Ostpreußenblatt, Folge 16 vom 20.04.1957

Ostpreußenblatt
Folge 16 vom 20.04.1957

 

Seite 1   Foto: Auferstanden von den Toten

Christus als Retter der Welt, als den Sieger über Tod und Sterben, den österlichen Triumphator zeigt uns dieses ergreifende Bildwerk, das ein unbekannter deutscher Meister in der ersten Hälfte des vierzehnten Jahrhunderts — also vor über sechs Jahrhunderten — geschaffen hat; es steht jetzt im Landesmuseum in Hannover. Die hoheitsvolle Haltung und die Güte, die aus dem Antlitz uns entgegenstrahlen, schlagen uns heute noch in den Bann. Ja, dieser so junge Christus, der als der Friedenskönig der Seelen auf der Gruft über den kleinen Figuren schlummernder Wächter thront, wirkt wie eine völlig zeitlose Predigt vom großen Erleben des Auferstehungsfestes. Wohl trägt er noch die Male des grausigen Kreuzestodes, und doch hat er das alles schon überwunden.

 

Wer diesem „Auferstehenden" des fernen Mittelalters in das Antlitz blickt, der meint die Schriftworte zu hören: „Tod, wo ist dein Stachel? Hölle, wo ist dein Sieg?" Wieviel Trost und wieviel Aufrichtung bietet uns, die wir in einer Welt von Schrecken und Ängsten leben, dieses Lächeln aus göttlichem Auge: „Seid nur getrost, ich habe den Tod überwunden ….“ und „In meines Vaters Hause sind viele Wohnungen. Ich gehe hin, euch eine Stätte zu bereiten“.

 

Bildwerke sind Menschenwerke, sie können die Hoheit des Gottessohnes nur ahnen lassen. Aber sie können uns mahnen, die ganze Größe dessen zu erkennen, was vor nun über neunzehnhundert Jahren in Gethsemane, auf Golgatha und auf dem Ölberg geschah. Die Zeiten kommen und gehen, nur eine kurze Spanne währt unser Leben schon vor dem Maßstab der Geschichte. Einer aber ist bei uns alle Tage: Jesus Christus, Gottes Sohn.

 

Seite 1   Ein neuer Frühling

Wir saßen wieder einmal zusammen, Männer und Frauen aus der uns verschlossenen Heimat, Balten und Pommern, Schlesier und Ostpreußen. Hin und her ging die Rede von Aufbau und neuem Anfang, von Wiederkehr und Bleiben, und der große Dreiklang der Zeit in Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft stand über jedem Satz. Am notvollsten war alles, was unsere Brüder und Schwestern sagten, deren Schritt früher hinter Pflug und Egge über die Felder der Heimat gegangen war von Geschlecht zu Geschlecht. Nun aber schritt der Fuß müde über Stein und Asphalt einer großen Stadt, und das Auge, das einst vom Morgen, da die Sonne aufging, bis zum brennenden Abendrot die Weite der Heimaterde aufgenommen hatte bis zu fernen Horizonten, wo die Wälder dunkel das Bild umsäumten, aufgenommen hatte die Klarheit des Himmels und das ewig große, wechselnde Spiel der Wolken, das Auge ging nun über Ruinen und über graue Wände der Mietskasernen und Hinterhäuser. In solchen Augen ist dieselbe Not zu lesen, die dem Blick eines Tieres eingeschrieben ist, das hinter Gittern leben muss, und wären sie die zierlichen Stäbe eines vergoldeten Vogelbauers.

 

Aber da war einer unter uns, der während der ganzen Tage mehr geschwiegen als geredet hatte, und dem auch jetzt das Wort schwer über die Lippen kam. Wir merkten es ihm an, dass er nur redete, weil er Not sah, und weil er das Seine beitragen wollte, um diese Not tragbar zu machen. Er sprach ein paar kurze Sätze vom Leben auf dem Acker und auf dem Felde, wie da alles seine Zeit brauche, wie verloren die Aussaat sich anschaue und dann doch die Ernte bringe, und wie der Winter vergehen müsse vor dem neuen Frühling. Viel mehr sagte er nicht, und doch nahm von diesen wenigen, ungeschickten Worten das Gespräch eine neue Wendung. Es hob sich gleichsam aus der drängenden, rast- und ratlosen Zeit und ließ etwas spüren von der kraftvollen Gelassenheit ewiger Dinge. In ihm lag der Rat, neue Anfänge zu wagen in Vertrauen und Bereitschaft.

 

Frohe Botschaft

Wer nach den Wurzeln solcher Gedanken gräbt, findet auf irgendeine Weise immer den Zusammenhang mit der Verkündigung göttlicher Botschaft, die am hellsten an den großen Festen der Christenheit aufleuchtet. Da heißt es zur Weihnacht über einer verlorenen Welt: Christ, der Retter, ist da. Zu österlicher Zeit wird berichtet von dem wunderlichen Krieg, „da Tod und Leben rangen, das Leben da behielt den Sieg"! Und kommt Pfingsten, das liebliche Fest, wird uns verkündet, dass es der Geist ist, der da lebendig macht. Wir sagen nicht zu viel, wenn wir feststellen, dass die christliche Botschaft das Wesen unserer Heimat entscheidend geprägt hat, wobei wir einmal gar nicht an die Menschen mit leuchtenden Namen denken wollen, sondern an die einfachen Menschen, an die geraden, ehrenhaften Väter, an die Mütter, die aufopfernd für ihre Familien lebten, an Ungezählte, die vorbildlich lebten und starben. Um nur einiges zu nennen: was die glaubensstarken Salzburger mitbrachten, was bei den frommen Masuren oder dem litauischen Bevölkerungsteil im nördlichsten Ostpreußen lebendiges Erbe war, das hat über die Jahrhunderte gewirkt und geformt, gehalten und getröstet, auch da noch, wo sich der einzelne dieses Erbes nicht mehr in aller Klarheit bewusst war. Der Anruf dieses Erbes an uns und alle, die nach uns kommen werden, heißt: verdirb es nicht, es liegt ein Segen drin!

 

Die Pflugschar zweier Kriege

Von diesem Segen redet Ostern in einer großen und einmaligen Weise. Der Gott, dem wir glauben, ist nicht der Gott der Toten sondern der Lebendigen. Weil er ist, muss Leben sein und Leben kommen auch aus den Feldern der Toten. Er legt seinen Sohn ins Grab, wie der Bauer das Korn in die Erde legt. Er ruft, seinen Sohn in das Leben, wie er das Korn im Frühjahr ruft, dass es werde Halm und Ähre und Frucht. Es geht bei ihm bis an das Ende der Zeit nach dem Wort: siehe ich mache alles neu! Es ist Not und Schuld unseres Daseins, dass wir nicht nur einmal uns diesem göttlichen Anspruch versagt haben, und also auf allen Gebieten unseres Daseins nicht in den vollen Besitz seiner Verheißungen gekommen sind, ja ihnen zuzeiten ferner gerückt sind denn je. Das Ereignis des ersten Ostertages fordert nicht weniger und nicht mehr als eine erneuerte Menschheit, den neuen Menschen, der unter dem Gesetz des „Stirb und Werde" lebt. Die Pflugschar zweier Kriege ist durch unser Leben gegangen und hat es aufgerissen wie nie zuvor in der Geschichte unserer Heimat und unseres Landes, Saat ward gesät, wie wir sie noch nicht kannten, und was ist aufgegangen? Vielleicht, dass die Brüder und Schwestern jenseits der Elbe und jenseits der Oder und Neiße schon etwas zu sagen wissen, dass diese Frage beantwortet. Aber uns legt es sich schwer aufs Herz, dass die Gewalt der Zeit, die neu werden will, noch so wenig den Menschen findet, der sie versteht und neu werden will im Denken und Leben.

 

Nur einige Anliegen seien berührt. Die Stunde fordert gebieterisch ein neues Europa; sie trifft Menschen, die noch immer in alten Grenzen denken. Hinter dem nötigen geeinten Europa zeichnen sich schon Beziehungen ab, die den ganzen Erdkreis umspannen, sie treffen auf Menschen, die noch immer Kirchtumspolitik treiben. Die deutsche Einheit fordert ein dauerndes Opfern und Helfen für die hinter dem Eisernen Vorhang, sie trifft schon weithin auf kühle Gleichgültigkeit, die nur da noch wach ist, wenn es gilt, eigene Forderungen durchzusetzen. Wir haben die Regierungsform gewechselt, einmal und noch einmal und zum dritten Male, aber der politische Apparat klappert ruhig weiter, und vor manchem Sitzungsbericht eines Landtages oder des Bundestages müssen sich alle schämen, die das Land suchen und nicht die Partei, den Menschen und nicht den Funktionär. Auch wenn wir an Ostpreußen denken und gewiss sind, dass das Land unserer Väter uns noch einmal anvertraut werden wird, müssen wir wissen, dass wir nicht einfach da ansetzen können, wo wir aufgehört haben. Der Aufbau der Heimat wird eine gesamtdeutsche Aufgabe werden, vielleicht sogar eine europäische Angelegenheit.

 

Die Kraft des Ostergrußes

Ein neuer Frühling, — so steht es über diesen Zeilen. Wir können ihn uns nicht vorstellen ohne den Mann, der Tod und Grab überwunden hat. Was er vermag, sei mit einem Erlebnis wiedergegeben, als der harte Winter 1945/1946 allmählich das liebe Land der Heimat freigab. Der erste Winter unserer Gefangenschaft, — wieviel Kraft und Leben hatte er uns doch gekostet! Noch immer war ein Gang durch die Ruinen Königsbergs ein Gang auf Tod und Leben; besonders gegen Abend, nach Anbruch der Dunkelheit trauten wir uns überhaupt nicht auf die Straße. Den unruhigen Tagen folgten Nächte, erfüllt von Geschrei und Schießen, Einbruch und Diebstahl, Schändung und Mord. Man verstehe, was auf diesem dunklen Hintergrunde bei einer Begegnung mit sowjetischen Soldaten oder Zivilisten das Wort „komm" bedeutete. Für Tausende war es zum Wort des Schreckens und der Qual, ja des Todes geworden.

 

Am zweiten Ostertage, am frühen Nachmittag — meine Gedanken gingen auf weiten Wegen vergangener schöner Tage und suchten die liebsten Menschen, von denen ich nicht wusste, ob und wo sie lebten —, standen plötzlich wieder wie so oft zwei des fremden Volkes vor mir in meinem Quartier: „Du Pastor, du komm!" Aber sie sahen nicht böse aus, ja es lag in Blick und Gebärde etwas wie Bitte und Achtung. Sie meinten, ich sollte „Instrumente" mitnehmen, und dabei ahnte mir schon, dass es sich um eine kirchliche Verrichtung handeln würde. In schneller Fahrt brachte uns der Lastkraftwagen aus den Trümmerbezirken der Stadt auf die Hufen, deren zum Teil noch erhaltene Straßenzüge den Russen zur Unterkunft dienten. In einem Hause auf dem Hammerweg ging es eine Treppe hinauf, dann standen wir im Wohnraum einer großen Familie. Mir fiel sofort auf, dass hier keine Spruchbänder oder Stalinbilder die Wände „zierten". Aber in einem Winkel befand sich ein Marienbild, mit Gardinenfetzen und künstlichen Blumen in grellen Farben mit rührender Einfachheit geschmückt. In einem unnachahmlichen Gemisch von Deutsch und Russisch machte man mir klar, dass hier eine Taufe zu vollziehen sei. So grüßten wir uns mit dem alten Gruß der russischen Christenheit: Christus woskresie — Christus ist auferstanden! Dieser Gruß schuf sogleich eine geradezu wunderbare Atmosphäre von Vertrauen, Freude und Frieden. Es leuchteten die Augen in tiefer Freude auf, aus dem Munde des fremdstämmigen Pfarrers den alten, vertrauten Gruß zu hören, fern von der Heimat, den Gruß, dessen Wahrheit keine Macht der Welt hatte zerstören können. Die Kraft dieses Grußes und der Vollzug der Taufe schuf in der Stunde eine Gemeinschaft, wir wussten uns herausgenommen aus dem harten Gegenüber von Freund und Feind, und die Herrlichkeit des auferstandenen und lebendigen Herrn ging auf über uns. Jedes Mal, wenn bei der heiligen Handlung sein Name ausgesprochen wurde, bekreuzigte sich die stattliche Taufgemeinde und verneigte sich tief. Dann sangen sie, wohl folgend einer uralten Sitte, eines der inbrünstigen, glaubensvollen Osterlieder, dessen Melodienbogen sich aus dunklen Tiefen jubelnd zum Lichte spannte. Danach saßen wir zusammen am Tisch, und eine warme Gastlichkeit lag über der Stunde, sie war Hilfe und war voller Verheißung. In das lange Dunkel jener Jahre leuchtete Osterlicht, und in diesem Lichte ward, wenn auch erst mit feinen Strichen, das Bild der neuen Menschheit sichtbar, so wie sie die Zukunft fordert und Gott sie haben will.

 

Wird sie nicht wachsen, dann kommen wir alle um. Wächst sie, dann haben wir Hoffnung und Leben. Pfarrer Otto Leitner

 

Seite 2   Ostheim e. V. Eine Gründung für unsere Jugend

Am 24. Oktober 1956 konstituierte sich in Bonn der eingetragene Verein „Ostheim". Von den neun Mitgliedern gehören drei der Landsmannschaft Ostpreußen und drei der Deutsch-Baltischen Landsmannschaft an, während drei Herren, Mitarbeiter des Franz-Lieber-Hauses (Niederlassung einer amerikanischen Stiftung in Bad Godesberg) sind. Vorsitzender des neu gegründeten Vereins wurde Dr. G. Baron Manteuffel-Szoege, MdB, stellvertretender Vorsitzender Dr. Alfred Gille, MdB und Kassenwart Dr. Franklin H. Littell. Die Zusammensetzung der Mitglieder und des Vorstandes macht deutlich, dass die Träger des Vereins die Landsmannschaft Ostpreußen und die Deutsch-Baltische Landsmannschaft sind.

 

Nach seiner Satzung verfolgt der Verein als Zweck die Förderung und Pflege abendländischen Geistesgutes, demokratischer Freiheit, insbesondere unter der Vertriebenenjugend sowie die Abwehr totalitärer, antireligiöser Bestrebungen im Hinblick auf die Auseinandersetzung mit dem Bolschewismus. Der Verein macht es sich zur Aufgabe, innerhalb der Vertriebenenjugend — jedoch keineswegs auf sie beschränkt — den Sinn für die schicksalhafte Auseinandersetzung mit dem Bolschewismus zu wecken. Dabei soll die Jugend nicht nur eine solide Kenntnis des Bolschewismus und der Ostfragen erhalten, sondern vor allen Dingen instand gesetzt werden, Gemeinschaftsbildungen aus einem persönlichen inneren Verantwortungsbewusstsein heraus zu schaffen. Wir können die drängenden Ostfragen nicht aus einer Negation heraus, sondern nur aus einer Position bewältigen, und darum müssen fest zusammenhaltende Gruppen innerhalb der Jugend dem einzelnen Rückhalt geben. Hierzu will der Ostheim e. V. zu seinem Teil beitragen.

 

Die Tätigkeit des Ostheim e. V. richtet sich zunächst auf die Durchführung eigener Freizeiten und die Förderung anderer Freizeiten, die mit den genannten Zielen des Vereins übereinstimmen. Zu einem späteren Zeitpunkt wird die Errichtung eines eigenen Heimes als Zentrum erwogen. Eine siebentägige Freizeit unter Teilnahme ostpreußischer und deutsch-baltischer Jugend hat bereits in Dassel/Solling stattgefunden, die nächste war in Berlin vom 4. bis 13. März, andere werden folgen. Die Dauer der einzelnen Freizeiten liegt zwischen fünf und zehn Tagen. Der Aufenthalt ist kostenlos, und auch die Reisekosten werden in den meisten Fällen ersetzt. Jede Freizeit steht unter einem Hauptthema, dem die einzelnen Referate angepasst sind, daneben finden Gruppenarbeit, Diskussionen, aber auch Sport und Spiel ihren Raum.

 

Unsere Bitte geht nun dahin, dass ostpreußische Jugendliche, die an den Ostfragen interessiert sind und den Wunsch haben, an unseren Tagungen teilzunehmen, sich unmittelbar an die Geschäftsführung der Landsmannschaft Ostpreußen e. V., Abteilung Jugend und Kultur, wenden, damit sie bei den künftigen Veranstaltungen des Ostheim eingeladen werden können. Anfragen bitten wir zu richten an: Landsmannschaft Ostpreußen e. V. Jugend und Kultur Hamburg 13, Parkallee 86, L. von Cube, Geschäftsführer des Ostheim e. V.

 

Seite 2   Wieder Verschickungen im Baltikum!

Der „Oberste Sowjet von Estland" hat, wie die kommunistische Zeitung „Sowjetskaja Estonia" meldete, auf Befehl Moskaus ein Gesetz über die Zwangsverschickung (Deportation) beschlossen, das vorsieht, „auf Beschluss des Volkes" (also der kommunistischen Orts- und Bezirkssowjets) könne in Zukunft jeder Este, der nach kommunistischer Ansicht als „antisoziales und parasitisches Element" gilt, für die Dauer von zwei bis fünf Jahren nach irgendeinem anderen Ort verschickt werden, den er dann während dieses Zeitraumes nicht verlassen darf. Das rote Blatt erklärt dazu, man wolle damit jene Esten treffen, die sich bisher weigerten, die ihnen von der Partei zudiktierte Arbeit zu leisten und die ihren Heimatort nicht verlassen dürften. Die Sowjetrepubliken garantierten zwar allen „Bürgern" das Recht auf Arbeit, sie vertraten aber auch den Standpunkt, dass nicht essen solle, wer nicht arbeite. Die Frage, ob diese Zwangsverschickung nur nach einem Ort Estlands oder nicht gar nach Sibirien und Sowjetasien erfolgen kann, wird mit keinem Wort angesprochen. Die schwedischen Zeitungen vermuten jedenfalls, dass die Begründung der Kommunisten, man denke bei dem Gesetz vor allem an „Vagabunden, Landstreicher und Arbeitsscheue", keineswegs zutrifft. Schon in den letzten Jahren hat Moskau immer wieder versucht, auch in den baltischen Ländern „Freiwillige" für Sibirien und Chruschtschows Neulandaktion zu finden. Die Esten, Letten und Litauer haben aber nach früheren Verschleppungsaktionen größten Stiles wenig Neigung gezeigt, sich zu melden. Man hält es für durchaus möglich, dass das neue „Deportationsgesetz" Estlands nur den Vorwand liefern soll, missliebige Esten zu verhaften und nach der Sowjetunion zu verschicken.

 

Seite 2   „Sonderkommission" für die deutschen Ostgebiete. Vom Sejm eingesetzt.

Nachdem die Tätigkeit des Ende vergangenen Jahres auf Weisung der Warschauer Regierung gegründeten „Regierungsausschusses für die Aktivierung der Westgebiete" (das heißt der Oder-Neiße-Gebiete. Die Red.) ohne nennenswerte Erfolge geblieben ist, was selbst von der polnischen Presse zugegeben wurde, kam es jetzt zur Gründung einer weiteren volkspolnischen Sonderkommission für die Oder-Neiße-Gebiete. Im Warschauer Parlament (Sejm) wurde eine Kommission gegründet, deren Aufgabe es ist, „den Sejm mit den Problemen der Westgebiete vertraut zu machen" und gleichzeitig die Tätigkeit des Warschauer Regierungsausschusses zu kontrollieren.

 

Seite 2   „Feierlicher Verzicht auf Ostdeutschland“. Kurt Hiller propagiert „Rückkehr in die nicht mehr deutsche Heimat ….“

Der jetzt in London lebende linksradikale Schriftsteller Dr. Kurt Hiller hielt es für erforderlich, vor der stark nach Moskau tendierenden „Internationalen Frauenliga für Frieden und Freiheit“ und dem von ihm selbst „präsidierten" ebenso linksradikalen „Neusozialistischen Bund" im Hamburger Studentenhaus kürzlich seinen „Plan" für eine deutsche Wiedervereinigung zu entwickeln. Nach den Berichten der Hamburger Presse hat Kurt Hiller dabei die „radikale Vernunft" als einzigen Weg zu einer Vereinigung der Zonen angepriesen. Was er unter solch radikaler Vernunft versteht, machte er dadurch deutlich, dass er die Forderung nach einem „feierlichen Verzicht der Deutschen auf alle Gebiete jenseits der Oder-Neiße-Linie" stellte. Man müsse auf Ostdeutschland ebenso verzichten, wie man zuvor schon auf Elsaß-Lothringen ein für alle Mal verzichtet habe, meinte der famose Festredner. Dieser Verzicht werde — so meinte Hiller weiter — das Recht auf die Rückkehr der Vertriebenen in die alte, wenn auch dann nicht mehr deutsche Heimat nicht ausschließen“.

 

Es ist wohl kein Zufall, dass sich Kurt Hiller in den Jahren nach Hitlers Machtergreifung ebenso im Prag des Dr. Benesch aufhielt wie die „rühmlichst bekannte" Elizabeth Wiskemann, und dass er ab 1938 genau wie diese emsige Verzichtspropagandistin in England tätig war, Hiller, der übrigens ein ferner Nachfahre des großen und radikalen jüdischen Theologen Rabbi Hillel sein soll, ist gebürtiger Berliner und heute 71 Jahre alt. Schon 1926 war er als Mitarbeiter ultralinker Blätter zugleich Präsident der sogenannten „Gruppe Revolutionärer Pazifisten". 1931 schrieb er ein Buch unter dem vielsagenden Titel „Das Ziel: die rote Einheit". Geistig dürfte er in ziemlich enger Beziehung zu jenen angelsächsischen Kreisen stehen, die immer wieder Deutschland den völligen Verzicht auf seine Ostgebiete und die Anerkennung der Oder-Neiße-Linie als endgültige Grenze zumuten wollen. Miss Wiskemann und ihre Hintermänner werden sich gewiss sehr freuen, dass dem Doktor Hiller in der Hansestadt Hamburg ein Saal für seine so bezeichnenden Erklärungen zur Verfügung gestellt wurde. Sein „Plan" ist gewiss auch ganz nach dem Herzen des Kreml.

 

Seite 2   Laatokan Karjalan Nuorisoseurojen Liitto. Ein Besuch, über den wir uns sehr freuen. „Laatokan Karjalan Nuorisoseurojen Liitto", diese unverständlichen Worte, die nur mühsam und holprig über die deutsche Zunge wollen, bedeuten „Bund der Lado-Karelischen Jugend in Finnland". Karelien, das Land am Ladogasee, leidet wie unsere Heimat. Genau wie wir mussten auch die Karelier ihre Heimat verlassen, als diese 1944 von den Russen in Besitz genommen wurde, Sie leben heute, landsmannschaftlich organisiert wie wir, verstreut in den anschließenden Gebieten Finnlands.

 

Eine Gruppe dieser Lado-Karelischen Jugend macht gegenwärtig unter der Leitung des Direktors der Volkshochschule in Punkaharju, Kaarlo Kuusamo, eine Studienfahrt durch Westdeutschland. Es ist ein freundschaftlicher Gegenbesuch; im vergangenen Jahr fand eine Gruppe der DJO auf einer Fahrt durch Finnland besonders herzliche Aufnahme.

 

Die jungen Karelier werden an vielen Veranstaltungen der DJO im Bundesgebiet teilnehmen und uns während der Ostdeutschen Woche in Marburg ihre alten Volkstänze und Lieder bringen. Flüchtlingslager und die Siedlung Espelkamp sollen besucht werden. Außerdem sind Empfänge durch die Landesregierung Nordrhein-Westfalen sowie durch mehrere Ministerien und den Verband der Landsmannschaften in Bonn vorgesehen. In der Hansestadt Hamburg fand sich hierzu leider keine Gelegenheit; stattdessen übernahm die Landsmannschaft die Rolle des Gastgebers.

 

Bei dem Empfang der Gäste durch die Geschäftsführung überraschte das starke Interesse der jungen Karelier an allen Fragen, die uns Ostpreußen angehen, an der Geschichte unserer Heimat und dem Los der Vertriebenen. Das gemeinsame Schicksal führte über alle Sprachschwierigkeiten hinweg zu einer Aufgeschlossenheit für die gegenseitigen Probleme, wie sie sonst bei Menschen zweier nicht einmal benachbarter Nationen wohl selten zu finden ist.

 

Großen Eindruck machten das ausgeprägte Nationalgefühl der jungen Gäste und ihr Wissen von den politischen und geschichtlichen Entwicklungen nicht nur ihrer eigenen Heimat. Als das Geschäftsführende Vorstandsmitglied Otto seine Begegnung mit dem finnischen Major Waasama während des Krieges erwähnte, steigerte sich die Herzlichkeit des Gesprächs zu stürmischer Begeisterung (Major Waasama ist heute einer der Volkstumsführer im Kampf gegen den Kommunismus). Soviel Temperament in der Begeisterung für die Heimat hätte man bei den jungen Menschen eines nördlichen Volkes nicht vermutet. Es gab keinen unter ihnen, der an der Wiederherstellung der Vorkriegsgrenzen und der Rückkehr in die Heimat den leisesten Zweifel hatte.

 

Die Gäste erzählten, dass die Eingliederung der karelischen Flüchtlinge in das Wirtschaftsleben Finnlands längst abgeschlossen ist und viel schneller und reibungsloser vonstattenging als bei uns; obwohl es fast allen wirtschaftlich wieder gut geht, will die übergroße Mehrheit der Karelier in ihre Heimat zurück, sobald Karelien wieder frei wird.

 

Mit einem Heimatlied — mitreißend durch Rhythmus und Begeisterung — verabschiedeten sich die jungen Gäste. Wir wünschen gute Fahrt!

 

Seite 2   Niemöller klagt im Namen der Evangelischen Kirche

Die MID-Korrespondenz meldet aus Bonn: Der Kirchenpräsident der Evangelischen Kirche Hessens, Niemöller, hat jetzt von sich aus Schritte unternommen, die notgedrungen zu einer Austragung der zwischen ihm und allen Vertriebenen bestehenden Spannungen führen müssen. Auf Grund einer Pressenotiz, wonach der hessische BvD-Vorsitzende Walter auf einer Versammlung in Büdingen gesagt haben soll, man müsse im Zusammenhang mit den Äußerungen Niemöllers bezüglich der Oder-Neiße-Linie fragen, ob er im kommunistischen Auftrag handle, hat jetzt Niemöller bei der Staatsanwaltschaft in Wiesbaden Strafanzeige wegen Verleumdung eingebracht.

 

Obwohl sich der Vorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland, Bischof Dibelius, und die hessische Synode von den Äußerungen Niemöllers über die Oder-Neiße-Linie, die einer Propagierung östlicher Thesen gleichkommen, distanziert haben, hat Niemöller die Klage nicht in seinem Namen, sondern im Namen der Kirchenleitung eingebracht und zwar mit der dialektischen Begründung, dass die angebliche Äußerung Walters auch den schwerwiegenden Vorwurf gegen die Evangelische Kirche in Hessen enthalte, sie dulde und unterstütze einen Präsidenten, der vom Osten gekauft ist.

 

Damit hat Niemöller die Evangelische Kirche in diese Auseinandersetzung hineingezogen, obwohl alle Vertriebenenorganisationen bisher eine Identifizierung der politischen Tätigkeit Niemöllers mit der Kirche vermieden haben. Wie inzwischen bekannt wird, will sich der Rat der Evangelischen Kirche bereits in Kürze mit der für ihn äußerst beunruhigenden Entwicklung befassen.

 

Seite 2   Von Woche zu Woche

Bundespräsident Professor Theodor Heuss hat sich in Badenweiler von seiner Krankheit so gut erholt, dass er bereits Ende April in Bonn seine Amtsgeschäfte wieder aufnehmen wird.

 

Die Kanzlerreise nach den Vereinigten Staaten ist auf den 23. Mai festgesetzt worden. Dr. Adenauer wird Gespräche mit Präsident Eisenhower und Außenminister Dulles haben.

 

Zu Verhandlungen über ein deutsch-sowjetisches Handelsabkommen ist die Bundesregierung – wie der Regierungssprecher in Bonn erklärte — im Mai bereit. An einen zweiten Rapallovertrag sei nicht gedacht. Die Bundesrepublik habe nicht die Absicht, ihre westlichen Bündnisse einem neuen Rapallo zu opfern.

 

Der Hamburger Bürgermeister Dr. Sieveking wird mit vier weiteren Senatsmitgliedern. Ende Juni auf Einladung der Sowjets nach Leningrad zu einem Besuch der dortigen Stadtverwaltung fahren.

 

Für eine Lockerung der Handelssperre nach Rotchina und eine „elastischere Ostpolitik" trat der Hamburger Bürgermeister Dr. Sieveking in seiner Haushaltsrede vor der Bürgerschaft ein.

 

„Hamburgs Wirtschaft ist heute voll wiederaufgebaut, voll beschäftigt und voll leistungsfähig!" Das erklärte der Hamburger Wirtschaftssenator Paul Luigs während der Haushaltsdebatte vor der Bürgerschaft. Er sagte: „Der Hamburger Haushalt mit zusammen 23 Milliarden DM ist das Ergebnis der Leistungsfähigkeit der Hamburger Wirtschaft und der Hamburger Arbeitnehmer“. Bekanntlich wurde trotz dieser glänzenden Wirtschaftslage vor kurzem von amtlicher Hamburger Seite erklärt, Hamburg werde nicht mehr in der Lage sein, Flüchtlinge aus der Sowjetzone aufzunehmen . . .

 

Der FDP-Gesetzentwurf für eine politische Amnestie ist vom Bundestag endgültig abgelehnt worden.

 

Der frühere Bundesernährungsminister Dr. Niklas erlag im Alter von 69 Jahren den schweren Verletzungen, die er bei einem Autounglück erlitt. Niklas gehörte von 1949 bis 1953 dem Bundeskabinett an.

 

Nur 517 Anträge für Wehrdienstverweigerung sind bei den bisher gemusterten etwa hunderttausend Wehrpflichtigen des Jahrganges 1937 gestellt worden, Die Behauptung des Bundes der Wehrdienstverweigerer, dass über viertausend derartige Anträge vorlägen, wurde in Bonn als völlig unwahr bezeichnet.

 

Das Gesetz über die Soldatenversorgung ist vom Bundestag in der letzten Sitzung vor Ostern in zweiter und dritter Lesung endgültig verabschiedet worden.

 

Für eine Stützung der Brotpreise durch die Bundesregierung haben sich die Länder im Bundesrat ausgesprochen. Sie forderten Maßnahmen, um alle Verteuerungen bei den sogenannten Grundnahrungsmitteln zu verändern.

 

Die billigen Fleischkonserven aus der Bundesreserve werden erst im Mai in den Geschäften zu haben sein. Es handelt sich um fünfzehn Millionen Dosen mit Schweine- und Rindfleisch.

 

Die Zahl der Sowjetzonenflüchtlinge stieg in der letzten Woche um fast 500 auf 4940.

 

„Bürgerkriegsmanöver" am Alexanderplatz in Ost-Berlin wurden auf Befehl Pankows von den roten „Kampfgruppen" Walter Ulbrichts mit Einsatz von Panzerspähwagen durchgeführt.

 

An eine Strafaussetzung für den tbc-kranken Oberschüler Hermann Josef Flade, der zurzeit in einem Sowjetzonenzuchthaus aus politischen Gründen eine 15-jährige Zuchthausstrafe verbüßt, sei nicht zu denken. Dies erklärte Sowjetzonenminister Hilde Benjamin.

 

Sowjetzerstörer „übten" im Skagerrak und Kattegatt an den westlichen Ausgängen der Ostsee.

 

Die Verhaftung des 29-jährigen Rechtsberaters der schwedischen Atom-Energie-Kommission, Damstedt, und eines ehemaligen technischen Zeichners der Marine, des 35-jährigen Jakobsson wird aus Stockholm gemeldet. Beide werden beschuldigt, Spionage für eine fremde Macht getrieben und versucht zu haben, Konstruktionspläne für moderne schwedische U-Boote zu verkaufen. Beide haben nach offizieller Mitteilung gestanden, dass sie diese Entwürfe den Sowjets verkaufen wollten.

 

In Oslo ist der Inhalt der norwegischen Note an den sowjetischen Ministerpräsidenten Bulganin veröffentlicht worden. Darin heißt es, die von Bulganin geäußerten Befürchtungen konnten nur auf einem „Missverständnis" beruhen. Ministerpräsident Gerhardsen stellt in seinem Schreiben fest, Norwegens Mitgliedschaft in der NATO sei eine wichtige Garantie für seine Sicherheit.

 

Mindestens drei neue Atombombenversuche der Sowjets wurden in den letzten Wochen registriert.

 

Eine Moskauer Lobeshymne auf Roosevelt brachte der sowjetische Rundfunk am 12. Todestag des früheren amerikanischen Präsidenten. Roosevelt wurde wegen der Preisgabe Europas als „Staatsmann mit ausgezeichnetem Verständnis für historische Ereignisse" gefeiert. Er hat ja in Teheran und Jalta allen Forderungen Stalins hemmungslos nachgegeben.

 

Ein nach deutschen Plänen gebautes britisches U-Boot gilt als das schnellste Unterwasserschiff der Welt. Die nach einem deutschen Waltherboot gebaute „Explorer“ erreicht eine Unterwassergeschwindigkeit von 25 Seemeilen.

 

Amerika interessiert sich stark für Afrika. Auf Vorschlag des Vizepräsidenten Nixon wird die polnische Afrikaabteilung im Washingtoner Außenministerium erheblich erweitert.

 

Seite 3   Eine schwere Gewissensentscheidung

Die Göttinger Erklärung von achtzehn führenden deutschen Atomforschern mit ihrer Warnung vor jeder Ausrüstung der neuen deutschen Bundeswehr mit atomaren Abwehrwaffen hat in weitesten Kreisen der Öffentlichkeit in und außerhalb der Bundesrepublik ein Echo gefunden, das sicher bis zu den Bundestagswahlen im Herbst nicht mehr verstummen wird. Nobelpreisträger und so berühmte und international bekannte Gelehrte wie Otto Hahn, Werner Heisenberg, Karl von Weizsäcker, Max von Laue und Max Born haben mit anderen Fachkollegen ihren Namen unter diese Deklaration gesetzt und ihr damit eine Bedeutung verliehen, die niemand unterschätzen kann. In dem Aufruf wird vor allem gesagt, dass nach Ansicht dieser Experten auch taktische Atomabwehrwaffen die zerstörende Wirkung normaler Atombomben haben, dass „für die Entwicklungsmöglichkeit der Leben ausrottenden Wirkung der strategischen Atomwaffen keine natürliche Grenze bekannt ist" und dass beispielsweise eine Wasserstoffbombe einen Landstrich von der Größe des Ruhrgebiets zeitweilig unbewohnbar machen müsse. Die gegenseitige Angst vor dem Einsatz von Wasserstoffbomben erscheine den Forschern ein sehr unzuverlässiger Beitrag zur Erhaltung des Weltfriedens. Die Achtzehn betonen schließlich, dass sie glaubten, die Bundesrepublik könne sich noch am besten schützen, wenn sie freiwillig und ausdrücklich auf den Besitz von Atomwaffen jeder Art verzichte. Keiner der achtzehn Atomgelehrten sei jedenfalls bereit, sich an der Herstellung, Erprobung oder dem Einsatz von Atomwaffen irgendwie zu beteiligen.

 

Wer wollte bezweifeln, dass es sich hier nicht etwa nur um eine der vielen papierenen Erklärungen, sondern um eine gewichtige Stellungnahme von Männern handelt, die wie keine anderen in Deutschland in die Geheimnisse und geradezu dämonischen Entwicklungsmöglichkeiten der Atomwaffen Einblick haben. In der Sache haben auch wir alle, die wir solche Einzelkenntnisse nicht besitzen und die Gefahren nur ahnen können, längst gespürt, dass ein uferloses Weiterexperimentieren auf diesem Gebiet mit einer Fortentwicklung von der „einfachen" Atombombe zur Wasserstoff- und womöglich gar zur Kobaltbombe und weiteren grauenvollen Konstruktionen das Ende allen Lebens auf Erden heraufbeschwören kann. Kein anderer als Albert Einstein, der als Forscher wohl der erste Wegbahner der Atomspaltung war und der einen Roosevelt zum Bau der Hiroshima-Bombe mindestens indirekt anregte, hat kurz vor seinem Tode gesagt, es bestehe die sehr reale Gefahr, dass die ganze Menschheit einmal durch Staub und Regen aus den radioaktiven Wolken nach gewaltigen Atombombenexplosionen ausgelöscht werde. Der amerikanische Professor Oppenheimer, der bei dem Bau der ersten Atombomben eine Hauptrolle spielte, hat ebenso beschwörende Worte — freilich auch erst lange nach dem qualvollen Tod von Hunderttausenden von Japanern durch sein Erzeugnis — gesprochen und jede weitere Mitarbeit abgelehnt. Otto Hahn, dem noch vor dem Zweiten Weltkrieg die erste Kernspaltung gelang, führt heute die Männer der Göttinger Erklärung an.

 

Es konnte gar nicht ausbleiben, dass die Deklaration der Forscher, die ja auch eine bestimmte politische Entschließung fordert, sofort eine Fülle von politischen Erklärungen in diesem oder jenem Sinne ausgelöst hat. Der Kanzler hat erklärt, er sehe in der Forderung nach einem Verzicht auf alle atomaren Verteidigungswaffen für die Bundeswehr eine Gefährdung nicht nur seiner Politik, sondern überhaupt des ganzen westlichen Verteidigungssystem. Er bedauere es, dass die Gelehrten sich nicht zuvor mit ihm als Leiter der Politik in der Bundesrepublik ausgesprochen hätten. Für eine allgemeine und kontrollierte Abrüstung setze sich auch seine Regierung ein. Er würde es verstanden haben, wenn die Unterzeichner ihre Kollegen in aller Welt einschließlich der Sowjetunion aufgefordert hätten, nun überall in der Welt die wissenschaftliche Mitarbeit an Atomwaffen einzustellen. Im Übrigen sei keiner der Herren um Mitarbeit an Atomwaffen gebeten worden und werde auch nicht darum gebeten werden. Der Verteidigungsminister fügte hinzu, Bonn habe schon vor Monaten bündig erklärt, dass die Bundesregierung keinerlei Maßnahmen getroffen habe, um die Produktion von Atomwaffen und Waffenteilen in Deutschland einzuleiten. Der SPD-Vorsitzende Ollenhauer gab nach Adenauers Worten eine scharfe Erklärung ab, in der er sagte, das deutsche Volk könne sich zu dem Mut der Forscher nur beglückwünschen. Er finde die Erklärungen des Kanzlers „arrogant und überheblich". Neben der SPD sprach sich auch die FDP nunmehr gegen eine atomare Ausrüstung unserer Streitkräfte aus. Die Göttinger Erklärung wird nicht nur die kommende Atomdebatte des Bundestages, sondern überhaupt das politische Gespräch in Westdeutschland auf lange Zeit beherrschen.

