Ostpreußenblatt, Folge 10 vom 09.03.1957

Ostpreußenblatt

Folge 10 vom 09.03.1957

 

Seite 1   Ein Tag im März im Memelland.

Foto: Immer stärker wird die Kraft der Sonne in diesen Vorfrühlingstagen, auch in unserer Heimat, — nur wenige hundert Kilometer nach Osten und doch so weit entfernt. Aufnahmen müssen uns zeigen, was wir früher in der Wirklichkeit sahen, so wie dieses Bild eines Märztages im Memelland; das weitgedehnte flache Land mit den einzelnen Gehöften, der Weg mit den weißglänzenden Birken, die Mühle, deren Flügel sich im frischen Westwind drehen. So gar nichts Aufregendes hat diese Aufnahme an sich, aber von Kindesbeinen an vertraut ist uns der heimatliche Klang mit dem sie uns grüßt.

 

Seite 1   Die „problematische" Aussiedlung Das Recht auf unsere Heimat und auf Selbstbestimmung wird durch die Aussiedlung in keiner Weise berührt.

Die „Vertriebenenkorrespondenz" schreibt: „Über Nacht ist die Aussiedlung Deutscher aus den polnisch verwalteten deutschen Ostgebieten problematisch geworden. Es werden berechtigte Überlegungen angestellt, ob die beschleunigten Aussiedlungsmaßnahmen der polnischen Regierung nicht darauf abzielen, in den Oder-Neiße-Gebieten hinsichtlich der deutschen Bevölkerung „restlos" vollendete Tatsachen zu schaffen, und dem deutschen Anspruch auf Selbstbestimmung die völkerrechtliche Grundlage zu entziehen. Die Aussiedlungen haben seit Januar um durchschnittlich 75 Personen mehr pro Transport zugenommen, und täglich treffen in der Bundesrepublik neue Transporte ein. Man rechnet, dass die vorerst vereinbarte Quote von 16 500 Aussiedlungen für das Jahr 1957 weit überschritten wird. Es wurden sogar schon Zahlen bis zu 80 000 genannt. Sicher ist, dass die polnischen Behörden, die unter dem Titel Familienzusammenführung laufende Aussiedlungsaktion nicht mehr darauf beschränken. Es treffen jetzt auch schon Facharbeiter und Angehörige aus den Intelligenzberufen hier ein, auf deren Verbleib polnischerseits bislang größter Wert gelegt worden ist. Dass sich Polen andererseits bemüht, das polnische Bevölkerungselement in den ostdeutschen Gebieten sesshaft zu machen, ist kein Geheimnis mehr. Ein Großteil der jetzt aus der Sowjetunion repatriierten Polen wird in den ostdeutschen Reichsprovinzen angesiedelt. Sicher rechnen die Polen damit, dass sie den Rest der verbleibenden deutschen Bevölkerung allmählich polonisieren können. Die Ankündigung Warschaus, durch eine Studienkommission für Minderheitenfragen die Voraussetzungen für eine Minderheitengesetzgebung zu schaffen, lässt bereits erkennen, dass diese Polonisierung mit weichen Mitteln gehandhabt werden soll. Jeder Deutsche wird ohne Zweifel die Treue der deutschen Aussiedler zu ihrem Vaterland begrüßen, die sie hinreichend durch jahrelanges Aushalten unter fremder Herrschaft und jetzt mit dem Entschluss zur Rückkehr in die große deutsche Volksfamilie bekundet haben. Auch darf unter keinen Umständen das humane Anliegen der Familienzusammenführung auf der Grundlage der Freiwilligkeit beeinträchtigt werden. Die Bundesregierung sollte aber schon jetzt Überlegungen anstellen, inwieweit eine völlige Entblößung der ostdeutschen Gebiete vom deutschen Bevölkerungselement das Recht auf Heimat und auf Selbstbestimmung berührt. Wäre es bei einer möglichen Abstimmung der Heimatvertriebenen ähnlich wie im Falle Oberschlesiens und Ostpreußens nach dem Ersten Weltkriege überhaupt realisierbar, außerhalb des angestammten Heimatgebietes ein gültiges Votum abzugeben? Die deutsche Ostpolitik sollte hier weitsichtig und bestimmt operieren, wenn sie rechtzeitig Misserfolge ausschalten will“.

 

Soweit die „Vertriebenenkorrespondenz", deren Ausführungen in einer kurzen Zusammenfassung von zahlreichen Tageszeitungen als Stellungnahme des Bundes der vertriebenen Deutschen (BvD) wiedergegeben werden. Es wird in den Berichten auch herausgestellt, dass sich das Bundeskabinett mit der Frage der Aussiedlung beschäftigt habe, ohne dabei Beschlüsse zu fassen.

 

Die Aussiedlung, so meinen wir, ist keineswegs problematisch. Unsere Landsleute in der Heimat, das wissen wir genau, haben — bis auf wenige besondere Ausnahmen — nur den einen Wunsch, ein Land zu verlassen, in dem ihnen die elementarsten Menschenrechte vorenthalten werden. Wenn für mehr als hunderttausend Menschen nicht an einer einzigen Stelle ein Gottesdienst in deutscher Sprache abgehalten werden darf und wenn für sie nicht eine einzige deutsche Schule existiert, dann zeigt das allein, wie unerträglich für unsere Landsleute das Leben in der Heimat geworden ist. Ihr Wunsch, diesem Leben zu entrinnen und mit den Angehörigen im Westen vereint zu werden, muss auf jeden Fall respektiert werden. Es hat niemand hier im Westen das Recht, von den Menschen, deren einziges Sinnen und Trachten ein „Nur fort, nur fort" ist — wir veröffentlichten in der letzten Nummer einen Brief, der für viele hundert ähnliche steht —, zu verlangen, dass sie dazubleiben haben.

 

Mit allem Nachdruck muss auch festgestellt werden, dass die völkerrechtliche Lage durch die Aussiedlung ebenso wenig geändert werden kann, wie das seinerzeit durch die Vertreibung der Fall war. Ginge es nach der Zahl der Deutschen, die in den polnisch besetzten deutschen Gebieten leben, dann würde unser Recht auf diese Gebiete jetzt ja auf knapp den zehnten Teil dessen zusammengeschrumpft sein, was es einst war, denn es lebt ja zahlenmäßig nur etwa der zehnte Teil der Bevölkerung von einst in jenen Gebieten. Es ist aber noch niemandem eingefallen, zu behaupten, dass unser Recht sich in diesem Maße verkleinert hätte. Die völkerrechtliche Lage der deutschen Ostgebiete wird von der Aussiedlung in keiner Weise berührt. Ob vierzehn, fünfzehn Millionen Deutsche dort leben, wie das vor dem Zusammenbruch der Fall war, ob es etwa eine Million sind wie jetzt oder ob nicht ein einziger Deutscher mehr in seiner Heimat leben darf und leben kann, — unser Recht auf unsere Heimat bleibt ungeschmälert bestehen. Die deutschen Ostgebiete bleiben deutsch, wie sie es durch sieben Jahrhunderte waren, und sie werden, das hoffen wir, auch wieder einmal von deutschen Menschen bewohnt werden.

 

Seite 1   Den Kurs gewiesen

Fest und zugleich freimütig in der Sache, wohlwollend und um eine echte, fruchtbare Aussprache bemüht in der ganzen Tonart ist der Antwortbrief des Bundeskanzlers an den sowjetischen Ministerpräsidenten, der in der vorigen Woche vom Botschafter Haas in einer Sonderaudienz im Kreml überreicht wurde. Das Echo, das er bei uns und im Ausland fand, ist beachtlich einmütig in der grundsätzlichen Zustimmung. Wer das Schreiben in seinem Wortlaut aufmerksam studiert hat, wird sich dem Urteil anschließen. Der erste Eindruck ist der, dass sich der Verfasser dieses Briefes noch einmal ganz gründlich mit der Entwicklung der deutschrussischen Beziehungen gerade in den letzten Jahren beschäftigte, dass er alle Niederschriften, Protokolle und Noten studiert hat, die sich mit der Aussprache bei seinem Besuch in Moskau und mit dem weiteren Gang der Dinge befasst haben. Die Antwort, die er nach dieser „geistigen Rückschau" dann niederschrieb, verrät einmal an vielen Stellen die persönliche Note und Haltung des Schreibenden und zum anderen den klaren Willen, ein Gespräch mit Moskau auf einer wirklich fruchtbaren und fördernden Basis fortzuführen. Das Bemühen, die positiven Momente in der Botschaft von Bulganin trotz der vielen Partien mit den üblichen Ressentiments, Verdrehungen und Unterstellungen nicht zu übersehen, ist eindeutig. Das Bestreben der Pankower roten Papageien, den Adenauer-Brief von vornherein als negativ und ablenkend" abzustempeln, steht diesmal auf so schwachen Füßen und ist in seiner Absicht so eindeutig, dass es vielleicht nicht einmal von den Moskauer Brotgebern dieser Unterwürfigen sonderlich ernst genommen wird. Wer nicht in der Denkweise bolschewistischer „Hiwis" lebt, der sieht in der Botschaft, die Bonn jetzt an Moskau gerichtet hat, vielmehr das ehrliche Bestreben, ein weltweites Anliegen — nämlich das eines Ausgleiches und einer echten Nachbarschaft zwischen zwei großen Völkern — aus der Vereisung zu lösen und den Kurs zu weisen, den man dabei steuern muss.

 

Die ersten Etappen

Als Bulganin in seiner letzten Botschaft an den Kanzler die Regierung aufforderte einem Ausbau und einer Verbesserung der deutschrussischen Beziehungen alle Aufmerksamkeit zuzuwenden, nannte er zugleich einige Punkte, deren Erfüllung Moskau für wichtig hält, um ein Stück weiterzukommen. Genannt wurden dabei der Wunsch des Kreml nach einem Ausbau der wirtschaftlichen Beziehungen — möglichst mit Abschluss eines Handelsvertrages —, ferner die Möglichkeit, ein Abkommen über die Zulassung konsularischer Vertretungen zu schließen und ferner eine bessere Pflege der wissenschaftlich-technischen Beziehungen. Es wäre durchaus verständlich gewesen, wenn ein deutscher Regierungschef darauf geantwortet hätte, alle diese durchweg nun wirklich nicht

erstrangigen Vorschläge, seien so lange für uns uninteressant, als Moskau seine bis heute völlig unnachgiebige Haltung gegenüber einer deutschen Wiedervereinigung nicht ändere und zugleich in der für uns allein schon menschlich so bedeutsamen Frage der zurückgehaltenen deutschen Brüder und Schwestern mehr Verständnis und Entgegenkommen bewiese. Eine solche Stellungnahme wäre sachlich durchaus möglich gewesen. Man kann es jedoch nur begrüßen, dass der Kanzler diesen Weg nicht wählte. Er hat — was vielleicht mancher in Moskau und vor allem in Pankow nicht erwartete — die Russen beim Wort genommen und ihnen Regierungsbesprechungen über den weiteren Ausbau des Handels zugesagt und zugleich auch seine Bereitschaft erklärt, auf dem diplomatischen Wege sowohl über ein Konsularabkommen als auch über die technisch-wissenschaftlichen Beziehungen sogleich zu verhandeln. Er hat damit abermals alle sattsam bekannten Vorwürfe der anderen Seite, wir wollten die ganzen Verhandlungen nur hinhalten, eindrucksvoll widerlegt. Wenn die Sowjets solche Regelungen als erste aussichtsreiche Etappen zu weiteren, sehr viel wichtigeren Aussprachen ansehen, so soll man uns hier mangelnden guten Willen nicht vorwerfen können.

 

Die Kernfragen

Ohne jede Schroffheit bemüht sich der Kanzler dann, den Sowjets noch einmal klarzumachen, dass nicht nur die Regierung, sondern das ganze deutsche Volk die Bedeutung echter gutnachbarlicher Beziehungen auch zu Russland voll zu würdigen weiß, ja, dass wir uns glücklich schätzen würden, wenn wir auch zum Osten das gleiche gute Verhältnis wie zum Westen herstellen könnten. Er hat in unser aller Namen gesprochen, wenn er betont, dass nichts einem wirklich guten Verhältnis beider Völker, zugleich aber auch dem Frieden Europas und der Welt mehr dienen könnte, als wenn endlich Moskau der alsbaldigen Wiedervereinigung Deutschlands zustimme und damit beweise, dass es das auch von ihm immer wieder betonte Selbstbestimmungsrecht der Nationen auch bei den Deutschen achte. Der Bundeskanzler hat bei dieser Gelegenheit nicht nur Bulganin, sondern namentlich auch den „Herrn Generalsekretär Chruschtschow" angesprochen, als er seine beiden Verhandlungspartner in Moskau daran erinnerte, dass sie ihm gegenüber ausdrücklich anerkannten, dass die Sowjetunion verpflichtet sei, zusammen mit den drei Westmächten die Einheit Deutschlands wiederherzustellen. „Geben Sie siebzehn Millionen Deutsche frei, Herr Ministerpräsident, und Sie werden einer freundschaftlichen Zusammenarbeit unserer beiden Länder einen außerordentlich großen Dienst erweisen", heißt es wörtlich in dem Brief. In gleich maßvoller Form, ohne jede unnötige Schärfe wie auch ohne jede Anbiederei, weist Adenauer den Kreml dann darauf hin, dass die These vom „Bestehen zweier deutscher Staaten" völlig in der Luft hängt und dass sie nur dazu beitragen kann, die Spannungen immer wieder zu verschärfen. Er weist zugleich darauf hin, welche Enttäuschung und Erbitterung in unserem ganzen Volk die Weigerung der Sowjets, zweifelsfrei deutsche Staatsangehörige in ihre Heimat zurückkehren zu lassen, bei uns auslösen musste. Hier seien sehr bestimmte Zusagen der Moskauer Besprechungen nicht eingehalten worden. Der Kanzler erkennt bei dieser Gelegenheit die schnelle Rückführung der deutschen Kriegsgefangenen an. Gerade weil sich Deutschland dieser Tatsache erinnere, könne er — der Kanzler — es nicht glauben, dass seine Gesprächspartner in Moskau mit der Nichterfüllung der anderen festen Zusage einverstanden seien. Es müsse volle Klarheit darüber bestehen, dass die grundsätzliche Klärung des deutsch-russischen Verhältnisses entscheidend von der Regelung der großen bisher ungelösten Fragen bestimmt werde, an deren Spitze die Wiederherstellung der staatlichen Einheit Deutschlands stehe.

 

Wie wird man antworten?

Man sieht, dieser Brief ist keineswegs nur eine der in der Diplomatie sonst ziemlich oft hinhaltenden Erwiderungen. Auch deutsche Politiker, die dem Kanzler im Allgemeinen recht kritisch gegenüberstehen, haben betont, dass hier keinerlei Möglichkeiten verbaut und keine Türen zugeschlagen wurden. Es ging dem Chef der Bundesregierung um eine völlig nüchterne Klarstellung der Sachlage und um den Beweis, dass es uns an Verständnis und gutem Willen nicht fehlt. Wer ebenso guten Willen hat und wer die tiefsten Ursachen der europäischen Friedlosigkeit erkennt, der kann mit der Bundesrepublik einig werden. In der Bulganin-Botschaft wurde daran erinnert, dass die größten deutschen Staatsmänner stets auch Wert auf ein gutes Einvernehmen mit Russland gelegt haben. Man könnte Moskau daran erinnern, dass umgekehrt auch die bedeutendsten russischen Staatslenker gute Beziehungen zum deutschen Nachbarvolk stets zu  schätzen wussten und sehr wohl erkannten, dass ein solches Verhältnis auch für ihre Nation von größtem Nutzen war. Der Brief des Bundeskanzlers zeigt in schlichten und unpathetischen Worten, auf welcher Grundlage man allein, dann aber auch für alle Zukunft die Spannungen beseitigen kann. Der Kurs ist klar. Eine Wiederherstellung der deutschen Einheit, eine befriedigende Lösung der Heimkehrerfrage widerstreitet nicht den russischen Interessen. Wenn man Phantomen und Rückständigkeit einer düsteren Vergangenheit absagt, wenn man ein einiges und friedliebendes Volk als guten Nachbarn und Handelspartner gewinnt, dann büßt man nichts ein, dann hat man vielmehr auch selbst, großen Vorteil davon auch unter weltpolitischen Gesichtspunkten.

 

Der Bundeskanzler hat die Russen darum gebeten, die Dinge wirklichkeitsnah zu sehen, zeitliche Differenzen und Zwischenfälle der Vergangenheit auf beiden Seiten nicht zu übertreiben und sich bei ihnen nicht aufzuhalten. Was der Brief des Kanzlers in großen Zügen ansprach, soll die Antwortnote der Bundesregierung im Einzelnen noch näher beleuchten. Wenn dann die Sowjets wieder das Wort ergreifen, werden wir wissen, wie ernst es ihnen um ein echtes Gespräch mit Deutschland ist.

 

Seite 1   Das Bundestreffen in Bochum. Vom 17. bis 19. Mai 1957

Vom Freitag, den 17. Mai, bis Sonntag, den 19. Mai, wird — wir berichteten bereits davon — das Bundestreffen der Landsmannschaft Ostpreußen in Bochum stattfinden.

 

Vier Jahre sind seit dem letzten Bundestreffen vergangen; es ging ebenfalls in Bochum vor sich. Über die Notwendigkeit, gerade in diesem Jahr ein Bundestreffen zu veranstalten, kann es überhaupt keinen Zweifel geben. In den letzten Wochen und Monaten haben sich westdeutsche Politiker gefunden, die mehr oder weniger deutlich für einen Verzicht auf unsere ostdeutsche Heimat eintreten. Wenn ihre Ausführungen auch sofort zurückgewiesen worden sind, so soll ihnen doch auch in einer machtvollen Kundgebung gesagt werden, was die Ostpreußen von ihnen und ihrem Treiben halten. Viele, viele Tausende werden auf diesem Bundestreffen von neuem bekunden, dass unser Wille zur Rückkehr in unsere Heimat nicht schwächer geworden ist.

 

Über die Einzelheiten des Bundestreffens wird im Ostpreußenblatt ständig berichtet werden. Am Freitag, dem 17. Mai, werden die Ausstellungen eröffnet, die im Zusammenhang mit dem Bundestreffen stattfinden. Sonnabend, der 18. Mai, wird vor allem die feierliche Eröffnung des Treffens im Rathaus und Kulturveranstaltungen bringen, und der Haupttag wird der Sonntag sein mit dem Kirchgang, der Großkundgebung und den Treffen.

 

Schon jetzt werden alle ostpreußischen Landsleute aufgefordert, an diesem Treffen teilzunehmen, wenn es ihnen ihre Zeit und ihre Mittel nur irgend erlauben. Das Bundestreffen 1957 wird ein Meilenstein sein auf dem Weg zum Ziel, das wir alle anstreben, — der Rückkehr in unsere Heimat.

 

Seite 2   „Zycie gospodarcze" setzt Enthüllungen fort:

Gefühl der Vorläufigkeit ist Feind Nr. 1. „Die polnischen Zentralbehörden waren bis vor kurzem nicht davon überzeugt, dass die Oder-Neiße-Linie unabänderlich sei“

Die große Warschauer Wirtschaftszeitung „Zycie gospodarcze" setzt die Enthüllungen über die gegenwärtigen katastrophalen Verhältnisse in den polnisch besetzten deutschen Ostgebieten fort. (Den ersten Bericht brachten wir in der letzten Folge.) Sie führt diese Erscheinungen vor allem auf das „Gefühl der Vorläufigkeit" zurück, das nicht nur unter der Bevölkerung, sondern auch in hohen und höchsten polnischen Regierungsstellen bis vor kurzem noch zu verzeichnen gewesen sei. Auf diese Weise habe sich die „zweite Periode der Stagnation" entwickeln können, die durch Unterlassen nahezu jeden Wohnungsbaus, „Aussterben" der Klein- und Mittelstädte, „Flucht in die altpolnischen Gebiete", Raubwirtschaft in anderen Gebieten — zum Beispiel in Schlesien — und durch eine „allgemeine Entmutigung" charakterisiert sei. Diese „bitteren Wahrheiten" sollen dazu dienen, dass nunmehr „die neue Zukunft der Westgebiete von Grund auf neugeschaffen wird".

 

In der Artikelserie, die von den polnischen Autoren Marek Dabrowa, Juliusz Mikolajski und Zbiginiew Wyczesany gezeichnet wird, heißt es hierzu unter anderem: „In der zweiten Periode der Stagnation geriet das Vertrauen zur Volksregierung immer mehr in eine Krise, und dieses galt auch hinsichtlich unseres dauernden Verbleibens in den Westgebieten" (in den polnisch besetzten deutschen Ostgebieten. Die Red.). Die „schlechte Politik" der polnischen Regierung, die bis zum Vorjahre im Amte war, habe „das Gefühl der Vorläufigkeit" unter der Bevölkerung dieser Gebiete verbreitet, „weil die Menschen wie auch die örtlichen Behörden und eventuell in noch stärkerem Ausmaße die zentralen Regierungsbehörden nicht vollkommen und bis ins Letzte davon überzeugt waren, dass die Rückkehr der Westgebiete zum Mutterlande eine unabänderliche Tatsache sei“.

 

Die Folgen dieser skeptischen Einstellung im Hinblick auf das künftige Schicksal der polnisch besetzten Gebiete jenseits von Oder und Neiße haben sich — „Zycie gospodarcze" zufolge — in der verschiedensten Weise außerordentlich nachteilig bemerkbar gemacht. „Wir wollen es offen zugeben, dass es einen Wohnungsbau nahezu überhaupt nicht gibt", heißt es hierzu wörtlich. Des Weiteren habe es sich ergeben, dass die Großstädte — im Vergleich zu dem zur Verfügung stehenden Wohnraum — „übervölkert" wurden, während „längs der Grenze an der Oder und Neiße ausgestorbene Städte schrecken, in denen Gebäude leer stehen, die nach geringer Instandsetzung bewohnbar wären, Städte, in denen noch vor wenigen Jahren das Leben pulsierte, aus denen aber die Menschen wegzogen". Dasselbe gelte für „Dutzende von Kleinstädten".

 

Die Verhältnisse auf dem flachen Lande werden folgendermaßen charakterisiert: „Land ist vorhanden, man kann es nehmen und umpflügen. Und doch kann man Gehöfte, die seit Kriegsende leer stehen oder auch erst vor zwei Jahren von den Menschen verlassen wurden, die in die altpolnischen Gebiete flüchteten, nicht so leicht wieder benutzbar machen. Ein ländliches Gehöft zerfällt schneller als ein dreistöckiges Haus in Görlilz-Ost oder in Breslau“.

 

Infolge der bisherigen Maßnahmen der polnischen Verwaltung „gingen nicht nur Städte und Fabriken zugrunde, sondern wurde sogar der Boden zerstört". Dies geschah zum Beispiel dadurch, dass die polnischen Neusiedler im Riesengebirge gezwungen wurden, bisheriges Weideland umzupflügen. „Dann kamen im Frühjahr die Schmelzwasser und spülten die Erdschicht von den Abhängen. Heute sind dort nackte Felsen, und es gibt weder Wiesen noch Brot“. Dies gilt insbesondere für die Kreise Hirschberg und Grafschaft Glatz.

 

Ein besonderer Abschnitt ist der Behandlung der „autochthonen" (bodenständigen, das heißt deutschen. Anm. d. Red.) Bevölkerung gewidmet, wo u. a. ausgeführt wird: „In Dutzenden von Publikationen stellten wir die Autochthonen als eisern feststehendes Argument heraus, das für den polnischen Charakter dieser Gebiete zeuge. Doch wie haben wir diese Autochthonen behandelt? Es genügt, hierüber im Oppelner Gebiet mit den örtlichen Funktionären zu sprechen. Man wird dann so bittere Worte an die Adresse Polens hören . . ., dass die Schande einem die Schamröte ins Gesicht treibt“. „Gesetzwidrigkeiten, ein allgemein angewandter physischer Terror", das seien die Methoden gewesen, mit denen man die „Autochthonen" behandelt habe. In Oppeln war — wie aus dem polnischen Bericht hervorgeht — der Terror so stark, dass sich nur noch „tausend Oppelner als Deutsche erklärten", mit der Hinzufügung: „Selbst wenn man uns dafür erschießen sollte“. Nun aber bekennen sich dort wieder viele Tausende zum Deutschtum: Bis November 1956 stellten dreizehntausend Einwohner Anträge auf Umsiedlung nach Westdeutschland.

 

Anschließend befasst sich „Zycie gospodarcze" mit dem „niedrigen Zivilisationsgrad" der in die Städte der polnisch besetzten deutschen Ostgebiete zugewanderten Polen. Dies habe im Verein mit den „periodisch auftretenden Stimmungen der Vorläufigkeit" eine „starke Zerstörung der Kommunaleinrichtungen in den Städten und Siedlungen der Westgebiete" verursacht. „Wen kümmerte es, wenn ein Kanalisationsrohr platzte, wenn ein Dach zusammenstürzte?" Dementsprechend sei „das Gefühl der Vorläufigkeit der Feind Nr. 1", den es zu bekämpfen gelte. Bisher habe der polnische Neusiedler „nicht an die Flut der örtlichen Beschlüsse und Versicherungen" geglaubt, da es sich um „Versprechungen ohne Deckung, um abgedroschene Redensarten" gehandelt habe. Zum Gegensatz zu denen, „die mit Worten um sich warfen, sah er mit eigenen Augen, was hier gespielt wurde. Immer empfindlicher fühlte er an sich selbst die Politik der Vorläufigkeit“.

 

Mit der Versicherung, dass nunmehr die polnisch besetzten deutschen Ostgebiete „organisch mit dem übrigen Polen verbunden" werden würden und der Aufforderung, „die enttäuschten Massen aus dem Unglauben und der Entmutigung herauszureißen", damit „man die neue Zukunft der Westgebiete von Grund auf neu errichten" könne, schließt der Bericht.

 

Seite 2   Die „Sieben Plagen" in Ostpreußen. Was die „Trybuna Ludu" meldet . . .

Unter der Überschrift „Die Sieben Plagen im Allensteiner Gebiet" schildert das Zentralorgan der kommunistischen „Vereinigten Polnischen Arbeiterpartei", die Warschauer Zeitung „Trybuna Ludu", die gegenwärtigen Missstände im südlichen, polnisch verwalteten Ostpreußen. Es sind dies: 1. Umfassende Wildschäden infolge mangelnder Hege. 2. Überhöhte Ablieferungsverpflichtungen. 3. Verfall des Drainagesystems, „wodurch Hunderte von Hektaren Wiesen überschwemmt wurden“. 4. Zerfall des Netzes der elektrischen Leitungen. 5. Mangelnde Versorgung mit Gebrauchsgegenständen. 6. „Raubwirtschaft" in den Forsten. 7. Übersetzte Bürokratie. (Die Liste ließe sich beliebig verlängern. Die Red.)

 

Zu Punkt sechs: „Raubwirtschaft in den Forsten" stellt die „Trybuna Ludu" fest, dass mehr als doppelt so viel Holz eingeschlagen wird als zulässig. Trotzdem ist die Versorgung der polnischen Neusiedler mit Brennholz „sehr schlecht". Demgegenüber verkommen in den Wäldern der „Wojewodschaft" Allenstein „etwa 200 000 Raummeter Holz" aus Windbrüchen usw., die nicht aufgearbeitet oder nicht abtransportiert wurden.

 

Seite 2   Die polnisch-sowjetische „Grenze an der Ostsee". Der polnische Außenminister in Moskau.

Der polnische Außenminister Rapacki weilt in Moskau. Nach amtlicher polnischer Mitteilung soll ein Abkommen über die Markierung der „polnisch-sowjetrussischen Staatsgrenze an der Ostsee" unterzeichnet werden.

 

Aus der polnischen Mitteilung über die Verhandlungen geht nicht hervor, ob über den gesamten Verlauf der polnisch-sowjetischen „Grenze" in Ostpreußen oder nur um das Stück dieser „Grenze an der Ostsee" verhandelt werden soll. Die polnisch-sowjetische „Grenze" in Ostpreußen war auf der Potsdamer Konferenz 1945 vorbehaltlich einer Friedensreglung festgelegt worden. Sie trennt Ostpreußen in einen unter sowjetischer Verwaltung stehenden nördlichen und einen unter polnischer Verwaltung stehenden südlichen Teil.

 

Bei seiner Ankunft in Moskau sagte der polnische Außenminister, er sei überzeugt, dass die Verhandlungen zur weiteren Entwicklung der brüderlichen und freundschaftlichen Beziehungen beider Länder „auf der Grundlage des proletarischen Internationalismus" beitragen.

 

In Warschau meint man, Rapacki wolle den neuen sowjetischen Außenminister Gromyko um eine klare Darstellung der Deutschlandpolitik des Kreml ersuchen.

 

Seite 4   „Wiedervereinigt …“  Um die polnische Verwaltung im südlichen Ostpreußen.

Das Präsidium des rotpolnischen „Wojewodschafts-Nationalrates" in Allenstein hat, wie aus polnischen Presseberichten hervorgeht, dem „Wojewodschafts-Nationalrat" in Bialystok den Vorschlag unterbreitet, die drei ostpreußischen Landkreise Lyck, Treuburg und Goldap, die gegenwärtig der „Wojewodschaft" Bialystok angegliedert sind, wieder der Allensteiner „Wojewodschaft" anzugliedern. Wie das Allensteiner KP-Organ „Glos Olsztynski" meldet hat sich jedoch der „Wojewodschafts-Nationalrat" in Bialystok gegen diesen Vorschlag ausgesprochen, woraufhin der Allensteiner „Wojewodschafts-Nationalrat" beschloss, das strittige Problem dem Warschauer „Regierungsausschuss für die Aktivierung der Westgebiete" (das heißt der polnisch besetzten deutschen Ostgebiete im wesentlichen „wiedervereinigt“ sein.

 

Seite 2   Die Erweiterung des Lagers Friedland ist nach Mitteilung der niedersächsischen Regierung begonnen worden. Für die Unterbringung der Spätaussiedler sollen unter anderem, drei neue Unterkünfte geschaffen werden. Das ständige Betreuungspersonal des Lagers will man auf 240 Kräfte bringen.

 

Seite 2   Die finnische Regierung Fagerholm fällt auseinander. Die Bauernpartei hat nach scharfen Meinungsverschiedenheiten mit den Sozialdemokraten ihre Minister aus dem Kabinett zurückgezogen.

 

Seite 2   Von Woche zu Woche

Eine weitere Besserung im Befinden von Bundespräsident Heuss melden die letzten Berichte der behandelnden Ärzte. Die Lungenentzündung ist weitgehend abgeklungen.

 

Bundesaußenminister von Brentano traf auf seiner politischen Weltreise in Washington ein, wo er Gespräche mit dem amerikanischen Außenminister Dulles führte. Brentano begibt sich von Amerika nach Australien und Indien.

 

Für eine baldige Verabschiedung der Verträge über den europäischen Markt wollen sich die Regierungsparteien des Bundestages einsetzen. Sie sind der Meinung, dass die Verträge noch vor den Sommerferien des Bundestages ratifiziert werden sollen. Die SPD fordert eine gründliche Beratung der Vorlagen.

 

Ein Gespräch zwischen Bundeswirtschaftsminister Erhard und Sowjetbotschafter Smirnow ging um die Möglichkeit, den deutschsowjetischen Handel weiterzuentwickeln. Eine sowjetische Wirtschaftsdelegation will im März zur deutschen Industriemesse nach Hannover kommen.

 

Einen Besuch von Mikojan in Bonn hält man in politischen Kreisen für möglich. Mikojan, der stellvertretende Sowjet-Ministerpräsident und Leiter der Handelspolitik des Kremls ist, wird sich im April nach Wien begeben und möglicherweise anschließend zu Handelsverhandlungen nach der Bundesrepublik kommen.

 

Strittige Grenz- und Wirtschaftsfragen zwischen Deutschland und Holland sollen nunmehr durch eine gemeinsame Regierungskommission weiter behandelt und geklärt werden. Dies wurde zwischen den beiden Außenministern in Bonn vereinbart.

 

Chef der Abteilung Gesamtstreitkräfte in der Bundeswehr ist seit dem 1. März 1957 Generalleutnant Heusinger als Nachfolger von Generalleutnant Speidel. Ihm sind nunmehr die verschiedenen militärischen Abteilungen im Bundesverteidigungsministerium direkt unterstellt.

 

Über 150 000 Soldaten wird nach Ansicht des Bundestagsabgeordneten Dr. Kiesinger die Bundeswehr bis zum Frühsommer umfassen. Kiesinger wies in Amerika darauf hin, dass der Mangel an Kasernen noch große Sorgen macht.

 

Der geplante Abzug britischer Truppen aus der Bundesrepublik wird einstweilen zurückgestellt. In London beschloss die Westeuropäische Union, dass diese Frage erst im Kreise der NATO beraten werden soll.

 

Eine wesentliche Verbesserung der Kriegsopferversorgung sieht eine Novelle zum Bundesversorgungsgesetz vor, die von Abgeordneten der Koalition als Antrag im Bundestag eingebracht werden soll. Man will vor allem eine stufenweise Heraufsetzung der Grundrenten wie auch eine merkliche Erhöhung der Eltern- und Witwenrenten beantragen.

 

Die erhöhten Rentenbeiträge für Angestellten- und Invalidenversicherung sind ab 1. März zu zahlen. Die Beiträge erhöhen sich bekanntlich von 11 auf 14 Prozent der Lohn- und Gehaltssumme bis zu 750 DM.

 

Einen neuen Rekord im westdeutschen Wohnungsbau hat Bundesminister Preusker für 1957 angekündigt. Im vergangenen Jahr wurden einschließlich West-Berlin 581 000 neue Wohnungen gebaut. Diese Zahl soll sich 1957 abermals erheblich erhöhen.

 

Die scharfe Hetze der Zonenpresse gegen die evangelische Kirche dauert an. Die Pankower Blätter richteten besonders rüde Angriffe gegen den Berliner Bischof Dibelius, den Ratsvorsitzenden der Evangelischen Kirche in Deutschland, den sie als „amerikahörig" und als „Vorkämpfer der NATO" bezeichneten.

 

Eine Umbildung der polnischen Regierung gab Cyrankiewicz vor dem Warschauer Sejm bekannt. Zwei Minister, die als Gegner Gomulkas bekannt waren, wurden aus dem rotpolnischen Kabinett entfernt. Landwirtschaftsminister bleibt weiter der frühere Parteichef der Kommunisten, Ochab.

 

Israel zieht nun doch seine Truppen aus dem Gaza-Streifen und einem Gebiet am Golf von Akaba zurück. Der israelische Ministerpräsident Ben Gurion gab trotz starken innenpolitischen Widerstandes den Räumungsbefehl. Grundlage für seine Entscheidung war ein Schreiben des amerikanischen Präsidenten Eisenhower, in dem zusätzliche Erläuterungen der künftigen amerikanischen Politik für den Gaza-Streifen und den Golf von Akaba gegeben wurden. In beiden Gebieten sollen Einheiten der UN-Polizeitruppe stationiert werden.

 

Bei den Kämpfen in Algerien sind am Wochenende 200 algerische Aufständische getötet worden, wie die französischen Behörden bekanntgaben. In der gleichen Zeit kamen neunzehn französische Soldaten ums Leben.

 

Geflüchtete deutsche Fremdenlegionäre in Nordafrika sollen sich in größerer Zahl bei den algerischen Aufständischen befinden. Dies behauptete ein Vertreter der algerischen Befreiungsfront in Tunis. Er erklärte, dass zu den Rebellen etwa 100 000 Algerier gehörten.

 

Bei den Unabhängigkeitsfeiern des neuen afrikanischen Staates Ghana hat Bundesvertriebenenminister Oberländer die Bundesregierung vertreten. Ghana war bisher als „Goldküste“ britische Kolonie und Protektorat. Am 6. März wurde nun diese Kolonie in Westafrika zu einem unabhängigen Staat im britischen Commonwealth proklamiert. Sie erhielt den Namen Ghana. Der erste Ministerpräsident des neuen Staates, Dr. Kwame Nkruma, erklärte in einem Interview, sein nächstes Ziel sei die Gründung der Vereinigten Staaten von Westafrika.

 

Seite 3   Professor Bruno Schumacher verstorben (Foto).

Am letzten Wochenende erreichte uns die traurige Kunde, dass der große Historiker unserer ostpreußischen Heimat, Oberstudiendirektor Professor Dr. phil. Bruno Schumacher, für immer von uns gegangen ist. Am 1. März 1957 erlag der bedeutende Gelehrte und Forscher im Eppendorfer Krankenhaus der Hansestadt Hamburg einem schweren Herzleiden, das ihm schon in den letzten Jahren sehr schwer zu schaffen gemacht hatte. Mit seiner Gattin Margarete Schumacher, geborene Bergius, und mit seiner Tochter, Frau Hildegard Schäfer, trauert ein großer Kreis von Landsleuten, unter ihnen vor allem auch die ehemaligen Lehrer und Schüler des berühmten Königsberger Friedrichskollegiums um den hochverdienten Mann.

 

Professor Schumacher wurde als Sohn ostpreußischer Eltern am 2. Dezember 1879 in der „wunderschönen Stadt" Straßburg im Elsaß geboren. Seine wirkliche Vaterstadt war für ihn natürlich Königsberg, wo er seit seinem vierten Lebensjahr lebte. Bruno Schumacher besuchte hier das Friedrichskollegium, die alte Gelehrtenschule, mit der er zeitlebens sehr eng verbunden bleiben sollte. Nach der Reifeprüfung studierte er von 1898 bis 1902 an der Königsberger Albertus-Universität Theologie, Geschichte und Kunstgeschichte. Zum Doktor der Philosophie promovierte der junge Historiker am 13. November 1902 mit der Arbeit über das Thema „Niederländische Ansiedlungen im Herzogtum Preußen zur Zeit Herzog Albrechts". Nachdem er im nächsten Jahre die wissenschaftliche Prüfung für das Lehramt an höheren Schulen bestanden hatte, leistete er als wissenschaftlicher Hilfslehrer seinen Vorbereitungsdienst am Friedrichskollegium. Im Herbst 1905 wurde er als Oberlehrer am Friedrichskollegium angestellt. Nebenamtlich war er dabei jahrelang auch in der wissenschaftlichen Ausbildung der weiblichen Jugend Königsberg, bei Gymnasialkursen und im Lehrerinnen-Seminar tätig.

 

Bruno Schumacher konnte, nachdem er den ganzen Ersten Weltkrieg von 1914 ab an der Front mitgemacht hatte, 1919 seinen Schuldienst wieder aufnehmen; er übte zugleich einen Lehrauftrag an der Königsberger Volkshochschule aus. 1922 wurde ihm als Studiendirektor die Leitung des Gymnasiums in Marienwerder übertragen. Nachdem diese Schule 1925 als Doppelanstalt anerkannt worden war, erhielt er die Ernennung zum Oberstudiendirektor. Ostern 1934 übernahm er die Leitung des Friedrichskollegiums, dessen letzter Direktor vor der Vertreibung er gewesen ist. Noch bis zum Januar 1945 hat er hier gearbeitet. Das alte Schulgebäude war im August 1944 durch Bomben zerstört worden. 1936 wurde der bedeutende Historiker bereits Mitglied der wissenschaftlichen Prüfungskommission für Geschichte, und im folgenden Jahr erhielt er dann den Lehrauftrag für die Geschichte Altpreußens an der Albertus-Universität. 1938 erfolgte die Ernennung zum Honorarprofessor.

