Ostpreußenblatt, Folge 10 vom 08.03.1958

Ostpreußenblatt
Folge 10 vom 08.03.1958

 

Seite 1   Foto: „Junge Pioniere“ in Ost-Berlin

Ulbricht und seine Führungsclique wenden alle nur denkbaren Mittel an, um die in ihrem Gewaltbereich lebenden Deutschen in ihr kommunistisches Zwangssystem zu pressen. Diese Aufnahme, im Januar dieses Jahres gemacht, zeigt „Junge Pioniere“ bei einem Aufmarsch in Ost-Berlin; auch Kinder werden in den Dienst der Hetze gegen den freien Westen und besonders gegen die Bundesrepublik gestellt. Wenn auch wir so weit sein werden, wenn auch bei uns Kinder und Jugendliche — gezwungen, einige wenige auch freiwillig — so marschieren werden, dann werden wir, nach Ulbricht, zeigen, dass wir reif sind für die Wiedervereinigung . . .

 

Seite 1   Ostpolitik und die deutschen Ostgebiete

In diesen Tagen ist es anscheinend in Westdeutschland üblich geworden, dass statt von Verhandlungen über die Wiedervereinigung von den „Vorbedingungen" — lies: Vorleistungen — gesprochen wird, welche erfüllt bzw. erbracht werden müssten, um die Sowjets oder Warschau oder wen auch immer zu „Gesprächen über die Entspannung" zu veranlassen, aus denen dann gegebenenfalls auch eine Erörterung der Deutschlandfrage erwachsen könnte, falls nicht vom Osten dann noch weitere „Vorbedingungen" gestellt werden sollten. Im Rahmen dieser sowohl öffentlich wie auch intern gepflogenen Diskussionen wird nunmehr auch erneut der Frage der deutschen Ostgebiete Erwähnung getan und zwar in jenem Sinne, dass die Meinung vertreten wird, man solle doch die Forderung auf Rückgabe der deutschen Ostgebiete jenseits von Oder und Neiße in deutsche Verwaltung „zurückstellen", um auf diese Weise einen Faktor „auszuschalten", der sich auf jene eventuellen Wiedervereinigungsverhandlungen „störend auswirken" könnte.

 

Diese Auffassung gründet sich dabei keineswegs auf konkrete Forderungen von sowjetischer Seite, die Diskussion der Oder-Neiße-Frage zu unterlassen, sondern sie beruht auf irgendwelchen unklaren Vorstellungen, die zu formulieren niemand imstande ist. Denn es hat doch auch nicht etwa Warschau erklärt, es werde für die Wiedervereinigung des Landes zwischen Saar und Oder eintreten, wenn die Oder-Neiße-Linie als „polnische Westgrenze anerkannt" werde, sondern aus dem letzten „Times“-Interview Gomulkas geht doch vielmehr hervor, dass die polnische Politik geradezu auf eine Aufrechterhaltung auch der Zonengrenze an der Werra gerichtet ist. Aber nichtsdestoweniger überschlagen sich die „Vorleistungsangebote" gerade an die östliche Adresse, wobei nun auch bereits Tendenzen zu beobachten sind, die dahin gehen, dass man sich irgendwelche Forderungen der Gegenseite ausdenkt, denen stattzugeben man sich bereit erklärt, bevor sie überhaupt auch nur erhoben worden sind.

 

Dies alles ist ein historisch einmaliger Vorgang, dessen Bedeutung außerdem dadurch erhöht wird, dass derartige Erscheinungen auch durchaus in politischen Kreisen zu beobachten sind, deren Äußerungen und Unterlassungen im Rahmen besonderer Verantwortung liegen. Nicht zuletzt aus diesem Grunde ist es erforderlich, erneut zu betonen, dass die nachdrückliche Vertretung der Rechtsansprüche auf die deutschen Ostgebiete unter fremder Verwaltung ein wesentlicher, ja unerlässlicher Bestandteil der deutschen Ostpolitik als Wiedervereinigungspolitik ist.

 

Zum Beweise dessen ist zunächst hervorzuheben, dass ein Verzicht auf die Erörterung der Frage der deutschen Ostgebiete vor allem dann nur gefährliche Auswirkungen haben kann, wenn noch dazu ganz offen dargetan wird, es handele sich hier sozusagen um eine „taktische Maßnahme" um ein vorübergehendes Verschweigen eines Problems, das einer Lösung harrt und das man wiederaufgreifen wolle, wenn erst einmal die Wiedervereinigung bis zur Oder erreicht sein werde. Dies bedeutet nichts anderes, als dass die gesamte deutsche Ostpolitik unglaubwürdig wird; denn hier wird nicht etwa klar und deutlich gesagt, welche Forderungen man erheben wird oder nicht, sondern dies wird alles in einer Sphäre halber Ankündigungen und halber Verzichte gelassen, woraufhin jeder denkbare Verhandlungspartner nur zu dem Schlusse kommen kann, dass höchstes Misstrauen am Platze ist und dass es gelte, hier den Grundsatz anzuwenden: „Man wehre den Anfängen!" Eine derartige Reaktion ist auch niemandem zu verübeln; denn selbstverständlich wird aus einer unklaren Verhaltensweise die Folgerung gezogen, es handele sich um eine Unaufrichtigkeit, da niemand annehmen, wird, dass irgendein verantwortlicher Politiker auch nur von ferne daran denken kann, Rechtsansprüche aufzugeben, bevor dies überhaupt verlangt wurde, geschweige denn, dass dafür irgendeine Gegenleistung auch nur angedeutet worden ist.

 

Auf die Verwirrung, die eine solche Politik überdies in der Bevölkerung Westdeutschlands selbst anrichten muss, braucht nicht besonders hingewiesen zu werden. Es sei nur so viel gesagt, dass diejenigen, welche ein derartiges Verfahren befürworten, das die Bezeichnung „Politik" überhaupt nicht verdient, die volle Verantwortung dafür tragen, wenn dem Misstrauen im Ausland mangelndes Vertrauen im Inneren gegenübersteht. Nichts ist aber dringender erforderlich, als das Vertrauen geschaffen wird, und dies Vertrauen ist sowohl im In- als auch im Auslande nur dann zu gewinnen, wenn die erklärten Ziele der deutschen Ostpolitik auch wirklich vertreten werden, wo sich die Gelegenheit bietet.

 

Aber die hierzulande zu beobachtende Verhaltensweise gewisser Politiker in der Oder-Neiße-Frage löst durchaus nicht nur diese grundsätzlichen Bedenken aus, sondern es ergibt sich außerdem, dass der Ostpolitik als Wiedervereinigungspolitik auch deshalb durch jene schwankende und unklare Haltung schwerer Schaden zugefügt wird, weil hier dargetan wird, dass die politische Position Westdeutschlands als Verhandlungspartner so außerordentlich unterschätzt wird. Dies wird daran deutlich, dass beispielsweise die exilpolnische Presse — der man bestimmt keine „prodeutschen Sympathien" nachsagen kann — eine Annahme des „Rapacki-Plans" nur für den Fall als tragbar bezeichnet hat, dass die Sowjetmacht faktisch den gesamten Bereich der Satellitenstaaten räumt. Das ist nun zweifelsohne eine nach der anderen Seite hin übertriebene Vorstellung. Aber es geht doch daraus hervor, wie hoch man den „Tauschwert" jener Position einschätzt, die Westdeutschland innehat oder zu erwerben im Begriffe steht.

 

Die „Zurückstellung" der Oder-Neiße-Frage ist jedoch nicht nur gefährlich wegen der dadurch hervorgerufenen Unglaubwürdigkeit der deutschen Ostpolitik und nicht nur unangebracht wegen der darin in Erscheinung tretenden Unsicherheit in der Beurteilung der eigenen Position, sondern die Beeinträchtigung der Wiedervereinigungspolitik ergibt sich auch daraus, dass durch derartige Unterlassungen zugleich die sowjetische Gegenwirkung gegen eine auf ein Zusammenspiel mit Warschau gerichtete deutsche Ostpolitik geradezu zwangsläufig verstärkt wird. Denn wenn auch Moskau die Annahme des Rapacki-Plans nur begrüßen würde (weil es einerseits sicher ist, dass etwaige für die Sowjetmacht schädliche Auswirkungen im Keime erstickt werden können und weil andererseits die Ausschaltung Westdeutschlands aus der Reihe der Verhandlungspartner erreicht sein würde), so steht doch außerdem fest, dass die „DDR" umso mehr von Moskau gestützt werden wird, je mehr sich Westdeutschland auf eine „polnische Orientierung" mit anti-sowjetischem Gewicht festlegen würde. Genau diese Bestrebungen treten aber mit einem „Verzicht auf die Diskussion der Oder-Neiße-Frage" offen zutage, und so ergibt sich hier eine Gegenwirkung von sowjetischer Seite in der Zone, die zu Lasten der Bevölkerung Mitteldeutschlands und natürlich auch der Wiedervereinigungspolitik geht. Ist an sich schon die Lage die, dass die Politik Ulbrichts gegenüber der Bevölkerung Mitteldeutschlands umso „härter" ist, je „weicher" die Sowjetpolitik gegenüber Warschau verfährt, so wird durch jene Spekulationen auf eine „Aufweichung des Ostblocks von Warschau her" diese Lage nur noch verschärft.

 

Dabei ist es doch eine Binsenwahrheit, dass Warschau gar nicht in der Lage ist, die Wiedervereinigung zu fördern, selbst wenn es dies wollte, das heißt, wenn es etwaigen Behauptungen Glauben schenken würde, ein bis zur Oder wiedervereinigtes Deutschland werde „für alle Zeiten" auf die deutschen Ostgebiete „verzichten". Die wiederholten Versicherungen der maßgeblichen polnischen Politiker und Publizisten, dass man hinsichtlich Deutschlands immer an der Seite Moskaus stehen werde, werden hierzulande als belanglos, weil erzwungen, betrachtet; denn man will nicht einsehen, dass hier Warschaus chauvinistisches Beharren auf einer völkerrechtswidrigen Annexion sich gebieterisch geltend macht und es also gar keines besonderen Zwangs bedarf, um Warschau in der Deutschlandfrage auf den Moskauer Kurs zu bringen. Im Gegenteil: Es kann nicht der geringste Zweifel daran bestehen, dass weit eher noch Moskau für eine Wiedervereinigung Deutschlands in Freiheit zu gewinnen sein wird — natürlich nur gegen eine entsprechende „Gegenleistung" — als Warschau; und was für die Wiedervereinigung bis zur Oder gilt, ist für die Lösung der Oder-Neiße-Frage umso mehr gültig. Was die Gegenwart anlangt, so ist Warschau ohnehin auch einem politischen Druck von Seiten der „DDR" ausgesetzt, dem es nur dadurch widerstehen kann, dass es Moskau gegenüber beständig seine Loyalität nicht nur versichert, sondern auch beweist. Und dies ist ein Druck, der sich auch bereits direkt gegen die Oder-Neiße-Linie richtet, wie aus den sowjetzonalen Forderungen auf Errichtung eines „Stettin-Kondominiums" hervorgeht.

 

Was Not tut, ist also die Entwicklung einer zielstrebigen westdeutschen Ostpolitik, die darauf beruht, dass keinerlei „Vorleistungen" auch nur zur Erörterung gestellt werden, geschweige denn, dass man sie vornimmt. Der östliche Verhandlungspartner, der allein in Frage kommen kann, ist Moskau, nicht etwa Pankow oder Warschau, mit denen höchstens die „Durchführungsbestimmungen" zu erörtern wären. In der Oder-Neiße-Frage ist hierbei eine klare und bestimmte Haltung einzunehmen, indem unablässig zum Ausdruck gebracht wird, dass die deutschen Rechtsansprüche Forderungen bedeuten, die unabdingbar sind.

Dr. Oskar L. Lipsius

 

Seite 1   Vier Fragen an Minister Lübke

Abgeordneter Rehs weist im Bundestag als einziger auf die Notlage der heimatvertriebenen Landwirte hin

Bei der Debatte im Bundestag über den Grünen Plan am Donnerstag voriger Woche hat von den Bundestagsabgeordneten lediglich der ostpreußische Abgeordnete Rehs (SPD) zum Kapitel „Vertriebene Bauern" das Wort genommen; sonst hat sich niemand (!!) gerührt . . .

 

Die Rede des Abgeordneten Rehs hat schon deshalb in der Debatte einen Sonderplatz eingenommen; sie wurde von der anwesenden Grünen Front mit bemerkenswerter und sichtbar betroffener Aufmerksamkeit aufgenommen.

 

Abgeordneter Rehs führte aus:

 

Wenn ich als krasser Außenseiter in dieser Diskussion der agrarpolitischen Fachleute das Wort erbeten habe, so nicht deshalb, um als agrarischer Sonntagsjäger auf den grünen Weidegründen dieser Fachleute zu jagen. Ich möchte nur einige Bemerkungen zu einem Kapitel des Grünen Plans machen, das auf den Seiten 6 und 7 im Abschnitt A behandelt ist. Ich möchte als Anwalt der vertriebenen Bauern zu diesem Abschnitt einige Ausführungen machen.

 

Die vertriebenen Landwirte sind mit Genugtuung darüber erfüllt, dass in diesem Grünen Plan erstmalig auch ihre Situation behandelt worden ist. Ich brauche in diesem Augenblick keine großen Ausführungen darüber zu machen, dass es sich bei der Eingliederung dieser Bevölkerungsgruppe nicht nur um eine wirtschaftspolitische, sondern schlechthin um eine politische, um eine staatspolitische und besondere menschliche Aufgabe handelt. Es kommt nicht darauf an, wo Konsequenzen aus diesem Teil des Berichts gezogen werden, der sich jetzt auch erstmalig im Grünen Plan findet. Es kommt darauf an, dass Konsequenzen gezogen werden.

 

Wenn Sie sich die bisherige Eingliederungsbilanz hinsichtlich dieser Bevölkerungsgruppe vergegenwärtigen — die ursprüngliche Größenordnung mag umstritten sein, 700 000 oder 400 000, auch diese Zahl ist hoch genug — und die Ergebniszahlen des jetzigen Berichtes nehmen, dann müssen Sie doch die Frage als berechtigt ansehen, ob wirklich alles Menschenmögliche getan worden ist, um diese bäuerlichen Kräfte, soweit es irgend ging, wieder mit dem Boden zu verwurzeln und ob insbesondere dieser Aufgabe die Dringlichkeit eingeräumt worden ist, die ihr sachlich, menschlich und politisch zukommt. Aus dieser Perspektive entstehen allerdings beim Lesen der Seiten 6 und 7 des Grünen Planes Zweifel, ob das dort gezeichnete Bild vollständig und infolgedessen richtig ist. Ich will auf die Einzelheiten jetzt nicht eingehen; lassen Sie mich nur folgendes dazu feststellen.

 

Es wird von einem Programm von insgesamt 17 000 Stellen für das Jahr 1957 gesprochen. Aber wir haben Erfahrungen in dieser Hinsicht. Ich würde es als offener und klarer angesehen haben, wenn die Bundesregierung an dieser Stelle die Plan- und Effektivziffern der vergangenen Jahre in Vergleich gestellt hätte. Dann hätte sich nämlich ergeben, dass die Eingliederung der vertriebenen Bauern tatsächlich von Jahr zu Jahr abgenommen hat. 1954 waren es noch 14 562 Stellen, 1955 waren es 14 395 Stellen, 1956 nur mehr 13 353 Stellen, und für 1957 kann, soweit ich unterrichtet bin, schätzungsweise nur mit etwa 12 500 Stellen gerechnet werden. Wenn man in den Ländern

nach den Aussichten für 1958 fragt, dann hört man mit beträchtlicher Resignation die Zahl von nur etwa 10 000 Stellen, das ist gerade noch die Hälfte dessen, was das Hohe Haus bei den Beratungen zum Bundesvertriebenengesetz im Jahre 1953 nach langen Überlegungen und auf Grund sehr konkreter Unterlagen und Berichte zugrunde gelegt hat. Flächenmäßig ist das Eingliederungsergebnis noch wesentlich stärker zurückgegangen, als es in der Stellenzahl zum Ausdruck kommt.

 

Ich hoffe, dass sich an dieser Stelle nicht das trübe Schwarze-Peter-Spiel zwischen Bund und Ländern wiederholt, das wir gestern zu einem anderen Thema in diesem Hause erlebt haben. Ich möchte sehr herzlich darum bitten, dass auch von Ihrer Seite aus, Herr Minister Lübke, die Bundesregierung nicht versucht, in diesem Punkte die Verantwortung auf die durchführenden Länder abzuschieben.

 

Ich darf feststellen, dass die Bundesregierung und nicht die Länder gemäß Paragraph 46 des Bundesvertriebenengesetzes das Siedlungsprogramm aufzustellen und dass die Bundesregierung und nicht die Länder nach derselben Bestimmung die Mittel — ich wiederhole: die Mittel und nicht nur: Mittel, wie es im Grünen Plan heißt — für die Durchführung der Siedlung, die Eingliederung der vertriebenen Bauern bereitzustellen hat.

 

Nicht anders meine Damen und Herren, als mit dem Siedlungsprogramm und seiner Erfüllung ist es um die Siedlungsfinanzierung bestellt. Der Bericht spricht von einem Gesamtbedarf für 1957 von 600 Millionen DM, von denen 205 Millionen aus dem Haushalt kommen. Er sagt aber nichts von den unendlichen Schwierigkeiten, mit denen die Länder zu kämpfen hatten, um an diese Millionen rechtzeitig heranzukommen, und nichts davon, dass ein nicht unbeträchtlicher Teil dieser Mittel nur im Wege der Vorbelastung des Haushalts von 1958 bereitgestellt werden konnte. Ich sage Ihnen sicherlich auch nichts besonders Neues, meine Damen und Herren, verehrter Herr Bundesminister Lübke, wenn ich auf die große Unruhe hinweise, die wegen der Finanzierung des Siedlungsprogramms für 1958 heute in den betroffenen Kreisen herrscht.

 

Ich möchte daher die ganz konkrete Frage an die Bundesregierung stellen: Wird sie der gesetzlichen Verpflichtung auf Bereitstellung der Mittel nachkommen, die für die Eingliederung der vertriebenen Bauern im Haushaltsjahr 1958 erforderlich sind, und wird sie insbesondere diese Verpflichtung so rechtzeitig erfüllen, dass die Planung auch tatsächlich realisiert werden kann?

 

Seit drei Jahren werden von der Bundesregierung Maßnahmen zur Vereinfachung der Siedlungsfinanzierung angekündigt. Ich habe mir aus Schleswig-Holstein sagen lassen, dass sich in diesem Punkte praktisch bis heute noch nicht das Geringste geändert hat: Immer noch eine Vielzahl von Geldquellen, eine Vielzahl — unausbleiblich daher — von Gläubigern, Schuldurkunden, von Zahlungsterminen, ein höherer Verwaltungsaufwand infolgedessen usw., der natürlich in einzelnen Fällen entsprechende Verzögerungen im Gefolge hat. Ich möchte daher in diesem Zusammenhang die sehr dringende Bitte an die Bundesregierung richten, hier nun einmal wirklich zu einer durchgreifenden Lösung zu kommen, damit Ihre Glaubwürdigkeit, meine Herren von der Bundesregierung, in den Ländern in dieser Hinsicht wiederhergestellt wird.

 

Lassen Sie mich noch eine weitere Bemerkung zu der wirtschaftlichen Lage der vertriebenen Bauern sagen. Auch insoweit bedarf der Teil des Berichts hier in dem Grünen Plan einer Ergänzung, zum Teil auch einer Berichtigung. Ich halte es für einen gefährlichen Trugschluss, wenn von der Zahlungsmoral der Vertriebenen auf ihre wirtschaftliche Lage geschlossen wird. Dass sich diese Menschen bis auf das äußerste selber auspumpen, um ihre Verpflichtungen zu erfüllen, ist kein Beweis für die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit des Betriebes, sondern ausschließlich ein persönlicher, charakterlicher und moralischer Pluspunkt.

 

Durch die Einschränkungen, die der Bericht bezüglich der Flüchtlingspächter macht, wird meines Erachtens dieses Problem auch nicht genügend scharf herausgestellt. Der Herr Bundesernährungsminister hat die Situation der Flüchtlingspächter nur allgemein als unbefriedigend, bezeichnet.

 

Erlauben Sie mir, darauf hinzuweisen, dass, soweit ich unterrichtet bin, in einem Untersuchungsbericht der Treuhandstelle für Agrarkredit in Schleswig-Holstein vom August 1957 — es wurden damals von 1200 Flüchtlingspachtbetrieben 260 auf ihre wirtschaftliche Lage untersucht — als Ergebnis festgestellt wird, dass 31 Prozent dieser Betriebe keine wirtschaftlich gesicherte Existenz darstellen und zum Teil sogar als akut gefährdet anzusprechen sind. Im Schnitt dürften nach diesen Feststellungen alle Vertriebenenpachtbetriebe in Schleswig-Holstein über die Belastung durch die regulären Siedlungskredite hinaus mit rund 400 DM pro Hektar kurzfristig verschuldet sein. Ich brauche Ihnen nicht zu sagen, dass bei dem dadurch sich ergebenden Zinsverlust betriebliche Rücklagen usw. völlig ausgeschlossen sind.

 

Noch ein anderes Beispiel! Von 154 Flüchtlingsbetrieben in Schleswig-Holstein sind nach den Feststellungen der Treuhandstelle für Agrarkredit 82 Prozent über ihre finanzielle Leistungsgrenze hinaus belastet. Das wird wahrscheinlich in den anderen Ländern nicht viel anders sein. Ich glaube also, dass man bei einer solchen Sachlage nicht nur davon sprechen kann, dass die Situation unbefriedigend sei, sondern dass man hier offen und deutlich erklären muss, dass mehr geschehen, dass anders und mehr als bisher geholten werden muss und auch geholfen werden soll. Es ist natürlich richtig, wenn in dem Grünen Plan in diesem Zusammenhang auf Paragraph 13 des Bundesvertriebenengesetzes hingewiesen wird. Aber dieser Hinweis darf nicht nur von den erntegeschädigten Betrieben sprechen; denn dadurch wird ein falsches Bild hervorgerufen. Die Lage ist ganz allgemein bei den landwirtschaftlichen Vertriebenenbetrieben in der von mir geschilderten Weise problematisch. Auch der Herr Bundesvertriebenenminister — er ist vor kurzem weggegangen — sollte sich als der für die Vertriebenenprobleme zuständige Ressortminister mit dieser Frage besonders befassen.

 

Nun noch einige Worte zu dem angekündigten neuen Siedlungsgesetz. Nach alldem, was mir als Nichtfachmann, aber als ein innerlich anteilnehmender Leidensgefährte dieser Menschen über diese Dinge bekannt ist, muss ich sagen, dass es für die Eingliederung der vertriebenen Bauern nicht so sehr neuer Gesetze als vielmehr der Menschen bedarf, die die schon bestehenden Möglichkeiten zugunsten der vertriebenen Bauern unbürokratisch und im Sinne einer wirklichen Eingliederung in die westdeutsche Landwirtschaft auszunutzen.

 

Es scheint mir deshalb dringend erforderlich zu sein, dass sich die Planungen und Absichten, die hinsichtlich des neuen Siedlungsgesetzes bestehen, nicht nachteilig auf die Fortführung der bisherigen, ja schon als unzulänglich dargestellten Eingliederungsmaßnahmen auswirken dürfen. Es ist unbedingt notwendig, dass die Eingliederung unberührt von diesen Planungen nach dem Bundesvertriebenengesetz weitergeführt wird.

 

Aus den Ausführungen zu diesem wenig erfreulichen Kapitel im Grünen Plan sind dort Schlussfolgerungen von der Bundesregierung nicht gezogen worden; sie sind jedenfalls nicht erkennbar. Angesichts der großen Sorgen und der vielen Befürchtungen, die infolgedessen in den betroffenen Kreisen herrschen, bitte ich Sie daher, Herr Minister Dr. Lübke, mir die folgenden Fragen noch im Rahmen dieser Debatte zu beantworten:

 

1. Werden die Siedlungsmittel für 1958 rechtzeitig und im erforderlichen Umfang den Ländern zur Verfügung gestellt werden?

 

2. Werden im Haushalt 1958 besondere Zuschüsse für die wirtschaftliche Festigung von landwirtschaftlichen Flüchtlingsbetrieben eingesetzt werden?

 

3. Wird die wirtschaftliche Lage der vertriebenen Landwirte in den künftigen Berichten gemäß Paragraph 4 des Landwirtschaftsgesetzes besonders dargestellt und mit der der Betriebe der einheimischen Landwirtschaft bezüglich ihrer Rentabilität und Produktivität verglichen werden? In diesem Punkte — das darf ich noch bemerken — bestehen gerade angesichts der Auswirkungen der außer jedem Zweifel notwendigen Agrarstrukturverbesserungsmaßnahmen bei den vertriebenen Landwirten erhebliche Sorgen.

 

4. Wird die Eingliederung der vertriebenen Landwirte durch das beabsichtigte Siedlungsgesetz nachteilig beeinflusst werden, und wird wenn diese Gefahr besteht, die Bundesregierung dafür Sorge tragen, dass dies verhindert wird?

 

Ich wäre Ihnen dankbar, Herr Minister Lübke, wenn Sie mir hierauf eine positive Antwort erteilten und damit die grüne Farbe die ja das Symbol der Hoffnung ist, auch für die vertriebenen Bauern, die ostdeutschen vertriebenen Landwirte hier zu diesem hoffnungsvollen Symbol machten.

 

Seite 2   Polens riesige Getreide-Einfuhren

Infolge Verwahrlosung der Oder-Neiße-Gebiete ist der Einfuhrbedarf an Getreide auf dreißig Millionen Zentner angestiegen

Während der Einfuhrbedarf Polens an Getreide in den letzten Jahren etwa 24 Millionen Zentner betrug, ist dieser Bedarf für das laufende Jahr 1958 infolge der Verwahrlosung der polnisch besetzten deutschen Ostgebiete auf mindestens dreißig Millionen angewachsen. Damit werden zugleich die Behauptungen der Warschauer Propaganda widerlegt, dass infolge der „neuen Landwirtschafts-Politik" die Krise in der Agrarproduktion Polens habe überwunden werden können.

 

Das Mitte Februar in Washington zwischen den USA und Polen unterzeichnete Handelsabkommen, das der Warschauer Regierung Kredite in Höhe von 98 Millionen Dollar gewährt, sieht unter anderem vor, dass an Polen acht Millionen Zentner Weizen, 3,3 Millionen Zentner Gerste und eine Million Zentner Mais geliefert werden. Obwohl Polen seit Kriegsende die landwirtschaftlich hochentwickelten Agrargebiete des deutschen Ostens verwaltet, muss es infolge der Misswirtschaft seit 1945 in diesem Jahr noch sechzehn bis zwanzig Millionen Zentner Getreide zusätzlich zu den Lieferungen aus Amerika auf Kreditbasis aus der Sowjetunion einführen. Der Wert der Lieferungen an Getreide im neuen polnisch-sowjetischen Abkommen beträgt 35,5 Millionen Dollar und macht über zehn Prozent des gesamten Getreide-Ernteergebnisses in den Oder-Neiße-Gebieten im Jahre 1939 aus.

 

Zu den Getreideeinfuhren aus den USA und der Sowjetunion wurde von Beamten des Warschauer Landwirtschaftsministeriums erklärt, an eine Steigerung der Ernteergebnisse bei Getreide in den Oder-Neiße-Gebieten und in den zentralpolnischen Gebieten sei vorläufig nicht zu denken. „Ungeheure Mengen" Getreide in den Oder-Neiße-Gebieten seien im vergangenen Jahr infolge des Mangels an Maschinen und Arbeitskräften nicht abgeerntet worden. Ferner seien ebenfalls große Mengen infolge unsachgemäßer Lagerung und durch Verzögerung der Transporte weitgehend unverwendbar geworden.

 

Seite 2   Die neue außenpolitische Debatte des Bundestages erwartet man in Bonn für den 12. März. Zwei große Anfragen der CDU und der FDP liegen vor.

 

Seite 2   „Die Initiative Rapackis zerstört“

Das Gomulka-Interview kam ungelegen - Exilpolen gegen den Plan

Wie der „Pressedienst der Heimatvertriebenen" aus gut unterrichteter Quelle erfährt, beurteilen polnische „Westexperten" in Warschau die Chancen für eine Annahme des „Rapacki-Plans" — auch in seiner „revidierten Fassung" — als „nicht besonders gut". Man sei sich in Warschau sehr wohl dessen bewusst, dass das Gomulka-Interview in der „Times" in Bonn eine „kühle Stimmung" gegenüber dem polnisch-sowjetischen Plan verursacht habe. Schärfere Kommentare besagen, Gomulka habe selbst mit seinem Interview — insbesondere mit der Äußerung, es sei „kein Unglück, wenn Deutschland für einige Zeit geteilt bleibe" — die „neue Initiative Rapackis zerstört". Rapacki selbst soll die Gomulka-Erklärungen als „ungeschickt, unbedacht und zum falschen Zeitpunkt abgegeben" bezeichnet haben. Das Warschauer Außenamt habe den Wortlaut des Gomulka-Interviews erst aus der „Times" selbst entnehmen können.

 

Die Kommentatoren der polnischen Presse sind nun bemüht, die Ausführungen Gomulkas zu „erläutern", wobei sie allerdings an der These festhalten, dass der Rapacki-Plan nicht mit der „Deutschland-Frage verbunden werden dürfe. Dies entspricht auch den Kommentaren von Radio Moskau.

 

Die exilpolnische Presse, die in der Frage der deutschen Ostgebiete mit Warschau einig geht, lehnt jedoch den „Rapacki-Plan" nach wie vor nachdrücklich ab. Der Londoner exilpolnische „Orzel Bialy" betont, dass der Rapacki-Plan im Westen als „militärischer Unsinn" betrachtet werde. Der Sowjetunion gehe es nur darum, Westeuropa „atomar zu sterilisieren".

 

Das Zentralorgan der polnischen Emigration, der Londoner „Dziennik Polski", begrüßt es zwar, dass Gomulka in seinem „Times"-Interview die britische Regierung aufgefordert hat, die Oder-Neiße-Linie als deutsch-polnische Grenze anzuerkennen, nimmt aber sonst immer noch dieselbe Haltung ein, die der Kommentator A. Bregman kürzlich folgendermaßen formulierte: „Wenn die Errichtung von Raketenbasen in Westdeutschland und in anderen Ländern nicht bevorstehen würde, hätte der Kreml nicht den geringsten Anlass, auf die Länder Osteuropas zu verzichten. Er hätte mehr Nutzen von einer neutralen Zone, weil er dabei nichts herauszugeben brauchte. Aus diesem Grunde ist der Rapacki-Plan so gefährlich und aus diesem Grunde erscheint es unerklärlich, dass es Befürworter einer neutralen Zone gibt, welche für den Rapacki-Plan eintreten."

 

Seite 2   Von Woche zu Woche

Moskau tritt jetzt plötzlich für eine große Außenministerkonferenz ein. N ihr sollen nach Moskauer Vorstellungen fünfzehn NATO-Außenminister, acht Außenminister des roten Warschauer-Paktes und sechs  Vertreter der Neutralen teilnehmen. Bisher hatte sich der Kreml gegen ein Treffen der Außenminister überhaupt gesperrt. Er stimmt jetzt zu aber er will ihm einen ganz anderen Sinn geben als die Staaten des freien Westens- Während nach den Vorstellungen des Westens das Treffen der Außenminister die Frage klären soll ob sachliche Fortschritte möglich sind, sollen nach dem neuen Vorschlag Moskaus die Massenversammlung der Außenminister nur die Tagesordnung für die Gipfelkonferenz festsetzen.

 

Eine Bewaffnung der deutschen Bundeswehr mit Atomwaffen sei für eine erfolgreiche Verteidigung „absolut unentbehrlich, erklärte NATO-Oberbefehlshaber General Norstad in einem Interview im Deutschen Fernsehen. Er sagte wörtlich: „Solange keine politische und militärische Grundlage geschaffen ist welche die Kriegsgefahr tatsachlich ausschaltet, so lange gefährdet jedes Abkommen, keine taktischen Atomwaffen in Europa zu stationieren, unsere strategische Konzeption". Nur mit taktischen Atomwaffen sei möglich, örtliche Zwischenfälle zu verhindern.

 

Die geplante „Friedensdauerstärke" der Bundeswehr wurde von Bundesverteidigungsminister Strauß offiziell mit 350 000 Mann beziffert. Der Aufbau der Bundeswehr werde im Wesentlichen im Frühjahr 1961 beendet sein. Dann werde die Bundeswehr über zwölf Divisionen verfügen. Ursprünglich sollte die Bundeswehr aus zwölf Divisionen mit einer Gesamtstärke von 500 000 Mann bestehen.

 

85 Generale und Admirale stehen jetzt im Dienst der neuen Bundeswehr. Unter den 59 Heeresgeneralen gibt es zwei Generalärzte. Die Marine hat zwölf Admirale, die Luftwaffe bis jetzt vierzehn Generale an ihrer Spitze.

 

Über die Zusammenarbeit der Küstenverteidigung in der Ostsee führten der Inspekteur der deutschen Bundesmarine, Vizeadmiral Ruge, und der dänische Marinechef Admiral Vedel in Kopenhagen Gespräche.

 

64 schwerbewaffnete rote Divisionen stehen heute allein im Gebiet der Sowjetzone, Rotpolens und der Tschechoslowakei. Die NATO verfügt in Westeuropa jedoch nur über 24 Divisionen. Hinter den roten Satellitenarmeen stehen aber noch mehr als zweihundert Sowjetdivisionen.

 

Eine neuerliche Einladng zu einem politischen Besuch in London hat Bundeskanzler Dr. Adenauer grundsätzlich angenommen. Der genaue Termin wird zwischen beiden Regierungen noch vereinbart.

 

Von den 1,2 Millionen Zuwanderern und Aussiedlern, die seit dem 1. Februar 1953 in die Bundesrepublik kamen, sind zurzeit noch rund 405 000 ohne Wohnung. Von ihnen befinden sich noch über 150 000 in Lagern, während über 250 000 vorläufig untergebracht sind. Das gab Wohnungsbauminister Lübke auf eine Anfrage im Bundestag bekannt. Der durchschnittliche Aufenthalt in den großen Lagern dauere zwanzig bis vierundzwanzig Monate.

 

Noch 278 000 Kriegsevakuierte müssen in den kommenden drei Jahren in ihre einstigen Heimatorte zurückgeführt werden. Staatssekretär Dr. Nahm rechnet damit, dass bei günstigem Fortgang des Wohnungsbaues diese Heimführung etwa 1961 abgeschlossen werden kann.

 

Ein erheblicher Rückgang der Neubauaufträge im Schiffbau ist in vielen Ländern deutlich festzustellen. Die britische Werftindustrie hat die Gewerkschaftsforderung auf Einführung der 40-Stunden-Woche mit vollem Lohnausgleich wegen des Rückganges an Aufträgen abgelehnt.

 

Zum Maßhalten bei Preis- und Lohnforderungen forderte Bundeswirtschaftsminister Erhard bei der Eröffnung der Frankfurter Frühjahrsmesse auf. Die Konjunktur ist seiner Ansicht nach durchaus günstig, sie dürfe aber nicht gefährdet und zerredet werden.

 

Etwa vierhundert Todesopfer forderte der Untergang eines Fährschiffes im Mamara-Meer in der Türkei; nur 39 Fahrgäste konnten gerettet werden. Die genaue Zahl der Toten wird niemals zu ermitteln sein, da nicht bekannt ist, wie viele Menschen an Bord des Fährschiffes waren. Das 1927 gebaute Fahrzeug das sich auf dem Weg nach Konstantinopel befand, wurde von dem Sturm mit voller Wucht erfasst und kenterte.

 

Das südarabische Königreich Jemen ist der Vereinigten Arabischen Republik Ägyptens und Syriens beigetreten. Mit dem Jemen hat sich ein absolutistisch regiertes Königreich an einen republikanischen Staatenbund angeschlossen. Der König des Jemen behält seinen Thron. Regierungsform und Verwaltung in dem autokratisch regierten Reich an der Südspitze der arabischen Halbinsel bleiben unangetastet, Außenpolitik, Landesverteidigung und Wirtschaftspolitik sollen aber von Kairo aus gelenkt werden. Die Bevölkerung des Jemen, die auf vier bis fünf Millionen Menschen geschätzt wird, lebt von der Umwelt fast völlig abgeschlossen in noch mittelalterlichen Verhältnissen. Es gibt weder Parlament noch politische Parteien.

 

Eine erhebliche Erhöhung des amerikanischen Verteidigungshaushalts hat USA-Verteidigungsminister Mac Elroy angekündigt. Schon im März wird er einen Zusatzbetrag von 6  bis 7 Milliarden DM fordern.

