Ostpreußenblatt, Folge 12 vom 22.03.1958

Ostpreußenblatt

Folge 12 vom 22.03.1958

 

Seite 1   Foto: Frühlingshochwasser an der Memel

Wie oft wandern unsere Gedanken in diesen Vorfrühlingstagen zurück in unsere Heimat! Wir meinen, in der Erinnerung noch die herbe Frische der Luft zu spüren, wenn Schnee und Eis nach dem langen, harten Winter endlich geschmolzen waren. Die Zeit des Schacktarp in der Memelniederung — jener Zwischenzeit zwischen winterlicher Eisdecke und freiem Wasser — ist vorüber. Die letzten Eisschollen sind von der Strömung zur Ostsee getrieben worden. Nun liegt das Land an dem großen Strom still und wie wartend da. Von Litauen her sind infolge der Schneeschmelze riesige Wassermassen die Memel hinabgeflossen, sie überschwemmen weite Landstriche.

 

Unsere Aufnahme zeigt die Luisenbrücke über dem grauen, sprudelnden Wasser. Sie führt bei Tilsit über den Memelstrom; am jenseitigen Ufer liegt Übermemel. Die Uferwege drüben sind überflutet. Man sieht von ihnen nur die Weidenbäume, die nackt und kahl aus dem Wasser ragen.

 

Den Menschen aus der Niederung sind diese Frühjahrsüberschwemmungen vertraut. Sie wissen, dass nach Tagen oder auch erst nach Wochen der Strom wieder ruhig in seinem Bett dahinfließen wird, dass auf den Wiesen an seinen Ufern die jetzt auf viele, viele Kilometer überschwemmt sind, in der warmen Frühlingssonne langsam wieder das erste zarte Grün hervorkommen wird. Auf Schnee und Eis und Wasserflut folgt doch immer wieder der Frühling nach einem Gesetz, an dem der Mensch auch mit seinem hohen technischen Können niemals etwas wird ändern können.

 

Seite 1   Wenn der Rapacki-Plan abgelehnt wird

Aufschlussreiche Darlegungen eines polnischen Politikers

Die amtlichen polnischen Auslassungen zum Rapacki-Plan bemühen sich, die wahren Absichten zu verschleiern. Viel offenherziger sind dagegen die Kommentare, die der frühere polnische Exil-Ministerpräsident und jetzige Leitartikler des „Slowo Powszechne", Cat-Mackiewicz, laufend veröffentlicht. Wie aufschlussreich diese Kommentare sind, geht daraus hervor, dass Cat bereits im Dezember des Vorjahres genau das als die politischen Beweggründe für die Propagierung des Rapacki-Plans bezeichnet hat, was Gomulka bestätigte: Das Bestreben nämlich, das politische Gewicht der Bundesrepublik im Rahmen der NATO — und damit auch als mittel- oder unmittelbaren Partner bei Verhandlungen mit Moskau — herabzumindern und den „Status quo" sowohl an der Oder und Neiße wie auch an der Werra zu „stabilisieren". Dass dieses tatsächlich das Ziel Gomulkas ist, hat übrigens auch der Londoner exilpolnische „Orzel Bialy" festgestellt, der dieser Tage schrieb, Moskau unterstütze den Rapacki-Plan aus dem Grunde, weil damit die „DDR" faktisch anerkannt werde. Gomulka handele, wie auch das „Times"-Interview erweise — in ihm erklärte Gomulka bekanntlich, es wäre kein Unglück, wenn Deutschland noch geteilt bliebe — also zugleich im Sinne der gegenwärtigen Deutschland-Politik der Sowjetmacht.

 

Nun hat Cat-Mackiewicz untersucht, welche Ausblicke sich auf dem Felde der internationalen Politik ergeben, falls der „Rapacki-Plan" nicht angenommen wird. Die Gedanken, die dieser polnische Beobachter im „Slowo Powszechne" vortrug, lassen sich, folgendermaßen zusammenfassen:

 

1. Falls der Rapacki-Plan abgelehnt wird, sind Westdeutschland und England gleichrangige Bundesgenossen der Vereinigten Staaten, während im Falle der Annahme des polnischen Plans Deutschland allein noch ein „geographischer Raum" und „ein politisches Objekt" sein werde, gegenüber dem „diese oder jene Politik geführt werden könnte". In diesem Zusammenhange spricht Cat sogar von dem „unvergleichlichen" Wert, den Westdeutschland für die USA habe, falls es — ebenso wie England — ein „Kompagnon" der USA bleibe.

 

2. Die politische Entwicklung zeige zwangsläufig die Tendenz, dass Westdeutschland auf dem Festlande eine außerordentlich gewichtige Position erhalten werde. Aus dieser Position heraus werde die Bundesrepublik

 

3. „auf eine Wiedervereinigung Deutschlands hinzielen", indem sie zugleich

 

4. ein gutes Einvernehmen mit Moskau im Sinne eines „Übereinkommens und Entgegenkommens" anstreben werde. Diese Politik werde ersichtlich werden, wenn Bonn „kein Programm für die Staaten Mitteleuropas aufstellt".

 

5. Cat vertritt nachdrücklich die Ansicht, „dass ein wirklicher Atomkrieg nicht stattfinden wird", wohl aber werde diese Drohung bestehen bleiben.  

 

6. Dieser Zustand werde aber, für Polen „sehr gefährlich" sein, denn wenn es auch keinen Atomkrieg geben werde, könnten sich doch die politischen Entwicklungen nach der Ablehnung des Rapacki-Plans und infolge der Gewichtsverlagerungen dahingehend auswirken, dass die polnischen Interessen stark beeinträchtigt würden.

 

An Hand dieser Untersuchung der Lage fordert Cat das polnische Außenamt erneut auf, den „Rapacki-Plan" mit allem Nachdruck weiterhin zu vertreten, und er wendet sich gleichzeitig gegen die Politik Bonns, von der er behauptet, sie stelle eine Behandlung der „Volksrepublik" Polen als „per non est" (nicht vorhanden) dar, wie er auch androht, dass sich die polnische Politik im Falle einer Ablehnung des „Rapacki-Plans" sowie der Aufnahme diplomatischer Beziehungen „in einer antideutschen Richtung" entwickeln werde.

 

Zu diesen Ausführungen des polnischen Kommentators ist zu bemerken, dass die polnische Politik doch — nach seinen eigenen früheren Ausführungen wie auch nach den Erklärungen Gomulkas in Belgrad und in der „Times" — eben bereits in Form der Verfolgung des Rapacki-Plans eine klar „antideutsche Richtung" zeigt. Was Cat befürchtet, ist eine Verbesserung der politischen Position der Bundesrepublik mit dem eventuellen Ergebnis, dass Moskau schließlich die These von der „Aufrechterhaltung des Status quo" aufgibt zugunsten einer „anderen Ordnung", in deren Rahmen das wiedervereinigte Deutschland als Faktor des Gleichgewichts der Mächte wirkt. Er deutet besorgt an, dass damit auch eine Gefährdung Polens verbunden sein könne. Gerade dieses aber sollte Anlass genug sein, dass von deutscher Seite mit allem Nachdruck folgendes betont wird:

 

1. Dass Deutschland keinen Quadratmeter polnischen Gebietes beansprucht,

 

2. dass es aber auf der Rückgabe der polnischer Verwaltung unterstellten ostdeutschen Gebiete in die Verwaltung durch eine gesamtdeutsche Regierung unter allen Umständen bestehen wird,

 

3. dass ein wiedervereinigtes Deutschland nach Rückgabe der deutschen Ostgebiete Polen eine umfassende Wirtschaftshilfe für die Zwecke der Umsiedlung und des Wiederaufbaues geben wird, und

 

4. dass niemand in Deutschland irgendwelche Absichten hegt, die gegen das wohlverstandene Eigeninteresse des polnischen Staates, geschweige denn gegen die Lebensinteressen des polnischen Volkes gerichtet sind, sondern dass es das ernstliche Bestreben des ganzen deutschen Volkes — einschließlich insbesondere der Heimatvertriebenen und Aussiedler aus den Oder-Neiße-Gebieten und aus Polen — ist, nach dem Abschluss eines gerechten Friedens zu einer Wiedergutmachung der Kriegsschäden in Polen nach Kräften beizutragen und ein Verhältnis gegenseitiger Achtung und guter Nachbarschaft zwischen dem polnischen und dem deutschen Volke herbeizuführen und für alle Zeiten zu wahren.

Junius Quintus

 

Seite 1   Warschau sucht „erwünschte“ deutsche Zeitungsberichte

Der polnische Rundfunksender „Kraj" hat dieser Tage bedauert, dass bisher kein polnisches Konsulat in Westeuropa auf den Gedanken gekommen sei, die westdeutsche Provinzpresse nach Material auszuwerten, welches der polnischen Propaganda als Handhabe für die Verteidigung der Oder-Neiße-Linie dienen könnte. Der Sender nannte in diesem Zusammenhang „erwünschte Zeitungsberichte", aus denen sich zum Beispiel die „volle Zufriedenheit der deutschen Umsiedler mit ihrem gegenwärtigen Schicksal" entnehmen ließe sowie „suggestive Tatsachen über die vollständige Eingewöhnung der Umsiedler durch die Wirtschaft der Bundesrepublik". Es sei traurig, dass die polnischen Auslandsvertretungen, die doch näher „an der Quelle des Revisionismus" säßen, bisher kein Tatsachenmaterial beigesteuert hätten, das sich mit Erfolg als Argument gegen die deutschen „revisionistischen Ansprüche" verwenden ließe.

 

Seite 1   Zu schmaler Gipfel?

Jeder Bergsteiger weiß, dass auf den höchsten und imposantesten Gipfeln der Natur ein rauer Wind weht. Zu langem Verweilen und zu ausgedehntem „Palavern" laden diese Höhen in keinem Fall ein, selbst wenn sie nicht wie die Himalajariesen überhaupt nur mit Sauerstoffgeräten erreicht werden können und dauernd von Orkanen umbraust sind. Darin ähneln ihnen nun aber die „Gipfel"-Konferenzen der Politik, dass sie aus vielen, natürlichen Gründen heute durchaus keine langatmigen Angelegenheiten mehr sein können. Die Tage, wo auf einem Wiener Kongress die Staatsoberhäupter und leitenden Staatsmänner monatelang beinahe gemütlich beieinander sitzen und gemeinsam beraten und verhandeln konnten, liegen weit zurück. Heute kann eine Gipfelkonferenz überhaupt nur dann einen Sinn haben, wenn sie thematisch im Voraus aufs Genaueste vorbereitet wurde und wenn auf ihr das Siegel unter Abmachungen gesetzt werden kann, die in allen wesentlichen und kritischen Punkten vorher diskutiert wurden. Die letzte „Gipfelbegegnung" von Genf hat ebenso wie Jalta und Potsdam bewiesen, dass schlecht vorbereitete Konferenzen auf dieser höchsten Ebene Fehlschläge oder verheerende Fehllösungen und Gefahren heraufbeschwören müssen. Entscheidend ist und bleibt selbstverständlich der gute Wille, den alle Teilnehmer mitbringen. Wo er fehlt, da können auch ausgedehnte Vorberatungen der Diplomatie und der Außenminister kaum etwas zum Erfolg der Spitzenberatung beitragen. Wer mit gezinkten Karten und heimlichem Sprengstoff zu einer Gipfelkonferenz reist, kann sie immer torpedieren. Der beste Wille der anderen kann daran nichts ändern.

 

An der Wurzel anpacken

Es muss sich heute immer wieder jedermann klarmachen, dass die kommende Konferenz auf höchster Ebene nur dann die Weltgefahren, die über uns lauern, beseitigen kann, wenn man wie ein rechter Arzt und nicht wie ein durchtriebener Scharlatan und Kurpfuscher an die Probleme herangeht. Nichts ist getan, wenn man sich darauf beschränkt, hier und da ein wenig an den Symptomen herumzudoktern, statt entschlossen die eigentlichen Geschwüre herauszuschneiden, an denen wir und die ganze Menschheit leiden. Wer da glaubt, es sei schon viel getan, wenn man sich unter den größten Mächten über „friedliche Verwendung des Weltenraumes" einigt, der irrt ebenso wie der Mann, der zeitliche Abmachungen über die Einstellung von Atomwaffenversuchen und über „verdünnte Zonen" für einen entscheidenden Fortschritt hält. Gewiss lässt sich der Standpunkt hören, man solle bei der Fülle der Schicksalsfragen an einem gewissen Punkt mit den Beratungen beginnen. Wenn aber als Ziel verstanden wird, was doch nur ein Anfang sein kann, dann gerät man auf das falsche Gleis. Man kann ganz gewiss jedes Teilabkommen begrüßen, das wirklich der Entspannung dient, — vorausgesetzt natürlich, dass es von beiden Seiten ernst gemeint ist und dass seine Durchführung tatsächlich umfassend kontrolliert werden kann. Und doch muss es so lange unzulänglich bleiben, bis man die Kernursachen des Unfriedens und der ewigen Bedrohung auch wirklich beseitigt hat.

 

Zu diesen aber gehören in erster Linie — ohne dass wir uns irgendwie überschätzen — die schwärenden Wunden der deutschen Zerreißung und des Länderraubes, der in Mittel- und Osteuropa geschah.

 

Was will Moskau?

Wann nun eigentlich eine Gipfelkonferenz stattfinden und womit sie sich befassen wird, das vermag heute noch keiner der Staatsmänner zu sagen. Täglich, ja stündlich wandelt sich bei dem diplomatischen und publizistischen Vorgefecht das Bild. Eines schält sich ziemlich klar heraus: man möchte hüben und drüben sprechen. Chruschtschow gefällt sich weiter in biedermännisch getönten propagandistischen Reden und Ermunterungen. Er hat von neuem betont, dass er gerne auch nach Washington reisen würde. Man darf ihm schon glauben, wenn er zusammen mit dem Chor seiner Gefolgsleute sagt, auch die Sowjetunion brauche und wünsche einen Frieden und Ausgleich.

 

Wie der „Frieden" aussieht, den Moskau wünscht, ist ziemlich klar.

 

Man möchte am liebsten über den Kopf nicht nur der Deutschen, sondern auch der anderen Mächte hinweg Abkommen mit den Amerikanern schließen. Wohlgemerkt: Abkommen, in denen die durch Jalta und Potsdam geschaffenen unseligen Zustände verewigt, die deutschen und anderen Kernprobleme überhaupt nicht gelöst werden; Abkommen, die zugleich den Abzug aller westlichen Verteidigungstruppen und damit die hoffnungslose Schwächung West- und Mitteleuropas besiegeln und dem schwerstbewaffneten Osten ein lockendes Vorfeld schaffen. Zu einem Zeitpunkt, wo bei ziemlichem Gleichgewicht schwerster Vernichtungswaffen den nunmehr 261 Ostblockdivisionen mit 146 Panzerverbänden bestenfalls vierzig NATO-Divisionen gegenüberstehen, kann man leicht eine gewisse Herabminderung der eigenen Truppenstärke um den Preis der verstärkten Wehrlosigkeit west- und mitteleuropäischer Gebiete anbieten. Der Kreml riskiert nichts dabei, zumal er zu jeder Stunde Hunderte von Divisionen aus den Reserven bilden kann.

 

Dulles Vorschläge

Fünf Themen, die nach Ansicht Eisenhowers und der amerikanischen Regierung auf der Gipfelkonferenz „erörtert" werden sollten, hat beim Treffen der drei westlichen Außenminister im fernen Manila, Dulles genannt. Sie beziehen sich auf eine Stärkung der Vereinten Nationen durch Beseitigung des vom Kreml eifrig geübten Einspruchsrechtes, auf ein Abkommen über die friedliche Benutzung des Weltenraumes, auf die Wiedervereinigung Deutschlands, die Probleme der Beseitigung der kommunistischen Vorherrschaft in Osteuropa und konkrete Abkommen über die Verringerung der atomaren Kriegsgefahr. Gewisse Zeitungen in Deutschland wie auch im westlichen Ausland, die seit langem den Standpunkt des „Mit Moskau verhandeln unter allen Umständen" vertreten, hatten nach dem Bericht eines amerikanischen Sprechers erklärt, Dulles glaube nicht an eine Behandlung deutscher Themen; er werde zufrieden sein, wenn der Kreml nur über einen einzigen Punkt verhandeln wollte. Inzwischen hat es sich herausgestellt, dass Dulles selbst eine so zugespitzte Frage, ob ihm Verhandeln über einen Punkt genüge, damit beantwortete, er wolle nicht gern ein bestimmtes Thema herausgreifen. Die USA würden nicht darauf bestehen, dass bestimmte Fragen unbedingt behandelt werden müssten. Man werde aber nicht einwilligen, wenn Moskau das Problem der deutschen Wiedervereinigung begraben wolle. Dulles wie auch der britische Außenminister Lloyd haben klargemacht, dass man zu jeder Zeit mit den Russen Gespräche führen werde, „wenn sie sich zu lohnen scheinen" und klargestellt ist, dass es sich nicht um eine Schaukonferenz handelt, die lediglich der Propaganda Chruschtschows dienen soll.

 

Zu schmale Grundlage?

Die Besorgnis, dass auf einer kommenden Gipfelkonferenz das entscheidende deutsche Problem ungebührlich zurückgestellt wird, ist damit noch nicht behoben. Die Agitation einflussreicher Kreise in England und Amerika, Abkommen auch ohne die Lösung der Schlüsselfragen zu treffen, über uns hinweg zu „entspannen", darf nicht unterschätzt werden. Der Druck dieser Kreise und überhaupt der „Angleicher" und „Vorleister" ist sehr, sehr stark. Ein radikaler Flügel in England fordert geradezu einseitige Preisgabe der Atomwaffen auch ohne jede sowjetische Gegenleistung. Mister King-Hall hat betont, er zöge eine sowjetische Besetzung Englands dem Einsatz von Atomwaffen vor! Der kanadische frühere Außenminister Pearson und der Londoner „Daily Herald" agitieren für den endgültigen Verzicht auf Ostdeutschland und für ein Geschäft auf unsere Kosten.

 

Hier wird die an sich so verständliche und gesunde Friedenssehnsucht der Völker missbraucht, um „Lösungen" zu empfehlen, die das Unrecht verewigen müssten. Voller Behagen nimmt man das im sowjetischen Lager zur Kenntnis. Aufweichtendenzen, Panikstimmung und gefährliches Pläneschmieden im Westen, sind ja den Bolschewisten höchst erwünscht. Man spart mit Lob und Beifall für diese „Friedensfreunde" nicht, man greift jedoch jedes Stichwort auf. Wie muss es auf die uns Gutgesinnten im Ausland wirken, wenn sogar einige Deutsche in der Bundesrepublik öffentlich erklären, Gespräche mit den Pankower Bütteln unserer geknechteten Brüder seien „immerhin erwägenswert"?

 

In solchen Zeiten ist es für alle, die es gut und redlich mit unserem Vaterland, aber auch mit einer echten Entspannung und einem wahren Frieden meinen, die höchste Pflicht, sich die Sinne nicht verwirren zu lassen und — wie es unser großer Dichter in kantischem Geist fordert — „fest auf dem Sinn zu beharren". Wer anders denkt, kann im Handumdrehen Glück und Zukunft verspielen, weil er Phantomen nachjagte, statt die Wirklichkeit zu sehen Diese Wirklichkeit aber ist, dass Ordnung und Harmonie unter den Völkern nur erreicht werden können, wenn man die Drachensaat der sowjetischen Beutepolitik und der deutschen Aufspaltung beseitigt.

 

Seite 1   Billigt die Bundesregierung . . .?

Eine Frage des Abgeordneten Rehs nach der Kriegsgefangenen-Entschädigung

Der ostpreußische Bundestagsabgeordnete Reinhold Rehs (SPD) hat für die nächste Fragestunde des Bundestages die folgende Frage an die Bundesregierung gestellt:

 

„Billigt die Bundesregierung das Ergebnis der Entscheidung des Bundesverwaltungsgerichts, dass die — heute vertriebenen — ostpreußischen Frauen und Männer, die 1945 in sowjetrussische Gefangenschaft gerieten, zwangsweise registriert und jahrelang unter fürchterlichen Umständen zu schwerster körperlicher Arbeit kommandiert wurden, keine Entschädigung nach dem Kriegsgefangenen-Entschädigungsgesetz erhalten, weil angeblich ihr „Arbeitseinsatz" nicht mehr in unmittelbarem Zusammenhang mit den Kriegsereignissen gestanden habe? Ist die Bundesregierung bereit, aus dieser Entscheidung die notwendigen gesetzgeberischen Folgerungen zu ziehen?"

 

Wir haben in der letzten Folge des Ostpreußenblattes über das Urteil des Bundesverwaltungsgerichts ausführlich berichtet. Sobald die schriftliche Begründung des Urteils vorliegen wird, werden wir zu dem für zahlreiche Ostpreußen so bedeutungsvollen Fall noch einmal und ausführlich Stellung nehmen.

 

Seite 2   „Hier wird polnisch gesprochen!“

Es ist aus manchen Gründen unerlässlich, dass zur allgemeinen Kenntnis gebracht wird, was in der Ausgabe Nr. 13 des von der „Polnischen Presseagentur West" in aller Welt verbreiteten englischsprachigen Informationsdienstes unter dem Titel „Besuch in Breslau" zu lesen ist:

 

Dieser Artikel, der auf einem im Jahre 1954 in Krakau unter dem Titel „Begegnungen in Breslau" erschienenen Buche von Tadeusz Mikulski beruht, beginnt damit, dass der Versuch gemacht wird, den Eindruck zu erwecken, als sei Schlesien erst von dem Zeitpunkt an „germanisiert" worden, als Friedrich der Große das Land in den preußischen Staat inkorporierte. Natürlich ist nicht davon die Rede, dass die deutsche Besiedlung bereits unmittelbar nach dem Jahre 1200 begann, also eine ganze Reihe von Jahrhunderten vor der Entdeckung Amerikas. Um nun auch noch über das 18. und 19. Jahrhundert hinweg das angebliche Fortbestehen des „urpolnischen Charakters" Schlesiens der angelsächsischen Öffentlichkeit gegenüber zu behaupten, wird — zum Nachweis der angeblichen Berechtigung der polnischen Ansprüche auf Schlesien — weiterhin vorgebracht:

 

1. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts waren in den Schaufenstern Breslauer Ladengeschäfte Schilder zu sehen mit der Aufschrift „Hier wird polnisch gesprochen".

 

2. Im Jahre 1896 befanden sich unter dem Personal Breslauer Textil- und Delikatessengeschäfte polnische Angestellte.

 

3. An der Universität Breslau studierten um 1830 polnische Studenten, von denen einige am polnischen Aufstand des genannten Jahres teilnahmen, (wobei verschwiegen wird, dass der Aufstand sich gegen die Russen richtete, wodurch man den britischen und amerikanischen Leser glauben machen will, es habe sich um einen Aufstand gegen Preußen gehandelt).

 

4. Um 1890 gaben ein Kaffeehaus am Neumarkt und das Kaffeehaus Schwede durch Aushang bekannt, dass die Besucher auch polnische Zeitungen vorfinden würden.

 

5. Außerdem wird eine Reihe von namhaften Polen — darunter Chopin und der Dichter der polnischen Nationalhymne „Noch ist Polen nicht verloren", Jozef Wybicki, — genannt, die Breslau für kürzere oder längere Zeit besuchten.

 

Daraus wird die „Schlussfolgerung" gezogen, dass „sich die Wege Breslaus und Polens niemals getrennt haben".

 

Man könnte angesichts dieser „historischen Begründung" der polnischen „Ansprüche" mit der Feststellung schließen, dass hier die mit großen Geldmitteln betriebene Propaganda Warschaus sich selbst lächerlich gemacht hat, und es wäre auch möglich, aufzuzeigen, welche Konsequenzen sich für die gesamte Welt ergeben, wenn Kaffeehäuser polnische Zeitungen auflegen oder Universitäten polnische Studenten zum Studium zulassen. Aber es muss doch hinzugefügt werden, dass derartige polnische Propagandamethoden einen sehr ernsten Hintergrund haben: Es geht nämlich daraus hervor, welche schier unermesslichen Hindernisse einem sachlichen deutsch-polnischen Gespräche über eine der wichtigsten europäischen Fragen entgegenstehen. Und wenn die britische Wochenzeitung „Ecconomist" im Jahre 1947 voraussagte: „Die Sache, die die Polen jetzt vertreten, wird nichts Gutes bringen", so ist dem hinzuzufügen: Auch die Art und Weise, in der sie vertreten wird, verheißt nichts Gutes! Dies aber wird von niemandem mehr bedauert werden als von denen, welchen es um die Herstellung eines freundnachbarlichen Verhältnisses zwischen dem polnischen und dem deutschen Volke geht.

Dr. Eduard Jennicke.

 

Seite 2   Der „bellende Schäferhund"

Niemöller mit der Mehrheit von einer Stimme wiedergewählt.

Nur eine einzige Stimme über die erforderliche absolute Mehrheit hinaus erhielt der Präsident der evangelischen Kirche von Hessen-Nassau, D. Martin Niemöller, jetzt bei seiner Wiederwahl. Obwohl ein Gegenkandidat nicht aufgestellt war, stimmten von 195 Synodalen nur 99 mit ja, 90 stimmten mit nein, sechs enthielten sich der Stimme. 1950 hatten von damals 171 Mitgliedern der Synode immerhin 136, also achtzig Prozent, für ihn gestimmt.

 

Nach der Bekanntgabe des Wahlergebnisses zeigten Niemöller und seine Freunde starke Betroffenheit darüber, dass die Hälfte der Synodalen gegen Niemöller gestimmt und so gezeigt haben, dass sie kein Vertrauen zu ihm haben. Niemöller nahm, mit gewundenen Worten, trotzdem an. Auf die Frage des Synodalpräsidenten, ob er die Wahl annehme, antwortete Niemöller, die Antwort falle ihm nicht leicht. Immerhin hätten ihn auch Brüder, die nicht für ihn gestimmt hätten, ersucht, das Amt wieder zu übernehmen.

 

„Die Pröpste haben mich weniger als den Pastor pastorum angesetzt, vielmehr als den Schäferhund, der nicht immer beißen muss, aber doch bellen soll", sagte er.

 

Seite 2   ‚Chaotische Verhältnisse in Ostpreußen'

Wie aus Warschau bekannt wird, hat der rotpolnische Ministerrat auf Grund zahlreicher Proteste, dass nichts Wesentliches zur „Aktivierung" der Oder-Neiße-Gebiete geschehe, die vor einiger Zeit vom polnischen Sejm und von der Regierung errichteten „Sonderkommissionen" für die Oder-Neiße-Gebiete aufs schärfste kritisiert. Der Ministerrat soll, wie aus gut informierter Quelle bekannt wird, erklärt haben, beide „Sonderkommissionen" hätten nur in einigen Fällen „produktive Arbeit" geleistet. Jedoch sei das bereits verschiedentlich angekündigte „Aktionsprogramm" für die „polnischen Westgebiete" bisher immer noch nicht ausgearbeitet worden. Der Vorsitzende des „Wirtschaftsrates", Professor Lange, habe ausgeführt, er befürchte, dass sich die „chaotischen Verhältnisse auf landwirtschaftlichem Gebiet" in Ostpreußen, Ostpommern und Niederschlesien noch weiter ausbreiten würden, wenn die polnische Regierung nicht endlich für eine „wirksame Abhilfe" Sorge trage, eine Hilfe, die sich „nicht nur in neuen Plänen erschöpfen" dürfe.

 

Masurische Seen zu einem Teil verpestet

Mit einer Besserung der Erträge der Fluss- und Teichfischerei in den polnisch verwalteten deutschen Ostgebieten rechnen polnische Sachverständige erst in vier bis fünf Jahren, weil die Binnenfischerei in den vergangenen Jahren durch das Fehlen einer Fischaufzucht, durch schlechtes Personal, Raubfischerei usw. sehr stark geschädigt worden ist, berichtet die polnische Zeitung „Gromada-Rolnik polski" (Die Landgemeinde — Der polnische Bauer).

 

Zur Lage der Fischwirtschaft in Masuren meldet die Zeitung „Tygodnik demokratyczny" hierzu noch ergänzend, allein im Bereich der „Wojewodschaft" Allenstein gebe es 47 Industriebetriebe, deren Abwässer die Gewässer verpesten, und diese Betriebe hätten sich bisher der Verpflichtung entzogen, für eine Beseitigung der Quellen, der von ihnen laufend verursachten Schäden, zu sorgen.

 

Wölfe auch in Ostpommern

In den pommerschen Kreisen Schlochau und Rummelsburg sind Jägerbrigaden zur Bekämpfung der Wölfe aufgestellt worden, die neuerdings in Rudeln in der „Wojewodschaft" Köslin festgestellt worden sind. Auf „Wolfsalarm" hin werden die Angehörigen der Brigaden mit Autos an die Einsatzorte gebracht, wo die Raubtiere, die unter dem Wild beträchtlichen Schaden anrichten, gejagt werden. Für die Feststellung von Wolfsfährten werden Prämien gezahlt, und jeder erlegte Wolf erbringt, eine Belohnung von tausend Zloty. Die Kösliner Zeitung „Glos Koszalinski", der diese Angaben entnommen sind, versichert, die Wölfe stellten keine Gefahr für den Menschen dar; jedenfalls sei in der „Wojewodschaft" noch in keinem Fall bekannt geworden, dass ein Wolf einen Menschen angefallen hätte.

 

Chruschtschows neuester Bauernfang

„Umstellung der sowjetischen Bauernpolitik" heißt schlicht der Titel jenes Berichtes, den der heutige Chef der Moskauer Agrar- und Neulandpolitik, Parteisekretär Chruschtschow, auf der nächsten Tagung des ja-nickenden „Obersten Sowjet" erstatten wird. Schon jetzt ist das Kundigen klar, worauf der heute mächtigste Mann des Kremls abzielt. Der Riesen-Bauernfang, der in Stalins und Lenins Tagen mit der Enteignung bäuerlichen Privatbesitzes und mit der Schaffung der Staatsgüter und Kolchosen begann, soll in aller Stille einen neuen Akt erhalten. Nachdem die staatlichen Maschinen- und Landgerätestationen mit ungeheuren Unkosten und Fehlbeträgen gearbeitet haben, wird sie Chruschtschow mit seinem Stab nun den Kolchosen selbst in den Magen drücken. Die hervorragend unterrichtete „Neue Zürcher Zeitung" meldet aus Moskau, dass hier nun wahrlich nicht von einer Schenkung und Gnade die Rede sein kann. Mindestens zwanzig Rubelmilliarden, wahrscheinlich erheblich mehr, will Chruschtschow dafür von den Reservefonds der Zwangswirtschaften und Staatsgüter abkassieren und seinem Partei- und Staatshaushalt zuführen. Was man den Kolchosniks der Sklavenarbeit aus den Rippen zog, bleibt nicht Vermögen der Staats- und Zwangsgüter. Der „Vater der Sowjetlandwirtschaft" „sahnt" es ab.

 

Seite 2   Von Woche zu Woche

Sie werde wie bisher mit allen ihr zur Verfügung stehenden Mitteln dafür eintreten, dass die deutsche Frage auf einer bevorstehenden Konferenz behandelt werde, erklärte die Bundesregierung in einer amtlichen Verlautbarung. Sie sei nach wie vor überzeugt, dass ein politisches Problem von so zentraler Bedeutung nicht ausgeklammert werden könne ohne die Aussichten einer Konferenz auf höchster Stufe zu gefährden. In der Erklärung heißt es weiter: „In der letzten Zeit ist auf Grund unvollständiger oder unzutreffender Mitteilungen der Presse hier und da der Eindruck entstanden, dass die westliche Welt ihren bisherigen Standpunkt aufgegeben habe wonach auch die Frage der Wiedervereinigung Gegenstand der Verhandlungen einer möglichen Gipfelkonferenz sein müsse. Die Bundesregierung weiß sich mit ihren Verbündeten, insbesondere auch mit den Vereinigten Staaten, darin einig, dass von einer solchen Änderung der Beurteilung keine Rede sein kann“.

 

Eine vertrauliche Aussprache zwischen Kanzler und Oppositionsführer fand zum ersten Mal seit November letzten Jahres in der vorigen Woche in Bonn statt. Adenauer und Ollenhauer unterhielten sich über die wichtigen außenpolitischen Fragen.

 

Für die baldige Aufnahme diplomatischer Beziehungen zu Polen hat sich SPD-Vorsitzender Ollenhauer in einem Interview mit einer Warschauer Zeitschrift ausgesprochen. Er befürwortete auch eine sorgfältige Prüfung des Rapacki-Planes.

 

Mit der London-Reise des Bundeskanzlers rechnet man in britischen Kreisen für Mitte April. Die Londoner Regierung hat als Termin die Zeit vom 16. bis 18. April vorgeschlagen. Vorher wird der britische Verteidigungsminister Sandys einen Besuch in Bonn abstatten.

 

Keines der über Westdeutschland fliegenden amerikanischen Militärflugzeuge führt Atomwaffen. Ein Sprecher der Luftwaffe gab in Wiesbaden eine Erklärung zu dieser Frage ab. Er betonte dabei, die in Europa stationierten Streitkräfte seien jedoch in der Lage, im Falle eines Angriffs umgehend einen atomaren Gegenschlag zu führen.

 

Die große Rüstungskosten-Debatte des Bundestages ist vom Ältestenrat auf den 17. April verschoben worden. Sie wird nicht mehr gemeinsam mit der außenpolitischen Debatte durchgeführt werden.

 

Für die Beibehaltung des Personalgutachterausschusses für die Bundeswehr als Einrichtung haben sich alle Fraktionen des Bundestages mit Ausnahme der Deutschen Partei ausgesprochen. Der Beschluss erfolgte nach kurzer, scharfer Debatte.