 

Erst am 28. Februar 1945 hat Professor Schumacher im Zuge der befohlenen Räumung Königsberg, die Stätte seines so erfolgreichen Wirkens, verlassen. Er suchte zunächst in Schleswig-Holstein eine Zuflucht. Am 1. November 1946 erhielt er an der Hamburger Universität einen neuen Lehrauftrag für Geschichte. Bis zu seiner Pensionierung im Herbst 1947 unterrichtete er außerdem an der Gelehrtenschule des Johanneums.

 

Professor Bruno Schumacher hat zahlreiche Arbeiten zur Geschichte Altpreußens verfasst. Das bekannteste und umfangreichste Werk ist seine „Geschichte Ost- und Westpreußens", deren erste Auflage 1937 im Königsberger Verlag Gräfe und Unzer erschien. Nach der Vertreibung brachte der Verlag Gerhard Rautenberg in Leer eine kurzgefasste „Geschichte Ostpreußens" aus seiner Feder heraus, eine Arbeit die von vielen Tausenden von vertriebenen Landsleuten mit größtem Gewinn gelesen worden ist.

 

Bruno Schumacher hat sich um unsere ostpreußische Heimat sehr verdient gemacht. Wir werden ihn nicht vergessen.

 

Seite 3   Ein Gelehrtenleben im Dienste der ostpreußischen Heimat. Zum Tode von Professor Schumacher.

Nur einen Tag nach der Ankunft seiner Eltern in der elsässischen Hauptstadt Straßburg ist Bruno Schumacher als Sohn einer ostpreußischen Familie dort zur Welt gekommen. Noch in reifen Jahren pflegte er darum oft launig zu sagen: „Mir liegt das Reisen eben im Blut“. Und wirklich hat sich im weiteren Verlauf seines Lebens der bekannte Historiker oft auf Reisen begeben. Ein besonders beliebtes Reiseziel war für ihn — den Sohn eines Intendanturbeamten — das Alpengebiet. Da seine Mutter einer eingewanderten Salzburgerfamilie Leidreiter entstammte, hat er sich gerade in der salzburgischen Heimat seiner Vorfahren umgesehen und dabei auch den alten Leidreiterhof in Oberwinterfeld bei St. Veith besucht. Wie freute er sich, als er auf einem Balken des 1618 erbauten Stammhauses noch den Namen eines seiner Vorväter eingeschnitzt fand. Auf dem Gut Dzingellen im Kreise Goldap, das der Familie Leidreiter bis etwa 1910 gehörte, verbrachte er als Schüler, Student und junger Lehrer seine Ferien.

 

Immer im Dienst des Kollegs

Obwohl das elsässische Straßburg ganz gewiss eine sehr interessante und malerische Stadt war, hat sich Bruno Schumachers Vater doch stets nach der ostpreußischen Heimat zurückgesehnt. Nach vierjährigem Dienst im Elsaß erhielt er dann zu seiner Freude auch die Zurückversetzung nach Königsberg, und da war es nun für den Vater eine Selbstverständlichkeit, dass auch der Sohn die Schule besuchen sollte, der er selbst so viel verdankte: das Friedrichskollegium. Bruno Schumacher hat dann auch mit bestem Erfolg sämtliche Klassen dieser Schule besucht, um ihr dann später als Lehrer in jungen und älteren Jahren und als ihr letzter Direktor unermüdlich zu dienen. In seinem Bekenntnis: „Meine Liebe gehört dem Friedrichskolleg" äußert sich wohl am treffendsten seine starke innere Beziehung zu der hochberühmten Schule.

 

Die Namen aller Schüler, die das Friedrichskollegium seit dem Jahre 1750, also seit den Tagen Friedrichs des Großen, besucht haben, waren mit Eintrittsjahr und mit dem Vermerk des bestandenen Abiturs und des Verlassens der Schule in einer Matrikel verzeichnet worden. Professor Schumacher ließ aus diesen kostbaren Unterlagen eine große Kartei anfertigen, die in den Trümmern des zerbombten Schulgebäudes 1944 wieder aufgefunden wurde. Seine Tochter, Frau Hildegard Schäfer, die während des Krieges das Sekretariat des Kollegs führte, schrieb die Kartei in zwei dicken Bänden ab. Von den drei Exemplaren der Aufstellung kam eine in das Staatsarchiv.

 

„Scholar Kandt, Emmanuel"

Als Professor Schumacher mit seiner Familie am letzten Februartag 1945 das geliebte Königsberg verlassen musste, nahm er nur sein Buch „Geschichte Ost- und Westpreußens" im Flüchtlingsgepäck mit. Bevor er jedoch zum Schiff fuhr, eilte er noch zum Staatsarchiv und rettete das dort deponierte Schülerverzeichnis. In späteren Jahren war es darum dem verdienten Direktor des Friedrichskollegs möglich, Bescheinigungen über Abiturientenprüfungen und Klassenreifen an vertriebene ostpreußische Landsleute noch nach 1945 zu erteilen. Das wertvolle Buch liegt heute in der schlichten Wohnung des Verewigten in Hamburg-Langenhorn, Kraemerstieg 20. Ein Mitglied unserer Redaktion blätterte darin und fand auf Seite 254 die Notiz: „Kandt, Emmanuel (so schrieb man damals den Namen unseres großen Philosophen) aufgenommen vor 1750, U. M. (Abkürzung für Universität Matura) 1740“. So ist auch der größte Geist, den unsere Heimat hervorgebracht hat, getreulich unter den Scholaren, der fridericianischen Zeit verzeichnet worden.

 

„Fridericianer" in aller Welt

Es war ein besonderes Herzensanliegen von Professor Schumacher, durch Rundbriefe an die einstigen Lehrer und Schüler kameradschaftliche Erinnerung an das Friedrichskollegium aufrechtzuerhalten, über die ja das Landfermann-Gymnasium in der Patenstadt Duisburg die Schulpatenschaft ausübt. Etwa 350 ehemalige „Fridericianer" schrieben an ihren verehrten früheren Oberstudiendirektor. Ihn erreichten Briefe aus Kanada und ebenso aus Sao Paulo in Brasilien, wo allein drei einstige Schüler leben. Einer von ihnen, der Königsberger Christiani, ist dort Direktor einer Bergwerksgesellschaft. Dr. Oske in Tel Aviv bekleidet heute eine Stellung in der israelischen Armee, die etwa, der eines Generalarztes entspricht.

 

Eines Tages klingelte das Telefon in der Wohnung von Professor Schumacher, und ein ehemaliger Schüler — nämlich der Sohn von Medizinalrat Dr. Korn vom Mitteltragheim — meldete seinen Besuch an. Eine Stunde später berichtete er von seinem Leben. Er ist in New York ein sehr bekannter Opernsänger geworden. Als Künstlernamen wählte er „Henry Cordi". Eine Schallplattengesellschaft hatte ihn gebeten, zur Aufnahme von Gesangsplatten nach Hamburg zu kommen. Korn-Cordi schrieb später aus New York an Professor Schumacher, der Besuch bei ihm sei für ihn eines der schönsten Erlebnisse seines Aufenthaltes in Deutschland gewesen.

 

Das historische Schaffen

Schon als Schüler zeigte Bruno Schumacher ein außerordentlich starkes Interesse für die Geschichtswissenschaft. In seinem ersten Universitätsjahr 1898 war er einer der Mitbegründer des Königsberger „Historisch-geographischen Vereins", der nach dem Ersten Weltkrieg in „Historisch-staatswissenschaftliche Verbindung Hohenstaufen" umbenannt wurde und als solche bis 1945 bestand. Dieser Verbindung gehörten neben anderen bekannten Königsberger Persönlichkeiten die Freunde Oberstudienrat D. Dr. Arthur Mentz — der jetzt am 7. März 1957, in Rinteln, seinen 75. Geburtstag beging — und der Stadtarchivar Dr. Gause an. Das Heim dieser Verbindung befand sich in der Großen Schloßteichstraße, unmittelbar an der Schloßteichbrücke.

 

Professor Schumacher war der erste, der in Königsberg 1920 in der Volkshochschule auf dem Bergplatz und in der Universität die Gedanken des Geschichtsphilosophen Oswald Spengler vor überfüllten Auditorien vorgetragen hat. Oswald Spengler dankte Professor Schumacher für die Teilnahme an seiner Arbeit, indem er ihm das erste gedruckte Exemplar des zweiten Bandes „Untergang des Abendlandes" mit einer herzlich gehaltenen Widmung übersandte. Professor Schumacher hat Spengler auch in München besucht und als Historiker dort mit ihm die Thesen seines Werkes erörtert.

 

Als Präsident der „Königlich Deutschen Gesellschaft" in Königsberg wirkte Professor Schumacher für die Ziele dieser hochangesehenen wissenschaftlichen Vereinigung. Er legte den Vorsitz erst nieder, als ihm von nationalsozialistischer Seite her nahegelegt wurde, zwei um das Königsberger Geistesleben hochverdiente, schon bejahrte Männer aus der Mitgliederliste zu streichen. Es handelte sich um den einstigen Stadtschulrat und Stadtältesten Professor Dr. Stettiner und den Vorsitzenden des Goethebundes und Feuilletonchef der Hartungschen Zeitung, Dr. Ludwig Goldstein.

 

Im Großen Remter der Marienburg

Als einen der größten Tage seines Lebens hat der ostpreußische Historiker stets den 14. Juni 1931 empfunden, den Tag, an dem in dem alten Hochmeisterschloss der Marienburg eine Feier zum 700-jährigen Bestehen des deutschen Preußenlandes stattfand, die zugleich ein Bekenntnis zur Idee Ost- und Westpreußen war. Sieben Jahrhunderte zuvor hatte bekanntlich der erste Landmeister von Preußen, Hermann Balk, im Jahre 1231 mit einer kleinen, tapferen Schar von Ordensbrüdern den ersten Stützpunkt auf dem östlichen Weichselufer errichtet. Bei der Feierstunde in der Marienburg sprach Reichspräsident von Hindenburg in ernsten, knappen Worten zu den Versammelten. Er rief dabei zur inneren Einigkeit und zur Geschlossenheit des ganzen deutschen Volkes auf. Professor Schumacher aber wurde die Ehre zuteil, in dieser unvergesslichen Stunde im Großen Remter der Ordensburg den Festvortrag über die Geschichte unserer Heimat zu halten.

 

Seiner großen Aufgabe als Historiker hat der einstige Professor der Königsberger Albertus-Universität auch nach der Vertreibung noch an der Hamburger Universität und an der Hamburger Gelehrtenschule des Johanneums gedient. Die Landsmannschaft Ostpreußen ehrte Professor Schumacher durch die Ernennung zum Mitglied ihres Ältestenrates.

 

An seinem 75. Geburtstag, am 2. Dezember 1954, würdigte Bundespräsident Professor Heuss die Leistungen des „verdienstvollen Erforschers der ostpreußischen Geschichte" durch die Verleihung des Bundesverdienstkreuzes.

 

Noch kurz vor seinem Tode empfing Professor Schumacher zu seiner Freude die ersten Korrekturfahnen für einen Neudruck seines Hauptwerkes „Geschichte Ost- und Westpreußens", das vom Göttinger Arbeitskreis im Verlag Holzner neu herausgegeben wird. Den Lesern des Ostpreußenblattes werden die in elf Folgen der Jahrgänge 1949 und 1950 erschienenen Darstellungen von Professor Schumacher „Aus der Geschichte Ostpreußens" unvergessen, sein.

 

Seite 3   Aus der Geschichte des Friedrichskollegiums

Foto: Das Gebäude des Friedrichskollegiums zu Königsberg, vom Schulhof aus gesehen.

 

Am 11. August 1698 gründete der Königliche Holzkämmerer Theodor Gehr in Königsberg eine Privatschule nach dem Vorbild der Franckeschen Stiftungen in Halle. König Friedrich I. erhob durch einen Erlass am 4. März 1701 diese Schule zu einer Königlichen Schule und verlieh ihr den Namen Collegium Fridericianum. Ihr berühmtester Schüler war Immanuel Kant, ihr berühmtester Lehrer Johann Gottfried Herder. Vornehmlich im 19. Jahrhundert hatten die Direktoren der Schule zugleich einen Lehrstuhl an der Albertus-Universität inne: zu nennen sind hier die Germanisten Lachmann und Lahrs und der Altphilologe Baumgart. Für den Erforscher der ostpreußischen Landeskunde, Toeppen, hatte man damals noch keine Professur übrig. Von den Schülern, die bedeutendes geleistet haben, seien nur diejenigen erwähnt, deren Namen über die Grenzen von Ostpreußen bekannt geworden sind: Professor für Geschichte und Beredsamkeit Ruhnken (ein Zeitgenosse Kants), er lehrte an der Universität Leyden, der Theaterdirektor Friedrich Ludwig Schröder, der Schriftsteller Ludwig Passarge, sein Sohn, der Geograph Professor Dr. S. Passarge, Eduard von Simson, erster Präsident der Frankfurter Nationalversammlung von 1848 und erster Präsident des Deutschen Reichsgerichts, Oberpräsident von Batocki, die Schriftsteller Spiro und Siegfried von der Trenck sowie der Nobelpreisträger Lipmann.

 

Auf der 700-Jahrfeier von Königsberg in Duisburg übernahm das Landfermanngymnasium, die älteste höhere Schule der ehemaligen Rheinprovinz 1303 als Lateinschule bereits erwähnt, die Patenschaft für das Friedrichskollegium. Der letzte Oberstudiendirektor der berühmten Schule, Professor Dr. Bruno Schumacher, ist jetzt — am 1. März 1957 — in Hamburg gestorben.

 

Seite 3   Der letzte Kranz am Grabe Kants

In jedem Jahr veranstaltet in Göttingen die Gesellschalt der Freunde Kants in Fortführung des in Königsberg geübten Brauches das bekannte Bohnenmahl. In einer Torte befindet sich eine Bohne; wer diese bei der Verteilung der Torte erhält, wird Bohnenkönig, und er ist verpflichtet, im nächsten Jahr eine Rede zu halten, deren Inhalt sich auf Immanuel Kant bezieht.

 

Der letzte Bohnenkönig in Königsberg war Professor Schumacher. Am 12. Februar 1945, bei der Wiederkehr des Todestages von Kant, als schon Artilleriefeuer auf Königsberg lag, legte er am Grabe Kants einen Kranz nieder, — ein Vorgang, der bezeichnend ist auch für die vorbildliche menschliche Haltung des großen Gelehrten. Im Jahrbuch 1954 der Albertus-Universität in Königsberg berichtet Professor Bruno Schumacher selbst über diesen 12. Februar 1945 am Grabmal von Kant:

 

Als letzter Königsberger Bohnenkönig hatte ich die Absicht, in meiner fälligen Rede zum 22. April 1945 (am 22. April 1724 war Kant geboren worden) einen Vergleich zwischen Herders „Ältester Urkunde des Menschengeschlechts" und Kants ähnlich lautender Abhandlung zu ziehen. Die bekannten Ereignisse verhinderten die Konzeption. Doch wollte ich wenigstens meiner Pflicht genügen, am 12. Februar (am 12. Februar 1804 starb Kant) den üblichen Kranz an Kants Grabstätte niederzulegen. In diesen Tagen war in Königsberg kein Kranz mehr käuflich zu beschaffen. Ich half mir schließlich damit, dass ich aus einer bereits von ihren Bewohnern verlassenen Wohnung meines Hauses einen Kranz annektierte (ob im Sinne Kants?), den sie dort auf ihrem Balkon aufgehängt hatten, wahrscheinlich, um ihn an einem Grabe niederzulegen.

 

Der Bohnenkönig wurde traditionsgemäß von seinen beiden „Ministern" begleitet. Das waren die Herren Diesch und Hein. Letzterer war schon Ende Januar abgefahren. Mit einiger Mühe fand ich in einem Notquartier Herrn Geheimrat Preuss, der zur Mitwirkung bereit war. In Begleitung meines jungen Neffen machten wir uns am 12. Februar vormittags auf den Weg. Bis zur Kneiphöfschen Langgasse ging es ganz gut. Dann bergann die Barrikadenkletterei (Brotbänkenstraße usw.). Gelegentliches Störfeuer der Russen war unerheblich. Schwieriger war es, an das Kenotaph heranzukommen. Das Bronzegitter war natürlich verschlossen; niemand war da, der den Schlüssel hatte. Schließlich trieben wir irgendwo eine kleine Leiter auf, mit deren Hilfe mein Neffe an den Sarkophag herangelangte, wo er den Kranz ordnungsgemäß niederlegte. Wir drei „Alten" haben dann vom Gitter aus dem großen Toten den letzten Abschiedsgruß erwiesen. Es ist wohl der letzte Kranz, der an Kants Grab niedergelegt worden ist. Mein Neffe (verwundeter Soldat) fügte dann noch seinerseits einen Kranz hinzu, den er irgendwie besorgt hatte. Er ist nachher in Königsberg ums Leben gekommen, ebenso wie Herr Preuss. Ein Bericht, den ich der damals noch in Königsberg als Festungszeitung erscheinenden „Allgemeinen Zeitung" erstattete, ist meines Wissens nie erschienen.

 

Seite 4   Das Großkreuz für McCloy

Bei einer Feier im New Yorker Plaza-Hotel überreichte in der vorigen Woche der deutsche Botschafter in Washington, Dr. Krekeler, dem früheren amerikanischen Hochkommissar in Deutschland, McCloy, das ihm vom Bundespräsidenten wohl auf Vorschlag der Bundesregierung verliehene Großkreuz des Bundesverdienstordens. In seiner Ansprache erklärte Krekeler: „Sie haben uns mit der amerikanischen Lebensart vertraut gemacht. Auch nach Ihrem Scheiden aus unserer Heimat ließen Ihre Bemühungen, unsere beiden Völker einander nahezubringen, nicht nach“.

 

Wir stehen gewiss nicht an, die Verdienste anzuerkennen, die sich McCloy bis zu seinem Scheiden vor nun etwa drei Jahren als Repräsentant der Vereinigten Staaten in der Bundesrepublik erworben hat, als er sich ehrlich darum bemühte, die schlimmsten Folgen der Morgenthau-Politik und so mancher anderer „Sieger"-Eingriffe in der Zeit des Besatzungsregimes abzubauen oder wenigstens zu mildern. Auch für die besonderen Nöte und Gefahren, von denen damals vor allem Berlin bedroht war, hat McCloy bei seinem Wirken viel Verständnis gezeigt. Dass aber die jetzige hohe Auszeichnung McCloy durch Bonn gerade in den Kreisen der Heimatvertriebenen doch mit sehr gemischten Gefühlen aufgenommen wird, hat seinen tiefen Grund.

 

Es hat im Sommer vorigen Jahres stärkstes Befremden, ja Empörung in den Kreisen der Ostdeutschen hervorgerufen, dass sich gerade McCloy, der doch durch seine Tätigkeit einen guten Einblick in die verheerenden Auswirkungen der Beschlüsse von Jalta und Potsdam erhalten hatte, bereitfand, in einem Vorwort zu dem Werk „Russland und Amerika" von H. L. Roberts zu erklären, „das Volk der deutschen Bundesrepublik habe zu überlegen, dass es wünschenswert sein könne, als Schritt zur Wiedervereinigung von West- und Ostdeutschland Ansprüchen auf einiges früher in deutschen Händen befindliches (!) Gebiet zu entsagen“. Er hat sich damit eindeutig in die Reihe der Verzichtsprediger gestellt. Sein amerikanischer Landsmann, Abgeordneter Reece, musste McCloy in einem Offenen Brief darauf hinweisen, welch ein himmelschreiendes Unrecht die Austreibung von zwölf Millionen Deutschen aus ihrer Heimat darstelle. Recce hat McCloy, der von seinen unglaublichen Zumutungen auch später nicht abrückte, klargemacht, dass er den Deutschen hier ein zweites Jalta zumute und dass ein echter Friede niemals auf dem Triebsand augenblicklicher Zweckdienlichkeit, sondern auf dem harten Fels internationaler Gerechtigkeit fundiert werden könne. (In den Folgen 25, 28 und 33 des Jahrganges 1956 hat das Ostpreußenblatt eingehend zu den Äußerungen McCloys Stellung genommen.) Es konnte nicht ausbleiben, dass McCloys Vorwort sowohl beim roten Warschauer Regime wie auch bei den exilpolnischen Zeitungen größtes Behagen fand.

 

Man darf wohl die Frage stellen, ob etwa die USA auch einem im Übrigen sicher sehr verdienten Botschafter einer fremden Macht ihre höchste Auszeichnung verliehen hätten, wenn dieser umgekehrt jemals dem amerikanischen Volk zur Preisgabe unverjährbarer und rechtlich vollkommen begründeter Ansprüche „geraten" hätte.

 

Seite 4   Exilpolen „nützlicher im Westen"

In politischen Kreisen von Paris wurde darauf hingewiesen, dass Warschau die vor zwei Jahren mit großem propagandistischem Aufwand gestartete „Rückkehr-Aktion" durch welche die Exilpolen in den westlichen Ländern zur Umsiedlung nach Polen veranlasst werden sollten, plötzlich gestoppt hat. Es wird dabei hervorgehoben, dass bereits im Januar die polnische Zeitung „Zycie Warszawy" einen Artikel veröffentlichte, in dem u. a. ausgeführt wurde, dass die Polen in den westlichen Ländern für Polen „weit nützlicher" seien, so dass die Rückkehraufforderungen eingestellt werden sollten. Nunmehr habe auch der polnische Sender „Kraj" (Die Heimat), der zur Beeinflussung der Exilpolen errichtet wurde, eine entsprechende Schwenkung vorgenommen, indem er jetzt den polnischen Emigranten empfehle, „besser dort zu bleiben, wo sie sind“.

 

Diese Entwicklung wird dahingehend kommentiert, dass es Gomulka darauf ankomme, eine umfassende Wirtschaftshilfe aus dem Westen zu erhalten, wobei die Exilpolen durch den von ihnen ausgeübten politischen Einfluss entsprechend „nachhelfen" sollen.

 

Seite 4  Keine Einigung in Moskau. Die Verhandlungen über die zurückgehaltenen Deutschen.

Die Hoffnung, dass sich bei den Moskauer Verhandlungen des Präsidenten des Deutschen Roten Kreuzes, Dr. Weitz, mit den Vertretern des sowjetischen Roten Kreuzes wenigstens einige Fortschritte in der Frage der Heimführung der immer noch in der Sowjetunion zurückgehaltenen 85 000 Zivilgefangenen und Verschleppten ergeben würden, hat sich nicht erfüllt. Nach seiner Rückkehr aus der russischen Hauptstadt erklärte Präsident Dr. Weitz, dass die Verhandlungen außerordentlich schwierig gewesen seien. Zu einer Einigung über die Rückführung sei es bisher nicht gekommen. Das sowjetische Rote Kreuz habe lediglich die Versicherung gegeben, dass es in der Sowjetunion keine Gefangenen, welcher Art auch immer, gebe, die nicht die Erlaubnis hätten, sich schriftlich mit ihren Angehörigen in Verbindung zu setzen. In einer nach der Abreise v. Weitz von der sowjetamtlichen Nachrichtenagentur TASS veröffentlichten Mitteilung heißt es, die führenden Vertreter des sowjetischen Roten Kreuzes hätten sich bereiterklärt, bei der Rückführung deutscher Staatsbürger und staatenloser Personen deutscher Nationalität, die nach der Bundesrepublik ausreisen wollten, zu helfen. Dr. Weitz habe seinerseits zugesagt, dass das Deutsche Rote Kreuz bereit sei, allen in der Bundesrepublik noch lebenden Sowjetbürgern, die in ihr Vaterland zurückkehren wollten, Beistand zu leisten. Man habe sich auch darauf geeinigt, dass beide Rotkreuz-Gesellschaften Auskünfte und Benachrichtigungen über in der Sowjetunion gestorbene Deutsche und in der Bundesrepublik gestorbene Sowjetbürger austauschen.

 

Präsident Dr. Weitz teilte mit, dass man sich darauf geeinigt habe, die bis jetzt so wenig erfolgreichen Verhandlungen im Mai in der Bundesrepublik fortzusetzen. Eine Einigung in der Frage der Zurückbehaltung sei daran gescheitert, dass die Auffassung der deutschen Behörden und die der Sowjets in der Frage der Staatsangehörigkeit dieser Personengruppe weit auseinander gehen. Die Sowjets haben erklärt, die von deutscher Seite genannte Zahl von 85 000 Zurückgehaltenen (darunter bekanntlich auch sehr viele Landsleute aus dem nördlichen Ostpreußen) könne man in Moskau nicht annehmen. Andererseits haben die Sowjets von sich aus keine Angaben über die Zahl der noch in der Sowjetunion lebenden Deutschen gemacht.

 

Bezeichnend für die harte Haltung der Sowjets ist ein Kommentar der parteiamtlichen „Prawda" zu dem Antwortschreiben Adenauers an Bulganin. In ihm erklärt das Blatt zwar, der Brief Adenauers enthalte auch „einige konstruktive Punkte", aber dann übt es scharfe Kritik an dem Vorschlag, über die Rückführung deutscher Staatsbürger weiter zu verhandeln. Die „Prawda" meint sogar, solche Verhandlungen seien nach Ansicht der Sowjets „unnötig und unangebracht"! Auf die sowohl vom Kanzler wie auch vom DRK-Präsidenten vorgebrachte Bitte, diese Frage, bei der es um das Schicksal so vieler unschuldiger Deutscher geht, doch zuerst und vor allem menschlich zu sehen und menschlich zu behandeln, geht das kommunistische Zentralorgan mit keinem Wort ein.

 

Nach seiner Rückkehr aus Moskau meinte Präsident Weitz, er halte den Besuch trotz des recht mageren Ergebnisses doch nicht für vergebens. Er hoffe, dass die Verhandlungen mit Aussicht auf Erfolg im Mai fortgesetzt werden könnten. Der Hauptzweck seiner Reise sei es gewesen, erst einmal einen menschlichen Kontakt mit den führenden Leuten des sowjetischen Roten Kreuzes herzustellen. Dies sei seiner Ansicht nach gelungen.

 

Seite 4   Die „Stettiner Krankheit“. Polnische Neusiedler erklärten: „Dieses Land ist deutsch!"

„Dieses Land ist deutsch!“, erklärten polnische Neusiedler, die nach 1945 in dem gegenwärtig polnischer Verwaltung unterstehenden Ostpommern ansässig geworden sind, einem Berichterstatter des in Stettin erscheinenden volkspolnischen Organs „Glos Szczecinski". Ausführlich beklagt sich das Blatt darüber, dass insbesondere die Landbevölkerung die Versuche, ihr von einem „Polentum des Stettiner Landes" zu sprechen, ablehne und in immer größerem Umfange in die innerpolnischen Gebiete zurückzukehren beginne. Diese Abwanderung, berichtet das Blatt, werde deshalb im Volksmunde als „Stettiner Krankheit" bezeichnet. In der Bevölkerung sei ein „Gefühl der Unsicherheit" zu verzeichnen gewesen, schreibt „Glos Szczecinski" des Weiteren, das „zu den falschen Folgerungen, dass es zum Verlust dieser Gebiete kommt", führe. Die Mehrzahl der Bauern kümmere sich auch deshalb nicht um den Zustand ihrer Wirtschaftsgebäude, auch verarme die Landwirtschaft trotz günstiger Bedingungen. Die Zeitung empfiehlt nun, eine verstärkte Propaganda vor allem unter der Jugend zu entfalten. So solle an den Schulen Sonderunterricht über die Geschichte Pommerns in polnischer Sicht eingeführt werden, dafür möge die Geschichte der Antike fortfallen, denn „Liegt uns Pharaonen-Ägypten mehr als das Land an der Oder“? fragt Glos Szcecinski“. Während der zwölfjährigen „Volksmacht“, stellt das Blatt fest, habe man es nicht fertiggebracht, eine polnische „Geschichte des Stettiner Landes" zu verfassen.

 

Seite 4   Rekord-Defizit von fünf Milliarden Zloty. 1956 auf den polnischen Staatsgütern.

Die Staatsgüter in Polen und den polnisch verwalteten deutschen Ostgebieten „erzielten" im Vorjahre ein Gesamtdefizit in Höhe von fünf Milliarden Zloty und übertrafen damit das Defizit von 1955 um zwei Milliarden. Am höchsten liegt das Defizit bei den Staatsgütern der „Wojewodschaft“ Stettin: Dort beträgt es 3000 Zloty je Hektar. „Zycie gospardarcze“ bringt den Bericht unter der Überschrift „Das Fass der Danaiden“.

 

Seite 4   „Keine Partei kann es sich leisten". Eine exilpolnische Stimme über die Meinung der Heimatvertriebenen.

Das Zentralorgan des polnischen Exils in England, der Londoner „Dziennik Polski", befasst sich mit der Tätigkeit der Vertriebenenorganisation und weist darauf hin, dass deren „Revisionismus" nunmehr durch die Organisation „Unteilbares Deutschland" Unterstützung gefunden habe. Von den Organisationen würden auch die politischen Parteien beeinflusst, weil „keine Partei es sich leisten könne, die Meinung der umgesiedelten Millionen zu ignorieren".

 

Ebenfalls finden in dem polnischen Exil-Organ Erörterungen „in deutschen Flüchtlingskreisen" große Beachtung, nach denen bei den „Landesverratsparagraphen" des Strafgesetzbuches aus im Hinblick auf die Oder-Neiße-Frage eine Präzisierung erfolgen soll.

 

Wie aus einem Bericht der Londoner exilpolnischen Zeitung „Dziennik Polski" hervorgeht, hat Paris ein polnisches Ansuchen, eine Erklärung im Sinne einer „Anerkennung" der Oder-Neiße-Linie als deutsch-polnische „Grenze" abgelehnt bzw. — wie es in dem exilpolnischen Blatte heißt — „zurückgestellt". In dem Bericht des „Dziennik Polski" wird angedeutet, dass diese Zurückstellung „ausschließlich durch eine Intervention von außen her" erfolgt sei.

 

Seite 4   Ostdeutschland abgeschrieben!

Wir sind nicht gerade gewöhnt, dass in einer ganzen Reihe gar nicht so unbedeutender westdeutscher Zeitungen bei der Behandlung ostdeutscher Probleme Artikel und Notizen von einer geradezu märchenhaften Instinktlosigkeit veröffentlicht werden. Immer wieder kommt es vor, dass dabei auch unsere guten, alten, deutschen Städte und Ortsnamen in neuerfundene polnische Bezeichnungen verwandelt werden. Die „Allgemeine Zeitung" in Mainz veröffentlichte Mitte Februar ein großes Bild, das einige der wenigen Schulklassen zeigt, in denen in der Provinz Pommern heute wenigstens teilweise deutschsprachiger Unterricht erteilt wird. Für die Kinder unserer in Ostpreußen noch verbliebenen Landsleute haben die Polen bekanntlich bis heute jeden deutschen Unterricht abgelehnt. Die Mainzer Zeitung versah ihr Bild, auf dem man ein deutsches Schulkind vor der Tafel sieht, mit folgender bezeichnender Unterschrift: „In verschiedenen Orten der polnischen Westgebiete, in denen deutsche Minderheiten leben, sind Schulen für den deutschsprachigen Teil der Bevölkerung geschaffen worden. Diese deutschsprachige Grundschule im Dorf Syoew (Kreis Slupsk) wird von 27 Kindern aus der nächsten Umgebung besucht“.

 

Ohne zu erröten bezeichnet hier also ein westdeutsches Blatt unsere ostdeutschen Heimatgebiete als „polnische Westgebiete, in denen deutsche Minderheiten leben"! Mancher Leser des Blattes mag nun annehmen, dass das rätselhafte Dorf Syoew in dem so polnisch klingenden Kreis Slupsk doch vielleicht in Kongresspolen läge, da er diese Namen ja noch nie gehört hat. Mit keinem Wort weist nämlich die „Allgemeine Zeitung" in Mainz darauf hin, dass der Kreis Slupsk in Wirklichkeit der urdeutsche pommersche Kreis Stolp ist. Einen Ort Syoew hat es dort nie gegeben und gibt es auch heute nicht. Man muss annehmen, dass es sich um einen Satzfehler für die neue polnische Bezeichnung „Sycewice" handelt. Dieser Ort aber hieß seit vielen Jahrhunderten in Wirklichkeit immer Zitzewitz. Die rheinische Zeitung hielt es nicht für erforderlich, sich wenigstens erst einmal zu informieren, ehe sie ein polnisches Propagandabild mit diesem geradezu infamen Text ihren deutschen Lesern vorsetzte.

 

Ein ostpreußischer Landsmann hat der „Allgemeinen Zeitung" in Mainz bereits in einem Offenen Brief an die Redaktion seine Meinung über dieses Treiben in der erforderlichen Deutlichkeit gesagt. Er erinnerte die Zeitung daran, dass Ostdeutschland nicht nur den Ostdeutschen, sondern allen Deutschen geraubt wurde, als man es fremder Besatzung unterstellte. Kann man sich vorstellen, dass umgekehrt auch nur eine polnische Zeitung imstande wäre, ohne weiteres altpolnische Gebiete in einem Artikel den Deutschen gutzuschreiben?

 

Seite 4   Girnus — Zonen-Staatssekretär

Der aus Ostpreußen stammende kommunistische Intellektuelle Wilhelm Girnus, der als Vertrauensmann Ulbrichts seit vielen Jahren als Sekretär den sowjetzonalen „Ausschuss für deutsche Einheit" leitet, ist nach einer Ostberliner Meldung zum „Staatssekretär für das Hochschulwesen" des Pankower Regimes als Nachfolger des Professors Gerhard Harich berufen worden. (Gerhard Harich gehörte ebenso wie sein aus einer Allensteiner Familie stammender „halber Namensvetter" Wolfgang Harich, der inzwischen auf Ulbrichts Anordnung wegen angeblicher „geistiger Rebellion" in Untersuchungshaft gebracht wurde, lange zu den von Pankow besonders geförderten kommunistischen Professoren.) Girnus, der als absolut treuer Verfechter des Leninismus-Stalinismus gilt, soll das Hochschulwesen politisch straffer und konzentrierter führen und offenbar erreichen, dass sich die Unruhe unter den Studenten legt.

 

Der aus einem bürgerlichen Hause stammende, jetzt 51 Jahre alte Girnus studierte Literatur und Kunstgeschichte an den Universitäten Breslau, Königsberg und an der Sorbonne in Paris. 1929 trat er der Sozialistischen Studentenbewegung bei und später als Studienassessor der Kommunistischen Partei. Von 1939 bis 1945 befand er sich in Haftanstalten und Konzentrationslagern. Nach dem Zusammenbruch spielte Girnus eine politische Rolle im Redaktionskollegium des Zentralorgans der Einheitspartei, Neues Deutschland". 1953 promovierte er an der Universität Leipzig mit einer Dissertation „Goethe über Kunst und Literatur“. Nach einer Tätigkeit im Apparat des Zentralkomitees fungierte er als Sekretär des „Ausschusses für Deutsche Einheit“.

 

Seite 4   An die Wiederaufnahme des Bahnverkehrs auch über Görlitz nach Schlesien ist offenbar in der Sowjetzone gedacht worden. Die nach 1945 abgerissene Bahnbrücke zwischen Görlitz und dem heute polnisch besetzten Stadtteil jenseits der Neiße soll angeblich wieder im Sommer in Betrieb genommen werden.

 

Seite 4   Zeitgemäßes Leben

Ziehet den neuen Menschen an, der nach Gott geschaffen ist in rechtschaffener Gerechtigkeit und Heiligkeit. Eph. 4,24.

 

An bedeutsamer Stelle des Neuen Testamentes steht der Vorwurf Jesu an die führenden Kreise seines Volkes, dass sie die Zeichen der Zeit nicht beurteilen können. Von jener hochheiligen Nacht an, da der Himmel zerriss und den erschrockenen Hirten verkündet ward: Euch ist heute der Heiland geboren", heißt die Zeit Christuszeit. Es ist nicht nur, das wir die Jahre nach seiner Erscheinung zählen. Sein Kommen greift tiefer in das Gefüge des Lebens hinein. An ihm wird in letzter, unüberbietbarer Weise deutlich, wer Gott ist und was er von uns fordert. Von seiner Erscheinung fällt helles Licht auf alle Gebiete unseres Lebens. Ein neuer, gültiger Maßstab wird aufgerichtet für Denken und Leben. Mit allem Ernst und mit einer ganz großen Liebe macht Jesus Christus uns klar, dass er uns das letzte Angebot Gottes bringt und dass mit seinem Erscheinen unter uns die Weltenuhr mit mächtigem Schwunge zum letzten Schlage ausholt, wie der alte Johannes es noch gewusst hat, wenn er seinen ihm anvertrauten Gemeinden zurief: Kinder, es ist die letzte Stunde! Unsere Zeit heißt, von Gott her gesehen. Christuszeit.

 

Nun haben wir es herrlich weit darin gebracht, uns der Zeit anzupassen. Der zeitgemäße Mensch mit einer zeitgemäßen Lebensführung, — das dünkt uns die richtige Leitlinie des Lebens zu sein. Heißt die Zeit Christuszeit, dann muss es auch heißen, christusgemäß zu leben. In der Sprache unseres Textes wollen wir uns das an der Kleidung deutlich machen. Es ist eine Binsenwahrheit, dass sich die Kleidung nach der Jahreszeit richtet. Wem wird es einfallen, sich im Hochsommer mit einem Wintermantel zu schleppen und im klirrenden Frost in Shorts und Polohemd spazieren zu gehen? Es ist uns auch selbstverständlich, dass Schnitt und Art, Stoff und Zutat unserer Kleidung sich den Forderungen der Zeit anpassen. Da nun die Alarmsignale Gottes durch das Christenleben hindurchklingen: wohlauf, der Bräutgam kömmt, der König im Gleichnis nach dem hochzeitlichen Kleide fragt, in einem anderen Gleichnis der Vater dem verlorenen Sohne Ring und Feierkleid entgegenträgt, ist mit dem Liede der Kirche zu fragen: wie soll ich dich empfangen? Die Christuszeit fordert ein Umziehen. Leget nun von euch ab nach dem vorigen Wandel den alten Menschen und ziehet den neuen Menschen an! Der alte Mensch ist der, welcher die Zeit nicht begreift. Er sieht sich als Mitte des Lebens, dreht sich um sich selber, bis es ihm schwindlig wird und er seine Lage nicht mehr klar erkennen kann. Er irrt, er fällt den vergänglichen, vordergründigen Dingen zu und sieht nicht, was dahintersteht und was auf ihn zukommt. Christus macht es uns leicht, diesen alten Menschen abzulegen wie ein altes unmodernes Gewand. An sich, der den neuen Menschen in Gerechtigkeit und Heiligkeit vollkommen darstellt, zeigt er uns, wie hässlich wir aussehen. Zeitgemäß ist der neue Mensch, nach Gott ausgerichtet, von ihm geformt und zugerichtet, mit Gott in ständiger Verbindung und seinem heiligen Willen zur Verfügung. Dieser von Gott so sehnlich erwartete Mensch gibt dem Leben ein neues Gepräge, er zerstört nicht, sondern baut auf. Er jagt die Welt und ihre Völker nicht in heiße Angst und ausweglose Not, sondern sichert das Leben in Gerechtigkeit und Heiligkeit. Ihm gehört die Zukunft.

Pfarrer Leitner, Altdorf (Königsberg)

 

Seite 5   Briefe an das Ostpreußenblatt

Seien Sie vorsichtig, meine Herren!

Es mehren sich die Stimmen von Männern, die Ostpreußen an Polen und Russland ausliefern wollen und deren Verlautbarungen auf Grund ihrer Stellung in der Öffentlichkeit ein gewisses Gewicht haben. Man sollte aber um solcher Stellung willen mit seinen Äußerungen besonders vorsichtig sein.

