und damit vor allem innerpolitische Auswirkungen einstellen können — ja, mit hoher Wahrscheinlichkeit einstellen werden —, deren Ausmaß und deren Stärke noch gar nicht abzusehen, sind.

Junius Quintus

 

Seite 1   Die Praxis der Heimführung

Die Staatsangehörigkeit am 21. Juni 1941 maßgebend

Die Lage der Memeldeutschen

Nach der Rückkehr der deutschen Verhandlungsdelegation war es möglich, die noch bestehenden Zweifelsfragen zu klären. Der Eindruck, dass die sowjetische Bereitschaft zu den Rückführungserklärungen wesentlich durch das Interesse an dem Abschluss eines Handelsabkommens gefördert wurde, war offenkundig. Die Tatsache, dass sich die Sowjetregierung zu keiner schriftlichen Vereinbarung bereiterklärt hat, wird im Wesentlichen darauf zurückgeführt, dass man auf sowjetischer Seite befürchtete, damit die Sowjetzone zu verärgern, mit der ebenfalls nur mündliche Vereinbarungen über die Problematik getroffen wurden, und nicht zuletzt wahrscheinlich auch darauf, dass man im Hinblick auf die hartnäckige Leugnung eines Repatriierungsproblems der Sowjetbevölkerung nicht plötzlich einen Heimführungsvertrag vorlegen konnte.

 

Die vor allem in einer Pressekonferenz in Bonn angeschnittene Frage, wie denn die in der Sowjetunion lebenden und rückkehrwilligen Deutschen von den mündlichen Vereinbarungen erfahren könnten, wenn die Sowjetregierung darüber keine Einzelheiten bekanntzugeben bereit sei, wird in zuständigen Kreisen jetzt weniger pessimistisch beurteilt. Man geht dabei nämlich von der Tatsache aus, dass die Möglichkeit der Rückführung von Deutschen in der amtlichen und in allen Zeitungen der Sowjetunion veröffentlichten Verlautbarung erwähnt wird und dass daraufhin mit gewisser Sicherheit ein weit größerer Kreis Erkundigungen bei der Deutschen Botschaft einziehen wird, als vom Inhalt der Vereinbarung überhaupt betroffen wird.

 

Eine weitere Klärung betraf den Wortlaut der Vereinbarungen, die in ihrer knappen Fassung nicht alle Einzelheiten klar zum Ausdruck brachten. Es sind jetzt folgende Feststellungen möglich:

 

Die Sowjets haben zugestimmt, dass grundsätzlich die Staatsangehörigkeit der Antragsteller am 21. Juni 1941, dem Tag vor Beginn des deutsch-sowjetischen Krieges maßgebend ist, während der heutige Status dieser Personen außer Betracht bleibt. Alle seit 1941 mehr oder weniger freiwillig vollzogenen Änderungen der Staatsangehörigkeit stehen der Ausreise daher nicht im Wege. Das bedeutet viel, denn zahlreiche Deutsche haben im Laufe der letzten dreizehn Jahre aus Existenzgründen die sowjetische Staatsangehörigkeit erworben oder erwerben müssen.

 

Die Sowjets haben ferner zugesagt, dass grundsätzlich keine Feststellungen über die Volkszugehörigkeit der Antragsteller getroffen werden, die am 21. Juni 1941 deutsche Staatsangehörige waren. Man weiß wie schwierig die Feststellung der Volkszugehörigkeit in Grenzgebieten und in Grenzfällen mitunter ist; subjektives Bekenntnis und objektive Merkmale stehen oft im Widerspruch und lassen die Möglichkeit entgegengesetzter Entscheidungen offen. Viele Deutsche haben es nach dem Zusammenbruch nicht gewagt, sich als deutsche Volkszugehörige erkennen zu geben. Insbesondere in den Memelkreisen sind zahlreiche Deutsche von den sowjetlitauischen Behörden als litauische Volkszugehörige bezeichnet und als Litauer registriert worden. Auch für sie ist also allein der Besitz der deutschen Staatsangehörigkeit am 21. Juni 1941 maßgebend. Eine Ausnahme machen nur jene, die erst nach 1918 in das Memelgebiet zugezogen sind; bei diesen wird je nach Volkszugehörigkeit verschieden verfahren werden. Nur soweit es deutsche Volkszugehörige sind, können sie mit einer Ausreisegenehmigung rechnen. Praktisch heißt das, dass Personen, die nach 1918 im Zuge der litauischen Unterwanderung in das Memelgebiet gekommen sind, keine Ausreisegenehmigung erhalten werden.

 

Im Falle der Vertragsumsiedler, für die, soweit sie als Sowjetbürger angesehen werden, die Genehmigung der Ausreise nicht verbindlich zugesagt, aber wohlwollend in Aussicht gestellt wurde, ist dieses Wohlwollen so ausgelegt worden, dass es praktisch alle Personen dieser Gruppe umfasst, bis auf solche, die mit einer Person anderen Volkstums verheiratet sind. Aber auch bei diesen nationalen Mischehen ist eine individuelle Entscheidung, die den Interessen der Familie und der einzelnen Familienmitglieder gerecht wird, vorgesehen.

 

Seite 1   Gekürzt, gestrichen . . .

Der Bundeshaushalt 1958 und die Heimatvertriebenen

Von unserem Bonner O.B.-Mitarbeiter

Die Bundesregierung hat dem Bundestag den Entwurf des Bundeshaushalts 1958 vorgelegt. Bundesfinanzminister Etzel hielt seine erste große Haushaltsrede. Der Gesamteindruck war, dass sich für die Heimatvertriebenen und Flüchtlinge gegenüber den Zeiten von Schäffer nichts geändert hat.

 

Der neue Haushalt schließt mit 39,2 Milliarden DM; er ist damit um 1,8 Milliarden DM höher als der Haushalt 1957. Die Personalausgaben betragen 4,4 Milliarden DM, sie sind damit um fast ein Viertel gegenüber dem Vorjahr angewachsen.

 

Betrachtet man die für die Vertriebenen besonders bedeutungsvollen Titel, so ergibt sich im Allgemeinen kein erfreuliches Bild. Der allgemeine Zuschuss an den Ausgleichsfonds ist von 252 Millionen DM auf 158 Millionen DM gesunken. Die Mittel für den Härtefonds sind, obwohl ständig mehr Flüchtlinge hinzukommen, wiederum nur mit 100 Millionen DM angesetzt.

 

Für die Umsiedlung sind, wie im Vorjahr, 14 Millionen DM vorgesehen. Der betrieblichen Altersfürsorge hat man nur noch fünf Millionen DM zugewiesen. Den Vertriebenenverbänden wird - wie seit 1950 - ein Zuschuss von 350 Millionen DM gewährt.

 

Die Zuschüsse zur Zinsverbilligung bei der Umschuldung von Vertriebenenbetrieben sind gestrichen worden. (Auf die Mittel für die landwirtschaftliche Eingliederung werden wir noch besonders eingehen.)

 

Für den Aussiedler- und Flüchtlingswohnungsbau sollen 1958 nur 307 Millionen DM statt bisher 458 Millionen DM bereitgestellt werden. Für den Umsiedlungswohnungsbau sind wiederum 35 Millionen DM angesetzt worden. Die Mittel für die Barackenräumung, die im Vorjahr noch dreißig Millionen DM betrugen, wurden gestrichen. Das gleiche gilt für die Mittel der Lagerräumung, die im Vorjahr noch zwanzig Millionen DM hoch waren.

 

Seite 1, 2   Sowjetische Kolchosbauern flüchteten bis Ostpreußen

Polnisch-sowjetische Grenze für den Kleinen Grenzverkehr gesperrt.

Nach Berichten aus Ostpolen ist der sogenannte „Kleine Grenzverkehr" entlang der gesamten polnisch-sowjetischen Grenze in der letzten Zeit praktisch zum Erliegen gekommen. Während noch im Januar die Bewohner der Grenzzone mit einer „Verkehrskarte" die Grenze in beiden Richtungen überschreiten und dabei in beschränkten Mengen auch Waren mitnehmen durften, sind wenig später verschärfte Bestimmungen in Kraft getreten, die auch den Grenzbewohnern einen Übertritt nur mit einem gültigen Pass gestatten, der erst nach Erledigung vieler umständlicher Formalitäten ausgehändigt wird. Selbst mit einem solchen Pass kann die Grenze aber nur einmal innerhalb von zwei Jahren überschritten werden. Obwohl die offiziell angegebene Begründung, man wolle dem zunehmenden Schmuggel und Tauschhandel ein Ende setzen, durchaus glaubhaft erscheint, liegen dieser Maßnahme offensichtlich andere Motive zugrunde. Es handelt sich dabei noch nicht einmal um jene in der Sowjetunion lebende Polen, denen die Abwicklung der offiziellen Repatriierungsaktion zu lange gedauert hatte und die auf eigene Faust in die sowjetischen Westgebiete gereist waren, um dort im „Kleinen Grenzverkehr" unter den Augen der weniger aufmerksamen Grenzbeamten in die Heimat zurückzukehren. Das sowjetische Ansuchen, diese „illegalen" Repatriierten nach Russland zurückzuschicken, ist polnischerseits übrigens strikt abgelehnt worden. Wie man aber in Warschau hörte, hat in den vergangenen Monaten auch eine größere, wenn auch nicht genau bestimmbare Zahl weißrussischer und ukrainischer Kolchosbauern — zum Teil mit gefälschten Papieren — den „Kleinen Grenzverkehr" zu einem Hinüberwechseln nach Polen ausgenutzt, um sich hier um den Erwerb eines privaten Bauernhofes zu bemühen. Um die kolchosflüchtigen Bauern, die in ihrer Sehnsucht nach einem eigenen Stückchen Land bis in das Allensteiner Gebiet gekommen waren, von der Zwecklosigkeit ihres Unternehmens zu überzeugen, verbreitete der Warschauer Rundfunk — wohl auf Drängen Moskaus — die Falschmeldung, dass Rückkehrer aus der Sowjetunion künftighin kein Ankaufrecht von Ackerland für das Betreiben eines privaten Bauernhofes mehr haben würden. Die als Heimkehrer getarnten Kolchosbauern scheinen verschwunden zu sein. Anscheinend hat man darauf verzichtet, ihre Spuren zu verfolgen. Um aber zu verhindern, dass dieses „schlechte" Beispiel Schule macht und weitere den Weg nach Westen finden, wurde im Rahmen eines polnisch-sowjetischen Sonderabkommens die Grenze dicht gemacht.

 

Seite 2   Rotpolnische „Patenschaft“

Warschau – Allenstein

Das Präsidium des Warschauer Stadtrates und das des Rates der „Wojewodschaft" Allenstein haben in Warschau die Formen festgelegt, in denen Warschau seine Patenschaft gegenüber Allenstein wirksam werden lassen soll. Nach diesem neuen „perspektivischen Plan" wurden die folgenden „Betreuungsmaßnahmen" vorgesehen: Warschauer Fachleute sollen sich in Ostpreußen ansiedeln, Industriebetriebe sollen eine enge Zusammenarbeit anknüpfen, Warschau soll den Städten Ostpreußens in Fragen der Kommunalverwaltung helfen, und die Schulen der polnischen Hauptstadt sollen mit denen im Ermland und in Masuren Kontakte pflegen. Des Weiteren sollen möglichst viele Einwohner Warschaus ihre Ferien in diesem Jahre in Masuren verbringen. Andererseits sollen Bewohner der „Wojewodschaft" Allenstein zu wichtigen Veranstaltungen nach Warschau eingeladen werden.

 

Seite 2   Warschau stoppt Touristenverkehr

Entgegen früheren Ankündigungen erweisen sich die jetzt seitens der staatlichen rotpolnischen „Orbis"-Reisegesellschaft für die Sommersaison 1958 vorliegenden Pläne für den Gesellschafts-Reiseverkehr mit dem Ausland als überaus bescheiden. Nur insgesamt 9000 Privilegierte werden mit Hilfe der „Orbis"-Gesellschaft Auslandsreisen antreten können, hiervon nicht einmal die Hälfte nach westlichen Ländern. Brüssel ist in Verbindung mit der diesjährigen Weltausstellung eines der Hauptreiseziele im Westen. Die Kosten dorthin betragen für eine zehntägige Fahrt sechstausend Zloty! Die deutsche Sowjetzone wird von zweihundert Personen besucht werden können, Italien von achtzig Personen, Griechenland von fünfzig Personen (Kosten: neuntausend Zloty!)

 

Auch umgekehrt, das heißt in Polen selbst, erwartet man mit etwa nichtpolnischen 15 000 Touristen weit weniger, als ursprünglich angenommen und propagiert worden war. In den ostdeutschen Provinzen hat „Orbis" nur in einigen wenigen Städten bzw. Kurorten Hotelplätze für westliche Touristen und Erholungsuchende belegt, so z. B. in Breslau, Kudowa und Bad Landeck. Die Preise für Unterbringung und Verpflegung liegen zwischen neun und vierzehn Dollar täglich!

 

Seite 2   Deutsche Stadtwappen auf polnischen Briefmarken

Auf einer Tagung der Gdinger Ortsgruppe der polnischen Propaganda-Organisation „Gesellschaft für die Entwicklung der Westgebiete" wurde im Hinblick auf die geplanten Tausendjahrfeiern Polens beantragt, eine Serie von Briefmarken mit den Wappen der ostdeutschen Städte Danzig, Zoppot, Stolp, Lauenburg usw. herauszubringen.

 

Man darf aus diesem Anlass wohl wieder einmal die Deutsche Bundespost fragen, wann sie endlich an die Herausgabe deutscher Briefmarken mit ostdeutschen Motiven denken will.

 

Seite 2   In Wormditt und Mehlsack

„Eine düstere Bilanz" — Das Sterben ostpreußischer Städte

In der polnischen Zeitschrift „Warmia i Mazury" wird der allgemeine Verfall der Kleinstädte des Kreises Braunsberg in Ostpreußen eingehend geschildert. So heißt es über Wormditt, dass die dortige Situation keinerlei Optimismus erwecke, denn „die Bilanz ist so düster wie überall"! Seit Kriegsende wurde in der Stadt Wormditt kein einziger Wohnraum gebaut. In derselben Zeit verfielen jedoch zahlreiche Häuser, oder sie wurden abgetragen. Vor dem Kriege wies die Stadt drei Krankenhäuser auf, heute dagegen besteht kein einziges mehr.

 

In dem benachbarten Städtchen Mehlsack dagegen ist wohl ein Krankenhaus vorhanden, doch werden dessen Räume gegenwärtig — von drei Familien „wild" bewohnt. „Wenn das Tempo der Zerstörung anhält, werden in wenigen Jahren bestenfalls noch die Mauern des Krankenhauses stehen", bemerkt der polnische Berichterstatter in bitterer Resignation. Mehlsack habe den Charakter einer Stadt verloren und sei heute nur noch eine Dorfgemeinde. Die Zahl der Einwohner von Mehlsack sei von 4600 vor dem Kriege auf 1500 heute abgesunken. Dazu schreibt der polnische Berichterstatter: „Eine Stadt, die vor dem Kriege größer war als manche Kreisstadt in Zentralpolen, wurde mit einem Federstrich degradiert! Mit einem unbedachten Federstrich wurde die 650 Jahre Geschichte dieser Stadt ausgelöscht; die aus dem 14. Jahrhundert stammende Stadtmitte verschwand einfach von der Oberfläche der Erde! Das Städtchen zerfällt heute im genauesten Sinne des Wortes. Das Dutzend reparaturbedürftiger Gebäude dürfte bei dem Fehlen von Baumitteln schon in ein bis zwei Jahren nur noch einen Trümmerhaufen darstellen“.

 

Der Kreis Braunsberg habe vor dem Kriege zu den wohlhabendsten der Provinz gehört, heißt es in dem polnischen Bericht weiterhin; aber heute sei von Reichtum keine Rede mehr. Tausende von Hektaren fruchtbaren Bodens, der zu dem besten der „Wojewodschaft" gehöre, liegen brach, weil es an Wirtschaftsgebäuden fehle. Auch vernichteten neuerdings Überschwemmungen weitere viele tausend Hektar Ackerland. Überschwemmungen, die die Folge falsch geplanter Entwässerung sind. In die Entwässerung habe man riesige Summen gesteckt, aber das Geld habe buchstäblich der Sumpf verschlungen; die Reparaturen an den Drainage-Einrichtungen erwiesen sich als wirkungslos. Braunsberg selbst schließlich habe seine Verbindung zur See völlig verloren, obwohl es vor dem Kriege für die Fischerei, den Personen- und den Güterverkehr eine beachtliche Rolle gespielt habe.

 

Seite 2   „Arbeiterstimme" spürt die Folgen

Die in deutscher Sprache herausgegebene polnische Kommunistenzeitung „Arbeiterstimme", die bisher als Tageszeitung erschien, wird, wie wir schon kurz meldeten, ab 1. Mai nur noch als Wochenblatt erscheinen. Die Redaktion dieser Zeitung begründet dies damit, dass infolge der laufenden Aussiedlungen von Deutschen nach der Bundesrepublik der Leserstamm erheblich zusammengeschrumpft sei und das Festhalten an der täglichen Erscheinungsweise schon aus materiellen Gründen nicht möglich sei.

 

Diese Zeitung, die nach Gomulkas Machtergreifung im Rahmen der gebotenen Möglichkeiten erfreuliche Ansätze einer objektiven Berichterstattung zeigte, war bereits vor Wochen wieder in die frühere Tendenzschreiberei im Auftrag der Partei zurückgefallen. Was im Osten und in Polen geschah, war für sie wieder gut, und was sich im Westen ereignete, das waren „deutliche Anzeichen eines Verfalls", „Sumpf", „Ausbeutung" usw.

 

Zweck dieser ungewöhnlich plump betriebenen Propaganda ist, die deutsche Bevölkerung von einer Auswanderung in die Bundesrepublik zurückzuhalten und ihr das Leben dort in dunkelsten Farben zu schildern.

 

Die deutsche Bevölkerung hat auf diese naiven Manöver in der Weise geantwortet, dass sie die „Arbeiterstimme" massenweise einfach abbestellte und noch stärker als bisher die westdeutschen Rundfunksendungen hörte. Die „Arbeiterstimme" muss jetzt daraus die Folgerungen ziehen.

 

Seite 2   Neue Propaganda-Zeitschrift in Allenstein

Von polnischer Seite wird neuerdings in der Frage der deutschen Ostgebiete eine größere Aktivität auf publizistischem Gebiet entwickelt. So erscheint in Stettin nunmehr die Monatsschrift „Szczecin", die sich mit pommerschen Fragen beschäftigt. In Allenstein gibt es eine neue Zeitschrift „Komunikaty warminsko-mazurskie". In Stolp ist als erster Band einer „Biblioteka Slupska" eine Schrift „Aus der Geschichte von Stolp und Stolpmünde" erschienen, und in Danzig wird ein „Rocznik Gdanski" verlegt, dessen nur einmaliges Erscheinen im Jahr polnischerseits als unzulänglich bezeichnet wird.  

 

„The Polish American Journal" meldet, dass die polnische Studentenzeitung „Po prostu", deren freimütige Redeweise im Vorjahre zu ihrem Verbot geführt hatte, neuerdings in polnischer Sprache in Rotterdam wieder zu erscheinen begonnen habe. „Po prostu"-Rotterdam werde insbesondere gegen den Kommunismus Stellung nehmen, wird hierzu bemerkt.

 

Seite 2   Ein katholisches Ost-Institut gefordert

Das Zentralkomitee der deutschen Katholiken hat am Ende seiner Tagung in der Universität des Saarlandes das Ergebnis der Konferenzen in den fünfzehn Arbeitskreisen veröffentlicht. Der Arbeitskreis „Kirche und Heimat" hat die Errichtung eines katholischen Ostinstituts gefordert. Die Vielschichtigkeit des Flüchtlings- und Vertriebenenproblems erfordere ein intensives Studium der Ostfragen.

 

Seite 2   Erste Besetzung nach Bonn

Wenn diese Folge unserer Zeitung bei den Lesern eintrifft, dann weilt zum ersten Mal seit 1945 ein Mann der höchsten Moskauer Führungsgruppe zum Besuch in der Bundesrepublik. Wer da weiß, wie genau die Sowjets jeden ihrer politischen Besuche überlegen, der wird es doppelt beachtlich finden, dass der Kreml zur Unterzeichnung der Abmachungen über den verstärkten Wirtschaftsverkehr und die konsularischen Beziehungen zwischen Deutschland und der Sowjetunion nicht etwa dem zuständigen Ressortminister Gromyko, sondern den unmittelbaren Stellvertreter Chruschtschows in der Regierungsführung, den vielerfahrenen Ersten Stellvertretenden Ministerpräsidenten Mikojan entsandt hat. Die Bundesregierung hat auf seinen Besuch nicht etwa gedrängt, sie hat vielmehr Moskau die Auswahl völlig freigelassen. Wer möchte noch glauben, die Sowjets schickten einen Mikojan nur darum nach Deutschland, um mit seinem Füllfederhalter im Bonner Auswärtigen Amt ein paar Dokumente zu unterzeichnen? Wer da weiß, dass dieser Mann mit gutem Grund nicht nur als der wichtigste „Gleichschalter" für die Zusammenarbeit der unzähligen Moskauer Wirtschaftsministerien, sondern auch als der vielleicht wichtigste und gewichtigste außenpolitische Beistand des Regierungs- und Parteichefs gilt, der wird mehr hinter seiner Reise vermuten.

 

Mit dem Armenier Mikojan, der nun schon seit Jahrzehnten am Abschluss unzähliger sowjetischer Verträge entscheidend mitgewirkt hat, kommt der Dienstälteste Sowjetminister nach Westdeutschland. Seine politischen Anfänge gehen bis in die Tage Lenins zurück. Er hat als Einziger aus der alten bolschewistischen Garde alle „Säuberungen" und Verfolgungsaktionen unter Stalin als auch unter Chruschtschow überdauert, und vieles deutet darauf hin, dass sein Einfluss heute nicht geringer ist als in den dreißiger und vierziger Jahren, in denen so zahlreiche Sowjetführer für immer von der Bildfläche verschwanden. Fast immer sah man nach den großen Palastrevolutionen des Kaukasiers Stalin und des Ukrainers Chruschtschow auf den Bildern des jeweils siegreichen Machthabers den lächelnden Mikojan, der glücklich alle Stürme überstanden hatte. Man sollte es nicht vergessen, dass es auch Mikojan war, der vor dem letzten Parteikongress als erster die schwersten Angriffe gegen den toten Stalin richtete. Und während Chruschtschows berühmte „Entstalinisierungsrede" bis heute in der Sowjetunion niemals vollständig veröffentlicht wurde, konnte jedermann die massive Abrechnung Mikojans mit dem einstigen Halbgott lesen.

 

Von Mikojan kann man ohne jede Übertreibung behaupten, dass er allein schon auf Grund seiner jahrzehntelangen Praxis in höchsten und verantwortlichsten Ämtern einer der besten Kenner der wirklichen Möglichkeiten und Hemmnisse der Sowjetwirtschaft und auch für alle Fragen eines Wirtschaftsaustausches mit dem Ausland ist. Nicht genug damit, er ist auch im Kräftespiel des Kremls seit langem eine politische Gestalt geworden, die man oft und gerne für gewichtige Missionen verwandt hat. Er war immer weit mehr als einer der vielen farblosen Fachminister des Handels, und er gehörte ohne Zweifel schon seit Jahrzehnten zum „innersten Ring" der Machthaber. Dabei war es ihm außerordentlich nützlich, dass er nie ernsthaft unter die Bewerber um den ersten Platz gerechnet werden konnte. Vieles deutet darauf hin, dass er sehr früh die Chancen eines Stalins und später dann eines Chruschtschow richtig einschätzte. Dem jetzigen „Boss" des Kreml hat der listenreiche und stets sehr diskrete Mikojan zweifellos höchst wertvolle Ratschläge gegeben. Es war eine Art Dank für geleistete Dienste, als Chruschtschow ihn zusammen mit dem jungen Parteifunktionär Koslow zum „Ersten Stellvertretenden" einsetzte. Und es ist ebenso klar, dass ihn der Kremlchef nach Bonn schickt, damit er dort die Lage prüft. Es heißt, Bonner Sowjetkreise hätten angedeutet, zur Unterzeichnung werde Chruschtschow selbst an den Rhein kommen, wenn für Deutschland der Kanzler die Verträge unterzeichnen würde. Die Absicht Moskaus, auf jeden Fall einen so gewichtigen Mann wie Mikojan zu schicken, wurde schon deutlich, als dieser zum Abschiedsempfang für die deutsche Delegation erschien und sich sehr interessiert und liebenswürdig gab.

 

An Gelegenheiten zu einem unmittelbaren Gespräch wird es in Bonn nicht fehlen. Zu den bei Vertragsabschlüssen üblichen offiziellen Empfängen kommen Besuche beim Kanzler und Bundesaußenminister. Man darf gespannt sein, was Mikojan dabei zu sagen hat. Die Möglichkeit, einmal einem der Mitglieder des Moskauer Parteipräsidiums, einem außenpolitischen Vertrauensmann Chruschtschows den deutschen Standpunkt zu allen entscheidenden Fragen klarzumachen, wird wohl genützt werden. Gerade in diesem Zeitpunkt, wo sich die Möglichkeit einer Gipfelkonferenz immer deutlicher abzeichnet, kann ein solches Gespräch ein recht bedeutsamer Faktor sein. Bis zu wirklichen Ergebnissen wird es in jedem Fall aber noch ein sehr weiter Weg sein.

 

Seite 2   Von Woche zu Woche

Der Amerika-Besuch des Bundespräsidenten ist nunmehr auf den Juni festgelegt worden. Bundespräsident Heuss wird zunächst der kanadischen Regierung einen viertägigen Staatsbesuch abstatten und sich darauf nach Washington und New York begeben. — Bundeswirtschaftsminister Erhard wird noch im Laufe dieses Jahres Japan einen Besuch abstatten.

 

Gegen eine sofortige Volksbefragung in Berlin hat sich der Berliner Landesparteitag der SPD mit knapper Mehrheit entschieden. Es wurde beschlossen, dass sich die Berliner SPD im Einvernehmen mit der Gesamtpartei den Zeitpunkt vorbehält, an dem in Berlin der Wille der Bevölkerung zur Atombewaffnung ermittelt werden solle.

 

Mit dem Abschluss eines deutsch-sowjetischen Abkommens über einen Kulturaustausch rechnet man auch im Bonner Auswärtigen Amt für die nahe Zukunft. Bundesminister von Brentano wies in einer Pressekonferenz darauf hin, dass die Sowjets mehrfach den Wunsch nach einem solchen Abkommen geäußert hätten. Nach dem Abschluss des Handelsvertrages und der Einigung über die Heimführung gebe es für die Bundesregierung keinen Grund, sich diesem Wunsch zu entziehen.

 

Die sowjetische Ostseeflotte wird zum ersten Mal gemeinsame Manöver mit den Seestreitkräften der Sowjetzone und denen Polens im östlichen und mittleren Teil der Ostsee abhalten. Sie werden Ende dieses Monats beginnen und bis in den Mai hinein stattfinden.

 

Noch etwa 350 000 Sowjetische Soldaten stehen in der Zone. Diese Zahl nannte der britische Außenminister Lloyd nach Berichten der englischen Militärmission in Deutschland. Der sogenannten „Volksarmee" der Zone gehören heute über 110 000 Mann an, hinzu kommen 200 000 Mann halbmilitärischer Gruppen in den sogenannten „Kampfgruppen" der Zonenbetriebe.

 

Ein Besuch des amerikanischen Außenministers Dulles in Berlin ist für den 8. Mai vorgesehen. Dulles nimmt vorher an einer Konferenz der amerikanischen Europa-Botschafter in Paris und an der Konferenz der Nato-Außenminister in Kopenhagen teil. Bürgermeister Brandt hat auch dem amerikanischen Vizepräsidenten Nixon, dem Stellvertreter Eisenhowers, eine Einladung zum Besuch Berlins übermittelt.

 

Für eine würdige Gestaltung des 17. Juni hat sich das Bundeskuratorium „Unteilbares Deutschland" ausgesprochen. Es soll vor allem dahin gewirkt werden, dass unangebrachte laute Vergnügungen und Tanzveranstaltungen unterbleiben. Der eigentliche Sinn des Tages mit, seiner Mahnung zur deutschen Wiedervereinigung soll klarer herausgestellt werden.

 

3861 Sowjetzonen-Flüchtlinge haben in der dritten Aprilwoche die Notaufnahme in der Bundesrepublik und in West-Berlin beantragt. Unter den geflüchteten Mitteldeutschen befanden sich 546 Jugendliche unter 24 Jahren.

 

Von erheblichen Schwierigkeiten für die Finanzpolitik des Bundes sprach Bundesfinanzminister Etzel in der ersten Lesung des neuen Bundeshaushalts. Er betonte, es müsse ein Ausgabestopp verlangt werden, bis alle ständigen Ausgaben wieder durch ständige Einnahmen gedeckt seien. Er trat auch für einen höheren Bundesanteil an den Einkommen- und Körperschaftssteuern ein und erklärte, die Forderungen der Kriegsopferverbände in Höhe von etwa 4,3 Milliarden DM seien nach seiner Ansicht finanziell undurchführbar. Der Kassenbestand des Bundes sei in einem Jahr um mehr als vier Milliarden gesunken.

 

Eine Kündigung des Bergarbeiter-Rahmentarifs ist vom Vorstand der IG Bergbau beschlossen worden. Der jetzige Vertrag läuft bis zum 1. Januar 1959. Die Bergarbeiter-Gewerkschaft will für eine weitere Verkürzung der Arbeitszeit eintreten.

 

Ein neuer Tarifvertrag für 290 000 Bundesbahnarbeiter ist von der Eisenbahner-Gewerkschaft gebilligt worden. Er bringt — rückwirkend vom 1. April an — eine Stundenlohnerhöhung um mindestens zehn Pfennig.

 

Ein Änderungsgesetz zum Schwerbeschädigtengesetz wird im Bundesarbeitsministerium vorbereitet. Bonn weist bei dieser Gelegenheit darauf hin, dass in den Betrieben etwa 5,7 Prozent der Arbeitsplätze von Schwerbeschädigten eingenommen werden sollen. Bisher sind jedoch nur etwa 3,5 bis 4 Prozent mit Schwerbeschädigten besetzt worden.

 

550 000 Wohnungen sollen in diesem Jahr in Westdeutschland gebaut werden, davon 170 000 Eigenheime. Bundesminister Lücke stellte in Konstanz eine verstärkte Förderung des Baues von Spiel- und Sportplätzen in Aussicht.

 

Die Kaffeepreise sollen jetzt im ganzen Bundesgebiet um zwanzig bis achtzig Pfennig pro Pfund Röstkaffee ermäßigt werden. Einzelne Firmen haben bereits in der letzten Zeit Preissenkungen vorgenommen.

 

Eine Verschärfung des kommunistischen Kurses in Polen wurde von Gomulka in einer Rede vor dem Gewerkschaftskongress angekündigt. Der Parteichef forderte für viele Industriezweige eine Erhöhung der Normen und Mindestleistungen. Das Recht auf Streiks wird scharf bestritten. Auch die Pressekontrolle soll noch erheblich verschärft werden.

 

Ein kühler Empfang wurde dem sowjetischen Staatspräsidenten Marschall Woroschilow in Warschau bei seinem Polen-Besuch zuteil. Die Belegschaften der Werke waren von den Kommunisten zu „jubelnder Begrüßung" abkommandiert worden, verhielten sich aber sehr still.

 

Der frühere sowjetische Verteidigungsminister Marschall Schukow, der Oktober vorigen Jahres von Chruschtschow gestürzt wurde, ist in den Ruhestand getreten und wird auch künftig kein militärisches Amt mehr bekleiden. Seit seiner Absetzung ist Schukow nicht mehr in der Öffentlichkeit gesehen worden. Wo er sich zurzeit aufhält, ist nicht bekannt.

 

Seite 3, 4   Das Gewissen befahl

Zur Käthe-Kollwitz-Ausstellung in Berlin

Foto: Selbstbildnis Käthe Kollwitz

 

Foto: Das Selbstbildnis in Pastell

 

Etwa hundert Besucher hatte die Ausstellung täglich, sonntags waren es manchmal zweihundert. Nicht fern von dem Ausstellungsgelände am Lützowplatz liegen Zoologischer Garten und Aquarium; da rechnet man mit fünf- bis sechsstelligen Besucherzahlen. Natürlich ist beides nicht zu vergleichen. Zu vergleichen aber wäre die Käthe-Kollwitz-Ausstellung mit der unseres großen Landsmanns Lovis Corinth, über die hier ausführlich berichtet wurde: die Auswahl seiner schönsten und reifsten Bilder im Charlottenburger Schloß zog täglich bis zu zweitausend Besucher an!

 

Zu Käthe Kollwitz kamen höchstens zweihundert, und das bei günstigem „Museumswetter" all die Wochen von Ende März bis 20. April. Woran lag es? „Die Leute wollen so etwas nicht mehr sehen meinte einer der Aufsichtführenden der Ausstellung.

 

Nachtseite des Lebens

Da ging ein junges Paar durch die Säle, eilig, suchend. Plötzlich blieb der Mann stehen und wandte sich nach seiner Begleiterin um: „Schau, hier — endlich einmal ein lächelndes Gesicht!" Er wies auf eine Zeichnung „Mutter und Kind".

 

Unter den etwa dreihundert Stücken — Graphik und Handzeichnungen — der Ausstellung sind vielleicht drei oder vier, auf denen gelächelt wird. Gelacht wird nirgends. Käthe Kollwitz' Menschen leiden. Sie leiden Verfolgung Hunger, Not, sie ringen mit Krankheit und Tod, sie sind arbeitslos, gefangen, sie ducken sich unter der Furie des Krieges.

 

Die Lebensgeschichte der Künstlerin ist bekannt. Wir wissen, dass die geborene Königsbergerin den Berliner Arzt Dr. Karl Kollwitz heiratete und mit ihm nach Berlin ging. Dr. Kollwitz wirkte als Armenarzt im Norden der Großstadt, und in dieser Umgebung, mitleidend nicht nur, sondern auch mithelfend, wurde Käthe Kollwitz zur Darstellerin des Elends. Wie sie es darstellte, in wachsender Meisterschaft, darin liegt Anklage, doch nicht in dem Sinn, den bolschewistische Propagandisten dem Lebenswerk der Kollwitz heute geben wollen. Nehmen wir die zahlreichen Blätter, auf denen der Tod auftritt: der überparteiliche Tod als Element des Seins: nehmen wir das erregende Blatt „Verunglücktes Kind", die Mutter mit dem überfahrenen Kind, umgeben von Menschen, aus deren Gesichtern Panik, Entsetzen sprechen. Sturen Ideologen bleibt es überlassen, einen „kapitalistischen" und einen „fortschrittlichen" Tod zu konstruieren, einen „gerechten" und einen „ungerechten" Verkehrsunfall, einen gerechten und einen ungerechten Krieg. Käthe Kollwitz gehört nicht zu ihnen. Wohl zeichnete sie auch Proletarier im Aufstand, sie zeichnete den Bauernkrieg und Tausende an der Bahre Liebknechts, zeichnete neben dem Elend auch Wut und Hoffnung der Armen. Sie blickte nach dem Ersten Weltkrieg voll Hoffnung nach Russland, doch schon 1921 bekannte sie: „Inzwischen habe ich eine Revolution mit durchgemacht und hab mich davon überzeugt, dass ich kein Revolutionär bin. Mein Kindertraum, auf der Barrikade zu fallen, wird schwerlich in Erfüllung gehen, weil ich schwerlich auf eine Barrikade gehen würde, seitdem ich in Wirklichkeit weiß, wie es da ist. So weiß ich jetzt, in was für einer Illusion ich die ganzen Jahre gelebt habe, glaubte, Revolutionär zu sein und war nur Evolutionär, ja mitunter weiß ich nicht, ob ich überhaupt Sozialist bin, ob ich nicht viel mehr Demokrat bin. Wie gut es ist, wenn die Wirklichkeit einen auf Herz und Nieren prüft und einen ohne Beschönigung an die Stelle stellt, die man aus einer Illusion heraus nie für die richtige nahm“.

 

Das Selbstbildnis als Biographie

Drei frühe Selbstbildnisse der Ausstellung sind es, die Weg und Entscheidung der jungen Künstlerin erschütternder zeigen, als es ein geschriebener Bericht je vermöchte.

 

Das erste ist noch mit dem Mädchennamen, Käthe Schmidt, gezeichnet. Zweiundzwanzig Jahre alt war sie da und studierte bei dem Meister graphischer Techniken Herterich in München, und dies ist von zahllosen Selbstporträts das einzige, auf dem sie sich lächelnd darstellt. Wenig später entstand ein zweites, in dem das Lächeln nur noch als ferne Erinnerung mitschwingt, eigentlich schon in Trotz verwandelt, die Augenlider sind halb geschlossen, eine große, schwere Entscheidung kommt auf diesen Menschen zu. Abermals wenig später entstand das Selbstbildnis in Pastell, eine der wenigen farbigen Arbeiten der Künstlerin: hier ist die Entscheidung eingetreten und als Willensakt vollzogen, die Augen sind bewusst in das Dunkel, auf die dunkle Hälfte der Welt, des Daseins gerichtet. Das Heitere, das Prächtige, alles an Hochgefühl, Wohlwollen, Glück, was die Welt ja auch bietet, ist ausgeschlossen.

 

Das zweite der genannten Selbstbildnisse ist eine Federzeichnung in einer ganz überraschenden, der Zeit weit vorauseilenden und zugleich virtuosen Strichtechnik. Jahrzehnte später erscheint diese Technik bei Lovis Corinth in Öl, — eine eigenartige Parallele. Käthe Kollwitz und der neun Jahre früher als sie geborene Tapiauer, Gerberssohn, Corinth — zwei Ostpreußen, zwei Welten ... Oder sind sie gar nicht so sehr zwei Welten? Beide liebten das Selbstbildnis, das ihnen als Mittel und Ausdruck einer vergrübelten, unerbittlichen Selbstkritik, zu dienen scheint. Forschend, durchdringend wie Corinth blickt auch Käthe Kollwitz. Betrachten wir ihre ersten Arbeiten bis hin zu dem mit der Feder gezeichneten Selbstbildnis, — wahrlich wir meinen, auch sie hat damals am Kreuzweg gestanden, hätte sich vielleicht anders entscheiden können, für den Weg der Farbe, der Lebensbejahung, des flutenden, überfließenden Lichtes, den Lovis Corinth beging. Oder, wenn sie bei der auch von Corinth geliebten Graphik geblieben wäre, für den Bericht aus beiden Sphären des Daseins nicht nur der dunklen, sondern auch der hellen menschlichen Glückes, der Sinnesfreude, des Familienidylls …

 

Es kam anders. Bewusst weihte Käthe Kollwitz, die Frau des Berliner Armenarztes, ihr Leben den Stimmen, Gestalten und Gebärden aus dem Dunkel. Immer knapper wurde ihre Bildsprache, immer souveräner handhabte sie die künstlerischen Ausdrucksmittel, immer mehr vereinfachte sie, bis Not und Elend zur Rune wurden, eindringlich, unverwechselbar. Und wie hat Käthe Kollwitz gearbeitet! Die Berliner Ausstellung zeigte Probedrucke von Lithographien, von Radierungen mit Korrekturen, Änderungen, kritischen Randbemerkungen der Künstlerin — energisch und heftig finden wir einmal quer über das ganze Bild geschrieben das Wort „schlecht!!" Sie war nie zufrieden mit sich. Und wie schwer hatte sie es in der Zeit des Nationalsozialismus, als ihre Bilder, samt denen etwa eines Barlach, aus Ausstellungen verschwinden mussten, peinlich, lästig, unbequem empfunden von den Vertretern des hohlen, kitschigen Blut- und Bodenpathos des Tausendjährigen Reiches.