 

Ein Lohnkompromiss für die eisenschaffende Industrie im Ruhrgebiet ist gescheitert, über die gewerkschaftlichen Lohnforderungen für mehr als 200 000 Arbeiter konnte keine Einigung erzielt werden.

 

Lohnerhöhungen für 300 000 Arbeitnehmer der Bekleidungsindustrie werden in einem neuen Tarifvertrag festgesetzt. Eine Erhöhung des Stundenlohnes bis zu 12 Pfennig und eine Verkürzung der Arbeitszeit auf 44 Stunden ist vorgesehen.  

 

Die Flucht politischer und wirtschaftlicher Funktionäre aus der Zone dauert an. In den letzten beiden Wochen flüchteten u. a. Funktionäre aus Ministerien, Parteidienststellen und Wirtschaftsorganisationen des Ulbricht-Regimes nach West-Berlin.

 

Ein neues Terrorgesetz gegen die freien Handwerksbetriebe der Zone hat Pankows sogenannte „Volkskammer" verabschiedet. Das abgeänderte Gesetz soll über 200 000 kleine Handwerker zum Eintritt in die kommunistischen „Handwerksgenossenschaften" und zur Aufgabe ihrer letzten Selbständigkeit zwingen. Durch riesige Steuerforderungen und andere Druckmaßnahmen wollen die Ulbricht-Leute ihr Ziel erreichen.

 

Die Ausschlüsse aus der polnischen Kommunistenpartei nehmen zu. Die rotpolnische Nachrichtenagentur meldete, dass allein seit dem vergangenen November mehr als 150 000 kommunistische Parteimitglieder aus den Listen gestrichen wurden.

 

Geheime Verhandlungen für den Wiederaufbau einer kommunistischen Internationale haben offenbar in Prag stattgefunden. Auf Betreiben Moskaus wird zunächst wieder eine Zeitschrift für alle kommunistischen Parteien geschaffen.

 

Der frühere Sowjetverteidigungsminister Schukow befindet sich nach einer Erklärung des Marschalls Bagramian noch immer in Moskau. Bagramian, der zusammen mit Chruschtschow und anderen Sowjetmarschällen für den Sturz Schukows sorgte, erklärte zynisch, Schukow wirke „sehr gesund".

 

Der Kinderreichtum vieler russischer Familien wird von der Moskauer Presse nach amtlichen Statistiken hervorgehoben. Es gibt danach in Russland fast sechs Millionen Familien mit mehr als fünf Kindern und über 55 000 Familien, die über zehn Kinder haben.

 

Fast acht Milliarden DM für Wohnungsbauten hat der Washingtoner Senat in einem Notstandsprogramm genehmigt. Hierdurch sollen in den USA 600 000 neue Arbeitsplätze geschaffen werden.

 

Zum ersten Mal seit fünfzig Jahren besitzt die große amerikanische Kriegsflotte kein aktives Schlachtschiff mehr. Als letztes wurde das Schlachtschiff „Wisconsin" von 45 000 tons außer Dienst gestellt. Der Neubau dieses Schiffes hatte nahezu eine halbe Milliarde Mark gekostet.

 

Die Ehe des Schahs von Persien mit Kaiserin Soraja ist durch eine Willenserklärung des Schahs geschieden worden. Die Trennung von Soraja ist nicht dem freien Entschluss des Schahs entsprungen, er fügte sich vielmehr dem Druck bestimmter Kreise des Hofes und dem von Angehörigen seiner Familie, welche die Erhaltung der Dynastie wünschen.

 

Seite 3, 5   Wettlauf in den Himmel

Wernher von Braun’s Weg zu den Sternen

Von Clemens J. Neumann

 

Fünfte Fortsetzung und Schluss

Foto: Ein Modell des Satelliten „Explorer" Auf einer Pressekonferenz zeigten Wernher von Braun (ganz rechts) und zwei andere Wissenschaftler — Dr. James van Allen (in der Mitte) und Dr. William Pickering (links) — ein Modell des Erdsatelliten „Explorer". Foto: Keystone

 

Der bisherige Inhalt: Der Ostpreuße Wernher von Braun, Sohn des Gutsbesitzers und späteren Reichsministers, Magnus Freiherr von Braun, begeistert sich für die Idee der Weltraumfahrt. Er studiert in Berlin Physik. Dann wird er in Peenemünde technisch-wissenschaftlicher Leiter des Unternehmens, das dort die V-2-Rakete entwickelt. Im September 1945 bringen ihn die Amerikaner — zusammen mit anderen deutschen Raketenfachleuten — nach den Vereinigten Staaten. Es entstehen die ersten einsatzbereiten Fernlenkgeschosse der Amerikaner. Nebenher arbeitet von Braun an seinen Weltraumplänen. In zahlreichen Vorträgen versucht er, diese volkstümlich zu machen; er findet großen Anklang. Im Verteidigungsministerium aber bleibt man auch dem Satellitenprojekt gegenüber recht kühl.

 

Die rote Konkurrenz

Genf 1955, — Eisenhower, Bulganin, Eden und Faure lächeln in die Kameras der Pressefotografen. Die erste Gipfelkonferenz wird zum großen Propagandabluff des Kremls. Eine friedenssehnsüchtige Menschheit lässt sich durch das gespielte Biedermannstum der Moskowiter täuschen. Kaum sind die großen Vier abgereist, läuft die antiwestliche Propagandawalze des Kommunismus wieder auf vollen Touren.

 

Selbstzufriedenheit und Unterschätzung des Gegners bestimmen in jenen Jahren die amerikanische Außenpolitik. Verteidigungsminister Wilson nimmt die spärlichen geheimen Informationen über den Stand der Raketenforschung in Russland auf die leichte Schulter.

 

Wernher v. Braun und seine Gruppe wissen und ahnen mehr. Sie wissen: Eine Gruppe „Peenemünder" arbeitet seit 1946 in der Sowjetunion. Man wird sie dort wie die Zitronen auspressen, bis es geschafft ist. Was geschafft? Eine Rakete zu bauen mit der Endgeschwindigkeit, um einen Satelliten um die Erde kreisen zu lassen, um sie aber auch, falls nötig, mit einem Atomkopf auf Kurs Washington zu bringen.

 

Wer diese technische Sensation zuerst für sich buchen, kann, der hat über Nacht weltweites politisches Prestige errungen. Zeit verloren, viel verloren, sagen die Ingenieure in Huntsville. Der Physikprofessor und .Raketenspezialist, Dr. Fred Singer, ein Anhänger der Ideen Wernher v. Brauns, berichtet über die kritische Stimmung jener Jahre im Raketenlager:

 

„Im Jahre 1954 traf sich erneut eine Gruppe von Wissenschaftlern im Marinedepartment in Washington, um die Möglichkeiten des Abschusses einen kleinen Satelliten zu diskutieren. Ich wurde mit den Entwürfen der Instrumente und Wernher v. Braun mit der Entwicklung einer Trägerrakete beauftragt. Dieses Projekt wurde ‚Orbiter' genannt und von der Marineforschung genehmigt. Unglücklicherweise aber ‚verkaufte' jemand das Projekt Vanguard' (Vorhut) der Marine vor Beginn unserer Arbeiten an die Nationale Akademie der Wissenschaften, und das Projekt Orbiter wurde aufgegeben“.

 

Vanguard, das bedeutete nach Meinung der Fachleute, völlig neu anfangen, entgegen v. Brauns dringenden Empfehlungen, „konservativ zu bleiben" und auf dem Erreichten, auf sicherem Boden, weiter aufzubauen. Mit dieser Entscheidung von 1954 fielen die Würfel.

 

Sechstausend deutsche Fachleute ...

In den Kalkhöhlen von Bleicherode im Harz waren sowjetische Experten auf 10, 20, 60, 90 V-2-Raketen gestoßen, an denen die abgezogenen Amerikaner blind vorbeigetappt waren. Blitzschnell erkennen die Sowjets den Wert dieser Beute. Höchster Befehl der Sowjetischen Militär-Administration: „Großfahndung nach allen Raketenwissenschaftlern und -technikern im gesamten Besatzungsgebiet. Beste menschliche Behandlung“. Dieser Schatz muss gehoben werden!

 

Der Peenemünder Raketenkonstrukteur Dr. Gröttrup geht als einer der ersten auf den russischen Leim. Im „Institut Raabe" bei Bleicherode schreibt er an ehemalige Mitarbeiter und macht ihnen Arbeitsangebote im Auftrage der Sowjets, berichtet der westdeutsche Publizist Bärwolf. Für viele ist das Angebot verlockend, denn das scheint vorerst der einzige Ausweg aus Hunger und Wohnungselend des Nachkriegschaos. Schnell sind die Hallen und Laboratorien des V-2-Mittelwerkes bei Nordhausen wieder aufgebaut und das „russische V-2-Programm kann auf deutschem Boden anlaufen. Eine Verschleppung nach Sibirien ist nicht zu befürchten, so meinen die gutgläubigen Deutschen. Hohe Sowjetoffiziere und -beamte haben das mit Handschlag versprochen.

 

Es kam anders: Oktober 1946! Überall, wo deutsche Wissenschaftler, Ingenieure und Techniker für die Sowjets arbeiten, in Nordhausen Dessau und Berlin, umstellen bei Nacht und Nebel Rotarmisten die Wohnquartiere. Im Handumdrehen werden Möbel und Hausrat auf russische Lkw's geladen, die Männer mit ihren Familien dazu, und los geht‘s in Sondertransporten Richtung Osten.

 

Sechstausend deutsche Physiker, Chemiker, Raketenspezialisten und Radarfachleute mit zwanzigtausend Frauen und Kindern werden irgendwo in Stalins Reich, wer weiß wie lange, schuften und bangen müssen. In der Monotonie der Steppe, im Dunkel der Wälder liegen die Ghettos der roten Forschungszentren. Die sowjetischen Kollegen arbeiten verbissen und treiben die Deutschen an: Dawai, dawai!

 

Eine furchtbare Waffe...

Schon 1949 hat die Gruppe Gröttrup — Schulz — Albring ein Novum im Raketenbau auf dem Reißbrett. In einen schlanken Kegelkörper werden an zehn Treibstoffbehälter montiert. Nach der Oberthschen Raketenformel bestimmt das Verhältnis von Brennstoffgewicht und Eigengewicht der Rakete die Leistung. Je leichter der Körper und je mehr Brennstoff, umso weiter oder höher kann das Geschoss fliegen. Beim Bau der russischen Kegelrakete wird vollends auf die gewichtvermehrenden Isolierkörper verzichtet. Das Geheimnis: die Rakete durchstößt mit sehr langsamer Anfangsgeschwindigkeit die Lufthülle und wird erst in luftdünnen Schichten auf die Endgeschwindigkeit gebracht. Die Pumpen für das Einspritzen des Brennstoffes in die Raketenöfen werden einfach durch die Brennstoffgase angetrieben.

 

Diese genial einfachen Gedanken bei der Konstruktion aber haben noch einen anderen, einen dämonischen Hintergrund: Die Sowjets brauchen kein kompliziertes Raketensystem für Forschungszwecke, sondern eine primitive Raketenwaffe. Sie brauchen ein Geschoss mit einem Gefechtskopf, der den Atomtod ins Ziel bringt. Eine der furchtbarsten Waffen der modernen Kriegstechnik wird geboren. Deutsche haben dafür wissenschaftliche Sklavenarbeit leisten müssen. Das ist die Tragik der „Anti-Braun-Gruppe", die deutsche Tragik des verlorenen Krieges. Die USA aber sind herausgefordert.

 

Raketenkrieg in USA

Währenddessen wird in Huntsville und White Sands unverdrossen weiter entwickelt und erprobt. Technische Sonderaufgaben gibt es in Fülle. Im Redstone-Arsenal entsteht die Rakete „Honest John", die erste verwendbare Mittelstreckenrakete der US-Army. In den Konferenzräumen der Raketenzentren von Heer, Marine und Luftwaffe jedoch beginnt der erfolgstötende Kampf um die Vorrangstellung in der Raketenforschung und -entwicklung. Jeder Wehrmachtsteil will „groß herauskommen" und sich die künftigen Lorbeeren sichern. Im Verteidigungsministerium laufen die Fronten kreuz und quer. Persönliche Verbindungen werden ins Spiel gebracht, alte Rivalitäten neu entfacht. Das ist schlimm für die Mannschaft Wernher von Brauns, die gewohnt ist, mit fairen Mitteln für ihre Sache einzutreten. Dem deutschen Raketenchef steigen düstere Erinnerungen an die Peenemünder Zeit auf.

 

Da tritt plötzlich ein Mann in die Arena der Raketen, der das Drama der verzettelten Projekte beschleunigt, der Luftwaffenoberst Ben Schriever, jung, energisch und zielbewusst. Sein Vater ist Deutscher, ein früherer Angestellter beim Bremer Lloyd. Mit acht Jahren wandert Ben mit seiner Familie nach USA aus. Im Zweiten Weltkrieg fliegt er als Bomberpilot gegen seine Heimat. Oberst Schriever wird 1953 Chef der Luftwaffenabteilung für Forschung und technische Entwicklung, ein einflussreicher Mann.

 

Schriever chartert die Radargenies Dr. Ramo und Dr. Wooldridge. Ferner kommt ihm bei seinem Vorhaben, das Spitzenprogramm für die erste interkontinentale Rakete an sich zu reißen, die Entscheidung der Studienkommission prominenter amerikanischer Wissenschaftler unter Vorsitz des angesehenen Mathematikers v. Neumann zu Hilfe. Diese Kommission empfiehlt der amerikanischen Regierung die Entwicklung einer Langstreckenrakete mit einem Gefechtskopf für die Aufnahme von Wasserstoffbomben.

 

Eisenhower billigt daraufhin Schrievers Projekt, das eigentlich Aufgabe des Heeres sein müsste. Die Patrick Airforce Base, das große Erprobungszentrum der Luftwaffe, wird interessanter als Huntsville und White Sands.

 

Für Wernher v. Braun bedeutet das eine glatte „diplomatische Niederlage". Sie wird besiegelt durch das Verbot Wilsons, dass in Huntsville keine Langstreckenraketen mehr entwickelt werden dürfen. Das bedeutet das Ende von Brauns Weltraumplänen! Bitter bemerkt er: „Man sagt uns immer wieder, dass wir den Laden hier bald zumachen müssten, weil die Jupiter-Rakete kaum benötigt würde“. Und General Medaris, sein militärischer Chef, der stets für Braun eine Lanze bricht: „Wir waren in der Lage eines Patienten, dem der Doktor bereits das Todesurteil gesprochen hatte“.

 

Wilson steht fast völlig unter dem Einfluss der Marine und Luftwaffe. Die finanziellen Fäden spinnen die Leiter mächtiger Industrien. Vielsagend ist die private Beteiligung des Verteidigungsministers an dem Mammutunternehmen General Motors, dem größten Luftwaffenlieferanten. Die Querverbindungen spielen hinüber zur Marine.

 

Am 21. November 1955 hat es die Marine geschafft. Eisenhower billigt das Satelliten-Projekt Vanguard als Beitrag für das internationale Geophysikalische Jahr 1958. Die Nationen sind angetreten zur Erforschung des Alls. Die Favoriten dieses „Wettlaufs in den Himmel" sind die USA und die Sowjetunion. Eisenhower hat entschieden: Braun ist nicht dabei! Ist das das Ende seiner Karriere?

 

Milton Rosen, der Chefingenieur der Raketenforschung in der Marine, triumphiert: Sein größter Konkurrent, der „Weltraum-Faustus" v. Braun, ist ausgeschaltet. Nun wird er der Welt zeigen, dass ein Amerikaner den ersten künstlichen Mond auf seine Rundreise um den Globus schickt!

 

Geschichte wiederholt sich. Wenn dieses Wort wahr ist, dann heißt es, durchhalten. Wie in Peenemünde ist Wernher v. Braun nicht kleinzukriegen. Unverdrossen packt er die scheinbar verlorene Sache an. Wieder heißt es bittstellen. Seine deutschen, aber auch seine amerikanischen Freunde ziehen mit: General Medaris und Brigadegeneral Toftoy bahnen ihm Wege.

 

Bis zum Sommer 1956 währt die Unsicherheit in Huntsville. An der Redstone-Rakete sind bald alle Finessen erprobt, „Jupiter" liegt in Ketten. Die Hände der alten V-2-Leute sind gebunden, ihr Geist aber ist frei für Skizzen, Berechnungen und Pläne. Zeit genug bleibt für die weitere Entwicklung des großen Projektes der Weltraumfahrt. „Eines Tages wird man uns brauchen!"

 

Das Signal von Suez

In die friedliche Forschungsarbeit hinein platzt die alarmierende Nachricht vom Ausbruch des Krieges am Suez-Kanal. Chruschtschow droht London mit Fernraketen zu beschießen. Washington wird nachdenklich. Huntsville horcht auf. Braun hat ein hartes Argument mehr. Er warnt und beschwört. Die Sowjets werden Amerika überflügeln! In einem totalitären Staat wird der Erfolg befohlen. Gebt uns in Huntsville Dollars. Wir haben die reichsten Erfahrungen!

 

Wilson stellt sich weiter taub. Nicht einmal der laute Knall der blamablen Explosion der „Thor"-Rakete dicht über dem Erdboden, am 27. Januar 1957, bewegt ihn zu einer durchgreifenden Revision der gegeneinander laufenden Raketenprojekte. Mit verständlicher Ironie gibt v. Braun zu verstehen, die Herren von der Konkurrenz könnten auf seine Jupiter zurückgreifen, falls alle anderen Typen versagen. Denn, Jupiter, die neue Mehrstufen-Rakete von Huntsville, war bereits der Star der amerikanischen Raketenparade. Sie hatte am 20. Dezember 1956 den Höhenweltrekord mit tausend Kilometern aufgestellt. Wernher v. Braun erhält die höchste Auszeichnung für einen amerikanischen Zivilisten aus der Hand Wilsons, die „Civilian Service-Medaille". Geht es wieder aufwärts?

 

Im Juli 1957 erholt sich Wernher v. Braun im Hause seiner Eltern in Oberaudorf in Bayern. Nur wenige Vertraute wissen von diesem Blitzbesuch. Im Kreise der Familie, beim Spaziergang durch die Tannenwälder des Wendelsteingebirges, atmet er auf: „Das tut gut, das schmeckt nach Heimat!"

 

Er wird die Kraftreserven, die er aus der ostpreußischen, aus der deutschen Heimat, mitbringt, in den nächsten Monaten brauchen können.

 

Im US-Raketenlager geht der Wettbewerb weiter. Der Nimbus der Marine überschattet den jüngsten Erfolg der Huntsviller. Ganz Amerika starrt auf das Satellitenprojekt, „Operation Vanguard". Wann wird Eisenhower auf dem Fernsehschirm das achte Weltwunder, den US-Stern am Welthimmel, verkünden?

 

Marine-Operationschef Hagen wird sichtlich nervös. Tag und Nacht bedrängen ihn die Journalisten. Wann fliegt der Vanguard-Satellit? Er ist kein Hellseher. Eher sieht er schwarz. Die Probeflüge der Viking-Rakete haben ein gerütteltes Maß von technischen Einzelproblemen an den Tag gebracht. Auch die bisherigen Konstruktionsmodelle des Satelliten mussten verworfen werden. Amerika wird vom Raketenfieber geschüttelt. Durch die Zeitungen jagen Vorweg-Meldungen: „Vanguard schussfertig. Wenn der Satellit um die Erde zu kreisen beginnt, wird er nach dreizehn Minuten die ersten Funkzeichen senden. „Wenn, wenn, wenn . . ."

 

Sputnik

TASS, die amtliche sowjetische Nachrichtenagentur, meldet am 26. August 1957 lakonisch: „Eine interkontinentale Rakete ist in der Sowjetunion erfolgreich erprobt worden. Die Ergebnisse zeigen, dass die Möglichkeit besteht, Raketen zu jedem beliebigen Punkt der Welt zu entsenden“. Das ist nicht nur eine Propaganda-Rakete mit dem Ziel „Weißes Haus", es ist die Wahrheit.

 

In der „Sputnik-Nacht" vom 4. zum 5. Oktober sitzen General Medaris und Wernher v. Braun beim Essen mit dem einflussreichen Seifenindustriellen McElroy in Huntsville. Dieser lauscht gespannt dem Bericht Wernher v. Brauns über die letzten Erfolge im Redstone-Arsenal und über die Möglichkeiten der Jupiter-C-Rakete.

 

Da schrillt im Hauptquartier das Telefon. Wernher v. Braun wird von der New York Times verlangt.

 

Times-Redakteur: „Nun, was halten Sie davon Doktor?"

 

v. Braun: „Wovon?"

 

Times-Redakteur: „Vom russischen Satelliten, der gerade um die Erde kreist“.

 

Wernher v. Braun geht an den Tisch zurück und gibt die sensationelle Nachricht bekannt. Für Sekunden herrscht Schweigen in der Tischrunde, v. Braun bricht es mit den Worten an McElroy:

 

„Ich wünschte, wenn Sie nach Washington zurückgehen, Sir, behalten Sie einen Gedanken bei allem Lärm und Durcheinander im Kopf: Wir können einen Satelliten in sechzig Tagen in die Kreisbahn schießen“.

 

„Wernher let 's go!"

 

Zwei Wochen später ernennt Eisenhower McElroy zum neuen Verteidigungsminister, Huntsville erhält die Order von Washington, unverzüglich mit dem zweiten Satellitenprojekt neben Operation Vanguard zu beginnen. Freudestrahlend telefoniert General Medaris an v. Braun: „Wernher, let's go!"

 

Vom Flugbahnmathematiker über den Radarspezialisten bis zum Tankwart vollzieht sich nun ein Glanzstück präziser Einzelarbeit und Koordination in der Raketenstadt Huntsville. Wernher v. Braun zieht noch einen Trumpf aus der Tasche. Er deckt seine „Verschwörung" mit den erfolgreichen Satelliten-Experten, Dr. van Allen und Dr. Pickering, auf. Lange schon hat er heimlich mit diesen beiden Männern zusammengearbeitet. Ab sofort gehören sie nun zur Gruppe Wernher v. Braun.

 

Am 01.02.1958 brechen die USA die Vorherrschaft der Sowjetunion im Weltraum. Der amerikanische Satellit Explorer, abgeschossen von dem deutschen Ingenieur Ernst Stuhlinger, hochgetragen von der dreistufigen Jupiter-C-Rakete Wernher v. Brauns, durchkreuzt die Flugbahn von Sputnik II. Eisenhower spricht zum amerikanischen Volk. Es ist von der Sputnik-Psychose erlöst. „Es ist wunderbar", sagt der Präsident.

 

Wernher v. Brauns große Stunde hat geschlagen. Lächelnd stellt er sich mit seinen engsten Mitarbeitern der Presse. Der Deutsche, Braun, ist „Nationalheld" der Amerikaner. McElroy gibt ihm freie Hand für das friedliche Raumschiff-Projekt.

 

Im Zeichen des Friedens

Die Zukunft der Menschheit steht im Zeichen der Rakete, im Zeichen der Durchdringung und Erforschung des Weltraums. Das Schicksal der Menschheit hängt davon ab, ob die Rakete als Zeichen des Friedens oder des Krieges, als Sinnbild der Besonnenheit oder des Wahnwitzes aufgerichtet wird.

 

Die Sorge um den Menschen im Zeitalter der Weltraumfahrt bewegt das Gewissen der Welt, sie bewegt den naiven Sinn und den großen Geist, sie bewegt auch Wernher v. Braun. Der deutsche Nobel-Preisträger, Prof. Max Born, nannte in diesen Tagen die Raumfahrt ein sinnloses Unternehmen, das weder zum Frieden noch zum Wohlstand der Menschheit beitragen werde. Prof. Eugen Sänger, der Vorsitzende der Deutschen Gesellschaft für Raketentechnik und Raumfahrt, antwortete ihm, der Reichtum der Möglichkeiten, den die Erschließung des Weltraumes biete, werde in Zukunft Kriege um irdische Macht und Besitz sinnlos erscheinen lassen. Der Präsident der Internationalen Astronautischen Föderation, Andrew G. HALEY (Washington) ist der Ansicht, die Weltraumfahrt werde den Menschen auch geistig und ethisch größer und stärker machen. Der Einblick in die Mysterien des Alls werde ihn vom Fluch des Bösen erlösen.

 

Wernher v. Braun bekennt im Geiste der Ehrfurcht vor dem moralischen Gesetz im Menschen und dem bestirnten Himmel über ihm, im Geiste seines großen ostpreußischen Landsmannes Immanuel Kant: „Wir Raketenforscher können sicher sein, dass unsere auf die Sterne zielenden Gedanken in Gottes großen Plan passen. Die Menschheit ist nie vor großen Taten zurückgeschreckt, wenn der Herr der Schöpfung in ihre Hände Möglichkeiten zur Erreichung großer Ziele gelegt. Trotz der Entwürdigung und des Missbrauchs der Technik zu Vernichtungszwecken darf unser Forschen um das Wissen niemals aufhören. Der Mensch weiß um Gut und Böse, seit er aus dem Paradies vertrieben wurde. Er hat die Freiheit, sich zu entscheiden.

 

Wir haben eine Mission zu erfüllen. Die Mission des Raumfluges. An jenem Tag, an welchem unsere Satellitenschiffe die Erde umkreisen und die Männer, die eine Außenstation im Weltraum kontrollieren, unsere Erde inmitten der sternenübersäten Unendlichkeit nur als einen Planeten unter vielen sehen, an diesem Tag wird der Bruderkrieg von dem Stern, auf dem wir leben, verbannt sein. Unser Blick wird sich von der Erde in die Tiefen des Raumes richten, in dem sie die bedeutenden Taten moderner Abenteurer der Wissenschaft atemlos verfolgen. Die Menschheit wird dann in die zweite Phase ihrer bisher erdgebundenen Geschichte eingehen. Dann hat das kosmische Zeitalter begonnen“.

Ende

 

Seite 4   Fünf Jahre Heimatauskunftstellen

Die Bewertung der landwirtschaftlichen Betriebe in Ostpreußen wird bis Mai 1958 abgeschlossen sein

Am 14. August 1952 wurden das Lastenausgleichsgesetz und das Gesetz über die Feststellung von Vertreibungs- und Kriegssachschäden vom Bundestag verabschiedet. In den Paragraphen 24 und 25 des Feststellungsgesetzes sind die Einrichtung und die Aufgaben der Heimatauskunftstellen festgelegt worden.

 

Der Zweck der Heimatauskunftstellen

Die Errichtung der Heimatauskunftstellen erfolgte auf Grund des Gesetzes über die Feststellung von Vertreibungs- und Kriegssachschäden (Feststellungsgesetz) BGBl. I, Seite 534 ff. Nach § 24 FG werden Heimatauskunftstellen bei den einzelnen Landesausgleichsämtern errichtet. Sie haben die Aufgabe, auf Anforderung der Feststellungsbehörden (Ausgleichsämter) Anträge der Vertriebenen auf Schadensfeststellung zu begutachten, Auskünfte zu erteilen und Zeugen sowie Sachverständige zu benennen, deren Aussagen für die Entscheidung über Feststellungsanträge der Vertriebenen wesentlich sein könnten (§25 FG). Die Heimatauskunftstellen sind somit hauptsächlich Hilfsorganisationen der Ausgleichs- und Feststellungsbehörden. Sie können jedoch, soweit dadurch ihre eigentlichen Aufgaben nicht beeinträchtigt werden, im Wege der Amtshilfe auch Auskünfte an andere Behörden erteilen, wie Wiedergutmachungsämter, Entschädigungskammern und sonstige Dienststellen. Sachaufsicht und Weisungsbefugnis über die Heimatauskunftstellen übt der Präsident des Bundesausgleichsamtes in Bad Homburg aus. Die unmittelbare Dienstaufsicht hat der Leiter des Landesausgleichsamtes, bei dem die Heimatauskunftstellen errichtet sind. Zum Teil hat das Bundesausgleichsamt auch die Sachaufsicht den Landesausgleichsämtern übertragen.

 

Der Leiter der Heimatauskunftstelle und sein Stellvertreter sollen Vertriebene aus den Heimatgebieten sein, für die die Heimatauskunftstelle zuständig ist.

 

Einer der wesentlichsten Punkte aus dem § 25 ist, dass die zuständigen Heimatauskunftstellen vor Erlass von Rechtsverordnungen über die Bewertung von Vertreibungsschäden gutachtlich zu hören sind.

 

Im Bundesgebiet sind für alle Vertreibungsgebiete 34 Heimatauskunftstellen eingerichtet worden. Für das Altreichsgebiet bestehen sechzehn Heimatauskunftstellen; davon befinden sich elf Heimatauskunftstellen in Lübeck, und zwar die Heimatauskunftstellen der Provinzen Ostpreußen, Westpreußen (einschließlich Danzig) und Pommern. Diese elf Heimatauskunftstellen umfassen etwa zwei Drittel des Vertreibungsgebietes des Altreiches.

 

Bei allen Heimatauskunftstellen im Bundesgebiet sind 2,1 Millionen Mark Vermögensverluste Vertriebener zur Begutachtung angemeldet, davon land- und forstwirtschaftliches Vermögen 850 000, Grundvermögen 830 000, Betriebsvermögen 430 000 Mark.

 

Im gesamten Bundesgebiet sind von allen Heimatauskunftstellen bisher 280 000 Gutachten von Ausgleichsämtern und 50 000 sonstige Gutachten angefordert worden.

 

Elf Stellen in Lübeck

Die elf Heimatauskunftstellen in Lübeck nahmen ihre Arbeit am 2. März 1953 — zuerst geteilt, Ostpreußen in Kiel, Westpreußen (einschließlich Danzig) und Pommern in Lübeck — auf, also ein Jahr nach dem Erlass des Lastenausgleichs- und Feststellungsgesetzes. Am 1. Mai 1953 wurden die ostpreußischen Heimatauskunftstellen gleichfalls nach Lübeck verlegt, so dass durch die Zusammenlegung dieser elf Heimatauskunftstellen in Lübeck für die zwei Drittel der Vertreibungsgebiete des Altreiches ein Kraftzentrum entstand, das sich bei der Bearbeitung und Vorbereitung aller auf die Heimatauskunftstellen zukommenden Arbeiten besonders segensreich ausgewirkt hat. Allen elf Heimatauskunftstellen in Lübeck steht als aufsichtführender Leiter der stellvertretende Sprecher der Landsmannschaft Ostpreußen, Herr Strüvy, vor. Durch die starke Persönlichkeit dieses Mannes, der sich durch seine Objektivität sehr bald das Vertrauen der vorgesetzten Dienststelle erwarb, erhielten die elf Heimatauskunftstellen in Lübeck einen ganz besonderen Ruf. Vom Verwaltungs- und Behördenwege aus gesehen, glaubte man anfangs, dass hier eine einseitig ausgerichtete Interessengemeinschaft tätig werden würde. Dank der Aufgeschlossenheit des Leiters des Landesausgleichsamtes Kiel, Ministerialrat Dr. Wragge, dem vom Bundesausgleichsamt die Sachaufsicht über die Heimatauskunftstellen in Lübeck übertragen worden war, wurden vom ersten Tage an die entscheidenden Vorarbeiten für alle Vertreibungsschäden sofort begonnen.

 

Ganz hervorragend für die Arbeit der Heimatauskunftstellen hat sich die Gliederung der Landsmannschaft Ostpreußen erwiesen. Unser Dr. Ottomar Schreiber, der erste Sprecher der Landsmannschaft Ostpreußen und Staatssekretär im Vertriebenenministerium, hatte mit Unterstützung des Geschäftsführenden Vorstandsmitgliedes der Landsmannschaft Ostpreußen, Hans Zerrath, Jäger-Tactau, und anderen Persönlichkeiten des ostpreußischen Lebens die Landsmannschaft Ostpreußen auf der Grundlage der Heimatkreise begründet, das heißt, die Heimatkreise wählten nach ihrem Organisationsplan ihre Gemeindevertreter in den einzelnen Gemeinden bzw. ihren Kreisvertreter, so dass innerhalb der Kreisgemeinschaften das Vertrauen aus der alten Heimat zu dem Kreisvertreter und damit zur Bundesgeschäftsführung gewahrt blieb.

 

Die Leiter bzw. stellvertretenden Leiter der ostpreußischen Heimatauskunftstellen wurden daraufhin in einer Sitzung der Landesvertretung der Landsmannschaft Ostpreußen für jeden Regierungsbezirk bzw. die Stadt Königsberg gewählt und dem Präsidenten des Bundesausgleichsamtes zur Berufung vorgeschlagen. Dieser hat dann alle vorgeschlagenen Leiter bzw. Stellvertreter bestätigt.

 

Die erste Bewährung der Landsmannschaft Ostpreußen und der Heimatauskunftstellen war die Durchführung einer „Modellsitzung" am 17./18. Februar 1955 in Hannover zur Vorbereitung der 3. Rechtsverordnung zur Bewertung des landwirtschaftlichen Vermögens. Diese Sitzung hat im Wesentlichen die Grundlage für die Ersatz-Einheitsbewertung aller landwirtschaftlichen Betriebe aus allen Vertreibungsgebieten gegeben. Ganz besonderer Dank muss in diesem Zusammenhang den fünf Bauern gezollt werden, die sich für diese Aufgabe zur Verfügung stellten und die in ihrer Offenheit und Objektivität ganz besonderen Anteil am Erfolg dieser Sitzung hatten. Man muss es sich einmal vorstellen: Fünf Bauern aus einem Kreis werden vor Aufgaben gestellt, die erstmalig an sie herangetragen werden und die es in dieser Art noch nie gegeben hat. Von vielen Seiten wurde bezweifelt, dass es möglich sei, Eigentums- und Größenverhältnisse sowie Bewertungssätze nach zehn Jahren zu rekonstruieren. Hinzu kommt, dass diese fünf Bauern in einem Kreis von Verwaltungs- und Finanzexperten Rede und Antwort stehen mussten.

