Ostpreußenblatt, Folge 04 vom 28.01.1956

Ostpreußenblatt

Folge 04 vom 28.01.1956

 

Seite 1   Die Pfarrkirche in Mohrungen (Foto)

Unwillkürlich wird der Blick des Betrachters zu dem hohen, mit einem Zinnenkranz gekrönten Turm gelenkt. Zwischen seinen durchlaufenden Doppelblenden sind in der obersten Schallöffnung Glocken sichtbar. Wieviel Jahrzehnte oder Jahrhunderte mögen sie die Gemeinde zum Gottesdienst gerufen haben? Auch dem jungen Gottfried Herder sind in dieser Kirche die Lehren und Gedanken des Christentums offenbart worden. Seine Büste haben die Polen entfernt. Die Kirche, die heute dem katholischen Gottesdienst dient, blieb erhalten, über das Leben in dem Mohrungen von heute berichten wir auf Seite 5 dieser Folge.

 

Seite 3   „Gibralta der Ostsee“ Weltpolitisches Geschehen — kurz beleuchtet

Ohne allzu lauten Jubel, aber doch mit großer innerer Genugtuung erlebte das finnische Volk in diesen Tagen die endgültige Rückgabe des Sowjetstützpunktes Porkkala, der zehn Jahre lang als ein wahrer Pfahl im Fleisch Finnlands und als eine Art „Gibraltar der Ostsee" empfunden wurde. So rasch wie möglich sollen die 1944 aus ihrer Heimat vertriebenen finnischen Bauern des Porkkala-Bezirkes wieder ihre alten Höfe übernehmen. Schon im Oktober hatte Moskau dem greisen finnischen Präsidenten Paasikivi die baldige Rückgabe dieses Festungsgebietes zugesagt, das Russland ursprünglich unter schwerem Druck 1944 angeblich „gepachtet" hatte. Es ist bekannt, dass sich Moskau zur Rückgabe nur deshalb verstand, weil einmal heute der strategische Wert von Porkkala für Russland erheblich gesunken ist und zum anderen jede Gelegenheit benutzt werden sollte, gerade den nordischen Staaten Moskau auch einmal als einen freundlichen und bereitwilligen Nachbarn zu zeigen.

 

Wenige Tage vor der Rückgabe von Porkkala fand der erste Abschnitt der Wahlen für ein neues finnisches Staatsoberhaupt statt. Es musste zunächst ein Kollegium von dreihundert Wahlmännern gewählt werden, die nun am 15. Februar den neuen Präsidenten mit Mehrheit zu bestimmen haben. Der 85-jährige Paasikivi wollte wegen seines hohen Alters auf eine Kandidatur verzichten. Von den vielen anderen Bewerbern haben die größte Aussicht der jetzige Ministerpräsident Kekkonen und der sozialdemokratische Reichstagspräsident Fagerholm. 89 Wahlmänner gehören der Partei Kekkonen, 74 der Fagerholms an. Jeder der Bewerber muss sich also darum bemühen, noch aus den anderen Gruppen so viel Unterstützung zu finden, dass er mindestens 151 Stimmen auf sich vereinigt. Man rechnet damit, dass die Kommunisten (57 Wahlmänner) sich auf Wunsch Moskaus für Kekkonen entscheiden werden, der einigermaßen in der Gunst des Kremls steht. Aber auch beim Zusammengehen der Bauernparteiler und Kommunisten reicht die Zahl der Wahlmänner noch nicht für eine Mehrheit aus. Die Möglichkeit, dass bei einem letzten Wahlgang trotz seiner eigenen Bedenken noch einmal Paasikivi als Einheitskandidat aufgestellt wird, besteht immer noch. Sobald der alte Herr kandidiert, darf er sicher sein, dass er alle anderen, zum Teil scharf umkämpften Kandidaten aus dem Felde schlägt.