 

Und nur zweihundert Besucher, selbst an kühlen „Museums"-Sonntagen, die sich in den zehn Räumen und Fluren verloren! „Die Leute wollen das nicht sehen ..“. Hinter uns sagte jemand empört: „Nie würde ich mir so etwas ins Zimmer hängen!" Welch ein Missverständnis, etwas abzulehnen, weil es als Zimmerschmuck nicht geeignet ist. Wahrlich, Käthe Kollwitz ist keine Dekoration für die moderne Neubauwohnung. Sie erbaut nicht. Sie ist auch nicht verrückt-verspielt, zur Schuten-Stehlampe passend. Aber wir sollten sie doch sehen, sollten der Begegnung mit ihr nicht ausweichen, die auch ein lachender junger Mensch war — der sich aber für einen schweren, entsagungsvollen Weg entschied. Für uns, letztlich. Haben wir es nicht nötig, an die Nachtseiten des Daseins erinnert zu werden? O doch, denn nur wer diese kennt, wird wahrhaft dankbar ohne Hoffahrt, ohne Oberflächlichkeit sich dem Licht zuwenden, den goldenen Überfluss der Welt trinken dürfen.

Martin Pfeideler

 

 

 

Seite 3   Ich will wissen, was vorher war

Das Lebenswerk der Frau Dr. Gertrud Dorka

Von unserem Berliner M. Pf. – Korrespondenten

Foto: Eine Aufnahme von eigenem Reiz: sie zeigt Frau Dr. Dorka vor einem Flugzeug in Stolp in Pommern, mit dem sie im Juli 1920 zur Abstimmung nach Masuren flog

 

Foto: Frau Dr. Dorka in ihrem Arbeitszimmer, als sie Leiterin des Museums für Vor- und Frühgeschichte in Berlin war

 

„Ich hab genug von euch Journalisten ...!" sagte die Dame, die die Tür öffnete.

 

M. Pf. kam sich vor wie ein Vertreter in Waschmaschinen oder Staubsaugern.

 

„Ich bin nicht interessant", fuhr die Dame fort (eine Wendung übrigens, die uns bei ostpreußischen Landsleuten besonders oft begegnet), „und was es zu berichten gäbe, haben die Tageszeitungen schon gebracht, da können Sie es nachlesen“.

 

M. Pf. legte höflich dar: „Ich vertrete" — (also doch Vertreter!) — „125 000 Abonnenten, die Mitlesenden gerechnet also etwa eine dreiviertel Million Leser. Für diese sind Sie, Frau Dr. Dorka, nicht nur der Direktor des Museums für Vor- und Frühgeschichte, sondern Familienmitglied. Diese Familie will mehr wissen, als die Tageszeitungen zu Ihrem 65. Geburtstag berichteten, mehr als die noch so bemerkenswerten Tatsachen aus dem Leben der gebürtigen Neidenburgerin. Diese Leser sind anspruchsvoll, sie verlangen Atmosphäre, und die Darstellung des wahren Kerns des Charakters und der Leistung jeder Persönlichkeit, die — ob mehr oder weniger bewusst — Zeugnis für Ostpreußen ablegt“.

 

„Nun denn", sagte Frau Dr. Dorka, „treten Sie ein, für ein halbes Stündchen . . „.

 

Vier Stunden später ging M. Pf. Auf den Tischen des großen, hellen Wohnzimmers häuften sich Alben, Photographien, Briefe, Dokumente, wissenschaftliche Publikationen. Schokolade und Keks hatte es gegeben und Punsch aus selbstgemachtem Johannisbeersaft.

 

Das Hünengrab ...

Denken wir hinüber in die Heimat. Orlau, Kreis Neidenburg. Und denken wir weit zurück. 1893 wird dem Lehrer und späteren Konrektor der Neidenburger Volksschule, Wilhelm Dorka, die Tochter Gertrud geboren. Sie ist begabt, sie lernt gut, der Vater schickt sie nach Königsberg auf das Königin-Luise-Oberlyzeum.

 

Das kulturelle Zentrum unserer Heimat gibt der Heranwachsenden die besten Anregungen. Die Wissenschaft ist hier, in der Stadt Immanuel Kants, zu Hause, auch die Kunst wird gepflegt im Theater, im Konzertsaal, durch Vorträge und Ausstellungen. Erregt, leidenschaftlich debattiert die Jugend neue Stilrichtungen in Malerei und Dichtkunst. Was das anbetrifft, war die „gute alte Zeit" nicht langweiliger als jede andere. Gertrud Dorka ist lebhaft bei allen Debatten dabei.

 

In dem jungen Mädchen aber schlummert eine Frage, die keine der Mitschülerinnen bewegt und je bewegen wird, eine Frage, die sich von tausend jungen Menschen vielleicht einer gelegentlich stellt und die schicksalsbestimmend jeweils nur für einen von Hunderttausenden wird . . .

 

Erinnern wir uns an das alte Prussia-Museum in der Königstraße? Ein Hünengrab stand vor dem Gebäude. Und nun stellen wir uns vor, 1909, 1910, die Lyzeumsschülerinnen, im knöchellangen Kleid, die Schulmappe schlenkernd, gehen plaudernd vorbei. Gertrud ist die einzige, die dem Hünengrab einen Blick schenkt. Erst ist es Neugier, dann Interesse, und eines Tages überredet Gertrud ihren Bruder, mit ihr das Museum zu besuchen. Und dort, beim Anblick der vor- und frühzeitlichen Funde aus unserer Heimat, gewinnt die in dem Mädchen schlummernde Frage Gestalt und Gewicht. Es ist die Frage nach dem Woher. Nach den Wurzeln, nach dem Ursprung der Formen menschlichen Lebens, der Kultur.

 

Manche Mitschülerin von damals studierte später Kunstgeschichte: Gertrud Dorka will wissen, was vorher war!

 

Zunächst erwirbt Gertrud Dorka die „Lehrbefähigung für Lyceen", kehrt nach Neidenburg zurück und steht dort, als Einundzwanzigjährige, zum ersten Mal vor einer Schulklasse. Doch bald gibt es keinen Unterricht mehr, der Erste Weltkrieg ist ausgebrochen, die Russen fallen ein.

 

Damit ist die Weiche in Gertrud Dorkas Leben endgültig gestellt. Sie geht nach Berlin, tritt dort in den Schuldienst ein. Die große Frage aber bleibt lebendig. 1918 meldet sich die junge Lehrerin bei dem Prähistoriker Kiekebusch, der ein vorgeschichtliches Seminar im Märkischen Museum eingerichtet hat und leitet. Hier können auch interessierte Laien teilnehmen, und es ist bemerkenswert, dass von den vierhundert Teilnehmern, die das Seminar während seines vierzigjährigen Bestehens zählte, neun Herren und drei Damen später Fachwissenschaftler wurden.

 

Gertrud Dorka fällt auf. Sie wird auserlesen, als es sich darum handelt, eine Wanderausstellung zu betreuen, die das Märkische Museum 1924 — und zwar vier Jahre lang — auf die Reise schickt. Und dann gibt es kein Halten mehr. Gertrud, die Lehrerin, setzt sich selbst wieder auf die Schulbank. Sie legt an der Berliner Humboldt-Universität das große Graecum und das große Latinum ab und immatrikuliert sich als Studentin der Anthropologie, der historischen Geographie, der Vorgeschichte. Die Doktorarbeit krönt das Studium, sie heißt „Urgeschichte des Weizackerkreises Pyritz", eine gewichtige wissenschaftliche Arbeit, die Gertrud Dorka — in Berlin hat sie Differenzen mit dem nazistischen Ordinarius ihrer Fakultät — in Kiel vorlegt. Dort erhält sie 1936 die Doktorwürde.

 

Dr. Dorka wurde Leiterin des Berliner Märkischen Museums, sie leitete Ausgrabungen im Raum der Mark Brandenburg, ihr Name wurde in Fachkreisen bekannt.

 

Aus Trümmern ...

Der Zweite Weltkrieg ist vorbei. Berlin liegt in Trümmern. Unter ihnen begraben sind auch wertvolle, unersetzliche Museumsschätze, so auch die des Museums für Vor- und Frühgeschichte in der Stresemann-, Ecke Prinz-Albrecht-Straße. Zu bergen, was dort noch zu bergen ist, damit beauftragt die damals noch Gesamtberliner Stadtverwaltung, Dr. Gertrud Dorka. Heute sagt sie in ihrer schlichten Art: „Sie haben mich einfach genommen, weil sie niemand anderen hatten, der erstens kein Pg gewesen und zweitens akademisch voll qualifiziert war“.

 

Dr. Dorka fand ein total ausgebombtes Gebäude vor, ausgebombt und ausgebrannt. Unter geknickten Träger und geborstenen Wänden lag der Schutt meterhoch, überall regnete es herein, Sturm heulte durch die Ruine. Zwei Helfer standen Gertrud Dorka zur Seite. In einem armseligen Mäntelchen, frierend und mit knurrendem Magen, ging sie an die Arbeit.

 

Einmalig, diese Arbeit. Was in den langen Jahren mühselig aus märkischem Boden gewonnen worden war, prähistorische Funde größter Seltenheit, Töpfe, Krüge, Gerät, Schmuck, das wurde nun ein zweites Mal ausgegraben aus dem Bombenschutt des furchtbaren Krieges. Schätze, die Jahrtausende lang sicher in der Erde geruht hatten und dann sorgsam gehoben worden waren, nach ihnen wühlte der Spaten, tasteten klamme Hände ein zweites Mal.

 

Scherben kamen zum Vorschein, Bruchstücke. Waren sie geborgen, begann erst die Arbeit des Wissenschaftlers, identifizieren, prüfen, was zu wem gehört, die Fragmente bezeichnen und endlich restaurieren.

 

„Scherben-Anna", nennt sich Frau Dr. Dorka in Gedanken an jene Jahre. Die Tagespresse hat diese Bezeichnung aufgegriffen, als Scherben-Anna, als „prähistorische Trümmerfrau" machte sie unsere Landsmännin populär. Diese Schlagworte sind ein wenig billig, zumindest für uns, die wir nun das ganze Leben überblicken, diesen zielbewussten Weg, der im Königsberger Prussia-Museum seinen Anfang nahm. Gertrud Dorka hätte sich etwas Besseres vorstellen können, Neuentdeckungen, Erstausgrabungen, anstatt dieser durch die sinnlose Zerstörungswut der Menschen notwendig gewordene Zweitausgrabung. Aber es musste das nun einmal getan werden, und bedeutete es auch Verzicht, Entsagung, Entbehrung für sie: Gertrud Dorka tat es.

 

„Ich habe die Geduld dazu", sagte sie, „die habe ich geerbt von meinen bäuerlichen Vorfahren!"

 

Um ein einigermaßen sicheres Dach über dem Kopf zu haben, siedelte man mit dem Geretteten in das weniger beschädigte Nachbargebäude, das einstige Völkerkundemuseum über. Geduld, wahrhaftig, gehörte dazu: erst am 21. Mai 1955 konnte das Museum für Vor- und Frühgeschichte in acht provisorisch hergerichteten Räumen wieder eröffnet werden.

 

Es birgt heute neben dem Geretteten und Restaurierten aus dem ursprünglichen Gebäude Schätze des Märkischen Museums, die sich nach dem Krieg in Dahlem wiederfanden und unersetzliche Stücke aus dem alten Troja, Stücke der Heinrich-Schliemann-Sammlungen, die nach Lebus ausgelagert worden waren und von dort durch Frau Dr. Dorka zurückgeholt wurden, 1948, noch kurz vor der endgültigen Spaltung Berlins.

 

Die bedeutendsten, international bekannten Stücke sind das Königsgrab von Seddin aus dem 8. Jahrhundert v. Chr., ein Grab, wie es sie nur dreimal auf der ganzen Erde gibt (die beiden anderen befinden sich in Schweden), ferner das Reitergrab von Neukölln aus dem 7. vorchristlichen Jahrhundert, und endlich Teile des Schatzes des Priamos, den Schliemann bei Troja ausgrub, von diesem jedoch nur die Teile in Keramik, während der Goldschmuck als Kriegsbeute nach Russland entführt wurde.

 

Hinzugekommen sind jüngste Funde, im West-Berliner Stadtgebiet unter Leitung von Frau Dr. Dorka ergraben.

 

Hiermit ist die Leistung der Direktorin des Museums für Vor- und Frühgeschichte längst nicht erschöpft, sondern kaum mehr als angedeutet. Frau Dr. Dorka hat zum Beispiel eine Fachbibliothek aus dem Nichts geschaffen und dem Museum angegliedert; zehntausend Bände zählt sie zurzeit. Sie hat die umfangreiche Foto-Kartothek angelegt, die beinahe so wichtig ist wie die fotografierten Stücke selbst, denkt man an die wissenschaftliche Auswertung der Funde. Jahrelang hat Frau Dr. Dorka mit ihrem eigenen Apparat fotografiert, Filme und Abzüge aus eigener Tasche bezahlt, wenn der winzige Etat überschritten war. Sie hat der Bibliothek Bücher gestiftet, mit eigenen Mitteln die Drucklegung einer wissenschaftlichen Arbeit finanziert.

 

Nicht im „Ruhestand"

Am 19. März 1958, beging Gertrud Dorka ihren 65. Geburtstag; am 1. April 1958, trat sie in den Ruhestand. Ihr Nachfolger hat es leichter; er übernimmt, was sie geschaffen hat und zieht in neue, schöne Räume, in den wiederhergestellten Langhans-Flügel des Charlottenburger Schlosses.

 

Der Geburtstag wurde zu einem wahren Festtag der prähistorischen Wissenschaft Berlins. Das Geburtstagskind hatte alle Mitarbeiter, Helfer, an den Grabungen Beteiligten, alle freiwilligen und beamteten Pfleger der prähistorischen Funde in den einzelnen Stadtbezirken ins „Ranke-Eck" am Zoo geladen. Es war der Tag des großen totalen Verkehrsstreiks in West-Berlin. Und dennoch erschienen von 76 Geladenen 53, per „Anhalter", per Taxe, zu Fuß. Der Senat schickte Glückwünsche, aber auch die Fachkollegen aus Ost-Berlin. Blumen, Briefe, Telegramme bewiesen, dass unsere Landsmännin nicht nur als Wissenschaftlerin hochgeschätzt ist, sondern auch als gütiger, hilfsbereiter Mensch.

 

Kehren wir nun in die helle, gemütliche Wohnung am Hohenzollerndamm zurück. Gertrud Dorka im Ruhestand ... Es sieht aber nicht nach Ruhestand aus. Es kann nicht danach aussehen; denn glaubt etwa jemand, der Forschungsdrang, die Arbeitsfreude eines Menschen richten sich nach behördlichen Bestimmungen und wären am Morgen des 65. Geburtstages einfach stillzulegen? Weit gefehlt, besonders wenn es sich um Gertrud Dorka handelt. Als Erholung wird sie sich im Mai eine Studienreise nach Griechenland leisten und sich damit eilten alten Wunschtraum erfüllen. Und dann? Dann arbeitet sie weiter. Drei große Themen stehen zunächst (!) auf dem Programm. Erstens die wissenschaftliche Darstellung und ???eutung (unlesbar) von Funden der sogenannten Britzer Grabung, die 1951 unter ihrer Leitung stattfand. Zweitens eine Arbeit über das berühmte prähistorische Helgoländer Goldarmband. Drittens die Vorgeschichte des Berliner Bezirks Neukölln. Und natürlich wird Gertrud Dorka weiter als Mitarbeiterin an den „Berliner Blättern für Vor- und Frühgeschichte" tätig sein, wissenschaftliche Korrespondenz mit in- und ausländischen Kollegen pflegen.

 

Dies alles wird dem Berichterstatter als Selbstverständlichkeit erzählt. Er kann sich nicht trennen, wird geduldet, vielleicht sogar gern geduldet, da man bemerkt, wie diese ihm bisher doch recht fernstehende Welt der Forschung ihn fesselt. Er beginnt zu begreifen, dass es sich hier gar nicht um eine abseitige Wissenschaft handelt. Er geht den Weg noch einmal zurück zum Prussia-Museum in Königsberg, sieht das junge Mädchen von 1910 vor sich, dessen Blick auf das davor aufgestellte Hünengrab fällt.

 

„Manche meiner Schulkameradinnen studierten dann Kunstgeschichte. Gut und schön. Mir genügte das nicht. Ich wollte zu den Wurzeln vorstoßen . . . " Ein weiter Weg wurde unbeirrt, konsequent gegangen. So dass heute zu erkennen ist: es war nicht nur das Geheimnis, das Dunkel über der Vor- und Frühgeschichte der Menschheit, welches das junge ostpreußische Mädchen magisch anzog; bestimmend war der Drang, die Perspektive zu erweitern, unter der wir die Erscheinungen unserer Gegenwart sehen und werten; die alltäglichen Maßstäbe durch einen größeren, verbindlicheren Maßstab zu ersetzen.

 

Gertrud Dorka erwählte sich als Lebensinhalt die fernste Vergangenheit. Sie tat damit jenen Schritt, der näher an die zeitlose Gegenwart des Schöpfers heranzuführen vermag als Sputniks, als Raumfahrtprojekte.

 

Seite 4   lch habe den Auftrag

Aus dem Tagebuch von Käthe Kollwitz

05.01.1920. Ich habe wieder ein Plakat zu machen übernommen für eine große Hilfsaktion für Wien.

 

Ich will den Tod machen. Wie er die Hungerpeitsche schwingt und tief gebückt, schreiend und stöhnend die Menschen — Frauen — Kinder — Männer an ihm vorbeiziehen.

 

Während ich zeichnete und die Angst der Kinder mich mitweinen machte, hatte ich, so recht das Gefühl, der Last, die ich trage. Ich fühlte, dass ich mich doch nicht entziehen dürfte, der Aufgabe, Anwalt zu sein. Ich soll das Leiden der Menschen, das nie ein Ende nimmt, das jetzt bergegroß ist, aussprechen. Ich habe den Auftrag, aber er ist gar nicht leicht zu erfüllen. Man sagt, dass man sich durch die Arbeit erleichtert. Aber es ist das, eine Erleichterung, wenn trotz meines Plakates täglich Menschen in Wien Hungers sterben? Wenn ich das weiß? Fühlte ich mich erleichtert, als ich die Kriegsblätter zeichnete und wusste, dass der Krieg weiterraste? Sicher nicht? Nur bei einer Arbeit habe ich Stille und Erleichterung empfunden: bei Peters großer Arbeit. Da hatte ich Frieden und war bei ihm.

 

Seite 4   Terminkalender

3. Mai, 19 Uhr: Heimatkreis Pillkallen/Stallupönen. Kreistreffen. Lokal: Vereinshaus Heumann, Berlin N 65, Nordufer 15, S-Bahn Putlitzstraße, Bus A 16.

 

19.30 Uhr: Heimatkreis Königsberg/Bezirk Tempelhof. Bezirkstreffen. Lokal: Schultheiß, Berlin-Tempelhof, Tempelhofer Damm 113.

 

4. Mai, 15.30 Uhr: Heimatkreis Rastenburg. Kreistreffen/Maifeier. Lokal: Schultheiß, Berlin-Wilmersdorf, Bundesplatz 2. S-Bahn Wilmersdorf, Bus A 16. Straßenbahn 44.

 

16 Uhr: Heimatkreis Gumbinnen. Kreistreffen mit Lichtbildern aus dem jetzigen Ostpreußen. Lokal: Parkrestaurant Südende, Steglitzer Damm Nr. 95. S-Bahn Südende.

 

16 Uhr: Heimatkreis Heiligenbeil. Kreistreffen. Lokal: Zum Burggrafen, Berlin-Steglitz, Liliencronstraße 9. S-Bahn Südende.

 

16.00 Uhr: Heimatkreis Lyck. Kreistreffen. Lokal: Reinickendorfer Festsäle, Berlin-Reinickendorf, Alt-Reinickendorf 32. S-Bahn Reinickendorf. Bus A 12 und 14. Straßenbahn 35.

 

Seite 4   Die Flucht der Wissenschaftler

In der Berlin-Beilage des Monats März berichteten wir über die SED-Hochschulkonferenz unter dem Titel „Ende der freien Lehre und der freien Forschung". Unter dem Druck der Beschlüsse jener Konferenz sehen viele Wissenschaftler der Sowjetzone keinen anderen Ausweg mehr als die Flucht in den Westen.

 

Flohen im ganzen Jahr 1957 insgesamt zwanzig Wissenschaftler, so sind es in diesem Jahr bereits jetzt fünfundfünfzig, die ihre Lehrstühle, beachtliche Gehälter und alle Intelligenz-Privilegien aufgaben, ins Ungewisse gingen und lieber von vorn anfangen, als sich vom Politbüro der SED vorschreiben zu lassen, was sie erforschen sollen und wie. Bisher sind es zehn Professoren, dreizehn Dozenten, dreiunddreißig Oberassistenten und Assistenten und diese Zahlen wachsen von Woche zu Woche. Man kommt aus Berlin, Rostock, Leipzig, Greifswald, von Universitäten, Ingenieurschulen, Pädagogischen Hochschulen, Medizinischen Akademien, aus allen Fakultäten, bemerkenswerterweise auch von der Fakultät, die allein und ausschließlich der Propagierung des Bolschewismus dient, der gesellschaftswissenschaftlichen, wie zum Beispiel Professor Herneck, der nachträglich als „Verbreiter von Irrlehren" gebrandmarkt wurde.

 

Es floh aber auch der Leiter der Abteilung angewandte Pilzkunde des Instituts für Gartenbau der Leipziger Universität, es floh vom Institut für Pflanzenzüchtung Bernburg der Akademie für Landwirtschaftswissenschaften der Maisspezialist der Sowjetzone, Buss, der noch im August vergangenen Jahres mit Chruschtschow über den Segen des Maisanbaus am Mikrofon und im Scheinwerferlicht der Fernsehkamera sprach.

 

Der SED-Sekretär der Parteiorganisation an der Ost-Berliner Humboldt-Universität meldete Ende März, es sei gelungen, „feindliche Zentren zu liquidieren". Doch noch immer trieben „verschworene Feinde gegen den Sozialistischen Aufbau ihr Unwesen".

 

Die Fluchtbewegung wird anhalten. Wir frohlocken nicht darüber, wir bedauern den schweren Schaden, den die SED-Hochschulpolitik anrichtet.

 

Seite 4   Vor- und Frühgeschichte und Oder-Neiße-Linie

Zu den Gratulanten zum 65. Geburtstag von Frau Dr. Gertrud Dorka (siehe den Artikel in dieser Beilage) zählte auch der führende Ost-Berliner Vor- und Frühgeschichtler, Unverzagt. Es besteht noch ein gewisser Austausch, aufmerksam studiert man in West-Berlin das Nachrichtenblatt „Ausgrabungen und Funde" der östlichen Akademie der Wissenschaften, ebenso aufmerksam studiert man in Ost-Berlin die West-Berliner „Blätter für Vor- und Frühgeschichte". Der Osten freut sich über die Entdeckung eines slawischen Hausfundamentes im West-Berliner Ortsteil Groß-Glienicke, der Westen verfolgt mit Aufmerksamkeit die Grabungen auf der Schloßinsel im Ost-Berliner Ortsteil Köpenick.

 

Beide Seiten betrachten als ihr Arbeitsgebiet Großberlin und Brandenburg. Und so erschien im jüngsten Heft der West-Berliner Fachzeitschrift ein Aufsatz über früheisenzeitliche Gräber in Ostbrandenburg. Hierzu aber schreibt Prof. W. Radig in der Zeitschrift für die Geschichte Berlins „Berliner Heimat", herausgegeben vom Ost-Kulturbund: „S. Gollubs Aufsatz über freieisenzeitliche Gräber von Chorulla im heutigen Westpolen gehört u. E. nicht in diese Zeitschrift. Oder will sie sich zum Sammelbecken von Forschungen generellen Charakters entwickeln?"

 

Das ist, bei aller Vorsicht der Formulierung, doch sehr deutlich. Es beweist, dass in der Sowjetzone nicht einmal mehr Urgeschichte unvoreingenommen betrieben werden kann. In der Tat — die SED muss nicht nur die Zeugnisse der jüngsten Vergangenheit, sondern auch Funde aus grauer Vorzeit fürchten.

 

Seite 4   Pankows gefälschte Lebensläufe

„Wer ist wer in der Sowjetzone?" enthüllt sachlich

Soeben erschien ein Buch, ohne das in Zukunft keine Redaktion, aber auch keine öffentliche Bibliothek auskommen dürfte, wie es auch so mancher am Geschehen in Mitteldeutschland interessierte Privatmann gern in seinem Bücherschrank sehen wird. „Wer ist wer in der SBZ?" (Sowjetische Besatzungszone), heißt der hellblaue Leinenband mit seinen, auf dreihundert Seiten, über 1700 Kurzbiographien*).

 

Ein Handbuch des kalten Krieges? Nun, die Objektivität der klassischen Nachschlagewerke ist streng gewahrt. „Es wurden nur Angaben aufgenommen, die einer Nachprüfung standhielten. Bei einer größeren Anzahl von Personen musste deshalb auf nähere Mitteilungen verzichtet werden", schreibt der Herausgeber.

 

Hier ist alles vertreten, von Grotewohl bis zum international bekannten Skispringer Helmut Recknagel, aus Thüringen; von den jüngst gestürzten Größen Schirdewan, Oelssner, Wollweber bis zu den in Politbüro und Zentralkomitee der SED neu aufsteigenden „Sternen" wie Neumann und Fröhlich. Da sind die Gelehrten, die soeben, auf der SED-Hochschulkonferenz „revisionistischen Irrlehren" abschwören mussten, Zeitschriftenredakteure, Schriftsteller, Künstler von Bedeutung und ihre erbarmungslosen stalinistischen Kritiker.

 

Die nüchternen biographischen Notizen von „Wer ist wer?" lichten so manches Dunkel, erhellen so manches Halbdunkel der entsprechenden östlichen amtlichen Lebensläufe. Nur einige Beispiele seien herausgegriffen.

 

Über Curt Wach, den derzeitigen Minister für Handel und Versorgung, erfahren wir in Ostberlin nur, dass er in Hitlers Konzentrationslagern schmachtete. „Wer ist wer: . . . erlernte den Schuhmacherberuf. Später betätigte er sich als Heilpraktiker. 1937 wegen gewerbsmäßiger Abtreibung (darunter ein Fall mit Todesfolge, der Verfasser) zu Zuchthaus verurteilt“.

 

Von Hermann Axen, dem Chefredakteur des Zentralorgans der SED, „Neues Deutschland", berichtet die amtliche östliche Biographie er sei als Frankreich-Emigrant illegal tätig gewesen, in Paris von Hitlers Gestapo aufgespürt und dann bei Kriegsende durch verschiedene KZ geschleppt worden. „Wer ist wer" berichtet: „Nach 1933 KZ. 1939 an die Sowjetunion ausgeliefert. In der SU Absolvent der Frunse-Akademie. Sowjetische Staatsbürgerschaft. Mitglied der KPdSU. Im Zweiten Weltkrieg Dozent an der Hochschule für Partei-Strategie. Schulungsredner im Antifa-Lager Gori . . . "

 

In diesem wie in ähnlichen Fällen dient die Erfindung eines neuen Lebenslaufes zur Unterdrückung der auf Grund des Stalin-Hitlerpaktes 1939 vorgenommenen Austauschaktion politischer Gefangener; sie ist heute außerordentlich peinlich, denn nie könnte Ulbricht zugeben, dass er es war, der in Moskau damals gegen den Austausch des KPD-Führers Ernst Thälmann sprach, und zwar mit der Begründung, der illegalen KP müsse er als Märtyrer „erhalten" bleiben; auch Pieck ist in diese Affäre verwickelt.

 

So mancher Prominente in der Sowjetzone war NSDAP-Mitglied, was offiziell natürlich verschwiegen wird. So heißt es amtlich über den Vorsitzenden des Rechtsausschusses der „Volkskammer", Siegfried Daalmann (Mitglied der SED-Satellitenpartei NDP): „Geboren 09.02.1915 in Rörchen, Pommern; Jurist; Kriegsdienst; sowjetische Gefangenschaft . . „. Das westliche Nachschlagewerk ergänzt den Beruf des Vaters, nämlich Pfarrer, und fährt dann fort: „Nach dem Studium . . . Gaustudentenführer der NSDAP in Thüringen . . „.

 

In manchen Fällen wird im Osten aber auch frühere KP-Zugehörigkeit unterschlagen, und zwar bei führenden Persönlichkeiten der nach 1948 gegründeten Satellitenparteien; sie mussten aus der KP bzw. SED austreten, ihre kommunistische Vergangenheit abstreifen, um dann als bäuerliche bzw. bürgerliche Verbündete der SED auftreten zu können.

 

So lesen wir im östlichen „Handbuch der Volkskammer", 1957, über Ernst Goldenbaum: „Geboren 15.12.1898 in Parchim; Volksschule; Landwirt; 1933 bis 1945 mehrfach verhaftet; KZ; 1948 Mitbegründer der DBD (Demokratische Bauernpartei)". Die unwiderlegbare westliche Fassung dieser Biographie lautet: „1919 Mitglied der KPD, Stadtverordneter der KPD in Parchim . . . Abgeordneter des Mecklenburger Landtages, 1927 bis 1932 Redakteur der KPD-Zeitung Volkswacht. Nach 1933 mehrfach verhaftet, 1944 KZ Neuengamme, 1945 erneut Mitglied der KPD . . . 1946 SED-Abgeordneter, 1948 Mitbegründer der DBD . . „.

 

Ähnlich frisiert wird im Osten der Lebenslauf des Außenministers und Führers der Nationaldemokratischen Partei, Bolz.

 

Dies nur einige wenige Beispiele. Sie sollen zeigen, dass „Wer ist wer in der SBZ" nicht nur ein solides Nachschlagewerk im üblichen Sinne ist, sondern darüber hinaus interessante, notwendige politische Informationen vermittelt.

 

*) („Wer ist wer in der SBZ", Verlag für Internationalen Kulturaustausch, Berlin-Zehlendorf-West, Klopstockstraße 24, 304 S., broschiert 12,-- DM, Ganzleinen 15,-- DM.)

 

Seite 5   Die Hausratentschädigung

Die Auszahlung der zweiten Rate wird abgeschlossen

Von unserem Bonner O. B. - Mitarbeiter

Der Präsident des Bundesausgleichsamtes hat eine Neunte Anordnung über die Freigabe von Hausratentschädigung erlassen. Sie ist mit dem 15. April 1958, in Kraft getreten.

 

Die Auszahlung der ersten Rate an alle Geschädigten, die Auszahlung der zweiten Rate an die Geschädigten mit mindestens vierzig Punkten und die Auszahlung der dritten Rate an die Geschädigten mit mindestens 75 Punkten war bisher freigegeben worden. Darüber hinaus konnten fünf Prozent der Mittel an solche Vertriebenen und Kriegssachgeschädigten vergeben werden, die weniger als 75 Punkte besitzen, bei denen jedoch ein besonderer Härtefall anzuerkennen ist. Als Härtefälle sollten insbesondere alle Personen gelten, die das siebzigste Lebensjahr vollendet haben.

 

Die neue Anordnung sieht nun vor, dass künftig die zweite Rate auch in die Geschädigten mit null bis 39 Punkten zur Auszahlung gelangt. Damit ist fünfeinhalb Jahre nach Inkrafttreten des Lastenausgleichsgesetzes die Hausratentschädigung mit ihren beiden ersten Raten abgeschlossen worden.

 

Die neue Anordnung des Präsidenten des Bundesausgleichsamtes enthält außerdem eine Heraufsetzung der Fünf-Prozent-Klausel für Härtefälle auf zehn Prozent. Durch diese Maßnahme soll erreicht werden, dass alle über Siebzigjährigen die dritte Rate der Hausratentschädigung erhalten. Eine Zuteilung von nur fünf Prozent der Mittel hätte in einigen Ausgleichsämtern nicht zur Durchführung dieses Programms ausgereicht.

 

Die Hausratentschädigung beträgt in der Regel 1200 DM. Für den vom Antragsteller nicht dauernd getrennt lebenden Ehegatten gibt es, sofern er nicht selbst entschädigungsberechtigt ist, einen Zuschlag von 200 DM, für jeden weiteren zum Haushalt des Geschädigten gehörenden und von ihm wirtschaftlich abhängigen Familienangehörigen, sofern dieser nicht selbst entschädigungsberechtigt ist, einen Zuschlag von 150 DM, und für das dritte und jedes weitere zu berücksichtigende Kind bis zur Vollendung des 18. Lebensjahres gibt es weitere 150 DM. Für die Familienzuschläge sind die Verhältnisse vom 1. April 1952 maßgebend. Neben dem Familienzuschlag gibt es einen Aufstockungsbetrag, sofern der Geschädigte vor der Vertreibung Einkünfte von mehr als 4000 RM bezog. Er beträgt 400 DM, wenn die verlorenen Einkünfte 4001 bis 6500 RM ausmachten, und 600 DM, wenn die verlorenen Einkünfte 6500 RM überstiegen. Für die Bemessung der Einkünfte sind in der Regel die Verhältnisse von 1937 bis 1939 maßgebend. Führte ein unverheirateter Geschädigter keinen Haushalt mit überwiegend eigener Einrichtung, war aber im Zeitpunkt der Schädigung Eigentümer von Möbeln für mindestens einen Wohnraum, so treten an die Stelle der Entschädigungsbeträge von 1200 DM, 1600 DM (1200 und 400) und 1800 DM (1200 und 600) die Entschädigungsbeträge von 400 DM, 600 DM und 700 DM.

 

Die Hausratentschädigung wird in drei, unter Umständen in vier Raten gewährt. Bei der ersten Rate beträgt der Sockelbetrag 300 DM, der Ehegattenzuschlag 150 DM, der Angehörigenzuschlag 50 DM und der zusätzliche Kinderzuschlag 50 DM. Bei der zweiten Rate beträgt der Sockelbetrag 500 DM, der Ehegattenzuschlag 50 DM, der Angehörigenzuschlag 50 DM und der zusätzliche Kinderzuschlag 50 DM. Bei Personen, die keinen Haushalt mit überwiegend eigener Einrichtung führten, betragen die erste und die zweite Rate je 200 DM. Auch bei Erben sind die beiden ersten Raten gleich hoch. Die dritte Rate besteht aus den Erhöhungsbeträgen des Achten Änderungsgesetzes (400 DM, 50 DM je Kind, weitere 50 DM für das dritte und jedes folgende Kind) sowie aus den Aufstockungsbeträgen bei verlorenen Einkünften von mehr als 4000 RM. Können aus technischen Gründen die Aufstockungsbeträge des Achten Änderungsgesetzes gezahlt werden, dann werden die Aufstockungsbeträge später — als vierte Rate — zur Auszahlung gebracht.

 

Seite 5   152 000 Vertriebenen-Betriebe schutzbedürftig

 

Dass der neue Mittelstand der Vertriebenen und Flüchtlinge noch als außerordentlich ungesichert angesehen werden muss, macht eine Betrachtung der Eigenkapitalanteile der Betriebe deutlich. Während nämlich der durchschnittliche Eigenkapitalanteil der einheimischen Betriebe 63 Prozent ausmacht, beläuft er sich bei den Unternehmen der Vertriebenen und Flüchtlinge nur auf 18 Prozent. Von den etwa 10 000 gewerblichen Betrieben der Vertriebenen und Flüchtlinge, den etwa 88 200 landwirtschaftlichen Betrieben und den fast 62 000 Handwerksbetrieben, die zusammen den neuen Mittelstand bilden, sind insgesamt nur etwa 25 000 Betriebe aus eigener Kraft lebensfähig, während etwa 152 000 für die nächste Zeit noch des Schutzes durch gesetzliche Maßnahmen bedürfen.

 

Für ihre Stabilisierung ist vor allem die Inanspruchnahme der Vergünstigungsparagraphen 7e und 10a des Einkommensteuergesetzes erforderlich. Doch ist auch die mit dem Ziel einer Stärkung des Eigenkapitals angelaufene Aktion der heimatvertriebenen Wirtschaft sehr gut aufgenommen worden. Hierfür hatte der Bund eine Depotanleihe zur Verfügung gestellt, die voll beansprucht worden ist.

 

Seite 5   Familienbücher der Vertriebenen

Sie sind vollgültige Urkunden

Fachkreise in Bonn machen auf eine wichtige Bestimmung des neuen Personenstandsgesetzes aufmerksam, die die Anlegung sogenannter Familienbücher für solche Vertriebene und Flüchtlinge vorsieht, die ohne Personenstandspapiere in die Bundesrepublik gekommen sind. Nach dem Gesetz ist das Familienbuch eine vollgültige Urkunde. Es soll nur nach gründlicher Dokumentierung des Personenstandes — beispielsweise durch noch vorhandene andere Personalunterlagen und Vernehmungen von Verwandten, aber nur in Ausnahmefällen durch eidesstattliche Versicherungen — ausgestellt werden. Grundsätzlich wird das Familienbuch am Wohnsitz des Antragstellers geführt. Bei Übersiedlungen ins Ausland oder in die Sowjetzone wird es beim Standesamt 1 in West-Berlin deponiert, das als Zentralbehörde für diese Bücher gilt.

 

Seite 5   Erhöhung der Unterhaltshilfe dringend notwendig

Die Aufbesserung müsste mindestens siebzehn Prozent betragen

Von unserem Bonner O. B. - Mitarbeiter

Das Statistische Bundesamt gab bekannt, dass die Lebenshaltungskosten für eine Familie mit geringem Einkommen heute bei 121 Prozent der Kosten von 1950 liegen. Damit ist die Lebenshaltung seit dem 1. April 1957 um sechs vom Hundert angestiegen. Es muss fast als beängstigend angesehen werden, dass in den letzten zwölf Monaten die Lebenshaltung genauso schnell anstieg wie zuvor nur im Verlaufe von etwa 48 Monaten.

 

Der drohende Stahlarbeiterstreik an der Ruhr endete, bevor er wirklich ausbrach, mit einer erheblichen Heraufsetzung der Löhne. Der Kommunalarbeiterwarnstreik erbrachte ebenfalls eine Anhebung der Lohntarife. Wie alle Lohnerhöhungen, so werden auch diese zu einem Anstieg der Preise führen.

 

Der Preis-Lohn-Bewegung entsprechend sind in sieben der zehn Bundesländer während der letzten Monate Erhöhungen des Fürsorgesatzes vorgenommen worden, die im Durchschnitt das Ausmaß von neun Prozent umfassen. Es kann keinem Zweifel unterliegen, dass die übrigen Länder in Kürze folgen werden.