 

Der deutsche Wähler, von dem wahrscheinlich sein Gewissensentscheid zu dieser Kernfrage bei der kommenden Wahl gefordert wird, ist sich sicher bewusst, dass es hier um eine ebenso wichtige wie auch weitschichtige Frage geht. Jeder von uns — ganz gleich, für welche Partei er stimmt — wäre sicher durchaus bereit, für Deutschland auf alle Atomverteidigungswaffen zu verzichten, wenn er sicher sein kann, dass das unsere Sicherheit erhöht. Wir können aber auch nicht übersehen, dass die Atom- und Wasserstoffbomben sowie die modernsten Fernraketen nicht bei uns, sondern zurzeit in Amerika und — in der Sowjetunion gebaut werden. Abschussbasen, mit denen zu jedem Augenblick jeder Punkt der Bundesrepublik mit „leichteren" und „schwereren" Atomraketen unter Feuer genommen werden kann, stehen nicht nur in Sibirien, sie stehen auch — von den Sowjets bedient — sowohl in Mittel- als auch in Ostdeutschland. Dass aber Moskau in jedem denkbaren Ernstfall deutschen Boden schonen würde, nur weil wir keinerlei gleichwertige Abwehr besitzen, das kann — mindestens — niemand beweisen. In der Woche, in der die deutschen Gelehrten ihre gewiss aufrüttelnde Erklärung abgaben, sind in dem Bereich der Sowjetunion vier mächtige Versuchsexplosionen ganz neuartiger Atom- und Wasserstoffbomben ausgelöst worden. Niemand hat bisher gehört, dass der Kreml auch nur eine einzige Produktionsstätte für schwerste Vernichtungswaffen geschlossen oder auch nur in ihrer Arbeit eingeschränkt hat. Im Übrigen sind die sogenannten H-Bomben sicher die schrecklichsten, aber nicht die einzigen schrecklichen Waffen. Die Sowjets bauen nachweislich auch Giftgas- und Bakterienbomben unentwegt weiter. Unsere Heimat legten sie ohne den Einsatz einer einzigen Atombombe in Schutt und Asche, Königsberg sank im Feuersturm ohne einen atomaren Einsatz zusammen. Der Beweis dafür, dass das weltrevolutionäre Moskauer Regime sich inzwischen entschlossen hat, auf jede Nutzung der Schwäche bei freiwilligem Verzicht der anderen zu verzichten, ist bis heute noch nicht erbracht worden. Wir sind — das dürfen wir nie vergessen — nur eine sehr kleine Figur auf dem Schachbrett der Weltpolitik. Die Atomgefahr ist erst dann gebannt, wenn weder in der Sowjetunion noch in Amerika die Atomenergien für den Bau von Vernichtungswaffen gebraucht werden.  

 

Seite 3   Hunderte von Bauernwirtschaften stehen leer. Die polnischen Rücksiedler in Ostpreußen. Ein Auffanglager in Lötzen / Niemand will auf die Staatsgüter.

Mit der Lage der aus der Sowjetunion zurückkehrenden Polen befasst sich die Warschauer kommunistische Parteizeitung „Trybuna Ludu" in einem längeren Artikel. Das Blatt erklärt, die Situation der meisten Rückkehrer sei sehr traurig. Die Polen, die jetzt in den Auffanglagern untergebracht worden seien, stellten oft die Frage: „Was wird nun weiter werden mit uns?" Es kämen jetzt aus der Sowjetunion täglich etwa dreihundert Menschen, und dieser Strom werde in den kommenden Monaten noch erheblich anwachsen.

 

In Polen gäbe es zurzeit dreizehn Auffanglager, aber es müssten ständig neue geschaffen werden. Man habe die Lager hauptsächlich in den ostdeutschen Gebieten eingerichtet, da man in Warschau annehme, es sei für die Rückkehrer dort leichter, Arbeit und Wohnung zu erhalten. Die „Trybuna Ludu" muss allerdings zugeben, dass die Neuankömmlinge die Verhältnisse in den polnisch besetzten ostdeutschen Gebieten nicht kennen und zu ihnen auch keinerlei Beziehungen hätten. Viele könnten nicht einmal richtig polnisch sprechen, sondern sie bedienten sich, eines Mischmaschs aus polnisch und russisch. Die in Ostdeutschland seit längerem wohnenden Polen betrachteten die Neuankömmlinge mit sehr gemischten Gefühlen.

 

Das kommunistische Blatt erklärt, in der „Wojewodschaft" Allenstein sei nach wie vor ein riesiger Mangel an Landarbeitern zu verspüren. Es zeige sich aber, dass von den ungefähr vierhundert Menschen, die in dem seit Ende Januar bestehenden Auffanglager in Lötzen aufgenommen wurden, bisher nur hundertfünfzig untergebracht wurden. Nur wenige von diesen seien Landarbeiter geworden. Leute, die in der Sowjetunion Landarbeit geleistet hätten, hätten einen Posten nur angenommen, weil sie zum Beispiel bei der polnischen Staatsbahn oder als Heizer in einem Kinderheim unterkommen konnten. Die übrigen 250 Insassen des Lagers Lötzen wohnten mit mehreren Familien in einem Zimmer. Sie lägen nach Ansicht des kommunistischen Korrespondenten den ganzen Tag nur in ihren Betten und schauten sich die Decke ihrer Zimmer an. Auf den umliegenden Staatsgütern seien viele Arbeitsplätze für die Familien frei. Die Leiter dieser Güter hätten sich teilweise im Lager selbst um Arbeitskräfte bemüht, sie hätten den ankommenden Polen freie Wohnung, ein Stück Garten und einen Stall für die Kuh versprochen. Die Rücksiedler hätten jedoch alle diese Angebote mit größtem Misstrauen aufgenommen. Man habe daraufhin die Ankömmlinge gebeten, sich doch wenigstens erst einmal ihre neuen Arbeitsstellen und die für sie vorgesehenen Wohnungen anzusehen; auf diesen Vorschlag seien aber nur ganz wenige eingegangen. Insgesamt hätten nur vier Familien daraufhin Arbeitsstellen auf den Staatsgütern angenommen.

 

„Trybuna Ludu" erklärt, dass die Staatsgüter um Allenstein zurzeit über fünfzehntausend unbesetzte Arbeitsplätze aufweisen. Hunderte von ehemals deutschen Bauernwirtschaften stünden leer und könnten sofort besetzt werden. Oftmals seien nur geringe Reparaturen notwendig, um die Häuser wieder bewohnbar zu machen. Trotzdem wollten die Rücksiedler nicht dorthin. Die „eingesessene" Polen-Bevölkerung trage mit die Schuld daran, denn sie stehe wie die kommunistischen Parteiorganisationen den Rücksiedlern außerordentlich gleichgültig gegenüber. Den Polen, die aus der Sowjetunion kämen, müsse durch eine großangelegte Propaganda erst einmal die Angst vor der Landarbeit genommen werden.

 

Seite 3   Polen wird geholfen... USA-Getreide auf dem Umweg über die Bundesrepublik.

Die Einschaltung der westdeutschen Bundesrepublik in die von den USA Volkspolen gewährte Wirtschaftshilfe in Höhe von 75 Millionen Dollar soll dadurch erfolgen, dass die Bundesrepublik Getreide auf Grund langfristiger Kredite in Höhe von 25 Millionen Dollar in den Vereinigten Staaten kauft und an Polen weiterleitet. Ursprünglich hatte die polnische Verhandlungsdelegation in Washington einen Kredit in Höhe von 300 Millionen Dollar gefordert, der jedoch von amerikanischer Seite unter Berufung auf innerpolitische und gesetzliche Schwierigkeiten abgelehnt wurde.

 

Ein Kommentator einer westdeutschen Rundfunkstation wies dazu darauf hin, dass aus der Höhe der polnischen Kreditforderungen das Ausmaß der tatsächlichen Wirtschaftskrise in Polen klar hervorgehe. Allein für die Ernährung der Bevölkerung werden zusätzlich jährlich 1,5 Millionen Tonnen Getreide benötigt, obwohl Polen — diesen Hinweis unterließ der Kommentator — gegenwärtig die deutschen Ostgebiete, die bis 1945 einen jährlichen Getreideüberschuss von 1,25 Millionen Tonnen erzielten, mit einer gegenüber der Zeit vor 1945 um rund 45 Prozent verringerten Bevölkerung in Verwaltung hat.

 

Zu den polnischen Kreditforderungen nimmt auch der West-Berliner „Tagesspiegel" in einem Kommentar unter dem Titel „Gomulka ein Äquivalent für Breslau?" Stellung. Die Zeitung weist darauf hin, dass von polnischer Seite mit „bemerkenswerter Unbeschwertheit" angekündigt worden sei, die westlichen Kredite seien vor allem auch zur Hebung der Wirtschaft in den Oder-Neiße-Gebieten, so zum Beispiel zum Wiederaufbau Breslaus, gedacht. „In Polen scheint man es für das Natürlichste von der Welt zu halten", stellt die Zeitung hierzu fest, „dass die Bundesrepublik (wenn auch indirekt) Warschau dabei an die Hand gehen soll, einen Zustand zu verewigen, den sie nicht anerkennen kann und will“. Anscheinend sei man in Warschau der Ansicht, dass es nur noch eine Frage der Zeit sei, bis Bonn den Verzicht auf die deutschen Ostgebiete ausspreche. Deshalb habe auch die Erklärung des Bundesaußenministers nach seiner Rückkehr aus Indien über den Standpunkt der Bundesregierung zur Oder-Neiße-Frage in Polen nicht geringes Missfallen ausgelöst. Mit geradezu „entwaffnender Nonchalance“ gehe man in Warschau über die politische Binsenweisheit hinweg, schreibt der „Tagesspiegel" hierzu, dass jedes Nehmen ein Geben voraussetzt. Offenbar glaube man, die Gegenleistung bestünde schon darin, dass Polen den Gomulka-Kurs eingeschlagen habe, worüber die ganze Welt heilfroh sein müsse. Das Interesse der freien Welt werde von Polen wohl doch etwas überschätzt, meint das Blatt, zumal Polen weiter kommunistisch regiert werde und zweitens jedes Kind wisse, welche „Unabhängigkeit ein Land genießt, das, schon rein geographisch gesehen (Sowjetzone), so fest in der Hand Moskaus ist wie eben Polen". Die West-Berliner Zeitung schließt ihren Kommentar mit den Sätzen:

 

„Hinzu kommt, dass Russland umso weniger daran denken wird, sich seines deutschen Faustpfandes zu begeben, je mehr sich die polnischen Selbständigkeitsbestrebungen regen. Was unter solchen Umständen also vor allem Bonn dazu veranlassen sollte, Polen unter die Arme zu greifen, ist einstweilen nicht leicht, einzusehen. Die Erwartung, dass wir den Gomulka-Kurs als ein Äquivalent für Breslau betrachten könnten, ist so bar aller politischen Einsicht, dass man versucht ist, darüber eigentlich nur zu lächeln."

 

Seite 3   „Deutschland neutralisiert und gebunden!" Bevan wünscht sowjetisch-amerikanische Einigung vor Wiedervereinigung

Einen sehr bezeichnenden Einblick über die Planungen der britischen sozialistischen Oppositionspartei in der Deutschlandfrage gab eine recht unmissverständliche Erklärung des Abgeordneten Bevan bei einem Besuch in Indien. Bevan, der als oft rebellierender Führer des linksradikalen Flügels zeitweilig sogar aus der Labourfraktion ausgeschlossen war und doch beim letzten Parteikongress zum zweiten Mann des Parteivorstandes gewählt wurde, gilt allgemein als der Kandidat für das Amt eines britischen Außenministers für den Fall eines Wahlsieges der Arbeiterpartei. In Neu-Delhi setzte er sich dafür ein, Deutschland nicht nur völlig zu neutralisieren, sondern es auch noch durch eine Reihe von Verträgen der anderen Mächte zu „binden". Der britische Politiker, der in den vergangenen Jahren sowohl Moskau als auch Rotchina besuchte, meinte, man müsse „die Befürchtungen der osteuropäischen Staaten vor einer deutschen Wiedergeburt durch vollkommene Neutralisierung und neue Bindungen zerstreuen". Ehe es zu einer Wiedervereinigung komme — wobei Bevan grundsätzlich nur eine solche der vier ehemaligen Besatzungszonen und die Verewigung der Oder-Neiße-Linie im Auge hat —, müssten sich die Sowjets und die Amerikaner über die Art der Neutralisierung der Deutschen einigen, meinte er; eine Wiedervereinigung solchen Stiles sei der Schlüssel zur Lösung des Friedensproblems in Europa.

 

Wer sich ähnlicher Äußerungen Bevans aus vergangenen Jahren erinnert, wird die neue Erklärung nicht überraschend finden. Selten allerdings hat Bevan so eindeutig gesagt, worauf es ihm in Wirklichkeit ankommt: Deutschland nicht nur aus den Verträgen herauszunehmen, sondern es durch die Neutralisierung, durch Kontrollen und ähnliche „Bindungen" zu einem bloßen Objekt der Politik zu machen.

 

Seite 3   Liebe Leser!

Wenn wir in der letzten Folge auf vollen zwei Seiten von unseren Aussiedlern erzählt haben, dann taten wir es nicht nur, um die Vorgänge als solche zu schildern und festzuhalten, — der sehr ausführliche Bericht sollte zeigen, weshalb wir uns unserer Aussiedler annehmen müssen. Ostern, das Fest der Auferstehung, wird für viele von uns ein Anlass sein, unseren Landsleuten, die jetzt erst aus der Heimat gekommen sind und die nach Jahren der Not und Unterdrückung dieses Fest zum ersten Mal wieder in Freiheit feiern können, eine Freude zu machen, und sei sie auch noch so bescheiden. Gerade unsere Aussiedler werden für jede Fürsorge, für jedes aufmunternde Wort und für jedes kleine Geschenk von Herzen dankbar sein.

 

Es werden nun Landsleute, die unsere Aussiedler betreuen und beraten, mancherlei Erfahrungen sammeln, vor allem auch darüber, wie man den Aussiedlern bei ihrem Verkehr mit den Behörden helfen kann. Es wird Ämter geben, die sich recht verständnisvoll verhalten, andere wieder, die Schwierigkeiten machen. Es wird so manch einer Erfahrungen machen, aus denen man lernen kann, und vielleicht können auch praktische Vorschläge gegeben werden. Wir bitten, uns darüber zu schreiben; wir werden diese Berichte gern in unserer Spalte „Briefe an das Ostpreußenblatt" veröffentlichen. Die Redaktion

 

Seite 4   Die Hauptentschädigung. Wie sie nach der Annahme des Achten Änderungsgesetzes geregelt worden ist. Von unserem Bonner OB – Mitarbeiter.

Das vom Bundestag beschlossene Achte Änderungsgesetz zum Lastenausgleichsgesetz sieht etwa achtzig Leistungsverbesserungen vor. Da die Neuregelung der Hauptentschädigung (Entschädigung für verlorenen Vermögensbesitz) das Kernstück der Achten Novelle darstellt, sei mit der Darstellung der Verbesserungen bei dieser Leistung begonnen.

 

Um eine möglichst gleichmäßige und gerechte Verteilung der Hauptentschädigung auf alle Geschädigten zu erreichen, sieht die Achte Novelle vor, dass vor Errechnung der Höhe der Hauptentschädigung die festgestellten Einheitswerte für land- und forstwirtschaftliches Vermögen um 33,3 Prozent aufgestockt werden. Die Einheitswerte der Landwirtschaft lagen nach geltendem Recht in ungefähr diesem Ausmaß unter dem Niveau der Einheitswerte der übrigen Vermögensarten.

 

Die Höhe der Hauptentschädigung wird im Durchschnitt um 60 bis 70 Prozent heraufgesetzt. Es wird künftig folgende Entschädigungsstaffel gelten (auszugsweise):

 

Schadensbetrag in RM: bis 5 000; Grundbetrag der Hauptentschädigung in DM, der Schadensbetrag, höchstens jedoch 4 600

 

Schadensbetrag in RM: bis 5 500; Grundbetrag der Hauptentschädigung in DM, der Schadensbetrag, höchstens jedoch 4 850

 

Schadensbetrag in RM: bis 6 200; Grundbetrag der Hauptentschädigung in DM, der Schadensbetrag, höchstens jedoch 5 150

 

Schadensbetrag in RM: bis 7 200; Grundbetrag der Hauptentschädigung in DM, der Schadensbetrag, höchstens jedoch 5 500

 

Schadensbetrag in RM: bis 8 500; Grundbetrag der Hauptentschädigung in DM, der Schadensbetrag, höchstens jedoch 5 850

 

 

Schadensbetrag in RM: bis 10 000; Grundbetrag der Hauptentschädigung in DM, der Schadensbetrag, höchstens jedoch 6 200

 

Schadensbetrag in RM: bis 12 000; Grundbetrag der Hauptentschädigung in DM, der Schadensbetrag, höchstens jedoch 6 600

 

Schadensbetrag in RM: bis 14 000; Grundbetrag der Hauptentschädigung in DM, der Schadensbetrag, höchstens jedoch 7 050

 

Schadensbetrag in RM: bis 16 000; Grundbetrag der Hauptentschädigung in DM, der Schadensbetrag, höchstens jedoch 7 500

 

Schadensbetrag in RM: bis 18 000; Grundbetrag der Hauptentschädigung in DM, der Schadensbetrag, höchstens jedoch 7 950

 

Schadensbetrag in RM: bis 20 000; Grundbetrag der Hauptentschädigung in DM, der Schadensbetrag, höchstens jedoch 8 400

 

Schadensbetrag in RM: bis 23 000; Grundbetrag der Hauptentschädigung in DM, der Schadensbetrag, höchstens jedoch 8 850

 

Schadensbetrag in RM: bis 26 000; Grundbetrag der Hauptentschädigung in DM, der Schadensbetrag, höchstens jedoch 9 350

 

Schadensbetrag in RM: bis 29 000; Grundbetrag der Hauptentschädigung in DM, der Schadensbetrag, höchstens jedoch 9 800

 

Schadensbetrag in RM: bis 32 000; Grundbetrag der Hauptentschädigung in DM, der Schadensbetrag, höchstens jedoch 10 250

 

Schadensbetrag in RM: bis 36 000; Grundbetrag der Hauptentschädigung in DM, der Schadensbetrag, höchstens jedoch 10 700

 

Schadensbetrag in RM: bis 40 000; Grundbetrag der Hauptentschädigung in DM, der Schadensbetrag, höchstens jedoch 11 200

 

Schadensbetrag in RM: 44 001 bis 48 000; Grundbetrag der Hauptentschädigung in DM, der Schadensbetrag, höchstens jedoch 12 200

 

Schadensbetrag in RM: 453 001 bis 58 000; Grundbetrag der Hauptentschädigung in DM, der Schadensbetrag, höchstens jedoch 13 350

 

Schadensbetrag in RM: 63 001 bis 68 000; Grundbetrag der Hauptentschädigung in DM, der Schadensbetrag, höchstens jedoch 14 550

 

Schadensbetrag in RM: 74 001 bis 80 000; Grundbetrag der Hauptentschädigung in DM, der Schadensbetrag, höchstens jedoch 15 850

 

Schadensbetrag in RM: 86 001 bis 93 000; Grundbetrag der Hauptentschädigung in DM, der Schadensbetrag, höchstens jedoch 17 100

 

Schadensbetrag in RM: 110 001 bis 120 000; Grundbetrag der Hauptentschädigung in DM, der Schadensbetrag, höchstens jedoch 19 600

 

Schadensbetrag in RM: 140 001 bis 150 000; Grundbetrag der Hauptentschädigung in DM, der Schadensbetrag, höchstens jedoch 22 350

 

Schadensbetrag in RM: 170 001 bis 180 000; Grundbetrag der Hauptentschädigung in DM, der Schadensbetrag, höchstens jedoch 24 850

 

Schadensbetrag in RM: 220 001 bis 240 000; Grundbetrag der Hauptentschädigung in DM, der Schadensbetrag, höchstens jedoch 28 900

 

Schadensbetrag in RM: 300 001 bis 330 000; Grundbetrag der Hauptentschädigung in DM, der Schadensbetrag, höchstens jedoch 34 200

 

Schadensbetrag in RM: 420 001 bis 460 000; Grundbetrag der Hauptentschädigung in DM, der Schadensbetrag, höchstens jedoch 41 500

 

Schadensbetrag in RM: 600 001 bis 660 000; Grundbetrag der Hauptentschädigung in DM, der Schadensbetrag, höchstens jedoch 50 700

 

Schadensbetrag in RM: 860 001 bis 930 000; Grundbetrag der Hauptentschädigung in DM, der Schadensbetrag, höchstens jedoch 62 200

 

Schadensbetrag in RM: 1 Mill. bis 2 Mill. Grundbetrag der Hauptentschädigung in DM, der Schadensbetrag, höchstens jedoch 65 000 + 3,6% des 1 Mill. RM übersteigenden Schadensbetrages

 

Schadensbetrag in RM: über 2 Mill.; Grundbetrag der Hauptentschädigung in DM, der Schadensbetrag, höchstens jedoch 101 000 + 2,4% des 2 Mill. RM übersteigenden Schadensbetrags.

 

Es ist zu beachten, dass bei Vertriebenen der zehnprozentige Sonderzuschlag hinzukommt, wodurch praktisch die ersten 5000 RM Schaden voll entschädigt werden.

 

 

 

Neben der normalen Hauptentschädigung wird als Zuschlag eine besondere Hauptentschädigung für Sparanlagenverluste gewährt. Dieser zusätzliche Grundbetrag beträgt bei Sparanlagen, die nach den im Bundesgebiet geltenden Umstellungsvorschriften im Verhältnis 100 zu 10 umzustellen gewesen wären, 10 vom Hundert, bei Sparanlagen, die im Verhältnis 100 zu 6,5 umzustellen gewesen wären, 6,5 vom Hundert des nach dem Feststellungsgesetz festgestellten Betrags. (Einlagen bei Banken, Sparkassen usw. sind mit 6,5% umgestellt worden, alle anderen Sparanlagen mit 10 %.) Als Sparanlagen gelten: Sparbücher, Depositenbücher, Pfandbriefe, Rentenbriefe, Kommunalschuldverschreibungen, Schuldverschreibungen, auch solche des Reiches, Industrieobligationen, Lebensversicherungsverträge, Hypothekenansprüche und Grundschuldansprüche. (Zur Klarstellung muss darauf hingewiesen werden, dass für Ostpreußen in der Regel Sparguthaben nicht über das Lastenausgleichsgesetz, sondern über das Währungsausgleichsgesetz geregelt werden.)

 

Ein Beispiel: Ein Ostpreuße verlor einen Bauernhof mit festgestelltem Einheitswert von 6000 RM und einen Hypothekenanspruch von 7000 RM. Der Wert des Bauernhofs wird um 33,3 Prozent auf 8000 RM erhöht, und hierauf entfällt eine Hauptentschädigung von 5850 DM, einschließlich Vertriebenenzuschlag von 6435 DM. Auf den Hypothekenanspruch steht eine zusätzliche Hauptentschädigung von 700 DM zu. Die gesamte zu erwartende Hauptentschädigung bemisst sich somit mit 7135 DM. Nach bisherigem Recht hätte sich übrigens lediglich ein Hauptentschädigungsanspruch von 3630 DM ergeben.

 

Die Ansprüche auf Hauptentschädigung werden vom 1. April 1957 ab nach Maßgabe der verfügbaren Mittel, spätestens jedoch bis zum 31. März 1979, erfüllt. Bevorzugt zu befriedigen sind neben den Ansprüchen, bei denen die Hauptentschädigung der Abwendung oder Milderung sozialer Notstände, insbesondere von Geschädigten in hohem Lebensalter, oder der Nachentrichtung freiwilliger Beiträge zu den gesetzlichen Rentenversicherungen dient, solche Ansprüche, bei denen die Hauptentschädigung nachweislich zur Eigentumsbildung oder zur Begründung oder Festigung einer wirtschaftlichen Selbständigkeit beizutragen vermag. Das Nähere wird durch eine Weisung des Präsidenten des Bundesausgleichsamtes geregelt werden. Als soziale Notstände werden voraussichtlich auch die Wiederherstellung der Gesundheit durch Kuraufenthalte oder dergleichen, sowie die gehobene Berufsausbildung der Kinder angesehen werden. Zu den Eigentumsmaßnahmen werden der Bau von Wohnungen sowie der Erwerb fertiger Häuser rechnen.

 

Es muss darauf hingewiesen werden, dass mit der Ausbezahlung der Hauptentschädigung zwar im Jahre 1957 begonnen werden darf, dass aber aus Mangel an Mitteln und in Anbetracht der zu langsam durchgeführten Schadensfeststellung nur sehr wenige Personen mit einer teilweisen Ausbezahlung ihrer Hauptentschädigung noch in diesem Rechnungsjahr werden rechnen können. Für die Ausbezahlung der Hauptentschädigung wegen Alters kommen bestimmt nur Achtzigjährige und Ältere in Betracht.

 

Seite 4   Die Leistungsverbesserungen bei der Kriegsschadensrente. Von unserem Bonner O.B.- Mitarbeiter

Das 8. Änderungsgesetz zum Lastenausgleichsgesetz hat insbesondere im Bereich der Kriegsschadensrente erhebliche Leistungsverbesserungen mit sich gebracht. Unter der Bezeichnung Kriegsschadensrente werden die beiden Altersversorgungen des Lastenausgleichs, nämlich die Unterhaltshilfe und die Entschädigungsrente, zusammengefasst.

 

Die bedeutendste Änderung im Bereich der Unterhaltshilfe ist natürlich die Erhöhung der Sätze um 20 Prozent. Der Berechtigte erhält künftig statt 100 DM 120 DM. Der Ehegattenzuschlag wird von bisher 50 DM auf nunmehr 60 DM aufgebessert, so dass ein Ehepaar statt bisher 150 DM demnächst 180 DM erhalten wird. Der Kinderzuschlag ist von 35 DM auf 42 DM angehoben worden. Die Waisenrente, die bisher 55 DM im Monat ausmachte, wird künftig auf 65 DM festgesetzt.

 

Die Anrechnung anderer Einkünfte ist verbessert worden. Erwerbseinkünfte werden künftig nicht auf die Unterhaltshilfe angerechnet, soweit sie 30 DM monatlich zuzüglich 10 DM für jedes zum Haushalt gehörende Kind nicht überschreiten. Der bisherige Freibetrag lag bei 20 DM ohne Zuschläge für Kinder. Als Erwerbseinkünfte gelten Einkünfte aus Land- und Forstwirtschaft (auch aus landwirtschaftlichen Nebenerwerbsstellen), aus Gewerbebetrieb, aus selbständiger Arbeit und aus einem gegenwärtigen Arbeitsverhältnis.

 

Die Kürzungsvorschriften bei der Unterhaltshilfe wegen gleichzeitig bezogener Renten aus der Rentenversicherung der Arbeiter (Invalidenversicherung), der Rentenversicherung der Angestellten und der knappschaftlichen Rentenversicherung sind wie die Bestimmungen hinsichtlich der Anrechnung von Erwerbseinkünften um 50 Prozent aufgebessert worden. Bei der Anrechnung der Sozialversicherungsrente auf die Unterhaltshilfe bleiben künftig die ersten 15 DM der Sozialversicherungsrente anrechnungsfrei. Beim Bezug von Witwen- und Witwerrenten sind es 12 DM und beim Bezug von Waisenrenten 6 DM monatlich. Neu ist, dass die gleichen Freibeträge nunmehr auch für Pensionen, Privatpensionen und sonstige Versorgungsbezüge wie Privatversicherungsrenten oder dergleichen gewährt werden.

 

Die Elternrente

Im Verhältnis Elternrente zu Unterhaltshilfe ist eine Neuregelung erfolgt. Bisher wurden Elternrenten insoweit auf die Unterhaltshilfe angerechnet, als sie 20 DM, bei einem Elternpaar 30 DM, überstiegen. Künftig wird ein Freibetrag in Höhe von 30 Prozent der Sätze der Elternrente gemäß Bundesversorgungsgesetz gewährt. Die Elternrente beträgt gegenwärtig für einen Elternteil 75 DM und für ein Elternpaar 110 DM; die Freibeträge belaufen sich demnach zurzeit auf 22,50 und 33 DM. Sobald eine Heraufsetzung der Elternrenten eintreten wird, wird auch automatisch der Freibetrag gegenüber der Unterhaltshilfe steigen. Die Freibeträge erhöhen sich um die Zulagen, die der Elternrentenempfänger wegen des Verlustes mehrerer oder aller Kinder, des einzigen oder des letzten Kindes erhält. Die Zulagen für die einzigen und letzten Kinder waren bisher im Verhältnis zur Unterhaltshilfe nicht anrechnungsfrei.

 

Die Freibeträge

Eine Neuerung der 8. Novelle sind Freibeträge für Einkünfte aus Vermietung und Verpachtung und für Einkünfte aus Kapitalvermögen. Für derartige Einkünfte wird ein Freibetrag in Höhe von zusammen 20 DM monatlich, höchstens jedoch in Höhe dieser Einkünfte, gewährt. Als Einkünfte aus Vermietung gelten nicht nur reguläre Mieteinnahmen für Zimmer oder ganze Wohnungen sondern auch die Mietersparnis im Eigenheim. Zu den Einkünften aus Kapitalvermögen rechnen insbesondere auch die Zinsen auf Sparguthaben.

 

Unterhaltshilfe wurde bisher nicht gewährt, sofern der Vertriebene über Vermögen von mehr als 5000 DM verfügte. Dieser Betrag ist auf 6000 DM heraufgesetzt worden. In besonderen Fällen (zum Beispiel Besitz eines Eigenheimes) lag der Höchstbetrag nach geltenden Vorschriften bei 10 000 DM; in diesen Fällen wird er künftig mit 12 000 DM bemessen werden.

 

Die Pflegezulage wird künftig bereits dann gewährt, wenn der andere Ehegatte — ohne selbst pflegebedürftig zu sein — zur Ausübung der Pflege nicht in der Lage ist. Verbessert wurden die Regelungen für solche Fälle, in denen der Unterhaltshilfe beziehende Ehemann verstirbt und die zurückbleibende Witwe das 60. Lebensjahr noch nicht vollendet hat. In diesen Fällen wurde bisher die Unterhaltshilfe eingestellt, das heißt, die Witwe musste zur Fürsorge gehen. Künftig erhält die Witwe weiterhin Unterhaltshilfe (wenn natürlich auch nur in Höhe des Satzes für einen Alleinstehenden, gegebenenfalls ergänzt durch Kinderzuschläge), wenn sie im Zeitpunkt des Todes das 55. Lebensjahr vollendet hat. Die Ehe muss im Zeitpunkt des erstmaligen Bezugs von Unterhaltshilfe bereits bestanden haben.

 

Krankenversorgung und Sterbegeld

Hinsichtlich der Krankenversorgung der Unterhaltshilfeempfänger waren Härten dadurch aufgetreten, dass bei Bewilligung der Unterhaltshilfe zahlreiche Vertriebene aus privaten Krankenversicherungen austraten, diese Vertriebenen jedoch später aus der Unterhaltshilfe ausschieden und nun wegen ihres Alters nicht wieder neu in eine private Krankenversicherung aufgenommen wurden. Solche Personen werden künftig weiter von der Krankenversorgung der Unterhaltshilfeempfänger betreut.

 

Unterhaltshilfeempfänger, die statt die Krankenversorgung der Unterhaltshilfeempfänger in Anspruch zu nehmen bei einer gesetzlichen Krankenkasse, einer Ersatzkasse oder einer privaten Krankenversicherungsanstalt versichert sind, erhielten bisher 6 DM monatlich Prämienzuschuss. Sie werden künftig bis zu 9 DM Beihilfe erhalten.

 

Empfänger von Unterhaltshilfe, deren Unterhaltshilfe eingestellt worden war oder ruhte, erhielten bisher kein Sterbegeld. Diesen Personen soll künftig das Sterbegeld ebenfalls zustehen. Es wird allerdings um je 1 DM monatlich für die Zeit des Ruhens oder des Eingestellt seins der Unterhaltshilfe gekürzt.

 

Die Jahrgänge in der Unterhaltshilfe

Die Jahrgänge 1890 und jünger (bei Frauen 1895 und jünger) erhielten bisher keine Unterhaltshilfe, auch wenn sie im Übrigen die Voraussetzungen für diese Leistung, insbesondere das Mindestalter, erfüllten. Unter bestimmten Voraussetzungen werden nunmehr die Jahrgänge 1890, 1891 und 1892 (bei Frauen 1895, 1896 und 1897) in die Unterhaltshilfe aufgenommen. Es muss die Existenzgrundlage des unmittelbar Geschädigten und seines Ehegatten im Zeitpunkt des Schadenseintritts überwiegend auf der Ausübung einer selbständigen Erwerbstätigkeit beruht haben. Ferner muss für die Schäden des unmittelbar Geschädigten und seines Ehegatten ein Anspruch auf Hauptentschädigung von mindestens 3600 DM zuerkannt worden sein. Für diesen Personenkreis wird eine Unterhaltshilfe auf Zeit gewährt. Die Unterhaltshilfe wird so lange gewährt, bis die anzurechnenden Zahlungen den Grundbetrag der Hauptentschädigung erreichen. Angerechnet werden 40 Prozent der empfangenen Unterhaltshilfe.

 

Die sonstigen Einkünfte

Entschädigungsrente wird künftig gewährt, wenn die sonstigen Einkünfte des Vertriebenen 300 DM nicht übersteigen. Dieser Betrag erhöht sich für den nicht dauernd von ihm getrennt lebenden Ehegatten um 100 DM und für jedes Kind um 50 DM monatlich. Im Falle der Pflegebedürftigkeit erhöht sich diese Grenze weiterhin um 50 DM, bei Heimunterbringung um 20 DM. Die Entschädigungsrente darf zusammen mit den sonstigen Einkünften diese Oberbeträge nicht übersteigen; sie wird andernfalls insoweit eingekürzt. Die Obergrenze lag nach bisherigem Recht bei 250 DM zuzüglich 50 DM für den Ehegatten und 35 DM für jedes Kind.

 

Die Entschädigungsrente aufgebessert

Die Höhe der Entschädigungsrente ist — abgesehen von ihrer Aufbesserung in Anbetracht der erhöhten Hauptentschädigungen — in zahlreichen Fällen heraufgesetzt worden. Bei Vertriebenen beträgt die Entschädigungsrente künftig mindestens 6 Prozent des Hauptentschädigungsanspruches im Jahr. Bisher lagen für die unter 67-jährigen die Sätze zwischen 4 und 6 Prozent. Für mindestens 50-prozentig Kriegsbeschädigte und mindestens 80-prozentig Erwerbsbeschränkte soll die Entschädigungsrente mindestens 7 vom Hundert statt bisher mindestens 6 vom Hundert des Hauptentschädigungsanspruches jährlich betragen.

 

Die Entschädigungsrenten wegen Existenzverlustes werden um je 10 DM monatlich aufgebessert, so dass sie nunmehr bei verlorenen Einkünften über 4000 RM 30 DM, bei verlorenen Einkünften über 6500 RM 40 DM, bei verlorenen Einkünften über 9000 RM 50 DM und bei verlorenen Einkünften über 12 000 RM 60 DM im Monat betragen. Wird Entschädigungsrente wegen Existenzverlusts neben Unterhaltshilfe bezogen, kürzen sich die Beträge um 30 DM. Der Satz der monatlichen Entschädigungsrente erhöht sich um 50 Prozent, wenn mit dem Verlust der beruflichen Existenzgrundlage der Verlust von aufschiebend bedingten privatrechtlichen Versorgungsansprüchen verbunden war. Dabei ist Voraussetzung, dass die Bedingung im Erreichen einer Altersgrenze oder im Eintritt der Erwerbsunfähigkeit bestand und dass vor dem 1. April 1952 das geforderte Alter erreicht war oder am 31. März 1952 dauernde Erwerbsunfähigkeit vorgelegen hat. Als aufschiebend bedingte privatrechtliche Versorgungsansprüche gelten insbesondere Privatpensions- und Rentenanwartschaften.

 

Wie bei der Unterhaltshilfe, so konnten auch bei der Entschädigungsrente nach bisherigem Recht Angehörige der Jahrgänge 1890 und jünger (Frauen 1895 und jünger) nicht mehr in den Genuss dieser Leistung gelangen. Das 9. Änderungsgesetz bestimmt, dass auch die Jahrgänge 1890 bis 1894 (Frauen 1895 bis 1899) in die Entschädigungsrente hineinwachsen können, sofern im Übrigen die Voraussetzungen vorliegen.

 

Die Sperrbeträge

Entschädigungsrente neben Unterhaltshilfe wird nur dann gewährt, wenn der Hauptentschädigungsanspruch die nachstehenden Sperrbeträge übersteigt; liegen diese Voraussetzungen nicht vor, so kann möglicherweise jedoch eine Entschädigungsrente wegen Existenzverlustes neben der Unterhaltshilfe in Frage kommen (stets, wenn die verlorenen Einkünfte 6500 RM übersteigen).

 

Vollendetes Lebensjahr: 80; Monatlicher Auszahlungsbetrag der Unterhaltshilfe bis 15 DM: 600; bis 30 DM: 1200; bis 50 DM: 2000; bis 100 DM: 3300; über 100 DM: 3900

 

Vollendetes Lebensjahr: 75; Monatlicher Auszahlungsbetrag der Unterhaltshilfe bis 15 DM: 800; bis 30 DM: 1700; bis 50 DM: 2800; bis 100 DM: 3900; über 100 DM: 4500

 

Vollendetes Lebensjahr: 70; Monatlicher Auszahlungsbetrag der Unterhaltshilfe bis 15 DM: 1100; bis 30 DM: 2300; bis 50 DM: 3900; bis 100 DM: 4500; über 100 DM: 5100

 

Vollendetes Lebensjahr: 65; Monatlicher Auszahlungsbetrag der Unterhaltshilfe bis 15 DM: 1500; bis 30 DM: 3000; bis 50 DM: 4500; bis 100 DM: 5100; über 100 DM: 5500

 

Vollendetes Lebensjahr: 60; Monatlicher Auszahlungsbetrag der Unterhaltshilfe bis 15 DM: 1900; bis 30 DM: 3900; bis 50 DM: 5500; bis 100 DM: 5500; über 100 DM: 5500

 

Vollendetes Lebensjahr: 55; Monatlicher Auszahlungsbetrag der Unterhaltshilfe bis 15 DM: 2400; bis 30 DM: 4800; bis 50 DM: 5500; bis 100 DM: 5500; über 100 DM: 5500

 

Vollendetes Lebensjahr: 50; Monatlicher Auszahlungsbetrag der Unterhaltshilfe bis 15 DM: 3700; bis 30 DM: 5500; bis 50 DM: 5500; bis 100 DM: 5500; über 100 DM: 5500

 

Vollendetes Lebensjahr: unter 50; Monatlicher Auszahlungsbetrag der Unterhaltshilfe bis 15 DM: 5500; bis 30 DM: 5500; bis 50 DM: 5500; bis 100 DM: 5500; über 100 DM: 5500

 

Für die Anwendung der Tabelle sind maßgebend das Lebensalter des Berechtigten zu dem Zeitpunkt, von dem ab ihm erstmalig Unterhaltshilfe zuerkannt worden ist, und der Auszahlungsbetrag der Unterhaltshilfe, der bei der erstmaligen Zubilligung der Unterhaltshilfe gezahlt worden war; lag die erste Einweisung in die Unterhaltshilfe vor dem 01.01.1955, so ist der Durchschnitt der ersten drei Monate des Kalenderjahrs 1955 maßgeblich.