 

Moskau treibt

Zum ersten Mal seit dem Tode Stalins wird Mitte Februar in Moskau wieder ein bolschewistischer Parteitag stattfinden, auf dem Chruschtschew die bedeutendste Rolle spielen wird. Parteitage der Sowjetunion sind ziemlich seltene Ereignisse. Obwohl seit der Oktoberrevolution nun schon fast 38 Jahre verstrichen sind, gibt es jetzt erst den zwanzigsten Parteitag. Die Kundigen rechnen damit, dass die maßgebenden Männer im Kreml diesen Kongress ihrer Getreuen dazu nützen wollen, erneut das russische Volk und die Satelliten zu verstärkten Anstrengungen für ihre weltrevolutionären Ziele aufzupeitschen. Die beiden letzten Jahre vor dem Parteitag hat gerade Chruschtschew als Parteigewaltiger genutzt, um alle wichtigen Posten in der bolschewistischen Staatspartei mit Männern seines Gefolges zu besetzen. Bis weit in die Provinz hinein wurden dabei so ziemlich alle Vertrauensleute Malenkows und Stalins durch Männer ersetzt, auf die sich Chruschtschew besonders verlassen kann. Es ist bekannt, dass der soeben angekündigte neue Fünfjahresplan der Sowjetunion das Ziel setzt, die industrielle und wirtschaftliche Leistungsfähigkeit der Großmächte im Westen nicht nur zu erreichen, sondern auch noch zu übertreffen. Jeder Kenner weiß, dass selbst bei der Erreichung der gesteckten Ziele die Sowjetunion zum Beispiel auf keinen Fall in der Stahlproduktion und Erdölgewinnung Amerika überrunden kann. Die riesigen Erdölfunde im arabischen Raum machen es sogar wahrscheinlich, dass auf diesem Gebiet auch der Mittlere Osten selbst bei enormen Anstrengungen der Russen immer mehr produzieren wird als die Sowjetunion. Die Ankündigungen des Kreml zum neuen Fünfjahresplan haben also eine stark propagandistische Note und sind offenbar vor allem an die Völker in Asien und Afrika gesichtet, denen man klarmachen möchte, dass die Sowjetunion auf die Dauer die stärkeren Bataillone hinter sich weiß. Niemand sollte daran zweifeln, dass die Chruschtschew und Bulganin wie auch alle anderen Sowjetmachthaber nichts unversucht lassen werden, um die strategische Position ihres Landes aufs äußerste zu verstärken. Ungeheure Anstrengungen gerade auch auf dem Gebiet der Atomforschung und Atomwaffenentwicklung sind befohlen worden, und man darf sicher sein, dass die Antreiberei im sogenannten „Paradies der Werktätigen" ihr größtes Ausmaß erreichen wird.

 

Größer als Europa!

Zum ersten Mal in der neueren Geschichte hat ein Präsident der größten südamerikanischen Republik Brasilien, der neugewählte Dr. Juscelino Kubitschek, Deutschland besucht. Präsident Kubitschek hat dabei nicht nur Gespräche mit dem Bundespräsidenten und dem Kanzler geführt, sondern auch Fühlung mit deutschen Wirtschaftskreisen aufgenommen und seine Bereitwilligkeit erklärt, eine enge Zusammenarbeit der deutschen Industrie mit der brasilianischen Wirtschaft in jeder Weise zu fördern. Nur sehr wenige Deutsche wissen wohl, dass Brasilien mit heute sechzig Millionen Einwohnern nicht nur das größte katholische Land der Welt ist, sondern auch an Umfang den europäischen Kontinent noch übertrifft. Mit einer Fläche von 8,5 Millionen Quadratkilometern ist Brasilien, das man mit vollem Recht ein Land ungeahnter Zukunftsmöglichkeiten nennt, noch größer als die Vereinigten Staaten und zwanzigmal so groß wie das Deutsche Reich vor dem letzten Kriege. Der brasilianische Kaffee ist in aller Welt bekannt, aber dieses Riesenland kann in der Zukunft auch zu einem unvergleichlichen Anbaugebiet für Getreide, Reis und viele andere Lebensmittel werden. Es hat daneben gewaltige Bodenschätze, und es wird auch industriell einmal eine hervorragende Rolle spielen. Bei der Erschließung Brasiliens haben die Deutschen eine sehr beachtliche Rolle gespielt. Die schönste Straße von Rio de Janeiro heißt nach einem genialen deutschen Städteplaner Avenida Niemeyer. Im Süden des Landes gibt es bei Blumenau mehrere deutsche Kolonien, und auch sonst ist deutsches Können dort drüben immer geschätzt worden. Einer der bekanntesten brasilianischen Bundesminister der Vergangenheit war der Deutsche Dr. Viktor Kondor. Der neue Präsident stammt aus einer Familie, die aus dem einstigen Österreich nach Übersee auswanderte. Eine rege Beteiligung der Deutschen und anderer freier Staaten des Westens an der Weiterentwicklung Brasiliens wäre nur zu begrüßen. Man soll nicht übersehen, dass auch hier bereits Moskau Kredite und Wirtschaftshilfe in Aussicht gestellt hat.