 

All das sind beachtenswerte Zeichen, die führen zu dem Schluss, dass eine Heraufsetzung der Sätze der Unterhaltshilfe mehr als fällig ist. Seit Jahren gilt bei der Unterhaltshilfe der Grundsatz, dass sie 120 Prozent der Leistungen der Fürsorge ausmachen soll. Bereits bei Inkrafttreten des Achten Änderungsgesetzes zum Lastenausgleichsgesetz war dieser Grundsatz nicht mehr verwirklicht worden. Als man im Bundestag gelegentlich der Beratungen um die 8. Novelle eine Anhebung des Unterhaltshilfesatzes auf 120 DM vorschlug, waren dies noch etwa 120 Prozent. In den Monaten bis zur Verkündung der 8. Novelle war jedoch das Fürsorgeniveau bereits so weit fortentwickelt, dass von 120 Prozent keine Rede mehr sein konnte. Das Achte Änderungsgesetz war in Bezug auf die Erhöhung der Unterhaltshilfe also bereits unzulänglich. Bevor die sieben Bundesländer ihre Fürsorgesätze erhöhten, lagen die Unterhaltshilfesätze etwa bei 111 Prozent der Fürsorgeleistungen. Heute werden sie bei 105 Prozent liegen. Sobald die restlichen drei Länder ebenfalls ihre Fürsorgesätze aufgebessert haben werden, werden die Sätze der Unterhaltshilfe im Durchschnitt fast die Sätze der Fürsorge erreicht haben. Es ergibt sich somit die Notwendigkeit, die Sätze der Unterhaltshilfe um mindestens siebzehn Prozent zu erhöhen. Das ergäbe eine Aufbesserung des Unterhaltshilfesatzes für den Alleinstehenden um 20 DM auf 140 DM und für ein Ehepaar um 30 DM auf 210 DM sowie des Kinderzuschlages um 7 DM auf 49 DM.

 

In Voraussicht dieser Verhältnisse hatte bereits vor einigen Wochen der Bund der Vertriebenen eine Unterhaltshilfeerhöhung gefordert. Unter Berücksichtigung der letzten Entwicklung bei den Fürsorgesätzen fordert der Lastenausgleichsausschuss des Bundes der Vertriebenen nunmehr eine Erhöhung der Unterhaltshilfe, und zwar so, dass die Aufbesserung mindestens 20 DM, für den Ehegatten 10 DM und je Kind 7 DM betragen müsse.

 

An die Fraktionen des Bundestages ergeht der Appell, nunmehr schleunigst zu handeln und die Anregungen der Vertriebenenverbände durch einen Initiativantrag an das Plenum zu verwirklichen. In sechs Bundesländern stehen während der nächsten zwölf Monate Landtagswahlen bevor. Die Vertriebenen werden sich sehr dafür interessieren, welche Parteien Verständnis für die Sorgen der Vertriebenen haben.

 

Seite 5   Gute Kunde für Kinderreiche (mit Skizze)

Wenn die geplante Steuerreform, wie zu erwarten ist, noch in diesem Jahre wirksam wird, dann wird zum Beispiel ein Familienvater mit Frau und drei Kindern monatlich 750,-- DM verdienen können, ohne Steuern bezahlen zu müssen. Bisher ging die Freigrenze in diesem Falle bis 610,-- DM. Eine Familie mit zwei Kindern kann rund 600,-- DM Monatslohn oder Gehalt haben, ohne Lohnsteuer zu bezahlen. Mit diesen hohen Freigrenzen will der neue Steuertarif die kinderreichen Familien spürbar entlasten. Er setzt damit die bisherige Tendenz verstärkt fort, wie besonders eine Gegenüberstellung mit den Freibeträgen von 1955 verdeutlicht.

 

Nach dem Reformtarif von 1958 addieren sich die Steuerfreibeträge für eine Familie mit drei Kindern auf 8940,-- DM jährlich. Erst das darüber hinausgehende Einkommen (Lohn oder Gehalt) wird mit 20 Prozent versteuert. Da aber Bagatell-Steuerbeträge unter 18,-- DM jährlich nicht mehr erhoben werden, setzt die Steuerpflicht erst bei 9031,-- DM jährlich, das sind 752,58 DM monatlich, ein.

 

Seite 5   Briefe an das Ostpreußenblatt

Dank und Mahnung

Zu meinem 71. Geburtstag hat mir meine Tochter in Berlin das vom Ostpreußenblatt eingehend gewürdigte Buch „Unter polnischer Verwaltung" von Charles Wassermann geschenkt. Ich muss sagen, ich war nach der Lektüre wirklich erschüttert und beschämt zugleich. Erschüttert, weil ich vieles selbst erlebt habe, was auch in diesem Buch angesprochen wird. Eine gewisse Beschämung empfindet man deshalb, weil offenbar erst Herr Wassermann kommen muss, um der Welt die Augen zu öffnen und ihr als unabhängiger Mann die Wahrheit zu sagen. Ihm gebührt größter Dank. Man müsste dieses Buch nehmen und all denen um die Ohren schlagen, die so bereit sind, unsere geliebte Heimat den Polen in die Hände zu spielen. Den Verzichtpolitikern muss jedenfalls dringend geraten werden, sich das Buch dieses kanadischen Staatsbürgers, zu beschaffen und es auch wirklich zu lesen. Sie haben so Gelegenheit, es einmal mit ihren eigenen Parolen zu vergleichen.

P. W., Braunschweig

 

Letzte Rate in 100 Jahren?

Zu unserem Artikel „Letzte Rate in hundert Jahren" und zu dem Leserbrief über „Preisentwicklung und Vertriebene" in Folge 14 des Ostpreußenblattes vom 5. April schreibt uns ein Landsmann, der jetzt in Württemberg wohnt:

 

In den „Briefen an das Ostpreußenblatt" habe ich den Text über die Preisentwicklung mit großem Interesse gelesen. Wer kümmert sich um uns Heimatvertriebene? Niemand! Wir sind Freiwild geworden, Menschen zweiten Grades. Je mehr absterben, desto mehr freut sich die Obrigkeit. Es wäre Pflicht des Bundesvertriebenenministers, sich mehr für uns einzusetzen und für uns zu sorgen. Es ist allerhöchste Zeit!

 

Aus welchem Grunde müssen wir jedes Jahr ein Formular „Prüfung der Familien- und Einkommensverhältnisse" ausfüllen? Falls nicht genaue Angaben gemacht werden, wird mit Entzug des Unterhalts gedroht. Die Rente beziehen doch nur ältere Leute. Es ist eine Beleidigung für uns, dass wir dann noch solche Papiere ausfüllen müssen. Mit der Unterhaltshilfe können wir doch keine Wertpapiere kaufen! Schließlich ist die Rente doch unser Geld und wird uns vom Lastenausgleich abgezogen. Ist das in der heutigen Landwirtschaft auch so? Wir können nicht mehr ernten, die Substanz wird von Jahr zu Jahr immer weniger. Unsereiner hat alles verloren und die anderen behalten alles und wirtschaften weiter. Das ist in dem Artikel auf Seite 4 in der gleichen Folge „Letzte Rate in hundert Jahren" sehr richtig dargestellt. Ist das, wie mit uns verfahren wird, nicht beschämend?

 

Sparkassenbuch unter dem Stubben

In unserer Folge 14 vom 5. April veröffentlichten wir den Bericht eines Landsmannes über das seltsame Schicksal des Sparkassenbuches einer Königsbergerin, das von einem litauischen Bauern unter dem Stubben versteckt worden war und das deutsche Aussiedler vor kurzer Zeit hatten mitbringen können. In diesen Tagen hat sich die glückliche Besitzerin dieses Sparkassenbuches bei uns gemeldet. Sie schreibt:

 

Im Ostpreußenblatt fand ich in dem Bericht „Sparkassenbuch unter dem Stubben" meinen Namen als Gesuchte. Ich war über das Schicksal des Buches und die Treue meiner litauischen Freunde tief erschüttert.

 

Im August 1947 bin ich nach Litauen in den Bezirk Kowno gekommen. Bei dem Bauern bin ich die letzten vier Monate gewesen; ich übergab ihm mein Sparkassenbuch. Die Töchter Anella und Kastulla können sich meiner sicher noch erinnern. Das Sparkassenbuch der Königsberger Stadtsparkasse, Nebenstelle Flottwellstraße, lautet auf meinen Namen. Es enthielt die Kontrollnummer und einen Schein, mit dem man auch auf anderen Kassen etwas abheben konnte. Der letzte Stand meines Kontos waren etwa 11 000 RM, genau kann ich mich nicht mehr erinnern.

 

Am 15. Juni vergangenen Jahres habe ich dorthin geschrieben und um Zusendung des Buches an mich oder an die Botschaft der Bundesrepublik gebeten. Der Brief ist nicht zurückgekommen, dürfte aber den Adressaten nach der Schilderung in Ihrem Bericht nicht erreicht haben.

 

Die Treue und Gewissenhaftigkeit von „Onkelchen", wie wir den Bauern nannten, hat mich freudig bewegt. Mein Dank gilt aber vor allem dem Überbringer des Sparkassenbuches, und ich bin gespannt, Näheres über das Schicksal meiner litauischen Freunde zu hören. Dem Ostpreußenblatt danke ich für seine Vermittlertätigkeit.

Wilhelmine Nickel

 

. . . und kennst mich nicht?

Eine Leserin aus dem Kreise Angerburg, die jetzt im Ruhrgebiet wohnt, sandte uns folgende Zeilen:

 

Wenn mich hier im Westen das Heimweh nach unserem Ostpreußen und nach lieben Menschen überkommt, dann fällt mir ein kleines Erlebnis ein, das ich vor vielen Jahren in der Heimat hatte.

 

Während des Krieges wurde ich als „Laienlehrkraft" im Schuldienst eingesetzt, weil viele Lehrer fehlten. Der Umgang mit den Kindern hat mir viel Freude gebracht. Ich wohnte damals in Haarschen im Kreise Angerburg und unterrichtete an der Schule Großgarten. In der Schulpause lief mir ein kleines Mädchen nach. Ich fragte, ob sie nicht mit den anderen aus ihrer Klasse spielen wolle. „Noch nicht", kam prompt die Antwort. Und dann sagte sie mir, sie wollte sich zuerst mit mir über Haarschen unterhalten. Auf meine erstaunte Frage meinte sie in lautem und recht energischem Ton: „Warum? Weil ich mich nach Haarschen bange!" Es kam heraus, dass sie mit ihren Eltern erst seit kurzer Zeit aus Haarschen nach Großgarten gekommen war; aber in dem alten Wohnort hatte es ihr besser gefallen. Nun kannte ich dort nicht alle Einwohner, weil wir auf einem Abbau lebten. So fragte ich die Kleine, wer sie denn sei. Diese Frage brachte die kleine Person richtig in Harnisch. Fast wütend sagte sie:

 

„Ich bin aus Haarschen, du bist aus Haarschen, und du kennst mich nicht?"

 

Ich weiß noch, dass es mir damals richtig wehtat, das kleine Mädchen so enttäuscht zu haben. Später habe ich mich mit ihr angefreundet, und wir haben dann noch oft über Haarschen gesprochen. Inzwischen sind viele Jahre vergangen, die uns allen viel Kummer und Leid gebracht haben. Aus den Kindern von damals sind inzwischen Erwachsene geworden, die selbst Familien haben. Aber immer wieder muss ich an dieses kleine Erlebnis denken. Dieses kleine Mädchen hatte damals Heimweh nach einem Ort, den man in kurzer Zeit erreichen konnte. Wie schwer müssen wir alle nun an unserem Heimweh tragen, das der fernen Heimat gilt!

A.-R. B.

 

Seite 5   Treffen der Königsberger, am Sonntag, dem 1. Juni 1958, in Hamburg, Ernst-Merck-Halle.

Abgebildet ist das Königsberger Wappen.

 

Seite 6   Aus der landsmannschaftlichen Arbeit in …

HAMBURG

Vorsitzender der Landesgruppe Hamburg: Hans Kuntze, Hamburg-Billstedt, Schiffbeker Weg 168. Telefon 73 33 49. Geschäftssteller Hamburg 13, Parkallee 86. Telefon 45 25 41/42. Postscheckkonto Hamburg 96 05.

 

Bezirksgruppenversammlungen

Es wird gebeten, zu allen Bezirksgruppenversammlungen die Mitgliedsausweise mitzubringen.

 

Elbgemeinden: Sonnabend, 26. April, 19.30 Uhr, in der Johannesburg, Blankenese, Elbchaussee 566. Jahresmitgliederversammlung mit Neuwahl. Pfarrer Linck, früher Königsberg-Löbenicht, spricht über seine Erlebnisse in dem sowjetisch besetzten Königsberg. Gäste und Mitglieder aus allen Bezirken unserer Landsmannschaft sind herzlich eingeladen.

 

Altona: Im Monat Mai fällt der Heimatabend aus.

 

Billstedt: Sonnabend, 3. Mai, 20 Uhr, in der Gaststätte Ferber, Hamburg 48, Billwerder Billdeich 34. Lichtbildervortrag mit anschließendem geselligem Beisammensein. Gleichzeitig Besprechung der geplanten Ausflugsfahrt. Unkostenbeitrag 0,50 DM. Freunde und Bekannte sind herzlich eingeladen.

 

Fuhlsbüttel: Dienstag, 6. Mai, 20 Uhr, im Landhaus Fuhlsbüttel, Brombeerweg 1, nächste Monatszusammenkunft.

 

Kreisgruppenversammlungen

Lyck: Sonnabend, 26. April, ab 18 Uhr, im Restaurant Zum Patzenhofer, Hamburg 36, Dammtorstr. 14, nächste Zusammenkunft.

 

Heiligenbeil: Sonnabend, 3. Mai, 19.30 Uhr, in der Gaststätte Zum Elch, Hamburg 21, Mozartstraße 27. Heimatabend in Anwesenheit des Kreisvertreters Karl August Knorr und des Kreiskarteiführers Paul Birth. Anschließend geselliges Beisammensein.

 

Insterburg: Sonnabend, 3. Mai, 20 Uhr, in der Alsterhalle, An der Alster 83.

 

Die Ost- und Westpreußische Jugend in der DJO Hamburg trifft sich:

Landesgruppenwart: Horst Görke, Hamburg-Rahlstedt, Hagenweg 10. Sprechstunde: DJO-Landesleitung im Haus der Heimat, Vor dem Holstentor 2, jeden Mittwoch von 19 bis 20.30 Uhr.

 

Altona: Kindergruppe: Jeden Donnerstag um 16 Uhr im Jugendheim Altona, Bahrenfelder Straße 131, Hof. — Jugendgruppe: Heimabend alle vierzehn Tage Mittwoch von 19.30 bis 21.30 Uhr, Jugendheim Altona, Bahrenfelder Straße 131, nächster Abend am 30. April.

 

Eimsbüttel: Kindergruppe: Heimabend jeden Freitag von 15.30 bis 17 Uhr im Heim der offenen Tür, Hamburg 13, Bundesstraße 101.

 

Eppendorf-Eimsbüttel: Jugendgruppe: Jeden Mittwoch von 19 bis 21 Uhr Heimabend im Gorch-Fock-Heim, Loogestraße 21.

 

Wandsbek: Jugendgruppe: Mittwochs von 19.30 bis 21.30 Uhr alle vierzehn Tage in der Schule Bovestraße (Baracke auf dem Hof), nächstes Treffen am 7. Mai.

 

Junge Spielschar: Jeden Donnerstag von 19.30 bis 21.30 Uhr, abwechselnd vierzehntägig Volkstanz und Heimabend im Heim der offenen Tür, Hamburg 21, Winterhuder Weg 11, am 8. Mai Volkstanz. — Mädelkreis: Jeden Montag von 19.30 bis 22 Uhr, bei Brunhilde Plauschinat, Hamburg 28, Packersweide 2.

 

Nächste Zusammenkunft des Vereins für Familienforschung in Ost- und Westpreußen, am Mittwoch, 7. Mai, 20 Uhr, in der Alsterhalle, An der Alster 83.

 

SCHLESWIG-HOLSTEIN

Vorsitzender der Landesgruppe Schleswig-Holstein: Fritz Schröter, Kiel, Holstenstraße 46 II

 

Viertes Landestreffen der Landesgruppe Schleswig-Holstein am 17. Juni in Neumünster.

Lübeck. Die Gruppe veranstaltet am Mittwoch, dem 30. April, einen „Tanz in den Mai" im Haus Deutscher Osten. Eintritt 1,-- DM. Eintrittskarten im Vorverkauf auf der Geschäftsstelle der Landsmannschaft und an der Abendkasse. — Am 1. Juni fährt zum Königsberger Treffen in Hamburg, Ernst-Merck-Halle, von Lübeck aus ein Bus. Die Kosten betragen 5 DM für Hin- und Rückfahrt. Das erste Kreistreffen der Heimatkreisgruppe Bartenstein findet ebenfalls am 1. Juni in Rendsburg statt. Auch zu diesem Treffen fährt von Lübeck aus ein Bus. Fahrpreis für Hin- und Rückfahrt 10 DM. Karten für beide Fahrten sind auf der Geschäftsstelle bis 15. Mai zu haben. — Zum Landestreffen der Landesgruppe Schleswig-Holstein am 17. Juni in Neumünster in der Holstenhalle fahren von Lübeck aus Busse. Die Fahrtkosten für Hin- und Rückfahrt betragen 4 DM. Fahrkarten bis spätestens 1. Juni auf der Geschäftsstelle, Hüxtertor-Allee 2. — Hausfrauen-Nachmittage am 20. Mai und am 24. Juni, jeweils um 15 Uhr, im Haus Deutscher Osten, Hüxtertor-Allee 2. — Heimatkreisgruppe Königsberg-Stadt: Monatsversammlungen am 6. Mai und am 3. Juni jeweils um 20 Uhr, Haus Deutscher Osten.

 

BREMEN

Vorsitzender der Landesgruppe Bremen: Rechtsanwalt und Notar Dr. Prengel, Bremen, Sögestraße 46

 

13 500 Besucher

Gedächtnis-Ausstellung Lovis Corinth bis 30. April verlängert

Die Ausstellung Lovis Corinth in der Kunsthalle Bremen, Am Wall 207, die am 16. März eröffnet wurde und bis zum 20. April dauern sollte, ist wegen des sehr starken Interesses, das sie gefunden hat, bis Mittwoch, den 30. April, verlängert worden. Bis zum letzten Sonntag hatten 13 500 Besucher die Ausstellung gesehen. Sie zeigt 50 Gemälde, 170 Aquarelle und Handzeichnungen und 250 Blatt Druckgraphik des großen ostpreußischen Malers.

 

Die Ausstellung ist täglich geöffnet, und zwar montags bis freitags von 10 bis 21.30 Uhr, sonnabends und sonntags von 10 bis 16 Uhr.

 

Bremen. In der Jahreshauptversammlung wurde der neue geschäftsführende Vorstand gewählt, dem folgende Mitglieder angehören: Siegfried Paczynski, erster Vorsitzender. Hans-Georg Hammer, zweiter Vorsitzender. Siegfried Schulz, erster Schriftführer. Helga Dzudzek, zweite Schriftführerin. Helmut Conrad, erster Kassierer. Franz Skubinn, zweiter Kassierer. Willi Losch, Jugendwart. Hans-Georg Hammer, Kulturwart.

 

Bremen. Am 8. Mai veranstaltet die Gruppe im Café Schrick unter dem Motto „Der Mai ist gekommen" einen Heimatabend.

 

NIEDERSACHSEN

Vorsitzender der Landesgruppe Niedersachsen: Arnold Woelke, Göttingen, Keplerstraße 26. Telefon Nr. 5 87 71-8; Geschäftsstelle: Hannover, Humboldtstraße 21/22 (Hofgebäude). Telefon 1 32 21, Postscheckkonto Hannover 1238 00.

 

Osnabrück. Zu dem Vortrag von Charles Wassermann hatten sich so viele Besucher eingefunden, dass fast vierhundert Gäste keinen Einlass mehr fanden. Deshalb wurde der Vortrag zwei Tage später wiederholt und brachte wiederum ein gefülltes Haus. An der Veranstaltung nahm — außer vielen Landsleuten, Einheimischen und Vertretern der Behörden — auch der stellvertretende Regierungspräsident teil. Zur Eröffnung sprachen der 1. Vorsitzende, Krämer, und Landsmann Rektor Goronczy von der Lutherschule.

 

Quakenbrück. Feierstunde aus Anlass des sechsjährigen Bestehens der Gruppe am Sonnabend, 3. Mai, im Haus Merschland. Programmfolge und Beginn der Veranstaltung werden rechtzeitig durch Presse und Rundschreiben bekanntgegeben. — Bereits eine halbe Stunde vor Beginn war der Vortrag von Charles Wassermann über eine Reise durch unsere Heimat ausverkauft. Viele Besucher mussten wieder umkehren. Die Stadtverwaltung, die Volkshochschule, der Kulturring, der Heimat- und Verkehrsverein und der Kreisheimatbund hatten in Zusammenarbeit mit der Gruppe die Kulturveranstaltung unterstützt. Der Vorsitzende der Kreisgruppe, Fredi Jost, eröffnete die Veranstaltung. Stadtrat Segler dankte nach dem Vortrag als Vertreter der Stadt dem Gast.

 

Fürstenau. Jahrestreffen der Kreisgemeinschaft Bersenbrück am Sonnabend, 10 Mai, unter der Schirmherrschaft der Stadt in Fürstenau. Um 15.30 Uhr Eröffnung mit einem Platzkonzert vor dem Rathaus. Um 17 Uhr Feierstunde im Evangelischen Gemeindehaus. 20 Uhr großer Heimatabend mit anschließendem Festball im Pottebruch. Zusammen mit den Eintrittskarten wird eine Festschrift ausgegeben.

 

Seesen am Harz. Für das Heimat-Quiz am 3. Mai haben Mittelschullehrer, Budzinski, Landwirtschaftsoberlehrer, Luszik und Schulrat a. D., Papendick, fünfzehn Preisrätselturniere ausgearbeitet. Sechs dieser Fragengruppen werden sich besonders an unsere Jugend und an die Kinder vom zehnten Lebensjahr ab, wenden. Es winken schöne Gewinne, wie Bücher und Karten der Heimat, Bernsteinschmuck usw. Ein musikalisches Preisrätsel mit nachfolgender Auslosung der Gewinner wird die Besucher unterhalten.

 

NORDRHEIN-WESTFALEN

Vorsitzender der Landesgruppe Nordrhein-Westfalen: Erich Grimoni, (22 a) Düsseldorf 10, Am Schein 14. Telefon 6 24 14.

 

Bezirkstreffen des Regierungsbezirks Aachen in Düren

An dem Bezirkstreffen des Regierungsbezirks Aachen in Düren werden auch Landsleute aus dem angrenzenden Regierungsbezirk Köln teilnehmen. Das Treffen steht unter dem Motto: „Nichts kann uns rauben Liebe und Glauben zu unserm Land!" Es beginnt am Sonnabend, 21. Juni, mit einem Kulturabend, dem sich eine Sonnenwendfeier der DJO anschließt. Nach der Kranzniederlegung am Sonntag, 22. Juni, finden Gottesdienste statt. Die Großkundgebung beginnt um elf Uhr in der Stadthalle in Düren. Ein Platzkonzert und Volkstänze der Trachtengruppen der DJO werden sich anschließen. Unter der Losung: „Ost und West Hand in Hand" klingt das Treffen mit einem frohen Volksfest um 16 Uhr in der Stadthalle aus. Bei dem Treffen wirken u. a. mit: Ein Musikzug (Trachtenkapelle) der Siebenbürger Sachsen, ein Fanfarenzug und Volkstanzgruppen der DJO, ein Ostpreußenchor, ein Streichquartett und eine ostpreußische Tanzkapelle. Die Festansprache hält Landesvorsitzender Grimoni, Düsseldorf. Auskunft erteilen Horst Foerder, Aachen, Südstraße 26/I., und Fritz Neumann, Düren, Rütger-von-Scheven-Straße 76/II.

 

Vortrag von Charles Wassermann

Der kanadische Journalist, Charles Wassermann, hält seinen Vortrag „Unter polnischer Verwaltung" in folgenden Orten: Sonntag, 27. April, 20 Uhr, Bonn, Universität, Hörsaal 10; Montag, 28. April, 20 Uhr, Köln, Industrie- und Handelskammer, Großer Saal; Dienstag, 29. April, 20 Uhr; Hagen, Aula der Ricarda-Huch-Schule, Voswinckelstraße; Mittwoch, 30. April, 20 Uhr, Wuppertal, Saal des Neuen Rathauses in Barmen, Friedrich-Engels-Allee, Haltestelle der Straßenbahnen 1, 11 und 18; Sonnabend, 3. Mai, 19.30 Uhr; Bielefeld, Aula der Schule am Brodhagen; Sonntag, 4. Mai, 20 Uhr; Unna, Lutherhaus, Großer Saal, Fritz-Husemann-Straße 4; Montag, 5. Mai, 20 Uhr; Bad Oeynhausen, Filmbühne „Die Leiter", Eidinghauser Straße.

 

Viersen. Für Sonntag, 4. Mai, ist eine Autobusfahrt nach Amsterdam, an die holländische Küste und zu den Tulpenfeldern vorgesehen. Abfahrt: 5 Uhr, vom Neumarkt. — In der gut besuchten Jahreshauptversammlung teilte der 1. Vorsitzende der Gruppe, Max Pillath, mit, dass 156 Neuanmeldungen zu verzeichnen seien. Nach der Entlastung durch die Versammlung wurde der neue Vorstand gewählt. Ihm gehören an: 1. Vorsitzender, Max Pillath; 2. Vorsitzender, Gerhard Siebert; Kassenführung, Frau Anna Blasius und Fräulein Paula Widdra; Schriftführer, Willi Zastrau; Kultur und Veranstaltungen, Studienrat Johannes Widdra und Willi Tillmann; Beisitzer, Johannes Halsig und Günther Gramberg. — In der ersten Monatsversammlung nach der Neuwahl des Vorstandes am 12. April in der Pschorr-Bräu Gaststätte, hielt nach kurzer Begrüßung durch den Vorsitzenden Studienrat Widdra einen Lichtbildervortrag über die Kurische Nehrung.

 

Linnich, Kreis Jülich. Am 3. Mai findet in den Räumen des Restaurants Jennes, Linnich, Mahrstraße 89, ein Heimatabend statt. Vorgesehen sind ein Vortrag von Landsmann Foerder, Aachen, Darbietungen des Fanfarenzugs und einer Volkstanzgruppe der DJO Merkstein und Aufführung eines Farbtonfilms vom dritten Bezirkstreffen in Alsdorf. Den Höhepunkt des Abends wird die neue Schallplatte mit Agnes Miegels Vortrag „Heimatland Ostpreußen“ vermitteln. Beginn der Veranstaltung um 19.30 Uhr.

 

Düsseldorf. Der kanadische Journalist, Charles Wassermann, hält seinen Lichtbildervortrag „Unter polnischer Verwaltung" am 26. April, um 20 Uhr, in der Aula des Lessing-Gymnasiums. (Nächste Straßenbahnhaltestellen: Mintrop-Platz, Linie 4, Ellerstraße/Kruppstraße, Linie 6.) Unkostenbeitrag 1 DM.

 

Essen-West. Am 26. April, um 19 Uhr, Monatsversammlung der Bezirksgruppe in der Dechenschenke. Anschließend Tonfilmvorführung und Maifeier.

 

Gr.-Dortmund. Am 30. April, um 20 Uhr, Hotel Industrie, Mallinkrodstraße 210/214, „Tanz in den Mai". Unkostenbeitrag 1 DM, Nichtmitglieder 2 DM. — Nächste Versammlung Dienstag, 27. Mai. — Die Versammlung der Frauengruppe wird vom 28. auf den 29 Mai, 15 Uhr, verlegt. — Die Jugendgruppe trifft sich jeden Freitag um 19.30 Uhr im Fritz-Hensler-Haus, Raum 119.

 

Wuppertal. Am Sonnabend, dem 26. April, findet um 20 Uhr, in den Zoogaststätten ein Ostpreußenball mit Marion Lindt statt. Karten im Vorverkauf für Mitglieder 1 DM, für Nichtmitglieder 2 DM, an der Abendkasse für Mitglieder 1,50 DM, für Nichtmitglieder 2,50 DM. Karten sind im Vorverkauf zu haben: bei der Geschäftsstelle in Elberfeld, bei Krüger und Oberbeck in der Schwebebahnpassage Döppersberg und in Barmen bei Fritz Maleikat, Höfen 94, bei Walter Stark, Sonntagstraße 31, nach 18 Uhr. — Am Mittwoch, dem 30. April, findet um 20 Uhr, ein Lichtbildervortrag des kanadischen Journalisten, Charles Wassermann, im Saal des Neuen Rathauses in der Friedrich-Engels-Allee statt. Eintritt im Vorverkauf 1 DM, an der Abendkasse 1,50 DM. Karten im Vorverkauf sind bei den oben genannten Stellen zu erhalten.

 

Lübbecke. In der letzten Versammlung wurden Lichtbilder und Filme aus den Gebieten von jenseits der Oder und Neiße gezeigt. Sie hinterließen einen nachhaltigen Eindruck. Vorsitzender Hardt würdigte sodann die Verdienste des kürzlich verstorbenen Oberstleutnants a. D. Karl von Plehwe.

 

Warendorf. Die Frauengruppe trifft sich am Donnerstag, 24. April, um 14.30 Uhr, auf dem Wilhelmsplatz zu einem Vortrag über modernes elektrisches Kochen in der Lehrküche der V. E. W.

 

BADEN-WÜRTTEMBERG

Vorsitzender der Landesgruppe Baden-Württemberg: Hans Krzywinski, Stuttgart-W., Hasenbergstraße Nr. 43. Zweiter Vorsitzender: Regierungsrat de la Chaux, Reutlingen, Karlstraße Nr. 10.

 

Fünf Jahre Ordensland in Tuttlingen

Die Vereinigung Ordensland in Tuttlingen trat mit einer Hörfolge „Die Stimme Westpreußens" vor die Öffentlichkeit. Den barocken musikalischen Rahmen, absichtlich in Gegensatz zu der schlichteren westpreußischen Art gestellt, schufen mit dem Trio Nr. 1 in D-dur in drei Sätzen für Klavier, Flöte und Cello, die sudetendeutsche Pianistin, Hedi Thyssen-Kieß und die bodenständigen Künstler, Rose Albicker und Günther Heller. Durch eine Auswahl aus Poesie und Prosa lebender Dichter Westpreußen sollte dargelegt werden, wie sich der schöpferische Mensch dieser herben Landschaft an den Ufern des großen Weichselstromes und der Ostsee bemüht, die ungeheuren Geschehnisse Verlust der Heimat und Flucht geistig zu bewältigen. Die Rezitation hatten Mitglieder der Jugendgruppe übernommen, unter Anleitung von Dr. Schienemann, der selbst eine neue eigene Erzählung „Die Treppe" vortrug. Die Zuhörer drückten zum Schluss ihre Dankbarkeit und ihre Ergriffenheit durch langanhaltenden Beifall aus.

 

Der Festabend zum fünfjährigen Bestehen von „Ordensland" ist vom 19. auf den 26. April verschoben worden. Er beginnt im „Kaiserhof" um 19.30 Uhr und umfasst in seinem ersten Teil musikalische und gesangliche sowie rezitatorische Darbietungen der Jugendgruppe, dazu einen Vortrag des Landesobmanns der Westpreußen „Wesen und Aufgaben einer Landsmannschaft" und eine Rückschau auf die Ordensland-Tätigkeit seit dem 14. April 1953 an Hand von Lichtbildern. Der zweite Teil soll vorwiegend heiter sein mit Vorführungen der Jugendgruppe, darunter Volkstänzen, und mit allgemeinem Tanz. Die LVO bringt aus Anlass ihres fünfjährigen Bestehens auch eine Festschrift zum Preise von 1,50 DM heraus, deren Besitz zur Teilnahme am Festabend berechtigt.

 

RHEINLAND-PFALZ

Vorsitzender der Landesgruppe Rheinland-Pfalz: Landrat a. D., Dr. Deichmann, Koblenz, Simmerner Straße 1, Ruf 3 44 08. Geschäftsführung und Kassenleitung: Walter Rose, Neuhäusel (Westerwald), Hauptstraße 3. Postscheckkonto 15 75, Frankfurt am Main.

 

Frankenthal. Die Jahreshauptversammlung mit der Neuwahl des Vorstandes findet am Sonnabend, dem 3. Mai, um 20 Uhr in der Gastwirtschaft „Zum Sonnenbad, Fontanesistraße, statt. Vollzähliges Erscheinen der Mitglieder ist erforderlich.

 

HESSEN

Vorsitzender der Landesgruppe Hessen: Konrad Opitz, Gießen, Unter der Liebigshöhe 28.

 

Darmstadt. Die Jahreshauptversammlung der Kreisgruppe Darmstadt-Stadt und -Land findet am Sonntag, dem 27. April, um 15 Uhr, im „Lachschen Saal" (Lokal Stadt Budapest) in der Heimstättensiedlung statt. Neuwahl des Vorstandes und Vorführung von Heimatfilmen.

 

BAYERN

Vorsitzender der Landesgruppe Bayern e. V.: Rechtsanwalt Heinz Thieler, München. Geschäftsstelle: München 23, Trautenwolfstraße 5/0, Tel. 33 85 60. Postscheckkonto München 213 96.

 

Coburg. In der Mitgliederversammlung im Goldenen Kreuz sprach Ingenieur, Hans Urbanski, über die Achte Novelle zum Lastenausgleichsgesetz. Er übte zum Teil scharfe Kritik. Der Vorsitzende, Paul Sandach, berichtete über die Zustände in den von Polen verwalteten deutschen Ostgebieten. Er legte seinen Ausführungen das Buch von Charles Wassermann zugrunde.

 

Lauf an der Pegnitz. In der Monatsversammlung, im Café Schmidberger, wurde der alte Vorstand bis auf den Kassenführer wiedergewählt. Die Kassengeschäfte übernahm Landsmann Müller. Vorher hatt der Vorsitzende, Erich Kirschnick, einen Überblick über das abgelaufene Geschäftsjahr gegeben. — Besondere Freude löste ein Filmabend aus, an dem die Landsleute Kirschnick und Poersche schöne Bilder aus Ost- und Westpreußen zeigten. Landsmann Losch führte anschließend Farbaufnahmen von der Stadt Lauf vor.

 

Seite 6   „Deutscher Osten" in Heidelberg

Die Landsmannschaft Ostpreußen, Bundesgeschäftsführung, beteiligt sich mit einer Auswahl der Schau „Ostpreußen — Geschichte und Leistung" an der Sonderschau „Deutscher Osten — Kultur und Hauswirtschaft" im Rahmen der zweiten badischen Hauswirtschaftlichen Ausstellung vom 26. April bis 4. Mai in Heidelberg, auf dem Messegelände.

 

Die Sonderschau Deutscher Osten wird vom Vertriebenenminister von Baden-Württemberg, der auch die Schirmherrschaft übernommen hat, am 26. April, um 11 Uhr, eröffnet. Es wird mit einem Besuch von 150 000 bis 200 000 Personen gerechnet.

 

Seite 6   Traditionstreffen ostdeutscher Leichtathleten

Am 18. Juli in Hannover

Zum fünften Male wird die 1951 gegründete Traditionsgemeinschaft der Leichtathleten aus den deutschen Ostgebieten anlässlich der Deutschen Leichtathletik-Meisterschaften in Hannover ihre sportlichen Wettkämpfe, am 18. Juli, also einen Tag vor Beginn der Meisterschaften, durchführen. Die Wettbewerbe finden im Stadion der Technischen Hochschule statt und stehen unter der Schirmherrschaft des Niedersächsischen Ministers für Vertriebene, Flüchtlinge und Kriegsbeschädigte, Minister Albert Höft. Nunmehr sind die Ausschreibungen herausgekommen, die Wettbewerbe für Männer, Frauen, Jugendliche sowie Schüler und Schülerinnen verschiedener Altersklassen vorsehen.

 

Die Allgemeine Klasse der Männer (Jahrgang 1939 und älter) sieht 100-, 400- und 1000-Meter-Lauf, Weitsprung, Kugelstoßen und Speerwurf vor. Die gleichen Disziplinen, außer 400 m, sind für die Altersklassen I und II (Jahrgänge 1923 bis 1926 bzw. 1919 bis 1922), die Altersklassen III (Jahrgänge 1914 bis 1918) sowie die Altersklassen IV und V (Jahrgänge 1909 bis 1913 bzw. 1908 und älter) vorgesehen, lediglich in den Altersklassen IV und V beträgt die Sprintstrecke 75 Meter. — Die beste 1000-m-Leistung aller Klassen wird mit dem Wanderpreis der Pommerschen Landsmannschaft ausgezeichnet. Verteidiger ist Jürgen Scharnow (SC Preußen Stettin). Die Ostdeutsche Traditionsstaffel über 4 x 100 m (Jahrgänge 1922 und älter) hat Ostpreußen zu verteidigen, wobei es um den ewigen Wanderpreis des DLV-Vorsitzenden, Dr. Max Danz, geht. Diese Staffel ist nur offen für Verbandsmannschaften, die von alten Mitgliedern der ostdeutschen Sport- und Turnvereine gestellt werden. Daneben gibt es noch die 4 x 100-m-Vereinsstaffel für ostdeutsche Vereine (Jahrgänge 1939 und älter), die der VfB Breslau zu verteidigen hat.

 

Den Hermann-Kanus-Gedächtniswanderpreis für den Traditionsmehrkampf der Verbände hat der VfB Breslau gestiftet. Die beiden besten Vorkampf- bzw. Vorlauf-Leistungen jedes ostdeutschen Verbandes über 100 m und 1000 m, im Weitsprung und Kugelstoßen, die in den Altersklassen erzielt worden sind, sowie die Zeit in der 4 x 100-m-Traditionsstaffel werden hier gewertet und nach der VDL-Mehrkampfwertung berechnet. Verteidiger ist Ostpreußen.

 

Neu aufgenommen in das Programm ist der Verbands-Vierkampf (nur gültig für die allgemeine Klasse). Jeder Verband stellt zwei Teilnehmer, wobei die besten Leistungen in den Einzelkämpfen gleichzeitig für den Verbandsmehrkampf gewertet werden.

 

Die Wettbewerbe für Frauen in der Allgemeinen Klasse (1939 und älter) und in der Altersklasse (1928 und älter) sehen 75-m-Lauf, Weitsprung und Kugelstoßen vor.

 

Die männliche Jugend bestreitet in Klasse A (1940/1941) und B (1942/1943) 100-m-Lauf, Weitsprung und Kugelstoßen. Neu aufgenommen ist hier die 4 x 100-m Verbands-Jugendstaffel, für Klasse A und B getrennt. — Für die weibliche Jugend (1940/41 bzw. 1942/1943) gibt es 75-m-Lauf, Weitsprung und Kugelstoßen. Schülerinnen (Klasse A — 1944/1945, Klasse B — 1946 und jünger): 75-m-Lauf, Weitsprung und Schlagballweitwurf.

 

Startberechtigt für Männer-, Frauen-, Jugend- und Schülerwettbewerbe sind alle Deutschen, die vor dem 31.12.1944 ihren Wohnsitz in einem ostdeutschen Ort hatten, ebenfalls die Kinder dieser aus den Ostgebieten stammenden Eltern. Mit Ausnahme der Verbands- oder Vereinsstaffeln kann jeder Ostdeutsche ohne frühere oder jetzige Vereinsangehörigkeit starten. Diese Einschränkung entfällt für die Verbandsstaffeln der Jugendklassen A und B.