 

Nach dieser Sitzung in Hannover begann die eigentliche Arbeit der Heimatauskunftstellen mit Erstellung von Gutachten nach Befragung der Vertrauensleute der einzelnen Gemeinden und Bewertungsarbeiten der Gemeinde-Arbeitskreise. In diesem Zusammenhang muss allen Vertrauensleuten, die durch die Heimatauskunftstellen über ihre Landsleute befragt wurden, Dank gesagt werden für ihre schnelle Antwort und für ihre verantwortungsvolle und objektive Mitarbeit. Ohne diese große Leistung der Vertrauensleute der einzelnen Gemeinden wäre das große Werk, das bisher geschaffen worden ist, nicht zustande gekommen.

 

Der städtische Grundbesitz zu einem Drittel bearbeitet

Für die landwirtschaftlichen Betriebe der einzelnen Gemeinden von Ostpreußen kann man sagen, dass zu 99 Prozent das Grundbuch der einzelnen Betriebe wiederhergestellt worden ist. Die Bewertung aller landwirtschaftlichen Betriebe der Provinz Ostpreußen dürfte bis Mai dieses Jahres abgeschlossen sein.

 

Im Zuge der Ersatz-Einheitsbewertung der landwirtschaftlichen Betriebe sind bisher von allen 34 Heimatauskunftstellen 17 000 Gemeinden bearbeitet und Betriebshektarsätze für jeden verlorenen landwirtschaftlichen Betrieb ermittelt worden. Durch die Heimatauskunftstellen in Lübeck sind 8500 Heimatgemeinden mit rund 280 000 landwirtschaftlichen Betrieben bearbeitet worden.

 

Es soll auch darauf hingewiesen werden, dass bei den Heimatauskunftstellen nicht einmal ein Prozent der Einheitswertbescheide per 1. Januar 1935 für landwirtschaftliche Betriebe vorliegen.

 

Besonders erfreulich ist es, dass Betrugsfälle in so geringem Maße vorliegen, dass sie sich im Verhältnis zu der Anzahl der angemeldeten Schäden in Prozenten kaum ausdrücken lassen.

 

Zurzeit sind die Heimatauskunftstellen in Lübeck überwiegend mit der Begutachtung des städtischen Grundbesitzes in den Vertreibungsgebieten beschäftigt. Von dieser Arbeit ist etwa ein Drittel mit rund 50 000 Grundstücksbeschreibungen fertiggestellt. Es sind noch umfangreiche Arbeiten der Begutachtung von Betriebsvermögen, forstwirtschaftlichem Vermögen, gärtnerischem Vermögen und Fischereivermögen in den nächsten Jahren zu leisten. Für die letzteren drei Vermögensarten liegen die Rechtsverordnungen noch nicht vor.

 

Der Einheitswert

Da im Mai 1958 die Bewertung des landwirtschaftlichen Vermögens der Provinz Ostpreußen abgeschlossen sein wird, sollen einige grundsätzliche Dinge zur Aufklärung gesagt werden.

 

Nach der Präambel zum Lastenausgleichsgesetz verbleiben wir, die Heimatvertriebenen, Eigentümer des Grund und Bodens trotz der Ausgleichsleistungen. Wir, die Heimatvertriebenen, sind uns darüber einig, dass das Lastenausgleichs- und Feststellungsgesetz nicht zu den besten Gesetzen gehören, die erlassen worden sind. Mit der Achten Novelle sind bereits Verbesserungen gekommen, und wir dürfen die Hoffnung aussprechen, dass der Achten Novelle andere folgen werden, die uns weitere Verbesserungen bringen. Nach dem Gesetz steht zur Errechnung des Grundbetrages der Einheitswert der Betriebe zu Buche. Zum Einheitswert eines landwirtschaftlichen Betriebes gehören Grund und Boden, sämtliche Gebäude und das tote und lebende Inventar. Viele unserer Landsleute verwechseln den Einheitswert mit dem Verkehrswert der Betriebe. Der Verkehrswert der Betriebe lag im Zeitpunkt der Vertreibung bei etwa dem Dreifachen des Einheitswertes. Gerade darauf muss hingewiesen werden, denn unsere Geschädigten erheben öfters Einspruch gegen den Hektarsatz (Einheitswert), weil sie damit den Verkehrswert ihres Betriebes meinen und dadurch die Feststellung ihres Schadens sehr verzögern.

 

Dem Bundesfinanzministerium waren die Durchschnittshektarsätze aller Kreise des Altreiches bekannt. Durch sogenannte Kreiskommissionen, die bei den Heimatauskunftstellen tätig wurden, wurden diese Sätze unterverteilt auf die Gemeinden eines jeden Kreises. Diese Sätze der Gemeinden sind dann vom Präsidenten des Bundesausgleichsamtes veröffentlicht worden und haben Rechtskraft erhalten. Bei der Bewertung der einzelnen Gemeinden darf dieser Satz nicht überschritten werden.

 

Die Siedlungsbetriebe

Mit einer der größten Erfolge auf dem Gebiete der Ersatz-Einheitsbewertung landwirtschaftlicher Betriebe ist die Regelung der Belastungen bei Siedlungsbetrieben, die nach dem Ersten Weltkrieg ausgelegt worden sind. Denn bis zur Regelung der Belastungsfrage hätte ein Siedler, der eine Siedlung nach dem Ersten Weltkrieg übernommen hat, außer der Hausratentschädigung in der Regel keinen Grundbetrag erhalten, weil die kapitalisierte Rente nach den Unterlagen der Deutschen Siedlungsbank in der Regel doppelt so hoch war, wie der Einheitswert. Bei der Schadensberechnung wird die Hälfte der Belastung vom Einheitswert abgesetzt. Auf Vorstellungen, besonders der Landsmannschaft Ostpreußen mit Unterstützung des Landesausgleichsamtes in Kiel, ist folgende Regelung getroffen worden: Bei Siedlungsbetrieben, ausgelegt nach dem Ersten Weltkrieg, übernommen bis 1935, wird die Belastung mit höchstens 60 Prozent, nach 1935 ausgelegt, mit höchstens 65 Prozent des Einheitswertes angenommen.

 

Die Anrechnung der Schulden

Sämtliche Bankinstitute aus den Vertreibungsgebieten des Altreiches haben den zuständigen Landesausgleichsämtern, bei denen die Heimatauskunftstellen eingerichtet, worden sind, ihre mehr oder weniger vollständigen Beleihungsunterlagen zur Auswertung übergeben. Den einzelnen Heimatauskunftstellen werden dann von dem zuständigen Landesausgleichsamt sogenannte Verbindlichkeiten-Karteikarten zugeführt, und die Heimatauskunftstellen haben diese an die einzelnen Betriebe heranzubringen. Da einige Unterlagen von Bankinstituten nicht ganz vollständig sind, das heißt, außergewöhnliche Abzahlungen bzw. Amortisationen vom Zeitpunkt der Aufnahme der Hypothek bis zum Zeitpunkt der Vertreibung nicht in Abzug gebracht worden sind, entstehen für viele Vertriebene hier große Schwierigkeiten. Glaubt ein Geschädigter, dass er durch diese Angaben zu Unrecht belastet worden ist, so muss er bei seinem zuständigen Ausgleichsamt Einspruch mit einer Begründung einlegen. Dieses fragt dann in der Regel bei den Treuhändern der verschiedenen Bankinstitute oder der Heimatauskunftstelle nach, ob die von dem Antragsteller aufgeführten Gründe gegen die zu Unrecht geltend gemachte Belastung stichhaltig sind.

 

Nach Veröffentlichung der Achten Novelle sollen die Einheitswerte um 33 Prozent angehoben werden. Es wird darauf aufmerksam gemacht, dass die in den Sitzungen der Gemeindearbeitskreise festgelegten Betriebshektarsätze (Einheitswert) noch um 33 Prozent durch die Ausgleichsämter angehoben werden müssen. Hierbei ist zu beachten, dass der Einheitswert erst angehoben werden muss, dann sind die Schulden vom Einheitswert abzusetzen. Dasselbe muss bei den Siedlungsbetrieben geschehen. Bei diesen ist erst die Schuldenlast vor Anhebung des Einheitswertes um 33 Prozent festzustellen.

 

Die Einsprüche gegen die Bewertung irgendeines Vermögensschadens sind nicht bei den Heimatauskunftstellen zu erheben, sondern immer bei den zuständigen Ausgleichsämtern. Falls diese dem Einspruch von sich aus nicht stattgeben können, wird die Angelegenheit zur Klärung ohnehin den Heimatauskunftstellen übergeben.

 

5500 Vertrauensleute

Für Ostpreußen sind folgende Heimatauskunftstellen tätig:

 

HASt 22 für den Reg.-Bez. Königsberg mit den Kreisen Bartenstein, Fischhausen, Gerdauen, Heiligenbeil, Königsberg, Labiau, Mohrungen, Pr.-Eylau, Pr.-Holland, Rastenburg, Wehlau (ausschließlich der Kreise Braunsberg und Heilsberg).

 

HASt 23 Königsberg-Stadt.

 

HASt 24 für den Regierungsbezirk Gumbinnen mit den Kreisen Angerapp, Angerburg, Ebenrode, Elchniederung, Goldap, Gumbinnen, Insterburg-Stadt, Insterburg-Land, Schloßberg, Tilsit-Stadt, Tilsit-Ragnit, Treuburg, Heydekrug, Memel-Stadt, Memel-Land, Pogegen.

 

HASt 25 für den Regierungs-Bezirk Allenstein mit den Kreisen Allenstein-Stadt, Allenstein-Land, Braunsberg, Heilsberg, Johannisburg, Lötzen, Lyck, Ortelsburg, Osterode, Neidenburg (einschließlich Soldauer Gebiet), Rößel, Sensburg.

 

Bisher sind bei allen ostpreußischen Heimatauskunftstellen etwa 5500 Vertrauensleute in Lübeck tätig gewesen. Diese Zahl muss einmal genannt werden, um das Ausmaß der landsmannschaftlichen Arbeit bei den Heimatauskunftstellen herauszustellen. Diesen Männern sei für ihre verantwortungsvolle und selbstlose Arbeit im Dienste unserer Heimat Ostpreußen gedankt.

 

Auf Grund der zuverlässigen statistischen Unterlagen über Größe und Anzahl der landwirtschaftlichen Betriebe aller Gemeinden des Altreiches muss einmal allen denen, die diesen Dingen skeptisch gegenüberstehen und die Glaubwürdigkeit der Ermittlungen anzweifeln, gesagt werden, dass Ostpreußen, Pommern, Westpreußen und Schlesien nicht um einen Quadratmeter „vergrößert“ werden, als sie tatsächlich waren.

 

Seite 4   Die Zuständigkeit in Vertriebenenfragen

Eine Einigung zwischen Bundesvertriebenen- und Bundesfinanzminister

Von unserem Bonner O. B.-Mitarbeiter

Der Bundesminister für Vertriebene und der Bundesminister der Finanzen gaben bekannt, dass zwischen ihnen eine Einigung über die Zuständigkeit in Lastenausgleichsfragen erzielt worden sei. Der Bundeskanzler hatte bei der Regierungsbildung im vergangenen Herbst angekündigt, dass die Kompetenzen des Vertriebenenministers erweitert werden sollen; über die Regelung im Einzelnen sollten sich jedoch die beiden Minister untereinander einig werden.

 

Die Frage der Ressortzuständigkeit für den Lastenausgleich ist fast so alt wie die Bundesrepublik. Im Mai 1950 setzte sich Schäffer in dieser Frage gegen Lukaschek durch; die Federführung kam an das Bundesfinanzministerium. Bei der Regierungsbildung 1953 war dem BHE eine im Einzelnen nicht eindeutig formulierte Zusage gemacht worden, dass der Vertriebenenminister auf die Leistungsseite des Lastenausgleichs größeren Einfluss erhalten soll. Es wurde ein interministerieller Ausschuss für Lastenausgleichsfragen gebildet, in dem der Vertriebenenminister den Vorsitz führte. Zur Wirksamkeit ist dieser Ausschuss jedoch nie gekommen. Die Enttäuschung über den dürftigen Kompromiss hat sehr dazu beigetragen, dass der BHE 1955 aus der Regierungskoalition ausschied.

 

Nach der neuen Vereinbarung untersteht künftig das Bundesausgleichsamt dem Vertriebenenminister. Da der Präsident des Amtes aus dem Bundesfinanzministerium kommt, dürfte indes die Klammer zum Steuerministerium unverändert eng bleiben Für die Aufbringungsseite des Lastenausgleichs sowie für die Bewertungsverordnungen zur Schadensfeststellung bleibt weiterhin das Bundesfinanzministerium federführend. Die Ressortzuständigkeit für die Erarbeitung von Novellenvorlagen und von Rechtsverordnungen sowie für die Kontrolle der Politik des Bundesausgleichsamtes obliegt künftig dem Vertriebenenminister und dem Finanzminister gemeinsam.

 

Niemand vermag vorauszusehen, wie sich der Kompromiss in der Praxis bewähren wird. Es sind bereits ernste Befürchtungen laut geworden, dass sich nunmehr der Vertriebenenminister als Regierungssprecher verstärkt an die Kabinettsdisziplin wird halten müssen, wodurch er in der eigenen Wirksamkeit eingeengt wird.

 

Seite 4   Auf der Leidensstraße

Es gehen so viele Straßen, Straßen, die kreuz und quer, drauf geht und fährt des Leides so viel einher. Das ist die Beobachtung, die nicht nur der Dichter dieser Strophe macht, sondern jeder, der auch nur ein wenig unter die Oberfläche des Lebens schaut. Das Wort vom Leidensweg ist mit harten, großen Buchstaben in unser Leben hineingeschrieben. Diese Schrift hat mit tiefen Linien durchgestrichen, was vordem gewesen ist, vielfach ausgelöscht, was uns als Inhalt unseres Lebens galt, da wir noch auf der Erde der Heimat wanderten und gehalten waren von dem ganzen, starken Lebensgefüge der damaligen Zeit. Da kamen jene Straßen, die wir nie vergessen werden, Straßen der Flucht und der Gefangenschaft, Straßen der Einsamkeit und des Todes, Straßen, die nicht verbanden sondern auseinanderrissen. Wir hatten keine Wahl wir mussten sie gehen, oft getrieben wie das Vieh unter dem Stecken des Treibers.

 

Damals ist uns in einer ganz neuen Weise der biblische Bericht von der Leidensstraße des Herrn gegenwärtig geworden und es war uns ein ganz großer und fester Trost, zu wissen: wir glauben einem Herrn und Gott, der nicht erhaben und kühl über dem Leid der Welt thront, der aber den Leidensweg geht und seine Bitterkeit bis zum letzten Schritt zu spüren bekommt. Auf seiner Via dolorosa, als die man übrigens seinen ganzen Weg von der Krippe im Stall bis zum Kreuz auf Golgatha bezeichnen kann, beweist er sich als der treue Seelsorger und Helfer, der tröstet, mahnt und in die Nachfolge ruft. Wir sehen von den Begegnungen ab, von welchen die Legende zu berichten weiß, wenn sie vom Schweißtuch der Veronika erzählt und von jener unseligen Frau, welche den Herrn lachend und spottend von der Schwelle ihres Hauses stieß, auf der er einen Augenblick rasten wollte unter der Last des Kreuzes, — Kundry heißt sie in Wagners Parsifal. Aber da ist ein Simon von Kyrene, dem zwingen die Kriegsknechte das Kreuz Jesu auf, er wird unfreiwillig zum Zeugen seiner letzten Stunden und kommt zum Glauben mit seinen Söhnen Alexander und Rufus. An die klagenden und weinenden Frauen richtet der Mann unter dem Kreuz treue und sorgende Worte, mit denen er an das Schicksal Jerusalems denkt; sein herzliches Erbarmen gilt dabei wie so oft besonders den Kindern.

 

Wenn er, der Sündlose unter den Sündern, schon in ein solches Gericht hinein muss, wie es hier geschieht, was wird mit allen anderen werden? Es spricht, wie bis zum letzten Seufzer am Kreuz, auch hier die Liebe, die retten, warnen, bewahren will, damit auch auf der Leidensstraße die große Wahrheit gesehen werde, die in dem Worte des Herrn liegt: ich bin der Weg und das Leben.

Pfarrer Leitner, Altdorf

 

Seite 5   „Goldschmiedekunst in Königsberg"

In der Mainstadt Hanau wurde das im Kriege fast vollständig zerstörte Haus der Goldschmiedekunst nach seiner Wiederherstellung feierlich eröffnet. Auf Betreiben des Gründers der Gesellschaft für Goldschmiedekunst, dem heute in Hamburg tätigen Berliner Hofjuwelier F. R. Wilm, war es in dem schönen Renaissancebau des Altstädter Rathauses als Pflegestätte der Tradition eingerichtet worden.

 

Der Präsident der Gesellschaft entstammt der Goldschmiedefamilie Wilm, die in der siebenten Generation dem edlen Kunsthandwerk treu geblieben ist. In der alten Werkstätte in der Jerusalemer Straße in Berlin wurden bereits die berühmten Tabatiéren (Schnupftabakdosen aus Edelmetall) und das silberne Tafelgeschirr für Friedrich den Großen gearbeitet. F. R. Wilm regte die Herausgabe einer Buchreihe über die Goldschmiedekunst in den wichtigsten deutschen Städten an. Königsberg nahm im 16. und 17. Jahrhundert einen hohen Rang auf diesem Gebiet ein. Der nach 1945 in der Heimat verschollene Direktor der Kunstsammlung der Stadt Königsberg, Dr. Alfred Rohde, sammelte bereits Fotos für ein Buch über die Königsberger Goldschmiedekunst. Frau Dr. Ulla Stöver hat aus Begeisterung für die schönen Stücke nach mühseliger Forschungsarbeit, gestützt auf die vorgefundenen Fotos, ein Buch verfasst, das unter dem Titel „Goldschmiedekunst in Königsberg" demnächst innerhalb der Reihe der „Bau- und Kunstdenkmäler des deutschen Ostens" im Verlag W. Kohlhammer, Stuttgart, erscheinen wird. — In Folge 20 des Jahrgangs 1957 brachten wir bereits einen Aufsatz mit Bildbeigaben über die Königsberger Goldschmiedekunst von Frau Dr. Ulla Stöver. Wir werden in einer späteren Ausgabe einen weiteren kunsthistorisch und heimatgeschichtlich bedeutsamen Beitrag zu diesem Thema veröffentlichen.

 

Seite 5   Aus den ostpreußischen Heimatkreisen …

Tilsit Stadt

Gymnasium Tilsit

Einem vielfach geäußerten Wunsche nachkommend, rufen wir auch in diesem Jahre alle ehemaligen Schüler des Gymnasiums Tilsit zu einem Treffen auf, und zwar soll dieses wieder am Vorabend des Jahreshaupttreffens unseres Stadtkreises Tilsit, also am Sonnabend, 31. Mai, in Hannover stattfinden. Alle in unserer Kartei geführten Mitschüler erhalten noch eine besondere Einladung. Anmeldungen bei einem der Unterzeichneten sind aber schon jetzt erwünscht.

 

Die Abiturienten des Jahres 1923 werden von Landgerichtsdirektor Dr. Kurt Friedrich, Kiel, Feldstraße Nr. 62. zu einer Wiedersehensfeier nach 35 Jahren innerhalb des Schülertreffens aufgefordert und um Stellungnahme gebeten.

O. Harbrucker, Studienrat i. R., Kiel, Holtenauer Straße 123

Dr. G. Ruhnke, Kiel, Holtenauer Straße 312

 

Tilsit-Ragnit

Hermann Czapons verstorben

Am 11. Februar 1958, verstarb nach langem, schwerem Leiden, der ehemalige Bürgermeister von Waldheide, Kreis Tilsit-Ragnit, Hermann Czapons, im Alter von 63 Jahren.

 

Wir gedenken dieses vortrefflichen Mannes, der sein ganzes Wirken in vorbildlicher Weise in den Dienst seiner Gemeinde und seines geliebten Heimatkreises stellte, in unverbrüchlicher Verbundenheit. Seine sachliche, stille, mit einem feinen Humor begabte liebenswerte Art wird uns unvergessen bleiben.

Namens der Kreisgemeinschaft Tilsit-Ragnit, Dr. Brix, Landrat a. D.

 

Termine der Kreistreffen

Im Nachgang zu der in Folge 10, vom 8. März, veröffentlichten Mitteilung über die in diesem Jahre stattfindenden Heimatkreistreffen geben wir unseren Landsleuten nunmehr die genauen Daten bekannt:

 

a) 1. Juni, Jahreshaupttreffen in Hannover,

b) 31. August, Heimatkreistreffen in Frankfurt/Main,

b) 31. August, Heimatkreistreffen in Frankfurt/Main-Schwanheim,

c) 7. September, Heimatkreistreffen in Duisburg,

d) 5. Oktober, Heimatkreistreffen in München.

 

Sämtliche Veranstaltungen werden gemeinsam mit den Landsleuten aus Tilsit-Stadt durchgeführt. An den in Frankfurt/Main und München vorgesehenen Treffen nehmen außerdem noch die Elchniederunger teil. Wir bitten alle Tilsit-Ragniter, sich diese Termine vorzumerken und durch ihre Teilnahme erneut die alte Verbundenheit zum Kreis Tilsit-Ragnit zum Ausdruck zu bringen. Nähere Einzelheiten (Trefflokal, Beginn und Programmgestaltung) werden jeweils vor jedem Treffen rechtzeitig an dieser Stelle veröffentlicht werden.

Landrat a. D. Dr. Brix, stellv. Kreisvertreter (24a) Lüneburg, Herderstraße 15

 

Elchniederung

Haupttreffen in Nordhorn 24./25. Mai

Anmeldungen für kostenlose Privatquartiere am 24. und 25. Mai zu unserem Jahreshaupttreffen in Nordhorn bitte ich nach Möglichkeit bis spätestens 30. April an die Kreisverwaltung in Nordhorn zu richten. Hierbei bitte ich den Tag der Ankunft sowie Alter und Beruf anzugeben. Schon jetzt muss darauf hingewiesen werden, dass später erfolgende Anmeldungen nicht mehr mit Sicherheit berücksichtigt werden können. Anmeldungen für Sammelfahrten nach Nordhorn nimmt ferner Landsmann Willy Bogdahn in Schwarzenbek, Dusternhorst Nr. 3, entgegen.

 

Überführung der Kreiskartei

Am 1. März beschloss unser Kreisausschuss einstimmig, die bisher von Landsmann Herbert Sahmel in Hamburg 26, Burggarten 17, geführte Kreiskartei nach Nordhorn zu überführen. Unser Patenkreis hat sich bereit erklärt, sie neu aufzustellen und laufend zu führen. Bis zur Neuaufstellung der Kartei, die voraussichtlich mehrere Monate beanspruchen wird, bitte ich deshalb von Karteianfragen bis auf weiteres nach Möglichkeit abzusehen. Der Zeitpunkt, von dem ab Karteianfragen an die Kreisverwaltung in (23) Nordhorn, Abteilung Patenschaft, gerichtet werden können, wird noch bekanntgegeben.

 

Die Angelegenheiten der Kreisgeschäftsführung bearbeitet auch der Unterzeichnete.

Johannes Klaus, Kreisvertreter, Husum/Nordsee, Woldsenstraße 34

 

Schloßberg-Pillkallen

Nachstehend geben wir die Termine für die Kreistreffen, Freizeiten und Kinderferienlager bekannt:

 

1) 4. Mai, Bochum, „Haus Lothringen", Kreistreffen.

2) 25. Mai, Berlin, Kreistreffen.

3) 8. Juni, Winsen (Luhe), Schützenhaus, Hauptkreistreffen.

4) 7. oder 14. September, München, Kreistreffen.

5) 22. bis 26. Mai, Berlin, Freizeit-Jugendlager.

6) 24. Juli bis 6. August, „Der Sunderhof". 1. Kinderferienlager.

7) 6. August bis 20. August, „Der Sunderhof, 2. Kinderferienlager.

 

Weitere Bekanntmachungen zu gegebener Zeit.

 

Für das Freizeitlager Berlin (Alter 16 bis 35 Jahre) und die Ferienkinderlager (Alter 12 bis 14 Jahre) bitte Anmeldungen an Landsmann F. Schmidt, Sulingen (Han), Bassumer Straße 42, zu richten. Es sind noch einige Plätze frei. Der Eingang der Anmeldung entscheidet über die Teilnahme.

 

Eine neue Sendung Kreiskarten des Kreises Schloßberg 1:100 000 ist eingetroffen. Vermutlich wird dies die letzte Lieferung sein. Landsleute, die Interesse für eine Kreiskarte haben, bitten wir, gegen Einsendung von 3 DM, die Bestellung an Albert Fernitz, Winsen (Luhe), Riedebachweg, aufzugeben. Bei ihm ist auch der Harburger Kreiskalender 1958 gegen Einsendung von 2,50 DM zu haben. Er enthält u. a. den kommunalpolitischen Bericht des letzten Schloßberger Bürgermeisters, Franz Mietzner.

Dr. Erich Wallat, Kreisvertreter (24), Wennerstorf über Buchholz, Kreis Harburg

 

Der Bauer und Schuhmacher, Ferdinand Bramann, geb. 23.07.1882, Heimatwohnort: Flußfelde, Kreis Schloßberg, und seine Tochter, Ida Bramann, geb. 11.06.1913, werden von den Angehörigen, die in der sowjetisch besetzten Zone wohnen, gesucht. Im Februar 1945 sind Vater und Tochter auf der Flucht in Labiau gesehen worden. Hinweise über den Verbleib der Gesuchten an den Kreiskarteiführer Albert Fernitz, Winsen (Luhe), Riedebachweg, erbeten.

 

Ebenrode (Stallupönen)

Termine der Kreistreffen

Erneut gebe ich die im Jahr 1958 stattfindenden Treffen unseres Heimatkreises bekannt:

 

Sonntag, den 4. Mai, in der Patenstadt Kassel, Nordischer Hof, gegenüber dem Hauptbahnhof. Das Programm dieser Veranstaltung wird demnächst veröffentlicht. —

 

Sonntag, den 15. Juni, in Essen-Steel,. Stadtgartensaalbau. —

 

Sonntag, den 31. August, in Hamburg-Ahrensburg, Hotel Lindenhof, in der Nähe des Bahnhofes Ahrensburg. —

 

Sonntag, den 14. September, in Hannover-Limmer, Kurhaus Limmerbrunnen.

 

Anmeldungen für das Jugendfreizeitlager in Kassel vom 30. April bis 4. Mai, werden bis 10. April erbeten.  

 

Gesucht werden:

Hans Knies und Erwin Knies, aus Hainau,

Georg Berger, geb. am 28.10.1924, aus Tutschen,

Frau M. Kutkuhn, Hebamme, aus Ebenrode,

Gustav Kislat und Berta Kislat, aus Ebenrode,

Frau Emma Eder, geb. Pilz, geb. 1892 aus Grenzen und

Frau Emma Putschkat, aus Eydtkau, Flurstraße.

 

Bei allen an mich gerichteten Anfragen und Schreiben bitte die Heimatanschrift anzugeben. Das ist dringend notwendig, um die jetzigen Anschriften mit denen in der Kartei in Übereinstimmung zu bringen. Die Kreiskartei ist nach den zwei Städten und 167 politischen Gemeinden geordnet.

 

Bei allen Anfragen nach Vermissten bitte wenigstens zwei Freimarken beizufügen. Ferner möchte ich an die Betreuung unserer Landsleute in der sowjetisch besetzten Zone und der Jugend erinnern. Einzahlungen bitte ich auf das Postscheckkonto Frankfurt (Main) Nr. 1897 11. für den Kreis Ebenrode (Stallupönen) in der Landsmannschaft Ostpreußen, zu tätigen.

Rudolf de la Chaux, Kreisvertreter (16) Wiesbaden, Sonnenberger Straße 67

 

Sensburg

Amtmann Johann Grigo verstorben

Ich habe die traurige Pflicht allen Landsleuten mitzuteilen, dass der 1. stellvertretende Kreisvertreter, Amtmann Johann Grigo, Bonn, Holunderweg 7, verstorben ist.

 

Amtmann Grigo war in schwerster Zeit als Oberinspektor beim Landratsamt in Sensburg tätig. Vielen Landsleuten war er bekannt, er wurde wegen seines ruhigen und sachlichen Wesens hoch geschätzt.

 

Im Ersten Weltkrieg war er schwer verwundet und hatte ein Bein verloren. Auch nach der Vertreibung blieb er seiner Heimat treu. Wenn er es gesundheitlich und dienstlich möglich machen konnte, nahm er an jedem Heimatkreistreffen teil. Ihm war es nicht mehr vergönnt, die heißgeliebte Heimat wiederzusehen. Wir aber wollen weiter fest bleiben in dem Glauben und der Hoffnung, der mal einst frei, glücklich und zufrieden in unserer Heimat leben zu können.

 

Kreistreffen in Hamburg 11. Mai

Ich bitte die Landsleute aus Schleswig-Holstein und Niedersachsen sich darauf einzustellen, dass am 11. Mai in Hamburg, Winterhuder Fährhaus, unser diesjähriges Kreistreffen für den nördlichen Raum der Bundesrepublik stattfinden wird.

 

Das Treffen, das für den 17. Juni in Neumünster geplant war, wird voraussichtlich ausfallen müssen.

Albert von Ketelhodt, Kreisvertreter, Ratzeburg, Kirschenallee 11

 

Angerburg

Am 24. März kann unser Kreisausschussmitglied, Emil Raschke (Dowiaten) in (20a) Schneverdingen, Freudenthalstraße 5, in körperlicher und geistiger Frische, seinen 70. Geburtstag begehen. Landsmann Raschke ist am 24. März 1888 in Guschin geboren, hat den Ersten Weltkrieg mitgemacht, zog nach Surminnen und im Dezember 1921 nach Dowiaten, wo er ein Gut besaß. Von 1923 bis zur Vertreibung war er Bürgermeister. Er war auch Vorsitzender der Raiffeisengenossenschaft, der Schützengilde sowie der Molkereigenossenschaft in Buddern und der Molkereigenossenschaft Angerburg. Raschke ist seit Gründung unserer Kreisgemeinschaft Ortsbeauftragter von Dowiaten im Bezirk Buddern und hat stets mit großem Interesse für unsere gemeinsame gute Sache mitgearbeitet. Durch das Vertrauen seiner Landsleute wurde er 1956 für das Kirchspiel Buddern in den Kreistag und auch in den Kreisausschuss gewählt. Wir danken ihm für seine stete treue Mithilfe und wünschen ihm auch weiterhin Gesundheit und alles Gute.

 

Ausgesiedelte Landsleute, die berichten können, wie es jetzt in Kehlerwald und auf Gut Erlau aussieht werden um freundliche Nachricht gebeten.

 

Gesucht werden:

Paul Janetzko, geb. 19.02.1906 in Bergensee und Ehefrau, Ida Janetzko, geb. Meier, aus Schwenten;

 

Fritz Janetzko, geb. 22.09.1911 und Ehefrau, Martha Janetzko, geb. Stellmacher, aus Kanitz;

 

Hilde Glowienka, geb. 23.03.1924 (seit Ende März 1945 vermisst) und Kurt Glowienka, geb. 31.12.1936 (seit Herbst 1944 vermisst), beide aus Bergensee;

 

Julius Kochau und Alfred Kochau, aus Angerburg (Siedlung hinter der Kaserne);

 

Helene Simann, aus Treugenfließ (Pietrellen);

 

Eva Schulz. aus Brosowkenberg;

 

Lieselotte Schluckebier, geb. Schmatke, und Frau Witt, beide aus Angerburg, Saarlandstraße.

 

Wünsche für weitere Kreistreffen bitte ich sobald wie möglich einzureichen.

Hans Priddat, Kreisvertreter (16) Bad Homburg v. d. Höhe, Seifgrundstraße 15

 

Lyck

Zehn-Jahres-Feier der Lycker in Hamburg

Am 9. März beging die Kreisgemeinschaft Lyck in Hamburg ihr zehnjähriges Bestehen. Von weither waren viele Lycker nach Hamburg gekommen. Der große Saal des Gewerkschaftshauses konnte die vielen Landsleute und Gäste kaum fassen. Nach den Begrüßungsansprachen des 1. Vorsitzenden der Kreisgemeinschaft Lyck in Hamburg, Mischkewitz, und des 1. Vorsitzenden der Landesgruppe Hamburg, Kuntze, erinnerte der Kreisvertreter, Otto Skibowski, seine Landsleute an die Gründung der Hilfsgemeinschaft Lyck, am 15. Dezember 1947, in Hamburg. Er sprach über die harten Jahre des Aufbaues hier im Westen und bat die Versammelten, ihre Brüder und Schwestern, die heute noch in der Heimat leben, tatkräftig zu unterstützen und niemals die Hoffnung auf eine Rückkehr in die Heimat aufzugeben. Er schloss mit den Worten: „Gottes Segen wird bei uns bleiben, wenn wir treu bleiben, wenn wir zusammenstehen, wenn wir einig sind“.

 

Die Festrede hielt das Mitglied des Bundesvorstandes, Fritz Naujoks, der den versammelten Lyckern die Grüße der Landsmannschaft Ostpreußen überbrachte. Der Redner hob die Bedeutung der Kreisvereinigungen hervor, die in den vergangenen Jahren sehr vielen Landsleuten Rat und tatkräftige Hilfe geben konnten. Er dankte den Landsleuten für die Treue, mit der sie zu unserer Heimat stehen, und forderte sie auf, niemals müde zu werden in dem Bemühen, unser Recht auf die Heimat vor aller Welt zu vertreten. Starker Beifall dankte dem Redner.