 

 

Seite 4   Pankow entlässt nicht die Kriegsverurteilten

r. Das Pankower Regime hat mitgeteilt, dass die von den kommunistischen Machthabern Mitteldeutschlands in das sowjetzonale Zuchthaus Bautzen gesperrten 271 nicht amnestierten Kriegsverurteilten weiter in Haft bleiben sollen. Das sogenannte „Justizministerium" der berüchtigten Hilde Benjamin betonte, man werde diese Kriegsverurteilten nicht noch einmal vor ein Gericht der Zone stellen, da ja die Nicht-Amnestierten nach „gründlicher Voruntersuchung (!) von den sowjetischen Gerichten als ‚Kriegsverbrecher‘ rechtskräftig abgeurteilt worden seien. Eine Gelegenheit zur Überprüfung der in Wirklichkeit doch höchst fragwürdigen Massenurteile der Sowjets lehnt also Hilde Benjamin ab. Man hat lediglich wissen lassen, es solle später, wenn die Sowjetunion die Gerichtsakten übergeben habe, an Hand dieser Akten geprüft werden, ob nach dem Recht der Sowjetzone vielleicht doch eine geringere Strafe in Frage komme. Der in der Sowjetunion bereits geleistete Arbeitseinsatz der Kriegsverurteilten solle zu der üblichen Verringerung der Strafe führen, wenn nicht ein lebenslängliches Zuchthausurteil gefällt worden sei.

 

Seite 4   Nun auch Turnvater Jahn

r. Eifrig bemüht sich Pankow weiter, große Männer der preußisch-deutschen Geschichte gleichsam als Vorläufer und Wegbahner des kommunistischen Pankower Regimes darzustellen. Nachdem erst vor wenigen Tagen die Uniform der alten Wehrmacht weitgehend für die sogenannte „Volksarmee" Pankows übernommen und Scharnhorst, Gneisenau und Blücher als Vorbilder der kommunistischen Truppe bezeichnet wurden, soll nun auch der Turnvater Jahn entsprechend bemüht werden. Der „Bildungsminister" des Pankower Regimes hat nämlich jetzt erklärt, an den Schulen der Sowjetzone werde demnächst das „vaterländische Turnen" eingeführt. Man solle das wertvolle Erbe des Turnvaters Jahn antreten. Die Jugend der Zone müsse so bereits im Kindesalter auf die „Verteidigung der sozialistischen Errungenschaften" vorbereitet werden! Auf dem pädagogischen Kongress der Sowjetzone in Leipzig dürfen neben Jahn auch der alte Turnerführer Friesen sowie ein Fichte, Herder und Fröbel als Vorbilder für das fragwürdige Zonenregime angesprochen werden. Pankows „Minister" Lange hat bereits erklärt, die Leibeserziehung des Westen sei pazifistisch sie verfälsche den vaterländischen Turnunterricht.

 

Seite 5   Dreißig deutsche Familien in Mohrungen

Von den etwa dreißig deutschen Familien, die heute in Mohrungen leben, stammen die meisten aus anderen Gegenden Ostpreußens; nur wenige wohnten schon früher in der Stadt.

 

Deutsch können die Kinder nicht lesen

„Werden wir noch einmal 'rauskommen?" lautet die ständige Frage der Deutschen, wenn sie unter sich sind. Sie fühlen sich als Gefangene, und sie leben in der Hoffnung, dass ihr Wunsch nach Bewilligung der Ausreise eines Tages verwirklicht wird.