 

Seite 3, 4   Wettlauf in den Himmel

Wernher von Braun’s Weg zu den Sternen

Von Clemens J. Neumann

 

Dritte Fortsetzung

Foto: Ein Mondschiff

Ein Mondschiff unmittelbar vor dem Aufsetzen auf der Mondoberfläche. Radar-Antenne und Sonnenspiegel liegen zum Schutz fest am Haltegerüst der Treibstoffbehälter an. Das mittlere Landebein, auf dem nach der Landung das Gewicht des Schiffes ruhen wird, ist eben ausgefahren worden, die vier hydraulischen Teleskopbeine an den Ecken des Gerüstes verhindern ein Umkippen des Schiffes nach erfolgter Landung. Der Feuerstrahl der Brennkammern gräbt einen kleinen Krater in den Mondboden

 

Foto: Der „Bahnhof" im Weltenraum

Die Weltraumstation, ein radförmiges Gebilde mit einem Durchmesser von 75 Meter, läuft in 1730 Kilometer Höhe alle zwei Stunden einmal um die Erde. Sie rotiert in der Minute dreimal um ihre eigene Achse, so dass für die Insassen eine „künstliche Schwerkraft" in Gestalt der vom Drehen herrührenden Zentrifugalkraft entsteht. Das kleine „Fahrzeug" in der Mitte der Station ist ein sogenanntes „Raum-Taxi" zum Transport von Menschen und Lasten zwischen den ankommenden und abfliegenden Transportraketen und der Station. Das Raum-Taxi schickt sich gerade an, in eines der beiden Türmchen zu schlüpfen, die in entgegengesetzter Richtung gedreht werden können, so dass sie scheinbar stillstehen. Der schmale Streiten Landes unterhalb ist Mittelamerika, während die Landmasse ganz rechts als der Nordwest-Zipfel von Südamerika zu erkennen ist.

 

Ein Marsmensch?

Der gespenstische Schutzanzug und die seltsame Körperhaltung lassen die großen Anforderungen ahnen, die bei einer Reise in das All an die Anpassungsfähigkeit des Menschen gestellt werden. Die Versuchsperson, die mit einem hermetisch abgeschlossenen Druckanzug bekleidet ist, erprobt in einem Flugsimulator Möglichkeiten der Bedienung von Instrumenten bei stark herabgesetzter Bewegungsfähigkeit, wie sie in einem solchen Druckanzug auftritt.

 

Der bisherige Inhalt: Der Ostpreuße Wernher von Braun, Sohn des Gutsbesitzers und späteren Reichsministers Magnus Freiherr von Braun, ist leidenschaftlich für die Idee der Weltraumfahrt begeistert. Er studiert an der Technischen Hochschule und später an der Universität in Berlin Physik und experimentiert gleichzeitig mit jungen „Himmelsstürmern“ auf dem „Ersten Raketenflugplatz der Welt" in Berlin-Reinickendorf. Dann wird er Leiter der Raketen-Versuchsstelle des Heeres in Kummersdorf. Das Heereswaffenamt gibt den Auftrag, eine Großrakete zu bauen. Peenemünde wird der Schauplatz des wellbewegenden V-2-Dramas. Von Braun ist der technisch-wissenschaftliche Leiter des Unternehmens. Anfang 1937 beginnt die Arbeit. Am 3. Oktober 1942 fliegt die V 2, 90 Kilometer hoch. Am 17. August 1943 werden von der britischen Luftwaffe 1,5 Millionen Kilogramm Sprengstoff über Peenemünde abgeworfen.

 

Es geht um den Kopf

Das zweite oft missverstandene Kapitel des Dramas Peenemünde ist die angebliche Sabotage. Um es vorweg zu nehmen: Eine Sabotage der Konstrukteure und Wissenschaftler hat es nie gegeben. Verantwortlich dafür, dass hier keine „Wunder auf Befehl“ vollbracht werden konnten, war die Kurzsichtigkeit des Obersten Befehlshabers der Wehrmacht und Intrigen seiner Beauftragten, die Sabotage anrichteten, indem sie sie verhindern wollten.

 

Der gewaltsame Übereifer des Sicherheitsdienstes der SS machte selbst bei den ersten Köpfen nicht halt. Um ein Haar wäre auch der Kopf Wernher v. Brauns „gerollt". Das kam so: Neben den Wehrmachtsteilen, der Partei und der parteilich organisierten Wirtschaft interessierte sich auch die SS für die Peenemünder Raketenentwicklung. Himmler wollte nicht tatenlos zusehen, wie die Wehrmacht mit einer „entscheidenden" Waffe in der Hand die Übermacht gewann. Da die SS-eigene Raketenforschungsstation in Großendorf bei Danzig nichts zuwege brachte, visierte der Machthunger Himmlers Peenemünde an. Im Zuge dieser Intrige sondierte er bei v. Braun, ob sich dieser im Falle der „Machtübernahme" zu günstigen Bedingungen der SS zur Verfügung stellen würde. Braun lehnte strikt ab. Daraufhin nahm ihn der SD aufs Korn. Er wusste seine Mittel zu wählen und im geeigneten Zeitpunkt zuzuschlagen. Anfang Januar 1944 setzten in der Entwicklung der V 2 schwere Rückschläge ein. Ein Teil der Geräte explodierte vorzeitig in der Luft. Die Konstrukteure waren ratlos und die Saboteure sprachen von Sabotage.

 

Am 14. März 1944 wurden Prof. v. Braun, sein Freund Klaus Riedel und der Ingenieur Gröttrup, der nach dem Kriege im Dienst der sowjetischen Raketenentwicklung arbeiten musste, vom SD verhaftet. Die Abwehr des Heeres wurde übergangen. Der Chef des Oberkommandos der Wehrmacht, Keitel, war lediglich „in Kenntnis gesetzt" worden. Dass es um „den Kopf der Herren" ginge. Grund: Sie sollten auf einer Gesellschaft in Zinnowitz geäußert haben, es sei nie ihre Absicht gewesen, eine Rakete zu machen, sondern ihr Ziel sei die Weltraumfahrt. Das sei Sabotage „unmittelbar vor dem Einsatz".

 

Natürlich war diese Groteske nicht lange zu halten, wenn sie sich nicht als Bumerang auswirken sollte. Dornberger gelang es, dem SD klarzumachen, dass dieser mit den Köpfen, denen der bisherige Erfolg in Peenemünde zu danken sei, auch den Rumpf erledigen würde. Nach drei Tagen Haft durften die unentbehrlichen Todeskandidaten wieder an die Arbeit gehen. Einer von ihnen, Klaus Riedel, verunglückte sehr bald darauf tödlich.

 

Der 20. Juli brachte Himmler jedoch die endgültige Chance, Peenemünde in die Hand zu bekommen. Hitler, seit je misstrauisch gegenüber der Wehrmacht, übergab ihm nach dem Attentat alle Vollmacht, auch für das Raketenwerk. Das angeschlagene Heer hatte nicht mehr den Mut, energisch Widerstand zu leisten. Der Reichsführer SS wird an Stelle von Generaloberst Fromm Chef der Heeresrüstung. Gruppenführer Kammler wird mit der Überwachung des V-2-Programmes beauftragt. Der bisherige Beauftragte des Heeres, Dornberger, wird ihm unterstellt. Kammler, Prototyp des eingefleischten, maßlos ehrgeizigen und brutalen Bösewichtes, trägt künftighin die Verantwortung für alles. Er brachte alles auf die Beine, aber auch alles durcheinander.

 

Wenige Wochen später, am 18. September 1944, wurde bei Wasenaar in Holland, unweit Den Haag, die erste V 2 auf London abgeschossen. Sie stieg 80 Kilometer, reichte 300 Kilometer weit und führte 1000 Kilogramm Sprengstoff mit. Aber sie war nicht treffsicher. Trotzdem folgten bis Kriegsende in „rollendem Einsatz" 4300 Abschüsse.

 

Die Nachwelt fragt sich, ob der Einsatz einer noch unvollkommenen Waffe unmittelbar vor dem Zusammenbruch — das letzte Aufgebot der Sechzehn- und Sechzigjährigen wurde gegen einen bis an die Zähne bewaffneten offensiven Gegner mobilisiert — noch sinnvoll und zu verantworten war. Sicherlich hat Eisenhower die Lage richtig beurteilt, wenn er in seinen Erinnerungen an den „Kreuzzug in Europa" schreibt: „. . . wenn es den Deutschen gelungen wäre, diese neuen Waffen sechs Monate früher zu vervollkommnen und zum Einsatz zu bringen, als sie es konnten, so ist wahrscheinlich, dass unsere Invasion Europas auf ungeheure Schwierigkeiten gestoßen, ja unter Umständen unmöglich geworden wäre“.

 

Das Ende

Der Schlussakt des „Dramas Peenemünde" ist schnell erzählt. Im Februar 1945 — die Abschussbanen waren bereits in der Hand der Gegner, die Russen standen an der Oder, die Westalliierten überschritten den Rhein und stießen zügig vorwärts — befahl Kammler die Verlagerung des gesamten kriegswichtigen Materials von Peenemünde mitsamt den Stäben, einschließlich der kostbaren, wenn auch noch papierenen Entwürfe für die Luft- und Weltraumfahrt, der A-9- und A-10-Projekte, nach Bad Sachsa und Nordhausen am Harz. Am 3. April befahl Kammler, den Stab mit 450 Führungskräften der ehemaligen Heeresversuchsanstalt von dort in die Gegend von Oberammergau zu bringen. Ein paar Tage später nahmen die Amerikaner, die V-2-Werkstatten am Harz in Besitz.

 

Noch einmal wurde es brenzlig für die Peenemünder. Ihre „Absetzbewegungen" standen „im Schutze" eines Kommandos des Sicherheitsdienstes. Es bestand Gefahr, dass die Raketenleute dem Gegner gegenüber als Geiseln behandelt oder einfach „liquidiert" würden. Da rettete Braun die Situation. Seiner Überredungskunst gelang es, die SD-Leute zu überzeugen, dass sie „alle in einem Boot" säßen. Daraufhin ließen sie von ihren lebensgefährlichen Plänen ab. Die Raketenmannschaft gelangt schließlich nach Oberjoch bei Hindelang im Allgäu. Auf dem Hochpass war Sonne, Frühling, Friede.

 

Friede auch für die „Himmelsstürmer"? — Als die Amerikaner in der Bergeinsamkeit auf sie stoßen, lüftet Braun das Visier. Mit gebrochenem Arm, — er hatte kurz vorher einen Autounfall erlitten — aber mit ungebrochenem Herzen, tritt er ihnen entgegen und gibt sich mitsamt den Mitarbeitern in ihre Hand. Inzwischen haben die Russen Peenemünde besetzt, haben die ausgeräumten Werkstätten von oben bis unten durchwühlt und anscheinend nichts gefunden. Aber sie nehmen mit, was sie anderswo finden, Ingenieure und auch „Material".

 

Der Krieg um das Deutschland Hitlers und mit ihm der kalte deutsche Krieg um die Entwicklung der Rakete ist zu Ende. Aber der Krieg Wissenschaft, der Politik und der militärischen Strategie um die Eroberung des Weltraumes geht weiter.

 

Im andern Land

White Sands

Friede in der Welt und in den USA. Der indianische Sommer 1945 taucht Prärien, Berge, Äcker und Fabriken in ein weiches, warmes Licht. In der schönsten Jahreszeit kostet Amerika seinen Triumph aus. Eisenhower, der Sieger des Kreuzzuges nach Europa, McArthur, der Bezwinger Nippons, und Oppenheimer, der Erbauer der ersten Atombombe, sind die gefeierten Helden der Nation. Vergessen ist die dunkle Stunde von Pearl Harbour. Die Schinderei bei Tag und Nacht in den Werkstätten, Werften und Büros hat sich gelohnt. Amerikas Statthalter sitzen in Berlin und Tokio. Die Amerikaner sind die Weltmacht Nr. 1! Stalin ist ihr Freund!

 

Im September 1945 schwebt auf dem Bostoner Flughafen eine Militärmaschine ein. Unter den Passagieren sind Deutsche, ein gewisser v. Braun, ein Stuhlinger, und wie sie alle heißen. Kurz sind die Formalitäten im Flughafengebäude: FBI weiß Bescheid!

 

Sehen eigentlich recht ordentlich aus, die Jungs, denkt der Kriminalkommissar. Sollen was mit Raketen zu tun haben. Mir soll‘s egal sein. Elf Jahre später wird dieser Kriminalkommissar stolz erzählen können: „Ich habe 1945 den wertvollsten Mann von Amerika empfangen."

 

Kein lautes Willkommen erwartet die „Peenemünder" auf Fort Bliss in Texas. Aber die aus Skepsis und Neugierde gemischte Haltung der amerikanischen Militärs und Raketentechniker gegenüber den Deutschen ändert sich bald. Einige Wochen gemeinsamer Arbeit, und das Eis schmilzt im Feuereifer der gemeinsamen Sache. Raketenmänner sind in aller Welt gleich. Die Passion verbindet sie. Sie alle bauen ihr Herz in die schlanken Himmelspfeile mit hinein.

 

Respekt vor der technischen Leistung der Deutschen, das ist das erste Plus für die Gruppe Wernher v. Brauns bei den Männern vom Bau. Die Deutschen ihrerseits finden die sportlichen und hemdsärmeligen neuen Kameraden von der Heeresversuchsanstalt auf den White Sands Proving Grounds in New Mexico „irgendwie in Ordnung".

 

Aber anders ist das Land, White Sands ist nicht Peenemünde. Erbarmungslos brennt die Sonne auf den sandigen, baumlosen Schießplatz, der in seiner gipsweißen Einförmigkeit an eine utopische Mondlandschaft erinnert. Bergketten umgrenzen ihn. Noch gestern hatten dort Desperados und Viehtreiber ihre Schlupfwinkel. Uraltes Indianerland ist diese weiße Wüste. Heute springen tosend seltsame Quellen empor, die feurigen Geiser der Raketenöfen.

 

Immer noch V 2

Aus dem Schrotthaufen der zertrümmerten Militärmaschine des „Dritten Reiches" haben die Amerikaner noch achtzehn intakte V-2-Raketen gerettet. Wohlbehütet wie bei einem Geldtransport nahmen sie den Weg über den großen Teich. Bald können die Peenemünder „ihre Kinder" wieder in die Arme schließen, über vierzehn Meter hoch ist das imponierende Geschoss. Mit Kennermiene betrachten die Amerikaner dieses von den Engländern mit grimmigem Humor „Dudelsack" getaufte Geschoss. Wie bescheiden nehmen sich dagegen die „Private A" und die erste amerikanische Flüssigkeitsrakete „Corporal" aus. Siebzig Kilometer hoch war die mit Anilin angetriebene „Corporal" am 26. September 1946 in White Sands geflogen, der erste beachtliche Erfolg des ORDCIT-Raketenprojektes der USA aus dem Jahre 1944.

 

Alles interessiert an der Konstruktion der V 2. Wernher v. Braun gibt mit seinen Leuten Unterricht. Das neue Fach der Raketenschule in White Sands heißt „V 2". Die Spannung unter den Wissenschaftlern und Ingenieuren wächst, man will endlich diesen „Vogel", wie es in der Raketensprache heißt, in Aktion sehen. Am 15. März 1946 wird auf dem Prüfstand die Zündung für die erste V 2 eingeschaltet. Die Sekretärinnen in den Büros horchen erschreckt auf. Die Druckmesser klettern 5, 10, 12, 18, 20 Tonnen Schub Ausschalten! Die Rakete wird nicht voll ausgefahren. Das hielte keine Fessel aus. Für die Amerikaner war das, ein atemberaubender Moment, für das deutsche V-2-Ensemble jedoch nur die x-te Vorstellung eines gut eingespielten Aktes des Zeitstückes „Rakete".

 

Die zweite Chance

Mit dem ihm eigenen Blick für das Wesentliche erkennt Wernher v. Braun die Chance, hier in den Staaten seine Raumfahrtpläne voranzutreiben. Der Raketenflugplatz White Sands der US-Armee steht ganz unter dem Zeichen der Forschung. Seine Voraussagen im Allgäuer Kapitulations-Frühling 1945 bei Gesprächen mit Dr. Dornberger und den anderen scheinen sich zu bewahrheiten. Die Entwicklung und Erprobung von Raketen kann in den USA auf die Ergebnisse der großzügig betriebenen Grundlagenforschung fußen. Nicht nur Aerodynamiker, Radarspezialisten und Chemiker tüfteln in White Sands an ihren Problemen, auch Astronomen, Biophysiker und Raummediziner, kurz alle Zweige sind vertreten, die unter die neue Fakultät „Weltraumwissenschaft" fallen.

 

So stolz wir auf die V 2 als Vorstufe zur Weltraumrakete sein können, sagt sich v. Braun, gemessen am Ziel der Weltraumfahrt, ist die V 2 zu schwach auf der Brust. Immerhin, die Panzerschränke füllen sich fast stündlich mit geheimen „Records" über Messungen am Rande des Weltraums nach V-2-Flügen. Die Fotospezialisten hatten bereits ihren großen Tag. Aus dem Kopf der V 2 konnte mit einer Kamera in hundert Kilometer Höhe die Erde fotografiert werden. Ehrfürchtig betrachten die Raketenleute das erste Foto von den USA, einer Kalotte des Erdballs von Texas bis Florida.

 

Die Weltraumpläne

Jetzt heißt es, erneut Förderer und Freunde für das Weltraum-Projekt zu gewinnen. Dazu gehört nicht nur das Verständnis der Armee, sondern auch die Unterstützung von Kongress und Senat und vor allem: Was hält der Präsident davon? Raketen fressen nicht nur Hektoliter an hochwertigem Treibstoff, sie verschlingen auch gierig Dollar und nochmals Dollar. Wie schon in Reinickendorf, Kummersdorf und Peenemünde stellt sich das Finanzierungsproblem. Aber noch denken weder Truman noch die Kongressmänner im Ernst daran, den auf Friedenswirtschaft umgestellten US-Haushalt mit Ausgaben für „utopische" Raketenpläne zu belasten. Siege verpflichten, Europa ist ruiniert, Wirtschaftshilfe geht vor.

 

Dennoch wird in White Sands fleißig gearbeitet, nicht nur im Hinblick auf die Weltraumforschung, sondern auch in militärischem Interesse, — für alle Fälle. Es entstehen auf der Grundlage der V 2, 26 neue Modelle, darunter auch „Atlas" und „Snark", die ersten einsatzbereiten Fernlenkgeschosse der Amerikaner. An Ideen ist kein Mangel, aber an Dollars umso mehr.

 

Neben dem Routinebetrieb der Entwicklungsarbeit in White Sands findet Wernher v. Braun reichlich Zeit, an seinen Weltraumplänen weiterzuarbeiten. Bis spät in die Nächte brennt die Lampe auf seinem Schreibtisch. Die Gedanken eilen der Zeit voraus. Trotz Kepler, Brahe, Newton, Kopernikus, Kant und Einstein und der grundlegenden Forschung von Meister Oberth, den er bald aus Deutschland nachholt, gibt es noch eine Fülle von Problemen zu lösen. Wie entflieht der Mensch der Anziehungskraft der Erde, um annähernd schwerelos im Weltraum zu schweben? Die Planeten selber machen es vor. Erde und Mars kreisen um die Sonne, der Mond um die Erde. Im Weltraum herrscht stabile Ordnung, Harmonie und Schönheit. Vielleicht auch eine höhere Sittlichkeit, auf die Kants Philosophie hinzielt.

 

Der „Bahnhof" im Weltenraum

Archimedes suchte den Punkt außerhalb der Erde, um sie aus den Angeln zu heben. Ganswindt und Oberth schienen eine bemannte Weltraumstation theoretisch denkbar. Braun will und muss sie „bauen". Er denkt sich eine radförmige Station mit 75 Meter Durchmesser, die in 2750 Kilometer Höhe ständig unsere Erde umrundet. Sie soll der „Raumbahnhof" sein für weitere, kühne Unternehmungen zu anderen Himmelskörpern. Wie aber wird diese Station, die auf einer elliptischen Bahn mit einer Geschwindigkeit von acht Kilometer pro Sekunde fliegen muss, in das All gebaut? Dazu bedarf es einer Rakete mit Riesenkräften. Was besagte doch das genial einfache Grundgesetz des Raketenfluges von Oberth? Größte Antriebsgeschwindigkeit erfordert möglichst große Treibstoffmengen bei geringstmöglichem Leergewicht der Rakete. Eine Rakete allein kann diese Leistung nicht schaffen. Der künstliche Mond kann also nur mit einer Mehrstufen-Rakete hochgeschossen werden. Ihre Rückstoßkraft muss so groß sein, dass sie „aus der Haut der Mutter Erde" fahren kann. 110 Kilometer Luftmantel um die Erde — das ist ein ziemlich dickes Fell mit enormen Widerständen für schnellfliegende Flugkörper. Rast die Rakete mit zu großer Geschwindigkeit in die Atmosphäre hinein, so wird sie verbrennen, denn schon bei zwei Kilometer Geschwindigkeit pro Sekunde erhöht sich die Außentemperatur an den Raketenwänden auf 160 Grad Celsius. Ihre Fahrt muss also allmählich gesteigert werden, bis dünnere Luftschichten erreicht sind.

 

Senkrecht stößt die achtzig Meter hohe Satellitenrakete in den Äther hinein, um auf kürzestem Wege die Luftbarriere zu überwinden. Sie wiegt mit allen drei Stufen 128 000 Zentner bei einer Nutzlast von 650 Zentnern. An ihrer Spitze ist der Erdsatellit, die Zelle für die Weltraumstation, montiert.

 

Der Treibstoff der ersten Stufe ist verbraucht. Sie wird abgeworfen. Die zweite Stufe treibt die Rakete mit Hilfe von komplizierten Steuerungsorganen in eine annähernd tangentiale Bahn zur Erde. Der Einflug in die Kreisbahn um die Erde ist Sache der dritten Stufe. Mit der Endgeschwindigkeit von acht Kilometern in der Sekunde zieht nun der Trabant souverän seine Bahn um den Erdball.

 

Unverzüglich wird nun die Satellitenzelle zur Station ausgebaut. Mittlerweile sind die Bau- und Versorgungsraketen an der Raumbaustelle eingetroffen. Die Raumfahrer steigen aus der Satellitenrakete aus. Sie tragen sauerstoffversorgte und strahlenschützende Raumanzüge. Ihr fast schwereloser Zustand lässt sie im Raum „schwimmen". Die Fortbewegung wird durch Rückstoßpistolen, kleine schwenkbare Raketenöfen an den Armen, ermöglicht. Das Ausladen von Baumaterialien, Geräten und Proviant ist ein sonderbarer Anblick. Alles schwimmt im Raum. Unterdessen ist mit den Bodenstationen eine lebhafte Funkverbindung im Gange, laufend werden Informationen ausgetauscht und zeitlich genau abgestimmte Weisungen an die Erdbasis gegeben.

 

Ein Sonderproblem ist der Rückflug der nicht mehr benötigten Raumarchitekten zur Erde. Hierbei werden die Bremskraft der Atmosphäre und die Erdanziehung geschickt ausgenutzt. In einem Gleitflug nach mehrmaligem Umkreisen der Erde landen die Raumfahrer wieder sicher auf der Mutter Erde. Oben auf der Station machen die „Raumbeamten" ihren anstrengenden Dienst bis zur Ablösung.

 

Die zurückgekehrten Männer der Raumstation stehen im Mittelpunkt des Weltinteresses. Fasziniert lauscht die Menschheit den Berichten über Anreise und Leben auf der Weltraumstation. Wernher v. Braun schildert in seinen Studien einen Weltalltag mit dem immer wiederkehrenden grandiosen Naturschauspiel: Tiefrote Farbschattierungen der Morgendämmerung und das Dunkel der Nacht rollen wie Flutwellen über den Erdball. Außerhalb des strahlenfilternden Dunstkreises der Atmosphäre gibt das schwarze All mit seinen Millionen Sternen und seiner gleißenden Sonne eine überwältigende Vorstellung seiner Unendlichkeit.

 

Der theoretische Bau der Weltraumstation löst heftige Diskussionen unter den Fachleuten aus. Besonders Milton Rosen, der Erbauer der Viking-Rakete im Raketenprogramm der US-Marine nach dem Vorbild der V 2, kritisiert später: Die 7000-Tonnen-Raketen für die Weltraumstation bauen, ist das gleiche, als wolle man einen Atombomber aus Teilen eines Flugzeuges des Ersten Weltkrieges zusammensetzen. Bei passender Gelegenheit kontert v. Braun: Kolumbus hat Amerika auch nicht mit einem Transozean-Flugzeug entdeckt.

 

Die Eroberung des Mondes

Fester Boden auf der Weltraumstation ermöglicht das zweite Unternehmen für die Raumfahrer: den Flug zum Mond! Gott sei Dank gibt es für das Mondschiff dort oben keinen Luftwiderstand mehr zu überwinden. Wernher v. Braun und seine Mitarbeiter entwerfen sonderbare Ungetüme von Raumfahrzeugen. Riesige, fast plumpe Treibstofftanks werden um ein Stahlgerüst montiert. Genug Treibstoff ist das A und O jeder Raumfahrt.

 

Sie steigen senkrecht von der Raumstation hoch und sollen auf ihren langen staksigen Beinen auf dem Mondboden landen. Bei den Start- und Landemanövern des Mondschiffes werden die Anziehungskräfte von Sonne, Erde und Mond genutzt. An 384 000 Kilometer Entfernung sind zu überbrücken. Die Mondrakete startet mit einer Geschwindigkeit, die größer sein muss als die Kreisbahngeschwindigkeit der Weltraumstation. Sie liegt hart an der Grenze der Fluchtgeschwindigkeit und bringt das Mondschiff auf die elliptische Bahn. Mit ausreichendem Brennstoff versorgt für Rückflug und Bremsmanöver fliegt das Mondschiff in das große Abenteuer hinein. Immer leichter wird das Schiff, da unterwegs mehrere leere Treibstofftanks abgeworfen werden konnten.

 

Nach vier Tagen messen die Raumfahrer noch 38 000 Kilometer bis zum Mond. Jetzt wird die „neutrale Linie" erreicht, auf der sich die Schwerkraft der Erde und des Mondes aufheben. Der Abflug zum Mond kann beginnen. Das Mondschiff wird gedreht und fliegt mit dem Heck auf den Mond zu. Die Raketentriebwerke sind wieder eingeschaltet und dienen als Bremse; andernfalls würde das Schiff mit einer Geschwindigkeit von zehntausend Kilometern in der Stunde auf der Mondoberfläche zerschellen. Fünf Tage hat die Reise gedauert. Nach der Landung der Passagier- und Lastschiffe wird die Mondbasis mit Werkstätten, Funkräumen, Laboratorien und Wohneinrichtungen in eine Schlucht hineingebaut. Dort ist Schutz vor den gefürchteten Meteoriteneinschlägen. Eine sechswöchige Expedition bricht in Spezialschleppern der Mondbasis auf. Das Ziel ist der schon aus astronomischen Beobachtungen von der Erde her bekannte riesige Mondkrater Harpalus. Reich ist die wissenschaftliche Beute der „Operation Mond". Nach acht Monaten landen die Mondfahrer wieder wohlbehalten auf der Weltraumstation.

 

Seite 4   Der Mars wird erforscht

Wenig kennt der Mensch vom Mars. Alle zwei Jahre glüht er rot und unheimlich am Nachthimmel auf. Bedeutet das Krieg oder Unheil, so fragen die Ägypter, und benennen ihn nach ihrem Kriegsgott Harmakhis. Bei den Griechen heißt er Ares, bei den Römern Mars. Ein römischer Wochentag wird nach ihm benannt: Martis dies. Dieser Tag soll im 20. Jahrhundert mit der Ankunft des Menschen auf dem Mars gekrönt werden.

 

Für das Unternehmen Mars, das Wernher v. Braun jetzt beschäftigt, haben Kepler und Newton entscheidende Vorarbeit geleistet. Keplers Werk aus dem Jahre 1609 „De Motibus Stellae Maris" (Von der Bewegung des Mars) ist selbst für Galilei zu schwierig. Bald jedoch anerkennen andere große Gelehrte die elementare Entdeckung Keplers: Die Planeten, also auch der Mars, ziehen eine elliptische Bahn um die Sonne.

 

1886 zeichnete Schiaparelli die erste Mars-Karte. Über Landschaft und Leben auf dem roten Planeten wird wild phantasiert. Sogar Amerika gerät nach dem Zweiten Weltkrieg nahezu aus dem Häuschen, als ein Witzbold die Invasion des Marsmenschen in die Presse lanciert. Erst eine Mars-Expedition wird die Geheimnisse dieses Planeten lüften können.

 

In 260 Tagen zum Mars

Ehe indes die Fahrt zum Mars gewagt werden kann, müssen die Astronomen an die Front. Da Mars weiter von der Sonne entfernt ist als unsere Erde, hat er einen anderen Kalender. Mars braucht 1,808 Erdenjahre für einen Sonnenumlauf. 687 Erdtage sind ein Marsjahr. Jahrelang sind Tausende von Wissenschaftlern und Technikern an den Vorbereitungen der Marsreise beteiligt. Von der Weltraumstation aus, wo das Fernraumschiff „Mars" montiert worden ist, beginnt wieder, wie bei der Mondreise, die Fahrt. Das Fernraumschiff reist „bergan", von der Sonne weg, auf einer Halbellipse. Genau 260 Tage sind für die Flugzeit bis zum Mars errechnet. Für die Landung auf dem Mars-Planeten wird ein besonders konstruiertes Landungsboot und ein Gleitflugzeug für die im Rundflug um den Planeten notwendige Beobachtung mitgeführt.

 

Der Flug erfordert vier Hauptantriebsmanöver für das Marsschiff:

 

* Abflug aus einer Umlaufbahn um die Erde in die Keplersche Ellipse hinein,

 

* Einfangen durch den Mars in eine Umlaufbahn um den Planeten mit Hilfe von Raketenbremsen,

 

* Abflug aus der Marsumlaufbahn auf der Keplerschen Ellipse,

 

* Einfangen durch die Erde in eine „Parkbahn" um die Erde.

 

Ist das Schiff nach dem dritten Manöver zum künstlichen Satelliten des Mars geworden, kann es nahezu unbeschränkt auf seiner Bahn bleiben. Die Marsforscher steigen jetzt in das Landungsboot um, das wie eine geflügelte Raketenstufe, wie sie bereits von der Weltraumstation zur Erde fliegen, konstruiert ist. Das Boot ist riesig groß und schwer, denn es muss für die „Wartezeit" der Expedition allein 340 Zentner Sauerstoff, Wasser und Nahrungsmittel mitnehmen. Hinzu kommen Spezialausrüstungen für die Forscher zum Schutz gegen die bittere Kälte des Mars. Aber auch Treibstoff muss ausreichend vorhanden sein, damit die Rückkehr zur „Weltraumstation Erde" garantiert ist. Wenn von Wartezeit die Rede war, so muss man sich vergegenwärtigen, dass nach der Ankunft des Marsschiffes 449 Tage vergehen müssen, ehe erneut der einzig mögliche Zeitpunkt, das heißt die richtige Stellung des Mars zur Erde für den Rückflug erreicht ist. In dieser Zeit können also die Forschungsarbeiten ausgeführt werden. Mit einem Gewicht von dreitausend Zentnern landet das Boot auf dem Mars. Vorher stand der Landeplatz auf Grund von Beobachtungen einer „Kundschafterrakete" bereits fest.

 

Die zwölf Expeditionsteilnehmer sind zwar keine Übermenschen, aber sie müssen den höchsten körperlichen, geistigen und seelischen Anforderungen gewachsen sein. Fällt möglicherweise ein Marsfahrer wegen Krankheit oder Unfall aus, so muss ein anderer für ihn einspringen, sei es als Pilot, Funker, Motorenfachmann oder sogar als Arzt. Der Marsfahrer des Weltraumzeitalters ist ein Mensch, der sehr viel können und leisten muss.

 

Camping auf dem Mars

Neun Männer der Expeditionsmannschaft betreten als erste Menschen den Mars. Sie stehen in einer sonnenbestrahlten Wüste, wie im amerikanischen Südwesten unter einem dunkelblauen, wolkenlosen Himmel. Neun Monate haben sie gegen die Schwerelosigkeit kämpfen müssen, jetzt meinen sie, statt Blut, Blei in den Adern zu haben. Zuerst wird das pneumatische Zelt errichtet. Es ist wärmeisoliert und mit der Standardatmosphäre des Weltraumfahrers von 40 Prozent Sauerstoff und 60 Prozent Helium gefüllt. Endlich können die unbequemen Raumanzüge ausgezogen werden. Das Leben auf dem Mars beginnt. Mit den Marsschleppern erfolgen erregende Unternehmungen in einem Umkreis von 150 Kilometern.

 

Nach mehr als einem Jahr auf der Marsoberfläche sind die Vorräte der Expedition nahezu erschöpft, und der Abflug wird vorbereitet. Gründlich konnten Wetter, Klima, Gesteine, das Pflanzenleben und jahreszeitliche Veränderungen auf anderen Planeten studiert werden. Über vierhundert Erdentage betrug der Aufenthalt, dann schlägt die Stunde des Abflugs. Oben hängt das mächtige Fernraumschiff am Marshimmel, mit dem es wieder zurückgeht zur Weltraumstation. Vor dem Abflug lassen die Marsfahrer noch eine interplanetarische Funkstation zurück, die weitere Messergebnisse zur Weltraumstation hinunter funken kann.

 

Dröhnend zünden die Raketen des Marsschiffes. Nach vier Minuten ist Brennschluss der Rakete. Der Rückflug hat begonnen. Es beginnt der hyperbolische Fall der Rakete hinein in das irdische Schwerefeld. In einer Höhe von 90 000 Kilometern über dem Mittelpunkt der Erde kreist jetzt das Marsschiff, um Treibstoff zu sparen. Ein Spezialersatzschiff von der Weltraumstation bringt die Expeditionsteilnehmer zum Satellitenbahnhof zurück. Von dort steigen sie noch einmal um in eine geflügelte Passagier-Stufe und erreichen im Fluge durch die Landeellipse nach zweieinhalb Jahren wieder die Erde.

 

Literatur, aber exakt

Gemeinsam mit dem bekannten Raketenschriftsteller Willy Ley schreibt Wernher v. Braun in wenigen Jahren die detaillierten Berichte über den Bau einer „Station im Weltraum“, „Die Eroberung des Mondes" und „Die Erforschung des Mars" nieder. Die Bücher werden zu einem Riesenerfolg. (Sie sind in deutscher Übersetzung im S Fischer-Verlag, Frankfurt erschienen. Die beiden erstgenannten Bände sind bereits vergriffen.) In packendem Stil sind die kompliziertesten Fragen der Reise zwischen den Sternen dargestellt. Farbige Illustrationen zeigen die Landschaften der Planeten und das entsagungsreiche Leben der Himmelsstürmer. Ist das alles nur Träumerei oder Phantasie? Keineswegs, es ist exakte Wissenschaft, populär dargestellt. Gelehrte, aber auch Hausfrauen und Kinder in den USA und anderen Ländern können mit Wernher v. Braun im Geiste nach Mond und Mars reisen. Aus einer verspotteten Sekte „Mondsüchtiger" entsteht die wissenschaftliche Bewegung und Bewegtheit des Erdgrenzmenschen.

 

Neuer Durchbruch

Ihren Neidern konnten Wernher v. Braun und seine Mitarbeiter schon 1946 den praktischen Beweis für die Realisierungsmöglichkeit der Weltraumpläne geben. Mitte April starren gewichtige Herren vom Pentagon, General Electric und Bell Aircraft sowie eine Gruppe ausgesuchter Journalisten aus respektvoller und sicherer Entfernung auf die letzten Abschussvorbereitungen an der V-2-Rampe in White Sands. Kerzengerade donnert das Geschoss in den Himmel Amerikas. 80 - 90 -100 - 117 Kilometer Höhe melden die Lautsprecher. Die Grenze der Atmosphäre ist überschritten. Man kann also mit normalen Flüssigkeitsraketen in den Weltraum vorstoßen. „Wir haben die Nase in den Weltraum gesteckt, und wir werden sie nicht mehr zurückziehen“, lächelt Weltraumpionier v. Braun. Er wird einigen Herren vorgestellt. Sie betrachten den Weltraumingenieur nachdenklich und beglückwünschen ihn und sich zu dem Erfolg. Das V-2-Erprobungsprogramm wird krz darauf von der US-Army bis zum September 1952 bewilligt. Als am 24. Februar 1949 die WAC-Corporal-Rakete auf der V 2 Huckepack bis auf 403 Kilometer hochsteigt, staunen sogar die Fachleute.

Fortsetzung folgt

 

Seite 4   Spenden für Friedland-Hilfe

Die Friedland-Hilfe, die im November vorigen Jahres ins Leben gerufen wurde, hat es sich zur Aufgabe gemacht, unsere Aussiedler mit dem Notwendigsten zu versorgen, wenn sie in Friedland eintreffen. Der Bedarf ist nach wie vor groß. Es wird gebeten, Spenden an Leibwäsche und Schuhen – nur gut erhaltene Sachen bedeuten wirklich eine Hilfe – an die Lagerleitung des Grenzdurchgangslagers Friedland zu schicken. Es dürfte zweckmäßig sein, wenn Sammlungen innerhalb der örtlichen Gruppen durchgeführt werden, damit die Sachen dann geschlossen nach Friedland weitergeschickt werden können. Geldspenden können an die Friedland-Hilfe e. V. (Friedland-Leine), Postscheckkonto 1165, Postscheckamt Köln, oder auf das Konto Nr. 70 480 bei der Kreissparkasse Göttingen eingezahlt werden. Die Spenden können von der Steuer abgesetzt werden.