 

Seite 4   Landesverband Hamburg dem VdL beigetreten

Der Landesverband der vertriebenen Deutschen in Hamburg e. V. beschloss in einer Delegiertenversammlung am 12. April 1957 einstimmig, dem Verband der Landsmannschaften (VdL) beizutreten.

 

Nach Berlin ist Hamburg ein weiterer Landesverband, der geschlossen zum VdL übertritt und damit die zunehmende gesamtdeutsche Bedeutung der Landsmannschaften beweist. Es bestehen Landesgruppen des VdL in Berlin, Bayern, Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz, Saar, Nordrhein-Westfalen, Bremen und Niedersachsen.

 

Die Führung der VdL-Landesgruppe Niedersachsen liegt in Händen des Vorsitzenden der Landesgruppe Ostpreußen Arnold Woelke, Göttingen.

 

Seite 4   Bundesrat berät Achte LAG-Novelle am 3. Mai

Das Plenum des Bundesrates wird über das vom Bundestag verabschiedete 8. Änderungsgesetz zum Lastenausgleichsgesetz am 3. Mai 1957 beraten. Der federführende Ausschuss des Bundesrates hat die erste Aussprache über dieses Gesetz für den 25. April anberaumt. Auch der mitberatende und für die Leistungsseite zuständige Ausschuss für Wiederaufbau und Vertriebenenfragen wird nach Ostern zu den einzelnen Bestimmungen der Novelle Stellung nehmen.

 

Wenn daher auch bis heute die Haltung des Bundesrates noch nicht erkennbar ist, rechnet man in Kreisen der Sachverständigen doch damit, dass die vom Bundestag den Ländern in § 6 übertragene Leistungspflicht in Höhe von schätzungsweise vierzehn bis sechzehn Milliarden DM (sechs bis acht Milliarden mehr als in der Regierungsvorlage) sehr nachdrücklich zurückgewiesen werden wird. Eine völlige Streichung der Zuschüsse wäre für die Novelle eine Katastrophe, da dann eine Finanzierungslücke von etwa acht bis zehn Milliarden DM entstehen würde. Sie wäre auch aus den sogenannten „stillen Reserven" nicht mehr zu decken, die man aus den Differenzen zwischen überhöht geschätzten Ausgaben und zu niedrig taxierten Einnahmen mit vier bis acht Milliarden DM errechnet, ohne dass natürlich die Mindest- noch die Höchstgrenze wirklich belegt werden könnte.

 

Seite 5   Landsleute, die jetzt aus Ostpreußen kamen

Mit dem 20. Aussiedlertransport sind am 30. Januar 1957, Landsleute im Grenzdurchgangslager Friedland eingetroffen. Nachstehend bringen wir die Namen von Angehörigen dieses Transports. Aus Gründen, die darzulegen hier zu weit führen würde, ist es schwierig, über jeden Ausgesiedelten genaue Angaben zu erhalten, und so sind die Zahlen und die Ortsangaben nicht in jedem Falle ganz richtig. Auch die hier veröffentlichte Liste enthält, was die Orte anbetrifft, Fehler. Der Wohnort von 1939 ist in der Liste in Klammern gesetzt. Die Namen sind nach den Kreisen geordnet, in denen die Aussiedler 1939 gewohnt haben.

 

Kreis Allenstein-Stadt:

Elisabeth Jegodowski, geboren 16.04.1906 (Allenstein), kommt jetzt aus Allenstein;

 

Magdalene Jegodowski, geboren 31.05.1935 (Allenstein), kommt jetzt aus Allenstein;

 

Helga Jegodowski, geboren 17.06.1938 (Allenstein), kommt jetzt aus Allenstein;

 

Ingeborg Jegodowski, geboren 01.04.1910 (Allenstein), kommt jetzt aus Allenstein;

 

Hedwig Pohl, geboren 27.04.1921 (Allenstein), kommt jetzt aus Allenstein;

 

Hildegard Pokoll, geborene Block, geboren 28.04.1914 (Allenstein), kommt jetzt aus Allenstein;

 

Helga Pokoll, geboren 19.02.1937, (Allenstein), kommt jetzt aus Allenstein;

 

Ursula Pokoll, geboren 14.01.1934 (Allenstein), kommt jetzt aus Allenstein;

 

Beate Pokoll, geboren 30.09.1953 (Allenstein), kommt jetzt aus Allenstein;

 

Cäcilie Quash, geboren 26.07.1907 (Allenstein), kommt jetzt aus Allenstein;

 

Agnes Szlachta, geboren 03.11.1900 (Allenstein), kommt jetzt aus Allenstein.

 

Kreis Allenstein-Land:

Emma Friese, geborene Oppenkowski, geboren 12.03.1918 (Sauerbaum), kommt jetzt aus Sauerbaum;

 

Walburga Friese, geboren 04.04.1940, (Sauerbaum), kommt jetzt aus Sauerbaum;

 

Reinhard Friese, geboren 26.02.1942, (Sauerbaum), kommt jetzt aus Sauerbaum;

 

Anna Getta, geboren 07.08.1920 (Gr.-Bössau), kommt jetzt aus Allenstein;

 

Maria Henschek, geborene Stoermer, geb. 20.12.1893 (Likusen), kommt jetzt aus Likusen;

 

Cäcilie Henschek, geb. 20.10.1924 (Likusen), kommt jetzt aus Likusen;

 

Franz Reski, geboren 07.07.1873 (Wartenburg), kommt jetzt aus Wartenburg;

 

Barbara Wischnewski, geborene Lindenblatt, geb. 21.05.1911 (Spiegelberg), kommt jetzt aus Wagten, Kreis Braunsberg;

 

Kasimir Wischnewski, geb. 12.12.1887 (Spiegelberg), kommt jetzt aus Wagten.

 

Kreis Angerapp:

Emma Stark, geborene Weinert, geb. 09.10.1911 (Julienfelde), kommt jetzt aus Osterode;

 

Monika Stark, geb. 01.05.1944 (Julienfelde) kommt jetzt aus Osterode;

 

Kreis Angerapp:

Luise Gerke, geborene William, geb. 09.11.1889 (Stobben), kommt jetzt aus Orlen, Kreis Lötzen;

 

Ewald Kissner, geboren 20.06.1909 (Schwarzstein), kommt jetzt aus Rübezahl, Kreis Lötzen;

 

Ludwig Petereit, geb. 01.07.1878 (Ogonken), kommt jetzt aus Ogonken;

 

Martha Petereit, geb. Both, geb. 10.03.1883 (Ogonken), kommt jetzt aus Ogonken;

 

Wilhelm Penner, geb. 01.05.1898 (Borkenwalde), kommt jetzt aus Borkenwalde;

 

Manfred Przykopanski, geb. 25.07.1938 (Ogonken), kommt jetzt aus Ogonken;

 

Helga Puchelski, geb. 03.11.1935 (Rugalen), kommt jetzt aus Angerburg;

 

Herbert Puchelski, geb. 09.08.1931 (Rugalen), kommt jetzt aus Angerburg;

 

Helene Puchelski, geb. Hansper, geb. 01.10.1908 (Rugalen), kommt jetzt aus Angerburg;

 

Johanna Sanau, geb. Soblonska, geb. 17.11.1889 (Surminnen), kommt jetzt aus Schlitt, Kreis Heilsberg;

 

Auguste Schieweck, geb. Schmidtke, geb. 28.08.1896 (Schwarzstein), kommt jetzt aus Patsch, Kreis Rastenburg.

 

Kreis Bartenstein:

Ingrid Schwetlick, geb. 19.04.1935 (Bartenstein), kommt jetzt aus Wolfsee, Kreis Lötzen;

 

Frieda Schwetlick, geb. Schnittka, geb. 26.09.1910, (Bartenstein), kommt jetzt aus Wolfsee;

 

Henryk Thiel, geb. 05.03.1952, kommt jetzt aus Skitten, Kreis Bartenstein;

 

Hildegard Thiel, geb. 11.11.1932 (Schönbruch), kommt jetzt aus Skitten;

 

Anna Zimmermann, geb. Klinger, geb. 12.12.1887 (Bartenstein), kommt jetzt aus Karlshof, Kreis Bartenstein.

 

Kreis Braunsberg:

Elfriede Kowski, geb. 05.04.1939 (Vierzighuben), kommt jetzt aus Angerburg;

 

Heinz Kowski, geb. 23.03.1936 (Vierzighuben), kommt jetzt aus Angerburg;

 

Horst Kowski, geb. 07.09.1940 (Vierzighuben), kommt jetzt aus Angerburg;

 

Leo Kowski, geb. 06.11.1937 (Vierzighuben), kommt jetzt aus Angerburg;

 

Helga Lube, geb. 31.08.1932 (Sonnenatuhl), kommt jetzt aus Sonnenstuhl;

 

Stanislaus Lube, geb. 18.12.1951, kommt jetzt aus Braunsberg;

 

Selma Lube, geb. 17.04.1888 (Sonnenstuhl), kommt jetzt aus Sonnenstuhl;

 

Klara Lingnau, geb. 09.03.1901 (Wormditt), kommt jetzt aus Wormditt;

 

Maria Zander, geb. Zielinski, geb. 20.06.1921 (Braunsberg), kommt jetzt aus Bludau;

 

Ute-Karin Zander, geb. 30.09.1941 (Bludau), kommt jetzt aus Bludau;

 

Albert Zander, geb. 09.09.1952 (Bludau), kommt jetzt aus Bludau.

 

Kreis Fischhausen:

Otto Lipski,  geb. 18.06.1884 (Pillau), kommt jetzt aus Allenstein.

 

Kreis Goldap:

Katharina Pogoda, geb. Labuschewski, geb. 18.11.1885 (Scharnen), kommt jetzt aus Gr.-Münzdorf, Kreis Rößel;

 

Rudolf Sawitzka., geb. 12.09.1889 (Kunzmannsrode), kommt jetzt aus Bischofstein, Kreis Rößel:

 

Hedwig Sawitzka, geb. Czudnochowski, geb. 09.12.1900 (Kunzmannsrode), kommt jetzt aus Bischofstein).

 

Kreis Gumbinnen:

Franz Meyer, geb. 28.01.1896 (Kampischkehmen), kommt jetzt aus Pinnow, Kreiß Pr.-Holland;

 

Martin Meyer, geb. 07.11.1930 (Kampischkehmen), kommt jetzt aus Pinnow.

 

Kreis Heiligenbeil:

Günther Wessoly, geb. 02.04.1940 (Heiligenbeil), kommt jetzt aus Riesenburg, Kreis Rosenberg;

 

Gisela Wessoly, geb. 15.04.1944 (Heiligenbeil), kommt jetzt aus Riesenburg.

 

Kreis Heilsberg:

Konrad Behrendt, geb. 12.04.1938 (Heilsberg), kommt jetzt aus Allenstein;

 

Lothar Behrendt, geb. 07.06.1939 (Heilsberg), kommt jetzt aus Allenstein;

 

Robert Blazejewski, geb. 29.04.1882 (Quetz), kommt jetzt aus Quetz;

 

Helene Blazejewski, geb. Bock, geb. 16.04.1895 (Quetz), kommt jetzt aus Quetz;

 

Anna Borowaki, geb. 10.09.1928 (Frauendorf), kommt jetzt aus Rogeinen, Kreis Pr.-Holland;

 

Maria Borowaki, geb. 25.11.1956, aus Rogeinen;

 

Maria-Magdalena Gessner, geb. Reller, geb. 19.07.1899 (Heilsberg), kommt jetzt aus Angerburg;

 

Hans-Joachim Gessner, geb. 03.10.1934 (Heilsberg), kommt jetzt aus Angerburg;

 

Hildegard Gutowski, geb. Hönig, geb. 17.03.1918 (Heilsberg), kommt jetzt aus Rastenburg;

 

Alfred Gutowski, geb. 24.05.1942 (Heilsberg), kommt jetzt aus Rastenburg;

 

Maria Hill, geb. Teschner, geb. 08.09.1890 (Rosengarten), kommt jetzt aus Rosengarten;

 

Anna Markowski, geb. Michalski, geb. 01.07.1893 (Neuendorf), kommt jetzt aus Neuendorf;

 

Friedrich Markowski, geb. 20.10.1891 (Neuendorf), kommt jetzt aus Neuendorf;

 

Franz Stoll, geb. 22.11.1891 (Heilsberg), kommt jetzt aus Wormditt, Kreis Braunsberg;

 

Agnes Schaffrina, geb. Steinhardt, geb. 04.08.1908 (Heilsberg), kommt jetzt aus Allenstein;

 

Gerhard Schaffrina, 27.04.1936 (Heilsberg), kommt jetzt aus Allenstein;

 

Adelheid Schaffrina, geb. 21.08.1934 (Heilsberg) kommt jetzt aus Allenstein;

 

Josef Schaffrina, geb. 14.05.1902 (Heilsberg), kommt jetzt aus Allenstein;

 

Eduard Schröter, geb. 03.10.1879 (Blankenberg), kommt jetzt aus Blankenberg);

 

Erhard Schröter, geb. 21.07.1939 (Schlitt), kommt jetzt aus Schlitt;

 

Dorothea Schröter, geb. 18.01.1934 (Schlitt), kommt jetzt aus Schlitt;

 

Anna Schröter, geb. Barum, geb. 22.05.1913 (Schlitt), kommt jetzt aus Schlitt.

 

Kreis Insterburg:

Minna Gegusch, geb. Daniel, geb. 12.12.1898 (Schönwalde), kommt jetzt aus Schönwalde;

 

Karoline Kratzat, geb. Zeranski, geb. 16.12.1892 (Insterburg), kommt jetzt aus Wengoyen, Kreis Rößel:

 

Martha Rosner, geb. Rose, geb. 24.05.1909 (Insterburg), kommt jetzt aus Buchenwalde, Kreis Osterode;

 

Irene Rosner, geb. 25.05.1952, kommt jetzt aus Buchenwalde.

 

Kreis Johannisburg:

Marie Bogun, geb. Lepka, geb. 25.11.1880 (Hinter-Pogobien), kommt jetzt aus Hinter-Pogobien;

 

Berta Bogumil, geb. Ruchay, geb. 17.08.1910 (Weissuhnen), kommt jetzt aus Weissuhnen;

 

Helga Bogumil, geb. 29.01.1940, kommt jetzt aus Weissuhnen;

 

Ruth Bogumil, geb. 30.09.1936 (Weissuhnen), kommt jetzt aus Weissuhnen;

 

Gisela Fritz, geb. 16.05.1937 (Johannisburg), kommt jetzt aus Johannisburg;

 

Julia Gutowski, geb. Papis, geb. 07.01.1876 (Richtwalde), kommt jetzt aus Sulimmen-Johannisburg;

 

Auguste Gregorczik, geb. Sparka, geb. 25.04.1906 (Johannisburg), kommt jetzt aus Johannisburg;

 

Ida Hoffmann, geb. Rudzio, geb. 26.12.1889 (Gehlenburg), kommt jetzt aus Johannisburg;

 

Auguste Jablonski, geb. Macht, geb. 21.01.1879 (Rostken), kommt jetzt aus Rostken;

 

Friedrich Jablonski, geb. 02.08.1877 (Rostken), kommt jetzt aus Rostken;

 

Henriette Jessiniak, geb. Potschinski (Rostken), kommt jetzt aus Rostken;

 

Helene Kaliski, geb. 10.02.1902 (Weissuhnen), kommt jetzt aus Warnold, Kreis Johannisburg;

 

Helga Kowalewski, geb. 27.07.1939 (Pilchen), kommt jetzt aus Weissuhnen;

 

Gertrud Kowalewski, geb. Baaro, geb. 11.04.1916 (Pilchen), kommt jetzt aus Weissuhnen;

 

Heinz Kowalewski, geb. 21.02.1941 (Pilchen), kommt jetzt aus Weissuhnen;

 

Emilie Lietz, geb. Schwargzinna, geb. 14.09.1899 (Kowalewen), kommt jetzt auch Weissuhnen;

 

Fritz Lietz, geb. 24.02.1889 (Kowalewen), kommt jetzt aus Weissuhnen;

 

Anna Lepjetzinski, geb. 04.01.1895 (Kumilsko), kommt jetzt aus Gehlenburg;

 

Klara Pasternak, geb. Lameck, geb. 27.09.1890 (Zollerndorf), kommt jetzt aus Pianki, Kreis Johannisburg;

 

Johann Paprotta, geb. 25.09.1881 (Weissuhnen), kommt jetzt aus Weissuhnen;

 

Marie Paprotta, geb. Staschik, geb. 14.04.1887 (Weissuhnen), kommt jetzt aus Weissuhnen;

 

Elisabeth Pissowotzki, geb. Stopka, geb. 13.12.1899 (Weissuhnen), kommt jetzt aus Weissuhnen;

 

Maria Reddig, geb. Synowzik, geb. 15.09.1878 (Karwik), kommt jetzt aus Karwik;

 

Hedwig Reddig, geb. 01.11.1922 (Karwik), kommt jetzt aus Kaiwik;

 

Rudkowski, geb. Schwiedereck, geb. 21.01.1908 (Dimussen), kommt jetzt aus Dimussen;

 

Ditmar Rudkowski, geb. 17.07.1943 (Dimussen), kommt jetzt aus Dimussen:

 

Gisela Rutkowski, geb. 25.09.1941 (Dimussen), kommt jetzt aus Dimussen;

 

Auguste Sach, geborene Jeromin, geboren 10.04.1894 (Lehmannsdorf), kommt jetzt aus Groß-Zechen, Kreis Johannisburg;

 

Rosemarie Sach, geboren 16.01.1938 (Königsdorf), kommt jetzt aus Johannisburg;

 

Gerda Sach, geboren 26.06.1935 (Königsdorf), kommt jetzt aus Johannisburg;

 

Ida Sach, geborene Ulanska. geboren 28.10.1911 (Königsdorf), kommt jetzt aus Johannisburg;

 

Johann Sadek, geboren 22.06.1886 (Lisken), kommt jetzt aus Johannisburg;

 

Hedwig Salewski, geborene Bogun, geboren 12.01.1919 (Hinter-Pogobien), kommt jetzt aus Hinter-Pogobien;

 

Hannitraut Salewski, geb. 06.11.1943, kommt jetzt aus Hinter-Pogobien;

 

Marie Stopka, geb. 07.04.1886 (Schönfeld), kommt jetzt aus Kiwitten, Kreis Heilsberg;

 

Anna Schoetzki, geb. Pristarek, geb. 25.04.1901 (Kuzianka), kommt jetzt aus Kuzianka;

 

Alexander Tylinda, geb. 13.11.1887 (Arys), kommt jetzt aus Arys;

 

Inge Wilzewski, geb. 08.10.1941 (Kölmersfelde), kommt jetzt Gehlenburg;

 

Luise Wilzewski, geb. Wirt, geb. 03.03.1885 (Kölmersfelde) kommt ietzt aus Gehlenburg;

 

Anna Zielasko, geb. Rudzinski, geb. 15.01.1895 (Johannisburg), kommt jetzt aus Johannisburg;

 

Friedrich Zielasko, geb. 17.08.1896 (Johannisburg), kommt jetzt aus Johannisburg.

 

Kreis Königsberg-Stadt:

Eleonore Metz, geb. 02.06.1913 (Königsberg), kommt jetzt aus Heilsberg;

 

Anna Metz, geb. Wiesenberg, geb. 25.02.1885 (Königsberg), kommt jetzt aus Heilsberg;

 

Max Seidel, geb. 05.04.1893 (Königsberg), kommt jetzt aus Osterode;

 

Emma Seidel, geb. Salewski (Königsberg), kommt jetzt aus Osterode;

 

Gertrud Sylla, geb. Kannenberg, geb. 20.06.1900 (Königsberg), kommt jetzt aus Pr.Holland;

 

Benno Teschner, geb. 20.01.1931 (Königsberg), kommt jetzt aus Legienen, Kreis Rößel;

 

Anna Ueing, geb. Brink, geb. 05.09.1912 (Königsberg), kommt jetzt aus Moerlen, Kreis Osterode; Ueing, Heinz, geb. 31. 12. 1943 (Königsberg), kommt jetzt aus Moerlen.

 

Kreis Lötzen:

Anna Biernesa, geb. Dziobaka, geb. 11.11.1907 (Gr.-Gablick), kommt jetzt aus Willkassen, Kreis Lötzen;

 

Auguste Biernesa, geb. Brozka, geb. 09.12.1872 (Gr.-Gablick), kommt jetzt aus Willkassen;

 

Ingrid Biernesa, 20.12.1938 (Gr.-Gablick), kommt jetzt aus Willkassen;

 

Grete Heylandt, geb. Rubba, geb. 05.03.1900 (Eisermühl), kommt jetzt aus Eisermühl;

 

Anneliese Heylandt, geb. 20.09.1937 (Eisermühl), kommt jetzt aus Eisermühl;

 

Berta Jeromin, geb. Lünd, geb. 04.09.1881 (Kuklinnen), kommt jetzt aus Kuklinnen:

 

Fritz Kelch, geb. 19.11.1887 (Lötzen), kommt jetzt aus Wolfsee, Kreis Lötzen;

 

Johanna Koepsel, geb Haasler, geb. 01.07.1882 (Lötzen), kommt jetzt aus Lötzen;

 

Richard Koepsel, geb. 04.02.1881 (Lötzen), kommt jetzt aus Lötzen;

 

Marie Konopka, geb. Wittke, geb. 06.05.1880 (Lötzen), aus Stürlack, Kreis Lötzen;

 

Anna Kutz, geb. Sackel, geb. 25.03.1898 (Wissowaten), aus Wolfsee, Kreis Lötzen;

 

Klaus Kutz, geb. 28.06.1939 (Wissowaten), kommt jetzt aus Wolfsee;

 

Anna Laddach, geb. Gigo, geb. 01.01.1907 (Lötzen), kommt jetzt aus Lötzen;

 

Marie Lassoga, geb. 26.08.1900 (Mertenheim), kommt jetzt aus Woplanken, Kreis Rastenburg;

 

Emma Luxa, geb. 20.12.1889 (Lötzen), kommt jetzt aus Lötzen;

 

Anna Piechottka, geb. Pomaska, geb. 10.03.1889 (Kraukeln), kommt jetzt aus Kraukeln;

 

Franz Reiniger, geb. 18.05.1877 (Lötzen), kommt jetzt aus Lötzen;

 

Irmgard Reiniger, geb. 16.11.1922 (Lötzen), kommt jetzt aus Lötzen;

 

Anna Reiniger, geb. Kruska, geb. 17.10.1881 (Lötzen), kommt jetzt aus Lötzen;

 

Heinrich Ruppel, geb. 04.10.1884 (Lötzen), kommt jetzt aus Lötzen;

 

Friedrich-Karl Ruppel, geb. 28.06.1939 (Lötzen), kommt jetzt aus Lötzen;

 

August Rostek, geb. 18.08.1890 (Widminnen), kommt jetzt aus Widminnen;

 

Evelin Schwetlick, geb. 01.10.1938 (Wolfsee), kommt jetzt aus Wolfsee;

 

Marie Unger, geb. Danowski, geb. 12.07.1908 (Gr.-Stürlack), kommt jetzt aus Gr.-Stürlack;

 

Lieselotte Unger, geb. 13.06.1935 (Gr.-Stürlack), kommt jetzt aus Gr.-Stürlack;

 

Ursel Unger, geb. 09.06.1937 (Gr.-Stürlack), kommt jetzt aus Gr.-Stürlack;

 

Manfred Unger, geb. 20.11.1941 (Gr.-Stürlack), kommt jetzt aus Groß-Stürlack;

 

Anna Vollmer, geborene Gopler, geboren 31.07.1894 (Rauschenwalde), kommt jetzt aus Rauschenwalde;

 

Elisabeth Wisomerski, geb. Rostek, geb. 02.01.1904 (Lötzen), kommt jetzt aus Lötzen;

 

Erika Wisomerski, geb. 25.05.1939 (Lötzen), kommt jetzt aus Lötzen.

 

Kreis Lyck:

Marie Bethke, geb. Olschewski, geb. 27.10.1910 (Kielen), kommt jetzt aus Patricken, Kreis Allenstein;

 

Reinhard Bethke, geb. 30.03.1945, kommt jetzt aus Patricken;

 

Marigrit Nischk, geb. 29.5.1932 (Lyck), kommt jetzt aus Heilsberg;

 

Ida Nischk, geb. Stopka, geb. 26.11.1892 (Lyck), kommt jetzt aus Kiwitten, Kreis Heilsberg;

 

Katharina Olschewski, geb. 02.08.1898 (Kielen), kommt jetzt aus Patricken;

 

Henriette Roppel, geb. Mroszewski, geb. 03.11.1884 (Rogallen), kommt jetzt aus Sternsee, Kreis Rößel.

 

Kreis Mohrungen:

Karl Jagusch, geb. 08.06.1897 (Bensee), kommt jetzt aus Bensee;

 

Halina Kwiatkowski, geb. 30.04.1948 (Feilschmied), kommt jetzt aus Rogeinen, Kreis Pr.-Holland;

 

Anna Siegmann, geb. Domski, geb. 24.12.1885 (Hagenau), kommt jetzt aus Alt-Dollstädt, Kreis Pr.-Holland;

 

Gottfried Siegmann, geb. 05.03.1881 (Hagenau), kommt jetzt aus Alt-Dollstädt.

 

Kreis Neidenburg:

Ella Masannek, geb. 05.10.1929 (Soldau), kommt jetzt aus Osterode;

 

Auguste Masannek, geb. Schmidt, geb. 14.04.1892 (Soldau), kommt jetzt aus Osterode;

 

Gerda Masannek, geb. 11.09.1943 (Soldau), kommt jetzt aus Osterode;

 

Anna Robatzek, geb. Sopka, geb. 16.06.1889 (Soldau), kommt jetzt aus Soldau;

 

Edeltraut Senditzki, geb. 19.09.1924 (Pierlafken), kommt jetzt aus Allenstein;

 

Hedwig Schulz, geb. Stern, geb. 01.08.1918 (Schönkau/Soldau), kommt jetzt aus Schönkau;

 

Walter Schulz, geb. 18.09.1941 (Schönkau), kommt jetzt aus Schönkau;

 

Waltraut Schulz, geb. 24.12.1942 (Schönkau), kommt jetzt aus Schönkau.

 

Kreis Ortelsburg:

Anna Mrosek, geb. Gusek, geb. 11.10.1891 (Niederwarthe), kommt jetzt aus Allenstein;

 

Anna Philopowski, geb. Gollau, geb. 20.04.1907 (Farienen), kommt jetzt aus Bartenstein;

 

Ruth Philipowski, geb. 25.07.1945 (Farienen), kommt jetzt aus Bartenstein;

 

Anna Philipowski, geb. 27.03.1941 (Farienen), kommt jetzt aus Bartenstein;

 

Martha Philipowski, geb. 04.01.1936 (Farienen), kommt jetzt aus Bartenstein;

 

Reinhold Philipowski, geb. 19.10.1937 (Farienen), kommt jetzt aus Bartenstein;

 

Waltraut Philipowski, geb. 27.02.1932 (Farienen), kommt jetzt aus Bartenstein.

 

Schluss nächste Folge

 

Seite 5   Suchanzeigen

Mit Foto: Wer kann Auskunft geben über meinen Bruder Kurt Kippnick, geb. 15.05.1925 in Mertinsdorf, Kreis Sensburg, Ostpreußen? Er war Gefreiter bei der Hermann-Göring-Division. Letzte Nachricht aus Ostpreußen vom 15.01.1945. Wer war mit ihm zusammen? Bitte herzlichst um Nachricht. Frau Grete Pasucha, geb. Kippnick, Hannover-Ricklingen, Ricklinger Stadtweg 79, I.

 

Wer kann Auskunft geben über den Verbleib meines Mannes Franz Korioth, Neuendorf, Kreis Heilsberg, letzte Nachricht vom März 1945, Lager Lauenburg, Pommern und meines Sohnes Franz, letzte Nachricht vom Februar 1945? Er ist auf dem Haff gesehen worden. Nachricht erbittet L. Korioth, Holzminden (Weser), Neue Straße 19

 

Achtung. Königsberger! Wer kann Auskunft geben über Kurt Rott, Königsberg-Ballieth, Drugehner Weg Nr. 53 und Ehefrau Berta Rott, geborene Nitsch sowie Frau Herta Bäcker, geborene Rott, aus Königsberg-Ballieth, Drugehner Weg 51 und Otto Blütmann mit Frau Gertrud Blütmann, geborene Nitsch, Königsberg Pr., Oberlaak? Nachricht erbittet Frau Anna Brenke, geborene Hoffmann, Hamburg-Hausbruch, Talweg 48

 

Suche meinen Sohn Georg Lehmann, geboren 21.06.1930, wohnhaft Glandau, Kreis Pr.-Eylau, letzte Anschrift Kölpin, Pommern, Landdienst. Nachricht erbittet Anna Lehmann, Worpswede, Bezirk Bremen, Hambergstraße 41 c, Nr. 30, Missionshaus.

 

Aus Königsberg Pr. sucht Lothar Bronner, heute etwa 20 Jahre alt, seinen Vater, Malermeister Bronner oder andere Familienangehörige. Zuschrift erbittet unter Nr. 72 995 Das Ostpreußenblatt, Anz.-Abt., Hamburg 13

 

Suche Emil Schaumann, der in Kiel, Krummbogen 110, wohnte. Hans Wiezorreck, früher Kukowen, Kreis Treuburg, Ostpreußen und Hermann Skibba, früher Sulimmen, Kreis Lötzen, Ostpreußen. Nachricht erb. Rudolf Lischewski, Lüdenscheid, Westf., Corneliusstraße 23.

 

Wer kann Auskunft geben über Obgefr. Horst Gläsel, geb. 05.05.1925 in der Musikstadt Markneukirchen, verschollen 20. - 30. Januar 1945 in Ostpreußen, Raum Sielacken bei Wehlau, als Angehöriger der Devision „Hermann Göring“. Letzte Nachricht vom 20.01.1945 aus Berlin-Reinickendorf, Kaserne der Div. „Hermann Göring“. Das Einsatzziel war Insterburg, Flak-Regiment „Hermann Göring“. Auslagen werden vergütet. Nachricht erbittet Willy Nickel, Bad Schwartau, Am Brahmberg 20

 

Wer kann Auskunft geben über meinen Mann, Gendarmeriemeister Hermann Klein, geb. 24.11.1897, aus Klein-Gnie, Kreis Gerdauen, früher Pentlack, Kreis Gerdauen? Mein Mann wurde zuletzt November 1945 im Gerichtsgefängnis Königsberg Pr. gesehen. Wer war im selben Lager und kann mir über sein weiteres Schicksal oder seinen Tod berichten? Nachricht erbittet Frau Auguste Klein, Sulzburg, Baden, Hauptstraße 179.

 

Wer kann Auskunft geben über meinen Bruder, Stabsgefreiter Hermann Schwartinski, geboren 03.09.1898 in Damerau, Kreis Bartenstein, wohnhaft Wehrwilten, Kreis Bartenstein? Am 25.01.1945 fuhr er von seinem Urlaub mit dem Zug von Bartenstein nach Königsberg Pr. Seitdem fehlt jede Spur. Nachricht erbittet Klara Schwartinski, (16) Sargenzell bei Hünfeld, Hessen.

 

Wer kann Auskunft geben über meinen Mann, den Landwirt Albert Brunk, geboren 01.02.1897 in Kisle, Litauen, zuletzt wohnhaft in Tanneck, Kreis Schloßberg, Ostpreußen? Mein Mann war zuletzt im Volkssturm. Nachricht erbittet Frau Berta Brunk, Walheim/Hahn bei Aachen, Dorfstraße.

 

Suche meinen Bruder Paul Bugnowski, geboren 30.06.1891. Ehefrau Anna Bugnowski, geborene Salz und Sohn Heinz Bugnowski, aus Funken, Kreis Lötzen. Nachricht erbittet Frau Anna Buttgereit, Bonn, Drususstraße 14.

 

Ingrid Joneleit, geb. Februar 1941; Waltraut Joneleit, geb. 26. oder 27. März 1921; Christel Joneleit, geb. Frühjahr 1939. Anschrift am letzten Wohnsitz: Garnen, Kreis Tilsit-Ragnit. Vermisst seit Juni 1944. Antragsteller: Landwirt Max Joneleit in Kuden über Burg (Dithm.). Akt.-Zeichen 2 II 10—12/57 des Amtsgerichts Brunsbüttelkoog.

 

Hermenhagen, Ostpreußen. Suche Frau Johanne Buttchereit, die im Januar 1945 als Flüchtling bei Familie Fritz Klein in Hermenhagen, Ostpreußen, wohnte. Um nähere Auskunft über ihr Schicksal bittet freundlichst Frau M. Jesse, Berlin-Schöneberg, Heylstr. 1. Unkosten werden erstattet.

 

Gesucht wird Frau Martha Storost, geb. Döring, geb. 24.12.1913 in Swecksna, Litauen, Wohnort Barwen, Kreis Heydekrug, Memelland, geflüchtet nach Seckenburg, Elchniederung, Ostpreußen. Nachricht an Johann Storost, Dörrmoschel über Rockenhausen (Pfalz).

 

Suche meine Schwester Margarete Schulz, geb. Wölk, ebenso meinen Schwager Erich Schulz sowie Sohn Martin Schulz, aus Königsbg. Pr., Schrötterstr. 13. Nachricht erb. Frau Charlotte Stiemer. Wallbach, Kreis Säckingen, Rheinstraße 63.

 

Suche meine Schwester Maria Schulz, Käthe Schulz und Annelie Maxeiner, geb. Schul,. Töchter des in Königsberg Pr. verstorbenen Kantors Arthur Schulz. Wer war mit ihnen nach Einnahme der Stadt zusammen? Nachricht erbittet Organist Johannes Schulz,  Beuel-Pützchen, Pfarrkirche.

 

Suche meine Mutter Minna Schneider, geb. Szibbat, geb. 19.06.1888 in Gutheide, Kreis Ebenrode. Letzter Wohnort Eydtkau, Hindenburgstr. 27. Letzte Nachricht mit letztem Bahntransport Juni oder August 1945 Stralsund verlassen. Unkosten werden erstattet. Nachricht erbittet Otto Schneider, Kappeln (Schlei), Königsberger Straße 83.

 

Suche meine Mutter Grete Müller, geboren 29.11.1879 in Pleine, Post Mädewald, Kreis Pogegen. Im Januar 1945 wurde ich von meiner Mutter getrennt. Seitdem fehlt jede Sour. Nachricht erbittet Fräulein Anna Zangel, (22a) Solingen, Saarstr 43

 

Klempnermeister Franz Neumann, Pr.-Eylau, jetzt Trier, Feldstr. 9, sucht Arbeitskameraden aus der Zeit vor dem 1. Weltkrieg, die bezeugen können, dass derselbe in Königsberg Pr. tätig war, u. zw. in d. Gasmesserfabrik Ließmann & Ebeling, Hinterroßgarten 12, Hofklempnermeister A. Glaus, Drummstraße 9, bei Alb. May, Burgstraße und Georg Fischer, Wagnerstraße. Unkosten werden erstattet.

 

Sämtliche Sippenmitglieder, die von Hoffmann-Schimonken und Brack-Bosemb abstammen, werden gebeten, sich mit Ing. C. W. Brack, Nürnberg, Mommsenstraße 7, zwecks Austausches von Familiennachrichten in Verbindung zu setzen.

 

Seite 5   Bestätigungen

Wer kann bestätigen, dass mein Mann Heinrich Hummel, geb. am 09.06.1897, im Lager Pr.-Eylau, Ostpreußen, war? Wer war mit ihm zusammen und kann Auskunft geben? Nachricht erbittet Elisabeth Hummel, Frankenthal (Pfalz). Vierlingstr.

 

Seite 5   Amtliche Bekanntmachung

5 II 33/55     Aufgebot

Die Krankenschwester Johanna Maseyzik in Marburg (Lahn), Universitäts-Augenklinik, hat beantragt, den verschollenen Landwirt und späteren Kanonier der deutschen Wehrmacht Willy Maseyzik, geboren am 7. Dezember 1926 in Soffen, Ostpreußen. Heimatanschr. am 01.09.1939: Soffen,  Ostpreußen, letzte militärische Anschrift: ALR (mot.) 3, Lehrgang III. Groß-Born (Westfalenhof) über Neustettin, deutscher Staatsangehöriger, ev. Religion, ledig, für tot zu erklären. Der Verschollene wird aufgefordert, sich bis zum 7. Juni 1957, 12 Uhr, vor dem unterzeichneten Gericht, Zimmer 15 zu melden, da er sonst für tot erklärt werden kann. Alle, die Auskunft über den Verschollenen geben können, werden aufgefordert bis zu dem oben bestimmten Zeitpunkt dem Gericht Anzeige zu machen. Marburg (Lahn), den 5. April 1957

 

Seite 5   Verschiedenes

Die „Deutsche Jugend des Ostens" veranstaltet am 30. April 1957 einen „Bunten Abend" in d. Saale Henning. Mitwirkende: DJO-Gruppe Recklinghausen - Altstadt. DJO-Gruppe Haltern und die DJO-Gruppe Recklinghausen-Süd als Veranstalter. Eingeladen ist die gesamte Öffentlichkeit. Beginn 20 Uhr. Ende 3 Uhr. Eintritt 1 DM, Nach Beendigung des ersten Teiles Tanz in den Mai

 

Rest der Seite: Werbung, Verschiedenes

 

Seite 6   Aus den ostpreußischen Heimatkreisen …

Schloßberg/Pillkallen

Bei der Versendung unserer Rundschreiben an die Kreisangehörigen hat es sich herausgestellt, dass trotz unserer ständigen Bitten die folgenden Personen ihren Wohnungswechsel unserer Kreiskartei nicht mitgeteilt haben.

 

Wir bitten deshalb die Gesuchten in ihrem eigenen Interesse, auf einfacher Postkarte umgehend ihre neue Anschrift unter Angabe ihres Heimatwohnortes an unseren Kreiskarteiführer Albert Fernitz. (24a) Winsen (Luhe), Riedebachweg, mitzuteilen. Wir bitten auch die Ortsbeauftragten sowie Freunde, Verwandte und Bekannte der Gesuchten, um ihre Mitarbeit. Doppelmeldungen sind besser als keine Meldung. Wir bitten um deutliche Schrift. Wir appellieren an das Pflichtgefühl unserer Kreisangehörigen.

Der Kreisvertretet: Dr. Erich Wallat (24a), Wennerstorf über Buchholz, Kreis Harburg.

Der Kreiskarteiführer: Albert Fernitz (24a,) Winsen (Luhe), Riedebachweg, Kreis Harburg

 

1. Abendwalde:

Hans Müller;

Willi Henkies.

 

2. Ackermühle:

Magda Buttgereit;

Maria Dolasse.

 

3. Adlerswalde:

Wilhelm Enseleit;

Emma Koslowski;

Charlotte Preuß;

Gerhard Enseleit;

Franz Schwarplies;

Regina Wolff.

 

4. Albrechtswalde:

Otto Friedrich.