 

Jeder Teilnehmer darf nur in zwei Wettbewerben starten, ausgenommen Staffeln. Für die ostdeutsche Traditionsstaffel um den Dr.-Danz-Wanderpreis wird nur eine Mannschaft für jeden Verband zugelassen, für die übrigen Staffeln ist die Begrenzung offen.

 

Die Meldungen sind bis spätestens 15. Juni an den technischen Leiter der Wettkämpfe der Traditionsgemeinschaft, Hilmar Dressler, Hannover, Franckestraße 3, zu richten. Die Wettkämpfe beginnen am 18. Juli, um 14.30 Uhr. Quartierwünsche sind möglichst bis zum 1. Juni an Heinz Simanowski oder Ursula Simanowski, Hannover, Berliner Allee 16, zu richten.

 

Alle Verbände, die am Sonnabend, 19. Juli, interne Verbands- bzw. Vereinswiedersehenstreffen veranstalten wollen, werden gebeten, dieses an den Leiter der Presse und Propaganda, Maximilian Grunwald, Hannover, Bleekstraße 5, baldmöglichst mitzuteilen.

 

Rest der Seite: Wir hören Rundfunk

 

Seite 7   Landsleute, die jetzt aus Ostpreußen kamen

Es kamen aus dem polnisch verwalteten Ostpreußen über das Lager Friedland bei Göttingen in das Bundesgebiet: (Zahlen so undeutlich, dass ich mehr raten musste).

 

Am 14. Februar 1958 mit dem 29. Aussiedlertransport, 80 Landsleute. Es stammen aus dem Heimatkreis:

Allenstein 15,

Angerapp 4,

Insterburg 5,

Königsberg 1,

Lötzen 13,

Lyck 1,

Ortelsburg 28,

Rößel 10,

Sensburg 3.

 

Am 16. Februar 1958 mit dem 30. Aussiedlertransport, 77 Landsleute. Es stammen aus dem Heimatkreis:

Allenstein 34,

Bartenstein 2,

Heilsberg 4,

Johannisburg 24,

Königsberg 3,

Lötzen 1,

Lyck 3,

Treuburg 6.

 

Vom 11. bis 20. Februar 1958 als Einzelreisende, 31 Landsleute. Es stammen aus dem Heimatkreis:

Allenstein-Stadt 3,

Allenstein-Land 3,

Johannisburg 1,

Königsberg 1,

Memel 6,

Osterode 4,

Rößel 4,

Sensburg 6,

Tilsit 3.

 

Am 21. Februar 1958 mit dem 34. Aussiedlertransport, 44 Landsleute. Es stammen aus dem Heimatkreis:

Allenstein-Stadt 3,

Allenstein-Land 7,

Johannisburg 1,

Königsberg 3,

Lyck 3,

Neidenburg 6,

Sensburg 13,

Treuburg 8.

 

Am 20. Februar 1958 mit dem 35. Aussiedlertransport, 64 Landsleute. Es stammen aus dem Heimatkreis:

Allenstein 29,

Lyck 6,

Neidenburg 2,

Rößel 3,

Sensburg 17,

Treuburg 7.

 

Am 23. Februar 1958 mit dem 36. Aussiedlertransport, 57 Landsleute. Es stammen aus dem Heimatkreis:

Allenstein 6,

Bartenstein 2,

Heiligenbeil 3,

Königsberg-Stadt 1,

Königsberg-Land 2,

Ortelsburg 7,

Osterode 10,

Rastenburg 3,

Sensburg 11,

Treuburg 9.

 

Am 26. Februar 1958 mit dem 38. Aussiedlertransport, 64 Landsleute. Es stammen aus dem Heimatkreis:

Allenstein-Stad 5,

Allenstein-Land 10,

Johannisburg 2,

Lötzen 3,

Lyck 9,

Neidenburg 1,

Ortelsburg 6,

Sensburg 24,

Treuburg 4.

 

Am 27. Februar 1958 mit dem 39. Aussiedlertransport, 59 Landsleute. Es stammen aus dem Heimatkreis:

Godap 4,

Johannisburg 2,

Neidenburg 18,

Ortelsburg 15,

Osterode 4,

Pogegen 3,

Rastenburg 2,

Sensburg 10,

Treuburg 1.

 

Am 28. Februar 1958 mit dem 40. Aussiedlertransport, 47 Landsleute. Es stammen aus dem Heimatkreis:

Allenstein 12,

Königsberg 4,

Johannisburg 6,

Lyck 2,

Ortelsburg 1,

Osterode 18,

Rößel 1,

Sensburg 2,

Tilsit-Ragnit 1.

 

Vom 20. bis 28. Februar 1958, als Einzelreisende 21 Landsleute. Es stammen aus dem Heimatkreis:

Königsberg 5,

Ortelsburg 2,

Osterode 8,

Rößel 1,

Sensburg 3,

Treuburg 2.

 

am 1. März 1958, mit dem 41. Aussiedlertransport, 82 Landsleute. Es stammen aus dem Heimatkreis:

Allenstein 11,

Heilsberg 7,

Johannisburg 6,

Königsberg 1,

Labiau 5,

Lötzen 4,

Mohrungen 2,

Osterode 12,

Rastenburg 9,

Sensburg 20,

Treuburg 5.

 

am 4. März 1958, mit dem 42. Aussiedlertransport, 59 Landsleute. Es stammen aus dem Heimatkreis:

Allenstein 2,

Braunsberg 4,

Johannisburg 4,

Heiligenbeil 4,

Ortelsburg 1,

Osterode 17,

Rößel 6,

Sensburg 12,

Treuburg 3,

Wehlau 6.

 

am 5. März 1958, mit dem 43. Aussiedlertransport, 40 Landsleute. Es stammen aus dem Heimatkreis:

Allenstein 5,

Königsberg 4,

Lötzen 4,

Sensburg 24,

Treuburg 3.

 

am 6. März 1958, mit dem 44. Aussiedlertransport, 74 Landsleute. Es stammen aus dem Heimatkreis:

Allenstein 9,

Braunsberg 1,

Gerdauen 2,

Heilsberg 3,

Mohrungen 9,

Neidenburg 3,

Osterode 15,

Pogegen 2,

Pr.-Eylau 5,

Rößel 15,

Sensburg 6,

Treuburg 4.

 

am 7. März 1958, mit dem 45. Aussiedlertransport, 37 Landsleute. Es stammen aus dem Heimatkreis:

Allenstein 3,

Elchniederung 3,

Heiligenbeil 1,

Insterburg 3,

Lötzen 2,

Neidenburg 2,

Pr.-Eylau 4,

Rastenburg 10,

Rößel 5,

Treuburg 4.

 

am 8. März 1958, mit dem 46. Aussiedlertransport, 45 Landsleute. Es stammen aus dem Heimatkreis:

Allenstein 17,

Heiligenbeil 2,

Lötzen 1,

Pr.-Eylau 7,

Sensburg 15,

Tilsit-Ragnit 3.

 

am 11. März 1958, mit dem 47. Aussiedlertransport, 46 Landsleute. Es stammen aus dem Heimatkreis:

Allenstein 15,

Gerdauen 2,

Heiligenbeil 3,

Johannisburg 2,

Lyck 1,

Neidenburg 6,

Ortelsburg 4,

Osterode 5,

Sensburg 3,

Treuburg 5.

 

am 12. März 1958, mit dem 48. Aussiedlertransport, 46 Landsleute. Es stammen aus dem Heimatkreis:

Allenstein 14,

Johannisburg 4,

Neidenburg 4,

Ortelsburg 5,

Osterode 1,

Rastenburg 8,

Sensburg 9,

Treuburg 1.

 

am 13. März 1958, mit dem 49. Aussiedlertransport, 42 Landsleute. Es stammen aus dem Heimatkreis:

Allenstein 3,

Königsberg 6,

Lyck 4,

Mohrungen 10,

Ortelsburg 9,

Osterode 3,

Sensburg 4,

Treuburg 3.

 

Vom 1. bis 19. März 1958 als Einzelreisende 15 Landsleute. Es stammen aus dem Heimatkreis:

Bartenstein 1,

Königsberg 2,

Mohrungen 3,

Ortelsburg 5,

Osterode 1,

Rößel 1,

Sensburg 2.

 

Am 14. März 1958, mit dem 50. Aussiedlertransport 45 Landsleute. Es stammen aus dem Heimatkreis:

Angerburg 3,

Angerapp 3,

Ebenrode 1,

Gerdauen 3,

Heiligenbeil 2,

Königsberg 5,

Mohrungen 7,

Ortelsburg 3,

Sensburg 15,

Treuburg 3.

 

am 15. März 1958, mit dem 51. Aussiedlertransport, 60 Landsleute. Es stammen aus dem Heimatkreis:

Allenstein 10,

Angerburg 4,

Ebenrode 1,

Gumbinnen 3,

Johannisburg 10

Lötzen 4,

Ortelsburg 5,

Osterode 4,

Rastenburg 2,

Sensburg 9,

Tilsit 5,

Treuburg 3.

 

am 18. März 1958, mit dem 52. Aussiedlertransport, 42 Landsleute. Es stammen aus dem Heimatkreis:

Allenstein 14,

Heilsberg 3,

Johannisburg 6,

Mohrungen 4,

Ortelsburg 3,

Rößel 3,

Sensburg 9.

 

am 19. März 1958, mit dem 53. Aussiedlertransport, 36 Landsleute. Es stammen aus dem Heimatkreis:

Allenstein 5,

Johannisburg 5,

Lötzen 2,

Neidenburg 3,

Ortelsburg 3,

Osterode 7,

Sensburg 6,

Schloßberg 4,

Treuburg 1.

 

Vom 11. bis 20. März 1958, als Einzelreisende 21 Landsleute. Es stammen aus dem Heimatkreis:

Allenstein 3,

Johannisburg 5,

Neidenburg 4,

Osterode 1,

Rößel 2,

Sensburg 6.

 

Amtliche Bekanntmachungen (alle Bekanntmachungen sehr schlecht lesbar, daher wahrscheinlich fehlerhaft).

Durch Gerichtsbeschluss ist der Tod und der Zeitpunkt des Todes der nachstehend bezeichneten Personen festgestellt worden: Die mit Buchstaben bezeichneten Angaben bedeuten: a) Anschrift am letzten bekannten Wohnsitz, b) letzte bekannte Truppenanschrift, c) zuständiges Amtsgericht und dessen Aktenzeichen, d) Tag des Beschlusses, e) Zeitpunkt des Todes. –

 

Anna Egler, geb. Kasten, geb. 30.01.1881, a) Königsberg Pr.-Ponarth, Barbarastraße 56 A, c) Walsrode 1 II 133/57, d) 18. März 1958, e) 31. Dezember 1945, 24 Uhr.

 

Karl Gottfried Egler, geb. 17.08.1871, Rentner, a) Königsberg Pr.-Ponarth, Barbarastraße 56 A, c) Walsrode 1 II 132/57, d) 18. März 1958, e) 31. Dezember 1945, 24 Uhr.

 

Paul Nalik, geb. 12.03.1924, Landwirt (Gefreiter), a) Radomin, Kreis Neidenburg, Ostpreußen, b) 4. Füs.-Bat. (AA) 21, c) Walsrode 1 II ?3/57, d) 20. März 1958, e) 31. Dezember 1945, 24 Uhr.

 

Paul Gerhard Dietrich, 27.11.1926; SS-Oberstandartenjunker (Kriminalanwärter), a) Saalau, Kreis Insterburg, Ostpreußen, b) unbekannt, c) Walsrode 1 II 136/57, d) 21. März 1958, e) 31. Dezember 1945, 24 Uhr.

 

Maria Findelklee, geb. Borowsky, geb. 07.06.1878, a) Königsberg Pr., An den Birken 13, c) Walsrode 1 II 91/57, d) 21. März 1958, e) 31. Dezember 1945, 24 Uhr.

 

Gustav Reinhold, geb. 15.11.1878, Rentner a) Königsberg Pr., Königstraße Nr. 82 ptr., c) Walsrode 1 II 150/57, d) 22. März 1958, e) 31. Dezember 1945, 24 Uhr.

 

54 II ??/57      Aufgebot

Der Berginvalide, Johann Hilpert, Vormund der minderjährigen Adelheid Hilpert und Magdalene Hilpert, wohnhaft in Essen, Ursulastraße 121c, hat beantragt, die Mutter seiner Mündel, die Ehefrau Paula Hilpert, geb. Warkowski, geboren am 1. Oktober 1918 in Salbken, Kreis Allenstein, Ostpreußen, zuletzt wohnhaft gewesen in Salbken, für tot zu erklären, weil sie währen des letzten Krieges vermisst ist. Die Verschollene wird aufgefordert, spätestens am 18. Juni 1958, 9 ¼ Uhr, Zimmer 20, dem unterzeichneten Gericht Nachricht zu geben, widrigenfalls sie für tot erklärt werden wird. Alle, die Auskunft über Leben oder Tod der Verschollenen geben können, werden gebeten, dies spätestens im Aufgebotstermin dem Gericht anzuzeigen. Essen, den 5. April 1958   Das Amtsgericht

 

53 II 59/57   Beschluss

Der verschollene landwirtschaftliche Arbeiter, Max Emil Annussek, geb. am 0?.07.1902 oder 0?.06.1902 oder 0?.061903 in Lautenburg, Westpreußen, zuletzt wohnhaft gewesen in Pollnicken (Pupkeim), Ostpreußen, oder in Allenstein-Kortau, Krankenhaus, Nervenstation, wird für tot erklärt. Als Zeitpunkt des Todes wird der 31. Dezember 1945, 24 Uhr, festgesetzt. Die Entscheidung ergeht gerichtskostenfrei. Die der Antragstellerin entstandenen notwendigen Kosten fallen dem Nachlass zur Last.

 

Gründe

Die Ehefrau Frieda Jürgens, geb. Annussek, Essen, Steeler Straße 220, hat als Berechtigte gemäß §1? des Verschollenheitsgesetztes die Todeserklärung ihres oben bezeichneten Bruders beantragt, und zur Begründung dieses Antrages vorgetragen, dass der Genannte vor dem 1. Juli 1948 im Zusammenhang mit Ereignissen oder Zuständen des letzten Krieges vermisst worden und seitdem unter Umständen verschollen sei, die ernstlichen Zweifel an seinem Fortleben begründen.

Essen, den 15. April 1958     Das Amtsgericht

 

 

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Seite 8   Familienanzeigen

Susanne, 14. April 1958. Gott schenkte uns das erste Kind. Waltraut Flügel, geb. Wisch, früher Königsberg Pr.-Metgethen, Landkeimer Weg 5 und Hans-Hermann Flügel, früher Dobritz, Kreis Zerbst (Anhalt). Nürnberg, Burgschmietstraße 40.

 

Gott vertraute uns unser zweites Kind an. Wolfram-Siegfried-Cornelius. In Dankbarkeit: Gerda Heidenreich und Lebrecht Heidenreich. Hochdahl-Feldhof 22, früher Elbing, Westpreußen. Ostersonntag 1958.

 

Annerose, 21.03.1958. Gottes Güte schenkte uns, unser erstes Kind. Lydia Luschnat, geb. Schneider, früher Rautenberg, Kreis Tilsit, Kurt Luschnat. Schalksmühle (Westfalen), Niederreeswinkel 15, früher Timber, Kreis Labiau.

 

Unser Töchterchen, Martina, wurde am 21. März 1958 geboren. Die dankbaren Eltern: Hanna Lassen, geb. Rosinowski und Iver Lassen. Nindorf am Walde 3a, Kreis Harburg.

 

Ihre Verlobung geben bekannt: Ingrid Brasch und Helmut Thimm. Masel über Unterlüß (Han.) früher Breitlinde, Kreis Heiligenbeil. Ostern 1958.

 

Die Verlobung unserer Tochter, Lieselotte mit Herrn Amos Klöckner, geben wir bekannt. Lehrer, Reinhold Weyer und Frau Lisbeth Weyer, geb. Eichler. Hilden (Rheinland), Daimlerstr. 3. Früher Borkenwalde, Kreis Angerburg. Ostern 1958.

 

Als Verlobte grüßen: Lieselotte Weyer und Amos Klöckner. Hilden (Rheinland), Hagdornstr. 44. Düsseldorf, Kegelbahnweg 10. Ostern 1958.

 

Die Verlobung unserer jüngsten Tochter, Luitgardis mit Herrn cand. jur. Ferdinand Remen, geben wir hiermit bekannt. Studienrat, Dr. Aloys Stock und Frau Elisabeth Stock, geb. Rook. Krefeld, Steinstraße 80, früher Königsberg Pr., Hardenbergstraße 9.

 

Verlobte. Luitgardis Stock, Krefeld, Steinstraße 80 und Ferdinand Remen, cand. jur., Köln-Bruck, Bückebergstraße 15. 20. April 1958.

 

Die Verlobung unserer Tochter, Ursula mit Herrn Hans Georg Koch, geben wir bekannt. Rolf Gutzeit, Rittergut Polleiken, Ostpreußen, Gertrud Gutzeit, geb. Hülsse. Endeholz über Celle. Ostern 1958

 

Meine Verlobung mit Fräulein Ursula Gutzeit gebe ich bekannt. Hans Georg Koch, Gut Udenborn, Bezirk Kassel. Ostern 1958

 

Verlobte. Renate Morian, Paderborn, Pippunstraße 6 und Fritz Losch, Darmstadt, Kahlertstraße 35, früher Königsberg Pr., Stägemannstraße 99. Ostern 1958.

 

Ihre Vermählung beehren sich anzuzeigen: Dr. jur. Wolfgang Bergmann, Rechtsanwalt, Dinslaken-Eppinghoven, Niederrhein und Ingrid Bergmann, geb. Podehl, Göttingen, Burgstraße 22/23, früher Kreuzburg, Ostpreußen. 24. April 1958

 

Wir geben unsere Vermählung bekannt. Hans-Joachim Damm und Herta Damm, geb. Maurer. Weeze-Baal 6, Schwanenhof, Kreis Geldern, früher Weedern, Post Raudonatschen über Kraupischken, Kreis Tilsit-Ragnit. Schweinschied über Kirn (Nahe). Schweinschied, 26. April 1958.

 

Am 28. April 1958 feiern unsere lieben Eltern, Fritz Grönik und Minna Grönik, geb. Holz, das Fest der Silbernen Hochzeit. Die herzlichsten Glückwünsche: Ihre dankbaren Kinder, Schwieger- und Kindeskinder. Herne (Westfalen), Ludwigstraße 52. Früher Heilsberg, Ostpreußen.

 

Am 19. April 1958 feierten meine lieben Eltern, Emil Korn und Ehefrau Johanna Korn, geb. Liedtke, wohnhaft Mainz-Bischofsheim, Am Schindberg, früher Ludwigsort, Kreis Heiligenbeil, das Fest der Goldenen Hochzeit. Es gratuliert herzlichst, Sohn, Franz-Bruno und Familie.

 

Unserem lieben Vater, Schwieger- und Großvater, Karl Goetz, zu seinem 70. Geburtstag, die herzlichsten Glück- und Segenswünsche. Voller Freude, die Kinder und Enkelkinder. Langenlonsheim an der Nahe, An der Pforte 17. Früher Grünau, Elchniederung.

 

Wir gratulieren unserer lieben Mutter, Schwieger- und Großmutter, Luise Jeziorowski, geb. Kudritzki, von Herzen, zu ihrem 80. Geburtstag, am 26. April 1958, und wünschen ihr weiterhin einen gesegneten Lebensabend. Tochter, Schwiegertochter, Schwiegersohn und Enkelkinder. Otterndorf (Niederelbe) Wellingsbütteler Weg 7, früher Lindenfließ, Kreis Lyck.

 

Unserer lieben Mutter, Schwieger-, Groß- und Urgroßmutter, Witwe, Elisabeth Moritz, geb. Meschkutat, zu ihrem 80. Geburtstag, am 26. April 1958, die allerherzlichsten Glückwünsche und einen weiteren gottgesegneten Lebensabend. Ihre dankbaren Kinder, Enkel und Urenkel. Langenberg (Rheinland) Hopscheider Weg 28, früher Steinhalde, Kreis Ebenrode.

 

80 Jahre alt wird, am 5. Mai 1958, die Witwe, des im Februar 1945, nach der Besetzung umgebrachten Lehrers, Gustav D. Rosa Deyda, geb. Rosumek, aus Hallweg, Kreis Angerapp, zurzeit gelähmt und einsam in einem Altersheim der sowjetisch besetzten Zone. (Angehörige erhalten keine Einreiseerlaubnis.) Zustellung von Glückwünschen und Anschriftvermittlung durch Handelsstudienrat, Heinz Deyda, Bremen, Bohnenstraße 12.

 

Am 27. April 1958 wird unser lieber Vater und mein lieber Opa, Rudolf Hinske, Straßenmeister i. R. früher Zinten, Ostpreußen und Königsberg Pr., 70 Jahre alt. Er wohnt mit seiner Ehefrau Anna Hinske, geb. Rehberg, in Badorf, Kreis Brühl, Auf den Steinen 1. Es gratulieren herzlichst: Helmut Hinske und Frau Anni Hinske, geb. Schäfer. Waldemar Klauer und Frau Elfriede Klauer, geb. Hinske. Karl Lindemann und Frau Anneliese Lindemann, geb. Hinske, verw. Ohlendorff und Karlchen Lindemann.

 

Am 5. Mai 1958, begeht unsere liebe Mutter und Großmutter, Frau Margarete Korsch, geb. Kuck, ihren 70. Geburtstag. Es gratulieren herzlichst, Kinder und Enkelkinder. Wolfenbüttel, Lessingplatz 3. Früher Friedland, Ostpreußen, Markt 3.

 

Allen Bekannten aus der Heimat danke ich auf diesem Wege herzlich für die Glückwünsche zu meinem 86. Geburtstage. Witwe Auguste Kaschning, geb. Barkowski. Eisendorf, Kreis Rendsburg (Holstein), früher Nemmersdorf, Kreis Gumbinnen.

 

Zum 60. Geburtstag, am 30. April 1958, unserer lieben Mutter, Schwiegermutter und Omi, Witwe Auguste Bremer, geb. Thimm, die herzlichsten Glückwünsche. Ihre dankbaren Kinder und Enkelkinder. Datteln, Löringhofstraße 25a, früher Rastenburg, Ostpreußen

 

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Seite 9   DJ 4 AJ – an alle!

An die ostpreußischen Funkamateure: bitte kommen . . . bitte kommen . . .

Foto: Unser Landsmann, Amateurfunker DL 1 YP, vor dem Mikrofon seiner Sendeanlage. Im Hintergrund der Lautsprecher, vorn links die Rückfront des Senders. Auf dem Tisch liegt das Tagebuch, in dem alle Anrufe aus dem Äther eingetragen werden. Die ganze Anlage hat unser Landsmann selbst gebastelt.

 

„Allgemeiner Anruf — allgemeiner Anruf — allgemeiner Anruf! Hier ist DL 1 YP — hier ist DL 1 YP — hier ist DL 1 YP ... im Zwanzig-Meter-Band ... Anruf von DL 1 YP im Zwanzig-Meter-Band ... Hier ist DL 1 Yokohama Portugal im Zwanzig-Meter-Band ... DL 1 schaltet auf Empfang ... Bitte kommen, bitte kommen!"

 

Noch einige Male geht dieser Anruf in den Äther hinaus, außer in Deutsch auch in italienischer und englischer Sprache. Der Mann, dessen Stimme in diesem Augenblick ausgestrahlt wird, sitzt an einem kleinen Arbeitstisch vor seinem Mikrofon. Links ein großer Lautsprecher, rechts von ihm eine technische Anlage, die einem Laien äußerst kompliziert erscheinen mag: der kleine Sender.

 

Ich glaube, ich muss noch kurz erzählen, wie ich zu diesem Besuch kam. In der Redaktion des Ostpreußenblattes bekamen wir in diesen Tagen unter einem Stapel von Post den Brief eines ostpreußischen Funkamateurs,, der heute im Ruhrgebiet wohnt. Dieser Landsmann schrieb uns:

 

„Ich möchte mich einmal bei Ihnen umhören, was Sie von einer Ostpreußen-Runde aller ostpreußischen Funkamateure halten, die heute im Bundesgebiet leben. Funkamateure, die eine Sendelizenz von der Bundespost erworben haben, könnten sich drahtlos, meist am Sonntag, über den Äther treffen. Es wäre eine wunderbare Sache! Es gibt jetzt schon die Sauerland-Runde, die Ruhrdistrikt-Runde, die Frankfurter Runde und viele, viele andere. Als Zeichen der Verbundenheit mit unserer gemeinsamen Heimat könnten wir über den Äther miteinander sprechen. Das Mikrofon wandert dann von Stadt zu Stadt, und man fühlt sich wie eine große ostpreußische Familie. Funkamateure und Freunde dieser Liebhaberei könnten sich dann über das Ostpreußenblatt melden und sich in die Ostpreußen-Funkfamilie aufnehmen lassen!"

 

Dieser Brief und diese Anregung waren für uns der Anlass, einmal einen ostpreußischen Funkamateur in Hamburg zu besuchen. Wir wollten von ihm Näheres über diese Liebhaberei erfahren, die heute, in unserem technischen Zeitalter, weit verbreitet ist. Allein im Deutschen Amateur-Radio-Club sind etwa siebentausend Funkamateure zusammengeschlossen. Vor dem Kriege waren es nur etwa fünfhundert, die eine Lizenz bekommen hatten.

 

Nachdem DL 1 YP (in der ganzen Welt hat jeder Funkamateur sein eigenes Rufzeichen, dessen erste Buchstaben die Nationalität erkennen lassen), nachdem also DL 1 YP seinen Ruf in den Äther hinausgeschickt hatte, schaltete er um auf Empfang. Aus dem Lautsprecher kamen zunächst einige undefinierbare Töne, bis auf der Skala die richtige Stellung gefunden war. Nach kurzer Zeit schon kam die erste Antwort auf diesen Anruf an alle. Wir hörten in hartem, aber gut verständlichem Deutsch:

 

„Hallo DL 1 YP! Hallo DL 1 YP! Hier spricht YU4 OB ... Hier spricht YU 4 OB ... Ich habe Ihren Anruf an alle gehört. Ich spreche aus Jugoslawien ... 5 und 9 ist der Rapport ... Ich habe Sie gut verstanden. Ich gebe ab an DL 1 YP zur Antwort!"

 

Schon aus dem Rufzeichen des anderen hat der Amateur erkannt, dass ein Jugoslawe sich eingeschaltet hat. Unter den beiden werden nun Angaben über die Sende- und Empfangsverhältnisse ausgetauscht — dabei gibt es bestimmte Ziffern und Buchstaben, die ihre ganz besondere Bedeutung haben —, ein paar allgemeine Bemerkungen über das Wetter, die Empfangsverhältnisse und schließlich noch die Vornamen. Der Ton ist höflich, fast freundschaftlich. Der Zuhörer spürt, dass diese Liebhaberei die beiden Menschen, die sich doch völlig fremd sind, verbindet. Während des Gespräches hat unser Landsmann die wichtigsten Angaben des anderen in ein Tagebuch eingetragen, das vor ihm auf dem Tisch liegt. Mit einigen freundlichen Worten wird die Unterhaltung über den Äther abgeschlossen und die beiden versprechen, sich gegenseitig Empfangsbestätigungen zu schicken.

 

Schon nach kurzer Zeit, kommt der nächste Ruf. Diesmal ist es ein Pole, der in der Nähe von Krakau wohnt und sich ebenfalls in deutscher Sprache meldet, die er allerdings mit starkem Akzent spricht. Diese Unterhaltung wird vielfach gestört und verliert sich schließlich ganz in unbestimmten Geräuschen aus dem Äther. Dafür meldet sich anschließend eine Stimme:

 

„Hallo DL 1 YP. Dich ruft Frankreich 8 RP, Frankreich 8 RP und dankt für Ihre Anruf ... Ich heiße Jacob und wohne fünfzehn Kilometer südlich von Verdun (der Anrufer spricht den Namen dieser für uns ja auch nicht ganz unbekannten Stadt wirklich „Verduhn" aus) ... Ich freue mir sehr, Ihnen zum ersten Mal treffen können ... Ich gebe ab an DL 1 YP“.

 

Nun ergibt sich wieder ein lebhaftes Gespräch, in dessen Verlauf unser Landsmann dem Franzosen erzählt, dass er gerade Besuch habe, der sich für den Amateurfunk interessiere. Und schließlich darf auch ich einmal ans Mikrofon, und ich suche mein ganzes Schulfranzösisch zusammen, um dem Amateur drüben in seiner eigenen Sprache antworten zu können, große Freude auf beiden Seiten! Mit vielen guten Wünschen schließt dieses Gespräch und mit dem Versprechen, sich gegenseitig bald wieder über den Äther zu rufen.

 

Die ganze Welt im Wohnzimmer

Das ist wirklich auch für einen Laien eine aufregende Sache! Man hat das Gefühl, dass mit einem mal die ganze Welt in diesen kleinen Wohnraum kommt. Zwischendurch hören wir Gesprächsfetzen von anderen Amateuren, die sich untereinander in englischer, französischer, italienischer oder deutscher Sprache unterhalten. Ich kann mich kaum von der seltsamen Verzauberung lösen, die diese Verbindung über den Äther hervorgerufen hat. Aber ich möchte doch von unserem Landsmann gern noch einiges über sein Steckenpferd hören.

 

„Wie man zur Amateurfunkerei kommt, wollen Sie wissen? Ja, das mag bei jedem einzelnen ganz verschieden sein. Aber ein bisschen Liebe zur Technik gehört schon dazu. Ich habe schon als Schuljunge in Königsberg damit angefangen. Ich war so zwölf oder dreizehn Jahre alt, da habe ich mich schon mit Rundfunkbastelei beschäftigt. Mit vierzehn Jahren — ich hatte zur Konfirmation von Verwandten Geld geschickt bekommen und sollte mir dafür etwas kaufen — habe ich mir Einzelteile angeschafft und einen Rundfunkempfänger daraus gebastelt. Mein Vater hat aus Sperrholz das Gehäuse gebaut, und so bekam unsere Familie den ersten Rundfunkempfänger, an dem wir alle viel Freude hatten. Der Empfang war ausgezeichnet. Mit fünfzehn Jahren habe ich dann zu Hause in meiner Freizeit das Telegrafieren gelernt, später habe ich alle möglichen Sender selbst gebaut. Na ja, und das andere ergab sich dann eben später. Als im Jahre 1949 nach der langen Verbotszeit im Zweiten Weltkrieg und nach dem Kriege von der Bundespost wieder die ersten Lizenzen vergeben wurden, war ich sofort dabei“.

 

„Und wie bekommt man eine Lizenz?"

„Nun, man wird auf Herz und Nieren geprüft. Es gehört schon einiges an Theorie und Praxis dazu, um die Prüfung abzulegen. Mit der Lizenz bekommt man auch seine Nummer zugeteilt, und damit hat man die Berechtigung, selbst eine solche Sende- und Empfangsanlage zu betreiben“.

 

Selbst Frauen sind dabei

Ich erfahre dann, dass eine ganze Reihe von einschränkenden Bestimmungen beachtet werden muss, damit niemand die Lizenz missbrauchen kann. So darf zum Beispiel keine verschlüsselte Botschaft durchgegeben werden, der Wellenbereich ist genau festgelegt, und die Post überwacht genau die Einhaltung dieser Bestimmungen. Während vor dem Kriege die Funkamateure sich nur mit Hilfe der Morsetaste verständigen konnten, wurde nach dem Kriege auch in Deutschland die sogenannte Telefonie erlaubt, also das unmittelbare Gespräch über Mikrofon und Lautsprecher. Die Reichweite dieser Kurzwellen ist sehr groß, und so kann sich jeder Amateur praktisch mit Teilnehmern aus aller Welt unterhalten.

 

In einem Karteikasten hat unser Landsmann die Bestätigungskarten gesammelt — es sind zwischen drei- und viertausend bis jetzt —, die ihn aus allen Erdteilen erreicht haben.

 

Selbst Frauen finden sich unter den Amateurfunkern. Ich hatte das nicht für möglich gehalten, musste mich aber beim Empfang aus dem Äther eines Besseren belehren lassen. Oft handelt es sich dabei um Ehefrauen von Funkamateuren, die das Steckenpferd ihres Mannes teilen und selbst begeistert mitmachen. Natürlich dürfen sie das erst, wenn sie selbst eine Prüfung abgelegt haben. Es sind auch nicht etwa nur Techniker, die sich in ihrer Freizeit dieser Liebhaberei widmen. Alle Berufe sind vertreten, und viele junge Menschen gehören dazu.

 

„Was kostet nun solch eine Anlage?" möchte ich wissen.

 

„Na, so etwa zweihundert Mark muss man für die einfachste Amateur-Funkanlage, die man selbst zusammenbaut, schon anlegen, allerdings nur für Telegrafie. Es gibt auch „Bausteine" zu kaufen, vorgefertigte Einzelteile, mit denen man sich nach und nach eine komplette größere Anlage anschaffen kann. Im Ausland, vor allem in Amerika, gibt es natürlich auch riesige Anlagen, die sich nur reiche Leute leisten können. Aber die größte Freude ist es eigentlich doch wenn man weiß: das habe ich mir selbst gebaut und wenn man immer wieder an den Geräten herumbasteln und sie verbessern kann“.

 

Gespräch von Mensch zu Mensch

Neben der Verbindung von Mensch zu Mensch, die auch über den Eisernen Vorhang hinweg möglich ist, bringt der Amateurfunk für jeden Teilnehmer eine gute Schulung in fremden Sprachen. Aber das Wichtigste ist wohl die Verbindung über Ländergrenzen und Ozeane. Auch außerhalb der großen internationalen Treffen der Funkamateure und der Länder werden so viele Verbindungen geschaffen, die von Dauer sind. So hat unser Landsmann oft auf Urlaubsreisen Menschen gefunden, mit denen er schon jahrelang über den Äther in Verbindung stand. Vor kurzem besuchte ihn auch in Hamburg ein Seemann aus Buenos Aires, mit dem er sich oft über den Äther unterhalten hatte.

 

„Und wie steht es mit den Ostpreußen? Haben Sie auch Landsleute über den Äther gefunden?“

 

„Aber sicher! Wir hatten manchmal eine richtige Ostpreußen-Runde zusammen, vier oder fünf Landsleute, die sich auf der gleichen Welt trafen und Erinnerungen austauschten, obwohl sie heute an ganz verschiedenen Orten wohnen. Das war dann, als ob man zu Hause wäre! Soll ich Ihnen ein paar Ostpreußen aus meinen Tagebüchern nennen? Hier, da sind ihre Nummern. Es sind zufällig alles Königsberger“. Und unser Landsmann liest vor:

 

„DJ 3 WP — das ist schon einer von der alten Garde, er hatte früher das Zeichen D 4 DBA ... Dann hier DL 1 YY ... DL 6 XB … DM 2 ACA ... DL 1 JH ... Das ist nur eine kleine Auswahl“.

 

Auch unser Landsmann hält die Idee für ausgezeichnet, dass die ostpreußischen Funkamateure sich zu einer Runde zusammenschließen. Wir möchten diese Anregung gern weitergeben und bitten alle ostpreußischen Funkamateure die Interesse an einer solchen Runde haben sich bei Landsmann Werner Schattschneider, Duisburg-Hamborn, Erhardstraße 4a, zu melden; er hat die Anregung zu dieser Runde gegeben Landsmann Schattschneider hat das Zeichen DJ 4 AJ.

 

Und nun, alle ostpreußischen Funkamateure Come you ... come you ... bitte kommen ... bitte kommen ... bitte kommen!

 

Seite 9   Blätter ostpreußischer Geschichte

Karzer-Poesie am Paradeplatz

Foto: Diese Aufnahme zeigt den Karzer im Universitätsgebäude am Paradeplatz. Er war allerdings schon 1920, als Oberbaurat, Gerlach, das Schlossbauamt übernahm — wir verdanken ihm auch diese Angaben — nicht mehr vorhanden, sondern als oberes Zimmer der Pedell-Wohnung ausgebaut, die nach der Rückseite lag und aus mehreren übereinanderliegenden niedrigen, gewölbten Räumen bestand.

 

In alten Zeiten unterstanden wie überall so auch in Königsberg die Studenten der Gerichtsbarkeit der Universität. Das war ein Standesvorrecht der Universitätsangehörigen gegenüber der Bürgerschaft. Die Gebäude und Höfe der Hochschule und die Häuser der Professoren durften von den Stadtknechten nicht betreten werden. Bei Streitigkeiten zwischen Studenten und jungen Kaufleuten und Handwerkern, wie sie häufig vorkamen, waren sich Universität und Stadtgemeinde oft uneins, wem die Gerichtsbarkeit in jedem Falle zustünde, und der Landesherr, an den man sich dann wandte, gab meist der Universität recht. Diese brauchte für ihre Rechtsprechung auch eine Einrichtung des Strafvollzugs, und das war der Karzer, was auf Deutsch nichts anderes als Gefängnis bedeutet, aber eben ein standesgemäßes Gefängnis. Mit der allmählichen Beschränkung der Universitätsgerichtsbarkeit verlor auch der Karzer an Bedeutung. Er wurde eine ehrwürdige Institution, verklärt von dem Schimmer alter Burschenherrlichkeit. Erstmalig im Jahre 1857 wurde ein Student, der vom Nachtwächter wegen Krakehls festgenommen worden war, nicht vom Universitätsrichter, sondern von einem Zivilgericht verurteilt.

 

Der Karzer unsrer Alten Universität am Dom befand sich im Keller unter dem Auditorium Maximum, dem späteren Magazin der Königsberger Stadtbibliothek. Er war vom Hofe aus zugänglich und hatte nach dem Pregel zu vergitterte Fenster. Der Raum war wenig poetisch feucht und schwer heizbar und stand bei Überschwemmungen manchmal unter Wasser. Er wurde später als Wirtschaftskeller benutzt, und wenn ich mein Fahrrad dort unterstellte, konnte ich an den Ziegelwänden die Namen derer lesen, die dort einmal gesessen hatten. Etwas wohnlicher war die Kustodie, ein Zimmer im oberen Stockwerk des Gebäudes, das ebenfalls später von der Stadtbücherei benutzt wurde. Auch hier hatten die Insassen ihre Namen in Fensterrahmen und Fußböden eingeschnitten. Im Gebäude der Neuen Universität am Paradeplatz gab es einen Karzer im Zwischenstock, der durch eine Wendeltreppe mit der Wohnung des Pedellen verbunden war (Wir zeigen ihn hier im Bild.) Auch in ihm bedeckten sich im Laufe der Zeit Decken und Wände, Möbel, Tür und Fenster mit den Zirkeln der Korporationen und den Namen der Inhaftierten.

 

In diesen Karzern blühte eine bescheidene aber kulturgeschichtlich interessante Studentenpoesie. Die Insassen hatten Zeit, mehr oder weniger fröhliche Betrachtungen über ihre Lage anzustellen und diese in Reime zu bringen. Einige Blüten dieser Karzerpoesie hat der Oberlehrer am Friedrichskolleg, Friedrich Zander, der vermutlich um 1830 selbst einmal im Karzer gesessen hat, 1880 drucken lassen. Dann hat der menschenfreundliche Pedell Tursky in der Neuen Universität ein „Gästebuch" geführt, in das die Insassen seiner Klause ihre Gedichte eintrugen. Der zweite Band war schon angefangen, als der Privatdozent, Gustav Thurau, sie für eine Plauderei „Erinnerungen aus dem Königsberger Karzer" benutzte, die 1906 im Universitätskalender erschien. Poeten sind im Karzer nicht geboren worden, und auch mit berühmten Namen können wir den Göttingern keine Konkurrenz machen, in deren Karzer der Student Otto v. Bismarck einmal gesessen hat. Als Beispiel der Karzerpoesie sei ein anspruchslos hübsches, für die Sitten der Zeit charakteristisches Gedicht mitgeteilt.