 

Seite 4   Lagerbetreuung durch CVJM

Die karitative Organisation des „Christlichen Vereins Junger Männer" verfügt gegenwärtig über 92 hauptamtliche Mitarbeiter. Damit betreut der Heimatlosen-Lagerdienst des CVJM 223 000 Menschen in 143 Flüchtlings- und Aussiedlerlagern der Bundesrepublik und West-Berlins. Von den Betreuern sind 37 000 heimatlose Ausländer. Auf jeden CVJM-Mitarbeiter des Lagerdienstes kommen also im Durchschnitt 2340 Lagerbewohner.

 

Seite 4   24000 nach Mitteldeutschland

Einer amtlicherseits noch unbestätigten Meldung der Warschauer Zeitung „Zycie Warszawy" zufolge, sind im Laufe des vergangenen Jahres im Zuge der Familienzusammenführung und auf Grund der Annahme der „DDR"-Staatsangehörigkeit insgesamt 24 000 Spätaussiedler aus Polen und den polnisch verwalteten deutschen Ostgebieten in Mitteldeutschland eingetroffen.

 

Seite 4   „Touristenpunkte" in Ostpreußen

Reisende aus der Bundesrepublik sollen Devisen bringen

Von den polnischen Behörden in der Allensteiner „Wojewodschaft" werden gegenwärtig Pläne ausgearbeitet, Ermland und Masuren zum „Schwerpunkt" des westlichen Touristenverkehrs auszubauen, um die Devisenlage zu verbessern. Insbesondere die masurischen Seen sollen für den Aufenthalt westlicher Touristen an erste Stelle gestellt werden. Wie aus polnischen Berichten hervorgeht, haben „Touristenfunktionäre" bereits umfangreiche Erhebungen angestellt, um den Bedarf zum Ausbau der „Touristenpunkte" zu ermitteln. Es wurde vorgeschlagen, eine „gewisse Primitivität" zu erhalten, die auf „verwöhnte Touristen" ganz besonders „anreizend" wirken solle. Zahlreiche verfallene und beschädigte ostpreußische Schlösser in der Allensteiner „Wojewodschaft", die bisher nicht benutzt wurden oder als Abstellräume dienten, sollen wieder aufgebaut werden und als „Touristen-Hotels" Verwendung finden. Die polnischen Zentralbehörden in Warschau haben die Vorschläge aus Allenstein gutgeheißen und die Zusage gegeben, dass ein Großteil der von den westlichen Touristen während ihres Urlaubs in Ermland und Masuren ausgegebenen Devisen dem „Wojewodschafts-Nationalrat" in Allenstein zwecks „Verbesserung der allgemeinen und Wirtschaftslage der Allensteiner „Wojewodschaft" zur Verfügung gestellt werden soll. Die polnischen Behörden rechnen insbesondere mit einem starken Touristenverkehr aus der Bundesrepublik und anderen europäischen Staaten.

 

Seite 5   Die schwersten Hörten beseitigen!

Ein sozialpolitisches Memorandum des neugebildeten Einheitsverbandes der Vertriebenen, des BdV

Die Heimatvertriebenen erwarten von diesem Bundestag die Regelung zahlreicher Fragen, die bisher noch nicht gelöst worden sind. Zu ihnen gehören solche von entscheidender Bedeutung, so wie etwa die der Verabschiedung eines Schlussgesetzes zum Lastenausgleich, aber auch solche, die an sich zwar nicht entscheidend sind, aber doch Härten darstellen. Die Heimatvertriebenen wissen, dass in der ersten Zeit dieser Legislaturperiode die Gesetze, die eine grundlegende Neuordnung bringen, nicht zu erreichen sind. Umso mehr erwarten sie vom Bundestag, dass er durch gesetzgeberische Maßnahmen die „kleineren" Härten beseitigt. Die Fachausschüsse der Vertriebenenverbände haben von diesem Gesichtspunkt aus ihre Arbeit daher darauf abgestellt, ein Programm für die nächsten zwei bis drei Jahre aufzustellen. Der neu gebildete Einheitsverband, der Bund der Vertriebenen (BdV) beschäftigte sich auf seiner letzten Vorstandssitzung mit den Anregungen und Vorschlägen dieser Fachausschüsse. Er fasst die Forderungen in einem Memorandum zusammen und erhob dieses zum Programm des Bundes der Vertriebenen. Das Memorandum hat den folgenden Wortlaut:

 

1. Das dringendste Anliegen ist weiterhin der Lastenausgleich. Um eine Beschleunigung der Leistungen zu erreichen, wird vor allem eine Vorfinanzierung großen Stils für notwendig gehalten. Vom BdV wird der Bundesregierung deshalb empfohlen, sowohl jene Vorfinanzierungsmöglichkeiten zu prüfen, die dem Ausgleichsfonds zusätzlich Bargeld zuführen, als auch jene, durch die man den Geschädigten Zertifikate zur Verfügung stellen kann. Dreizehn Jahre nach der Vertreibung haben die Vertriebenen ein Anrecht auf Auszahlung der Ausgleichsleistungen.

 

2. Es hat sich gezeigt, dass trotz der Achten Novelle zum LAG das Lastenausgleichsrecht nach zahlreiche Unzulänglichkeiten aufweist. Die Vertriebenen erwarten daher vom Gesetzgeber eine Regelung, die den Grundsätzen entspricht, die man bei anderen Geschädigtengruppen anwendet. Um jedoch die empfindlichsten Härten vor allem auf dem Gebiet der Kriegsschadenrente auszugleichen, wird zunächst die Verabschiedung einer 9. Novelle zum LAG erwartet, in der es insbesondere um folgende Anliegen geht:

 

a) eine Erhöhung der Unterhaltshilfesätze,

 

b) die Möglichkeit des Hineinwachsens in die Unterhaltshilfe für ehemals Selbständige der Jahrgänge 1893 und jünger,

 

c) eine Verbesserung der Verrechnungsbestimmungen zwischen Unterhaltshilfe und sonstigen Einkünften,

 

d) eine Verbesserung der Anrechnungsbestimmungen zwischen Unterhaltshilfe und Hauptentschädigung.

 

3. Es ist festzustellen, dass sechs Jahre nach Verabschiedung des Feststellungsgesetzes noch nicht einmal zwanzig Prozent der Hauptentschädigungsberechtigten im Besitze eines Feststellungsbescheides oder Teilfeststellungsbescheides sind. Ohne Feststellungsbescheid ist aber weder die Auszahlung der Hauptentschädigung, noch die endgültige Einweisung in eine Entschädigungsrente wie auch eine Verrechnung zwischen Aufbaudarlehen und Hauptentschädigung möglich.

 

Deshalb wird eine Beschleunigung der Schadensfeststellung für unerlässlich gehalten. Zugleich wird auf den beschleunigten Erlass der Rechtsverordnung über die Umrechnungskurse Wert gelegt.

 

4. Es hat sich ferner gezeigt, dass das BVFG für die Anliegen der Aussiedler unzulänglich ist. Für die Eingliederung dieses Personenkreises ist deshalb eine Ergänzung des Gesetzes um gleiche Bestimmungen angebracht, wie sie für Spätheimkehrer gelten.

 

Insbesondere handelt es sich um

 

a) bevorzugte angemessene Wohnraumversorgung,

b) bevorzugte Unterbringung im öffentlichen Dienst,

c) Wiederholungsrecht bei Prüfungen,

d) Arbeitslosengeld für die Aussiedler aller Vertreibungsgebiete,

e) Krankenversorgung entsprechend der für Kriegsbeschädigte geltende Vorschriften.

 

Es erscheint menschlich unbedingt geboten, diejenigen Vertriebenen, die mehr als ein Jahrzehnt unter fremder Herrschaft leben mussten, nach ihrer Ankunft in der Bundesrepublik besondere Fürsorge zuteilwerden zu lassen.

 

5. Gelegentlich der „Aussiedler"-Novelle zum BVFG sollte man auch jene Vertriebenengesetzprobleme erneut überprüfen, die bei Verabschiedung der 2. BVFG-Novelle ungelöst blieben. Hierher gehört zum Beispiel die Gleichstellung der „einem Sowjetzonenflüchtling gleichgestellten Personen" (Paragraph 4) mit den Sowjetzonenflüchtlingen (Paragraph 3 sowie die Neuregelung des Notaufnahmeverfahrens. Unbedingt wird während der dritten Legislaturperiode auch das Stichtagproblem erneut aufgegriffen werden müssen.

 

6. Die Rentenreform hat für die Vertriebenen nicht alle Härten beseitigt. Die Bestimmungen über die Berücksichtigung der chaotischen Zeit sind noch nicht vollständig und die Vorschriften hinsichtlich der ehemals Selbstständigen so lückenhaft, dass mehr als die Hälfte der in Betracht kommenden Personen hierbei mutmaßlich eine empfindliche Einbuße erleidet. Eine Novellierung dieser Bestimmungen der Sozialreformgesetze ist deshalb notwendig.

 

Ferner sollte die Möglichkeit, den in der Heimat verbliebenen Landsleuten seitens der Bundesregierung Renten zu zahlen, ernsthaft erwogen werden.

 

7. Im Zusammenhang mit der Umstellung des Rentensystems haben sich Abänderungen im Fremdrentengesetz als notwendig herausgestellt. Darüber hinaus ist es geboten, auch andere grundsätzliche Fragen zu überprüfen. Hierzu gehören insbesondere Währungsumrechnungsprobleme und Fragen bezüglich jener Vertreibungsgebiete, in denen Sozialversicherungen erst später als in Deutschland eingeführt wurden oder gar nicht bestanden. Es wird für richtig gehalten, jeden auslandsdeutschen Vertriebenen so zu behandeln, als hätte er sein Arbeitsleben im Deutschen Reich verbracht.

 

8. Das Schicksal des ostdeutschen Bauerntums bleibt weiterhin eine der größten Sorgen. Die berufsgerechte Eingliederung der vertriebenen und geflüchteten Bauern ist eine staatspolitische Notwendigkeit; sie liegt gleichermaßen im Interesse des einheimischen wie des vertriebenen landwirtschaftlichen Berufsstandes.

 

An der Aufgabe und an den gegebenen Möglichkeiten gemessen, kann das in mehr als zehn Nachkriegsjahren erzielte Eingliederungsergebnis mit rund 30 000 Voll- und 70 000 Nebenerwerbsstellen nicht befriedigen, zumal es sich auch hier in der Mehrzahl um noch nicht abgeschlossene Eingliederungen im Sinne des Paragraphen 13 BVFG handelt. Mehr als hunderttausend siedlungswillige Bauern warten aber immer noch auf eine ihrer Berufsausbildung entsprechenden Eingliederung in die westdeutsche Landwirtschaft, zu denen laufend der Zustrom von Flüchtlingsbauern aus der Sowjetzone Deutschlands sowie von bäuerlichen Aussiedlern hinzukommt.

 

Die Bewältigung der hierin liegenden Aufgaben erscheint mit den bislang angewandten Methoden der Agrar- und besonders Siedlungspolitik nicht möglich. Der Bund der Vertriebenen erwartet deshalb von der Bundesregierung unter Beteiligung der Berufsvertretung der vertriebenen und geflüchteten Bauern umgehend die Entwicklung eines die laufende Legislaturperiode umfassenden Eingliederungsplanes, in dem vor allem sichergestellt werden

 

a) die jährliche Bereitstellung von Bundeshaushaltsmitteln im gleichen Umfang wie die im Grünen Plan jeweils eingesetzten Mittel zur Verbesserung der Agrarstruktur (mindestens jedoch 500 Millionen DM/pro Jahr),

 

b) Verteilung der Bundesmittel zum Zwecke einer planmäßigen Vorbereitung der Eingliederungsmaßnahmen und verbindliche Zusage der Auszahlung an die Länder ebenso wie beim Wohnungsbau bis 1. Dezember des dem Rechnungsjahr vorausgehenden Jahres,

 

c) auf der Grundlage dieser finanziellen Sicherung Aufstellung eines vierjährigen Siedlungsprogrammes unter verstärkter Einbeziehung des landwirtschaftlichen Grundstückmarktes (Vorfinanzierung!), des Landbesitzes der öffentlichen Hand und der Moor- und Ödländereien,

 

d) Berücksichtigung der Vertriebenen und Flüchtlinge bei Verteilung des neuanfallenden Siedlungslandes den Vorschriften des § 38 BVFG entsprechend,

 

e) Sicherung der Vollfinanzierung jedes neuen Eingliederungsfalles und Maßnahmen zur Konsolidierung der bereits angesetzten Flüchtlingssiedler (ergänzende Finanzierung und Umschuldung),

 

f) Maßnahmen zur Erleichterung der Arbeit der Siedlerfrauen, zur Förderung der landwirtschaftlichen Ausbildung nachgeborener Kinder von Flüchtlingsbauern und zur Alterssicherung nicht mehr siedlungsfähiger vertriebener und geflüchteter Landwirte,

 

g) Wesentliche Verstärkung des Siedlerberatungs- und Betreuungsdienstes und

 

h) Vorlage eines Berichtes der Bundesregierung, an Bundestag und Bundesrat im Rahmen des Grünen Planes über den Stand der Eingliederung, die wirtschaftliche Lage der Flüchtlingsbauern und die Eingliederungsplanung für das darauffolgende Haushaltsjahr bis zum 15. Februar jedes Jahres.

 

9. Im Sinne der von der Bundesregierung proklamierten Mittelstandspolitik ist die Konsolidierung der von Heimatvertriebenen gegründeten Unternehmungen vordringlich. Hierzu sind eine weitsichtige Kreditpolitik und eine Steuerpolitik, die auf die Förderung der Eigenkapitalbildung abgestellt ist, erforderlich. Außerdem erwarten die Vertriebenen-Unternehmer die Mobilisation ihrer Hauptentschädigungsansprüche aus dem Lastenausgleich.

 

10. Die Eingliederung der Unselbständigen, insbesondere der älteren Angestellten erweist sich als sehr schwierig. Eine Änderung ist nur bei Maßnahmen zu erwarten, die einen Anreiz zur Beschäftigung älterer Angestellter bieten.

 

11. Bei der Ausbildungsförderung der vertriebenen Jugend sind Mängel vorhanden. Das sogenannte Honnefer Modell zur Studienförderung schließt von den Stipendien Personen aus, die Ausbildungshilfe aus dem Lastenausgleichsfonds erhalten oder erhalten könnten. Im Hinblick darauf, dass die Förderungsbestimmungen des Honnefer Programms wesentlich günstiger sind, und die Vertriebenenjugend hierdurch erheblich benachteiligt ist, ist die Beseitigung der Benachteiligung unerlässlich.

 

12. Zum Zwecke der Räumung von Baracken und Notunterkünften ist eine Überprüfung der Wohnungsbaupolitik erforderlich. Es ist dabei die Auffassung des BdV, dass der in diesem Bereich bestehende Notstand nur mit entsprechenden Maßnahmen beseitigt werden kann.

 

Seite 5   Briefe an das Ostpreußenblatt

Kommunistische Propaganda?

„Das Leben des Menschen im heutigen Polen", so lautete der Titel eines Vortrags im Institut für Umweltforschung der Hamburger Universität, an dem ich neben mehreren Landsleuten als Gast teilnahm. Der Vortragende war ein stud. phil. Wolfgang Jakubzik, der aus Sensburg stammt und dessen Familie mir von früher her bekannt ist. J. war, wie er eingangs sagte, auf Einladung des polnischen Studentenbundes und in halboffiziellem Auftrag der Hamburger Universität (auch mit geldlicher Unterstützung) nach Polen und in unsere Heimat gefahren, um dort die sozialpädagogischen Einrichtungen zu studieren. Er zeigte Lichtbilder aus dem heutigen Polen, unter anderem vom Wiederaufbau Warschaus.

 

Wir haben oft betont, dass wir nichts gegen den polnischen Menschen haben und wir gönnen den Polen ihre Errungenschaften gern und wünschen ihnen, dass sie weiter auf diesem Wege fortschreiten.

 

Kritisch wurde es, als J. von unserer Heimat sprach und zwei Bilder aus Masuren zeigte. Er sprach dabei u. a. von „Olsztyn". Als er durch Zuruf aus dem Zuhörerkreis darauf aufmerksam gemacht wurde, dass es sich um unsere deutsche Stadt Allenstein handele, gab er zur Antwort: „Erstens bin ich Realist und die Stadt heißt jetzt wirklich so. Zweitens bin ich Katholik und im Päpstlichen Jahrbuch 1958 sind ja diese Ortsnamen in Ostpreußen auch mit den jetzigen polnischen Namen bezeichnet worden, das ist für mich ausschlaggebend. Zum dritten will ich dafür auch nicht kämpfen“.

 

Hierzu ist zu sagen, dass auf Grund der Beanstandungen inzwischen das Päpstliche Jahrbuch entsprechend berichtigt worden ist. Außerdem stammt J. meines Wissens aus einer evangelischen Familie, und so ist auch das zweite Argument zumindest fragwürdig. Dass er nicht für die deutsche Heimat kämpfen will, obwohl er selbst Ostpreuße ist, das ist seine eigene Sache, obwohl ich es, wie wohl alle anderen Landsleute auch, nicht begreifen kann, dass ein Deutscher so denkt.

 

Der gesamte Vortrag, in dem J. nur die positiven Leistungen des heutigen „sozialistischen" Polen heraushob und die uns allen bekannten Schattenseiten sowohl im heutigen Polen als auch in unserer Heimat verschwieg, trug eine eindeutig kommunistisch-dialektische Tendenz. Sogar die Vokabeln, Redewendungen und Satzstellungen hatten den bekannten dialektischen Akzent. Es versteht sich, dass J. seine dargebotenen Geschichtskenntnisse derselben Quelle entnahm. Nur eine gelehrtenhafte Weltfremdheit konnte nicht merken, dass es sich hier um einen gutgeschulten Propagandisten des kommunistischen Sozialismus handelt.

 

Es muss einmal mit aller Eindringlichkeit gefragt werden, wie es möglich ist, dass eine deutsche Universität ihre Räume und ihre Vorlesungen dazu hergibt, kommunistische Propaganda zu treiben! Schließlich werden die Universitäten ja mit unseren Steuergeldern erhalten! Wenn ein junger Mensch sich auf einer solchen Reise durch kommunistische Parolen beeindrucken lässt, dann ist das seine eigene Sache, und er soll sich selbst damit auseinandersetzen. Eine derart eindeutige Propaganda gehört aber nicht in eine deutsche Bildungsanstalt! Ich kann mir nicht vorstellen, dass ein polnischer Student nach einer Besuchsreise in Deutschland einen entsprechenden Vortrag halten könnte, ohne einen Sturm der Entrüstung hervorzurufen. Was werden sich die Deutschen noch alles an intellektuell-freischwebender Akrobatik bieten lassen:

F. Br., Friedrichsgabe, Bezirk Hamburg

 

Seite 5   Wie von lauter Silberglöckchen

Eine 78-jährige Leserin, die jetzt in Trier lebt, schreibt uns:

 

„Ich lese im Ostpreußenblatt den Artikel „Winterliches Meer", und da fällt mir ein Erlebnis aus meiner Jugend ein.

 

Ich bin in Cranz geboren und liebe die Ostsee sehr. Mein Vater ist in Cranz begraben, nachdem er dreißig Jahre dort als Lehrer gewirkt hat. Nach seinem Tod lebte ich mit meiner Mutter in Königsberg. Am 5. Januar 1907 fuhr ich nach Cranz, um das Grab meines Vaters zu seinem Geburtstag zu schmücken. Ich stand auf dem von Fichten und Tannen bewachsenen Hügel des Friedhofes und freute mich über die Sonne und den glitzernden Schnee. Plötzlich höre ich von fern, ein zartes, süßes Klingen wie von lauter Silberglöckchen. Ich konnte es mir nicht erklären und ging dem Klang nach zur See. Dort sah ich eine unglaubliche Herrlichkeit. Bis zur Brandung war das Wasser mit ganz dünnen, klaren Eisblättchen bedeckt, die in der Sonne blitzten wie geschliffene Kristalle. Von dem bewegten Wasser darunter wurden sie zum Land hingeschoben, und dort zersprangen sie. Das war der klirrende, zarte Glockenton. Ich konnte mich von dieser Zauberwelt kaum trennen.

 

Dann fällt mir noch ein Kindheitserlebnis ein. Es war November. Mein Vater wurde von seinen Schülern zum Strand gerufen, weil ein ungeheurer Sturm wütete. Ich ging mit. Mein lieber Vater musste mich halten, so schwer war der Sturm. Schiffsglocken, Gartentüren und Hühnerställe wurden von dem Sturm an Land geschwemmt. In unserer Nähe stand das kleine Armenhaus, in dem nur ein einziger Mann wohnte. An diesem Tag flogen ihm Steine und Dachziegel ins Bett, als er schlief. Er erwachte davon und schrie: „Nu schmiete mi de vermaledeite Jungs schon Steine in't Bett!"

H. E.

 

Seite 5   Zweimal Geburtstag

Zu unserer Veröffentlichung „Zweimal Geburtstag" von Fedy Groß über Johanna Wollf in Folge 4 vom 25. Januar schreibt uns Frau H. W., die jetzt in Hannover wohnt:

 

Der Hauptgrund für die verspätete Anmeldung eines neuen Erdenbürgers war, die Zurückstellung der Schulpflicht um ein Jahr zu erreichen. Die Schwester meiner Mutter feierte am 4. Januar Geburtstag und sagte mir auch einmal, in Wirklichkeit wäre sie bereits im Dezember geboren. Vor allem schwächere Kinder sollten vor den Strapazen weiter Schulwege noch geschützt werden.

 

Der „Weg nach Ragnit" in der gleichen Ausgabe war für mich auch von großem Interesse. Als geborene Tilsiterin bin ich mit meiner Mutter im gleichen Alter wie das Hanneken diesen Weg zu einem Geburtstag gegangen. Damals ging man noch gern zu Fuß, auch wenn man ein Fuhrwerk besaß. Meine Mutter erzählte, dass Großmutter sogar aus der Gegend von Szillen etwa zwanzig Kilometer nach Tilsit zum Markt zu Fuß ging, wenn die Pferde in der Erntezeit geschont werden sollten. Bei einem solchen Gang entdeckte Großmutter einmal in Tilsit auf dem Markt das erste glasierte Essgeschirr mit buntem Muster. Es gefiel ihr so gut, dass sie es kaufte und die Last den weiten Weg nach Hause schleppte. Ein paar hundert Meter vor ihrem Hof wollte sie den Weg abkürzen und kletterte durch einen Weidezaun. Dabei ging dann das ganze Geschirr in Scherben!

 

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Seite 6   Landsleute, die jetzt aus Ostpreußen kamen

Am 30.11.1957 kamen mit dem 170. Aussiedlertransport 126 Landsleute aus den polnisch verwalteten deutschen Ostgebieten in das Bundesgebiet.

 

Es stammen aus dem Heimatkreis:

 

Allenstein-Stadt 5,

Allenstein-Land 18,

Braunsberg 7,

Goldap 4,

Heilsberg 1,

Johannisburg 9,

Lötzen 2,

Mohrungen 2,

Neidenburg 2,

Ortelsburg 16,

Rastenburg 6,

Rößel 9,

Sensburg 30,

Tilsit-Ragnit 7,

Treuburg 8.

 

Vom 01. bis 10.12.1957 kamen 22 Landsleute aus den polnisch verwalteten deutschen Ostgebieten in das Bundesgebiet.

 

Es stammen aus dem Heimatkreis:

Allenstein-Stadt 2.

Allenstein-Land 1.

Johannisburg 2.

Pr.-Eylau 1,

Rastenburg 1,

Rößel 3,

Sensburg 9.

Tilsit-Ragnit 1.

Treuburg 2.

 

Am 03.12.1957 kamen mit dem 171. Aussiedlertransport 106 Landsleute aus den polnisch verwalteten deutschen Ostgebieten in das Bundesgebiet.

 

Es stammen aus dem Heimatkreis:

 

Allenstein-Land 11.

Bartenstein 3,

Königsberg 4.

Gumbinnen 4.

Lötzen 2,

Lyck 1,

Mohrungen 4.

Neidenburg 13.

Osterode 33,

Rößel 3.

Sensburg 20,

Treuburg 8.

 

Am 04.12.1957 kamen mit dem 172. Aussiedlertransport 21 Landsleute aus den polnisch verwalteten deutschen Ostgebieten in das Bundesgebiet.

 

Es stammen aus dem Heimatkreis:

 

Lyck 6,

Ortelsburg 1,

Osterode 6.

Pr.-Eylau 4,

Sensburg 4.

 

Am 05.12.1957 kamen mit dem 173. Aussiedlertransport 89 Landsleute aus den polnisch verwalteten deutschen Ostgebieten in das Bundesgebiet.

 

Es stammen aus dem Heimatkreis:

 

Goldap 5.

Gumbinnen 1,

Johannisburg 4,

Königsberg-Land 3,

Lötzen 27,

Lyck 2,

Mohrungen 4,

Ortelsburg 1,

Osterode 4,

Rastenburg 26,

Rößel 2,

Sensburg 10.

 

Am 07.12.1957 kamen mit dem 174. Aussiedlertransport 111 Landsleute aus den polnisch verwalteten deutschen Ostgebieten in das Bundesgebiet.

 

Es stammen aus dem Heimatkreis:

 

Allenstein-Stadt 2,

Allenstein-Land 17.

Ebenrode 3.

Heiligenbeil 1.

Johannisburg 13.

Königsberg 7.

Lötzen 12.

Lyck 11.

Mohrungen 1.

Ortelsburg 30.

Sensburg 13.

Treuburg 1.

 

Am 10.12.1957 kamen mit dem 175. Aussiedlertransport 97 Landsleute aus den polnisch verwalteten deutschen Ostgebieten in das Bundesgebiet.

 

Es stammen aus dem Heimatkreis:

 

Allenstein-Stadt 3.

Allenstein-Land 27.

Angerburg 3.

Gerdauen 1.

Heiligenbeil 2.

Heilsberg 1.

Insterburg 4.

Johannisburg 4.

Labiau 2.

Lötzen 4.

Lyck 2.

Memel 5.

Neidenburg 10.

Osterode 20.

Pr.-Holland 3.

Sensburg 2.

Treuburg 1.

 

Am 11.12.1957 kamen mit dem 176. Aussiedlertransport 48 Landsleute aus den polnisch verwalteten deutschen Ostgebieten in das Bundesgebiet.

 

Es stammen aus dem Heimatkreis:

 

Allenstein-Land 2,

Bartenstein 3,

Ebenrode 2,

Gerdauen 5,

Gumbinnen 2,

Heilsberg 3,

Mohrungen 8,

Pr.-Eylau 9,

Pr.-Holland 1,

Rastenburg 6,

Tilsit-Ragnit 7.

 

Vom 21. bis 31.12.1957 kamen als Einzelreisende 6 Landsleute aus den polnisch verwalteten deutschen Ostgebieten In das Bundesgebiet.

 

Es stammen aus dem Heimatkreis:

Allenstein-Land 1.

Lyck 5.

 

Seite 6   „Kamerad, ich rufe dich!“

„Feldwache Goldap". Am Sonnabend, 8. März, ab 18 Uhr, werden sich ehemalige Angehörige der Panzerjägerabteilung 1 und 121 sowie des Füsilierbataillons II./22 aus Goldap wieder in Langenberg (Rheinland), Gaststätte Forsthaus am Sender, treffen. Für diejenigen, die den Fußmarsch vermeiden wollen, steht am Eingang der Pannerstraße ein Omnibus kostenlos zur Verfügung. Quartierwünsche bitte rechtzeitig an Willy Endruweit, Langenberg, Hauptstraße 37 (für P 1) und Siegfried Herrmann, Wuppertal-Barmen, Akazienstraße 1 (für P 121) zu richten. Zur Unterhaltung und zum Tanz wird die Kapelle Heinz Kohl spielen.

 

Seite 6   Vermisst, verschleppt, gefallen, gesucht …

Auskunft wird erbeten über

 

. . . Luci Müller, aus Bergental, Post Nordenburg, Kreis Gerdauen. Sie war mit Fräulein Potztal in russischer Gefangenschaft.

 

. . . Günter Ukat, geb. 22.01.1935 in Neuwalde, Kreis Insterburg. Letzter Wohnort: Neuwalde, Kreis Insterburg. Er ist im Juni 1947 von Insterburg nach Litauen gegangen und nicht zurückgekommen.

 

. . . Heinz Holstein, geb. 01.06.1912 in Gotthardstal, Kreis Angerapp, vermisst seit Januar 1943. letzte Nachricht aus Stalingrad. Feldpostnummer 14 267.

 

. . . Minna Jung, geb. Schneider, geb. 10.12.1862 in Meygunischken, Kreis Gumbinnen, zuletzt wohnhaft in Grünau, Kreis Lötzen. Der Treck, mit dem sie flüchtete, wurde im Februar 1945 von den Russen in der Nähe von Wöterkeim angehalten, die Besitzer zum Verlassen der Wagen gezwungen. Nur die nicht gehfähigen alten Leute blieben bei den Wagen zurück. Unter diesen befand sich auch Frau Jung.

 

. . . Frieda Schöttke, geb. Zahlmann, aus Königsberg, Manteuffelstraße 4.

 

. . . Paul Neumann, geb. 16.11.1911 in Absteinen, Kreis Tilsit-Ragnit, wohnhaft der Eltern in Ilmenhausen, Kreis Pr.-Eylau. zuletzt bei der Flak in Seligenfeld und Ernst Neumann, geb. 31.01.1909 in Schönbaum, Kreis Bartenstein, der bis 1939 in der Elchniederung gewohnt hat.

 

. . . Klara Alshut, etwa 46/48 Jahre, sowie Sohn, Alfred und, Tochter Brigitte, ferner Luzie Labner, etwa 43/46 Jahre und Tochter, Inge, sowie Sohn, Willy, sämtlich aus Siegfriedswalde, Kreis Heilsberg.

 

. . . Karl Bachert, geb. 11.11.1880 und seine Tochter, Gerda Bachert, geb. 17.06.1919. Beide wohnhaft gewesen in Langendorf, Kreis Labiau.

 

. . . Wilhelm Bludau, geb. 13.07.1916 in Graventhin, zuletzt wohnhaft mit seiner Ehefrau, Marta Bludau in Posmahlen, Kreis Pr.-Eylau.

 

. . . Ernst Dorbandt, geb. 26.07.1929, aus Kreuzburg, Kreis Pr.-Eylau. Er war bei Bauer Otto Döppner in Petershagen bei Landsberg beschäftigt, seit Weihnachten 1944 keine Nachricht.

 

. . . Tierarzt, Aloys Grunwald, etwa 27/29 Jahre, aus Peterswalde, Kreis Heilsberg. Er soll in Mecklenburg wohnen.

 

. . . Otto Hubert und Ehefrau Elisabeth Hubert, geb. Milpauer, geb. etwa 1900, aus Bruderhof, Kreis Angerapp. Frau Hubert hatte eine verheiratete Schwester in Bremen.

 

. . . Lisbeth Jakobeit, geb. 07.08.1905 in Buddern, Kreis Angerburg, zuletzt wohnhaft in Wenzken, Kreis Angerburg. Sie soll im September 1948 von den Russen aus dem Lager Küchensee bei Storkow/Mark entlassen worden sein. Es ist möglich, dass sie wieder nach Angerburg zurückgegangen ist und sich dort in der Umgebung aufhält.

 

. . . Martin Krummit, geb. 02.05.1895 in Druschellen, zuletzt wohnhaft mit seiner Ehefrau, Bertha Krummit in Memel, Herderstraße 18.

 

. . . Emil Liedtke, geb. 09.07.1919 in Kutten, Kreis Angerburg, Sattlergeselle bei Arndt, Treuburg. Obergefreiter beim Grenadier-Ersatz-Bat. 151, 2. Kompanie, Deutsch-Eylau, Blücherkaserne. Letzte Nachricht vom 07.01.1945. Er wurde am 27.09.1942 bei Woronesch durch Kiefernschuss schwer verwundet.

 

. . . Gottfried Möller, Bauer, geb. 26.06.1886, als Volkssturmmann von den Russen verschleppt. Frau Florentine Möller, geb. Dreyer, geb. 30.10.1893, im Januar 1945 bei Pr.-Holland von den Russen zum Viehtreiben gezwungen. Flak-Oberfeldwebel Alfred Möller, geb. 14.10.1914, vermisst 1944 bei Bobruisk, Ostfront. Margarete Möller, geb. 18.09.1919. Im Januar von den Russen verschleppt. Sie wurde mit ihrem Vater im Januar im Lager Mohrungen gesehen.

Alle zuletzt wohnhaft in Neumark, Kreis Pr.-Holland.

 

. . . Emil Wiegratz, geb. 30.04.1905 in Krauleitschen. Seit 1937 verheiratet, zuletzt wohnhaft in Insterburg, Ludwigstraße 4 und Albert Wiegratz, geb. 30.01.1909 in Breitenstein, verheiratet seit 1936 mit Toni Kühn, zwei Kinder: Brigitte und Günter, zuletzt wohnhaft in Insterburg, Siehrstraße.

 

Zuschriften erbittet die Geschäftsführung der Landsmannschaft Ostpreußen. (24a) Hamburg 13, Parkallee 86.

 

Rest der Seite: Bekanntschaften, Werbung, Verschiedenes

 

Seite 7   Amtliche Bekanntmachungen

53 II 87/57      Aufgebot

Der Metallarbeiter Ernst Meschkat, Essen, Steinmetzstraße 25, hat beantragt, seine Schwester, die Ehefrau (Witwe?) Ida Brand, geb. Meschkat, geb. am 23.01.1908 in Bergental, zuletzt wohnhaft gewesen in Malwen, Kreis Schloßberg (Ostpreußen), für tot zu erklären, weil sie während des letzten Krieges vermisst ist. Die Verschollene wird aufgefordert, spätestens am 6. Mai 1958, 9.15 Uhr, Zimmer 20, dem unterzeichneten Gericht Nachricht zu geben, widrigenfalls sie für tot erklärt werden wird. Alle, die Auskunft über Leben oder Tod der Verschollenen geben können, werden gebeten, dies spätestens im Aufgebotstermin dem Gericht anzuzeigen. Essen, den 19. Februar 1958. Das Amtsgericht

 

Aufgebot

Es haben beantragt:

1. Frau Marta Kroll, geb. Lomoth, in Harsum, Kreis Hildesheim-Marienburg, Domänenweg 1, den Straßenwärter August Kroll, Zivilist, geb. am 31. August 1912 in Lindendorf, Kreis Sensburg (Ostpreußen), zuletzt wohnhaft in Lindendorf, - 14 II 230/57 —

 

2. Frau Erna Lotzkat, geb. Thoms, in Hoheneggelsen Nr. 48, Kreis Hildesheim-Marienburg, den Landwirt Louis Lotzkat, Zivilist, geb. am 12. März 1900 in Klein Warkau, Kreis Insterburg (Ostpreußen), zuletzt wohnhaft in Mittel-Warkau, Kreis Insterburg (Ostpreußen). — 14 II 243/57 —

 

3. Herr Herbert Schubert in Hildesheim, Goethestraße 56, den Oberstraßenmeister Gustav Schubert, Zivilist, geb. am 24. August 1874 in Schaaken, Kreis Königsberg (Ostpreußen), zuletzt wohnhaft in Löwenhagen, Kreis Königsberg (Ostpreußen). – 14 II 268/57 — für tot zu erklären.

 

Die bezeichneten Verschollenen werden aufgefordert, sich bis zum 17. Mai 1958 bei dem hiesigen Gericht, Zimmer Nr. 9, zu melden, widrigenfalls die Todeserklärung erfolgen kann.

 

An alle, die Auskunft über Leben oder Tod der Verschollenen geben können, ergeht die Aufforderung dem Gericht bis zu dem angegebenen Zeitpunkt Anzeige zu machen.

Amtsgericht Hildesheim den 26. Februar 1958

 

Seite 8   Suchanzeigen

Achtung Natanger! Wer hat 1945 meine Eltern, Fritz Flamming und Auguste Flamming, aus Heiligenbeil, in Gotenhafen gesehen? Nachricht erbittet Arno Flamming, Berlin-Charlottenburg 2, Gervinusstraße 15.

 

Wer kann Auskunft geben über meinen Mann, Reichsbahnassistent, Fritz Will, geb. 06.08.1904, bis Ende Januar 1945 in Pr.-Eylau, Herbert-Neumann-Straße 15? Nachricht erbittet Frau Edith Will, Bremen, Klugkiststraße 19, bei Koch.