 

5. Altbaum:

Ernst Krusat;

Heinz Altroggen;

Emma Nienhüsen;

Willi Wilkat;

Ida Jessat.

 

6. Altsnappen:

Albert Mevhöfer;

Johann Endrulat.

 

9. Bärenbach:

Elisabeth Samoleit;

Gertrud Gerber.

 

10. Bärenfang:

Heinz Schoen;

Marta Drinkmann;

Frieda Scheller;

Hildegard Rieleit;

Kurt Scheller;

Emma Nieth;

Emma Laschinsky;

Erna Laschinsky? (unlesbar).

 

11. Ballen:

Berta Behrends;

Erich Kischkat.

 

13. Barsden:

Willi Decker.

 

14. Beinicken:

Eva Bugenings;

Heinrich Pelmer;

Wilhelm Welsch;

Marta Rudat.

 

15. Belsen:

Minna Forstreuter.

 

18. Birkenfelde:

Gertrud Pikolski;

Walter König;

Else Pikolski;

Otto König.

 

19. Birkenhof:

Traute v. Berken;

Fritz Jung;

Giesela Klibingat.

 

20. Bitzingen:

Brigitte Ribbat;

Walter Tesch;

Rosemarie Ribbat.

 

21. Blockswalde:

Willi Eichmann;

Erich Beisemann.

 

22 Blumenfeld:

Günther Krom.

 

23. Blumenthal:

Margarete Westphal;

Christa Gruber;

Hedwig Reiter.

 

24. Bönick:

Ida Kriwat.

 

25. Brämerhusen:

Armgard Büchler;

Viktor Lukat;

Georg Matschulat;

August Michalowski.

 

27. Bruchdorf:

Hermann Kramer.

 

32. Cäsarsruhe:

Bruno Neske;

Helmut Gawenat;

Ida Sokat;

Klara Borowski.

 

33. Dachsheide:

Gustav Thomas;

Emil Voigt.

 

34. Dauden:

Vera Kallendrusch;

Hermann Ennulat und Johannes Ennulat;

Ernst Spudat.

 

35. Deihornswalde:

Franz Dankschat;

Anni Steiner;

August Schmidt.

 

37. Derschau:

Lisbeth Budwillus;

Marie Kamotzke.

 

38. Doristhal:

Ursula Braemer.

 

40. Dreibuchen:

Emma Nickel;

Christel Engelbracht.

 

41. Dreßlershausen:

Henni Jeckstadt.

 

42. Drozwalde:

Ilse Espe.

 

43: Dudenfelde:

Heinrich Schüller;

Ida Ickes;

Helga Kuckat.

 

44. Dudenwalde:

August Ludzuweit;

Hans Grigoleit.

 

45. Ebenfelde:

Kurt Laps;

Johann Eisenberger.

 

46. Ebenhausen:

Ernst Kamotzke.

 

47. Ebenwalde:

Emil Klein.

 

48. Ebertann:

Frieda Grigat;

Renate Bastigkeit;

Karl Klein;

Otto Lenkereit;

Erich Schäfer.

 

49. Edern:

Wilhelm Salatzkat;

Leonore Mauroschat? (unleserlich);

Ludwig Kelm;

Emma Lochler;

 

51. Eigern:

Kurt Jucknewitz;

Willi Jucknewitz.

 

52: Eschenhöhe:

Kurt Müller;

Gustav Perl.

 

53. Feuchtwiesen:

August Igogeit;

Franz Riegert;

Leopold Riegert;

Käte Seimigkeit;

Anna Groß.

 

54. Fichtenhöhe:

Georg Schiller.

 

55. Flußfelde:

Else Koch.

 

56. Fohlental:

Annelore Jäger;

Reinhold Jäger;

Paula Jäger;

Helene Werning.

 

58. Frankenreuth:

Friedrich Kniest.

 

59. Friedfelde:

Hans Wiesberger.

 

62. Gobern:

Liesbeth Vosgerau.

 

64. Grabfelde:

Joseph Skeries.

 

66. Grenzfeld:

Gustav Gudszenties;

Gertrud Kallweit;

Josef Berger.

 

67. Grenzheide:

Helene Vorwald;

Marie Horn;

Dorlis Hartmann;

Helene Schuschies;

Martha Milchert;

Waltraut Kaspereit;

Maria Alioschat.

 

68. Grenzhöhe:

Meta Siegel;

Horst Blumreiter;

Siegfried Urban;

Otto Bender;

Emil Eder;

Charlotte Kischkee;

Werner Pflug.

 

69. Grehzwald:

Luise Rowe;

Maria Kanopka;

Otto Preugschat.

 

70. Gr.-Königsbruch:

Martin Russlies.

 

71. Grüneichen:

Charlotte Margret Vallee;

Auguste Becker;

Otto Brost;

Franz Berger;

Heinz Paulat.

 

73. Grünwalde:

Susanne Lindemann.

 

74. Grumbkowsfelde:

Alwine Betinski;

Artur Kolbe;

Otto Hartmann.

 

75. Grundhufen:

Kurt Kehlert.

 

76. Grundweiler:

Johann Ruckpaul.

 

(Fortsetzung folgt)

 

Gumbinnen

Jugendkreis Gumbinnen

Meine lieben jungen Freunde! Wir bitten Euch, am Ausbau unserer jungen Gemeinschaft mitzuhelfen. Auch wenn wir über ganz Deutschland verstreut sind, geben wir Euch doch in Freizeiten und Treffen immer wieder Gelegenheit. Euch gegenseitig kennenzulernen. Unsere Jugendkartei umfasst bereits über zweitausend Anschriften junger Gumbinner.

 

Vom 3. bis 6. Mai werden wir uns in Hamburg in der Jugendherberge am Stintfang, Albrecht-Wegener-Weg 5 (oberhalb der U-Bahn-Station Landesbrücken) treffen. Anreise am 3. Mai möglichst bis 17 Uhr; 18 Uhr Abendbrot; 20 Uhr Vortrag „Die Bedeutung Hamburgs". Für den 4. Mai sind eine Besichtigung des Tierparks Hagenbeck und eine Hafenrundfahrt vorgesehen. Am 5 Mai nehmen wir an einem Gottesdienst in der Michaelis Kirche teil; es folgen ein Vortrag „Was kann ich für die Wiedervereinigung tun", eine Stadtrundfahrt, eine Aussprache über das Thema „Landsmannschaft und Jugend" und am Abend ein Zusammensein mit der Spielschar der DJO. Für den 6. Mai morgens ist die Besichtigung eines Industriebetriebes vorgesehen, anschließend Abreise. Alle jungen Gumbinner aus Hamburg und Umgebung werden gebeten, sich bis spätestens 26. April bei Friedrich Hefft, Celle, Bunkenweg 4, anzumelden.

 

Wie schon bei unseren Treffen im vergangenen Jahr, wollen wir jungen Gumbinner uns auch beim Bundestreffen in Bochum gesondert treffen. Ort und Zeit werden noch im Ostpreußenblatt bekanntgegeben. Wir bitten diejenigen, die in Bochum übernachten wollen, sofort zu schreiben, spätestens bis zum 8. Mai.

 

Wir weisen Euch noch einmal auf das Treffen der Gumbinner, verbunden mit einem Jugendtreffen, in Bielefeld vom 22. bis 23. Juni hin.

 

Berlin vom 28. bis 31. August. Wer an unserer Freizeit in Berlin aus der Bundesrepublik teilnehmen will, muss sich bis zum 25. Juni bei uns gemeldet haben.

 

Bielefeld vom 28. bis 30. September. Meldungen erbeten bis zum 15. August. Achtet bitte auf die Termine, sie sind wichtig, damit wir Euch die Teilnahme finanziell so leicht wie möglich machen können.

 

Jugenderholungslager für 12- bis 14-jährige in Müden an der Oertze bei Celle vom 1. bis 15. Juli: Aufenthalt kostenlos; lediglich die Reisekosten sind selbst zu tragen.

 

Noch eine Bitte, liebe junge Freunde: unsere Kartei soll nicht totes Material sein, sie soll uns dazu helfen, noch mehr zusammenzukommen. Wer von Euch will hierbei mithelfen, die Vorarbeiten zu übernehmen? Bitte meldet Euch. Manche Jugendgruppe wäre froh, über eine derartige Anzahl von jungen Menschen zu verfügen. Doch einer allein kann diese Arbeit bei uns nicht gut durchführen. Darum unsere Bitte an Euch: Helft uns, die Arbeit in unserer jungen Gumbinner Gemeinschaft noch enger zu gestalten, umso mehr Freude erleben wir dann bei unseren Treffen.

 

Angerburg

Kreisältester Bürgermeister a. D. Oskar Laudon achtzig Jahre alt.

Am 22. April 1957 kann unser Kreisältester Oskar Laudon in Berlin-Charlottenburg 9, Bolivarallee 12, seinen achtzigsten Geburtstag begehen. Er wurde am 22.04.1877 in Stuhm geboren. Nach juristischen Studien in Greifswald kam er zur Stadtverwaltung Culmsee. wo er 2. Bürgermeister war; er wurde später Bürgermeister der Kreisstadt Mogilno/Posen. Oskar Laudon wurde 1921 zum Bürgermeister der Stadt Angerburg gewählt; er hat sich bis November 1933 um unsere Heimatstadt in hohem Maße verdient gemacht. Durch seine Bemühungen erhielt Angerburg Garnison, nachdem er den Bau der Kanalisation durchgesetzt hatte. Er ließ das weit über die Grenzen Ostpreußens hinaus bekannte Waldhaus „Jägerhöhe", das modern eingerichtete Gästeheim sowie die schöne Badeanstalt am Schwenzaitsee erbauen. Seiner unermüdlichen Initiative war es zu verdanken, dass vor Jägerhöhe die Deutsche und die Europäische Eissegelmeisterschaften ausgetragen werden konnten. Die würdige Ausgestaltung des herrlichen Ehrenfriedhofes lag ihm besonders am Herzen. Sein Hauptverdienst war aber die großzügige Förderung des Fremdenverkehrs, der schließlich viele Gäste aus ganz Deutschland nach Masuren brachte. Hierzu rief Laudon die „Mascha" (Masurische Schifffahrtsgesellschaft AG.) ins Leben, deren vier schmucke Motorschiffe Fahrten von Angerburg über Upalten – Steinort – Lötzen – Nikolaiken - Rudszanny nach dem Niedersee durchführten. Oskar Laudon wurde zwar zum Bürgermeister wiedergewählt, musste jedoch leider dem damaligen Regime weichen. Trotz zweier schwerer Operationen ist unser Jubilar infolge seiner Energie und großen Willenskraft sowie seines unverwüstlichen Humors zu unser aller Freude soweit wiederhergestellt, dass er die feste Absicht hat, an unserem Haupt-Kreistreffen teilzunehmen.

 

Die Kreisgemeinschaft übermittelt ihrem Kreisältesten neben ihrem Dank für seine großen Verdienste um Angerburg die herzlichsten Grüße und Wünsche für weitere gute Gesundheit und bittet ihn, auch in Zukunft stets für unsere Heimat und das Wohl unserer Landsleute einzutreten.

Hans Priddat, Kreisvertreter

 

Unser diesjähriges Haupt-Kreistreffen wird wie bisher in Rotenburg (Hann), der Kreisstadt unseres Patenkreises, am 15. und 16. Juni stattfinden. Etwaige Quartierbestellungen sind rechtzeitig an Landsmann Franz Jordan, (23) Rotenburg (Hann.), Immelmannstraße 9, zu richten. Weitere Bekanntmachungen werden in unserer Heimatzeitung „Das Ostpreußenblatt" erfolgen.

Die Geschäftsstelle (16) Bad Homburg v. d. Höhe, Seifgrundstr. 15

 

Sensburg

Ich bitte Anfragen nach Anschriften von Landsleuten aus dem Kreise der Einfachheit halber direkt an unseren Karteiführer, Gustav Waschke, Remscheid, Lenneper Straße 15 II, zu richten. Bei dieser Gelegenheit erinnere ich daran, dass bei Umzügen die neue Anschrift an Landsmann Waschke mitgeteilt werden muss, damit der Kreisbrief und sonstige Bekanntmachungen den Empfänger auch rechtzeitig erreichen.

Albert v. Ketelhodt, Kreisvertreter Ratzeburg, Kirschen-Allee 11

 

Treuburg

Am 19. Mai wird in Bochum das große Bundestreffen aller – Ostpreußen - stattfinden. Nach der Großkundgebung in der Halle des Bochumer Vereins werden sich die Landsleute aus dem Kreise Treuburg etwa ab 13 Uhr im Gewerkschaftshaus Bochum-Langendreer, Hauptstraße 258, und in der Dorfschenke, Bochum-Laneendreer, Alte Bahnhofstraße 51, treffen. Große Schilder mit den Namen der Heimatkreise werden die Landsleute zusammenführen. Auch die Sonderwagen der Straßenbahn werden die Namen der ostpreußischen Kreisstädte tragen. Diese Wagen fahren im Anschluss an die Kundgebung zu den einzelnen Tagungslokalen. Durch Lautsprecher wird zur Abfahrt aufgerufen werden.

 

Verbindungen für Einzelgänger: ab Festhalte zum Lokal mit den Straßenbahnlinien 2, 10, 20, 30 bis Rathaus, umsteigen in Schnellbus. Ab Lokal zum Bahnhof: Schnellbus bis Rathaus, umsteigen in Linie 2, 6, 7, 17, 8, 18.

 

Die Vorbereitungen für das Zusammensein der Treuburger im Gewerkschaftshaus und in der Dorfschenke hat unser Landsmann Karl Dotzek (21b) Bochum, Lenneplatz 7 zusammen mit seiner Tochter und seinem Sohn übernommen.

 

Über die Teilnahme an verbilligten Sonderfahrten geben die örtlichen landsmannschaftlichen Gruppen Auskunft.

W. Kowitz, Kreisvertreter, Tornesch, Kreis Pinneberg/Holst

 

Johannisburg

Es besteht die Möglichkeit der Verpachtung eines Bau- und Zimmergeschäftes in einer Stadt in der Lüneburger Heide, das wegen Alters des Inhabers aufgegeben wird. Landsleute, die Interesse haben, wenden sich an Landsmann Rechtsanwalt Lotze Büro Uelzen, Postfach 713.

 

Auch in diesem Jahre stellt uns unser Patenkreis Freiplätze in Jugendzeltlagern ab 6 Juli zur Verfügung. Teilnahmeberechtigt sind Jungen unseres Kreises im Alter von 12 bis 16 Jahren. Ab Spätherbst können erholungsbedürftige Kinder im Alter von 6 bis 9 Jahren in Kinderheimen für etwa vier Wochen untergebracht werden. Anmeldungen sind über mich an den Patenkreis Flensburg zu richten. Die endgültige Entscheidung liegt beim Patenkreis.

 

Gesucht werden:

die Mutter des Wilhelm Gusek, aus Wartendorf, geb. 01.05.1899 in Gusken.

 

Ferner folgende unbekannt verzogene Landsleute:

Roback, Stollendorf;

Spindler, Abbau Dorren;

Hildegard Synofzik, geb. Larm, aus Dorren, zuletzt in Dellingen; ebenso

die Brüder Kurt Synofzik; Kurt Synofzik; Otto Synofzik und Hans Synofzik.

Fr. W. Kautz, Kreisvertreter, (20) Altwarmbüchen (Hannover)

 

Allenstein Stadt

Liebe Allensteiner Landsleute!

Wir weisen schon heute auf das Bundestreffen der Landsmannschaft Ostpreußen vom 17. bis 19. Mai in Bochum hin. Zimmerwünsche sind sofort an das Organisationsbüro „Bundestreffen der Landsmannschaft Ostpreußen", Bochum, Rathaus, z. H. Herrn Wagner, zu richten.

 

Allensteiner Landsleute treffen sich im Anschluss an die Großkundgebung im Kolpinghaus in Wattenscheid ganz in der Nähe der Kundgebungshalle.

Geschäftsstelle „Patenschaft Allenstein, Gelsenkirchen, Hans-Sachs-Haus

 

Allensteiner Jugendfreizeit

Die Erhaltung des Wissens ihrer Heimatstadt Allenstein bei der nachwachsenden Allensteiner Jugend macht es gerade auch in Anbetracht dessen, dass die Vertreibung mehr als zehn Jahre zurückliegt, der Stadtvertretung Allenstein zwingend zur Pflicht, die Jugend unbelastet vom Alltag, mit den Kulturgütern und der Geschichte ihrer Heimatstadt vertraut zu machen.

 

Zunächst ist eine Freizeit für zwanzig männliche Jugendliche aus der Stadt Allenstein im Alter von achtzehn bis dreißig Jahren in der Zeit vom 21. bis 27. Juli d. J. vorgesehen. Die Reisekosten für die Hin- und Rückfahrt müssen von den Teilnehmern selbst getragen werden (Ausnahme: Berlin!), während die Verpflegungs- und Übernachtungskosten von der Allensteiner Stadtvertretung übernommen werden.

 

Die Freizeit wird in dem von der Stadt Bochum zur Verfügung gestellten Hedberg-Heim (Heim für Naturfreunde am Hedberg bei Bochum) durchgeführt, und zwar — wenn auch in getrennten Kursen — zusammen mit der Jugend aus dem Kreis Neidenburg. Neben Ausflügen, Besichtigungen (Einfahrt unter Tage u. a. m.) wird in zahlreichen Vorträgen, Aussprachen das verpflichtende deutsche Bild der Allensteiner Heimat aufleben.

 

Allensteiner Jugend! Die sechshundertjährige deutsche Stadt Allenstein ruft in ihrer dunkelsten Stunde Euch auf, Streiter zu werden für die Heimat. Diese Freizeit gibt Euch das Rüstzeug hierfür! Versagt Euch nicht, sondern tretet ein in unsere Reihen, in die ostpolitische Kampfformation der Landsmannschaft Ostpreußen!

 

Anmeldungen umgehend an die Geschäftsstelle der Stadt Allenstein, Gelsenkirchen, Hans-Sachs-Haus.

H. L. Loeffke, Stadtvertreter von Allenstein

 

Rößel

Wie Sie alle wissen, ist es für den Lastenausgleich, für Schadensfeststellungen, Suchmeldungen, Familienzusammenführung usw. von größter Wichtigkeit, alle Angehörigen der ostpreußischen Heimatkreise nach Namen, früherem und jetzigem Wohnsitz usw. zu erfassen. In dieser Hinsicht haben auch in unserem Kreis die Ortsbeauftragten und andere Mitarbeiter bereits wertvolle Arbeit geleistet. Jedoch ist unsere Kartei leider immer noch lückenhaft, so dass oft Anfragen nicht zufriedenstellend beantwortet werden können. Ich bitte daher nochmals, alle Wohnsitzänderungen mitzuteilen und auch neue Meldungen an meine Adresse zu richten.

 

Es sei auch darauf hingewiesen, dass alle Mitteilungen für die Kreisgemeinschaft Rößel sowie Einladungen zu Mitgliederversammlungen usw. nur an dieser Stelle im Ostpreußenblatt erfolgen.

 

In der letzten Zeit sind wieder viele Landsleute aus der Heimat bei ihren Angehörigen in der Bundesrepublik eingetroffen. Den aus unserem Heimatkreis stammenden Landsleuten entbiete ich hiermit im Namen des Kreisausschusses herzliche Willkommensgrüße. Manchen wird es schwerfallen sich in den neuen Verhältnissen zurechtzufinden Es muss daher die selbstverständliche Pflicht aller sein, die im Westen schon festen Fuß gefasst haben diesen lieben Mitmenschen in jeder Hinsicht zu helfen, um ihnen das Eingewöhnen bei uns zu erleichtern. Der Kreisausschuss und die Ortsbeauftragten stehen allen jederzeit mit Rat und Tat zur Verfügung. (Name und Anschrift der Ortsbeauftragten sind im Ostpreußenblatt, Folge 46, vom 17.11.1956, Seite 12. aufgeführt oder können bei mir gefragt werden. Gerade jetzt in der Passionszeit mögen wir uns der umgesiedelten Landsleute erinnern, damit auch sie nach langen, schweren Jahren wieder einen schöneren Ostermorgen erleben.

Franz Stromberg, Kreisvertreter, Hamburg 19, Armbruststr. 27

 

Bartenstein

Auskunft aus der Kreiskartei — Kreistreffen

Wie ich schon in Folge 14 geschildert habe, befindet sich die gesamte Kreiskartei zur Anfertigung einer Zweitschrift bei dem Landkreis Nienburg (Weser), unserem Patenkreis. Die neu gefertigte Kreiskartei soll zum diesjährigen Hauptkreistreffen Mitte Juli fertiggestellt sein und kann dann von den Heimatfreunden eingesehen werden. Bis dahin sind also Anfragen an mich zwecklos, weil ich keine Unterlagen habe. In dringenden Fällen bitte ich Anfragen an den Landkreis in Nienburg (Weser), Kreiskartei Bartenstein, zu richten, dabei aber nicht zu vergessen, sowohl den eigenen Heimatort wie den des Gesuchten anzugeben und einen Freiumschlag beizulegen. — Wie allgemein bekannt, findet das große ostpreußische Bundestreffen am 18./19. Mai in Bochum statt. Uns stehen wieder für den Kreis Bartenstein die beiden Gaststätten im Zentrum (Ratskeller und Schlegelbräu) zur Verfügung. Nach diesem großen Treffen werden dann folgende Heimatkreistreffen stattfinden: Am 2. Juni in Rendsburg; am 14. Juli in Nienburg/Weser (das Hauptkreistreffen im Patenkreis); am 26. August in Harnburg-Sülldorf; am 1. September in Gelsenkirchen und das letzte Kreistreffen, voraussichtlich gemeinsam mit dem Kreis Gerdauen, in Stuttgart am 8. September. Diese Termine werden den Heimatfreunden nur zum Vormerken mitgeteilt, nähere Bekanntmachungen folgen rechtzeitig im Ostpreußenblatt

Bürgermeister a. D. Bruno Zeiß, Kreisvertreter (20a) Celle, Hannoversche Straße 2

 

Wehlau

1. Am Sonntag, dem 31. März, hielt unser Kreisausschuss seine zweite Arbeitssitzung in Hamburg ab. (Der Unterzeichnete hatte an einer Tagung der Landesvertretung teilgenommen. 1. Einleitend wurde berichtet, welchen Fortgang die vorwiegend in der Novembersitzung behandelten Fragen inzwischen genommen haben bzw. wieweit sie gediehen sind. Im Mittelpunkt stand wiederum der sehr wichtige Punkt der Freizeitgestaltung unsere Jugend, die vorwiegend mit Hilfe unseres Patenkreises Grafschaft Hoya durchgeführt werden soll. Hierüber wird nach Abschluss der bereits eingeleiteten Vorbereitungen ausführlicher berichtet werden.

 

2. Ein weiterer wesentlicher Punkt innerhalb der Tagesordnung betraf die Festlegung der Orte für Kreistreffen in diesem Jahre. Da im Rahmen des diesjährigen Bundestreffens (17., 18., 19. Mai) in Bochum auch ein Kreistreffen stattfindet, das einen stärkeren Besuch von Landsleuten aus dem Raum südlich unseres Patenkreises — auf Grund der Erfahrungen 1953 — erwarten lässt, soll das ursprünglich für Syke vorgesehene Kreistreffen im Einvernehmen mit unserem Patenkreis in diesem Jahre dort nicht abgehalten werden.

 

3. Um nun unseren im Schleswig-Holsteinischen und im Hamburger Raum lebenden Landsleuten ein Wiedersehen nach mehr als zwei Jahren mit ihren Heimatfreunden zu ermöglichen, soll — nicht zuletzt auch aus Rücksicht auf die für die Betroffenen geringeren Reisekosten — in diesem Jahre ein Kreistreffen in Hamburg — am 18. August in der Elbschloß-Brauerei abgehalten werden.

 

4. Ein Besuch des Unterzeichneten an einem der darauffolgenden Tage bei unserem Patenkreis in Syke zeigte von neuem, wie sehr unser Patenkreis in seinen Gedankengängen sich mit unserem Kreise verbunden fühlt. Oberkreisdirektor Dr. Siebert-Meyer wird höchstwahrscheinlich unser Bochumer Kreistreffen auch besuchen.

Strehlau, Kreisvertreter, Karlsruhe-West, Hertzstraße 2

 

Rest der Seite: Wir hören Rundfunk, Rätsel Ecke

 

Seite 7   Stellenangebote, Unterricht, Bekanntschaften, Werbung

 

Seite 8   Familienanzeigen

Albrecht Julius Leopold, 29. März 1957. Die glückliche Geburt eines kräftigen Jungen zeigen hocherfreut an: Dipl.-Ing, Leop. Boehm, aus Glaubitten. Dr. med. Karola Boehm, geb. Meye. Hamburg 20, Lenhartzstraße 15

 

Wir haben uns verlobt. Renate Daniel, Essen-Süd, Weserstraße 60. Früher Königsberg, Pr., Lehndorffstraße 4. Horst Schindowski, Mühlheim-Heißen, Amundsenweg 22. Früher Sportehnen, Kreis Mohrungen. Ostern 1957

 

Wir haben uns verlobt. Elfriede Voigt, früher Allenstein, jetzt Buxtehude. Felix Anders, Holzkaufmann, früher Königsberg Pr., Regentenstraße, jetzt Estebrügge, Bezirk Hamburg. Ostern 1957

 

Als Verlobte grüßen Loni Sternberg, Sprakten, Kreis Insterburg, Ostpreußen. Friedrich Wagner, jetzt Meerholz-Heilgenstock, Ringstraße, Kreis Gelnhausen. Ostern 1957

 

Die Verlobung unserer Tochter Brigitte mit Herrn Ingenieur Siegfried Porschien, geben wir bekannt. Kaufmann Friedrich Schwill und Frau Frieda Schwill, geb. Kunz. Duisburg-Wanheimerort, Fuchsstraße 14 a, früher Mohrungen, Ostpreußen Pr., Holländer Straße 35

 

Am 1. Ostertag 1957 haben wir uns verlobt. Brigitte Schwill, Siegfried Porschien. Mülheim-Speldorf (Ruhr), Falkenweg 6. Früher Friedland, Ostpreußen, Gartenvorstadt

 

Wir haben uns verlobt. Dora Neumann, Düsseldorf, Karolingerstraße 100. Früher Königsberg Pr., Oberhaberberg 61 b. Horst Wien, Düsseldorf, Wittlaerer Weg 33. Früher Wartenburg, Ostpreußen, Passenheimer Straße 64. Ostern 1957

 

Die Verlobung unserer Tochter Ursula mit Herrn Dipl.-Kfm. Gerhard Kols, zeigen wir an. Robert Gand und Frau Katharin Gand, geb. Ross. Hannover, Sallstraße 67. Früher Königsberg Pr., Gluckstraße 7/9. Ostern 1957

 

Meine Verlobung mit Fräulein Dipl.-Hdln. Ursula Gand gebe ich bekannt. Gerhard Kols. Hannover, Steinmetzstraße 20. Ostern 1957

 

Ihre Verlobung zeigen an: Hanna Spohde und Berndt Pridik. Ostern 1957. Früher Gr.-Lindenau — Reval. Zu erreichen über Frau Elsa Schmidtke, Wesel, Nordglacis 33

 

Ihre Verlobung geben bekannt: Brunhilde Noah, Stuttgart-W., Bismarckstraße 3. Früher Tilsit, Culmer Weg 7. Lothar Behr, Waiblingen, Württemberg, Christophstraße 7. Früher Klemenswalde bei Heinrichswalde. Waiblingen, den 21. April 1957

 

Wir haben uns verlobt: Gisela Tabbert. Dortmund, Lützowstraße 86. Früher Gumbinnen. Fritz Ekat, Rheinhausen-Oestrum, Eichenstraße 24. Früher Rahnen, Kreis Gumbinnen. Ostern

 

Ihre Vermählung geben bekannt: Jürgen Hessel, Leipzig, jetzt Lübeck, Nettelbeckstraße 6. Susanne Hessel, geb. Borst, früher Königsberg Pr. März 1957

 

Wir haben geheiratet: Günther Stern und Helga Stern, geb. Wortmann. Raisdorf bei Kiel, Holstein, Reuterkoppel 96. Früher Neumühl bei Rastenburg. 12. April 1957

 

Die Vermählung meiner ältesten Tochter Gudrun mit Herrn Dipl.-Ing. Cliff Reddell, in der Christus-Kirche in Windhoek, Südwestafrika, am 10. April 1957 zeige ich hiermit an. Hermann Heinrich Behrend, Generalmajor a. D. Soltau (Hannover,) Lerchenstraße 9

 

Am 15. April 1957 feiern unsere lieben Eltern, Regierungsrat Bruno Hensel, früher Bürgermeister in Lyck, Ostpreußen und Frau Alice Hensel, geb. Lenuweit. Aurich (Ostfriesland) von-Halem-Straße 13, ihre Silberhochzeit. Die dankbaren Kinder, Gisela, Inge. Brigitte

 

Ihre Vermählung geben bekannt: Dr. Karl Huff, Diplom-Physiker, Dornmagen, Nettergasse 74, jetzt Köln-Ostheim, Uckermarkstraße 26. Waltraut Huff, geb. Brückmann, früher Wenden, Ostpreußen. Ostern 1957

 

Ihre Vermählung geben bekannt: Karl-Georg Boettcher mit Jutta Boettcher, geb. Börner. Wolfenbüttel, Friedr.-Wilhelm-Straße 30. Früher Fö. Schmolainen bei Guttstadt.

 

Ihre Vermählung geben bekannt, Heinz Körner mit  Brigitte Körner geb. Boettcher. Köln, Wallrafplatz 3. Früher Fö. Schmolainen bei Guttstadt.

 

Ihre Vermählung geben bekannt: Joachim Wustlich mit  Wally Wustlich, geb. Thierbach. Lengerich, Westfalen, den 17. April 1957, Tecklenburger Straße 51. Früher Ziegelberg, Kreis Elchniederung, Ostpreußen

 

Die Vermählung ihrer Tochter Edelgard mit Herrn Dr. med. dent. Karl Fleischer, geben bekannt: Emil Pomorin und Frau Ida Pomorin, geb. Lameck. Berlin-Charlottenburg, Mommsenstraße 56. Früher Bärenwinkel, Kreis Johannisburg. März 1957

 

Ihre Vermählung geben bekannt: Heino Lips, Oberst a. D., München 9, Asamstraße 25 mit Edith Lips, geb. Wallner. Früher Tilsit, Ostpreußen. 11. April 1957

 

Vermählte. Friedrich Th. Voswinkel, Vollme, Westfalen mit Eleonore Voswinkel, geb. Ennulat, Bornsen, Kreis Uelzen. Früher Bergensee, Kreis Angerburg. Vollme, den 22. April 1957

 

Als Vermählte grüßen Georg Lehmann, Filialleiter, Wiesbaden Klostermühle. Früher Heilsberg, Ostpreußen, Neuhofstraße 34 mit Ute Lehmann, geb. Schau, früher sowjetisch besetzte Zone. Ostern 1957

 

Wir schließen den Bund fürs Leben. Reinhold Runde, Lehrer, früher Königsberg Pr., Kolwstraße 4. Annelore Runde geb. Lange, Hamburg 39, Timmermannstraße 11. Ostern 1957

 

Allen Verwandten, Nachbarn und Bekannten, die mich zu meinem 80. Geburtstag mit ihren Glückwünschen erfreut haben, danke ich auf diesem Wege recht herzlich. In heimatlicher Verbundenheit: Walter Lilienthal. Wahlheim, Kreis Alzey, Rheinhessen. Früher Nöttnicken, Kreis Samland

 

Wir beehren uns, das Fest der Diamantenen Hochzeit anzuzeigen. Gustav Disselbach und Johanna Disselbach, geb. Bessel. Buffenhofen, Kreis Sigmaringen, den 19. April 1957. Früher Königsberg Pr., Yorckstraße 88

 

Für die uns anlässlich unserer Goldenen Hochzeit erwiesenen Aufmerksamkeiten sagen wir allen auf diesem Wege unseren herzlichsten Dank. Gustav Kullick und Frau Martha. Wehrstedt 22, Post Derneburg

 

Allen lieben Gratulanten zu unsere Silbernen ein herzliches „Dankeschön". Wir haben uns sehr gefreut. Gustav Brandt und Frau Elsa. Diepholz (Hannover), Am Willenberg, BV-Aral-Tankstelle

 

Unserem lieben Muttchen, Wabbels, aus Markthausen, Ostpreußen, die herzlichsten Glück- und Segenswünsche zum 85. Geburtstag. Annchen Wabbels. Dr. William Wabbels und Familie. Feodora Lieber

 

Anlässlich unserer Silberhochzeit am 15. April 1957 grüßen wir alle Verwandten, Freunde und Bekannten, Staatl. Revierförster Horst Royeck, Frau Berta Royeck, geb. Klötzing und Söhne Dieter und Eberhard. (14b) Kirchen, Kreis Ehingen (Donau). Früher Revierförsterei Gelguhnen bei Allenstein.

 

 

Zu unserer Goldenen Hochzeit am 1. April 1957 haben wir so viele Gratulationen erhalten, dass es uns leider nicht möglich ist. alle einzeln zu beantworten. Wir sagen allen lieben Verwandten, Freunden und Bekannten sowie unserer lieben Patenstadt Hagen und Kreisgemeinschaft Lyck unseren herzlichen Dank und grüßen in heimatlicher Verbundenheit. Friedrich Jegustin und Frau. Stuttgart-W., Hasenbergstr. 14. Früher Prostken, Hindenburgstraße 16

 

Durch Gottes Güte begeht am 20. April 1957 unsere liebe Mutter, Schwiegermutter, Oma und Uroma, Elisabeth Neumann, aus Tapiau, Ostpreußen, Gärtnerweg 12, jetzt Mayen, Rheinland, Römerhügel, Haus „Daheim" ihren 90. Geburtstag. Es gratulieren dazu herzlichst ihre Kinder und Enkelkinder

 

Am 18. April 1957 feierte unser lieber Vater, Friedrich Kleibsties, Prov.-Straßenmeister a. D., früher Neukirch, Hauptstr. 16, Kreis Elchniederung, jetzt Gifhorn (Hannover), Scheuringskamp 2, seinen 80. Geburtstag. Gottes Segen und weiterhin gute Gesundheit wünschen Dir: Tochter Lydia. Schwiegertochter Else. Schwiegersohn Bernhard und alle Verwandten und Bekannten

 

Am 24. April 1957 begeht Provinzialstraßenmeister i. R., Max Moldenhauer, früher Pobethen, Samland, Ostpreußen, jetzt Hörstmar 89 bei Lage (Lippe), seinen 70. Geburtstag. Es gratulieren, seine Nichte, Frau Elsa Behrend und Sohn Günter, aus Bad Godesberg, Gotenstraße 113 I. Es schließt sich dieser Gratulation an seine bisher noch vermisste Tochter Ingeborg

 

Am Ostersonntag feiert unsere immer sorgende Mutter und liebe Großmutter, Wilhelmine Heinrich, geb. Krauskopf, ihren 80. Geburtstag. Es gratulieren herzlich und wünschen weiterhin Gottes Segen, die dankbaren Kinder und Enkel. Königsberg Pr., Stägemannstraße 55, zurzeit Kassel-Bettenhausen, Dorfstraße 44

 

Die besten Wünsche zum Osterfest! Albert Sauff, Gaststätte. Früher Königsberg Pr., Aweider Allee 118. Jetzt Hamburg-Altona, Fischmarkt 31 – Ruf: 31 24 12

 

 

Zum 74. Geburtstag, am 23. April 1957, wünschen wir unserer lieben Oma und Uroma, Frau Gertrud Mustereit, früher Königsberg Pr., Hindenburgstraße 43, jetzt Haan, Rheinland, Sedanstraße 1 von Herzen Gesundheit und viele, viele Jahre Freude an ihren Kindern, Enkeln und Urenkeln. Wilhelm Trautwein. Frau Ilse Trautwein, geb. Thomas und Sohn Michael. Bonn, Bonner Talweg 148

 

Am 22. April 1957 feiert unser lieber Opa, Karl Schwarz, früher Königsberg Pr., Schrebergarten Morgenroth, seinen 70. Geburtstag. Es gratulieren und wünschen gute Gesundheit, seine Frau, Kinder und Enkelkinder. Jetzt Spelle, Kreis Lingen (Ems)

 

Am 8. April 1957 feierte mein lieber Mann, unser lieber Vater, Schwiegervater und Opa, Schmiedemeister Franz Wölk, früher Schlauthienen, Kreis Pr.-Eylau, jetzt Moers am Rhein, Hofkamp 12, seinen 70. Geburtstag. Es gratulieren seine Frau Kinder u. Enkelkinder

 

Zum 70. Geburtstag wünschen wir unserem Vater, Schwiegervater und Großvater, Franz Preikschat, alles Gute und noch viele gesunde Jahre. Farnilie Erich Hirsch und Familie Wolfgang Hirsch. Früher Schloßberg, Boelckestraße 10, jetzt Essen-Borbeck, Schloßstraße 269

 

Für die vielen Glückwünsche und Aufmerksamkeiten anlässlich der Konfirmation unseres Sohnes Jürgen, sagen wir unseren Freunden und Bekannten auf diesem Wege unseren allerherzlichsten Dank. Fritz Hoffmann und Frau Luise Hoffmann, geb. Keisler, nebst Jürgen Hoffmann. Nahe und Bad Oldesloe, Kreis Segeberg, Schl.-Holstein. April 1957. Früher Heiligenbeil, Ostpreußen, Rotgerberstraße 1

 

Wünsche allen Verwandten, meinen ehemaligen Kunden sowie Freunden und Bekannten aus Heydekrug, Memelland, ein frohes Osterfest und weiterhin ein glückliches Jahr. In der Hoffnung auf ein baldiges Wiedersehen in unserer geliebten Heimat, Wilhelm Genutt. Früher Gurgsden, Kreis Heydekrug, jetzt Gevelsberg-Poeten, bei Firma Breddermann

 

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Seite 9   An der Kirche von Juditten

Foto: In den Ostertagen lockte der Frühling schon vor Jahrhunderten die Stadtbewohner vor die Tore, und so ergingen sich die Einwohner von Königsberg auch zu Zeiten Goethes etwa in Juditten, so wie es der große Dichter in seinem Osterspaziergang im „Faust" schildert, Juditten war von alters her ein sehr beliebter Ausflugsort. In unseren Tagen endete hier eine Straßenbahnlinie. Die Wanderlustigen gingen einen kleinen Hügel hinauf, kamen an der Kirche vorbei und strebten dem Uferweg am Landgraben zu.

 

Recht vertraut wirkt auf die Freunde und Bewohner von Juditten das obenstehende Bild, obwohl die Zeichnung, nach der es gemacht worden ist, bereits etwa um 1830 entstanden ist. Eine mächtige Linde verdeckt zwar einen Teil der alten Wallfahrtskirche, aber der Turm und der Chor sind gut zu erkennen. Vermutlich wurde die Kirche, die eine der ältesten Ostpreußens ist, bereits um 1330 gebaut. Wertvolle alte Wandmalereien und eine reiche Ausstattung, zu der eine überlebensgroße schöne Madonna aus der Spätgotik gehörte, schmückten das Innere.