 

Musste in den Karzer rein,

Weil ich auf der Straßen

Küsst ein holdes Mägdelein,

Konnt es halt nicht lassen.

 

Nahm der Schutzmann, der’s gesehn,

Mich sogleich beim Kragen,

Nach dem Karzer musst ich gehn,

Half kein Flehen, Klagen.

 

Sprach des Richters Zorn an jetzt:

Hast durch ruchlos Küssen

Akadem’sche Sitt‘ verletzt,

Sollst drei Tage büßen.

 

Und nun sitz ich hier im Loch,

Denke nach und sinne,

Ob denn so verwerflich doch

Sei die holde Minne.

Dr. Gause

 

Seite 9   If Ya Wanta Get Results (Zeichnung)

Die Bestätigungskarten, die aus aller Welt kommen, tragen oft lustige Zeichnungen. Diese hier kam aus Nordamerika. Der Text in volkstümlichem Amerikanisch bedeutet etwa: „Du musst rufen, wenn du Erfolg haben willst".

 

Seite 10   Ferkelmarkt in Arys / Von Maré Stahl

Zeichnung: Erich Behrendt mit Untertitel. Plötzlich war die Latte, die den Käfig versperrte, herausgezogen, und die letzten zehn Insassen stürzten sich mit dem Mut der Verzweiflung in das Marktgetümmel . . .

 

Wenn der Name Arys fällt, werden viele nur an Manöver und Exerzieren denken. Der meilenweite Truppenübungsplatz von Arys mag manchem Soldaten noch jahrelang in Alpträumen erschienen sein. Und dennoch war Arys, vor allem vor dem Ersten Weltkrieg, also zu einer Zeit, die man noch so recht „Friedenszeit" nennen konnte, ein kleines ruhiges Landstädtchen mitten in Masuren. Es war durch nichts Besonderes ausgezeichnet, als eben dadurch, dass es immer voller Soldaten wimmelte und dass es einen Markt besaß.

 

Auf diesen Markt hatte es mein Vater abgesehen. Er war Landwirt, also des „Herrgotts Narr", wie man zu sagen pflegte, der stets mit dem Wetter und mit den Preisen auf Kriegsfuß stand. Seltsam war, dass Landwirte immer gerade das zu verkaufen hatten, was unsinnig billig war, zum Beispiel Ferkel.

 

Ich will nichts gegen Ferkel im Allgemeinen sagen. Sie sind nett anzusehen, wenn sie rosig und niedlich wie aus Marzipan auf goldgelbem Stroh liegen und mit leiser Quietschstimme allerlei Tiefsinniges vor sich hinreden. Aber es war damals gerade eine solche Überferkelung eingetreten, dass man dieses Gewusel von rosigen Schnauzen, Ohren und Ringelschwänzchen ratlos betrachtete. Man musste sie verkaufen, denn sie entwickelten, je größer sie wurden, einen unheimlichen Appetit, und sie mussten der schon wieder drohenden neuen Nachkommenschaft den Platz räumen.

 

So geschah es, dass mein Vater eines Tages sagte: „Ihr müsst nach Arys zum Ferkelmarkt“. Diese Ansprache war nicht an die betreffenden kleinen Quietschferkel, sondern an meine Schwester und mich gerichtet. Wir nahmen diesen Urteilsspruch mit weit aufgerissenen Augen entgegen. Allerdings hörte es sich schlimmer an, als es war, denn wir sollten lediglich unseren Kutscher als Aufpasser begleiten, damit er uns nicht übers Ohr haute oder sich betrank, oder alles beides zusammen.

 

Niemand kann heute, nach zwei Weltkriegen, ermessen, welche Gefühle eine „junge Dame" in jenen Augenblicken bewegten — man war damals schon als junges Mädchen eine „junge Dame" —, wenn man dazu ausersehen war, mit einem Karrenwagen voll grunzender Ferkel auf dem Markt einer von Soldaten bevölkerten Stadt einzurücken.

 

Ich weiß noch, dass die Fahrt in düsterem Schweigen verlief. Das Wetter war wundervoll: blaue Luft und Sonnenschein. Wälder und Seen lagen lieblich da, die Vögel sangen, die Güter rundum strahlten im Glanz ihrer roten Ziegeldächer inmitten von saftig grünen Feldern, — es war herrlich, herrlich! Aber hinten in unserem Wagen pressten dreißig aufgeregte und ungeduldige Ferkel ihre kleinen Schnauzen, die wie rosige Steckdosen aussahen, an die Latten ihres ratternden Gefängnisses und erfüllten die balsamische Luft mit dem Geschrei ihrer gekränkten Seelen.

 

Ich wagte meine Schwester nicht anzureden, die in einem grünen Directoirekleid — also in einem schicken Kleid nach der französischen Mode des 18. Jahrhunderts —, mit langen, weißen, schwedischen Handschuhen und wundervoll geputzten Schnürschuhen dasaß, wie jemand, der zum Schafott fährt. Ich war damals ein Kind, aber ich habe immer, wenn ich von Marie-Antoinette auf dem Henkerskarren las, das Bild meiner armen Schwester vor Augen gehabt.

 

Unser Einzug in Arys glich einem Triumphzug. Alles, was einen bunten Rock trug, war auf den Straßen und auf dem Markt. Was sollten die Leute sonst in Arys vor lauter Langeweile tun! Die Soldaten betrachteten das bunte Volk, feilschten mit den Bauern um Butter, Eier, Gänse und geräucherte Maränen und rissen Witze über alles und jedes.

 

Die prunkvolle Auffahrt einer so elegant aufgemachten jungen Dame auf einem Ferkelwagen war besonders für die Offiziere eine faszinierende Sache. Meine arme Schwester hatte schon geahnt, dass wir im Brennpunkt des Interesses stehen würden. Mein Vater dagegen mochte wohl nicht entfernt daran gedacht haben, dass das vielleicht unangenehm sein könnte. Er war viel zu praktisch und unsentimental. Höchstens, dass er die Hände gerungen hätte, wenn er unserer Abfahrt beigewohnt und meine Schwester in ihrem Directoirekleid erblickt hätte.

 

In jenem Augenblick überfiel mich auf einmal ein lebhaftes Mitgefühl für die Menschen des Mittelalters, die an den Pranger gestellt wurden. Meine Schwester machte trotz allem eine heldenhafte Pose und erflehte heimlich Beistand vom Himmel. Der war aber solcher Humorlosigkeit gegenüber taub und ließ die Sonne schadenfroh auf uns herniederscheinen.

 

Dabei brachten uns die Ferkel sichtlich Glück. Alle die jungen Leutnants wollten und mussten durchaus Ferkel kaufen. Unser Kutscher holte fluchend und ächzend eins nach dem anderen heraus, das unter durchdringendem Protestgeschrei an den Ohren gepackt, in Säcke gesteckt und den grinsenden Burschen ausgehändigt wurde.

 

Die Bauern rundum sahen mit sauren Gesichtern auf unseren beispiellosen Erfolg und sparten nicht mit anzüglichen Bemerkungen. Ich weiß bis heute noch nicht, ob es ein Racheakt der Bauern oder die Nachlässigkeit unseres Kutschers war: Plötzlich war die Latte, die den Käfig versperrte, herausgezogen, und die letzten zehn Insassen stürzten sich mit dem Mut der Verzweiflung in das Marktgetümmel.

 

Die Bauern schrien vor Lachen, die Leutnants und die Burschen stürzten hinter den Ferkeln her. Die Ferkel schrien, die Pferde wurden scheu, die Menschen brüllten vor Vergnügen, und nur meine Schwester blieb bleich und stumm mit schöngelocktem blondem Haar unter dem Federhut auf dem Thron des Ferkelwagens sitzen.

 

Die Ferkel wurden alle bis auf eins, das wahrscheinlich im Sack eines Biedermannes verschwunden war, eingefangen. Ich selbst hatte mich mit großem Eifer an der Aktion beteiligt und fand alles eigentlich sehr lustig. Aber meine Schwester war vollkommen gebrochen.

 

Wir fuhren stumm und schweigend heim. Unser Kutscher war sehr zufrieden nach dem Genuss einiger Schnäpse und sehr beeindruckt von unserem Erfolg. „Ja, die Fräuleins", sagte er, „die Fräuleins …“ Er schwatzte munter drauf los. Wir hatten einen ausgezeichneten Preis erzielt und hätten Grund gehabt, vergnügt zu sein. Aber wir benahmen uns wie Menschen, denen ein bitteres Unrecht und eine große Beleidigung widerfahren sind. Wir hatten damals zwar für Dramatik geschwärmt, es aber abgelehnt, wider Willen in einer Posse mitspielen zu müssen.

 

Genau betrachtet, hatten wir uns wie Gänse benommen.

 

Seite 10   Wiedersehen mit Tante Trude

In fremde Dörfer und Städte verschlug ein hartes Schicksal unsere Alten. Viele von ihnen leben heute allein unter fremden Menschen, losgelöst von allem, was ihnen einmal Heimat und Zuhause bedeutet hat. Wir Jungen, die wir noch mitten im Leben stehen, sollten sie nicht vergessen.

 

Wenn wir Kinder in den Ferien an der Samlandküste waren, dann gehörte zum Abschluss dieser schönen Zeit immer ein Besuch in dem großen Haus von Tante Trude in der Nähe von Königsberg. Zwei Erinnerungen an sie haften in meinem Gedächtnis: ihr forsches Autofahren durch die engen Straßen der Königsberger Altstadt und ihre unvergleichliche Kochkunst.

 

Niemand konnte sie aus der Fassung bringen, wenn sie in ihrem alten, viereckigen Opel, den immer kritisierenden Onkel neben sich, durch Königsberg fuhr. Auch irgendwelchen aufgeregten Fremden mit mahnender Hupe oder höhnischer Herablassung gegen ihr altmodisches Fahrzeug begegnete sie mit einem fast weisen Lächeln auf ihrem frischen Gesicht.

 

Das Geheimnis ihrer Kochkunst scheint mir heute nicht nur in ihrer jahrelangen Erfahrung gelegen zu haben, sondern auch im sorgfältigen Abwägen der Gewürze.

 

Als ich Tante Trude in diesem Jahr wiedersah, war ich mit meinem Mann auf der Rückfahrt von einer Sommerreise. Es war eigentlich ein Zufall: der Ortsname auf einem gegabelten Wegweiser erinnerte mich daran, dass die alte Dame hier eine neue Bleibe gefunden hatte. Auf dem Einwohnermeldeamt der kleinen Stadt konnte man mir ihre Anschrift - ohne einen Blick in die Kartei - nennen, und man beschrieb mir die Tante in herzlichem Ton als eine fleißige und erstaunlich rüstige alte Dame. Trotz dieser menschlichen Anerkennung merkte ich aber doch den feinen Unterschied im Ton, — sie war eben doch nur ein „Flüchtling" hier.

 

Wir fanden Straße und Haus. Es war ein Bauerngehöft am Rande der kleinen Stadt. Die Besitzer waren auf dem Felde und hatten Haus und Stall vertrauensvoll der Achtzigjährigen überlassen.

 

Zuerst erkannte sie mich nicht. Sie stand, ein wenig kleiner geworden, in der dämmrigen Hofdiele. Das Haar war wie ehemals, voll und schneeweiß. Ihre klugen und lebhaften Augen musterten uns sorgfältig. Als ich ihr sagte, wer wir waren, ging ein solcher Schimmer von Freude über ihr liebes, rundes Gesicht, dass ich mich schämte, sie nicht schon längst aufgesucht zu haben.

 

Aufgeregt führte sie uns in ihr kleines Zimmer, in dem in rührender Mischung alte geliehene Bauernmöbel und einige neue Stücke standen, die sie sich von ihrer Hausrathilfe angeschafft hatte. O Tante Trude, — man durfte nicht zurückdenken an dein großes, schönes Haus in der Heimat!

 

Zwischen dem kleinen Kohlenherd und der Schublade mit den geretteten Fotografien lief die alte Dame hin und her. Sie wollte sich nicht überzeugen lassen, dass wir wirklich keinen Hunger hatten, und sie verstand es nicht, dass wir sie hinderten, auf die Trittleiter zu steigen, um den gerahmten Onkel hoch zu Ross von der Wand zu holen.

 

„Du wirst herunterfallen, Tante Trude. Mit achtzig Jahren soll man nicht mehr klettern“.

 

Sie sah mich halb liebevoll, halb tadelnd an: „Na hört mal, wir sind doch schließlich Ostpreußen. Seid ihr denn schon ganz verweichlicht?"

 

Wir konnten es auch nicht hindern, dass bald ein altbekannter Duft aus ihren Kochtöpfen stieg, der mich an die Ferienzeit in ihrem Haus erinnerte.

 

„Vor zwei Jahren, Kindchen, hab ich mir noch ein Schweinchen gezogen und gewurstet, auch Geflügel eingeweckt. In der bösen Zeit gleich nach dem Kriege hab ich so viele Ähren gelesen, dass ich mein Brot für das ganze Jahr beim Bäcker gutgeschrieben hatte. Aber allmählich komme ich doch in die Jahre, wo man mal auf den Doktor hören sollte und nicht so schwer essen!"

 

Mit einem Seitenblick auf meinen Mann setzte sie verschmitzt hinzu: „Aber die Doktors, die hab ich ja nie gebraucht, und am Ende wissen die auch nuscht!"

 

Ihre Anteilnahme am politischen Geschehen erwies sich als unvermindert. Mit der gleichen Heftigkeit wie damals zog sie auch jetzt gegen alles los, was ihr Gerechtigkeitsgefühl kränkte, vor allem gegen die, die ihr nach ihrer Meinung das Recht auf die ostpreußische Heimat absprechen wollen.

 

„Lasst man, Kinderchens, nächstes Jahr fahr ich nach Berlin zu meinen Geschwistern, und sobald es geht, guck ich nach den Gräbern zu Hause!"

 

Zuletzt mussten wir noch einen Gang zu ihren Hühnern und Enten machen. Mit der gleichen behutsamen Hand wie ehedem kümmerte sie sich um die Tiere. Wo sie auf dem Hof auftauchte, lief das Viehzeug hinter ihr her.

 

„Das sind dieselben wie zu Hause", sagte sie, kniete im Stall nieder und griff nach einem goldgelben, flaumigen Gänschen.

 

„Glaubst — das Tier ist besser als der Mensch!"

 

Was sollte ich darauf antworten? Mir war der Hals wie zugeschnürt. Ich kniete neben ihr nieder und streichelte das Gänschen. Eben noch war sie im Gespräch über die Heimat meine alte, fröhliche Tante Trude gewesen. Plötzlich kniete ich neben einer einsamen, alten Frau, die ich wieder verlassen musste.

 

Sie begleitete uns noch bis zur Straßenkreuzung und winkte. Als ich zurücksah, da stand sie so verloren und schattenhaft auf dieser fremden, baumlosen Straße, dass ich am liebsten ausgestiegen wäre, um zurückzulaufen und sie noch einmal in die Arme zu nehmen. Es war mir, als ließe ich ein Stück von unserer gemeinsamen Heimat auf dieser Straße zurück, als wir davonfuhren.

Rotraut Ullrich-Hoeppel

 

Seite 10   Nachts auf der Bundesstraße 207

Wissen Sie, wie das ist, wenn man nachts allein auf einer Straße steht, weit entfernt von Häusern und Menschen?

 

Als ich nach langen Überstunden abends mit keuchenden Lungen den Bahnhof erreichte, sah ich nur die Schlusslichter meines Zuges noch einmal höhnisch aufblinken, bis sie im Dunkel der Nacht verschwanden. Ich blieb zurück, müde, erschöpft, verzweifelt in dem Gedanken, dass meine Mutter in unserem fünfzehn Kilometer entfernten Wohnort schon ängstlich auf mich warten würde.

 

Ich musste nach Hause, das stand fest. Ich ging durch die dunklen Straßen der kleinen Stadt und fand die Chaussee, die hinausführte. Es war ein unheimliches Gefühl, so mutterseelenallein auf dieser Straße entlang zu wandern.

 

Einige Wagen fuhren an mir vorbei, ohne auf meine winkende Hand zu achten. Endlich hatte ich Glück, ein Dreirad hielt. Es waren Fischer darin, zwei gewaltige Männer, die mich zwischen sich fast erdrückten. Ich fühlte mich sicher bei ihnen und geborgen. Aber die Fahrt dauerte nicht lange, dann kam die große Kreuzung, und ich musste aussteigen.

 

Dunkel war alles um mich her. Mitternacht war längst vorüber. Von ferne hörte ich Hundegebell. Hell klangen meine Schritte auf der einsamen Straße. Ab und zu kam ein Auto vorbei, — nie wurde mein flehendes Winken beachtet. Ich ging weiter, immer weiter. Plötzlich wurden die Büsche am Straßensaum immer dunkler; die Sterne, die anfangs so tröstend am Himmel standen, blitzten auf einmal kalt und böse. Waren da nicht Schritte hinter mir? Ich ging schneller, versuchte mir selbst Mut zuzusprechen. Ich war nur noch ein ängstliches, kleines Mädchen, das Angst hatte vor der Nacht, vor der Einsamkeit.

 

Endlich, endlich kam wieder ein Auto. Grell fassten mich die Scheinwerfer, als ich so mitten auf der Straße stand und winkte. Mit beiden Armen winkte ich und wich keinen Zentimeter zur Seite. Sollte mich das Auto doch überfahren, — nur nicht weiter allein auf dieser grässlichen Straße bleiben!

 

Kurz vor mir hielt der Fahrer an und ließ mich einsteigen. Da saß ich nun neben ihm, und alles, was mich geängstigt hatte, flog draußen vorbei wie ein Spuk. Nach einigen wenigen Worten sah ich den Mann am Steuer dankbar an:

 

„Wie schön ist es doch, dass sich Ostpreußen so helfen können!"

 

„Ostpreußen?" Seine Stimme klang abwehrend: „Ich komme aus dem Rheinland“.

 

Ich schüttelte den Kopf. „Da mögen Sie jetzt wohl herkommen. Aber dass Sie aus Ostpreußen sind, das hört man doch“.

 

Der Mann sah kurz zur Seite: „Und woher stammen Sie denn?"

 

„Ich? Aus Masuren“.

Wieder sah er mich an, — lächelte er nicht ein bisschen dabei? „Ja, und woher da?"

 

Nun, ich konnte es noch ein bisschen spannender machen: „Aus dem Kreis Johannisburg“.

 

Da lachte er: „Warum sagen Sie denn nicht gleich, dass Sie aus Arys sind, Fräulein Klebba?"

 

Was soll ich noch hinzufügen? Ich war starr vor Staunen War es Zufall, war es Schicksal, dass dieser Landsmann, der zu Hause unser Nachbar gewesen war, in dieser Nacht die Fahrt vom Rheinland nach Schleswig-Holstein machen musste, um mich ängstliches Wesen von der dunklen Straße aufzulesen?

Lena Klebba

 

Seite 10   Die ostdeutschen Chöre in Bayern und in Nordrhein-Westfalen erstreben eine enge Zusammenarbeit. Hierüber sprachen in Köln der Dirigent des Augsburger Schlesierchors, Dr. Herrmann, und Studienrat, Dr. Schnabel, Viersen. In Bayern haben sich 32 ostdeutsche Chöre zu einer Arbeitsgemeinschaft vereinigt. In Nordrhein-Westfalen bestehen 130 ostdeutsche Chöre, denen über dreitausend Sänger und Sängerinnen angehören.

 

Seite 11   Aus den ostpreußischen Heimatkreisen …

Heimattreffen

1. Mai: Johannisburg. Kreistreffen in Düsseldorf, Unionbetriebe, Witzelstraße.

 

4. Mai: Gerdauen. Kreistreffen in Düsseldorf, Unionbetriebe, Witzelstraße.

 

Fischhausen und Königsberg-Land, gemeinsames Kreistreffen in Hamburg, Elbschloß-Brauerei.

 

Ebenrode. Kreistreffen in Kassel, Nordischer Hof.

 

Lyck. Kreistreffen in Berlin, Reinickendorfer Festsäle.

 

Schloßberg. Kreistreffen in Bochum, Haus Lothringen.

 

11. Mai: Sensburg. Kreistreffen in Hamburg, Winterhuder Fährhaus.

 

18. Mai: Mohrungen. Kreistreffen in Gießen.

 

Pr.-Holland. Kreistreffen in Hagen i. W., Akkusaal.

 

Lötzen. Kreistreffen in Hamburg, Elbschloßbrauerei.

 

24. bis 26. Mai: Elchniederung. Hauptkreistreffen in Nordhorn.

 

25. Mai. Schloßberg. Kreistreffen in Berlin.

 

Königsberg-Stadt

Mittelschullehrer i. R. Franz Hoffmann verstorben.

An seinem 55. Hochzeitstage wurde kürzlich Mittelschullehrer i. R. Franz Hoffmann beerdigt. 49 Jahre hat der im 82. Lebensjahre Verstorbene für die Jugend gearbeitet. Er wurde am 18. Oktober 1876 in Windtkeim, Kreis Heiligenbeil, geboren. Nach dem Besuch des Seminars in Ortelsburg war er an der Volksschule in Mühlhausen, Kreis Pr.-Holland, tätig. 1903 kam er nach Königsberg, wo er zuerst an der Volksschule Tragheimer Ausbau und von 1908 bis zu seiner Pensionierung 1938 an der Tragheimer Mädchen-Mittelschule unterrichtete. Er wohnte bis zur Vertreibung in Neuhausen-Tiergarten. In der Internierung in Dänemark wirkten er und seine Töchter, Lotte und Hilde, an der deutschen Flüchtlingsschule. 1947 verschlug ihn das Schicksal in die sowjetisch besetzte Zone; fünf Jahre lang hat er dort trotz seines Alters Unterricht erteilt. Seine Frau Ida Hoffmann, geborene Gronau, entstammt ebenfalls einer alten ostpreußischen Lehrerfamilie. — Weitere Auskunft erteilt Frau W. Rattay, Eschwege, Schlesienstraße 13.

 

Körte-Oberlyzeum und Maria-Krause-Lyzeum

Die ehemaligen Schülerinnen des Körte-Oberlyzeums und des Maria-Krause-Lyzeums treffen sich am 4. Mai, ab 12 Uhr, wie bisher in „Feldeck", Hamburg 6, Feldstraße 60 (Hochbahnstation Feldstraße und Straßenbahnlinien 5, 11, 12, 13). Freiquartiere stehen zur Verfügung. Mitteilungen erbeten an Eva Kreutz, geb. Kinski, Hamburg 22, Wagnerstraße 25, Telefon 22 04 15.

 

Königin-Luise-Schule und Besselschule

Auf das Pfingsttreffen der beiden Königsberger höheren Schulen in Hannover wird nochmals hingewiesen. Am Sonnabend, 24. Mai, 20 Uhr, findet ein gemeinsames Beisammensein im Künstlerhaus, Sophienstraße 2 (in der Nähe des Hauptbahnhofs) statt. Sonntag, 25. Mai, 10 Uhr, ebenda: Hauptveranstaltungen (Vorführung von Ostpreußenfilmen, Sitzungen der einzelnen Schulen, Klassentreffen).

 

Anmeldungen an die Oberstudiendirektoren, Reich (Luisenschule), Detmold, Leopoldstraße 7, und Dehnen (Besselschule), Köln, Herzogstraße 25. Quartierwünsche an Wolfgang Lange, Hannover, Wißmannstraße 14, Telefon 8 26 14, bis spätestens 19. Mai.

 

Meisterschule des deutschen Handwerks (Königstraße)

Treffen der ehemaligen Angehörigen der Abteilungen Graphik — Mode — Malerei. Semester von 1935 bis 1945, am Pfingstsonntag, dem 25. Mai, in Frankfurt (Main). Treffpunkt ab 10 Uhr in der Gaststätte „Zum Storch", direkt am Dom. Anmeldungen sofort an Liselotte Glas, Frankfurt (Main), Mörfelder Landstraße 221, erbeten.

 

Königsberg-Land

Wie bereits angekündigt, findet am 4. Mai im Saale der Elbschloß-Brauerei in Hamburg-Nienstedten, Elbchaussee 374, ein Kreistreffen statt, an dem auch die Heimatkreisgemeinschaft Fischhausen teilnimmt. Das Lokal ist ab 9 Uhr geöffnet. Die Heimatgedenkfeier beginnt etwa um 12 Uhr. Ab 14 Uhr Unterhaltungs- und Tanzmusik. Alle Angehörigen unseres Heimatkreises werden zu diesem Treffen hiermit herzlichst eingeladen.

Fritz Teichert, Kreisvertreter

 

Elchniederung

Anmeldungen zum Jahreshaupttreffen

Für unser Jahreshaupttreffen zu Pfingsten in Nordhorn nehmen weiter folgende Landsleute Meldungen entgegen:

1. Bruno Masurath, (16) Hofgeismar, Marktstraße Nr. 13.

 

2. Hans Borrmann, Nienburg (Weser), Kraftfahrschule für alle Klassen, Gr. Drakenburger Straße. Telefon 23 14.

 

3. Walter Hube,  Seifenhaus des Nordens, Kiel, Knooper Weg 176, Telefon 4 98 05.

 

Lehrer gesucht

Alle ehemals in unserem Kreise berufstätig gewesenen Lehrer, die auch jetzt noch in der Bundesrepublik im Schuldienst stehen, bitte ich um folgende Mitteilung:

 

1. Name und Anschrift,

2. Name und Anschrift des zuständigen Schulamtes,

3. Name und Anschrift von Elchniederunger Lehrern, von denen angenommen werden kann, dass sie kein Ostpreußenblatt halten.

 

Es ist beabsichtigt, zu Weihnachten eine Paketaktion für unsere Elchniederunger Altchen in Sowjetzone und für unsere Spätaussiedler vorzubereiten.

 

In einem Rundschreiben folgt Näheres.

Klaus, Kreisvertreter (24b), Husum, Woldsenstraße 34

 

Schloßberg-Pillkallen

Wir laden zum ersten diesjährigen Kreistreffen nach Bochum-Gerthe ein. Termin: Sonntag, 4. Mai, Lokal: Haus Lothringen, Lothringerstraße, gegenüber der Zeche Lothringen. Geöffnert: ab 8 Uhr. Nach der Andacht wird Landsmann Grimoni, der Vorsitzende des Landesverbandes Nordrhein-Westfalen zu uns sprechen. Nach dem Mittagessen werden Lichtbilder unseres Heimatkreises gezeigt. Anschließend kameradschaftliches Beisammensein. Der Kreis wird durch Landsmann Fr. Schmidt, Schleswighöfen und Bürgermeister, Mietner, Schloßberg, vertreten sein.

Dr. E. Wallat, Kreisvertreter, Wennerstorf über Buchholz, Kreis Harburg

 

Ebenrode (Stallupönen)

Für unser Heimatkreistreffen in der Patenstadt Kassel ist folgendes Programm vorgesehen: Sonnabend, den 3. Mai, ab 16 Uhr, Zusammenkunft der ehemaligen Realgymnasiasten und Luisenschülerinnen aus Stallupönen im Nordischen Hof, Bahnhofsplatz. Sonntag, den 4. Mai, 10 Uhr, Gottesdienst in der Lutherkirche, Nähe Hauptbahnhof. Es predigt der ostpreußische Pfarrer, Vierzig. 11.30 Uhr, Begrüßung durch den Kreisvertreter. Ansprachen halten Bürgermeister, Dr. Branner, als Vertreter des Oberbürgermeisters und der Landesvertreter, der Ostpreußen, in Hessen, Studienrat, Opitz, aus Gießen. Ab 14 Uhr Tanz und Gesangsvorträge der Jugend der Ost- und Westpreußen in Kassel. Gemütliches Beisammensein mit Tanzmusik. Die Veranstaltungen am Sonntag finden ebenfalls im Nordischen Hof statt. Das Lokal ist ab 8 Uhr geöffnet.

 

Die Jugendlichen des Freizeitlagers vom 30. April bis 4. Mai nehmen an beiden Veranstaltungen teil. Einige Plätze beim Freizeitlager sind noch frei. Meldungen hierzu umgehend erbeten.

 

Außer dem gemeldeten Ferienaufenthalt vom 30. Juli bis 13. August, ist die Patenstadt bereit, noch zehn Mädchen von elf bis 16 Jahren einen Ferienaufenthalt auf der Insel Sylt, vom 2. bis 16. Juli, zu gewähren. In diese Zeit fallen die Sommerferien von Bremen, Niedersachsen und Schleswig-Holstein. Um Meldungen zur Teilnahme wird bis spätestens 10. Mai gebeten. Die Zuteilung der Plätze erfolgt nach dem Eingang der Meldungen. Die Kosten im Ferienheim übernimmt die Stadt Kassel. Selbst zu tragen sind nur die Fahrtkosten (Rückfahrkarten bis Kassel). Wahrscheinlich wird ein Zusteigen in den Kasseler Sonderzug in Hamburg möglich sein. Bei kinderreichen, bedürftigen Familien wird sich die Kreiskasse an den Fahrtkosten beteiligen.

 

Gesucht werden:

Karl Jutkuhn, Kurt Jutkuhn und Ernst Heis, aus dem Hauptgestüt Trakehnen, wahrscheinlich Vorwerk Königseiche und Willy Meyer, geboren 1907, aus Eydtkau, Hindenburgstraße.

Rudolf de la Chaux, Kreisvertreter, Wiesbaden, Sonnenberger Straße 67

 

Gumbinnen

Am 14. März 1958, verstarb in Westerstede (Oldb.) Fritz Hartmann-Samuelucken. Der Verstorbene, der mit großer Heimatliebe an unserer Scholle hing, war lange Jahre Vorsitzender des Kreislandwirtschaftsverbandes Gumbinnen. Außerdem war er führend in der landwirtschaftlichen Berufsorganisation des Kreises und hat sich in seinen Ämtern mit Energie, Umsicht und reicher Erfahrung für unseren Heimatkreis betätigt.

 

Sein Andenken werden wir stets in Ehren halten.

Hans Kuntze, Kreisvertreter, Hamburg-Billstedt, Schiffbeker Weg 168

 

Insterburg Stadt und Land

Jahreshaupttreffen in Krefeld

Jahreshaupttreffen am 8. Juni in der Niederrheinhalle der Patenstadt Krefeld. Zu erreichen ab Hauptbahnhof Krefeld mit Straßenbahnlinie 11. Es spricht Dr. Alfred Gille, Sprecher der Landsmannschaft.

Naujoks, Kreisvertreter

 

Angerburg

Haupttreffen in Rotenburg am 14./15. Juni

Liebe Landsleute! Erneut weise ich darauf hin, dass unser Hauptkreistreffen am 14. und 15. Juni in Rotenburg (Hann.), stattfindet. Durch zahlreiches Erscheinen wollen wir unserem Patenkreis erneut zeigen, dass wir das gute, freundschaftliche Patenschaftsverhältnis anerkennen. Etwaige Quartiere wollen Sie frühzeitig bei Landsmann Franz Jordan, (23) Rotenburg (Hann.), Immelmannstraße 9, bestellen. Näheres wird später im Ostpreußenblatt bekanntgemacht.

 

Gesucht werden aus Angerburg:

Adolf Schönies, Schneidermeister, Kehlener Straße;

Kurt Kolberg;

Adolf Stomprowski;

Margarete Wischnat;

Maria Konopka;

Lieselotte Buse;

Willy Mörchel;

Magdalene Czeczor;

Heinz Sobottka;

Dipl.-Ing. H. Kienzler;

Horst Motschull;

Helene Gugewski;

Paul Lukaschewski;

Johannes Lakaschus;

Horst Schmidtmann (Oberst a. D.);

Emil Sbrzesny, aus Benkheim;

Frl. Christa Naujoks, aus Birkenhöhe;

Erika Schmidt, aus Buddern;

Maria Bewersdorf.

 

aus Gronden:

Erich Richter.

 

aus Großgarten:

Else Mörchel;

Frieda Koesling;

Anna Hennig.

 

aus Hartenstein:

Emil Post, geb. 14.07.1914. Oberfeldwebel (Feldpost-Nr. 35 371 B), seit Januar 1943 in Stalingrad vermisst.

 

aus Jakunen:

Franz Schulz, geb. 04.04.1884. Er soll im Februar bei Braunsberg von den Russen erschossen und von einem Landsmann, der ihn kannte, begraben sein. Wer weiß hierüber etwas?

 

aus KI.-Strengeln:

Frl. Emmy Lukaschewski.

 

aus Kutten:

Gerhard Schulz.

 

aus Lissen:

Hermann Sloboda.

 

aus Pasdorf:

Willi Neumann.

 

aus Paulswalde:

Minna Steinau.

 

aus Salpen:

Siegfried Heidel.

 

aus Steinort (Siedlung Bhf. Gr.-Steinort):

Emma Beyer.

 

Nachricht erbittet die Geschäftsstelle.

Hans Priddat, Kreisvertreter (16) Bad Homburg v. d. Höhe, Seifgrundstr. 15

 

Sensburg

Neuwahl des Kreistages

1. In diesem Jahr muss die Wahl des Kreistages durchgeführt werden. Wahlvorschläge sind an den Wahlleiter, Lehrer Robert Szostak, Heiligenhafen, Brückstraße 1, bis zum 9. Mai einzureichen. Jeder Kreisangehörige darf für sein Heimatkirchspiel nur einen Vorschlag einreichen. Der Kandidat muss in dem betreffenden Kirchspiel bis zur Vertreibung gewohnt haben. Aus der Stadt Sensburg können vier, aus Nikolaiken zwei Kandidaten benannt werden. Der Wahlvorschlag muss enthalten: Anschrift des Kandidaten und des Vorschlagenden. Dem Wahlvorschlag ist die schriftliche Zustimmung des Vorgeschlagenen, dass er die Wahl annehmen würde, beizufügen.

 

2. Schuhmachermeister, Friedrich Wessolek, aus Peitschendorf, feierte, wie berichtet, am 20. April 1958, in Zwickau-Planitz (Sachsen) seinen 100. Geburtstag. Ich habe ihm unsere besten Wünsche übermittelt.

 

3. Ich weise erneut auf unser Kreistreffen in Hamburg, am 11. Mai im Winterhuder Fährhaus hin. Anmeldungen möglichst umgehend an Postmeister Pohl, Trittau Postamt. Öffnung des Saales 10 Uhr. Feierstunde 11 Uhr. Das Winterhuder Fährhaus ist zu erreichen mit der Straßenbahn Linie 18 bis Hudtwalkerstraße oder U-Bahnhof Hudtwalkerstraße ab Hauptbahnhof. Das Hauptkreistreffen findet wie in jedem Jahr in Remscheid am 26./27. Juli statt. Aus dem norddeutschen Raum gibt es von den meisten Bundesbahnhöfen nach Hamburg Sonntagsrückfahrkarten, worauf ich noch besonders hinweisen möchte.

 

Ich weise alle Landsleute noch einmal auf das Kreistreffen am 11. Mai in Hamburg, Winterhuder Fährhaus, hin. Damit wir einen ungefähren Überblick über die Teilnehmerzahl bekommen, wird um sofortige Anmeldung bei Oberpostmeister Pohl, Trittau, Postamt, gebeten.

von Ketelhodt, Kreisvertreter Ratzeburg, Kirschenallee 9

 

Johannisburg

Kreistreffen in Düsseldorf.

Unser erstes diesjähriges Kreistreffen findet am Donnerstag, dem 1. Mai, um 11 Uhr, in den Union-Betrieben in Düsseldorf, Witzelstraße, statt. Zu erreichen ab Hauptbahnhof mit der Linie 4, ab Graf-Adolf-Platz mit der Linie 1, ab Bahnhof Biek zehn Minuten Fußmarsch über Brunnenstraße. 11 Uhr Begrüßung durch Landsmann Bongarts. Andacht (Name des Pfarrers wird noch bekanntgegeben). Totenehrung und Jahresbericht durch den Kreisvertreter. Ansprache des Landesvorsitzenden für Nordrhein-Westfalen, Landsmann Grimoni. Ich bitte, die in Düsseldorf anwesenden Amts- und Gemeindevorsteher des Kreises zu einer Besprechung um 10 Uhr in die Unions-Betriebe zu kommen. — Das nächste Kreistreffen findet am 8. Juni in Hannover Limmerbrunnen statt.

 

Gesucht werden:

Familie Kellmereit, früher Spurgsten, Kreis Lötzen, jetzt (22a) Baumberg (Rheinland), Wolfshagener Straße, sucht Landsleute aus dem Kreise Johannisburg, insbesondere Gustav Symansky, aus Kibissen bei Drigelsdorf (Sabielnen), die im Februar 1945 auf dem Kellmereitschen Hof Zuflucht gefunden hatten. Es sollen 28 Flüchtlinge aus dem Kreise Johannisburg, darunter ein Lehrer, gewesen sein. Drei Tage später wurden ein Teil unserer Landsleute und der, Sohn, Walter Kellmereit, verschleppt.

 

Weiter werden gesucht:

Rudolf Kampf, aus Ludwigshagen und Familie;

 

Herbert Warda, (geb. 1919), heimatlicher Wohnort unbekannt;

 

Herbert Paplawski, aus Johannisburg, von Münsingen unbekannt verzogen;

 

Weißbrot, Lehrer aus Erdmannen;

 

Adam Czarnetzki, aus Mikutten (Klarheim);

 

Karl Wandtner, früher Speditionskaufmann in Johannisburg, Schloßplatz;

 

Karl Gardlo, aus Nieden, zuletzt bei Bartenstein und Johann Gardlo, aus Nieden, zuletzt am Ladogasee gesehen.

 

Landsleute oder Kriegskameraden, eine alte Mutter, sucht ihre Söhne. Wer kann Näheres über das Schicksal berichten?

 

Ferner werden gesucht:

Franz Rudigkeit und Ehefrau, geb. Grigoleit, aus Arys;

Bruno Vincentini und Gustav Vincentini, beide Friseurmeister, aus Gehlenburg mit Familie.

Herta Adler, aus Flosten, seiner Zeit Bankangestellte in Gehlenburg.

Frl. Danielzik, aus Gehlenburg.

Heinrich Danielzik und Familie, aus Schlagakrug

F. W. Kautz, Kreisvertreter, Altwarmbüchen bei Hannover

 

Allenstein-Stadt

1. Am 25. März 1958, verstarb in Unterammergau, Frau Emilie Funk, die Gattin unseres verewigten Ehrenbürgers Rektor Anton Funk, dem wir Allensteiner unauslöschlichen Dank für die von ihm in langjähriger mühseliger Arbeit hergestellte, im Manuskript gerettete und kurz vor seinem Tode im Jahre 1955 gedruckte „Geschichte der Stadt Allenstein von 1348 bis 1943" schulden. Es darf uns freuen, dass die Heimgegangene noch kurz vor ihrem Ableben unsere in dankbarem Gedenken an ihren Gatten überreichte Ehrengabe und unsere herzlichen Grüße in Empfang nehmen konnte.