 

Jeder Brief aus Deutschland ist gleichsam eine stärkende Medizin. Die Deutschen halten gut zusammen, aber zehn Jahre der Demütigung und der Knebelung haben traurige Folgen gehabt. Die Kinder können nicht mehr deutsche Bücher lesen. Die Sprache selbst ist ihnen vertraut; sie hören sie von den Eltern. Zeit haben die Menschen dort nicht, weder die Deutschen noch die Polen. Alle müssen sich abrackern, um die knappbemessenen Zlotys zu verdienen. Die Frauen sorgen sich darum, wie sie es einrichten könnten, neben ihrer schweren Arbeit die Zeit zu gewinnen, um Lebensmittel zu kaufen und eine Mahlzeit zu bereiten. Vor der einzigen in Mohrungen bestehenden Bäckerei stellen sich die Menschen in langen Schlangen an. Gibt es gelegentlich Heringe oder gar Bücklinge zu kaufen, verbreitet sich die Nachricht davon mit Windeseile. Jeder eilt nach dem dann betreffenden Geschäft, um sich ein Pfund zu sichern.

 

Misstrauen wächst auf dem sumpfigen Boden des totalitären Staates. Drei Aufsichtsbeamte kontrollieren die Angestellten der fünfzehn Geschäfte; in diese Zahl sind zwei Fleischereien, ein Schuh- und ein Textilladen sowie die bereits erwähnte Bäckerei eingeschlossen. Diese Beamten passen auf, dass niemand etwas zugesteckt, wird, und sie sollen darauf achten, dass die Verkäufer keine Ware für den Eigenverbrauch zurücklegen.

 

Die Not der Rentner besonders groß

Der mit sechs- bis achthundert Zloty anzusetzende Durchschnittsverdienst im Monat für den arbeitenden Mann reicht nicht aus. Oft schon haben wir über die Höhe der Lebensmittelpreise berichtet; sie wirken sich besonders bitter für die alten Rentner aus. Die Renten betragen 100 bis 110 Zloty im Monat. Das Kilo Brot kostet 3,50 Zloty, das Kilo Fleisch 33 Zloty. Schon ein Kind, dem die Anfangsgründe des Zusammenzählens und des Abziehens beigebracht werden, kann ausrechnen, dass die monatliche Rente den Gegenwert von nur sechs Pfund Fleisch oder vier Pfund Butter ausmacht. Da Textilien und Schuhe unerschwinglich im Preise sind, wird mancher in Westdeutschland Lebende die Frage stellen, womit kleiden sich dann die Deutschen, zumal die Älteren? Meist tragen sie die Kleidungsstücke, die ihnen früher noch in Paketen aus Westdeutschland zugesandt werden konnten. Da bekanntlich seit längerer Zeit durch Zollschikanen ein Empfang von Paketen unmöglich gemacht ist, leiden sie jetzt allerbitterste Not.

 

Das Rathaus ist wiederhergestellt

Etwa dreitausend Menschen leben heute in Mohrungen; rechnet man die Bewohner der nächsten Ortschaften hinzu, so können es an fünftausend sein, die von der Stadt aus versorgt werden sollen. Hin und wieder rattert ein Lastkraftwagen durch die Ruinenstraßen oder man sieht eins der zwei bis drei Personenautos, die es in der Stadt gibt, - den Ärzten ist die Haltung von Kraftwagen zugestanden. Den spärlich rinnenden Verkehr bestreiten meist klapprige Panje-Fuhrwerke. Entgegen früheren Meldungen ist das Zentrum der Stadt zerstört. Das Rathaus wurde in Anlehnung an seinen früheren Stil inzwischen wieder aufgebaut. Am Marktplatz ist ein Bankhaus an der Ecke errichtet worden, an der einst die Stadtbank (oder die Kreisbank?) stand. Auf der gleichen Linie wird ein Häuserblock aufgeführt, dessen spätere Verwendung nicht bekannt ist. Im Inneren der alten Stadtkirche, in der jetzt katholischer Gottesdienst gehalten wird, wurden einige Veränderungen vorgenommen. Im Organistenhaus in der Kirchenstraße wohnt ein polnischer Organist; auch das gegenüberstehende Haus blieb erhalten. Für die evangelischen Christen finden in Abständen von drei Wochen Gottesdienste in der Totenhalle auf dem Friedhof statt; der Geistliche kommt aus Pr.-Holland herüber. Predigen darf er nur in polnischer Sprache, und auch der Gemeindegesang muss polnisch sein.