 

Das Bild zeigt auch das alte Pfarrhaus, als Gottsched-Haus bekannt, kam doch hier am 2. Februar 1700 Johann Christoph Gottsched zur Welt, der zu seiner Zeit als Anreger der deutschen Literatur und Erneuerer der Bühnenkunst sehr berühmt war; eine Gedenktafel an der Giebelfront des Hauses erinnerte an ihn. Die mit einem Leinwanddach überspannte Veranda, in der nach der Darstellung des Zeichners die Pfarrerfamilie an einem schönen Sommernachmittag mit Gästen beim Kaffee sitzt, kannten wir nicht mehr. Im Vordergrund läuft die Juditter Kirchenstraße vorbei. Die Kirche von Juditten hat den Krieg überdauert. Das Innere der Kirche wurde 1945 ausgeplündert; eine tobende Horde zerschlug die Orgel. Nach seiner Entlassung aus russischer Kriegsgefangenschaft hielt Pastor Seebo den Gottesdienst für die in großer Not und im Elend lebende Gemeinde. Seine größte Freude war es, wenn er deutsche Kinder aus dem russischen Waisenhaus, denen dort jedes religiöse Lied, jedes Gebet und jedes biblische Wort verboten war, in der Kirche sah; die Kinder kamen heimlich zu ihm, um sich Trost zu holen.

 

Viele Deutsche sind auch nach dem letzten Kriege an der Kirche von Juditten auf dem Friedhof bestattet worden. Im Frühjahr 1947, also vor zehn, Jahren, begrub Pfarrer Seebo dort täglich dreißig bis vierzig Menschen. 1948 setzte die  Aussiedlung dem größten Leid ein Ende. Pfarrer Seebo, der letzte Pfarrer von Juditten, starb im vorigen Jahr in Eschede.

 

Seite 9   Osterfrühe. Von Agnes Miegel

Zeichnung: Erich Behrendt. Da stand ich hochgehoben auf dem Fensterbrett. Hinter den Dächern, hinter noch kahlen Baumwipfeln glühte der Morgennebel immer röter, flammte die Himmelsklarheit immer strahlender, fast unerträglich für unsere Augen, unsere Herzen. Ein erster Strahl, blank wie ein Schwert, schoss auf, überwältigte uns mit seiner Herrlichkeit, ließ die Fensterflügel golden aufleuchten.

 

Immer wenn die alte Gartenhecke den ersten grünen Schimmer zeigt und ich in der klaren, sonnigen Stille zum ersten Mal in dem Duft von Erde und frischem Rasen und ganz jungem Laub den zarten Duft der winzigen Veilchen spüre, die zwischen hohem Haselstrauch und niedrigem Spiräenbusch aus dem dunklen Gewirr ihrer Blätter sehn, überfällt mich wie etwas Unerwartetes mit schwindelnder Freude die Gewissheit, dass Ostern nahe ist.

 

Wie vor einem Zauberwort versinkt die holde Frühlingslieblichkeit um mich, versinken Ferne und Alter, - nichts ist mehr um mich im klaren Licht, als Kindheitsheimat und Geborgenheit des Vaterhauses.

 

Da sind die vertrauten Stuben, kühl und blinkend von der Sauberkeit des eben verrauschten Großreinemachens Weiß wie die Wolken am hellblauen Frühlingshimmel bauschen sich die Gardinen vor den hohen Fenstern. Auf der glänzenden Dammastdecke des ovalen Tisches steht der Osterrutenstrauß im geschliffenen böhmischen Glas, liegt der Osterfladen auf dem Tablett, goldgelb unterm weißen Zuckerguss. Und die große weiße Schale mit den selbstgefärbten Ostereiern, den bräunlich-goldenen, mit Zwiebelschale gekochten, den buntgeflammten, für die wir alle bunten Flicken sammelten, und die „neuen" scharlachroten, kornblumenblauen und hellgrünen. Einige davon wurden mit zierlichen Schnörkeln aus Goldbronze bemalt. Aber am allerschönsten waren die roten, in die der Vater mit dem Taschenmesser uralte, zierliche Muster ritzte, Kreuze, Sternenkränzchen, Mäanderbörtchen und kleine Hähne. Aber nie einen Hasen. Es durften aber nur rote Eier sein, und man musste sie gleich am Ostermorgen essen, damit sie Glück brachten. Am Ostern-Heiligabend durfte man sie noch in Ruhe bewundern, sich an ihnen und dem Kuchenduft freuen. Es lag an diesem ganzen Tag wie ein Ausklingen und Verstummen in der Luft. Keiner wagte laut zu reden, wie am Gründonnerstag, wo vom frühen Morgen an, wenn wir die Blumen umpflanzten und Ableger einsetzten, schon die frohe Geschäftigkeit eines Festtags herrschte. Wo man mittags, beim ersten Spinat oder gar Salat und Rühreiern mit Schnittlauch einander am Ohr zupfte (sogar den Vater!) und rief: „Was Neues vom Jahr!" Wo am Nachmittag Verwandte und Freunde sich am festlich gedeckten Kaffeetisch um den mächtigen Gründonnerstagskringel einfanden zu heitersten Gesprächen voller Frühlingsfreude. Bis dann am Abend, wenn die Besuche gegangen, die stille späte Stunde kam, wenn der Vater, und später schon ich, stockend vor ehrfürchtiger Befangenheit aus der alten ledergebundenen Bibel das Hohepriesterliche Gebet las, dessen überirdische Feierlichkeit zu dem stummsten und ernstesten Tag der Karwoche überleitete. Dem Tag, an dem Mutter, fremd im schwarzen Abendmahlskleid, nur Wasser trank und wir andern im tiefen Schweigen unser Fischgericht aßen und nur flüsternd zu sprechen wagten.

 

Aber dieser Tag ging vorbei wie Wolkenschatten, und mit dem Morgen war es wieder in der hellen Wirtschaftsschürze in froher Martha-Geschäftigkeit die Mutter, die ihn vertraut wie alle Sonnabende machte. Aber doch war dieser Tag anders als sonst, erfüllt für uns alle von einem Gefühl glücklicher Erwartung, ähnlich wie der Weihnachtsabend, aber ohne reinen kindlichen Gabenhunger, doch wie er voller Unruhe, die mich — und wohl auch die Großen — nicht zur Ruhe kommen ließ, selbst nicht in der Küche. Da lag schon der Osterschinken in seiner dicken Brotteighülle in der Pfanne, da stand schon der gelbe Zitronenschaum in den Glasschalen, und die Mädchen plätteten singend ihre weißen Schürzen. Ich durfte mit Lina die erste Stimme mitsingen: „O Haupt voll Blut und Wunden“. Schön klang es in der düstern großen Küche mit den blinkenden Messingkesseln auf dem Herdmantelbord, mit dem Torf- und Kiendunst und dem herben Duft der Birkenruten im Eimer, die in der Besenecke standen, um frisch und geschmeidig zu sein fürs Schmackostern am Montagmorgen.

 

Doch beim dritten Vers glaubte ich, es nicht mehr zu ertragen, es drückte mir das Herz ab, und ich lief rasch zurück in die helle Wohnstube wo nun, wie hingezaubert, vor den Osterruten ein Veilchentopf stand. Dunkelblaue Blütchen sahen aus hellgrünen Blättchen und dufteten so süß. dass ich am liebsten das Gesicht in ihnen vergraben hätte um, gleich wie durch zarteste Liebkosung die Frühlingsschönheit grünender Wälle, zartgrüner Wipfel vor mir zu sehen, und Finkenschlag zu hören ausverwilderten Friedhöfen, - als ich nun auch über dem Veilchenhau ganz nahe den bitterlichen Blütenduft der Osterruten merkte und mich wie erwachend aufrichtete und die festliche Stube gewahrte, in die schon die blaue Dämmerung sah.

 

Aber der eigentliche Abend, dieser „Oster Heiligabend", wie er immer noch hieß, in seinem eiligen Abendbrot, dem raschen Forträumen, dem besonders sorgfältigen Bereitlegen der neuen Sonntagskleider für den Kirchgang, dem stempelblanken Kollekte-Geld auf dem schöngefalteten Taschentuch überm Gesangbuch, war doch anders als seine Brüder in den vergangenen Winterwochen.

 

Vorm Gutenachtsagen wurden die hübschesten bunten Krüge aus dem Spind genommen und an die Flurtür gestellt, um bereit zu stehn fürs Osterwasser. Selbst das Baden verging ohne die gewohnte laute Fröhlichkeit. Alles war eilig, festlich und wie verstummt vor Erwartung.

 

Endlich lag ich im Bett auf dem nach Sonne und Lavendel duftenden Kissen. Ich wachte noch, als die andern alle längst schliefen und wartete lange bis der Schlaf kam., - flaumfederleicht und unruhig, wie das Silberpfauenrad der kleinen Frühlingswolken draußen am Mondhimmel, in dessen ungewissem Schimmer vertrautes Gerät verwandelt schien beim Aufschrecken. Erst beim Zurücksinken fühlte ich dankbar die Dunkelheit. Aber bald, beim ersten Hähnekrähen im Nachbarhof, lauschte ich schon wieder, ob Kleider rauschten, Türkette klirrte und Hausschlüssel sich kreischend drehte. Gingen die Mädchen schon nach Osterwasser? Sollte ich nicht herausschleichen, die Erschrockenen anrufen und zu verbotenem Reden verlocken? Oder den Mantel greifen und mitlaufen bis zum Fluss?

 

Aber das Bett war warm und weich, und draußen war Ungewissheit und graue Dämmerung. Es tat gut, sich einzukuscheln wie ein Schoßkind. Blinzelnd sah ich noch die Morgenfahlheit auf dem weißen Ofen, — so hatte die kahle Felswand aus dem Morgennebel geleuchtet über dem steilen Weg, auf dem die Frauen wanderten, vermummt in ihre Mäntel, unter denen sie Spezerei und Salbe in den schönen Krügen trugen, — fern, fern durch die stille Frühe der traurigen Krokuswiese.

 

Ja, warm war das Bett wie ein Nest und müde war ich, wie ein verschlafenes kleines Tier, das sich wehrt, als die Decken fortgezogen wurden und ich emporgehoben wurde. „Rasch, rasch!" rief Linas gurrende Stimme. Weich war das Tuch, das sie um mein Frösteln schlug, weich war ihre Schulter, ihr morgenfrisches Gesicht, gut aufgehoben war man in ihren starken Armen.

 

Dann riss ich die schlafschweren Lider auf, wie Feuer drang es hinein. Es war die Wohnstube, aber fremd und herrlich in einem flammenden Schein, der Wand, Bilder und Möbel, Teppich und Tisch überflutete mit lichter Rosenglut.

 

Und dann stand ich hochgehoben auf dem Fensterbrett. Eiskühler, rotglimmender Morgennebel kroch um meine nackten Füße, lichtes Rosenfeuer umfunkelte das weiße Fensterkreuz, an dem ich lehnte, gehalten von Linas Armen. Die anderen im Zimmer, meine Mutter auf der Schwelle nur gerade fühlte ich in vertrauter Nähe.

 

Rosig und weiß flutete unter mir der Nebel über dem weiten Platz. In tieflauem Morgenschatten standen drüben die Häuser mit den schlafenden Fenstern. Hinter ihren Dächern, hinter noch kahlen Baumwipfeln, glühte der Morgennebelschimmer röter, flammte die Himmelsklarheit immer strahlender, fast unerträglich für unsere Augen, unsere Herzen.

 

Und nun stieg es empor aus dem Glühen, noch strahlender, noch feuriger, rot wie Zorn und Blut, wie Rosen, wie Freude — —

 

„Sieh, sieh!" riefen sie alle. „Siehst Du das Osterlamm? Siehst Du es?" — rief leise meine Mutter, und ich fühlte ihre Hand, die nach mir griff, meine Hand suchte.

 

Ein erster Strahl, blank wie ein Schwert, schoss auf, überwältigte uns mit seiner Herrlichkeit, ließ die weit offenen Fensterflügel golden aufleuchten.

 

„Es springt! Es springt!" riefen wir laut und verstummten jäh. Einen Herzschlag lang starrten wir mit angehaltenem Atem in die Glut. Es sprang dort, golden-feurig im kreisenden Purpurdotter der aufsteigenden Sonnenscheibe, — das Osterlamm mit der Siegesfahne, dessen Glanz uns umstrahlte.

 

Aber einen Augenblick lang, als Lina mich auf den Boden neben meine Mutter stellte, um leise das Fenster zuzuziehen, als ich mit geschlossenen Augen sanftes Streicheln fühlte, sah ich wieder die blasse Felswand aufragen und in ihr das gähnende Dunkel der leeren Grabeshöhle hoch über dem steilen Weg durch die Krokuswiese, deren weißer Tau nun in jähem Strahlen aufsprühte. Eine Stimme, schluchzend und süß wie ferner Vogelruf, stammelte „Meister!" — und verhallte. — —

 

Hoch von Linas Schulter blickte ich noch einmal zurück von der Schwelle. Wie feurige Rosenglut zu leuchtendem Gold, war Gold verblichen zu lichter Helle. Altvertraut schien Morgensonne durch weiße Gardinen auf spiegelnd blanke Dielen auf weißgedeckten Tisch, auf Ostereierbuntheit und grüne Birkenruten. Festtäglich mischte sich der Duft mit Veilchenhauch und Kuchensüße.

 

„Fröhliche Ostern!" rief Mutter, als sie leise hinter uns die Tür zuzog. „Fröhliche Ostern!" gurrte Linas Stimme, als ich aus ihren Armen wieder in mein Bett glitt Ich wollte antworten, aber der Schlaf überwältigte mich, wie ich zurücksank, sicher des Wiedererwachens zu Sonne und Liebe, zur Freude des schönsten Frühlingsfeiertags. — —

 

So sicher, wie ich es hier vor der grünenden Hecke im Duft von Gras und Veilchen bin, dass Ostern nahe ist. Und für mich ein andrer Ostermorgen, an dem ich wieder mit den Meinen auf seine Sonne warten werde.

 

Seite 9   Ostermontag 1390 in der Marienburg

Strahlend schön war der Ostermontag Anno 1390 über dem Hochmeisterschloss der Marienburg an der Nogat aufgezogen. Bewegtes Leben herrscht schon zu früher Stunde im Burghof. Hier haben sich die Mägde des Ordenshauptschlosses versammelt. Sie haben sich festlich geschmückt und tragen in den Händen grüne Birkenreiser oder stachlige Kaddickbüsche. Sie warten auf Hochmeister Konrad von Jungingen, „um ihn zu bewegen, das Schmackostern von ihnen mit vier Skot abzukaufen“. Die Dienstleute und Reisigen, die Mönche und Ritter betrachten lächelnd den Aufzug, der sich jedes Jahr am Ostermontag wiederholt. Als Hochmeister Konrad mit seinen Begleitern erscheint, bringen ihm die Mädchen ihre Sprüche dar und streichen mit ihren Reisern über sein Gewand, über den weißen Mantel mit dem schwarzen Ordenskreuz. Der hohe Herr lächelt. Die Mägde bekommen ihre vier Skot und auch Eier und Speisen aus der Burgküche und verlassen scherzend und plaudernd das Hochschloss.

 

So überliefert eine Ordensschrift den Schmackoster-Brauch zu Marienburg, der schon seit 1160 in den altpreußischen Landen geübt worden sein soll. Noch 1410 erlebte das Hochmeisterschloss den gleichen Aufzug, und getreulich wurde in den Ordensbüchern die Ausgabe der vier Skot an die Mägde gebucht. Sprachforscher vermuten, dass die in ganz Ostdeutschland als „Schmackostern" oder „Schmeckostern" bezeichnete Sitte von Altpreußen ihren Ausgang nahm. Man bringt das Wort mit dem prussischen Wortstamm „smag" zusammen, der unserer Wortbedeutung schlagen oder peitschen entspricht. Doch findet sich das Zeitwort smacken = schlagen auch im Niederdeutschen.

 

Seite 9   Dr. Fritz Gause Bohnenkönig 1957/1958.

Am Freitag dem 12. April 1957, fand anschließend an die Jahrestagung des Göttinger Arbeitskreises das Kant-Essen der Gesellschaft der Freunde Kants statt, bei dem derjenige der Bohnenkönig des Jahres wird, der eine in einer Torte eingebackene Bohne findet. Der Bohnenkönig des letzten Jahres, Staatsarchivdirektor Dr. Forstreuter. sprach über die Urteile, die Kant über Polen und Litauer und andere Völker abgegeben hat; er schloss mit der Feststellung, dass es eine Nationalitätenpolitik und eine Unterdrückung fremden Volkstums im preußischen Staate damals nicht gegeben hat. Der Bohnenkönig des Jahres 1957/1958 ist Dr. Fritz Gause, ehemaliger Direktor des Stadtarchivs und des Stadtgeschichtlichen Museums in Königsberg. Einer seiner Minister ist Dr. Lawin, der Oberstadtdirektor von Bad Oeynhausen, früher Direktor des Wirtschaftsamtes der Stadt Königsberg.

 

Seite 10   Meinungsforschung per Telefon

Heute in der Frühe klingelte das Telefon. Ich hoffte, es wäre die Liebe oder das Glück, oder was man so hofft in so ungewöhnlich früher Morgenstunde. Aber nichts von alledem — die Stimme eines Mannes sagte: „Hier ist das Sowieso-Institut für Meinungsforschung, wir wüssten gern, was Sie vom Fernsehen halten?"

 

Da könnte ja jeder kommen, nicht wahr? Hab ich dem Mann auch gesagt, aber — man will ja verbindlich bleiben — leider auch hinzugefügt, dass meine Meinung auch vollkommen uninteressant wäre, da ich gar kein Fernsehgerät besäße. Daraus ergab sich dann, dass man auch Meinungen über Dinge haben kann, die man nicht besitzt. Und die nehmen da schon die richtigen Leute dafür; im Nu wusste der Mann, wie ich mich ärgere, wenn Role zwei Stunden später kommt, als verabredet, nur weil tausend Kilometer entfernt irgendjemand Fußball spielt. Dann die Einladungen bei Fernsehleuten! Nichts von Essen, Trinken oder Klatschen, nur noch „fabelhaftes Programm heute"! Ich finde, da könnten sie einen auch gleich ins Kino einladen, da ist das Bild größer. Wie waren wir neulich froh, dass wir bei den Schmidts nur die zweite Garnitur waren, da sind wir mit einer Dreiviertelstunde Fernsehen davongekommen; die erste Garnitur am Vortage hatte geschlagene zwei Stunden vor dem Bildschirm sitzen müssen. Aber was soll ich mich so groß herausreden? Am Ende hatte der Mann mich soweit, dass ich zugeben musste, wenn er mir einen Apparat schenken wollte, würde ich ihn dankbar annehmen. Diese Leute verstehen es eben, einen herumzukriegen.

 

Aber so neu ist Meinungsforschung per Telefon gar nicht. Als ich klein war, hatten wir das bei uns in Ostpreußen auch. Wenn ich nur an das erste Radio denke, das in unserer Gegend aufkreuzte! Aber ich glaube, ich muss mit dem Telefon anfangen. Es hing im Flur an der Wand und war ein großer brauner Kasten aus Holz. Wenn man jemanden sprechen wollte, drehte man die Kurbel, die an der rechten Seite angebracht war. Es dauerte gar nicht lange, dann meldete sich das Fräulein vom Amt, der sagte man Bescheid, mit wem man sprechen wollte, und in einigen Minuten konnte es dann losgehen.

 

Das ist nichts Besonderes, ich weiß. Interessant ist aber die Gegenbewegung. Wenn jemand irgendwen in unserer ganzen Gegend antelefonierte, dann klingelte auch unser Telefon. Dieses, ewige Geklingel konnte fremden Besuch zuerst ganz meschugge machen. Wenn er aber dann 'ne Weile bei uns war, gewöhnte er sich daran. Entweder ging er dann an den Apparat und hörte sich fremde Gespräche mit an, wenn er sich langweilte — man konnte auch selbst dazwischenreden —, oder er merkte sich wie wir, dass der Ruf, der uns galt, lang-kurz-lang war, und dass uns alle anderen Klingelzeichen eigentlich gar nichts angingen. Natürlich, damals konnten wir ja noch nicht ahnen, dass uns das alles genommen werden würde, sonst hätten wir all diese Gespräche abgehört und schon daraus eine wunderbare Chronik unserer Gegend schreiben können.

 

Aber ich wollte ja, angeregt durch das Sowieso-Institut für Meinungsforschung, von dem Auftreten des ersten Radios in unserer Gegend erzählen und wie wir die Meinung darüber erforschten. Unsere Tante Amalie, die reiche Witwe aus Wirba schenkte sich selbst dieses Radio zum Geburtstag und lud uns alle zum Hören ein. Und da wir damals die erste Garnitur bei Tante Amalie waren, mussten wir viele Stunden vor diesem Radio verbringen. Die Bewirtung war gegen alle sonstigen Gepflogenheiten sehr mager ausgefallen. Wer sich nicht an den Blechkuchen hielt und hoffte, dass die Schachbrettorte wie üblich folgen würde der hatte sich geirrt. Daraus aber konnten wir schon sehen, wie teuer solch ein Radio war, wenn sogar Tante Amalie sparen musste.

 

Ich müsste ja eigentlich ganz still sein, denn ich durfte von Rechts wegen überhaupt noch gar nicht mit. Nur weil Tante Amalie meine Patentante war, hatte ich mich diesmal durchgesetzt.

 

Aber ich will den Hergang von Anfang an erzählen. Mein Vetter Heinrich saß vor einem kleinen schwarzen Kasten und drehte unentwegt herum. Und tatsächlich, es piepste, es knackte und schnarrte, und wir alle lauschten hingerissen. Man kann sich das heute nicht mehr vorstellen, aber man bedenke, es war die Zeit, wo man das noch nicht so kannte, dass einfach fremde Laute und Stimmen in unsere Räume drangen. Schließlich aber sagte Tante Amalie, sachverständig unsere Ergriffenheit wegfegend: „Der Empfang ist heute nicht besonders, Heinchen versuch doch mal Wien!"

 

Und da prallten auch wirklich irgendwelche singerhaften Töne in die Stille, und ich, die ich doch eigentlich gar nicht mitdurfte, schrie los: „Mama, Mama, wie der Baby von Rostek!" (Männliche Babys hießen bei uns der Baby). Von da ab war der Bann gebrochen, Tante Amalie erzählte von den wunderbaren Sendungen, die sie und Heinchen, wenn sie allein waren, schon genossen hatten, und alle fingen — trotz des Respekts vor dem neuen Radio — zu reden und zu lachen an, und es wurde noch ganz gemütlich.

 

Aber am nächsten Tag, da kam dann die Meinungsforschung per Telefon, diesem großen braunen Kasten, aus dem es unentwegt klingelte. Nicht für uns natürlich, — aber: „Lauf mal schnell ran und hör, was die Pudnicks über Tante Amalies Radio sagen“. Etwas später klingelte es lang, lang, lang: „Geh mal schnell und hör, das sind die Danischs, die wollten sich doch auch son neuen Radio kaufen. Ha, schöne Blamage für Tante Amalie, die lachen sich ja tot. Ist auch ein dolles Stück, so das Geld außem Fenster rauszuwerfen. Wenn der Gotthold das noch erlebt hätte! Der muss sich ja im Grabe umdrehen, so sparsam wie der war. Wenn der nu so zusehen muss, wie sie sein Hab und Gut verschleudert!"

 

Ja, so an einem Vormittag konnte man denn über alle Fragen, die gerade im Umlauf waren, per Telefon die Meinung der Gegend erforschen, ohne jemanden direkt gesprochen zu haben. Man musste nur an sich halten, dass man nichts dazwischenrief. Die Sprechenden konnten natürlich nicht wissen, wer gerufen hatte, außer ich hätte zur Besprechung von Tante Amalies Radio wieder mein Baby angebracht, aber sie hätten sich belauscht gefühlt, und das war nicht der Sinn dieser Meinungsforschung.

 

Solch Radio war natürlich keine so wichtige Sache, da gab es ganz andere Dinge. Wenn der Buschwalder Gustav etwa behauptete, er hätte für seine Remonten tausend Mark bekommen, wo doch jeder wusste, dass sie ihm nach allen Abzügen nur 986 Mark eingebracht hatten, da gab es nur eine Meinung, das war ne dolle Prahlerei! Sowas zu erzählen, jeder vernünftige Mensch hätt' das doch mindestens auf achthundert nach unten abgerundet.

 

Aber nicht immer waren sich die Meinungen so einig, sie konnten hart aufeinander prallen. Wenn dem dicken Max vom See mal wieder seine Frau durchgebrannt war, das musste erstmal sehr geheim bleiben, da ging es nur so „Sssst, Sssst, still doch, vielleicht lauscht jemand, nicht so deutlich!" Und über die Schuldfrage waren sich durchaus nicht alle einig. Da sie sehr hübsch war, die Frau von Max vom See, sagten die Männer fast alle: „Ach, er is doch schuld, wer hält es mit dem aus!" Und weil er sehr stattlich und liebenswürdig war, sagten die Frauen fast alle: „Wie ist der Mann gestraft mit dieser Frau!"

 

Ja, unsere Meinungsforschung war sehr viel menschlicher, da kommt kein Sowieso-Institut mit. Und erst die Meinung über die heimlichen Lieben alle, da kann es schon gar nicht konkurrieren: „Die Hilde nimmt den Emil, die Trude den Max, na ob das noch was wird mit der Eva …“

 

Die Verlobungsanzeigen hätten sich die Beteiligten eigentlich sparen können, die Meinungsforschung per Telefon hatte alles bestens besorgt. In irgendeiner Art ist eben alles schon einmal dagewesen. Immer wieder greift man auf die alten Lebensformen zurück. Hilde Klein

 

Seite 10   Ostpreußische Späßchen

Prahlereien

Ein paar Bauern sitzen im Gasthaus zusammen in bester Laune mit gelösten Zungen, und auch diejenigen, die. sonst nur stöhnen, fangen an, mächtig zu prahlen, besonders ihre Pferde müssen herhalten, der eine hat immer noch ein großartigeres als der andere. Schließlich scheint der dicke Karl von hinter dem Walde alle übertrumpfen zu wollen. Er erzählt: „Ich hab da aber zu Hause en Gaul, der is nich zu halten. Einer allein kann ihn gar nich halten, muss einer vorne stehen und einer ihn von hinten festhalten, am besten auch noch einer vone Seite“. Da fragt jemand den Karl neugierig: „Ja, sag mal, wenn sie aber loslassen, was is denn, was tut denn der Gaul dann?" Da antwortet Karl seelenruhig: „Dann fällt er um“. J.

 

Rachullrig

Unsere Landsleute waren und sind heute noch berühmt durch ihre Gastfreundschaft. Ja, Gastfreundschaft, aber Habgier und Rachullrigkeit, damit durfte man ihnen nicht kommen. Großzügig gegen jedermann, aber dasselbe erwarteten sie auch von anderen. Als abschreckendes Beispiel wurde in unserer Gegend die Geschichte von einer Festlichkeit erzählt. Es handelte sich um eine große Bauernhochzeit, auf der an nichts gespart wurde, und am Schluss wurden dann ja auch noch die üblichen Pakete mitgegeben, weil ja immer so viel übrigblieb. Aber da soll doch jemand seine Augen nicht haben losreißen können, von den Braten, die immer noch auf der Festtafel standen. Schließlich machte er sich an den Gastgeber mit den Worten heran: „Ach wissen Sie, meine liebe Frau konnte doch diesmal nich mitkommen. Ich denk nu, dass ich doch sicher für sie noch was extra mitbekommen kann, wo sie doch krank ist“. Der Gastgeber ruft: „Aber ja doch!", ergreift ein großes Stück Braten, und ehe der andere sich versieht, stopft er es ihm in die Tasche, ergreift eine Soßenschüssel, und mit dem Ruf: „Auch noch etwas Soße dazu", gießt er diese hintendrein, — alles in die Tasche. H.

 

Die Rechenaufgabe

Der Lehrer sieht sich seine Schulanfänger an und fragt den kleinen Fritz: „Kannst Du auch schon rechnen, Fritz?" Fritz antwortet stolz: „Ja, Herr Lehrer, ich kann schon bis hundert zählen“. Der Lehrer fährt fort: „Na, denn sag mir mal, Fritz, wieviel Kinder seid Ihr zu Hause?" „Vier, Herr Lehrer", antwortet Fritz. Da meint der Lehrer: „Na ja, bis hundert kannst Du zählen, aber bis fünf nicht. Ihr seid doch fünf Kinder zu Hause“. Da sagt der Fritz ganz entsetzt: „Aber — Herr Lehrer — die Annche is doch all Freilein, sie is doch all Ostern konfirmiert“. H. G.

 

Förster Hasemann und die Kulturmädchen

Als der Landforstmeister in diesem Jahre bei seiner Bereisung die Kulturen sah, war er gar nicht mit ihnen zufrieden, im ganzen Johannisburger Bezirk nicht. Der Forstmeister versuchte seine Förster in Schutz zu nehmen und erklärte zu dem Rückstand: „Es sind überhaupt keine Kulturmädchen zu bekommen, das Wetter war zu schlecht und die Löhne sind zu niedrig“. Zum Schluss aber kamen sie in die Försterei Fichte zu Förster Hasemann. Hier waren die Anpflanzungen fertig, und die alten Kulturen wunderbar gejätet und gehackt. Und der Landforstmeister verwunderte sich sehr und sagte zu seinem Forstmeister: „Ja, sagen Sie mir nur, Herr Kollege, das Wetter und die Löhne auf der Försterei Fichte sind doch gleich schlecht wie auf allen anderen Förstereien, aber unser Förster Hasemann sagt, er bekäme immer und bei jedem Wetter so viel Kulturmädchen, wie er  brauchte. Gibt es denn hier so viel mehr von den Mädchen, oder woran kann das sonst liegen?" Der Forstmeister wird nachdenklich, dann sagte er schließlich schmunzelnd: „Ach mehr, Herr Landforstmeister, das möchte ich gar nicht sagen, dass es so ist, aber es könnte vielleicht daran liegen, dass unser Förster Hasemann noch nicht verheiratet ist“. H. G.

 

Feste Preise

In früheren Zeiten wurde in Ostpreußen, wie überall, in den Läden viel gehandelt. Ottilie, die einen neuen Mantel brauchte, nahm Emilie mit, damit sie ihr dabei helfe. Am Eingang machte Emilie sie auf die neu angebrachte Tafel aufmerksam, auf der zu lesen stand: „Feste Preise", und fragte, ob sie nicht besser täten, in ein anderes Geschäft zu gehen. Aber Ottilie hatte da schon einen Mantel erblickt, der ihr sehr ins Auge stach. Sie sagte nur noch zu Emilie: „Ach, was schert mich sone damlige Tafel", und fing sofort zu handeln an: „Was Freileinchen, 35 Mark wollen Sie für das Kodderchen haben, na sagen wir zwanzig Mark, mehr is son Flickchen nich wert“. Aber das Fräulein blieb fest, obwohl Ottilie ihr Angebot alle fünf Minuten um eine Mark erhöhte. Als sie merkte — sie war ja nicht die Dümmste -, dass sie wirklich 35 Mark bezahlen musste, flüsterte sie dem Fräulein vertraulich ins Ohr: „Na, wissen Sie Freileinchen, wenn Sie nu wirklich 35 Mark haben wollen, denn müssen Sie fuffzich sagen, denn weiß man sich doch jleich zu richten“. H. K.

 

Seite 10   Vorn und hinten.

Altes masurisches Wilddiebspäßchen.

 

Förster Klaus vom Jägerhaus

spielt schon lang Katz und Maus

mit dem Wilddieb Zutt, Johann,

den kein Jäger fangen kann.

 

Narrt er ihn auch lange Zeit,

eines Tags ist's dann soweit:

„Freundchen, heut ich dich erwisch,

Spur im Schnee ist noch ganz frisch.

 

Führt aus deiner liebsten Haus

links zum Jagen acht hinaus,

rechts hier schosst Du dann das Reh,

ich hört den Schuss, den Schweiß ich seh“.

 

Grade dann wie eine Schnur

weiter zieht im Schnee die Spur,

bis zur Kate des Johann,

wo sie auch verschwindet dann.

 

Doch wie staunt der Förster Klaus,

gänzlich leer und er das Haus,

Bett und Herd stehn unberührt

nirgend er das Rickchen spürt.

 

Förster Klaus, Du bist betrogen,

Spuren haben nicht gelogen,

nur dass seinen Schuh'n Johann

schlug die Hacken vorne dran.

 

Ging von hier ins Wildrevier,

wo er schoss das Rickchen dir,

Trug es hin zur Liebsten Käth',

die ihm jetzt die Leber brät.

 

Seite 11   Unter dem Ostermond. Von Hedy Groß

Wenn bei uns zu Hause die Seen und Flüsse noch halb zugefroren waren und zwischen den braunen Ackerfurchen noch Schneestreifen von schmutzigem Weiß lagen, sagte unsere Tschotka schon: „Am Himmel ist aber schon Frühling“. Man musste es ihr glauben, denn sie war die gewichtigste Persönlichkeit auf unserm Hof. Gern mochte ich über sie die allerschönste Geschichte schreiben, aber da muss ich noch ein wenig zuwarten und hoffen, dass mir etwas von ihrer Weisheit wird und ich mich so auskenne in den Herzen der Menschen wie sie der Menschen auf der Erde unter dem Himmel! Wer aus unserer Gegend ist, wird sie sowieso kennen, denn weit und breit war sie ja „die Tschotka".

 

Ja, sie kannte sich aus, nicht nur auf der Erde, sie war auch auf dem Himmelsgewölbe zu Hause. Sie teilte unser Jahr und unsere Jahre nach den Monden ein. Es standen ihr aber auch andere Hilfsmittel der Zeitrechnung zur Verfügung: „Der Hansche wurde jeboren, wie der Flachs jedengelt wurde, und der Tante llsche ihre Hochzeit, das war jleich nach Kartoffelgraben“. Aber natürlich besaß sie zum Vergleich und zur Bestätigung auch einen Kalender. Dieser Kalender wiederum war auch sehr bedeutsam, weil sie in ihm richtig zu lesen verstand. Und was in Tschotkas Kalender stand, das hatte Hand und Fuß.

 

Und weil „am Himmel schon Frühling war", wenn auf der Erde noch der Schnee lag, war es für mich leicht, zu behalten, dass Ostern am ersten Sonntag nach dem ersten Frühlingsvollmond gefeiert wird. Da hatten meine Lehrer keine Plage, mir das beizubringen.

 

Weißglänzend beschien er das weite Land, wenn wir auf unserm Hof standen, wie ich eben jetzt hinter unserm Häuschen stand. Ich sehe genau, dass Jupiter damals auch im Süden stand, aber unter ihm lief nicht die Asphaltstraße, unter ihm begann der große Wald. Ein Wald, der nie und nirgends ein Ende hatte. Und der Orion, unsere Tschotka nannte ihn „den großen Jäger", er stand damals auch im Norden, ja, gerade über unserer Scheune. Und wo der Hofhund lag, gerade darüber zeigte sie uns den „Kleinen Hund", der rannte natürlich hinter dem großen Jäger über den Himmel. Hunde müssen ja immer rennen, manchmal sah es auch aus, als würde er ihn einholen. Aber am meisten liebte ich schon damals das W-förmige Sternbild der Kassiopeia, auch sie sehe ich im Norden über unserer Scheune. Ich glaube, ich war in den schönen Namen Kassiopeia verliebt. Wie das klingt! Da lebt unser ganzes ostpreußisches Ei.

 

Und über uns stand der Große Bär, genau wie heute auch. Wir nannten ihn den großen Wagen. Na ja, wir kennen den Bärenfang und erzählen von ihm allerlei Geschichten, aber mit Bären selbst hatten wir in unserer Gegend wenig zu tun. Wir kannten sie nur aus dem Tiergarten in Königsberg und vom Jahrmarkt natürlich. Aber wie man auch verglich und verglich, ein Bär wollte sich aus diesem wunderbaren Sternenbild nicht formen. Aber der große Wagen, das war er! Die Räder da, die Deichsel vorn, ein wenig gebogen, als wollten wir gerade um die Ecke kutschieren. Ja, mit Wagen, da wussten wir Bescheid. Deshalb sage ich heute auch noch großer Wagen zum Großen Bären und ich möchte ihn jetzt besteigen können und durch die Nacht, diese helle Osternacht, zur Heimat fahren können. Von ferne schon würde uns der Giebel unseres weißen Hauses entgegenleuchten, denn darüber steht ja noch genau wie damals unser Abendstern, und er würde uns wieder grüßen, wie er uns immer grüßte, wenn wir durch die helle Mondnacht einer Osterfahrt nach Hause fuhren. Unser Stern!

 

Die Erde haben sie uns genommen, den Himmel konnten sie uns nicht nehmen. Der Himmel wird uns helfen, dass wir wieder auf der Erde unserer Heimat stehen können, wenn wir zum Himmel hinaufsehen wollen.

 

Seite 11   Von den Weidenkätzchen zu den Waldtulpen

Nach der wissenschaftlichen Klimaforschung beginnt in Ostpreußen der Frühling zwischen dem 20. und 26. Mai. Damit hat Ostpreußen den spätesten Frühling in Deutschland. Aber die Ostpreußen betrachteten als Lenzesanfang schon den Tag, an dem sie auf einem geruhsamen Spaziergang draußen in den Fluren die ersten Weidenkätzchen fanden. Sonnenstrahlen hatten diese Silberpelzchen herausgelockt, wenn der kalte Ostwind auch noch in die Wangen kniff. Im Ermland bezeichnete man es vielfach als Frühlingsbeginn, wenn die ersten Störche eintrafen, die zu Maria Verkündigung am 25. März nach dem Volksglauben fahrplanmäßig hätten zur Stelle sein müssen. Dass sie nur selten sich so frühzeitig einstellten, war kein Wunder bei den späten Nachwintern, die in Ostpreußen noch bis in die Aprilmitte fallen. Früher als die Störche zeigten sich in den Gärten bestimmt die Schneeglöckchen. Sie stießen wirklich noch aus dem dunklen Erdenschoss durch zerfließenden Schnee, und kein Ostpreuße wird dieses Bild vergessen, wenn irgendwo durch die letzte, in tauende Tröpfchen sich auflösende Schneedecke die zarten Köpfchen dieser ersten Frühlingsblüte zu Licht und Wärme hindurchstießen. War es erst einmal so weit, dass dann sich auch die Krokusse buntfarbig zeigten, hingen an Haseln, Birken und Erlen plötzlich auch die lustigen „Troddelchen" der Kätzchen.

 

Denn der richtige ostpreußische Frühling kam zumeist über Nacht. Da hatte es zuvor noch einmal gewaltig über das Land gebraust und das wilde Heer der Wolkenreiter war diesmal von Süden herangetobt, hatte einen sachten warmen Regen mitgebracht, vor dem die letzten Nachhuten des Winters sich in die Nordhänge und in die Talsohlen als schmutzig graue Schneenester zurückzogen. In warmen Winkeln sah man dann die kleinen gelben Sonnen des Huflattichs leuchten, den die Ostpreußen so liebevoll als „Lottkeblome" bezeichneten. In den dunklen Wäldern begannen sich mit zartem Schimmer die blauen Teppiche der Leberblümchen zu bilden, und daneben bestreuten die Sternchen der weißen Buschwindrose den Waldboden, aus dem ein Duft stieg, den die Menschen sehnsüchtig genossen. „Erdrausch“ nannte man die violetten oder rosa Blüten des Lerchensporns, die nun auch schon an allen Wasserläufen auftauchten.