 

Als Vertreter der Patenstadt war der Direktor des Verkehrsamtes Hagen, Dr. Bartels, nach Hamburg gekommen. In herzlichen Worten wies er auf das gute Verhältnis zwischen der Stadt Hagen und ihren Patenkindern hin und überreichte als äußeres Zeichen der Verbundenheit dem Kreisvertreter eine Geldspende der Stadt. Er schloss mit den Worten: „Die ganze Hagener Bürgerschaft steht hinter Ihrem Gedanken und will ihre Hände nicht eher ruhen lassen, bis ihre Stadt wieder vereint ist mit dem großen deutschen Vaterland“. Kreisvertreter Skibowski überreichte Dr. Bartels ein Lycker Kreiswappen in Bronze. Herzlicher Beifall klang auf, als er dem stellvertretenden Kreisvertreter, Brinkmann, für seine aufopferungsvolle Arbeit dankte, vor allem für die Bauern, aus dem Kreis Lyck, in der Schadensfeststellung.

 

Der Sohn des Kreisvertreters, der Journalist, Claus Skibowski, führte dann Farblichtbilder vor, die er im vergangenen Jahr auf einer Reise durch unsere Heimat aufgenommen hat. In einem fesselnden Vortrag erläuterte er die Bilder und gab den Landsleuten einen aufschlussreichen Einblick in die Verhältnisse in Polen und im heutigen Ostpreußen. Tiefe Stille herrschte im Saal, als Claus Skibowski Bilder aus dem heutigen Lyck und seiner Umgebung zeigte, in denen er den trostlosen Zustand der einst so schönen masurischen Stadt festgehalten hat.

 

Nach einer Pause rollte dann ein buntes Programm mit vielen Künstlern des Norddeutschen Rundfunks ab, unter denen vor allem S. O. Wagner und Marion Lindt, durch ihr Wirken am Sender Königsberg allen Landsleuten bekannt, herzlichen Beifall fanden. Mit einem geselligen Beisammensein und Tanz klang der gelungene Nachmittag aus.

 

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Seite 6   Aus den ostpreußischen Heimatkreisen …

Treuburg

Auf dem letzten Heimattreffen der Treuburger in Berlin wirkte ein Akkordeon-Orchester mit, das Frau Erika Kerfack, geb. Dörfer, zusammengestellt hat und das sie auch selbst leitete. Alle Mitwirkenden waren Jugendliche und Kinder, das Jüngste davon erst sieben Jahre alt. Alle Landsleute gingen begeistert mit und dankten den Mitwirkenden durch starken Beifall. Selbst die ältesten Zuhörer summten die vertrauten Melodien mit. Alle Landsleute hoffen, dieses Orchester mit seiner Dirigentin noch recht oft bei sich zu sehen.

 

Johannisburg

Treffen in Düsseldorf 1. Mai

Unser erstes diesjähriges Treffen wird am Donnerstag, dem 1 Mai, in Düsseldorf, Union-Betriebe, Witzelstraße, stattfinden. Ich gebe diesen Hinweis schon heute, damit sich unsere Landsleute darauf einrichten können. Näheres folgt.  

 

Landsmann Kreissparkassendirektor i. R., Amling, hat aus Gesundheitsrücksichten seine Stellung als Geldverwalter an Landsmann Willy Christofzik, Bremen 1, Schwachhauser Ring 1a, abgegeben. Die Kreisgemeinschaft und ich danken Landsmann Amling für seine langjährige und aufopferungsvolle Tätigkeit im Interesse unserer Kreisgemeinschaft. Selbstverständlich behält Landsmann Amling sein Amt als Stadtvertreter der Stadt Johannisburg weiter. Landsmann Christofzik, Sohn unseres früheren Amtsvorstehers in Morgen, war vor dem Kriege bei der Kreissparkasse Johannisburg tätig. Er befindet sich jetzt in leitender Stellung bei einer Bank in Bremen und hat die Geldverwaltergeschäfte gerne übernommen. Einzahlungen können bei der Bremer Landesbank, Konto Nr. 2879, für die Kreisgemeinschaft Johannisburg erfolgen. Wegen des Postscheckkontos erfolgt noch Nachricht.

 

Folgende Landsleute werden gesucht:

Heinrich Eisermann, Kommandant. Angestellter aus Arys und Familie;

 

Johann Urginus, aus Reihershorst und Familie;

 

Gertrude Sott, geb. Zielasko und Familie, Lisken;

 

Rudolf Randzio, Viehgeschäft, Gehlenburg und Familie;

 

Käthe Brosien, geb. Fengler. Bäckerei in Gehlenburg, und Familie.

 

Gesucht werden:

Rudolf Giese,Bauer, aus Lupken, und Familie. —

 

Kurt Schiwy, Fleischbeschauer, aus Kurwien (von Erle-Gelsenkirchen, Kronprinzenstraße unbekannt verzogen). —

 

Kröhnert, Gastwirt, aus Waldersee, und Familie. —

 

Elfriede Skottke, Lehrerin, aus Kreuzofen oder Kurwien. —

 

Christel Gallinat, geb. Nitschmann, aus Gehlenburg, mit Stiefvater, Kaufmann, Lipka, aus Gehlenburg sowie Angehörige. —

 

Herbert Kalinna, aus Johannisburg. —

 

Marie Gollembeck, geb. Sebrowski, und Kinder, aus Arys. —

 

August Skowronnek, aus Kölmerfelde, ist von dort verzogen, wohin? —

 

Emma Posdzich, Posthalterin, aus Dreifelde. —

 

Marie Drost, geb. Bialowons und Tochter, Charlotte, aus Johannisburg, Fischerstraße 2. —

 

Karl Hübner, Eduard Bauer, aus Quicka, zuletzt beim Heimat-Pferdelazarett 100 in Ponarth bei Königsberg, vermisst seit 1945. Wer von seinen Kameraden kann über dessen Schicksal berichten?

Fr. W. Kautz, Kreisvertreter, Altwarmbüchen bei Hannover

 

Osterode

Gesucht werden:

August Dworak, früher wohnhaft in Kalborn;

Hermann Jankowski, Kalborn;

Organist, August Gunia und Frau Elsbeth Gunia, geb. Niklas, Osterode, Schulstraße;

Oskar Kleinschmidt, Paulsgut;

Emil Sawitzki, Adamsheide;

Frl. Herder, Lehrerin an der Landwirtschaftsschule, Osterode;

Frl. Dickmann, Geflügelberaterin, Osterode;

Bauer, Erwin Friedrich, Persing;

Emil Eichler, Stellmacher beim Reichsbahnausbesserungswerk;

Karl Deter, Kalborn;

Hermann Wirth, Osterode, Hubertusstraße;

Herr Stein, Osterode, Schillerstraße.

 

Post kam als unbestellbar zurück von:

Herrn H. Koch, Heeselicht;

Herrn M. Birkholz, Locken;

Herrn K. Wittich, Osterode;

Frau A. Wiersbitzki, Osterode;

Herrn H. Wichert, Elgenau;

Herrn P. Trempnau, Locken;

Herrn W. Schwesig, Seemen;

Herrn Br. Schulz, Osterode;

Frau Fr. Schulz, Locken;

Frau M. Stolzenwald, Bieberswalde;

Frau W. Sontowski, Theuernitz;

Herrn E. Samel, Lichteinen;

Herrn W. Rühmer, Bujaken;

Herrn W. Pschak, Gilgenau;

Frau E. Pitsch, Osterode;

Herrn P. Pasuch, Schildeck;

Frau S. Löwryk, Mörlen;

Frau G. Markan, Amalienruh;

Frau E. Fallier, Jugendfelde;

Herrn H. Dudek, Hohenstein;

Herrn G. Diesmann, Hohenstein;

Herrn W. Bolz, bisher Eutin;

Herrn K. Grapentin, bisher Bochum-Gerthe;

Herrn Br. Kemmeries, bisher Lübeck;

Herrn E. Knorr, bisher Amberg (Bayern);

Frau Anna Kupzyk, bisher Kiel-Wellingsdorf;

Fam. Lindenau, bisher Alsfeld (Hessen);

Frau Lotte Lunk, bisher Düsseldorf-Oberkassel;

Herrn Hans Masuhr, bisher Elmshorn;

Frau B. Mollenhauer, bisher Hamburg-Harburg;

Herrn G. Napiletzki, bisher Urfeld bei Bonn;

Herrn H. Preuß, bisher Hamburg-Harburg;

Herrn E. Richter, bisher Düsseldorf-Stoffeln;

Herrn Willi Sack, bisher Hagen (Westfalrn);

Frau H. Sdunek, bisher Leverkusen 4;

Herrn W. Seega, bisher Walsum;

Herrn H. Schippa, bisher Ritterhude (Oldb);

Herrn Fr. Weichler, bisher Lebenstedt-Salzgitter;

Herrn H. Schulz, bisher Halsdorf bei Kirchhain.

 

Meldungen erbeten an:

v. Negenborn-Klonau, Kreisvertreter, Lübeck, Alfstraße 35

 

Rößel

Bescheinigung für Rentenansprüche

Die zahlreichen Anfragen in Rentenangelegenheiten, die ich in letzter Zeit erhalten habe, veranlassen mich zu folgender Anmerkung: Die Versicherungsunterlagen der Landesversicherungsanstalt Ostpreußen in Königsberg sind nicht gerettet worden. Verwaltungsoberinspektor, Blankenstein, (21a) Münster (Westfalen), Bischopinkstraße 33a, sammelt die Anschriften der ehemaligen Dienstkräfte des Amtes. Auskünfte in Personalangelegenheiten erteilt Landesrat a. D., Dr. Schimmelpfennig, (17a) Mannheim, Richard-Wagner-Straße 53. Der letzte Sachbearbeiter der Landesversicherungsanstalt Ostpreußen für den Kreis Rößel, Richard Buch, wohnt in (24b) Schleswig, Berliner Straße 1. Denjenigen Landsleuten, deren Rentenversicherungsunterlagen verloren gegangen sind, wird empfohlen, sich alsbald um die Beschaffung von Ersatzunterlagen zu bemühen. Wer wartet, bis sein Versicherungsanspruch fällig ist, läuft Gefahr, dass frühere Arbeitgeber oder Zeugen früherer Arbeitsverhältnisse nicht mehr am Leben sind. Als Beweismaterial dienen noch vorhandene Versicherungspapiere und amtlich beglaubigte Erklärungen von früheren Arbeitgebern und Kollegen. Man wende sich an die örtlich zuständigen Versicherungsämter, die die Anträge entgegennehmen und die erforderlichen Auskünfte erteilen. Ich selbst stehe weiterhin beratend zur Verfügung, bitte jedoch, die Heimatgemeinde für Antragsteller und Zeugen anzugeben.

 

Müllermeister, Ernst Sketsch, früher Burgmühle Gramberg bei Rößel, jetzt in (24b) Burg a. Fehmarn, Burgstaaken 51, teilt mit, dass sich in seinem Besitz Invalidenkarten von folgenden Landsleuten befinden:

 

Johann Kostczewa, geb. 3. Dezember 1901,

Elfriede Kostczewa, geb. 16. August 1926,

Erich Seeger, geb. 18 März 1926,

Reinhard Freitag, geb. 19. August 1928 und

Christel Schlegel, geb. 29. November 1928.

 

Abschließend darf ich nochmals auf unseren Bericht im Ostpreußenblatt vom 18. Januar, Seite 6, Absatz 4, aufmerksam machen mit Dank für die bereits erfolgten Einzahlungen. Wem der Aufruf entgangen sein sollte, der merke sich bitte Postscheckkonto Hamburg Nr. 551 20, Konto „Kreisverband Rößel Nr. 1677".

Franz Stromberg, Kreisvertreter, Hamburg 19, Armbruststraße 27

 

Seite 6   Amtliche Bekanntmachung

Aufgebot

Die gerichtliche Todeserklärung der nachstehend bezeichneten vermissten Person ist beantragt worden. Die bezeichnete Person wird hiermit aufgefordert, sich zu melden, widrigenfalls sie für tot erklärt werden kann. Alle, die Auskunft über die bezeichnete Person geben können, werden hiermit aufgefordert bis zum Ende der Aufgebotsfrist bei dem unterzeichneten Amtsgericht Anzeige zu machen. — Die Buchstaben bedeuten: (a) Anschrift am letzten bekannten Wohnsitz, (b) letzte bekannte Truppenanschrift, (c) zuständiges Amtsgericht und dessen Aktenzeichen, (d) Ende der Aufgebotsfrist, (e) Name und Anschrift d. Antragstellers.

 

Henriette Kutz, geb. Paulun, 02.02.1866, Hausfrau, (a) Insterburg, Augustastraße 8, (c) Walsrode 1 II 27/58, d) 25.05.1958. (e) Maria Kutz, Benefeld, Kreis Fallingbostel, Lohheide-Süd 31.

 

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Seite 7   Suchanzeigen

Foto: Wer kennt Frau Margarete Dehner, geb. Steinke, geb. 29.011903, und weiß wo ihre Kinder, Fritz Steinke, geb. 05. 01.1936 in Pogerstieten, Rosemarie Steinke, geb. 24.05.1938 in Mülsen, sind? Welche Frau hat die Kinder nach dem Tode der Mutter aufgenommen? Wo befindet sich die Frau und kann mir Nachricht geben? Habe die Kinder selbst im Mai in Regehnen noch besucht. Ferner suche ich Fritz Reinke und Tochter Inge, geb. 1933, aus Mülsen bei Cranz. Nachricht erbittet Elfriede Steinke, früher Mülsen bei Cranz, jetzt Hannover, Husarenstraße 10 IV.

 

Achtung Königsberger! Wer kann Auskunft geben über den Zivilkraftfahrer b. Gen.-Kdo. I. A.K. Königsberg, Cranzer Allee: Kaminski, Segnitz, Schenkel. Cherobin, Half, Sawitzki und Frl. Wohlgemuth. Ferner Beuter u. Krüger, von der Arnoldstr. 4 und Fuhrunternehmer, Schneider, Königsberg, Gr. Sandgasse 28? Nachricht erbeten an Gustav Semper, Katzdorf 16 b. Teublitz (Bayern/Obpf.), früher Königsberg, Arnoldstraße 4.

 

Achtung, Technische Nothilfe Königsberg. Wer weiß etwas über das Schicksal meines Mannes, Fritz Behrend, geb. 06.09.1893, Wachtmeister der TN aus Cranz, Ostpreußen, Blumenstraße 2? Er hat 1945 in einem Lager Resh bei Swerdlowsk (Ural) gelebt. Nachricht erbittet Lina Behrend, geb. Malerius, Weiler bei Bingerbrück a. Rh.

 

Alfred Nitsch, Obergefreiter, geb. 27.02.1919, kaufm. Angestellter, aus Memel, Ostpreußen. Letzte Anschrift Inf.-Pz.-Jäger-Ers.- und Ausbildungs-Kompanie 68, Schwerin (Warthe). Letzte Nachricht v. 26.01.1945. Wo kam die Einheit zum Einsatz? Welcher Kamerad weiß etwas über sein Schicksal? Nachricht erbittet seine Mutter, Frau Anna Nitsch, (13a) Wunsiedel (Oberfranken), Bergstraße 1.

 

Karalener 05/08 meldet Euch sofort mit eigenen und bekannten Adressen zwecks Zusammenkunft Sommer 1958. Ernst Schwindt, (21a) Lengerich (Westfalen), Glockengießerkamp 12.

 

Gesucht wird Familie Brijewski, früher Königsberg, Schleiermacherstr. 2a. Nachricht erbittet unter Nr. 82 123 Das Ostpreußenblatt, Anz.-Abt., Hamburg 13.

 

Suche meinen Vater, Adolf Marzik, geb. 29.03.1896 in Moschnen, Kreis Treuburg, wohnhaft bis 22.10.1944 in Moschnen, Kreis Treuburg, dann evakuiert nach Hammerbruch, Kreis Sensburg, wurde von dort am 28.02.1945 von den Russen verschleppt. Bin für jede Nachricht sehr dankbar. Unkosten erstatte ich. Kurt Marzik, Ubach-Palenberg 2, Carolus-Magnus-Straße 8, bei Aachen.

 

Wer hat meinen Vater, Oberlokomotivführer, Ernst Nitschmann, Zinten (Ostpreußen), in den letzten Tagen vor dem Zusammenbruch im Raum Heiligenbeil (Ostpreußen), gesehen? Ruth Kuhnke, geb. Nitschmann, Erlangen (Bayern), Drausnickstraße 84.

 

Wer kann mir Auskunft oder Adresse von Renate Perkuhn, geb. 11.10.1937, Wehlau, Ostpreußen, Pregelstraße, zuletzt Pinnau, Kreis Wehlau, mitteilen? Auguste Krüger, geb. Onischke, (23) Fürstenau, Koppelstraße 4, Kreis Bersenbrück.

 

Allensteiner. Zwecks Rentenangelegenheit benötige ich Angaben über das Arbeitsverhältnis, seit Schulentlassung, meines Mannes, Johann Sosnowski, geb. 03.04.1908 in Allenstein, Eisenbahnstr., zuletzt wohnhaft daselbst, Hassenflingstr. 42 Nachricht erbittet Frau Auguste Sosnowski, Hamburg-Finkenwerder, Nehspriel, Block 16/81.

 

Bestätigungen

Wer kann bestätigen, dass mein Mann, Otto Schulz, geb. am 04.01.1905 in Barduhnen, Kreis Heydekrug, Ostpreußen, vom 01.09.1939 bis Kriegsende bei der Firma Plünsch & Co. in Karlswalde bei Insterburg als Fleischer beschäftigt war? Nachricht erbittet Frau Anna Schulz, Hamburg-Wandsbek, Kelloggstraße 91, Bl. 8. Zi. 42.

 

Rest der Seite: Stellenangebote, Stellengesuche, Unterricht, Werbung

 

Seite 8   Familienanzeigen

Die glückliche Geburt unseres dritten Kindes, Frank Rainer, zeigen wir an in dankbarer Freude. Bruno Gailus, Erzieher und Ilse Gailus, geb. Krämer. Wixhausen, Kreis Darmstadt, den 7. März 1958, Jugendhof Aumühle. Früher Stenken, Kreis Labiau, Ostpreußen.

 

Gottes Güte schenkte uns, am 11. März 1958, einen kräftigen Jungen, Andreas. Siegfried Klatt, früher Pfarrhaus Stradaunen, Kreis Lyck, Ostpreußen und Ursula Klatt, geb. Mehler und Matina.

Berlin-Siemensstadt, Heckerdamm 289 b.

 

Am 7. März 1958 wurde uns, Clemens Matthias, geboren. In großer Freude: Brigitte Schilling, geb. Stieda und Andreas Schilling. Holzkirchen (Oberbayern).

 

Silke Olesen, geboren am 11. März 1958. Gisela Olesen und Günter Olesen. Birger, Zweifall (Eifel). Früher Arys (Ostpreußen)

 

Wir wurden am 1. März 1958 in Essen getraut. Klaas Spaargaren, Castorvägen 30, Skälby (Stockholm) Schweden und Hanna Spaargaren-Engelhardt, Essen-West, Grieperstraße 5. Früher Schloßberg.

 

Die Vermählung unserer Tochter, Irmgard mit Herrn Otto Starosta, geben wir bekannt. Friedrich Fidorra und Frau Karoline Fidorra, geb. Woyda. Früher Lindenort ,Kreis Ortelsburg, Ostpreußen.

 

Als Vermählte grüßen: Otto Starosta, früher Neuhain, Kreis Osterode, Ostpreußen und Irmgard Starosta, geb. Fidorra, Langenhagen (Hannover), Allerweg 48.

 

Die Vermählung unserer Tochter, Ilse, mit Herrn Studienrat, Manfred Emmert und die Verlobung unserer Tochter, Helga, mit Herrn cand. ing. Dieter Breitschaft, geben wir bekannt. Kurt Schumacher und Frau Hildegard Schumacher, geb. Kalisch. Nürnberg, Schnieglingerstraße 327 a, früher Rittergut Proben bei  Allenstein, ab 1939 Dawillen, Kreis Memel.

 

Die Vermählung unserer Tochter, Monika, mit Herrn Bertold Beier, geben wir hiermit bekannt. Albert Kumsteller, Ella Kumsteller, geb. Skibbe. Oberonden, am 22. März 1958, Kreis Unna, Finkenstraße 17. Früher Gerdauen und Kanitz, Kreis Angerburg, Ostpreußen.

 

Ihre Vermählung geben bekannt: Bertold Beier und Monika Beier, geb. Kumsteller.

 

Die Vermählung unserer Tochter, Ruth, mit Herrn Günter Timmermann, geben wir hiermit bekannt. Hans Kaukel und Frau. Hamburg-Duvenstedt, Mesterbrooksweg 16. Früher Vorbergen, Kreis Treuburg, Ostpreußen. 20. Februar 1958

 

Als Vermählte grüßen: Günter Timmermann und Ruth Timmermann, geb. Kaukel. Hamburg-Wohldorf, Schleusenredder 1 B. 20. Februar 1958

 

Unserer lieben Mutter und Oma, Magdalene Stangel, geb. Wiemer, in Hamburg, früher Eydtkau (Ostpreußen), Kapellenstraße 10, zu ihrem 74. Geburtstag, am 19. März 1958, die herzlichsten Glückwünsche und weiterhin gute Gesundheit, wünschen die Kinder und Enkelkinder, aus Mülheim (Ruhr) und Bochum.

 

Anlässlich unserer Silberhochzeit am 25. März 1958, herzliche Grüße unseren Verwandten, Freunden und Bekannten. Paul Nieswandt und Frau Erna Nieswandt, geb. Lubbe. Wanne-Eickel. Früher Barten, Kreis Rastenburg.

 

Am 25. März 1958 feiert unser lieber Vater, Hermann Pommer, Mundelfingen, Kreis Donaueschingen (Baden), früher Friedland (Ostpreußen), Aachener Straße 214, seinen 81. Geburtstag. Es gratulieren herzlichst, seine dankbaren Kinder.

 

Unserem lieben Vater, Schwiegervater und Opa, Müllermeister, Friedrich Schergaut, Fleestedt, Cramersweg 2, bei Harburg. Früher Goldbach, Kreis Wehlau, zu seinem 78. Geburtstag, am 22. März 1958, die herzlichsten Glück- und Segenswünsche von seinen Kindern u. Enkelkindern.

 

Am 25. März 1958 begeht unser lieber Vater, Schwiegervater und Opi, Fleischermeister, Max Heinrich, seinen 70. Geburtstag. Es gratulieren herzlichst: Kinder und Enkel. Lippstadt (Westfalen), Merklinghausstraße 150. Früher Eydtkau, Ostpreußen, Hindenburgstraße 52.

 

Zum 70. Geburtstag, am 23. März 1958, unserer lieben Mutter, Schwiegermutter und Omi, Frau Ida Lorenz, Tettens (Jeverland), Bezirk Oldenburg. Früher Pr.-Holland, Ostpreußen (Bäckerei und Konditorei), die herzlichsten Glückwünsche. Ihre dankbaren Kinder und Enkelkinder.

 

Am 16. Februar 1958 entschlief unerwartet, unsere liebe Tante, Frau Berta Reichelt, geb. Rietenbach, Buxtehude, Kreis Stade, früher Wehlau, Ostpreußen. Sie folgte unseren lieben Eltern, Frau Minna Rietenbach, geb. Heinrich, verstorben im Februar 1945 und unserem lieben Vater, Bauer, Kurt Rietenbach, verstorben im Mai 1946, in der Heimat. In stillem Gedenken: Geschwister Rietenbach. Stieldorf (Siegkreis), früher Petersdorf, Kreis Wehlau, Ostpreußen.

 

Am 30. März 1958 feiert meine liebe Frau, unsere liebe Schwester und Urgroßmutter, Frau Maria Riesterer, geb. Neu, ihren 70. Geburtstag. Wir gratulieren alle herzlichst und wünschen, dass meine liebe Frau, nach ihrer schweren Krankheit, mir noch recht lange erhalten bleiben möchte. Ihr lieber Mann, ihre Schwestern, Helene, Luise, Gertrud und Bruder, Fritz, der noch in der sowjetisch besetzten Zone lebt. Rheinfelden-Nollingen (Baden) Wannengasse 1, früher Königsberg Pr., Oberrollberg 16 (im Hause des Kaufmanns, Herrn Emil Vitke).

 

Am 23. März 1958 feiert unser lieber Vater, Schwiegervater, Opa und Uropa, Gustav Sock, Kleinendorf 122, Kreis Lübbecke, früher Drengfurt, Kreis Rastenburg, seinen 65. Geburtstag. Herzlich gratulieren acht Kinder, Schwiegertöchter, Schwiegersöhne, sechzehn Enkel unf ein Urenkel.

 

Für die zahlreichen Glück- und Segenswünsche anlässlich meines 70. Geburtstages, sage ich allen Landsleuten, Freunden und Bekannten, auf diesem Wege meinen herzlichsten Dank. Otto Didlapp,

Berlin-Haselhorst, Gartenfelder Straße 124 g.

 

Zur 10. Wiederkehr, am 22. März 1958, des Todestages ihrer lieben, unvergessenen Oma und Großoma, Schrankenwärterin, Amalie Czerwonka, geb. Kozcinik, gedenken in Liebe, ihre Enkeltochter, Alma und Kinder, Adelheid und Hans Jürgen. Selm (Westfalen), früher Lyck, Soldauer Weg 11.

 

Ganz unerwartet verschied am 8. März 1958, unser lieber, treusorgender Vater, unser Bruder, Schwager und Onkel, Lehrer, Bruno Rohde, im 63. Lebensjahre. In stiller Trauer: Die Kinder und alle Verwandten. Schacht-Audorf, Kreis Rendsburg. Früher Johannisburg, Ostpreußen.

 

Nach schwerem Leiden, verstarb am 1. März 1958, mein lieber Bruder und Schwager, unser Onkel, der Lehrer i. R., Julius Poesze ,aus Tilsit, Ostpreußen, im 94. Lebensjahre. Sein Wunsch, in der Heimat, wo er über 40 Jahre im Kreise Tilsit-Ragnit an der Jugend gearbeitet hat. und wo er an der Seite seiner geliebten Frau gebettet werden wollte, ist nicht in Erfüllung gegangen. Nun ruhe aus!

Im Namen der Hinterbliebenen: Leopold Poesze und Frau nebst Neffe und Nichten. Lage (Lippe), den 10. März 1958.

 

Mein lieber Mann, unser herzensguter Vater, Schwiegervater und Großvater, Schwager und Onkel, Herbert Schreiber. In tiefstem Schmerz im Namen der Familie: Meta Schreiber, geb. Piel. Hamburg-Billwerder 4, Mittl. Landweg 70. Früher Karolinental, Kreis Lyck. Wir haben unseren lieben Entschlafenen auf dem Billwerder Friedhof zur letzten Ruhe gebettet.

 

Am 30. Januar 1958 verschied nach längerer Krankheit, meine geliebte Schwester, Friederike Pateisat, im Alter von 66 Jahren. In tiefem Schmerz: Anna Pateisat (17b), Waldkirch im Breisgau, Goethestraße 6. Früher Königsberg Pr.-Ponarth.

 

Ein treues Mutterherz hat aufgehört zu schlagen. Nach Gottes heiligem Willen entschlief plötzlich und unerwartet nach einem arbeitsreichen Leben, die Heimat nie vergessend, mein nimmermüdes, geliebtes Mütterchen, liebe Schwiegermutter ihres gefallenen Schwiegersohnes, Auguste Bieber, geb. Urmoneit. Sie folgte ihrem lieben Mann, meinem guten Vater der am 23. Juli 1948 vor Ort, verstorben ist, in die Ewigkeit nach. In stiller, tiefer Trauer, ihre dankbare Tochter, Frieda Rekewitz, geb. Bieber. Ort 13 bei Helmbrechts (Ofr. Früher Hermannsdorf, Ostpreußen, Kreis Schloßberg.

 

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Seite 9   Friedland. Tor zur Freiheit

Foto: Langsam rollt der Zug, dessen Wagen die polnischen Hoheitszeichen tragen, auf dem Bahnsteig in Friedland ein. Trotz des Schneetreibens haben unsere Landsleute die Fenster heruntergelassen. Voller Erwartung blicken sie hinaus.

 

Foto: Bild oben: Müde nach der langen Fahrt und doch aufmerksam sitzen die Aussiedler in dem großen Speiseraum des Lagers. Mit heimatlichen Liedern und kurzen, herzlichen Worten werden sie willkommen geheißen. Fest hält die Frau den Hund, den sie aus der Heimat mitgebracht hat. — Rechts: In der Baracke des DRK werden die Kinder mit Kleidung versorgt. Scheu greift das kleine Mädchen nach den neuen Schuhen; sie sind eine Kostbarkeit

 

Foto: Während das Foto oben links die Ankunft des Zuges am Abend bei Schneetreiben zeigt, haben wir dieses Bild am nächsten Mittag bei hellem Sonnenschein aufgenommen. Der Strom der Aussiedler, die eben den Zug verlassen haben, schiebt sich langsam den schmalen Gang zum Lager hinauf.

 

Foto: Oben: bei der Registrierung. — Unten: Ein mitgebrachter polnischer „Luxus"-Kinderwagen; Preis: 1000 Zloty, — mehr als ein Monatsverdienst.

 

Foto: Ein kleines Mädchen brachte diese Taube mit, die sie selbst aufgezogen hat. Mit rührender Liebe hängen unsere Aussiedler an den mitgebrachten Tieren.

 

Foto: Diese Aufnahme die vom Turm der katholischen Kirche aus gemacht wurde, gibt einen guten Überblick über einen Teil des Lagers Friedland. Im Vordergrund hinter der Nissenhütte der große Speiseraum, in dem unsere Aussiedler begrüßt werden und die erste Mahlzeit bekommen. Dhinter die langgestreckten Holzhäuser, in denen jede Nacht bis zu 1200 Menschen untergebracht werden können, die Verwaltungsräume und die Betreuungsräume. In einer Senke— im Hintergrund des Bildes — liegt die Bahnstrecke, dahinter dehnt sich das wellige Hügelland, das an diesem klaren Vorfrühlingstag noch tief verschneit war. Hier, in diesem Lager beginnt für viele Tausende unserer Landsleute erst der Weg in die Freiheit.

 

Fast täglich rollt ein Zug mit etwa fünfhundert Aussiedlern aus den polnisch verwalteten deutschen Ostgebieten im Grenzdurchgangslager Friedland ein. Fünfhundert — das ist eine nüchterne Zahl. Aber wir sollten daran denken, dass jeder dieser Menschen, die mit so viel Hoffnungen und so viel Vertrauen in Friedland westdeutschen Boden betreten, ein Schicksal trägt, ob er nun jung ist oder alt. Friedland, — dieser Name bedeutet für viele Tausende unserer Landsleute in der Heimat mehr als der Name eines kleinen Ortes hinter dem Eisernen Vorhang, der unser Land auch heute noch zerreißt. Er bedeutet für sie wirklich das Tor zur Freiheit, zu einem Leben, das sie in langen, harten Jahren drüben ersehnt und erträumt haben. Die meisten von ihnen machen sich keine Illusionen darüber, was sie hier erwartet. Aber wir alle sollten daran denken, dass die Hoffnung dieser unserer Landsleute für uns eine Verpflichtung ist.

 

Seite 10   Aus der landsmannschaftlichen Arbeit in …

BERLIN

Vorsitzender der Landesgruppe Berlin: Dr. Matthee, Berlin-Charlottenburg, Kaiserdamm 83, „Haus der ostdeutschen Heimat“

 

29. März, 16 Uhr, Heimatkreis Bartenstein, Jahreshauptversammlung / Neuwahl des Vorstandes, Lokal: Vereinshaus Heumann, Berlin N 65, Nordufer 15, S-Bahn Putlitzstraße, Bus A 16.

 

29 März, 19 30 Uhr, Heimatkreis Königsberg/Bezirk Spandau, Bezirkstreffen. Lokal: Sportklause Bln.-Spandau, Pichelsdorfer Straße 71.

 

30. März, 15 Uhr, Heimatkreis Allenstein, Kreistreffen. Lokal: Hansa-Restaurant, Berlin NW 87, Alt-Moabit 47/48, Straßenbahn 2, 3, 23, 25, 35 und 44.

 

HAMBURG

Vorsitzender der Landesgruppe Hamburg: Hans Kuntze, Hamburg-Billstedt, Schiffbeker Weg 168. Telefon 73 33 49. Geschäftsstelle: Hamburg 13, Parkallee 86. Telefon 45 25 41/42. Postscheckkonto Hamburg 96 05.

 

Tatsachen sprechen

Unter diesem Thema wird an Hand von Lichtbildern der bekannte kanadische Journalist, Charles Wassermann, am Mittwoch, 26. März, in Hamburg, um 19.30, in der Universität. Hörsaal B, über seine Fahrt durch die besetzten deutschen Ostgebiete sprechen. Karten sind in der Geschäftsstelle. Hamburg, Parkallee 86, und beim Landesverband der vertriebenen Deutschen, Hamburg 36, Vor dem Holstentor 2, zu haben. Beachten Sie bitte den Plakataushang.

 

Bezirksgruppenversammlungen

Es wird gebeten, zu allen Bezirksgruppenversammlungen die Mitgliedsbücher mitzubringen.