 

2. Ich erinnere an unser Allensteiner Treffen, das wir am Sonntag, dem 8. Juni, in Hamburg im Winterhuder Fährhaus abhalten werden. Das Programm dieser Veranstaltung wird demnächst bekanntgegeben werden.

 

3. Fast überflüssig erscheint, nochmals an den 4. und 5. Oktober 1958 zu erinnern, da sich bereits jeder Allensteiner diese Tage freigehalten hat, um an unserem Jahreshaupttreffen in Gelsenkirchen teilzunehmen. Im Mittelpunkt wird die Übernahme der Schulpatenschaften durch Gelsenkirchener Schulen stehen.

 

4. Ich muss darauf hinweisen, dass demnächst die Frist abläuft, in der die Anmeldungen zur Teilnahme an unserer Allensteiner-Neidenburger Jugendwoche in der Zeit vom 22. bis 28. Juni im Ruhrlandheim im Bochum-Querenburg, Blumenau 94, an unsere Geschäftsstelle in Gelsenkirchen, Hans-Sachs-Haus, zu erfolgen haben. Eine Reihe von Plätzen ist noch für unsere Allensteiner Jugend beiderlei Geschlechts im Alter von 18 bis 25 Jahren freigehalten worden. Außer den ermäßigten Fahrtkosten fallen bekanntlich keine anderen Kosten an. Unseren Jugendlichen werden einmalige Stunden des Erlebens und der Erinnerung an unsere ostpreußische Heimat geboten.

Dr Heinz-Jörn Zülch, Stadtvertreter, Hamburg-Othmarschen, Parkstraße 51

 

Ortelsburg

Gesucht wird:

Fräulein Grete Jeromin, Tochter des Postbeamten Jeromin in Ortelsburg. Fräulein Grete Jeromin war bis zu ihrer Verheiratung am 19. Januar 1945 im Büro des Holzkaufmannes, Paul Fortak, Ortelsburg, beschäftigt. Diesbezügliche Nachrichten werden an die Kreisgeschäftsstelle erbeten.

 

 

Pr.-Holland

Kreistreffen am 18. Mai in Hagen

Wir weisen alle Landsleute noch einmal auf das Kreistreifen am 18. Mai in Hagen (Westfalen), Akkusaal, Diekstraße, hin. Das Versammlungslokal ist von morgens ab geöffnet und ist vom Hauptbahnhof in etwa zehn Minuten Fußweg oder mit der Straßenbahn zu erreichen. Das Programm wird noch bekanntgegeben.

 

Leider wurde erst verspätet bekannt, dass unser lieber Landsmann, der Bauer, Hugo Penner, Marienhof bei Rapendorf, am 6. April 1958, seinen 80. Geburtstag gefeiert hat. Wir senden ihm noch nachträglich unsere allerherzlichsten Glückwünsche und wünschen ihm in seinem Heim in Münster 42, Hönlestraße 47, mit seiner verehrten Gattin, einen geruhsamen Lebensabend. Hugo Penner war für uns Pr.-Holländer ein Begriff. Seine Herdbuchherde gehörte zu den besten unserer geliebten Heimatprovinz. Wir, die wir näher mit ihm bekannt waren, werden die Stunden, die wir mit ihm und seiner Familie auf seinem schönen Marienhof verbringen durften, nicht vergessen.

Arthur Schumacher, Kreisvertreter, Kummerfeld bei Pinneberg

 

Pr.-Eylau

Am 26. April 1958, vollendet eine in der ostpreußischen Landwirtschaft weit bekannte Persönlichkeit, Landsmann Hans Rasmussen-Bonne, früher Ober-Blankenau, Kreis Pr.-Eylau, sein 75. Lebensjahr. Geboren in Rastenburg, wo sein Vater ein bekanntes Drainageunternehmen gegründet hatte, besuchte er das dortige Gymnasium bis zur Reifeprüfung. Sein Vater hatte inzwischen das Gut Ober-Plehnen bei Döhnhofstädt erworben. Nach einigen Lehrjahren in verschiedenen ostpreußischen Betrieben und nach Ableistung seiner militärischen Dienstpflicht im damaligen 2. Garde-Feldartillerie-Regiment, in welchem er auch den Ersten Weltkrieg als Hauptmann und Batteriechef mitmachte, kaufte er 1906 das Gut Ober-Blankenau mit sehr schwerem Boden und in stark verbesserungsbedürftigem Zustand. In jahrelanger Arbeit ist es ihm gelungen, es zu einem Musterbetrieb in landwirtschaftlicher und viehzüchterischer Beziehung zu machen. Landsmann Rasmussen war in Ostpreußen ein anerkannter Züchter. Er hat die Zuchtviehversteigerungen der Herdbuchgesellschaft fortlaufend mit gutem bis bestem Material beschickt. Mit der bekannteste in Ober-Blankenau gezüchtete Bulle, war „Ibikus". der sich in der Herde Lorrek-Popelken hervorragend bewährte und viele wertvolle Bullen für die Landestierzucht gestellt hat. Landsmann Rasmussen war auch Mitglied des Vorstandes der Herdbuchgesellschaft und Vorsitzender der Finanzkommission.

 

In weitesten Kreisen der Provinz wurde sein Name bekannt, als er 1931 zum Generalbevollmächtigten der damaligen Bank für deutsche Industrie-Obligationen, Vertretung Königsberg, ernannt wurde. In dieser Stellung ist es seiner einsatzfreudigen Arbeit gelungen, sehr vielen Landwirten und Bauern ihre Scholle zu erhalten. Von den neun Vertretungen der Bank in den einzelnen Osthilfegebieten darf die Vertretung Ostpreußen wohl als die wichtigste angesehen werden, einmal hinsichtlich der Anzahl der zu entschuldender Betriebe, ferner unter Berücksichtigung der besonders schwierigen Verhältnisse in Ostpreußen. Im Jahre 1941 ist Landsmann Rasmussen nach beendeter Entschuldung aus den Diensten der Bank ausgeschieden.

 

Nach der Flucht lebte er unter schwierigen Verhältnissen in Mecklenburg, wo er sich in kleinstem Rahmen in seinem alten Berufe betätigte, bis er mit seiner Ehefrau im Jahre 1953 zu seinem jüngsten Sohn nach Enkirch an der Mosel übersiedelte. Der Kreis Pr.-Eylau und mit ihm ein großer Kreis von Freunden und Bekannten gedenkt des Jubilars mit guten Wünschen. Möge er noch manches Jahr in bester Gesundheit im Kreise seiner Familie verleben.

v. Elern-Bandels, Kreisvertreter, Königswinter, Ferd.-Mülhens-Straße 1

 

Seite 11   Ostdeutsche Frage löst man nicht durch Verzicht

Schulrat Meyer zum Recht der Ostdeutschen auf ihre Heimat

Kurz vor dem Osterfest hat der Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft der Memelkreise, Oberregierungsrat a. D. Richard Meyer, in der Evangelischen Akademie in Rastede bei Oldenburg einen Vortrag über die „völkerrechtliche Lage im deutschen Osten" gehalten. Er ging davon aus, dass sich nicht allein der deutsche, sondern der ganze europäische Osten in einer anormalen Lage befindet, weil dort die Grundsätze des Völkerrechts verletzt werden. „Diese Zustände", so führte er aus, „sind kein Ruhmesblatt des sich seiner hohen Kultur und Zivilisation rühmenden 20. Jahrhunderts“. Besser werden könne es nur, wenn man zu dem Boden des Rechts und der Wahrheit zurückkehre.

 

Zur Klärung der völkerrechtlichen Lage in den deutschen Ostgebieten stellte der Redner fest, dass sie beim Ausbruch des Krieges am 01.09.1939 unter deutscher Staatshoheit standen, und dass sie sich völkerrechtlich auch im Zeitpunkt der Beendigung der Feindseligkeiten am 08.05.1945 im gleichen Zustande befunden haben. An dieser völkerrechtlichen Lage hat sich seitdem nichts geändert. Zwar haben die Siegermächte die oberste Gewalt in Deutschland in Anspruch genommen, aber am 05.06.1945 in Berlin ausdrücklich erklärt, auf jede Annexion deutschen Staatsgebietes verzichten zu wollen. Mit besonderem Nachdruck wandte sich der Vortragende gegen die im Bundesgebiet so häufig aufgetretene Ansicht, als hätten die Alliierten die Grenzen nach dem Stande vom 31.12.1937 festgesetzt. Dazu waren sie nicht befugt. Sie hätten es auch gar nicht beabsichtigt, vielmehr bestimmt, dass die Grenzen Deutschlands im Friedensvertrag festgesetzt werden sollen. Es kam ihnen nur darauf an, für die Zwecke der Besetzung die Gebiete innerhalb der Grenzen von 1937 in vier Zonen einzuteilen. Darüber hinaus sei es ihnen durchaus klar gewesen, dass es auch außerhalb der Grenzen von 1937 deutsche Hoheitsgebiete gebe, über deren, wie es in einer Zusatzerklärung heißt, „rechtmäßige Stellung" auch im Friedensverträge zu entscheiden wäre. Dazu gehören die Memelkreise Danzig und das Sudetenland. Diese seien also keineswegs zur Annexion freigegeben worden.

 

Der größte Teil der sowjetischen Besatzungszone wurde den Polen lediglich zum Zwecke der Verwaltung übertragen, so dass den Sowjets außer Mitteldeutschland zwischen Elbe und Oder nur noch der Nordosten übrigblieb. „Die Annexion Nord-Ostpreußens durch die Sowjetunion und der übrigen Gebiete jenseits der Oder-Neiße durch die Polen ist völkerrechtswidrig und damit nichtig", so stellte der Vortragende fest. „Die Forderung auf Rückgabe der fremdverwalteten annektierten Gebiete in deutsche Hände ist ein vollkommen legitimes Anliegen, also nicht „problematisch" und auch nicht „wilder Nationalismus".

 

„Veränderungen des völkerrechtlichen Zustandes können nur durch Vertrag im Einvernehmen mit allen Beteiligten vorgenommen werden, wenn und soweit ein solcher Vertrag dem Selbstbestimmungsrecht der Bevölkerung entspricht: d. h., es wird hinsichtlich der deutschen Ostgebiete auch den Vertriebenen, die aus diesen Gebieten gekommen sind, nach dem bestehenden Völkerrecht Gelegenheit gegeben werden müssen, ihren Selbstbestimmungswillen zu bekunden“. Denn eine Änderung völkerrechtlicher Zustände kann nach dem bestehenden Recht nur mit Zustimmung und nicht gegen den Willen der Bevölkerung vorgenommen werden. Es ist in der Öffentlichkeit wenig bekannt, dass die Sowjetregierung diesen Standpunkt noch in letzter Zeit, nämlich in einer Note vom 09.08.1956 an die englische Regierung der Suez-Affäre wegen vertreten hat. Dort heißt es: „Man muss in Betracht ziehen, dass Verhältnisse, die in der Vergangenheit durch Eroberung oder Okkupation geschaffen wurden, sich heute nicht mehr aufrechterhalten lassen. Sie widersprechen den Zielsetzungen der Vereinten Nationen und dem Grundsatz der Zusammenarbeit zwischen souveränen und gleichberechtigten Staaten. Versuche, solche Verhältnisse gegen den Willen der Bevölkerung durch Gewaltandrohungen oder sogar durch Gewaltanwendungen aufrechtzuerhalten, bedrohen den Frieden und die internationale Sicherheit“. Hier sollten die Sowjets mehr beim Wort genommen werden. Wenn sie sich nur nach diesen Grundsätzen richten würden, würden die Ostprobleme spielend zu lösen sein, so führte Richard Meyer aus. Der Vortragende erörterte dann eingehend Wesen, Anwendung und Bedeutung des Selbstbestimmungsrechts, das nach seinen Worten ein Fortschritt in der Entwicklung der Beziehungen zwischen Menschen und Völkern bedeutet. Er kam zu dem Schluss, dass es bei dem Schwebezustand im Osten nur übrigbleibt, sich an das Recht zu halten. Einer echten Lösung des Ostproblems diene man nicht durch Verzichtserklärungen.

 

„Wir Heimatvertriebenen haben auf Rache, Vergeltung, aber nicht auf das Recht auf die Heimat als eines der von Gott geschenkten Grundrechte der Menschheit verzichtet“. Mit dem Ausdruck der Überzeugung, dass, wenn ein Volk um nichts anderes als um sein natürliches Recht kämpft, Gott zum Bundesgenossen haben wird, schloss Oberregierungsrat Meyer seine Ausführungen.

 

Seite 12   Folgende Landsleute werden gesucht:

Pr. - Eylau (Stadt):

Christel Putzki (Stadtfreiheit).

 

Landsberg (Stadt):

1. Bauer Gustav Auwandt und Familie;

2. Ehepaar Adamski (Hofstraße, bei Fritz Kreutz);

3. Heinrich Adolphi und Frau;

4. Schmiedemeister Karl Brix und Familie;

5. Bauer Valentin Bukowski;

6. Bäuerin Elise Bombe;

7. Bauer Konrad Behnke und Familie;

8. Bauer Ewald Bruweleit und Familie;

9. Frl. Bibber, Buchhalterin bei der An- und Verkaufsgenossenschaft;

10. Witwe Banners und Tochter Annetta;

11. Familie Brosch (Städt. Kutscher);

12. Haumeister Oskar Blankenberg und Familie;

13. Schneiderin Bludau;

14. Postschaffner Karl Bandurski und Familie;

15. Zimmermann Emil Butschalowski und Familie;

16. Familie Bublitz (Bahnhofstraße):

17. Familie Braun (Stadtsparkassenleiter);

18. Schneidermeister Beil (Schmiedestraße):

19. Familie Bogdahn (Hindenburgstraße);

20. Familie Fritz Böttcher (Heilsberger Straße);

21. Ehepaar Friedrich Bortz  und Auguste Bortz (Bahnbeamter).

 

Frisching:

Helene Lange.

 

Jesau:

Gutsbesitzer Wendorff oder Angehörige.

 

Kirschitten:

Familie Hermann Pohl.

 

Kumkeim:

Bauer Fritz und Berta Berginski-Saagen (Besitzer des ehemaligen Grundstücks von Jakob Groß).

 

Lewitten:

Ehepaar Hermann und Minna Roddeck (Landarbeiter).

 

Reddenau:

1. Gerhard Mäkelburg, geb. 27.08.1923;

2. Herbert Mäkelburg, geb. 06.02.1926.

 

Stablack:

1. Wachtruppführer Fritz Langhals, Wonditter Straße;

2. Frau Elfriede Mattern, geb. Blank, geb. etwa 1919/1920.

 

Schnakeinen:

Gustav Walter und Frau, verwitwete Herbstreit.

 

Uderwangen:

1. Tischlermeister Franz Schirrmacher und Familie;

 

2. Friedrich Weköck, geb. 23.02.1880 und Frau Karoline Weköck, geb. Weinreich, geb. 29.04.1878;

 

3. Mühlenbesitzer Sachs oder Angehörige.

 

Wittenberg:

1. Landwirt Wilhelm Scheffler;

2. Diplomhandelslehrer Waldemar Wilke.

 

Nachrichten erbittet Heimatkreiskartei Pr.-Eylau, Bernhard Blaedtke, Bürgermeister a. D. Glessen über Bergheim (Erft.)

 

Bartenstein

Gesucht werden: An die nachstehenden Heimateingesessenen gerichtete Aufforderungen, sich zur Kartei zu melden, kamen als unbestellbar zurück:

 

Bertha Buddrat, Duisburg-Laar, Thielenstraße 13; —

Werner Kaiser in Landau (welches?); —

Gustav Maibaum, Himmelpforten über Stade; —

Frau Bass, Uelzen; —

Gertrud Nemman, Lübeck, Straße ?; —

Fritz Lech, Altendorf, welche Post?; —

Helmut Hohmann, Wuppertal-Barmen, Straße ?; —

Waltraut Inselmann, Gösseringen, Postort ?; —

Gertrud Günter, Holtsee, Kreis Eckernförde; —

Roswita Freind, München, soll nach USA ausgewandert sein; —

Käte Hoffmann, Velbert (Rheinland); —

Czyganowski, Lausham, Gemeinde Pichelsdorf, Kreis Pfaffenhofen; —

Maria Eisenbart, Köln-Riehl, Hitdorfer Straße ?; —

Doris Beckmynn, Krefeld, Kastanienallee ?: —

Gerhard Behrend, Kronprinzenkoog (Holstein); —

Fredrich Klaus, Wesel, Reeser Straße 35; —

Hildegard Kusch, Remscheid-Blindlingshausen, bei Dr. Dönges; —

Traute Paul, Bremen, Heinrich-Heine-Straße 17; —

Podschadly, Misys (?), i. W., Heilenbecker Straße 126; —

Herbert Rosengart, Neuenkoogsdeich bei Marne; —

Fritz Thiel, Plöschingen (Neckar), Eßlinger Straße 129; —

Magda Wolff, Hambüren, Post Velbert; —

Ferdinand Willi Schulz, Hude-Störskamp bei Oldenburg (Oldb.); —

Bertha Schulz, Neumünster, Wernershagener Weg 161.

 

Im Interesse der Heimatkreiskartei wäre ich dankbar, wenn mir zur Ermittlung der richtigen Anschrift geholfen wird. Herzlichen Dank!

Zeiß, Kreisvertreter (20a) Celle, Hannoversche Straße 2

 

Rastenburg

Hauptkreistreffen in Wesel

Unser Hauptkreistreffen findet in Wesel innerhalb des Patenkreises Rees am 20. Juli statt. Am gleichen Tage begeht der Sportverein Rastenburg sein fünfzigjähriges Bestehen. Näheres wird noch bekanntgegeben. In Angelegenheiten des Sportvereins möge man sich an den Vorstand, Walter Kaiser, Preetz, Holstein, Küssener Straße, wenden. Alle Anfragen die Kartei betreffend nur an die Geschäftsstelle der Patenschaft Rastenburg. Wesel (Niederrhein), Kreishaus, erbeten, da nunmehr alle Unterlagen dorthin gebracht worden sind. Die Weseler Sportverbände werden ihren Paten-Jubilaren einen festlichen Empfang bereiten.

Hilgendorff, Kreisvertreter, Flehm, Post Kletkamp über Lütjenburg

 

Gerdauen

Kreistreffen in Düsseldorf am 4. Mai

Liebe Landsleute! Noch einmal rufe ich zum Besuch des für den 4. Mai in Düsseldorf angesetzten Kreistreffens auf und erwarte, dass diesem Ruf alle Landsleute in alter Treue Folge leisten werden. Mehr denn je ist engster Zusammenschluss aller Heimatvertriebenen notwendig, wenn das heute noch fern scheinende Ziel, die Rückgewinnung unserer Heimat, erreicht werden soll. — Der ostpreußische Singkreis Solingen wird uns den Tag mit alten Heimatklängen verschönen. Für die Ansprache hat sich Landsmann Grimoni, Vorsitzender der Landesgruppe Nordrhein-Westfalen und Mitglied des Bundesvorstands unserer Landsmannschaft, zur Verfügung gestellt. Das Treffen muss wieder zu einer machtvollen Kundgebung werden. Keiner darf fehlen. Das Treffen findet, wie in den Vorjahren, in den Union-Betrieben Düsseldorf, Witzelstraße, statt. Das Lokal ist zu erreichen vom Hauptbahnhof mit der Linie 4 bis Haltestelle Hennekamp. Lokalöffnung 9 Uhr.

 

Am 8. Juni folgt unser Kreistreffen in Hannover in der Gaststätte Schloßwende, Königsworther Platz 3. Nähere Angaben folgen demnächst.

Franz Einbrodt, Kreisvertreter, Solingen, Lützowstraße 93

 

Maschinenbaumeister Otto Kampf 75 Jahre alt

Am 23. April 1958, vollendete unser Landsmann Otto Kampf sein 75. Lebensjahr. In Gerdauen, seiner Geburtsstadt, hat er bis zur Vertreibung den von ihm in jungen Jahren übernommenen väterlichen Betrieb mit unermüdlichem Fleiß und Umsicht geleitet und erweitert. Nicht nur im beruflichen, sondern auch im öffentlichen und kulturellen Leben unserer Heimatstadt genoss er stets Achtung und uneingeschränktes Vertrauen. Als Stadtverordneter, Vorsteher der Schützengilde sowie des Männergesangvereins, und als Leiter der Freiwilligen Feuerwehr sah er seine Aufgabe darin, mit Rat und Tat am Gemeinwohl mitzuwirken. Er lebt jetzt in der sowjetisch besetzten Zone. Es war ihm bisher nicht vergönnt, an einen Abschluss seines beruflichen Lebens zu denken, was ihm nach der Vertreibung viel Mühe und Sorgen bereitet hat. — Alle, die unseren Landsmann Otto Kampf kannten und schätzten, und dies sind über den Kreis der Landsleute aus Stadt und Kreis Gerdauen hinaus nicht wenige, werden seiner mit dem Wunsch gedenken, dass ihm nach all den Mühen der letzten Jahre doch noch beschauliche Lebensjahre vergönnt sein mögen — Landsmann Otto Kampf ist über seine Tochter, Christel Kampf, Berlin-Wilmersdorf, Nassauische Straße 48, bei Lettau zu erreichen.

 

Rößel

Siegfried Hoppe verstorben

Im Alter von 52 Jahren, ist am 7. Januar 1958, unser Mitarbeiter und Freund, Siegfried Hoppe, von uns gegangen. Als Ortsvertrauensmann von Klackendorf und als Mitglied der Kreisagrarkommission hat der allzu früh Entschlafene der Kreisgemeinschaft und seiner Dorfgemeinschaft treue und wertvolle Dienste auch nach der Vertreibung geleistet. Wir wollen sein Andenken ehrend behalten.

 

Gesucht werden:

Anna Schlegel, geb. Marschewski, geb. 14.05.1916 und drei Kinder, aus Rößel, Feldweg;

 

Familie Rehbein und Tochter Emmi, landwirtschaftliches Grundstück bei Rößel, an der Straße nach Sensburg;

 

Kurt Fleischer, Benno Fleischer und Richard Matern, aus Tornienen;

 

Herr Kowalt oder Kowalk, von 1942 bis 1944 bei der Kreisbauernschaft in Bialystok;

 

Frau Anna Schmidt, aus Bischofstein, Neue Siedlung;

 

Edie Witt oder Angehörige, aus Rothfließ;

 

Frau Karoline Gallinat, geb. Morsellek, geb. 1887, Tochter Frieda Gallinat, geb. 1909 nebst zwei Kindern, Günther, geb. 1932 und Manfred, geb. 1942. Diese Familie wurde Oktober 1944 aus Robansdorf, Kreis Goldap, in einem Dorf bei Seeburg untergebracht. Mutter Gallinat lag eine Zeitlang im Seeburger Krankenhaus. Wer kann Auskunft geben, wer waren die Quartiergeber? —

 

Berichtigung:

Barbeträge für die Kreisgemeinschaft Rößel bitte an das Bankgeschäft Kreiss in Hamburg, Mönckebergstraße 11, auf Konto Nr. 16 77 über Postscheckamt Hamburg Konto Nr. 551 20 überweisen.

 

Am 17. und 18. Mai treffen sich die ehemaligen Schülerinnen und Schüler der Bischofsburger Schule (Oberschule bzw. früher Höhere Städtische Schule) in Hannover. Vorbereitet wird das Treffen von Frau Merkel, geb. Augstin, Hamburg 13, Hochallee ?4 (Hausnummer unleserlich) die auch die Anmeldungen entgegennimmt. Der frühere Lehrer der Anstalt, Hermann Schmidt, bittet alle Ehemaligen, sich an dem Wiedersehen in Hannover zu beteiligen. Eine erste Liste mit 113 Namen ist jetzt erschienen.

Franz Stromberg, Kreisvertreter, Hamburg 19, Armbruststraße 27

 

Wehlau

Zum Gedenken an Landrat a. D. Albrecht von Perbandt-Pomedien

Am 17. April 1958, verstarb in Bonn, Eichendorffstraße Nr. 21, im Alter von 63 Jahren, der in unserer Heimat und darüber hinaus bekannte Landwirt Albrecht von Perbandt-Pomedien. Er zählte zu den markanten Persönlichkeiten unserer Provinz, von denen man sagen konnte, sie waren der ruhende Pol in der Flucht der Erscheinungen. Der Kreis Wehlau, in dem er und seine Vorfahren begütert waren, hatte das Glück, ihn drei Jahre — davon zwei ehrenamtlich — als Landrat an seiner Spitze zu haben.

 

In einem wirtschaftlich und finanziell äußerst schwierigen Zeitabschnitt stellte er sich dem Innenminister für die Dauer eines Jahres als Landrat des Kreises Wehlau zur Verfügung. Er tat dies aus Idealismus und dem Glauben an eine gute Sache. Unablässig war er bemüht, sein Amt ohne Ansehen der Person, des Standes und insbesondere der Parteizugehörigkeit auszuüben. Seine unparteiische Amtsführung kam schon zu Beginn seines Amtsantritts mit Erfolg zum Ausdruck, als es galt, langjährige Kräfte der Verwaltung weiter zu erhalten und sie nicht egoistischen Zielen zu opfern. Gerechtigkeitsliebe und eine gradlinige Haltung waren ihm zu Eigen. Soweit es in seiner Macht stand, hat er sich immer schützend vor diejenigen gestellt, die aus unsachlichen oder aus politisch ungerechtfertigten Gründen angegriffen und verfolgt wurden. Immer war er bestrebt, auch seinen politischen Gegnern mit Gerechtigkeit und Menschlichkeit zu begegnen, wofür ihm die breiteste Öffentlichkeit Achtung und Wertschätzung zollte.

 

Sein Scheiden aus dem Amt hinterließ eine fühlbare Lücke, weil mit ihm eine Persönlichkeit von ungewöhnlicher Schaffensfreude, äußerst praktischen Denkens, unermüdlicher Tatkraft und sauberem und lauterem Wollen aus dem öffentlichen Leben abtrat, was allgemeines Bedauern auslöste.

 

Er folgte jetzt seiner Gattin nach zwei Jahren und seinen im letzten Kriege gefallenen, beiden Söhnen, in die Ewigkeit.

Strehlau, Kreisvertreter (17a) Karlsruhe-West, Hertzstraße 2

 

Kreiskartei-Suchmeldung

Es ist immer noch notwendig, darauf hinzuweisen, dass bei Anfragen an die Kreisvertretung und Kreiskartei der Heimatwohnort anzugeben und das Rückporto beizufügen sind. Ich bitte, diesen wiederholten Hinweis nunmehr zu beachten, um Rückfragen zu vermeiden.

 

Es werden gesucht:

Matz, Besitzer, Popehnen;

Luise Meyer, geb. Becker, Tapiau;

Minna Buchart, geb. Braun, Tapiau;

Käthe Buchart, Allenburg (sie war Putzmacherin mit eigenem Geschäft);

Familie Schrock mit Sohn Hans. Allenburg oder Allenberg;

Jordan, Molkereiverwalter in Goldbach;

Gustav Wallat, geb. 19.06.1874 und Berta, geb. 19.12.1880, Friederichstal;

Helene Gudde und Elsa Gudde, Tapiau, Zuckerfabrik;

Margarete Schmidt, Tochter des Oberbahnmeisters i. R. Bruno Remus, aus Wehlau;

Hans Steinhoff, Betriebsleiter der Margarinefabrik in Wehlau-AIlenberg;

Paul Dommert, bei der AOK in Wehlau beschäftigt;

Paul Krakowski, Albert Krakowski, Fritz Krakowski und Alfred Krakowski, alle vier aus Popelken;

Gertrud Wölk, Großudertal;

Anna Mai, Ehefrau' des Fritz Mai, Götzendorf;

Gustav Schlingelhoff;

 

Bauer und Bürgermeister von Gr. Birkenfelde, sein Sohn Alfred, Gefreiter bei der Inf., der seit dem 09.05.1944 auf der Krim vermisst wird.

 

Karl Szameit, Haumeister, Gr. Birkenfelde (Ortsteil Keber);

Otto Albrecht, Waldarbeiter, Nickelsdorf.

Nachricht erbeten an:

Wilhelm Poepping, Kreiskarteiführer, Hamburg 33, Schlücksweg 14 I

 

Seite 12   „Kamerad, ich rufe dich!"

I. (Jäger-)/IR 2 und Jäger-Bat. Nr. 1 — Graf Yorck v. Wartenburg. Alle ehemaligen Ortelsburger Jäger, die Bürger der Garnisonstadt Ortelsburg sowie Freunde der grünen Farbe, werden zum ersten Wiedersehenstreffen vom 24. bis 26. Mai (Pfingsten) nach Hamburg-Harburg, Restaurant „Eichenhöhe", Kirchenhang 29 eingeladen. Anmeldungen und Auskunft bei W. Bannuscher, Hamburg-Harburg, Hoppenstedtstraße 57. — Die Einladung ergeht von Generalmajor a. D. Rexilius, dem letzten Friedenskommandeur I. (Jäger-)/IR 2. aus.

 

Kameradschaft Luftgau I. Nach der Feierstunde auf dem Treffen der Königsberger am 1. Juni in Hamburg in der Ernst-Merck-Halle, die etwa um 11 Uhr beginnt und gegen 13 Uhr beendet sein wird, kommen die ehemaligen Angehörigen des Luftgaus I zum gemeinsamen Mittagessen in der Gaststätte „Zum Elch", Inhaber Paul Bohl (früher Königsberg Pr.) gegen 14 Uhr zusammen. Das Lokal liegt in der Mozartstraße 27 und ist wie folgt zu erreichen: mit den Straßenbahnen, Linie 14 und 15 bis Mozartstraße und Linie 18 bis Winterhuder Weg; mit der Hochbahn bis Haltestelle Mundsburg und mit den Alsterschiffen bis Mühlenkamper Fährhaus. Es wird ein kräftiger Eintopf für 2 DM sowie ein Menü für 4 DM geboten. Damit der Wirt sich entsprechend einrichten kann, wird um Anmeldung für die Teilnahme am Essen bis spätestens zum 20. Mai gebeten. — Vorgesehen ist ein weiteres Treffen am 14. September in Göttingen. Anmeldungen und Auskünfte: Schriftführer, W. Gramsch, (20a) Celle, Waldweg 83.

 

1. Inf.-Division. Die ehemaligen Angehörigen werden sich am 1. Juni in Wuppertal-Elberfeld um 9.30 Uhr in den Stadiongaststätten am Zoo treffen. Am 31. Mai Sondertreffen der Regimenter. Anmeldungen und Anfragen werden an Ernst Thoms, Wuppertal-Vohwinkel, Häselestraße 98, erbeten.

 

291. Inf.-Division. Der Traditionsverband wird sein fünftes Divisions-Treffen am 30. und 31. August in Bingen/Rhein veranstalten. Meldungen werden erbeten an den ersten Vorsitzenden des Traditionsverbandes, Oberst a. D. Kurt Illas, Oldenburg/Oldbg., Bremer Straße 64.

 

Seite 12   Vermisst, verschleppt, gefallen, gesucht …

Auskunft wird erbeten über

 

. . . Herbert Siebert, geb. 16.12.1903 in Kiesfelde, Kreis Schloßberg, Feldpostnummer 20 406 A, war am 28.03.1945 im Raum Heilsberg—Balga eingesetzt. Beruf: Amtsgerichtsrat in Tilsit.

 

. . . Hubert Vooren, früher wohnhaft in Bottrop (Westfalen), der mit Paul Bartnik, geb. 13.11.1919 in Reußen, Kreis Allenstein, beim Infanterie-Regiment 2 und 422 sowie zum Schluss auf der Fahnenjunkerschule XI in Reichenau zusammen war, und Josef Karl, früher wohnhaft in Hanau (Main), mit dem er beim Infanterie-Regiment 378 in Finnland war.

 

. . . Fritz Lissinna, geb. etwa 1896 im Kreis Angerapp. Er war verheiratet und hatte einen Bauernhof im Kreis Insterburg. Sein ältester Sohn hieß Manfred, geb. 1931.

 

. . . Wanda Puplicks und Tochter Grete, sowie Postsekretärin Anna Bläsner, aus Königsberg, Samlandweg 33, ferner Charlotte Hochfeld, geb. Arndt und Gertrud Tiedemann, aus Königsberg, Charlottenstraße 16 — Notgemeinschaft.

 

. . . Martha Heydasch, geb. 25.05.1905 in Warpuhnen, Kreis Sensburg, Schneiderin. Sie wurde verschleppt und soll im Lager Insterburg und Pr.-Eylau gewesen sein und sich 1947 in Königsberg aufgehalten haben, angeblich soll sie dort verstorben sein.

 

. . . Frau Elise Reinhardt, aus Königsberg, Hundrieserstraße 4, zuletzt im Altersheim in Neuhäuser bei Pillau gewesen, und Frau Anna Reinhardt, geb. Borowski und deren Kinder, aus Karpauen, Kreis Gerdauen. Seit 1945 wohnte sie in Königsberg, Sackheim.

 

. . . Bernhard Fröse, geb. Kreis Lyck, Obergefreiter im Nachrichtenzug der IV. Artillerie-Abteilung, Volksgrenadier-Division 349, Feldpostnummer 56 809A. Er wurde am 25.03.1945 im Kessel bei Heiligenbeil am Unterkiefer verwundet, und Fritz Kutz, geb. in Jürgenau, Kreis Lyck, Kanonier bei der 3. Batterie der gleichen Art-Abt., sowie den damaligen Kommandeur und den Stabsarzt von derselben Einheit.

 

. . . Hans Smalakies, geb. etwa 1870/1871 in Groß-Allgawischken, zuletzt wohnhaft in Tilsit, Landwehrstraße 24, letzte Nachricht 1945, aus Bautzen (Sachs).

 

. . . Fritz Liedtke, geb. 16.04.1920, aus Königsberg, Artilleriestraße 4.

 

. . . Paul Strojek und Ernst Strojek, aus Teichwalde, Kreis Treuburg, und Dr. Schweiger, aus Treuburg.

 

 . . . Karl Neumann, geb. 07.03.1907 in Prassen, Kreis Rastenburg, zuletzt wohnhaft in Goldstein, Post Prassen. Obergefreiter bei der Feldpostnummer 20 406 Letzte Nachricht im Januar 1945, Ostfront.

 

. . . Karl Belgardt, geb. 03.03.1897 in Rositten. Bauer, zuletzt wohnhaft in Schönwiese, Kreis Pr.-Eylau. Er wurde Anfang März 1945 vom Treck zwischen Danzig und Neustadt als Zivilist von den Russen mitgenommen, seitdem fehlt iede Spur.

 

. . . Otto Dannenberg, geb. 07.04.1902 oder 1903 (schlecht lesbar) in Königsberg, zuletzt wohnhaft in Königsberg, Sackheimer Mittelstraße 23. Soldat bei einer Pioniereinheit, letzte Nachricht vom 20.03.1945. Er soll bei Kobbelbude/Samland verwundet sein.

 

. . . Fritz Marquardt, etwa 40 bis 45 Jahre alt. Unteroffizier, im Herbst 1944 bei einer Genesungskompanie in Karlshof bei Rastenburg.

 

. . . Karl Mill?auer (schlecht lesbar), etwa 80 Jahre, aus Bruderhof, Kreis Angerapp.

 

. . . Martha Schumrenski und Sohn, Heinz Schwark, etwa 1926/1927 geboren, aus Blumenau, Kreis Heilsberg.

 

. . . Paul Bethke, geb. 02.01.1910 in Tilsit, zuletzt wohnhaft in Tilsit, Waldstraße 13. Feldwebel, seit dem 26.08.1943 im Donezbogen vermisst.

 

. . . Max Fischer, geb. 12.06.1913 in Satticken, Kreis Goldap, Oberfeldwebel bei der Feldpostnummer 33 240 E. Er ist seit dem 28.07.1944 bei dem Dorfe Mutty, im Augustower Wald, vermisst.

 

. . . Gustav Kühn, geb. 22.05.1902 aus Bodenhausen, Kreis Goldap. Er wurde am 16.02.1945, aus Schöneberg, Kreis Rößel, verschleppt.

 

. . . Frau Erna Bartech , geb. Heinrich, aus Paterswalde, Kreis Wehlau.

 

. . . Dr. Heerwaagen, früher als Psychiater in der Provinzial-Heil- und Pflegeanstalt Tapiau tätig.

 

. . . Ella Mann, geb. Siegloff, geb. im August 1888, aus Königsberg, Neue Dammgasse 11 - 12.

 

. . . Erdmann Wiesotzki, geb. im Dezember 1891 in Heydekrug und Ida Wiesotzki, geb. Petereit, geb. 10.07.1895 in Heinrichswalde, beide zuletzt wohnhaft in Königsberg, Am Kai 5 - 6, Irmgard Kurz, geb. Gennat, geb. im März 1919, aus Rodenwalde, Post Spanegeln, Insterburg-Land und Julius Szameitat , geb. 20.03.1905, aus Thomaten, Kreis Elchniederung.

 

. . . Willi Meier, geb. 24.01.1923 in Königsberg, verschollen seit 1944 in Lettland, Gertrud Meier, geb. 29.03.1925 in Königsberg, wurde im April 1945 verschleppt und Heinz Meier, geb. 03.10.1929 in Königsberg. Alle zuletzt wohnhaft in Königsberg-Juditten, Douglasstraße 17.

 

. . . Josef Langanki, geb. 11.02.1886 und Tochter, Berta Langanki, geb. 23.09.1914, beide zuletzt wohnhaft in Schmolainen, Kreis Heilsberg. Sie wurden am 02.02.1945 von den Russen verschleppt und zuletzt in Zichenau gesehen.

 

. . . Ida Noetzel, geb. Faust, geb. 12.09.1897 in Eichbaum, und Tochter, Waltraut Noetzel , geb. 16.08.1928 in Klipschen, beide zuletzt wohnhaft in Klipschen, Kreis Tilsit-Ragnit.

 

. . . Franz Moritz, Eisenbahnbeamter und seine Ehefrau, aus Stadt oder Kreis Ortelsburg. Franz Moritz war Soldat und kam am 19.09.1944 von Stablack nach Polen zum Einsatz. Seine Frau hatte ihn in Stablack besucht und Kuchen an seine Kameraden verteilt.

 

. . . Landsleute, die während der Flucht den Luftangriff auf Swinemünde im März 1945 miterlebt haben.

 

. . . Fritz Borowy, geb. 13.04.1920 in Reimannswalde, Obergefreiter, vermisst seit dem 13.04.1944 (Unteroffizierschule Einsatz Tarnopol), und Alfred Borowy, geb. 13.09.1922 in Schönhofen, vermisst seit Juni 1944 bei Bubrisk, Mittelabschnitt. Zuletzt wohnhaft in Reimannswalde, Kreis Treuburg. Beide sollen mit einem Kellner von Kaufmann Kornatz, Treuburg, im April 1945 in Warpuhnen, Kreis Sensburg, gesehen worden sein.

 

. . . Familie Holland und Fräulein Gartmann, aus Königsberg, Yorckstraße 31.

 

. . . Willi Lange, geb. vermutlich 1910 in Königsberg. Gesucht werden die Angehörigen aus Königsberg, Hermannallee 4/6 oder Nachbarn.

 

. . . Johanne Rohde, geb. 03.04.1903 in Heyde, Kreis Pr.-Eylau, zuletzt wohnhaft in Packerau, Kreis Pr.-Eylau, vermisst seit Januar 1945.