 

Suche folgende Personen: Frau Minna Getkant, geb. Graap, Königsberg Pr., Familie Gustav Graap, Kleinhof bei Tapiau. Familie Karl Potreck, Königsberg Pr. Erna Mulks, Nordenburg bei Friedland. Nachricht erbittet A. Potreck, Frankfurt/M.-Höchst, Albanusstraße 7.

 

Suche Frau Berta Zahn, geb. Wölk, geb. 26.01.1887 in Thyrigenen, Kreis Pr.-Eylau, zuletzt gesehen im Lager der Stadt Barth, Pommern. Nachricht erbittet Hilda Grimm, geb. Zahn, Hamburg-Stellingen, Pelikanstieg 15.

 

Wer kann Auskunft geben über unseren Bruder, Richard Gronwald, geb. 04.06.1930, aus Obrotten, Kreis Samland? Er ist im April 1945 von den Russen verschleppt und soll angeblich im Sommer 1945 im Krankenhaus Insterburg gesehen worden sein. Unkosten werden erstattet. Nachricht erbittet Albert Gronwald, Liesbeth Küttner, geb. Gronwald, (20a) Bockhorn, Kreis Fallingbostel (Lüneburger Heide), früher Obrotten, Kreis Samland.

 

Gesucht  wird: Wolfgang Schmidt, geb. 04.09.1919 in Elbing. Heimatanschrift: Elbing, Brückstraße 31, letzte Feldpostnummer 02 173 D, vermisst seit 1943 — Frontabschnitt Osten. — Nachricht erbittet Frau Grete Triebel (13b) Dachau (Oberbayern), Adolf-Hölzel-Str. 22. Früher Heiligenwalde, Kreis Pr.-Holland.

 

Wer kann Auskunft geben über das Schicksal unserer Tochter, Frieda Kablitz, geb. 20.07.1929 in Löllen, zuletzt wohnhaft in Langendorf, Kreis Bartenstein, Ostpreußen? Angeblich im Juni 1945 in einem Lager bei Königsberg (Samland) gesehen worden. Nachricht erbittet Anna Kablitz und Albert Kablitz, jetzt Oyten 27, bei Bremen.

 

Suche meine Geschwister: 1. Anna Dietrich, geb. Dickschas, geb. 05.11.1883 in Allekneiten, Kreis Elchniederung, wohnhaft in Königsberg Pr., Plantage 33. — 2. Amanda Richter, geb. Dickschas, geb. 11.01.1885 in Allekneiten, Kreis Elchniederung, wohnhaft in Königsberg Pr., General-Litzmann-Straße 28a. — 3. Meta Soltau, geb. Dickschas, geb. 05.08.1886 in Allekneiten, Kreis Elchniederung, wohnhaft in Königsberg Pr., Hochmeisterstr. 3/4. Sie waren am 27. März 1945 noch in Königsberg. Seitdem fehlt jede Nachricht. Zuschrift erbittet Lena Dickschas, Schönau (Schwarzwald), Friedrichstraße 7 (früher Skandau, Kreis Gerdauen).

 

Gesucht wird Frau Luise Kanitz, geb. 11.11.1875, wohnhaft: Cranz, Samland, Kesselstraße 3. Letzte Nachricht vom 14.04.1945 auf der Flucht von Wilhelmshorst, Post Heiligenkreutz, in Richtung Pillau. Soll sich einer Volkssturmeinheit angeschlossen haben, die noch am gleichen Tage in russ. Gefangenschaft geraten sein soll. Nachricht erbittet Heinz Kanitz, Dortmund, Neuer Graben 7. 

 

Wer kann mir mitteilen, ob bei der Königsberger Lagerhaus AG (Silo) eine betriebliche Altersfürsorge bestand? Zuschrift erbittet Frau Marie Nadolny, Bremen. Bornstr. 55b.

 

Seite 8   Bestätigung

Wer kann bestätigen, dass der Lokomotivführer i. R. Otto Weiher, aus Elbing, Bezirksvertreter d. Deutschen Beamten-Versicherung für einen größeren Teilbezirk Ost- u. Westpreußens war? Wichtig sind insbesondere Meldungen der damaligen Untervertreter. Zuschrift erbittet Frau P. Weiher, Horst über Winsen (Luhe), Fachenfelder Weg Nr. 24

 

Rest der Seite: Stellenangebote, Stellengesuche, Werbung, Unterricht

 

Seite 9   Familienanzeigen

Gottes Güte schenkte uns am 19. Februar 1958 als drittes Kind unseren Stammhalter, Ernst-Ulrich. Ernst-August von Teubern, Hauptmann der Bundeswehr, früher Rittergut Lengainen, Kreis Allenstein, Ostpreußen. Käthe von Teubern, geb. Kleindick. Köln-Braunsfeld, Stollberger Straße 94.

 

Die Verlobung meiner Tochter, Margarete Elisabeth mit Herrn Hans Christoph Hahn, cand. theol., gebe ich bekannt. Hildegard Gräfin Finck v. Finckenstein, geb. Freiin v. Meerscheidt-Hüllessen. Tübingen (Neckar), den 1. Januar 1958, Mathildenstraße 53. Früher Gablauken, Kreis Mohrungen.

 

Verlobte. Ursel Philipp und Dr.med. Dietrich Kroll. Schmalenbeck bei Hamburg, Sieker Landstraße 179. Früher Tilsit

 

Vermählte. Klaus-W. Kroll und Liselott Kroll, geb. Maschmann. Im Oktober 1957. 2601, Bathurst St. Apt. 611, Torento — Ont. Canada. Früher Tilsit.

 

Wir haben in Istanbul geheiratet. Ali Bahthiar Bütün, Ingenieur, Uzunköprü (Mission Prakla) Türkei und  Amoene Sybille Bütün, geb. Grunwald. Hannover-Kirchrode, Bleekstraße 5. Früher Königsberg Pr.-Juditten.

 

Die Vermählung meiner Tochter, Rosemarie mit Herrn Georg Schröder, Hauptmann beim BGS, gebe ich hiermit bekannt. Frau Elisabeth Scheibert, Landesratswitwe, Göttingen, Theaterstraße 23. Früher Königsberg Pr., Residenzstraße 7. Februar 1958

 

Ihre Vermählung geben bekannt: Georg Schröder, Hauptmann beim BGS und Rosemarie Schröder, geb. Scheibert, Lübeck-St. Hubertus, Offiziersheim. Februar 1958

 

Wir haben geheiratet: Hans-Peter Bestvater, Holzheim/Neuß, Heyeweg 2, früher Grünlinde, Ostpreußen und Ursula Bestvater, geb. Manleitner, Kreitz/Neuß, Jülicher Landstraße 18, früher Jogeln, Ostpreußen. 1. März 1958

 

Am 10. März 1958, feiern unsere lieben Eltern, Willi Langecker und Frau Hedwig Langecker, geb. Fischer, ihre Silberhochzelt. Es gratulieren recht herzlich, die Kinder, Hans-Werner. Eberhard. Astrid. Anneliese. als Schwiegertochter.

 

Zur Silberhochzeit unserer lieben Eltern, Herbert Szameit und Frau Erna Szameit, geb. Kropeit, am 27. Februar 1958, gratulieren wir nachträglich herzlich und wünschen weiterhin Gottes Segen. Die dankbaren Kinder, Margot und Alfred. Meisenbühl bei Oberkirch, früher Uderhöhe, Kreis Wehlau, Ostpreußen.

 

Zum 90. Geburtstag wünschen wir unserem Vater, Schwiegervater und Großvater, Landwirt, Otto Schneider, Altersheim Simonshofen bei Nürnberg, früher Adamswalde, Kreis Gerdauen, alles Gute und noch viele gesunde Jahre. Es gratulieren seine Kinder und Enkelkinder.

 

Da es uns nicht möglich ist, für die vielen herzlichen Glück- und Segenswünsche zu unserer Diamantenen Hochzeit schriftlich zu danken, wollen wir in heimatlicher Verbundenheit auf diesem Wege allen recht, recht herzlich danken. Eduard Mollenhauer und Frau Minna Mollenhauer, geb. Siedler. Eggingen (Ulm-Donau).

 

Die herzlichsten Glück- und Segenswünsche zum 91. Geburtstag, am 11. März 1958, meiner lieben Großmutter, Frau Ester Laszka, geb. Jakubzik, aus Buchenhagen, Kreis Sensburg, Ostpreußen, jetzt in Celle (Han), Nienburger Straße 18. In Dankbarkeit, ihr Enkelsohn, Hartmut Bensch, Förderschule Adelheide, bei Delmenhorst.

 

Am 4. März 1958 feierte der Rottenführer i. R. Friedrich Meirias, Itzehoe-Wellenkamp, Redickplatz 5, früher Neukuhren (Samland) seinen 83. Geburtstag und seine älteste Tochter, Marie Krause, den 60. Geburtstag. (24b) Hohenlockstedt (Holstein), Dt.-Ordens-Straße, Verwaltungsgebäude. Früher Königsberg Pr., Gebauhrstraße 13 b.

 

Zum 83. Geburtstag, am 13. März 1958, meiner lieben Mutter, Witwe, Therese Jucknat, aus Königsberg Pr., jetzt bei ihrer Tochter, Herta Jucknat, Hamburg 26, Salingtwiete 1 c II. die herzlichsten Glück- und Segenswünsche.

 

Ich bin am 17. Februar 1958 mit meiner Familie aus Falkendorf, Kreis Johannisburg, Ostpreußen, gekommen und grüße alle Bekannten und Verwandten. Bauer Emil Krosta. Hamburg-Altona, Haubachstraße 66.

 

Unserer lieben Mutter, Oma und Uroma, Emilie Lauszus, geb. Gerwinat, früher Neukirch, Ostpreußen, Kreis Elchniederung, Viehgeschäft, gratulieren wir herzlichst zu ihrem 75. Geburtstage, am 6. März 1958. Wir wünschen ihr noch viele gesunde und glückliche Lebensjahre. Die dankbaren Kinder, Enkelkinder und Urenkel. Ludwigshafen-Rheingönheim (Pfalz). Ludwigshafen (Rhein). Freden (Leine). Rostock (Mecklenburg). Altmittweida (Sa). Zu erreichen bei ihrer Tochter, Charlotte Gronau. Ludwigshafen-Rheingönheim (Pfalz), Hauptstraße 165.

 

Auf diesem Wege danke ich Familie Schierenbek, Probsteierhagen über Kiel, Hof Christinental, für die Festlichkeit und den reichen Gaben anlässlich des Wiedersehens nach langer Trennung mit meiner Schwester, Maria Mintel (17a) Walldüren, Baden, Hauptstraße 11

 

Am 3. März 1958 feierte unsere liebe Mutter, Schwiegermutter und Großmutter, Frau Minna Altrock, geb. Ewert, früher Königsberg Pr., jetzt Harheim/Friedberg, Erbsengasse 20, ihren 77. Geburtstag. Es gratulieren herzlichst ihre Kinder: Liesbeth Link, geb. Altrock nebst Familie. Kurt Altrock nebst Familie.

 

Am 14. März 1958 feiert mein treusorgender Lebenskamerad, Otto Rückstadt, Geesthacht, Bergedorfer Str. 2, früher Fischhausen, Schlichtstr. 12, seinen 70. Geburtstag. Weiterhin Glück und Segen und noch viele gesunde Jahre wünschen herzlichst, seine Frau Olga. Familie Prill. Frau Klüver und Wilhelm Schmidt.

 

Meiner lieben Mutter, Schwiegermutter und Oma, Frau Anna Bajohr, geb. Sakautzki, zu ihrem 68. Geburtstag, am 15. März 1958, herzliche Glückwünsche und Gottes reichen Segen. Ihre Tochter, Gerda. Schwiegersohn, Franz. Manfred und Karin, als Enkelkinder. Münster I, Gremmdorf, Homannstraße 5 (Westfalen), früher Deschen, Elchniederung, Ostpreußen

 

Am 5. März 1958 feierte mein lieber Mann, unser lieber Vater, Schwiegervater, Schwager und Opa, Friedrich Lukat, seinen 75. Geburtstag. Es gratuliert herzlich und wünschen weiterhin Gottes Segen und beste Gesundheit, seine Frau, seine Kinder, seine Schwiegertochter und Schwiegersohn, Schwägerin und Enkelkind. Troisdorf, Bezirk Köln, Karl-Schurz-Straße 7, früher Königsberg Pr., Roonstraße 6.

 

Unserem lieben Vater und Opa, Ernst Hauptmann, Lebensmittelkaufmann, Münchehof über Seesen, Harz, früher Königsberg Pr., Mitteltragheim 12, zu seinem 75. Geburtstag, am 12. März 1958, die herzlichsten Glück- und Segenswünsche von seinen Kindern und Enkelkindern.

 

Für alle guten Wünsche anlässlich meines 75. Geburtstages danke ich auf diesem Wege auf das herzlichste. Besonderen Dank für das kleine Präsent und die Glückwünsche von Herrn Landrat Matthiesen. Johann Maetzing. Nottuhn (Westfalen), Hovestadt 8.

 

Am 1. März 1958 feierte unser lieber Vater, Schwiegervater und Großvater, Stellmachermeister, Friedrich Mattschuck, seinen 70. Geburtstag. Es gratulieren herzlichst: Tochter, Emmy Ziplies. Schwiegersohn, Ernst und Enkelkinde. Halstenbek, Luruper Weg 156, früher Tilsenau, Kreis Tilsit-Ragnit, Ostpreußen.

 

Am 9. März 1958, begeht meine liebe Frau, unsere gute Mutter und Omi, Ernestine Thater, ihren 70. Geburtstag. Die herzlichsten Glück- und Segenswünsche von ihrem Mann, ihren Kindern und Enkelkindern. Herford, Leopoldstraße 11, früher Königsberg Pr., Schleiermacherstraße 47.

 

Am 10. März 1958 feiert mein lieber Mann, unser lieber Papa und Opa, Polizeimeister i. R., Karl Zoellner, Nikolaiken, Ostpreußen, seinen 70. Geburtstag. Herzlichst gratulieren, seine Frau, Kinder und Enkelkinder. Gruß an alle Freunde und Bekannte. Erkelenz (Rheinland) im März 1958.

 

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Seite 9, 10   Weit bin ich gewandert . . .

Agnes Miegel las zum letzten Mal vor der Öffentlichkeit

Foto: Wie wir in Folge 5 vom 1. Februar ausführlich berichteten, hat Agnes Miegel Prosa und Verse für eine Schallplatte gesprochen, die den Namen „Heimatland Ostpreußen" trägt. Die erste Platte wurde — unser Bild — Agnes Miegel in Bad Oeynhausen von dem Programmchef der Philips-Schallplatte, Dr. Storjohann, überreicht. Ganz rechts der 1. Sprecher unserer Landsmannschaft, Dr. Alfred Gille, neben ihm Bundesvertriebenenminister Professor Dr. Oberländer und der Stadtdirektor von Bad Oeynhausen, Dr. Lawin.

 

Foto: Agnes Miegel nach ihrem letzten öffentlichen Leseabend. Im Arm hält sie dreizehn gelbe Rosen, die ihr Stadtdirektor Dr. Lawin nach der Veranstaltung mit herzlichen Worten des Dankes überreicht hatte. Jede dieser Rosen soll für ein Jahr der Vertreibung gelten. Das strahlende Lächeln der Dichterin zeigt, dass sie noch mitten unter uns steht, auch wenn sie nach diesem Abend nicht mehr in der Öffentlichkeit lesen wird.

 

Foto: Wie stark Agnes Miegel in ihren Werken und mit ihrem Wesen auch für unsere Jugend die Stimme der Heimat verkörpert, das zeigte sich an diesem Abend in Bad Oeynhausen, als junge Ostpreußen nach der Veranstaltung Agnes Miegel um Autogramme für die von ihnen mitgebrachten Bücher der Dichterin baten. Agnes Miegel erfüllte gern diese Wünsche und unterhielt sich lange und angeregt mit den Jungen und Mädchen.

 

Es ist schwer, den Eindruck dieses Abends, an dem Agnes Miegel ihre letzte öffentliche Lesung hielt, in Worte zu fassen. Ich saß unter den zweihundert geladenen Gästen in dem festlich geschmückten Rathaussaal in Bad Oeynhausen, als das Strub-Quartett den Abend mit einem langsamen Satz von Franz Schubert einleitete. Auf dem Programm, das ich in der Hand hielt, standen die Worte: „Mein Abschied von der Heimat“. Und doch hatte ich das Gefühl, dass es kein Abschied sein konnte. Abschied, — an. diesem Wort haftet der Gedanke an etwas Unwiederbringliches und Endgültiges. Nein, das war es nicht —, auch wenn die tiefe Bewegung, mit der Agnes Miegel an diesem letzten öffentlichen Abend vor einer ergriffenen Zuhörerschar las, uns alle anrührte.

 

Meine Gedanken gingen weit zurück. Achtzehn Jahre war ich alt, als ich zum ersten Mal aufgeregt und schüchtern in dem Königsbergs Heim von Agnes Miegel, dieser großen Ostpreußin, gegenübersaß, von deren Werk ich schon als junger Mensch jede Zeile kannte. Ich werde nie die gütige, mütterliche Art dieser Frau vergessen, mit der sie mir schon bei den ersten Worten jede Befangenheit nahm. Ich werde nie das überströmende Glücksgefühl vergessen, als ich erkannte, dass das Wesen dieser Frau eins ist mit ihrem Werk.

 

Viele, viele Jahre liegen zwischen dem Einst und dem Heute, Jahre, in denen das Schicksal uns alle hart geschlagen hat. Auch Agnes Miegel ist nicht verschont geblieben. Auch sie hat, wie wir alle, ihr Hab und Gut verloren, war mit vielen Leidensgenossen zusammen in der Internierung in Dänemark und verlor auf der Fahrt in ihr neues Asyl in Westdeutschland auch noch das letzte, was ihr geblieben war, ein Pappköfferchen mit Manuskripten. Aber die Tapferkeit, die Zähigkeit des ostpreußischen Menschen, die auch ihr im Blute liegen, haben ihr geholfen, all das zu überwinden. Hätte sie sonst nach der Vertreibung das aussprechen können in ihrem Werk, was uns alle bewegt?

 

Ein festlicher Rahmen

Alles stimmte zusammen an diesem Abend. Der festliche äußere Rahmen übertraf alle Erwartungen. Die Stadt Bad Oeynhausen hatte in Verbindung mit der Landsmannschaft Ostpreußen und den Kultusministern der Länder Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen zu diesem letzten öffentlichen Leseabend der Dichterin eingeladen. Stadtdirektor Dr. Lawin, der aus seiner Königsberger Zeit vielfältige Beziehungen zu der Dichterin hat, hatte den Abend sorgfältig vorbereitet. Er war es, der Agnes Miegel im Auftrag der Stadt Königsberg einst in das Kneiphöfische Rathaus geleitete, als sie den Ehrenbürgerbrief ihrer Vaterstadt in Empfang nehmen konnte.

 

Das Podium des Rathaussaales war mit fünfhundert roten und weißen Nelken — in den Stadtfarben Königsbergs — geschmückt, die ein einheimischer Gärtner für diesen Abend gestiftet hatte. Vor dem Lesepult hing die Fahne mit dem Königsberger Stadtwappen. Das Rathaus, an dessen Einweihung im vergangenen Herbst die Dichterin als Ehrengast teilgenommen hatte, war festlich erleuchtet. Die Bedeutung des Abends wurde noch unterstrichen durch die Teilnahme zahlreicher Persönlichkeiten aus Politik, Kunst und Wissenschaft. Erschienen waren auch Bundesvertriebenenminister Dr. Oberländer mit seiner Gattin und die Mitglieder des Niederdeutschen Dichterkreises, zu dem Agnes Miegel seit langen Jahren gehört. Viele persönliche Freunde der Dichterin von früher und von heute waren im Saal.

 

Künderin ostpreußischen Wesens

Mit warmen und herzlichen Worten leitete Dr. Alfred Gille, der Sprecher der Landsmannschaft Ostpreußen, den Abend ein. Er sprach aus, was alle in diesem Saal empfanden, als er in seinen Begrüßungsworten sagte: „In dem Programm ist vom Abschied von der Heimat und vom letzten öffentlichen Auftreten die Rede. Vom letzten Auftreten, von irgendetwas, das unwiederbringlich sein soll. Und doch meine ich, dass unsere Herzen kaum mit Wehmut oder mit schmerzlichen Empfindungen erfüllt sind. Kein Schatten fällt über diese festliche Stunde. Ein reiches, überreiches Leben soll heute noch einmal zusammengefasst und uns allen ein Erlebnis werden, ein Leben, überreich an Glück, aber auch überreich an Leid und Not“.

 

Dr. Gille sprach dann über das Vertriebenenschicksal von Agnes Miegel, über den Weg, den sie gemeinsam mit Millionen anderer Menschen gegangen ist. Er erinnerte an die äußeren Erfolge, die unsere Dichterin erringen konnte, an die Literaturpreise, an die Ehrendoktorwürde, die Agnes Miegel von der Albertus-Universität in Königsberg verliehen wurde, und er erwähnte, dass die Dichterin die erste Trägerin des Preußenschildes ist, den die Landsmannschaft Ostpreußen ihr im vergangenen Jahr verliehen hat. Er sagte: „Wir lieben den Menschen Agnes Miegel, dem kein Glück und kein Leid fremd war und der mit mütterlicher Güte alles mit seiner Liebe umfasst, was ihm im Leben entgegentrat. Wir glauben, in Agnes Miegel die Künderin ostpreußischen Wesens, die Mahnerin zum Glauben an die Unvergänglichkeit deutscher Kulturleistung im Osten zu sehen“.

 

Dr. Gille bat die Dichterin, auch in Zukunft an größeren Veranstaltungen teilzunehmen, bei denen ostpreußische Menschen zusammenkommen, denen sie allein durch ihre Anwesenheit zum Mittelpunkt ihres Denkens und Fühlens werden solle. In sichtlicher Bewegung schloss Dr. Gille mit den Worten:

 

„Mögen Sie selbst von dieser Stunde, in der wir Sie in so beglückender Frische unter uns sehen dürfen, den tiefempfundenen Dank des deutschen Volkes mitnehmen, neue Kraft und Frische und dem Wunsch, in Zukunft zu bleiben, was Sie immer waren: unsere verehrte, liebe Agnes Miegel“.

 

Ein Dank an die Heimat

Tiefe Bewegung ging durch den Zuhörerraum, als Agnes Miegel vor das Lesepult trat. Tiefe Bewegung war auch in ihrer Stimme, als sie mit einigen schlichten Worten die Lesung einleitete: „Es ist mir sehr bewegend und wunderschön, dass ich noch einmal zu Ihnen allen sprechen darf. Dieser Abend soll ein Dank an meine Heimat und ein Dank an das Land, das mich und die Meinen aufgenommen hat“.

 

Die Dichterin bat die Gäste, ihr geduldig zuzuhören und sich nicht an ihrer Aussprache zu stören, denn der Ostpreuße ließe so wenig wie der Balte in seiner Sprache verleugnen.

 

Was Agnes Miegel an diesem Abend las, das hatte sie selbst sorgfältig aus ihrem Werk zusammengestellt. Es war, als ob sie an diesem Abend ihr reiches Leben und ihr Werk noch einmal vor der Öffentlichkeit zusammenfassen wollte. Am stärksten kam das zum Ausdruck, als sie ihr „Gespräch mit den Ahnen" las, in dem sie den Wurzeln ihres Seins und ihres künstlerischen Schaffens nachspürt.

 

Sie spricht von dem weiten Weg, den sie gewandert ist, um ihre Ahnen zu finden, aus deren Blut sie kam, über die vielfältigen Verbindungen zu deutschen Stämmen im Westen. Ja, es waren weite Wege, die diese Frau gewandert ist, Wege in die Vergangenheit, in die Geschichte unserer Heimat und ihrer Menschen, die sie kennt wie kaum ein anderer unter den Lebenden. Tief angerührt waren die Zuhörer, als Agnes Miegel die Worte las:

 

„Ob mein Wort weiterleben wird, ich weiß es nicht. Nie habe ich mich das gefragt. Ich sagte es, weil diese Gabe meine Spindel und mein Spaten, mein Acker und meine Schreibstube war, und weil ihr mich lehrtet zu wirken so lange es Tag ist. Ich weiß, dass meine Liebe mit dieser Stadt, mit diesem Land, mit allem darin, mit allen meines Volks sein wird ..."

 

Die letzten Worte dieses Gespräches mit den Ahnen las Agnes Miegel leise und mit tiefer innerer Bewegung, in Erinnerung an ihre Vaterstadt und wie als Abschluss eines langen, reichen Lebensweges:

 

„Ich sehe nichts mehr von der Stadt, von Türmen und Giebeln, so dunkel ist es geworden. Nur die Sterne sehe ich oben und ihre feurigen Tränen, und ich sehe, wie sie sich unten im Wasser spiegeln. Ich höre nichts mehr als die Schritte eines Kindes, das verspielt auf der Brücke stehenblieb und durch ihr Geländer über den Fluss sah, das nun heimläuft zu seines Vaters Haus, zu dem Bett, das die Mutter ihm bereitet hat“.

 

Als ob die Verse eben entstehen …

Das herrliche Streichquartett in c-moll von Hans Pfitzner, vom Strub-Quartett mit Meisterschaft dargeboten, unterbrach die Lesung.

 

Es war so ganz der Mensch Agnes Miegel, wie wir ihn kennen und lieben, als die Dichterin vor der zweiten Lesung wie suchend in den Saal blickte und entschuldigend sagte: „Verzeihen Sie mir, aber ich suche nur die Meinen“. Dann ging ein Lächeln über ihr Gesicht, als im Saal ihre beiden Hausgenossinnen die Hände hoben, und sie las weiter. Aus ihren Versdichtungen hatte sie diejenigen ausgewählt, die ihr für diese Stunde am meisten am Herzen lagen, darunter auch eine ihrer schönsten Balladen, „Die Frauen von Nidden".

 

Es ist so selten, dass ein Dichter seine Werke so liest, dass der Zuhörer unmittelbar angesprochen wird. Bei Agnes Miegel hat man das Empfinden, als ob ihre Dichtung in dem Augenblick entstanden ist, in dem sie ihre Verse spricht, so unmittelbar rühren sie die Herzen an. Als Dank an den Schutz und die Geborgenheit, die Agnes Miegel und ihre Leidensgenossen in Deutschlands schlimmster Zeit in Dänemark gefunden haben, sprach sie die Verse „An die Erde Dänemarks". Den Abschluss der Lesung bildete der schlichte Spruch, den die Dichterin nach der Vertreibung für den Ostdeutschland-Gedenkturm in Schloß Burg an der Wupper geschrieben hat. Als sie diese Worte las, da wurde ihre innere Bewegung so stark, dass ihre Stimme brach und sie die Lesung für Sekunden unterbrechen musste. Atemlose Stille herrschte im Raum.

 

Mit den Variationen aus dem Kaiser-Quartett von Joseph Haydn, der Grundmelodie des Deutschlandliedes, klang der Abend aus. Tiefbewegt dankte Dr. Lawin der Dichterin im Namen aller Zuhörer und überreichte ihr einen Strauß von dreizehn gelben Rosen, deren jede ein Jahr der Vertreibung symbolisieren sollte.

 

Viele, viele Hände musste die Dichterin schütteln, alte Freunde umdrängten sie, Menschen, die sie oft seit langem nicht gesehen hatte. Für jeden hatte sie einen warmen Händedruck und ein freundliches Wort. Trotz der tiefen Bewegung, die uns alle an diesem Abend erfasst hatte, war es uns allen doch, als ob dieser Abschiedsabend kein wirklicher Abschied ist. Wir alle können es verstehen, dass die Dichterin in Zukunft die Strapazen langer Reisen und öffentlicher Lesungen nicht mehr auf sich nehmen kann. Aber wir wissen, dass sie in der Stille ihres Zimmers weiter wirken wird an ihrem Werk und dass sie mit ihrem gütigen Wesen und mit ihrem Schaffen weiter zu uns gehören wird. Uns allen, die wir an diesem Abend teilnehmen durften, wurde es wieder einmal bewusst, dass es dieser Frau gegeben ist, auszusprechen, was uns alle bewegt, dass sie für uns zur Stimme unserer Heimat geworden ist, unüberhörbar auch für alle, die nicht unmittelbar teilhaben an unserem Schicksal.

 

Auch die Jugend war dabei

Zu erwähnen ist noch, dass auch der Rundfunk und das deutsche Fernsehen an diesem Abend teilgenommen haben. So konnten viele Landsleute, denen wegen des beschränkten Raumes eine Teilnahme an diesem Abend nicht ermöglicht werden konnte, im Rundfunk oder auf dem Bildschirm wenigstens einen Teil dieser Veranstaltung miterleben. Die Deutsche Philips AG hat die gesamte Lesung in einer Archivaufnahme festgehalten.

 

Mit Freude und Bewegung nahm Agnes Miegel aus den Händen des Programmchefs der Philips-Schallplatte, Dr. Storjohann, die erste Langspielplatte mit dem Titel „Heimatland Ostpreußen" entgegen, auf der ihre Stimme mit Lesungen aus ihren Werken zusammen mit ostpreußischen Liedern festgehalten wurde. (Wir berichteten über diese Schallplattenaufnahme in unserer Folge 5 vom 1. Februar.) An dem Tag, als Agnes Miegel mit ihrer letzten Lesung von der Öffentlichkeit Abschied nahm, erschien diese Schallplatte im Handel.

 

Nach einer Pressekonferenz wollte die Dichterin gerade das Rathaus verlassen, als im Treppenhaus das Ostpreußenlied aufklang. Jungen und Mädchen der Gruppe Bad Oeynhausen sangen die vertraute Weise. Agnes Miegel konnte die vielen Blumen, die ihr überreicht wurden, kaum in den Armen halten. Als sie von den jungen Menschen gebeten wurde, ihren Namen in die mitgebrachten Bücher zu schreiben, da war sie mit ihrer ursprünglichen Herzlichkeit sofort bereit, alle diese Wünsche zu erfüllen. Deutlich war zu spüren, wie stark auch für diese jungen Menschen, die die Heimat zum Teil nur aus ihren ersten Kindertagen her kennen, der Name der Dichterin mit dem Gedanken an die Heimat verbunden ist. In diesen jungen Menschen wird ihr Werk einmal weiterleben, es wird leben durch viele Generationen hindurch und wird immer wieder zu jungen Menschen von dem sprechen, was unvergänglich ist.

 

„Der Mutter Ostpreußen"

Bis in den späten Abend saßen wir noch zusammen. Viele Gespräche kreisten um die Heimat und um den tiefen Eindruck, den diese Veranstaltung bei allen Beteiligten hinterlassen hatte. Eine besondere Freude gab es dann noch für Agnes Miegel, als ihr der Stadtkämmerer von Königsbergs Patenstadt Duisburg, Dr. Giere, eine in Leder gebundene Geschichte der Stadt Duisburg überreichte, in der als Widmung die Worte stehen:

 

„Frau Agnes Miegel, der Mutter Ostpreußen, als äußeres Zeichen für den Bund der Herzen zwischen Königsberg und seiner Patenstadt Duisburg“.

 

Der Kultusminister des Landes Nordrhein-Westfalen, Professor Dr. Luchtenberg, der am Kommen verhindert war, hatte folgendes Telegramm an Dr. Lawin gerichtet: „Dass ich wegen dringender amtlicher Verpflichtung nicht nach Oeynhausen kommen kann, bedaure ich umso mehr, da ich Agnes Miegel gern persönlich gesagt hätte, wie sehr ich ihr unermüdliches Wirken für ihre unvergessene ostdeutsche Heimat schätze. Als Hüterin ostpreußischen und zugleich besten deutschen Geisteserbe hat sie aus schöpferischer Kraft unvergleichliche Dichtungen geschaffen, die zum Schönsten gehören, was in unserer Zeit von Größe und Bedeutung des deutschen Ostens kündet. Ich bitte Sie, Agnes Miegel herzliche Grüße zu übermitteln, verbunden mit dem Wunsch, dass diesem ihrem letzten Leseabend noch viele Jahre fruchtbaren Schaffens zu unser aller Freude folgen mögen“.

 

Am 9. März 1958, wird unsere Agnes Miegel in der Stille ihres Heimes in Bad Nenndorf, ihren 79. Geburtstag begehen. Viele gute Gedanken und Wünsche werden an diesem Tag bei ihr sein. Auch wir möchten ihr, zugleich im Namen aller Landsleute, unsere Grüße und unsere Wünsche sagen, und zugleich den Dank für die unvergesslichen Stunden bei ihrem letzten Leseabend in Bad Oeynhausen und den Dank für alles, was unsere Agnes Miegel für unser Land und seine Menschen getan hat in ihrem reichen Schaffen und mit ihrem unverfälschten, schlichten ostpreußischen Wesen.

Ruth Maria Wagner

 

Seite 10  Spruch

Von Agnes Miegel

Du hast in Krieg und Schrecken

mich wunderbar bewahrt,

Gabst Kraft dem müden Herzen

auf später Wanderfahrt,

Gabst Zuflucht im vertrauten,

im herben Wind vom Meer,

Führtest zu deutschem Lande

mich gnädig wieder her,

Gabst Dach und Brot, gabst Treue

die niemals mich verlassen,

Lehrtest mich täglich neue

nicht als den Hass zu hassen!

 

Für Ostdeutschland-Gedenkturm in Schloß Burg an der Wupper

 

Seite 10   Erich Hannighofer, der Dichter des Ostpreußenliedes

Zu seinem 50. Geburtstag am 25. Februar 1958

Selten hat ein Lied der Neuzeit so schnell Eingang gefunden in die Herzen wie das „Lied vom Land der dunklen Wälder". Etwa fünfundzwanzig Jahre sind seit seiner Entstehung vergangen, und schon wird es von vielen als echtes Volkslied angesehen: „Verfasser unbekannt", so kann man oft genug lesen. Das ist eine Tatsache, die vielleicht ein wenig traurig ist für die Angehörigen, die immer noch auf seine Heimkehr hoffen. Aber im Grunde ist dies doch der schönste Dank und Lohn, der, einem Dichter werden kann.

 

Erich Hannighofer, ein gebürtiger Königsberger, stand erst am Anfang seines Schaffens. Seine Kantate „Memelruf", die in Buchform veröffentlichte Erzählung „Erde" und ein fast vollendeter Heimatroman waren bereits der beste Beweis seines Könnens. Der Roman ist verloren gegangen, so wie der Dichter selbst verschollen ist. Seine Frau und seine beiden Töchter leben in der sowjetisch besetzten Zone, unter mancherlei Krankheiten und Entbehrungen, aber rührend tapfer und sich der Verpflichtung bewusst, die aus dem Erbe des Verlorenen erwächst.

 

Den Ostpreußen sollte der 50. Geburtstag ein Anlass sein, in bewusster Dankbarkeit neben dem Komponisten Herbert Brust, der in kongenialer Weise die Melodie zu diesen feierlich-schönen Versen schuf, auch des Dichters zu gedenken, der zum ersten Mal das Lied vom Land der dunklen Wälder sang.

Margarete Kudnig

 

Seite 10   Der Strom schlägt zu

Erzählung von Rudolf Naujok

Auf ein geheimnisvolles Zeichen hob sich die Eisdecke des Memelstromes, dort, wo er breit und wuchtig dem Kurischen Haff zustrebte und barst mit donnerartigem Hall, der echohaft an den Ufern entlang zog. Gleich darauf zerbröckelte die weiße Eisdecke, als ob jemand mit Riesenhänden einen Zuckerguss zerteilte, und die Schollen begannen eine atemlose Jagd in Richtung des Haffes, als wollte jede von ihnen zuerst in dem Abgrund der Vernichtung ankommen.

 

Wie meistens bei solchem dämonischen Geschehen war es um Mitternacht. Der blanke Vollmond wurde von Wolkenfetzen verschlungen und wieder freigegeben, so dass die Welt bald dunkel, bald hell aussah. Die Wolken hatten offenbar nichts anderes zu tun, als das Spiel der Eisschollen auf den Wasserfluten oben am Himmel zu wiederholen, und schließlich war es derselbe Wind, der oben und unten die gleiche Jagd betrieb.

 

Die Schollen hoben sich mit der steigenden Flut des Hochwassers und rissen von den Seiten die Leiber der Deiche auf. Überall, besonders wo die Häuser hinter dem Damm lagen, sah man Laternen in der Nacht auftauchen und, wenn das Licht richtig fiel, verstörte Gesichter. Im Sturm rasselten die Ketten, an denen die Boote lagen, denn diese flachen friedlichen Kähne waren nun zu schwarzen Urtieren geworden, die am liebsten mit den Schollen zusammen in eine unbekannte Weite stürmen wollten.

 

Irgendwo in der Ferne musste der Strom durch eine Eisbarriere verstopft sein, anders konnte man sich das sehr schnell steigende Hochwasser nicht erklären. Es hatte eine elementare Wucht, anders als in früheren Jahren.