 

Wandsbek: Zur Besichtigung der Ostdeutschen Kulturausstellung und besonders der

Ostpreußenschau treffen wir uns am Sonntag, 23 März, 11 Uhr, vormittags, am Kriegerdenkmal beim Stephansplatz. Eintritt frei. — Nächster Heimatabend, am Dienstag, 25. März, um 20 Uhr, im Bezirkslokal Lackemann, Hamburg-Wandsbek, Hinterm Stern 4.

 

Fuhlsbüttel: Die Monatszusammenkunft im April fällt aus, dafür am 12. April Tanzabend.

 

Altona: Donnerstag, 3 April, 20 Uhr, im Hotel Stadt Pinneberg, Altona, Königstraße 260. Lichtbildervortrag von Hubert Koch. Alle Landsleute, besonders aber die Jugend, werden zu diesem Vortrag herzlich eingeladen.

 

Kreisgruppenversammlungen

Heiligenbeil: Sonnabend, 29 März, 20 Uhr, im Lokal Zum Elch, Hamburg 21, Mozartstraße 27. Vortrag von Polizeikommissar Pietsch über „Aufgaben der weiblichen Polizei In Hamburg". Anschließend geselliges Beisammensein. Alle Landsleute sowie Gäste sind herzlich willkommen.

 

Unsere Jugend trifft sich

Altona: Kindergruppe: Nächster Heimabend erst am Donnerstag, 10 April, um 16 Uhr, im Jugendheim Altona, Bahrenfelder Straße 131. Hof. — Jugendgruppe: Heimabend alle vierzehn Tage Mittwoch von 19.30 bis 21.30 Uhr, Jugendheim Altona, Bahrenfelder Straße 131, Hof, nächstes Treffen am 2. April.

 

Eimsbüttel: Kindergruppe: Heimabend jeden Freitag von 15.30 bis 17 Uhr im Heim der offenen Tür, Hamburg 13, Bundesstraße 101.

 

Eppendorf-Eimsbüttel: Jugendgruppe: Jeden Mittwoch von 19 bis 21 Uhr Heimabend am Gorch-Fock-Heim, Loogestraße 21.

 

Junge Spielschar Ostpreußen

Donnerstag, 27. März, 19.30 Uhr. Gemeinsamer Abend mit der DJO, im Heim der offenen Tür, Hamburg 21, Winterhuder Weg 11. — Jeden Montag, 19.30 Uhr, Mädelabend bei Brunhilde Plauschinat, Hamburg 28, Packersweide 2 — Lehrgang der ostpreußischen Jugend im Jugendpark Langenhorn vom Sonnabend, 22. März bis Sonntag 23. März 1958.

 

Verein für Familienforschung in Ost- und Westpreußen: Nächste Zusammenkunft am Mittwoch, 2. April, 20 Uhr, in der Alsterhalle, An der Alster 83.

 

Am Sonnabend, 29. März, um 19 Uhr, wird in der Gaststätte Remter, im großen Saal, Hamburg 36, Neue Rabenstraße 27, Nähe Bahnhof Dammtor, die Jahresmitgliederversammlung der Landsmannschaft Westpreußen in Hamburg stattfinden, zu der alle westpreußischen Landsleute herzlich eingeladen werden.

 

SCHLESWIG-HOLSTEIN

Vorsitzender der Landesgruppe Schleswig-Holstein: Fritz Schröter, Kiel, Holstenstraße 46 II

 

Viertes Landestreffen der Landesgruppe Schleswig-Holstein am 17. Juni in Neumünster

 

Flensburg. Vortrag Charles Wassermann, am 21. März, 20 Uhr, im Großen Saal des Deutschen Hauses in Flensburg. Eintritt 1 DM.

 

Eckernförde. Am 2. März veranstaltete der Ostpreußenchor im Hotel „Kaiserhof" einen wohlgelungenen Festabend. Nach der Begrüßung durch Rektor a. D., Wagner, folgten Prosa und Verse in ostpreußischer Mundart. Der Chor sang unter Leitung von Dr. Neumann die heimatlichen Lieder. Die Solopartien sangen Hilja Rathje und der Kieler Bariton, Neukirchner.

 

NIEDERSACHSEN

Vorsitzender der Landesgruppe Niedersachsen: Arnold Woelke, Göttingen, Keplerstraße 26. Telefon Nr. 5 87 71-8; Geschäftsstelle: Hannover, Humboldtstraße 21/22 (Hofgebäude). Telefon 1 32 21, Postscheckkonto Hannover 1238 00

 

Göttingen. Vortrag des bekannten kanadischen Journalisten, Charles Wassermann, über seine Reise durch die polnisch besetzten deutschen Ostgebiete, am Montag, 31. März. Näheres aus den Plakataushängen und durch die örtliche Gruppe.

 

Hannover. Vortrag des bekannten kanadischen Journalisten, Charles Wassermann, über seine Reise durch die besetzten deutschen Ostgebiete, am Mittwoch, 2. April. Näheres durch Plakataushang und über die örtliche Gruppe.

 

Seesen/Harz. Auf dem letzten Heimatabend nahm Schulrat a D. Papendick zu politischen Tagesfragen Stellung. In einem sorgsam vorbereiteten Vortrag stellte Landwirtschaftsoberlehrer Luszick die historischen Beziehungen zwischen dem Raum um Braunschweig - Hannover und Ost- und Westpreußen dar. Zeugnis hierfür gaben aus Niedersachsen übernommene Ortsnamen (z. B. Osterode, Friedland, Wolfshagen, Mohrungen), die Ähnlichkeit der Bauweise bei Burgen sowie bei Rathäusern und bürgerlichen Wohnbauten, bei Bauernhäusern und Dorfanlagen. Bruno Scharmach erörterte die verwaltungstechnischen Wege für die Spätaussiedlung von Angehörigen aus den polnisch besetzten deutschen Ostgebieten und berichtete über den Aufbau der Altstadt von Danzig. Die Kulturreferentin, Frau Donnermann, schilderte das gut organisierte Hilfswerk im Durchgangslager Friedland. Mit Freude wurde dort das Eintreffen der großen Textilspende der Stadt Seesen begrüßt. Eine zweite Sammlung in Seesen wird vorbereitet.

 

Wolfsburg. Vortrag des bekannten kanadischen Journalisten, Charles Wassermann, über seine Reise durch die polnisch besetzten deutschen Ostgebiete, am Dienstag, dem 1 April. Näheres durch die Plakataushänge und durch die örtliche Gruppe.

 

Salzgitter-Lebenstedt. Vortrag des bekannten kanadischen Journalisten, Charles Wassermann, am Sonntag, 30. März. Näheres aus den Plakataushängen und bei den örtlichen Gruppen.

 

Dissen. Am 13. April, 16.30 Uhr, humoristische Darbietungen von Otto Franz Krauss im Festsaal Dallmeyer/Möller. - Auf dem letzten Heimatabend erstattete der Vorsitzende, Scheimann? (schlecht lesbar), Bericht über die in Quakenbrück stattgefundene Bezirkstagung, in deren Mittelpunkt die Bildung des Einheitsverbandes der Vertriebenen stand. Einstimmig wurde von den Mitgliedern der Gruppe der Entschluss des Vorstandes gebilligt, der rechtmäßigen Landesgruppe in Niedersachsen, deren Leiter Landwirtschaftsrat Woelke ist, beizutreten.

 

Buxtehude. Am Freitag, 28. März, wird der bekannte kanadische Journalist, Charles Wassermann, einen Vortrag über seine Reise durch die polnisch besetzten deutschen Ostgebiete halten. Näheres aus den Plakataushängen und bei der örtlichen Gruppe.

 

Bassum. Am Donnerstag, 3 April, 20 Uhr, hält im Hotel Hoopmann, Bremer Straße, der Publizist und Reporter des kanadischen Rundfunks, Charles Wassermann, einen Lichtbildervortrag über das Thema: „Unter polnischer Verwaltung".

 

Sulingen. Das Monatstreffen im März fällt aus. — Am Donnerstag, dem 10. April, wird der bekannte kanadische Publizist, Charles Wassermann, einen Vortrag mit Lichtbildern über seine Reise durch die polnisch verwalteter, deutschen Ostgebiete halten. Alle Landsleute werden gebeten, mit der Werbung für den Besuch dieser Veranstaltung zu beginnen. Alle Nachbargruppen werden herzlich eingeladen. Ort: Sulingen, Ratskeller, Großer Saal. Weitere Bekanntmachungen und Aushänge bitte beachten.

 

NORDRHEIN-WESTFALEN

Vorsitzender der Landesgruppe Nordrhein-Westfalen: Erich Grimoni, (22 a) Düsseldorf 10, Am Schein 14. Telefon 6 24 14

 

Meldestellen für jugendliche Spätaussiedler

Jugendliche Spätaussiedler aus den unter fremder Verwaltung stehenden deutschen Ostgebieten können sich zur Aufnahme in eine Förderschule bei folgenden Stellen melden:

 

Evangelische Kinder und Jugendliche: 1. Landesmeldestelle Rheinland für jugendliche Spätaussiedler (beim Hauptbüro des Evangelischen Hilfswerks), Düsseldorf, Graf-Recke-Straße 213. — 2. Evangelische Landesmeldestelle Westfalen für junge Spätaussiedler, Münster, Friesenring 34.

 

Für katholische Kinder und männliche Jugendliche: Zentrale Meldestelle für männliche Jugendliche beim Diözesan-Caritasverband, Paderborn, Domplatz 26. - Für katholische Mädchen über 14 bis

25 Jahre: Zentrale Meldestelle für weibliche, jugendliche Aussiedler beim Meinwerkinstitut, Paderborn, Heierstraße 32.

 

Duisburg. Am 3. März hatten sich vierzig Ost- und Westpreußen in der Gaststätte Fasoli als Delegierte von 1500 der Kreisgruppe angehörenden Landsleuten eingefunden. Aus dem Bericht des 1. Vorsitzenden der Kreisgruppe, Harry Poley, und aus der Diskussion klang die ernste Sorge um die heimatpolitische Situation auf. Der Geschäftsbericht 1957 bewies, dass die Kreisgruppe nach wie vor ihre Aufgabe als Mittler ost- und westpreußischen Kulturgutes wahrnimmt. Auch in Zukunft gilt die Betreuung der Aussiedler als Hauptaufgabe. — Der Vorstand wurde wiedergewählt: 1. Vorsitzender Harry Poley; stellv. Vorsitzende: Artur Baubkus und Dr. Gugath; Schatzmeister Lorenz; Schriftführer Rautenberg.

 

Gr. - Dortmund. Die Frauengruppe konnte am 8. März ihr fünfjähriges Bestehen feiern. Aus wenigen Mitgliedern ist die Gruppe im Laufe der Zeit auf über achtzig Mitglieder angewachsen. Frau Augustin, die Leiterin der Gruppe, die sich in den vergangenen fünf Jahren unermüdlich für die heimatpolitische Arbeit eingesetzt hat, sprach zu den Mitgliedern über den Sinn dieser Arbeit. Der 1. Vorsitzende der Kreisgruppe, Dr Rogalski, der 2. Vorsitzende der Landesgruppe, Poley, und mehrere Vertreter befreundeter landsmannschaftlicher Gruppen überbrachten Glückwünsche. Die Jugendgruppe, eine Gesangsgruppe und verschiedene Mitglieder verschönten den Abend durch musikalische Darbietungen, Volkstänze, ein Laienspiel nach einer ostpreußischen Sage und heitere Darbietungen in heimatlichem Platt. Der Beifall war stark.

 

Gr. - Dortmund. Von dem Referenten der Gruppe, Emil Pempe, wird darauf hingewiesen, dass die Frist zur Einbringung von Anträgen auf Kriegsschadenrente wegen Erwerbsunfähigkeit — die am 31. Dezember 1955 abgelaufen war und durch die Achte Novelle zum LAG bis zum 31. März verlängert worden ist - mit diesem Zeitpunkt aufhört und mit einer Verlängerung nicht mehr gerechnet werden kann. Auskünfte werden hierüber an den Sprechtagen am Montag und Donnerstag jeder Woche erteilt. Es wird empfohlen, sich telefonisch unter Dortmund 2 60 28 anzumelden.

 

Gr.-Dortmund. Agnes-Miegel-Abend am 25. März, im Großen Saal des Hotels Industrie Dortmund, Malinkrodtstraße. Nach einleitenden Worten über Leben und Werk der Dichterin werden Balladen und Gedichte von Agnes Miegel zum Vortrag kommen. Musik von Beethoven, Schubert, Schumann, Mendelssohn-Bartholdy und Richard Wagner wird die Feierstunde verschönen.

 

Oberhausen-Osterfeld. Auf der Jahreshauptversammlung wurde der Arbeitsbericht des 1. Vorsitzenden verlesen. Landsmann Willuweit (1. Vorsitzenden und Landsmann Dorsch (2. Vorsitzender) wurden wiedergewählt. Kassierer wurde Landsmann Sabrowski.

 

Wuppertal-Barmen. Am Sonntag, 23. März, 19 Uhr (Einlass 18 Uhr), im Haus Union in Barmen, Friedrich-Engels-Allee 356, nächster Heimatabend, Straßenbahn-Haltestelle Neues Rathaus, Schwebebahn Völklinger Straße. Der Bundesluftschutzverband, Ortsstelle Wuppertal, bringt einen Vortrag „Ist Luftschutz im Atomzeitalter noch sinnvoll?" Dazu werden zwei Filme gezeigt. Außerdem Vorführung der Heimatfilme: „Mutter Ostpreußen", „Das stille Land" und „Ostpreußen — Ordensland“. Eintritt für Mitglieder 0,50 DM, für Nichtmitglieder 1 DM. Im Anschluss geselliges Beisammensein und Tanz; es spielt die Tanzkapelle Röhricht. — Die Übungsabende der Jugendgruppe, an denen auch neue Mitglieder aufgenommen werden, finden an jedem Mittwoch, um 20 Uhr, in der Schule in der Wörther Straße in Elberfeld statt. - Frühlingsball am 26. April, 20 Uhr, in den Zoogaststätten mit Marion Lindt. Eintritt für Mitglieder im Vorverkauf 1 DM. an der Abendkasse 1,50 DM, für Nichtmitglieder im Vorverkauf 2 DM und an der Abendkasse 2,50 DM. Überraschungen sind vorgesehen.

 

Burgsteinfurt. Jahresversammlung der Vereinigten Landsmannschaften am 22. März, 19.30 Uhr, im Parkhotel mit Vorführung eines Kulturfilmes und Darbietungen des Singkreises. — Alle Landsleute können sich jederzeit dem Singkreis anschließen. Proben an jedem Dienstag von 20 bis 22 Uhr im Lutherhaus. — DJO-Jugendkreis: Gruppenstunde jeden Donnerstag, 20 bis 22 Uhr, im Stadthaus, Wasserstraße. Turnen und Spiel an jedem Sonnabend, 19 bis 20.30 Uhr, in der Gymnasial-Turnhalle. Die jungen Mädchen treffen sich am Sonnabend, 29. März, von 15 bis 18 Uhr im Stadthaus, Wasserstraße, zum Osterbasteln mit einem Lehrer (auch Erwachsene können teilnehmen). — Die Jahreshauptversammlung der Ost- und Westpreußen ist für April vorgesehen.

 

Hoengen. Auf der Jahreshauptversammlung am 8. März wurde der bisherige Vorstand unter dem Vorsitz von Fred Krohn wiedergewählt. Eine Jugendgruppe wurde gegründet. In einer Feierstunde aus Anlass des 79. Geburtstages von Agnes Miegel, die durch Musik, Lieder und Gedichtvorträge bereichert wurde, las Landsmann Foerder, Aachen, aus Werken der Dichterin.

 

Münster. Auf der letzten Mitgliederversammlung sprach Herr von Loesch, aus Bonn, über die politischen, wirtschaftlichen und sozialen Verhältnisse in Polen. In seinem gründlichen und vorzüglich aufgebauten Vortrag ging der Redner auch auf das Verhältnis zwischen Deutschen und Polen in unserer Heimat ein. An seine Ausführungen schloss sich eine rege Diskussion, in der vor allem die Probleme unserer Landsleute in der Heimat behandelt wurden.

 

Münster. Auf der Zusammenkunft der Frauengruppe am Dienstag, 25. März, bei Hemsath (Königstraße) wird die Haushaltsberaterin Fräulein Koepe über Rationalisierung im Haushalt sprechen.

 

HESSEN

Vorsitzender der Landesgruppe Hessen: Konrad Opitz, Gießen, Unter der Liebigshöhe 28

 

Wiesbaden. Nächste Monatsversammlung nicht, wie angekündigt, am 27. April, sondern erst am Montag, 14. April, 20 Uhr, im Großen Saal, des Kolpinghauses. — Auf der Märzversammlung sprach der 1. Vorsitzende, Schumacher, über den Begriff „Preußentum". Tonfilme über Ost- und Westpreußen, über das Leben Adalbert Stifters und über das Burgenland wurden vorgeführt.

 

BADEN-WÜRTTEMBERG

Vorsitzender der Landesgruppe Baden-Württemberg: Hans Krzywinski, Stuttgart-W, Hasenbergstraße Nr. 43. Zweiter Vorsitzender: Regierungsrat de la Chaux, Reutlingen, Karlstraße Nr. 19.

 

Tübingen. Nächstes Monatstreffen (zugleich Abschiedsabend für die frühere Vorsitzende, Frau Klein), am 22. März, 20 Uhr, im Posthörnle, Nauklerstraße. Vorführung einer neuen farbigen Lichtbildreihe aus Ost- und Westpreußen.

 

Tübingen. Die Landsleute aus den Memelkreisen, die jetzt im Bezirk Süd-Württemberg-Hohenzollern wohnen, wählten auf der Jahreshauptversammlung den neuen Vorstand: 1. Vorsitzender, Hans Jörgen; 2. Vorsitzender, Heinz Steinbacher; Kassenführer, Fritz Kirbschus. Dr. Schäfer, Freiburg, sprach über heimatpolitische Fragen; an sein Referat schloss sich eine rege Diskussion.

 

BAYERN

Vorsitzender der Landesgruppe Bayern e. V.: Rechtsanwalt Heinz Thieler, München. Geschäftsstelle: München 23, Trautenwolfstraße 5/0. Tel. 33 85 60, Postscheckkonto München 213 96.

 

Dichterlesung von Dr. Heinz Panka

Auf Einladung der Nürnberger Gruppe und der Städtischen Volksbücherei wird am Freitag, 28. März, im Großen Saal des Luitpoldhauses (neben dem Landesgewerbemuseum) der in Osterode geborene Schriftsteller, Dr. Heinz Panka, aus eigenen Werken lesen. Weitere Lesungen werden am Sonnabend darauf in Schwabach, am Sonntag in Gunzenhausen, am Montag in Erlangen und am Dienstag in Hersbruck stattfinden. Die Gruppen bitten ihre Mitglieder um regen Besuch und um eifrige Werbung für diese kulturelle Veranstaltung.

 

Aschaffenburg. Der 1. Vorsitzende, Studienrat Dister, hielt auf dem letzten Heimatabend einen Lichtbildervortrag über „Ostpreußen — Land und Leute". Vorträge über andere Gebiete des deutschen Ostens werden folgen. Den Abschluss der Vortragsreihe, wird ein Abend mit einem Fragespiel über diese Themen bilden.

 

Berchtesgaden. Wie bereits in Bad Albling und in Rosenheim, fand auch hier der Vortrag des 1. Vorsitzenden, Marian Hepke, „Das politische Tauwetter in Polen“ große Aufmerksamkeit. Hundert Farblicht-Wiedergaben polnischer Karikaturen ergänzten den Text.

 

Seite 10   Vierter ostdeutscher Schülerwettbewerb

Im Kreise Unna — 2500 Jugendliche nahmen teil

Am 9. März wurde in Unna die Siegerehrung im vierten ostdeutschen Schülerwettbewerb des Kreises durchgeführt. Es war, als ob sich selbst die westfälische Landschaft auf Ostdeutschland eingestellt hätte; sie begrüßte die Besucher mit einer ungewöhnlichen Menge Schnee, der fast einen Meter hoch die Straßen und Häuser der Stadt bedeckte.

 

Der Innenminister von Nordrhein-Westfalen, Biernat, wandte sich als erster an die jungen Preisträger des Wettbewerbs. Eine Feierstunde wie diese, sagte er, sei nicht dazu da, schmerzliche Erinnerungen zu wecken, Leid wachzurufen oder gar Hass entstehen zu lassen. Wohl gäbe es tiefe Wunden, die man nicht verschweigen könne, aber das Gestern dürfe nicht zur Fessel des Heute und Morgen werden. Die Geschichte müsse endlich zum Lehrmeister der Generationen werden. „Darum möchte ich Euch, Ihr Jungen und Mädchen dazu auffordern, dass Ihr immer aktiv seid im Bemühen um Frieden und Verstehen der Völker untereinander. Jeder muss an seinem Platz dafür eintreten. Das sollt Ihr aus dem vergangenen Leid Eurer Eltern lernen: dass der Wille zum Frieden und zur Freiheit die beste Heimatpolitik ist. Im Zeichen der Vereinigung der Welt wird der Gedanke der Heimat eine neue Blütezeit erleben“.

 

Der Vorsitzende der ostpreußischen Landesgruppe in NRW, Grimoni, betonte, dass wohl gerade hier in Westfalen, wo der Mensch noch bodenständig und fest im Heimatlichen verwurzelt sei auch schon die Jugend das Heimatgefühl verstehe. „Wir erstreben eine rechtliche und friedliche Lösung im deutschen Osten, eine Lösung, die keine weiteren Unruhekeime in sich trägt“. Man solle nicht vergessen dass nicht nur technische Kräfte die Welt bewegten, sondern auch der menschliche Wille und die Kraft der Herzen.

 

Hans Linke, Leiter der ostpreußischen Jugendgruppen Kamen, gab einen Überblick über die ostdeutschen Wettbewerbe im Kreis Unna. Die ersten drei Wettbewerbe in den Vorjahren wurden nur im Gebiet von Kamen durchgeführt; die Teilnehmerzahl wuchs von 400 im ersten Jahr auf 1600 im dritten Jahr. Jetzt, beim vierten Wettbewerb, sind erstmalig Schulen des gesamten Kreisgebietes Unna beteiligt. Die Zahl der Teilnehmer wuchs auf 2500 Jugendliche, von denen über vierzig mit Preisen bedacht werden konnten.

 

Hans Linke dankte dem Sozialministerium des Landes NRW und der Landsmannschaft Ostpreußen sowie anderen Spendern für die schönen und vielseitigen Buch- und Bildpreise aus dem deutschen Osten. Der Wettbewerb umfasste drei Arbeitsgebiete: Aufsätze, Zeichnungen oder Skizzen und handwerkliche Arbeiten. Die Themen waren nach Altersklassen verschieden in den Anforderungen.

 

Als Gesamtsiegerin wurde Sigrid Klamt, aus Kamen, ausgezeichnet. Sie erhielt als ersten Preis die kostenlose Teilnahme an einer dreiwöchigen Sommerfreizeit auf der dänischen Nordseeinsel Fanö geschenkt. Für weitere sechs Preisträger konnte die DJO Freiplätze für vierzehntägige Freizeiten in Deutschland zur Verfügung stellen.

Hans Hermann, Bundesjugendwart der ostpreußischen Jugend, dankte allen Jugendlichen für den Eifer, mit dem sie sich an die Arbeit gemacht hatten. Außer den Einzelpreisträgern wurden auch die Schulen bedacht, die die Sieger stellten. Das war ein besonders guter Gedanke, denn die schön gerahmten Fotografien ostdeutscher Landschaften und die buntgezeichneten Ostpreußenkarten werden in den Klassenräumen und Fluren auch die Jungen und Mädel an den deutsche Osten mahnen, die diesmal noch nicht mitmachten aber im nächsten Jahr sicher auch dabei sein werden.

M. F.

 

Seite 10   Charles Wassermann spricht

Unter dem Titel „Tatsachen klagen an" hält der bekannte kanadische Journalist, Charles Wassermann, in diesen Wochen Vorträge in Schleswig-Holstein, Hamburg und Niedersachsen. In Folge 48 des Ostpreußenblattes vom 30. November 1957, haben wir Ausschnitte aus seinem Buche „Unter polnischer Verwaltung" gebracht und das Buch gewürdigt. Alle Landsleute in den genannten Ländern werden gebeten, auf die Ankündigungen der einzelnen Vorträge in der Rubrik „Aus der landsmannschaftlichen Arbeit" zu achten. Kein Landsmann sollte sich die Gelegenheit entgehen lassen, diesen Vortrag über die jetzigen Verhältnisse in unserer ostdeutschen Heimat zu hören.

 

Seite 11   Georgine

Beilage zum Ostpreußenblatt

Guter Erfolg der Trakehner-Auktion in Dortmund

In der Westfalenhalle am 8. März — Durchschnittspreis etwas über 3500,-- DM

Von Dr. Schilke

Foto: Großrahmige Schimmelstute „Waldluft" von Falter u. d. Waldfrau v. Perserfürst kam aus dem Kreis Oldenburg in Holstein und ging auf ein Gut bei Malente, Kreis Plön. Züchter und Verkäufer: Erich Krebs-Lübbersdorf

 

Foto: Der hochelegante Fuchs „Sendbote" v. Semper idem u. d. Anyta v. Andrassy, aus der Zucht von Fritz Lask-Elsensee, brachte mit 6000,-- DM, den zweithöchsten Preis der Trakehner-Auktion. Das Pferd geht in einen Dressurstall nach Nürnberg.

 

Foto: Den Spitzenpreis der Trakehner Auktion erzielte mit 7000,-- DM der Wirbelwindsohn „Sacramento", gezogen von Heinz Haasler, Alpen. Die Aufnahme zeigt, wie „Sacramento" bei der Auktion von dem bekannten Turnierreiter, Ottokar Pohlmann, vorgestellt wird.

 

Als zu mitternächtlicher Stunde von Freitag auf Sonnabend — vom 7. zum 8. März — die Teilnehmer nach dem dieses Mal besonders gelungenen und anregenden zwanglosen Zusammensein in der Rosenterrasse der Westfalenhalle Dortmund ins Freie kamen, wurden die Züchter von einem jähen Schreck erfasst, denn es lag eine etwa zehn Zentimeter hohe Schneedecke auf den Straßen, und es schneite lustig weiter. Schon in der Nacht von Donnerstag zu Freitag war Schneefall gekommen, der sich am Freitag zum Teil fortsetzte, dann aber aufhörte und einer Neigung zu Tauwetter Platz machte. Mit Recht war man nun besorgt, ob nicht diese Witterung mit dem Schneefall und die damit verbundene Straßenglätte viele Interessenten von dem Besuch der Auktion abhalten würde. Die Beteiligung bei der Vorführung der Pferde am Freitag ließ diese Befürchtungen durchaus gerechtfertigt erscheinen, und die Nichtabholung einer Anzahl bestellter Eintrittskarten deutete in die gleiche Richtung.

 

Am Auktionstag, am Sonnabend, dem 8. März, füllten sich aber doch allmählich die Tribünen, und am Nachmittag zur Versteigerung selbst waren sie gut besetzt, wenn auch nicht so ausverkauft, wie vor einem Jahr. Unter den Ferngebliebenen hat sich sicherlich auch manch ernstlicher Interessent befunden.

 

Trotz dieser etwas ungünstigen Umstände ist der Verkauf aller Pferde bis auf eins zu einem durchaus befriedigenden Ergebnis gelungen, und die beiden Tage wurden für viele Freunde unseres Pferdes zu dem erwarteten Genuss, den sie sich schon von den früheren Veranstaltungen versprochen haben. Eine ganze Anzahl Besucher kommen nur deswegen, um die schönen Bilder der Pferde, die Art der Vorstellung an der Hand, beim Freispringen und unter dem Reiter zu sehen und sich daran zu erfreuen. Selbst Ausländer, die ihren Bedarf schon bei der letzten Auktion gedeckt haben, hatten sich angesagt, nur um das Schauspiel der Vorführungen und der Auktion wieder miterleben zu können.

 

Für die Ausbildung der Pferde und ihre Vorstellung in den einzelnen Phasen ist Ulrich Poll oder Boll (schlecht lesbar)-Fahrenholz verantwortlich. Er hat — untersetzt durch Frau Plesse — ein großes Verdienst an dem guten Gesamtablauf.

 

Der Verlauf der Auktion erbrachte auch diesmal in mehreren Fällen besonders gute Ergebnisse für altbewährte Ostpreußenzüchter. Das gilt in erster Linie für Heinz Haasler-Alpen, Kreis Moers, früher Burkandten, Kreis Tilsit-Ragnit, mit seinem vierjährigen dunkelbraunen Wallach „Sacramento", der vom Vollblüter Wirbelwind und der in Zucht und Leistung ausgezeichneten Stute Sabine von Saturn stammt. Schulte-Frohlinde-Gelsenkirchen sicherte sich diesen hervorragenden Wallach für 7000,-- DM. Aus der gleichen Stute, jedoch von Monitor xx abstammend, besitzt Schulte-Frohlinde schon den Rappen „Sambesi", der zurzeit das beste ostpreußische Springpferd ist und der im vorigen Jahr auf der großen Pferdeschau in Dublin (Irland) die Eignungsprüfung für Jagdpferde gegen internationale Konkurrenz gewann. Für 4200,-- DM gab Haasler seinen sehr bedeutenden braunen Wallach „Wolgastern" ab, er stammt v. Stern xx u. d. DLG-Ausstellungsstute Wolgalied v. Absalon; Käufer ist Sester-Köln. — Nach Hamburg ging der sechsjährige Schimmel „Luzifer" v. Feisal u. d. Lissa v. Löwenritt für 3600,-- DM, ebenfalls aus dem Stall Haasler, und die achtjährige Stute „Jutta" v Seneca wurde für 2800,-- DM nach Delmenhorst zugeschlagen; der Verkäufer ist auch Heinz Haasler.

 

Fritz Lask-Elsensee, früher Hellmahnen, Kreis Lyck, der bei der letzten Auktion Pech hatte, erzielte diesmal den verdienten Ausgleich. Sein wunderbarer Fuchs „Sendbote“ v. Semper idem u. d. Annyta v. Andrassy ging für 6000,-- DM an Hager-Nürnberg, wo er ein Dressurnachwuchspferd für Fräulein Anneliese Hager werden soll.

 

Aus der Aufzucht des Gestütsamts Zweibrücken in der Pfalz waren drei Pferde nach Dortmund gekommen, die in bester Kondition eingeliefert wurden. Der schöne Rappe „Glockenturm“ v. Lateran u. d. Glockenuhr v. Indra soll Dressurnachwuchspferd bei Frau Marks-Berlin werden. Er hat wohl alle Qualitäten hierfür und ist außerdem besonders reizend in seinem Charakter. Aus Zweibrücken kam auch der nicht sehr große, aber in der ganzen Linie außergewöhnlich schöne und schwingend tretende hellbraune „Trapper", ebenfalls ein Sohn v. Semper idem u. d. Trakehner Hauptgestütsstute Tapete v. Pythagoras; für 5600,-- DM ging er nach Darmstadt. Das dritte Zweibrücker Pferd war der bedeutende vierjährige Fuchs „Handball" v. Tropenwald u. d. Handschrift v. Hirtensang, für 3500,-- DM übernahm ihn ein Käufer in Hannover.

 

Otto Manier-Grabau, früher Warinenhof, Kreis Wehlau, verkaufte für 3600,-- DM seine mächtige, aber gut tretende braune Stute „Fischerin" v. Wilder Jäger u. d. Fischhausen v. Ali.

 

Unterbewertet blieb nach unserer Auffassung der schöne Muskatschimmel „Limes" v. Famulus u. d. Libelle v. Erbherr aus der Zucht von Gerhard Jaeschke-Fresendorf, früher Jacobsdorf, Kreis Rosenberg, der für 3200,-- DM nach Delmenhorst ging.

 

Höher hatten wir auch den bestimmt noch sehr entwicklungsfähigen, aber auch jetzt schon qualitätvoll wirkenden Fuchs „Pregel" v. Altan u. d. Pellerine v. Hansakapitän eintaxiert, der von Franz Scharffetter-Bremen-Burg, früher Hengstenberg, Kreis Insterburg, für 4000,-- DM nach Meinerzhagen/Rheinland in einen Dressurstall abgegeben wurde. Hier müssten sich wohl die Hoffnungen erfüllen können, die wir auf dieses Pferd gesetzt haben. Erich Hundsdörfer-Beckedorf, früher Mörnersfelde, Kreis Labiau, trennte sich für 3200,-- DM von seiner soliden, derben, aber sehr gut tretenden Fuchsstute „Zauberin" v. Humboldt u. d. Zauberfee v. Löda. Sie blieb im Ruhrgebiet und soll als Jagdpferd dienen, eventuell auch zur Zucht benutzt werden.

 

Recht niedrig erschien uns der Preis von 2600,-- DM für die großrahmige Schimmelstute „Waldluft" v. Falter u. d. Waldfrau v. Perserfürst, aus der Zucht von Erich Krebs-Lübbersdorf, früher Langenrück, Kreis Angerapp. Sie kommt in den Kreis Plön, um dort mit anderen Pferden eine neue Zuchtstätte unseres Pferdes zu begründen.

 

Von den ausländischen Interessenten kam nur einer zum Zuge: Herr Meyer, aus Wien; er kaufte für 3900,-- DM den 7-jährigen dunkelbraunen Wallach Sagenheld v. Wilder Jäger.

 

Der Durchschnittspreis von etwas über 3500,-- DM liegt unter dem der beiden letzten Auktionen. Es fehlten Spitzenpreise über 10 000,-- DM, die man aber wohl als überhöht ansehen muss.

 

Für die Sache unseres Pferdes hat die Veranstaltung zweifellos wieder eine nützliche und werbende Wirkung gehabt.