 

Alle diese Männer sind westdeutschen Ursprungs und denken westdeutsch. Es ist nicht ersichtlich, woher sie das Recht nehmen, von Fremdmächten besetztes deutsches Land — so ist die staatsrechtliche Lage — an die Besatzungsmächte überantworten zu wollen. Eine Nötigung aus zwingenden und einsichtigen Gründen hatte keiner dieser Herren. Ihre Stellung verleitete sie dazu, sich zu Dingen zu äußern, für die sie recht wenig geeignet und zuständig erscheinen. Ehe einflussreiche Männer zur „Frage Ostpreußen" den Mund auftun, sollten sie sich prüfen, was sie dazu getan haben, den ostdeutschen Heimatvertriebenen ihr deutsches Heimatland wiederzugewinnen. Hierüber nachzudenken ist freilich weniger bequem. Die Vertreibung von dreizehn Millionen Menschen ist in jedem Falle ein Verbrechen gegen die Menschenrechte. Man begibt sich in eine sehr gefährliche Nähe, wenn man die Vertreibung stabilisieren will.

 

Derartige Äußerungen betreffen den deutschen Staat und seine Rechte in seinem Verhältnis zu anderen Staaten und sind geeignet, die Ansprüche anderer Staaten zu stärken und den deutschen Staat in seinen Rechten zu schädigen. Auch dieses Verhalten bringt diese Herren in eine gefährliche Nähe bestimmter Auffassungen im Staatsrecht.

 

Der Unterzeichnete würde sich nicht herausnehmen, gegen so gewichtige Persönlichkeiten in der Öffentlichkeit die Stimme zu erheben, wenn er nicht meinte, dazu die Pflicht und ein Recht zu haben. Seine Vorfahren führen sich auf die Ureinwohner Preußens zurück, jene Pruzzen, von denen die ersten Besucher des Westens im 10. und 11. Jahrhundert behaupteten, sie seien „homines sive natura christiani" oder „homines christianissimi" (Menschen, die von Natur wie Christen erscheinen), also ein friedliebendes Volk. So ist der Ostpreuße auch heute friedliebend, und kein Ostpreuße denkt daran, die Heimat anders als auf Grund friedlicher Vereinbarungen wiederzugewinnen.

 

Die Deutschen haben derzeit nach den ersten Jahren der Auseinandersetzung den Altpreußen immerhin Land und Heimat belassen und auch ihre Sprache. Das pruzzische Volk ist dann völlig in der deutschen Bevölkerung aufgegangen und hat, mit deren Blut vermischt, den Typ des ostpreußischen Menschen geprägt. Die Stabilisierung der Vertreibung sinkt weit hinter die menschlichen Methoden des Mittelalters zurück.

 

Der Unterzeichnete glaubt im Namen seiner ostpreußischen Landsleute zu sprechen, wenn er sagt: Wir verbitten es uns ein für alle Mal, dass von westdeutschen Männern, wer immer es sei, das Recht, auf unsere angestammte Heimat angetastet werde.

 

Seien Sie vorsichtig, meine Herren! Prüfen Sie, ehe Sie reden, die gültigen Verträge, prüfen Sie die Geschichte und ihr Recht. Es ist nicht ratsam, in der Politik das Recht bei einer sich anbahnenden Entwicklung außeracht zu lassen. Und zwar geht die Entwicklung auf den Zusammenschluss zu friedlichen Staatenbünden und nicht auf die Stärkung von Nationalismus und Imperialismus, den Sie, meine Herren, dem eigenen Volk wohl versagen, aber bei fremden Völkern zu fördern unternehmen. Prüfen Sie auch das Staatsrecht! Es gibt da einige beachtliche Paragraphen über die Schwächung des eigenen Staates zugunsten eines anderen. Prüfen Sie vor allem Ihr Gewissen und stellen Sie sich die Frage, was Sie dazu getan haben, das Unrecht der Vertreibung wiedergutzumachen, ehe Sie es stabilisieren wollen.

 

Mit dem Verlust unserer Heimat waren uns als Schuldige bisher nur die Namen der Herren Hitler und Koch verknüpft.

Karl Gottfried Sallet, ehemals Pfarrer in Süd-Ostpreußen und Oberstleutnant a. D.

 

Erinnerung an Niemöller

Liebes Ostpreußenblatt! Ich habe mit größter Empörung in der Presse die Äußerungen gelesen, die der hessische Kirchenpräsident Niemöller nach seiner Rückkehr von seiner Fahrt durch Teile der geraubten deutschen Ostgebiete von sich gegeben hat. Dieser Kirchenpräsident ist uns Kriegsgefangenen im Lager Krasnopole (Ukraine) schon 1952/1953 einmal sehr übel aufgefallen, und er hat sich schon damals die Achtung endgültig verscherzt, die er bei vielen von uns noch aus der Zeit seines Auftretens gegen die Hitlerleute besaß. Wir erhielten in unserem Lager damals Zeitungen aus der Sowjetzone und lasen in ihnen, dass Herr Niemöller sich nach einem Besuch bei den sowjetkommunistischen Oberhäuptern der griechischen Kirche in Moskau zu folgenden Äußerungen veranlasst sah: Der sowjetische Metropolit oder Patriarch — jedenfalls also der höchste Sprecher der Sowjetkirche — habe ihm bestätigt, dass den Christen in der Sowjetunion keinerlei Hindernisse in den Weg gelegt würden, wenn sie sich zu ihrem Glauben bekennten. Niemöller sagte weiter, er habe sich von der „hohen Moral der sowjetischen Jugend" überzeugen können. Ein ihm in Moskau geschenktes wertvolles Kreuz werde er mit „großem Stolz" tragen. So etwa lauteten seine damaligen Erklärungen.

 

Wir, die wir die Sowjetwirklichkeit kannten, haben über Niemöllers Erklärungen teils laut gelacht, teils sie mit tiefer Empörung zurückgewiesen. Wenn Herr Niemöller einige Jahre sowjetischer Gefangenschaft miterlebt hätte, dann hätte er solchen Unsinn nie von sich gegeben. Wie konnte ein hoher deutscher Geistlicher, bei dem man doch einige Bildung und einen klaren Kopf erwarten muss, auf den Schmus hereinfallen, den ihm ein von den Sowjets aus politischen Gründen geduldeter oder sogar bestellter „Kirchenfürst" vorerzählte? Hat sich Herr Niemöller einmal die vielen russischen mehr und mehr verfallenen Kirchen zeigen lassen, von denen viele zur Zeit seines Besuches ausgeplündert waren und als Magazine benutzt wurden? Sah er die mit Kalk beschmierten, oft so wertvollen Heiligenbilder? Hörte er nicht von der mit allem Nachdruck betriebenen Gottlosenpropaganda des Kremls und der Partei? Sah er jemals eines der ja auch in die deutsche Sprache übersetzten sowjetischen Schulbücher, die sogar schon den Kindern erklären, einen Gott gäbe es nicht?

 

Wo hat sich eigentlich Herr Niemöller damals von der angeblich hohen Moral der Sowjetjugend überzeugt? Sah er die vielen Kinder, die wegen Diebstahl, Raub und Roheitsakten eingesperrt waren? Wusste er von den zahllosen jugendlichen Taschendieben? Oder begegnete er gar in Workuta den jugendlichen Elternmördern, an denen es dort nicht fehlte?

 

Zu der letzten unerhörten Erklärung Niemöllers möchte ich sagen, dass schließlich sogar offizielle polnische Veröffentlichungen inzwischen zugegeben haben, dass ihr Land in der Bewirtschaftung des uns geraubten ostdeutschen Bodens weitgehend versagt hat. Ich bin nie in meinem Leben ein Feind der Polen gewesen, und ich bin mir sogar bewusst, dass der Raub Ostdeutschlands mehr noch ein Verbrechen der Sowjets als der Polen gewesen ist. Diese sind zum Teil gegen ihren Willen von den kommunistischen Machthabern einfach nach Westen verschoben worden, nachdem man ihre eigenen Ostgebiete geraubt hatte.

 

Mit welchem Recht versucht nun aber ein deutscher Geistlicher hohen Ranges, den Millionen von Heimatvertriebenen die Hoffnung auf die Rückkehr in ihre altangestammte Heimat zu nehmen? Warum bemüht er sich, unsere Standhaftigkeit bei der Vertretung unseres unabdingbaren Rechtes zu untergraben? Hat Herr Niemöller etwa auch in Polen ein Kreuz geschenkt bekommen, das er nun wieder mit besonderem Stolz trägt?

 

Mir scheint dieser Mann an einem krankhaften Geltungsbedürfnis zu leiden. Ehrgeiz aber und vor allem Effekthascherei passten nie zu dem Beruf eines echten Seelsorgers. Die kirchlichen Behörden sollten wohl daran denken, welch ein Schaden für die Kirche entstehen kann, wenn ein solcher Mann in diesem Sinne weiter wirkt.

Ernst Hantel, Kleekamp 13, Post Westbarthausen, Kreis Halle/Westf.

 

Seite 5   Die Ermländische Madonna

Aus den Berichten über Braunsberg in Folge 7 vom 15. Februar sehe ich, dass meine „Ermländische Madonna" (3,75 Meter hoch) am Gymnasium erhalten geblieben, das Kriegerdenkmal mit der von mir geschaffenen Bronzetafel und den beiden Kriegern aus Ziegelmauerwerk (2,25 Meter hoch) jedoch zerstört worden ist. Weitere Arbeiten waren das Arndt-Denkmal auf dem Arndtplatz (Findling mit Inschrift) und Bronzeporträtrelief, sowie die Erneuerung der großen Sandsteinkartusche mit dem päpstlichen Wappen im Giebel des Steinhauses und das Relief aus Klinkerkeramik: Handwerker, Soldat, Bauer am Standortverwaltungsgebäude. Von all diesen Arbeiten besitze ich keine Fotos. Daher bitte ich das Ostpreußenblatt und Braunsberger Landsleute, mir bei der Wiederbeschaffung behilflich zu sein.

 

Nun will ich noch berichten, dass ich, vom 5. Februar 1945 als Soldat in Braunsberg eingesetzt, den Bombenangriff am 6. Februar, der das Gymnasium zerstörte, erlebte und die Stadt zwei Tage brennen sah. Auf dem Flugplatz von Heiligenbeil — ich glaube am 22. Februar — verzehrte ich die letzten Brötchen, die unser in Braunsberg abgestellte Bäcker kurz vor der Aufgabe der Stadt gebacken und dann mitgebracht hatte. Ich erinnere mich auch des Bombenangriffs — wir waren beim Brückenschlag — dem die Brauerei zum Opfer fiel, sowie der Fetzen des Kirschkuchens, die ich aus den Trümmern der gleichfalls, getroffenen benachbarten Bäckerei herausklaubte. Am 6. März hatte ich von der Poststraße her beim Marsch zu einem Einsatz bei Deutsch-Thierau erspäht, dass die Madonna anscheinend unbeschädigt geblieben war; umso mehr freue ich mich jetzt, zehn Jahre später, die Bestätigung im Ostpreußenblatt zu lesen.

Georg Fuhg, Neumünster, Grothstraße 3

 

Seite 5   Suchanzeigen

Kindersteckbrief mit Foto.

Name: Grabies

Vorname: Hans

geb.: etwa 1944

Augen: blaugrau

Haar: dunkelblond

Es ist möglich, dass es sich um den Sohn einer Frau Anna Salmon, geb. Grabies, handelt, welche in Memel, Töpferstr. 11, lebte. Sie befand sich mit ihrer Tochter Erika, vermutlich auch mit Hans, zuletzt im Samland. Sie wollte aber anscheinend in die Heimat zurückkehren. Zuschrift erbittet unter Nr. 71 700 Das Ostpreußenblatt, Anz.-Abteilung, Hamburg 13.

 

August Baumgardt, geb. 01.03.1900 in Timber, Kreis Labiau. zuletzt wohnhaft Agnesenhof, Kreis Wehlau. Letzte Nachricht vom Januar 1945. Nachricht erbittet Margarete Baumgardt, Hannover-Herrenhausen, Böttcherstr. Nr. 10. I.

 

Königsberg, Abschnitt Nord! Dringend gesucht für Rentensache, Angehörige der Polizei 4. Komp., II. Regt. Wer hat mich 1945 in Burgschule (Landgraben) oder Komm.-Stelle Hufenallee gekannt? Unkostenerstattung. Georg Falkenthal.,(241 Elmshorn, Holstein,  Klaus-Groth-Promenade 10.

 

Suche Angehörige des August Mallien, geb. 20.03.1873 in Bethenen, Ostpreußen, letzter Wohnort: Lanzenen, Kreis Tilsit, gestorben 17.02.1957. Nach Angaben des Verstorbenen hatte er zwei Kinder. Name der Tochter unbekannt. Name des Sohnes Kurt. Seit der Flucht ist es dem Verstorbenen nicht gelungen, seine Kinder zu ermitteln. Er soll sich geäußert haben, sie seien m. dem Schiff „Wilhelm Gustloff" geflüchtet. Wer weiß etwas? Nachricht erbittet Rudolf Rohde, Nachlasspfleger, Büsum, Otto-Johannsen-Str. 28.

 

Suche Familie Franz Herrmann, aus Holländerei, Kr. Wehlau, Ostpreußen. Nachricht erb. Hans Geschke, Essen (Ruhr), Franziskanerstraße 60 A.

 

Es werden gesucht Landesschütze Gustav Trofs, geb. 28.05.1899; er war im Oktober 1944 in Neukuhren, Ostpreußen und im November 1944 in Wien-Schwechat; Volkssturmmann Fritz Neumann, geb. 29.05.1902 Neuendorf bei Kuggen, Kreis Samland. Nachricht erbittet Fr. Trofs, Duisburg-Heiderich, Reinholdstr. Nr. 126.

 

Wer kann Auskunft geben über meinen Mann, Franz Kirsch, geb. 27.12.1899, wohnhaft in Wolfshagen, Kreis Rastenburg, Ostpreußen, letzte Nachricht vom 18.01.1945 Posen, General-Wever-Kaserne? Unkosten werden vergütet. Nachricht erbittet  Frau Margarete Kirsch, Gerlingen-Schillerhöhe bei Stuttgart, Amselweg 5.

 

Gesucht werden Angehörige bzw. Eltern des Gerhard Schmidtke, geb. 02.02.1931 in Norgehnen, Kreis Samland, Ostpreußen, zuletzt wohnhaft in Kiauten, Kr. Samland. Nachricht erbittet Paul Bolz, Bremen-Farge, Rekumer Straße 24.

 

Kindersteckbrief mit Foto.

Name: Mai (May)

Vorname: Peter

geboren: etwa 1942

Augen: braun

Haar: braun

Der Knabe kam 1947 mit einem Kindertransport vermutlich aus Königsberg Pr., Palmnicken oder Pobethen in das Quarantänelager Seitz, Kreis Demmin. Er erinnert sich, dass der Vater Willi Mai von einem Trecker tödlich überfahren wurde und der Opa „Max" heißt. Mit seinem Opa, sind seine Mutter Margarete Mai, die Schwester Brigitte und Bruder Rolf gemeinsam mit einem Pferdegespann geflüchtet. In Königsberg Pr. haben sie sich getrennt, weil der Opa in eine andere Richtung fuhr. Die Mutter soll dann in Königsberg Pr. in einer Gärtnerei gearbeitet haben. Später soll sie und die Schwester verstorben sein. Zuschrift erbittet unter Nr. 71 701 Das Ostpreußenblatt, Anz.-Abt.. Hamburg 13.

 

Mit Foto: Gesucht wird Uffz. Walter Lehmkuhl, aus Rostock, Mecklenburg, Margaretenstraße 10, geb. 28.08.1904. Letzte Nachricht vom 17.03.1945 (wahrscheinlich aus Ostpreußen). Feldpostnummer 19 773. Nachrichten erbittet Walter Hadler, Hamburg-Hausbruch, Wulmsberg 36.

 

Suche meinen Bruder, Landwirt Fritz Horn, Wesselau-Grünheim, Kreis Gerdauen. Seine Einheit war 4. N.S.K. 505. 1944 befand er sich in Kriegsgefangenschaft im Lager Jorlowka. Wo befinden sich seine Kameraden Robert Trampenau, Sachserben. Ernst Klein, Gärtner bei Kl.-Gnie. Und Tischler Gustav Klein, Gerdauen? Nachricht erb. Frau Erna Tenta, geb. Horn. (24a) Hamburg-Wandsbek, Allensteiner Str. Nr. 26.

 

Wer kann Auskunft geben über den Verbleib von Franz Woelki, geb. 22.07.1892, aus Guttstadt, Ostpreußen, frühere Str. d. SA, bis 1945 bei der Leder- u. Sattlerwarenfabrik A. Fischer, Guttstadt, Ostpreußen, als Kutscher tätig? Nachricht erb Johanna Woelki, Burgsteinfurt, Westf., Meteler Stiege 29.

 

Wer kann Auskunft geben über:

1. Ulrich Pohl, Unteroffizier, geb. 03.12.1919 in Gallingen, Ostpreußen, Infanterie, letzte Nachricht 08.12.1944 aus Wien;

 

2. Fritz Böhm, geb. 17.03.1901 in Neuhausen, Königsberg Pr., Feldpostnummer 23 329. Veterinärkompanie, Gefreiter. Heimatanschrift: Lapsau, Königsberg Pr.;

 

3. Karl Neldner, geb. 20.11.1899 in Werbene, Volkssturm, Kompanie Glotschei. Feldpostnummer 36 100, Heimatanschrift: Lapsau. Königsberg Pr.;

 

4. Daniel Neldner, geb. August 1896 in Werbene. Heimatanschrift: Jungferndorf bei Arnau, zuletzt 1947 in Kalgen, Ostpreußen gesehen;

 

5. Johanna Hopp, geborene Böhm, etwa 62 Jahre, letzter Wohnort: Königsberg Pr., Samitter Allee 143;

 

6. Hermann Wilde, geb. 28.02.1919 in Lauth. Afrikakorps, später Strafbataillon nach Russland versetzt?

Nachricht erbittet Elfriede Pohl, geb. Böhm, Cloppenburg in Oldbg., Resthauser Str., Siedlung.

 

Gesucht wird: Familie Paul Grabosch, früher Groß-Kuhren, Samland, Ostpreußen. Von Georg Lack, Forsthaus Dobrock-Wingst, früher Warnicken, Samland

 

Wer kann Auskunft geben über Hans Paulokat, geb. 29.07.1929 und Ernst Paulokat, geb. 19.01.1931, aus Georgental, Georgental-Zwion. Kreis Insterburg, Ostpreußen, letzte Nachricht Februar 1945 aus Gut Neuenhagen in Pommern. Nachricht erbittet Georg Paulokat, (14 b) Crabenstetten, über Urach, Württemberg, Schlattstaller Straße 33.

 

Suche die Kameraden, die 1940/1942 auf dem Postamt Konin, Wartheland, beschäftigt waren. Bitte meldet euch! Kameraden Schultes und Quwast, wo seid ihr? Franz Trumpa, (22 a) Langenberg

(Rhld.), Frohnstr. 17, R. 13.

 

Wer ist aus Saalfeld, Ostpreußen, Kreis Mohrungen oder Puppen, Ostpreußen Süd, Kreis Ortelsburg. Bitte melden. Ich benötige einige Angaben, da ich keinerlei Unterlagen in Händen habe. Auslagen werden erstattet. Horst Kuschmierz, Schneidermeister. (13 a) Straubing (Ndb.), Wittelsbacher Str. Nr. 18, früher Saalfeld, Ostpreußen, Ilsemühle, Puppen, Ostpreußem Süd., Kreis Ortelsburg.

 

Achtung! Suche Beamte oder Angestellte vom Personalamtt der Stadtverwaltung Bialystok oder den Beamten, der in Heiligenbeil die Abwicklung der Angestellten durchführte. Es handelt sich um Rentensache. War in ob. Verw. Leiter des einh. Wirtschaftsamtes. Unkosten werden vergütet. Nachricht erbittet Aug. Dummann, früher Stettin, jetzt Flensburg, Schleswiger Str. Nr. 88.

 

Achtung. Heimkehrer und Heimatvertriebene aus dem Gebiet von Allenstein! Wer weiß etwas über meinen Vater Karl Asmus? Er stammt aus Rohrfeld. Kreis Gumbinnen. ist geb. am 13.10.1877. Die Evakuierung erfolgte 1944 nach Biesellen, Kreis Osterode. Nach Einmarsch der Russen im Januar 1945 begab man sich in Trecks auf die Flucht Richtung. Danzig. Es kann noch im Kreis Osterode oder Mohrungen gewesen sein, wo die Trecks von den Russen überholt wurden. Seit der Zeit fehlt jede Spur des Vermissten. Nähere Angaben erbittet Erich Asmus. (14 a) Ebingen, Kreis Aalen, Württemberg.

 

Heimkehrer aus Königsberg! Wer kann Auskunft geben über das Schicksal meiner Schwester, Martha Heydasch, geboren am 25.05.1905, Schneiderin? Angeblich 1947 in Königsberg Pr., verstorben. Nachricht erbittet Friedrich Heydasch, W.-Ronsdorf, Heusiepen 6.

 

Wer kann Auskunft geben, wo sich die Grundbuchakten von Wehlau, Ostpreußen befinden? Zuschrift erbittet unter Nr. 71 493 Das Ostpreußenblatt. Anz.-Abt., Hamburg 13

 

Achtung. Russlandheimkehrer! Wer kann Auskunft geben über den Verbleib meiner Mutter Emilie Pukropski, geb. Siekirski, geb. 12.07.1901 in Bartkengut, Kreis Neidenburg, verschleppt von den Russen im April 1945, seitdem keine Nachricht? Unkosten werden erstattet. Nachricht erbittet Frau Gertrud Karpowski, geb. Pukro?ski (unleserlich), Asemissen über Bielefeld 2, Grester Straße 6.

 

Suche meine Schwester Eva Kullat, geb. 23.09.1929 in Woringen (Woreningken), Kreis Tilsit-Ragnit, Tochter der in Russland verstorbenen Eheleute Fritz Kullat und Elise Kullat, bis zur Evakuierung im Herbst 1944 wohnhaft in Neu-Nassau, Kreis Insterburg, später Aufenthalt in Sonnenborn, bei Venedien, Kreis Mohrungen. Eva wurde im Januar-Februar 1945 zusammen  mit anderen jungen Mädchen zum Arbeitseinsatz nach Russland verschleppt. Seitdem ist ihr Schicksal ungewiss. Wer kann Auskunft geben? Alle Unkosten werden erstattet. Hildegard Hoffmann, geb. Kullat, Langen bei Ffm., Westendstraße 23.

 

Wer kann Auskunft geben über meine Frau Amalie Kenklies? Nachricht erbittet Friedr. Kenklies, Burscheid, Klein-Hamburg K. 8.

 

Bestätigungen

Wer kann bestätigen, dass ich von Ende 1918 bis Anfang 1920 beim Ausbesserungswerk Ponarth bei Königsberg Pr. als Tischler tätig gewesen bin? Albert Lau, Brake (Lippe), Saarstraße 10.

 

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Seite 6   Glückwünsche für Paul Hundertmarck

Am 1. März 1957 ist das erste Mitglied des Ältestenrats unserer Landsmannschaft, Kapitän a. D. Hundertmarck, achtzig Jahre alt geworden, — wir brachten eine Würdigung in der vorletzten Folge -  eine stattliche Anzahl vor Freunden, Verwandten und Mitstreitern des Jubilars hatte sich in Hamburg zu einer schönen und sehr herzlichen Feier versammelt. Zahlreiche Reden wurden gehalten, in denen die Verdienste des Jubilars gewürdigt wurden, — unmöglich, sie hier alle zu erwähnen und auch nur in ihrem wesentlichen Inhalt wiederzugeben. Pastor Linck — um einiges hier zu sagen sprach von dem Jubilar als dem Inbegriff dessen, was wir einen guten Ostpreußen nennen: „Das Vaterland mit heißem Herzen lieben, ein Freund der Geschichte sein und wissen, dass darüber hinaus der gewaltige Gott waltet und seine Wunder tut". Der Sprecher unserer Landsmannschaft, Dr. Gille, dankte Landsmann Hundertmarck für das, was er für unsere Landsmannschaft getan hat. „An einem Sonntag im Oktober 1948, als unter Ihrer Führung und Leitung vierzig bis fünfzig Ostpreußen in Hamburg an einem Tisch zusammensaßen, wurde die Landsmannschaft Ostpreußen aus der Taufe gehoben. Wir haben eine Gemeinschaft gebildet und sind zu einer Institution geworden. Wir, und zwar wir allein, sind die Vertreter unserer Heimat, unseres Heimatbodens und unserer Menschen“.

 

Landsmann Naujoks übermittelte die herzlichsten Grüße und Glückwünsche aller Insterburger: „Möge Ihr Wunsch auf baldige Rückkehr zu Lebzeiten in Erfüllung gehen. Wir wissen, dass der Begriff Heimat für Sie Mahnung und Verpflichtung bedeutet und Ihnen bei Ihrem Kampf Richtschnur gewesen ist“. Landsmann du Maire sprach von den Verdiensten des Jubilars in der Führung des Landwirtschaftsverbandes. General von Plehwe erinnerte daran, dass Landsmann Hundertmarck als Erster nach dem Zusammenbruch einer Zentralstelle der Heimattreuen errichtet und somit etwas getan hat, auf das er heute mit Stolz zurückblicken kann. Herr Koch – unsere Leser wissen es; ein Schleswig-Holsteiner, der in Hunderten von Lichtbildervorträgen von unserer Heimat erzählt und weiter erzählt - stellte launig fest, dass Kapitän a. D. Hundertmarck in seinem Wohnort Kummerfeld bei der Jugend „Der Kapitän Volldampf voraus“ ist, um dann mit Nachdruck zu betonen, dass der Kampf um Ostpreußen zu einer Angelegenheit des ganzen deutschen Volkes werden muss. Herr Strüvy stellvertretender Sprecher unserer Landsmannschaft, erinnerte an die Gründung des Heimatbundes Ostpreußen im Jahre 1920 und nannte die Namen derer, die damals den Heimatbund gründeten und leiteten. Damals kämpfte man unter dem Motto „Ostpreußens Zukunft, Deutschlands Schicksal!“ Auch jetzt geht es um die Zukunft unserer geliebten Heimat.

 

Bewegt dankte Herr Hundertmarck für alle die ehrenden Worte und die guten, herzlichen Wünsche. Unser Sinnen und Trachten und unser Kampf, so schloss er, soll der Wiedergewinnung unserer Heimat dienen, und dazu brauchen wir vor allem Mut und Gottvertrauen.

 

Seite 6   Aus den ostpreußischen Heimatkreisen …

Königsberg Stadt

Stadtgymnasium

Das Treffen der ehemaligen Lehrer und Schüler aus Anlass des 75. Geburtstages von Oberstudiendirektor D. Dr. Arthur Mentz in Rinteln (Weser) am Sonnabend, dem 9. März, (zwei Tage nach dem Geburtstagsdatum) im Hotel Stadt Kassel, wird um 16 Uhr beginnen.

 

Fischhausen

Aus der Stadt Fischhausen werden folgende Landsleute gesucht:

 

Fritz Albrecht, Steinsetzer, Langgasse;

 

Gustav Bartel, Maurer, Siedlung IV;

 

August Bartsch, Maurerpolier, Siedlung II. und Sohn Paul;

 

Fritz Beeck, Arbeiter, Siedlung IV;

 

Emilie Bergatt, geborene Pantel, Siedlung III;

 

Otto Blauhut, Siedlung III, Nr. 6;

 

Max Bortz, Müllermeister, Königsberger Straße 21;

 

Helene Braun, Langgasse 18;

 

Frau Büchner, Gartenstraße 5 und Sohn Herbert;

 

Buksch, Bahnhofstraße;

 

Magda Christoph, geborene Sperwien;

 

Charlotte Daniel, Danziger Straße 4;

 

Frau Eggert mit Kindern Fritz und Hanna, Pillauer Straße;

 

Lotte Eggert, geborene Lemke. Siedlung III;

 

Fritz Engelhardt, Siedlung III, Nr. 16:

 

Alice Federmann und Schwester. Langgasse 33;

 

Postbeamter Frey;

 

Funk, Deputant, Domäne Fischhausen;

 

Karl Gerwien. Schmiedestraße 8;

 

Ernst Glaus und Karl Glaus, Ziegeleiarbeiter..Darger Weg 5;

 

Frau Griggel und Tochter Lina, Langgasse 24:

 

Anna Gronwald. Freiheitstr. Nr. 12;

 

Franz Groß, Zigarrenhändler, Königsberger Straße:

 

Albert Hartung, Ingenieur, Bahnhofstraße Nr. 11;

 

Theodor Hildebrandt, Schmied, Domäne Neuendorf;

 

Familie Hölger, Wärterhaus Domäne Fischhausen;

 

Karl Höncke, Tischlermeister und Frau Rosine Höncke, geborene Perschel, Freiheitstraße 6;

 

Christel Hoffmann, geborene Pelletier, Schlichtstr. Nr. 18;

 

Karl Hoppe, Schmiedestraße 8;

 

Hans Hüge, Viehhändler, Langgasse 35;

 

Liesbeth Jacob;

 

Friedrich Judat, Rentner, und Tochter Else, Kirchenstraße Nr. 9;

 

Eva Junge, geborene Porr, Fabrikbesitzerfrau;

 

Karl Kabacher, Siedlung IV;

 

Frau Kanau, geborene Lockwald, Mittelstraße;

 

Fritz Karau, Autoschlosser;

 

Keyer, Bahnbeamter, Kevserlingkstraße 23;

 

Klang, Bahnbeamter, Keyserlingkstraße Nr. 23;

 

Karl Klein, Freiheitstraße 7;

 

Georg Kleinfeld, Maurer, Siedlung IV;

 

Familie Klemens, Bahnhofstraße 15;

 

Alfred Klisch und Frau Margarete, Bahnhofstraße 9;

 

Gustav Klisch und Frau Auguste Klisch, geborene Holstein, Langgasse 5;

 

Wilhelm Knäbe, Rentner, Schlichtstraße 11 a;

 

Franz Knapp und Familie, Bahnhofstraße 15;

 

Franz Knodel,  Mechanikermeister und Sohn Herbert, Langgasse;

 

Wilhelmine Kock, geb. Thysar, Langpässe 18;

 

Marie Konrad, Witwe, Kirchenstraße 14;

 

Margarete Krause, geborene Horn, Konditorwitwe, Langgasse 40.

 

Wer über den Verbleib der vorstehend aufgeführten Landsleute oder deren Angehörige Auskunft geben kann, gebe mir bald Nachricht. Bei Anfragen bitte stets die Heimatanschrift (Straße und Hausnummer) anzugeben und Rückporto beizufügen.

Bruno Guddat, Stadtvertreter (24a) Lübeck, Trappenstraße 2

 

Pr.-Evlau

Es werden gesucht, aus

 

Kreuzburg:

Fritz Petsch und Frau Erna Petsch, geb. Michel mit Kindern Peter und Martin, Hintere Hofstraße 101. —

 

Wackern:

Schmiedemeister, Rudolf Reddig. —

 

Willenberg:

Frl. Schirrmacher, Postangestellte und Gastwirt Kurt Krause mit Familie. —

 

Mostitten:

Bauer Friedrich Schmidtke und Ehefrau Elisabeth Schmidtke, geb. Bischoff, mit Kindern, und Alfred Schröter. —

 

Worienen:

Ludwig Ebner, Bauer und Sägewerksbesitzer. —

 

Pr.-Eylau:

Familie Kerwel (unlesbar, könnte auch anders lauten) und Tochter Elfriede, früher wohnhaft Siedlung am Warschkeiter See;

 

Fritz Eschke oder Jeschke. Beruf Schmied, früher wohnhaft gewesen Gegend um Pr.-Eylau oder Pr.-Eylau. Obergefreiter in russischer Gefangenschaft gewesen mit dem Obergefreiten Bernhard Laschewski (von Beruf Landwirt).

 

Die Heimatkreiskartei in Verden/Aller, Kreishaus, hat noch Einwohnerverzeichnisse der Stadt Kreuzburg zum Preise von DM 1,-- in Briefmarken abzugeben.

 

Bei der Heimatkreiskarteistelle geht noch immer ein großer Teil von Anfragen ein, ohne dass der Anfragende seinen eigenen Heimatwohnort unter seiner Unterschrift angibt. Diese Mitteilung der eigenen Heimatwohnorte ist bei allen Heimatkreiskarteistellen wegen der Registrierung sehr wichtig. Daher gehört zur Unterschrift auch immer die Angabe des Heimatwohnortes.

Fritz Schadwinkel, Karteiführer Verden/Aller, Kreishaus

 

Bartenstein

Abiturienten 1907

Zur 50. Wiederkehr unserer Reifeprüfung am Gymnasium in Bartenstein entbieten wir allen Konabiturienten unsere Grüße. Wo lebt Ihr und wie? Was wisst Ihr über die schon Dahingegangenen? Meldet Euch mit kleinem curriculum vitae für einen späteren Rundbrief.

Georg Freytag, Kiel. Graf-Spee-Straße 52

Walter Grunert, Hamburg 36, Warburgstraße 26

Walter Laudien, Frankfurt-Niederrat, Zeppelinheim

Ulrich v. Saint-Paul. Bedburg. Rheinland.

 

Rastenburg

Zur Vervollständigung der Seelenliste Gr.-Koeskeim wird dringend die frühere Sekretärin, Frau Weschkalnys, gesucht, die in Westdeutschland leben soll: weiterhin Fräulein Berta Pionteck, aus dem Kreis Rastenburg (soll in Berlin leben). Wer kann mir die Adressen angeben?

Hilgendorff. Kreisvertreter, Flehm, Post Kletkamp über Lütjenburg, Holst.

 

Angerburg

Angerburger Literaturpreis

Der von unserem Patenkreis Rotenburg (Hannover) alljährlich ausgesetzte Literaturpreis wurde für 1956 von dem fünfköpfigen Preisgericht am 20. Februar einstimmig unserem Landsmann, Lehrer Gustav Baranowski aus Paulswalde, jetzt in (23) Giers-Schanzendorf über Achim, Kreis Verden, für seine Erzählung „Der Kämmerer von Graiwen" zuerkannt. Wir beglückwünschen Landsmann Baranowski zu dieser Auszeichnung aufs herzlichste und hoffen, dass sich auch für 1957 viele Landsleute um den Literaturpreis bewerben werden.

 

Das Bundestreffen unserer Landsmannschaft Ostpreußen findet in Bochum vom 17. bis 19. Mai statt. Wegen etwaiger Quartiere wird gebeten, sich nur an den Organisationsausschuss für das Bundestreffen der Landsmannschaft Ostpreußen in Bochum, (21b) Bochum, Rathaus, möglichst sofort zu wenden. Das Trefflokal für unseren Heimatkreis wird noch im Ostpreußenblatt bekanntgegeben. Unser Haupt-Kreistreffen findet, wie üblich, in Rotenburg (Hannover) statt. Zeitpunkt, auch etwaiger weiterer Treffen, wird ebenfalls im Ostpreußenblatt und auch im Heimatbrief veröffentlicht werden.

 

Gesucht werden:

Max Kukeit, Reichsbahn-Assistent aus Angerburg, Nordenburger Straße 7, er wird seit 16.03.1945 (Wehrmacht) vermisst;

 

Emil Smoginski, aus Rosengarten, geb. 19.11.1898 verschleppt seit 07.02.1945;

 

Heinz Kampf, aus Wieskoppen;

 

Adolf Herrmann, Bauer aus Seehausen, geb. 28.02.1889;

 

August Sobottka, geb. 13.07.1874 und Ehefrau Maria Sobottka, geborene Gorn, geb. 03.01.1876, aus Thiergarten;

 

Karl Sachitzki, aus Angerburg, geb. 08.05.1893;

 

Monika Klein, geb. 2210.1944 in Angerburg, später im Anstalts-Kinderheim Angerburg;

 

Anna Podewski, geb Kewitz, geb. 08.02.1899 und Heinz Podewski, geb. 10.10.1935, aus Thiergarten;

 

Emil Sobolewski, geb. 03.03.1880, aus Engelstein;

 

Wilhelmine Siewert, geborene Liebelt, geboren 15.06.1875, aus Neu-Freudenthal;

 

Johanna Schmerglatt, geb. 25.02.1873, aus Geroldswalde.

 

Jede Nachricht erbittet die Geschäftsstelle.

Hans Priddat. Kreisvertreter (16) Bad Homburg v. d. Höhe, Seifgrundstraße 15

 

Johannisburg

Unsere diesjährigen Kreistreffen beginnen erst nach unserem Bundestreffen in Bochum, und zwar am 7. Juli in Düsseldorf; am 4. August in Hamburg in Verbindung mit unserem Patenkreis Flensburg; Anfang September in Hannover; Anfang Oktober in Dortmund. Die Treffen in Bremen und Frankfurt fallen wegen des Bundestreffens aus, es sei denn, dass ganz besondere Wünsche von Landsleuten vorliegen, die ich bitte, mir baldmöglichst mitzuteilen.

 

Wer weiß etwas über das Schicksal von Förster R. Selling-Tannenheim?

 

Gesucht werden:

Hedwig Schaik, geborene Jegodtka, aus Heydig, zuletzt wohnhaft in Kohlberg;

 

Gottlieb Schanko, aus Offenau, zuletzt in Bönhusen, Kreis Plön:

 

Kurt Schaffran, aus Gehlenburg, zuletzt in Berlin-Lichterfelde;

 

Marie Schacht, aus Eschenried, zuletzt in Münster, Westfalen;

 

Emil Schabelski, aus Woiten. zuletzt in Eßlingen am Neckar;

 

Hermann Schackat, aus Arys, zuletzt in Quickborn;

 

Otto Schanko, aus Bachort, zuletzt in Gladbeck;

 

Hermann Scheel, Schuhmachermeister, aus Arys, zuletzt in Kiel;

 

Irmgard Schenk, aus Johannisburg, zuletzt in Düsseldorf;

 

Emil Scheel, aus Arys, zuletzt in Süderbrarup;

 

Willybald Schiwy, aus Mittenheide, zuletzt in Gatow;

 

Ilse Schillack, aus Brodau, zuletzt in Hamm, Westfalen;

 

Richard Schillack, aus Brödau, zuletzt in Hamm, Westfalen;

 

Rudolf Schillak, aus Lipnicken, zuletzt in Sommerland;

 

Erika Schiwy, aus Johannisburg, zuletzt in Basdahl;

 

Fritz Schliesky, aus Johannisburg, zuletzt in Bohmstedt;

 

Paul Schlizio, aus Johannisburg, zuletzt in Wolfenbüttel;

 

Johann Schneider, aus Schoden, zuletzt in Bochum-Gerthe;

 

Heinrich Schomburg, aus Wartendorf, zuletzt in Nordhorn;

 

Adolf Schoenemann, aus Dingelsdorf, zuletzt in Süderbrarup;

 

Margarete Schramma, aus Johannisburg, zuletzt in Braunschweig;

 

Hildegard Schröder, aus Monethen. zuletzt in Bantorf;

 

Franz Schröder, aus Wartendorf, zuletzt in Recklinghausen;

 

Gertrud Schrade, aus Schwallen, zuletzt in Rheinhausen;

 

Helene Schröder, geborene Schuur, aus Johannisburg, zuletzt in Kempten (Allgäu);

 

Alois Schulz, aus Gehsen, zuletzt in Banzendorf;

 

Wilhelm Schulz, aus Eschenried, zuletzt in Buer-Erle;

 

Gustav Schurna, aus Arys, zuletzt Dortmund-Lütjendortmund;

 

Marie Schulze, aus Eckersberg, zuletzt in Engelsberg;

 

Emma Schuchna, aus Ludwigshagen, zuletzt in Recklinghausen-Süd;

 

Gottfried Schulz, aus Arys, zuletzt in Hamburg 26;

 

August Schwekutsch, aus Kölmerfelde, zuletzt in Wattenscheid;

 

Adolf Schwittay, aus Heldenhöhe, zuletzt in Gelsenkirchen;

 

Paul Schwekutsch, aus Kölmerfelde. zuletzt in Bochum;

 

Gisela Schwerdt, aus Breitenheide, zuletzt in Marburg (Lahn).