 

Aber die Deiche hielten, da brauchte man keine Angst zu haben, und die scharfzugespitzten Pfeiler der Brücke wirkten wie Eisbrecher und zerteilten die größten Schollen, so dass sie von ihrer Kraft verloren. Der alte Brückenwärter saß oben in seinem kleinen Verließ und hörte, wie die Stahlbögen der großen Brücke zitterten und sangen, als wollten auch sie in dieser Nacht der Bewegung auf Wanderschaft gehen. An Schlaf war nicht zu denken. Er presste sein Gesicht an die kleinen Fenster des Brückenturmes und starrte auf das sich heranwälzende Heer der Eisschollen.

 

Wenn er müde davon wurde und auch sein starkes Herz etwas von Beklemmung verspürte, sah er durch das andere Fenster in Richtung des großen Dorfes, des Herrendorfes, wie es die Leute stolz nannten. Wenn auch die Lichter der Straßen und sogar die der überall erleuchteten Fenster zu schwanken schienen, so gaben sie doch ein Gefühl von Sicherheit und Zuspruch in dem Toben der Elemente.

 

Anders sah es hinten in den weiten Wiesen aus, wo die Dämme nicht mehr hinreichten, weil es sinnlos war, hier, wo die Wasser von Strom und Haff sich vereinigten, noch menschliche Kräfte zu bemühen. Hier strömte das Wasser in mächtigen Fluten über den weiten Wiesenraum zwischen Atmath und Skirwieth und füllte die alten, seit Jahrhunderten verschilften und vermoorten Mündungsflüsse wieder aus, deren Namen man nur noch aus alten Büchern erfahren konnte, und die nun wieder jung und lebendig strömten wie vor Zeiten.

 

Sie überspülten die Insel Helenawerder, einen Hort der Tiere, und trieben die erschreckten Elche in langen Fluchten auf höher gelegene Stellen, und mit ihnen flüchtete alles Getier, von den Mäusen bis zu den Füchsen, Hasen, Rehen und Hirschen und sammelte sich auf den wenigen noch trockenen Höhen, friedlich wie in einem Zoo zueinander, nur vor dem Wasser zitternd.

 

Da hatten es die Enten und Gänse, Möwen und Schwäne besser, denn sie konnten fliegen und schwimmen, und was allen anderen Lebewesen eine Todesdrohung war, bedeutete ihnen Seligkeit ohne Ende, sich auf Schollen treiben zu lassen und in Blanken einzufallen und den tranigen Fischgeruch des Wassers zu atmen wie die Bauernkinder den Brodem des dunkel gebackenen Brotes.

 

Mitten in der brausenden Flut erhob sich wie ein Schatten das Schöpfwerk, und ein einsames Licht leuchtete über die unruhigen Wasser. Wenn die Wolken den Mond freiließen, schimmerten die roten Ziegelwände des Baues auf. Die Maschinen drehten sich wild, als wollten sie die Kraft aufbringen, diese Wassermassen abzuschöpfen. Der Kessel glühte, denn der alte Nießwand warf in seiner Angst immer neue Schaufeln voll Koks auf, und die Schleusentore draußen krachten im Ansturm der Flut.

 

Plötzlich, etwa zwei Stunden nach Mitternacht, hob sich das ganze Gebäude wie ein wundgeschossenes Tier und stürzte mit großem Rumoren und in zischenden Dämpfen in sich zusammen. Gurgelnd und brausend wurden die Mauern von großen Strudeln in die Tiefe gerissen. Die Maschinen versanken im Moor. Die Schleusentore rissen aus den Angeln und ritten auf den Schollen wie tolle Reiter irgendwo in die endlose Wasserfläche des Haffes hinaus.

 

Das Licht erlosch, auch das Lebenslicht des alten Schleusenwärters, des alten Nießwand. Niemand hat den Zusammenbruch des Schöpfwerkes gesehen. Niemand hat den letzten Schrei des alten Mannes gehört. Erst zwei Tage später, als die Telefonanrufe nicht mehr beantwortet wurden, segelte ein Boot mit dem Bürgermeister und mit einigen Leuten vom Wasserbauamt hinaus. Sie fanden nicht einmal mehr den Ort des Unglückes, und sie konnten sich in der weiten Wasserwüste, nachdem das einzige Richtzeichen, das Schöpfwerk selbst, verschwunden war, nicht mehr zurechtfinden.

 

„Hier muss es gewesen sein!", schrie der eine durch den noch immer starken Wind.

 

„Nein, dort muss es gewesen sein!", rief der andere.

 

Aber erst, nachdem das Hochwasser abgezogen war, wohl drei Wochen später, erkannte man an den Fundamenten den Ort, da das Schöpfwerk gestanden hatte und erkannte an den Resten die Gewalt des Wassers in jener Nacht. Der Bürgermeister legte einen Kranz an der Stelle, da der alte Nießwand in treuer Pflichterfüllung, seinen Tod gefunden hatte.

 

Die Fischer nahmen die blauen Kurenmützen ab und starrten eine Weile schweigend in das dunkle Wasserloch und in der Ferne auf die nun schon leicht grünlich schimmernde Wand des Schilfes, welches in breitem Wall das Haffufer säumte. Es sah aus, als könnten sie den Geist des Toten sehen, der hier wahrhaft über den Wassern schwebte.

 

Seite 10   Zum zweiten Male leben!

„Gib Rechenschaft von deiner Verwaltung“. Lukas 16,2

 

Aber wir sind doch Christen. Wir glauben doch nicht wie die Hindus an die Seelenwanderung.

 

Aber ein kleiner Trick kann es für uns Christenmenschen sein, wie es Viktor E. Frankl rät:  „Lebe so, als ob du zum zweiten Male lebtest und das erste Mal alles so falsch gemacht hättest, wie du es zu machen — im Begriffe bist“.

 

„Dann geben wir besser Rechenschaft von der Verwaltung unserer Zeit. Dann „verantworten" wir den Augenblick, und zwar gerade diesen, hier und jetzt. Die Minute kommt auf uns zu als ein Wort Gottes. Und wir haben die Antwort zu geben.

 

Damit setzen wir die große christliche Schau der Zeit in die Wirklichkeit: die Einheiligung jedes Herzschlags. Das Gold der Ikonen sollte das Symbol aussagen: alles christliche Geschehen ist da vor dem Sinnhintergrund der Ewigkeit.

 

„Wem die Stunde schlägt' . . . deuten wir doch so, dass es immer nur der Augenblick ist, in dem Gottes Wille für mich konkret wird. Wer die Stunde liebt, liebt Gott, und wer Gott liebt, liebt die Stunde. Irgendwie sind es immer Sternstunden.

 

Für uns gibt es demnach eigentlich keine kleinen oder großen Lebensmomente. Jede Situation des Menschen ist eine religiöse. Wie es in Gottes Vorsehung niemals einen Regiefehler gibt, so sollte auch der Mensch entsprechend „reagieren".

 

„Mensch, des Gerechten Schlaf ist mehr bei Gott gemacht, I Als was der Sünder bei und singt die ganze Nacht“.

 

Die Situation ist für uns niemals die Quelle des moralischen Handelns, aber sie bringt uns die Pflicht der Rechenschaft.

 

„Für den lieben Gott", schrieb Bruckner über ein neues opus. Das ist dann der Hymnus der edlen Arbeit, der dem Leben Sinn gibt.

 

Ich kenne einen ostpreußischen Bauernsohn, der seine Ehre darin sah: „meine Furche soll die geradeste aus dem ganzen Dorfe sein“. Und einer, der früher viele hundert Morgen daheim hatte, schreibt von seinem kleinen Acker in Mecklenburg: „Unser Rübenacker ist der sauberste“.

 

Das nennen wir eben „Gutmachen mit reinstem Gewissen", wie es von Rodin gerühmt wurde. Jeder Christ ist dazu aufgerufen. Darum kennt er auch keine Langeweile und braucht nicht seine Zeit zu „zerstreuen".

 

„Nimm dir Zeit und nicht das Leben“. Viele nehmen sich auch das ewige Leben!

Pfarrer Geo Grimme

 

Seite 10   Vom beschworkten Himmel

Im Stadtwald von Kreuzburg waren mehrere Tafeln mit Versen aufgestellt, die Wilhelm Reichermann verfasst hatte. Sie erhöhten die gute Laune der Spaziergänger Einer dieser Verse lautet:

 

„Auf diesem Berge kann man sehn

die Sonne auf- und untergeh‘n.

Nur wenn der Himmel ist beschworken,

hat man von beiden nichs gemorken

P. S.

 

Rest der Seite: Wir hören Rundfunk. Heimatliches Kopfzerbreche (Kreuzworträtsel)

 

Seite 11  Aus den ostpreußischen Heimatkreisen …

Königsberg-Stadt

Burgschultreffen in Hamburg

Zur Vorbereitung der Patenschaftsübernahme und für die 300-Jahr-Feier im Herbst in Duisburg werden sich am Sonnabend, 15. März, 16 Uhr, ehemalige Lehrer und Schüler der Oberrealschule auf der Burg im Restaurant Feldeck (Hamburg 6, Feldstraße 60. Telefon 43 51 73) treffen. Der letzte Schulleiter, Oberstudiendirektor i. R. Dr. Falcke, wird über die Arbeit der Duisburger Gruppe, über die Patenschule und den Stand der Vorbereitungen zur Patenschaftsübernahme und der 300-Jahr-Feier berichten. Die Frauen der Angehörigen sind ebenfalls herzlich eingeladen. — Alle, die noch im Besitz von Bildern, Urkunden und Erinnerungsstücken sind, werden freundlich gebeten, dies mitzuteilen oder sie mitzubringen. Bilder werden dringend zur Reproduktionszwecken gebraucht; von Zeugnissen können nach Vereinbarung Fotokopien für das Archiv angefertigt werden. — Weitere Auskünfte erteilt Dipl.-Volkswirt Erich Böhm, Hamburg-Poppenbüttel, Weidende 27, Telefon 60 70 71.

 

Staatliche Hufenoberschule für Mädchen

Am 1. Osterfeiertag wird in Hamm (Westfalen), Hotel Kaiserhof, Hohe Straße 66, ein Schultreffen stattfinden. Beginn 14 Uhr. Oberstudiendirektor Walsdorff wird voraussichtlich an diesem Treffen teilnehmen. Den Unkostenbeitrag von 1 DM, die Anmeldungen zum Treffen und die Ehrengabe bis zum 15. März, erbeten an Oberschullehrerin A. Schmidt, Soest (Westfalen), Wilhelm-Morgner-Weg 16.

 

Berufsfeuerwehr Königsberg

Am 1. April wäre das hundertjährige Bestehen unserer Berufsfeuerwehr in Königsberg gefeiert worden. Anlässlich des Königsberger Treffens wollen wir uns am 1. Juni in Hamburg wiedersehen. Treffpunkt an diesem Tage, um 14 Uhr ,im Restaurant Feldeck, Feldstraße 60, Ecke Karolinenstraße, etwa fünf Minuten von der Ernst-Merck-Halle entfernt. Anmeldungen auch für evtl. Übernachtung bis 10. Mai an Brandinspektor Otto Stolzke. (24a) Hamburg 26, Süderstraße 347, erbeten.

 

Obermeister Popp dankt

Der Obermeister der Bäckerinnung Königsberg, Richard Popp, hat uns gebeten, den folgenden Dank zu veröffentlichen:

 

Anlässlich meines 80. Geburtstages, am 15. Februar 1958, erhielt ich von meinen ostpreußischen und besonders den Königsberger Kollegen, Freunden und Bekannten weit über hundert Glückwünsche und viele Blumen, worüber ich mich sehr gefreut habe. Es ist mir aber leider nicht möglich, allen diesen Gratulanten einzeln zu danken, wie ich dies gern getan hätte. Daher danke ich allen auf diesem Wege recht, recht herzlich und bleibe in treuer heimatlicher Verbundenheit

 

Richard Popp, jetzt Hannover, Ferdinand-Wallbrecht-Str. 32

 

Wehlau

Annemarie Reimer zum Gedenken

Zum zehnjährigen Todestag, am 9. März 1958 und zur siebzigjährigen Wiederkehr ihres Geburtstages am 8. März 1958, gedenken wir des ehemaligen Kraftfahrunteroffiziers, Annemarie Reimer, aus Tapiau, der Frau des verstorbenen Arztes Dr. Reimer, des langjährigen Leiters des Kreiskrankenhauses in Tapiau. Annemarie Reimer war nicht nur im Kreis Wehlau, sondern darüber hinaus durch ihre siebenmonatige freiwillige Teilnahme am Ostfeldzug 1914/1918 als einziger weiblicher Unteroffizier und Kraftwagenführer der deutschen Armee bekannt.

 

Ihrer und ihres selbstlosen Einsatzes besonders zu gedenken, ist uns eine Ehrenpflicht. Als geübte Kraftfahrerin stellte sich Frau Annemarie Reimer bei Ausbruch des Ersten Weltkrieges mit ihrem Kraftfahrzeug der deutschen Armee zur Verfügung. Den Truppenstäben fehlte es damals nicht nur an Kraftfahrzeugen, sondern auch an Menschen, die ein solches Fahrzeug bedienen und warten konnten. Und hier war Annemarie Reimer in ihrem Element.

 

Am ersten Mobilmachungstag, dem 2. August 1914, morgens, fuhr sie zunächst ihren Mann zur Kaserne nach Königsberg. Anschließend begab sie sich nach Wehlau, wo sie als nunmehr vertraglich verpflichteter Kraftfahrer beim mobilen Heere tätig wurde. Ihr erster militärischer Einsatz — Kontrolle der Wachtposten durch ein militärisches Kommando längs der Bahnstrecke Wehlau - Königsberg - begann. Diesem ersten Einsatz folgten viele weitere, auch solche, bei denen sie nicht nur am Steuer Umsicht und Geschick zu zeigen hatte, sondern wo es ernst zuging und wo sie Unerschrockenheit und Tapferkeit bewies. Im Verlauf ihrer militärischen Verwendung kam sie als geübte Kraftfahrerin zum Stab der 9. Landwehrbrigade, der späteren 10. Landwehrdivision.

 

An folgenden Einsätzen — um nur einige zu nennen — hat sie teilgenommen: Gefecht bei Labiau, Kämpfe um Tilsit und Taurogeen, Schirwindt und Wladislawow. Schlacht bei Stallupönen, Stellungskämpfe an der Rominte und Winterschlacht in Masuren. Besonders bei den Kämpfen von Schirwindt und Wladislawow vom 5. bis 13. Oktober 1914 zeichnete sie sich auf dem Gefechtsfelde, bis in den Bereich des Infanteriefeuers hinein, durch tapferes und kaltblütiges Verhalten bei der Fürsorge für Verwundete und deren Rücktransport aus.

 

Sie wurde für diese für eine Frau weit über das zu erwartende Maß hinausgehenden Beweise von Tapferkeit bei der Versorgung von Verwundeten zum Eisernen Kreuz 2. Klasse eingegeben. Mit Rücksicht auf einen entgegenstehenden Erlass erhielt sie statt dessen die Zusage der Verleihung einer Kriegsdenkmünze.

 

Infolge schwerer Erkrankung schied der Kraftfahrunteroffizier Annemarie Reimer aus ihrer militärischen Verwendung aus. Ihre damaligen Vorgesetzten bescheinigten ihr, ihre Pflichten aufs sorgsamste erfüllt zu haben. Und wir, die Zeitgenossen von Frau Annemarie Reimer, Tapiau, sind stolz darauf, ihrer als unserer engsten Heimatangehörigen, ehrend zu gedenken.

Strehlau, Kreisvertreter (17a) Karlsruhe-West, Hertzstraße 2

 

Elchniederung

Unser diesjähriges Jahreshaupttreffen soll vielen Hunderten von Elchniederungern Gelegenheit geben, Land und Leute unseres Patenkreises kennenzulernen. Gewählt hierfür ist die schönste Zeit des Jahres, die beiden Pfingstfeiertage. Das Treffen wird am 25. und 26. Mai in Nordhorn, der Kreisstadt unseres Patenkreises Grafschaft Bentheim, stattfinden.

 

Anreisetag ist Sonnabend, der 24 Mai. Unser Patenkreis sorgt für gute, kostenlose Privatquartiere und seine Städte und größeren Gemeinden leisten Zuschüsse zu Omnibusfahrten.

 

Anmeldungen für kostenlose Privatquartiere können schon jetzt an die Kreisverwaltung in (23) Nordhorn, unter dem Stichwort „Jahreshaupttreffen", gerichtet werden.

 

Bei dieser Gelegenheit sollen auch die längst fälligen Wahlen stattfinden. Weitere Mitteilungen folgen.

 

Folgende Landsleute haben sich schon jetzt bereit erklärt, Anmeldungen für Bus- und Bahn-Sammelfahrten entgegenzunehmen:

 

1. Kreisbetreuer Stadtinspektor, Werner Weiss, Berlin-Schöneberg, Wartburgstraße 32.

 

2. Hugo Rieske (Kuckerneese), jetzt Spirituosenfabrikation, Zigarren- und Weingroßhandlung in Bad Harzburg, Mühlengasse 1.

 

3. Bernhard Kröhnert, Postangestellter in Harlingerode über Goslar.

 

Weitere Meldungen werden erbeten.

Johannes Klaus, Kreisvertreter (24b) Husum, Woldsenstraße 34

 

Memel

Otto Jung verstorben

Am 19. Februar 1958, starb in Schierhorn, im 94. Lebensjahre, unser Landsmann, Kaufmann, Otto Jung, früher Memel.

 

Mit dem Verstorbenen hat sich ein selten langes Leben vollendet, das von rastloser Tätigkeit erfüllt gewesen ist. Neben seinem Beruf hat er sich in den Dienst der Allgemeinheit gestellt. Otto Jung war viele Jahre hindurch Vorsitzender der Memeler Liedertafel und des Memelländischen Sängerbundes. Die Pflege des deutschen Liedes, der im abgetrennten Gebiet besondere Bedeutung zukommt, war ihm eine Herzenssache. Er hat den deutschen Belangen in der Heimat wertvollste Dienste geleistet. Durch sein offenes, frisches Wesen erfreute er sich allgemeiner Beliebtheit. Sein Name war in Sängerkreisen bis weit über die Grenzen des Memelgebiets hinaus bekannt.

 

Wir werden den aufrechten deutschen Mann nicht vergessen und ihm ein ehrendes Andenken bewahren!

Arbeitsgemeinschaft der Memelkreise in der Landsmannschaft Ostpreußen. Der Vorstand: Richard Meyer

 

Memel Heydekrug und Pogegen

Heimattreffen für den norddeutschen Raum

Aus Anlass der ostdeutschen Woche in Hamburg vom 15. bis 22. März, wird am Sonntag, dem 16. März, in Hamburg ein Heimattreffen der Kreise Memel-Stadt, Memel-Land, Heydekrug und Pogegen stattfinden. Das Treffen ist eine gemeinsame Veranstaltung der Arbeitsgemeinschaft der Memelkreise und der Landesgruppe Hamburg der LO. Ort des Treffens ist das Winterhuder Fährhaus in Hamburg.

 

Eine Feierstunde mit Kundgebung, um 14 Uhr, im Großen Saal des Winterhuder Fährhauses ist zeitlich mit Rücksicht auf die Veranstaltungsfolge des Sonntagsprogramms der Ostdeutschen Woche so eingeordnet, dass alle Teilnehmer die Ostdeutsche Ausstellung, die um 12 Uhr in der Halle der Nationen eröffnet wird, und den Musikabend des Ostpreußenchores, um 20 Uhr, in der Musikhalle, besuchen können. Im Mittelpunkt des Treffens steht die Feierstunde um 14 Uhr, bei der auch der 1. Vorsitzende der Landesgruppe Hamburg, Hans Kuntze, das Wort ergreifen wird. Den Festvortrag hält Dr. Hellmuth Hecker von der Forschungsstelle für Völkerrecht über das Thema „Memel und das Völkerrecht". Das Treffen beginnt um 11 Uhr. Ab 13 Uhr spielt die Hamburger Zollkapelle. Ende des Treffens 18 Uhr.

 

Tilsit-Ragnit

Haupttreffen in Hannover 1. Juni

Alle unsere Landsleute möchten wir rechtzeitig darauf aufmerksam machen, dass unser diesjähriges Jahreshaupttreffen am Sonntag, dem 1. Juni, in Hannover, „Wülfeler Biergarten", stattfindet. Der bisherigen Übung entsprechend, wird dieses Treffen gemeinsam mit den Landsleuten aus Tilsit-Stadt durchgeführt werden. Wir bitten, sich diesen Termin bereits vorzumerken.

 

Für die Landsleute im übrigen Bundesgebiet werden weitere Heimatkreistreffen im westdeutschen Raum (entweder Bochum oder Duisburg) und im süddeutschen Raum (voraussichtlich München) durchgeführt. Die genauen Termine dieser vorgesehenen Kreistreffen stehen noch nicht fest. Wir bitten, weitere Bekanntmachungen an dieser Stelle zu verfolgen. Soweit sich jedoch bisher übersehen lässt, wird das Kreistreffen in Westdeutschland Anfang September, und das in Süddeutschland Anfang Oktober durchgeführt.

 

Im Übrigen ist bei allen diesjährigen Veranstaltungen beabsichtigt, die Treffen zugleich mit einer Tagung der Bezirks- und Gemeindebeauftragten zu verbinden. Für unsere im norddeutschen Raum wohnenden Beauftragten wird daher diese Tagung zunächst am 1. Juni in Hannover stattfinden. Sämtliche Bezirks- und Gemeindebeauftragten unseres Heimatkreises werden in Kürze noch durch ein Sonderrundschreiben unterrichtet.

Landrat a. D. Dr. Brix, stellv. Kreisvertreter

 

Gesucht werden:

Aus Ragnit:

Kennzeichen, M 15/58: Familie Lotat (Vorname ist nur von Sohn Bernhard, geb. 18.04.1932, bekannt).

 

Kennzeichen, V 34/58: Arbeiter, Willi Graumann, Adolf-Hitler-Straße 12a;

 

Kennzeichen, D. 21/58: Lehrer Ernst Amelong (bisher Raum Bremen wohnhaft gewesen) und dessen Schwester, Hildegard Nissel, geb. Amelong;

 

Kennzeichen F 51/58: Die Kinder des in Groß-Schenkendorf wohnhaft gewesenen Landarbeiters Edmund Fischer, die in Ragnit beheimatet waren und die bei der Vertreibung in Pommern von den Eltern getrennt wurden: Edith Fischer, geb. 24.11.1928, Heinz Fischer, geb. 08.12.1934, Siegfried Fischer, geb. 02.07.1936 und Gisela Fischer, geb. 25.07.1938.

 

Aus Trappen:

Kennzeichen 350/57: Christoph Petereit und Hans Petereit; ein Landsmann Petereit soll bei einem Kreistreffen in Stuttgart gesehen worden sein.

 

Aus Birgen:

Kennzeichen M 14/58: Franz Bronus und Heinz Bronus sowie Willi Haack und Horst Haack.

 

Aus Birkenhain:

Kennzeichen K 30/58: Frau Gerda Kukat und Tochter, Brunhilde.

 

Aus Trappen:

Kennzeichen 311/57: Angestellter, Radke, beschäftigt gewesen beim Forstamt Trappen.

 

Aus Sommerau:

Kennzeichen L 38/58: Fräulein Martha Brandt.

 

Aus Altenkirch:

Kennzeichen R 41/58: Händler Franz Ennulat.

 

Aus Argenbrück:

Kennzeichen B 50/58: Franz Budwill.

 

Alle Landsleute — insbesondere die Gemeindebeauftragten unseres Heimatkreises — die über den Verbleib der gesuchten Personen irgendwelche Hinweise geben können, werden hiermit zur Mithilfe aufgefordert und gebeten, sich umgehend unter Angabe der jeweiligen Kennziffer an den Unterzeichneten zu wenden.

Gert-Joachim Jürgens, Kreisgeschäftsführer, (24a) Lüneburg, Kefersteinstraße 27

 

Ebenrode (Stallupönen)

Franz Drossmann, aus Grünhof.

Gustav Drossmann mit Ehefrau Luise Drossmann, geb. Schwarzenberg und den Kindern, Lisbeth Balschweit, geb. Drossmann, Fritz Drossmann, Charlotte Drossmann, Hellmut Drossmann, Gustav Drossmann und Helene Drossmann, aus Rauschendorf, Ortsteil Stubbenhof (Kerrin).

 

Für den Ferienaufenthalt auf der Insel Sylt bitte Kinder im Alter von elf bis fünfzehn Jahren anzumelden. Jugendliche über 16 Jahre kommen für das Jugendfreizeitlager in Kassel vom 30. April bis 4. Mai in Frage.

 

Erneut weise ich darauf hin, dass in diesen Tagen die ehemaligen Schüler und Schülerinnen der Höheren Schulen aus Stallupönen zusammenkommen und dass das Heimattreffen in der Patenstadt Kassel am Sonntag, dem 4. Mai, stattfinden wird. Die Fahrtkosten werden bis auf 12 DM ersetzt, an weiteren Unkosten sind 8 DM aufzubringen.

 

Gesucht werden:

Walter Schachner, aus Messeden.

Frieda Timmler, aus Eichhagen.

Steuerinspektor Boehnke, aus Ebenrode.

Erwin Warnke, aus Ebenrode, Kasseler Straße 11.

Zollinspektor, Otto Packhäuser, aus Eydtkau, Hindenburgstraße.

Rudolf de la Chaux, Kreisvertreter, (16) Wiesbaden, Sonnenberger Straße 67.

 

Gumbinnen

Neuwahl des Vorstandes 14. Juni

Nach der Satzung ist der satzungsgemäß auf sieben Mitglieder beschränkte Vorstand (Kreisvertreter und Kreisausschuss) beim nächsten Haupttreffen in Bielefeld vom Kreistage am 14. Juni für drei Jahre neu zu wählen. Der derzeitige Kreisausschuss setzt sich wie folgt zusammen: 1. Hans Kuntze, Kreisvertreter. 1. Vorsitzender, Hamburg-Billstedt, Schiffbeker Weg 168; 2. Erich Mertins. Bankdirektor, stellvertretender Vorsitzender, Oststeinbek bei Hamburg; 3. Fritz Broszukat, Schleswig, Königsberger Straße 5; 4. Otto Gebauer, Heide (Holstein), Joh.-Hinr.-Fehr-Straße 68; 5. Otto Krieg, Dettum bei Wolfenbüttel; 6. Friedrich Lingsminat, Lüneburg, Schildsteinweg 33; 7. Fritz Schacknies, Bremen-Vegesack, A.-Poppe-Straße 24.

 

Etwaige Abänderungsvorschläge bitte ich mir unter Namhaftmachung der zur Wahl vorgeschlagenen und zur Annahme des Amtes bereiten Persönlichkeit mit kurz skizziertem Lebenslauf bis zum 1. Mai einreichen zu wollen.

Walther, Landrat a. D., Kreisältester (16) Marburg (Lahn), Am Erlengraben 15

 

Kreistreffen am 13. April in Düsseldorf

Am 13. April wird in Düsseldorf in den Union-Betrieben, Witzelstraße 33/34, ein Kreistreffen stattfinden. Das Lokal ist vom Nordbahnhof aus mit der Straßenbahnlinie 4, Haltestelle Hennekamp, zu erreichen: von den Bahnhöfen Berath, Bilk und Derendorf mit der Linie 1, Haltestelle Hennekamp.

 

Das Lokal wird um 8 Uhr geöffnet. Von 10.30 bis 11.30 Uhr Gottesdienst mit Superintendent Klatt. Von 11.30 bis 13.30 Uhr Mittagspause. Um 13.30 Uhr Feierstunde mit einer Ansprache des Kreisvertreters und des 1. Vorsitzenden der Landesgruppe Nordrhein-Westfalen, Grimoni, unter Mitwirkung des Ostpreußenchores und des Fanfarenzuges der DJO. Um 15 Uhr Jugendaussprache im Kleinen Saal. 16 Uhr geselliges Beisammensein mit Tanz. In den Pausen wird die DJO Volkstänze vorführen.

 

Auf Wiedersehen am 13. April in Düsseldorf!

 

Quartierwünsche bitte ich zu richten an Landsmann H. Piasta, Düsseldorf-Wersten, Nixenstr. 29, der die Ausgestaltung des Treffens übernommen hat.

Hans Kuntze, Kreisvertreter, Hamburg-Billstedt, Schiffbeker Weg 168.

 

Insterburg Stadt und Land

Jahreshaupttreffen 8. Juni in Krefeld

Unser Jahreshaupttreffen wird am 8. Juni in unserer Patenstadt Krefeld in der Königsburg stattfinden. Am 7. Juni, um 16 Uhr, tagt der Ausschuss des Stadt- und Landkreises.

 

An alle Insterburger ergeht der Aufruf, sich möglichst zahlreich zu diesem Treffen einzufinden, damit wir einmal wieder unseren Zusammenhalt, besonders unserer Patenstadt Krefeld gegenüber, beweisen können.

 

Die Tagesordnung für den 7. und 8. Juni wird noch bekanntgegeben. Quartierbestellungen sind bis spätestens 1. Juni an Willy Bermig, Krefeld, Winfriedweg 1, zu richten.

 

Fritz Padeffke, Geschäftsführer. Zentralstelle der heimattreuen Insterburger, Oldenburg i. O., Kanalstraße 6a.

 

Angerapp

Es besteht die Möglichkeit, Kreiskarten von Angerapp herstellen zu lassen. Ein Neudruck kann nur bei einer Bestellung von mindestens 100 Stück vorgenommen werden. Der genaue Preis lässt sich noch nicht genau feststellen, wird aber ungefähr 3 DM für die einzelne Karte betragen.

 

Bestellungen für die Kreiskarte bitte ich mir bald aufzugeben.

 

Ferner weise ich heute nochmals auf das Anfang August stattfindende Kreisjugendlager hin, das wiederum in der schön gelegenen Jugendherberge in Ratingen abgehalten werden soll. Mehrere Anmeldungen liegen bereits bei mir vor. Um eine Übersicht zu bekommen und die Plätze in der Jugendherberge bestellen zu können, bitte ich, die beabsichtigten Voranmeldungen umgehend vorzunehmen. Wie ich bereits bekanntgab, ist die Voranmeldung für beide Teile vorläufig noch unverbindlich.

Wilhelm Haegert, Kreisvertreter, Düsseldorf, Zaberner Straße 42

 

Angerburg

Unser diesjähriges Hauptkreistreffen wird am 14. und 15. Juni in (23) Rotenburg Hannover (Patenkreis), stattfinden. Näheres wird im Ostpreußenblatt rechtzeitig bekanntgegeben.

 

Auch in diesem Jahre überreichte in Vertretung des erkrankten Kreisvertreters sein Stellvertreter Jordan in Rotenburg mit den besten Wünschen der Patenkinder des Kreises Angerburg nach altem ostpreußischem Brauch an 25 Abiturientinnen und Abiturienten als Zeichen ihrer neuen Würde Alberten. Er verlas die schriftlichen Glückwünsche des Kreisvertreters Priddat, der die „Muli" bat, die ihnen angesteckten Alberten mit Stolz zu tragen, Ostpreußen nie zu vergessen und sich für die Wiedergewinnung der ostdeutschen Gebiete mit Wort und Tat einzusetzen.

 

Die ehemaligen Schüler der höheren Schulen von Angerburg (Hindenburgschule und Lyzeum) werden am 7. und 8. Juni in festlicher Form in Gießen das dreißigjährige Bestehen des Abiturientenvereins begehen. Treffpunkt in Gießen, Hotel Hindenburg. Um einen Überblick über die Beteiligung zu haben, wird erbeten, bis Ostern eine Zusage an Dipl.-Ing. H. Hudel, Osnabrück, Schillerstraße 11, zu richten. Nähere Einzelheiten werden den Teilnehmern in Form eines Rundschreibens zugehen.

 

Am 2. Februar wurde beim ersten diesjährigen Heimattreffen nach siebenjähriger Tätigkeit auf weitere zwei Jahre erneut einstimmig Landsmann Otto Balling zum Kreisbetreuer der Berliner Gruppe gewählt. Er wohnt in Berlin-Tempelhof, Udetzeile 9.

 

Gesucht werden:

Anna Simanowski, geb. Russke, aus Angerburg, Strengeler Straße 14. Sie war in Metgethen im Rüstungsbetrieb beschäftigt und hat seit 16.01.1945 keine Nachricht mehr gegeben;

 

Hannelore Schlava und Hildegard Schlava, aus Großgarten;

 

Ludwig Ostrowski, geb. 26.03.1871, aus Hartenstein. Er ist am 22.01.1945 von Riesenburg, Westpreußen, Richtung Pommern abgefahren, seither fehlt jede Spur von ihm;

 

Hermann Krieger, geb. 15.11.1868, Albertine Krieger, geb. 29.03.1870, Marta Krieger, geb. 06.06.1901, Reinhold Krieger, geb. 08 .03.1936, alle aus Raudensee. Sie sind am 22.01.1945 von Riesenburg, Westpreußen, Richtung Pommern abgefahren, seither fehlt jede Spur von ihnen;

 

Franz Skibba, Sattler aus Lissen, geb. 16.04.1908 in Kl.-Strengeln, zuletzt Soldat im Osten. Letzte Nachricht vom November 1944;

 

Paul Tretzack, aus Soldahnen.

 

Jede Nachricht erbittet Hans Priddat, Kreisvertreter. (16) Bad Homburg, v. d. Höhe, Seifgrundstraße 15.

 

Lötzen

In wenigen Wochen werden unsere Lötzener aus Stadt und Land, soweit sie in der Kartei gemeldet sind und im Bundesgebiet wohnen, den neuen Heimatbrief 1958 erhalten. An dieser Stelle die herzliche und dringende Bitte, die Adressenänderungen, soweit die Wohnung oder der Wohnort gewechselt sind, mit Angabe des Heimatwohnortes der unterzeichneten Geschäftsstelle mitzuteilen, damit das teure Porto nicht unnütz ausgegeben wird. Schon in den letzten zwei Heimatbriefen hatten wir Landsleuten, deren Karteikarten nur dürftig ausgefüllt waren, neue Karteikarten beigefügt und im Heimatbrief gebeten, diese Karteikarten schnellstens auszufüllen und zurückzusenden. Das haben nur sehr wenige Landsleute getan. Wir können wegen der vielen Arbeit jetzt die Suchmeldungen nicht mehr veröffentlichen, und jeder sollte sich doch auch an seine Pflicht der Heimat gegenüber erinnern.

 

In der Zeit vom 24. bis 27. Mai soll im Jugendheim der Deutschen Jugend des Ostens in Bosau bei Plön eine Jugendtagung stattfinden Der 24. Mai ist Anreisetag, die Teilnehmer sollen möglichst bis um 15 Uhr im Heim sein. Rückreisetag ist der 27. Mai. Meldungen von Jugendlichen aus Schleswig-Holstein, Hamburg, Oldenburg und dem nördlichen Niedersachsen werden umgehend an die Geschäftsstelle erbeten. Die Teilnehmergebühren für diese vier Tage betragen 5 DM. Die Reisekosten werden ersetzt. Das ist unsere Pfingsttagung am schönen Plöner See; sie wird allen Teilnehmern (zwischen 15 und 24 Jahren) unvergessliche Eindrücke vermitteln.

 

Allen unseren Landsleuten, die jetzt erst aus der Heimat zu uns in das Bundesgebiet kommen, senden wir stets ein Begrüßungsschreiben und fügen Karteikarten bei. Nur wenige Karteikarten kommen zurück, da viele Landsleute entweder krank oder sehr betagt sind, daher bitten wir die Angehörigen der Aussiedler — bitte helfen Sie doch dass uns die Karteikarten zurückgesandt werden. Besonders notwendig ist eine kurze Mitteilung dann, wenn eine andere Wohnung zugewiesen wird. Wie sollen wir unsere Landsleute betreuen, wenn die Angaben über die Wohnung nicht stimmen! Bitte, helfen Sie uns. Sie helfen damit auch den Landsleuten, die nicht in der Lage sind, uns zu schreiben.

 

Der Kreisausschuss hat für das Jahr 1958 folgende Kreistreffen festgelegt:

 

In Hamburg wahrscheinlich am 22. Mai. Lokal und andere Einzelheiten werden durch das Ostpreußenblatt bekanntgegeben.

 

In Essen-Steele, im Saalbau Stadtgarten am 22. Juni.

 

In Neumünster das Jahrestreffen am 23. und 24. August in den Reichshallenbetrieben, Altonaer Straße.

 

Für den Regierungsbezirk Allenstein (alle Kreise) am 1. Juni in Frankfurt (Main), in München für denselben Bezirk am 5. Oktober.

 

Die Landsmannschaft Ostpreußen wird in Neumünster in der Holstenhalle, am 17. Juni, dem Tag der deutschen Einheit, ihr drittes Landestreffen veranstalten. Unser Jahreshaupttreffen in unserer Patenstadt wird von dieser Veranstaltung nicht berührt.

 

Für unser Archiv brauchen wir dringend gute Bilder aus der Heimat, auch aus den Dörfern. Wer solche gerettet hat, den bitten wir, uns diese für das Archiv zur Verfügung zu stellen. Wir senden die Bilder bestimmt zurück.