 

Zuschriften erbittet die Geschäftsführung der Landsmannschaft Ostpreußen, (24a) Hamburg 13, Parkallee 86.

 

Seite 12   Bestätigungen

Wer kann bestätigen, dass Gertrude Richert, geb. 29.07.1908, vom April 1924 bis April 1926 bei Gutsbesitzer Gutzeit in Friederikenruh, Gemeinde Eiserwagen, Kreis Wehlau und vom Juli 1927 bis Februar 1929 in der Gaststätte Kretschmann, Wilkendorf, Kreis Gerdauen, tätig war?

 

Wer kann bestätigen, dass Otto Schulz, geb. 19.03.1915 in Pomedien, vom 01.10.1938 bis 31.01.1940 bei Carl Weiß, Spielwarengeschäft in Königsberg, Junkerstraße, als Kraftfahrer und von Mai 1944 bis Januar 1945 beim Zuchthaus Wartenburg als Aushilfsbeamter tätig war?

 

Zuschriften erbittet die Geschäftsführung der Landsmannschaft Ostpreußen, (24a) Hamburg 13, Parkallee 86.

 

Seite 12   Das Wirken von Dr. Bruno Gettkant

Erfolgreicher Kampf gegen die Tuberkulose

Das Bild eines jetzt achtzigjährigen Ostpreußen schmückt das Titelblatt des 3. Heftes des 7. Jahrgangs, der medizinischen Zeitschrift „Heilkunde — Heilwege". Es stellt den früheren Stadtarzt von Berlin-Schöneberg, jetzigen praktischen Arzt Medizinalrat, Dr. Bruno Gettkant, dar.

 

Am 2. Januar 1877 wurde Bruno Gettkant als Sohn eines seinerzeit in ganz Masuren sehr bekannten Pfarrers in Aweyden, im Kreise Sensburg, geboren. Er besuchte das humanistische Gymnasium in Rastenburg und fand nach seiner Reifeprüfung Aufnahme in die Kaiser-Wilhelm-Akademie für das militärärztliche Bildungswesen, die von einem andern ostpreußischen Pfarrerssohn, dem in Sorquitten geborenen Johann Görke (1750 bis 1822) eingerichtet worden ist. An der Universität Berlin genoss Bruno Gettkant eine vorzügliche medizinische Ausbildung.

 

Er wurde Militärarzt in seiner Heimat Ostpreußen. Als Adjutant, des das gesamte ostpreußische Militärsanitätswesen leitenden Generalarztes, musste er in jedem Jahre, wenn der Kaiser und die Kaiserin nach Rominten kamen, über den Stand des Gesundheitswesens in Ostpreußen berichten. 1910 schrieb er eine Denkschrift über die „Aufgabe des Korpshygienikers im Aufmarschgebiet", eine Arbeit, die zur Grundlage der Dienstvorschrift wurde, die die Medizinalabteilung des preußischen Kriegsministeriums unter dem gleichen Titel herausgab.

 

Aber schon 1911 gab Dr. Gettkant seine militärische Stellung auf, weil er von der Stadt Berlin-Schöneberg zum Hauptamtlichen Schularzt gewählt wurde. In seiner neuen Tätigkeit verfasste er eine größere Anzahl von Schriften über die Notwendigkeit der ärztlichen Betreuung der Schulkinder.

 

Der Erste Weltkrieg führte ihn wieder in seine frühere Arbeit zurück. Er nahm an ihm als Sanitätsoffizier, seit 1916 als Korpshygieniker teil und bekämpfte die Seuchen in dem ihm unterstellten Besatzungsgebiet.

 

Dann nahm er seine stadtärztliche Tätigkeit in Schöneberg wieder auf. Ihm war auch die Leitung der Tuberkulose-Fürsorgestelle anvertraut. Bei dieser Arbeit infizierte er sich selbst an Tuberkulose, wurde aber von Professor Friedmann mit dessen Tuberkuloseheilmittel vollständig geheilt. Dieses Erlebnis wurde für seine weitere ärztliche Arbeit bestimmend. Mit gleichgesinnten Kollegen nahm er den Kampf für die positive Bewertung der Friedmannschen Heilmethode der Tuberkulose auf, setzte sich aber dadurch Verfolgungen durch die in der Hitlerzeit maßgebenden Instanzen aus, von denen das Heilmittel Friedmanns verfemt wurde.

 

Erst seit 1945 war es Dr. Gettkant, der nun, praktischer Arzt wurde möglich, große Erfahrungen mit der Friedmann-Behandlung der Tuberkulose zu sammeln. Er kann stolz darauf sein, dass er von den rund 4700 ihn konsultierenden Tuberkulose-Erkrankten fast alle geheilt hat. Denn er hat nur 68 Misserfolge gehabt. Darüber berichtet er selbst in der genannten Zeitschrift.

 

Da noch heute das Heilmittel von Professor Friedmann stark angezweifelt wird, hat sich Dr. Bruno Gettkant zusammen mit anderen Ärzten, besonders dem früheren Mitarbeiter Friedmanns, Dr. Walter Kröner, zur Aufgabe gestellt, den Kampf für die amtliche Anerkennung des Friedmann-Mittels bis zu seinem Lebensende fortzuführen. Er praktiziert weiter in ostpreußischer Altersrüstigkeit in Berlin-Schöneberg. Literarisch Gebildete wird es interessieren zu erfahren, dass der Dichter Gottfried Benn, ebenfalls Pfarrerssohn und früherer Militärarzt, mit Bruno Gettkant befreundet gewesen ist.

 

Dr. Gettkant ist in diesen Tagen vom Bundespräsidenten das Bundesverdienstkreuz 1. Klasse verliehen worden. Es wurde ihm von dem Bezirksbürgermeister von Berlin-Schöneberg, Wolff, persönlich überreicht. Trotz seines hohen Alters hat sich Dr. Gettkant in den letzten Jahren vor allem um eine kostenlose Behandlung von mittellosen Patienten aus dem Osten bemüht.

 

Dr. Gettkant wohnt in Berlin-Schöneberg, Bozener Straße 4.

K. M.

 

Seite 12    Aus der Geschäftsführung

Grabpflege in Oxboel

Auf Grund vieler Nachfragen aus unserem Leserkreis geben wir das Sonderkonto für die Grabpflege auf dem Lagerfriedhof Oxboel in Dänemark bekannt:

 

Sonderkonto „Oxboel" Nr. 4660 bei der Städtischen Sparkasse zu Kamen in Westfalen.  

 

Seite 12   Für Todeserklärungen

Emil Klaffke, geb. 24.12.1893, zuletzt wohnhaft in Buchholz, Kreis Pr.-Eylau. Er wurde Anfang 1945 von den Russen verschleppt und soll auf dem Transport nach Russland verstorben sein. Es werden Zeugen gesucht, die seinen Tod bestätigen bzw. über seinen Verbleib aussagen können.

 

Zuschriften erbittet die Geschäftsführung der Landsmannschaft Ostpreußen. (24a) Hamburg 13, Parkallee 86.

 

Seite 13   Wir gratulieren …

zum 98. Geburtstag

am 2. Mai 1958, Frau Emma Mierwaldt, geb. Grutz, aus Königsberg, jetzt in Hodenhagen (Aller), bei ihrer Tochter, Elsa, Lehrerin i. R. Sie feiert ihren Geburtstag zusammen mit ihrem Sohn, Karl Mierwaldt (Bäcker- und Konditormeister, Königsberg, Hoffmannstr. 17), der am 2. Mai 1958, 68 Jahre alt wird und jetzt in Großkneten i. O., Bahnhofstraße, lebt.

 

zum 90. Geburtstag

am 26. April 1958, Frau Johanna Lilienthal, aus Dorbnicken, Kreis Palmnicken, jetzt bei ihrer Tochter, Martha Joppien in Essen-Bergeborbeck, Steegstraße 3.

 

zum 89. Geburtstag

am 20. April 1958, Landsmann Wilhelm Bajorat, aus Milchfelde, Kreis Insterburg, jetzt in der sowjetisch besetzten Zone. Er ist durch seinen Sohn, Richard Bajorat, Maschinenbaumeister (ehemals in Aulenbach, Kreis Insterburg, Reparaturwerkstatt für Kraftfahrzeuge und Landmaschinen), Kapellen, Kreis Moers, Grabenstraße 20, zu erreichen.

 

zum 87. Geburtstag

am 15. April 1958, Bauer Georg Schallnat, aus Bärenfang, Kreis Schloßberg, jetzt zusammen mit seiner Ehefrau und seinem Sohn in Haan (Rheinland), Nordstraße 11. Er ist an der landsmannschaftlichen Arbeit sehr interessiert.

 

am 23. April 1958, Postbetriebsassistent i. R. Joseph Steiner, aus Tilsit, Stolbecker Straße, jetzt in Hannover-Badenstedt, Woermannstraße 22.

 

am 6. Mai 1958, Landsmann Karl Jaeger, aus Wartenstein, Kreis Goldap, jetzt bei seinem Sohn, Alfred in Verden (Aller), Münchmeyerstraße 17.

 

zum 86. Geburtstag

am 20. April 1958, Frau Marianne Preuß, geb. Augustin, aus Königsberg, Markgrafenstraße 1, Witwe des Generalstaatsanwalts Dr. h. c. Arthur Preuß. Sie lebt jetzt bei ihrer Tochter, Dr. Evalotte Parplies, und ihrem Schwiegersohn in (22a) Fluren 79 bei Wesel, Niederrhein.

 

am 30. April 1958, Frau Auguste Eisentraut, verw. Neusesser, geb. Witt, aus Neukuhren, Bahnhofstraße, Villa Dorothea, jetzt in Lüneburg, Marcus-Heinemann-Straße 17, bei ihrer Tochter, Eva Lau und ihrem Sohn, Horst Neusesser.

 

zum 85. Geburtstag

am 1. Mai 1958, Frau Gertrud Siebert, geb. Kulinski, aus Königsberg, Sternwartstraße, jetzt in Lengerich i. W., bei ihrem Sohn, Martin Siebert, Stadtwerke.

 

zum 84. Geburtstag

am 18. April 1958, Frau Elise Latt, aus Cranz, Wikingerstraße 1, jetzt in Flensburg, Schleswiger Straße, DRK-Heim, zusammen mit ihrer Freundin, Elisabeth Roddeck, mit der sie auch schon viele Jahre ihre Wohnung in Cranz teilte.

 

am 20. April 1958, Frau Auguste Gerwin, aus Schmidtsdorf, Kreis Sensburg, jetzt in (20a) Bodenburg über Hildesheim, Teichstraße 11. Die Jubilarin, die erst im Jahre 1948 aus der Heimat kam, blieb nach dem frühen Tod ihres Mannes mit acht Kindern völlig unversorgt zurück. Tapfer hat sie ihr hartes Leben gemeistert und ihre Kinder zu tüchtigen Menschen erzogen. Ihr ältester Sohn, der ihr dabei zur Seite stand, ist vermisst, ihr Sohn Alfred lebt seit Kriegsende in New York. Sie freut sich auf seinen Besuch im August.

 

am 28. April 1958, Landsmann Adolf Großmann aus Alt-Kelbonken, Kreis Sensburg. Er kam mit seiner Ehefrau Karoline Großmann, geb. Czerwinski, erst im Februar dieses Jahres aus der Heimat und lebt heute bei seinem Sohn, Fritz Großmann in Bochum, Alsenstraße 55.

 

zum 83. Geburtstag

am 20. April 1958, Bahnvorsteher i. R. Karl Richter, aus Erlenau, Kreis Sensburg, jetzt in Ritterode 22, Kreis Gandersheim (Han).

 

zum 82. Geburtstag

am 26. April 1958, Landjägermeisterwitwe Anna Görlitz, geb. Mehl, aus Goldap, Jahnstraße 2, jetzt in Hamburg-Finkenwerder, Bodemann-Heim.

 

am 30. April 1958, Oberlokomotivführer i. R. Arthur Rogalla, jetzt in (14a) Heilbronn (Neckar), Grimmstr. 1.

 

am 3. Mai 1958, Gutsbesitzer Bernhard Erzberger, aus Schillen. Kreis Tilsit-Ragnit, jetzt mit seiner Ehefrau Ida, die am 7. Mai 1958, ihren 72. Geburtstag begehen kann, in Bornum (Harz) über Hildesheim. In Bornum lebt auch der einzige Sohn des Ehepaares, Dr. med. H. Erzberger, der dort eine ärztliche Praxis ausübt. Am 3. Juni 1958, feiern die Eheleute ihre Goldene Hochzeit.

 

zum 81. Geburtstag

am 22. April 1958, Fräulein Elisabeth Roddeck, aus Cranz, Wikingerstraße 1, jetzt in Flensburg, Schleswiger Straße, DRK-Heim.

 

am 25. April 1958, Frau Berta Becker, aus Goldap, Muhlenstraße 16, jetzt bei ihrer jüngsten Tochter, Frieda Sauerbaum, verw. Heese, in Herne (Westfalen), Saarstraße 57 III.

 

am 28. April 1958, Witwe Anna Petereit, geb. Beszon, aus Kuckerneese, Sandstraße 6, jetzt bei ihrer Tochter, Grete Bendig und ihrem Schwiegersohn Heini in Sembach über Kaiserslautern (Pfalz), Kaiserstr. 101.

 

am 30. April 1958, Witwe Minna Steinke, geb. Klein, aus Heinrichshof, Kreis Wehlau, jetzt bei ihren Töchtern, Frieda Steinke und Grete Graner in Kornwestheim, Kreis Ludwigsburg, Bahnhofstraße 48.

 

zum 80. Geburtstag

am 2. April 1958, Frau Auguste Sennert, geb. Podranski, aus Sensburg, Seeblick 1, Stadtwerke, jetzt in Soltau bei Hannover, Bornemannstraße 6, bei Frau Wegner.

 

am 9. April 1958, Landsmann Gottlieb Kirstein, aus Lyck, Danziger Straße 4, jetzt in Bad Oldesloe, Masurenweg 1.

 

am 20. April 1958, Frau Minna Nolting, geb. Flick, aus Großwaltersdorf, Kreis Gumbinnen, jetzt bei ihrem Sohn, Emil Nolting in Gifhorn (Han), Immenweg 4.

 

am 25. April 1958, Sattlermeister und Kaufmann Hermann Kusch, aus Gumbinnen, Wilhelmstraße 26, jetzt mit seiner Ehefrau in Lemgo (Lippe), Bruchweg 71. Seinen einzigen Sohn verlor er im Kriege vor Leningrad.

 

am 25. April 1958, Reichsbahninspektor i. R. Otto Bagusat, aus Königsberg, Herzog-Albrecht-Platz 20, früher Stallupönen, Pogegen und Lyck. Er wohnt jetzt in Hamburg-Wandsbek, Görlitzer Straße 40.

 

am 26. April 1958, Witwe Elisabeth Moritz, geb. Meschkutat, aus Steinhalde, Kreis Ebenrode, jetzt in Langenberg (Rheinland), Hopscheider Weg 28.

 

am 26. April 1958, Frau Luise Jeziorowski, geb. Kudritzki, aus Lindenfließ, Kreis Lyck, jetzt in Otterndorf NE, Wellingsbütteler Weg 7.

 

am 26. April 1958, Steuersekretär i. R. August Stankewitz, aus Königsberg, Johanniterstraße 41, jetzt zusammen mit seiner Tochter in Heide (Holstein), Bürgermeister-Blaas-Straße 10.

 

am 27. April 1958, Schlossermeister i. R. Otto Arndt, aus Tilsit, Lindenstraße 15, tätig gewesen beim Zellstoffwerk Waldhof in Tilsit. Der Jubilar diente als Freiwilliger von 1895 bis 1898 beim 1. Dragoner-Regiment. Vor sieben Jahren kam er mit seiner Ehefrau nach Überlingen am Bodensee, wo die Eheleute seit fünf Jahren ein eigenes Haus haben (Rauensteinstraße 39). Die einzige Tochter ist in Amerika verheiratet.

 

am 27. April 1958, Landwirt Friedrich Willuhn, aus Mörnersfelde, Kreis Labiau, jetzt bei seinem Sohn, Artur Willuhn in Hamburg 43, Alter Teichweg 137 g.

 

am 28. April 1958, Witwe Minna Knebel, geb. Böhm, aus Königsberg, Farenheidstraße 26, jetzt bei ihrer Tochter, Margarete und ihrem Schwiegersohn, Maurermeister Herbert Schumann, in Adendorf, Kreis Lüneburg, Weinbergweg 32.

 

am 28. April 1958, Frau Berta Kubert, geb. Broscheit, aus Wehlau, Grabenstraße 26, Inhaberin der „Amboßhalle". Sie wohnt jetzt in (20a) Stadthagen, Triftstr. 8.

 

am 28. April 1958, Landsmann August Wolff, aus Ellerbach, Kreis Ebenrode, jetzt in der sowjetisch besetzten Zone. Er ist durch seinen Sohn, Franz Wolff, Hattingen (Ruhr), Holthauser Straße 16, zu erreichen.

 

am 28. April 1958, Frau Johanna May. Sie war bis 1945 Oberpflegerin in der Heil- und Pflegeanstalt Kortau bei Allenstein. Die jetzige Anschrift ist durch Landsmann Emil Marschall, Berlin-Charlottenburg, Kaiserdamm 83, zu erfahren.

 

am 30. April 1958, Frau Karoline Schwittay, geb. Goronzy, aus Seenwalde, Kreis Ortelsburg, jetzt in (23) Hude II, Post Hude i. O., Blumenstraße 7.

 

am 1. Mai 1958, Frau Marie Petzelberger, aus Königsberg, Gebauhrstraße 2a, jetzt in Düsseldorf, Collenbachstraße 75.

 

am 2. Mai 1958, Frau Gertrud Buchholz, geb. Mallon. Sie ist die Witwe des 1939 in Lyck verstorbenen Postoberinspektors Paul Buchholz, der bis 1920 in Osterode, dann in Lyck tätig war. Sie lebt jetzt bei ihrem Sohn, Amtsgerichtsrat Bernt Buchholz, in (16) Offenbach, Dreieichring 40.

 

zum 75. Geburtstag

am 20. April 1958, Frau Gertrud Illas, geb. Masuch, aus Königsberg, Elchdamm 10, jetzt in Kiel, Alsenslr. 14.

 

am 22. April 1958, Bauer Otto Kriszun, aus Frankenreut, Kreis Schloßberg, jetzt bei seinem Schwiegersohn, Erich Kassner in Gütersloh, Butterweg 4.

 

am 23. April 1958, Frau Ernstine Katzky, geb. Pieck oder Pleck (schlecht lesbar), aus Alt-Kattenau, jetzt in Bonn, Harleßstraße 6.

 

am 28. April 1958, Witwe Luise Droth, geb. Wawczewski, aus Wittenwalde, Kreis Lyck, jetzt bei ihrem Sohn, Willi in Minden, Heidestraße 34.

 

am 29. April 1958, Landsmann Walter Ignée, aus Lötzen, Schwidderer Weg, jetzt in (22a) Krefeld, Reinarzstraße 38.

 

am 29. April 1958, Witwe Ida Melenkeit, geb. Soldat, aus Jagerhöh, Kreis Elchniederung, jetzt in Berlin-Wilmersdorf, Bundesplatz 10.

 

am 30. April 1958, Frau Ottilie Totzek, geb. Borowski, aus Macharren, Kreis Sensburg, jetzt bei ihrem Schwiegersohn in Streetz bei Dannenberg (Elbe).

 

am 30. April 1958, Postbetriebsassistent i. R. Otto Peterschun, aus Angerburg, Reckliesstraße 33, jetzt mit seiner Ehefrau in Ostrum, Post Bodenburg über Hildesheim.

 

am 1. Mai 1958, Bauer Franz Jeckstadt, aus Dreßlershausen, Kreis Pillkallen, jetzt in Hannover, Peiner Straße Nr. 43a.

 

Diamantene Hochzeit

Die Eheleute August Spieswinkel und Frau Amalie Spieswinkel, geb. Förmer, aus Gaffken (Samland), jetzt bei ihrer Tochter und ihrem Schwiegersohn Ernst Kecker im Königsberger Diakonissen-Mutterhaus auf Altenberg bei Wetzar, konnten am 23. April 1958, das Fest der Diamantenen Hochzeit feiern.

 

Goldene Hochzeiten

Die Eheleute Emil Korn und Frau Johanna Korn, geb. Liedtke, aus Ludwigsort, Kreis Heiligenbeil, jetzt in Mainz-Bischofsheim, Am Schindberg, feierten am 19. April 1958, ihre Goldene Hochzeit.

 

Die Eheleute Gustav Sczesny und Frau Ida Sczesna, geb. Tuppeck, aus Freihausen (Adl. Wolla), Kreis Lötzen, jetzt in der sowjetisch besetzten Zone, feierten am 21. April 1958, im Beisein ihres einzigen ihnen verbliebenen Sohnes Artur, das Fest der Goldenen Hochzeit. Zu erreichen ist das Ehepaar durch Landsmann Artur Sczesny, Ittenhausen übei Riedlingen (Württemberg).

 

Lehrer i. R. Julius Rillox und seine Ehefrau Lina Rillox, geb. Niederstraßer, aus Angerburg, Kehlener Str. 12, feierten am 21. April 1958, das Fest der Goldenen Hodrzeit. Anschrift: (16) Bad Homburg v. d. H., Auf der Schanze 16.

 

Müllermeister Otto Hoffmann und seine Ehefrau Anna Hoffmann, geb. Joswig, zuletzt in Rothfließ (Mühle), Kreis Rößel, feierten am 23. April 1958, ihre Goldene Hochzeit. Der Jubilar erbte von seinem Vater zusammen mit seinem Bruder die Mühle und das Sägewerk Wehrkirchen (Goldap), die im Ersten Weltkrieg zerstört wurden und die er wieder aufbaute. Später kaufte er Swainen/Kassuben Das Schicksal nahm dem Ehepaar beide Schwiegersöhne und den jüngsten Sohn. Nach der Vertreibung bildete Landsmann Hoffmann drei Enkelsöhne als Müller aus; seine drei Brüder sind heute noch selbständige Müllermeister. Anschrift: Eversen, Kreis Celle, bei der ältesten Tochter, Gertrud Krull.

 

Das Ehepaar Friedrich Pagga und Charlotte Pagga, geb. Brandt, jetzt in (14b) Irrendorf, Alterhof 21, Kreis Tuttlingen, feierte am 24. April 1958, seine Goldene Hochzeit. Das Ehepaar besaß eine Landwirtschaft in Groß-Warnau, Siedlung Seefeld. Von 1937 bis 1945 arbeitete der Jubilar bei der Heeresverwaltung. Vielen Lötzenern ist er durch seine Tätigkeit bei der Firma Walloch bekannt. Am 27. April 1958, vollendet Landsmann Pagga sein 75. Lebensjahr.

 

Die Eheleute Karl Weißenberg und Frau Anna Weißenberg, geb. Weißenberg, aus Groß-Ottenhagen, Kreis Königsberg, jetzt bei ihrer Tochter, Erna Stobbe in Kaichen, Kreis Friedeberg (Hessen), Am Breul 54, feiern am 27. April 1958, ihre Goldene Hochzeit. Sie kamen erst im Jahre 1948 aus der Heimat.

 

Die Eheleute Emil Boss und Frau Anna Boss, geb. Mauritz, aus Barwen, Kreis Heydekrug, feiern am 4. Mai 1958, ihre Goldene Hochzeit in ihrem selbsterbauten Hause in (13b) Rettenbach, Post Paukofen, Kreis Deggendorf, das sie seit 1954 bewohnen. Das Ehepaar erzog sechs Kinder, von denen ein Sohn seit dem Kriege vermisst wird; eine Tochter ist verstorben.

 

 

Jubiläen

Polizeioberkommissar Paul Packmohr, seit 1946 Leiter des Polizeikreises Melle, feierte sein vierzigjähriges Dienstjubiläum. Er stammt aus dem Kreise Lyck und war vor der Vertreibung im Kreise Elchniederung tätig. Vertreter der Regierung Osnabrück, der Kreis- und Stadtbehörde und der landsmannschaftlichen Gruppe überbrachten Glückwünsche und Ehrengeschenke.

 

Landsmann Walter Wichmann, Betriebsobermeister bei der Bundesbahn in Gelsenkirchen, begeht am 2. Mai 1958, sein 45-jähriges Dienstjubiläum. Der Jubilar war viele Jahre bei den Eisenbahnverwaltungen Rastenburg und Königsberg tätig. Anschrift: Gelsenkirchen, Mindener Straße 9a.

 

In den Ruhestand getreten

Konrektor Willi Herbst, aus Lyck, seit 1947 Lehrer und Konrektor in Burg in Dithmarschen, Birkenallee, Eigenheim, ist mit dem Schluss des Schuljahres in den Ruhestand getreten. Er ist in der landsmannschaftlichen Arbeit ehrenamtlich tätig. In einer Feierstunde dankte Schulrat Schlüter unserem Landsmann für seine Verdienste; Bürgermeister Kuhrt überreichte ihm eine Ehrengabe und der Schülerchor sang das Abschiedslied.

 

Hauptlehrer Richard Neumann, jetzt mit seiner Ehefrau in Bremen, Lüder-v.-Bentheim-Straße 22, in der Nähe seiner beiden verheirateten Töchter, ist nach 47 Jahren Lehrtätigkeit in den Ruhestand getreten. Er war Lehrer in Camstigall bei Pillau, wo er 1916 gleichzeitig Bürgermeister war, in Rudau/Samland und von 1917 bis 1937 in Palmnicken an der Volksschule Lehrer und Konrektor. 1937 kam er als Hauptlehrer nach Pobethen und blieb hier bis zur Vertreibung. 1946 setzte ihn die Regierung Oldenburg für die Schule Altenesch ein. So wie in Palmnicken, leitete er auch in Altenesch den Kirchen- und Männerchor und war als Organist tätig.

 

Polizeimeister Prawdzick, aus Lyck, dann Goldap und Tilsit-Ragnit, ist am 1. April 1958, in den Ruhestand getreten. Nach dem Ersten Weltkrieg war er beim Grenzschutz in seiner Heimatstadt tätig. Nach Auflösung dieser Einheit ging er zur Polizei. Im Jahre 1937 kam er zur Polizei nach Eutin, drei Jahre später in den Friedrichskoog über Marne (Holstein). In einer Abschiedsfeier wurden unserem Landsmann, der sich während der Jahre seiner Tätigkeit im Koog Achtung und Vertrauen erworben hatte, viele Ehrungen zuteil.

 

Bestandene Prüfungen

Elfriede Neumann, Tochter des im Kriege gefallenen Polizeibetriebsassistenten Paul Neumann, Allenstein, Liebstädter Straße, jetzt Meppen/Ems, Herrenmühlenweg, bestand am Kindergärtnerinnen-Seminar Wilhelmsstift in Osnabrück die staatl. Prüfung als Kindergärtnerin und Hortnerin.

 

Bärbel Krüger, Tochter des am 9. Mai 1945 gefallenen Diakons Walter Krüger, aus Hohenstein, bestand das Staatsexamen als Kinderkrankenschwester an der Universitäts-Kinderklinik zu Erlangen mit „sehr gut". Anschrift: (13a) Buckenhof 8/9, Erlangen-Land.

 

Hildegard Dikty, Tochter des Gemeindeamtsleiters Rudolf Dikty, aus Ukta, Kreis Sensburg, jetzt in Düsseldorf, Schlesische Straße 55, bestand an der Textilingenieurschule M.-Gladbach-Rheydt die Prüfung als Chemotechnikerin mit „gut".

 

Liesbeth Dietzek, Tochter des Landsmanns Gustav Dietzek, aus Abbau Schwarzenofen, Kreis Neidenburg, bestand an der Lehranstalt für medizinisch-technische Assistentinnen am Knappschaftskrankenhaus in Recklinghausen die Abschlussprüfung als med.-techn. Assistentin. Anschrift: Herne (Westfalen), Mont-Cenis-Str. 76.

 

Adelheid Unruh, Tochter des Fachschullehrers Albert Unruh, aus dem Kreis Fischhausen, jetzt in (21b) Unna i. W., Fliederstraße 36, hat ihr Staatsexamen als Krankenschwester am Evangelischen Krankenhaus zu Unna bestanden.

 

Glückliche Abiturienten

Bund Ostpreußischer Studierender

Allen ostpreußischen Abiturienten sagt der Vorstand des Bundes Ostpreußischer Studierender seinen herzlichen Glückwunsch zur bestandenen Reifeprüfung.

 

Für alle von ihnen, die sich mit dem Gedanken tragen, ihr Studium an einer deutschen Universität oder Hochschule zu beginnen, stehen die Vorsitzenden der einzelnen Gruppen des Bundes Ostpreußischer Studierender mit Auskünften gern zur Verfügung. Der Bund Ostpreußischer Studierender setzt sich mit allen Fragen auseinander, die unsere deutschen Ostgebiete, die Wiedervereinigung und die heimatpolitischen Tagesfragen betreffen. In den Veranstaltungen der einzelnen Gruppen und auf Tagungen sollen das Wissen und das Verständnis für politische Vorgänge erarbeitet werden. Daneben wollen wir das Kultur- und Geistesleben unserer deutschen und vor allem unserer ostpreußischen Heimat kennenlernen, um das Erbe unserer Vorfahren zu verwalten.

 

Kommen Sie einmal zu uns, lernen Sie uns kennen! Die gemeinsame Heimat, der Wunsch, ihr zu dienen, verbindet uns. Die Vorsitzenden unserer Gruppen können Sie auch bei den Schwierigkeiten, die das Studium mit sich bringt, beraten.

 

Hier sind die Anschriften:

Berlin: Christa Hellwig, Berlin-Steglitz, Südendstraße 54;

 

Bonn: Axel Doepner, Bonn, Hubertusstraße 5;

 

Braunschweig: Sigrid Behrends, Braunschweig, Pfälzerstraße 92;

 

Bremen: Dietmar Kriesell, Bremen, Geestemünder Straße 10;

 

Dortmund: Marianne Birkner, Bochum-Linden, Buschstraße 22;

 

Freiburg: Jürgen Hanke, Freiburg (Breisgau), Andreas-Hofer-Straße 2 k;

 

Göttingen: Kurt Fromm, Göttingen, Lotzestraße 4;

 

Hamburg: Ulrich Jeromin, Hamburg, Alsterkrug-Chaussee 575;

 

Hannover: Boy Reusch, Hannover, Rehbockstraße 20;

 

Köln: Frank Orlowski, Düsseldorf, Corneliusstraße 94;

 

Marburg : Vera Fligg, Marburg (Lahn), Sybelstraße 14 (Bettinahaus).

 

Münster: Günter Wittkowski, Münster, Sportheim;

 

Osnabrück: Barbara Tobias, Osnabrück, Rheiner Landstraße 160;

 

Stuttgart: Udo Vogel, Stuttgart-S., Lehenweg 12;

 

Tübingen: Werner Scharlowski, Tübingen, Johannisweg 5;

 

und der Bundesvorstand des BOSt, Berlin-Charlottenburg, Suarezstraße 35 I r.

 

Hartmut Gassner, 1. Vorsitzender des BOSt

 

Das Abitur bestanden:

In Schleswig erhielten folgende Abiturienten der Domschule von der örtlichen landsmannschaftlichen Gruppe Albertennadeln:

 

Dieter Czemper, Sohn des Kaufmanns Helmut Czemper, aus Königsberg, Goltzallee 28 b, jetzt in Schleswig, Suadiranistraße 8.

 

Irene Ludwig, Tochter des Obermedizinalrats Dr. Curt Ludwig, aus Riesenburg, jetzt in Schleswig, Am Damm Nr. 6.

 

Dieter Sauerbaum, Sohn des Kaufmanns Willy Sauerbaum, aus Cranz, jetzt Schleswig, Haithaburing.

 

Martin Thiergart, Sohn des vermissten Generallandschaftsinspektors Werner Thiergart, aus Königsberg, General-Litzmann-Straße 78, jetzt Schleswig, Königsberger Straße 4.

 

Gisela Tischendorf, Tochter des gefallenen Revierförsters Rolf Tischendorf, aus Holzeck

(Rominter Heide), zuletzt Königsberg, Bernsteinstr. 9, jetzt in Schleswig, Ringstraße 20.

 

Peter Beckmann, Sohn des Obermedizinalrats Dr. med. Paul Beckmann, aus Ebenrode (Stallupönen), jetzt Lübbecke i. W., Kreisgesundheitsamt. —

 

Christa Dahms, Tochter des Kaufmanns Hans Dahms aus Allenstein, jetzt in Bad Pyrmont, Marienstraße 30. Sie erhielt von der landsmannschaftlichen Gruppe eine Alberte. —

 

Georg Föllmer, Sohn des verstorbenen Landwirts Fritz Föllmer, aus Schönherg, Kreis Pr.-Holland, jetzt in Wolsdorf, Kreis Helmstedt, an der Oberschule zu Helmstedt. —

 

Erhard Nawrotzki, Sohn des Stadtoberinspektors Johann Nawrotzki, aus Goldap, jetzt in Obereßlingen (Neckar), Kelterstraße 96, an der Wirtschaftsoberschule zu Eßlingen. —

 

Klaus Nieswand, Sohn des Rechtsanwalts und Notars Lothar Nieswand, aus Königsberg, jetzt in Bad Pyrmont, Bathildisstraße 12. Er erhielt von der landsmannschaftlichen Gruppe eine Alberte —

 

Manfred Gadischke, ältester Sohn des kürzlich verstorbenen Landwirts Fritz Gadischke und seiner Ehefrau Gertrud Gadischke, geb. Neubacher, aus Mandeln, Samland, jetzt in Klevendeich über Uetersen (Holstein), am Ludwig-Meyer-Gymnasium Uetersen —

 

Peter Heumann und Marlis Heumann, Kinder des Rittergutsbesitzers und Diplom-Landwirts Heumann, aus Kl.-Gablick, Kreis Lötzen, jetzt in Nürtingen (Neckar), Ostpreußenweg 1, am Gymnasium Nürtingen und an der Wirtschaftsoberschule Reutlingen. —

 

Freimut Quednau, Sohn des gefallenen Revierförsters Horst Quednau, aus Rekau bei Jedwangen, Kreis Ortelsburg, jetzt mit seiner Mutter, geb. Sender, in Kiel, Brunsviker Straße 41. Er erhielt die Note „sehr gut".

 

Frank Büchler, Sohn des Landwirts Horst Büchler, aus Lindenhaus, Kreis Schloßberg, jetzt in Ohof Nr. 2 über Gifhorn, Kreis Peine, an der Detlefsenschule zu Glückstadt.

 

Karl-Heinz Gromberg, Sohn des Landwirts Otto Gromberg, aus Theerwisch, Kreis Ortelsburg, jetzt in Herne, Mont-Cenis-Straße 223.

 

Manfred Kopatz, Sohn des Bundesbahnobersekretärs Alfred Kopatz, jetzt in Herne, Augustastraße 4.

 

Bruno Schonig, Sohn des Landwirts Bruno Schonig, aus Kaschauen, Kreis Braunsberg, jetzt in Herne, Vinkestraße 16.

 

Rudolf Szillat, Sohn des Landwirts Joh. Hermann Szillat, aus Ostfurt, Kreis Schloßberg, jetzt in Wiesbaden, Adolfsallee 26, am Humanistischen Gymnasium Wiesbaden.

 

Helga Kroll, jüngste Tochter des Justizoberinspektors Richard Kroll, aus Bartenstein, jetzt in Göttingen, Untere Maschstraße 17, am Mädchengymnasium zu Göttingen. —

 

Ursula Hohensee, Tochter des Kaufmanns Reinhold Hohensee und seiner Ehefrau Emmy Hohensee, geb. Klaus, jetzt in Gummersbach, Lebrechtstraße 14, am Neusprachlichen Mädchengymnasium Gummersbach. —

 

Margarete Konopatzki, Tochter des Kaufmanns Artur Konopatzki, aus Friedrichshof, an der Niedersächsischen Heimschule in Bad Harzburg. Sie ist durch O. Sadowski, (24b) Preetz (Holstein), Berliner Ring 6a, zu erreichen. —

 

Barbara Herrmann, Tochter des Kaufmanns Bruno Herrmann, aus Tilsit, Dragonerstraße 6, jetzt in Ravensburg, Herrenstraße 36, (Toilettenartikel-Großhandlung), am Mädchengymnasium zu Ravensburg.

 

Gabriela Sprigath, Tochter des Ehepaares Fritz Sprigath und Frau Katharina Sprigath, geb. Tolkmitt, aus Pr.-Holland, jetzt in Berlin W 15, Bayerische Straße 33.

 

Manfred Erdmann, aus Schönbrück, Kreis Allenstein, jetzt in (21a) Heiden, Kreis Borken, Kirchplatz 11, am Erzbischöflichen Abendgymnasium zu Neuß.

 

Alice Bendig, Tochter des vermissten Landsmanns Wilhelm Bendig, aus Augstupönen, Kreis Gumbinnen, jetzt in Wolfhagen, Bezirk Kassel, Ofenbergstr. 36, an der Wirtschaftsoberschule zu Kassel.

 

Uta Dodenberg, Tochter des 1945 gefallenen Regierungs-Vermessungsrats Fritz Dodenberg und seiner Ehefrau Irmgard Dodenberg, geb. Gawehn, aus Königsberg, jetzt in Göttingen, Stettiner Straße 35, am Gymnasium für Mädchen in Göttingen.

 

Seite 13   Dree Landslied von mehr wir hundert Joahr

Dree Landslied von mehr noch wi hundert Joahr

Öm Ostpreißeblatt sönd to seehne.

Wi ök akoratz docht, dat Leewe ös schwoar,

Michst vorzig keen Stromp mehr anteehne.

Dree Landslied von echtem Ostpreißeschlag,

Mött Brot von tohus grootgetoage.

Nee Lied, dat sitt man nich alle Doag.

Ök schämd mi, dat ök wull vertoage.

On hoald mi noch moal de Bilderkes her,

Hebb stöll önne Hand se genoahme.

De Heimat stellt de dree Öllste ons vär,

ös to Gast mött enne gekoame.

Wi größe de dree öwer hundert Joahr

On de Heimaterd, de se gedroage.

Woarom se so olt — ons ös et ganz kloar:

Wiel de Heimat se grotgetoage!

Toni Schawaller

 

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Wer kann Auskunft geben über meinen Ehemann Herbert Herzberg, Stabsgefreiter in einem Infanterieregiment, Ers.-Truppent. und Genesungskompanie Königsberg Pr., Kanonenweg 13, geb. am 16.02.1909 in Lonkorz, Kreis Löbau, Westpreußen? Letzte Nachricht vom 17.01.1945 aus Königsberg, Feldpostnummer unbekannt. Nachricht erbittet Frau Martha Herzberg, geb. Behnke, Wanne-Eickel, Bielefelder Str. 176, früher Neuheim, Kreis Osterode bei Wittigwalde, Ostpreußen.

 

Wer kann Auskunft geben über meine Mutter Louise Tautorat, geb. Döhring, Königsberg, geb. 28.04.1874, und über meine Schwester Liesbeth Tautorat, Königsberg, geb. 24.02.1896, Angestellte der Wohnungsbaugenossenschaft? Nachricht erbittet Margarete Kehler, Dortmund, Kirchenstraße 3.