 

Außerdem werden auf Wunsch von Landsleuten gesucht:

Amalie Synofzik, geborene Ragutzki, aus Brödau;

 

Elisabeth Rietz, aus Johannisburg, Lycker Straße;

 

Otto Paprotta, aus Freundlingen und Familie;

 

Gill, Lehrerfrau, früherer Wohnort unbekannt;

 

Ernst Dudda, Heimkehrer aus Heydig;

 

Alma Pelka (Tochter des Gustav Pelka), aus Königsdorf, zuletzt in Walsrode;

 

Robert Czudnochowski, aus Möwenau (Sohn des Gustav Czudnochowski);

 

Gottlieb Kraska und Ehefrau Auguste Kraska, geborene Walendzi, aus Dornberg;

 

Kraska (Bruder des Gottlieb Kraska) aus Brennen;

 

Koslowski, Bahnbeamter. Heimatort unbekannt;

 

Auguste Jablinski, aus Johannisburg;

 

Gloy, Katasterinspektor aus Johannisburg;

 

Else Wolff, geborene Kuck, aus Arvs;

 

Edeltraut Klatt, aus Drigelsdorf:

 

Edith Walendzik, aus Drigelsdorf:

 

Ella Joswig, Schuhgesch.-Teilhaberin, aus Gehlenburg;

 

Albert Mrotzek, und Alfred Mrotzek, aus Schlagakrug.

 

Liebe Landsleute! Immer wieder muss ich bitten: Helft mit bei der Ermittlung der fehlenden Anschriften, einzig und allein im Interesse unserer Landsleute. Für alle mir bisher zugegangenen Meldungen danke ich. Es ist jedoch immer nur ein ganz geringer Prozentsatz der fehlenden Anschriften.

F. W. Kautz, Kreisvertreter, Altwarmbüchen (Hannover)

 

Neidenburg

Der bisherige Gemeindevertrauensmann von Bialutten ist ins Ausland verzogen. Die Bewohner der Gemeinde Bialutten werden hiermit aufgefordert. Vorschläge für die Berufung bzw. die Wahl des Gemeindevertrauensmannes für Bialutten bis zum 15. März 1957 zu machen.

Wagner, Kreisvertreter, Landshut II, Bayern, Postschließfach 2

 

Osterode Gesucht werden:

Frau M. Sadkowski, Osterode;

 

Viktor Hermanski, Lindenwalde;

 

Bauunternehmer, August Kaminski und Otto Kaminski, Hohenstein;

 

Albert Bannasch, Klein-Schmückwalde;

 

Gertrud Boelke, geborene Pohl, Osterode;

 

Anna Plath, geborene Wroblewski, Osterode;

 

Frau Fitzner, Gilgenburg;

 

Hildegard Bajorat. geborene Salewski, Osterode, Hindenburgstraße, und Sohn Claus;

 

Frau Ottilie Steiner, geborene Malonek, aus Meitzen bei Hohenstein;

 

Helene Gorunzi, geborene Malonek, Arnau;

 

Meta Sahne, geborene Malonek, Hohenstein;

 

Irmgard Konopka, Osterode, Hindenburgstraße.

 

Ferner bittet Frau Meta Grolla. geborene Lange, früher Osterode, Friedrichstraße 1, ihre neue Anschrift bekanntzugeben: Wattenscheid – Höntrop, Emilstraße 16.

 

Gesucht werden folgende Gemeindevertreter, deren Post als unbestellbar zurückgekommen ist:

Emil Maihöfer, Gemeinde Klein-Gehlfeld, bisher Ahrensburg, Jungborn 20;

Ph. Dickes, Gemeinde Lindenau, bisher Herne-Sodingen, Im Braunskamp 6;

Karl Gross, Gemeinde Sallmeven, bisher Bochum, Lenneplatz 5;

Adolf Pörsch, Gemeinde Kl.-Renssen. bisher Siedlung Wentorf bei Bergedorf.

 

Ferner werden gesucht:

Frau Poreske, aus Osterwitt;

Frau Martha Sonntag, geborene Mroß, aus Waplitz und Karl Mroß, aus Waplitz.

 

Meldungen erbeten an: v. Negenborn-Klonau, Kreisvertreter, Lübeck, Alfstraße 35

 

Braunsberg

Aus Mehlsack werden gesucht:

 

Ernst Arendt;

 

Dr. Alfons Assmann, Zahnarzt, Munienweg 1 (Straßenname undeutlich, könnte auch Mühnienweg heißen 1);

 

Maria Bach, Landarbeitersiedlung;

 

Adolf Bademann, Bahnhofstraße 12a;

 

Paul Bartsch, An- und Verkaufsgenossenschaft, Siedlung;

 

Bruno Baumgart, Abbau 38;

 

Karl Behrendt, Kaufmann, Göringstraße;

 

Ferdinand Bellgardt, Arbeiter, Mauerstraße;

 

Margarete Bellgardt;

 

Franz Bellgardt, Retortenheizer, Schlachthofsiedlung;

 

Auguste Bergmann, Kaufmannsfrau, Königsberger Str.;

 

Hedwig Bluhm, Schwesternhelferin, Heilsbeiger Straße;

 

Anna Bock, geborene Hennig, Mühlenweg;

 

Franziska Boese, Baderstraße;

 

Martha Bolz, Wormditter Straße;

 

Bertha Brettschneider, Mauerstraße;

 

Anna Buchhorn, Mühlenweg;

 

Hedwig Bauch, geborene Prothmann, Siedlung;

 

Demmler, Schornsteinfegermeister, Hindenburgstraße;

 

Bertha Dziomba, Siedlung Romanus;

 

Maria Emminger;

 

Anna Fehrmann und Maria Fehrmann, Heilsberger Str.;

 

Anna Fieberg;

 

Bertha Fischer und Maria Fischer, Krugstraße;

 

Angelika Friese, Königsberger Straße 38;

 

Anna Fornahl, Göringstraße;

 

Gallowski, Ehefrau. Mauerstraße;

 

Anton Gehrmann, Hospitalstraße;

 

Anna Gehrmann, geborene Requardt, Hosoltalstraße;

 

Oskar Goss, Markt 25;

 

Grodde, Ehefrau, Wassergasse;

 

Grimm, Versicherungsagent, Mühlenweg;

 

Maria Grunert, Stadtrandsiedlung;

 

Maria Grunert, geb. Bellgardt, Heilsberger Vorstadt;

 

Johann Grunwald, (hat in Lübeck gewohnt);

 

Maria Grunwald, Schneiderin, Hitlerstraße 39;

 

Katharina. Haffke, Siedlung;

 

Aloys Hallmann;

 

Theresia Haselau, Hospital;

 

Karl Hennig, Siedlung;

 

Hubert Hiepel, Fleischermeiste, Wormditter Straße;

 

Elisabeth Hintz, Lehrerin, Hindenburgstraße;

 

Otto Hinz, Siedlung;

 

Franz Hippler, Mühlenweg;

 

Aloys Hippler, Scheunenstraße;

 

Arthur Hohmann, Baderstraße;

 

Maria Kehr, Baderstraße;

 

Alfons Klaffke, Raiffeisenbank;

 

Klaffke, Ehefrau, Stadtberg;

 

Emmi Kleemann, Ehefrau, Krugstraße;

 

Paul, Klaffke, Zintener Straße;

 

Helene Koenig, geborene Graf, Markt;

 

Hildegard Koy, geborene Arendt, Mauerstraße;

 

Bertha Kramer, Stadtberg;

 

Erika Krause, geborene Heski, Göringstraße;

 

Herta Krix und Margarete Krix, Stadtberg;

 

Arthur Kuhn;

 

Joseph Lange, Bahnhofstr. 8;

 

Otto Lange, Geschäftsführer der Viehverwertungsgenossenschaft, Krugstraße;

 

Elisabeth Laws, Mauerstraße;

 

Anna Liedtke, Heilsberger Straße;

 

August Link, Siedlung 8;

 

Otto Marienfeld, Siedlung 8;

 

Martha Marquardt, geborene Reiss, Markt;

 

Martha Messing, Ehefrau, Stadtberg;

 

Ferd. Misikowski, Schuldiener, Berufsschule;

 

Frieda Neumann, Ehefrau, Bahnhofstraße;

 

Hedwig Neumann, Kath. Kirchenplatz;

 

Emil Peter, Elektromeister, Scheunenstraße;

 

Gertrud Pielke, geborene Tresp, Heisterer Weg;

 

Wanda Pohlmann;

 

Hugo Porsch, Bahnhofstraße;

 

Anna Poschmann, Heilsberger Straße;

 

Martha Poschmann., geborene Kretschmann, Krugstraße;

 

Hedwig Poschmann;

 

Paul Poschmann, Königsberger Straße;

 

Ernst Prothmann, Bauer, Abbau;

 

Dora Prodoehl,  Wormditter Straße;

 

Bruno Quesseleit, Kaufmann, Kirchenstraße;

 

Hans Rausch, Königsberger Straße;

 

August Reddig;

 

Anton Reimann;

 

Barbara Reiss, Witwe;

 

Wilhelm Reiss und Luise Reiss, Siedlung;

 

Maria Reiss, Ehefrau;

 

August Requardt;

 

Familie Requardt, Stadtberg;

 

Maria Requardt, Stadtberg;

 

Rosalie Ress,  Mauerstraße;

 

Barbara Rossmann und Gerlinde Rossmann;

 

Rosski, Schlachthofarbeiter;

 

Martha Rueckwardt, geborene Rochel, Baderstr.;

 

Barbara Rueberg, Siedlung;

 

Grete Ruhnau, Wernershöh;

 

Sagura. geborene Arendt, Mauerstraße;

 

Bertha Sieg, Siedlung;

 

Singelmann, geborene Arendt, Mauerstraße:

 

Maria Spill;

 

Agathe Schacht und Luzia Schacht, Wormditter Straße;

 

Luzia Schlesiger, Mühlenweg;

 

Oskar Schneider, Göringstraße;

 

Rudolf Schneider, Göringstraße;

 

Elise Schönsee, Scheunenstraße;

 

Hedwig Schossnick, Heilsberger Straße;

 

Agnes Schulz, Abbau;

 

Emil Schulz, Abbau;

 

Gustav Schulz, Siedlung;

 

Irmgard Schulz;

 

Kurt Schulz;

 

Maria Steffen, Mauerstraße;

 

Cilli Steinke, Mauerstraße;

 

Anton Thibud, Wormditter Straße;

 

Paul Thimm;

 

Oskar Tolksdorf, Maler;

 

Hildegard Tresp, Hindenburgstraße;

 

Familie Weide, Melker;

 

Erwin Wichert, Mauerstraße;

 

Walter Wichmann, Bahnhofstraße;

 

August Wien, Arbeiter, Schlageterstraße;

 

August Wien, Arbeiter, Wormditter Straße;

 

Magdalena Wien, Heilsberger Straße;

 

Wnendt, Ehefrau, Krugstraße;

 

August Woywod, Arbeiter, Siedlung;

 

Wilhelm Wiskandt, Förster, Stadtheide.

 

Nähere Angaben sind baldmöglichst an den Stadtbaumeister i. R. Eugen Maecklenburg in (22a) Mönchen-Gladbach-Hardt, Römerkuppe 31, zu richten. Es wird nochmals darauf hingewiesen, dass bei Ortsveränderungen der Ortskarteistelle Nachricht gegeben werden muss, da sonst die Kartei nicht laufend berichtigt werden kann.

 

Ferner hat Stadtbaumeister i. R. Eugen Maecklenburg noch 165 Exemplare der Chronik von Mehlsack. Um hauptsächlich der Jugend die Chronik zukommen zu lassen, werden die restlichen Bücher zum herabgesetzten Preise von 4 DM je Buch abgegeben. Bestellungen hierauf möglichst bald bei gleichzeitiger Überweisung des Betrages an Stadtbaumeister i. R. Eugen Maecklenburg erbeten. Der Betrag ist auf das Postscheckkonto Essen Nr. 1031 10 zu überweisen.

Franz Grunenberg, Kreisvertreter, Münster, Westfalen, Kinderhauser Straße 6

 

Ebenrode (Stallupönen)

Das Treffen in der Patenstadt Kassel im Nordischen Hof, gegenüber Hauptbahnhof, ist endgültig auf den 2. Juni festgelegt worden.

 

 Die angeforderten Karten von dem Kreis Ebenrode und die entsprechenden Messtischblätter 1:25 000 sind bestellt worden. Sobald dieselben eingehen, werden sie umgehend verschickt.

 

Der Spediteur Walter Kohnert, aus Eydtkau, geb. am 25.0?.1889 (Monat unleserlich), jetzt wohnhaft gewesen in Siegburg, Scherbenberg 8, ist unerwartet am 20. Februar an Herzschlag gestorben. Wegen seiner Kenntnis der russischen Sprache wurde er in der sowjetisch besetzten Zone der Spionage verdächtigt und vier Jahre im Zuchthaus Bautzen festgehalten Dieses schwere Schicksal hat seine Lebenskräfte frühzeitig verbraucht. Hinzu kamen noch hier in Westdeutschland die schweren Existenzsorgen, weil es ihm nicht gelang, trotz seiner guten Kenntnisse der russischen Sprache und Verhältnisse hier wieder Fuß zu fassen. Er war ein lieber heimattreuer Kamerad und wird uns als solcher im Gedächtnis bleiben.

 

Durch Landsmann Helmut Lippmann, Dortmund erreichte mich die Nachricht, dass sein Vater Polizeimeister i. R. Kurt Lippmann, im Alter von 70 Jahren in Liebesheim (Rhein), verstorben ist. Von 1916 bis 1940 war er in Ebenrode als Polizeimeister tätig. Alle Landsleute, die ihn aus dieser Zeit kannten, werden ihm ein treues Andenken bewahren.

 

Gesucht werden:

Familie Eduard Weide (Landarbeiter bei Max Koch, Germingen, gewesen);

 

Reichsbahngehilfe Heinz Kraudschun, geboren 1925 (letzte Ziffer undeutlich) in Tinkenschlucht, letzter Wohnort Eydtkau, Kirchplatz 8, in russischer Gefangenschaft im Lager Nr. 2751-4 bei Moskau gewesen. Seine letzte Nachricht stammt von 1949.

 

Gesucht werden ferner:

Frau Anna Jennrich, geborene Henseleit, aus Eydtkau;

 

Frau Frieda Ring, geborene Nauruschkat; Kurt Nauruschkat und Horst Nauruschkat; Frau Petrat, geborene Nauruschkat und Frau Blaudszun, geborene Nauruschkat, aus Alexbrück;

 

Familie Hermann Baumdick, aus Öttingen (Danzkehmen), geboren1903;

 

Familie Johann Schawaller, aus Bredauen und

 

Familie Otto Jung, aus Fuchshagen.

 

Rudolf de la Chaux, Kreisvertreter (16) Wiesbaden, Sonnenberger Straße 67

 

Elchniederung

Die nachstehend genannten Elchniederunger werden gesucht:

 

(Be) Fräulein Meta Bendig, Schneiderin, aus Kuckerneese, Sandstraße 6, geboren am 09.08.1892;

 

(Br) Franz Perkuhn und Ehefrau Martha Perkuhn, geborene Bremer, aus Groß-Heinrichsdorf;

 

(Bu) Julius Budweg, aus Streulage (wer war mit Landsmann Budweg auf der Flucht zusammen?);

 

(En) Andreas Pachomov und Ehefrau Minna Pachomov, geborene Fähnrich, aus Hohenwiese;

 

(Gr) Otto Engelke, aus Wartenfeld (früher Kiauken;

 

(He) Frau Luise Nikschass, geborene Dumm, aus Kuckerneese;

 

(Ju) Otto Juckel, aus Stucken;

 

(Kl) Frau Anna Kiebert, geborene Sewesky und Sohn Robert, aus Dünen, sowie Johann Kiebert und Ehefrau Emma Kiebert, geborene Lange, aus Kuckerneese;

 

(Me) Fräulein Bertha Preukschat, aus Tannenhöhe bei Kreuzingen;

 

(Mö) Ernst Reimer und Ehefrau Helene Reimer, geborene Killat, sowie Kinder, Elma und Irmgard, aus Trammen;

 

(Pa) Helmut Pallagst, aus Neu-Sellen, geboren 29.07.1929 (ist im März 1947 von Rheinhausen unter Angabe „nach unbekannt“ verzogen);

 

(Pr) Karl Preuss und Ehefrau Herta Preuss, geb. Schönhofel, sowie Kinder, aus Klein-Heinrichsdorf;

 

(Qu) Frau Maria Faak, geborene Kliewer, geb. 16.02.1887 und Sohn Bruno, geb. 1917, aus Heinrichswalde, Schwarzer Garten 2;

 

(Ta) Fräulein Gertrud Kröhnert und Bäuerin Erika Klein, beide aus Ackeln;

 

(Wa) Landwirt und Zimmermann Friedrich Wilhelm Jurgeleit aus Klein-Dünen, geboren am 26.06.1896;

 

(We) Michael Weitschat und Michael Milautzki, beide aus Grieteinen;

 

(Kk) Heinz Skambraks, aus Heinrichswalde, Am Bahnhof und Bernhard Teubner, aus Heinrichswalde, Friedrichstraße.

 

Wer über den jetzigen Aufenthalt oder das Schicksal der vorstehend aufgeführten Landsleute irgendwelche Angaben machen kann, wird gebeten, mir eine entsprechende Mitteilung zukommen zu lassen. Ich bitte aber darum, dabei stets die Nummer der Such-Rundfrage und die betreffenden Kennbuchstaben anzugeben.

 

Sämtliche Zuschriften werden an die Kreisgeschäftsstelle Elchniederung in (24a) Hamburg 26, Burggarten 17, erbeten. Aus gegebener Veranlassung weise ich besonders darauf hin, dass bei Einschreibe-Sendungen stets auch mein Vor- und Familienname auf der Sendung angegeben sein müssen.

Herbert Sahmel, Kreisgeschäftsführer (24a) Hamburg 26, Burggarten 17

 

Aus der Geschäftsführung

Durch unsere Umfrage an dieser Stelle fand im Vorjahre ein ostpreußischer Junge Aufnahme als Lehrling in einem Gartenbaubetrieb in Schleswig-Holstein bei vollem Familienanschluss. Sein Lehrherr ist sehr zufrieden mit ihm, der Junge hat jetzt ein zweites Zuhause gefunden. Daher wurde an uns eine erneute Anfrage gerichtet, die wir gerne bekanntgeben. Im gleichen Gartenbaubetrieb kann in diesem Frühjahr wiederum ein junger Ostpreuße Aufnahme als Lehrling finden, gegebenenfalls auch ein Junggehilfe. Gerne wüssten wir einen Waisenjungen dort untergebracht. Der Junge erhält freie Unterkunft und Verpflegung, freie Kassen und Schulbesuch sowie Taschengeld laut einem Lehrvertrag. Voraussetzung sind natürlich Lust und Liebe zur Natur und zum Gärtnerberuf, ausreichende Schulbildung und ein guter Charakter.

 

Ein ostpreußischer Bäckermeister möchte einem vierzehnjährigen ostpreußischem Waisenjungen in neues Zuhause und gleichzeitig eine gründliche Lehre in seiner gutgehenden Bäckerei (Rheinland-Pfalz) geben. Das Ehepaar ist kinderlos; der Junge würde als Sohn aufgenommen werden. Adoption nach gründlichem Kennenlernen möglich.

 

Weiterhin kann ein Landwirtschaftslehrling zum 1. April 1957 bei vollem Familienanschluss und gründlicher Ausbildung auf einem größeren Hof in der Lüneburger Heide als gleichzeitiger Kamerad des einen Sohnes Aufnahme finden. (Moderner Aufbaubetrieb, junger Ostpreuße sehr erwünscht).

 

Zuschriften erbeten an die Landsmannschaft Ostpreußen e. V., Bundesgeschäftsführung, Abteilung Jugend und Kultur, Hamburg 13, Parkallee 86, zu Händen von Hanna Wangerin.

 

Seite 6   Leerkedag. Von Toni Schawaller

Mutter, öck schuuw dem Wocke ant Sied!

Leerkedag, Mutterke, ös doch hied.

De Großke säd, de Wocke stinkt,

wenn äwre Dröft de Leerke singt.

 

Margell, to de Großke ehre Tied

Wäre de Mäkes flietger wi hied.

Hadst du die noah dree Keenig gespoot,

leedst am Leerkedag de Hand öm Schoot!

 

Ach Mutter, wenn Du dem Fiddel geheert,

hadst di ok nich noahm Spönne gekehrt.

Schuld häd Noabersch Roole, gloow mi man,

de heel mi ömmer dem Wocke an!

 

Nu mott öck spönne am Leerkedag,

ons Koater sonnt sick opp Noabersch Dack.

Mutter, am Tuhn Noabersch Roole steiht,

öck mott heere, aff all de Leerke schleit!

 

Seite 7   Aufbaudarlehen nicht verbraucht. Ein Wandel in der Politik des Ausgleichsfonds dringend erforderlich. Von unserem Bonner O. B. - Mitarbeiter

Das Bundesausgleichsamt wird auf seiner nächsten Kontrollausschusssitzung noch keinen Wirtschaftsplan für das Rechnungsjahr 1957 verabschieden können. Da die das Lastenausgleichsrecht neu ordnende 8. Novelle erst Ende April verkündet werden wird, kann man es dem Präsidenten des Bundesausgleichsamtes nicht verübeln, dass er sich gegenwärtig nicht in der Lage sieht, einen Wirtschaftsplan 1957 aufzustellen. Im April, im Mai und mutmaßlich auch noch im Juni 1957 wird der Ausgleichsfonds so weiterarbeiten, dass etwa ein Zwölftel der Haushaltssätze von 1956 den einzelnen Leistungen zugeteilt wird. Mithin kann insbesondere die Auszahlung der Hausrathilfe ungehindert weiterlaufen.

 

Auf der Tagesordnung der Kontrollausschusssitzung vom 18. März steht sonst nur noch die Verlängerung der Laufzeit der Betriebsmittelkredite. Nach geltenden Vorschriften mussten die für diese Zwecke zur Verfügung gestellten Mittel recht bald zurückgezahlt werden. Das war den Vertriebenenbetrieben nur sehr schwer möglich. Aus diesem Grunde wird dem Kontrollausschuss seitens des Präsidenten des Bundesausgleichsamtes empfohlen, die Liquiditätsmittel erst 1963 bis 1965 in der Rückzahlung fällig zu stellen. Es steht außer Zweifel, dass der Kontrollausschuss dieser Vorlage zustimmen wird.

 

Einige Bemerkungen sind jedoch zur Wirtschaftsführung des Ausgleichsfonds im endenden Wirtschaftsjahr 1956 nötig. Von den für das Rechnungsjahr 1956 zur Verfügung gestellten 305 Millionen DM für Aufbaudarlehen gewerbliche Wirtschaft werden nach Schätzung des Präsidenten des Bundesausgleichsamtes nur 146 Millionen DM abgeflossen sein; das ist nicht einmal die Hälfte. Es kann kaum angenommen werden, dass dieser Rückgang in erster Linie in einem Bedarfsmangel begründet liegt, sondern es muss vermutet werden, dass ihm eine Direktive aus Bad Homburg zugrunde liegt, mit der Austeilung von Aufbaudarlehen für die gewerbliche Wirtschaft vorsichtig umzugehen Den Aufbaudarlehen Landwirtschaft waren 264 Millionen DM zugewiesen worden. Verbraucht werden nach Schätzung des BAA bis zum 31.03. nur 135 Millionen DM sein. Das ist wiederum nur etwa die Hälfte. Von den bereitgestellten 1034 Millionen DM für Aufbaudarlehen Wohnungsbau werden am 31.03.1957 369 Millionen DM nicht abgeflossen sein. Diese zurückhaltende Ausgabenpolitik hat dazu geführt, dass im Ausgleichsfonds am 31.12.1956 ein Kassenbestand von 367 Millionen DM vorhanden war, darüber hinaus aber die gesamte von der Bundesregierung zugesagte Vorfinanzierung überhaupt nicht in Anspruch genommen wurde. Die Ausgabenrestriktion führt also zur Nichtinanspruchnahme des Schäfferschen Juliusturmes; die Kreditzusage der Bundesregierung belief sich auf 353 Millionen DM. Es kann dahingestellt bleiben, ob diese nicht im Interesse der Geschädigten liegende Situation eingetreten ist, weil man in Homburg bei den Bewilligungen zur Vorsicht gemahnt hat oder weil man in seinen Wirtschaftsplan 1956 die Einnahmen zu niedrig und die Ausgaben zu hoch eingesetzt hat. In jedem Falle erwarten die Vertriebenen, dass in Zukunft in dieser Hinsicht in der Politik des Ausgleichsfonds ein Wandel eintritt.

 

Seite 7   Im April Mitteilung der neuen Rentenhöhe. Große Rechenmaschinen für die Umstellung von sechseinhalb Millionen laufenden Renten.

Die Umrechnung der rund sechseinhalb Millionen laufenden Renten der Arbeiter- und Angestelltenversicherung auf Grund der Rentenreform stellt schon rein rechnerisch für die zuständigen Dienststellen eine ungeheure Leistung dar. Bei der Berechnung der Rentenmehrbeträge bedient man sich der modernsten Elektronenrechenmaschinen. Diese sollen in der Lage sein, in einer Stunde bis zu achttausend Renten in einem Arbeitsgang umzustellen. Die Rentenempfänger erhalten bei der Auszahlung der Renten für April zusammen mit den Quittungsvordrucken für die Mai-Renten eine Mitteilung über die Höhe ihrer neuen Renten. Im Laufe des Monats April sollen auch die vom 1. Januar 1957 an, nachzuzahlenden Rentenmehrbeträge ausgezahlt werden. Hierbei wird der im Februar gezahlte Vorschuss angerechnet. Sachverständige weisen darauf hin, dass für die Festsetzung jeder einzelnen Rente nicht weniger als zwanzig verschiedene Begriffe zu beachten sind. Das Festlegen dieser zwanzig Begriffe für die Umstellung des Arbeitsprogramms der Rechenautomaten und des Zeitplanes für die Umstellung, hat eine große Zahl von Fachleuten schon während der parlamentarischen Beratungen der Rentenreformgesetze mehrere Wochen lang beschäftigt. Rund eine Million laufende Renten müssen besonders bearbeitet werden. Dies gilt zum Beispiel für die Mindestrenten, die Renten der Wanderversicherten, die Zusatzrenten, Teilrenten, gekürzten Renten, Scheidungsrenten und Halbversichertenrenten.

 

Rest der Seite: Bekanntschaften, Stellenangebot, Werbung,

 

Seite 8   Amtliche Bekanntmachung

Aufgebot

Frau Gertrud Dieckert, geb. Wischnewski, in Schellerten Nr, 124, hat beantragt, die verschollene Schülerin, Ursula Wischnewski, Zivilistin, geboren am 29. Januar 1931 in Samrodt, zuletzt wohnhaft in Samrodt, Kreis Mohrungen, Ostpreußen, für tot zu erklären. Die bezeichnete Verschollene wird aufgefordert, sich bis zum 1. Juni 1957 bei dem hiesigen Gericht. Zimmer Nr. 9, zu melden, widrigenfalls die Todeserklärung erfolgen kann. An alle, die Auskunft über Leben und Tod der Verschollenen geben können, ergeht die Aufforderung, dem Gericht bis zu dem angegebenen Zeitpunkt Anzeige zu machen.

Hildesheim, den 25. Februar 1957 — 14 II 9/57 — Das Amtsgericht

 

Seite 8   Familienanzeigen

Statt Karten! Unser Michael hat am 22. Februar 1957 ein Schwesterchen Ulrike Charlotte bekommen. In großer Freude, Ursula Dölle, geb. Wedmeyer, früher Elbing. Dr. med. dent. Bruno Dölle, früher Göttingen. Hannover, Lavesstraße 37 A., Weingarten

 

Die Verlobung meiner Tochter Anni mit Herrn Dipl.-Ing. Felix Blume, gebe ich bekannt. Frieda Jost, geb. Jankowski. Hannover, den 16. Februar 1957. Rambergstraße 36. Früher Schwalgendorf, Kreis Mohrungen

 

Die Verlobung unserer Tochter Margit mit dem Oberregierungsrat im Bundesministerium des Innern, Herrn Wilhelm von Wersebe, geben wir bekannt: Otto Lasch, General d. Inf. a. D., Lisette Lasch, geb. Wrobel. Bad Godesberg, Denglerstraße 38. Februar 1957

 

Meine Verlobung mit Fräulein Margit Lasch, Tochter des Generals der Inf. a. D., Herrn Otto Lasch und seiner Frau Gemahlin Lisette Lasch, geb. Wrobel, zeige ich hiermit an. Wilhelm von Wersebe, Kassebruch über Bremerhaven. Februar 1957

 

Ihre Vermählung geben bekannt: Wolfgang Ridzewsky, Essen, Papestrape 62. Früher Lyck, Ostpreußen. Edith Ridzewsky, geb. Skibba,  Düsseldorf. Früher Angerburg, Ostpreußen. 23. Februar 1957

 

Als Vermählte grüßen, Curt Quednau, Königsberg Preußen, Hagenstraße 72. Marta Quednau, geb. Kurschat, verw. Bedorf, Trumpenau, Kreis Elchniederung. Tornesch, Holstein, Am Grevernberg 9. 26. Februar 1957

 

Ihre Vermählung geben bekannt: Rudi Cehlius, Waltraud Cehlius geb. Friebe. Liebenfelde, Ostpreußen, jetzt Düsseldorf, Kronprinzenstraße 88, den 9. März 1957

 

Klaus Gerhard, geboren am 15.02.1957. Helga und Silvia haben ein Brüderchen bekommen. In dankbarer Freude: Erna Sonnenberg, geborene Bossy. Arno Sonnenberg. Ahlbach bei Flammersfeld, Kreis Altenkirchen, Ww. Früher Garbassen, Kreis Treuburg. Weidenfließ, Kreis Tilsit-Ragnit.

 

Ihre Verlobung geben bekannt: Erna Hoinowsk, früher Himmelforth, Kreis Mohrungen, Ostpreußen, jetzt Münster, Westfalen, Eifelstraße 19.  Alexander Wagner, früher Lodz, jetzt Münster, Westfalen, Kolmarstraße 20. Albachten, den 10. März 1957

 

Ihre Vermählung geben bekannt: Dr. med. vet. Hans-Jürgen Woelki, früher Insterburg, Georgenhorst. Gerda Woelki geb. Schneemann, früher Königsberg Preußen, Straußstraße 16. München 9, Berg-Isel-Straße 21

 

Statt Karten. Ihre Vermählung geben bekannt: Dr. phil. Konrad Hartong. Renate Hartong, geb. Sandbrink. Cloppenburg. Allenstein. 2. März 1957

 

Am 10. März 1957 feiern unsere lieben Eltern, Kurt Reinhardt und Frau Elly Reinhardt, geb. Beyer, früher Königsberg Pr., Alter Garten 26 a, jetzt Hofheim (Taunus) Breslauer Weg 6, ihre Silberhochzeit. Dies zeigen erfreut an: Die Kinder

 

Liebe Sensburger! Für Grüße und Glückwünsche zur Heimkehr zu unseren Kindern und zur Goldenen Hochzeit danken von ganzem Herzen. Emil Spiegelberg und Frau. Münster, Westfalen Cheruskerring 50

 

Allen Freunden und Bekannten sagen wir hiermit unseren herzlichsten Dank für die zahlreichen Gratulationen anlässlich unserer Goldenen Hochzeit. Fritz Kupgisch u. Frau, jetzt Bremerhaven-Grünhöfe, Braune Straße 6

 

Am 16. März 1957, feiert Albert Adomeit, seinen 80. Geburtstag bei guter Gesundheit. Er grüßt alle seine Freunde. Früher Ludendorff, Kreis Labiau, jetzt Dedesdorf 25 über Bremerhaven

 

Zu meinem 80. Geburtstage sind mir in so großer Zähl Glückwünsche übersandt worden, dass es mir nicht möglich ist, jedem Einzelnen zu antworten. Deshalb sage ich auf diesem Wege allen Verwandten, Freunden und Bekannten, sowie meinen ehemaligen Schülern und Schülerinnen, meinen herzlichsten Dank. Lehrer a. D. Otto Ketz. Lüdenscheid, Westfalen, Parkstraße 77

 

Am 16. März 1957, feiert unser lieber Onkel, Julius Nowakowski, früher Bergenau, Kreis Treuburg, jetzt Westrefeld, Kreis Süd-Tondern, seinen 70. Geburtstag. Es gratulieren herzlich und wünschen gute Gesundheit, seine Nichten und Neffen, aus Westdeutschland u. Berlin

 

Am 27. Februar 1957 wurde Landwirt und Jagdpächter des Drausensees, Herrmann Fischer, Hofkamp, Kreis Pr.-Holland, jetzt Gladbeck, Westfalen, Hegestraße Nr. 212, 70 Jahre alt. Wir wünschen Gottes reichen Segen und gute Gesundheit, seine Angehörigen Familie Otto Gottschalk

 

Am 14. März 1957 feiert unsere liebe Mutter, Schwiegermutter und Omi, Minna Perbandt früher Arnstein, Ostpreußen, jetzt Clausthal-Zellerfeld 1, Buntenböcker Straße 5 (Harz) ihren 60. Geburtstag.

Es gratulieren herzlichst und wünschen weiterhin gute Gesundheit, ihre Kinder und Enkelkinder

 

Wir grüßen alle unsere Heimatfreunde und geben hiermit bekannt, dass unser jüngster Junge „Ekkehard" am 24. März 1957, eingesegnet wird. Curt Metschulat und Frau. Ottersberg, Kreis Verden, Große Straße 30, früher Johannisburg

 

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Seite 9   Verlorene Jahre. Schicksale von Landsleuten, die sich suchten, einmal kritisch betrachtet.

Foto: Wochenlang hatten Vater und Sohn Zimmermann, aus Gunthenen im Samland sich in einer Vorstadtstraße von Bremen täglich gesehen, ohne dass sie einander erkannten. Jetzt gab es eine Wiedersehensfeier nach fünfzehnjähriger Trennung. Opa Zimmermann ist glücklich, dass er außer seinem wiedergefundenen Sohn auch die beiden Enkel Jochen (links, neben Kurt Zimmermann) und Karl-Heinz (rechts, neben Opa Zimmermann) verwöhnen kann. Hätten Vater und Sohn sich früher an die Landsmannschaft Ostpreußen oder an das Ostpreußenblatt gewandt, dann hätten sie sich schon vor Jahren wiederfinden können.

 

In einer kleinen Stadt im nördlichen Niedersachsen steht ein junger Ostpreuße Tag für Tag an dem glühend heißen Brennofen der Ziegelei. Stunde um Stunde zieht er die gebrannten Ziegel aus dem Ofen. Die glühende Hitze dörrt seinen Körper aus, zehn Stunden lang, jeden Tag. Müde geht er am Abend zurück in sein kleines Zimmer, das kalt ist und fremd.

 

Seit er im August 1945 aus der Gefangenschaft entlassen wurde, ist er allein. Als man ihn im Lagerbüro fragte, wohin er entlassen werden wolle, sagte er: „Ich weiß ja nicht, wo meine Angehörigen sind“. Er nannte einen kleinen Ort im Oldenburgischen, den er auf der Landkarte gefunden hatte. Er suchte und fand Arbeit, meist bei Bauern, denn da gab es wenigstens etwas zu essen. Er half bei der Ernte, fällte Bäume im Wald, war dann als Hilfsarbeiter beim Aufbau zerstörter Brücken eingesetzt, fuhr einen Lkw. Eintönig gingen die Jahre dahin.

 

Manchmal nach der Arbeit, wenn er auf seinem harten Lager vor sich hin träumte, dachte er an Königsberg, an seine unbeschwerte Jugend in dem schönen elterlichen Haus, an die Schwester, die Mutter. Er schrieb an das Deutsche Rote Kreuz und bat um Nachricht über das Schicksal seiner Angehörigen. Keine Antwort. Die Gedanken wanderten. Der letzte Brief, den er aus Königsberg bekommen hatte, war im Dezember 1944 abgeschickt worden. In der Gefangenschaft hatten die Kameraden böse Dinge über die letzten Tage von Königsberg erzählt. Er fand sich schließlich mit dem Gedanken ab, dass die Seinen das Schicksal so vieler Landsleute teilten. Sie mussten tot sein, umgekommen in jenen furchtbaren Monaten, als das Verhängnis über die Heimat hereinbrach. So gab er das Suchen auf.

 

Sie leben!

Nach langen Jahren des Alleinseins fand der junge Ostpreuße eine Frau aus der Gegend, die bereit war, das weitere Leben mit dem Heimatlosen zu teilen: eine Halbwaise, die sich ihr Brot als Schneiderin verdiente. Er selbst nahm die Arbeit in jener Ziegelei an, in der er heute noch tätig ist. Eine schwere, aber gutbezahlte Arbeit in der industriearmen Gegend, in die das Schicksal ihn verschlagen hatte.

 

Die jungen Eheleute besaßen beide nicht viel. Ein Bekannter machte den jungen Mann darauf aufmerksam, dass er als Flüchtling ja einen Anspruch auf Hausrathilfe habe. Da er sich selbst mit den Bestimmungen nicht auskannte, ging er zu einem Berater in Fragen des Lastenausgleichs. Bei dessen Frage nach seinen Angehörigen zuckte der junge Mann die Achseln:

 

„Wahrscheinlich tot, ich weiß nichts von ihnen“.

 

„Haben Sie denn irgendwelche Urkunden, Zeugenaussagen oder ähnliches?"

 

Wieder ein Achselzucken. Der Berater ließ sich die näheren Angaben machen und tat das Nächstliegende: er schrieb an die Heimatortskartei. Nach wenigen Tagen kam die Antwort: Mutter und Schwester leben! In Hamburg, kaum drei Autostunden von seinem Wohnort entfernt! Gleichzeitig wurden die Angehörigen in Hamburg benachrichtigt, dass der Sohn und Bruder am Leben sei.

 

Bei einem Besuch fanden wir, den jungen Ostpreußen mit Schwester und Mutter in Hamburg in dem schönen Eigenheim am Stadtrand, das seinen Angehörigen gehört. Stiefvater und Schwager haben dieses Häuschen aufgebaut. In einigen Wochen wird der wiedergefundene Sohn mit seiner jungen Frau, die ein Kind erwartet, eine Wohnung in diesem Haus beziehen. Eine neue Zukunft wird sich ihm auftun. Seine Angehörigen, die wieder in guten wirtschaftlichen Verhältnissen leben, werden ihm das ersehnte Ingenieurstudium ermöglichen können. Wenn er durchhält, wird sein Leben durch dieses Wiederfinden eine Wende erfahren, wie er es sich in seinen kühnsten Träumen nicht mehr erhofft hätte.

 

Ungern nur spricht der schmale, junge Mann mit den dunklen Augen von den verlorenen Jahren, die dazwischenliegen. Er kann es immer noch nicht fassen, dass alles anders verlaufen wäre, hätte er die Seinen nur früher gefunden.