Curt Diesing, Kreisgeschäftsführer Neumünster, Königsberger Straße 72.

 

Ortelsburg

Nach langem und schwerem Krankenlager starb am 12. Februar  1958, im 59. Lebensjahre, unser Vertrauensmann, Ernst Dombrowski, aus Ortelsburg, Wiener Straße 7, zuletzt wohnhaft in Lübeck-Niendorf, Hauptstraße 20. Landsmann Dombrowski erfreute sich durch sein freundliches und stets hilfsbereites Wesen allseitiger Wertschätzung und Liebe. Auch in den schwersten Tagen galt sein Denken und Sorgen der geliebten Heimat.

 

Wir werden unserem getreuen Landsmann, Ernst Dombrowski, stets ein ehrendes Andenken bewahren. Die Kreisgemeinschaft spricht seiner Gattin und seiner Familie zu dem schweren Verlust herzlichste Anteilnahme aus.

 

Jugenderholungslager Pelzerhaken/Ostsee

Für Ortelsburger Jungen und Mädel im Alter von 14 bis 18 Jahren findet in der Zeit vom 26. Juli bis 9. August, wie bereits in den beiden letzten Jahren, ein Freizeitlager, in dem unserem Patenkreis gehörenden Jugenderholungslager Pelzerhaken Ostsee, statt. Für Reisekosten, Verpflegung und Unterkunft wird lediglich eine Anerkennungsgebühr erhoben. — Der Aufenthalt an der Ostsee ist immer mit fröhlichen Rundfahrten und interessanten Besichtigungen verbunden. Anmeldungen von Jugendlichen (14 bis 18 Jahre) erbittet die Kreisgeschäftsstelle.

 

Sammlung von Gemeindechroniken. In nächster Zeit werde ich an die Vertrauensleute der Heimatgemeinden mit der Bitte herantreten, für das Kreisarchiv alles zusammenzutragen und zu Papier zu bringen, was aus früherer und neuerer Zeit aus der Gemeinde festgehalten zu werden verdient. Diese Gemeindechroniken sollen alsdann in dem auszustattenden „Ortelsburger Zimmer" aufbewahrt werden. Jede Heimatgemeinde wird ihren Stolz darauf setzen, bei der Ausgestaltung ihres Platzes im Ortelsburger Zimmer mit diesen wertvollen Aufzeichnungen vertreten zu sein.

 

Bewertung der landwirtschaftlichen Betriebe. Die Sitzungen der Gemeindearbeitskreise bei der Heimatauskunftstelle in Lübeck laufen planmäßig weiter. Der Kreis Ortelsburg wird im Mai mit der Bewertung der landwirtschaftlichen Betriebe fertig sein.

 

Wer kann Auskunft geben über:

a) Familie Genger,

b) Familie Renner, früher Klein-Borken bei Groß-Borken.

 

Gesucht wird:

Karl Knapschinski, aus Ortelsburg, Saarbrücker Straße 21. Karl Knapschinski war 1945 Volkssturmmann bei der 1. Komp. Marsch-Bat. Ortelsburg und lag in Kalgendorf, Kreis Lyck, Ostpreußen. Seitdem fehlt jede Spur von ihm. Nachricht erbittet seine Ehefrau, Henriette Knapschinski, (23) Itterbeck über Neuenhaus, Kreis Bentheim.

 

Anlässlich des Kreistreffens am 6. Juli in Bochum beabsichtigen die „Ehemaligen" der Mittelschule Passenheim, am Vortage, Sonnabend, 5. Juli, zu einem Sondertreffen, gleichfalls in Bochum, zusammenzukommen. Um eine Übersicht über die Teilnehmerzahl zu erhalten, werden von den ehemaligen Schülerinnen und Schülern kurze Anmeldungen mit Postkarte bis zum 15. März an die Kreisgeschäftsstelle erbeten.

 

Am 6. März 1958, begeht unser Vertrauensmann, Buchhändler Hans Andresen, jetzt wohnhaft (24b) Uetersen (Holstein), Seminarstraße 22, seinen 70. Geburtstag. Im Jahre 1920 übernahm Landsmann Andresen die Buchhandlung Max Zedler in Ortelsburg, die er bis zur Vertreibung in fast 25-jähriger Tätigkeit mit Fleiß und Umsicht leitete, vergrößerte und modernisierte. Als geborener Flensburger kehrte er als Vertriebener zunächst in seine Heimatstadt Flensburg zurück. Am 1. April 1946 begann er in Uetersen (Holstein) mit großer Mühe, aber mit Energie und Fleiß, für sich und seine Familie eine neue Existenz aufzubauen. Seine Buchhandlung in Uetersen erfreut sich eines guten Rufes. Die Kreisgemeinschaft Ortelsburg gratuliert Herrn Andresen zu seinem Ehrentage auf das herzlichste und wünscht ihm noch manches Jahr frohen und erfolgreichen Schaffens.

Max Brenk, Kreisvertreter, Hagen (Westfalen), Postfach.

 

Johannisburg

Folgende Landsleute werden gesucht:

Erich Kroll, aus Gehsen;

Albert Horn, aus Breitenheide;

Otto Ludzay, aus Johannishöhe-Johannisburg;

Charlotte Ludzay (Schwester des Otto Ludzay);

Otto Kempa, Waldarbeiter, und Familie, aus Schlagamühle;

Schirk, Arbeiter, aus Drigelsdorf, und Familie;

Herta Adler, Bankangestellte (aus Woinen) in Gehlenburg;

Fräulein Danielczik, aus Gehlenburg;

Klaus Kant, aus Arys-Süd (Schlagakrug), Kantinenpächter;

Johann Rattay, Ulonska. F., und Emma Gaidies, aus Balzershausen;

Erich II Wiktor, Sohn des Bauern Johann Wiktor, aus Flosten.

Fr. W. Kautz, Kreisvertreter, Altwarmbüchen (Han.)

 

Rößel

Die Kreisgemeinschaft Lyck hat zur Zehn-Jahres-Feier der Kreisgruppe Lyck in Hamburg auch uns herzlich eingeladen. Die Veranstaltungen werden am 9. März, ab 13 Uhr in den Gewerkschafts-Gaststätten, Hamburg 1, Besenbinderhof, in der Nähe des Hauptbahnhofes, stattfinden. Ich gebe diese Einladung empfehlend weiter und bitte Näheres unter „Hamburg" zu beachten.

 

Es werden gesucht:

Frau Klomfaß, geb. Stacks, wiederverheiratete Frau Kalski aus Bischofsburg, dort als Reinemachefrau auf dem Rathaus beschäftigt gewesen. —

 

Frau Anna Schlegel, geb. Marschewski, geb. 14.05.1916 in Peitschendorf, zuletzt mit drei Kindern wohnhaft gewesen in Rößel, Feldweg. —

 

Frau Maria Seth, geb. Schlegel, geb. 09.09.1869, aus Glockstein, oder Angehörige der Gesuchten. —

 

Familien Hugo Zink und Bernhard Zink, aus Samlack und Gr.-Lemkendorf.

Franz Stromberg, Kreisvertreter, Hamburg 19, Armbruststraße 27.

 

Seite 12   Aus der landsmannschaftlichen Arbeit in

BERLIN

Vorsitzender der Landesgruppe Berlin: Dr. Matthee, Berlin-Charlottenburg, Kaiserdamm 83, „Haus der ostdeutschen Heimat".

 

16. März, 16 Uhr, Heimatkreis Lyck. Kreistreffen/Wahl des Vorstandes. Lokal: Reinickendorfer Festsäle, Berlin-Reinickendorf, Alt-Reinickendorf 32, S-Bahn Reinickendorf, Bus A 12 und 14, Straßenbahn 35 und 41.

 

16.30 Uhr, Heimatkreis Sensburg. Kreistreffen. Lokal: Rixdorfer Krug, Berlin-Neukölln, Richardstraße 31, Bus A 4, U-Bahn, Karl-Marx-Straße.

 

Heimat und Recht

Am Sonntag, dem 9. März, 16 Uhr (Einlass 15 Uhr), Großveranstaltung der Landsmannschaft Ostpreußen in der Ostpreußenhalle am Funkturm (Festhalle). Es sprechen u. a. Bundesminister Ernst Lemmer, Dr. Alfred Gille, 1. Sprecher der Landsmannschaft Ostpreußen, Dr. Hans Matthee, 1. Vorsitzender der Landesgruppe Berlin. Anschließend buntes Programm mit ostpreußischen und Berliner Künstlern. Am Abend geselliges Beisammensein mit Tanz.

 

Corinth-Ausstellung verlängert

Die Gedächtnis-Ausstellung mit Werken von Lovis Corinth, die von der Nationalgalerie der ehemaligen Staatlichen Museen, Berlin, veranstaltet wird, ist bis zum Sonntag, dem 9. März, verlängert worden. Die Ausstellung im Schloß Charlottenburg ist täglich von 10 bis 19 Uhr geöffnet.

 

Veranstaltungen im Haus der ostdeutschen Heimat

Dienstag, 11. März, 20 Uhr: Gottfried Benn. Einführende Worte und Leitung Hans-Joachim Holz. Aus Lyrik und Prosa liest das Studio Berliner Studenten. — Freitag, 14. März, 20 Uhr, aus Anlass der Woche der Brüderlichkeit, Gedenken an Jochen Klepper. Es lesen: Michaeline Reichardt und Walter Petzeck von der Vagantenbühne. Ruth Hoffmann liest eine neue Erzählung aus Breslau „Der dunkle Laden". — Freitag, 28. März. 20 Uhr, heiterer Leseabend mit Helmut Alscher, Eßlingen. Er liest aus seinem Buch „Mit Abstand betrachtet". — Zu allen Veranstaltungen freien Eintritt.

 

Weitere Veranstaltungen

Am Donnerstag, 20. März, 20 Uhr, im Festsaal der Schillerschule, Berlin-Charlottenburg 2, Schillerstraße 125. Feierstunde für Musik und Dichtung mit Kammersänger Walter Domgraf-Wassenberg, Hannover, am Flügel Luise Schulze-Berghof, München, und Carl Lange, Bremen. Karten kostenlos im Büro des Bundes der Danziger, an der Abendkasse. Unkostenbeitrag 50 Pfennig.

 

Sonnabend, 29. März, 19 Uhr: Meine oberschlesische Heimat — du Wälder-rauschendes Land. Eine Feierstunde zum Gedenken an die Volksabstimmung in Oberschlesien am 20. März 1921. Festansprache: Dr. Walter Rinke. Mitwirkende: Professor Maximilian Hennig, Violine. Franz Bollon, am Flügel. Siegfried Haertel, Rezitation, und eine oberschlesische Trachtengruppe. Die Veranstaltung findet Im Schlesier Saal, Rathaus Friedenau, statt. Der Eintritt ist frei.

 

HAMBURG

Vorsitzender der Landesgruppe Hamburg: Hans Kuntze, Hamburg-Billstedt, Schiffbeker Weg 168. Telefon 73 33 49. Geschäftsstelle: Hamburg 13, Parkallee 86.,Telefon 45 25 41/42. Postscheckkonto Hamburg 96 05.

 

Jahreshauptversammlung der Landesgruppe

Am 11. März wird um 20 Uhr im Hotel Pinneberger Hof, Altona, Königstraße 260, die Jahreshauptversammlung der Landesgruppe Hamburg der Landsmannschaft Ostpreußen e. V. stattfinden.

 

Tagesordnung: 1. Bericht über das vergangene Geschäftsjahr; 2. Kassenbericht; 3. Entlastung des Vorstandes: 4. Neuwahl des Vorstandes; 5. Verschiedenes.

 

Wir bitten unsere Mitglieder, recht zahlreich zu erscheinen.

 

Eintrittskarten für das Konzert des Ostpreußenchors Hamburg sind zu 1,--,  2,-- und 3,-- DM erhältlich bei der Geschäftsstelle der Landsmannschaft Ostpreußen, Hamburg 13, Parkallee 86: Landesverband der vertriebenen Deutschen in Hamburg, Hamburg 36, Vor dem Holstentor 2; Goldschmiedemeister Willy Grieser, Hamburg 1, Kattrepel 6/7, und Kaffeelager Zentrum, Hamburg 11, Böhmkenstraße 10, sowie an der Abendkasse.

 

Bezirksgruppenversammlungen

Es wird gebeten, zu allen Bezirksgruppenversammlungen die Mitgliedsausweise mitzubringen.

 

Elbgemeinden: Sonnabend, 8. März, 19.30 Uhr, in der Johannesburg, Blankenese, Elbchaussee 566, aktueller Vortrag eines bekannten Wirtschaftsjournalisten (ADK). Anschließend geselliges Beisammensein. Gäste, auch aus anderen Bezirken, willkommen.

 

Eimsbüttel: Am Sonntag, 9. März, 16 Uhr, in M. Brünings Gaststätte, Hamburg 19. Müggenkampstraße 71, wird der Kulturreferent der Landesgruppe, Bacher, über „Ostpreußens Geschichte unter dem Einfluss Polens in der Vergangenheit" sprechen. Freunde und Gäste, besonders aber die Jugend, werden zu diesem Vortrag eingeladen. Anschließend geselliges Beisammensein.

 

Wandsbek, Ortsteil Bramfeld: Alle im Stadtteil Bramfeld wohnenden Landsleute werden zu einer Sonderversammlung eingeladen, die am Freitag, 14. März, 20 Uhr, im Klubraum der Gaststätte Runge in Hamburg-Bramfeld, Bramfelder Chaussee 226, stattfindet.

 

Altona: Sonnabend, 15. März, 20 Uhr, im Hotel Stadt Pinneberg, Altona, Königstraße 260. „Tanz in den Frühling". Unkostenbeitrag 0,50 DM. Freunde und Gäste sind herzlich willkommen.

 

Hamm-Horn: Nächste Zusammenkunft der Landsleute aus Hamm-Horn, am Dienstag, 18. März, 19.30 Uhr, in der Sportklause Hammerpark, Hamburg 26, Hammerhof 1a. Anschließend geselliges Beisammensein. Gäste, auch aus anderen Bezirken, willkommen.

 

Kreisgruppenversammlungen

Gerdauen: Sonntag, 9. März, 16 Uhr, in M. Brünings Gaststätte, Hamburg 19, Müggenkampstraße 71, wird der Kulturreferent der Landesgruppe, Bacher, über „Ostpreußens Geschichte unter dem Einfluss Polens in der Vergangenheit" sprechen. Freunde und Gäste, besonders aber die Jugend, werden zu diesem Vortrag eingeladen. Anschließend geselliges Beisammensein.

 

Gumbinnen: Sonntag, 9. März, 16 Uhr, bei Bohl, Hamburg 21, Mozartstraße 27, nächstes Zusammensein.

 

Memelkreise: Am Sonntag, 16. März, wird in Hamburg im Winterhuder Fährhaus ein Memeltreffen stattfinden. Es spricht Dr. Hellmuth Hecker von der Forschungsstelle für Völkerrecht in Hamburg über das Thema „Memel und das Völkerrecht".

 

Heiligenbeil: Alle in Hamburg und Umgebung wohnenden Landsleute des Kreises Heiligenbeil (einschließlich Zinten) werden um Mitteilung der jetzigen genauen Anschrift gebeten. Näheres durch Landsmann Emil Kuhn, Hamburg 33. Stockhausenstraße 10.

 

Unsere Jugend trifft sich

Altona: Jugendgruppe: Heimabend alle vierzehn Tage Mittwoch von 18.30 bis 21.30 Uhr, Jugendheim Altona, Bahrenfelder Straße 131. Hof, nächstes Treffen, am 19. März.

 

Eimsbüttel: Kindergruppe: Heimabend jeden Freitag von 15.30 bis 17 Uhr, im Heim der offenen Tür, Hamburg 13, Bundesstraße 101.

 

Eppendorf-Eimsbüttel: Jugendgruppe: Jeden Mittwoch von 19 bis 21 Uhr Heimabend im Gorch-Fock-Heim, Loogestraße 21.

 

Junge Spielschar Ostpreußen

Donnerstag, 13. März, 19.30 Uhr. Tanzen im Heim der offenen Tür. Hamburg 21, Winterhuder Weg 11. — Jeden Montag, 19.30 Uhr, Mädelabend bei Brunhilde Plauschinat, Hamburg 28, Packersweide 2.

 

SCHLESWIG-HOLSTEIN

Vorsitzender der Landesgruppe Schleswig-Holstein: Fritz Schröter, Kiel, Holstenstraße 46 II

 

Viertes Landestreffen der Landesgruppe Schleswig-Holstein, am 17. Juni in Neumünster.

Charles Wassermann spricht

Der bekannte kanadische Journalist Charles Wassermann, der im vergangenen Jahr eine Reise durch die polnisch verwalteten deutschen Ostgebiete unternommen hat, wird in den nächsten Wochen in Zusammenarbeit mit der Geschäftsführung der Landsmannschaft Ostpreußen eine Vortragsreise durch Norddeutschland unternehmen. Das Buch von Charles Wassermann „Unter polnischer Verwaltung", in dem er seine Reiseeindrücke niedergelegt hat, hat einen ungewöhnlichen Erfolg gehabt; es ist im Ostpreußenblatt (Folge 48 vom 30. November 1957) ausführlich gewürdigt worden.

 

In Schleswig-Holstein wird Charles Wassermann an folgenden Tagen und Orten sprechen: Am 18. März, in Lübeck; 19. März, in Preetz; 20. März, in Schleswig; 21. März, in Flensburg; 22. März, in Rendsburg; 23. März; in Neumünster; 24. März, in Kiel und am 25. März, in Itzehoe. Auskünfte über die geplanten Veranstaltungen erteilen die örtlichen Gruppen.

 

NIEDERSACHSEN

Vorsitzender der Landesgruppe Niedersachsen: Arnold Woelke, Göttingen, Keplerstraße 26. Telefon Nr. 5 87 71-8; Geschäftsstelle: Hannover, HumboIdtstraße 21/22 (Hofgebäude). Telefon 1 32 21. Postscheckkonto Hannover 1238 00

 

Hannover. Montag, den 10. März, 20 Uhr, in der Schloßwende Generalversammlung. Stimmberechtigt sind nur Mitglieder. Gäste willkommen.

 

Hannover. Die Insterburger Landsleute werden sich aus Anlass des 8. „Geburtstages" ihrer Heimatgruppe, am 15. März, um 19 Uhr, in der Schloßwende am Königsworther Platz treffen. Freunde sind herzlich eingeladen.

 

Göttingen. In die Ziethenkaserne zog im Februar das Grenadier-Bataillon 41 ein, das die neue Garnison bildet. Der Kommandeur, Oberstleutnant Salewski, ist Ostpreuße; er gehörte dem Inf.-Regiment 1 an.

 

Seesen. Für den Heimatabend am 8. März sind ein Bericht von Landsmann Scharmach über unsere Spätaussiedler und ein Referat von Frau Donnermann über Erlebnisse im Durchgangslager Friedland bei der Überbringung der großen Friedlandspende der Stadt Seesen vorgesehen. Mit dem Vortrag „Niedersachsens Beziehungen zu Ost- und Westpreußen" wird Landwirtschaftsoberlehrer Luszik den heimatpolitischen Abend einleiten.

 

Salzgitter-Lebenstedt. Im Filmbühne-Casino veranstaltete die Kreisgruppe einen gut gelungenen fröhlichen Gesellschaftsabend, auf dem Bausteine, für das Haus des deutschen Ostens, verkauft wurden. Landsleute, die die Mitgliedschaft erwerben wollen, wenden sich an den Kassierer Richard Lindenau, Lebenstedt, Hummelweg 17, oder an die Schriftführerin, Frau Kundt, Lebenstedt, Reppnersche Straße 41.

 

Nienburg. Bei dem in Langendamm-Nienburg liegenden Panzergrenadier-Bataillon 51 sind die Kasernenblocks der einzelnen Kompanien nach unseren Ostprovinzen benannt worden; der Block der 3. Kompanie heißt Ostpreußen. In enger Zusammenarbeit mit der örtlichen Gruppe werden die Kasernen mit ostdeutschen Wappen, Bildkarten von Ostpreußen und schönen Heimatbildern ausgestattet. Die Verbundenheit mit der in Nienburg-Langendamm liegenden Bundeswehr wird ferner durch Vorträge gepflegt. So hat der Vorsitzende, Oberst a. D. Reinke, bereits mehrere Lichtbildervorträge über Ostpreußen, seine Schönheiten, sowie über die Leistungen des Deutschen Ritterordens gehalten, die mit reger Aufmerksamkeit aufgenommen wurden.

 

Osnabrück. Im Verlauf der Monatsversammlung im Grünen Jäger wurde beschlossen, die Ortsgruppe beim Gericht als e. V. Gemeinschaft einzutragen. Der juristische Berater der Kreisgruppe Bersenbrück, Philipp Brosziewski, sprach über (das Thema „Heimat — Landsmannschaft — und wir“.

 

Landsmann Krämer führte den Film „Ost- und Westpreußen, wie es heute aussieht" vor. — Das Sommerfest soll am 16. August in der Blankenburg stattfinden.

 

Quakenbrück. Auf einer Vorstandsversammlung der Kreisgruppe Bersenbrück in Quakenbrück, kündigte Kreisvorsitzender Fredi Jost an, dass in den kommenden Monaten die einzelnen Ortsgruppen eine besondere Aktivität entwickeln werden. Außer den Jahreshauptversammlungen und dem Jahrestreffen (Sonnabend, dem 10. Mai) in Fürstenau wird für Montag, 14 April, der kanadische Publizist Charles Wassermann, bekannt durch sein Buch „Unter polnischer Verwaltung", im Kreisgebiet zu einem Vortrag erwartet.

 

Sulingen. Zu dem neunten großen Heimatabend, den die Gruppe wie in jedem Jahr zu Jahresbeginn veranstaltete, hatten sich über 500 Landsleute und Einheimische eingefunden. Die Bühne war mit den Wappen des deutschen Ostens festlich geschmückt. Der 1. Vorsitzende, Schmidt, betonte in seiner Begrüßungsansprache, dass der Zusammenhalt unter den Landsleuten und die gute Zusammenarbeit mit Behörden und Einheimischen von Jahr zu Jahr besser geworden seien. Unter den Gästen konnte er Oberkreisdirektor, Dr. Brunow, Bürgermeister Eickhoff und Stadtdirektor Meister begrüßen. Das geschäftsführende Vorstandsmitglied der Landsmannschaft Ostpreußen, Egbert Otto, sprach dann über heimatpolitische Fragen. Es habe sich in Europa und in der Welt langsam die Erkenntnis durchgesetzt, dass der Wiedergewinnung der deutschen Ostgebiete und der friedlichen Heimkehr der Vertriebenen in ihre angestammte Heimat größte politische Bedeutung zukomme. Er berichtete über die Zustände im heutigen Polen und über die Bereitschaft polnischer Stellen, mit uns ins Gespräch zu kommen. Er betonte, dass es keine Patentlösungen für eine Wiedervereinigung gäbe und forderte die Landsleute auf, wachsam zu sein und sich mit ihrer ganzen Kraft dafür einzusetzen, damit einmal der Tag kommt, an dem die deutsche Frage endgültig und friedlich gelöst wird. Oberkreisdirektor Dr. Brunow dankte im Namen der einheimischen Bevölkerung Landsmann Otto für seine klaren und einprägsamen Worte und betonte, dass alle deutschen Menschen an den Fragen des deutschen Ostens lebhaften Anteil nehmen müssten. Die Frage der Wiedervereinigung und die Frage der friedlichen Rückgewinnung der deutschen Ostgebiete sei eine Lebensfrage des gesamten deutschen Volkes, nicht nur der Vertriebenen. Marion Bonin, die vielen Landsleuten noch durch ihre Tätigkeit beim Reichssender Königsberg bekannt ist, sprach dann Prosa und Verse ostpreußischer Dichter. Mit ihrer einprägsamen Gestaltung dieser Dichtungen riss sie die Zuhörer zu anhaltendem Beifall hin. Studienassessor Wilhelm Lindemann sang, am Flügel, begleitet von Harry Kahl, heimatliche Lieder. Constanze Augustin leitete mit fröhlicher Prosa und kleinen Gedichten, die sie in echtem heimatlichem Platt brachte, häufig von Beifall unterbrochen, zu dem geselligen Teil des Abends über, bei dem die Landsleute noch lange zusammenblieben. Es war ein Abend, der wieder einmal zeigte, wie die Landsleute in Sulingen zusammenhalten und wie schön sie ihre Feierstunden und Feste zu gestalten wissen.

 

NORDRHEIN-WESTFALEN

Vorsitzender der Landesgruppe Nordrhein-Westfalen: Erich Grimoni, (22 a) Düsseldorf 10, Am Schein 14, Telefon 6 24 14

 

Monschau-Lammersdorf. Auch an solchen Orten, wo nur wenige Landsleute leben und darum keine eigene Gruppe besteht, bewährt sich ihre Treue zur Heimat und das Gefühl zur Zusammengehörigkeit. Zu einer Veranstaltung unter dem Leitwort „Fröhlicher deutscher Osten" hatten Landsmann Becker aus Königsberg und Landsmann Riewald aus Goldap, Anneli Fahrein und P. W. Richter zum zweiten Mal eingeladen. Es war ein Heimatabend, in dem die ostpreußische Mundart nicht dazu diente, einen billigen Heiterkeitserfolg zu erzielen, sondern den ostpreußischen Menschen in seiner ganzen Eigenart zu zeichnen. Die meisterhafte Darbietung wurde von der Aachener Presse und von den Zuhörern mit Recht gelobt. Die Wiederverpflichtung der Künstler wurde auf den großen Erfolg des Abends hin in Aussicht genommen.

 

Rheydt. Nächster Heimatabend Sonnabend, den 15 März, bei Köllges, Wickrather Straße, Ecke Oberheydener Straße. Frau K. Witt, Düsseldorf, wird über Reise in unsere Heimat sprechen. Beginn der Veranstaltung 20 Uhr. Gäste sind willkommen.

 

Bergheim. Auf der Hauptversammlung am 23. Februar, wurde für den nach Bayern verzogenen bisherigen 1. Vorsitzenden, Ulrich von Saint Paul, Landsmann Vinzenz Thimm gewählt. Zum 2. Vorsitzenden wurde Kurt Gehrmann gewählt, als Kassenprüfer, Willy Nitsch sowie Otto Bartsch.

 

Essen-West. Monatstreffen am Sonntag, dem 9. März, um 16 Uhr, in der Dechenschenke, Dechenstraße, mit Vortrag über aktuelle Lastenausgleichsfragen von Stadtoberinspektor Steffens.

 

Essen-Borbeck. Monatstreffen am Sonntag, 9. März, um 16 Uhr in der Dechenschenke, Dechenstraße, mit Vortrag über aktuelle Lastenausgleichsfragen von Stadtoberinspektor Steffens.

 

Essen. Treffen der Landsleute aus den Memelkreisen am Sonntag, 9. März, 16 Uhr, in der Dechenschenke. Dechenstraße.

 

Wanne-Eickel. Auf der Jahreshauptversammlung der Kreisgruppe, am 22. Februar, wurde folgender Vorstand gewählt: 1. Vorsitzender, Reinhold Krause (Wiederwahl). 2. Vorsitzender, Willi Doppmeier, 1. Schriftführer, Eduard Pullwitt. 2. Schriftführer, Gerhard Kaufmann. 1. Kassenleiter, Otto Fritz. Kulturwart, Willi Doppmeier. Unterkassierer, Frau Poppe, Frau Krokowski. Festausschuss, Frau Tabel, Frau Wohlgemut, Herr Simanowski, Kassenprüfer, G. Kaufmann, G. Sommerei.

 

Dortmund. Am Sonnabend, 8. März, 19 Uhr, wird die Frauengruppe zusammen mit der örtlichen Gruppe und der Jugendgruppe im Hotel Industrie, Mallinckrodtstraße, ihr fünfjähriges Bestehen begehen Theater, Volkstanz und andere Darbietungen. Geselliges Beisammensein bis zum frühen Morgen. Gäste herzlich willkommen.

 

Münster. Sonnabend, 8. März, 20 Uhr, im Aegidiihof, Mitgliederversammlung zusammen mit der Gruppe Weichsel/Warthe. Johann Loesch, Bonn, wird über „Die Lage in Polen und den polnisch besetzten Gebieten" sprechen; jedermann ist hierzu eingeladen. — Fortan werden die Mitgliederversammlungen stets an jedem Donnerstag nach Monatsschluss stattfinden und nicht wie bisher am Dienstag.

 

Warendorf. Treffen der Frauengruppe, am Mittwoch. 12. März, 15 Uhr, anlässlich ihres vierjährigen Bestehens bei Porten-Leve, Freckenhorster Straße. Um zahlreiches Erscheinen wird gebeten.

 

Hückelhoven. Gedenkstunde anlässlich des 79. Geburtstages von Agnes Miegel, am Sonntag, 16. März, 16.30 Uhr, bei Cüppers. Die DJO wird mitwirken. Es spricht Landsmann Foerder, Aachen. Alle Landsleute, die Jugend und auch einheimische Gäste sind herzlich eingeladen.

 

HESSEN

Vorsitzender der Landesgruppe Hessen: Konrad Opitz, Gießen, Unter der Liebigshöhe 28.

 

Alsfeld. Für den 15. März ist ein Heimatabend mit Lichtbildervortrag vorgesehen.

 

Treysa. Die Landsmannschaft der Pommern hat zu einem Heimatabend am Sonntag, 9. März, 19 Uhr, in der Glastanzdiele eingeladen. — Auf der Jahreshauptversammlung wurde der bisherige 1. Vorsitzende der Kreisgruppe, Emil Wallet, erneut in seinem Amt bestätigt. Er gab einen Rückblick auf die Arbeit der Gruppe im vergangenen Jahr und hob besonders den großen Erfolg des Bundestreffens in Bochum hervor.

 

RHEINLAND-PFALZ

Vorsitzender der Landesgruppe Rheinland-Pfalz: Landrat a. D. Dr. Deichmann, Koblenz, Simmerner Straße 1, Ruf 3 44 08. Geschäftsführung und Kassenleitung: Walter Rose, Neuhäusel (Westerwald), Hauptstraße 3. Postscheckkonto 15 75, Frankfurt am Main.

 

Ludwigshafen(Rhein). 15. März, 17.30 Uhr, Heimatabend in der Aktien-Brauerei, Ecke Schillerstraße/Kaiser-Wilhelm-Straße.

 

BADEN-WÜRTTEMBERG

Vorsitzender der Landesgruppe Baden-Württemberg: Hans Krzywinski, Stuttgart-W, Hasenbergstraße Nr. 43. Zweiter Vorsitzender: Regierungsrat de la Chaux, Reutlingen, Karlstraße Nr. 19.

 

Laupheim. Jahreshauptversammlung mit Rechenschaftsbericht und Neuwahl des Vorstandes am Sonnabend, 15. März, 20 Uhr, in der Wirtschaft, Zum Lamm. — Bei einem Heimatabend wurden vier Filme aus der Heimat vorgeführt, die bei Landsleuten und Einheimischen großen Anklang fanden.

 

BAYERN

Vorsitzender der Landesgruppe Bayern e. V.: Rechtsanwalt Heinz Thieler, München. Geschäftsstelle: München 23, Trautenwolfstraße 5/0, Tel. 33 85 60, Postscheckkonto München 213 96.

 

Dachau. Auf der nächsten Versammlung, am 23. März, im Zwingereck wird der Film „Zwischen Hsff und Meer“ gezeigt werden. - In einer Feierstunde der Kreisgruppe Ordensland, am 23. Februar, wurden Angehörige der Jugendgruppe in die Landsmannschaft aufgenommen. Nach einer Ehrung des Mitbegründers und vieljährigen Kassierers Karlusch (früher Königsberg) hob der Landesgruppen-Jugendwart, Gerd Nieckau, hervor, dass das Ziel der Jugendgruppen, den Nachwuchs für die Landsmannschaft zu bilden, in Dachau erreicht sei. Der Kulturreferent der Landesgruppe, Diester, sprach von der Notwendigkeit den Blick nach dem Osten zu wenden. Umrahmt wurde die Feierstunde durch die Darbietungen eines Quartetts der Jugendgruppe 2.

 

Seite 12   Sparbücher

Karl Hannemann, u. a. aus Weinsdorf, Kreissparkasse Pr.-Holland.

 

Arno Rasch, aus Ebenrode, Goldaper Straße, Eisernes Sparbuch der Kreis- und Stadtsparkasse Gumbinnen.

 

Sparbuch der Stadtsparkasse Königsberg (ohne Namen). Konto-Nr. 1404, Hauptzweigstelle Lizentgrabenstraße 7.

 

Zuschriften erbittet die Geschäftsführung der Landsmannschft Ostpreußen, (24a) Hamburg 13, Parkallee 86.

 

Seite 12   Ost- und Mitteldeutsche Kulturwoche in Hamburg

Unter der Schirmherrschaft des Regierenden Bürgermeisters der Freien und Hansestadt Hamburg, Brauer, wird in der Zeit vom 15. bis 23. März in Hamburg eine Ost- und Mitteldeutsche Kulturwoche stattfinden. In der Hansestadt leben heute etwa 380 000 Vertriebene und Flüchtlinge. Unsere Hamburger Landsleute werden gebeten, auch die Einheimischen zu den Veranstaltungen einzuladen. Alle Landsleute sollten dazu beitragen, dass der Ruf der Vertriebenen als ein gesamtdeutscher Appell weit über die Grenzen des Landes klar zu hören ist.

 

Am Sonnabend, dem 15. März, 11 Uhr, wird die Ost- und Mitteldeutsche Kulturwoche in einem Festakt im Großen Festsaal des Rathauses durch Bürgermeister Brauer eröffnet werden. Bundesminister Ernst Lemmer wird die Festrede halten. Der Vorsitzende des LvD, Dr. Dr. Langguth, wird den Dank der Vertriebenen für die Unterstützung seitens der Freien und Hansestadt Hamburg zum Ausdruck bringen. Ein Musikkorps der Hamburger Schutzpolizei wird spielen. Um 20 Uhr wird in der Musikhalle (Kleiner Saal) eine musikalische Feierstunde der Künstlergilde e. V. Hamburg stattfinden.

 

Das weitere Programm:

Sonntag, 16. März, 12 Uhr, Eröffnung der Ost- und Mitteldeutschen Kulturausstellung in der Halle der Nationen, Planten un Blomen, durch Senator Ernst Weiß und den stellvertretenden Vorsitzenden des LvD, Dr. Carl Wiggert. — Um 14 Uhr, im Winterhuder Fährhaus, Treffen der Landsleute aus den Memelkreisen mit einem Vortrag von Dr. Helmut Hecker über das Thema „Memel und das Völkerrecht". — Um 19 Uhr in der Musikhalle, Kleiner Saal, ein Konzert unseres Ostpreußenchores.

 

Montag, 17. März, 11.30 Uhr, in der Musikhalle, Kleiner Saal, ein Vortrag vor Schülern der Gymnasien von Professor Dr. E. Hoffmann, München, über „Aufstiegsmöglichkeiten in der SBZ und in der Bundesrepublik". — 20 Uhr eine Veranstaltung in der Musikhalle, Kleiner Saal.

 

Dienstag, 18. März, 17 Uhr, in der Universität, Hörsaal A, ein Vortrag von Prof. Dr. Gerhard Möbus, Berlin, über das Erziehungswesen in der sowjetisch besetzten Zone. — Um 20 Uhr, in Bergedorf, Hasse-Aula, Großer Volkstumsabend der Vereinigten Ostdeutschen Landsmannschaften. — 20 Uhr im Haus des Sports ein Liederabend mit E. A. Priebe von der Landsmannschaft Pommern. — 20 Uhr in der Bücherhalle Altona ein westpreußischer Dichterabend.

 

Mittwoch, 19. März, 19.30 Uhr, im Museum für Hamburgische Geschichte ein Lichtbildvortrag von Prof. Dr. Johansen über „Paul Fleming und der Osten" (Verein für hamburgische Geschichte). — Um 19.30 Uhr, in der Schule Mittelweg, Aula, Ernst-Wiechert-Abend (Landsmannschaft Ostpreußen). — 20 Uhr, in der Musikhalle, Kleiner Saal, Abstimmungsfeier der Landsmannschaft Oberschlesien. — 20 Uhr, in der Universität Hamburg, Hörsaal B. Prof. Dr. von Laun: „Das Recht der Völker auf die Heimat unserer Vorfahren" (Landsmannschaft der Sudetendeutschen). — 20 Uhr, im Winterhuder Fährhaus, Heimatabend der Landsmannschaft Sachsen.

 

Donnerstag, 20. März, 20 Uhr, Musikhalle, Kleiner Saal, Klavierabend Adolf Drescher (Landsmannschaft Deutsch-Balten). — 20 Uhr, im Altonaer Museum, ein Vortrag von Günther Preuschoff über „Elbing einst und jetzt" (Landsmannschaft Westpreußen). — 20 Uhr, im Remter, Neue Rabenstraße 27/30, ein Vortrag von Dr. Leisering „Anhalt in der deutschen Kulturgeschichte" (Landsmannschaft Sachsen-Anhalt). — 20 Uhr, in der Emilie-Wüstenfeld-Schule eine Veranstaltung der Landsmannschaft Schlesien: „Schlesien in Wort und Lied".