 

Unzufriedenheit unter den Polen

In einem Zeitungskiosk liegen mitunter auch deutsche Zeitungen aus der sowjetisch besetzten Zone aus,- die wenigen Exemplare sind bald vergriffen, über Politik wird nicht viel geredet; sie liegt den Menschen, die sich um die tägliche Krume Brot schwer abmühen müssen, zu fern. Die Polen hüten sich außerdem, ihre Meinung offen zu äußern. Wenn sie sicher sind, dass sie nicht verraten werden, so reden sie zwar von einem „freien Polen", in dem alles wieder so sein sollte, wie es früher war; die Oder-Neiße-Linie betrachten sie jedoch als feststehende Grenze. Die deutschen Ostgebiete seien eben „altes polnisches Land"; hier hat die chauvinistische Propaganda die Begriffe verwirrt. Einsichtsvolle Polen sagen allerdings, dass sie gerne wieder zurückgehen würden, wenn die Russen ihnen ihr Land wiedergeben würden. Sie gestehen freimütig, dass sie nur unter Zwang nach Ostpreußen gekommen sind und dass sie sich dort nicht wohlfühlen. Heimat bleibt Heimat, - auch die Polen teilen dieses dem Menschen eingeborene Empfinden. In den letzten Jahren hat sich das Verhältnis zwischen Deutschen und Polen gebessert. Die Polen fühlen sich von den Russen geknechtet; sie hassen das bolschewistische System, und sie hoffen insgeheim auf einen Umsturz. Die Erkenntnis ihrer eigenen Lage führte sie zu einem besseren Verständnis für das Los der zurückgehaltenen Deutschen. Im täglichen Umgang ist diese Veränderung deutlich spürbar.

 

 

Seite 5   56 Stunden eingeschlossen. Der Ostpreuße Ortwin Behleit.

Nachdem im Mai vorigen Jahres ein Ostpreuße, der achtzehnjährige Lehrhauer Manfred Arlt auf der Steinkohlenzeche Dahlbusch in Gelsenkirchen in neunhundert Meter Tiefe über fünf Tage lang eingeschlossen und dann auf wunderbare Art gerettet wurde, hat ein ähnliches Schicksal jetzt einen zweiten Ostpreußen getroffen, den siebenundzwanzigjährigen Ortwin Behleit, der seit 1948 als Bergmann auf der Schachtanlage „Friedrich der Große" in Herne arbeitet. Er wurde zusammen mit dem Bergmann Werner Böhnke auf dieser Schachtanlage verschüttet und nach 56 Stunden endlich mit seinem Kameraden gerettet. Vier Rettungstrupps der Schachtanlage haben bei dieser schweren Rettungsarbeit mit Pressluft und anderen modernen Maschinen gearbeitet und schließlich die Rettung vollbracht. Die beiden geretteten Männer waren so erschöpft, dass sie ins Krankenhaus gebracht werden mussten, hatten sie doch 56 Stunden lang hindurch überhaupt keine Nahrung zu sich nehmen können, und die Frischluftzufuhr war auch nur sehr gering gewesen. An dem Tage, als Ortwin Behleit eingeschlossen wurde, feierte seine Schwiegermutter gerade ihren 59. Geburtstag. Der Geburtstagstisch war schon gedeckt, und alle Gäste warteten nur noch auf Ortwin. Da traf plötzlich die Schreckensnachricht ein, dass Ortwin an seinem Arbeitsplatz vierhundert Meter tief unter der Erde in einem vier Meter langen Raum eingeschlossen worden war. Die junge Frau Behleits, Gretel Behleit, hat in diesen 56 Stunden den Mut nicht verloren und mit ihrem Töchterchen auf die Rettung gehofft und gewartet. Nachdem Ortwin Behleit das Tageslicht wieder erblickte, dankte er den Rettungstrupps, der größte Dank, so sagte er dann, gelte Gott.