 

Ein blinder Zufall

Wir fragten die Mutter, der die Freude über das Wiedersehen mit dem geliebten Sohn aus den Augen leuchtet, was sie getan habe, um ihn zu suchen. Anfragen bei verschiedenen Dienststellen des Deutschen Roten Kreuzes hatten keinen Erfolg gehabt. Bei einem persönlichen Besuch im Suchdienst des DRK hatte man ihr auch keine Hoffnung machen können. In den ersten Jahren nach dem Krieg hatte sie noch die landsmannschaftlichen Treffen besucht; als aber auch dort niemand etwas über den vermissten Sohn wusste, war sie schließlich fortgeblieben. Auch sie hatte sich mit dem Gedanken abgefunden, dass er tot sein müsse. Die letzte Nachricht von ihm stammte aus einem Lazarett in Dresden, wo er als Verwundeter eingeliefert worden war. In der schauerlichen Bombennacht war das Lazarett in Trümmern gegangen. So glaubte sie, dass auch ihr Sohn zu den unzähligen Toten dieses Angriffs gehörte. Was sie nicht wusste: drei Tage vor jenem Angriff war er als geheilt entlassen worden, er hatte die Stadt bereits verlassen, als die Bomben fielen.

 

Von den Heimatortskarteien wusste die Mutter nichts. Und auch nichts vom Ostpreußenblatt, dessen Suchmeldungen so viele Landsleute schon zusammengeführt haben.

 

Ein blinder Zufall war es, der ihr den Sohn wieder zuführte. Ob die verlorenen Jahre sich je wieder einholen lassen? Ob die Kraft des Dreißigjährigen ausreichen wird, die langen Jahre des Verlassen-seins und der Hoffnungslosigkeit zu vergessen und wieder einen neuen Anfang zu wagen, — wer vermag es zu sagen?

 

Vater und Sohn erkannten sich nicht

Östlich von Cranz, nicht weit von der Küste des Kurischen Haffs, liegt Gunthenen, ein kleines Dorf, aus dem Kurt Z. stammt. Als Sechzehnjähriger kam er 1942 von zu Hause fort, zuerst in ein sogenanntes Wehrertüchtigungslager, dann zum Arbeitsdienst und später zur Wehrmacht. Der Vater war Melker bei einem Bauern. Als Kurt Z. nach seiner Kriegsgefangenschaft in einem nordafrikanischen Lager 1948 zur Entlassung nach Munsterlager in der Lüneburger Heide kam, durfte er telegraphisch beim Suchdienst des Deutschen Roten Kreuzes in Hamburg nach seinen Angehörigen forschen. Es kam keine Antwort. So ging er mit einem Kameraden zusammen beim Bauern arbeiten. Einen Beruf hatte der junge Mann nicht erlernt; aber da er schon als Junge dem Vater geholfen hatte, kannte er sich in der Landarbeit und der Betreuung der Tiere aus. Er fand überall schnell Arbeit. In die Fabrik wollte er nicht; er zog die harte, aber gesunde Arbeit auf dem Lande vor, und der vertraute Geruch der Tiere im Stall erinnerte ihn an seine Heimat. Es dauerte nicht lange, da lernte er, seine jetzige Frau kennen, ein tüchtiges Landkind aus Niedersachsen, mit der er sich gut verstand. Sie heirateten bald und bezogen zusammen eine kleine Stube.

 

Die Frau spürte bald, dass ein Schatten auf ihrer jungen Ehe lastete. Die Eheleute sprachen nicht darüber; aber sie fühlte, dass die Ungewissheit um das Schicksal seiner Familie ihren Mann nicht zur Ruhe kommen ließ. Sie wusste, wie ungern er selbst Papier und Federhalter zur Hand nahm. So begann sie, Briefe mit Anfragen an verschiedene Dienststellen des Deutschen Roten Kreuzes zu schreiben. Sie erzählt, dass sie nie eine Antwort bekommen habe. Von einer Nachbarin hörte sie, dass diese ihre Angehörigen über eine Heimatortskartei gefunden habe. — Aber ihr selbst schien es zwecklos, dorthin zu schreiben, denn sie glaubte, dass es sich dort nur um Adressen aus dem Memelland handele, da die Nachbarin selbst aus Memel stammte.

 

So vergingen die Jahre. Kurt Z. bewarb sich um eine Stelle in einer Vorstadt von Bremen und wurde nach einer Probe dort als Melker bei einem Bauern eingestellt. Eine Notwohnung in einem ehemaligen Schuppen nahm die Familie auf.

 

Sie sahen einander jeden Tag

Im Herbst vergangenen Jahres fuhr Kurt Z. jeden Tag zweimal mit der Milch durch die stille Vorstadtstraße. In dem Vorgarten eines Hauses, das seiner kleinen Wohnung schräg gegenüberlag, fiel ihm ein alter Mann auf, der dort den Garten in Ordnung brachte. Jedes Mal, wenn der junge Melker an dem Garten vorüberkam, blickte er auf den Alten, der unermüdlich schaffte. Manchmal begegneten sich ihre Blicke, und es wurde langsam zur Gewohnheit, dass der Alte jedes Mal aufschaute und sehnsüchtig auf die kräftigen, schwarzen Pferde blickte, die den Milchwagen zogen, und auf den jungen Kutscher auf dem Bock.

 

In jenen Wochen wurde Kurt Z. wieder von einer tiefen Unruhe befallen. Nach seinem schweren Tagewerk hätte er eigentlich tief und traumlos schlafen müssen. Aber seine Frau hörte ihn oft mitten in der Nacht aufstehen. Er zündete sich seine Pfeife an und wanderte ruhelos in der kleinen Küche hin und her. Oft lag er wach und grübelte. Er denkt an seine Leute zu Hause, ging es der jungen Frau durch den Sinn.

 

„Schreibt doch an das Ostpreußenblatt"

Zufällig sprach ein entfernter Bekannter im Dezember vorigen Jahres einmal vom Ostpreußenblatt.

 

„Was, das kennt ihr nicht? Da ist doch immer so viel von der Heimat drin und so viele Suchmeldungen und Namen! Schreibt doch mal dahin, vielleicht könnt ihr da etwas erfahren!"

 

Frau Z. bestellte die Heimatzeitung. In der ersten Folge, die der Postbote ins Haus brachte, fanden sie den Namen einer Bekannten aus dem Nachbardorf. Frau Z. setzte sich sofort hin und schrieb.

 

„Wissen Sie, ich bin wirklich nicht so schnell mit dem Schreiben, aber ich wollte doch meinem Mann helfen", sagt sie uns jetzt darüber.

 

Als der Antwortbrief kam, lief sie mit klopfendem Herzen nach Hause. Vielleicht war hier endlich eine Nachricht, die geeignet war, ihrem Mann die Unruhe zu nehmen. Aber es war eine Enttäuschung. Auch diese Frau wusste nichts über das Schicksal der Familie Z.

 

„Dann werden wir eben selbst eine Suchmeldung ins Ostpreußenblatt setzen!", meinte die resolute Frau Z. Sie war jetzt entschlossen, ihrem Mann endlich Gewissheit und innere Ruhe zu verschaffen, und sei es auch nur die Gewissheit, dass von seinen Angehörigen niemand mehr lebte. Sie begann, unter den Fotos und Papieren, die ihr Mann mitgebracht hatte, zu kramen. Aber die Suchanzeige selbst schob sie immer noch hinaus; sie fürchtete, es könnten zu hohe Kosten damit verbunden sein.

 

Eines Tages, im Januar, fiel ihr noch einmal der Name des Ortes ein, von dem eine Nachbarin vor Jahren einmal gesprochen hatte. Dort sollte es doch eine Kartei geben. Sie schrieb dorthin, und nach wenigen Tagen kam die Antwort: „Der Vater Ihres Mannes und eine Schwester leben in Bremen", und es folgte die Anschrift. Die Eheleute konnten es nicht fassen, das konnte doch nur eine Verwechslung sein!

 

Am Nachmittag aber fuhr Kurt Z. doch hinaus zu der angegebenen Adresse, einer Barackensiedlung in der Vorstadt am anderen Ende von Bremen. Zögernd trat er in die kleine Stube, ging auf den alten Mann zu und erkannte nach den ersten Worten in ihm seinen vermissten Vater. Es war der Alte aus dem Vorgarten in seiner Straße, den er wochenlang von seinem Kutschbock aus beobachtet hatte".

 

Fünf Jahre am gleichen Ort

Fünf Jahre lang hatten Vater und Sohn am gleichen Ort gelebt, ebenso wie eine Schwester von Kurt, zu der der Vater nach seiner Entlassung gezogen war. Wochenlang hatten die beiden sich täglich gesehen, aber Krieg und Nachkriegszeit hatten aus dem Sechzehnjährigen von damals einen Mann gemacht, und harte Jahre und Misshandlungen in russischen und polnischen Lagern hatten den Vater, dessen Bild aus der Vorkriegszeit in der Wohnküche der jungen Eheleute Z. hängt, nach fünfzehn Jahren so verändert, dass Vater und Sohn sich damals im Herbst nicht erkannt hatten.

 

Nun erst erfuhr Kurt Z., dass Mutter und Schwester in der Heimat an Hungertyphus gestorben waren und dass seine drei anderen Schwestern mit ihren Familien in Westdeutschland leben. Auch sie hatten immer wieder neue Suchanträge an das Deutsche Rote Kreuz gerichtet, ohne je etwas über den vermissten Bruder erfahren zu können.

 

Die beiden Söhne von Kurt Z., sechs und vier Jahre alt, sind glücklich über Opa, der nun mit zur Familie gehört und der ihnen viel von zu Hause erzählen kann, von der Zeit, als Papa noch ein kleiner Junge war. Und als Vater und Sohn Z., neugierig geworden, in diesen Tagen einmal im Adressbuch der Stadt Bremen nachsahen, kam eine späte Erkenntnis: in diesem Verzeichnis standen seit Jahren ihre beiden Namen unmittelbar untereinander.

 

Vater Z. ist jetzt 64 Jahre alt. Wie schön wäre es für ihn gewesen, wenn er schon vor Jahren den einzigen Sohn hätte wiederfinden können, wenn er ihm mit Rat und Tat hätte zur Seite stehen können in dem gleichen Beruf, der früher auch der seine gewesen ist! Ob die beiden sich nicht bei einem landsmannschaftlichen Treffen hätten wiederfinden können? Wir fragten danach, und wir bekamen zur Antwort: „Hier draußen gibt es ja keine Ostpreußen, da hätten wir schon in die Stadt fahren müssen, und nach der schweren Arbeit am Tag ist man zu müde für so was“.

 

Herbert Unbekannt

Ein drittes Schicksal wollen wir nachzeichnen, ein Schicksal, das uns vor Augen führt, dass auch heute noch, zwölf Jahre nach Flucht und Vertreibung, niemand die Suche nach seinen vermissten Angehörigen aufgeben sollte.

 

Auf der Flucht war der sechsjährige Herbert J. aus Kreuzofen im Kreise Johannisburg von Mutter und Geschwistern getrennt worden, weil er mit Scharlach ins Krankenhaus eingeliefert werden musste. Als die Russen näher rückten, wurde das Krankenhaus geräumt, die Insassen wurden mit unbekanntem Ziel abtransportiert. Die verzweifelte Mutter musste mit fünf Kindern weiter. Zehn Tage waren sie bei Kälte und Eisregen in offenen Waggons unterwegs, bis sie in Elmshorn in Holstein ankamen. Von Herbert war auch in den folgenden Jahren keine Spur zu finden. Acht Geschwister, Vater und Mutter, hatten sich nach und nach gefunden, nur Herbert fehlte.

 

Durch das Ostpreußenblatt wiedergefunden

Da erschien im vergangenen Jahr im Ostpreußenblatt eine Suchanzeige mit einem Kinderfoto und einigen ungenauen Angaben, die so unvollständig waren, dass der Erfolg mehr als ungewiss schien. Die Angehörigen von Herbert J. glaubten, nach dem Bild und den wenigen Angaben im Begleittext ihren Bruder Herbert zu erkennen. Briefe wechselten hin und her und brachten schließlich die Gewissheit: Herbert war wiedergefunden!

 

Zwölf Jahre lang hatte er nur wenige Fahrstunden von seiner Familie entfernt gelebt. Er war seinerzeit mit den anderen Insassen des Krankenhauses in die nordwestliche Ecke von Mecklenburg verschlagen und zu einem Bauern in Pflege gegeben worden. Seine Papiere waren verloren gegangen und er konnte sich nur noch seines Vornamens erinnern. So nannte man ihn Herbert Unbekannt. Über ein Jugendheim kam er zwei Jahre später in eine zweite Pflegestelle zu liebevollen und ordentlichen Menschen, die ihn wie ihren eigenen Sohn aufzogen. Zuerst führte er deren Namen, dann musste er auf Verlangen des Jugendamtes einen eignen Vaternamen bekommen, und die Pflegeeltern gaben ihm den Namen Herbert Hardt, weil er eine so harte Kindheit gehabt hatte.

 

Suche über die Zonengrenze

Nach der Schulzeit arbeitete Herbert in der Landwirtschaft, zuletzt war er Melker in einem volkseigenen Betrieb. All die Jahre hindurch gaben sich seine Pflegeeltern Mühe, nach seinen Angehörigen zu forschen, obwohl sie selbst sehr an dem Jungen hingen. Aber die Zonengrenze machte eine planmäßige Suche fast unmöglich. Schließlich übernahm es im vergangenen Jahr eine Schwester des Pflegevaters, die in Westdeutschland lebt, eine Anzeige im Ostpreußenblatt aufzugeben, denn nach manchen Anhaltspunkten glaubten die Pflegeeltern, dass der Junge aus Ostpreußen stamme. So fand die Familie J. ihren Herbert wieder. Die Mutter war schon im Dezember 1946 gestorben; ihr letzter Wunsch war: „Gebt die Suche nach Herbert nicht auf“. Zehn Jahre nach ihrem Tod wurde ihr heißester Wunsch erfüllt, Herbert ist wieder bei den Seinen. Und so glücklich er ist, seine Angehörigen wiederzuhaben, nie wird er die Pflegeeltern drüben vergessen, die ihm fast zwölf Jahre lang Vater und Mutter ersetzten und denen er zu danken hat, dass er seine Familie wiederfand.

 

Ungenutzte Möglichkeiten

Verlorene Jahre, so haben wir diesen Bericht genannt. Der letzte Fall, den wir schilderten, gehört zu den wenigen, bei denen man von den Betroffenen kaum sagen kann, dass sie etwas versäumt hätten. Die beiden anderen Fälle aber, die wir aus einer Fülle von ähnlichen herausgegriffen haben, sollten uns allen einmal deutlich vor Augen führen, dass hier etwas versäumt worden ist.

 

In mühevoller, meist ehrenamtlicher Arbeit sind die Karteien der ostpreußischen Heimatorte aufgebaut worden. Zehntausende von Landsleuten wurden gefragt, unendlich viele Briefe wechselten hin und her, jede noch so unwichtig erscheinende Angabe wurde geprüft. Unzählige Landsleute, Verwandte und Bekannte fanden sich auf den örtlichen Treffen der landsmannschaftlichen Gruppen, auf den Landes- und Bundestreffen der Landsmannschaft und auf den Treffen der Heimatkreise wieder, die überall in der Bundesrepublik und in Berlin die Landsleute zusammenführen. Ebenso viele Schicksale konnten durch den Suchdienst im Ostpreußenblatt, der in sorgfältiger Kleinarbeit zusammengestellt wird, geklärt werden.

 

Es ist einfach unfassbar, dass es bei der Fülle der Möglichkeiten immer noch Landsleute gibt, die es dem blinden Zufall überlassen, ihre Angehörigen wiederzufinden, die nicht jede, aber auch wirklich jede Möglichkeit nutzen, um Gewissheit zu bekommen. Der Suchdienst des Deutschen Roten Kreuzes hat gewiss in den Nachkriegsjahren viel dazu tun können, Vermisstenschicksale aufzuklären. Aber wir müssen immer wieder betonen, dass eine Suchanzeige beim Deutschen Roten Kreuz nicht genügt, dass es darüber hinaus bei unserer Landsmannschaft noch wesentlich mehr Möglichkeiten gibt.

 

Helft alle mit!

Bei den in unserem Bericht geschilderten Fällen ist nichts mehr daran zu ändern, dass die vergangenen Jahre verlorene Jahre für die Suchenden sind. Unendlich viele Schicksale aber harren auch jetzt noch der Aufklärung. Darum geht unsere dringende Bitte an alle Landsleute: Helft mit, die Menschen unserer Heimat wieder zusammenzuführen! Wenn Ihr einem Landsmann begegnet, der heute noch Angehörige sucht, dann weist ihn auf die vielfältigen Möglichkeiten hin, die sich jedem Einzelnen im Rahmen der landsmannschaftlichen Arbeit bieten! In den meisten Fällen kostet es den Suchenden nur das Briefporto oder die Fahrt zu einem Treffen. Verfolgt aufmerksam die Suchmeldungen und die Rubriken „Um Auskunft wird gebeten", „Auskunft wird gegeben", „Vermisst, verschleppt", den Gratulationsteil und den Kindersuchdienst im Ostpreußenblatt. Jeder kleine Hinweis ist wertvoll und kann dazu beitragen ein ungewisses Schicksal aufzuklären.

 

Folgende Möglichkeiten bietet unsere Landsmannschaft allen Landsleuten, um nach vermissten Angehörigen zu forschen:

 

Die Zusammenkünfte der örtlichen landsmannschaftlichen Gruppen; die Landes- und Bundestreffen; die Treffen der Heimatkreise;

 

eine Anfrage bei der zuständigen Heimatortskartei, die sich entweder bei dem jeweiligen Kreisvertreter oder beim Patenkreis befindet (die Anschriften sind über das Ostpreußenblatt zu erfahren);

 

den Suchdienst der Landsmannschaft Ostpreußen, Hamburg 13, Parkallee 86, der kostenlos Suchanzeigen im Ostpreußenblatt veröffentlicht;

 

ein besonderes Inserat im Ostpreußenblatt der Preis für Suchanzeigen ist so niedrig festgesetzt, dass er bei weitem nicht die Selbstkosten deckt.

 

Niemand, der nicht alle diese Möglichkeiten ausgenutzt hat, kann von sich sagen, er hätte alles getan, um seine Angehörigen wiederzufinden. RMW

 

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Seite 10   Über die ganze Erde gewirkt … Professor Passarge die Würde des Ehrendoktors verliehen.

Am 26. Februar 1956, fand im Geographischen Institut der Universität Hamburg ein Ehrenabend für Professor Dr. phil. Siegfried Passarge aus Anlass seines 90. Geburtstages statt. Vom Katheder des Hörsaals, der Stelle, von der aus der Jubilar jahrelang gelehrt hatte, verkündete der Ordinarius für Geographie, Professor Albert Kolb — er war im Vorjahre Rektor, und er ist in diesem Jahre Prorektor der Hamburger Universität — unter dem freudigen Beifall der Anwesenden Kollegen und der Passarge-Schüler, die Verleihung der Würde des Ehrendoktors der Mathematisch-naturwissenschaftlichen Fakultät, an Professor Passarge.

 

„Menschen sind nur aus einer Heimat und ihrer Umgebung zu verstehen. Siegfried Passarge ist ein echter Sohn Ostpreußens, hart gegen sich und auch gegen andere. Als aufrechter Mann ist er durch das Leben gegangen, stets geleitet von dem Bedürfnis nach Wahrheit und Gerechtigkeit. In dieser guten Haltung und in seiner hervorragenden Leistung vertritt er die beste Tradition der deutschen Wissenschaft", erklärte Professor Kolb in seiner Festrede.

 

Er gedachte der Förderung des Sohnes durch den verständnisvollen Vater Ludwig Passarge, der in einer Zeit, als noch das Reisen selten war, Europa von Skandinavien bis zur Iberischen Halbinsel durchstreift und seine Eindrücke als Schriftsteller wiedergegeben hat. Bei jedem Deutschlandbesuch ist der große norwegische Dichter Henrik Ibsen nach Königsberg gekommen, um mit Ludwig Passarge, der Ibsens Bühnendichtung „Peer Gynt" in die deutsche Sprache übersetzt hat, einige Tage zu verbringen.

 

Mit feinem Humor berichtete Professor Kolb über die Jugendzeit Siegfried Passarges in Ostpreußen. (Sie ist ja auch in Folge 8 des Ostpreußenblattes geschildert worden.) Ein herzliches Gelächter ertönte, als er den vollen Wortlaut des Abiturientenzeugnisses vom Friedrichskolleg vorlas, in dem es hieß, dass die Reife des damaligen Abiturienten zweifelhaft sei. Launig erzählte Professor Kolb, dass auch der kürzlich verstorbene bekannte Geograph Professor Schmidthenner die Sexta und Quinta wiederholt habe.

 

Der Ordinarius gab dann einen Überblick über die Studienzeit von Siegfried Passarge als Geologe, Geograph und Mediziner. Bei Helmholtz, der in Königsberg den Augenspiegel erfand, hörte Siegfried Passarge Physik. Die fruchtbarsten Anregungen verdankte er dem berühmten Ostasienforscher Professor Ferdinand von Richthofen, der dann später das von keinem Schüler verfasste, Buch „Adamaua" als eine Perle der Kolonialliteratur bezeichnet hat. Als Siegfried; Passarge, dem Ruf an die Universität Breslau folgte, meinte Richthofen: „Ich hoffe, dass Sie etwas aus der Geographie machen werden; ich bin doch nur Geologe geblieben“.

 

Professor Kolb hob hervor, dass Siegfried Passarge diesen Auftrag erfüllt habe, über die Expeditionen und Forschungen des Gelehrten hat das Ostpreußenblatt bereits berichtet, und es ist daher nicht notwendig, sie hier von neuem aufzuzählen und zu würdigen. Wie groß das Ansehen des jetzt Neunzigjährigen in der Welt ist, kam in der Rede von Professor Kolb zur Geltung: „Er hat über die ganze Erde gewirkt“. Als Professor Kolb als erster deutscher Geograph nach dem Kriege 1952 nach Neuseeland kam, wurde er sehr freundlich aufgenommen, weil er ein Nachfolger Siegfried Passarges ist. Er bezeichnete seinen berühmten Vorgänger als den im Auslande populärsten deutschen Geographen, dessen Lehren in Amerika am meisten diskutiert würden.

 

Schwer war die Mappe, in der die Glückwünsche gesammelt waren. Professor Kraus, Universität Bonn, der im Auftrag des Zentralverbandes deutscher Geographen sprach, erörterte, dass das Fach der Geographie durch das Lebenswerk Siegfried Passarges einen neuen Inhalt erhalten habe. Professor Stocks übermittelte die Glückwünsche der Schüler und Kollegen; er wies darauf hin, dass zurzeit Professor Passarges in Hamburg 87 Dissertationen erarbeitet worden seien. Das Grundthema sei immer wieder der Mensch in Arbeit und Kultur in Bezug auf die Landschaft gewesen. Namens der Hamburger Geographischen Gesellschaft, deren höchste Auszeichnung, die Goldene Kirchenpaur-Medaille (genannt nach einem Bürgermeister, der sich um Hamburgs Hafen verdient gemacht hat), Professor Passarge bereits besitzt, kündigte Herr Siemers das Eintreffen einer Kiste Wein an. Es sei hier verraten, dass dem neunzigjährigen Gelehrten, abends etliche Glas Grog ausgezeichnet bekamen, und dass er auch sehr gerne ein paar Glas Wein trinkt. Nur geraucht hat er nie. In anstrengenden Wanderungen durch das Samland bei Eis und Schnee hat er als Junge seinen schwächlichen Körper bewusst trainiert, um später als Geograph — schon als Fünfzehnjähriger war ihm klar, dass er Geograph werden würde – Strapazen überwinden zu können. Während der Kalahari-Expedition gehörte er zu den wenigen Weißen, die die Malaria; die Tücken des Klimas und die Durstqualen überstanden und am Leben blieben.

 

Nach der Feierstunde in der Universität blieb der große Kreis der Kollegen und Schüler bei einem Glas Wein noch einige Stunden im Bibliotheksraum beisammen. Die herzliche, offene Art, in der sich hier das Gefühl der Zusammengehörigkeit äußerte, dürfte heute nur noch selten an Hochschulen anzutreffen sein. Die menschliche Seite des Jubilars – „außen stachlig, innen gütig, im Eintreten für andere ein ganzer Kerl“ – würdigte der Zoologe Professor Klatt in einer herzhaften Ansprache. Lustige Geographenlieder wurden gesungen und man plauderte über Reisen in exotische Länder. Der zweite Sohn des Jubilars, Dr. Edgar Passarge, bewies, dass er einiges von der schriftstellerischen Begabung des Vaters und des Großvaters geerbt hat. Seine satirischen mit sicherer Hand abgeschlossenen Verspfeile „Ketzerische Ansichten eines Arztes“ fanden großen Anklang.

 

Es war ein wunderbarer Abend, der durch den Ordinarius und seine Kollegen unter Mithilfe der vieljährigen Sekretärin des Instituts, Fräulein Rath, dem großen ostpreußischen Gelehrten bereitet wurde. Und – dies sei auch nicht vergessen – so manches Mal wurde der zum Frischen Haff eilende Fluss Passarge zitiert. Der mithörende Landsmann konnte feststellen, dass die anwesenden Geographen, die doch gewiss ein großes Stück Welt gesehen haben, auch die Namen der beiden Dörfer Alt- und Neu-Passarge sehr gut kennen. s-h

 

Seite 10   Gruß der Türme. Zum Gesamtwerk von Agnes Miegel / Die Dichterin wird am 9. März 1957, 78 Jahre alt.

Die im Eugen Diederichs Verlag, Düsseldorf erschienene sechsbändige Gesamtausgabe der Werke Agnes Miegels haben wir im Ostpreußenblatt ausführlich gewürdigt. Der Dichter Bernt von Heiseler schreibt jetzt in „Christ und Welt" über das Werk der Dichterin:

 

Es ist nicht schwer, die Gründe für die tiefe Wirkung anzugeben, die von dem Werk der Agnes Miegel ausgeht: Schlichtheit, Unmittelbarkeit der Empfindung wie der Aussage. Sie hat die alte Weisheitsregel befolgt: Wolle nicht mehr sagen, als du fühlst, wolle nicht mehr scheinen, als du bist. Die Regel ist gut. Ehre bringt sie freilich nur dem ein, dessen eigenes Sein und Fühlen hinreicht, uns das Herz anzurühren.

 

Es muss aber auch in dem Dichter eine Stimme gelöst sein, die für viele spricht, und das ist in besonderem Maße bei Agnes Miegel der Fall. Wenn der Flüchtling, dessen Wiege an der Kurischen Nehrung stand, unter ihren Gedichten die Zeilen findet:

 

Es war ein Land — der Ostwind pfiff,

Da lag es still, wie im Eis das Schiff...

Es war ein Land — wir liebten dies Land,

Aber Grauen sank darüber wie Dünensand,

Verweht wie im Bruch des Elches Spur

Ist die Fährte von Mensch und Kreatur.

 

— so wird, beim Lesen, etwas in ihm anschlagen, das ihm sagt: so ist es! So war es! Sie spricht für mich! Er wird es den Enkeln zeigen, die schon im Westen geboren sind, und ins Traumgeweb ihres Gefühls wird die gewesene Wirklichkeit einweihen: Heimat!

 

Nicht, dass die Gedichte und die Erzählungen nur das Ostpreußenland zum Gegenstand hätten. Die Gesamtausgabe enthält Verse und Geschichten genug aus ganz anderer Welt, und auch in den Heimatdichtungen ist nicht der Stoff das Entscheidende. Wie in einer Lampe das Licht, ist es in Agnes Miegel die Heimatliebe, die ihr die umgebende Welt erleuchtet.

 

Dennoch hat die Vorliebe ihr gutes Recht, die den Leser unter den Gedichten immer wieder zu der Gruppe „Stimmen der Heimat“ unter den Geschichten zu dem Band „Aus der Heimat" führt. Die letztere Sammlung, 41 kleine, mit sicherer Hand hingesetzte Skizzen des Lebens von Mensch, Tier, Stadt, Landschaft in Ostpreußen, ist wirklich ein unausschöpfbares Buch. Ich rate dazu, mit der „Linde“ anzufangen; da ist die ruhmvolle, arbeitsvolle leidvolle Geschichte des Landes eingefangen, wie ein ganzer Sommer in dem Geflüster der Lindenblätter. Dann „Gruß der Türme", dann die Menschenschicksale („Lotte", „Meine alte Lina"). Und nicht zuletzt, was Agnes Miegel von ihren Angehörigen, von Mutter, Vater, Patin, Spielgefährtin, vom Hund Mohrchen, von Ferientag und Alltag berichtet. Nicht jede einzelne Aufzeichnung ist in gleicher Weise zum letzten, sparsam vollkommenen Ausdruck gebracht. Aber der Band als Ganzes ist unschätzbar. Zum mindesten dieser, und die zwei Bände der Gedichte und der Balladen, müssten in jedes deutsche Haus. Es gibt Kulturpflichten für ein Volk, das sich ein Bewusstsein seiner selbst erhalten will. Wie könnten wir uns einen so reichen, freudevollen Schatz entgehen lassen?

 

Dem abschließenden sechsten Band, der die Märchen, Spiele und elegischen Gedichte zusammenfasst, hat Paul Fechter ein schönes Nachwort mitgegeben. „Agnes Miegel", so heißt es dort, „kommt aus dem Lande des Bernsteins, dem sie wie keine andere Klang und Stimme wurde; sie ist aber so wenig nur Stimme des Ostens, dass man immer von neuem Gefährten aus dem ganzen weiten Reich der großen Dichtung sucht, zu denen man sie und ihr Werk stellen kann. Sie ist so wenig nur Stimme Ostpreußens, wie Elisabeth Siewert einst nur Stimme Westpreußens war; sie hat den Mächten des wunderbaren Landes dort oben, dem geheimnisvollen Erbe des alten wie des neuen, des heidnischen wie des christlichen Preußen Gestalt und Größe gegeben, wie es unter den Dichterinnen des Reiches nur die größten mit ihren Heimatwelten ähnlich vermocht haben“.

 

Agnes Miegel - sie lebt bekanntlich in Bad Nenndorf - wird am 9. März 1957, 78 Jahre alt. Die Menschen ihrer Heimat und alle, denen ihre Werke ein kostbares Gut sind, wünschen ihr zu ihrem Geburtstag weiterhin Gesundheit und ungetrübte Schaffenskraft.

 

Seite 10   Klangarchiv mit fünfhundert Liedern

Um das Liedgut aus den Gebieten zu erhalten, aus denen die Deutschen nach dem Kriege vertrieben wurden, wird gegenwärtig im Auftrag des schleswig-holsteinischen Sozialministeriums ein Ostdeutsches Klangarchiv geschaffen. Es ist geplant, fünfhundert Lieder aus den Ostprovinzen des Deutschen Reichs, aus Mitteldeutschland und den deutschen Sprachinseln im Ausland auf Band aufzunehmen. Siebzig Lieder hat ein junger Chor Schleswig-Holsteins unter Leitung von Hermann Wegner bereits auf Band gesungen. Vor allem sollen solche Lieder aufgenommen werden, die nicht mehr sehr bekannt, aber geeignet sind, noch gesungen zu werden. Das Klangarchiv will auf diese Weise das ostdeutsche Liedgut erhalten und durch Verleihen der Bänder auch für seine Verbreitung sorgen.

 

Seite 11   Die Drengfurter Lage. Eine heitere Geschichte / Von Gustav Baranowski.

Der Volkswitz unserer Heimat liebt es, den Städten und Städtchen irgendeine Narretei anzuhängen. Pillkallen hatte — neben anderen neckischen Eigenheiten — seinen Nikolaschka, Heilsberg seine Keilchen, Zinten sein „Ausland". Wehlau und Tapiau hatten sich ein gemeinsames Sprichwort zugelegt. Auch Domnau hielt seinen angestammten Ehrenplatz in dieser schalkhaften Reihe. Drengfurt, aber blieb der Ruhm vorbehalten, Erfinderin jener bekannten „Lage" zu sein, die nur zu oft Ursache und Begleiterin feuchtfröhlicher Begebenheiten wurde.

 

Der Ort dieser „zärtlichen" Geschichte ist Suleyken; es konnte aber ebenso gut Duneyken sein oder Kulligkehmen. Denn weit verbreitet war in unserer Heimat das Geschlecht der Schälkes.

 

Der Kätner und Klumpenmacher August Piechnik galt im Dorfe als einfacher Schalk, der Bauer Eduard Klautke als doppelter, und von dem Krugwirt Gustav Gawrisch behaupteten die Zeitgenossen, er wäre dreifach mit Ilzkedreck geräuchert. Da aber zu jedem guten Spiel viere gehören, nämlich der Spielleiter, die zwei Gegenspieler und das Publikum, so müssen wir auch noch mit dem Händler Fritz Balzereit vorliebnehmen, der an jenem nasskalten Märztag in den Dorfkrug kam, um dem Eduard Klautke die gelieferten Mastschweine zu bezahlen. Die Landessitte erheischte es, dass so ein Geschäft gebührend befeuchtet wurde. Und so ließen die beiden es sich bei Bier und Schnaps Wohlsein, vergaßen auch nicht, der Bekömmlichkeit halber, einen oder zwei Bratheringe dazwischenzukommen. Der Wirt hatte sich bäuchlings auf die Theke geflegelt.

 

Eben war der Händler dabei, dem Bauern das Kaufgeld auf den Tisch zu zählen, als sich die Türe auftat und der Kätner August Piechnik hereintrat. August Piechnik war ein kleines, hageres Männlein, das aus gutmütig-pfiffigem Gesicht in die schnöde Welt guckte. Er war ein Schalk und ein Narr zugleich, stets umsprüht von ein paar spaßigen Sperenzchen. Als er eintrat, drang ein herber Duft von Birkenholz und tranigem Leder in die abgestandene Luft der Krugstube. Es war sein gewerbsmäßiger Duft, und der Wirt zog ihn tief in die Nase, als witterte er den Schwank, der nun plötzlich irgendwie im Raume hing. Verhubbert klapperte August Piechnik auf seinen Gänserumpen an den Tisch, an dem jene beiden Gäste bereits saßen. Er rieb sich vergnügt die Hände und sagte: „Habt ihr aber Geld, — da könnt ihr man gleich einen Maggerietsch ausgeben“.

 

„Maggerietsch! — hast mir was verkauft?" bullerte der Händler zurück.

 

„Kommt noch, Balzereitche, kommt noch", schmeichelte August Piechnik, „im Frühjahr kriegst 'n Doppellender von mir“.

 

„Hehehe", lachte der Händler, „armer Pachauter, wie willst du fertig kriegen einen Doppellender?"

 

„O, das ist einfach, Balzereitche, zwei Lenden hat jedes Kalb, auch du", und August Piechnik hatte die Lacher auf seiner Seite.

Dann begann Ede Klautke das Wärmebedürfnis und damit den Schnapsfiduz des Kätners stachelnd: „Brrr, asig kalt in dieser Spritbums, was Ausche, der Krugwirt hat schlecht geheizt!" Es war als ob August Piechnik auf dieses Stichwort gewartet hatte; er stand auf, klapperte zum eisernen Ofen, riss die Klappe auf und bakerte in der Glut, lange und gründlich. Dann zwinkerte er kurz zum Wirt hin und sagte zu Ede Klautke: „Ede, gibst einen aus, so schmeiße ich meine Klumpen in'n Ofen — die heizen gut“.

 

Und Ede Klautke, lachend: „Gut, rin mit 'e Klumpen!"

„Aber 'ne Drengfurter Lage — Bier, Schnaps, Zigarre", fügte August Piechnik erläuternd hinzu.

„Gut, — Gustav, eine Drengfurter!" rief der Bauer zum Wirt hinüber.

Während der Wirt die Gläser füllte, wobei er sich selbst nicht vergaß, warf August Piechnik unter viel Gelächter seine Gänserumpen in den Ofen. Dann machte er sich über seinen Schnaps her:

 

„Auf die Gesundheit!"

„Auf die Seele!", fiel Ede Klautke ein.

„Auf den Bauchnabel!" bekräftiqte der Händler.

 

„Sagt alle Prost!", toastete der Wirt, mit dem Zeigefinger ein Kreuz schlagend. So verlangte es der Brauch bei der Drengfurter Lage; alles war bedacht: der Leib, die Seele und der Sympathikus.

 

Sie kippten den Schnaps hinunter und spülten sofort mit Bier nach. Als die Zigarren brannten, setzte sich August Piechnik mit allen Zeichen des Behagens auf seinem Stuhl zurecht, prüfte bedächtig den Schmauch und lobte das Kraut: „Hm, schmeckt prächtig, und so billig!"

„Billig?" mischte sich schmunzelnd der Wirt ein, „du hast doch eben an die zwanzig Zigarren in den Ofen geworfen“.

 

„Was kost't so'n Paar, wenn du sie machst?" wollte Ede Klautke wissen.

„Wenn 'n Paar kaufen willst, ich hab' sie foorts da", erklärte der Kätner, ging an den Ofen, langte hinein und zog zur Verwunderung der drei die Gänserumpen heil und unversehrt heraus.

 

Eduard Klautkes Lachen war, wie sich denken lässt, nicht echt und überzeugend, er musste ja blitzschnell den Gegenzug überlegen, und da setzte er auch schon an: „Du willst sie verkaufen, ich nehme sie dir ab, was kosten sie?"

„Weil du es bist, achtzehn Dittchen“.

„Das ist zu viel, sie sind schon abgelatscht“.

„Aber dafür feuerfest, hast gesehen — also achtzehn Dittchen!" beharrte der Kätner.

„Weniger — siebzehn!" feilschte der Bauer und linste zum Wirt hinüber.

„Topp, gib die Hand!" schlug August Piechnik ein und die Pantinen wechselten den Eigentümer.

 

Eduard Klautke stellte sie unter seinen Sitz und lachte: „Die hab ich wirklich billig gekauft", er schob dem andern einen Nickel hin.

„Was soll ich mit dem Dittchen?" ereiferte sich August Piechnik.

„Unter Zeugen! Die Klumpen kosten einen Dittchen — achtzehn weniger siebzehn ist eins", erklärte der Bauer dem verdutzten Kätner. Die beiden anderen nickten beifällig.

 

In dem nun folgenden Palaver schossen die Sperenzchen Kobolz durch die Krugstube. „Achtzehn weniger eins ist siebzehn", argumentierte der Kätner. „Achtzehn weniger siebzehn ist eins", beharrte der Bauer.

Der Wirt befürchtete, dass der Streit versanden könnte, wenn ihm nicht neue Nahrung zugeführt wurde. Er hub darum mit lauter Stimme also an: „In meinem Hause gilt meine Meinung. Du Ede, kaufst eine Drengfurter Stubenlage als Maggerietsch auf das gute Geschäft. Still, keine Widerrede! Und du Ausche! Von Rechts wegen sind deine Klumpen verbrannt, und dafür hast du sogar noch einen Dittchen gekriegt. Du nimmst also noch Geld nach Hause, wo du doch ohne einen Pfennig herkamst und von mir bekommst du noch einen Birkenkloben zu neuen Gänserumpen“.

 

„Aber astrein und gesund!" machte der andere sich aus. Er musste sich dem Schiedsspruch fügen, und die neugefüllten Gläser versöhnten und beruhigten ihn wieder. Bevor sie aufbrachen, kaufte auch der Händler noch eine Lage, „aus lauter Freude am Jokus", wie er sagte.

 

„Nun musst du mir aber ein paar Schlorren borgen zum Nachhausegehn,“ verlangte August Piechnik vom Wirt.