 

Jetzt suchten die Kinder am Seeufer den Kalmus, um darauf zu pfeifen oder sein weiches junges Mark mit Genuss zu verspeisen, weil es neben seinem frischen Geschmack auch roch Zauberkräfte verleihen sollte. Und war es Kalmuszeit, dann konnte man auch schon bald im Hochwald der ostpreußischen Landschaften nach einer der schönsten Frühlingsblumen Ausschau halten, die Ostpreußen kannte: nach der Waldtulpe. Zwar wurde es in der Regel Pfingsten, ehe die lila Kelche mit den gelben Krönchen der Staubgefäße zu entdecken waren, zwar waren die Küchenschellen auch in Ostpreußen geschützte Pflanzen und die Förster sahen es nicht gern, wenn man sie aus dem Wald heimtrug, aber diese ostpreußischen Waldtulpen gab es so zahlreich, sie waren so lebenskräftig und auch so zauberhaft schön, dass niemand der Versuchung widerstehen konnte,  sich ein paar dieser pelzigen, leuchtenden Blüten in das Haus zu bringen, wo sie jedes Jahr aufs Neue schönste Zeichen des Lenzes waren.

 

Seite 11   Die alte Schiffbrücke von Tilsit. Von Charlotte Keyser.

Foto.

Mit dem Märzwind kam das Tauwetter und erweckte den Memelstrom aus tiefem Winterschlaf. Damit begann das große Naturdrama, der Eisgang. Da wurde vor unseren Augen der scheinbar Schlummernde wie der der ewige Wanderer, der die gewaltigen Trümmer seiner Eisdecke dem Haff entgegentrug und nach der Überschwemmung, die er weit hinein ins Niederungsland schickte, seinen Wasserspiegel wieder klärte. Dann standen wir Tilsiter zu jenen Eisgangs- und Überschwemmungszeiten auf der Luisenbrücke und verfolgten Tag für Tag das sich vor unseren Augen vollziehende großartige Schauspiel.

 

Ich erinnere mich aber gut jener Zeit, da es diese hohe, festgefügte eiserne Brücke noch nicht gab und der Strom in solchen Tagen zwischen hüben und drüben eine unüberwindbare Trennung bildete. Da sehnte man den Zeitpunkt herbei, wo das Wasser fiel und einen normalen Stand erreichte, so dass die „Schiffbrücke" eingeschwenkt werden konnte. Mit diesem Ereignis begann für Tilsit das Frühjahr.

 

Es war ein idyllischer Zauber um die alte Schiffbrücke. Sie war umweht von ländlichem Behagen und gehörte noch ganz in die Atmosphäre einer Kleinstadt hinein. Von flachen Pontons getragen, ragte sie nicht allzu hoch über den Wasserspiegel hinaus und mutete wie eine friedliche Straße an. Mit frischgeteerten Kähnen und weiß und schwarz gestrichenen Geländern hielt die Brücke, die mit allen ihren vielen Bestandteilen im Tilszele-Hafen überwinterte, in jedem Vorfrühling ihren Einzug. Sie mündete nicht wie die Luisenbrücke auf den Kirchplatz, sondern hatte ihren Stand zwischen dem Stascheitschen Haus (in dem während der Abtrennung des Memellandes die Passkontrolle standfand) und dem Wasserbauamt, wo die Fuhrwerke auch ihren Brückenzoll zu entrichten hatten.

 

Es ging damals in jenen friedlichen Zeiten noch alles mit Gemütlichkeit zu. Hochbetrieb auf der Brücke gab‘s nur an Markttagen, an denen Fuhrwerke aller Art, mit dem reichen Segen der Landwirtschaft beladen oder schon von ihrer Last befreit, zwischen beiden Uferseiten der Memel hin und her strebten und ein richtiges Gedränge verursachten. Autos gab es damals noch nicht, Fahrräder stellten noch einen seltenen Besitz dar, der Begriff „Temoo, Temoo!" spielte gar keine Rolle, und das Wort „Verkehrstote" war noch nicht gemünzt.

 

Wer zu jener Zeit jung war, entsinnt sich noch der Anziehungskraft, die unsere Schiffbrücke ausübte. Die Sommertage sind nicht zu zählen, an denen man über die Brücke hinaus die Mikieter Chaussee entlang spazierte oder links den alten Weidenweg zum Wiesenhäuschen einschlug, wo es „Schmand mit Glums" gab und für Kinder ein Ringspiel und einen Rundlauf. Oder man ging zum Brückenkopfgarten mit seinen prachtvollen Baumriesen, wo an stillen Abenden die Nachtigallen schlugen, an rauschenden Konzertabenden aber die Militärkapellen zu Gehör kamen. Zartfarbige Milchglasballons, die in regelmäßigen Abständen an langgezogenen Drahtschnüren hingen, strahlten dann über dem Konzertplatz ihr mattes Licht aus. Das ganze Gartengrundstück war von einem Wall umgeben, der unter Napoleon während seines Aufenthalts in unserem Heimatbezirk angelegt worden war, zu unserer Zeit aber einen Promenadenweg trug, der von den hohen Buschwänden des Gartens begleitet wurde.

 

Die Schiffbrücke verlockte dazu, einen gemächlichen Schritt anzuschlagen. Auf dem Weg hinüber blieb man gern an dem rechtsseitigen Geländer stehen, um nach den romantischen grünbuschigen Hängen des Schlossbergs hinüberzuschauen. Auf dem Rückweg aber hatten wir das weitgespannte Uferbild der Stadt mit Dächern, Türmen und aufleuchtenden Giebeln vor Augen, dazu die Spiegelung, die der Strom auffing. An hellen Sommerabenden entwickelte sich sogar ein wahrer Korso auf der Brücke, wobei die älteren Jahrgänge der höheren Schulen zahlreich vertreten waren.

 

Aber nicht allein das Spazierengehen war es, was uns auf die Brücke lockte, es gab da noch einen ganz besonderen Anziehungspunkt. Das waren die Badehäuser, die der rechten Brückenseite angefügt waren, und die von Alt und Jung vom frühen Morgen bis zum Abend eifrig besucht wurden. Da sah man als erstes das hellgrün gestrichene „Flussbad für Damen", daneben das „Damen-Aktienbad" und dahinter das mit einem kleinen Turm geschmückte „Herrenbad", das Herr Talaszus erbauen ließ. Bei einem orkanartigen Unwetter wurde einmal unter Blitz und Donner die Schiffbrücke auseinandergerissen, und die Badehäuser trieben mit Badefrauen und Bademeister auf die Eisenbahnbrücke zu. Stadtväter und Einwohner befanden sich da in nicht geringer Aufregung als die bedauernswerten Insassen der Badehäuser, weil ein Zerschellen der Bretterbuden an den Brückenpfeilern zu befürchten war. Gottlob nahm alles einen glücklichen Verlauf. — Für den Schiffs- und Dampferverkehr wurde die Brücke aufgeschwenkt, und Sperrschranken wurden heruntergelassen.

 

Dann aber kam die Zeit, wo das liebgewordene Idyll aus dem Stadtbild verschwand. 1904 wurde mit dem Bau der Luisenbrücke begonnen, und 1907 nahmen wir von unserer alten Schiffbrücke Abschied für immer. Die Luisenbrücke war schöner und zweckmäßiger, und sie hatte den Vorzug, dass man sie nicht nur im Sommerhalbjahr, sondern auch wintersüber besaß. Auch sah man von ihr weit in die Landschaft hinein, und das Stadtbild wirkte großartiger. Aber etwas sehr Vertrautes und Liebes war uns jungen Menschen verloren gegangen, und wir trauerten der alten Schiffbrücke nach, wie man einer guten Kinderfrau nachtrauert, wenn sie das Haus für immer verlassen hat.

 

Seite 10   Derby. Von Horst Biernath.

Lottes Geburtstag stand bevor, und Vater ging in Königsberg zu Weiß in die Junkerstraße, um ein Geschenk für sie zu kaufen. Das Fräulein, das ihn bediente, empfahl ihm mehrere Brettspiele, die der Unterhaltung der ganzen Familie dienten und besonders eines, das sich „Derby" nannte und von dem es behauptete, es verfolge pädagogische Ziele, indem es den Menschen dazu erziehe, auch Verluste und Widrigkeiten mit Gleichmut und Würde zu ertragen; es sei genau das richtige Spiel für schwierige Kinder. Vater sagte, das klinge, als ob das Fräulein seine Bälger kenne, sie seien die widerwärtigsten Booßnickel, die es weit und breit gebe. Aber zunächst wolle er doch einmal sehen, ob das Spiel wirklich einen erzieherischen Wert besitze. Er ließ es sich also erklären, das Fräulein stellte das Brett und die Figuren auf dem Ladentisch auf, sie begannen zu würfeln, und nach ein paar Minuten war Vater weit vorn, das Fräulein jedoch war über sämtliche Hindernisse gestolpert, hatte einen roten Kopf und einen verbissenen Ausdruck um den Mund und war bei weitem nicht mehr so liebenswürdig wie zum Spielbeginn. — „Das ist genau das richtige!" sagte Vater, „jawohl, Fräulein, das ist ein Spiel, das zur Selbstbeherrschung erzieht; packen Sie es ein!" Und er zahlte und ging.

 

Drei Tage nach dem Geburtstag hatte Vater seinen freien Nachmittag, und weil es ein kalter, regnerischer und windiger Novembertag war, genau das richtige Wetter, um in der Stube am warmen Ofen zu sitzen und ein gemütliches Familienleben zu pflegen, wünschte Vater nach dem Kaffee mit uns „Derby" zu spielen. Wir waren zu sechst, vier Kinder, Großmutter und Vater; Mutter habe angeblich in der Küche zu tun. Also es ging los. Jeder zog sein Pferdchen und nahm am Start Aufstellung. Und dann machte der Würfelbecher die Runde. Ausgerechnet unsere Oma kam als erste durchs Ziel, den zweiten Preis machte Ernst, der seinen guten Platz aber sicherlich erschwindelt hatte, denn er mogelte beim Spiel stets, wir hielten uns im Felde, und ganz am Ende hinkte Vater nach. Wie er auch würfeln mochte, immer riss sein Trakehner eine Hürde, warf ihn ab oder landete auf einer Mauer, so dass er hoffnungslos zurückgeworfen wurde. Die Brummlaute, mit denen Vater seine unglücklichen Würfe begleitete, wurden immer dumpfer und erbitterter, die Röte seiner Stirn nahm zu, der Knall, mit dem er den Becher aufsetzte, wurde immer lauter, kurzum, er verlor ersichtlich an Laune, aber er schrie laut nach Revanche.

 

Also ging es noch einmal von vorn los. Großmutter schied aus, sie behauptete, das Spiel strenge ihre Augen zu sehr an, und sie zog sich zu ihrem Strickzeug in die Nähe des Ofens zurück. Wieder wurden die Preise ausgelegt, eine Rippe Schokolade, zwei Himbeerbonbons und eine Sahnekaramelle. Dieses Mal wählte Vater einen Hannoveraner und bekam außerdem die Innenbahn, was ihn, der in seiner Jugend bei einem Pferderennen einmal zwei Mark gewonnen hatte und seitdem in der Verwandtschaft als Rennsportfachmann galt, seiner Meinung nach zum klaren Favoriten stempelte. Und wieder machte der Knobelbecher die Runde. Schon beim zweiten Wurf prallte Vater gegen eine Mauer und musste zum Start zurück. Als er wieder dran kam, würfelte er zwar eine gute Fünf, hatte aber beim nächsten Wurf das Pech, beim Koppelrick zwei Stangen zu reißen, was ihn wieder zurückwarf. Und das geschah zweimal hintereinander. Seine Schädelhaut, auf der nicht mehr allzu viele Haare waren, bekam eine bedenklich tiefe Farbe. Wir, die wir Erfahrungen in solchen Verfärbungen gesammelt hatten, unterließen es, sein notorisches Pech mit hämischen Bemerkungen zu begleiten oder gar zu lachen. Dann aber kam er plötzlich fabelhaft voran, stieß ein Triumphgeheul aus, als er den ersten von uns überholte, und preschte uns im Galopp davon, eine Wanne voll Spott und Hohn über uns ausgießend. Und dann geschah es.

 

Ein paar Felder vor dem Ziel, das er schon erreicht zu haben glaubte, würfelte er eine Drei und kam dadurch auf ein Quadrat, auf dem gar kein Hindernis abgebildet war, aber in der Spielanleitung stand es klipp und klar: Feld 64, ein unsichtbares Maulwurfsloch, Pferd bricht ein Bein und muss erschossen werden, der Reiter scheidet aus!

 

Ernst las die Hiobsbotschaft vor. Vater starrte ihn an, als glaube er an eine von meinem Bruder spontan erfundene Niedertracht, aber der reichte ihm grinsend den Text. Vater warf nur einen Blick auf die Zeilen. Dann packte er das Spiel, so wie es stand, mit dem Würfelbecher und sämtlichen Zinnpferdchen, brach den steifen Karton wie Zunder zusammen, rollte ihn wie eine Kugel, rannte zum Ofen, riss die Tür auf und schmiss den ganzen Plunder mit einem starken Männerwort, für das wir eins hinter die Ohren bekommen hätten, ins lodernde Feuer. Drehte sich zornschnaubend um und musterte uns der Reihe nach, ob er in einem Gesicht auch nur die Andeutung eines Lachens sähe ... Aber wir saßen geduckt wie die Mäuschen.

 

„Jawohl, ein Mistspiel" schrie Vater, als ob er dieses Wort und nicht ein ganz anderes gebraucht hätte, und knallte die Tür hinter sich zu, während im Ofen die Zinnfiguren des Derby-Spieles mitsamt ihren erzieherischen Zwecken kläglich zerrannen.

 

Seite 12   Aus der landsmannschaftlichen Arbeit in …

BERLIN

Vorsitzender der Landesgruppe Berlin: Dr. Matthee, Berlin-Charlottenburg, Kaiserdamm 83. „Haus der ostdeutschen Heimat".

 

28. April, 15 Uhr, Heimatkreis Allenstein, Kreistreffe.: Lokal: Hansa-Restaurant. Berlin NW 87, Alt-Moabit 47/48, Straßenbahn 2, 3, 23, 25, 35 und 44.

 

28. April, 15 Uhr, Heimatkreis Samland / Labiau, Kreistreffen. Lokal: Bürger-Eck, Berlin-Britz, Buschkrugallee 20, S-Bahn Neukölln. U-Bahn Grenzallee, Straßenbahn 6.

 

28. April, 15 Uhr, Heimatkreis Goldap. Kreistreffen. Lokal: Vereinshaus Heumann, Berlin N 65, Nordufer 15. S-Bahn Putlitzstraße, Bus A 16.

 

28. April, 15.30 Uhr, Heimatkreis Treuburg. Kreistreffen. Lokal: Domklause, Berlin-Wilmersdorf, Hohenzollerndamm 32. S-Bahn Hohenzollerndamm.

 

28. April, 16.30 Uhr, Heimatkreis Pr.-Eylau, Kreistreffen. Lokal: Saalbau Schultheiß (Keglerheim), Berlin SW 29, Hasenheide 23/31, Blauer Saal, U-Bahn Hermannplatz bzw. Südstern, Straßenbahn 2 und 3.

 

28. April, 16 Uhr. Ostpreußen-Gottesdienst in der Kirche zu Schlachtensee, Matterhornstraße.

 

NORDRHEIN-WESTFALEN

Vorsitzender der Landesgruppe Nordrhein-Westfalen: Erich Grimoni, (22a) Düsseldorf 10, Am Schein 14. Telefon 6 24 14.

 

Busfahrt nach Bochum

In der Zeit vom 17. Bis 19. Mai wird das Bundestreffen der Landsmannschaft Ostpreußen in Bochum stattfinden. Teilnehmer aus Berlin werden gebeten, sich in der Geschäftsstelle der Landsmannschaft Ostpreußen, Berlin-Charlottenburg 9, Kaiserdamm 83, und in der Geschäftsstelle des Heimatkreises Königsberg Pr., Berlin-Zehlendorf, Hartmannsweiler Weg 2, zu melden. Abfahrt der Sonderbusse am Freitag, dem 17. Mai. Rückfahrt am Sonntag, dem 19. Mai, bzw. Montag, dem 20. Mai. Näheres ist in den vorgenannten Geschäftsstellen zu erfahren.

 

Glückwünsche für Oskar Laudon

Am 22. April 1957 wird der ehemalige Bürgermeister der Stadt Angerburg, Oskar Laudon, achtzig Jahre alt. Die Kreisgruppe Angerburg in Berlin gratuliert ihrem Landsmann auf das herzlichste und dankt ihm für seine großen Verdienste als Bürgermeister der Stadt Angerburg.

 

Den Glückwünschen schließt sich gleichfalls die Landsmannschaft Ostpreußen e. V. Berlin an. Sie wünscht Bürgermeister Laudon noch viele Jahre Gesundheit und bestes Wohlergehen. Landsmann Laudon wohnt jetzt Berlin-Charlottenburg 9, Bolivarallee 12.

Dr. Matthee, 1. Vorsitzender der Landesgruppe

 

(Die Würdigung der Kreisgemeinschaft Angerburg bringen wir unter Angerburg in der Rubrik „Aus den ostpreußischen Heimatkreisen".)

 

BAYERN

Vorsitzender der Landesgruppe Bayern e. V.: Rechtsanwalt Heinz Thieler, München 23, Trautenwolfstraße 5/0, Telefon 33 85 60. Postscheckkonto-Nr. 213 96 PSA München.

 

München Nord-Süd. Nächste Veranstaltung am 5. Mai, 19 Uhr, in der Max-Emanuel-Brauerrei, Adalbertstr. 33, gemeinsam mit der Gruppe Weiden (Oberpf). — Auf einem Heimatabend, der Agnes, Miegel gewidmet war, brachte Frau Marina Wolf: Lyrik, Balladen und Lesungen aus Prosawerken der Dichterin. Das Münchener Hochschulquartett trug mit musikalischen Darbietungen zum Gelingen des Abends bei. Der reiche Beifall der Zuhörer dankte nicht nur Frau Wolf für die einfühlsame Wiedergabe, sondern schloss zugleich eine Huldigung an die Dichterin mit ein.

 

Würzburg. Nächste Veranstaltungen: am 30. April, Abendwanderung zum Steinbachtalbäck. — Am 11. Mai, Monatsversammlung mit Muttertagfeier. — Auf der Monatsversammlung am 6. April wandte sich der 1. Vorsitzende gegen die Verzichterklärungen von Sieveking und Niemöller und berichtete über die Landesdelegiertentagung in Augsburg. Anschließend wurde die Dia-Farbserie „Masuren" gezeigt. Einer Aussiedlerin wurde ein Geschenkkorb überreicht.

 

BADEN-Württemberg

Vorsitzender der Landesgruppe Baden-Württemberg: Hans Krzywinski, Stuttgart-W, Hasenbergstraße 43. Zweiter Vorsitzender: Regierungsrat de la Chaux, Reutlingen, Karlstraße Nr. 19.

 

Karlsruhe. Nächstes Monatstreffen am Freitag, dem 3. Mai, 20 Uhr, im Turm-Cafè. — Anmeldungen für die Fahrt mit Sonderbus zum Bundestreffen in Bochum (gemeinsam mit den Landsleuten aus Rastatt) bis zum 28. April bei Landsmann Günter Boretius, Hambacher Straße 16, erbeten. Fahrpreis für Hin- und Rückfahrt 26 DM. Der Bus wird am Freitag, dem 17. Mai, morgens von Rastatt abfahren. Rückfahrt am Sonntag, dem 19. Mai, nachmittags.

 

HESSEN

Vorsitzender der Landesgruppe Hessen: Konrad Opitz, Gießen, Geünberger Straße 144.

 

Wiesbaden. Am 28. April ist eine Busfahrt über Limburg nach Schaumburg vorgesehen. Abfahrt 12.45 Uhr, am Luisenplatz, Rückkehr etwa 21 Uhr. Fahrpreis 3,75 DM. — Zum Bundestreffen in Bochum wird ein Sonderbus ab Wiesbaden am 18. Mai morgens abfahren. Rückkehr am 19. Mai abends. Fahrpreis zwischen 12 und 15 DM. Anmeldungen für beide Fahrten bis zum 20. April bei Landsmann Karl Neumann, Haydnstraße 30, oder bei Firma Fiehl, Rheingauer Straße 7, erbeten. — Nächste Monatsversammlung am Montag, 6. Mai, im großen Saal des Kolpinghauses. — Auf der letzten Monatsversammlung führte die Laiengruppe Max Halbes Schauspiel „Der Strom" unter der Leitung von Hans-Joachim Buchsteiner auf. Langanhaltender Beifall dankte den jungen Darstellern. — Auf der Jahreshauptversammlung hatten die Vorstandswahlen folgendes Ergebnis: 1. Vorsitzender Landsmann Loch; 2. Vorsitzender Landsmann Sender; Kassiererin Frau Schetat. Der 1. Vorsitzende wandte sich gegen die Ausführungen des hessischen Kirchenpräsidenten Niemöller über die deutschen Ostgebiete.

 

Treysa. Beim letzten Monatstreffen wandte sich der 1. Vorsitzende der Kreisgruppe, Emil Wallet, gegen die Verzichterklärungen von Sieveking und Niemöller über die deutschen Ostgebiete. Er bat die Versammelten, die Jugendlichen so zu erziehen, dass sie dem Land ihrer Väter nicht entfremdet würden. Dr. Kanapin gab Erläuterungen zu Farbfilmen aus der Heimat. Anmeldungen zur Fahrt mit einem Sonderbus nach Bochum zum Bundestreffen nimmt der 1. Vorsitzende, E. Wallet, entgegen. Der Fahrpreis wird 13 DM betragen.

 

RHEINLAND-PFALZ

Vorsitzender der Landesgruppe Rheinland-Pfalz: Landrat a. D. Dr. Deichmann, Koblenz, Simmerner Straße 1, Ruf 3 44 08. Geschäftsführung und Kassenleitung: Walter Rose, Neuhäusel (Westerwald), Hauptstraße 3.

 

Trier. Anmeldungen für die Busfahrt zum Bundestreffen in Bochum sind nur noch bis zum 30. April bei der Geschäftsstelle des VdL, Metzelstraße 23, möglich. — Maifeier am Sonnabend, dem 4. Mai, 19 Uhr, im Blesius-Garten.

 

NORDRHEIN-WESTFALEN

Vorsitzender der Landesgruppe Nordrhein-Westfalen: Erich Grimoni, (22a) Düsseldorf 10, Am Schein 14. Telefon 6 24 14.

 

Köln. Kartenbestellungen für die Fahrt zum Bundestreffen am 19. Mai ab sofort auf der Geschäftsstelle (jeden Donnerstag zwischen 15 und 17 Uhr) und bei Hauptkassierer Eisermann, Krefelder Straße 6, Telefon 75 384. Abfahrt am 19. Mai, um 7 Uhr, vor dem Kino Hahnentor, um 7.10 Uhr auf dem Wiener Platz (rechte Seite hinter der Brückenabfahrt). Rückfahrt nach Vereinbarung. Der Fahrpreis für die Hin- und Rückfahrt beträgt 6,50 DM.

 

Düsseldorf. Nächster Heimatabend am Donnerstag, dem 25. April, 20 Uhr, in der Gaststätte Zur Löwenburg, Ludenberger Straße. Außer einer Vorführung von Heimatfilmen soll ein heiteres Fragespiel mit Charly Brück stattfinden. Alle Landsleute sind herzlich eingeladen.

 

Viersen. Anmeldungen für die Busfahrt zum Bundestreffen in Bochum beim 1. Vorsitzenden, Pillath oder bei der Kassiererin, Frau Blasius, erbeten. — Auf der Jahreshauptversammlung sprach Kulturwart Lothar Ehlert über das Thema „Der Kampf um die Marienburg im Jahre 1410". Der 1. Vorsitzende, Pillath, gab einen Bericht über die Arbeit der Gruppe im vergangenen Jahr. Der bisherige Vorstand wurde einstimmig wiedergewählt, er setzt sich wie folgt zusammen: 1. Vorsitzender Max Pillath; 2. Vorsitzender Gerhard Siebert; Kassiererin Anna Blasius; Kulturwart Lothar Ehlert.

 

Rees/Wesel. Anmeldungen für die gemeinsame Busfahrt der Kreisgruppe zum Bundestreffen in Bochum bis spätestens 10. Mai, bei Landsmann Schwenfeld, Zigarrengeschäft, Hohe Straße, erbeten. Der Fahrpreis beträgt je Person 3,50 DM. — Auf der Jahreshauptversammlung wurde der 1. Vorsitzende, Schmidtke, wiedergewählt. 2. Vorsitzender und Beauftragter für soziale Fragen wurde Hans Presto; Kassierer Landsmann Endres.

 

Solingen. Landsleute, die an der Busfahrt zum Bundestreffen in Bochum am 19. Mai teilnehmen wollen, werden gebeten, sich bis zum 25. April bei Gustav Bommel, Solingen-Gönrath, Rübezahlstraße 13, bei Alfred Voos, Solingen-Ohligs, Rückertstraße 28, oder bei Rudi Growitz, Solingen-Wald, Dellerstraße 91, anzumelden. Der Fahrpreis (einschließlich Festbeitrag 6,50 DM) muss bei der Anmeldung bezahlt werden. Die genauen Abfahrtzeiten werden den Teilnehmern mitgeteilt. — Auf der letzten Mitgliederversammlung der Kreisgruppe konnte durch Ergänzungswahlen wieder ein arbeitsfähiger Vorstand gebildet werden. Landsmann Poley von der Landesgruppe sprach über die heimatpolitischen Aufgaben der Landsmannschaft. Willy Pakulat hielt einen Vortrag mit Farblichtbildern über die Kurische Nehrung. Der neue Vorstand setzt sich wie folgt zusammen: 1. Vorsitzender Gustav Bommel; 2. Vorsitzender Alfred Voos; 1. Kassierer Fritz Glatzhöfer; Kulturreferent Willy Pakulat.

 

Wuppertal-Barmen. Landsleute, die an der Fahrt zum Bundestreffen nach Bochum teilnehmen wollen, werden gebeten, sich schnellstens auf der Geschäftsstelle in der Alexanderstraße oder bei Walter Stark, Barmen, Sonntagstraße 31 (nach 18 Uhr) zu melden. Abfahrt am 19. Mai gegen 8 Uhr vom Alten Markt, um 8.10 Uhr ab Döppersberg. Die Fahrtkosten betragen 4 DM. Das Fahrgeld ist bei der Anmeldung zu bezahlen.

 

Wuppertal. Am Sonnabend. 27. April. 20 Uhr, im Restaurant „Zum alten Kuhstall" in Elberfeld (neben dem Stadion) Jahreshauptversammlung und Neuwahl des Vorstandes. Sollte um 20 Uhr die Versammlung nicht beschlussfähig sein, so wird die Wahl um eine halbe Stunde verschoben. Die Kassenbücher liegen zwei Stunden vorher aus, damit jedes Mitglied Einsicht nehmen kann. Schriftliche Anträge zur Vorstandswahl oder zur Tagesordnung sind an den Schriftführer, Günter Wannags. Wt.-Elberfeld, Friesenstraße 22, zu richten. — Nach Abschluss der Wahl spielt und tanzt die Jugendgruppe, darauf geselliges Beisammensein und Tanz bis 1 Uhr.

 

Recklinghausen. Am 30. April, 20 Uhr, in der Gaststätte Henning. Bunter Abend der DJO-Gruppe Recklinghausen-Süd, Recklinghausen-Altstadt und Haltern mit einem Laienspiel, Liedern und Volkstänzen. Anschließend Tanz in den Mai.

 

Dortmund. Nächstes Treffen der Landsleute aus den Memelkreisen am 28. April, 16 Uhr, im Hackländer Hof, Münsterstraße, zu erreichen mit den Straßenbahnlinien 1, 3 und 13.

 

Schloss Holte. Anmeldungen zur Busfahrt nach Bochum zum Bundestreffen werden ab sofort bei allen Vorstandsmitgliedern entgegengenommen. Der Fahrpreis wird 9,-- DM betragen. Auf der Jahreshauptversammlung wurde der bisherige Vorstand einstimmig wiedergewählt. Er setzt sich wie folgt zusammen: 1. Vorsitzender Wilhelm Junkuhn. 2. Vorsitzender Perkuhn. Kassierer Gerkens.

 

Münster. Anmeldungen für die Busfahrt zum Bundestreffen nach Bochum bis zum 29. April auf der Geschäftsstelle, Manfred-von-Richthofen-Straße (Steinbaracke), erbeten. Fahrpreis für Mitglieder 4,20 DM; für Gäste 5,-- DM. Bei genügender Beteiligung wird wahrscheinlich bereits am Sonnabend, dem 18. Mai, nachmittags, ein Sonderbus eingesetzt.

 

Münster. Auf der letzten Mitgliederversammlung sprach Kulturreferent Kleinfeld zu einer von Willi Michael zusammengestellten Lichtbildreihe aus dem heutigen Ostpreußen. Der 2. Vorsitzende, Theike, behandelte die VIII. Abänderungsnovelle zum Lastenausgleichsgesetz.

 

Gummersbach. Alle Landsleute aus dem Oberbergischen Kreis, die an dem Bundestreffen in Bochum teilnehmen wollen, werden gebeten, sich sofort bei Landsmann Franz Grenz in Dieringhausen, Kölner Straße 26 I, oder bei Landsmann Franz Peters, Gummersbach, Bahnhofstraße (Schuhgeschäft), zu melden. Anmeldeschluss ist der 30. April. Die Hin- und Rückfahrt im Bus wird mit je Person 5 DM kosten; die Fahrtkosten müssen bei der Anmeldung bezahlt werden. Von der Sammelstelle Gummersbach-Stadt wird der Omnibus am 19. Mai, morgens um 6.10 Uhr, vor dem Kaufhaus Mast, Kaiserstraße 50, abfahren. Weitere Sammelstellen und Abfahrtszeiten werden noch bekanntgegeben.

 

Bünde. Treffen der Landsleute aus Bünde und Umgebung am Sonntag, dem 28. April, 16 Uhr, in der Aula der Knabenoberschule am Markt mit einem Vortrag des 1. Vorsitzenden der Bezirksgruppe, Michelau, und der Vorführung mehrerer Heimatfilme. Bei diesem Treffen werden Anmeldungen für die Teilnahme am Bundestreffen in Bochum entgegengenommen.

 

Bad Oeynhausen. Die nächste Mitgliederversammlung ist für den 8. Mai, 20 Uhr, im Saal Backs vorgesehen. Zum Bundestreffen nach Bochum fährt ein Omnibus am 19. Mai. Fahrtkosten etwa 8 DM. Sofortige Anmeldung bei der Rechnungsführerin, Frau I. Schott, Herforder Straße 37, notwendig. — Am 7. Juli wird eine Sommerfahrt mit Omnibussen zum Harz unternommen; Näheres bei der Monatsversammlung. — Der am 5. April im Großen Kurhaus-Saal des Staatsbades veranstaltete Abend „Heimat hinter Oder und Neiße" war ein überaus großer Erfolg für die landsmannschaftliche Arbeit. Der über 600 Personen fassende Saal musste wegen Überfüllung schon vor Beginn der Veranstaltung geschlossen werden. Der Vortragsdienst Heinemann zeigte in einzigartigen Farbbildaufnahmen Ausschnitte aus Ost- und Westpreußen, Danzig, Brandenburg, Pommern, Schlesien und dem Sudetenland. Der Jugendchor Vahler mit der Klangfülle von 65 hellen Stimmen erfreute die Anwesenden durch den beseelten Vortrag von Frühlings- und Heimatliedern. Als Abschluss gab es den prächtigen Farbfilm „Zwischen Haff und Meer" mit vortrefflichen Aufnahmen von Elchen und der Nehrung.

 

HAMBURG

Vorsitzender Landesgruppe Hamburg: Hans Kuntze, Hamburg-Billstedt, Schiffbeker Weg 168. Telefon 73 33 49. Geschäftsstelle: Hamburg 13, Parkallee 86, Telefon 45 25 41/42- Postscheckkonto Hamburg 96 05.

 

Sonderfahrt zum Bundestreffen nach Bochum

Die Landesgruppe Hamburg der Landsmannschaft Ostpreußen führt von Hamburg aus in Zusammenarbeit mit dem Reisebüro Gebr. Schnieder eine wesentlich verbilligte Gemeinschaftsfahrt mit Sonderwagen im fahrplanmäßigen D-Zug durch. Der Fahrpreis für Hin- und Rückfahrt beträgt bei einer Ermäßigung des Fahrpreises und des D-Zug-Zuschlages um 50 Prozent nur 28 DM pro Person. Die Abfahrt erfolgt von Hamburg-Altona am Freitag, dem 17. Mai, um 22.30 Uhr. Rückfahrt ab Bochum Sonntagnacht, dem 19. Mai, um 0.44 Uhr, Ankunft in Hamburg-Hauptbahnhof Montag, 20. Mai, 6.07 Uhr. Bei genügender Beteiligung ist das Reisebüro Gebr. Schnieder bereit, für diese Sonderfahrt einen modernen Liegewagen zu stellen. Der Zuschlag für einen Liegeplatz würde für eine Strecke 5 DM bzw. für die Hin- und Rückfahrt 10 DM betragen. Anmeldungen für diese Sonderfahrt werden entgegengenommen in folgenden Geschäftsstellen des Reisebüros Gebr. Schnieder: 1 Dammtorbahnhof (von unserer Landsmännin Fräulein Szentuleit). 2. Bahnhof Altona. 3. Blankenese. Bahnhofplatz 14. Interessenten für diese Fahrt werden gebeten, sich umgehend anzumelden, da die Durchführung von einer bestimmten Teilnehmerzahl abhängig ist und die Landesgruppe Hamburg daher rechtzeitig einen Überblick über die Zahl der Teilnehmer haben muss.

 

Bezirksgruppenversammlungen

Es wird gebeten, zu allen Bezirksgruppenversammlungen die Mitgliedsausweise mitzubringen.

 

Harburg-Wilhelmsburg: Am 3. Mai, im Restaurant „Zur Außenmühle" Tanz in den Mai mit Darbietungen der Jugendgruppe.

 

Altona: Donnerstag. 2. Mai, 20 Uhr, im Hotel „Stadt Pinneberg". Altona, Königstraße 260, nächster Heimabend. Es spricht der Geschäftsführer der Landesgruppe, Martin Sommer, über Tagesfragen und über Berlin.

 

Elbgemeinden: Sonnabend, 4. Mai, nächster Heimatabend in Blankenese. Lokal Johannesburg. Elbchaussee 566. Lichtbildervortrag des Geschäftsführers der Landesgruppe. Martin Sommer, über ostpreußische Kulturleistungen und Filmvorführung: „Berlin — Stadt ohne Beispiel." Anschließend geselliges Beisammensein. Gäste und Jugendliche aus allen anderen Bezirken sind herzlich eingeladen.

 

Fuhlsbüttel: Sonnabend. 11. Mai, im Landhaus Fuhlsbüttel, Brombeerweg 1. Mai-Tanz. Gäste willkommen. Unkostenbeitrag 1 DM.

 

Kreisgruppenversammlungen

Treuburg: Sonnabend, 11. Mai, nächste Zusammenkunft ab 19 Uhr. Steenbuck, Hamburg 13, Beim Schlump 29. Verein für ost- u. westpreußische Familienforschung. Nächste Zusammenkunft der Mitglieder und Freunde des Vereins für ost- und westpreußische Familienforschung am Mittwoch. 1. Mai, um 20 Uhr, im Restaurant Remter, Hamburg 36, Neue Rabenstraße 29.

 

Unsere Jugend trifft sich

In der Zeit vom 21. bis 31. Juli, wird die ost- und westpreußische Jugend in der DJO Hamburg ein Sommerlager durchführen. Anmeldungen bei den Jugendgruppen und bei der Geschäftsstelle.

 

Alton. Jugendgruppe: Ab sofort jeden Mittwoch von 19,30 bis 21.30 Uhr, Jugendheim Altona, Bahrenfelder Straße 131, Hof. Nächstes Treffen am 24. April. Arbeitsgemeinschaft Laienspiel und Arbeitsgemeinschaft Basteln (Werkarbeit). – Kindergruppe: Heimabend am 25. April, fällt aus, nächstes Treffen am 2. Mai, um 16 Uhr im Jugendheim Altona, Bahrenfelder Straße 131, Hof.

 

Barmbek: Jugendgruppe: Heimabend jeden Donnerstag von 18.30 bis 20.30 Uhr im Jugendheim, Wittenkamp 17a.

 

Eimsbüttel: Kindergruppe: Heimabend jeden Dienstag ab 18 Uhr im Heim der offenen Tür, Hamburg 13, Bundesstraße 101.

 

Eppendorf: Jungen und Mädel zwischen 8 und 11 Jahren, jeden Mittwoch von 17 bis 18.30 Uhr im Gorch-Fock-Heim, Loogestraße 21 (U-Bahnhof Kellinghusenstraße). – Blockflötengruppe von 18.30 bis 19.00 Uhr. - Jungen und Mädel ab 14 Jahren von 19 bis 21 Uhr im gleichen Heim.

 

Fuhlsbüttel: Kindergruppe: Nächste Kinderstunde erst am Montag, 29. April, von 17.30 bis 19.30 Uhr in der Schule Ratsmühlendamm.

 

Harburg-Wilhelmsburg: Jugendgruppe: Heimabend alle vierzehn Tage am Mittwoch ab 19.30 Uhr im Jugendheim Winsener Straße, nächstes Treffen am 24. April, sowie alle vierzehn Tage im Gymnastiksaal der Schule Eissendorfer Straße 26, nächstes Treffen am Donnerstag. 2. Mai, 19.30 Uhr. — Kindergruppe: In den Osterferien fällt die Kinderstunde aus. Nächstes Treffen am Freitag, 26. April, von 16 bis 18 Uhr in der Schule Eissendorfer Straße 26.

 

Wandsbek: Jugendgruppe: Heimabend alle vierzehn Tage am Sonnabend um 17 Uhr in der Schule Bovestraße 12, (Baracke auf dem Hof). Nächstes Treffen am 27. April.

 

NIEDERSACHSEN

Vorsitzender der Landesgruppe Niedersachsen: Arnold Woelke, Göttingen, Keplerstraße 26. Telefon 2 47 01; Geschäftsstelle: Hannover, Humboldtstraße 21/22 (Hofgebäude). Telefon 1 32 21. Postscheckkonto: Hannover 1238 00.

 

Braunschwelg. Nächste Kulturveranstaltung am 26. April, 20 Uhr, in der Aula des Martino-Katarineums, Breitenstraße, Nähe Altstadtmarkt. Der 1 Vorsitzende wird einen Lichtbildervortrag über das Thema „Fünfhundert Jahre Hauptstadt Königsberg" halten. Willy Steegen vom Staatstheater Braunschweig wird bei der Veranstaltung mitwirken.