 

 

Seite 5   Ein Kind sucht seine Vergangenheit. Ein Foto aus dem Waisenhaus in Bartenstein

Anfang Dezember 1955 besuchte eine Mitarbeiterin des Ostpreußenblattes den kleinen Karl-Heinz Günther aus Reichenbach bei Preußisch-Holland. Karl-Heinz war nach neunjährigem Aufenthalt in polnischen Waisenhäusern endlich zu seiner Familie zurückgekehrt, die in einem Dorf im Rheinland Unterkommen gefunden hatte. In der Folge 49 unserer Zeitung berichteten wir über die Erlebnisse des kleinen Ostpreußens. Wir schilderten, wie verschüchtert und ängstlich er nach Deutschland gekommen war. Wir erzählten, dass Karl-Heinz kein einziges Wort Deutsch verstand, ja dass ihm lange Jahre in den polnischen Waisenhäusern nicht einmal bewusst gewesen war, dass er ein Deutscher sei, dessen Eltern jenseits der widerrechtlichen Grenzen sehnsüchtig auf ihn warteten.

 

In unserem Bericht schilderten wir die Zustände in den polnischen Waisenhäusern. Hier leben deutsche und polnische Kinder zusammen, meist ohne zu wissen, welche Volkszugehörigkeit der Freund oder die Freundin, mit denen sie täglich zusammen sind, überhaupt haben. In diesem Zusammenhang berichteten wir auch von dem Fall des fünfzehnjährigen Freundes unseres Karl-Heinz. Die Jungen begegneten sich im Waisenhaus in Bartenstein. Karl-Heinz hatte durch Zufall erfahren, dass der Freund, den er unter dem Namen Kasimir Jagockiski oder Jakutschinski kennenlernte, eigentlich ganz anders hieß und das Kind deutscher Eltern war. Er hieß früher Klaus Kreis oder Krets. Da er sich aber schon seit neun Jahren in polnischen Waisenhäusern aufhielt, ohne zu wissen, woher er stammt und wer seine Eltern sind, hatten die Heimschwestern seinen Namen einfach polonisiert oder ganz umgeändert. Unser kleiner Freund Karl-Heinz, der vor zwei Monaten noch kein einziges Wort Deutsch verstand, hatte sich von einem polnischen Landarbeiter, der ihn bei seinen Sprachstudien hilft, den Bericht des Ostpreußenblattes über seine eigenen Schicksale übersetzen lassen. Und dann tat er etwas, was einem zwölfjährigen Kind nicht hoch genug angerechnet werden kann: er beschloss, seinem Freund Klaus-Kasimir zu helfen. Er, der nach so langen Jahren endlich heimgefunden hat zu seiner Familie, wollte, dass auch das Schicksal seines im Waisenhaus zurückgebliebenen Freundes geändert und vielleicht zum Guten geführt wird. Karl-Heinz schrieb an Klaus in Bartenstein einen Brief. Er bat ihn um eine Fotografie, und Klaus schickte sie. Es ist sehr wenig, was wir von Klaus Kreis oder Krets wissen. Name und Alter sind alles, was uns bekannt ist. Die Vergangenheit des heute fünfzehnjährigen Jungen liegt völlig im Dunkel. Aber vielleicht weiß jemand, der dieses Bild sieht, etwas mehr als der Junge selbst? Klaus lebt seit neun Jahren in einem polnischen Waisenhaus. Er spricht polnisch, lebt unter Polen, denkt polnisch. Noch ein paar Jahre weiter, und er wird vielleicht vergessen haben, dass er, den sie heute Kasimir Jagockiskis nennen, einmal das Kind deutscher Eltern war. Er hat seine Vergangenheit verloren. Und wenn nicht bald ein gütiges Schicksal ihm hilft, so wird er auch seine Zukunft verlieren. Er wird unter fremden Menschen ein Leben leben, das nicht das seine ist. Wer hilft Klaus? Wer kann etwas über ihn sagen? Wer kennt ihn?