„Brauchst du nicht, ich nehm dich doch mit, wo ich bei dir vorbeifahre", erbot sich Ede Klautke.

„Aber bis vor die Haustür!"

„Sicher, bis vor die Haustür“.

„Bis vor meine Haustür!" sicherte sich der Kätner.

„Bis vor deine Haustür“, versprach der Bauer.

 

„Und der Birkenklotz!" erinnerte der Händler. Der Wirt holte aus dem Schuppen eine glatte, gesunde Birkenklobe und warf sie auf den Wagen. Als er dem Bauern ins Gesicht sah, wusste er, dass das Spiel noch nicht zu Ende war. Schade, dass ich das nicht mitkriege, dachte er.

 

Die Männer kletterten auf ihre Wagen, und die beiden Fuhrwerke entfernten sich in entgegengesetzter Richtung. Klautke und Piechnik saßen einträchtig nebeneinander, und der Schmauch der Zigarren flatterte ihnen um die Ohren. Als die beiden an den Feldweg kamen, der zu Piechniks Behausung abbog, trabte der Bauer ruhig weiter auf der Hauptstraße, als wäre nichts zu vermerken. „Halt an, Ede, du hast doch versprochen ….“ „Natürlich — bis vor die Tür, — aber nicht heute — ich muss schnell nach Hause, die Rapukken zudecken. Komm mit, du übernachtest im Heu und morgen früh …“

 

„Ede, du bist ein ausgefeimelter Himmelhund; aber das bleibt dir nicht geschonken!" versicherte August Piechnik. Er hangelte mühsam vom Wagen und stand in Socken am regennassen Straßenrand. Er war wütend auf sich selbst. Hatte er doch das Spiel so viel versprechend begonnen, und dann diese Wendung! Er war neidisch auf den andern, dem es so gut gelungen war. Stöhnend hubbelte er sich den Birkenklotz auf. „Mit drei Drengfurter Lagen im Bauch wirst du das Streichholz schon zwingen", höhnte der Bauer. Er sah ihm nach, wie er auf Socken, die Birkenklobe auf der Schulter, in wunderlichen Sätzen über die Schlammpfützen schraggelte, und ein schadenfrohes Schmunzeln stand unterm Mützenschirm, als er dachte: Wie 'n Kater, wenn er pfotezuckend übern Dreck springt. Schade, dass die beiden anderen das nicht sehn. Dann hieb er dem Braunen auf den Schwanz und zuckelte zufrieden und vergnügt nach Hause.

 

Seite 11   Kulturnotizen

Professor Dr. Friedrich Steinecke 65 Jahre.

Professor Steinecke, der bekannte Botaniker, wird am 17. März 1957, 65 Jahre alt. In Berlin geboren, kam er Anfang 1911 nach Königsberg, wo sein Vater als Oberpostdirektor Leiter des Telegraphenamtes war. Er begann hier mit dem Studium der Naturwissenschaften und schloss sich eng an den Königsberger Botaniker Professor Mez an. 1914 promovierte er mit einer Arbeit über die Algenflora des Zehlaubruches, bevor er den Ersten Weltkrieg als Offizier mitmachte. Nach dem Kriege ging er zum höheren Schuldienst und wurde nach den Vorbereitungsjahren in der Provinz am Hufenoberlyzeum in Königsberg als Studienrat angestellt. Hier entwickelte er eine umfangreiche Tätigkeit: er war Mitglied des Wissenschaftlichen und des Pädagogischen Prüfungsamtes und Fachleiter für Biologie am Bezirksseminar. 1934 habilitierte er sich an der Albertus-Universität für Botanik und Hydrobiologie. In Vorlesungen und Übungen und auf Exkursionen bildete er die jungen ostpreußischen Biologen aus. Seine besondere Liebe galt den niederen Pflanzen, die damals in Ostpreußen noch wenig beachtet waren. 1924 verheiratete er sich mit Margarethe, der Tochter des Professors Franke von der technischen Hochschule Berlin. Seine Freude war sein Grundstück im schönen Georgenswalde am Samlandstrand. Seine, die ostpreußische Flora betreffenden Arbeiten sind zumeist in den Schriften der Physikalisch-Ökonomischen Gesellschaft in Königsberg veröffentlicht, später auch in dem von Prof. Mez herausgegebenen Botanischen Archiv. In der Physikalisch-Ökonomischen Gesellschaft sowie im Preußischen Botanischen Verein hat er häufig Vorträge gehalten. 1939 rief ihn der Zweite Weltkrieg, den er als Rittmeister mitmachte. Nach dem Krieg fand er in Wuppertal eine neue Heimat. Nach einem Schlaganfall ging er 1954 in Pension. Auch im Ruhestand arbeitet er weiter. Er hat wieder eine Anzahl Bücher veröffentlicht und gibt die Zeitschrift „Praxis der Biologie" heraus. Die Musik, die er früher als Cellist eifrig pflegte, hat infolge der Lähmung eines Armes in den Hintergrund treten müssen.

 

Seite 11   Dr. Hans Ehrenhardt wurde zum kommissarischen Leiter der Landeslehr- und Forschungsanstalt für Wein-, Obst- und Gartenbau in Neustadt (Rheinland-Pfalz) ernannt. Er ist 48 Jahre alt, stammt aus Ostpreußen, studierte in Königsberg Naturwissenschaften, und war dann Assistent an der Forstlichen Hochschule Tharandt und an der Biologischen Reichsanstalt für Land- und Forstwirtschaft. 1954 kam er vom Institut für Obstbau in Heidelberg nach Neustadt.

 

Seite 11   Ostpreußische Späßchen

Karl wollte kein „Herr" werden

Es war in der guten, alten Zeit, Mitte des vorigen Jahrhunderts, als der alte Reediger noch einziger Schulmeister des ermländischen Dorfes G. K. war. Man nahm es mit dem Schulbesuch noch nicht so sehr genau. Gewöhnlich besuchten die Kinder der Dorfbewohner nur im Winter die Schule in größerer Zahl. Im Sommer gab es meist andere Arbeiten in Haus und Feld zu verrichten.

 

Karl war ein langaufgeschossener Junge geworden. Er ging auch nicht gern in die Schule. Doch sein Vater dachte anders darüber. Er wollte aus Karl einen „Herrn" machen. Der aber wollte nicht. Er trieb sich lieber nichtstuend oder Streiche spielend in der Freiheit umher. Ihm war es verhasst, „Herr" werden zu sollen. Er lernte deshalb überhaupt nichts. Manche sagten, er wäre ein „Stobbekopp", andere meinten, er wäre nicht recht beim Groschen.

 

Doch Karl war weder das eine noch das andere. Er hatte seine eigene Philosophie. Er dachte bei sich: Wenn ich erst in der Schule etwas kann, dann kriege ich vor dem Schulmeister überhaupt keine Ruhe mehr. Dann will er, dass ich immer können soll. Das aber geht nicht. Da lerne ich lieber erst gar nichts, denn ich werde schließlich doch einmal Ruhe vor ihm haben. Mag er mich doch schlagen, so viel er will, es wird ihm schon über werden.

 

Der alte Reediger besorgte seine Pflicht nach bestem Wissen und Gewissen. Karl aber blieb seiner Philosophie treu, und nichts machte ihn wanken.

 

Karls Vater machte dem Lehrer Vorwürfe. Wofür zahle er denn „dat veele Jölt"?

Reediger wusste sich allein keinen Rat mehr. Der Schrecken des Dorfes war der Herr „Langtschepp", der Schulze und Landgeschworene K. Hilfesuchend wandte der Schulmeister sich daher an den gefürchteten Dorfschulzen. Dieser sagte nur: „Wacht man, Schoolmeister! Dan wa wi schon bändje!" Wenige Tage darauf zog eine Kommission zur Schule. An der Spitze ging der würdige „Herr Langtschepp". Ihm folgten die beiden ehrenfesten Dorfgeschworenen. Den Abschluss dieses aufsehenerregenden Zuges bildete der Nachtwächter und Dorfdiener. Er trug auf seiner mächtigen Schulter ein großes Bund Stroh.

 

Das Dorfgericht postierte sich in dem Flur des Schulhauses. Das Bund Stroh wurde quer zur Haustür gelegt, um den Sünder bequem über dasselbe zu legen, damit ihm ordnungsgemäß die zudiktierte Prügel verabfolgt werden könnte. Als alles genügend vorbereitet war, rief der alte Reediger Karl aus dem Klassenzimmer, und der erschien nun in der Tür. Der gewaltige Schulz und Landschöppe räusperte sich zu einer Ansprache. Doch ehe er sich fasste, platzte Karl los: „Wat, eck wa mi von ju schloage lote? Eck war ju wat scheete“. Und mit einem Sprung war er über das Strohbund hinweg ins Freie gesprungen, machte dem hohen Tribunal eine lange Nase und ward nicht mehr gesehen, indes die hohen Herren, betrübt wie jene bekannten Lohgerber, unter dem Spott der Volksmasse heimwärts zogen.

 

So wurde Karl „ausgeschult", aber gebändigt hat man ihn nie. S. R.

 

Dreibastig

In unserem Kirchdorf P. wohnte gleich vorne am Dorfeingang Herr S., dem die Natur zu seiner stattlichen Größe auch eine, recht wirkungsvolle Nase mitgegeben hatte. Die Straße machte um den Gutshof einen scharfen Knick. Als nun einmal Herr S. aus seinem, Torweg treten wollte, fuhr gerade ein Kutscher aus dem Nachbarort vorbei, und der rief ihm zu: „Herrke, teene se enne Nees torigg dat eck umme Eck römkann!" Bevor der verdutzte S., etwas erwidern konnte, war der Fuhrmann mit seinem Leiterwagen schon an ihm vorbeigerattert. F. B.

 

Das lockte . . .

Mutter Stine hatte einen Sohn, der leider sehr bequem war. Sie hatte immer ihre liebe Not mit ihm, bis er morgens aus den Federn kroch. Es war an einem sonnigen Frühlingstag, der faule Hans schnarchte noch. Mutter Stine versuchte mit allen Mitteln, ihr Söhnchen aus seinem tiefen Schlummer zu erwecken. „Hans, stoa opp, de Sunnke schient!" Hans räkelt sich und murmelt: „Loat se man schiene, de hett goode Wiel!" — „Hans, stoa opp, de Vegelkes singe!" — „Loat se man singe, sönd olt genog!", gähnt es aus den Kissen. Betrübt schüttelt die geplagte Mutter ihren Kopf und geht auf ihren Schlorren in die Küche. Nach einer halben Stunde ruft sie ins Schlafzimmer hinein: „Hans, stoa opp, de Sopp is goar!" — Mit einem Riesensatz ist Hans im Hemd an der Tür und ruft in die Küche: „Wo es mien Läpel (Löffel)?" G. P.

 

Ehe mit Beförderungen

Ottilie und Emilie treffen sich sonnabends immer bei ihrem Kaufmann, der auch aus Ostpreußen stammt und hier „der Krämer" heißt. Da brauchen sie kein Blatt vor den Mund zu nehmen, und es ist hübsch, ihnen zuzuhören. Ottilie hat sich eine Zehn-Pfennig-Zeitung gekauft. Sie entfaltet sie, und Emilie blickt ihr über die Schulter und fragt: „Na, is womöjlich wieder was vone Könijen Elisabeth drin? Ich seh doch da ihr Bildche aufe erste Seit“.

 

Ottilie gibt Auskunft: „Ja, sie hat ihren Fielieb jez zum Prinzen befördert“.

 

Der Kaufmann mischt sich ein: „Ach was Sie nich sagen, das is aber nett vone Könijen Elisabeth. Denn brauch er ja auch nicht mehr vier Schrittche hinter ihr zu jehn, vleicht jez nur zwei“.

 

Emilie blickt ihn verächtlich an: „Na, da muss ich schon sagen, was is das schon. Nuscht is das. Mein Oller, der hätt mir da längst zur Prinzessin befördert!" H. G.

 

Rest der Seite: Rätsel-Ecke

 

Seite 12   Vermisst, verschleppt, gefallen, gesucht …

 Auskunft wird gegeben über …

 

... Otto Zenthoefer, geb. am 13.02.1871 in Stallupönen. Heimatanschrift: Königsberg, Tamnaustraße 40/III. Gesucht werden Angehörige.

 

... Josef Langhanke, geb. am 08.03.1906 in Krammsdorf. Gesucht werden Peter Langhanke und Angehörige, aus Krammsdorf, Kreis Gumbinnen.

 

... Friedrich Schaak, geb. am 20.02.1882 in Königsberg. Gesucht werden die Angehörigen aus Königsberg, Yorckstraße 70 oder aus Ludwigsort, Abbau Schwanis bei Stolzenwald.

 

... Ewald Janzon, geb. am 19.04.1921 in Ragupoenen. Heimatanschrift: Wehnenfeld, Kreis Fischhausen. 1943 zum Obergefreiten befördert. Letzte Wehrmachtsanschrift: Inf.-Ers.-Bat. 346 Iglau, 118, Jägerdivision Balkan, Art.-Reg. 654A. Am 9. Mai 1945 in der Gegend zwischen Steinbrück und Leiwach in Gefangenschaft geraten. Gesucht werden Angehörige.

 

... Therese Waselewski oder Waschelewski, etwa 17 Jahre alt. Gesucht werden die Eltern: Karl Waselewski und Anna Waselewski, geb. Pawelzig, aus Ortelsburg.

 

... Walter Sahmel, geb. am 26.09.1925 in Wartenhöfen. Gesucht werden die Angehörigen aus Berkeln, Kreis Elchniederung.

 

... Franz Bieber, geb. am 19.01.1915 in Abarten, Kreis Bartenstein. Gesucht werden Angehörige aus Königsberg, Adlerweg 17.

 

... Konrad von Leipzig, geb. am 18.05.1919 in Farm Blaukehl/Südwestafrlka. Gesucht wird Dr. Zinkeisen, aus Neidenburg, Markt 42

 

Zuschriften erbittet die Geschäftsführung der Landsmannschaft Ostpreußen, Hamburg 13, Parkalle 86

 

Auskunft wird erbeten über

… Hegemeister, Paul Sprenger, geboren am 01.03.1866 und Frau Berta, geboren am 16.09.1870, aus Königsberg. Zuletzt gesehen in Tornow bei Landsberg a. d. W.

 

… Grenadier, Gerhard Gutzeit, geboren am 25.11.1927, Heimatanschrift: Petersdorf, Kreis Wehlau. Ehemalige Wehrmachtsanschrift: H. U. S. Schwerin, Mecklenburg, 8. Kompanie, Adolf-Hitler-Kaserne. Letzte Nachricht am 15.01.1945 erhalten. Die Kompanie soll nach dem Osten verlegt worden sein.

 

… Frau Gertrud Lange, geborene Lübeck, geboren am 02.09.1899 in Insterburg. 1937 in Amalienwalde, Kreis Heiligenbeil gewohnt, dann verzogen nach Brandenburg, Kreis Heiligenbeil. Im Herbst 1944 zuletzt gesehen worden.

 

… Lydia Jodexnus, geborene Meschkat, geboren am 01.07.1910 in Kurrenberg, Kreis Elchniederung. Im Januar 1945 in Danzig zuletzt gesehen worden.

 

… Heinrich Engelberg, geboren am 19.09.1909 in Sonnenberg, Kreis Mohrungen. Heimatanschrift: Pomehlen, Kreis Mohrungen. Letzte Nachricht im Juli 1944 aus dem Raum Lemberg.

 

… Johanna Boeck, geboren etwa 01.02.1882 in Groß-Friedrichsdorf, Kreis Elchniederung. Bis 1944 noch dort gewohnt. Im Jahre 1945 auf dem Wege nach Friedrichsdorf, seitdem fehlt jede Spur.

 

… Panzerjäger Erich Danielzik, geboren am 20.07.1927 in Kruttinnen, Kreis Sensburg. Im November 1944 zur Ausbildung nach Allenstein eingeogen worden. 1945 im Frühjahr zum Einsatz. Seitdem fehlt jede Spur.

 

Zuschriften erbittet die Geschäftsführung der Landsmannschaft Ostpreußen, Hamburg 13, Parkallee 86

 

Seite 12   Für die Erhaltung der Ostpreußenhütte

Von weither waren mehrere Landsleute nach Göttingen gekommen, um an der Jahreshauptversammlung der Sektion Königsberg Pr. des Deutschen Alpenvereins teilnehmen zu können. Die Sektion umfasst bereits wieder zweihundert Mitglieder, die überall im Bundesgebiet verstreut wohnen. Nach der Abwicklung der Tagesordnung mit dem Jahresbericht des Vorsitzenden, Professor Eberts, und dem Kassenbericht des Kassenwarts von Halle wurde durch Dr. Baumann, Darmstadt, ein dankbar aufgenommener Lichtbildervortrag über die Hütte der Sektion gehalten. Um die Erhaltung der Ostpreußenhütte im Salzburger Land und um ihre weitere Verschönerung drehten sich alle Gespräche. Man schied mit dem Wunsch, dass in diesem Jahre viele ostpreußische Landsleute den Weg zu diesem schönen Erdenfleck finden mögen. Die Geschäftsführung der Sektion wird weiterhin durch den Landsmann Herbert von Halle, Göttinnen, Kantstraße 22, wahrgenommen werden. (Das Ostpreußenblatt brachte in Folge 8 eine Schilderung der Hütte und ihrer Lage unterhalb des Hochkönigs).

 

Seite 12   Aus der landsmannschaftlichen Arbeit in …

BERLIN

Vorsitzender der Landesgruppe Berlin: Dr. Matthee, Berlln-Charlottenburg, Kaiserdamm 83.“.Haus der ostdeutschen Heimat“

 

17. März, 15 Uhr, Heimatkreise Samland/Labiau, Kreistreffen. Lokal: Bürger-Eck, Berlin-Britz, Buschkrugallee 20, S-Bahn Neukölln. U-Bahn Grenzallee. Straßenbahn 6.

 

17. März, 15 Uhr, Heimatkreis Gerdauen, Kreistreffen, Lokal: Leopold, Berlin-Zehlendorf, Fischerhüttenstraße 113. U-Bahn Krumme Lanke.

 

17. März, 15 Uhr, Heimatkreis Goldap. Kreistreffen. Lokal: Vereinshaus Heumann. Berlin N 65, Nordufer 15. S-Bahn Putlitzstraße, Bus A 16.

 

17. März, 16.30 Uhr, Heimatkreis Sensburg. Kreistreffen, Lokal: Rixdorfer Krug. Berlin-Neukölln, Richardstraße 31/32, S-Bahn Neukölln, Bus A 4.

 

Haus der ostdeutschen Heimat. Veranstaltungen im März

Sofern nicht anders vermerkt, finden die Veranstaltungen im Haus der ostdeutschen Heimat, Berlin-Charlottenburg, Kaiserdamm 83, statt.

 

Dienstag, 12. März, 20 Uhr: Monika Hunnius – das Lebensbild einer baltischen Dichterin; Vortrag von Johanna Kern. – Donnerstag, 14. März, 20 Uhr: Otto und Gustav Lilienthal – zwei pommersche Ingenieure. Vortrag von Gerhard Halle. – Freitag, 15. März, 20 Uhr: Goethe in Schlesien: Vortrag in Wort und Bild von Dr. Hans-Wolfgang Freiherr von Löhneysen. Eine historische Episode aus dem Gratzer Bergland, gespielt vom Studio Berliner Studenten unter Leitung von Hans-Joachim Holz. – Sonnabend, 16. März, 18 Uhr: Pommersche Spezialitäten. Bunter Abend in der Pommernschule, Charlottenburg, Sybelstraße 20/21. — Montag, 18 März, 20 Uhr: Das Banat — Geschichte eines deutschen Siedlungsgebietes im Südosten; Vortrag in Wort und Bild von Dr. Franz Kleitsch. — Mittwoch, 20. März, 20 Uhr: Der Schicksalsweg des Russlanddeutschtums: Vortrag in Wort und Bild von Edgar Stahf. — Donnerstag, 21. März, 20 Uhr: Aus Anlass der Woche der Brüderlichkeit liest Gerhart Pohl aus seinen Erzählungen „Engelsmasken"; am Flügel Brigitte Pfeiffer (Konrad Ansorge, Heinz Thiessen). — Sonnabend, 23. März, 19 Uhr: Gedenkstunde aus Anlass der oberschlesischen Volksabstimmung im März 1921 im Schlesiensaal, Rathaus Friedenau, Lauterplatz. — Dienstag, 26. März, und Mittwoch, 27. März, jeweils 20 Uhr: Heimat und Freiheit als menschliches Grundrecht: Vortrag von Dr. Dr. Kurt Rabl, München (Hochschule für politische Wissenschaft). — Freitag. 29. März, 20 Uhr: Erinnerungen an Danzig: es spricht Carl Lange. Irmgard Lieske, Sopran, singt Lieder von Pfitzner und Vollerthun; am Flügel, Brigitte Pfeiffer.

 

HAMBURG

Vorsitzender Landesgruppe Hamburg: Hans Kuntze, Hamburg-Billstedt, Schiffbeker Weg 168. Telefon 73 33 49; Geschäftsstelle: Hamburg 13, Parkallee 86. Telefon 45 25 41/42; Postscheckkonto Hamburg 96 05.

 

Um den Landsleuten einmal Gelegenheit zu geben, einige frohe Stunden miteinander zu verleben, wird die Landesgruppe Hamburg in beiden Sälen der Elbschloß-Brauerei, Hamburg-Nienstedten, am Sonnabend, dem 9. März, ab 19 Uhr ein Kappenfest veranstalten, zu dem alle Landsleute mit ihren Angehörigen und Gästen hiermit herzlich eingeladen werden Für flotte Musik und gute Unterhaltung ist gesorgt. Gute Laune muss jeder mitbringen! Eintritt für Mitglieder im Vorverkauf und an der Abendkasse 2 DM. Gäste 3,50 DM. Vorverkauf, bei der Landesgruppe, Hamburg 13, Parkallee 26 und bei allen Bezirksobleuten. Rückfahrmöglichkeit mit Sonderbussen bis Hamburg-Hauptbahnhof ist sichergestellt.

 

Bezirksgruppenversammlungen

Es wird gebeten, zu allen Bezirksgruppenversammlungen die Mitgliedsausweise mitzubringen.

 

Elbgemeinden: Sonnabend. 9. März, ab 19 Uhr nehmen wir teil am Kappenfest der Landesgruppe in der Elbschloß-Brauerei.

 

Altona: Sonnabend, 16. März, 19.30 Uhr, in allen Räumen des Hotels „Stadt Pinneberg", Altona, Königstraße 260. Kappenfest. Unkostenbeitrag 50 Pf. Kappen bitte mitbringen.

 

Eimsbüttel: Sonnabend, 16. März, 19.30 Uhr, im Lokal Heusshof, Fruchtallee 136 a, Lichtbildervorführungen: Königsberg, Danzig, Rominten, Masuren; anschließend geselliges Beisammensein.

 

Billstedt: Sonnabend, 23. März, 20 Uhr, im Vereinslokal Kämper, Billstedt, Billstedter Hauptstraße Nr. 95. Lichtbildervortrag. Anschließend geselliges Beisammensein. Unkostenbeitrag 50 Pf.

 

Harburg-Wilhelmsburg: Sonnabend, 23. März, 19.30 Uhr, im Lokal Wiedemann, Winsener Straße Nr. 21 (Ecke Reeseberg). Jahresmitgliederversammlung mit Wahl des Vorstandes.

 

Kreisgruppenversammlungen

Treuburg: Sonnabend. 9. März, ab 19 Uhr in der Gaststätte Steenbuck, Hamburg 13, Beim Schlump Nr. 29. Kappenfest.

 

Gerdauen: Sonnabend, 16. März, 19.30 Uhr, im Lokal Heusshof, Fruchtallee 136 a. Lichtbildervorführungen: Königsberg, Danzig, Rominten, Masuren; anschließend geselliges Beisammensein.

 

Unsere Jugend trifft sich

In der Zeit vom 21. bis 31. Juli wird die ost- und westpreußische Jugend in der DJO Hamburg ein Sommerlager in der Lüneburger Heide durchführen. Anmeldungen bei den Jugendgruppen und in der Geschäftsstelle.

 

Altona: Jugendgruppe: Heimabend alle vierzehn Tage Mittwoch, 19.30 bis 21.30 Uhr, Jugendheim Altona, Bahrenfelder Straße 131, Hof. Nächstes Treffen am 20. März. — Kindergruppe: Heimabend jeden Donnerstag um 16 Uhr, im Jugendheim Altona, Bahrenfelder Straße 131. Hof.

 

Barmbek: Jugendgruppe: Heimabend jeden Donnerstag von 18.30 bis 20.30 Uhr im Jugendheim, Wittenkamp 17a.

 

Eimsbüttel: Kindergruppe: Heimabend jeden Dienstag ab 16 Uhr im Heim der offenen Tür, Hamburg 13, Bundesstraße 101.

 

Eppendorf: Jungen und Mädel zwischen acht und dreizehn Jahren, jeden Mittwoch von 17 bis 18.30 Uhr im Gorch-Fock-Heim, Loogestraße 21 (U-Bahnhof Kellinghusenstraße). — Blockflötengruppe von 18.30 bis 19 Uhr; Jungen und Mädel ab 14 Jahren von 19 bis 21 Uhr im gleichen Heim.

 

Elbgemeinden: Unsere Kinder und Jugendlichen schließen sich den Veranstaltungen in Altona an.

 

Fuhlsbüttel: Kindergruppe: Jeden Montag von 17.30 bis 19.30 Uhr in der Schule Ratsmühlendamm.

 

Harburg-Wilhelmsburg: Jugendgruppe: Heimabend alle vierzehn Tage am Mittwoch ab 19.30 Uhr im Jugendheim, Winsener Straße (nächstes Treffen am 13. März), sowie alle vierzehn Tage im Gymnastiksaal der Schule Eissendorfer Straße 26 (nächstes Treffen am 21. März um 19.30 Uhr). — Kindergruppe: Jeden Freitag von 16 bis 18 Uhr in der Schule Eissendorfer Straße 26.

 

Junge Spielschar Ostpreußen

Jeden Montag, 20 Uhr, in der Turnhalle Winterhuder Weg 128/129. Kreis für Volkstanz und gesellige Tänze. Alle vierzehn Tage, 19.30 Uhr, bei Egon Bannis, Hamburg 26, Hammer Weg 34 IV. Musischer Kreis, nächstes Treffen am 20. März. — Heimabend alle vierzehn Tage, 19.30 Uhr, im Heim der offenen Tür, Hamburg 43, Lothringer Straße Nr. 18, nächstes Treffen am 14. März.

 

NIEDERSACHSEN

Vorsitzender der Landesgruppe Niedersachsen: Arnold Woelke, Göttingen, Keplerstraße 26, Telefon 2 47 01; Geschäftsstelle: Hannover, Humboldtstraße 21/22 (Hofgebäude). Telefon 1 32 21 Postscheckkonto: Hannover 1238 00.

 

Bad Pyrmont. Auf der Jahreshauptversammlung gedachten die Mitglieder der Toten der Heimat und der Landsleute, die heute noch als Verschleppte und Gefangene fern von den ihren sein müssen. Die Neuwahl des Vorstandes hatte folgendes Ergebnis: 1. Vorsitzender Kumsteller. Kassierer Spedeck. Kulturwartin Frau Frey. Die Versammlung beschloss, in diesem Jahre eine Omnibusfahrt ins Sauerland zu unternehmen. Jedem Landsmann wurde nahegelegt, regelmäßig das Ostpreußenblatt zu lesen. Landsmann Hacke sprach über das Thema „Seit wann ist der Osten deutsches Kulturland?".

 

Einbeck. Nächster Heimatabend mit einem Lichtbildervortrag über Ostpreußen und anschließendem gemütlichem Beisammensein und Tanz am 7. April, 20 Uhr, im Rheinischen Hof. Es wird gebeten, die Jugend mitzubringen. — Auf dem letzten Heimatabend blieben die Landsleute nach einem gemeinsamen Fleckessen noch zu einigen frohen Stunden beisammen, in denen ostpreußischer Humor, Musik und Tanz im Mittelpunkt standen.

 

Peine. Die Schulen des Kreises Peine haben in den letzten Wochen mehrere Ausstellungen veranstaltet, die den Eltern der Schulkinder und der Öffentlichkeit einen Überblick über die Ostkunde-Arbeit im letzten Jahre verschaffen sollten. Bei den Eröffnungsfeiern in Peine, Edemissen und Gr.-Ilsede stellten Schulkinder den Schimmelreiter mit seinem Gefolge und mit Brummtopf dar. Auf den Ausstellungen wurden u. a. Modelle vom Oberländischen Kanal, der Burg Tiefenau bei Marienwerder, Bilder und Karten von den ostpreußischen Landschaften, Kurenwimpel. Unruhen und Modelle von Segelschlitten und Kurenkähnen gezeigt. Außerdem hatten die Kinder die besten schriftlichen Arbeiten über Ostpreußen in mehreren Alben gesammelt, ebenso Berichte und Aufsätze, über die Vertreibung. Insbesondere die ostpreußischen Lehrer hatten zusammen mit ihren Schulklassen eine vorbildliche Arbeit geleistet.

 

Seesen. Nächster Heimatabend am 6. April mit einem Bericht über das nördliche Ostpreußen. — Auf dem letzten Heimatabend berichtete Landsmann Beutel von seiner Fahrt durch die polnisch besetzten deutschen Ostgebiete im vergangenen Jahr. Durch seine Berichte und Bilder, in denen er Vergangenheit und Gegenwart gegenüberstellte, gewannen die Landsleute ein Bild von den Veränderungen in der Heimat. Lina Fahlke erfreute die Zuhörer mit Vorträgen in heimischer Mundart.

 

Goslar. Nächstes Treffen der Frauengruppe mit Agnes-Miegel-Feier am 20. März, 15 Uhr, im Hotel „Schwarzer Adler". — Auf der letzten Zusammenkunft der Frauengruppe berichtete eine Ostpreußin, die erst vor kurzer Zeit aus der Heimat gekommen ist, über die heutigen Zustände im polnisch besetzten Teil Ostpreußens.

 

Wolfenbüttel. Auf der Jahreshauptversammlung wurde über die rege kulturelle Tätigkeit der Gruppe berichtet. In einer Vortragsreihe über Ostpreußen sprach unter anderem Oberstleutnant a. D. Ernst Woltag über die Schlacht bei Tannenberg. Oberstudienrat a. D. Kurt Maeder über Allenstein und das südliche Ostpreußen und General a. D. Hossbach über die letzte Verteidigung von Ostpreußen und Schlesien. Der letzterwähnte Vortrag wurde auf Tonband aufgenommen, er wird anderen Gruppen auf Wunsch gern zur Verfügung gestellt. Zum 1. Vorsitzenden wurde einstimmig der bisherige 2. Vorsitzende, Oberstleutnant a. D. Ernst Woltag gewählt. 2. Vorsitzender wurde Dr. med. Hans Feller.

 

Fallingbostel. Nächster Heimatabend am Dienstag, den 12. März, 20 Uhr, im Bahnhofshotel. — Im Februar trafen sich die Mitglieder mit ihren Gästen zu einigen frohen Stunden. Eine Verlosung und die Versteigerung eines von Landsmann Bennien gemalten Ölbildes erbrachten einen beachtlichen Erlös, der für Pakete an bedürftige Landsleute jenseits der Zonengrenze verwandt werden soll.

 

Dissen. Bunter Abend am 16. März. — Auf der Jahreshauptversammlung wurde der neue Vorstand gewählt. 1. Vorsitzender wurde Bruno Scheimann, 2. Vorsitzender Paul Bressau, Schatzmeister Landsmann Wölki. Der bisherigen Kassenleiterin, Frau Müller, wurde der Dank der Gruppe für ihre achtjährige Tätigkeit ausgesprochen.

 

Bornhausen. Einen Fasteloawend nach heimatlicher Art feierten die Landsleute am 23. Februar im Gasthof Schneider. Ortsobmann Erich Bluhm hatte den Abend aufs Beste vorbereitet. Kreisobmann Papendick sprach zu Beginn über den Sinn der heimatlichen Fastnachtsbräuche. Danach boten die Landsleute der Seesener Kulturgruppe unter der Leitung von Bruno Scharmach ein buntes Programm mit ostpreußischem Humor, Liedern und Rezitationen.

 

Varel. Der Bund heimattreuer Ostpreußen hatte die Kinder zu einem Kostümfest in das Deutsche Haus eingeladen. Ein Ballontanz, fröhliche Spiele im Saal und eine Preisverteilung für die lustigen Kostüme ließen die Stunden schnell vergehen.

 

Quakenbrück. Im überfüllten Saale des Mutterhauses Bethanien eröffnete der Wirtschaftsleiter, Dr. Bruckhaus, eine gemeinsame Kulturveranstaltung des ostpreußischen Mutterhauses Bethanien (früher Lötzen) und der Kreisgruppe Quakenbrück. Dr. Bruckhaus berichtete über die Geschichte des Mutterhauses. Der Vorsitzende der Kreisgruppe, Fredi Jost, schilderte die heutigen Zustände im russisch besetzten Teil Ostpreußens. Anschließend wurden die vier Tonfilme „Land in der Stille", „Oberschlesien", „Kopernikus" und „Masuren" vorgeführt, die von den Landsleuten mit großem Interesse verfolgt wurden. Die nächste Veranstaltung dieser Art ist für den Herbst dieses Jahres geplant. Landsmann Jost gab bekannt, dass der Vorstand der Kreisgruppe sich bemüht, für das Bundestreffen am 19. Mai in Bochum einen Sonderzug ab Oldenburg bereitzustellen. Eine Literatur-Ausstellung in den Nebenräumen des Saales wurde nach Abschluss der Veranstaltung von vielen Teilnehmern aufgesucht.

 

Lingen (Ems). Jahreshauptversammlung mit Vorstandswahl am Sonntag, dem 17. März, 16 Uhr, in der Gaststätte Meyer, Georgstraße 14. Der Singkreis und die Jugendgruppe werden die Mitglieder mit ihren Darbietungen erfreuen. Alle Landsleute werden gebeten, an dieser Versammlung teilzunehmen.

 

NORDRHEIN-WESTFALEN

Vorsitzender der Landesgruppe Nordrhein-Westfalen: Erich Grimonl, (22a) Düsseldorf 10, Am Schein 14. Telefon 6 24 14.

 

Landesdelegiertenversammlung am 24. März, in Herne, Westfalen

Hierdurch werden die Vertreter unserer Gruppen und Kreisgruppen zu der satzungsgemäßen Jahreshauptversammlung der Landesgruppe geladen. Sie wird am Sonntag, dem 24. März, 10.30 Uhr, in Herne, Westfalen, Hotel Schlenkhoff, Bahnhofstraße Nr. 64 (eine Minute vom Bahnhof), stattfinden. Wegen der Zahl der Vertreter und ihrer Stimmberechtigung wird auf § 9 und § 13 der Landessatzung verwiesen.

 

Tagesordnung:

1. Genehmigung des Protokolls;

2. Tätigkeitsbericht;

3. Kassen- und Kassenprüfungsbericht;

4. Entlastung des Vorstandes;

5. Wahl des Vorstandes;

6. Wahl der Kassenprüfer;

7. Anträge und Beschlüsse;

8. Organisationsfragen;

9. Verschiedenes.

 

Anträge zur Tagesordnung können bis zum 10. März an die Geschäftsstelle eingereicht werden.

Grimoni, Vorsitzender der Landesgruppe Nordrhein-Westfalen.

 

Schulungstagung für das heimatvertriebene Landvolk am 17. März, in Detmold.

Am Sonntag, dem 17. März, wird das Referat Landwirtschaft des Einheitsverbandes der Vertriebenen und Flüchtlinge des Kreises Detmold/Lippe eine Schulungstagung für das heimatvertriebene Landvolk in Detmold durchführen. Die Teilnahme ist nur auf Einladung möglich. Es sprechen Bezirksvertrauenslandwirt und Schulungsleiter Franz Weiß, Lippstadt, sowie Wirtschaftsberater Möller und Fräulein Quest von der Landwirtschaftsschule Lage/Lippe, außerdem werden Tonfilme des landwirtschaftlichen Auswertungs- und Informationsdienstes, Bad Godesberg, vorgeführt werden.

Mitglieder der landsmannschaftlichen Kreisgruppen, soweit sie zum heimatvertriebenen Landvolk gehören, werden gebeten, sich an die Kreisgeschäftsstelle, Detmold, Postschließfach 319, zu wenden, falls sie nicht bis zum 9. März im Besitz einer Einladung sind. Die Anmeldungen müssen bis zum 12. März in Detmold eingehen.

 

Rheydt. Heimatabend mit Fleckessen am 9. März bei Köllges, Wickrather Straße, Ecke Oberheydener Straße.

 

Witten (Ruhr). Nächste Monatsversammlung am Sonnabend, dem 9. März, 20 Uhr, im Josefssaal. Alle Mitglieder und Freunde der Landsmannschaft werden herzlich eingeladen. — Das Winterfest der Gruppe stand unter dem Leitwort „Einmal tüchtig lachen". Ein Lustspiel. Chorlieder und Einzelgesänge unterhielten die Gäste mehrere Stunden lang.

 

Unna. Nächste Monatsversammlung am Freitag, dem 8. März, 20 Uhr, in der Sozietät Kasino, Nordring. Dr. Beutner wird einen Vortrag über das Thema „Unser geschichtlicher Rechtsanspruch auf Ostdeutschland — eine heimatkundliche Betrachtung" halten. Dieser Vortrag ist als Fortsetzung zum Vortrag von Dr. Bornefeld auf der letzten Versammlung gedacht; es wird allen Landsleuten und Gästen, die den letzten Vortrag gehört haben, empfohlen, auch diesen nicht zu versäumen. — Am Sonnabend, dem 9. März, 20 Uhr, bei Rehfuß, Königsborn, Kamener Straße. Vortrag mit Farblichtbildern von Günter Brandt „Von Rügen bis Danzig", Gäste sind willkommen.

 

Dortmund. Großer Werbeabend für den Raum Groß-Dortmund am 26. März, um 20 Uhr im Hotel Industrie, Mallinkrodtstraße. Die Frauengruppe hat ein zweistündiges Programm mit ostpreußischem Humor und Mundartdichtungen vorbereitet. Ein Unkostenbeitrag wird nicht erhoben. Mitgliedskarten bitte mitbringen. Alle Landsleute und Freunde der Landsmannschaft sind herzlich eingeladen. — Die Jugendgruppe trifft sich an jedem Freitag um 19.30 Uhr im Haus der Jugend (Fritz-Hensler-Haus), Raum 119. Anmeldungen werden dort jederzeit entgegengenommen. — Am 16. Februar trafen sich die Landsleute zu einer Faschingsfeier im Hotel Industrie. Bei Humor und Tanz blieben die Landsleute lange beisammen.

 

Siegen. Nächste Zusammenkunft am Donnerstag, dem 28. Marz, 20 Uhr, im Handwerkerhaus. — Auf der Jahreshauptversammlung wurde Landsmann Gorski zum 1. Vorsitzenden gewählt, 2. Vorsitzender wurde Landsmann Fischer, Kassiererin Frau Potschka. — An dem Unterhaltungs- und Tanzabend am 21. Februar nahmen viele Mitglieder und Gäste teil; sie blieben lange in geselliger Runde beisammen.

 

Neheim - Hüsten. Jahreshauptversammlung mit Vorstandswahl am 16. März in der Gaststätte Esser, Herdringer Weg.