 

Königsberger Stadtsparkasse! Nebenstelle Boyenstraße. Suche den Bankvorstand oder Kassierer, Herrn Tuhlke. Wer über ihn Auskunft geben kann, bitte melden? Portokosten werden erstattet. Frau Anna Lappe, Braunschweig, Gertrudenstraße Nr. 30a, früher Königsberg Pr., Dornstraße 3.

 

Gesucht werden von Bruno Faust, geb. 15.09.1918 in Königsberg Pr., zuletzt wohnhaft Königsberg-Prappeln, Siedlung Lockau, jetzt Oberhausen-Osterfeld, H.-Str. 40, die Eltern: 1. Friedrich Faust, geb. 01.01.1881 in Kaymen, Kreis Labiau; 2. Emma Faust, geb. Grubert, geb. 19.05.1879 in Tilsit; beide haben 1913 in Königsberg Pr. die Ehe geschlossen und wohnten von diesem Zeitpunkt an in Königsberg-Ponarth, bis 1923, An den Birken 25, bis 1932 in der Brandenburger Straße 39, bis 1936 in der Barbarastraße 60. Von 1936 in Prappeln, Siedlung Lockau. Meine Eltern werden vom Zeitpunkt der Vertreibung aus der Heimat vermisst. Nach bisher noch nicht amtl. Bestätigungen soll mein Vater beim Kampf um Königsberg am Bunker von Karschau gefallen sein. Wer kann Auskunft über den Verbleib meiner Eltern, geben?

 

Gesucht wird Willi Wielga, geb. 09.06.1927 in Willenberg, Ostpreußen, Kreis Ortelsburg, von Frau A. Wielga, Gildehaus, Kreis Bentheim, Steinkamp 7.

 

Gesucht werden: Walter Neujahr und Frau Elisabeth mit Kindern Gisela u. Siegfried. Bis Januar 1945 wohnhaft gewesen in Breslau, Schlesien, Uhuweg 1. Herr u. Frau Neujahr waren gebürtige Ostpreußen (Königsberg). Wer kann Auskunft über Familie Neujahr, bzw. deren Eltern oder Geschwister geben? Nachricht erbittet Gerhard Krause, Frankfurt/M., Breslauer Straße 9 III. Früher Breslau, Uhuweg 1.

 

Wer kann Auskunft geben über unseren Vater, Landwirt Franz Erdmann, geb. 20.10.1898, geb. und wohnhaft in Kl.-Lemkendorf, Kreis Allenstein, verschleppt am 22.02.1945 nach Ottendorf, am 06.03.1945 nach Tollack, seitdem fehlt jede Nachricht? Nachricht erbittet Franz Erdmann, Altenhagen Nr. 270, Post Heepen, Kreis Bielefeld.

 

Achtung! Wer kann Auskunft geben über Frau Margarete Schwarz, geb. Drochner, geb. am 29.09.1919 in Hoheneiche, Ostpreußen. Wohnsitz Königsberg-Westende, Niebuhrstr. 9? Ferner suche ich meinen Neffen, Dieter Schwarz, etwa 19 Jahre alt, aus Königsberg-Westende, Niebuhrstraße 9 Nachricht erbittet Frau Martha Seitz, geb. Drochner, Wachtendonk, Schleckerweg 24, Kreis Geldern (Niederrhein).

 

Suche meine Schwester, Ida Romahn, geb. Traminski, zuletzt wohnhaft in Königsberg-Juditten, Gottschedstraße 33a. Nachricht erbittet Ewald Traminski, Dortmund-Mengede, Kalmeichweg 2.

 

Achtung! Frau Helene John, Absteinen, Kreis Stallupönen (Ebenrode), wohnt mit Tochter Erna u. Sohn Emil in Upost, Kreis Demmin. Mecklenburg (sowjetisch besetzte Zone).

 

Ich suche meine Frau Käte Grunwald, geb. Gehrmann, geb. am 16.09.1890 in Lyck, Ostpreußen, letzter Wohnort Willnau, Kreis Mohrungen. Im November 1945 von den Polen ausgewiesen nach Stettin. Wer kann mir irgendeine Auskunft geben? Unkosten werden gern erstattet. Gustav Grunwald, Otterndorf-West, Müggendorf 37, im Kreis Land Hadeln.

 

Wer kann Auskunft geben über das Schicksal meines Bruders, Rudolf Bendschus, Beruf Zimmermann, Alter zwischen 60 - 65 Jahre, letzter Wohnort: Heinrichswalde, Elchniederung, Ostpreußen? Letzte Nachricht 1941 aus Riga. Nachricht erbittet Wilhelm Bendschus, Ulm (Donau), Sedanstraße 60, MB/111.

 

Suche meine Schwester, Maria Waschkau, geb. 28.08.1919. Letzter Wohnort Damerau bei Bischofstein, Kreis Rößel. Sie wurde im April 1945 von den Russen verschleppt und soll bis nach Insterburg gekommen sein. Wer war mit ihr im Lager zusammen? Nachricht erbittet Thekla Waschkau, Dortmund-Brü., Carl-v.-Ossietzky-Straße 11.

 

Bestätigungen  

Wer kann bezeugen, dass ich von April 1913 bis Januar 1917 bei Herrn von Kalkstein in Schakendorf, Kreis Gerdauen, als landwirtschaftlicher Gehilfe tätig, und von Januar 1917 bis Mai 1919 bei der Wehrmacht war, einschl. Verwundung u. Lazarettzeit? Ferner benötige ich dringend Zeugen, dass ich in der Zeit von Januar 1945 bis September 1948 in Trausen, Kreis Gerdauen, auf einer Kolchose tätig war. Unkosten werden erstattet. Nachricht erbittet Otto Lindenau, Rammersweier bei Offenburg (Baden), Haus 8.

 

Emil Rohde, geb. 14.11.1892 zu Grünwalde, Kreis Ortelsburg, sucht in Sozialrenten-Angelegenheit Zeugen, die seine Arbeitsverhältnisse bestätigen können. Von April 1908 bis Oktober 1912 Hoch- u. Tiefbau, Staubecken Sysdroj bei Puppen. Wo ist Gustav Pilat, aus Abbau Schwenteinen (Altkirchen), Kreis Ortelsburg? Ich habe von der Baustelle mit seiner Person ein Foto. Von Oktober 1912 bis Mai 1919 Soldat im Dragoner-Reg. 10 und im Grenzschutz. Kav.-Abt. Heunert. Hierzu suche ich Wilhelm Powalka, geb. 1890, aus Grünwalde, Kreis Ortelsburg, u. Herrn Rittmeister Heunert. Für meine weitere Militärzeit vom 16. August 1939 bis 20. August 1940 suche ich die Brüder Perlowski, aus Stradaunen, u. Kobialka aus Kl.-Rauschen, Kreis Lyck. Wer kann ferner bestätigen, dass ich im Baugeschäft Paul Radke, Puppen, gearbeitet habe, sowie v. Februar 1926 bis November 1930 Rittergut Sodrest und Dezember 1930 bis Oktober 1931 Mustergut Neuhof, Kreis Lötzen? Um gepflegte Zuschrift bittet Emil Rohde, Kochel (Oberbayern), Bahnhofstraße 32.

 

Familienanzeigen

Am 7. April 1958 entschlief plötzlich und unerwartet, für uns alle unfassbar, meine geliebte Tochter, unsere unvergessliche, liebe Schwester, Schwägerin und Tante, Gerda Gudell, im Alter von 46 Jahren. In stiller Trauer: Olga Gudell, geb. Oertel und Kinder. Braunlage (Harz), früher Königsberg Pr. Die Beisetzung hat in Braunschweig in aller Stille stattgefunden.

 

Nach Gottes Ratschluss, entschlief am 15. April 1958, nach langem schwerem Leiden, kurz vor ihrem 71. Geburtstag, unsere liebe Mutter, Schwester, Schwiegermutter, Oma, Schwägerin und Tante, Frau Maria Knackstädt. In tiefer Trauer: Christel Knackstädt. Hanna Knackstädt. Irmgard Sehnert, geb. Knackstädt. Werner Sehnert. Hamburg 19, Voigtstraße 8, früher Gründann bei Kreuzingen, Ostpreußen.

 

Nach kurzem, mit unendlicher Geduld getragenem schwerem Leiden, verschied am 30. März 1958, fern ihrer Heimat, unsere über alles geliebte herzensgute Mutter, Schwiegermutter, Großmutter, Schwägerin und Tante, die Apothekenbesitzerwitwe, Frau Louise Berg, geb. Sprengel, im 79. Lebensjahre. Die trauernden Hinterbliebenen: Lieselotte Berg. Adalbert Berg. Martha Berg, geb. Gerkingsmeier. Adalbert, Werner, Wolfgang Barbara, Gisela und Susanne, als Enkelkinder. Rahden (Westfalen), Steinstraße 4, früher Pr.-Holland, Markt 24.

 

Am 13. April 1958 entschlief plötzlich und unerwartet, unser lieber Vater, Schwiegervater und Großvater, Albert Hintz, ehemaliger Verwalter des städtischen Hafenspeichers in Tilsit, nach Vollendung seines 81. Lebensjahres. Im Namen der Hinterbliebenen: Werner Hintz. Heinz Hintz. Günter Hintz. Krefeld, Kornstraße 12. Die Beisetzung fand am 16. April 1958 in aller Stille statt.

 

Die Trennungsstunde schlug zu früh, doch Gott, der Herr, bestimmte sie. Am 11. März 1958 ist mein innig geliebter Mann und treuester Lebenskamerad, der Fleischermeister, Walter Gehrmann, im Alter von 56 Jahren, plötzlich und unerwartet, von mir gegangen. Sein Leben war aufopfernde Liebe und Pflichterfüllung. In tiefer Trauer: Marta Gehrmann, geb. Broszeit. Grünenplan über Alfeld (Leine), Obere Hilsstraße 46, früher Königsberg Pr., Vorderroßgarten 7.

 

Fern der lieben Heimat, entschlief am 7. April 1958, unsere liebe Hausgenossin, Minna Krumm, geb. Brandt, früher Eydtkuhnen, Ostpreußen, nach langem Leiden, im 77. Lebensjahre. Sie folgte ihrem am 29. Juli 1957 verstorbenen Manne, Gustav Krumm, Oberzollsekretär a. D., in die Ewigkeit. Im Namen aller Verwandten: Brigitte Paulat, Gemeindeschwester. Gr.-Grönau, St. Hubertus über Lübeck, Steinkreuzredder 20.

 

Nach kurzem schwerem Leiden, nahm am 28. März 1958, Gott, der Herr, unseren lieben und treusorgenden Vater und Großvater, Albert Czyborra, Schulrat i. R., kurz vor der Vollendung seines 78. Lebensjahres, zu sich. In stiller Trauer: Dr. med. Renatus Czyborra. Ursula Popitz, geb. Czyborra, drei Enkelkinder. Riesiby (Schleswig-Holstein) und Langelsheim (Harz), den 28. März 1958. Früher Ragnit, Rastenburg und Fischhausen.

 

Am 5. April 1958 verschied, nach Gottes unerforschlichem Ratschluss, mein herzensguter, treuer Lebensgefährte, unser lieber Vater, Schwiegervater, Großvater, Schwager und Onkel, der Bauer, Ernst Goetzke, aus Johannsdorf, Kreis Elchniederung, Ostpreußen. Er starb nach langem, mit Geduld getragenem Leiden, im Alter von 67 Jahren. In stiller Trauer: Paula Goetzke, geb. Goeritz. Otto Goetzke und Frau Marianne Goetzke, geb. Götzke, Kanada. Hans Goetzke und Frau Sisi Goetzke, geb. Goertz, Kanada. Siegfried Ragoß und Frau Susanne Ragoß, geb. Goetzke. Arthur Field und Frau Dora Field, geb. Goetzke, Kanada. Krefeld-Oppum, den 12. April 1958, Weide 86.

 

Am 18. März 1958 rief der Herr über Leben und Tod, unsere liebe älteste Schwester, Schwägerin, Tante und Großtante, Marie Lubenau, im 87. Lebensjahre, nach kurzem Leiden, in Sein himmlisches Reich. Sie folgte ihrer Kusine, Eugenie von Morstein, die am 9. Mai 1952, im 79. Lebensjahre heimging. In stiller Trauer: Gertrud Palten, geb. Lubenau, Minden, Hahlerstraße 45. Cäcilie Lubenau, Oldenburg (Oldb.), Münnichstraße 77. Beide ruhen auf dem Kirchhof in Geseke, Kreis Lippstadt (Westfalen).

 

Verschiedenes

Ostpreußen Herdbuch-Gesellschaft e. V.

Zu einer ordentlichen Mitgliederversammlung lade ich hiermit auf den 11. Mai 1958, 14 Uhr, nach Hamm (Westfalen) im Vestibül des Geschäftshauses der Westfälischen Herdbuch-Gesellschaft, Ökonomierat-Peitzmeier-Platz 2/4, ein.

 

Tagesordnung

1. Geschäftsbericht

2. Kassenbericht

3. Wahlen

4. Bericht über den Stand der Pensionsfrage u. Anerkennung der Zuchtwerte

5. Verschiedenes

Lambach bei Seebruck, den 14. April 1958. Der Vorsitzende, von Saint Paul.

 

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Seite 15   Familienanzeigen

Nach langem schwerem Leiden verstarb am 12. März 1958, mein lieber Mann, unser lieber Vater, Schwieger- und Großvater, Schwager und Onkel, der Reichsbahn-Oberzugführer, Friedrich Jurkschat, im 79. Lebensjahre. In tiefem Leid: Auguste Jurkschat, als Gattin. Familie Else Pietsch, Ragewitz, Kreis Grimma. Familie Kurt Jurkschat, Frankfurt M.-Höchst. Familie Charlotte Seidel, Lindhardt, Kreis Grimma. Lindhardt, Kreis Grimma (Sachs), 19. März 1958. Früher Tilsit, Friedrichstraße 70. Die Einäscherung hat am 17. März 1958 in Leipzig stattgefunden.

 

Am 5. April 1958 entschlief sanft, nach langem schwerem Leiden, mein lieber guter Mann, unser treusorgender Vater, Landwirt August Klimmek, Griesen, Kreis Treuburg, Ostpreußen, im 77. Lebensjahre. Dieses zeigen an, im Namen der Hinterbliebenen: Ida Klimmek, geb. Mijewski. Ilse und Herbert, als Kinder. Tailfingen (Württemberg), Katzensteige 10.

 

Ein treues Mutterherz hat aufgehört zu schlagen. Am 9. April 1958 entschlief nach langer, schwerer Krankheit, unsere liebe Mutter, Schwiegermutter, Großmutter, Schwester, Schwägerin und Tante, Frau Auguste Mertineit, geb. Wosylus, früher Tilsit, Friedrichstraße 19, im Alter von 68 Jahren, fern ihrer geliebten Heimat. In tiefer Trauer: Hedwig Grabner, geb. Mertineit und Familie, Hamburg 33, Herm.-Kauffm.-Straße 5. Willy Mertineit und Familie. Herbert Mertineit und Frau. Bruno Mertineit und Frau, sechs Enkelkinder und die übrigen Anverwandten. Sucheln/Sittard, Auf dem Baer 63a.

 

Nach kurzer Krankheit verstarb am 21. März 1958, unsere liebe Schwester, Schwägerin, Tante und Großtante, Amalie Ferber, früher Königsberg Pr., Langenbeckstraße, Feierabendhaus, nach einem arbeitsreichen und aufopferungsvollen Leben, im 83. Lebensjahre. Wir werden ihrer immer in Liebe und Dankbarkeit gedenken. In stiller Trauer im Namen aller Angehörigen: Familie Helmut Mitzkowski. Krefeld, Schwertstraße 130.

 

Am 1. April 1958 entschlief sanft, fern ihrer geliebten, ostpreußischen Heimat, kurz vor Vollendung ihres 83. Lebensjahres, unsere liebe Mutter, Schwiegermutter, Großmutter und Urgroßmutter, Frau Marie Budnik, geb. Czubayko. Für ihre aufopfernde Liebe danken wir ihr über das Grab hinaus. In stiller Trauer: Die Angehörigen.

 

Am 10. April 1958 ist unsere liebe gute Mutter, Schwiegermutter, Schwester, Schwägerin, Tante und Großtante, Witwe, Frau Anna Dieck, geb. Heintz, früher Tilsit, Ostpreußen, Deutsche Straße 54, im 81. Lebensjahre, sanft entschlafen. In stiller Trauer: Heinz Dieck und Frau Helene Dieck, geb. Schakat. Paul Dieck und Frau Martha Dieck, geb. Moser. Anneliese Dieck. Dr. Heinrich Heintz und Frau Helene Heintz, geb. Hasselmann. Wilhelmine Hedwig, Witwe, geb. Heintz. Dillenburg, Berlin-Charlottenburg, den 11. April 1958, Oranienstraße 10. Die Beerdigung fand am 14. April 1958 in Dillenburg statt.

 

Seiner am 19. März 1958 verstorbenen Frau, Elisabeth Witte geb. Löwe, folgte am 6. April 1958, der Forstmeister a. D., Paul Witte, 1902 bis 1932 Rominter Heide, in die Ewigkeit nach. Im Namen aller Hinterbliebenen: Ursula Korell, geb. Witte. Berlin-Schmargendorf, Friedrichshaller Straße 15.

 

Heute entschlief nach kurzem Krankenlager in Bad Kreuznach, unsere liebe, treue Mutter, Schwiegermutter, Großmutter, Urgroßmutter, Hauptlehrerwitwe, Frau Martha Diesing, geb. Fischer, früher Lyck, Ostpreußen, im 87. Lebensjahre. Pflichterfüllung für uns alle kennzeichnete ihren Lebensweg. In stiller Trauer: Erna Plenio, geb. Diesing. Meta Blaseio, geb. Diesing. Gustav Blaseio. Gertrud Schäfer, geb. Diesing. Georg Schäfer. Curt Diesing und Frau Margarete. Hans Diesing und Frau Friedet. Enkel, Urenkel und Anverwandte. Kirchmöser (Havel), Weiden (Oberpfalz), Leonberg-Eltingen, Neumünster (Holstein), Bingen (Rhein), den 14. April 1958. Die Beisetzung unserer lieben Entschlafenen erfolgte am 17. April 1958, 14.00 Uhr, auf dem Neuen Friedhof in Bingen/Rh.

 

Fern der geliebten Heimat entschlief sanft, nach langer schwerer Krankheit, am 1. Osterfeiertag 1958, mein lieber Mann, unser guter Vater, Schwiegervater und Großvater, August Krack, früher Schönballen, Kreis Lötzen, Ostpreußen, im 84. Lebensjahre. In stiller Trauer: Helene Krack, geb. Czerwonka. Hildegard Krack. Gertrud Simon, geb. Krack. Kläre Krack. Georg Krack. Hermann Simon. Hans-Joachim und Gabriele. Marburg (Lahn), Rollwiesenweg 27.

 

Am 4. März 1958 entschlief unerwartet, unser lieber Bruder, Schwager und Onkel, Bauer, Fritz Kretschmann, früher Fürstenau/Drachenberg, Kreis Pr.-Holland, im Alter von 67 Jahren. In stiller Trauer: Familie Hermann. August u. Paul Kretschmann, Karnin bei Velgast, Kreis Stralsund. Familie Struwe und Conrad, Fußhollen bei Winterscheid, Siegkreis (Rheinland).

 

Am 3. April 1958 starb unerwartet, mein lieber Mann, unser guter Vater, Schwiegervater, Bruder und Onkel, Bauer, Eduard Tresp, im Alter von 68 Jahren. In stiller Trauer: Magda Tresp und Kinder. Hermannrode bei Witzenhausen. Früher Kölmersdorf, Kreis Lyck.

 

Fern seiner geliebten Heimat entschlief am 2. März 1958, nach längerem, mit großer Geduld getragenem Leiden, mein lieber Mann, unser guter Vater, Groß- und Schwiegervater, Schwager und Onkel, der frühere Landwirt, Karl Albat, aus Preußenwall, Kreis Ebenrode, Ostpreußen, im Alter von 74 Jahren. In stiller Trauer: Minna Albat, geb. Nieß, nebst Kindern. Luthe bei Wunstorf über Hannover.

 

Nach langem, mit größter Geduld ertragenem Leiden, entschlief heute Morgen, um 3.30 Uhr, sanft und ruhig, mein lieber, herzensguter Mann, mein über alles geliebter Papa, unser lieber Sohn, Bruder, Schwager, Vetter, Neffe und Onkel, Otto Raudszus, früher Königsberg Pr., im 45. Lebensjahre. In tiefem Schmerz: Elfriede Raudszus, geb. Ohlendorf und sein geliebtes Töchterchen, Heidrun und Angehörige. Gr.-Meinsdorf bei Eutin (Holstein), den 1. April 1958.

 

Zum Gedenken. Fern seiner geliebten, ostpreußischen Heimat, verstarb am Palmsonntag, der Hausbesitzer, Siegfried Stutzkeitzky, Ortelsburg, Ostpreußen, im gesegneten Alter von fast 87 Jahren. Quarrendorfer Bekannte.

 

Am 31. März 1958 entschlief nach schwerer Krankheit, meine treue Lebensgefährtin, unsere gute Mutter, Schwiegermutter, Großmutter, Schwägerin und Tante, Johanna Plügge, geb. Fischer, im 69. Lebensjahre. In stiller Trauer im Namen aller Angehörigen: Fritz Plügge und Kinder. Bad Kreuznach, im April 1958, früher Kommau bei Trömpau, Ostpreußen.

 

Nach langem, schwerem, mit viel Geduld ertragenem Leiden, entschlief heute, meine liebe Frau, unsere liebe Mutti, Schwiegermutter, Oma und Schwester, Frau Lina Naubereit, geb. Lach, früher Angerapp, Ostpreußen, im Alter von 68 Jahren. In stiller Trauer: August Naubereit. Gertrud Naubereit, Tochter. Margarete Fehlen, geb. Naubereit. Paul Fehlen. Erna Krausert, geb. Naubereit. Franz Krausert. Herta Krautschneider, geb. Naubereit. Adolf Krautschneider. Gerhard Naubereit, Sohn. Luise Naubereit, geb. Gunhold und fünf Enkelkinder. Laufach, den 14. April 1958. Die Beerdigung fand am Donnerstag, dem 17. April 1958, um 14 Uhr in Laufach statt.

 

Unsere langjährige, beste Freundin, Gerda Gudell, ist plötzlich und unerwartet von uns gegangen. Charlotte Paschke. Margarete Sauck. Gertrud Mewes. Berlin-Tempelhof.

 

Was gewesen, werde stille, stille auch, was einst wird sein, all mein Wesen, all mein Wille, geh' in Gottes Willen ein. Fern ihrer geliebten, ostpreußischen Heimat, die sie nie vergessen konnte, entschlief plötzlich und unerwartet, am 12. April 1958, meine liebe Frau, unsere treusorgende Mutter, Schwiegermutter und liebe Oma, Schwester, Schwägerin und Tante, Frau Marie Wiezorrek, geb. Masannek, Schmiedemeistergattin, im 71. Lebensjahre. Wir betteten unsere liebe Verstorbene, am 15. April 1958, in Offingen, zur letzten Ruhe. In tiefer Trauer: Gustav Wiezorrek, Gatte. Hildegard Riedel, Tochter, mit Familie. Anny Gosewich, Tochter, mit Familie. Elfriede Kratochwil, Tochter, mit Familie. Lieselotte Strehle, Tochter, mit Familie, nebst allen übrigen Verwandten. Offingen/Donau (Bayern), Kirchenweg 257, den 16. April 1958. Früher Lyck-Lyckergarten und Weißenburg, Kreis Sensburg.

 

Nun ruhen Deine lieben Mutterhände. Fern der lieben Heimat, entschlief sanft, am 8. April 1958, im 91. Lebensjahre, unsere liebe Mutter, Schwiegermutter, Groß- und Urgroßmutter, Witwe, Maria Balandis, geb. Dawideit, in Skirwieth zuletzt in Schakunellen, Memelland. In tiefer Trauer: Johann Balandis und Frau, nebst allen Angehörigen. Hamelwörden 59, Kreis Stade.

 

Nach kurzer, schwerer Krankheit, ist meine liebe Ehefrau, unsere gute Mutter und Schwiegermutter, Schwester, Schwägerin und Tante, Frau Frieda Stringe, geb. Schmidt, im Alter von 79 Jahren, sanft entschlafen. Im Namen aller Angehörigen: Wilhelm Stringe. Lieselotte Witt, geb. Stringe. Hansgeorg Stringe, Oberlungwitz in Sachsen. Walter Witt, Walsum (Ndrh.). Anni Stringe, geb. Freutel. (22a) Viersen, den 13. April 1958, Krefelder Straße 25. Früher Tilsit, Garnisonstraße 28.

 

Am 1. Osterfeiertag 1958, verstarb plötzlich und unerwartet, unsere liebe Mutter, Großmutter, Urgroßmutter und Tante, Elisabeth Stalinski, geb. Rage, im 73. Lebensjahre. In tiefer Trauer: Bruno Stalinski und Frau Margarete Stalinski, geb. Joppien. Oskar Stalinski und Erika, sieben Enkelkinder und ein Urenkel. Braunschweig, Frieseweg 12, früher Königsberg Pr.

 

Am 3. April 1958 entschlief, fern ihrer geliebten Heimat, unser liebes Muttchen, Frau Emilie Ruhnau, geb. Döpner, im fast vollendeten 76. Lebensjahre. Liebe und stetige Hilfsbereitschaft waren ihr Lebensinhalt. Ihre dankbaren Kinder: Hildegard und Helmut. Kiel-Holtenau, Jägerallee 28. Früher Heiligenbeil, Ostpreußen, Am Markt 18. Die Beisetzung fand am 8. April 1958 auf dem Friedhof Kiel-Holtenau statt.

 

Nur Arbeit war Dein Leben, nie dachtest Du an Dich; nur für die Deinen streben, das war Dein größtes Glück. An Altersschwäche und doch unerwartet für uns, ging unsere liebe treusorgende Mutter, Schwiegermutter, Groß-, Ur- und Ururgroßmutter, Wilhelmine Sablonski, geb. Salomon, geb. 19.04.1865, gest. 22.02.1957, von uns. In stiller Trauer: die Kinder, Franz Sablonski und Familie. Albert Sablonski und Familie. Marie Korzinowski, geb. Sablonski und Familie und alle Anverwandten. Keine Heilung war für mich. Jesus sprach: „Ich heile dich“. Es folgte ihr am 20. April 1957, ihr lieber Schwiegersohn, mein herzensguter Mann, unser treusorgender Vater, Schwiegervater und Opa, Schwager und Onkel, Franz Korzinowski, geb. 13.12.1896 Ostpreußen, früher Siedlung Spandienen I Königsberg. In stiller Trauer: Marie Korzinowski, geb. Sablonski. Als Kinder: Ingeborg, Waltraud mit Familie und Renate. Schorndorf, Wilh.-Maybach-Straße 9.

 

Am 25. März 1958 haben wir unseren lieben Entschlafenen, den ehemaligen Oberwerftbuchhalter der Marineausrüstung Pillau, Emil Holzmann, im 69. Lebensjahre, nach schwerer Krankheit, auf dem Wanne-Eickeler Waldfriedhof, zur letzten Ruhe gebettet. Bis zuletzt hat er für uns alle gesorgt. In stiller Trauer, seine Frau, Anna Holzmann geb. Weidmann. Sohn Heinz und Frau. Tochter Anneliese und Mann, sowie seine geliebten fünf Enkelkinder.Wanne-Eickel, Plutostraße 124. Früher Seestadt Pillau.

 

Am 25. März 1958 entschlief nach langer, schwerer Krankheit, unser lieber Vater, Großvater und Urgroßvater, Schiffskoch, Otto Kühn, aus Balga, Ostpreußen, im Alter von 75 Jahren. In stiller Trauer: Frieda Menzel, geb. Kühn. Elsa Becker, geb. Kühn. Helene Kühn. Gleichzeitig gedenken wir unserer lieben Mutter, die vor genau 10 Jahren, am 24. März 1948, entschlafen ist. Bieste (Oldb.) über Damme.

 

Nach Gottes Ratschluss wurde am 1. April 1958 plötzlich und unerwartet, unser lieber Vater, Schwiegervater und Großvater, Ernst Steinau, geb. 24.08.1885, in die Ewigkeit abgerufen. Im Namen aller Angehörigen: Willi Steinau. Weißweiler über Eschweiler. Früher Finken, Kreis Pr.-Eylau.

 

Herr, lehre uns bedenken, dass wir sterben müssen, auf das wir klug werden. Psalm 90, V. 12 Zum Gedenken. In Liebe und Dankbarkeit gedenken wir des 3. Todestages unseres lieben Vaters, Landwirt, Samuel Bozian, früher Eschenwalde, Kreis Ortelsburg, der fern seiner lieben Heimat, in Heinebach, Bezirk Kassel, am 14. April 1955, verstorben ist. Im Namen aller seiner Kinder: Auguste Schneider, geb. Bozian. Duisburg-Buchholz, früher Willenberg, Ostpreußen, Kirchenstraße 43.

 

Seite 16   Familienanzeigen

Nach langem, schwerem, mit großer Geduld ertragenem Leiden, entschlief heute, unser lieber Vater, Schwiegervater, Großvater, Bruder, Schwager und Onkel, Hugo Lauber, Direktor der Feldmühle i. R., früher Königsberg Pr., Lieper Weg 82 – 84, im Alter von 73 Jahren. Sein Leben war Liebe für die Seinen und Pflichterfüllung. In tiefer Trauer: Waltraut Alma-Lauber. Walther Lauber. Klaas Alma. Ingrid Lauber, geb. Deuker. Roelf und Dieter, als Enkelkinder und alle Anverwandten. Düsseldorf, Heinrichstr 64, Haarlem/Holland, den 14 April 1958. Die Beisetzung hat am Freitag, dem 18 April 1958, auf dem Nordfriedhof in Düsseldorf, stattgefunden. Wir bitten höflich, von Beileidsbesuchen abzusehen.

 

Du hast für uns gesorgt, geschafft, gar manchmal über Deine Kraft. Nun ruhe aus, Du gutes treues Herz! Herr, lindere unseren tiefen Schmerz. Nach Gottes, heiligem Willen, entschlief am 2. Ostertag, dem 7. April 1958, nach langem, mit großer Geduld ertragenem Leiden, gestärkt durch die heiligen Sterbesakramente der katholischen Kirche, fern seiner geliebten Heimat, mein lieber guter Mann, unser treusorgender Vater, Schwiegervater, Schwager und Onkel, Meister des Kraftfahrzeug-Handwerks und Fahrlehrer, Anton Kurz, aus Allenstein, Ostpreußen, im 68. Lebensjahre. In stiller Trauer: Maria Kurz, geb. Herrmann. Annemarie Worgull, geb. Kurz. Hubert Kurz und Frau Rosemarie Kurz, geb. Schmolke sowie alle Anverwandten. Düsseldorf, den 14. April 1958, Martinstraße 39.

 

Ganz unerwartet verstarb am 5. April 1958, unser Vorstandsmitglied, Studienrat, Dr. Walter Draheim, früher Sensburg. Fast 10 Jahre hat er sich für unsere Landsmannschaft tatkräftig eingesetzt. 3 Jahre war er der 1, Vorsitzende. Seine große Heimatliebe ist uns Vorbild und Verpflichtung. Ehre seinem Andenken. Landsmannschaft Ostpreußen, Westpreußen und Pommern, Gruppe Unna.

 

Nach kurzer, schwerer Krankheit, schloss mein lieber guter Vater, Schwiegervater und Onkel, der Bauer und langjähriger Gemeindevorsteher, Franz Sinnhuber, früher Schönwiese, Kreis Elchniederung, im 87. Lebensjahre, heute seine Augen für immer. In stiller Trauer: Elli Neuber, geb. Sinnhuber. Willy Neuber. Bredstedt (Schlesw.) den 12. April 1958.

 

Nach langem Leiden verschied am 21. März 1958, unerwartet im Alter von 61 Jahren, mein lieber Gatte, unser guter Vater und Großvater, Anton Ebnöther-Hüsler, früher Molkereibesitzer in Brittanien. In tiefer Trauer: Marta Ebnöther-Hüsler. Anton und Trudi Ebnöther-Geiger. Martin und Vreni Ebnöther-Thurnherr. Heribert Stadlin. Paul und Caecilie Sennhauser-Ebnöther. Balz und Ursula Geiger-Ebnöther. Meinrad Ebnöther. Zürich, Nordstraße 116 (Schweiz).

 

Am Ostersonntag verschied ganz unerwartet, mein lieber guter Mann, unser geliebter, treusorgender Vater, Bruder, Schwager und Onkel, der Apothekenbesitzer, Erich Urbschat, im Alter von 65 Jahren. In stiller Trauer, im Namen aller Angehörigen: Bertha Urbschat, geb. Neumann. Lübeck, Kronsforder Allee 38, Elch-Apotheke.

 

Fern seiner gellebten Heimat, verschied am 14. März 1958, nach kurzer, schwerer Krankheit, mein lieber Mann, unser guter Vater, Schwiegervater, Großvater, Urgroßvater, Bruder, Schwager und Onkel, der Landwirt, Friedrich Bolinski, im 84. Lebensjahre. In tiefer Trauer, im Namen aller Angehörigen: Pauline Bolinski, geb. Kowalski. Vorwerk a. Poel, Kreis Wismar (Mecklenburg), früher Sontopp, Kreis Neidenburg, Ostpreußen.

 

Am 10. April 1958 entschlief plötzlich und unerwartet, mein lieber Mann, unser guter Papa, der Bauer, Fritz Steiner, im Alter von 54 Jahren. In stiller Trauer: Herta Steiner, geb. Barkowski und Sohn, Horst. Bergheim-Giflitz, Kreis Waldeck. Früher Roßlinde, Kreis Gumbinnen.

 

Heute früh entschlief sanft, an den Folgen eines Schlaganfalles, mein herzensguter Mann, mein lieber Neffe, Bruder, Schwager und Onkel, der Landwirt, August Legies, früher Karmohnen, Kreis Gumbinnen, im fast vollendeten 60. Lebensjahre. Dieses zeigt im Namen aller Hinterbliebenen tiefbetrübt an: Maria Legies, geb. Girod. Ahnsbeck, den 10. April 1958. Ahnsbeck, den 10. April 1958. Beerdigung fand am Montag, dem 14. April 1958, um 14 Uhr in Ahnsbeck vom Tranerhause aus statt.

 

Müh' und Arbeit war Dein Leben, treu und fleißig Deine Hand, nur für die Deinen streben, weiter hast Du nichts gekannt. Am 10. April 1958 ist unsere liebe Mutter, Großmutter, Urgroßmutter, Schwiegermutter, Tante und Schwägerin, Witwe Marie Baldig, geb. Kowalewski, im 92. Lebensjahre, sanft entschlafen. In stiller Trauer im Namen aller Angehörigen: Tochter, Margarete Heiske. Hörsten 40, über Winsen (Luhe), früher Gehland, Kreis Sensburg, Ostpreußen. Die Beerdigung fand am 14. April 1958, um 16.30 Uhr statt.

 

Es hat Gott, dem Herrn, gefallen, am 5. April 1958, meinen lieben, guten, treusorgenden Mann, Großvater, Bruder, Schwager und Onkel, den Obersteuersekretär i. R., Wilhelm Longwitz, im 73. Lebensjahre, zu sich, in die Ewigkeit, zu rufen. In stiller Trauer, im Namen aller Anverwandten: Maria Longwitz, geb. Choinowski. Dossenheim/Heidelberg, den 15. April 1958, Frauenpfad 19. Früher Johannisburg, Ostpreußen.

 

Nach fast elf Jahren vergeblichen Wartens, erhielt ich die traurige Nachricht, dass mein lieber Sohn, unser guter Bruder, der Gefreite, Richard Wolfert, geb. 11.04.1921, am 14. Januar 1945, in Schloßberg, Ostpreußen, gefallen ist. In tiefer Trauer: Marie Wolfert, als Mutter. Erna, Bruno und Willy, als Geschwister. Jork 75, Kreis Stade (Elbe), früher Mielau, Südostpreußen. Kameraden, die über den Tod des Genannten Näheres wissen, wollen sich bitte melden.

 

Nachruf. Nach schwerem Leiden, entschlief am 17. April 1958, in Bonn, Eichendorffstraße 21, unser allverehrter Landrat a. D., Albrecht v. Perbandt-Pomedien. Aus reinem Idealismus und hehrem Glauben an eine gute Sache, übernahm er in einem prekären Zeitabschnitt die Lenkung des Kreises Wehlau. Er war ihm und seinen Menschen ein gradliniger und von großer Gerechtigkeitsliebe beseelter Sachwalter. Als der Minister ihn wunschgemäß nach einem Jahr nicht abrief, verzichtete er während der folgenden zwei Jahre auf seine Einkünfte, zugunsten des Kreises. Die Kreisgemeinschaft Wehlau trauert mit seinen Angehörigen um ihren hochverdienten Landrat, dem sie allzeit ein ehrendes Gedenken bewahren wird. Treue um Treue! Namens der Kreisgemeinschaft Wehlau, Strehlau, Kreisvertreter.

 

Gott, der Herr, nahm in den Morgenstunden des Karfreitags, meinen innigst geliebten Gatten, unseren lieben, treusorgenden Vater, Schwiegersohn, Schwiegervater und Großvater, Bruder, Schwager und Onkel, Friedrich Becker, Justizobersekretär, zu sich, in Sein Reich. Er starb nach längerem Leiden, jedoch plötzlich und unerwartet, im Alter von 64 Jahren. In tiefem Schmerz: Johanna Becker, geb. Meyer. Gisela und Manfred Becker. Ulrich Becker und Frau. Wolfgang Becker und Frau. Krefeld, im April 1958, Breitendyk 116. Früher Lyck, Ostpreußen. Die Beisetzung fand am Mittwoch, dem 9. April 1958, statt.

 

Wie war so reich Dein ganzes Leben, an Müh und Arbeit, Sorg und Last, wer Dich gekannt, muss Zeugnis geben, wie treulich Du gewirket hast. Am 13. April 1958, um 9 Uhr, vormittags, entschlief sanft, nach schwerem Leiden, Frau Anna Jendreizik, geb. Kahmann, früher Rucken, Ostpreußen, im Alter von 62 Jahren. Im Namen aller Angehörigen: Heinz Jendreizik. Frieda Schwaia, geb. Kahmann. Franz Kahmann. Gütersloh, Hannover. Goldberg (Mecklenburg), Werderstr. 11. Woosten, den 13. April 1958. Die Beerdigung fand am 16. April 1958 in Gütersloh statt.

 

Am 19. März 1958 entschlief nach langem, schwerem, mit Geduld getragenem Leiden, im Alter von 74 Jahren, unsere liebe, treusorgende Mutter und Omi, Schwester, Schwägerin und Tante, Frau Minna Gruen, geb. Ackermann, aus Brücken, Kreis Ebenrode. Es war ihr nicht vergönnt, die Heimkehr ihres einzigen, 1942 bei Rschew, vermissten Sohnes, Hans, zu erleben. In stiller Trauer: Herta Gruen. Erna Gruen. Magdalene Lemhöfer, geb. Gruen. Paul Lemhöfer. Christa, Adelheid und Gisela, als Enkel. Kaltenkirchen (Holstein), Steenkamp 14. Oelerse über Lehrte (Han).

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