 

Wolfenbüttel. Nächster Heimatabend am 3. Mai, 20 Uhr, im Forsthaus. — Auf der letzten Monatsversammlung hielt Landsmann Hohmann einen Lichtbildervortrag über seine Reisen. — Am 5. April sprach Oberstudienrat i. R. Kurt Maeder über das Thema „Werden wir Ostpreußen wiederbekommen?".

 

Goslar. Auf der letzten Zusammenkunft der Frauengruppe sprach Frau Endrussat über das Leben und Wirken von Agnes Miegel. Frau Werner las aus dem Werk der Dichterin. — Bei den Abschlussfeiern der Oberschule für Mädchen und des Gymnasiums überreichte der 1. Vorsitzende, Rohde, an die Abiturienten Irmela Vidal, Ariane Kupffer, Heinrich Göring und Hans Klingbeil, Alberten.

 

Salzgitter-Lebenstedt. Die für den 27. April geplante Veranstaltung im Jugendheim Lebenstedt fällt aus und wird auf einen späteren Zeitpunkt verlegt. — Am 30. April, um 20 Uhr, in Gebhardtshagen, Gastwirtschaft Keune, Heimatabend mit einem Lichtbildervortrag über Ostpreußen; anschließend geselliges Beisammensein.

 

Burgdorf. Die Kreisgruppe wird zum Bundestreffen in Bochum für Sonntag, den 19. Mai, bei genügender Beteiligung Omnibusse einsetzen. Die Abfahrt erfolgt frühestens vom Ausgangspunkt gegen 3 Uhr. Rückfahrt ab Bochum 20 Uhr. Voraussichtliche Fahrtkosten 16 DM. Mitteilungen über Abfahrtszeiten innerhalb des Kreisgebietes erfolgen direkt an die Teilnehmer. Meldungen werden umgehend erbeten an die Kreisgeschäftsstelle, Marktstraße 12.

 

Stadthagen. Anmeldungen für die gemeinsame Fahrt zum Bundestreffen werden ab sofort bei Wilke, Elektrofachgeschäft, Niedernstraße 39, und beim Zeitungsstand Scheumann, Marktstraße, entgegengenommen. Abfahrt am 19. Mai, 5 Uhr, vom Marktplatz. Der Fahrpreis für die Hin- und Rückfahrt wird zwischen 11,-- und 12,-- DM liegen.

 

Wilhelmshaven. Der 2. Vorsitzende, Schokat, hatte mit seiner besonderen Begabung für Quiz-Veranstaltungen eine sehr vergnügte Zusammenkunft der Gruppe am 1. April vorbereitet. Unter einigen schon beim Betreten des Saales großzügig gewährten, recht hochprozentigen Erfrischungen fand sich auch eine Flasche, zusammengestellt von dem 1. Vorsitzenden. Obermedizinalrat Dr. Zürcher, die gerne geprobt wurde, war sie doch als „wertvolle Medizin" gekennzeichnet, sie enthielt klaren „Feldhauser Sprudel". — Ist er etwa nicht gesund? — Dann galt es, ein an einem Strohhut baumelndes Würstchen ohne Benutzung der Hände in den Mund zu bugsieren und zu vertilgen. Auch das „ideale Ehepaar" wurde auf besondere Weise gesucht. Lungenstarke Männer mussten in Rekordzeit offenbar sehr haltbare Ballons zum Platzen bringen. Knifflige Fragen richteten sich an die Landwirte und Geographen unter den Erschienenen. Dr. Zürcher streute heitere Verse von Wilhelm Busch, Ringelnatz, Fred Endrikat in das sehr lustige und unterhaltsame Programm und erzählte in seiner humorvollen Art eine Reihe ostpreußischer Späße. So blieb man tatsächlich bis zum Ende des 1. April beisammen. — Der Vorsitzende wies auf das Bundestreffen, aller Ostpreußen, in Bochum vom 11. bis 19. Mai hin und bat um rege Teilnahme. — Die nächste Veranstaltung kann erst am 20. Mai bei Dekena stattfinden.

 

SCHLESWIG-HOLSTEIN

Vorsitzender der Landesgruppe Schleswig-Holstein: Fritz Schröter, Kiel, Holstenstraße 46 II.

 

Itzehoe. Durch seine Tätigkeit in vielen Ausschüssen hat sich der aus Elbing stammende Landsmann Hugo Oehlschlaeger in seiner ausgleichenden Art einen guten Namen bei Einheimischen und Vertriebenen verschafft. An seinem 70. Geburtstage dankten ihm Bürgermeister Joachim Schulz, der einst Landrat des Kreises und Bürgermeister der durch die Patenschaft betreuten Stadt Pr.-Holland war, und Bürgervorsteher Busch für seine Mitarbeit und Verdienste.

 

Ütersen. Nächste Zusammenkunft Sonnabend, den 4. Mai, 20 Uhr, im Café Stamm. – Auf der letzten Monatsversammlung wandte sich der 1. Vorsitzende, Tinschmann, gegen die Äußerungen von Niemöller und Sieveking über die deutschen Ostgebiete. Landsmann Eichler hielt einen Lichtbildervortrag über das Thema „Von Labiau bis Memel“. Der 1. Vorsitzende überreichte dem Sohn von Landsmann Zehle, eine Alberte zum bestandenen Abitur.

 

Seite 11   Unser Bundestreffen am 19. Mai

Alle Landsleute werden noch einmal darauf hingewiesen, dass Quartierbestellungen für das Bundestreffen so schnell wie möglich dem Verkehrsverein in Bochum, Rathaus, eingereicht werden müssen. (In unserer letzten Folge brachten wir einen ausführlichen Hinweis auf die Übernachtungsmöglichkeiten in Bochum.) Wie bereits beim letzten Bundestreffen im Jahre 1953, wird auch in diesem Jahr eine Plakette zusammen mit einer Festschrift zum Preise von 1,-- DM als Ausweis verkauft werden. Die Landsleute werden gebeten, möglichst schon bei ihrer Ankunft in Bochum die Plakette zu erwerben, damit unnötige Ansammlungen an den Kassen vor der BV-Halle vermieden werden. Landsleute, die mit der Bahn kommen, finden bereits am Bahnhof Kassen für den Plakettenverkauf vor. Da mit einem großen Andrang gerechnet wird, wird darum gebeten, passendes Geld rechtzeitig bereit zu halten, um Stockungen möglichst zu vermeiden.

 

Eine Versendung von Einzelplaketten und Festschriften nach außerhalb ist nicht möglich. Die örtlichen Gruppen können aber schon jetzt Sammelbestellungen (über 25 Stück) aufgeben. Der Betrag hierfür ist vorher an die Städtische Sparkasse Bochum, Zweigstelle 11, auf Nr. 21 827, zu überweisen und auf dem Überweisungsabschnitt die genaue Anschrift des Empfängers anzugeben. Diese Sammelbestellungen können die Abfertigung während des Bundestreffens wesentlich erleichtern.

 

Für Landsleute, die mit dem Wagen nach Bochum kommen wollen, folgen noch einige Hinweise:

Alle Vorwegweiser und Wegweiser zur BV-Halle und zu den Parkplätzen werden am 19. Mai als Hinweiszeichen die Elchschaufel tragen. So wird sich jeder von außerhalb, kommende Kraftfahrer, leicht zurechtfinden können. Die beiden großen Parkplätze werden außerdem durch rote und grüne Hinweisschilder gekennzeichnet. Auf den Parkplätzen werden Zettel in der entsprechenden Farbe an die Kraftfahrer ausgegeben, damit jeder Wagenbesitzer weiß, wo sein Fahrzeug steht. Jeder Landsmann, der mit dem Wagen nach Bochum kommt, wird gebeten, auf diese Beschilderung zu achten.

 

Wir möchten heute, am Vorabend des Osterfestes, unsere Bitte an alle Landsleute und an die örtlichen Gruppen wiederholen, sich in ganz besonderem Maße unserer Aussiedler anzunehmen und dafür zu sorgen, dass diese mit nach Bochum fahren können. Unser Bundestreffen, in dieser politisch so bewegten Zeit, sollte wirklich zu einem Treffen aller Ostpreußen werden

 

Seite 13   Wir gratulieren …

zum 99. Geburtstag

am 20. April 1957, Schuhmachermeister Fritz Wessolek, aus Peitschendorf, Kreis Sensburg. Der geistig und körperlich rege Jubilar wohnt jetzt bei seiner Tochter Anna Hübke in der sowjetisch besetzten Zone und ist durch O. Schmolling (24b) Schleswig, Königsberger Straße 2, zu erreichen.

 

zum 92. Geburtstag

am 17. April 1957, Hegemeisterwitwe Anna Pluquett, aus Tilsit, Johanna-Wolff-Straße, jetzt in Rehburg-Stadt 140 über Wunstorf, Hannover.

 

zum 90. Geburtstag

am 14. April 1957, Landwirtswitwe Rosa Wichmann, geborene Brieskorn, aus Lichtenau bei Mehlsack, Kreis Braunsberg, jetzt bei ihrer Tochter Frieda Lossau nebst Söhnen in Reutlingen, Johann-Sebastian-Bach-Straße 38.

 

am 20. April 1957, Landsmann Adam Podszuweit, aus Wingern, Kreis Schloßberg, jetzt in Uetersen, Gerhart-Hauptmann-Straße.

 

am 20. April 1957, Frau Helene Steiner, aus Gumbinnen (Fleischerei Telge), jetzt bei ihrer Tochter, Frau Telge und Enkeltochter in Duderstadt, Harz, Wildunger Straße 4.

 

zum 89. Geburtstag

am 13. April 1957, Frau Emilie Scheffler, aus Salpen, Kreis Angerburg, jetzt bei ihrer Tochter Gertrud Roß in Lübeck-Moisling, Auf der Heide 4.

 

am 17. April 1957, Altsitzer Johann Wurm, aus Lesjewangen, Kreis Tilsit-Ragnit, jetzt bei seinem Sohn in Elmshorn.

 

am 22. April 1957, Frau Minna Eglinski, geb. Mentz, aus Langenweiler, Kreis Gumbinnen, jetzt in (24b) Burg in Dithmarschen, Gartenstr. 9, bei ihrer Tochter, Frau Neuhaus.

 

zum 86. Geburtstag

am 15. April 1957, Landsmann Georg Schallnat, ehemals Bauer in Bärenfang, Kreis Pillkallen, jetzt in Haan, Rheinland, Nordstr. 11, bei seinem Sohn Gustav.

 

am 23. April 1957, Frau Marie Sassor, aus Neidenburg, jetzt in Flensburg, Husumer Str. 87.

 

am 23. April 1957, Postbetriebsassistent i. R. Joseph Steiner, aus Tilsit, Stolbecker Straße, jetzt in Hannover, Woermannstr. 22.

 

zum 85. Geburtstag

am 17. April 1957, Fräulein Anna Brandstäter, aus Osterode, jetzt in Essen-Heisingen, Ostpreußenstraße 36.

 

am 19. April 1957, Fleischermeisterwitwe Julianne Goerke, geborene Brassat, aus Tilsit, Friedrichstraße 64, jetzt in Lübbecke, Westfalen, Friedhofstraße 23.

 

am 20. April 1957, Frau Marianne Preuß, geborene Augustin, aus Königsberg, Markgrafenstraße 1. Witwe des Generalstaatsanwalts a. D. Dr. h. c. Arthur Preuß, jetzt bei ihrer jüngsten Tochter in Flüren 79 bei Wesel, Niederrhein.

 

am 21. April 1957, Landsmann Eduard Rudat, aus Bitterfelde, jetzt in Neheim-Hüsten, Baumbach 35.

 

am 23. April 1957, Frau Maria Thieler, geborene Rosenfeld, Witwe des Friseurmeisters Louis Thieler, aus Tilsit, Kalkapper Straße 11/12, jetzt in der sowjetisch besetzten Zone. Die Anschrift ist durch die Kreisvertretung Tilsit-Ragnit, (24b) Kiel, Bergstraße 26, zu erfahren.

 

am 24. April 1957, Landsmann Max Waldheyer, aus Königsberg, Cranzer Allee 22, jetzt in Hamburg-Bergedorf, August-Bebel-Straße 155 II.

 

am 24. April 1957, Landsmann Paul Kaempfer, aus Tapiau, Kreis Wehlau, ehemals Lichtspieltheaterbesitzer. Er wohnt mit seiner Ehefrau in Kiel-Holtenau, Wittenbrook 24 pt.

 

zum 84. Geburtstag

am 20. April 1957, Regierungsoberinspektor a. D. Theodor Phieler, aus Königsberg, Schrötterstraße 9, jetzt bei seiner Tochter Lieselotte Kablau, Dülmen, Westfalen, An den Wiesen 13.

 

Zum 83, Geburtstag

Am 1. April 1957, Frau Elise Liedtke, aus Friedland, Kreis Bartenstein, jetzt in Lübeck, Hansering 17.

 

Am 13. April 1957, Landsmann Wilhelm Paul, Altbauer, aus Hanswalde, Kreis Heiligenbeil, jetzt mit seiner Ehefrau in Wipperfürth-Peffekoven, Post Wipperfeld, Rheinland.

 

Am 21. April 1957, Friedrich Weichler, aus Gallinden, Kreis Osterode, jetzt bei seinem jüngsten Sohn Ernst in Lebenstedt-Salzgitter, Bruchmachersenstraße 9.

 

zum 82. Geburtstag

am 20. April 1957, Bahnvorsteher Karl Richter, aus Erlenau, Kreis Sensburg, jetzt in Rettlerode 22, Kreis Gandersheim. Die Kreisgemeinschaft gratuliert herzlich.

 

am 23. April 1957, Landsmann Gottlieb Friedrich, aus Kl.-Notisken, Kreis Lötzen, jetzt in Hagen, Westfalen, Berghofstraße 32. Seine Lebensgefährtin verstarb im Alter von 75 Jahren, am 3. November 1956.

 

Zum 81. Geburtstag

Am 12. April 1957, Landsmann Friedrich Hartmann, aus Königsberg, Tragheimer Mühlenstraße 20, jetzt in Langenburg, Kreis Crailsheim, Hauptstraße.

 

am 15. April 1957, Landsmann Emil Wendler, aus Neuhäuser, Samland, jetzt in Lübeck, Luisenstr. 26.

 

am 16 April 1957, Friseurmeister Franz Korell, aus Braunsberg, Hindenburgstr. 32, jetzt bei Hugo Hintzmann, Salzkotten i. W., Lange Straße 19.

 

22. April 1957, Landsmann Michael Fiedrich, aus Seenwalde, Kreis Ortelsburg, jetzt in Gelsenkirchen-Bismarck, Eichendorffstr. 31, bei Schulz.

 

am 23. April 1957, Bäckermeisterwitwe Anna Berg, aus Osterode, jetzt bei ihrem Sohn in der besetzten Zone. Sie ist durch E. Schulz, Berlin-Heiligensee, Hennigsdorfer Str. 132/150, zu erreichen. Die landsmannschaftliche Gruppe gratuliert herzlich.

 

am 25 April 1957, Oberpostmeister a. D. Emil Reinus, ehemals Postamtsvorsteher des Postamts Schillen, jetzt in Verden, Aller, Windmühlenstr. 5. Wir wünschen dem Jubilar baldige Genesung.

 

zum 80. Geburtstag

am 5. April 1957, Obertelegrapheninspektor a. D. Karl Annowski, aus Köngsberg (Fernsprechamt), jetzt mit seiner Tochter und seinem Enkel in Braunschweig., Hilsstraße 23.

 

am 11. April 1957, Frau Marie Barakling, aus Königsberg, Karl-Baer-Straße 11, jetzt in Schönwalde, am Bungsberg, über Eutin, Holstein. Die landsmannschaftliche Gruppe gratuliert herzlich.

 

am 14. April 1957, Abdeckereibesitzer Conrad Werner, aus Goldap, Gumbinner Chaussee, jetzt in der sowjetisch besetzten Zone. Er ist über seinen Sohn Hermann Werner, Bissendorf bei Osnabrück (Land), zu erreichen.

 

am 21. April 1957, Postbetriebsassistent a. D. Georg Stirneit, ehemals Haus- und Grundbesitzer in Kuckerneese, Elchniederung, jetzt in (23) Langendamm über Varel. Der Jubilar, der auch heute noch ein begeisterter Imker und Sportfischer ist, war u. a. Vorsitzender der Ostpreußischen Imker in Kuckerneese und Fahnenträger der Kriegergruppe.

 

am 21. April 1957, Frau Helene Pilzecker, geb. Paeger, aus Kusmen, Kreis Pillkallen, jetzt in Villig bei Bad Godesberg, und Frau Minna Weyer, geb. Moser, aus Schieden, Kreis Pillkallen (Schloßberg), jetzt bei ihrer Pflegetochter in Hanau, Main, Wiechernstr. 16. — Diese beiden Ostpreußinnen, die am gleichen Tage ihren Geburtstag feiern können, wurden vor 66 Jahren zusammen in der gleichen Kirche eingesegnet.

 

am 23. April 1957, Frau Elisabeth Roddeck, aus Cranz, jetzt in Flensburg, DRK-Heim/Sch. Str.

 

am 24. April 1957, Lehrerin i. R. Else Doepner, aus Königsberg, Alt-Kummerau, jetzt in Bayreuth, Richard-Wagner-Str. 52. Sie wirkte am Arnheimschen Mädchen-Lyzeum in der Tragheimer Kirchenstraße. Viele ihrer ehemaligen Schülerinnen werden sich ihrer beliebten Lehrerin gern erinnern.

 

am 25. April 1957, Frau Wilhelmine Gehrmann, geb. Röllenblech, aus Gallinden, Kreis Osterode, jetzt mit ihrer Tochter und ihrem Enkelsohn in Nortorf, Holstein, Niedernstraße.

 

am 26. April 1957, Landsmann Richard Wienert, aus Hasselpusch, Kreis Heiligenbeil, jetzt mit seiner Ehefrau und Tochter in Kloster Oesede bei Osnabrück.

 

am 26. April 1957, Frau Auguste Belgardt, geb. Steinau, aus Allenstein, Joachimstr. 2, jetzt bei ihrer ältesten Tochter in Damme, Oldenburg.

 

am 28. April 1957, Frau Emma Kaschemek, aus Angerburg, jetzt zusammen mit ihrer Schwester in Siegburg (22c), Wilhelmstr. 30.

 

(ohne Datum) Frau Berta Becker, aus Goldap, Mühlenstr. 16, jetzt bei ihrer Tochter Frieda Sauerborn in Münster, Westfalen, Hafenstr. 87.

 

zum 75. Geburtstag

am 12. März 1957, Frau Lina Joseit, aus Liebenfelde, Kreis Labiau, jetzt mit ihrem Ehemann, mit dem sie 1955 die Goldene Hochzeit feiern konnte und der durch seine lange Tätigkeit als Zugführer auf der Kleinbahnstrecke Insterburg - Liebenfelde vielen Landsleuten bekannt sein wird, in der sowjetisch besetzten Zone. Das Ehepaar ist durch Marie Kailuweit, Wuppertal-Cronenberg, Am Hütterbusch Nr. 17 I, zu erreichen.

 

am 2. April 1957, Landsmann Friedrich Wittkowski, aus Königsberg, Yorckstr. 19, jetzt in Lübeck, Feldstr. 36.

 

am 2. April 1957, Bankbeamter a. D. Hermann Didzoneit (Bank der Ostpreußischen Landschaft) aus Königsberg, Nachtigallensteig 8, jetzt in Itzehoe, Holstein, Gartenstr. 17, in der Nähe seiner Tochter Marga Krups.

 

am 6. April 1957, Justizsekretärwitwe Martha Weitschat, geb. Kubbilun, aus Ebenrode, Kleiner Markt 1, jetzt mit ihrer Tochter in Itzehoe, Holstein, Helenenstraße 11.

 

am 7. April 1957, Landsmann August Jordan, aus Bensee, Kreis Mohrungen, jetzt in Lübeck, Kirchwerder Str. 10.

 

am 18. April 1957, Stationsmeister i. R. Josef Schimanski, ehemals Schönfelde und Allenstein, jetzt in Rendsburg, Baronstr. 3. Im August vergangenen Jahres konnte er mit seiner Ehefrau Ida Schimanski, geb. Rosenfeld, im Kreise seiner Kinder Hans Schimanski, Bruno Schimanski und Toni Schimanski, die Goldene Hochzeit feiern.

 

am 19. April 1957, Frau Marie Reich, aus Altkiichen, Kreis Ortelsburg, jetzt in Kirchbarkau über Preetz, Holstein.

 

am 20. April 1957, Landsmann Fritz Schneider, aus Liidwigsort, Kreis Hciligenbeil, jetzt mit seiner Ehefrau bei dem ältesten Sohn Waldemar in Eichhof bei Coburg, Am Vogelherd (Eigenheim).

 

am 20. April 1957, Frau Martha Kaminski, geb. Kreetschmann, aus Weskeim, Kreis Pr.-Eylau, jetzt mit ihrem Ehemann bei ihren Kindern in Gronau, Westfalen, Tannenbergstr. 53.

 

am 20. April 1957, Kaufmann Victor Langhanki, aus Lokau bei Seeburg, jetzt in Wiesbaden, Gustav-Freytag-Str. 23.

 

am 21. April 1957, Frau Anna Niedermeiser, geb. Rösler, Witwe des Verwaltungsgehilfen Friedrich Niedermeiser, aus Königsberg, jetzt in Plankstadt bei Mannheim, Brühler Weg 101 (Straße schlecht lesbar), bei ihrem Sohn Kurt. Bis 1948 war sie in Königsberg.

 

am 22. April 1957, Amtmann a. D. Hans Stottmeister. von 1931 bis 1945 im Remonteamt Neuhof-Ragnit bei Tilsit als Oberinspektor und Amtmann tätig gewesen, jetzt mit seiner Ehefrau in Kiel, Blücherstraße 12.

 

am 22. April 1957, Witwe Helene Selz, geb. Massalsky, ehemals Gutsbesitzerin in Neuhof bei Kaukehmen, später Inhaberin des Fremdenheims „Haus zur Eiche" in Cranz, Corsostr. 8 (Straße schlecht lesbar). Sie wohnt jetzt im Altersheim Bad Harzburg, Wiesenstr. 9.

 

am 22. April 1957, Fleischermeister Franz Schlefereit, aus Laukischken, Kreis Labiau, jetzt mit seiner Ehefrau im Hause seines Schwiegersohnes und seiner jüngsten Tochter in Babenhausen, Hessen, Friedrich-Ebert-Straße 12.

 

am 23. April 1957, Frau Maria Biebert, geb. Schmidt, aus Schloßberg (Pillkallen), Markt 15, jetzt bei ihrem Sohn, Malermeister Franz Biebert, in Wesel, Rheinland, Mühlenweg 58.

 

am 23. April 1957, Frau Minna Tamschick, geb. Schumacher, aus Ebenrode, Schulstr. 10b, jetzt bei ihrer Tochter Margarete Steinat in Hameln, Teichstr. 11.

 

am 23. April 1957, Frau Luise Scheumann, aus Allenstein, jetzt in Lübeck, Mengstr. 8.

 

am 24. April 1957, Oberbahnhofsvorsteherwitwe Johanna Pfeiffer, geb. Schott, aus Uderwangen bei Königsberg, später in Tiegenhof, Marienburg und Ließau bei Dirschau. Sie lebt heute in Frankfurt, Main, Eckenheimer Schulstr. 4a, in der Nähe ihrer Tochter Lotti Gerlach. Mit ihrem Ehemann Franz Pfeiffer, aus Glowken bei Goldap konnte sie am 2. November 1953 die Goldene Hochzeit feiern.

 

am 25. April 1957, Landsmann Gustav Stürmer, aus Bludau, Samland, jetzt in Lübeck, Am Wallberg 10.

 

am 25. April 1957, Frau Frieda Troyke, geb. Barkowsky, Witwe des Kaufmanns Otto Troyke aus Schirrau, Kreis Wehlau. Sie lebt heute bei ihrer jüngsten Tochter Edith SchönnageL (16) Niederrodenbach, Kreis Hanau, Wolfgangstr. 22.

 

am 25. April 1957, Polizeihauptwachtmeister i. R. Wilhelm Saebel, aus Allenstein, Zimmerstr. 19, jetzt mit seiner Ehefrau in Tellingstedt über Heide, Holstein.

 

am 26. April 1957, Schuhmachermeister Friedrich Neumann, aus Wehlau, Freiheit 8, jetzt in Steinau, Kreis Schlüchtern, Hessen, Hauptstr 53.

 

am 26. April 1957, Frau Margarete Ludwig, aus Lyck, Blücherstr. 8, jetzt bei ihrer Tochter Alice Höpfner in Pforzheim, Antoniusstr. 6.

 

am 26. April 1957, Frau Margarete Hessenland, geb. Siemssen, Witwe des Professors Dr. Max Hessenland (Handelshochschule Königsberg) aus Königsberg-Metgethen, Posener Weg 11a, jetzt in Köln-Braunsfeld, Aachener Straße, Klarenbadistift.

 

am 27. April 1957, Frau Helene Strenger, geb. Matzkeit, aus Königsberg, Unterhaberberg 19, jetzt in Bremerhaven-G., Lilienthalstr. 15, bei ihrer Tochter Else Körting.

 

am 27. April 1957, Justizwachtmeister Friedrich Steinbeck, aus Nikolaiken, Kreis Sensburg, jetzt bei seiner Tochter Charlotte in Hildesheim, Arnekenstraße 18.

 

Frau Luise Naubereit 103 Jahre alt

Für die Leser unseres Ostpreußenblattes ist Frau Luise Naubereit, aus Karteningken, Kreis Angerapp, nun schon eine alte Bekannte. Seit wir in unserer Folge 16 vom 17 April 1954 unter der Überschrift „Ein Jahrhundert durchlebt" von ihrem 100. Geburtstag berichteten; — Frau Naubereit ist am 20. April 1854 geboren — haben wir in jedem Jahr dieser kraftvollen Ostpreußin zu ihrem Geburtstag gratuliert. Im vergangenen Jahr, als Luise Naubereit das gesegnete Alter von 102 Jahren erreichte, schilderten wir in einem längeren Beitrag in Folge 16, den Lebensweg dieser ostpreußischen Frau.

 

Wir freuen uns, auch in diesem Jahr, am Vorabend des Osterfestes, der lieben, heimattreuen Ostpreußin unsere herzlichsten Wünsche für ihren weiteren Lebensweg aussprechen zu können. Wir wünschen Frau Naubereit den Segen Gottes, und schöne, friedvolle Tage bei ihrer jüngsten Tochter, Frau Lutat, die ihre Mutter liebevoll betreut.

 

Mit neunzig Jahren die Heimat verlassen zu müssen, das ist ein bitteres Los. Fünf Kriege hat die hochbetagte Ostpreußin miterlebt; den größten Schmerz aber fügte ihr die Vertreibung aus der geliebten Heimat zu. Trotzdem hat Frau Naubereit ihr Gottvertrauen nicht verloren. Gern erzählt sie im vertrauten Kreise aus ihrer Jugend und von den schönen Tagen in der Heimat. Sie lebt heute in Stutebüllfeld bei Kappeln an der Schlei.

 

„Jungens, lasst mich vor!" Gottfried Siedler, ein hundertjähriger Ostpreuße.

Foto: Unsere Aufnahme zeigt Opa Siedler mit einem seiner Urenkel; fast ein Jahrhundert liegen die Geburtstage auseinander.

Gottfried Siedler wird am 25. April 1957 hundert Jahre alt. Trotz seines hohen Alters steht der alte Ostpreuße auch heute noch mitten im Leben. Körperliche Tätigkeit erhält ihm seine prächtige Gesundheit. Er zerkleinert noch heute ganze Wagenladungen voll Holz; auch sonst sucht er sich Beschäftigung, wo er nur kann. Darüber hinaus nimmt er an allen Gingen des Lebens lebhaften Anteil. Seit jeher war er gottesfürchtig und ein eifriger Kirchgänger. Heute noch liest er viel in der Bibel.

 

Gottfried Siedler, dem man seine hundert Jahre noch nicht ansieht, ist immer zu einem kleinen Spaß aufgelegt. Das zeigt eine kleine Geschichte, die uns seine Verwandten berichteten. Als Opa Siedler vor einiger Zeit wieder einmal zum Friseur ging, hatte er es eilig mit dem Haareschneiden. In dem Raum warteten bereits zwei würdige Herren im Alter von etwa siebzig Jahren. Zu ihnen meinte Opa Siedler freundlich: „Jungens, lasst mich bitte vor, ich hab‘ es eilig!“

 

Dieser echte Ostpreuße war in seinem Leben nie ernstlich krank. Für eine Magenverstimmung, wie sie wohl bei jedem einmal vorkommt, hat er ein Rezept, auf das er heute noch schwört: er nimmt einen gestrichenen Esslöffel, voll gemahlenen Pfeffer ein!

 

Wenn der Hundertjährige aus seinem Leben erzählt, dann spricht er immer wieder vom Wasser; sein Heimatdorf liegt ja am Frischen Haff. Seine Eltern besaßen eine kleine Landwirtschaft, und nebenher wurde gefischt. Noch heute kann Opa Siedler von stürmischen Fahrten und gefährlichen Abenteuern berichten. So schlug einmal in einer Sturmnacht sein Boot voll Wasser; die Insassen entgingen nur unter Aufbietung aller Kräfte und mit viel Glück dem Tod. Das Wasser ist sein Element. Noch vor einem Jahr ruderte er auf dem Edersee; er hatte zwar Freude daran, meinte aber, das sei doch nur ein kümmerlicher Ersatz für das Wasser in der Heimat.

 

Achtundachtzig Jahre hat Gottfried Siedler in der Heimat gelebt Von seinen elf Geschwistern und Halbgeschwistern ist der letzte bereits vor fünfundzwanzig Jahren verstorben. 1945 floh er mit seinen Angehörigen unter schwerem Beschuss über das zugefrorene Haff bis Pillau, von dort mit einem Schiff nach Dänemark. Erst 1948 kam Opa Siedler von Dänemark nach Deutschland. Nach einem kurzen Aufenthalt in einem Altersheim fand er ein Zuhause bei seiner Enkeltochter Frau Schwilp in Bergheim im Kreise Waldeck, wo er auch heute wohnt.

 

Seine Lebensgefährtin verlor er schon im Jahre 1923. Von seinen fünf Kindern fiel der älteste Sohn im Ersten Weltkrieg, zwei Töchter leben in Schleswig-Holstein, eine in Württembeg und der Sohn in der Nähe von Frankfurt. Die älteste Tochter ist 79 Jahre alt. Stolz kann Opa Siedler auf die Schar seiner Nachkommen blicken. Er hat sechzehn Enkelkinder, einunddreißig Urenkel und zwei Ururenkel. Immer wieder spricht er von der Heimat, die er gern noch einmal wiedersehen möchte, von den Fischgründen des Frischen Haffes und von seinem Heimatdorf.

 

Viele, viele Glückwünsche werden Gottfried Siedler zu seinem hundertsten Geburtstag aus dem Kreise seiner großen Familie und aus seiner näheren Umgebung erreichen Wir schließen uns diesen Glückwünschen von Herzen an und wünschen dem Jubilar weiterhin Gottes Segen und gute Gesundheit.

 

Diamantene Hochzeit

Schneidermeister Albert Neumann und seine Ehefrau Bertha Neumann, geb. Groß, aus Bartenstein, Königsberger Str. 8, jetzt in der sowjetisch besetzten Zone, feiern am 20. April 1957 das Fest der Diamantenen Hochzeit. Die im 85. und 78. Lebensjahr stehenden Eheleute sind durch ihren Sohn Bruno Neumann, Düsseldorf, Talstr. 36, zu erreichen.

 

Goldene Hochzeiten

Stadtoberförster a. D. Ewald Gramatzki und seine Ehefrau Anna Gramatzki, geb. Goese, aus Braunsberg, Stadtwald, konnten im März 1957, im Beisein ihrer Kinder und Enkelkinder ihre Goldene Hochzeit feiern. Heutige Anschrift: Kellenhusen über Lensahn, Holstein.

 

Bauer Karl Jonetat und seine Ehefrau Elise Jonetat, geb. Schweighöfer, aus Langenweiler, Kreis Gumbinnen, begingen am 13. April 1957, ihre Goldene Hochzeit in Lüdenscheid, Westfalen, Am Willigloh 11. Von den fünf Kindern des Ehepaares wurde die jüngste Tochter verschleppt, ein Sohn ist vermisst.

 

Die Eheleute Adam Dzubiel und Charlotte Dzubiel, geb. Koslowski, aus Lyck, Bismarckstr. 57, jetzt in Burgau, Schwaben, feiern Ostern 1957, das Fest der Goldenen Hochzeit. Am gleichen Tage begeht ihre Tochter Frieda mit ihrem Ehemann Wihelm Brandecker, aus Memel, Hospitalstr. 24, ihre Silberhochzeit.

 

Am 21. April 1957, feiern die Eheleute Johann Treczokat und Frau Emma Treczokat, geb. Schöttke, aus Karteningken, Kreis Tilsit-Ragnit, jetzt in Hamburg-Sasel, Ihlenwiesch 8, bei Leegant, im Hause ihrer Tochter Toni Dowedeit, Hamburg 39, Nordbarmbeck, Parzelle 227, ihre Goldene Hochzeit.

 

Kaufmann Gustav Domnick und seine Ehefrau Olga Domnick, geb. Haack, aus Lank, Kreis Heiligenbeil, jetzt in Mannhagen. Post Nusse über Mölln, Lauenburg, feiern am 28. April 1957, ihre Goldene Hochzeit.

 

Jubiläen

Am 3. April 1957, feierte Frau Ida Silkenath, aus Königsberg, jetzt in Schleswig, Schubystr. 35, ihr 50-jähriges Jubiläum als Geschäftsfrau. Vor 50 Jahren begann sie ihre Lehrzeit im Geschäft ihrer Pflegeeltern, das sie später mit ihrem Ehemann übernahm. Das Feinkost-, Meiereiprodukten- und Kurzwarengeschäft brachte der Familie Wohlstand. Nach der Vertreibung eröffnete Frau Silkenath in Schleswig unter bescheidenen Verhältnissen wieder einen Milchhandel. Der erfahrenen Geschäftsfrau gelang es, sich einen stattlichen Kreis von Kunden zu sichern und sich Vertrauen zu erwerben.

 

Verwaltungs-Oberinspektor Georg Meyer, aus Neidenburg, Kontrollamt der Landesversicherungsanstalt Ostpreußen, jetzt in Berlin-Wilmersdorf, Rudolfstädter Str. 12, begeht am 21. April 1957, sein vierzigjähriges Dienstjubiläum.

 

Prüfungen

Sabine Schappien, jüngste Tochter des ehemaligen Bezirkszollkommissars Fritz Schappien, aus Sensburg, Inselstr. 6, jetzt in Hannover, Simrockstr. 24a, bestand an der Einjährigen Höheren Handelsschule Hannover, die staatliche Prüfung „mit Auszeichnung".

 

Günter Buttgereit, Sohn des Landsmanns Max Buttgereit, aus Brakupönen (Roßlinde), Kreis Gumbinnen, jetzt in Warringholz, Post Hanerau-Land, Kreis Rendsburg, hat die Meisterprüfung im Bäckerhandwerk bestanden. Er wohnt in Wedel bei Hamburg, Feldstraße. Seine Schwester Rosemarie Buttgereit bestand ihr Examen als staatlich geprüfte Kindergärtnerin.

 

Barbara Gebhardt, Tochter des vermissten Zeichenlehrers Karl Gebhardt. aus Lötzen, hat an der Pädagogischen Akademie Dortmund die erste Lehrerprüfung bestanden. Anschrift: Recklinghausen, Tellstr. Nr. 25.

 

Günther Hübner, Sohn des Fleischbeschauers Emil Hübner, aus Urbanshof, Kreis Tilsit-Ragnit, promovierte nach dem pharmazeutischen Staatsexamen an der Technischen Hochschule Braunschweig zum Dr. rer. nat. mit der Note „sehr gut". Anschrift: Braunschweig, Liebigstr. 6.

 

Günter Salecker, Sohn des ehemaligen Kreisbaumeisters des Kreises Samland A. Salecker, jetzt in Düsseldorf, Karolinger Str. 56, hat die juristische Assessoren-Prüfung bestanden.

 

Brigitte Schumacher, Tochter des Lehrers Otto Schumacher, aus Fürstenau, Kreis Pr.-Holland. bestand die Prüfung als Säuglings- und Kinderschwester. Anschrift: Ratzel, Kreis Bentheim.

 

Grete Schulz, Tochter des Sattlermeisters Arthur Schulz, aus Rositten, Kreis Pr.-Eylau, jetzt in (23) Grasdorf Nr. 29a, Kreis Bentheim, bestand am Städtischen Krankenhaus in Bassum ihr Examen in der Großen Krankenpflege mit „sehr gut".

 

Seite 14   Familienanzeigen

Zum Gedenken. Das Liebste entrissen, zerstört alles Glück, das kehrt nun nie wieder zu uns zurück. Am 21. April 1957 gedenken wir des zwölften Todestages meines innig geliebten, unvergesslichen Mannes, unseres treusorgenden herzensguten Vaters, Bruders, Schwagers, Schwiegersohnes und Onkels, Fritz Pogodda, geb. am 27.10.1904, der in den Kämpfen vor Berlin sein Leben lassen musste. Sein Leben war sorgende Liebe. In Liebe und Dankbarkeit im Namen aller Angehörigen: Hildegard Pogodda, geb. Sagorski. Brigitte und Dietmar. Ludwigsstadt (Ofr.). Feldstraße 2. Früher Tilsit, Ostpreußen, Fabrikstraße 84

 

Zwei nimmermüde Hände ruhen für immer. Fern seiner geliebten Heimat entschlief in der sowjetisch besetzten Zone plötzlich und unerwartet im Alter von 62 Jahren, mein lieber Mann, unser lieber Vater, Schwiegervater, Bruder, Schwager, Onkel und Opa, der Reichsbahnschlosser, Gustav Brasch. Früher Braunsberg, Neuer Markt 1. In stiller Trauer: Helene Brasch, geb. Freudenreich, Bargstedt über Nortorf. Kurt Brasch und Frau, Nürnberg. Paul Schumbrutzki und Frau Schumbrutzki, geb. Brasch, Bochum-Langendreer. Erwin Brasch und Frau, sowjetisch besetzte Zone, Rudi Riedel und Frau Riedel, geb. Brasch, Bochum-Laer. Heinz Brasch und Frau, Dinslaken. Heinz Ihde und Frau, geb. Brasch, sowj. bes. Zone. Gerhard Brasch und Frau, Düsseldorf. Helmut May und Frau, geb. Brasch, Lauf a. d. Pegnitz. Harald Momburg und Frau, geb. Brasch, Osterrönfeld. Bargstedt über Nortorf, Schleswig-Holstein.

 

Am 2. April 1957 verstarb nach einem arbeitsreichen. vom Schicksal vielseitig ausgefüllten Leben, im 85. Lebensjahre, unser lieber Vater, Schwiegervater und Großvater, der frühere Bäckermeister u. Landwirt, Fritz Ußball, aus Ehrenfelde-Tilsit. Im Namen der trauernden Angehörigen: Familie Pauliks. Wielage über Bramsche, Kreis Bersenbrück. Osnabrück. Pye. Berlin, Bochum.