 

Münster. Nächste Mitgliederversammlung am Mittwoch, dem 13. März, 20 Uhr, im Landesmuseum am Domplatz. Ruth Schimkat, Duisburg, wird ernste und heitere Gedichte und Prosa, darunter auch Werke in heimatlichem Platt, vortragen. Alle Landsleute sind herzlich eingeladen.

 

Eschweiler. Am Freitag, dem 15. März, 19.30 Uhr, bei Rademacher, Uferstraße, Jahreshauptversammlung mit Neuwahl. Außerdem gilt der Abend Agnes Miegel. die am 9. März 1957, ihren 78. Geburtstag begeht. Es sprechen die Landsleute Foerder und Bischoff. Alle Landsleute aus Eschweiler und Umgebung werden gebeten, mit ihren Angehörigen zu erscheinen.

 

HESSEN

Vorsitzender der Landesgruppe Hessen: Konrad Opitz, Gießen, Grünberger Straße 144.

 

Wiesbaden. Jahreshauptversammlung mit Vorstandswahl am 8. März, 20 Uhr, im Kleinen Saal des Kolpinghauses. – 11. März, 20 Uhr, Monatsversammlung im Kleinen Saal des Kolpinghauses (Heimatabend mit Dichterlesung). – 1. April, 20 Uhr, im Großen Saal des Kolpinghauses Aufführung des Schauspiels von Max Halbe „Der Strom“ durch die Laienspielgruppe. Unkostenbeitrag 75 Pf. – Die Februarversammlung führte die Landsleute zu einem bunten Abend zusammen, auf dem der 1. Vorsitzende, Loch, die Landsleute Passenheim und Ysner sowie die Kapelle Anger mit heiteren Vorträgen, Gesang und Musik mitwirkten.

 

BADEN-WÜRTTEMBERG

Vorsitzender der Landesgruppe Baden-Württemberg: Hans Krzywinski, Stuttgart-W. Hasenbergstraße 43, Zweiter Vorsitzender: Regierungsrat de la Chaux, Reutlingen, Karlstraße Nr. 19.

 

Tuttlingen. Die landsmannschaftliche Vereinigung Ordensland blieb mit ihrem Abend in der Fastnachtszeit „Glossen und Possen" ihren Bestrebungen in den Vorjahren treu; auch die heiteren Veranstaltungen auf einer achtbaren Stufe zu halten und um keinen Preis in den Klamauk zu verfallen. In den „Glossen" - ironischen Sketches, Liedertexten und Gedichten - wurde die Gegenwart auf ihre Mängel abgetastet, der allgemeine Tanz blieb gebändigt und wurde, gerade der älteren Besucher wegen, immer wieder von zündenden Kurzdarbietungen abgelöst, in denen sich die LVO-Jugendgruppe schauspielerisch und deklamatorisch bewährte Die Kapelle Wöhr wartete mit einer sauberen Leistung auf. Frau Metzger-Toepfer erfreute ihre Landsleute durch vier temperamentvolle Lieder. Vorstände und Mitglieder anderer Landsmannschaften waren der Einladung der LVO in beträchtlicher Zahl gefolgt, und auch auswärtige Gruppen erschienen zu ihrem Abend. — Am 9. März wird sich die Jugendgruppe zu einem Volkstanz- und Volksliederabend unter fachkundlicher Leitung von außerhalb im Rheinischen Hof treffen; Monatsversammlung der LVO: Sonnabend, 30. März, ebenfalls im Rheinischen Hof.

 

Ebersbach (Fils). Auf dem letzten Heimatabend wandte sich Landsmann Mandel gegen die Äußerungen der Verzichtpolitiker, die in der letzten Zeit den Versuch gemacht haben, die deutschen Ostgebiete abzuschreiben. Er rief die Versammelten zu festem Zusammenstehen in der großen Familie, der Ostpreußen auf und erwähnte, dass es für alle Landsleute eine selbstverständliche Pflicht sei, das Ostpreußenblatt zu halten und zu lesen. Ein neues Ostpreußenbanner, das von Frau Schneeberg angefertigt worden war, wurde der Jugendgruppe in einer Feierstunde übergeben. Landsmann Wauschkuhn ermahnte die Jungen und Mädchen, treu zu ihrer Heimat zu stehen, und bat die älteren Landsleute, durch Erzählungen und die Pflege heimatlichen Brauchtums in den, jungen Ostpreußen die Liebe zur angestammten Heimat zu wecken und zu erhalten.

 

BAYERN

Vorsitzender der Landesgruppe Bayern e. V.: Rechtsanwalt Heinz Thieler, München 23, Trautenwolfstraße 5/0, Telefon 33 85 60. Postscheckkonto-Nr. 213 96 PSA München.

 

Erlangen. Nächste Monatsversammlung am 9. März im Hofbräustübl mit einer Plauderei „Heimatliches Gedenken im Frühjahr". — Im Februar gaben ein Kappenabend und ein Faschingsfest im Altstädter Schießhaus den Landsleuten Gelegenheit, bei humorvollen Darbietungen und Tanz einmal von Herzen fröhlich zu sein.

 

Schweinfurt. Auf dem Kappenfest bei Landsmann Kollecker trafen sich die Landsleute in festlich geschmückten Räumen zu einigen fröhlichen Stunden. Landsmann Joachim, Frau Kral und Friedel Hensel sorgten mit ihren Darbietungen für eine festliche und beschwingte Stimmung.

 

Augsburg. Veranstaltungen im März: 10. März, 10.30 Uhr, bei Diplomhandelslehrer Kurt Neumann, Fuggerstraße 11. Jugendgruppe I; Vorbesprechung über die Durchführung der Arbeit. — 13. März, Frauennachmittag um 15 Uhr im Café Groß. — 16. März „Trakehnen und seine edlen Pferde", Filmvortrag von Oberstleutnant a. D. Winckelmann um 19.30 Uhr im Moritzsaal. Oberstleutnant a. D. Winckelmann wird über die Geschichte der Trakehner Pferdezucht sprechen und einen Bericht über den heutigen Stand der Zucht in Westdeutschland geben. Die Vorführung der Filme „Die Zucht in Trakehnen" (aufgenommen etwa 1935). „Deutsche Edelpferde" (aufgenommen im Auftrag des Trakehner Verbandes in Hunnesrück. Schmoel, Rantzau und auf internationalen Turnieren) und „Jagd in Trakehnen" ist vorgesehen. — 18. März, Vortrag von Professor Dr. Dr. Koch vom Osteuropa-Institut, München, über das Thema „Der deutsche Osten und Europa - Möglichkeiten deutscher Außenpolitik" um 20 Uhr im Kleinen Goldenen Saal, Jesuitengasse. — Im Mai ist ein Omnibusausflug zu der Gruppe Lindau (Bodensee) geplant.

 

Seite 13   Wir gratulieren …

zum 92. Geburtstag

am 5. März 1957, Landwirt Eduard Buttgereit, aus Reddiken, jetzt in Eckernförde, Luisenberg, Baracke 11.

 

zum 91. Geburtstag

am 10. März 1957, Landsmann Franz Gemp, aus Königsberg, Lobeckstr. 15, jetzt bei seinen Angehörigen, Maschinenbaumeister Oskar Krause, früher Osterode, Ravensberg, Bodensee, Friedrichstr. 13. Der Jubilar erfreut sich guter Gesundheit.

 

zum 90. Geburtstag

am 10. März 1957, Witwe Auguste Tröck, aus Peyse, Kreis Samland, jetzt bei ihrer Nichte Betty Alke in Castrop-Rauxel I, Schubertstr. 14.

 

am 13. März 1957, Frau Maria Kapuschinsky, geb. Lutz, aus Pillau II, Camstigaller Straße 12, jetzt in Lüneburg, Altersheim Wilschenbruch.

 

zum 88. Geburtstag

am 11. März 1957, Fleischermeisterwitwe Heinriette Luebeck, geb. Sczuplinski, aus Soldau, Markt 18, jetzt Hamburg 39, Baumkamp 68, bei ihren Kindern.

 

am 15. März 1957, Rentner August Orlowski, aus Ortelsburg, Jägerstraße 15, jetzt in Lübeck, Kleine Burgstraße 22, Altersheim.

 

zum 87. Geburtstag

am 10. März 1957, Frau Anna Schwarznecker, geb. Flach, aus Rohrfeld, Kreis Gumbinnen, jetzt bei ihrem Sohn Otto in Delrath, Neuß 2, Schulstr. 5.

 

am 15. März 1957, Frau Emma Wolff, Witwe des Hotelbesitzers Emil Wolff, aus Königsberg, Karl-Baer-Str. Nr. 14, jetzt in Bad Kissingen, Marktplatz 5.

 

zum 86. Geburtstag

am 7. März 1957, Frau Auguste Pretzell, aus Enzuhnen, Kreis Stallupönen, später in Königsberg. Sie wohnt jetzt bei ihrer Tochter in Hamburg-Blankenese, Mörikestr. 24.

 

am 9. März 1957, Landwirt Hermann Goerke, aus Uszpelken, Kreis Heydekrug, jetzt bei seiner Tochter Charlotte Zangs in Krefeld-Oppum, Elsendonk 18.

 

zum 85. Geburtstag

am 15. März 1957, Landsmann Karl Loesch, aus Pr.Eylau, jetzt in Meinerzhagen, Westfalen, Sauerland, Feldstr. 3.

 

zum 84. Geburtstag

am 24. Februar 1957, Fräulein Anna Radtke, aus Heiligenbeil, jetzt in Burg, Dithmarschen, Waldstr. 2, Feierabendplatz.

 

am 9. März 1957, Frau Marie Zachau, Fleischermeisterwitwe, aus Korschen, Kreis Rastenburg, jetzt Berlin-Zehlendorf, Clayallee 291.

 

zum 83. Geburtstag

am 4. März 1957, Landsmann Otto Herrling, aus Altkrug, Kreis Gumbinnen, jetzt in der sowjetisch besetzten Zone. Er ist durch Otto Gerhardt, (24 b) Warleberg über Gettorf, zu erreichen.

 

am 9. März 1957, Schuhmachermeisterwitwe Martha Dannenberg, aus Osterode, Schlosserstraße 1, jetzt bei ihrer Tochter Anna Rautenberg in (14 a) Sindelfingen bei Stuttgart, Gotenstraße 14.

 

am 12. März 1957, Rentner Gottlieb Nickoleit, aus Gumbinnen, Poststr. 7, jetzt mit seiner Ehefrau bei seinem Sohn Gustav in Monhein, Rhein, Parkstr. 11.

 

am 14. März 1957, Frau Selma Galda, aus Allenstein, jetzt in Oldenburg i. H., Göhlerstr. 92.

 

zum 82. Geburtstag

am 7. März 1957, Frau Mathilde Wowries, geb. Prickler, aus Kundschicken und Ströpken, jetzt in der sowjetisch besetzten Zone. Die Anschrift ist durch Frau Emmi Polenz, Stockelsdorf über Lübeck, Lohstraße 158a, zu erfahren.

 

am 8. März 1957, Frau Minna Henko, geb. Schäfer, aus Insterburg, Soldauer Str..24, jetzt mit ihrem Ehemann, Postbetriebsassistent a. D. Hans Henko in (24a) Tostedt, Weidenweg 5

 

am 8. März 1957, Revierförster Max Meschonat, aus Pellkawen bei Szittkehmen, jetzt mit seiner Ehefrau im Kirchen-Altersheim in Preetz, Seestr. 1.

 

am 13. März 1957, Witwe Martha Scheschonka aus Ortelsburg, Bismarckstr. 2, jetzt bei ihrer Tochter Elfriede Schneider in Berlin-Tempelhof, Gontermannstraße 54.

 

am 14. März 1957, Fräulein Johanna Schweiger, aus Tilsit, Gartenstr. 34, jetzt in der sowjetisch besetzten Zone. Sie war über 30 Jahre Inhaberin eines Schüler-Pensionates. Zu erreichen ist sie über Frau Charlotte Weithe, Oberkochem, Württ., Nelkenweg 14.

 

am 15. März 1957, Lehrer i. R. Ernst Rattay, aus Lyck, Hindenburgstraße, jetzt bei seinen Kindern in Backemoor, Kreis Leer.

 

zum 81. Geburtstag

am 6. März 1957, dem Eisenbahnbeamten Karl Kowalkowski, aus Osterode, Albertstr. 12, jetzt bei seiner Tochter Marta Tresp in Börry 72, Kreis Hameln.

 

am 8. März 1957, Postinspektor i. R. Hans Dziedo, aus Königsberg, jetzt in (17 b) Bühlertal, Baden, Büchelbachstraße 11.

 

am 9. März 1957, Altbauer Johann Torkler, aus Lissau, Kreis Lyck, jetzt bei seinem Sohn Emil in Oldenburg i. O., Goethestr. 36.

 

am 11. März 1957, Frau Margarete Jährling, geb. Wiedwald, aus Löwenhagen, jetzt mit ihrem Ehemann, Lehrer a. D. Bernhard Jährling, der am 19. März 1957, seinen 84. Geburtstag begehen kann, in Gödersdorf über Schönberg, Holstein

 

am 11. März 1957, Witwe Louise Wellner (früher Woycznichowski), jetzt bei ihrer Tochter Emmy Müller in Bergisch-Gladbach bei Köln, Ahornweg 651.

 

Hier noch einmal die Todesanzeige von dem Ehemann der Louise Wellner (früher Woycnichowski).

Du hast für uns gesorgt, geschafft gar manchmal über Deine Kraft. Nun ruhe aus, du treues Vaterherz! Herr lindere unsern tiefen Schmerz. Fern seiner geliebten, ostpreußischen Heimat, entschlief sanft, nach langem, schwerem Leiden, heute Morgen, mein lieber, guter Mann, unser treusorgender Vater und Schwiegervater, unser lieber Opa, Bruder, Schwager und Onkel, Schmiedemeister August Wellner (Woyziechowski), im Alter von 67 Jahren. In tiefer Trauer: Luise Wellner, geb. Preuschel. Elisabeth Wellner (Woyziechowski). Elfriede Borkowski, geb. Woyziechowski. Herbert Borkowski. Emmy Müller, geb. Woyziechowski. Paul Müller. Helene Gergeleit, geb. Skupch. Fritz Gergeleit. Kurt Skupch. Anna Skupch, geb. Duddek. Emil Skupch. Irmgard Skupch, geb. Klein. Hermann Skupch. Niederbach (Schule) bei Altenkirchen/Ww. (früher Johannisburg, Ostpreußen) Ohrbeck, Weißwasser, Wittlich, Peine, Neuwied, den 1. Mai 1954. Die Beerdigung fand am Dienstag, dem 4. Mai 1954, auf dem städt. Friedhof in Altenkirchen/Ww. statt.

 

am 15. März 1957, Lehrer i. R. Ernst Rattay, aus Lyck, jetzt in Backemoor, Kreis Leer.

 

(ohne Datum) Frau Marie Baumann, aus Lyck, jetzt in Moers, Baerlerstraße 54.

 

zum 80. Geburtstag

am 1. März 1957, Frau Auguste Volkmann, geb. Holzweg, aus Stürmen, Kreis Schloßberg, jetzt bei ihrer Tochter Ella Hümpel in Hamwarde 20 über Geesthacht.

 

am 1. März 1957, Frau Berta Bartel, aus Braunsberg, Hansastr. 21, jetzt in Lübeck, Spieringhorster Str. 26

 

am 7. März 1957, Förster i. R. Karl Hipler aus Mehlsack / Walschtal, Kreis Braunsberg, jetzt bei seiner Tochter Johanna Dresen in Bad Rippoldsau 58, Kreis Wolfach (Schwarzwald), Südbaden.

 

am 10. März 1957, Bauer Franz Tietz, ehemals Bürgermeister von Wuslack, Kreis Heilsberg. Er übte dieses Amt bis zur Vertreibung aus. 1923 wurde er zum Gemeindevorsteher gewählt. Jahre vorher war er bereits im Kirchenvorstand. Außerdem war er u. a. stellvertretender Vorsitzender des Aufsichtsrates der Kiwitter-Wuslacker Sparkasse und der Thegster An- und Verkaufsgenossenschaft, Vorsitzender des Brandhilfsvereins und mehrere Jahre hindurch Standesbeamter. Im letzten Krieg verlor er drei seiner Söhne und vor der Vertreibung seine Lebensgefährtin. Heute lebt er im Hause seines Schwiegersohnes, Familie Herholz, in Peine, Feldstr. Nr. 31. Hier stellte er für seine ehemalige Gemeinde auch die Seelenlisten auf.

 

am 11. März 1957, Frau Grete Brückhändler, verw. Quednau, geb. Römer, aus Wehlau, jetzt in Rüsselsheim a. M., Hasslocher Straße 193.

 

am 11. März 1957, Frau Anna Reich, aus Osterode, Spangenbergstraße 4/6, jetzt in Klein-Berkel bei Hameln (Weser).

 

am 11. März 1957, Strommeisterwitwe Marie Würfel, geb. Dabel, aus Russ, Kreis Heydekrug, später Waldhausen, Kreis Insterburg und dann Schleuse Pinnau, Kreis Wehlau. Sie lebt heute bei ihrem Sohn Hans in (13 a) Erlangen, Schubertstraße 11.

 

am 14. März 1957, Landsmann Ernst Weiß, aus Goldap, jetzt in Verden (Aller), Fabrikstraße 4.

 

am 14. März 1957, Frau Ernestine Lux, geb. Zundel, aus Königsberg, zuletzt Sedanstraße 2. Sie wohnt bei ihrer jüngsten Tochter Elise Scheefer in Hof/S., Ludwig-Uhland-Straße 8.

 

am 14. März 1957, Bauer Friedrich Tadday aus Ullischen, Kreis Neidenburg Er wirkte hier von 1900 bis 1933 als Abgeordneter im Gemeinderat. Heute lebt er in Berlin und ist durch seine Tochter Hedwig Müller, Berlin-Schöneberg, Cheruskerstr. 9, zu erreichen.

 

am 15. März 1957, Frau Gertrud Miller, geb. Brieskorn, ehemals Rittergut Nassen bei Bischofsburg. Sie ist durch Frau Hildegard Ganswindt, Bonn, Finkenweg Nr. 17, zu erreichen.

 

zum 75. Geburtstag

am 24. Februar 1957, Lehrer i. R. Hugo Loeper. Er lebte zuletzt in Rosental, Kreis Insterburg. Heutige Anschrift: (13a) Altdorf bei Nürnberg, Obere Brauhausstr. 103, Postfach.

 

am 1. März 1957, Fräulein Emma Olk, aus Engelstein, Kreis Angerburg, jetzt in Nordhastedt, Kreis Süderdithmarschen.

 

am 5. März 1957, Frau Lina Scheffler, geb. Zimmermann, aus Worienen, Kreis Pr.-Eylau, jetzt mit ihrem Ehemann bei ihrer jüngsten Tochter Maria Eggert in Großensee, Bezirk Hamburg.

 

am 6. März 1957, Bauer Gustav Stuhlemmer, aus Scharfeneck, Kreis Ebenrode, jetzt mit seiner Ehefrau in Pinneberg, Haidkamp 17.

 

am 7. März 1957, Landwirt Karl Plewe, aus Weidenhof, Post Eisenbarth, Kreis Bartenstein, jetzt mit seiner Ehefrau in Hamburg 43, Krausestr. 41.

 

am 9. März 1957, Frau Auguste Großmann, geb. Andres, aus Gr.-Klitten bei Domnau, jetzt mit ihrem Ehemann in Schliestedt über Schöningen, Kreis Wolfenbüttel.

 

am 9. März 1957, Frau Elisabeth Stammert, aus Borchertsdorf, Kreis Pr.-Holland, jetzt bei ihrem Sohn Otto in Paderborn, Grimmestr. 4.

 

am 10. März 1957, Frau Emma Zopf, geb. Melzer, aus Saalfeld, Langgasse 11, jetzt in Hamburg 24, Papenhuder Str. 14.

 

am 10. März 1957, Rittmeister a. D. Fritz Bajorat, jetzt in (23) Melle, Neuenkirchner Straße 18. Als Achtzehnjähriger trat er als Freiwilliger bei der 2. Eskadron des Dragoner-Regiments Prinz Albrecht von Preussen Nr. 1 (Tilsit) ein. Den Ersten Weltkrieg machte er als Wachtmeister beim Jäger-Regiment zu Pferde Nr. 10 (Angerburg) mit. Durch seine freiwilligen Übungen erwarb sich Landsmann Bajorat, der als Leutnant der Reserve 1919 entlassen wurde, den Rang eines Rittmeisters der Reserve. Für den Zusammenschluss in dem Bund ehem. Prinz-Albrecht-Dragoner 1 (Tilsit) hat er in Treue gearbeitet und stets die Kameradschaft gepflegt und gefördert. In diesem Jahr, am 29. und 30. Juni, wird das 240-jährige Bestehen des Regiments in Hameln (Weser), Bahnhofshotel, gefeiert werden. — Seine Kameraden sprechen dem Jubilar zu seinem Geburtstag die herzlichsten Glückwünsche aus.

 

am 11. März 1957, Frau Berta Goldau, aus Königsberg, Lange Reihe 15. Sie ist durch Frau Th. Wenzel, (23) Epe über Bramsche, zu erreichen.

 

am 11. März 1957, Frau Elisabeth Wiemer, aus Tilsit, Sommerstraße 28, jetzt mit ihren Kindern Fritz und Martha in Stommeln bei Köln, Landstraße 20.

 

am 13. März 1957, Frau Ida Krüger, geb. Raudies, aus Prostken, Kreis Lyck, jetzt in Porselen, Bezirk Aachen, Hauptstraße 79.

 

am 14. März 1957, Regierungs-Oberinspektorwitwe Luise Schumacher, aus Königsberg, zuletzt Baczkostraße 7. Sie wohnt heute bei ihrer ältesten Tochter Gertrud Rehse, Bochum, Oskar-Hoffmann-Straße 50, früher Landeshaus. Die Kreisgruppe Bochum gratuliert herzlich.

 

am 15. März 1957, Witwe Auguste Fortel, geb. Willuweit, aus Kreutzingen, Siedlung-West, jetzt in Bremen, Breitenbachhof 8.

 

Diamantene Hochzeit

Ihre Diamantene Hochzeit feierten am 7. März 1957, die Eheleute Friedrich Prange und Frau Auguste Prange, geb. Stolzke, aus Lyck, jetzt Hamburg 21, Mozartstr. 42, bei Christensen. Sie hatten die Freude, an diesem Tage ihre Tochter und ihren Schwiegersohn Alfred Gander (Lyck), jetzt in Freiburg, bei sich zu haben.

 

Goldene Hochzeit

Am 23. Februar 1957, feierten in Burg auf der Insel Fehmarn, Stettiner Str. 6, im Hause ihrer Tochter, Frau Hulda Witt, der Eisenbahnbeamte i. R. Friedrich Treike und seine Ehefrau Maria Treike, geb. Grunwald, das Fest der Goldenen Hochzeit. Zugegen waren der Sohn Gustav und alle drei Enkel. Von 1921 bis 1945 tat Landsmann Treike Dienst auf dem Bahnhof Uderwangen, Kreis Pr.-Eylau, bis zur Aufgabe des Bahnhofs beim Herannahen der Roten Armee. Nach der Vertreibung war er auf dem Bahnhof Hamburg-Altona tätig. Die kirchliche Einsegnung vollzog an der Michaeliskirche Pastor Trede, der auch die erste Trompete beim Ständchen des Bläserchors blies. Frau Jansen und Landsmann Boldt überbrachten die Grüße der landmannschaftlichen Gruppe.

 

Landwirt Karl Groppler und seine Ehefrau Martha Groppler, geb. Tiedtke, aus Sutzken, Kreis Gerdauen, beginnen am 25. Februar 1957 in Eggstedtermoor über Burg in Dithmarschen, ihre Goldene Hochzeit im Hause des Bauern Willi Voß, der dem Jubelpaar seine Räume zur Verfügung gestellt und zur Ausstattung der Feier beigetragen hatte. Der einzige Sohn mit seiner Familie war anwesend. Landsmann Groppler war 24 Jahre lang bis zur Vertreibung Bürgermeister in Sutzken.

 

Landwirt Robert Rudzewski und seine Ehefrau Anna Rudzewski, geb. Koppenhagen, aus Kulsen, Kreis Angerburg, jetzt in Solingen, Katternberger Str. 155a, feiern am 15. März 1957, ihre Goldene Hochzeit. Ihre beiden überlebenden Kinder Charlotte und Artur wohnen auch in Solingen.

 

 

Prüfungen

Siegfried Hasselberg, Sohn des Schneidemüllers Franz Hasselberg, aus Fuchsberg, Kreis Samland, jetzt in Einhaus bei Ratzeburg, Kreis Lauenburg, Holstein, hat an der Ingenieur-Schule Hamburg seine Prüfung als Maschinenbau-Ingenieur bestanden.

 

Herbert Jost, Sohn des 1945 gefallenen Arbeiters Hermann Jost, aus Sdiwalgendorf, Kreis Mohrungen, hat bei der Handwerkskammer Hannover seine Prüfung als Bäckermeister mit „gut" bestanden. Anschrift: Hannover, Rambergstraße 36.

 

Helmut Neumann, Sohn des ehemaligen Drogeriebesitzers Kurt Neumann, aus Königsberg-Ponarth, jetzt in W.-Barmen, Gosenburg 103, hat an der Staatlichen Ingenieurschule Wuppertal sein Examen als Ingenieur (einschl. Refa), Fachrichtung Maschinenbau, bestanden.

 

Udo Vogel, Sohn des Verwaltungsobersekretärs Helmuth Vogel, aus Tilsit, Sommerstraße 47, jetzt in Stuttgart-Weilimdorf, Hermelinweg 7, hat an der Technischen Hochschule Stuttgart die Prüfung als Diplomingenieur der Fachrichtung „Bauingenieur" mit »sehr gut" bestanden.

 

Hubert Ziemski, Sohn des verstorbenen Bierverlegers Josef Ziemski, aus Wartenburg, Passenheimer Straße, hat an der Staatsbauschule Oldenburg die Ingenieurprüfung (Vermessungstechnik) bestanden. Anschrift: Hagen, Westfalen, Alleestraße 24 a.

 

Willi Hecht, Sohn des Maschinenschlossers Wilhelm Hecht, aus Königsberg, Tamnaustr. 11, jetzt in Bochum-Hövel, Schillerstr. 34, hat an der Ingenieurschule für Bauwesen in Hagen, Westfalen, sein Examen als Tiefbauingenieur bestanden.

 

Dietrich Herrmann, Sohn des Polizeimeisters i. R. Otto Herrmann, aus Mühlhausen und Stablack, Kreis Pr.-Eylau, jetzt in Ostgroßefehn über Aurich, Ostfriesland, bestand an der Pädagogischen Hochschule in Osnabrück das Examen für das Lehramt an Volksschulen.

 

Gisela Hohlwein, Tochter des Lehrers Bruno Hohlwein, aus Teichwalde, Kreis Treuburg, jetzt in Hevensen, Kreis Northeim, hat an der Pädagogischen Hochschule in Göttingen die erste Lehrerprüfung bestanden.

 

Hans-Ulrich Szemskat, Sohn des Revierförsters Gustav Szemskat, aus Pillwung, Kreis Treuburg, jetzt in Neustadt, Weinstraße, Heinestr. 7, hat an der Niedersächsischen Landesbauschule Suderburg das Examen als Ingenieur für Wasserwirtschaft und Kulturtechnik bestanden.

 

Das Abitur bestanden

Ulrich Broszat, Sohn des Steuerinspektors Franz Broszat, aus Gumbinnen, Fromeltstraße 9, jetzt in Kiel-Dietrichsdorf, Carl-Peters-Str. 18, am Staatlichen Gymnasium Kiel-Wellingdorf.

 

Guntram Grübler, aus Weidenau an der Höltyschule zu Wunstorf, Hannover.

 

Reinhold Harwart, Sohn das Postbetriebsassistenten Josef Harwart, aus Braunsberg, Simon-Wichmann-Str. 6, an der Goethe-Schule in Flensburg. Anschrift: Flensburg, Duburgerstr. 20.

 

Siegfried Hölzner, Sohn es in Russland vermissten Stellmachermeisters Otto Hölzner, aus Neuendorf, Kreis Lyck, am Ratsgymnasium in Peine. Anschrift: Gr.-Lafferde, Hauptstr. 250, Kreis Peine.

 

Otto Klippenstein, zweiter Stiefsohn des Kaufmanns Heinrich Gewski (Bärenkrug), Alt-Dollstädt, Kreis Pr.-Holland, jetzt in Heidelberg-Kirchheim, Hegenichstr. 23, am Gymnasium in Geislingen, Steige.

 

Gertraud Lange, Tochter des Sparkassen-Obersekretärs Kurt Lange, aus Schirwindt, Kreis Schloßberg, jetzt in Neheim-Hüsten, Hauptstr. 16, am Neusprachlichen Gymnasium Neheim-Hüsten.

 

Rita Legner, Tochter des Regierungs-Oberinspektors Ewald Legner, aus Gumbinnen, Walter-Flex-Str. Nr. 14, jetzt in Berlin-Lichterfelde-West, Margaretenstr. Nr. 32a, an der Droste-Hülshoff-Schule in Berlin-Zehlendorf.

 

Polizei-Oberwachtmeister Heinz Malun, Sohn des Polizeivollziehungsbeamten a. D. Gustav Malun, aus Königsberg, Samitter Allee 41b, jetzt in Sehnde-Hannover, Ladeholzstr. 2, am Abend-Gymnasium Hannover.

 

Berthold Schoenwald, Sohn des Buchhalters Ernst Schoenwald aus Rossitten, Kurische Nehrung (Reichssegelflugschule), an der König-Heinrich-Schule in Fritzlar. Anschrift: Kassel, Rückertstr. 10.

 

Gernot Skubski, Enkel des verstorbenen Tischlermeistets Franz Purwin aus Arys, Lötzener Str. 11, jetzt in Bremen 10, Stuhrer Str. 45.

 

Siegfried Tromnau, Sohn des verstorbenen Stabsintendanten Karl Tromnau, ans Allenstein, später Bischofsburg, an der Wissenschaftlichen Oberschule für Jungen und Mädchen in Hamburg - Rahlstedt. Anschrift: (24a) Bad Oldesloe, Mühlenstr. 12.

 

Anne-Rose Weyl, Tochter der verwitweten Volksschullehrerin Käthe Weyl, geb Jordan, aus Königsberg, jetzt Rhade, Kreis Bremervörde, an der Niedersächsischen Heimschule in Bederkesa.

 

Heinrich-August Winkler, Sohn des verstorbenen Dr. Theodor Winkler und der Studienrätin Dr. Brigitte Winkler-Seraphim, aus Königsberg, Hardenbergstr. 24, jetzt in Ulm-Donau, Am Eselsberg 26, am Humboldt-Gymnasium zu Ulm.

 

Martin Zirpel, Sohn des in Russland gefallenen Lehrers Otto Zirpel, aus Köniqsberg, an der Gerh. Rohlfs-Schule in Bremen-Vegesack. Anschrift: Bremen, Emmastr. 228.

 

Ulrich Jerwin, Sohn des Lehrers Heinrich Jerwin, aus Preußenwalde, Kreis Ortelsburg, jetzt in Gümmer, Landkreis Hannover, an der Hölty-Schule in Wunstorf.

 

Marianne Klein, Tochter des Rechtsanwalts und Notars Kurt Klein, aus Kuckerneese, Kreis Elchniederung, jetzt in Uelzen, Veersser Straße 26, am Lessing-Gymnasium Uelzen. Rechtsanwalt Klein ist seit zehn Jahren Vorsitzender der landsmannschaftlichen Gruppe Uelzen.

 

Bernd Kolberg, Sohn des Regierungsoberinspektors (Stadtintendanten a. D.) Kurt Kolberg, aus Pr.-Eylau, General-Litzmann-Straße 15, und Angerburg, jetzt in Springe (Deister), Kantstraße 1, an der Hölty-Schule Wunstorf.

 

Fritz Nitsch, Sohn des Kaufmanns Fritz Nitsch, aus Angerburg, Alter Markt 5, jetzt in (24 a) Aumühle, Bürgerstr. 16, an der Sachsenwaldschule in Reinbek.

 

Edeltraut Palm, Tochter des Lokomotivführers Viktor Palm, aus Königsberg, Kleine Schloßteichstr. 6, jetzt in Hamburg 26, Launitzweg 4, am Wissenschaftlichen Gymnasium für Mädchen Warthenau (Elise Averdick).

 

Joachim Rastemborski, jüngster Sohn des Justizoberinspektors i. R. Erich Rastemborski, aus Königsberg, jetzt in Bremen, Berliner Straße 51, an der Abend-Oberschule für Erwachsene in Bremen.

 

Erika Choitz, Tochter des Steueramtmanns Helmut Choitz, aus Königsberg, jetzt in Hildesheim, von-Voigts-Rhetz-Str. 26, an der Goetheschule in Hildesheim.

 

Ruth Fermer, Tochter des Stadtsekretärs a. D. Karl Fermer, aus Königsberg, Preyler Weg 5, jetzt Wedel, Holstein, Königsherger Str. 131, am Freiherr-vom-Stein-Gymnasium, Oldenburg i. H.

 

Klaus Kaemmler, Sohn des Postinspektors a. D. Karl Kaemmler, aus Ortelsburg, jetzt in (23) Leer, Königsberger Str. 13.

 

Rolf Naujoks, Sohn des Oberstleutnants z. Wv. und Kreisvertreters für den Heimatkreis Insterburg-Land, Fritz Naujoks, jetzt in Lägerdorf, Holstein, Stiftstr. 25, an der Kaiser-Karl-Schule Itzehoe. Nach Ableistung seiner militärischen Dienstpflicht will Rolf N. Jura studieren

 

Brigitte Papke, Tochter des verstorbenen Hauptlehrers August Papke, aus Lengau, Kreis Treuburg, am Freiherr-vom-Stein-Gvmnasium zu Oldenburg i. H. Anschrift: Oldenburg i. H., Göhlerstr. 57.

 

Ilse Schöning, Tochter des Studienrats Schöning, aus Gumbinnen, jetzt in Wolfsburg, Stresemannstr. Nr. 3, am Gymnasium zu Wolfsburg.

 

Hans-Ulrich Szemskat, Sohn des Revierförsters Gustav Szemskat, aus Pillwung, Kreis Treuburg, jetzt in Neustadt, Weinstraße, Heinestraße 7.

 

Ingeborg Goebel, Tochter des gefallenen Studienrats, Ernst Goebel, aus Lvck, Ernst-Moritz-Arndt-Schule, hat an der Volksoberschule in Preetz ihre Reifeprüfung bestanden. Anschrift: Preetz, Holstein, Wilhelm-Raabe-Straße 1.

 

Hans-Günther Wenk, Sohn des Obersteuersekretärs i. R. Ernst Wenk, aus Heiligenbeil, jetzt Oldenburg i. O., Pferdemarkt 16.

 

Cornelius Werhahn und Einhart Werhahn, Söhne des Landwirts Carl Werhahn. und seiner Ehefrau Margita Werhahn, geb. Freiin von Esebeck, aus Wernsdorf bei Tharau, Samland, jetzt in (16) Heckershausen, Landkreis Kassel, Am Stahlberg 7, am Friedrichsgymnasium zu Kassel.

 

Andreas Wohlers, aus Königsberg, Rudauer Weg, jetzt in Lübeck, Uhlandstr. 26, am Johanneum zu Lübeck.

 

Bestätigungen

Wer kann die Arbeitsverhältnisse des Helmut Petereit, geb. am 2. März 1914, bestätigen? P. soll in Goldap, Kraftfahrer gewesen sein. Letzte Wohnung: Goldap, Töpferstraße 46.

 

Wer kann bestätigen, dass Reinhold Nikolaus, geb. 27.04.1911 in Paschwentschen, Kreis Labiau, von 1937 bis zum Jahre 1945 bei der Tiefbaufirma Georg Raider in Königsberg beschäftigt gewesen ist? Von 1939 bis April 1942 und von Oktober 1942 bis März 1944 war N. bei der Wehrmacht.

 

Wer kennt Emil Schwand, geb. am 12.02. 1887 und kann die nachfolgend aufgeführten Arbeitsverhältnisse bestätigen? 1909 bis 1914 Hilfsarbeiter bei der Stadtverwaltung Sensburg. 1918 bis 1922 Fischaufseher bei der Stadtverwaltung Sensburg und vom Jahre 1925 bis 1939 als Steinmetz beim Kreisbauamt Sensburg.

 

Wer kennt Hermann Pahlke, geb. 06.08.1900 in Dietrichsdorf und kann bestätigen, dass er ab 01.04.1930 bei der Poststelle I Dietrichsdorf, Kreis Gerdauen, als Zusteller beschäftigt war und am 1. März 1940 ins Beamtenverhältnis übernommen wurde? Ab 1943 Postschaffner.

 

Zuschriften erbittet die Geschäftsführung der Landsmannschaft Ostpreußen, Hamburg 13, Parkalle 86

 

„Kamerad, ich rufe dich!“

Treffen des Bundes ehemaliger Tilsiter Prinz-Albrecht-Dragoner 1 am 29. und 30. Juni 1957 im Bahnhofshotel Hameln an der Weser. Anmeldungen erbittet Bruno Masurath, Hofgeismar, Marktstraße Nr. 13.

 

Rest der Seite: Wir hören Rundfunk

 

Seite 14   Familienanzeigen

Am 19. Februar 1957 entschlief nach längerer Krankheit, mein lieber guter Mann, unser treusorgender Vater und Schwiegervater, lieber Opa, Schwager und Onkel, der Landwirt Karl Arndt, im 72. Lebensjahre. In stiller Trauer: Ernstine Arndt, geb. Lehwald. Hans Arndt. Eleonore Grimm, Verlobte. Else Sickert, geb. Arndt. Erich Sickert. Ulf und Lutz. Deutschendorf, Kreis Pr.-Holland, Ostpreußen, jetzt Friedrichsruh, Post Aumühle, Bezirk Hamburg

 

Am 20. Februar 1957, entschlief nach kurzer Krankheit mein lieber Mann, unser guter Vater und Bruder, Gustav Heckendorff, im 69. Lebensjahre. In tiefer Trauer, die Angehörigen. Schippenbeil, Ostpreußen, „Altes Schützenhaus", jetzt Grasdorf über Hannover, Am Südtor 8

 

Fern ihrer lieben Heimatstadt Königsberg Pr. entschlief nach langem schwerem Leiden, im 76. Lebensjahre, am 21. Februar 1957, unsere liebe Mutter, Schwiegermutter, Großmutter, Schwägerin und Tante, Helene Sperber, geb. Preuss. Witwe, des am 5. September 1944 verstorbenen Feuersozietätsamtmanns, Richard Sperber. In stiller Trauer: Gerhard Sperber, Bundesbahnoberrat. Hildegard Sperber, geb. Gramberg. Martha Sperber, geb. Binder, Lübeck. Pfarrer Herbert Podzun und Frau Gertrud Podzun, geb. Deptolla. (Mittelzone) und drei Enkelkinder. Köln (Rhein), Alteburger Wald 31

 

Ruhet sanft im kühlen Schoß der Erde. Jenseits werden wir uns wiedersehen. Zum zwölfjährigen Gedenken an unsere Lieben. Auf der Flucht verstarb mein lieber Mann und unser Vater, Bernhard Girnus, geb. 06.01.1873, gest. 23.02.1945. Er ruht auf dem Kapellenfriedhof an der Weichsel bei Danzig. Er folgte seinem Sohn Otto, der am 02.01.1945 an der holländischen Grenze verwundet wurde und am 05.01.1945, verstorben ist, in die Ewigkeit. Er ruht auf dem Ehrenfriedhof in Bonn. Wir konnten ihn nicht sterben sehn, auch nicht an seinem Grabe stehn. Betrauert von den Lieben: Luise Girnus, geb. Endrejat. Familie Fritz Girnus. Familie Paula Schmidtke. Familie Meta Kreutzinger. Familie Emma Paitz. Familie Ewald Girnus. Frida Maschkat. Königshuld 2, Kreis Tilsit-Ragnit, jetzt Hamburg-Billstedt, Hor. Gv. Parz. 8, Südweg

 

Das Vaterhaus ist immer.nah, wie wechselnd auch die Lose. Es ist das Kreuz zu Golgatha. Heimat für Heimatlose. Zum Gedenken. In Liebe und Dankbarkeit gedenken wir meines geliebten Mannes und herzensguten Vaters, Schwiegervaters, Groß- und Urgroßvaters, Ernst Glagau, Königsberg Pr., geb. 16.07.1876, gest. 06.03.1947, den Hungertod in Königsberg. Ferner meines geliebten Sohnes und guten Bruders, Schwagers und Onkels, Stabsfeldwebel Erich Glagau, geb. 22.03.1905, vermisst seit August 1944 in Frankreich. In stiller Trauer im Namen aller Angehörigen: Wilhelmine Glagau, geb. Köhler. Marbach b. Marburg/L., früher Königsberg Pr.