 

Freitag, 21. März, 20 Uhr, Staatliche Hochschule für bildende Künste, Lerchenfeld, ein Vortrag von Professor Dr. H. Cysarz über „500 Jahre ostdeutsche Dichtung" (Sudetendeutsche Landsmannschaft) — 20 Uhr, Patriotische Gesellschaft, Trostbrücke 4, Prof. Dr. Grundmann: „Die Kulturleistung des deutschen Ostens" mit Lichtbildern. — 19.30 Uhr, Im Remter, Neue Rabenstraße 27/30, „Die goldenen Tage von Weimar" (Landsmannschaft Thüringen).

 

Sonnabend, 22. März, 20 Uhr, im Völkerkundemuseum Rothenbaumchaussee ein Vortrag von Dr. Weidlein über die kulturelle Bedeutung des Deutschtums im Südosten (Landsmannschaft der Donauschwaben). — 20 Uhr, im Aepin-Saal, Kreuslerstraße 6, ein Vortrag von Dr. Hans Bühr, München, über die Volkskunst der Siebenbürger Sachsen (Landsmannschaft der Siebenbürger Sachsen).

 

Während der Kulturwoche werden folgende Ausstellungen gezeigt:

Ost-und Mitteldeutsche Kulturausstellung in der Halle der Nationen, Planten un Blomen. Diese Ausstellung ist nach der Eröffnung am Sonntag, dem 16. März, von 12 bis 19 Uhr und in den folgenden Tagen bis zum 23. März täglich von 10 bis 19 Uhr geöffnet. In der Zeit von 11 bis 19 Uhr werden in der Ausstellungshalle Tonfilme über die ost- und mitteldeutschen Gebiete im Auftrag der Filmstelle des Bundesministeriums für gesamtdeutsche Fragen vom Volksbund für Frieden und Freiheit, Landesleitung Hamburg, gezeigt werden.

 

Ost- und Mitteldeutschland in alten Kartenwerken und Städtebildern — eine Ausstellung in der Staats- und Universitätsbibliothek, Hamburg 13, Moorweidenstraße 40. Eröffnung am Freitag, 14. März, 11 Uhr im Ausstellungsraum der Bibliothek. Die Ausstellung ist vom 14 März bis zum 4. April werktäglich, außer Sonnabend, von 10 bis 18 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist frei.

 

Ausstellung wichtiger Bücher des deutschen Ostens in den Hamburger öffentlichen Bücherhalle in Altona, Ottenser Marktplatz 12, gezeigt werden.

 

Außerdem wird der Hamburger Buchhandel in den Schaufenstern ostdeutsche Werke ausstellen und auf die Ost- und Mitteldeutsche Kulturwoche hinweisen.

 

Seite 10   Wir gratulieren …

zum 93. Geburtstag

am 12. März 1958, Frau Elisabeth Thiel, aus Allenstein. Seit dem Tode ihres Sohnes, Anton Thiel, lebt sie im St.-Josephs-Altersheim in Bad Salzschlirf bei Fulda, vorher Kassel-W.

 

am 13. März 1958, Landsmann Franz Ackermann, aus Insterburg, Luisenstraße, jetzt in Detmold, Hermannstraße 53.

 

zum 92. Geburtstag

am 15. März 1958, Frau Marie König, geb. Haberland, aus Schallen bei Allenburg, jetzt bei ihrer Tochter, Anna Krellmann in Hamburg, Billbrookdeich 19.

 

zum 91. Geburtstag

am 11. März 1958, Frau Ester Laszka, geb. Jakubzik, aus Buchenhagen, Kreis Sensburg, jetzt in Celle, Nienburger Straße 18. Die Jubilarin kam erst im Mai vorigen Jahres in die Bundesrepublik.

 

zum 90. Geburtstag

(ohne Datum) Landwirt Otto Schneider, aus Adamswalde, Kreis Gerdauen, jetzt im Altersheim Simonshofen bei Nürnberg.

 

zum 88. Geburtstag

am 6. März 1958, Frau Anna Mertschuweit, aus Königsberg, jetzt in Lübeck-Priwall, Altersheim.

 

am 12. März 1958, Frau Auguste Sabotka, aus Königsberg, Unterlaak 41b, jetzt in Kamen (Westfalen), Weststraße 21, bei ihrer Tochter, Frieda Hering.

 

zum 87. Geburtstag

am 5. März 1958, Landsmann Gottlieb Saszik, aus Alt-Keykuth, Kreis Ortelsburg, jetzt in (22b) Nieder-Saulheim über Mainz, Hailekergasse 1.

 

am 7. März 1958, Lehrerwitwe Auguste Pretzell, aus Enzuhnen, Kreis Stallupönen, jetzt bei ihrer Tochter, in Hamburg-Blankenese, Mörikestraße 24. Die Jubilarin ist das älteste Mitglied der landsmannschaftlichen Gruppe Blankenese-Elbgemeinden, die ihr herzlich gratuliert.

 

zum 86. Geburtstag

am 24. Februar 1958, Frau Auguste Stalla, aus Pilchen, jetzt in der sowjetisch besetzten Zone. Sie ist durch Frau Hedwig Kamps, Bremen 3, Horner Straße 82, zu erreichen.

 

am 5. März 1958, Landsmann Franz Scheiba, aus Schwanau, Kreis Rößel, jetzt in Lübeck-Krögerland, Biberbau Nr. 13/15.

 

am 15. März 1958, Landsmann Hermann Ohlendorf, aus Grünheide, Kreis Insterburg, jetzt mit seiner Ehefrau Emma, die am 7. März 1958, ihren 80. Geburtstag begeht, in Varel (Oldb.), Kirchenstraße 3.

 

zum 85. Geburtstag

am 6. März 1958, Landsmann Heinrich Bublitz, aus Bartenstein, jetzt in Lübeck, Düppelstraße 10.

 

am 8. März 1958, Frau Auguste Gutt, aus Tilsit, Hindenburgstraße 62a, jetzt bei ihrer ältesten Tochter, Amanda Puskeppeleit in Niederstetten, Kreis Mergentheim (Württ.).

 

am 9. März 1958, Frau Marie Rydzewski, aus Kielen, Kreis Lyck, jetzt bei ihrer Tochter, Margarete Royla in Wentorf, Billgrund 6.

 

zum 84. Geburtstag

am 6. März 1958, Frau Marie Krause, geb. Masna, aus Kl.-Jerutten, Kreis Ortelsburg, jetzt in (21b) Oberaden über Kamen i. W., Friedenstraße 10.

 

am 12. März 1958, Lehrer i. R. Artur Hoffmann, aus Neidenburg, jetzt in Berlin-Neukölln, Sonnenallee 101.

 

am 14. März 1958, Bauer Anussis Matschullis, aus Sterpeiken, Kreis Pogegen, jetzt bei seinem Sohn, Fritz, in Westerkappeln über Osnabrück, Bramscher Str. 7.

 

zum 83. Geburtstag

am 7. März 1958, Eisenbahnzugführer i. R. Wilhelm Kaulbach, aus Gumbinnen, Luisenstraße 7, jetzt mit seiner Ehefrau in Kiel, Hornheimer Weg 42.

 

am 9. März 1958, Frau Martha Mettner, aus Ortelsburg, Markt, jetzt in Lübeck, Glockengießerstraße 25.

 

am 9. März 1958, Frau Maria Staschewski, aus Neusorge bei Klein-Gnie, Kreis Gerdauen, jetzt bei ihrer jüngsten Tochter, Frieda in Loga bei Leer, Friedhofstr. 10.

 

am 12. März 1958, Landwirt und ehemaliger Kreistagsabgeordneter, Gustav Schmidtke, aus Sensburg, jetzt in (22) Hilden (Rheinland), Walderstraße 15.

 

am 13. März 1958, Witwe Therese Jucknat, aus Königsberg, jetzt bei ihrer Tochter, Herta in Hamburg 26, Salingtwiete 1 c II.

 

am 13. März 1958, Frau Marta Scheschonka, aus Ortelsburg, jetzt bei ihrer jüngsten Tochter, Elfriede Schneider in Berlin-Tempelhof, Gontermannstraße 54.

 

am 15. März 1958, Lehrer i. R. Ernst Rattay, aus Lyck, jetzt in Backemoor, Kreis Leer.

 

zum 82. Geburtstag

am 10. Februar 1958, Frau Gertrud Wenghoffer, aus Königsberg, von-Brandt-Allee 7, jetzt bei ihrem Sohn, Hans in Bad Pyrmont, Im Niedernfelde 9b. Sie ist die Witwe des 1940 verstorbenen Geschäftsführers des Landwirtschaftsverbandes Gumbinnen, Hans Wenghoffer. Vor ihrer Ehe führte sie ihrem Bruder, dem späteren Pfarrer, Geehlhaar (Schmauch) während seiner Hilfspredigerzeit die Wirtschaft. Die Jubilarin nimmt regen Anteil an den landsmannschaftlichen Veranstaltungen.

 

am 5. März 1958, Frau Marie Becker aus Schaaksvitte/Samland, jetzt in Lübeck-Travemünde, Priwall, Bar. 1/1. Zwei ihrer Enkel konnten am gleichen Tage ihren Geburtstag feiern.

 

am 6. März 1958, Frau Pauline Fiebeck, verw. Rösler, aus Königsberg Pr., Kleine Sandgasse 15, jetzt bei ihrer Tochter, Gertrud Rösler in Dortmund, Saarlandstr. 101.

 

am 9. März 1958, Landsmann Friedrich Fischkal, aus Prostken, Kochstraße 16a, jetzt in Betzdorf-Sieg, Steinerother Straße 64.

 

am 11. März 1958, Frau Margarete Jährling, geb. Wiedwald, jetzt mit ihrem Ehemann, Lehrer i. R. Bernhard Jährling, aus Löwenhagen/Samland, der am 19. März 1958, seinen 85. Geburtstag begehen kann, in Gödersdorf (Holstein), Post Schönberg. Landsmann Jährling war als Lehrer in Frietschienen, Kreis Wehlau und Hochlindenberg, Kreis Gerdauen, tätig.

 

am 14. März 1958, Frau Marie Baumann, aus Lyck, jetzt in Moers, Baerlerstraße 54.

 

zum 81. Geburtstag

am 26. Februar 1958, Landsmann Johann Szyslo, aus Brennen, Kreis Johannisburg, jetzt in (24b) Steinbergholz über Flensburg.

 

am 6. März 1958, Justizoberwachtmeister i. R. Adam Sagorski, aus Königsberg Pr., dann Lyck und Treuburg. Er lebt jetzt in (13a) Ludwigsstadt (Oberfranken), Lauensteiner Straße 39.

 

am 7. März 1958, Frau Helene Selke, geb. Riechert, aus Königsberg, Neue Dammgasse 12, jetzt bei ihrem Sohn, Kurt, in Hannover, Breslauer Straße 8.

 

am 7. März 1958, Frau Charlotte Olk, geb. Olk, aus Stauchwitz, Kreis Ortelsburg, jetzt in (22a) Essen-Bergeborbeck, Flözstraße 1.

 

am 8. März 1958, Postsekretär i. R. Max Zeich, aus Gerdauen, Wilhelmstraße 13, jetzt in Hagen (Westfalen), Neumarktstraße 2.

 

am 10. März 1958, Landsmann Johann Naroska, aus Groß-Schöndamerau, Kreis Ortelsburg, jetzt in (23) Delmenhorst, Brendelsweg 61 C.

 

am 14. März 1958, Gärtnereibesitzer Georg Wilewka, aus Nikolaiken, Kreis Sensburg, jetzt in Remscheid, Lenneper Straße 85. Bis kurz vor seinem Geburtstag im vergangenen Jahr lebte er noch in der Heimat.

 

am 14 März 1958, Frau Albertine Frank, geb. Pohl, aus Königsberg Pr., Hagenstraße 19, jetzt in Neubeckum (Westfalen), Paul-Keller-Straße 24.

 

am 14. März 1958, Bauer Friedrich Tadday, aus Ulleschen, Kreis Neidenburg, jetzt in Berlin. Er ist durch seine Tochter, Hedwig Müller, Berlin-Schöneberg, Cheruskerstraße 9, zu erreichen. Am 30. August 1914 wurden in dem Wohnhaus des Jubilars während des Gefechtes bei Ulleschen zwei russische Generale gefangengenommen.

 

am 15 März 1958, Frau Karoline Nickel, geb. Sqries, aus Wilhelmshof, Kreis Ortelsburg, jetzt in (22a) Mettmann, Nordstraße 121.

 

zum 80. Geburtstag

am 10. Februar 1958, Frau Hedwig Kelm, aus Muschaken, Kreis Neidenburg, jetzt in Berlin-Charlottenburg 9. Die Jubilarin ist die Witwe des Rendanten, Otto Kelm. Sie ist durch Landsmann Oscar Güth, Hildesheim, hauptpostlagernd, zu erreichen.

 

am 14. Februar 1958, Landsmann Josef Gosziniak, aus Lyck, jetzt in Grevenbroich, Kölner Landstraße 7, bei Wesemann.

 

am 1. März 1958, Justizinspektor i. R. Hans Mertins, aus Tilsit, jetzt mit seiner Ehefrau und seinem Sohn in Siegen (Westfalen), Gießener Straße 55. Der Jubilar war bis zum Jahre 1944 Besitzer des Sonnenbades in Tilsit.

 

am 2. März 1958, Frau Ida Beyrau, geb. Borowy, aus Königsberg Pr.-Metgethen, jetzt mit ihrem Ehemann, Hauptlehrer i. R. Karl Beyrau, in Kirchheimbolanden (Rheinland-Pfalz), Stresemannstraße 9.

 

am 4. März 1958, Kaufmannwitwe Anna Lux, geb. Schanowski, aus Lillenfelde, Kreis Angerapp, jetzt in Bad Schwartau bei Lübeck, Riesebusch 21.

 

am 6. März 1958, Bauer Joseph Marquardt, aus Stangendorf bei Braunsberg, jetzt mit seiner Ehefrau in (24b) Barmstedt, Mühlenstraße 53.

 

am 9. März 1958, Frau Ida Kudritzki, geb. Belau, aus Rastenburg, Oberteichstraße 17, jetzt bei ihrem Sohn, Heinz Kudritzki in Mannheim-Schönau, Allensteiner Weg 11.

 

am 9 März 1958, Frau Mathilde Sempf, geb. Jandt, aus Königsberg, Neue Dammgasse 40, jetzt bei ihrer Tochter, Margarete Biensfeldt in Verden (Aller), Südstr. 30. Die Jubilarin schenkte sieben Kindern das Leben.

 

am 10. März 1958, Frau Friederike Postner, geb. Bielluch, aus Gollingen, Kreis Sensburg. Sie lebt noch in der Heimat, ihre drei noch lebenden Kinder hoffen aber, sie noch in diesem Jahr bei sich zu haben. Der jüngste Sohn ging 1941 mit der „Bismarck" unter. Die Jubilarin ist durch ihren ältesten Sohn, Curt Postner, Herten (Westfalen), Clemensstraße 9, zu erreichen.

 

am 10. März 1958, Bauer August Kurscheit, aus Tawe (Elchniederung), jetzt mit seiner Ehefrau Anna Kurscheit, geb. Balkwitz, in Mengersdorf, Post Truppach über Bayreuth.

 

am 13. März 1958, Frau Luise Balzer, geb. Kecker, aus Königsberg Pr., Tragheimer Mühlenstraße 30, jetzt in Bad Gandersheim, Hildesheimer Straße 5.

 

am 13. März 1958, Frau Clara Zimmerningkat, aus Goldap, Töpferstraße 60, jetzt in Celle, Güterbahnhofstraße 12.

 

am 16. März 1958, Frau Wilhelmine Horn, aus Neuendorf, Kreis Lyck, jetzt in Hambergen 161, Kreis Osterholz, bei Judtka.

 

am 6. April 1958, Frau Hildegard Lemke, geb. Ross, aus Soldau, nach dem Ersten Weltkrieg in Neidenburg, jetzt bei ihrer Tochter, Margarete Dammeier in Marburg (Lahn), Savignystraße 15. Viele Soldauer und Neidenburger werden sich der Jubilarin gern erinnern.

 

zum 75. Geburtstag

am 26. Februar 1958, Frau Amalie Scheffler, Bäuerin, aus Grünrade, Kreis Schloßberg, jetzt in Stefansfeld bei Salem am Bodensee.

 

am 2. März 1958, Landwirt Otto Kaschub, aus Seewalde bei Gr.-Lindenau, jetzt in Babenhausen (Hessen), Schloß. Der Jubilar würde sich über Nachrichten ehemaliger Freunde und Nachbarn freuen.

 

am 5. März 1958, Landsmann Friedrich Lukat, aus Königsberg, Roonstraße 6, jetzt in Troisdorf, Bezirk Köln, Karl-Schurz-Straße 7.

 

am 6. März 1958, Frau Emilie Lauszus, geb. Gerwinat, aus Neukirch, Elchniederung (Viehgeschäft), jetzt bei ihrer Tochter, Charlotte Gronau in Ludwigshafen-Rheingönheim (Pfalz), Hauptstraße 165.

 

am 8. März 1958, Witwe Elma Cabjolsky, früher Molkerei Saalau, Kreis Insterburg, jetzt bei ihren Kindern in Marne (Holstein), Koogstraße 29.

 

am 9. März 1958, Frau Johanna Brosch, zuletzt Königsberg, Friedmannstraße 13. Heutige Anschrift: Lüneburg, Hasenburger Berg 14.

 

am 9. März 1958, Frau Julie Royla, aus Kielen, Kreis Lyck, jetzt in Wolferstadt Nr. 4, Kreis Donauwörth.

 

am 10. März 1958, Landwirt Robert Bolien aus Dettmitten bei Allenburg, jetzt in (22a) Oedt bei Krefeld.

 

am 12. März 1958, Landwirt Kurt Kohn aus Pörschken, Kreis Heiligenbeil, jetzt in Wiesmoor, Kreis Aurich. Vor dem Ersten Weltkrieg war er auf Gütern in den Kreisen Labiau, Wehlau, Insterburg und Pr.-Eylau als landwirtschaftlicher Beamter tätig. Er würde sich über Nachrichten ehemaliger Bekannter freuen.

 

am 12. März 1958, Kaufmann Ernst Hauptmann, aus Königsberg Pr., Mitteltragheim 12, jetzt in Münchehof über Seesen (Harz).

 

am 13. März 1958, Fräulein Margarete Rauch, aus Gumbinnen, Luisenstraße 17, jetzt in der sowjetisch besetzten Zone. Sie ist durch Hans Kröhnert, Bad Godesberg, Breslauer Straße 1, zu erreichen.

 

am 13. März 1958, Landsmann Rudolf Schinz, Reitlehrer und Besitzer des Tattersalls am Wallring in Königsberg Pr. Er hatte sich mit seinen Pferden an vielen Turnieren beteiligt und viele Preise gewonnen. Den letzten Krieg, durch den er seine Söhne verlor, machte er vom ersten Tage an bis zum Ende mit. Jetzt lebt er mit seiner Ehefrau in Grasdorf 34 über Hildesheim.

 

am 14. März 1958, Frau Maria Tolkmitt, geb. Kroll, Bäuerin und Lehrfrau für Hauswirtschaftslehre, aus Glandau, Kreis Pr.-Eylau, jetzt in Walsdorf (Taunus) über Camberg.

 

am 15. März 1958, Landsmann Fritz Ehmer aus Schapten, Kreis Stallupönen, jetzt mit seiner Ehefrau in Ebstorf, Kreis Uelzen, Danziger Straße 5. Der Jubilar war lange Bürgermeister der Gemeinde und hatte viele Ehrenämter inne. Er ist Mitglied des Kreisausschusses Stallupönen.

 

Seite 13   Glückliche Abiturienten

Rüdiger Scheminski, Sohn des Landwirts Hermann Scheminski, aus Bramannsdorf, Kreis Angerapp, jetzt in Hamburg-Schenefeld, Lindenallee 7, bestand am Christianeum, Gymnasium für Jungen in Hamburg, Gr.-Flottbek, sein Abitur.

 

Uwe Buchsteiner, Sohn des Zeitungsverlegers Erich Buchsteiner, früher Lyck/Schloßberg, jetzt in Westerland/Sylt, Friesische Straße 19, an der Friedrich-Paulsen-Schule in Niebüll.

 

Bernd Lepinat, Sohn des 1942 in Treuburg verstorbenen Steuerinspektors Franz Lepinat und seiner Ehefrau Waltraut Lepinat, geb. Bandilla, jetzt in Hamburg 33, Mildestieg 8, an der Gelehrtenschule des Johanneums.

 

Klaus Plauschinat, Sohn des ehemaligen Schiffseigners Paul Plauschinat, aus Tilsit, jetzt in Hamburg 28, Plackersweide 2, an der Wissenschaftlichen Oberschule St. Georg.

 

Siegmar Rzonsa, Sohn des in Russland vermissten Stabsfeldwebels Kurt Rzonsa, aus Tilsit, Ackerstr. 31, am Gymnasium in Reinbek. Anschrift: Hamburg-Lohbrügge, Richard-Linde-Weg 13 b.

 

Regina Albrecht, Tochter des Hauptmanns der Bundeswehr Alfred Albrecht und seiner Ehefrau Hanna Albrecht, geb. Niklaß, aus Lötzen, Pionierstraße 2, jetzt in Münster (Westfalen), St.-Josefs-Kirchplatz 14 - 16, am Gymnasium Nordenham.

 

Hanna Doepner, Tochter des Bauern Hugo Doepner, aus Pr.-Thierau, Kreis Heiligenbeil, jetzt Mühlen, Schönberg (Holstein), an der Oberschule Preetz.

 

Ulrich Heinemann, Sohn des Bankkaufmanns Alfred Heinemann, aus Widminnen, Kreis Lötzen, jetzt in Neustadt (Holstein), Friedenseiche 1, am Freiherr vom-Stein-Gymnasium Oldenburg i. H.

 

Manfred Hoppe, Sohn des im April 1945 in Königsberg gefallenen Bürgermeisters Otto Hoppe, aus Seeburg, jetzt bei seiner Mutter in Berlin-Wilmersdorf, Brandenburgische Straße 3.

 

Dieter Lehrmann, geboren 1937, Sohn des gefallenen Tischlermeisters Otto Lehrmann, aus Königsberg, Rhesastraße 20. Dieter Lehrmann kam erst Anfang 1954 aus dem polnischen Waisenhaus in Heilsberg zu seiner Mutter in das Bundesgebiet. In vier Jahren hat er an dem Söderblom-Gymnasium zu Espelkamp-Mittwald die deutsche Schule bis zum Abitur nachgeholt. Anschrift: Rehme bei Bad Oeynhausen, Stühkamp 12.

 

Siegfried Quandt, Sohn des Landwirts Rudolf Quandt, aus Sollau, Kreis Pr.-Eylau, jetzt Mettmann, Hoxhof 32, Kreis Düsseldorf, am Städtischen Gymnasium Mettmann.

 

Peter Schablowski, Sohn des Uhrmachermeisters Konrad Schablowski, aus Königsberg, Hinterroßgarten Nr. 22, jetzt in Leer (Ostfriesland), Königsberger Straße 9, an der Oberschule für Jungen zu Leer.

 

Hans Herbert Zeidler, Sohn des gefallenen Hauptmanns Hans Zeidler, aus Königsberg, Cranzer Allee 57, am Johanneum zu Lüneburg. Anschrift: Adendorf, Kreis Lüneburg, Dorfstraße 19.

 

Ingrid Kassing, Tochter des Kaufmanns Helmut Kassing und Frau Frida Kassing, geb. Lasarzig, aus Lyck und Pr.Eylau, jetzt Hannover, Bütersworthstraße 12, an der Käthe-Kollwitz-Schule Hannover.

 

Hans-Dieter Szillat, Sohn des Provinzialstraßenmeisters Fritz Szillat aus Pr.-Eylau, jetzt in Wesselburen (Holstein), Lollfuß 46, am Nordseebad-Gymnasium Büsum.

 

Dietmar Ulrich, Sohn des verstorbenen Stadtschulrats Dr. Richard Ulrich, aus Königsberg, am Bismarck-Gymnasium zu Hamburg. Anschrift: Hamburg-Fuhlsbüttel, Woermannsweg 10.

 

Hartmut Papke, Sohn des Lehrers Heinrich Papke, aus Sodargen, Kreis Ebenrode, jetzt in Bad Bramstedt (Holstein), Sommerland 13, an der Jürgen-Fuhlendorf-Schule (Gymnasium) in Bad Bramstedt.

 

Elisabeth Wotschak, Tochter des Kaufmanns Bruno Wotschak und seiner Ehefrau Maria Wotschak, geb. Königsmann, aus Königsberg Pr., General-Litzmann-Straße 32d, jetzt in Betzdorf (Sieg).

 

Gerhard Würtz, Sohn des Verwaltungsinspektors Willy Würtz, aus Fischhausen/Samland, jetzt in Schneverdingen (Hannover), Breslauer Straße 15, am neusprachlichen und mathematisch-naturwissenschaftlichen Gymnasium Soltau.

 

Helmut Detlef Columbus, jüngster Sohn des ehemaligen Katastertechnikers Wilh. Columbus, aus Bartenstein, jetzt Hamburg-Harburg, Gazertstraße 5/6, am Gymnasium für Jungen St. Georg in Hamburg.

 

Wolfram Gottschalk, Sohn des verstorbenen Gutsbesitzers Walter Gottschalk und seiner auf der Flucht verstorbenen Ehefrau Vera Gottschalk, geb. Joseph, am Gymnasium in Bad Harzburg. Er wohnt bei Frau Elsa Düring, Bad Harzburg, Rudolf-Huch-Straße 14 II.

 

Reinhard Kuhnert, zweiter Sohn des 1939 gefallenen Kreisausschussobersekretärs Lothar Kuhnert, aus Wehlau, am Gymnasium der Jürgen-Fuhlendorf-Schule Bad Bramstedt. Anschrift: Kaltenkirchen, Haus Kolberg.

 

Gisela Rautenberg, Tochter des Landwirts Ernst Rautenberg, aus Königsberg-Seligenfeld, jetzt in Wolfstein (Pfalz), Am Rechtenberg 4, an der Frauenoberschule der Höheren weiblichen Bildungsanstalt zu Kaiserslautern.

 

Lita-Angela Sieloff, jüngste Tochter des Dipl.-Landwirts Max Sieloff, aus Warlen bei Grünheide, Kreis Insterburg, jetzt in Preetz (Holstein), Weinbergsiedlung, am neusprachlichen Gymnasium der Volksoberschule Preetz.

 

Hans-Jörg Speitz, Sohn des gefallenen Lehrers Bernhard Speitz, aus Tolksdorf, Kreis Rastenburg, an der Holstenschule Neumünster. Anschrift: Nortorf (Holstein), Timmachper Weg 26.  

 

Eckhard Schäfer, Sohn des gefallenen Architekten Hans Schäfer, aus Osterode, am Friedrich-List-Gymnasium zu Reutlingen. Anschrift: Reutlingen, Lederstraße 89.

 

Doris Schneider, Tochter des Regierungsoberinspektors Benno Schneider, aus Königsberg Pr., Haberberger Grund 58, jetzt in Kiel, Eichendorffstraße 20, an der Käthe-Kollwitz-Schule, Gymnasium für Mädchen.

 

Ursula Schwarz, Tochter des verschollenen Justizsekretärs Emil Schwarz und seiner Ehefrau Margarete Schwarz, geb. Knorr, aus Landsberg, jetzt Wesselburen (Holstein), Totenhemmer Weg 28, am Gymnasium Nordseebad Büsum.

 

Reiner Gillmann, Sohn des Justizangestellten Alfons Gillmann, aus Wartenburg, jetzt in Reinfeld (Holstein), am Johanneum, Gymnasium für Jungen, Lübeck.

 

Karin Klein, älteste Tochter des gefallenen Studienrats Gerhard Klein, aus Memel, Kantstraße 8, jetzt in Tecklenburg, Am kalten Berg 2, am Staatlichen Aufbaugymnasium Tecklenburg (Westfalen).

 

Dörte Mentz, Tochter des Oberregierungsrats Gustav Mentz, aus Narpkallen, Kreis Gumbinnen, jetzt in Hamburg-Bramfeld, Marienburger Allee 61 d, an der Elise-Averdieck-Schule, Hamburg.

 

Brigitte Meyer, Tochter des Bauingenieurs Rudolf Meyer, aus Angerburg, jetzt in Dortmund-Persebeck, Menglinghauser Straße 343, an der Goethe-Oberschule Dortmund-Hörde.

 

Ingrid Freitag, Tochter des Revierförsters Lothar Freitag, aus Steinbruch, Kreis Sensburg, jetzt in Kiel, Holtenauer Straße 195, an der Ricarda-Huch-Schule zu Kiel.

 

Klaus-Erich Hoffmann, Sohn des Landwirts Erich Hoffmann, aus Annenhof, Kreis Labiau, jetzt in Osterode (Harz), Krebecker Landstraße 2b.

 

Renate Lindemann, Tochter des Studienrats Gerhard Lindemann, aus Heilsberg, jetzt in Cismar (Holstein), Bornkamp 8, am Freiherr-vom-Stein-Gymnasium Oldenburg i. H.

 

Gregor Weichert, Sohn des Studienrats a. D. Gerhard Weichert, aus Insterburg, Belowstraße 9, jetzt in Werl (Westfalen), Salinenring 63, am Städtischen Gymnasium zu Werl.

 

Jürgen Taureck, Sohn des Landsmanns Herbert Taureck, aus Königsberg, Tragheimer Mühlenstraße 27, jetzt Wiesbaden, Klopstockstraße 20, am Oraniengymnasium zu Wiesbaden.

 

Peter Tiessen, jüngster Sohn des Landwirtschaftsrats i. R. Werner Tiessen, aus Fischhausen, jetzt in (20) Holzminden (Weser), Forsterweg 65, am Gymnasium zu Holzminden.

 

Karin Biallas, Tochter des Oberrevisors Emil Biallas aus Königsberg Pr., Julchental 1, jetzt in Hamburg 26, Lohhof 24, am Caspar-Voght-Gymnasium zu Hamburg.

 

Sabine Kroll, Tochter des verstorbenen Chefarztes Dr. med. Friedrich Kroll, aus Tilsit, an der Stormarnschule zu Ahrensburg. Anschrift: Schmalenbeck über Ahrensburg, Sieker Landstraße 179.

 

Gerhard Balzereit und Wolfgang Balzereit, Söhne des Oberstudienrats Heinrich Balzereit, aus Königsberg Pr., Königstraße 72, der bis zum Kriegsausbruch am Hufengymnasium — Oberschule für Jungen —, wirkte und jetzt am Lessinggymnasium Mannheim tätig ist, am Gymnasium zu Mosbach. Anschrift: Mosbach (Baden), Bleicherstr. 5.

 

Volker Beyrau, Sohn des Rektors Werner Beyrau, aus Lasdehnen, jetzt in Lingen (Ems), Lindenstraße 30, am Gymnasium Georgianum zu Lingen.

 

Wolfgang Doepner, Sohn des Landsmanns Otto Doepner, aus Klingsporn, Kreis Tilsit-Ragnit, jetzt in Behren, Post Unterlüß (Han), am Gymnasium Hankensbüttel, Kreis Gifhorn.

 

Dieter Morgenroth, Sohn des Landwirts Walter Morgenroth, aus Wilkendorf, Kreis Wehlau, jetzt in Schneeheide über Walsrode, an der Lutherschule zu Hannover.

 

Jürgen Reiß, Sohn des Direktor-Stellvertreters Horst Reiß, aus Königsberg Pr., Kunkelstraße 12, jetzt Bad Kreuznach, Oberbürgermeister-Buß-Straße 2.

 

Barbara Schmidt, Tochter des Studienrats Eberhard Schmidt, früher Allenstein, Sensburg und Memel, jetzt Espelkamp-Mittwald, Kreis Lübbecke, Baltenweg 3, am Söderblom-Gymnasium Espelkamp-Mittwald.

 

Heinrich Stuhrmann, Sohn des Landwirts Bruno Stuhrmann, aus Kl.-Dirschkeim, Kreis Fischhausen, jetzt in Rotenburg an der Fulda, Hof Dickenbrück, an der Jakob-Grimm-Schule zu Rotenburg.

 

an der Jungmannschule zu Eckernförde:

Hartmut Breuer, Sohn des Studienrats Gerhard Breuer, aus Königsberg, jetzt in Eckernförde, Gorch-Fock-Straße 33;

 

Detlef Albrecht, Sohn des Verwaltungsoberinspektors Fritz Albrecht, aus Insterburg, jetzt in Eckernförde, Domstag 35;

 

Heidrun Klimmeck, Tochter des vermissten Wehrmachtsangestellten Klimmeck, aus Osterode, jetzt in Kiel, Jungfernstieg 4;

 

Dietmar Sahmland, Sohn des verstorbenen Lehrers Arthur Sahmland, aus Königsberg, jetzt in Eckernförde, Rosseer Weg 56;

 

Dieter Warstat, Sohn des vermissten Landsmanns Warstat, aus Königsberg, jetzt in Eckernförde, Rosseer Weg 40;

 

Siegfried Wölk, Sohn des als Hauptmann im Kriege gefallenen Zollsekretärs Willy Wölk, aus Georgenthal, Kreis Mohrungen, jetzt mit seiner Mutter, Anna Wölk in Noer, Kreis Eckernförde.

 

Ein Vertreter der Kreisgruppe Eckernförde überreichte mit herzlichen Glückwünschen jedem Abiturienten eine Albertusnadel.

 

Urte Trapp, aus Königsberg, Hans-Sagan-Straße 62, jetzt in Kiel-Kronshagen, Feierabendwinkel 44.

 

Seite 13   Goldene Hochzeiten

(ohne Datum) Bauer Otto Doebler und seine Ehefrau Martha Doebler, geb. Scheer, feierten das Fest der Goldenen Hochzeit. Das Ehepaar stammt aus Stullichen, Kreis Angerburg, und wohnt jetzt in Lüneburg, Richard-Braun-Straße 15, bei der jüngsten Tochter.

 

Die Eheleute Karl Spitzki und Frau Berta Spitzki, geb. Schwede, aus Güldenboden, Kreis Mohrungen, jetzt in Dungelbeck bei Peine (Han), feiern am 9. März 1958, ihre Goldene Hochzeit.

 

Die Eheleute Wilhelm Jedamzik und Frau Charlotte Jedamzik, geb. Glembotzki, aus Kruttinnen, Kreis Sensburg, jetzt in Recklinghausen S II, Surmannskamp 7, feiern am 10. März 1958, im Kreise ihrer Kinder, Enkel und Urenkel, das Fest der Goldenen Hochzeit.

 

Bürovorsteher Albert Henkel und seine Ehefrau Toni Henkel, geb. Scheffler, aus Sensburg, Kochstraße 40, jetzt Pilgerheim Weltersbach (22a), Post Witzhelden (Rheinland), feiern am 18. März 1958, ihre Goldene Hochzeit. Der Jubilar war bei Rechtsanwalt Deuter und dann als Sachbearbeiter bei der Kreisverwaltung tätig. Ein Sohn des Ehepaares ist im Kriege gefallen.

 

Landsmann Friedrich Rosenow und seine Ehefrau Lotte, begehen am 19. März 1958, in Allendorf, Kreis Marburg (Lahn), das Fest der Goldenen Hochzeit, verbunden mit einem Familientreffen, bei dem etwa sechzig Verwandte zugegen sein werden. Der Jubilar ist Besitzer des Rittergutes Bersnicken/Samland, das ein Mittelpunkt alter Kultur und geselligen Lebens war, wie so viele Güter in Ostpreußen. Frau Rosenow, eine bekannte Konzertsängerin, verschönte viele Konzerte und Familienfeste durch ihren Gesang. Künstler gingen in dem gastfreien Hause der Rosenows ein und aus und verlebten hier auch oft ihre Ferien. Friedrich Rosenow war in der Heimat vor allem als begeisterter Reiter und jahrelanger Master des Jagdfeldes des Samländischen Reitervereins bekannt; mit seinen Pferden P. D., Zaunkönig und Teja ritt er auf vielen Turnieren in Rauschen und Pillau. Wind und Wetter konnten ihn nicht vom Reiten abhalten, und er ließ keine Jagd aus. Viele Angehörige des Familienverbandes sind bei der Vertreibung umgekommen. Der Zweitälteste Sohn wird seit 1944 vermisst. Das Jubelpaar hat neun Enkel. Ein Sohn und eine Tochter leben ebenfalls in Hessen. Trotz aller schweren Erlebnisse der Flucht und des Lebens im Lager hat das Ehepaar sich ungebrochen den neuen Verhältnissen angepasst und ist bis auf den heutigen Tag ein Segen und ein Halt für die ganze Familie.