 

Seite 11   Grundsätzliches zum Zuckerrübenbau

Der Zuckerrübenbau gehört zweifellos zu den anspruchsvollsten Kulturen; er setzt ein hohes Maß von Einfühlungsvermögen und Können voraus. Richtig durchgeführter Zuckerrübenbau bringt aber von der Flächeneinheit die höchsten Getreidewerterträge und wirkt sich nachhaltig fördernd auf den gesamten Ackerbau aus. Der Zuckerrübenbau ist allerdings auch wie kaum eine andere landwirtschaftliche Kulturpflanze von der Jahreswitterung abhängig und infolgedessen mit einem größeren Risiko belastet als die meisten anderen landwirtschaftlichen Kulturen, abgesehen vielleicht von einigen Sonderkulturen.

 

Die Hektarerträge betrugen im Bundesgebiet im Durchschnitt

 

1953 = 376 dz

1954 = 355 dz

1955 = 341 dz

1956 = 310 dz

1957 = 375 dz

 

Nach der Enttäuschung im Jahre 1956 konnte man 1957 mit dem Rübenertrag durchaus zufrieden sein. Die Höhe der Ernte wird aber natürlich nicht nur durch den Witterungsablauf bestimmt; sie ist von einer Reihe von Faktoren abhängig, die der Landwirt durchaus in der Hand hat. Hierher gehören vor allem Bestellung, Saatzeit, Düngung und Pflanzenschutz.

 

Dass die Bodenart für die Höhe der Zuckerrübenernte heute nicht mehr die entscheidende Bedeutung wie vor Jahren hat, beweist die Tatsache, dass der Anbau sich von den eigentlichen Rübenböden der Behörden und des Lipper Landes zu den leichteren Böden hinbewegt. Wichtiger als die Bodenart sind die Kulturmaßnahmen und die Düngung. Jahrzehntelange praktische Erfahrung hat gelehrt, dass die Pflugfurche im Herbst, spätestens bis Weihnachten gegeben werden sollte und dass in dieser Zeit auch der Stallmist unterzubringen ist. In einem Vortrag wies Professor Dr. Klapp, Bonn, allerdings darauf hin, dass die Zeit der Pflugfurche und Stallmistgabe zwischen Herbst und Frühjahr nicht entscheidend sei, fügte aber einschränkend hinzu, dass dies eine Erfahrung der rheinischen Betriebe auf mildem Löss sei. Im Allgemeinen dürfte wohl gesagt werden, dass die Herbstfurche in unseren Verhältnissen nicht falsch war. Dass das gartenmäßig feine Saatbett unbedingte Voraussetzung für schnellen und gleichmäßigen Aufgang ist, bedarf keiner Betonung.

 

Die Saatzeit beeinflusst den Ertrag entscheidend. Wir haben uns in den letzten Jahren immer mehr auf die frühe Saatzeit umgestellt, auch wenn dadurch vielleicht einige Schosser mehr mit in Kauf genommen werden mussten. Wir wissen, dass die beste Saatzeit nicht nach dem 15. April, sondern früher liegt, womöglich sogar in den letzten Märztagen, normales Frühjahr selbstverständlich vorausgesetzt. Der rheinische zünftige Zuckerrübenbau führt die Rekordernte von 1953 auf die frühe Saatzeit zurück, die eine Wachstumszeit von 210 - 220 Tagen und damit ein um 15 Prozent längeres Wachstum als in anderen Jahren sicherstellte. Nach Klapp, erntete man bei einer Saat vor dem 10.04. auf 71 Schlägen 400 dz/ha Rüben mit 56,4 dz Zucker, dagegen nach dem 20.04. auf 53 Feldern nur 234 dz mit 31,3 dz Zucker. Dass man sich vor einer Saat in ein nasses, kaltes Saatbett hüten muss, ist selbstverständlich; normales Bestellwetter vorausgesetzt, ist die frühe Saat aber in jedem Fall der späten vorzuziehen.

 

Die Frage: Normalsaat oder Monogermsaat ist wohl auch heute noch nicht eindeutig geklärt. Sicher ist wohl, dass Einzelkorn- oder Monogermsaat arbeitssparend wirkt. Man rechnet gegenüber Normalsaat mit 15 bis 20 Prozent Arbeitsersparnis. Wer Monogermsaat sät, muss für einen ideal gut vorbereiteten Acker sorgen, damit gleichmäßige Saattiefe und gleichmäßiger und schneller Aufgang gesichert sind. Die Saatmenge hängt von der Keimfähigkeit ab; bei mangelnder Keimfähigkeit der Monogermsaat kann der Bestand leicht zu dünn werden. 80 000 Pflanzen sollten immer auf dem ha stehen. Voraussetzung für Monogermsaat sollte immer die Angabe des Züchters über Keimfähigkeit und Saatmenge sein.

 

Schneller Aufgang, freudige Jugendentwicklung und rasche Beschattung bestimmen die Höhe des Ertrages. Beste Bodenbearbeitung und richtige Düngung sorgen für optimale Erfüllung dieser Voraussetzungen. Die Kali-Phosphatdüngung soll einige Wochen vor der Saat verabreicht werden, damit den jungen Pflanzen die vor allem für die Jugendentwicklung notwendige Phosphorsäure zur Verfügung steht. Geht man von dem für Zuckerrüben empfohlenen Nährstoffverhältnis von N : P : K wie 1 : 0,8 : 1,2 und von einer Stickstoffgabe von 120 - 140 kg Reinstickstotf/ha aus, dann sind 96 kg/ha Rein-Phosphorsäure = 6 dz/ha eines 16 bis 18-prozentigen Phosphorsäuredüngers und 150 kg/ha Rein-Kali = 3,5 bis 4 dz/ha 40-prozentiges Kalisalz als ausreichend anzusehen. Für Rüben kommen nur chloridhaltige Kalisalze also 40- oder 50-prozentiges Kali in Frage. Vom Stickstoff gibt man zur Saat, nach dem Vereinzeln. Im Hinblick auf die Vergilbung wird vielfach empfohlen, die ganze Stickstoffgabe zur Saat zu verabreichen. In eigenen Versuchen ergaben sich zwischen ungeteilter und geteilter Gabe keine Unterschiede; die langjährige Erfahrung guter Zuckerrüben-Betriebe lässt aber die geteilte Gabe als zweckmäßig erscheinen. Werden von 120 - 140 kg Rein-Stickstoff/ha zur Saat gegeben, dann reicht diese Menge aus, um schnelle Jugendentwicklung und raschen Bestandsschluss sicher zu stellen.

 

Von Bedeutung ist die Form des Stickstoffdüngers. Etwa 1575 Versuche der Versuchsstation Limburgerhof und ihrer Außenstellen haben folgendes ergeben: Setzt man den durch Salpeter erzielten Mehrertrag = 100, dann blieben Kalkammonsalpeter um 5 Prozent, Ammonsulfatsalpeter um 10 Prozent, Schwefelsaures Ammoniak um 15 Prozent im Ertrag zurück. Diese Ergebnisse entsprechen der praktischen Erfahrung, dass die Rübe eine ausgesprochene Salpeterpflanze ist.

 

Zur Vermeidung der Herz- und Trockenfäule sollte immer mit Bor gedüngt werden. Eine ganze Anzahl von Handelsdüngern ist heute mit Bor in ausreichender Menge angereichert.

 

Die Zuckerrübe gedeiht nur auf neutralen oder alkalischen Böden. Auf leichten Böden sollte der pH-Wert 6,8, auf bindigen Böden 7,2 nicht unterschreiten. Dem Kalkzustand, bzw. der Kalkung der Rübenschläge kommt also besondere Bedeutung zu.

 

Im vergangenen Jahr hat die Rübenfliege große Sorge gemacht. Bei rechtzeitiger Bekämpfung, für die heute eine Reihe von Pflanzenschutzmitteln mit höchster Sicherheit zur Verfügung stehen, konnte der Schaden aber gering gehalten, bzw. ganz vermieden werden, während auf benachbarten, unbehandelten Schlägen häufig großer Schaden entstand. Die erste Generation der Rübenfliege sollte immer mit Pflanzenschutzmitteln bekämpft werden. Tritt die zweite Generation nicht gerade sehr stark auf, dann sind die Rüben meist so stark entwickelt, dass eine zusätzliche Stickstoffgabe genügt, um, dank der starken Regenerationsfähigkeit der Rübe, größere Schäden auszuschalten.

 

Der Umfang der Vergilbung ist von der Witterung abhängig. Die Krankheit tritt bekanntlich von Jahr zu Jahr sehr verschieden stark auf, eben bedingt durch die Witterung, von der ja der Flug der virusübertragenden Läuse abhängt. Die Erfahrung hat gezeigt, dass früh gedrillte Rüben erheblich weniger vergilben als zu spät gesäte. Fest steht, dass der Grad der Vergilbung umso geringer ist, je schneller und besser die Jugendentwicklung verläuft. Eben deshalb wird heute vielfach empfohlen, die ganze Stickstoffgabe ungeteilt zur Saat zu geben, damit die jungen Pflanzen aus dem Vollen schöpfen können. Starke Stickstoffdüngung und frühe Saat wirken also vorbeugend. Es hat sich auch gezeigt, dass der Schaden umso geringer ist, je geschlossener der Bestand ist. Professor Klapp hat nachgewiesen, dass bei einem Besatz von 54 600 Rüben/ha der Vergilbungsschaden doppelt so hoch war wie bei einem Bestand von 80 000 Rüben. So wertvoll die angegebenen, vorbeugenden Maßnahmen sind, sollten doch auf jeden Fall die Rüben mit den bekannten und bewährten chemischen Mitteln behandelt werden, sobald der erste Läusebefall einsetzt. Gerade das letzte Jahr hat eindeutig bewiesen, dass nicht das Spritzen an sich, sondern vor allem die rechtzeitige Behandlung die Vergilbung verhindert.

 

Die Ernte ist heute soweit mechanisiert, dass sie bei weitem weniger Sorge macht als früher. Es besteht berechtigte Hoffnung, dass die Chemie schon sehr bald sichere Mittel zur Unkrautbekämpfung auch in Rüben zur Verfügung stellt. Das würde eine weitere, nicht unerhebliche Arbeitsersparnis bedeuten. Die Rente im Zuckerrübenbau hängt aber neben der Höhe des Ertrages vor allem von der Höhe des Arbeitsaufwandes ab.

Dr. Sandkühler

 

Seite 12   Runkelrüben

Auf einem Boden, der sich im Frühjahr nicht gut krümelnd und fein bearbeiten lässt oder der nach der Saat schnell zusammenschlämmt, besteht für Runkelrüben keine Aussicht auf einen befriedigenden Ertrag. Auf solchen Böden ist eine Stalldüngergabe oder eine kräftige Jauchedüngung fast unentbehrlich, wenn nicht eine Hackfrucht, die Stalldung erhalten hat, oder eine andere garefördernde Pflanze Vorfrucht war. Nur wenn diese Voraussetzungen erfüllt sind oder wenn es sich um einen von Natur humosen tätigen Boden handelt, werden sich größere Gaben von Handelsdüngemitteln lohnen. Auch der Kalkzustand muss in Ordnung sein. Im Zweifelsfalle sind etwa 15 dz/ha Branntkalk oder die doppelte Menge kohlensaurer Kalk, sobald sich der Boden schleppen lässt, einzuarbeiten. Gleichzeitig können 5 bis 6 dz Thomasphosphat und 4 bis 5 dz 40-prozentiges Kalidüngesalz mitgegeben werden. Je nach den Bodenverhältnissen können 6 bis 8 dz eines 20-prozentigen Stickstoffdüngers gut verwertet werden. Von diesen werden meist 4 bis 5 dz zur Saat und der Rest zur Zeit des Vereinzelns gegeben. Bis eine Woche vor der Saat kann auch Kalkstickstoff zur Anwendung kommen. Zur Saat empfiehlt es sich noch, 1 bis 2 dz/ha Superphosphat oder gegebenenfalls Borsuperphosphat leicht einzueggen.

Umpfenbach

 

Seite 12   Bewährte Regeln zur Erzielung besserer Grünlanderträge

Die Ackerbaubetriebe, vor allem die Hackfruchtbetriebe, erfreuten sich seit der Währungsreform einer besseren Ertragslage als die Grünlandbetriebe. Durch den Mangel an Arbeitskräften sind sie jetzt jedoch gezwungen, im stärkeren Umfange ihre Ackerbewirtschaftung zu mechanisieren, wobei die erforderlichen Anschaffungen sowie die Kosten für den Betrieb und die Unterhaltung der Maschinen und Geräte einen großen Teil der Erträge aufzehren. Demgegenüber hat die Bewirtschaftung des Grünlandes den Vorzug, nicht mit einem solchen hohen Kostenaufwand für die Arbeitsmechanisierung belastet zu sein und mit weniger Arbeitskräften auszukommen. Es gilt nur, durch überlegte Bewirtschaftungsmaßnahmen das Grünland in eine höhere Leistungsstufe zu bringen.

 

Wie immer wieder betont und herausgestellt werden muss, sind geregelte Wasserverhältnisse im Boden unerlässliche Voraussetzungen für eine erfolgreiche Grünlandbewirtschaftung. Unter dem Mangel an Arbeitskräften im landwirtschaftlichen Betrieb leidet vielerorts die Räumung der Vorflutgräben. Diese Arbeiten, die nach gesetzlicher Regelung dem Anlieger zufallen, sollten von den Wasser- und Bodenverbänden entweder in eigener Regie durchgeführt oder von diesen an Unternehmer übertragen werden, die auch in der Lage sind, durch Einsatz von Grabenräumgeräten bisher erforderliche Handarbeit entbehrlich zu machen.

 

Trotz Behinderung der maschinellen Grabenräumung durch Weidezäune und Baumanpflanzungen an den Böschungen sind inzwischen brauchbare Lösungen gefunden worden mit dem Einsatz geeigneter Räumgeräte durch eine Reihe von Lohnunternehmern.

 

Die wesentliche Ursache für die geringe Leistungsfähigkeit vieler Grünlandflächen liegt in der völlig unzureichenden Düngung. Die übliche Gabe an Kali- und Phosphatdüngemitteln ist im allgemeinen zu erhöhen und zur besseren Wirksamkeit sowie aus Gründen der Arbeitsverteilung so zeitig wie möglich auszubringen. Die Verstärkung der Phosphorsäuredüngung verdient besondere Berücksichtigung, da sie sich nicht nur in der Erhöhung des Massenertrages auswirkt, sondern vor allen Dingen in einem

 

höheren Gehalt des Futters an Phosphorsalzen, die für die Gesundheit, Zuchttauglichkeit und Leistungsfähigkeit der Tiere von grundlegendem Einfluss

 

sind und niemals voll durch Mineralstoffgaben zum Grundfutter oder als Bestandteil der Kraftfuttermischungen ersetzt werden können.

 

Die Phosphatdüngung zu Grünland muss auch dann fortgesetzt und möglichst verstärkt werden, wenn die Bodenuntersuchung einen ausreichenden Gehalt an diesem Pflanzennährstoff aufweist. Bei genügendem Phosphorsäuregehalt im Boden wird die Einschränkung der Phosphatdüngung keine größere ertragsmäßige Einbuße des Pflanzenaufwuchses herbeiführen. Nach neueren Erkenntnissen setzt jedoch die Verstärkung des Gehaltes an Phosphorsalzen im Futter voraus, dass der Pflanze ständig reichliche Mengen an dem Nährstoff Phosphorsäure im Boden zur Verfügung stehen. Ohne dauernde stärkere Phosphatdüngung ist es daher nicht möglich, den Phosphorgehalt der Pflanze merklich zu steigern. Hinsichtlich der Bemessung der Phosphatdüngung ist in diesen Fällen die Heuuntersuchung auf Mineralstoffgehalt mehr angezeigt als die Bodenuntersuchung!

 

Der Mengenertrag und der Eiweißgehalt des Graswuchses werden bekanntlich durch die Stickstoffdüngung entscheidend beeinflusst. Durch Verteilung der Stickstoffgaben ist ein schnelles Nachwachsen der Grasnarbe nach vorangegangener Beweidung und nach Futter- oder Heuschnitten anzustreben. Durch zeitlich gestaffelte Stickstoffgaben wird eine Verteilung des günstigsten Schnittzeitpunktes für die verschiedenen Nutzungszwecke bei den einzelnen Grünlandflächen erreicht; im jungen eiweißreichen Wachstumsstadium, etwa hand-hoch, zur künstlichen Trocknung, im Stadium der größten Ausbildung an frischer Pflanzenmasse zur Einsäuerung und nach Eintritt der Blüte der Hauptgrasart zur Heugewinnung. Zeitlich verteilte Stickstoffgaben sind das beste Mittel, um zu erreichen, dass der günstigste Schnittzeitpunkt nicht bei der Mehrzahl der Grünlandflächen des Betriebes zur gleichen Zeit sich einstellt, was verstärkte Arbeitsspitzen und Erhöhung des Witterungsrisikos bedeuten würde.

 

Die volle Wirkung der zur Anwendung gelangenden Stickstoffdüngemittel hat zur Voraussetzung, dass das Grünland, ebenso wie es beim Acker erforderlich ist, ein tätiges Bodenleben aufweist, dessen Auswirkung in der Bezeichnung „Bodengare" zum Ausdruck kommt. Diese durch kleinste Lebewesen bewirkte Tätigkeit wird erreicht und immer wieder angeregt durch Ausbringen von Jauche, verrottetem Stallmist und gut ausgereiftem Kompost. Letzterer wird bevorzugt im Winter gegeben, der Stallmist ausgangs Winter oder bei Weideflächen vielfach nach dem zweiten Umtreiben. Der Einsatz des Stalldungstreuers erleichtert diese Arbeit wesentlich und bewirkt eine bessere Verteilung. Mit Wachstumsbeginn muss durch Reifenschleppe und Strauchegge die Mist- oder Kompostgabe in die Grasnarbe eingerieben werden.

 

Für die volle Leistungsfähigkeit des Grünlandes ist die richtige Nutzung des Grasaufwuchses von entscheidendem Einfluss. Die Weideflächen behalten bei entsprechender Düngerversorgung bis zum Herbst ihre Nachwuchsfreudigkeit, wenn jemals nur einige Tage beweidet wird und anschließend eine mehrwöchige Ruhepause eintritt. Für die Instandsetzung der festen Außenzäune und zur Einrichtung der Weideunterteilung in Form von Trennzäunen oder durch Einsatz des beweglichen Weidezaunes unter Benutzung eines Elektrogerätes muss vor Frühjahrseintritt Vorsorge getroffen werden und nicht erst kurz vor dem Weideauftrieb.

 

Mit dem Beginn der Weidezeit sind zur besseren Bestockung der Grasnarbe alle beweidbaren Grünlandflächen in Hofnähe kurz überzuweiden. über Nacht kommen die Tiere in den Stall und erhalten ein kohlehydratreiches Futter (Futterrüben, geringwertiges Heu, Stroh). Die regelrechte Beweidung als Umtriebs- oder Portionsweide soll einsetzen, wenn das Gras etwa zwanzig Zentimeter hoch ist. Hierbei wird eine bessere Futterausnutzung erzielt, eine Beifütterung ist im Allgemeinen nicht erforderlich.

 

Zur Ausnutzung des starken Graswuchses im Frühjahr und der Nachwuchsfreudigkeit in Verbindung mit der Stickstoffdüngung sollte bei einem stärkeren Grünlandanteil die Ausschöpfung dieser Futterquelle in noch stärkerem Maße als bisher nicht nur zur Heubereitung, sondern auch zur Gewinnung von Gärfutter vorgenommen werden. Die Futtergewinnung auf dem Acker, als Hauptfrucht oder Zwischenfrucht, ist arbeits- und kostenaufwändig und in stärkerem Maße von Witterungseinflüssen abhängig. Aus Fruchtfolgegründen wird bei Ackernutzung nicht auf den Feldfutterbau verzichtet werden können. Mit niedrigeren Gestehungskosten, wesentlich größerer Sicherheit und der Möglichkeit besserer Arbeitsverteilung liefert jedoch der Grasaufwuchs von Dauergrünlandflächen wertvolle Futtermassen für die Einsäuerung. Hinzu kommt, dass nach leichtem Vorwelken des Grasschnittes und guter Festlagerung im Gärfutterbehälter ein sicheres Gelingen der Einsäuerung zu erreichen ist.

Dr. Höhne

 

Seite 12   Das Lehrgut Scheda im Ostpreußenwerk e. V.

Für viele Ostpreußen ist das im Kreis Unna in Nordrhein-Westfalen gelegene Lehrgut Scheda im Ostpreußenwerk e. V. mittlerweile ein Begriff geworden. Das Gut ist ein ostpreußischer Lehrbetrieb, in den jeder Vater seinen Sohn schicken kann, wenn er ihm eine gediegene Ausbildung als Landwirt zukommen lassen will.

 

Die Ausbildung auf dem Lehrgut, einem den ostpreußischen Verhältnissen ähnlichen Großbetrieb mit modernen Einrichtungen, umfasst alle Sparten der Landwirtschaft. Grundlage ist der Ackerbau. Viel Hackfrucht Getreide, „anerkannter Nachbau" und Grassaat werden angebaut. Auf dem Gut steht eine gute Herdbuchherde. Pferde werden für den Eigenbedarf gezogen, die Schweinemast ist hervorragend. Eine eigene Baumschule, eine Stellmacherei und eine Schmiede gehören zum Betrieb.

 

Unter der Leitung von, Oberinspektor, Heine, erhalten die Lehrlinge außer der umfassenden praktischen Ausbildung auch eine ausgezeichnete theoretische Schulung. Seit 1952 wurden 25 ostpreußische Lehrlinge hier ausgebildet. Mit Unterstützung des Landwirtschaftsministeriums wurde ein freundlich und modern eingerichtetes Wohnheim geschaffen, in dem die Lehrlinge in Zwei- und Dreibettzimmern untergebracht sind.

 

Alle hier ausgebildeten Lehrlinge haben bisher die Abschlussprüfung bestanden, viele von ihnen mit den Prädikaten „gut" und „ausgezeichnet". Alle konnten in guten Stellungen untergebracht werden. Einige der ehemaligen Schüler sind bereits selbständige Landwirte in Deutschland und im Ausland. Einige sind auf die höhere Landbauschule gegangen, um später zu studieren. Erhebliche staatliche Zuwendungen haben ihnen diese Ausbildung ermöglicht. Viele der abgegangenen Lehrlinge halten auch heute noch die Verbindung zu ihrer alten Lehrstelle aufrecht.

 

Bisher waren alle Lehrstellen immer voll besetzt. Am 1. April verlassen nun zwölf Lehrlinge nach bestandener Prüfung das Lehrgut. Daher sind jetzt noch einige Lehrstellen zum 1. April frei, die sicher bald vergeben sein werden.

 

Landsleute, die ihre Söhne zur Ausbildung anmelden wollen, werden gebeten, sich umgehend an Oberinspektor Heine, Gutsverwaltung Scheda. Post Fröndenberg (Ruhr), zu wenden. Die nächste Bahnstation ist Wickede (Ruhr) im Kreis Unna.

 

Seite 12   Landwirtschaftslehrlinge im Maximilian-Kaller-Heim

Das Maximilian-Kaller-Heim, Helle bei Balve (Kreis Arnsberg), Ausbildungsstätte für landwirtschaftliche Lehrlinge, nimmt Ostern 1958 noch einige Lehrlinge auf.

 

Seit Jahren werden hier bereits landwirtschaftliche Lehrlinge ausgebildet. Es haben bisher etwa hundert Lehrlinge mit gutem Erfolg die Gehilfenprüfung bestanden. Als Verwalter, Pächter, Siedler, manche auch in anderen Ländern, als Schüler höherer Landbauschulen usw. stehen diese ostdeutschen Jungen im bäuerlichen Leben.

 

Die Lehrzeit dauert drei Jahre. Auf — von der Landwirtschaftskammer ausgesuchten — Lehrhöfen in der Umgebung wird die Ausbildung gewährleistet. Die Unterbringung und Betreuung geschieht im Heim. Mit Autobus wird der Lehrling auf den Lehrhof gebracht und am Abend wieder abgeholt.

 

Arbeitszeit und Arbeitsmaß sind abgegrenzt. Fünf Tage in der Woche wird auf dem Hof gearbeitet. Ein Tag gilt der theoretischen Schulung im Heim. Die Abende und der Sonntag werden mit Spiel, Sport, Film, Fernsehen, Fachkunde, Heimatkunde und allen jugendgemäßen Beschäftigungen gefüllt. Für eine gesunde körperliche, geistige und charakterliche Entwicklung sorgt ein Jugendpfleger.

 

Nach der Gehilfenprüfung kann in Balve in zwei Wintersemestern die Landwirtschaftliche Fachschule besucht werden.

 

Unsere ostdeutschen Bauernfamilien sollten einen Sohn wieder Bauer werden lassen und eine Tochter Bäuerin! Das Recht auf die Heimat bleibt nur bestehen, wenn Menschen dieses Recht vertreten und bewahren. Unsere Kultur wird am stärksten von Bauernfamilien weitergetragen. Ohne Bauern ist an eine Rückkehr in die Heimat nicht zu denken. Im Bauernstand ist heute wieder eine Existenzgründung möglich. Auf guten Höfen werden ein guter Lohn, geordnete Arbeitszeit und gute Unterbringung geboten. Pachthöfe, Siedlungen und viele Stellen stehen zur Verfügung.

 

Meldungen erbeten an das Maximilian-Kaller-Hein, Helle bei Balve, Kreis Arnsberg. Auskunft auf alle Fragen wird gerne erteilt

 

Seite 12   Warum noch immer keine Netzegge?

Foto: Zeichnung einer Netzegge

 

Haben Sie auch schon einmal beobachtet, dass Großbetriebe ihre Kartoffeln nicht mehr von Hand hacken, mittlere und kleine Betriebe dies immer noch tun? Warum? — Haben letztere mehr Unkraut oder etwas mehr Freude an der schweren Handarbeit? — Keines von beiden; sie haben ganz einfach noch keine Netzegge. Im Großbetrieb hingegen ist der Kartoffelanbau ohne Netzegge gar nicht mehr durchführbar. Man könnte nun sagen: Na ja, der Großbetrieb kann sich eine bestimmte Maschine „leisten" und der kleine Betrieb eben nicht. — Dies trifft bei vielen teuren Maschinen unbedingt zu, bei der Netzegge aber nicht, denn gerade sie ist ein vielseitiges Gerät und ihre „Maschinenkosten" sind tragbar.

 

Der grundsätzliche Vorteil der Netzegge gegenüber der üblichen „Rahmenegge" ist die Beweglichkeit der Zinken, die Vielzahl der Zinken, ihre Anpassungsfähigkeit an den Boden und dadurch das gleichmäßige „Anfassen". Deshalb kann man mit der Netzegge viel besser als mit jeder Rahmenegge gerade dann und auch in empfindlichen Kulturen zu einer Zeit arbeiten, in der das Unkraut im empfindlichen Keimstadium ist und die Kulturpflanze nur etwas über dieses zarte Stadium hinaus ist.

 

Und nun die vielseitigen Einsatzmöglichkeiten:

 

Im Kartoffelbau erfolgt der Einsatz abwechselnd mit dem Häufelkörper. Wird keimendes Unkraut festgestellt, setzt man die Netzegge ein und häufelt anschließend wieder an. Dies wird wiederholt — mit einer Pause von der spitzenden Kartoffel bis zur handhohen Staude — später kann wieder geeggt werden, bis die Pflanzen 20 cm hoch sind.

 

Die Netzegge kann auch die Arbeiten der Schleppe, die man sich damit sparen kann, verrichten: Abschleppe der Winterfurche im Frühjahr zur Unkrautbekämpfung, Lockerung und Durchlüftung, Abeggen von Wiesen und Weiden, zum Einkrümeln des ausgebrachten Kompostes oder Stalldungs. Sie ist zugleich auch eine sehr gute Wiesenegge, mit der sich zum Beispiel Moos auskämmen lässt.

 

Intensiver als jede spezielle Saategge arbeitet die Netzegge bei der Saatbettbereitung und beim Einbringen von Handelsdünger.

 

Rechtzeitiger und gezielter Einsatz im Getreidebau erspart die Hackmaschine. Das Wintergetreide ist dankbar für die intensive Lockerung der Bodenkruste im Frühjahr und für das Auskämmen des Unkrauts während der Jugendentwicklung. Auch im Sommergetreide ist der Netzeggen-Einsatz die billigste und natürlichste Unkrautbekämpfung, deshalb oft die Bezeichnung „Unkrautstriegel" für die Netzegge. Auch die Verunkrautung von Zuckerrübenschlägen kann wirksam mit dem leichten Netzeggenfeld bekämpft werden.

 

Die Netzegge sollte aus schweren, mittleren und leichten Feldern zusammensetzbar und kombinierbar sein, damit sie genau auf die entsprechende Kultur abzustimmen ist.

 

Moderne Netzeggen haben „Geradezug", d. h. der Zugbalken liegt genau quer zur Fahrtrichtung. Er soll wie diese Egge keine Schleifkufen oder Stützen benötigen, denn diese sind bei der Bearbeitung hinderlich. Obwohl auch heute noch vorwiegend im Gespannzug gefahren, kann diese Netzegge auch an Schlepper angehängt oder angebaut werden.

 

Verschiedene Zinkenformen stehen zur Auswahl:

 

Für den großen Durchschnitt unserer Böden und Kulturen sind die normalen spitzen Zinken zu empfehlen.

Dr. Maas

 

Seite 13   Wir gratulieren …

zum 90. Geburtstag

am 2. März 1958, Frau Anna Dickschas, früher Hausbesitzerin in Kuekerneese, Deichstraße 8, jetzt in (17b) Stockach (Baden), Altersheim. Die rüstige Jubilarin nimmt noch lebhaft am Zeitgeschehen teil.

 

am 13. März 1958, Frau Amalie Schinz, aus Ammerau, Kreis Angerapp, jetzt in Berlin NW 21, Handjerystraße 19/20.

 

am 23. März 1958, Bäuerin, Johanna Hertzigkeit, geb. Kögler, aus Tilsit-Moritzkehmen, Abbau 2, jetzt mit ihrer Tochter, Helene, in Lindau am Harz über Northeim, Bundesstraße 224. Die Jubilarin wird ihren Ehrentag im Kreise ihrer fünf Kinder, ihrer Enkel und Urenkel verleben.

 

zum 80. Geburtstag

am 18. März 1958, Altsitzer Johann Kauschus, aus Wenzbach, Kreis Ebenrode, jetzt mit seiner Tochter und seinem Schwiegersohn, Hilper, in Sehnsen, Kreis Nienburg (Weser).

 

am 23. 1958, März, Fräulein Johanne Blaesner, aus Weynothen, jetzt in der sowjetisch besetzten Zone. Sie ist durch M. Mark, Hannover B, Heilsberger Weg 8, zu erreichen.

 

zum 88. Geburtstag

am 19. März 1958, Frau Martha Kissuth, aus Heydekrug, Memelgebiet, jetzt mit ihrer Tochter, Erna Jessat, in Celle, Sophie-Dorotheen-Straße 14.

 

am 20. März 1958, Frau Auguste Witt, geb. Schlupp, aus Königsberg, Altroßgärter Predigerstraße 39, jetzt bei ihrer Tochter, Maria Ahne, Gettorf, Kreis Eckernförde, Tüttendorfer Weg 33.

 

am 23. März 1958, Bauer, Ferdinand Templin, aus Jakobau. Betreut von seiner Enkel- und Schwiegertochter, wohnt er jetzt in Solingen, Nibelungenstraße 56, bei Familie Albert Krüger.

 

am 27. März 1958, Frau Wilhelmine Semblat, geb. Schmidt, aus Ebenrode, Turmstraße 14, jetzt in Berlin-Lichterfelde-West, Potsdamer Straße 1.

 

zum 87. Geburtstag

am 16. März 1958, Landwirt Albert Schiepanski, aus Sangnitten und Schönfeld, jetzt im Altersheim Schloß Völlinghausen, Kreis Soest.

 

am 29. März 1958, Frau Johanna Freutel, aus Schillfelde, Kreis Schloßberg, jetzt in Lübeck, Marliring 54.

 

zum 86. Geburtstag

am 15. März 1958, Landsmann Karl Loesch, aus Pr.-Eylau, Domnauer Straße 11. Er war Abteilungsleiter bei der Kreisbauernschaft. Jetzt wohnt er in Meinerzhagen, Feldstraße 3 (Westfalen).

 

am 16. März 1958, Landsmann Heinrich Rautenberg, aus Meldinen, Kreis Tilsit-Ragnit, jetzt in Preetz (Holstein), Waldweg 3 a.

 

am 21. März 1958, Telegrapheninspektor i. R., August Lange, aus Gumbinnen, Königstraße 37, jetzt in München 22, Mariannenplatz 1 II.

 

am 23. März 1958, Altsitzerin Luise Quaß, geb. Saborowski, aus Kl.-Rauschen, Kreis Lyck. Sie lebt gegenwärtig mit ihren zwei Töchtern, in Lunden (Holstein), Schulstraße 9.

 

am 27. März 1958, Landsmann Franz Stobbe, aus Allenstein, Kleeberger Straße 14, jetzt bei seiner Tochter, Hedwig Thurand, in Hoven bei Düren (Rhld.), Ruhrstraße 31.

 

am 28. März 1958, Landsmann Ferdinand Wigger, aus Gerdauen, jetzt in Lübeck-Stockelsdorf, Dorfstraße 5.

 

zum 85. Geburtstag

am 9. März 1958, Frau Marie Zachau, aus Korschen, Kreis Rastenburg, jetzt in Berlin-Zehlendorf, Am Lappejagen 7.