 

Am 13. Februar 1957 entschlief nach langem, mit Geduld ertragenem Leiden, mein lieber Mann, unser guter Vater, Bruder, Schwager und Onkel, Maschinenbaumeister Hans Krause, aus Goldbach, Kreis Wehlau, im Alter von 56 Jahren. Die trauernden Hinterbliebenen: Auguste Krause, geb. Beckmann. Annemarie Krause, Siegfried Krause und Dietrich Krause. Max Krause u. Frau Gertrud. Paul Augustin und Frau Margarete Augustin, geb. Krause. Charlotte Wiluda, geb. Krause. Kurt Böhme und Frau Anna Böhme, geb. Krause. Marie Krause, geb. Kollex. Franz Kruse und Frau Marie Kruse, geb. Beckmann. Anna Beckmann. Oberhausen (Rhld.), Winkelriedstraße 36

 

Fern ihrer geliebten Heimat entschlief sanft nach langem, mit großer Geduld ertragenem Leiden, kurz nach schwerer Operation, unsere liebe Schwester, Schwägerin, Tante und Großtante, unsere liebe langjährige Freundin, Gertrude Thomaschky, geb. Hintze, früher Königsberg Pr. (Hufen-Brauerei), im 73. Lebensjahre. In stiller Trauer im Namen aller Angehörigen: Ernst Hintze, Reykjavik, Island Snorrabrant 63. Im Namen aller Freunde und Bekannten: Frau Lotte Becker. Reinbek/Hamburg, Schönningstedter Str. Nr. 15 I. Frau Maria Hinz, Heide, Holst., Markt 12. Die Einäscherung hat in aller Stille in Kiel stattgefunden. Die Urne wird auf dem Neuen Friedhof in Heide. Holstein, beigesetzt.

 

Wer überwindet, wird alles ererben. Offb. 21, 7      Und sein Lieblingslied: Auf dem Lamm ruht meine Seele, betet voll Bewunderung an. Alle, alle meine Sünden hat sein Blut hinweggetan. Sel'ger Ruhort, süßer Friede füllet meine Seele jetzt. Da, wo Gott mit Wonne ruhet, bin auch ich in Ruh gesetzt. Und mit süßer Ruh im Herzen geh ich hier durch Kampf und Leid. Ewige Ruhe find ich droben in des Lammes Herrlichkeit. Dort wird ihn mein Auge sehen, dessen Lieb' mich hier erquickt, dessen Treue mich geleitet, dessen Gnad' mich reich beglückt. Dort besingt des Lammes Liebe seine teu'r erkaufte Schar, bringt in Zions sel'ger Ruhe ihm ein ewiges Loblied dar. Am 15. Februar 1957 rief Gott der Herr nach kurzer schwerer Krankheit meinen lieben Mann, unseren guten Vater, Schwiegervater, Opa und Bruder, Schmiedemeister und Maschinenbauer, Gustav Schierwagen, aus Gr.-Friedrichsdorf, Kreis Elchniederung, Ostpreußen, im 72. Lebensjahre in die himmlische Heimat. Wir sind Gott so dankbar, nach der Flucht, Verlust der Heimat und Vermögen, Gesundheit, noch ein paar ruhige, stille und gute Jahre gehabt zu haben. Amalie Schierwagen, geb. Schlagowski .Lydia Schierwagen, als Tochter. Alfred Schierwagen und Frau Anna Schierwagen, geb. Hansen. Arnhold Schierwagen u. Frau Ruth Schierwagen, geb. Kaiser. Reinhold, Ernst u. Eliesabeth, als Enkelkinder. Johanne Gräfe, geb. Schierwagen, als Schwester in Lüneburg. 198 Woodbine Street, Brooklyn 21 N.Y., USA

 

Ich habe einen guten Kampf gekämpft, ich habe den Lauf vollendet, ich habe den Glauben gehalten, hinfort ist mir beigelegt die Krone der Gerechtigkeit. 2. Thimotheus 4, Vers 7      Gott der Herr nahm heute nach langem, mit Geduld ertragenem Leiden meinen lieben herzensguten Mann und Pappi, meinen treusorgenden Sohn, unseren lieben Schwiegersohn, Bruder und Onkel, Emil Statz, im Alter von 48 Jahren, in steter Sorge für die Seinen, zu sich in die Ewigkeit. In stiller Trauer: Edith Statz, geb. Maserath und Klein-Monika. Karoline Statz, als Mutter. Hermann Janetzko und Frau Ida Janetzko, geb. Statz. Otto Statz und Frau Hanna Statz, geb. Columbus und Angehörige. Ahrensburg, Immanuel-Kant-Straße 45, den 8. Februar 1957. Früher Spirgsten, Kreis Lötzen

 

Am 27. Januar 1957 entschlief nach langem, tapfer ertragenem Krankenlager plötzlich und unerwartet unser lieber Vater, Schwiegervater, Großvater, Bruder, Schwager und Onkel, Schneidermeister Fritz Schönfeld, kurz nach Vollendung seines 66. Lebensjahres. In tiefer Trauer im Namen aller Angehörigen: Margarete Anhuth, geb. Schönfeld. Siegfried Schönfeld. Remscheid., Elisabethstr. 22, früher Heiligenbeil, Ostpreußen, Rotgerber Straße 14

 

Nach langer, geduldig ertragener Krankheit entschlief heute sanft meine über alles geliebte Frau, unsere herzensgute Mutter, Schwiegermutter, Großmutter und Tante, Berta Prill, geb. Czerwonka, im 79. Lebensjahre. In stiller Trauer: Wilhelm Prill. Walter Prill und Familie, jun. Paul Prill und Familie, jun. Olga Schulz, geb. Prill. Lieselotte Nießmann, geb. Prill. Gerhard Schulz. Kurt Nießmann und Enkelkinder. Bendorf-Sayn (Rhein), den 18. Februar 1957

 

In Liebe und Dankbarkeit gedenken wir unserer lieben Eltern und Großeltern, Eduard Kreutz, geb. 07.03.1873, gest. März 1947. Magdalene Kreutz, geb. Funk, geb. 24.10.1874, gest. Juli 1947. Königsberg, Steind. Wall 31. Gertrud Herold, geb. Kreutz u. Familie, sowj. bes. Zone. Magdalena Krause, geb. Kreutz und Familie, Hannover, Gubener Weg 2. Hugo Kreutz, vermisst u. Familie, sowj. bes. Zone. Hilda Wolff, geb. Kreutz und Familie. München. Chiemgaustr. 88

 

Am 16. Februar 1957 verschied mein lieber Mann, unser guter Vater, Schwiegervater und Opa, Hermann Bähring, im Alter von 68 Jahren. In tiefer Trauer: Elise Bähring, geb. Wark. Dunkershöfen, Kreis Königsberg Pr., jetzt Salzgitter-Lebenstedt, Bleckenstedter Straße 43

 

Am 30. Januar 1957 starb nach schwerer Krankheit kurz vor Vollendung seines 83. Lebensjahres, unser guter August Schröder, geb. 16.02.1874 in Wommen. Bis zur Flucht im Januar 1945 hat er meinen Eltern und uns in Treue und Pflichterfüllung zur Seite gestanden. Wir werden ihn nicht vergessen: Siegfried Seydler. Ruth Kassan, geb. Seydler Fresendorf über Lütjenburg, früher Wommen bei Friedland, Ostpreußen

 

Nach kurzer schwerer Krankheit entschlief sanft im 73. Lebensjahre unsere gute Mutter, Großmutter, Schwester und Tante, Anna Neubert, geb. Reinbacher. In tiefer Trauer für alle Angehörigen: Alice Neubert. Sie folgte ihrem im Oktober 1952 verstorbenen Mann, Mstr. d. Gend. i. R. Friedrich Neubert, und ihrem im April 1944 gefallenen Sohn, Leutnant Hans-Joachim Neubert. Zeven, Bezirk Bremen, Bäckerstraße 14, früher Ostseebad Cranz, Ostpreußen

 

Ihr Leben war Arbeit Ihr Heimgang sei Friede! Nach kurzer schwerer Krankheit entschlief sanft am 15. Februar 1957, unsere liebe Mutti, Schwiegermutter und Oma, Ida Koßmann, geb. Dobinski, früher Klemenswalde, Kreis Elchniederung, Ostpreußen, im Alter von 65 Jahren. In stiller Trauer: Bruno Koßmann. Ilse Koßmann geb. Krüger. Hildegard Boersch, geb. Koßmann. Ernst Boersch. Horst Koßmann. 4 Enkelkinder und alle Verwandten. Stapelfeld, Bezirk Hamburg Witzhelden (Rhld.). Die Beerdigung fand am 19. Februar 1957 in Hamburg-Rahlstedt statt.

 

Am 16 Januar 1957 entschlief nach schwerer Krankheit mein lieber Mann, unser guter Vater, Otto Willutzki, früher Gehlenburg, Ostpreußen, im 67. Lebensjahre. In tiefer Trauer: Luise Willutzki, geb. Frölian sowie alle Angehörigen. Düsseldorf, Hoferhofstr. 87

 

Am 3. Februar 1957 nahm Gott der Herr nach langem Leiden meine liebe Schwester, Schwägerin, Tante, Großtante und Kusine, Johanna Heinich, aus Waldhausen, Kreis Insterburg, im Alter von 71 Jahren, zu sich in sein himmlisches Reich. Sie folgte unserem lieben Vater, dem Schmiedemeister Otto Heinich, aus Waldhausen, Kreis Insterburg, der am 12. Dezember 1946 in St Egidien. Sachsen, verstarb. Ferner gedenken wir unseres lieben Bruders, des Schmiedemeisters Otto Heinich, aus Waldhausen, Kreis Insterburg, der seit der Flucht 1945 verschollen ist. In stiller Trauer im Namen aller Angehörigen: Meta Hoffmann, geb. Heinich. Lüneburg, Sternkamp 23, früher Wehlau. Ostpreußen

 

Am 21. Februar 1957 entschlief sanft und ruhig, fern ihrer geliebten ostpreußischen Heimat, nach einem von Liebe und Fürsorge erfüllten Leben unsere innigst geliebte und von uns allzeit verehrte Mutter, Großmutter und Urgroßmutter, Frau Wilhelmine Reinbacher, geb. Hellmann, im 87. Lebensjahre. Sie folgte nach einem mit Geduld ertragenen Leiden ihrem 1945 in Neukuhren verstorbenen Mann, August Reinbacher. In stiller Trauer: Hildegard Block, geb. Reinbacher. Renate Eimerhaus, geb. Block. Heinz Block (alle sowj. bes. Zone) Günther Block. Neukuhren, Kreis Fischhausen, Bahnhofstraße, z. Z. Büttelborn über Groß-Gerau, Frohngartenstraße 18

 

Am 19. Februar 1957, ist mein Liebstes auf dieser Welt ganz unerwartet in die himmlische Heimat gegangen. Ottilie Podszus, geb. Meyke, geb. 06.03.1872, gest. 19.02.1957. Im Namen aller Trauernden: Lies Podszus, Cranz-Rosehnen, Samland, jetzt (24 b) Ehndorf über Neumünster

 

In stillem Gedenken. Zum elften Todestag am 3. März 1957 meiner innig geliebten Frau, unserer guten Mutter, Schwiegermutter, Oma, Schwester, Schwägerin und Tante, Margarete Bürger, geb. Baasner, geb. 18.10.1892, gest. 03.03.1946, frühere Gastwirtsfrau. Gleichzeitig unserer lieben Schwester, Schwägerin und Tante, Herta Baasner, geb. 21.01.1881, gest. 19.08.1945. Sie ruhen beide in der Heimaterde Reichwalde, Kreis Pr.- Holland. In stiller Trauer, als Gatte, Gustav Bürger. Tochter, Luise Lauk. Schwiegersohn, Karl Lauk. Enkel, Karl-Martin. Sohn, Horst Bürger. Schwiegertochter, Ruth Bürger, geb. Müller. Waiblingen, Württemberg, Grabenstraße 12. Früher Reichwalde, Kr Pr.-Holland, Ostpreußen

 

Es ist bestimmt in Gottes Rat,  dass man vom Liebsten, was man hat, muss scheiden. Im festen Glauben an eine Genesung verschied plötzlich und unerwartet, unfassbar für uns alle, meine geliebte unvergessliche Frau, unsere treusorgende Mutter, Oma und Schwägerin, Eliese Goyk, geb. Rossmann, geb. 26.03.1897, gest. 21.01.1957. In stiller Trauer: Hermann Goyk. Elfriede Wormuth, geb. Goyk. Hans Wormuth. Erika Dabeistein, geb. Goyk. Rolf Dabeistein. Waltraut Rekow, geb. Goyk. Fritz Rekow und Enkel. Kahlau, Kreis Mohrungen. Grünhagen, Kreis Pr.-Holland, jetzt Wilstedt-Siedlung, Kreis Stormarn, Schleswig-Holstein. So lebt denn wohl, Ihr meine Lieben. Ich wäre so gern bei euch geblieben. Doch meine Krankheit war so schwer. Für mich gab's keine Heilung mehr.

 

Gott der Herr nahm heute um 9.30 Uhr nach einem langen, schweren Leiden, gestärkt mit den Gnadenmitteln unserer hl. Kirche, unsere innigst geliebte Schwester, Schwägerin, Tante, Kusine und Patin, Fräulein Modesta Suppeck, im 81. Lebensjahre zu sich in die ewige Heimat. In stiller Trauer: Hedwig Suppeck. Bruno Kenzbock, sowj. bes. Zone nebst Familie. Philomena Moser, geb. Kenzbock. Oldenburg, den 20. Februar 1957, Lindenallee 18, früher Wormditt, Ostpreußen, Kirchenstraße

 

Am 7. Dezember 1956 entschlief sanft nach langem Leiden, plötzlich meine liebe Schwester, Tante und Großtante, Luise Hill, im 76. Lebensjahre. In tiefer Trauer: Fritz Hill, Groß-Sobrost, Kreis Angerapp, jetzt Könsbyfeld, Kreis Holsdorf, Schleswig-Holstein

 

Am 14. Februar 1957 entschlief meine liebe Frau, Mutter, Schwiegermutter, Schwester, Schwägerin und Tante, Frieda Czechleba, geb. Sablotny, zu Geierswalde, Kreis Osterode, Ostpreußen, zuletzt in Lötzen, Ostpreußen, Neuendorfer Str. 19, wohnhaft, im Alter von 59 Jahren. In stiller Trauer im Namen aller Angehörigen: Hermann Czechleba. Hiltrup, Westfalen, Burgstraße 56

 

Zum Gedächtnis. Den Hungertod in Königsberg Pr. starben: Gertrud Dreyer, geb. 20.03.1908, gestorben im März 1947; Christel Dreyer, geboren 29.08.1932, gestorben im März 1947; Gisela Dreyer, geboren 22.10.1934, gestorben im März 1947. Unvergessen. Adalbert Dreyer und Tochter Doris. (16) Usenborn, Kr. Büdingen. Früher Königsberg Pr., Kohlhofstraße 1063/12 ptr.

 

Seite 15   Familienanzeigen

Nach einem Leben voller Liebe und Sorge für die Seinen, rief der barmherzige Gott am 13. Februar 1957 nach langem schwerem Leiden, meinen lieben Mann, unseren guten Vater, Schwiegervater, Großvater, Schwager und Onkel, den Hauptlehrer i. R. Otto Reimann, ehemals Rotenfeld, Kreis Labiau, Ostpreußen, im 76. Lebensjahre in seinen Frieden. In stiller Trauer: Charlotte Reimann, geb. Gröning, Azendorf Nr. 15, Post Kasendorf (Ofr.). Liselotte Blaschke, geb. Reimann, Lübeck-Schlutup, Mecklenburger Straße 215. Annemarie Jöttkandt, geb. Reimann. Ernst-Günther Jöttkandt, Azendorf Nr. 15, Post Kasendorf (Ofr.). Ursula Bonell, geb. Reimann. Willy Bonell, Berlin-Spandau, Möllentordamm 5/6 und 7 Enkelkinder. Wir haben unseren lieben Entschlafenen am 18. Februar 1957 in Azendorf zur letzten Ruhe geleitet

 

Mitten wir im Leben sind mit dem Tod umfangen. Vor einem Jahr entriss uns der unerbittliche Tod meinen lieben unvergesslichen Mann und meinen guten treusorgenden Vater, einzigen Bruder und Schwager, Walter Hüge, Bundesbahn-Ober Werkmeister, geboren am 08.01.1903, gestorben am 10.03.1956. Er starb plötzlich und unerwartet an einem Herzinfarkt. In stillem Gedenken: Helene Hüge, geb. Brosowski. Ruth Hüge und Anverwandte. Königsberg Pr., Unterhaberberg 8, jetzt M.-Gladbach, Liebigstraße 7, im März 1957

 

Am 17. Februar 1957 entschlief nach langem schwerem Leiden mein lieber Mann Martin Gailus, früher Coadjuthen, Kreis Heydekrug, Memelgebiet. In tiefer Trauer: Elma Gailus, geb. Beinert (schlecht lesbar, dritter Buchstabe könnte auch anders lauten) und Angehörige. Wiedingen, Kreis Soltau (Hannover)

 

Nach langem schwerem, mit großer Geduld ertragenem Leiden entschlief sanft am 11. Januar 1957 mein lieber, guter treusorgender Mann, Vater und Schwiegervater, unser Bruder, Schwager und Onkel, Landwirt Albert Gawens. Ihm folgte nach kurzer Krankheit am 1. Februar 1957 seine Schwiegermutter, unsere liebe Mutter, Großmutter und Urgroßmutter, Maria Jannat, geb. Matzat, Baltupönen, Kreis Tilsit-Ragnit, im gesegneten Alter von 92 Jahren in die Ewigkeit. In tiefer Trauer: Emma Gawens, geb. Krüger. Charlotte Roese, geb. Gawens. Kurt Roese, Baltupönen, Kreis Tilsit-Ragnit, Ostpreußen, jetzt Niendorf (Ostsee), Strandstraße 136. Ida Szambien, geb. Jannat. Paul Szambien. Emil Jannat. Celesta Jannat. Enkel- und Urenkelkinder. Nienburg (Weser), Fritz-Reuter-Straße 9

 

Wenn sich der Mutter Augen schließen, zwei Hände ruhen, die immer gern geschafft. Wir stehen hier und lassen Tränen fließen und denken still, Gott hat es wohlgemacht! Plötzlich und unerwartet ging heute nach Gottes unerforschlichem Ratschluss, meine liebe treusorgende innig geliebte Mutti, Schwester, Schwiegermutter, Schwägerin, Kusine und Tante, Magdalene Skroblin, geb. Zwingelberg, im Alter von 65 Jahren, für immer von uns. Sie folgte ihrer lieben Mutter, Auguste Zwingelberg, geb. Luszas, die im Januar 1945 auf der Flucht bei Königsberg Pr. starb, und ihrem lieben Mann, Otto Skroblin, der im April 1945 an seiner Verwundung in Ratzeburg starb.In stiller Trauer: Horst Scheffler und Frau Waltraut Scheffler, geb. Skroblin. Franz Zwingelberg und Frau Meta Zwingelberg, geb. Kosak. Dieter Zwingelberg und alle Anverwandten. Torney über Neuwied, den 19. Februar 1957, früher Arys, Ostpreußen

 

Wie war so reich Dein ganzes Leben an Müh' und Arbeit, Sorg' und Last. Wer Dich gekannt, muss Zeugnis geben wie treulich Du gewirket hast! Gott zahl' den Lohn für Deine Müh', in unserem Herzen stirbst Du nie! Fern seiner geliebten Heimat entschlief im gesegneten Alter von 85 Jahren, am 16. Februar 1957 in Oldenburg i. O., unser lieber treusorgender Onkel und Schwager, Bauer Hermann Beyer, Ossafelde, Kreis Elchniederung. Er folgte seiner ihm voraus gegangenen lieben Ehefrau, unserer unvergessenen herzensguten Tante und Schwägerin, Emma Beyer, geb. Petschulies, die an den Folgen der Flucht am 6. März 1945, im Alter von 71 Jahren in Kuhnhof, Pommern, verstarb. In stiller Trauer im Namen aller Hinterbliebenen: Charlotte Petschulies, z. Z. Hannover-Kirchrode, Lange Hopstraße 38. Wir haben unseren lieben Verstorbenen am 22. Februar 1957 in Hannover, Seelhorster Friedhof zur letzten Ruhe geleitet.

 

Ich weiß, dass mein Erlöser lebt. (Hiob 19. V. 25)    Nach langer Vorbereitung auf ihre endgültige Heimkehr, nahm Gott der Herr am 19. Januar 1957 unsere liebe Mutter, Schwiegermutter und Großmutter, Emma Kuschnerus, geb. Broschehl, im Alter von 88 Jahren zu sich in sein himmlisches Reich. Vorangegangen sind ihr, ihr lieber Mann, unser guter Vater, Johann Kuschnerus, 1946 verstorben im Lager Haselberg (Lasdehnen) ihre beiden Söhne, unsere lieben Brüder, Franz und Richard, vermisst in Russland und ihr Schwiegersohn, Franz Wäsch, 1946 verstorben in Haselberg. Es trauern um sie: Maria Jurgeit, geb. Kuschnerus. Heinrich Jurgeit, Solingen-Ohligs. Martha Muus, geb. Kuschnerus. Friedrich Muus, Hamburg-Bergedorf. Meta Schlieter, geb. Kuschnerus. Erich Schlieter, Hamburg. Frieda Wäsch, geb. Kuschnerus, mit Margarete, Solingen-Mangenberg. Anni Kuschnerus, geb. Jestigkeit, sowjetisch besetzte Zone. Früher Waldau, Kreis Tilsit, jetzt Solingen-Ohligs, Weyerstraße 34

 

Wer so gewirkt wie Du im Leben, wer so erfüllte seine Pflicht, und stets sein Bestes hergegeben, der stirbt auch selbst im Tode nicht. Es hat Gott dem Allmächtigen gefallen, heute früh meine liebe Frau, unsere liebe Mutter, Schwiegermutter, Oma, Schwester, Schwägerin und Tante, Marta Koßmann, geb. Sudan, nach vollendetem 65. Lebensjahre und nach schwerem, mit großer Geduld getragenem Leiden, zu sich zu nehmen. In stiller Trauer: Julius Koßmann Kinder und Enkelkinder. Hamburg-Bramfeld, den 24. Februar 1957, Eenstock 22, früher Tilsit, Heinrichswalder Straße 6. Die Beisetzung hat am 2. März 1957 auf dem Bramfelder Friedhof stattgefunden.

 

Es ist bestimmt in Gottes Rat, dass man vom Liebsten, was man hat, muss scheiden! Am 25. Februar 1957 entschlief sanft nach längerer Krankheit, meine geliebte Tochter und Schwester, Anne-Marie Schaumann, im 37. Lebensjahre. In stiller Trauer: Anna Schaumann. Rotraut Schaumann. Marschalkenzimmern bei Sulz (Neckar)

 

Zum Gedenken. Zum zehnten Male jährte sich der Tag, an dem unsere liebe Mutter, Schwiegermutter, Großmutter und Urgroßmutter, Henriette Struckmann, geb. Festerling, geb. 20.12.1861, gest. 17.02.1947 in Wildpoldsried i. Allg. Im Namen aller Hinterbliebenen: Helene Schettkat, geb. Struckmann. Richard Schettkat. Schloßberg, Ostpreußen, jetzt Düsseldorf-Oberkassel, Liedberger Weg 31

 

Wir betrauern tief das Ableben unserer lieben Corpsbrüder: Erich Haslinger, Reeder, Konsul und Gerichtsassessor a. D. Senior der Firma Robert Meyhoefer, Bremen/Königsberg Pr. Inhaber des Großen Verdienstkreuzes des Bundesverdienstordens. Ehrenvorsitzender der Vertretung heimatvertriebener Wirtschaft. aktiv WS II/01, gestorben am 21. Juli 1956 zu Hamburg; Martin Kunitz, Dr. jur., Rechtsanwalt und Notar, aktiv SS 17, gestorben am 12. November 1956 zu Treysa, Bezirk Kassel; Franz Schibalski, Pfarrer i. R. aus Neuhausen bei Königsberg, aktiv SS 90, gestorben am 16. Dezember 1956 zu Bornhausen; Paul Treibe, Ministerialdirektor i. R., aktiv WS 95/96 gestorben am 31. Dezember 1956 zu Berlin; Oswald Presting, Regierungsdirektor i. R., aktiv WS 96/97 gestorben am 1. Januar 1957 zu Darmstadt. Der Altherrenverein des Corps Masovia. Das Corps Palaiomarchia-Masovia, Kiel

 

Nach kurzer schwerer Krankheit nahm Gott der Herr meinen lieben Mann, meinen verehrten herzensguten Vater, Schwiegervater, Großvater, Schwager und Onkel, Ernst Holzmann, Lehrer i. R., im Alter von 75 Jahren zu sich in sein himmlisches Reich. In tiefer Trauer im Namen der Angehörigen: Hertha Holzmann. Die Beerdigung fand am 20. Februar 1957 auf dem Friedhof in Zimmern über Rottweil statt.

 

Nach einem arbeitsreichen Leben verstarb plötzlich und unerwartet mein treusorgender Mann, unser lieber Vater, Opa und Schwager, der Bauer Walter Freymann, aus Kuth bei Labiau. Ostpreußen, geboren 22.01.1885 in Schönwalde, Ostpreußen, gestorben 15.02.1957 in der sowj. bes. Zone. In stiller Trauer: Hedwig Freymann, geb. Braun, sowj. bes. Zone. Familie Wilhelm Freymann, sowj. bes. Zone. Familie Luhnau, Hannover, Am Lister Bad, Postkamp 22. Martha Busch, geb. Braun, Göttingen, Friedländer Weg 18. Wir haben unseren lieben Verstorbenen am 19. Februar 1957 in der sowj. bes. Zone zur letzten Ruhe geleitet.

 

Am 8. Februar 1957 verstarb nach kurzer schwerer Krankheit mein lieber Mann, unser guter Vater, Schwiegervater, Großvater, Bruder, Schwager und Onkel, der Stadtsekretär a. D. Willy Geisler, früher Mohrungen, Ostpreußen, Pr.-Holländer-Straße 27, im Alter von 65 Jahren. In tiefem Herzeleid im Namen der Kinder und Verwandten: Elisabeth Geisler, geb. Kunkel. Saerbeck, Kreis Münster, Westfalen, Eschgarten 19. Die Beerdigung fand am 12. Februar 1957 in Saerbeck statt.

 

Fern der lieben Heimat entschlief sanft nach kurzer schwerer Krankheit, am 27. Februar 1957, mein lieber Mann, unser guter Vater, Bauer Johann Amling, im Alter von 83 Jahren. In stiller Trauer: Maria Amling, geb. Kaiser. Margarete Hinz, geb. Amling. Wilhelm Hinz, vermisst im Osten. Friedrich Podlech. Neumark, Kreis Pr.-Holland, jetzt Hannover, Wietzegraben 64

                                                                                                                      

Seite 16   Familienanzeigen

Nach Gottes unerforschlichem Ratschluss entschlief heute früh ganz plötzlich mein lieber Mann, unser guter Vater, Großvater, Bruder, Schwager und Onkel, Hotelier Max Horn, früher Ortelsburg, Ostpreußen „Berliner Hof", „Bahnhofshotel“, „Kurhaus Rudczanny", Im Alter von 68 Jahren. Sein Leben war Arbeit und unermüdliche Fürsorge für uns. Er folgte seinen im letzten Weltkrieg gefallenen Söhnen, Oberltn. Walter Horn, Ltn. Bruno Horn, In die Ewigkeit. In tiefer Trauer: Minna Horn, geb. Döhring. Max Horn, Junior, Gerda Friebel, geb. Horn und Familie. Ulrich Horn und Familie und alle Angehörigen. Zorge (Südharz), Hohegeißer Straße 12, den 22. Februar 1957. Die Beerdigung fand statt am Dienstag, dem 26. Februar 1957, auf dem Gemeinde-Friedhof in Zorge.

 

Am 20. Februar 1957 ist mein lieber Mann und treuester Lebensgefährte, Walter Kohnert, im fast vollendeten 68. Lebensjahre, an den in sowjetischer Haft erlittenen Folgen, verstorben. In tiefster Trauer: Ilse Kohnert, geborene Baehr. Siegburg-Scherbenberg Nr. 8, früher Eydtkau.

 

Nach langer schwerer Krankheit entschlief heute mein lieber Mann, unser guter Vater, Schwiegervater und treusorgender Opa, Fritz Babbel, Regierungs- und Schulrat a. D. Inhaber des Bundesverdienstkreuzes, im 78. Lebensjahre. In tiefer Trauer: Anna Babbel, geb. Kuprath. Siegfried Babbel und Frau Gerda Babbel, geb. Ewerlin. Wolfdietrich Babbel und Frau Annelies Babbel, geb. Kiel. Karl-Heinz Babbel und Frau Inge Babbel, geb. Feyerabend und 8 Enkelkinder. Flensburg, den 26. Februar 1957, Eckenerstraße 61. Die Beisetzung fand am Sonnabend, dem 2. März 1957, vormittags 11 Uhr, von der Kapelle am Friedenshügel aus statt.

 

Nach langem schmerzensreichem Krankenlager ging von uns unser sehr verehrter und lieber 1. Vorsitzender, Herr Schulrat Fritz Babbel. Er war uns ein unvergessliches Vorbild. Viele Jahre widmete er seine Kraft der gesamten Flensburger Bürgerschaft. Aber er blieb zu jeder Zeit Ostpreuße mit heißem Herzen, opferbereit und bedingungslos treu seinen Landsleuten und seiner Heimat. Wir müssen alle von ihm lernen. Landsmannschaft Ostpreußen in Flensburg: Dr. M. Kob. Bocian.

 

Fern seiner geliebten Heimat verstarb nach längerem Leiden unser allverehrter Senior Schulrat a. D. Kreisgruppen-Vorsitzender, Fritz Babbel, Flensburg. Er gründete die erste Ostpreußen-Gruppe in Schleswig-Holstein und war der erste beauftragte Vertreter des Landes! Treue um Treue. Ehre seinem Andenken! Kiel, im März 1957. Landsmannschaft Ostpreußen. Landesgruppe Schleswig-Holstein. Schröter

 

Im 92. Lebensjahre entschlief am 21. Februar 1957 unser lieber Vater, Schwiegervater und Großvater, Dr. med. Friedrich Spurgat, aus Gumbinnen, Ostpreußen, ehemaliger prakt. Arzt und Oberstabsarzt d. R., Inh. des EK II. Kl. von 1914 und anderer Auszeichnungen. Er ruht auf dem Friedhof von Uelzen. — Wir gedenken gleichzeitig unserer seit 1941 heimgegangenen Lieben: Elfriede Spurgat, geb. Liebmann; Dr. med Willi Wilke; Irma Liebmann; Konstanze Liebmann. Die Hinterbliebenen: Annie Wilke, geb. Spurgat, Arztwitwe (20) Holxen über Uelzen. Walther Spurgat, Schriftleiter. Ilse Spurgat, geb. Hensel, Stud.-Rätin (24) Lübeck, Fritz-Reuter-Straße 8. Wolfgang Wilke, kaufm. Angestellter. Friedel Wilke, geb. Siemoneit, Sonning-Common, England

 

Am 16. Februar 1957 entschlief nach kurzem schwerem Leiden, fern seiner geliebten Heimat, mein lieber Mann und treuer Lebenskamerad, mein herzensguter treusorgender Vater, Schwiegersohn, Bruder, Schwager und Onkel, Adolf Vogel, Lademeister i. R., im Alter von 72 Jahren. In tiefer Trauer im Namen aller Angehörigen: Auguste Vogel, geb. Buss. Else Vogel. Hamburg 21, Grillparzerstraße 47, früher Insterburg, Deutsche Straße 3. Am 22. Februar 1957 haben wir unseren Entschlafenen auf dem Friedhof Ohlsdorf zur letzten Ruhe gebettet.

 

Am 29. Januar 1957 entschlief nach kurzer Krankheit, für uns plötzlich und unerwartet, unser lieber Bruder, Schwager, Onkel und Großonkel, Paul Kröhnert, früher Kurrenberg, Elchniederung, Ostpreußen, im 49. Lebensjahre. In tiefer Trauer: Gustav Kröhnert und Familie. Max Kröhnert und Familie. Kurt Kröhnert und Frau. Franz Kröhnert und Familie, USA. Erich Luckau und Frau Luckau, geb. Kröhnert und Kinder. Willi Teichert und Frau Teichert, geb. Kröhnert, sowjetisch besetzte Zone. Ida Kröhnert. Meta Kröhnert und Kinder, sowjetisch besetzte Zone. Paul Wegner, als Schwager, und Kinder. Augusta Kröhnert und Horst sowie Tanten und Bekannte. Lübeck-Travemünde, Priwall

 

Fern seiner geliebten ostpreußischen Heimat nahm Gott, der Allmächtige, nach kurzer schwerer Krankheit und doch ganz unerwartet am Neujahrstage meinen treuen Lebenskameraden, mit dem ich 48 Jahre Freud und Leid geteilt habe, meinen innig geliebten Mann, Schwager und Onkel, Otto Mirbach, Stadtoberinspektor i. R., im 82. Lebensjahre zu sich in sein himmlisches Reich. In unfassbarem Schmerz: Käthe Mirbach, Königsberg Pr., Caubstraße 4, jetzt Bingerbrück (Rhein), Gustav-Adolf-Straße 7. Die Urne ist auf dem Friedhof Bingerbrück beigesetzt.

 

Am 12. Februar 1957 verstarb plötzlich und unerwartet mein lieber Mann, Bruder, Schwager und Onkel, Hermann Nordeweit, im 70. Lebensjahre. In tiefer Trauer im Namen aller Hinterbliebenen: Luise Nordeweit, geb. Noetzel. Königsberg Pr., Schillerstraße 10. I,I jetzt Mannheim F. 5. 16.

 

Am 1. März 1957 entschlief nach längerem Leiden im 78. Lebensjahre, mein geliebter Mann, Vater, Schwiegervater, Großvater und Bruder, Oberstudiendirektor i. R., Dr. Bruno Schumacher, Honorarprofessor der Albertus-Universität zu Königsberg Pr. Margarete Schumacher, geb. Bergius. Hildegard Schäfer, geb. Schumacher. Dr. med. Kurt Schäfer. Hans-Georg Schäfer. Oskar Schumacher. Hamburg-Langenhorn 1, Krämerstieg 20, Sendenhorst in Westfalen. Die Trauerfeier fand am Mittwoch, dem 6. März 1957, im Krematorium, Halle B, des Ohlsdorfer Friedhofes statt.

 

Am 1. März 1957 verließ uns für immer das Mitglied des Ältestenrates der Landsmannschaft Ostpreußen, Oberstudiendirektor i. R., Prof. Dr. Bruno Schumacher. Als einer der besten Kenner der ostpreußischen Geschichte hat er in Werken und Vorträgen die historische Leistung Ostpreußens gewürdigt und unserer Heimat in Treue und unermüdlichem Schaffen gedient. Auch nach der Vertreibung aus Ostpreußen stand er mit seinem Wissen und Können stets der Gemeinschaft, der Ostpreußen, zur Seite. Die Landsmannschaft Ostpreußen gedenkt seiner in Trauer und Dankbarkeit.Dr. Gille, Sprecher der Landsmannschaft Ostpreußen

 

Kein Arzt, keine Hilfe war für Dich. Jesus sprach: „Ich heile dich“. Nach Gottes unerforschlichem Ratschluss entschlief am 9. Februar 1957 sanft und gottergeben nach kurzer schwerer Krankheit unser lieber Vater, Schwiegervater, Großvater, Urgroßvater, Bruder, Schwager und Onkel, derFischerei-Inspektor und Fischermeister i. R. Karl Rosanowski, früher Spirdingshöhe, Kreis Johannisburg, Ostpreußen, im Alter von 78 Jahren. In tiefem Schmerz: Die dankbaren Kinder nebst Anverwandten. Tengern. Kreis Lübbecke, Westfalen

 

Leg' alles still in Gottes Hände, das Glück, den Schmerz, die Stunde und das Ende. Fern der Heimat haben wir unsere geliebten Eltern, Katharina Langkau geb. Matenna, geb. 03.05.1874, gest. 21.01.1957 und Stellwerksmeister i. R. Gustav Langkau, geb. 06.08.1870, gest. 22.02.1957, früher Osterode, Ostpreußen, Wilhelmstraße 25, auf dem Friedhof in Marl, Westfalen, zur letzten Ruhe gebettet. In stiller Trauer: Johann Kujawa und Frau Auguste Kujawa, geb. Langkau, Marl. Auguste Langkau, geb. Schulz, Marl. Viktor Langkau und Frau Frieda Langkau, geb Polleit, Hannover. Hans Langkau und Frau Margarete Langkau, geb Walter, Berlin. Bernhard Langkau und Frau Margarete Langkau, geb. Jellonek, Neubeckum. Tilla Schmidt, geb. Langkau, Marl. Anna Kafka, geb. Langkau, Traben-Trarbach. August Langkau und Frau Margarete Langkau, geb. Hallmann, Osnabrück. Hans Binz und Frau Agnes Binz, geb. Langkau, Leichlingen. Josef Thomas und Frau Käthe Thomas, ge. Langkau, Östinghausen. 25 Enkel und 8 Urenkel. Marl, Westfgalen, den 25. Februar 1957, Widukindstraße 4

 

Nach einem Leben voll Liebe und Fürsorge ist am 31. Januar 1957, meine über alles geliebte Mutter, Schwiegermutter, unsere herzensgute Großmutter, meine Tochter, Schwester, Schwägerin und Tante, Anna Monien, geborene Heise, früher Königsberg Pr., Hab. Neue Gasse 4, im Alter von 69 Jahren, nach schwerer Krankheit, für immer eingeschlafen. In stiller Trauer: Walter Kossakowski und Frau Erna Kossakowski, geb. Monien mit Kindern, Gerhard, Klaus, Heidi, Peter. Wilhelmine Heise, geb. Fischer. Emil Nienke und Frau Johanna Nienke, geb. Heise, früher Steinbeck bei Königsberg Pr., jetzt Fessenbach über Offenburg, Baden. Offenburg, den 15. Februar 1957, Hansjakobstraße 17. Früher Königsberg Preußen, Steinfurtstraße 1

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