 

Meine Seele ist stille zu Gott, der mir hilft. Ps. 62. 2    Nach zwölf Jahren vergeblichen Suchens erhielten wir die so sehr schmerzliche Nachricht, dass unser geliebter einziger Sohn, Bruder, Schwager und Onkel, Panzerjäger Harry Ritter, geb. 25.04.1927, im Jahre 1945 den Heldentod fand. Herzliches Gedenken meinem lieben Vater, Schwiegervater und Opa, Landwirt Christoph Martsch, geb. 24.09.1870, gest. 08.11.1946; meinen lieben Brüdern, Schwager und Onkel, Obergefreiter Kurt Martsch, geb.0 6.06.1907 gefallen 1945; Unteroffizier Walter Martsch, geb. 02.03.1910, vermisst 1944. In tiefer Trauer im Namen aller Angehörigen: Adolf Ritter und Frau, geb. Martsch. Worglitten, Kreis Pr.-Eylau, jetzt Seulberg (Taunus), Grabenstraße 14

 

Zum Gedenken. Vor zehn Jahren, am 22. April 1947, verstarb an den Folgen der furchtbaren Entbehrungen in Königsberg Pr., mein lieber Mann und guter Vater, Walter Schaar. In stillem Gedenken: Anna Schaar, geb. Rudat und Kinder. Hofheim (Taunus), Hattersheimer Straße 2. Früher Königsberg Pr. Yorckstraße 37/38

 

Am 5. April 1957 entschlief plötzlich und unerwartet mein lieber treusorgender Mann, guter Vater, Schwiegervater und Opa, Schneidermeister Otto Brunnert, früher Gumbinnen, im Alter von 63 Jahren. In tiefer Trauer: Minna Brunnert, geb. Britt. Irmgard Hache, geb. Brunnert. Günter Hache und Enkelkind. Hamburg-Wilhelmsburg, Nippoldstraße 209

 

Wenn Graun und Angst uns treiben in unheilvoller Stund', dann lass uns feste bleiben und öffne unsern Mund, nach Dir zu schrei'n. Wollst bei uns sein. Christe, in Not und Tod! Im 81. Lebensjahre verstarb nach kurzer schwerer Krankheit, am 25. März 1957 und wurde am 28. März 1957 hier selbst beerdigt, Wilhelm Schwark. Mit großer Treue verwaltete er das Gut Altstadt im Kreis Osterode, Ostpreußen, als ob es sein Eigen war; dieselbe Treue bewährte er in allen Zeiten des Umbruchs seiner ev. Kirche, seinem Beruf und seiner Familie. Die Treue steht zuerst, zuletzt im Himmel und auf Erden ...  Wir sind dankbar und stolz, dass er einer der Unseren gewesen ist. Die Angehörigen (21a) Billerbeck, Westfalen.

 

Nach langer banger Ungewissheit erhielten wir die traurige Nachricht, dass mein lieber Mann, unser guter Vater, Schwiegervater, Opa, Bruder, Schwager und Onkel, Emil Herrmann, in einem Lager bei Königsberg Pr. im Sommer 1945 verstorben ist. Er folgte seinen Söhnen Alfred, gefallen 23.07.1944; Heinz, gefallen 30.11.1941; Siegfried, gefallen 18.08.1944. In treuem Gedenken: Anna Herrmann, geb. Kreutzer. Martin Herrmann und Frau Ursel Herrmann, geb. Vogel. Arno Herrmann und Frau Ruth Herrmann, geb. Henke und drei Großkinder. Königsberg Pr., jetzt Peine und Hannover

 

Am 11. Mai 1944 erhielt ich die erschütternde Nachricht, dass mein einziger Sohn Claus Klischewski, Funker einer Inf.-Nachricht-Abt., am 11. April 1944, an der Ostfront gefallen ist. Er folgte seinem am 27. November 1941 verstorbenen Vater Wilhelm Klischewski, Feuersozietätsinspektor, in die Ewigkeit. Elly Klischewski, geb. Schirrmacher. Königsberg Pr., Schrötterstraße 16, jetzt Baden-Baden, Lange Straße 99. Gleichzeitig grüße ich meine lieben Heimatfreunde.

 

Am 6. April 1957 ging mein lieber Mann, unser guter Vater und Opa, Friedrich Hornberger, nach kurzer Krankheit, im Alter von 72 Jahren, von uns. In tiefem Leid: Johanne Hornberger, geb. Reh. Familie Artur Hornberger. Familie Otto Hornberger. Familie Fritz Hornberger. Familie Hans Mühlen. Er folgte unserem lieben kleinen Jochen, der am 25. Januar 1957, im Alter von fast sechs Jahren, verunglückte. Hans Hornberger und Frau Elfriede Hornberger, geb. Tiedmann. Familie Tiedmann, Stadorf. Göttingen-Treuenhagen, Wilhelm-Raabe-Straße 13 und Reinhäuser Allee 8, im April 1957. Früher Balga, Ostpreußen, Kreis Heiligenbeil.

 

Nach kurzem, mit großer Geduld ertragenem Leiden, entschlief am 25. März 1957, mein lieber guter Mann, unser guter Vater, lieber Schwager, Bruder, Schwiegervater, Großvater und Onkel, Zimmerer Hermann Gröning, im Alter von 87 Jahren. In stiller Trauer im Namen aller Hinterbliebenen: Johanna Gröning, geb. Kobbert sowie Familie Riemann. Wegberg, Kreis Erkelenz, Rheinland, Bahnhofstraße 15. Früher Friedland, Ostpreußen

 

Fern von seinem geliebten Pillau, ist nach einem arbeitsreichen Leben und kurzer schwerer Krankheit am 20. März 1957, mein lieber Mann, unser herzensguter Vater, Schwiegervater und Großvater, Franz Pokern, im 75. Lebensjahre, von uns gegangen. In stiller Trauer im Namen aller Hinterbliebenen: Minna Pokern, geb. Salau. Kudensee über Burg (Dithm.), den 12. April 1957. Früher Seestadt Pillau, Am Graben 10.

 

Zum zwölfjährigen Gedenken meines lieben unvergesslichen Mannes, unseres guten Vaters und Opas, Fritz Dyck, geb. 28.11.1887, gefallen am 13. April 1945, durch die feindlichen Fliegerangriffe in Linkau bei Godnicken, Kreis Samland. Ferner gedenken wir meines geliebten einzigen Sohnes, unseres lieben Bruders, Schwagers und Onkels, des Stabsgefreiten Richard Dyck, geb. 11.10.1912, gefallen im März 1945, ein paar Tage vor Kriegsende, in Rosenberg bei Heiligenbeil, Ostpreußen. Beide ruhen in unserer geliebten Heimaterde. In stiller Trauer im Namen aller Angehörigen: Anna Dyck, geb. Schmadtke. Ubbedissen über Bielefeld 2, Westfalen, Linnenstraße 80. Früher Reddenau, Kreis Pr.-Eylau, Ostpreußen.

 

Am 3. März 1957 entschlief plötzlich und unerwartet, im 79. Lebensjahre, unsere liebe gute Mutter, Schwiegermutter und Omi, Anna Meller, geb. Nachtwey, verw. Struwe. Früher Ostseebad Cranz. In stiller Trauer im Namen der Angehörigen: Gerhard Meller. Bad Segeberg, Holstein, Eutiner Straße 8.

 

Am 19. März 1957 entschlief im festen Glauben an seinen Erlöser, mein lieber Bruder, Schwager und Onkel, der Koch und Konditor, Kurt Hausendorf, aus Liebenfelde, Kreis Labiau, Ostpreußen. Erna Siever. Bochum-Laer, Schattbachstraße 9.

 

Plötzlich und unerwartet starb fern der Heimat, mein lieber Mann, Steuerinspektor a. D. und Steuerberater, Zahlmeister im Inf.-Regt. 43, II. Bat., 1907 – 1920, Otto Runkowski, im 79. Lebensjahre. In stiller Trauer: Meta Runkowski, geb. Meinert, zugleich im Namen aller Angehörigen. Pillau und Königsberg Pr., jetzt sowj. bes. Zone. März 1957.

 

Für uns zu früh, doch Gottes Wille. Durch tragischen Unglücksfall verlor ich am 10. März 1957, im blühenden Alter von 32 Jahren, meinen lieben Sohn, Bruder, Schwager und Onkel, Paul Gorowzi, aus Braunsberg, Ostpreußen, Fließstraße 27. Er folgte seinem Vater nach vier Jahren in die Ewigkeit. In tiefer Trauer namens der Hinterbliebenen: Margarete Gorowzi, geb. Schröter. Tremau, Post Neustadt (Kulm), Bayern.

 

Am 6. April 1957 verstarb mein lieber Mann, Franz Broweleit, früher Groß-Rominten, jetzt Schopfheim, Wallstr. 1 a, im 78. Lebensjahre. In stiller Trauer: Elisabeth Broweleit, geb. Hinz und Angehörige.

 

Am 30. März 1957 starb nach kurzer Krankheit, unser lieber Vater, Schwiegervater und Großvater, Hermann Wolff, früher Waltersdorf (Passarge), im 85. Lebensjahre. Marie Preugschat, geb. Wolff. Fritz Preugschat. Fritz Hermann Preugschat. Bergheim (Erfurt), vom-Stein-Straße 11.

 

Zum Gedenken. Am 22. April 1957, jährt sich zum fünften Mal der Todestag meines lieben Mannes, Paul Eggert, Postinspektor i. R., früher Insterburg, Ostpreußen. In stillem Gedenken: Anna Eggert, geb. Kroehnert, jetzt (24a) Soderstorf über Amelinghausen.

 

Wir gedenken still unserer lieben Mutter und Oma, Bertha Schlenger, geb. Queiß, geb. 10.04.1895, gest. 12.03.1945 und unserer lieben Schwester, Anna Blumenthal, geb. Schlenger, geb. 03.11.1899, gest. April 1947. Fritz Schlenger Erna Blumenthal, geb. Schlenger. Rheinhausen, Itzehoe. Früher Bladiau, Ostpreußen.

 

Fern, der geliebten Heimat entschlief am 9. Februar 1957 in Düsseldorf, nach langem schwerem Leiden, meine liebe Frau und unsere gute Mutter, Schwiegermutter, Großmutter, Urgroßmutter und Tante, Frau Clara Cäcilie Piotrowski, geb. Bandemer, aus Roggenhausen, Kreis Neidenburg, Ostpreußen, im Alter von 75 Jahren. In tiefer Trauer: Adolf Piotrowski. Erwin Krüger und Frau Olga Krüger, geb. Piotrowski. Irma Nitz, Witwe, geb. Piotrowski. Emil Falken und Frau Clara Falken, geb. Piotrowski. Margarete Bierwolf, Witwe geb. Piotrowski. Herbert Piotrowski und Frau Else Piotrowski, geb. Bartz. Artur Piotrowski und Frau Gertrud. Enkel und Urenkel. Dingden, Kreis Borken, Westf. bei Krüger.

 

Joh. 11. 25    Jesus spricht zu ihr: Ich bin die Auferstehung und das Leben. Wer an mich glaubt, der wird leben, ob er gleich stürbe. Am Sonnabend, dem 23. März 1957, 19.50 Uhr, ging meine liebe Frau, unsere treusorgende Mutter, Schwiegermutter und Omi, Schwester, Schwägerin und Tante, Elisabeth Arndt, geb. Grundtner, im 75. Lebensjahre, in Frieden heim. Nun darf sie schauen, was sie geglaubt hat. In stiller Trauer: Hermann Arndt. Charlotte Statz. geb. Arndt. Magdalene Arndt. Hans Arndt und Frau Marta. Margarete Arndt. Ullrich Arndt. Kurt Janz und Frau Anneliese Janz, geb. Arndt. Walter Arndt und Frau Lieselotte. Theodor Arndt und Frau Cläre Isolde, Holger, Gerlinde. Volker, Sieglinde, Reinhardt, Karin. Marianne, Ute, als Enkelkinder und Anverwandte. Solingen-Ohligs, 25. März 1957, Weyerstraße 27. Früher Insterburg, Wichertstr. 15. Die Trauerfeier und die Beisetzung fanden am Mittwoch, dem 27. März 1957, um 14 Uhr, auf dem evangelischen Friedhof in Ohligs, Bonner Straße.

 

Am 5. April 1957, entschlief fern unserer geliebten Heimat nach schwerer Krankheit, meine liebe treusorgende Mutter und Schwiegermutter, Erna Kalau, geb. Witt, früher Königsberg-Lauth, im 73. Lebensjahre. In tiefer Trauer: Beate Gegenbein. Walter Gegenbein. Duisburg, In der Ruhrau 18 - 20

 

Zum Gedächtnis unserer geliebten Entschlafenen, Edith Pfeiffer, geb. Illas, geb. 27.07.1910, gest. 08.05.1947. Im Namen der Hinterbliebene: Margarete Göttler, geb. Illas. (13b) Pfaffenhofen (Ilm), Kohnlestraße 13. Früher Königsberg Pr., Brandenburger Straße 58 und Neuhausen.

 

Nach einem voll erfüllten Leben verstarb am 12. März 1957 im gesegneten Alter von 95 Jahren in ihrer ostpreußischen Heimat in Kraukeln, Kreis Lötzen, unsere liebe Mutter, Schwiegermutter und Oma, Berta Symanzik, geb. Lipinski. In stillem Gedenken: Auguste Schwettlick, geb. Symanzik. Herrmann Schipper und Frau Hedwig. Dr. Max Schwettlick. Lydia Schipper. Hannover, Fiedeler Straße 36. Marxdorf, Holstein. Früher Lötzen und Kraukeln, Ostpreußen

 

Am 16. März 1957 entschlief nach kurzem schwerem Leiden, im Alter von 84 Jahren, unsere liebe gute Mutter, Schwiegermutter, Großmutter, Schwester, Schwägerin und Tante, Anna Heß, geb. Kaschewski. Früher Karkeim, Kreis Angerapp. In stiller Trauer: Elisabeth Heldt, geb. Heß, sowj. besetzte Zone. Helene Krause, geb. Heß, sowj. bes. Zone. Grete Heß, sowj. bes. Zone. Charlotte Neumann, geb. Heß, Wuppertal-Langerfeld, Schwelmer Straße 135. Schwiegersöhne und Enkelkinder.

 

Ein treues Mutterherz hat aufgehört zu schlagen. Zum zehnjährigen Gedenken meiner treusorgenden lieben Frau, unserer gütigen Mutter, Berta Golz, geb. Behrendt, aus Friedland, Ostpreußen, die am 24. April 1947, sanft entschlafen ist. Schmerzlich vermisst von: Richard Golz. Karl Tigges. Margarete Tigges, geb. Golz. Rudolf Schiemann. Lotti Schiemann, geb. Golz. Gerhard Golz. Marion, als Enkelkind. Dortmund, Möllerstraße 14

 

Zum Gedenken. In liebevoller Erinnerung an unseren einzigen geliebten Sohn Alfred Schultz, geb. 09.03.1927, gefallen 19.04.1945? (letzte Ziffer der Jahreszahl unlesbar); sowie an meinen lieben guten Mann, Kurt Schultz, Polizei-Obersekretär, vermisst seit April 1945. In stiller Trauer: Maria Schultz, geb. Aßmann. Bremen, Tarmstedter Straße 9. Früher Königsberg Pr., Am Ausfalltor 42.

 

Seite 15   Familienanzeigen

Am 7. April 1957 entschlief nach langem schwerem Leiden, mein lieber Mann, unser guter Vater, Schwiegervater, Großvater und Bruder, Steuerinspektor a. D., Arthur Rautenberg, im 72. Lebensjahre. Maria Rautenberg, geb. Freiberger. Hans Schroeder und Frau Lieselotte Schroeder, geb. Rautenberg, Kemme, Kreis Hildesheim. Dr. Horst Ewert und Frau Ilse Ewert, geb. Rautenberg, Kemme, Kreis Hildesheim. Ilse Rautenberg, geb. Hundt, sowj. besetzte Zone. Gertrud Rautenberg, sowjetisch besetzte Zone und Enkelkinder. Kemme, Kreis Hildesheim. Früher Goldap, Gebrüderstraße 2

 

Nach Gottes, heiligem Willen verschied am 29. März 1957 an Herzschlag, unser lieber guter Vater, Schwiegervater, Großvater, Bruder, Schwager und Onkel, Franz Beuter, früher Eydtkuhnen, Ostpreußen, im Alter von 75 Jahren. In tiefer Trauer seine dankbaren Kinder: Otto Beuter, Oldenburg i. O. Liesbeth Beuter, geb. Dolk. Frida Völker, geb. Beuter. Fritz Völker, Kiel-Dietrichsdorf. Marta Schwarz, geb. Beuter, Hofgeismar. Willi Beuter, Minden, Westfalen, Simeonstraße 4/6. Hildegard Beuter, geb. Seewald und vier Enkelkinder. Die Beerdigung hat in aller Stille am 2. April 1957 auf dem Friedhof seines letzten Wohnortes Baden-Baden stattgefunden.

 

Am 10. April 1957 verschied plötzlich und unerwartet, unser lieber Vater, Schwiegervater, Schwager und herzensguter Opa, der Maurerpolier Rudolf Schütz, Rammsee früher Rastenburg, Ostpreußen, Hügelweg 8, im 74. Lebensjahre. In stiller Trauer im Namen der Hinterbliebenen: Kurt Schütz und Familie. Kiel-Gaarden, Norddeutsche Straße 5

 

Für uns unfassbar, aber doch wahr. Am 22. März 1957 entriss uns der Tod von seinem Arbeitsplatz meinen innig geliebten Mann, unseren herzensguten Vati, Bruder, Schwiegersohn, Schwager und Onkel, den Behörden-Angestellten Walter Steinke, früher Rastenburg/Johannisburg, im blühenden Alter von 45 Jahren. Es war ihm nicht vergönnt, seine geliebte Heimat wiederzusehen. Im Namen aller Hinterbliebenen: Hildegard Steinke, geb. Wippich und Kinder. Gleichzeitig ein stilles Gedenken an meinen lieben Mann, unseren treusorgenden Vater und Opi, Wilhelm Wippich, früher Gehlenburg, der 1945 von den Russen erschlagen wurde. In stiller Trauer im Namen aller Angehörigen: Marie Wippich, geb. Bienkowski. Eßlingen am Neckar, Hedelfinger Straße 1

 

Am 3. April 1957 entschlief nach langer schwerer Krankheit und doch plötzlich und unerwartet, fern der geliebten Heimat, mein lieber Mann, unser lieber Bruder, Schwager und Onkel, der frühere Gärtnereibesitzer, Blumengeschäftsinhaber und Gärtnermeister, Heinrich Petza, im Alter von 62 Jahren. Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: Hedwig Petza, geb. Doeblitz. Alvesen 1, Kreis Harburg. Früher Königsberg Pr. - Ratshof. Arndtstraße 15 a

 

Zum einjährigen Gedenken. Nur Arbeit war Dein Leben, nie dachtest Du an Dich, nur für die Deinen streben, war Deine höchste Pflicht. In Liebe und Dankbarkeit gedenken wir unserer lieben Mutter, Schwiegermutter und Großmutter, Ida Mendrzik, geb. Slawinski. Im Glauben ihre liebe ostpreußische Heimat wiederzusehen, verstarb sie am 14. April 1956, im Alter von 54 Jahren. Gleichzeitig gedenken wir unseres Vaters, Hermann Mendrzik, der seit Mai 1944 in Russland vermisst ist. In treuem Gedenken: Siegfried Mendrzik und Frau Lisa Mendrzik, geb. Breitenstein. Hermann Mendrzik und Frau Lydia Mendrzik, geb. Gunkel. Willi Hökendorf und Frau Hedwig Hökendorf, geb. Mendrzik und zwei Enkelkinder. Drugen, Kreis Johannisburg, jetzt Gehrden bei Hannover, Levester Straße 34

 

Gott der Herr erlöste heute nach langem schwerem Leiden, meinen lieben Mann, unseren guten Vater und Bruder, den Kaufmann Werner Schellong, im 65. Lebensjahre. In tiefer Trauer: Marie Schellong, geb. Wedel. Ingeborg Schellong und Ursula Schellong. Sowjetisch besetzte Zone, den 30. März 1957

 

Am 16. Januar 1957 hat Gott der Herr, fern der lieben Heimat, meinen lieben Mann, unseren guten Vater, Schwiegervater, Opa, Bruder, Schwager und Onkel, August Dröse, aus Adl. Blumenau, Kreis Pr.-Holland, im Alter von 68 Jahren, von seinem Leiden erlöst. Er folgte unserer lieben Tochter, Christel, in die Ewigkeit. In stiller Trauer: Anna Dröse, geb. Kant. Erich Dröse und Frau Ida Dröse, geb. Schrock. Walter Haak und Frau Minna Haak, geb. Jitkau. Klaus, als Enkel, und Anverwandte. Wuppertal-Elberfeld, den 11. April 1957, Gesundheitsstraße 77

 

Am 5. April 1957 verstarb plötzlich und unerwartet fern der Heimat, mein lieber unvergesslicher Mann, unser guter Vater, Schwiegervater, Opa, Bruder, Schwager und Onkel, der frühere Kaufmann, Ewald Scheffler, im 77. Lebensjahre. In tiefer Trauer: Emmi Scheffler, geb. Budschat und alle Angehörigen. Palleiten, Kreis Heydekrug, jetzt Hannover, Cranachstraße 1

 

Am 25. März 1957 starb plötzlich und unerwartet, unser lieber Vater, Schwiegervater, Großvater, Schwager und Onkel, Bernhard Kneiding, früher Gallehnen, Ostpreußen, im Alter von 80 Jahren.In stiller Trauer im Namen aller Angehörigen: Gertrud Sohn, geb. Kneiding. Ergste bei Schwerte, Alter Mühlenweg 11.

 

Am 28. März 1957 starb nach schwerer Krankheit, mein lieber Mann und treuer Lebenskamerad, Bruder, Schwager, Onkel, Großonkel, der ehem. Landwirt, Otto Maurischat, im vollendeten 59. Lebensjahre. Im Namen aller Angehörigen: Helene Maurischat, geb. Kurrat. Henndorf, (Wischteggen). Kreis Tilsit-Ragnit, Ostpreußen, jetzt Osterode (Harz), Pommernweg 19

 

Fern der Heimat entschlief am 12. März 1957, 9 Uhr, meine gute Frau, unsere liebe Mutter, Schwiegermutter, Oma, Schwester, Schwägerin und Tante, Auguste Galka, früher Fröhlichen, Kreis Johannisburg, Ostpreußen, im 76. Lebensjahre. In stiller Trauer: Gustav Galka und Angehörige. Nübbel, Kreis Rendsburg.

 

Am 31. März 1957 entschlief sanft und ruhig, fern der geliebten Heimat, nach einem von Liebe und Fürsorge erfüllten Leben, unsere innigst geliebte und von uns allen verehrte Mutter, Schwiegermutter, Großmutter und Tante, Marta Knappe, geb. Kessler, im 82. Lebensjahre.In stiller Trauer: Eddy Tornell und Frau Hedwig Tornell, geb. Knappe. Frieda Weindock, geb. Knappe. Heribert Mundorf und Frau Charlotte Mundorf, geb. Knapp.e Frank Wahl und Frau Margret Wahl, geb. Knappe. Loretta Wahl, als Enkelkind. Radevormwald-Bergerhof. Miami (USA). München. North ???gen (? = unlesbar) (USA), den 31 März 1957. Früher Tilsit, Stolbecker Straße 3.

 

Es ist so schwer, wenn sich zwei liebe Augen schließen, die Hände ruhen, die stets so treu geschafft, und unsere Tränen still und leise fließen, ein gutes Herz wurd' zur Ruh gebracht. Plötzlich und unerwartet verstarb im 74. Lebensjahre, mein lieber herzensguter Mann, Bruder, Schwager und Onkel, Gustav Schwabe, Kriminalsekretär i. R. In stiller Trauer: Auguste Schwabe, geb. Schwarznecker und Verwandte. Hilden, Engelbertstraße 19, den 5. April 1957. Früher Tilsit, Ostpreußen, Scheunenstraße 2. Die Beerdigung hat am 10. April 1957 auf dem Friedhof in Hilden stattgefunden.

 

Nach langer schwerer Krankheit erlöste Gott am 11. April 1957 unsere geliebte Mutter und Schwiegermutter, Schwägerin, Tante und Kusine, Helene Pfeiffer, geb. Becker, früher Tilsit, Albrechtstraße 11 b, kurz vor Vollendung des 79. Lebensjahres. Ein liebendes Mutterherz ist von uns gegangen. In tiefer Trauer: Erich Pfeiffer und Frau Marie Pfeiffer, geb. Biernat. Arno Pfeiffer, im Osten vermisst. M.-Gladbach, Buscherstraße 19. Früher Angerburg

 

Am 31. März 1957 entschlief sanft nach einem arbeitsreichen gesegneten Leben, fern ihrer geliebten Heimat, unsere geliebte gute Mutter, Schwiegermutter, Omi, Uromi. Schwester und Tante, Johanna Laupichler, geb. Peters, im 88. Lebensjahre. In tiefer Trauer im Namen aller Hinterbliebenen: Grete Schulz, geb. Laupichler. Northeim (Hannover), Rhumestraße 2. Früher Insterburg, Gerichtsstraße 4

 

Plötzlich und unerwartet wurde durch ein tragisches Geschick meine liebe gute, stets um mich besorgte Frau, meine liebe Tochter, Schwiegertochter, Schwester, Schwägerin und Tante, Frau Emma Gallmeister, geb. Danielzick, im Alter von 49 Jahren, von uns genommen. In stiller Trauer im Namen aller Angehörigen: Albert Gallmeister. Siegen, Breitenbachweg 9, den 3. April 1957. Früher Barten, Kreis Rastenburg

 

In memoriam. Charlotte Marks geb. Hindenberg, geboren am 30.04.1893, gestorben am 07.05.1956, zuletzt Marienburg. Westpreußen. Gertraud Wiens, geb. Hindenberg. Berlin-Steglitz, Am Fichtenberg .11

 

Ein treues Mutterherz hat aufgehört zu schlagen. Nach kurzem schwerem Leiden verschied am 28. März 1957, plötzlich u. unerwartet, unsere über alles geliebte gute Mutti, Schwiegermutter, Schwägerin und Omi, Martha Grabowski, geb. Krüger, im 70. Lebensjahre. Sie folgte nach fast sechs Jahren ihrem lieben Mann, unserem guten Vater, Schwiegervater, Bruder und Opa, dem Schlachtermeister Otto Grabowski, aus Pulfnick, Kreis Osterode, Ostpreußen, in die Ewigkeit. In tiefer Trauer im Namen aller Angehörigen: Emil Grabowski. Neumünster, Königsberger Straße 41.

 

In der Heimat verstarb am 30 März 1957 plötzlich und unerwartet, meine liebe Frau, unsere gute Mutter, Schwiegermutter, Großmutter, Urgroßmutter und Tante, Josefine Kommerasch, geb. Koschzescha, aus Groß-Buchwalde, Kreis Allenstein, im 81. Lebensjahre. In stiller Trauer: Jakob Kommerasch, in der Heimat. Franz Block und Frau Hedwig Block, geb. Kommerasch. Alex Hinzmann und Frau Maria Hinzmann, geb. Kommerasch. Ida Laskowski, geb. Kommerasch. Josef Kommerasch und Frau Friedricke Kommerasch, geb. Jansen. Alex Krause und Frau Margarete Krause, geb. Kommerasch. Zwölf Enkel und ein Urenkel. Lauenbrück 5, Kreis Rotenburg (Hannover)

 

Seite 16   Familienanzeigen

Ein gütiger Tod führte heute meinen geliebten Mann, D. Dr. Arthur Mentz, Oberstudiendirektor i. R. vom Stadtgymnasium zu Königsberg Pr., geboren 7. März 1882, vom irdischen ins ewige Leben. Es trauern tief mit mir: Gertrud Mentz, geb. Jander. Seine alte Schwester, Margarete Mentz. Sein Schwager, Dr. Konrad Jander und Frau Eva. Seine Neffen, Nichten und Patenkinder und so viele liebe Freunde aus der alten und in der neuen Heimat. Rinteln (Weser), Bahnhofstraße 35, den 30. März 1957

 

Am 4. April 1957 ist mein lieber guter Mann, unser treusorgender Vater, Schwiegervater, Großvater, Bruder, Schwager und Onkel, Friedrich Deyke, Lokomotivführer i. R., aus Bartenstein, Ostpreußen, Parkstraße 7, im 73. Lebensjahre, von uns gegangen. Gott war seiner Seele gnädig. In stiller Trauer:Gertrud Deyke, geb. Tischler, sechs Kinder und sechzehn Enkel. Hamm, Westfalen, den 5. April 1957, Vorsterhauser Weg 7 c. Die Beerdigung hat in aller Stille in Hamm, Westfalen, stattgefunden.

 

Der Herr über Leben und Tod erlöste am 12. März 1957, meinen innigst, geliebten Mann, unseren unvergesslichen Vater, Bruder und Onkel, den Hauptlehrer, Franz Stoll. Er starb nach längerem, mit größter Geduld ertragenem Leiden im Josefs-Krankenhaus zu Paderborn. In tiefer Trauer im Namen aller Angehörigen: Maria Stoll, geb. Jatzkowski. Bleiwäsche, Kreis Büren, Westfalen. Früher Thomsdorf, Kreis Allenstein. Die Beerdigung hat am 16. März 1957 auf dem Ostfriedhof zu Paderborn stattgefunden.

 

Wer so gewirkt wie Du im Leben, wer so erfüllte seine Pflicht und stets sein Bestes hergegeben, der stirbt auch selbst im Tode nicht. Für uns alle unfassbar nahm uns der unerbittliche Tod durch einen tragischen Eisenbahnunfall, unseren lieben hoffnungsvollen Sohn, Bruder, Enkel, Neffen und Vetter, den Unteroffizier der Bundeswehr, Fritz Martin Kowalzik, im 23. Lebensjahre. In tiefer Trauer: Otto Kowalzik und Frau Margarete Kowalzik, geb. Raulin. Irmg. Kowalzik. Hubert Kowalzik. Ursel Kowalzik. Ida Raulin, geb. Godzieba. Eckwarden über Nordenham, den 4. April 1957. Früher Nußdorf, Kreis Treuburg. Die Beisetzung fand am 9. April 1957 mit allen militärischen Ehren auf dem Friedhof in Eckwarden statt.

 

Zum elften Male jährt sich der Todestag meiner geliebten Mutter, Johanna Strewinski, geb. Rekint, geb. 09.01.1880, gest. 14.04.1946. Sie starb an den Folgen der russischen Schreckensherrschaft in Darkehmen, Ostpreußen, und folgte ihrem treusorgenden Gatten, meinem herzensguten Vater, Emil Strewinski, geb. 20.07.1883, gest. 31.03.1940, in die Ewigkeit. Das Leben meiner lieben Heimgegangenen stand unter Jer. 15. 16: Dein Wort ist meines Herzens Freude und Trost. In stillem Gedenken: Elisabeth Strewinski. Königsberg Pr. – Maraunenhof, Oberteichufer 12 a, von 1945 bis 1948 Darkehmen, Ostpreußen, jetzt Hamburg-Farmsen, Meilskamp 26

 

Am 8 April 1957 entschlief fern der geliebten Heimat nach kurzer, schwerer Krankheit, mein geliebter Mann, Vater, Schwiegervater, Großvater und Bruder, Karl Nohring, ehemaliger Guts-  und Fabrikbesitzer in Karlswalde bei Insterburg, im Alter von 66 Jahren, nach einem arbeitsreichen, gesegneten Leben. Er folgte seinem einzigen Sohn, Karl-Heinz Nohring, stud. med., gefallen am 18. Februar 1944 in Russland. In stiller Trauer im Namen aller Angehörigen: Gertrud Nohring, geb. Großgerge. Christel Meinhardt, geb. Nohring. Gerhard Meinhardt Charlotte Nohring, geb. Bibus. Harald, Karl-Heinz und Wolfgang, als Enkel. Otto Nohring und Frau. Köln-Nippes, Kuenstraße 3.

 

Müh und Arbeit war sein Leben, treu und fleißig seine Hand, Ruhe hat ihm Gott gegeben, denn er hat sie nie gekannt. Nach einem schaffensreichen Leben, stets hilfsbereit und besorgt um das Wohl seiner Lieben, entschlief nach langem, mit großer Geduld ertragenem Leiden, fern seiner geliebten Heimat, mein herzensguter Mann, unser geliebter Vater und Opa, Schneidermeister Otto Neumann, im Alter von 67 Jahren. In tiefer Trauer: Ottilie Neumann, geb. Karla. Diederich Klugkist und Frau Liesel Klugkist, geb. Neumann. Walter Neumann und Frau Mathilde Neumann, geb. Saathoff. Heinz Frerichs und Frau Lena Frerichs, geb. Neumann. Ilsa-Marie, Petra, Detlef und Enno, als Enkel. Wilhelmshaven, Peterstraße 163, den 27. März 1957. Früher Groß-Heydekrug, Kreis Samland, Ostpreußen

 

Ganz unerwartet verschied nach kurzer Krankheit am 25. März 1957, mein lieber Mann, unser fürsorglicher Vater, Schwieger- und Großvater, Bruder, Schwager und Onkel, Landwirt Emil Böhnke, früher Groß-Baum, Kreis Labiau, Ostpreußen, im 64. Lebensjahre, nach einem von Mühe und Arbeit erfüllten Leben. Wir beugen uns dem Willen Gottes. In stiller Trauer: Anna Böhnke, geb. Schipporeit nebst Kindern und allen Anverwandten. Reelsen 38 bei Bad Driburg. Am 29. März 1957 haben wir unseren lieben Entschlafenen auf dem Waldfriedhof in Wolfsburg zur letzten Ruhe gebettet.

 

Am 11. März 1957 nahm Gott der Herr nach kurzer schwerer Krankheit, unseren guten treusorgenden Vater, Schwiegervater, Großvater und Onkel, den Bauern Michael Rinio, früher Rosenheide, Kreis Lyck, Ostpreußen, im 84. Lebensjahre, zu sich in die Ewigkeit. Er folgte seiner lieben Frau, unserer herzensguten Mutter, nach zehn Monaten. In stiller Trauer im Namen aller Hinterbliebenen: Arthur Rinio, Friedrichshafen, Hohenstaufenplatz 2.

 

Am 6. Februar 1957, ist unser guter Vater und Schwiegervater, Paul Symannek, fern seiner geliebten Heimat für immer von uns gegangen. Er folgte nach sieben Jahren unserer lieben unvergesslichen Mutter, Ida Symannek, geb. Specka, in die Ewigkeit. In stiller Trauer: Dipl.-Kfm. Werner Symannek und Frau Svanhild, geb Hagh. Isolde Wllluweit. geb. Symannek. Rudi Willuweit. Frankfurt am Main – Höchst, Liederbacher Straße 47. Früher Altkirchen, Ostpreußen.

 

Kein Weinen, kein Flehen bringt dich zurück, vorbei ist Freude, Hoffnung und Glück. Kühl ist dein Grab, tief ist mein Schmerz, nun ruhe sanft, du edles Mutterherz. Am 3. April 1957 entschlief nach langer schwerer Krankheit fern ihrer Heimat, meine liebe Mutter, Martha Rennung, geb. Böttcher, aus Bilshöfen, Kreis Heiligenbeil, Ostpreußen, im 52. Lebensjahre. Sie folgte meinem lieben Vater, Albert Rennung, geb am 21.05.1903 in Waltersdorf, Kreis Heiligenbeil, gest. am 15.05.1946 in russischer Gefangenschaft sowie meiner lieben Schwester, Renate Rennung, geb. am 06.11.1943 in Königsberg Pr., gest. am 11.06.1945 in Sönder-Omme, Dänemark, in die Ewigkeit nach. In stiller Trauer: Arno Rennung sowie alle Verwandten. Schuttern, Kreis Lahr, Baden, Unterdorfstraße 129.

 

Am 4. April 1957 nahm Gott der Herr nach einem arbeitsreichen, erfüllten Leben, meinen herzensguten lieben Mann, unseren treusorgenden Vater, Großvater, Bruder, Schwager und Onkel, Karl Randzio, Mittelschullehrer i. R., im Alter von fast 76 Jahren zu sich. In stiller Trauer: Helene Randzio, geb. Buldt .Hilde Warm, geb. Randzio. Ursel Karsten, geb. Randzio. Joachim Karsten. Hans Randzio. Renate Randzio, geb. Fritz. Rudolf Randzio, Rektor i. R. und vier Enkelkinder. Gütersloh, Südring 87. Früher Königsberg-Metgethen.

 

Mein lieber treusorgender und unvergesslicher Mann, mein guter Vater, Schwiegervater, Großvater, Urgroßvater, Bruder, Schwager und Onkel, Reichbahnwerkmeister i. R., Josef Bluhm, früher Osterode, Ostpreußen, Komturstraße, faltete am 1. April 1957, im gesegneten Alter von bald 86 Jahren, seine nimmermüden Hände zum ewigen Schlaf. Wir haben Ihn am 4. April 1957 in Cloppenburg 1. O., wo er nach der Vertreibung lebte, zur letzten Ruhe gebettet. Er folgte seinem am 7. Oktober 1946 nach Heimkehr aus russischer Gefangenschaft verstorbenen Sohn, Hauptlehrer August Bluhm, Freudenberg, Kreis Rößel, Ostpreußen. In Trauer: Emma Bluhm, geb. Faralisch, Cloppenburg i. O. Helene Schippa, geb. Bluhm, Cloppenburg i. O. Annemarie Bluhm, geb. Buchholz, Hamburg-Wandsbek mit Ilse. Magdalena Cierpka, geb. Schippa. Dr. Rudolf Cierpka, Berlin. Staatl. gepr. Landwirt, Helmut Schippa, Hannover. Elisabeth Schippa, geb. Scherer und vier Urenkel. Cloppenburg, Bahnhofstraße 56. Im April 1957

 

Der Herr hat am 29. März 1957, meinen lieben Mann, unseren guten Vater, Schwiegervater und Opa, Otto Hein, früher Insterburg, Ostpreußen, nach kurzem Krankenlager, im Alter von 68 Jahren, zu sich gerufen. Friede seiner Seele. Es trauern um ihn: Anna Hein, geborene Strauß. Margarete Mundigler, geborene Hein. Walter Hein, vermisst. Friedrich Mundiger. Margrit, Winfried, Bernhard, als Enkel. Hamburg-Wilhelmsburg, Katenweg 51

 

Am 1. April 1957 starb plötzlich und unerwartet, mein lieber Mann, unser lieber Vater, Bruder, Schwager, Onkel und Opa, Friedrich Wollmann, im 82. Lebensjahre. In stiller Trauer: Joh. Wollmann, geborene Grätsch. Erna Kürschner, geborene Wollmann. Erich Wollmann. Königsberg Pr., An den Birken 13, jetzt Bremen-Aumund, Borcherdingstraße 2a

 

Für die vielen Beweise herzlicher Teilnahme, die mir beim Heimgange meines lieben Mannes, Postinspektor a. D., Franz Engel, zuteilwurden, sage ich allen lieben Freunden und Bekannten aus der Heimat, meinen herzlichsten Dank. Frau Auguste Engel. Jeinsen über Elze (Hannover).

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