 

 

Seite 5   Domvikar Johannes Parschau

Wie wir in unserer letzten Folge bereits kurz meldeten, ist mit dem letzten Transport deutscher Kriegsgefangener auch der letzte katholische Lagerpfarrer des Gefangenenlagers Swerdlowsk, der frühere Domvikar und Ordinariatssekretär aus Frauenburg im Ermland, Johannes Parschau, im Grenzdurchgangslager Friedland eingetroffen. Wie auch der Generalvikar des Ermlandes, Dr. Marquardt, so hat auch Domvikar Johannes Parschau ein schweres, leidvolles Schicksal hinter sich, das ihn zusammen mit Dr. Marquardt durch viele Moskauer Gefängnisse bis ins Gefängnis nach Alexandrowsk bei Irkutsk am Baikalsee in Ostsibiren brachte. Dort musste er jahrelang mit Mördern,. Banditen und Kriminellen in einer Zelle hausen.

 

 

Seite 5   Ostpreußische Heimkehrer

Im Folgenden veröffentlichen wir eine Liste der Landsleute, die in der Zeit vom 13. bis 18. Januar 1956 aus Gefangenschaft oder Internierung aus der Sowjetunion im Grenzdurchgangslager Friedland eingetroffen sind. (Eine Liste brachten wir in Folge 3 vom 21. Januar, Seite 3.)

Bei den angegebenen Wohnorten (aus: . . .) handelt es sich um die Orte, in denen die Betreffenden 1939 in Ostpreußen lebten; diese Ortsangabe ist nicht etwa so zu verstehen, als ob diese Landsleute etwa jetzt aus diesen Orten kommen. Es ist schwierig, die Namen und die Daten genau festzustellen, deshalb kann keine Gewähr für die Richtigkeit im Einzelnen übernommen werden.

Es trafen im Lager Friedland ein:

1. Alzuhn, Ernst, geboren am 22.07.1890 in Medlauk (?), 1939 wohnhaft gewesen in Prostken, Kreis Lyck.

 

2. Braxeim, Günter, geboren am 05.07.1925 in Königsberg, aus Schönfließ, Kreis Königsberg.

 

3. Burgkandt, Wilhelm, geboren am 18.10.1895 in Gröszen, Kreis Memel, aus Draeszen, Kreis Memel.

 

4. Buttchereit, Richard, geboren am 17.12.1922 in Kiapeln (?), Kreis Tilsit, aus Kiapeln, Kreis Tilsit.

 

5. Dannenberg, Edith, geboren am 24.05.1916 in Königsberg, aus Königsberg.

 

6. Froese, Waldemar, geboren am 01.02.1914 in Marienwerder, aus Memel.

 

7. Glienecke, Margarete, geb. Karschewski, geboren am 14.06.1910 in Königsberg, aus Königsberg.

 

8. Griese, Hans, geboren am 21.06.1897 in Frankfurt/Oder, aus Königsberg.

 

9. Hozzel, Paul, geboren am 16.10.1910 in Hamburg, aus Insterburg.

 

10. Ilgauds, Jakob, geboren am 28.01.1891 in Plicken (?), Kreis Memel, aus Plicken, Kreis Memel.

 

11. Ilgauds, Anna, geboren am 24.03.1897 in Plicken, Kreis Memel, aus Plicken, Kreis Memel.

 

12. Ilgauds, Martin, geboren am 03.12.1930 in Plicken, Kreis Memel, aus Plicken, Kreis Memel.

 

13. Ilgauds, Irmgard, geboren am 02.10.1936 in Plicken, Kreis Memel, aus Plikken, Kreis Memel.

 

14. Kapteina, Gustav, geboren am 17.03.1901 in Friedrichshof, aus Neu-Keykuth, Kreis Ortelsburg.

 

15. Kaschluhn, Emil, geboren am 25.02.1886 in Großgarten, aus Königsberg.

 

16. Kaschewski, Otto, geboren am 16.04.1916 in Lindenhorst, Kreis Schloßberg, aus Königsberg

 

17. Koslowski, Walter, geboren am 18.12.1922 in Elbing, aus Elbing.

 

18. Lau, Erwin, geboren am 05.11.1926 in Weinsdorf, Kreis Mohrungen, aus Sorbehnen, Kreis Mohrungen.

 