 

am 22. März 1958, Frau Wilhelmine Liedtke, aus Gumbinnen, Mozartstraße 14, jetzt bei ihrer Tochter, Berta Pillokat, in Düring bei Bremerhaven.

 

am 28. März 1958, Lehrer i. R., Hans Fiedler, aus Königsberg, Luisenallee 50 b, jetzt in Landkirchen, Insel Fehmarn.

 

am 28. März 1958, Frau Albertine Jeschonnek, aus Rastenburg, jetzt bei ihrem Sohn, Albert, in Melsbach, Kreis Neuwied.

 

zum 84. Geburtstag

am 16. März 1958, Postsekretär i. R., Paul Trebel, aus Wahrendorf, Kreis Sensburg, jetzt in Solingen-Weyer, Haanerstraße 23.

 

am 18. März 1958, Frau Gertrud Rehs, Witwe des bekannten ostpreußischen Bienenzüchters Carl Rehs, und Mutter des Mitgliedes des Bundesvorstandes unserer Landsmannschaft, Bundestagsabgeordneten, Reinhold Rehs, aus Königsberg-Ponarth. Sie wohnt in Kiel, Sternwartenweg 41.

 

am 18. März 1958, Hauptlehrer i. R., Eugen Bohn. Er lebte in Rucken bei Gr.-Friedrichsdorf, Elchniederung, und hat hier neben seiner Lehrtätigkeit viele Ehrenämter bekleidet. Als er sich zur Ruhe setzte, zog er nach Heinrichswalde und später (bis zur Vertreibung) nach Osterode. Heutige Anschrift: Herzberg (Harz), Brauhausstraße 5.

 

am 19. März 1958, Frau Berta Rohde, aus Sensburg, Kochstraße 76, jetzt in der sowjetisch besetzten Zone. Sie ist durch ihren Sohn, Wilhelm Rohde, Detmold, Falkmannstraße 2, zu erreichen.

 

am 22. März 1958, Landsmann Franz Jakubaßa, Reichsbahnbeamter i. R., früher Königsberg,

Philosophendamm 1. Er lebt jetzt in Gleschendorf (Holstein).

 

am 27. März 1958, Frau Marie Werthmann, aus Tilsit, Dragonerstraße 5, jetzt bei ihren Töchtern, Edith Loleit und Erna Werthmann, in Meppen (Ems), Haselünner Straße 65.

 

zum 83. Geburtstag

am 22. März 1958, Landsmann Eduard Salomo, aus Labiau, Königsberger Straße 64, jetzt in Eutin-Neudorf, Plöner Straße 174.

 

am 23. März 1958, Postassistent a. d., Hans Beckmann, aus Königsberg, Hans-Sagan-Straße 27, jetzt in Wilhelmshaven-Lindenhof.

 

am 23. März 1958, Frau Bertha Müller, geb. Volkmann, aus Königsberg, Schützenstraße 15, jetzt bei ihrer Tochter, Erna Wittkowski, Bielefeld (Westfalen), Hohes Feld 49.

 

am 24. März 1958, Bauer und Bürgermeister, Friedrich Kaempf, aus Pülz, Kreis Rastenburg, jetzt in Obereisesheim, Kreis Heilbronn, Friedhofstraße, bei seiner Tochter, Lotte Debler.

 

am 28. März 1958, Lehrerwitwe Luise Boehm, geb. Gutzeit, ehemals wissenschaftliche und Turnlehrerin in Königsberg. Sie unterrichtete zuletzt am Kinderpflegerinnenseminar von Fräulein Elsa Krause, in der Königstraße. Jetzige Anschrift: Gelsenkirchen, Wildenbruchstraße 31, bei ihren Kindern.

 

zum 82. Geburtstag

am 20. März 1958, Johanna Ranglack, aus Reuschenfeld, Kreis Gerdauen, jetzt in Rheinhausen bei Duisburg, Ferdinandstraße 19.

 

am 20. März 1958, Altbauer Wilhelm Hoffmann, aus Kehlerwald, Kreis Angerburg, jetzt mit seiner Ehefrau Martha, die am 27. März 1958, ihren 71. Geburtstag begehen kann, in Münster-Mecklenbeck, Waldweg 34 b.

 

am 26. März 1958, Reichsbahnsekretär i. R., Josef Otta, aus Wormditt, jetzt mit seiner Ehefrau in Beckum (Westfalen), Sternstraße 11.

 

zum 81. Geburtstag

 

 

am 21 März 1958, Landwirt Heinrich Kepp, aus Gr.-Heydekrug, Samland, jetzt in Hagen (Westfalen), Elsässer Straße 12.

 

am 26. März 1958, Frau Johanna Nitsch, aus Lank, Kreis Heiligenbeil, jetzt in Egenbüttel (Holstein), Hans-Reumann-Straße.

 

am 28. März 1958, Polizeimeister i. R. Karl Gusella aus Cranz, jetzt in Lübeck, Hansering 28.

 

Zum 80. Geburtstag

am 16. März 1958, Frau Wilhelmine Pessara, aus Heidig, jetzt bei ihrem Sohn in (21) Herten, Forststraße 1. Die Jubilarin ist erst im November aus der Heimat gekommen.

 

am 18. März 1958, Frau Martha Kühn, geb. Potschka, aus Heinrichswalde, Friedrichstraße, jetzt in Waldmünchen (Oberpfalz), Untere Bräuhausstraße 8.

 

am 19. März 1958, Altbäuerin Lebedies, aus Löwenberg, Kreis Labiau, jetzt bei ihrer Tochter, Witwe Anna Mauritz, in Volkmarode/Braunschweig, Berliner Heerstraße 36a. Das Schicksal traf die Jubilarin sehr hart. Im Kriege verlor sie den einzigen Sohn und Hoferben, zwei Enkel und den Schwiegersohn. Nach dem Zusammenbruch kehrte die Familie in die Heimat zurück. Dort musste die Jubilarin ihren Ehemann und die Schwiegertochter begraben. Mit der dreijährigen Enkelin, deren Einsegnung am 16. März 1958, sie jetzt miterlebte, blieb sie allein zurück, bis ihr 1948 die Ausreise nach dem Westen gelang.

 

am 19. März 1958, Landsmann Ludwig Jorzik, aus Gehsen, jetzt in Wiershausen bei Han. Münden.

 

am 20. März 1958, Justizobersekretär i. R., Gustav Baumgart, aus Allenstein, jetzt mit seiner Ehefrau, Amanda Baumgart, geb. Selleneit, in Waiblingen bei Stuttgart, Ludwigsburger Straße 5.

 

am 21. März 1958, Frau Anna Reske, geb. Bendig, aus Königsberg, Schnürlingstraße 21, jetzt in Elverdissen Nr. 167, Kreis Herford (Westfalen).

 

am 22. März 1958, Frau Wilhelmine Rehs, aus Döbern, Kreis Pr.-Holland, jetzt in Gettorf bei Kiel, Hochkamp.

 

am 23. März 1958, Frau Ida Hoffmann, geb. Gronau, aus Neuhausen-Tiergarten, jetzt mit ihrem 81-jährigen Ehemann, Mittelschullehrer i. R., Franz Hoffmann, bei ihrer Tochter, Hilde, in der sowjetisch besetzten Zone. Sie ist durch Frau Rattay, (16) Eschwege, Schlesienstraße 13, zu erreichen.

 

am 24. März 1958, Landsmann Carl Boy, aus Zinten, Kreis Heiligenbeil, jetzt bei seiner Tochter, Anna Rosenbaum, in Vardegötzen, Post Elze (Hannover-Land).

 

am 25. März 1958, Zimmerer und Hochbauunternehmer, August Tietz, aus Schmoditten, Kreis Pr.-Eylau, jetzt mit seiner Ehefrau, Auguste Tietz, geb. Kirstein, in Wahlfeld bei Oberpleiß, Siegkreis, Bezirk Köln.

 

am 25. März 1958, Frau Louise Pohl, aus Königsberg, Altroßgärter Predigerstraße 2b. Sie ist durch ihre Tochter, Frau Helene Schulz, Gehrden über Hannover, Gr. Bergstraße 4, zu erreichen.

 

am 28. März 1958, Frau Helene Horn, geb. Kühling, aus Königsberg, Mittelanger 28, jetzt in Nienburg (Weser), Fichtestraße 8 P.

 

am 28. März 1958, Landwirt Friedrich Kempf, aus Schewecken, Kreis Pr.-Eylau, jetzt in Rombrock über Schwerte (Ruhr).

 

am 29. März 1958, Frau Maria Preuß, aus Allenstein, Abbau, Fittigsdorfer Straße, jetzt in Köln-Riehl, Riehler Heimstätten-Haus L.

 

am 27. März 1958, Frau Wilhelmine Walter, geb. Liedtke, aus Alt-Christburg, Kreis Mohrungen, jetzt in Weddingen über Goslar.

 

am 28. März 1958, Landsmann Franz Hohmann. Er machte bis 1933 auf dem Bahnhof Mühlhausen, Kreis Pr.-Holland, und dann bis zur Vertreibung auf dem Bahnhof Königsberg-Metgethen Dienst. Jetzt lebt er mit seiner Ehefrau in Einfeld bei Neumünster, Weidestraße 47, bei seiner Tochter.

 

am 28. März 1958, Landwirt Fritz Kempf, aus Scheweken, Kreis Pr.-Eylau, jetzt mit seinen beiden Kindern in Rombrock über Schwerte (Ruhr), Eigenheim. Der Jubilar war in der Heimat als Warmblutzüchter bekannt.

 

zum 75. Geburtstag

am 6. März 1958, Frau Amalie Pranat, geb, Barkowski, aus Liebenfelde, Kreis Labiau, Witwe des Zugführers Julius Pranat. Nach Jahren schwerer Arbeit im polnisch besetzten Pommern fand sie ein neues Zuhause in Rüntke über Kamen, Knappenstraße 16.

 

am 12. März 1958, Landsmann Karl (Franz) Stassel. Er war Leuchtturmwärter in Rinderort, Kreis Labiau. Am 18. November vorigen Jahres konnte er mit seiner Ehefrau, Johanna Stassel, geb. Groß, die Goldene Hochzeit, im Beisein der neun Töchter feiern. Anschrift: Bremerhaven-Wulsdorf, Benzstraße 23.

 

am 19. März 1958, Fleischermeister, Robert Kinder, aus Friedland, jetzt mit seiner Ehefrau in Ründeroth (Rhld.), Hauptstraße 10.

 

am 19. März 1958, Frau Emilie Raszawitz, verw. Itau, aus Groß-Krauleiden, Elchniederung, jetzt bei ihrer ältesten Tochter in Nordleda über Otterndorf (Niederelbe).

 

am 20. März 1958, Frau Emma Pilzecker, Bäuerin, aus Ritterswalde, Kreis Schloßberg, jetzt bei ihrer Tochter, Leni und deren zwei Söhnen, in Dorf bei Bayrischzell (Oberbayern).

 

am 22. März 1958, Landwirt Gustav Hollatz, aus Solpen, Kreis Angerburg, jetzt mit seiner Ehefrau, Ida Hollatz, geb. Gall, in Zweibuchen (Pfalz), Auf dem Kissel 25.

 

am 23. März 1958, Postbetriebsassistentenwitwe, Anna Friedrich, geb. Barabaß, aus Gilgenburg, Kreis Osterode, Schloß 5. Sie ist durch ihre Nichte, Frau Hildegard Herrmann, Oerlinghausen (Lippe), Breslauer Straße 3, zu erreichen.

 

am 25. März 1958, Reichsbahnratwitwe, Anni Bongers, geb. Rose, aus Königsberg, Leutweinstraße 25, jetzt in Hechingen (Hohenzollern). Sie ist durch ihre Schwester, Charlotte Dretzkat, Sulz am Neckar, Bahnhofstraße 5, zu erreichen.

 

am 26. März 1958, Frau Maria Bonacker, aus Elchwerder, Kreis Labiau, jetzt in Oldenburg (Holstein), Neustädter Straße 13.

 

am 28. März 1958, Fleischermeister Gustav Thater, aus Königsberg, Sackheimer Mittelstraße 23, jetzt in Königslutter, Kreis Helmstedt, Wallstraße 7.

 

Diamantene Hochzeit

Gärtnereibesitzer, Gottfried Fischer und seine Ehefrau, Lina Fischer, geb. Fürst, aus Locken, Kreis Osterode, jetzt in (20a) Peine, Woltorfer Straße 46 II, feiern am 29. März 1958, das Fest der Diamantenen Hochzeit. Die kirchliche Feier im Hause einer der Töchter wird eine heimatliche Note dadurch bekommen, dass sie von dem langjährigen Seelsorger der Familie, Pfarrer Kirstein, durchgeführt wird. Pfarrer Kirstein amtierte von 1920 bis Januar 1945 in Marienfelde, Locken und Osterode und wirkt jetzt als Pastor in Rosenthal bei Peine. Das im 86. und 82. Lebensjahr stehende Jubelpaar hat nach einem langen Leben voll Arbeit und Mühe, dem aber auch Erfolg beschieden war, und nach schwerem Erleben in der Kriegs- und Nachkriegszeit jetzt die Freude, mit zwei Töchtern, einem Sohn und deren Familien sowie der Witwe eines der beiden im Kriege gefallenen Söhne zusammenzuleben.

 

Goldene Hochzeiten

Die Eheleute, Fritz Barkowski und Frau Johanne Barkowski, geb. Gudat, aus Lindenhorst, Kreis Labiau, jetzt in Hagen 18 über Stade, konnten im Kreise ihrer Kinder das Fest der Goldenen Hochzeit feiern.

 

Die Eheleute, Albert Aust und Frau Auguste Aust, geb. Gediehn, früher Gut Heinriettenhof, Kreis Pr.-Eylau, jetzt in (17b) Engelschwand über Albbruck, feierten am 6. März 1958, das Fest der Goldenen Hochzeit.

 

Jubiläen

Polizeiobermeister, Friedrich Danielzik, aus Reimannswalde, Kreis Treuburg, jetzt in Nordhackstedt, Kreis Flensburg, begeht am 31. März 1958, sein vierzigjähriges Dienstjubiläum und tritt an diesem Tage in den Ruhestand.

 

Bundesbahnoberinspektor, Otto Schwalba, begeht am 20. März 1958, sein vierzigjähriges Dienstjubiläum. Er war von 1934 bis zur Vertreibung Dienststellenleiter der Bahnhöfe Hohenstein, Gumbinnen, Memel, Tilsit und Korschen. Seit 1952 ist er Dienststellenleiter des Bahnhofs Darmstadt-Kranichstein.

 

Auszeichnungen

Jürgen Heisel, Sohn des ehemaligen Geschäftsführers der An- und Verkaufsgenossenschaft Insterburg, Zweigstelle Sodehnen, Kreis Angerapp, Kurt Heisel, jetzt in Lauf a. d. P., Christof-Treu-Straße 13, ist beim neunten Berufswettkampf der Deutschen Angestelltenjugend mit 98 ¼ Punkten von hundert erreichbaren, Ortsbester geworden. Er erhielt wertvolle Geschenke und vom Bürgermeister ein Bild mit persönlicher Widmung. Er kam in die Auswahl der Landesbesten von Bayern. Damit wird er Teilnehmer an der vom 4. bis 11. Mai vorgesehenen Studienfahrt nach Luxemburg und Paris. Unser junger Landsmann, der 1941 geboren wurde, ist kaufmännischer Lehrling bei der Bayerischen Elektrozubehör GmbH in Lauf.

 

Bestandene Prüfungen

Sigrid Kreutz, Tochter des Lehrers, Otto Kreutz, aus Wargen, Kreis Fischhausen, jetzt in (23) Stendorf über Osterholz-Scharmbeck, hat die 1. Lehrerprüfung an der Pädagogischen Hochschule zu Bremen bestanden.

 

Wolfgang Redetzky, Sohn des Zollinspektors, Erich Redetzky, aus Marienburg, dann Tilsit und Koadjuthen, Kreis Heydekrug, jetzt Hannover, Heidornstraße 13, hat die Diplom-Chemiker-Hauptprüfung an der Technischen Hochschule Hannover mit dem Gesamturteil „gut" bestanden und promoviert jetzt an dieser Hochschule.

 

Gotthold Walsdorff, Sohn des Superintendenten Martin Walsdorff, aus Braunsberg, jetzt in Kiel, Feldstraße 129, hat sein Examen als Studienassessor bestanden.

 

Hans-Jürgen Papendick, Zweitältester Sohn des Oberstfeldmeisters a. D., Walter Papendick, jetzt in Ahaus (Westfalen), Sonderhausstraße 3, hat an der Textilingenieurschule M.-Gladbach das Ingenieurexamen mit „gut" bestanden. Seine Ingenieurarbeit wurde mit „sehr gut" bewertet. Auf Beschluss des staatlichen Prüfungsausschusses ist ihm außerdem die Hochschulreife zuerkannt worden.

 

Annemarie Boenisch, Tochter des Obersteuersekretärs i. R., Reinhold Boenisch, aus Tilsit, dann Allenstein und Danzig, jetzt in Flensburg, Kastanienweg 9, hat an der Pädagogischen Hochschule zu Flensburg-Mürwik, die erste Staatsprüfung als Lehrerin bestanden.

 

Zahnärztin, Renate Matzkuhn, aus Zinten, jetzt in Freiburg (Breisgau), Rosbaumweg 23, promovierte an der Universität zu Freiburg zum Doktor der Zahnheilkunde.

 

Elisabeth Rückwardt, älteste Tochter des Landwirts, Erwin Rückwardt und seiner Witwe, Margarethe Rückwardt, geb. Glaubitt, aus Gr.-Schönau, hat das Staatsexamen als Jugendfürsorgerin bestanden. Anschrift: Kirchende (Dortmund), Am Berge 84.

 

Erich Buttchereit, Sohn des Landwirts Lothar Buttchereit, aus Bürgersdorf, Kreis Wehlau, jetzt in Leer (Ostfriesland), Danziger Straße 9, hat in Hamburg die Postinspektorprüfung bestanden.

 

Rudolf Powitz, Sohn des Bauern Ernst Powitz, aus Eichholz, Kreis Heiligenbeil, hat an der Land- und Forstwirtschaftskammer Hessen-Nassau, in Frankfurt, die Meisterprüfung als Landschaftsgärtner mit „sehr gut" bestanden. Er ist beim Garten- und Friedhofsamt der Stadt Mainz tätig und wohnt mit seinen Eltern und seinen Geschwistern, Marlene und Hans-Ulrich, in Heidesheim (Rhein), Kreis Bingen, Römerstraße 23.

 

Glückliche Abiturienten

Manfred Bartsch, Sohn des seit 1945 vermissten Hauptkassierers, Erich Bartsch, aus Königsberg, Hansaring 60, an der Schwalm-Schule, Gymnasium, in Treysa. Anschrift: (16) Ziegenhain, Kasseler Straße 61.

 

Bärbel Eisenblätter, Tochter des Lehrers, Walter Eisenblätter, aus Germau (Samland), dann Löwenstein, Kreis Gerdauen, jetzt in Stromberg über Oelde (Westfalen), am Mädchen-Gymnasium St. Michael in Ahlen. Sie will, ebenso wie ihr Bruder, Hans-Joachim, der vor zwei Jahren sein Abitur bestand, studieren und Studienrätin werden.

 

Gisela Ewert, Tochter des Mittelschullehrers, Gerhard Ewert, aus Pr.-Eylau, jetzt in Höhr-Grenzhausen bei Koblenz, In den Baumgärten 17, an der Staatlichen Hildaschule (Neusprachliches Gymnasium) zu Koblenz.

 

Gudrun Ewert, Tochter des Mittelschulrektors a. D., Leo Ewert, aus Insterburg, jetzt in Delmenhorst, Am grünen Kamp 44.

 

Renate Fliegel, Tochter des Studienrats, Dr. Gerhard Fliegel, aus Königsberg, Beethovenstraße 52 (Hufengymnasium), jetzt in Kronberg (Taunus), Jaminstraße 11, an der Altkönigschule (Gymnasium) zu Kronberg.

 

Reinhard Fox, Sohn des Landwirts Adolf Fox, aus Langwalde, Kreis Braunsberg, jetzt in Eckendorf über Remagen (22b), am Staatl. Kurfürst-Balduin-Aufbaugymnasium in Münstermaifeld.

 

Siegfried Graemer, Sohn des Pfarrers, Hellmut Graemer aus Bilderweitschen, Kreis Ebenrode, jetzt in Klein-Ilsede bei Peine, am Ratsgymnasium.

 

Werner Heldt, Sohn des Regierungsamtmanns, Herbert Heldt, aus Insterburg, dann Tilsit und Angerapp, jetzt in Wiesbaden, Blumenthalstraße 20, an der Oranienschule, Gymnasium für Jungen, in Wiesbaden.

 

Giesela Kohzer, Tochter des Studienrats, Waldemar Kohzer, aus Gerdauen und Gumbinnen, jetzt in Grünstadt (Pfalz), Dr.-Böckler-Straße 2, an der Eleonorenschule zu Worms.

 

Helga Kroll, jüngste Tochter des Justizinspektors, Richard Kroll, aus Bartenstein, jetzt in Göttingen, Untere Maschstraße 17, am Mädchengymnasium Göttingen.

 

Manfred Lauruschkus, Sohn des Elektroingenieurs, Bruno Lauruschkus, aus Groß-Rominten, Kreis Goldap, jetzt in Braunschweig, Neue Knochenhauerstraße 4, an der Neuen Oberschule für Jungen in Braunschweig.

 

Hannelore Menzel, Tochter des vermissten Apothekers, Hans Menzel, aus Wehlau, am Gymnasium für Mädchen in Cuxhaven. Anschrift: (24a) Höftgrube (Niederelbe), Observatorium Wingst.

 

Joachim Neitzel, Sohn des Landwirts, Willy Neitzel, vom Gut Kraplau über Osterode, jetzt bei Georg Zander in (20b) Niedersickte 3 über Braunschweig.

 

Karl Ernst Orisch, Sohn des Regierungsrats z. Wv., Karl Orisch, aus Königsberg, jetzt in Kassel, Kohlenstraße 44, an der Wilhelmschule zu Kassel.

 

Manfred Peschties, jüngster Sohn des 1946 in Königsberg verstorbenen Bankvorstandes (Bank der Ostpreußischen Landschaft) Walter Peschties, aus Wehlau und Königsberg, an der Kaiser-Karl-Schule zu Itzehoe. Anschrift: Itzehoe, Lornsenplatz 14.

 

Michael Saschek, Sohn des Molkereidirektors Karl Saschek, aus Braunsberg, an der Graf-Friedrich-Schule zu Diepholz. Anschrift: Varrel, Kreis Diepholz.

 

Marianne Skibbe, Tochter des Zahnarztes, Dr. Skibbe, aus Angerburg, jetzt Wetter (Ruhr), Kaiserstraße 34, am Mathem.-Naturwissenschaftlichen Gymnasium Wetter.

 

Helmut Wilkop, Sohn des Bundesbahnobersekretärs, Wilhelm Wilkop, aus Allenstein, Danziger Straße 7, jetzt Essen, Hohenburgstraße 106, an der Humboldtschule zu Essen.

 

Sabine Wedel, Tochter des gefallenen Malers und Graphikers, Heinz Wedel aus Königsberg und der Gebrauchsgraphikerin, Charlotte Wedel, geb. Markschies, an der Wilhelm-Raabe-Schule zu Lüneburg. Anschrift: Lauenburg (Elbe), Hasenberg 7 a.

 

Klaus Wenk, Sohn des ehemaligen Wirtschaftsinspektors, Richard Wenk, Hauptgestüt Trakehnen, jetzt in Waggum 48 über Braunschweig, am Math.-Naturwissenschaftlichen Gymnasium zu Wolfenbüttel.  

 

Christian-Albrecht Wiedner, Sohn des Reichsbankkassierers, Joh. Wiedner aus Allenstein, Langgasse 5, jetzt in Hannover, Bernwardstraße 34, am humanistischen Zweig des Goslarer Gymnasiums.  

 

Gerd-Dietrich Tiefensee, ältester Sohn des ehemaligen Arbeitsamtsdirektors, Paul Tiefensee, aus Wormditt, jetzt Landesarbeitsamt Niedersachsen in Hannover, am Kaiser-Wilhelm-Gymnasium zu Hannover.

 

Gert Borkowski, Sohn des Verwaltungsinspektors, Bernhard Borkowski, früher Polizeiinspektor in Tilsit, jetzt in Stuttgart-W., Feuerleinstraße 3B, am Karls-Gymnasium zu Stuttgart.

 

Alfred Borst, zweiter Sohn des kaufm. Angestellten, Willy Borst, aus Königsberg, Reickestraße 4, jetzt in Eßlingen (Neckar), Karmeliterstraße 10 a, am Schelztor-Gymnasium Eßlingen.

 

Sibylle Goldner-Linck, Tochter des verstorbenen Baumeisters und Architekten, Ernst Goldner, aus Heilsberg und seiner Ehefrau, Ursula Goldner, geb. Linde, am Neusprachlichen Mädchengymnasium zu Warendorf. Anschrift: Warendorf (Westfalen), Haus Ermland, Diekamp Nr. 60.

 

Dietmar Ennulat, Sohn des landw. Beamten, Gustav Ennulat, früher Gut Dösen, Kreis Heiligenbeil, jetzt in Hadamar, Kreis Limburg (Lahn), Nonnengasse 13, am humanistischen Fürst-Johann-Ludwig-Gymnasium in Hadamar.

 

Hans Adolf Glanert, Sohn des Landsmanns, Karl Glanert, aus Fischhausen, Siedlung, beschäftigt gewesen im Gaswerk, jetzt in Espendorf 4 a, Post Flehn über Neuß (Rhein), am Evangelischen Aufbaugymnasium zu Herchen.

 

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Seite 14   Familienanzeigen

Am 9. Februar 1956 entschlief sanft unsere liebe Mutter, Schwiegermutter, Großmutter, Schwägerin und Tante, Auguste Dolenga, geb. Lendzian, früher Ulrichsfelde, Kreis Lyck, Ostpreußen, 10 Tage vor ihrem 87. Geburtstage. In stiller Trauer: Gustav Dolenga. Hedwig Dolenga. Ilse Soboll. Familie Sobottka. Gleichzeitig gedenke ich meines geliebten, herzensguten und treusorgenden Vaters, des Landwirts, Gustav Soboll, Kölmersdorf, Kreis Lyck, der am 6. Februar 1945, bei Braunsberg gefallen ist, und meiner innig geliebten, unvergesslichen Mutter, Gertrud Soboll, geb. Dolenga, Kölmersdorf, Kreis Lyck, die am 1. Juni 1945 in Dietrichswalde, Kreis Allenstein, verstorben ist. Zum stillen Gedenken: Ilse Soboll. Nienburg (Weser), im März 1958, Vor Mallen Gehöft 7.

 

Am 23. Februar 1958 entschlief plötzlich und unerwartet, fern seiner geliebten Heimat, unser treusorgender Vater, Schwiegervater, Großvater, Bruder, Schwager und Onkel, Kaufmann, Walter Gradlowsky, im Alter von 59 Jahren. Er folgte seiner lieben Frau, Frieda Gradlowsky, geb. Meseck, die am 1. Juli 1945 in Danzig verstarb. In tiefer Trauer: Familie Heinz Gradlowsky, sowjetisch besetzte Zone. Siegfried Gradlowsky, Bremerhaven-W., Moorhöfen 4 - 6 und Ursula Gradlowsky, Hamburg 13, Hartungstraße 22. Bremerhaven-W., Moorhöfen 4 – 6, früher Königsberg Pr., Königstraße 45 und Rauschen-Sassau, Samland.

 

Was Gott tut, das ist wohlgetan. Gott, der Herr, nahm am 6. Januar 1958, unsere liebe, treusorgende Mutter, Schwiegermutter, Großmutter, Urgroßmutter, Schwester, Schwägerin und Tante, Frau Berta Konrad, geb. Decker, im gesegneten Alter von fast 87 Jahren zu sich. Sie folgte unserem lieben, hochverehrten Vater, August Konrad, geb. 13.06.1877, gest. 13.07.1947 in Leipzig und unserem lieben Bruder, Kurt Konrad, geb. 19.03.1906, gefallen 26.04.1945 in Berlin, in die Ewigkeit. In stiller Trauer: Helene Rohn, geb. Konrad und Familie, Wuppertal. Anna Wilk, geb. Konrad und Familie, Bonn (Rhein). August Konrad und Frau, Hamburg. Gertrud Schröder, geb. Konrad und Familie, Wietze bei Celle. Witwe, Luise Konrad, Berlin. Sieben Enkel und vier Urenkel. Wuppertal-Barmen, Fingscheid 6. Früher Königsberg Pr.

 

Nur Arbeit war Dein Leben, nie dachtest Du an Dich, nur für die Deinen streben, war Deine höchste Pflicht. Von ihrem schweren, mit Geduld ertragenem Leiden, erlöste Gott, der Herr, heute Morgen, 8.20 Uhr, unsere liebe, treusorgende Mutter, Schwiegermutter, Großmutter und Tante, Frau Witwe Maria Berger, geb. Kiewer, im Alter von 75 Jahren. In stiller Trauer: Martha Aßmus, geb. Berger. Minna Berger, geb. Seydel. Emil Berger. Gertrud Berger, geb. Marzian. Franz Berger. Sofie Berger, geb. Houben. Erika, Christel und Hermann, als Enkelkinder und Anverwandte. Solingen-Wald. Solingen, Dornap. Lübeck, den 6. März 1958, Corinthstraße 11. Früher Lichtentann, Kreis Ebenrode, Ostpreußen. Die Trauerfeier fand am Montag, 10. März 1958, um 11.45 Uhr, in der Kapelle des evangelischen Friedhofes Solingen-Wald, Wiedenkamper Straße, statt.

 

Unser Leben währet siebzig Jahre, und wenn's hoch kommt, so sind's achtzig Jahre, und wenn's köstlich gewesen ist, so ist es Mühe und Arbeit gewesen. Psalm 90, 10    Gott, der Herr, nahm am 28. Februar 1958, um 18 Uhr, nach schwerer Krankheit, unsere liebe Mutter, Schwiegermutter, Großmutter, Urgroßmutter, Schwester und Tante, Witwe, Karoline Kensy geb. Fidorra, im gesegneten Alter von 86 Jahren, zu sich in die Ewigkeit. In tiefer Trauer: Kinder und Anverwandte. Gelsenkirchen 4, Achternbergstraße 66.

 

Fern seiner geliebten Heimat, verstarb unerwartet infolge Herzinfarkt, mein lieber Mann, der Landwirtschaftsrat a. D., Dr. Bruno Schmidt, im 72. Lebensjahre. Im Namen der Hinterbliebenen: Hildegard Schmidt, geb. Schliepe. Dortmund-Dorstfeld, Hartweg 167. Die Bestattung hat in Palames, Katalonien, stattgefunden.

 

Unser lieber Vater, Kurt Hinz, ist am 21. Februar 1958, im 74. Lebensjahre, fern unserer alten Heimat, in Traisa bei Darmstadt, plötzlich für immer von uns gegangen. Seine dankbaren Kinder: Eberhard Wiehe. Wanda Wiehe, geb. Hinz. Lothar Hinz, vermisst. Hamburg-Langenhorn 1, Kielstück 22. Früher Königsberg Pr., Wilhelmstraße 12 und Groß-Komturstraße 26. Urnenbeisetzung auf dem Ohlsdorfer Friedhof in Hamburg, am Montag, dem 24. März 1958,14.15 Uhr, Kapelle 9.

 

Und mit süßer Ruh‘ im Herzen ging ich hier durch Kampf und Leid; ew'ge Ruhe fand ich droben in des Lammes Herrlichkeit. Gott, der Herr, über Leben und Tod, erlöste heute von einem schweren Leiden, meinen lieben, treusorgenden Mann, meinen lieben Vater und Schwiegervater, unseren guten Opa, Schwager, Onkel und Vetter, Hermann Jastremski, im 77. Lebensjahre. In stiller Trauer im Namen aller Hinterbliebenen: Auguste Jastremski, geb. Kruska. Familie Hermann Born. Essen-Steele, den 7. März 1958, Krekelerweg 19 a, früher Lötzen, Ostpreußen, Boyenstraße 10. Die Beerdigung fand am Montag, dem 10. März 1958, statt.

 

Nach kurzer, schwerer Krankheit, entschlief am 8. März 1958, fern seiner geliebten Heimat, im Alter von 80 Jahren, unser lieber Vater, Schwiegervater, Großvater, Onkel und Schwager, Gustav Peter, Hausmeister i. R., aus Osterode, Ostpreußen, Gymnasium. In stiller Trauer im Namen aller Hinterbliebenen: Elisabeth Peter. Ludwigsburg (Württemberg) Hospitalstraße 25.

 

Am 4. März 1958 entschlief plötzlich und unerwartet, mein lieber Mann, unser guter Vater, Schwiegervater, Großvater, Bruder, Schwager und Onkel, Reichsbahnobersekretär i. R., Emil Herrmann, früher Allenstein und Passenheim, kurz nach Vollendung des 85. Lebensjahres. In tiefer Trauer: Frau Frieda Herrmann, geb. Denda. Kinder. Enkelkinder und Anverwandte. Süddeldorf, Talstraße 52.

 

Am 20. Februar 1958 verstarb, mein lieber Mann, unser herzensguter Vater, Opa, Bruder und Schwager, der Melkermeister, August Neumann, im 67. Lebensjahre. In tiefem Schmerz: Adolphine Neumann, geb. Neumann. Erika Ragge, geb. Neumann. Hermann Ragge. Gerda Anke, geb. Neumann. Gerd Anke. Fürstenwalde (Berlin). Ulrich, Evelyn und Gudrun, als Enkelkinder und alle Verwandten. Wanne-Eickel, Hauptstraße 46. Früher Cornieten bei Seerappen, Samland.