 

Seite 14   Familienanzeigen

Am 15. Februar 1958 entschlief plötzlich und unerwartet mein lieber Mann, unser lieber Vater und Großvater, Hermann Wiede, im 86. Lebensjahre. Er folgte seinen Söhnen, Oskar, gest. 1944 und Fritz, gest. 1951 und seinem Schwiegersohn, Peter, gest. 1956. In stiller Trauer: Edith Wiede, geb. Kowallik. Erich Wiede. Herta Pelletier, geb. Wiede. Paul Wiede. Heinz Wiede. Niederroßbach über Rennerod (Oberwesterwaldkreis). Früher Althof, Kreis Insterburg.

 

Der Herr ist mein Hirte, mir wird nichts mangeln. Zum stillen Gedenken an meinen lieben Großvater, Hans Grasteit, aus Tawe, Kreis Elchniederung, der am 14. Dezember 1957, kurz nach Vollendung seines 82. Lebensjahres, von Gott, dem Vater, heimgeholt wurde. Es trauert sehr um ihn: Lucie Maeding. Börgerwald, Emsland, im Februar 1958.

 

Am 14. Februar 1958 verstarb mein lieber Mann, unser Vater, Schwiegervater, Großvater und Urgroßvater, Friedrich May, Postbetriebsassistent a. D., im 89. Lebensjahre. In tiefer Trauer: Albertine May, geb. Völkner und Kinder. Isernhagen KB 6 über Hannover. Früher Königsberg Pr., Korinthendamm 12.

 

Unerwartet entschlief am 28. Februar 1958 sanft, unsere liebe Mutter, Schwiegermutter und Großmutter, Schwester, Schwägerin und Tante, Auguste Bajohr, geb. Kuschnereit, früher Wilhelmsorge, Kreis Gerdauen, im 74. Lebensjahre. In stiller Trauer: Die Kinder und Enkelkinder. Lübeck, Baumsberg, Post Niederbüssau. Die Beerdigung findet auf dem Friedhof in Krummesse statt.

 

Was Gott tut, das ist wohlgetan. Der Herr über Leben und Tod nahm am 5. Februar 1958, unsere einzige, über alles geliebte Tochter, Enkelin und Nichte, Helga Gaetsch, zu sich in den ewigen Frieden. Sie starb nach kurzer, schwerer Krankheit, im Alter von 21 Jahren. In tiefer Trauer: Walter Gebert. Elsa Gebert, geb. Weitzel. Familie Ernst Weitzel, als Großeltern. Horst Brosch. Erna Brosch, geb. Weitzel. Elke Brosch, als Kusine. Iserlohn (Westfalen), Pestalozzistraße 21. Früher Königsberg Pr., Hoffmannstraße 20.

 

Am 22. Februar 1958 wurde meine innig geliebte Frau, herzensgute Mutter, Großmutter und Schwester, Meta Schroeder, geb. Hoffmann, im Alter von 65 Jahren, von ihrem schweren Leiden erlöst. In stiller Trauer: Richard Schroeder, Obersteuerinspektor a. D. Dr. med. Julius Hinrichs und Frau Christel Hinrichs, geb. Schroeder. Erna Drückler, geb. Hoffmann, Obereßlingen a. N., Stauffenbergstraße 61. Karin und Wilhelm, als Enkelkinder. Aurich (Ostfriesland), Kirchdorfer Straße 5b. Früher Angerburg und Pr.-Eylau, Ostpreußen.

 

Nach einem Leben voll selbstloser Güte, ist unsere geliebte Mutter und Großmutter, Johanna Liedtke, geb. Weiher, im 82. Lebensjahre, in Gottes Frieden heimgerufen worden. Sie wachte am Morgen des 5. Januar 1958 nicht mehr aus dem irdischen Schlaf auf. Charlotte Liedtke, Bad Homburg, Brendelstraße 21, früher Königsberg Pr. Edith Liedtke, Hamburg-Altona, Bielefeldstraße 8. Lilli Balshusemann, geb. Liedtke, Hannover Münden, Friedrichstraße 1. Dr. Heinz Balshusemann und Heinz-Peter. Die letzte Ruhestätte ist auf dem Waldfriedhof in Bad Homburg.

 

Am 28. Januar 1958 ist meine liebe Schwester und Schwägerin, unsere gute Tante, Frau Flora Schlenger, geb. Scharner, früher Lyck, Ostpreußen, im 69. Lebensjahre, sanft entschlafen. In stiller Trauer: Wilhelm Scharner und Frau Mia Scharner, geb. Heesch. Käti Scharner. Rulle bei Osnabrück, Lange Wand 6.

 

Fern der geliebten Heimat ist am 14. Februar 1958, unsere liebe gute Mutter, Schwiegermutter, Großmutter und Urgroßmutter, Frau Luise Böhm, geb. Lumma, im 83. Lebensjahre, sanft entschlafen. In stiller Trauer im Namen aller Angehörigen: Walter Wildauer und Frau Irma Wildauer, geb. Böhm. Oesterholz-Kreuzkrug, den 17. Februar 1958, Kreis Detmold. Früher Lochwinnen (Wiersbau), Kreis Sensburg.

 

Meine geliebte Frau, unsere herzensgute Muttel, Auguste Hartmann, geb. Niederstrasser, schloss heute früh plötzlich und unerwartet, im 80. Lebensjahre, ihre lieben Augen für immer. In stiller Trauer: Friedrich Hartmann. Margarete Volkmann, geb. Hartmann. Fritz Volkmann. (14a) Gerabronn, den 22. Februar 1958, Hindenburgstraße 19. Früher Königsberg Pr. Tragh. Mühlenstraße 20.

 

Unsere liebe treusorgende Mutter, Schwieger- und Großmutter, Erna Grieffenhagen, geb. Rogalla, früher Domäne Kleinkosel, Kreis Neidenburg, Ostpreußen, wurde von langem, schwerem Leiden, im Alter von 71 Jahren, am 15. Februar 1958, erlöst. In stiller Trauer: Inge Kayser, geb. Grieffenhagen. Hella Grieffenhagen. Hans-Henning Grieffenhagen. Horst Kayser und Hubertus. Lübeck, Marliring 34. Die Beerdigung fand am Mittwoch, dem 19. Februar 1958, um 15 Uhr, in Ratzeburg von der Kirche St. Georgsberg aus statt.

 

Ihr Leben war Liebe und Arbeit. Am 10. Februar 1958 entschlief meine liebe Frau, unsere unvergessliche Mutter, Oma, Schwester, Schwägerin und Tante, Elisabeth Reiner, geb. Maukel, im 71. Lebensjahre. In stiller Trauer: Franz Reiner, Gendarmeriemeister a. D. Erich Reiner und Frau Ruth Reiner, geb. Gräfingholt. Rolf-Michael und Bernd, als Enkelkinder. Gevelsberg, den 20. Februar 1958. Früher Wilpischen/Stallupönen. Judtschen Gumbinnen. Kiöwen/Treuburg.

 

Arbeit und Streben war sein ganzes Leben. Ruhe hat ihm Gott gegeben! Am 13. Februar 1958, nahm Gott, der Herr, nach kurzem, schwerem Leiden, meinen lieben Mann, unseren herzensguten Vater, Groß- und Urgroßvater, Revierförster i. R., Carl Eggert, im Alter von 77 Jahren, zu sich in die Ewigkeit. In tiefem Schmerz: Frau Emma Eggert, geb. Opitz. Seine Kinder, Enkel und Urenkel. Bingen (Rheinland), Salznebengasse 15. Früher Odertal, Kreis Gerdauen, Ostpreußen.

 

Nach schwerem, mit großer Geduld ertragenem Leiden, entschlief am 7 Februar 1958, meine liebe, treusorgende Frau, unsere herzensgute Mutter, Schwiegermutter, Groß- und Urgroßmutter, Schwester, Schwägerin und Tante, Margarete Simon, verw. Böhm, geb. Schipper, geb. am 02.04.1888 in Erben, Ostpreußen. Arbeit, Mühe und Sorge, waren der Inhalt ihres Lebens. Nun ruhen ihre nimmermüden Hände für immer. In tiefem Schmerz: Otto Simon. Gerda Loßmann, geb. Böhm. Gerhard Böhm. Anneliese Böhm, geb. Neumann. Enkel und Urenkel. Delitzsch, Friedrich-Engel-Straße 20. Früher Ortelsburg, Ostpreußen. Berlin. Herten i. W. Die Trauerfeier fand am 11. Februar 1958 statt.

 

Zum 13. Male jährte sich der Todestag unserer geliebten guten Mutter, Schwiegermutter und Großmutter, Maria Ulonska, geb. Olszewski, geb. 07.10.1861, aus Allenstein, Schillerstr. 18, gest. 07.02.1945 auf der Flucht übers Haff. Sie fand in Gr.-Steegen ihre letzte Ruhestätte. Ende Februar 1945 ist ihr jüngster Sohn, mein geliebter Mann, unser lieber treusorgender Vater, Bruder und Onkel, der Lehrer, Albert Ulonska, geb. 15.01.1899, aus Königsgut/Hohenstein in russ. Gefangenschaft auf dem Transport verstorben und unbekannt beerdigt. In Wehmut und Trauer gedenken: Elisabeth Will, geb. Ulonska und Familie. Maria Ulonska. Käthe Cordes, geb. Ulonska und Familie, Lamspringe, Hannover. Margarete Ulonska, geb. Wagner, vier Kinder und zwei Enkelkinder. Bad Gandersheim, Hildesheimer Straße 3.

 

Am 29. Januar 1958, starb im 84. Lebensjahre, nach langer, schwerer Krankheit, meine liebe Schwägerin, unsere gute alte Tante, Ida Hildebrandt, aus Mohrungen, Ostpreußen. In stiller Trauer: Frau Margarethe Hildebrandt. Frau Edith Heckmann, geb. Hildebrandt. Erhard Hildebrandt. Horst Hildebrandt und Angehörige. Wersche, Post Wissingen, bei Osnabrück.

 

Im Glauben an ihren Erlöser entschlief nach schwerer, in Geduld getragener Krankheit, am 20. Februar 1958, unsere liebe Mutter, Schwieger- und Großmutter, Schwester, Schwägerin und Tante, Witwe Johanne Raudszus, geb. Jurkat, im Alter von 83 ½ Jahren. In stiller Trauer: Marta Raudszus. Otto Raudszus. Liesbet Rogga, geb. Raudszus. Bruno Zank und Frau Anni Zank, geb. Raudszus. Winfried, Siegfried und Adelheid, als Enkelkinder und die übrigen Verwandten. Wahrstedt, Kreis Bad Segeberg (Holstein). Früher Bojehnen, Kreis Tilsit.

 

Am 15. Februar 1958 verstarb plötzlich und unerwartet, unsere liebe Kusine, Tante und Schwägerin, Emma Steiner, geb. Loerzer, früher Praßfeld, Kreis Gumbinnen und Sichelberg (Südostpreußen), im 61. Lebensjahre. Die trauernden Hinterbliebenen. Schwanewede, im Februar 1958.

 

Am 12. Februar 1958 verschied nach langer Krankheit, meine innig geliebte Frau, unsere liebe Mutter, Schwieger- und Großmutter, Schwester und Tante, Maria Scharnewski, geb. Witt, im Alter von 76 Jahren. In tiefer Trauer: Eduard Scharnewski und Angehörige. Ahlen, Schlütingstraße 32. Früher Königsberg Pr., Raiffeisenhaus.

 

In stillem Gedenken. Zum zwölften Todestag, am 3. März 1958, meiner innig geliebten Frau, unserer treusorgenden Mutter, Schwiegermutter, Oma, Schwester, Schwägerin und Tante, Margarete Bürger, geb. Baasner, geb. 18.10.1892, gest. 03.03.1946, früher Gastwirtsfrau. Ferner unserer lieben Schwester, Schwägerin und Tante, Herta Baasner, geb. 21.01.1881, gest. 19.08.1945. Sie ruhen beide in der Heimaterde auf dem Friedhof bei der Kirche in Reichwalde, Ostpreußen. In stiller Trauer: Gatte, Gustav Bürger. Tochter, Luise Lauk. Sohn, Horst Bürger nebst Frau Ruth Bürger, geb. Müller. Schwiegersohn, Karl Lauk nebst drei Enkeln und allen Verwandten Freunden und Bekannten. Waiblingen. Württemberg, Grabenstraße 12. Früher Reichwalde, Kreis Pr.-Holland, Ostpreußen

Berichtigung. Bauer, Albert Schleweit, früher Liebenfelde, Ostpreußen, nicht im 63. sondern im 69. Lebensjahre verstorben.

 

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Seite 15   Familienanzeigen

Weinet nicht an meinem Grabe, gönnt mir die ew'ge Ruh, denkt was ich gelitten habe, eh' ich schloss die Augen zu. Am 17. Februar 1958 entschlief fern ihrer geliebten, ostpreußischen Heimat, im gesegneten Alter von 88 Jahren, unsere gute, treusorgende Mutter, Schwiegermutter, Oma, Schwägerin und Tante, Frau Amalie Großmann, geb. Annus. In tiefer Trauer: Walter Großmann und Frau Liesbeth Großmann, geb. Molter. Karl Gresch und Frau Anni Gresch, geb. Großmann. Arthur Großmann und Frau Traute Großmann, geb. Schusdziara. Charlotte Rose, geb. Großmann. Frank-Eberhard, Karin, Gisela und Ulrich, als Enkelkinder. Hagen (Westfalen), Alexanderstraße 87/89. Elmshorn (Holstein), Jahnstraße 17. Früher Schwarzstein, Kreis Rastenburg.

 

Weinet nicht an meinem Grabe, gönnet mir die ewige Ruh', denkt was ich gelitten habe, eh' ich schloss die Augen zu. Nach langer schwerer Krankheit und tiefem Leid, entschlief am 13. Februar 1958, unsere liebe und gute Schwester, Anita Grutzeck, geb. Westphal, früher Heinrichswalde, Kreis Elchniederung, Ostpreußen, im 47. Lebensjahre. Es trauern um sie: Elisabeth Westphal, geb. Westphal, nebst Kindern. Arthur Westphal und Familie. Als Angehörige, Paul Grutzeck, Schneidermeister und Kinder: Karin, Ulrich und Eckhardt und alle Anverwandten. Hamburg 21, Martensweg 6. München 68, Dachauer Straße 668/25. Bederkesa über Bremerhaven, Mattenburger Straße 2.

 

Am 13. Februar 1958 entschlief unerwartet aus frohem Schaffen heraus, im 68. Lebensjahre, unsere liebe Schwester und Schwägerin, Witwe Marie Anntta, geb. Czimerik. In Dankbarkeit für viel herzliche Liebe und Güte, im Namen aller Angehörigen: Charlotte Kaminski, geb. Czimerik. Bottrop-Boy, Klosterstraße 47. Früher Ortelsburg und Wappendorf.

 

Nur die Arbeit war Dein Leben, nie dachtest Du an Dich, nur für die Deinen streben, war Deine höchste Pflicht. Fern der geliebten Heimat, ist nach einem gesegneten Leben, unsere liebe treusorgende Mutter, Schwiegermutter und Großmutter, Martha Dannenberg, geb. Reddig, früher Osterode, Ostpreußen, Schlosserstraße 1, im 84. Lebensjahre, in die Ewigkeit abgerufen worden. In tiefer Trauer: Anna Rautenberg, geb. Dannenberg, Sindelfingen. Elise Elsner, geb. Dannenberg, Lehrte (Han). Emil Rautenberg, Sindelfingen. Heinz Elsner, Frankfurt (Main). Lisa Elsner, Frankfurt (Main). Werner Rautenberg, Sindelfingen. Ursula Rudolph, als Verlobte, Sindelfingen. Sindelfingen, den 17. Februar 1958, Gotenstraße 14.

 

Es ist bestimmt in Gottes Rat, dass man vom Liebsten was man hat, muss scheiden. Am 4. März 1958 jährt sich der 5. Todestag meiner lieben Frau und guten Mutter, Auguste Thiel, geb. Pahlke. Gleichzeitig gedenken wir unseres lieben Sohnes und Bruders, Otto Thiel, gefallen in Polen 1939. In tiefem Schmerz: Friedrich Thiel und Kinder. Brackwede, Lessingstraße 21. Früher Dreisiedel, Kreis Tilsit-Ragnit.

 

Am 11. Dezember 1957 entschlief nach langem schwerem Leiden, fern der geliebten Heimat, meine liebe Frau, unsere treusorgende Mutter, Schwiegermutter, Oma, Tochter, Schwester, Schwägerin und Tante, Olga Krüger, geb. Piotrowski, im Alter von 54 Jahren. Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: Erwin Krüger. Dingden (Westfalen), Kreis Borken. Früher Neidenburg, Ostpreußen.

 

Aus einem arbeitsreichen Leben entschlief sanft am 22. Februar 1958, im 77. Lebensjahre, fern seiner geliebten, ostpreußischen Heimat, mein lieber unvergesslicher Mann und treuer Lebenskamerad, lieber Bruder, Schwager und Onkel, der Lehrer i. R., Alfred Lehmann. In tiefer Trauer im Namen der Hinterbliebenen: Gertrud Lehmann, geb. Razum. Hannover, den 24. Februar 1958. Früher Treuburg, Ostpreußen.

 

In der Nacht vom 13. zum 14. Februar 1958, verstarb im Alter von 36 Jahren, ganz unerwartet an den Folgen einer Kriegsverwundung, unser lieber Mitarbeiter, Erich Erzberg, Pflegesohn der Familie Witt, aus Heiligenbeil. Im Namen aller um ihn trauernden Arbeitskameraden des Volkswagenwerkes Hannover, Ewald Scharna, Ingenieur.

 

Doch wer wie Du, so selbstlos, treu und gut gestorben, der hat das Leben durch den Tod erworben. Am 17. Februar 1958 ist nach schwerem, mit Geduld ertragenem Leiden, mein lieber, stets treubesorgter Mann, unser guter Schwager, Onkel und Vetter, Fritz Emil Meyhoefer, Postinspektor a. D., Gumbinnen, im Alter von 77 Jahren, fern seiner geliebten, ostpreußischen Heimat, sanft entschlafen. In stiller Trauer, im Namen aller Angehörigen: Hildegard Meyhoefer, geb. Muhlke. Bad Nauheim, Otto-Weiß-Straße 15.

 

Ich habe einen guten Kampf gekämpft. Ich habe den Lauf vollendet. Ich habe Glauben gehalten. 1 Tim, 4,7     Heute Vormittag entschlief sanft im Herrn, mein lieber Mann, unser guter Vater, Großvater, Schwiegervater, Bruder, Schwager und Onkel, Bundesbahnobersekretär i. R., Karl August Kiehl, im Alter von 62 Jahren. Die trauernden Hinterbliebenen: Hildegard Kiehl, geb. Müller. Christel Morszeck, geb. Kiehl. Gerhard Kiehl. Lea Tennie, geb Kiehl. Reinhard Kiehl. Hans Morszeck. Ludwig Tennie und Enkelkinder. Wissenbach, Lippstadt und Witten, den 16. Februar 1958. Früher Neidenburg. Die Beerdigung fand am 19. Februar 1958 statt.

 

Ausgelitten hast Du nun, bist am frohen Ziele, von den Leiden auszuruhn, die Du nicht mehr fühlest. Kein Arzt fand Heilung mehr für Dich. Jesus sprach: „Ich heile dich“. Am 9. Februar 1958 verstarb nach schwerer Krankheit, mein lieber Mann, unser guter Vater, Großvater, Schwiegervater, Schwager und Onkel, Postschaffner a. D., Adolf Drinkmann, früher Altenkirch, Ostpreußen, im Alter von 74 Jahren. Im Namen aller Angehörigen: Johanne Drinkmann. Oststeinbek bei Hamburg, im Februar 1958.

 

Weinet nicht an meinem Grabe, stört mich nicht in meiner Ruh', denkt, was ich gelitten habe, eh, ich schloss die Augen zu. Am 20. Februar 1958, nahm Gott, der Herr, meinen über alles geliebten Mann, unseren treusorgenden Vater, Schwiegervater und Großvater, meinen lieben Sohn, unseren Bruder, Schwager, Onkel und Neffen, Karl Kaiser, nach schwerem, mit Geduld getragenem Leiden, versehen mit dem heiligen Abendmahl, im Alter von fast 61 Jahren, zu sich in Sein himmlisches Reich. In stiller Trauer: Auguste Kaiser, geb. Plenio, Gattin. Die Kinder: Erich Kaiser und Frau Inge Kaiser, geb. Förster. Charlotte Schäfer, geb. Kaiser. Eduard Schäfer. Karl Kaiser und Frau Inge Kaiser, geb. Kallins. Marie Schäfer, geb. Kaiser. Heinz Schäfer. Anny Kaiser. Ernst Kaiser. Dieter, Wolfgang, Gabi, Bärbel und Lothar, als Enkelkinder und alle Anverwandten. Unvergessen bleibst Du den Deinen! Oberhausen (Rheinland) Gewerkschaftsstraße 139. Früher Skomanten u. Prostken, Kreis Lyck, Ostpreußen. Die Beerdigung fand am 24. Februar 1958 statt.

 

Heute entschlief sanft, nach schwerem Leiden, als Folge der Kriegsgefangenschaft, mein innig geliebter Mann, unser herzensguter Sohn und liebevoller Bruder, Rüdiger Bongarts, im 38. Lebensjahre. Er folgte seinem lieben Bruder, Hans-Gustav Bongarts, der Weihnachten 1944 gefallen ist. In tiefer Trauer: Ruth Bongarts, geb. Trinkies. Carl Bongarts und Frau Gertrud Bongarts, geb. Leopold. Karin Bongarts. (22a) Korschenbroich, früher Gehlenburg (Bialla), Ostpreußen.

 

Von seinem schweren Leiden erlöste ein sanfter Tod, am 18. Dezember 1957, im 69. Lebensjahre, meinen lieben Bruder, Schwager, Onkel und Großonkel, Albert Müller, aus Wehlau, Ostpreußen. In stiller Trauer: Therese Gall, geb. Müller. Otto Gall. Sonja Holubek, geb. Gall. Hans Holubek. Dietmar Holubek und alle, die ihn lieb hatten. Alpen, Kreis Moers, Niederrhein.

 

Mein lieber Mann, Vater, Bruder unser alter Opa, Otto Jung, früher Memel, Friedrich-Wilhelm-Straße 27/28, ist am 19. Februar 1958, im 94. Lebensjahre, sanft entschlafen. In stiller Trauer: Gertrud Jung, geb. Kelch. Emma Tobien, geb. Jung. Ernst Jung und alle Angehörigen. Schierhorn 28 über Buchholz, Hamburg 33, Dennerstraße 9.

 

Heute, am 21. Februar 1958, haben wir nach langem Suchen, die traurige Nachricht erhalten, dass meine einzige liebe Schwester, meine liebe Tante, unsere gute Großtante, Fräulein Ella Szidat, Königsberg Pr., Kurfürstendamm 21, in Königsberg/Kohlhof, am 01.11.1945, verschieden ist. In stiller Trauer: Frau Gertrud Beyermann, geb. Szidat. Frau Ilse Bogumil, Witwe. Wolfgang Bogumil, Rheinweiler 48 über Müllheim (Baden). Feodora Suppan-Bogumil. Susanne Bogumil, Karin Bogumil, Ruth Bogumil (Schweiz).

 

Phil. 1, 21     Am 4. Februar 1958, rief Gott, der Herr, meinen lieben Mann, unseren guten Vater, Schwieger- und Großvater, Herrn Gustav Nadolny, im 75. Lebensjahre, nach einem erfüllten Leben, zu sich in die Ewigkeit. In stiller Trauer: Frau Minna Nadolny, geb. Hakelberg, Wolfstein (Pfalz). Elisabeth Nadolny, Neuerkerode über Braunschweig. Bruno Nadolny und Frau, Neukloster (Mecklenburg). Walter Radek u. Frau Ursula Radek, geb. Nadolny, Wolfstein (Pfalz). Dr. Guenter Nadolny und Frau, Hamburg 24, Schwanenwik 28 und sechs Enkelkinder. Früher Lyck, Ostpreußen. Die Beerdigung hat in Wolfstein stattgefunden.

 

Mein Sterben war Gottes Wille, darum weinet nicht und betet stille. Am 27. Januar 1958 entschlief kurz nach Vollendung seines 87. Lebensjahres, fern seiner Heimat, mein lieber Mann, unser guter Vater, Großvater und Urgroßvater, August Günther. In stiller Trauer: Martha Günther, geb. Majohr. Sohn und Schwiegertochter, Tochter und Schwiegersohn, sieben Enkel, acht Urenkel. Süderauerdorf über Glückstadt (Holstein). Früher Erlen, Kreis Elchniederung.

 

Zum Gedenken. Am 27. Februar 1958, jährte sich zum dreizehnten Male der Tag, an dem mein lieber Mann und Vater, Landwirt, Johann Konopka, geb. 14.01.1895, Reichenstein, Kreis Lötzen, für immer von uns Abschied nahm. Von den Russen verschleppt, soll er in Sibirien verstorben sein. Über einen näheren Bericht wären wir sehr dankbar: Frau Maria Konopka und Tochter. Hamburg 39, Sierichstraße 41.

 

In der Heimat gibt‘s ein Wiedersehen. Nach langen Jahren der Ungewissheit hat uns nun die Nachricht erreicht, dass unser lieber Bruder, Schwager und Onkel, Horst Raudßus, am 13. April 1945, in Ostpreußen gefallen ist. Auch gedenken wir unserer lieben Eltern, Oma und Opa, Berta Raudßus, geb. Welter, gest. 1945; Julius Raudßus, gest. 1946, aus Markthausen, Kreis Labiau, Ostpreußen; Fritz Raudßus; Gustav Raudßus; Fritz Raudßus, vermisst 1945. In stillem Gedenken aller Hinterbliebenen: Charlotte Ney, geb. Raudßus. Fritz Ney. Harry Ney. Quickborn, Bahnhofstr. 23, Kreis Pinneberg, Holstein. Früher Königsberg Pr., Hoffmannstraße 3.

 

Am 22. Februar 1958 entschlief plötzlich und unerwartet, unsere geliebte Mutti und Schwiegermutter, unsere liebe herzensgute Omi, Schwester, Schwägerin, Kusine und Tante, Gertrud Kehler, geb. Standt, im Alter von fast 68 Jahren. Sie folgte ihrem lieben Mann, Paul Kehler, der 1945 in Königsberg Pr., durch Kriegseinwirkung ums Leben kam, und ihrem Sohn, Kurt Kehler, der am 4. April 1945, gefallen ist. In stiller Trauer und dankbarem Gedenken: Christel Kehler. Dora Menzler, verw. Wieczorek, geb. Kehler. Ewald Menzler. Lilly Petrich, geb. Kehler. Willy Petrich. Ingrid und Kurtchen, als Enkelkinder und alle Verwandten. Bardowick, Kreis Lüneburg, Nikolaihof 19 f. Früher Königsberg Pr., Werkstättenstraße 17 a.

 

Seite 16   Familienanzeigen

Am 25. Februar 1958, um 11.30 Uhr, starb unerwartet nach einem schweren Herzanfall, mein guter Lebenskamerad, der treue Vater aller seiner Lieben, Schulrat i. R., Otto Krauledat, im 66. Lebensjahre. Er starb mitten aus seiner Arbeit heraus, die ihn auch im Ruhestand noch ausfüllte und beanspruchte. Wer ihn kannte, weiß, was wir verloren haben. In tiefer Trauer im Namen aller Angehörigen: Frau Helene Krauledat, geb. Brenneisen. Berleburg, Kreis Wittgenstein. Früher Tilsit, Angerpromenade.

 

Plötzlich und unerwartet entriss der Tod mir meinen lieben Mann und Lebenskameraden, meinen guten Sohn, Bruder, Schwager und Onkel, Erich Berent, im 54. Lebensjahre. In tiefem Schmerz: Margarete Berent, geb. Ritter. Agnes Berent, geb. Wasserzier. Erna Lehmann, geb. Berent und alle Angehörigen. Berlin O 34, Stalinallee 187. Büren (Westfalen), Detmarstraße 5. Oberhausen (Rheinland), Mülheimer Straße 45. Früher Guttstadt, Allenstein, Ostpreußen. Die Beerdigung hat am Donnerstag, dem 6. Februar 1958, vormittags 11 Uhr, auf dem St.-Georgen-Friedhof, Leninallee 168, 2. Eingang Friedenstraße 81, stattgefunden.

 

Am 19. Februar 1958 entschlief unerwartet, mein lieber, herzensguter Mann, unser treusorgender bester Vater, Schwiegervater, Großvater, einziger Bruder, Schwager und Onkel, der frühere Gutsbesitzer und Hauptmann d. R., Ehrhardt Marhold, im Alter von fast 65 Jahren. Im Namen der Hinterbliebenen: Anni Marhold, geb. Liedtke. Wrohm, den 19. Februar 1958. Früher Katharinenhof, Kreis Pillkallen, Ostpreußen.

 

Nach Gottes heiligem Willen entschlief sanft zur ewigen Ruhe, am 8. Februar 1958, unser innig geliebter, unvergesslicher Vater, Schwiegervater, Großvater und Urgroßvater, Friedrich Puck, früher Grunau, Ostpreußen, im Alter von 82 Jahren. In stiller Trauer, im Namen aller Hinterbliebenen: Fritz Puck. Waltrop, Bonn, Hamburg, Bussen (Ostpreußen).

 

Nach langem schwerem Leiden, entschlief am 4. Februar 1958, unsere liebe Mutter, Schwiegermutter, Großmutter, Schwester, Schwägerin und Tante, Amalie Reinhardt, geb. Schweinberger, im 78. Lebensjahre. Wir haben sie an der Seite unseres lieben Vaters, Kaufmann, Franz Reinhardt, verstorben am 5. November 1945, zur letzten Ruhe gebettet. In stiller Trauer: Arthur Reinhardt und Frau, Kalle, Kreis Grafschaft Bentheim. Horst Reinhardt und Frau, Bad Schwartau, Marienholm 44. Georg Reinhardt und Frau. Bruno Hundsdörfer und Frau Marta Hundsdörfer, geb. Reinhardt. Drei Enkelkinder. Sowjetisch besetzte Zone. Früher Gumbinnen, Ostpreußen.

 

Nach Gottes heiligen Willen entschlief am 17. Februar 1958, nach langem, schwerem Leiden, fern seiner geliebten Heimat, mein lieber guter Mann, mein treusorgender Vater, unser Bruder, Schwager und Onkel, Kaufmann, Max Döring, früher Bischofsburg, Markt 30/35, im 66. Lebensjahre. In tiefer Trauer im Namen aller Angehörigen: Gertrud Döring, geb. Schumann. Hans-Joachim Döring. Hildesheim, Zierenbergstraße 55.

 

Am 11. Februar 1958, vormittags 11 Uhr, ging ganz unerwartet heim, mein lieber Mann, unser guter, treusorgender Vater und Schwiegervater, unser lieber Bruder und Schwager, Walter Pohlmann, geb. am 04.07.1884 in Stettin, Stellv. Direktor a. D. der Lebensversicherungsanstalt Ostpreußen, Major der Reserve. Er hat die in fast fünfjähriger Kriegsgefangenschaft erlittenen körperlichen Schäden nicht mehr überwinden können. Im Namen der Hinterbliebenen. In tiefer Trauer: Emmy Pohlmann, geb. Schmachthahn. Dietrich Pohlmann, Dipl.-Volkswirt. Rainer Pohlmann. Düsseldorf, im Februar 1958, Weseler Straße 64. Früher Königsberg Pr., Markgrafenstraße 5. Wir haben seine Urne auf dem hiesigen Nordfriedhof beigesetzt.

 

Fern seiner lieben Heimat Ostpreußen, hat es Gott, dem Herrn, gefallen, nach kurzer, schwerer Krankheit, unseren einzigen, geliebten Bruder, Hermann Grabowski, der frühere Besitzer des Rittergutes Rombitten, Kreis Mohrungen, im 64. Lebensjahre, in die Ewigkeit abzurufen. In stiller Trauer: Helene Grabowski. Emma Grabowski. Berta Grabowski. Neuenwalde 59, den 18. Februar 1958, über Bremerhaven. Die Beisetzung fand am Freitag, dem 21. Februar 1958, statt.

 

Fern seiner geliebten Heimat entschlief am 13. Februar 1958, nach schwerer Krankheit, mein lieber Mann, unser guter Vater, Schwiegervater und bester Opa, Schwager und Onkel, Kaufmann und Gastwirt, Walter Hasler, aus Ragnit, Ostpreußen, im 70. Lebensjahre. In stiller Trauer: Herta Hasler, geb. Rieser. Günther Hasler und Frau Christa. Hans-Georg Hasler und Frau Eleonore. Wolfgang Böhme und Frau Ursula Böhme, geb. Hasler, Kanada. Sechs Enkelkinder und alle Verwandten. Hannover, den 24 Februar 1958, Karl-Kraut-Straße 3 A.

 

Zum Gedenken. Am 10. März 1957 verstarb nach kurzer schwerer Krankheit, fern seiner geliebten, ostpreußischen Heimat, im 73. Lebensjahre, mein herzensguter Mann, mein lieber Lebenskamerad, unser lieber Bruder, Schwager und Onkel, der Fleischermeister, Oskar Krewald, früher Insterburg, Ostpreußen, Siehrstraße 29. Er ruht auf dem Friedhof in Windesheim. In stiller Trauer: Minna Krewald, geb. Mueller. Windesheim, Kreis Kreuznach, Karlstraße.

 

Nach Gottes Ratschluss entschlief heute mein innigst geliebter Mann, unser geliebter, treusorgender Vater und Großvater, Major a. D., Erhard von Koenigsegg, Ritter des Johanniterordens, im 87. Lebensjahre. In stiller Trauer: Erna von Koenigsegg, geb. Reichel. Wolfgang Toepel und Rottraut Toepel, geb. von Koenigsegg. Harald von Koenigsegg und Marianne von Koenigsegg, geb. Liberg und sechs Enkelkinder. Coburg, den 13. Februar 1958. Die Beisetzung fand am Montag, 17. Februar 1958, 11 Uhr, statt.

 

Heute entschlief unerwartet, mein lieber Mann, unser guter Vater, Bruder, Schwager und Onkel, Regierungsvizepräsident i. R., Kurt Eichhart, Ritter des Hausordens von Hohenzollern mit Schwertern, im 74. Lebensjahre. In stiller Trauer: Gertrud Eichhart, geb. Prahl. Dr. med. Horst Krause-Eichhart und Frau Lore, geb. Körner. Else Piper, geb. Eichhart. Ahrensburg, den 21. Februar 1958, Gerhardstraße 2. Früher Königsberg Pr. Die Beisetzung fand im Kreise der Familie statt.

 

Mein geliebter Mann und treuer Lebensgefährte, unser treusorgender Vater, mein guter Sohn und Schwiegersohn, Schwager und Neffe, Dipl.-Ing., Max Reinhardt, geb. 13.10.1896, ist uns am 25. Februar 1958, durch einen tragischen Unglücksfall entrissen worden. In tiefem Schmerz: Ursula Reinhardt, geb. Oldenburg. Irene, Marianne, Joachim u. Wolfgang. Auguste Reinhardt, geb. Gudladt. Margarethe Oldenburg, geb. Kahnert und alle Angehörigen. Kronshagen, Steindamm 24. Früher Insterburg, Luisenstraße 23. Die Beisetzung hat bereits stattgefunden.

 

Am 21. Februar 1958, nachmittags, 15 Uhr, erlöste Gott nach langem schwerem Leiden, meinen lieben Mann, unsern guten Vater, Schwiegervater, Großvater und Onkel, Oberstleutnant a. D., Paul Dieckmann, im 84. Lebensjahre. In stiller Trauer: Anna Dieckmann, geb. Reschke. Hans Dieckmann, Oberst. Brigitte Dieckmann, geb. Johann. Drei Enkelkinder und Verwandte. Lingen (Ems), Am Wall 25. Früher Lötzen, Ostpreußen.

 

Am 6. September 1957, entschlief fern ihrer geliebten und unvergessenen, ostpreußischen Heimat, meine liebe Mutter, Schwiegermutter, Schwester, Tante und Großmutter, Frau Maria Dreher, geb. Skischally, im Alter von 69 Jahren. Sie folgte Ihrem Ehemann, Otto Dreher, Postamtsvorsteher in Sonnenborn, Ostpreußen, der am 31. März 1945 von den Russen verschleppt und nicht wieder zurückkehrte, in die Ewigkeit. Wir trauern um die Dahingeschiedenen und bewahren ihre Angedenken weit über ihre Gräber hinaus. Gerhard Dreher. Gisela Dreher, geb. Rutkewitz. Wolfram, als Enkelkind. L. Wittkowski, geb. Skischally. Wilhelm Bodenbach und alle Anverwandten in Hamburg, Düsseldorf, Solingen und Passau. Bergisch-Gladbach, Eschenbroichstraße 7. Früher Sonnenborn, Ostpreußen, Kreis Mohrungen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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