 

Fern seiner geliebten Heimat, entschlief am 27. Februar 1958, nach schwerer Krankheit, mein lieber Mann, unser guter Vater, Schwiegervater und Opa, Bruder, Schwager und Onkel, Ferdinand Stinski, Postbetriebsassistent a. D., im 65. Lebensjahre. In stiller Trauer: Marie Stinski, geb. Janson. Erna Czekay, geb. Stinski. Hans Czekay. Traute Pleli, geb. Stinski. Hans Pleli. Ilse Spannagel, geb. Stinski. Günter Spannagel. Enkelkinder, Anita u. Werner und alle Verwandten. Radolfzell, Waldstraße 20. Früher Schwanis, Kreis Heiligenbeil, Ostpreußen.

 

Am 8. Februar 1958 verstarb in Mannheim, im 88. Lebensjahre, unsere liebe Mutter, Großmutter, Schwiegermutter, Schwägerin und Tante, Witwe, Auguste Schmidtke, geb. Weitkuhn, Gumbinnen/Ohldorf. In stiller Trauer: Richard Schmidtke und Frau Margarete Schmidtke, geb. Riek mit Kindern: Rosemarie, Siegfried. Lothar, Hans-Jürgen und Ursula, Frankfurt a. M., Oppenheimer Landstraße 91. Werner Rogowski und Frau Käte Rogowski, geb. Schmidtke, Mannheim, L. 4. 9. Dr. Gustus Winsel und Frau Regina Winsel, geb. Rogowski, Braunschweig, Bültenweg 27 a.

 

Ausgelitten hast Du nun, bist am frohen Ziele, von den Leiden auszuruhn, die Du nicht mehr fühlest. Kein Arzt fand Heilung mehr für Dich. Jesus sprach: „Ich heile dich! Am 8. März 1958 entschlief fern der Heimat, nach langem, mit großer Geduld ertragenem Leiden, im Alter von 23 Jahren, meine jüngste, innig geliebte Tochter, Waltraud Sommer. Sie folgte ihrem Vater, der 1947 in der Heimat am Hungertod verstorben ist. Sie werden betrauert von: Auguste Sommer, geb. Schöttke. Pflegetante Liese Mörke und Pflegeonkel Gustav Mörke. Heinz Sommer und Ursula Sommer, geb. Nedderhut. Alfred Sommer und Magda Sommer, geb. Jökschat. Helmut Thelm und Ursula Thelm, geb. Sommer. Siegfried Sommer. Nichten und Neffen und allen Anverwandten. Celle, Kirschenweg 11. Früher Nautzwinkel, Kreis Samland.

 

Am 15. Dezember 1957 nahm Gott, der Herr, nach schmerzensreicher Krankheit, meinen lieben Mann, Vater, Schwiegervater, Groß- und Urgroßvater, Max Goerigk, im Alter von 87 Jahren, zu sich in die Ewigkeit. In stiller Trauer im Namen aller Hinterbliebenen: Anna Goerigk, geb. Turowski, Kinder und Enkelkinder. Großenrade b. Burg, Dithm. Früher Allenstein, Liebstädter Straße. Die Beerdigung hat am 18. Dezember 1957, vom Trauerhause aus, stattgefunden.

 

Nach einem arbeitsreichen Leben verstarb am 10. Januar 1958, in der sowjetisch besetzten Zone, im Alter von 80 Jahren, mein lieber Bruder, Onkel und Großonkel, der Schneidermeister, Karl Güttke, aus Tilsit. Er folgte seinem vor 7 Monaten verstorbenen einzigen Sohne, in die Ewigkeit nach. Im Namen der Hinterbliebenen: Anna Delik. Hannover, Baumstraße 3, den 10. März 1958.

 

Fern ihrer unvergessenen Heimat, entschlief am 10. März 1958, nach langem, schwerem Leiden, unsere herzensgute Mutter, Schwiegermutter, Oma, Uroma, Schwester und Tante, Frau Mathilde Henriette Packheiser, geb. Eidmann, aus Königsberg Pr., Hindenburgstraße 68, im 80. Lebensjahre. Sie folgte unserem vorbildlichen Vater, Heinrich Packheiser, gest. im Mai 1945 in Königsberg, ihren geliebten Söhnen und Schwiegersöhnen, Arthur, Kurt und Erich, Otto Reimann und Herbert Neumann, die den Heldentod starben. In stiller Trauer: Gertrud Reimann, geb. Packheiser. Walter Packheiser und Frau Maria. Edith Packheiser, geb. Proß. Kurt Manneck und Frau Friedel Manneck, geb. Packheiser. Werner Arnheim und Frau Charlotte Arnheim, geb. Packheiser. Karl Kromm und Frau Gretel Kromm, geb. Packheiser. Ihre zwölf Enkelkinder und zwei Urenkelchen. Tuttlingen (Württemberg), Martin-Luther-Weg 11.

 

Müh und Arbeit war sein Leben, treu und fleißig seine Hand, nur für die Seinen streben, weiter hat er nichts gekannt. Heute gegen 7 Uhr ging nach kurzem, schwerem Leiden, mein lieber, guter Mann, mein lieber Vater, Schwiegervater, Opa und Onkel, Karl Blümke, im Alter von fast 75 Jahren, für immer von uns. In stiller Trauer: Auguste Blümke, geb. Kohts. Kinder und Anverwandte. Remscheid, den 11. März 1958, Nordstraße 100. Früher Insterburg, Schlachthof. Die Beerdigung fand am Samstag, dem 15. März 1958, um 11.30 Uhr, von der Kapelle des Stadtfriedhofes aus, statt.

 

Am 11. März 1958 entschlief, fern der geliebten Heimat, nach kurzer, schwerer Krankheit, unser lieber Vater, guter Bruder, Schwager und Opa, Artur Nordquest, im Alter von 74 Jahren. In stiller Trauer: Käte Nordquest. Kurt Schmieder und Frau Elli Schmieder, geb. Nordquest. Karin, Ingrid u. Wolf-Dieter, als Enkelkinder. Schwelm (Westfalen), Lindenstraße 1. Früher Seestadt Pillau.

 

Mein geliebter Mann und bester Lebenskamerad, unser guter treusorgender Vater, Schwiegervater, mein lieber Opa, Bruder, Schwager und Onkel, Fritz Sobottka, Gaststättenbesitzer Kruttinnen, Kreis Sensburg, ist am 23. Februar 1958, im 74. Lebensjahre, für immer von uns gegangen.In stiller Trauer im Namen aller Angehörigen: Ida Sobottka, geb. Lukaschewski. Bochum, Am Pappelbusch 57. Die Beisetzung fand am 27. Februar 1958 statt.

 

Am 5. März 1958 entschlief, fern seiner geliebten Heimat, nach langem Leiden, mein lieber Mann, unser Vater, Großvater und Urgroßvater, Ernst Gerund, geb. 02.07.1882. In stiller Trauer: Johanna Gerund, geb. Rimann. Anna Störmer, geb. Gerund. Maria Pätzold, geb. Gerund. Gertrud Zengel, geb. Gerund. Hetwich Haubold, geb. Gerund. Enkel und Urenkel. Oberhausen über Wüsting, i. O. Früher Königsberg Pr.

 

Am 16. Februar 1958 verschied plötzlich, unsere liebe Mutter und Omi, Frau Anna Böhnke, geb. Zink, früher Tapiau, Kreis Wehlau, im Alter von 76 Jahren. In stiller Trauer: Reinhard Böhnke, Hofgeismar/Kassel, Gesundbrunnen 11. Alfred Böhnke, Vaihingen/Enz, Radbrunnengasse 5. Erika Nienburg, geb. Böhnke, Langenberg (Rheinland), Hellerstraße 14 und Enkel.

 

Seite 15   Familienanzeigen

Nach langem, mit großer Geduld getragenem schwerem Leiden, entschlief sanft am 4. März 1958, fern ihrer geliebten, ostpreußischen Heimat, unsere gute, liebe, selbstlose Schwester, Schwägerin, Nichte und Tante, Landw.-Oberlehrerin, Inga Scherenberger, im Alter von 51 Jahren. In tiefer Trauer: Horst Scherenberger und Frau Elise Scherenberger, geb. Kroehnert mit Renate und Burkhardt, Plön i. Holstein, Hamburger Str. 24. Gerhard Scherenberger und Frau Erika Scherenberger, geb. Schwendimann, Bonn/Beuel, Helenenstraße 27. Schwester Marta Siebert, Tante. Bad Pyrmont, den 9. März 1958, Georg-Victor-Straße 34. Früher Lötzen, Garnsee, Marienburg. Die Beisetzung fand am 7. März 1958 in Bad Pyrmont,Friedhof Lorzingstraße. statt.

 

Am Dienstag entschlief nach langem schwerem Leiden unsere so sehr verehrte Kollegin, die landwirtschaftliche Oberlehrerin, Fräulein Inga Scherenberger. Sie war uns stets ein Vorbild als aufrechter Mensch, als verständnisvolle Kollegin und als liebevolle Lehrerin ihrer Schülerinnen. Wir verdanken ihr viel und werden ihrer stets gedenken. Direktorin und Kolleginnen der landwirtschaftlichen Berufsschule Hameln-Pyrmont. Hameln, den 5. März 1958, Sedanstraße 15. Bad Pyrmont, Georg-Viktor-Straße 34.

 

Am 21. Februar 1958 verstarb nach kurzer, schwerer Krankheit, meine innig geliebte Frau, meine liebe Mutter, Großmutter, Schwiegermutter, Tante und unsere liebe Schwester und Schwägerin, Helene Karsten (früher Kurafeiski), geb. Rattay, aus Vorderpogauen – Johannisburg, im Alter von 49 Jahren. in stiller Trauer im Namen aller Angehörigen: Paul Karsten. Neu-Isenburg, Hugenottenallee 153.

 

Am 27. Februar 1958 verstarb nach kurzer Krankheit, unsere liebe Mutter, Schwiegermutter und Omi, Helene Krzykowski, geb. Mrongowius, aus Ortelsburg, im Alter von fast 77 Jahren. In tiefer Trauer: Familie Alfred Krzykowski, Harsefeld, Kreis Stade. Familie Wilhelm Krzykowski, Mannheim. Liselott Krzykowski, Herzberg (Harz). Die Beerdigung fand am 3. März 1958 in Harsefeld statt.

 

Am Samstag, dem 8. März 1958, entschlief plötzlich und unerwartet, meine liebe Frau, Schwiegermutter und Schwester, unsere gute Oma und Uroma, Schwägerin und Tante, Frau Maria Labeth, geb. Jednat, im 81. Lebensjahre. In stiller Trauer: Otto Labeth. Franz Grau und Kinder. Familie Wilhelm Jednat, Garden City USA. Siegburg (Rheinland), Am Pfahlweiher 9. Früher Stallupönen, Ostpreußen.

 

Psalm 37, 5    Am 25. Februar 1958 entriss der Tod aus einem arbeitsreichen Leben, meine geliebte Frau, unsere liebe, gute Mutter, Schwester, Schwägerin und Tante, Frau Lina Steinke, geb. Neiß, im 62. Lebensjahre. Zu früh und für uns unfassbar starb sie an den Folgen eines Unglücksfalles, fern der geliebten, ostpreußischen Heimat. Sie folgte ihrer 86-jährigen Mutter, die sie 1945 auf der Flucht in Ostpreußen zurücklassen musste, in die Ewigkeit. In tiefem Schmerz im Namen aller Verwandten: Ernst Steinke. Liebgard Brodd, geb. Steinke. Benno Brodd. Ehrenfried Steinke. Oftersheim über Schwetzingen, Königsberger Straße 17. Früher Bastental, Ostpreußen.

 

Es ist so schwer, wenn sich der Mutter Augen schließen, die Hände ruh'n, die einst so treu geschafft, und unsere Tränen still und heimlich fließen, uns bleibt der Trost: „Gott hat es wohlgemacht!" Am 11. Januar 1958 entschlief sanft, nach einem schweren, arbeitsreichen Leben, viel Leid und langer schwerer Krankheit, im 83. Lebensjahre, unsere liebe, herzensgute, treusorgende Mutter, Schwiegermutter, Großmutter, Urgroßmutter und Tante, Frau Johanna Steckel, geb. Ahland. In stiller Trauer: Fritz Hinz und Frau Martha Hinz, geb. Steckel, Oldendorf. Fritz Zerwowski (verstorben) und Frau Berta Zerwowski, geb. Steckel, Oldendorf. Hermann Zerwowski und Frau Emma Zerwowski, geb. Steckel, Nordenham. Gustav Steckel (verstorben) und Frau Grete Steckel, geb. Kahnert, Godesberg. Karl Stecker (vermisst) und Frau Klara Stecker, geb. Nehrkorn (verstorben) sowie Enkel und Urenkel. Oldendorf. Früher Köllming, Kreis Pr.-Holland, Ostpreußen.

 

Heute früh entschlief nach langer, schwerer Krankheit, unsere liebe, treusorgende Mutti, unsere gute Omi, unsere Schwester, Schwägerin, Tante und Kusine, Erna Braun, geb. Grajetzky, früher Insterburg, Ostpreußen, im Alter von 63 Jahren. In stiller Trauer: Heinz Braun und Frau Luise Braun, geb. Wosnietza. Dr. Gerhard Braun und Frau Ruth Braun, geb. Doose. Waltraut Perkuhn, geb. Braun. Enkelkinder und Angehörige. Kiel, den 21. Februar 1958, Adolfstraße 15. Die Trauerfeier fand am Montag, dem 24. Februar 1958, auf dem Nordfriedhof in Kiel statt.

 

Ihr seid geschieden aus unserer Mitte, aber nicht aus unserem Herzen; denn stärker als der Tod ist die Treue. Wir gedenken zum elften Todestage unserer geliebten, treusorgenden Eltern und Schwiegereltern, die unter schweren Strapazen in unserer geliebten Heimat, im März 1947, ihr Leben hingeben mussten. Friedrich Jangor, geb. 14. November 1886, gest. im März 1947 in Königsberg; Auguste Jangor, geb. Bakowski, geb. 3. März 1886, gest. im März 1947 in Königsberg. In stillem Gedenken, Eure dankbaren Kinder: Ewald Jangor. Edeltraut Jangor, geb. Fuchs, Übach-Palenberg 5, Heerlenerstraße 5. Herta Schrell, geb. Jangor. Richard Schrell, Wuppertal-Barmen, Handelstraße 11. Früher Königsberg Pr. Charlottenburg, Schulstraße 21.

 

Am 23. Februar 1958 verstarb ganz plötzlich und unerwartet, mein lieber Mann, unser guter Vater, Schwiegervater, Großvater, Bruder, Schwager und Onkel, Postbetriebsassistent i. R., Gustav Neumann, kurz vor Vollendung des 85. Lebensjahres. Wir „gedenken seiner in Liebe und Dankbarkeit. Im Namen aller Angehörigen: Ulrike Neumann, geb. Magnus. Peine, Ernst-Reuter-Straße 20. Früher Tilsit, Flottwellstraße 8.

 

Nichts für sich, alles für andere! Am 15. Februar 1958, 23.30 Uhr, entschlief nach langem, schwerem Leiden, im Kreiskrankenhaus Heide, mein lieber Mann, Vater, Bruder, Schwager und Onkel, Carl Schaff, im 72. Lebensjahre. Er war Ortsbeauftragter für Canditten, Ostpreußen, Vorsitzender des Reichsbundes Welmbüttel, Gaushorn, Schrum, Vorsitzender des Bundes der Heimatvertriebenen Gaushorn. Er folgte seinem ältesten Sohn, Konrad, in die Ewigkeit. In stiller Trauer: Anna Schaff, geb. Plehn. Berthold Schaff (zurzeit vermisst). Gaushorn, den 10. März 1958. Früher Canditten, Ostpreußen. Die Beerdigung fand am 20. Februar 1958, um 15 Uhr, auf dem Friedhof in Tellingstedt, statt.

 

Fern seiner lieben, ostpreußischen Heimat, ist am 25. Februar 1958, unser lieber Papa, Landwirt, Paul Mettchen, früher Krumteich, Kreis Samland, im Alter von 68 Jahren, für immer von uns gegangen. In stiller Trauer: Siegfried Mettchen und Frau Marga Mettchen, geb. Roschlau. Horst Mettchen. Edeltraut Mettchen, nebst allen Angehörigen. Eschwege, den 10. März 1958, Am Dornbusch 1.

 

Wer im Gedächtnis seiner Lieben lebt, ist nicht tot. Am 26. Februar 1958 entschlief unerwartet, mein lieber, herzensguter Mann, unser treusorgender Vater, Schwiegervater, Großvater, Bruder, Schwager und Onkel, der frühere Landwirt, Theophil Erismann, im Alter von fast 64 Jahren. In stiller Trauer im Namen der Hinterbliebenen: Klara Erismann, geb. Weber. Oberaden, den 26. Februar 1958. Früher Hohenwalde, Kreis Heiligenbeil, Ostpreußen. Die Beerdigung fand am 2. März 1958 statt.

 

Unsere liebe Mutter, Schwiegermutter und Großmutter, Helene Wittrien, geb. Freudenreich, hat heute, im fast vollendeten 81. Lebensjahre, für immer die Augen geschlossen. Im Namen aller Angehörigen: Selma Wittrien. Helene Seifart, geb. Wittrien. Carl Seifart, Hannover, Voßstraße 58. Elsbeth Schönweiler, geb. Wittrien. Werner, Dietrich, Rosemarie, Brigitte. Hannover, den 4. März 1958, Möckernstraße 23. Früher Königsberg Pr., Galtgarbenstraße 3.

 

So einfach war Dein Leben, Du dachtest nie an Dich, nur für die Deinen streben, galt Dir als höchste Pflicht. Am 28. Februar 1958 entschlief, fern ihrer geliebten, ostpreußischen Heimat, im fast vollendeten 87. Lebensjahre, unsere liebe Mutter, Schwiegermutter, Groß- und Urgroßmutter, Johanna Freutel, geb. Mirbach, früher Schillfelde, Kreis Schloßberg. In stiller Trauer: Familie Johann Katzwinkel, Lübeck. Familie Hans Freutel, Kiel, Von-der-Tann-Str. 12. Familie Fritz Freutel, Haffkrug. Familie Willy Freutel, sowjetisch besetzte Zone. Familie Walter Freutel, sowjetisch besetzte Zone. Familie Willy Kreysel, Prien (Chiemsee). Rudolf Schüßler und Frau Anna Schüßler, geb. Freutel, Ernsbach a. Kocher. Lübeck, Maliring 54.

 

Zum 69. Geburtstag, am 22. März 1958, gedenken wir unserer lieben Mutter, Schwiegermutter, Großmutter, Urgroßmutter und Tante, Frau Rosine Wilhelmine Kirchner, geb. Roggal, welche am 17.04.1945 bei einem Bombenangriff auf der Flucht in Norddems bei Neukuhren in Ostpreußen den Tod fand. Sowie unserem Vater, Fritz Friedrich Kirchner, geb. 04.12.1887, gest. etwa 1946/1947, am Hungertod in Powarben, Ostpreußen, und Bruder, Erich Kirchner, geb. 01.11.1930, gest. etwa 1946/1947, ebenfalls am Hungertod in Powarben, Ostpreußen, und Schwester, Frieda Siebert, geb. Kirchner, geb. 06.12.1914, gest. 1946/1947 in Powarben, Ostpreußen, sowie ihrer drei Kinder: Herbert, geb. 1939; Gerhard, geb. 1935; Helga, geb. 1941, alle am Hungertod in ihrer Heimat verstorben. Ihrer aller gedenken: Hans Kronenberg u. Ehefrau Gertrud Kronenberg, geb. Kirchner. Johann Alberts u. Ehefrau Erna Alberts, geb. Kirchner. Albert Kirchner u. Ehefrau Maria Kirchner, geb. Lux. Walter Schultz u. Ehefrau Anni Schultz, geb. Kirchner. Gerhard Geerkens u. Ehefrau Elise Geerkens, geb. Kirchner sowie elf Enkel und ein Urenkel. Straelen (Niederrhein), Westerbroeck 12. Früher Powarben, Post Trömpau, Kreis Samland, Ostpreußen.

 

Wir werden Deiner nie vergessen, so lang uns Gott das Leben schenkt. Ob Kummer auch das Herz will treffen, doch treue Liebe Dein gedenkt. Plötzlich und unerwartet entriss der Tod mir am 30. November 1957, meine über alles geliebte Frau, unsere liebste Enkeltochter, Nichte und Kusine, Elfriede Kajota, geb. Wirges. Sie ist von uns gegangen, im blühenden Alter von 20 Jahren, bei der Geburt ihres ersten Kindes. Ihr Töchterchen, Elsbeth, folgte ihr nach 18 Tagen. Sie folgte ihrer lieben Mutti, Grete Wirges, geb. Bialluch, die am 17. März 1945, beim Russeneinzug, im Alter von 26 Jahren, ihr Leben lassen musste, und ihrem Vater, der am 1. Mai 1938, im Alter von 26 Jahren, gestorben ist. Sie ruhen alle auf dem Friedhof in Gr.-Blaustein. In stiller Trauer: Peter Kajota, als Mann, zurzeit noch in Ostpreußen. Gustav Bialluch und Frau Emma Bialluch, geb. Bodeit, als Großeltern, früher Kl.-Blaustein, Kreis Rastenburg, Ostpreußen. Ernst Bombe u. Frau Frieda Bombe, geb. Bialluch, früher Rastenburg, Ostpreußen. Als Kusinen: Dorothea, Hannelore, zurzeit Salzbach, Kreis Rastenburg und Irmgard, früher Rastenburg, Ostpreußen. Bockhorst, den 9. März 1958.

 

Ein treues Mutterherz hat aufgehört zu schlagen. Der Herr, über Leben und Tod, nahm am 24. Februar 1858, nach kurzem Leiden, plötzlich und unerwartet, meine über alles, geliebte Mutti, Schwiegermutter, Omi, Schwester, Schwägerin und Tante, Frau Frieda Redetzky, geb. Ladscheck, geb. am 3. Oktober 1894 in Tilsit. Sie folgte ihrem lieben Gatten, Kaufmann, Fritz Redetzky, gestorben am 21. April in Heide (Holstein), und ihrem lieben Sohn, Heinz Redetzky, SS-Untersturmführer, gefallen am 1. Mai 1945 in Arnstorf (Bayern). In tiefer Trauer: Lieselotte Goerigk, geb. Redetzky. Herbert Goerigk. Dietmar, als Enkel und alle Angehörigen. Köln-Höhenhaus, Olderweg 564. Früher Tilsit, Ostpreußen.

 

Was Gott tut, das ist wohlgetan. Am 1. März 1958 entschlief nach langer, schwerer Krankheit, meine liebe Frau, Emmy Sommerfeld, geb. Leckband. In stiller Trauer: Fritz Sommerfeld sowie Schwiegereltern und alle Anverwandten. Köln-Lonigerich, Freusburgweg 14, früher Liebemühl, Ostpreußen (Treudank).

 

Berichtigung

Traueranzeige Szidat

statt

Susanne-Karin Ruth Bogumil.

Ruch-Bogumil, Schweiz.

 

Für die überaus große Anteilnahme, den vielen Kranz- und Blumenspenden beim Heimgange meiner lieben Schwester, Klara Krause, sage ich der Landsmannschaft Ostpreußen, vor allem der Frauengruppe, hierdurch recht herzlichen Dank. Witwe, Martha Löbel, geb. Krause. Dortmund, Wambeler Straße 10.

 

Seite 16   Familienanzeigen

Die Treue ist das Mark der Ehre! Nach kurzer Krankheit, ist mein geliebter Mann, unser geliebte, guter Vater, Großvater, Bruder, Schwager und Onkel, Herr Ernst-Reinhold Graf Finck v. Finckenstein, sanft entschlafen, im 73. Lebensjahre. In tiefer Trauer: Gertrud Gräfin Finck v. Finckenstein, geb. Beyer. Harald Graf Finck v. Finckenstein. Ruth Gräfin Finck v. Finckenstein, geb. Müller. Albrecht Graf Finck v. Finckenstein. Evelyn Gräfin Finck v. Finckenstein, geb. Lerch. Matz Graf Finck v. Finckenstein. Frau Adda v. Lettow-Vorbeck, geb. Gräfin Finck v. Finckenstein und Kinder. Ludwig Graf Finck v. Finckenstein. Gertrud Gräfin Finck v. Finckenstein, geb. Stobbe. Paula Gräfin Finck v. Finckenstein, geb. Gräfin v. Kanitz. Hildegard Gräfin Finck v. Finckenstein, geb. Baroneß v. Meerscheidt-Hüllesem. Walter Beyer sen. Ludwig Franzius. Charlotte Franzius, geb. Beyer. Walter Beyer jun. Martha Beyer, geb. Klöpfer. Frau Margarethe Keil, geb. Beyer und Kinder. Hugo Beyer. Margarethe Beyer, geb. Fritsch. Sechs Enkelkinder, Nichten, Neffen und alle Verwandten in Deutschland. Farm Chamasaris, Post Gobabis, Südwestafrika. 27. Februar 1958.

 

Zum zehnjährigen Todestag gedenke ich in großer Herzlichkeit und Dankbarkeit, meines so früh verstorbenen geliebten guten Mannes, Verwaltungsdirektor, Erich Kose, geb. 16. Februar 1899 in Gumbinnen, gest. 31. März 1948 in Thüringen. Ehemaliger Leiter der Allgemeinen Orts- und Landkrankenkasse des Kreises Gumbinnen. Edith Kose, geb. Schulz. Gelsenkirchen-Rotthausen, Am Graffweg 9. Nach Überführung der Aschenurne aus Thüringen, erfolgte die Beisetzung derselben im Oktober 1950, auf dem Urnenfriedhof Essen-Kray.

 

Nach kurzer, schwerer Krankheit, entschlief am 26. Dezember 1957, plötzlich und unerwartet, mein lieber Mann, unser guter Vater, Schwiegervater, Schwager und Opa, Hermann Koschinski, kurz nach Vollendung seines 68. Lebensjahres. In tiefer Trauer: Anna Koschinski, geb. Schrödter. Horst Koschinski. Hildegard Gand, geb. Koschinski. Horst Gand. Kurt Schrödter und Frau Marie Schrödter, geb. Pörschke. Gerhard Schrödter und Fritz Schrödter. Walter Stranz und Frau Frieda Stranz, geb. Schrödter. Jürgen Stranz. Enkelkinder: Renate und Helga. Hamburg-Bramfeld, Stockrosenweg 80. Früher Mohrungen, Ostpreußen.

 

Dem Herrn über Leben und Tod hat es gefallen, am 27. Februar 1958, unsere liebe Mutti und Oma, Schwester, Schwägerin und Tante, Frau Anna Fechter, geb. Lettau, im 67. Lebensjahre, zu sich zu nehmen. Sie folgte ihrem Ehemann, Hermann Fechter, der am 24. März 1952 in der Heimat verstarb. In stiller Trauer: Rudi Fechter und Frau Gerda Fechter, geb. Ernst. Gustav Dirszus und Frau Helene Dirszus, geb. Fechter. Lisbeth Fechter. Eva Asmuss, geb. Fechter. Hildegard Fechter, geb. Hucke, Pretzsch (Elbe) und acht Enkelkinder. Horstmar, Bezirk Münster, Schöppinger Straße 12. Früher Pr.-Holland, Ostpreußen.

 

Am 2. März 1958 entschlief unerwartet mein lieber Mann, unser guter Vater, Schwiegervater und Großvater, Apothekenbesitzer, Georg Schlicht, im 72. Lebensjahre. In tiefer Trauer: Grete Schlicht, geb. Heinemann. Eva Esche, geb. Schlicht. Anneliese Lenz, geb. Schlicht. Dr. med. Hermann Esche. Oberstleutnant Joachim Lenz. Und die Enkel: Volker Esche. Marianne Lenz. Hans-Hubertus Lenz. Rosche, Kreis Uelzen. Früher Goldap und Tilsit. Die Einäscherung hat bereits stattgefunden.

 

Am 8. Februar 1958 entschlief nach langem, schwerem Leiden, mein lieber Mann, unser lieber Vater, Schwiegervater, Großvater, Schwager und Onkel, der Landwirt, Hans Hoffmann, im 62. Lebensjahre. In stiller Trauer: Frau Anna Hoffmann, geb. Galda und Kinder. Oldenburg (Holstein), den 10. März 1958, Gut Putlos. Früher Güldengrund, Kreis Tilsit und Gortzen, Kreis Lyck.

 

Aus seinem erfüllten, irdischen Leben, das uns Vorbild war und bleiben wird, nahm Gott, meinen geliebten Mann, unseren herzensguten Vater, Schwiegervater und Großvater, Anton Bludau, Justizamtmann i. R., geboren am 23.11.1881, gestorben am 08.03.1958, zu sich in die ewige Heimat. In tiefer Trauer: Anna Bludau, geb. Joth. Hans Bludau und Rosi Bludau, geb. Hoeland. Dietrich Bludau und Diethild Bludau, geb. Niebuhr und Enkelkinder. Freising, Fellererstraße 1, Starnberg und Kiel. Früher Königsberg Pr.

 

Ich weiß, dass mein Erlöser lebt. Hiob 19, 25    Am 21. Februar 1958, nahm Gott, der Herr, ganz unerwartet, nach langer Krankheit, meine liebe, einzige Schwester, Johanna Babst, im Alter von fast 61 Jahren, zu sich in die Ewigkeit. In stiller Trauer: Ida Babst. Marburg (Lahn), Dürerstraße 43. Früher Tilsit, Ostpreußen, Stolbecker Straße.

 

Fern ihrer geliebten Heimat, entschliefen am 5. März 1958, unser durch Jahrzehnte getreuer Hofmann, Paul Kunz, im Alter von 79 Jahren, und am 8. März 1958, seine Ehefrau, Auguste Kunz, geb. Klein, im Alter von 80 Jahren, in Redefin (Mecklenburg). Die Gefolgschaft des Gutes und meine Familie, werden die Entschlafenen nie vergessen. Frau E. Bandlow-Koenigsmann. Hannover, Königstraße 47. Früher Carneyen bei Liebstadt, Kreis Mohrungen.

 

Gott, der Herr, nahm unseren lieben, guten und treusorgenden Bruder, Schwager und Onkel, Johann Grigo, Regierungsamtmann, geb. in Zollerndorf, Kreis Johannisburg, Ostpreußen, im Alter von 60 Jahren, am Sonntagmorgen, zu sich in die Ewigkeit. Ein Herzinfarkt riss ihn plötzlich und unerwartet mitten aus der Arbeit. Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: Auguste Salamon, geb. Grigo. Maria Schmidt, geb. Grigo. Ida Wiludda, geb. Grigo. Richard Grigo. Emma Prengel, geb. Grigo. Lilli Grigo. Bonn-Venusberg, den 9. März 1958, Holunderweg 7. Die Trauerfeier und Beisetzung hat auf dem Südfriedhof in Bonn stattgefunden.

 

Soeben erreicht mich die Nachricht vom Hinscheiden des 1. stellvertretenden Kreisvertreters, Amtmann, Johann Grigo, in Bonn. Der Verstorbene hat sich in der Heimat große Verdienste um unseren Kreis Sensburg erworben. Er stellte sich nach der Vertreibung wieder zur Mitarbeit und unserer Kreisgemeinschaft zur Verfügung und wurde zum ersten stellvertretenden Kreisvertreter gewählt. Wir werden, diesen treuen und aufrechten Ostpreußen nicht vergessen. Albert Freiherr v. Ketelhodt, Kreisvertreter.

 

Pflichten waren Dein Leben, Sorge für die anderen war Dein Stolz. Still, im Gebet ergeben, so hat es Dein Gott gewollt. Nach langer, schwerer Krankheit, hat es dem Allmächtigen Gott gefallen, meine liebe, gute Frau, unsere treusorgende Mutter, Großmutter, Schwester, Schwägerin und Anverwandte, Frau Erna Kopatz, geb. Hollstein, nach treuer Pflichterfüllung, im 64. Lebensjahre, heute zu sich in die Ewigkeit zu rufen. In stiller Trauer: Gustav Kopatz. Christel Schmidtchen, geb. Kopatz. Richard Schmidtchen. Roland Schmidtchen. Herta Kampowski, geb. Hollstein. Robert Hollstein. Paul Hollstein und alle Anverwandten. Frechen, Auf der Breide, Röblingen a. S., Meschenich, Weinböhla, Berlin, den 12. März 1958. Früher Friedland, Ostpreußen, Trempen und Eydtkau.

 

Der Herr ist mein Hirte!   Fern ihrer geliebten und unvergesslichen Heimat, entschlief am 8. März 1958, ruhig und geduldig, unser geliebtes Muttchen, Omi und Tantchen, Jettchen Bowien, geb. Klaus, im Alter von 82 Jahren. Für die Hinterbliebenen, die Söhne: Reinhold, Gerhard, Kurt und Oskar. Hamburg-Berne, Volzekenweg 1. Früher Königsberg Pr., General-Litzmann-Straße 93.

 

Am 26. Februar 1958 starb völlig unerwartet, unser lieber Vater, Schwiegervater, Großvater, Schwager und Onkel, Max Juditzki, im 78. Lebensjahre. Er folgte unserer lieben Mutter nach 20 Monaten in die Ewigkeit. In tiefer Trauer im Namen aller Angehörigen: Kläre Hampe, geb. Juditzki. Lehrte (Han), Burgdorfer Straße 73. Früher Bischofsburg, Kreis Rößel. Wir erfüllen den Wunsch unseres lieben Verstorbenen und bestellen Grüße an seine Kameraden des Infanterie-Regiments 374.

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