19. Lindhammer, Eduard, geboren am 03.04.1932 in Memel, aus Memel.

 

20. Loops, Otto, geboren am 28.02.1908 in Rupkalwen, Kreis Heydekrug.

 

21. Marquardt, Franz, geboren am 22.07.1920 in Frauenburg, aus Frauenburg.

 

22. Matzik, Paul, geboren am 25.06.1905 in Sköpen, Kreis Elchniederung, aus Jägerhöh, Kreis Elchniederung.

 

23. Oberland, Willi, geboren am 23.01.1907 in Königsberg, aus Königsberg.

 

24. Rennicke, Klaus, geboren am 18.12.1923 in Barten, Kreis Rastenburg, aus Wildwinkel.

 

25. Rode, Franz, geboren am 23.01.1906 in Gräwenswalde, Kreis Insterburg, aus Neuwalde, Kreis Insterburg.

 

26. Seigis, Gertrud, geboren am 02.04.1896 in Purmallen, Kreis Memel, aus Purmallen, Kreis Memel.

 

27. Seigis, Walter, geboren am 08.08.1922 in Purmallen, Kreis Memel, aus Purmallen, Kreis Memel.

 

28. Seigis, Helmut, geboren am 20.07.1932 in Purmallen, Kreis Memel, aus Purmallen, Kreis Memel.

 

29. Smollich, Gottlieb, geboren am 02.02.1910 in Salpia, Kreis Sensburg, aus Lauken, Kreis Lötzen.

 

30. Spiethoff, Armin, geboren am 29.10.1892 in Allenstein, aus Allenstein.

 

31. Dr. Spruth, Kurt, geboren am 04.10.1914 in Königsberg, aus Königsberg.

 

32. Schiller, Albert, geboren am 13.01.1911 in Marienburg, aus Marienburg.

 

33. Schiller, Margarete, geboren am 14. 06.1910 in Marienburg, aus Marienburg.

 

34. Schlopath, Heinz, geboren am 01.08.1927 in Tilsit, aus Tilsit.

 

35. Schönwald, Grete, geboren am 31.10.1919 in Cranz, aus Cranz.

 

36. Schuschel, Johann, geboren am 09.04.1890 in Scheipen, Kreis Memel, aus Nimmersatt, Kreis Memel.

 

37. Schümann, Karl, geboren am 03.08.1904 in Reinsdorf, aus Königsberg.

 

38. Schwarz, Lothar, geboren am 26.06.1907 in Forsthaus Damerau, aus Melchendorf, Kreis Gerdauen.

 

39. Todtenhaupt, Eugen, geboren am 26.03.1917 in Vigo/Spanien, aus Wehlau.

 

40. Törmer, Alfred, geboren am 05.10.1908 in Grimma-Sachsen, aus Königsberg.

 

41. Trautrims, Marie, geboren am 18.04.1897 in Schnaugsten, Kreis Memel, aus Schnaugsten, Kreis Memel.

 

42. Trautrims, Gertrud, geboren am 04.09.1929 in Schnaugsten, Kreis Memel, aus Schnaugsten, Kreis Memel.

 

43. Trautrims, Maria, geboren am 15.11.1930 in Schnaugsten, Kreis Memel, aus Schnaugsten, Kreis Memel.

 

44. Trautrims, Ruth, geboren am 10.08.1933 in Schnaugsten, Kreis Memel, aus Schnaugsten, Kreis Memel.

 

45. Trautrims, Hans, geboren am 21.05.1932 in Schnaugsten, Kreis Memel, aus Schnaugsten, Kreis Memel.

 

46. Trautrims, Willi, geboren am 11.09.1935 in Schnaugsten, Kreis Memel, aus Schnaugsten, Kreis Memel.

 

47. Trautrims, Johann, geboren am 08.06.1939 in Schnaugsten, Kreis Memel, aus Schnaugsten, Kreis Memel.

 

48. Voss, Alfred, geboren am 17.12.1921 in Gr.-Barthen, Kreis Samland, aus Barten, Kreis Samland.

 

49. Wiemer, Viktor, geboren am 15.01.1907 in Dünaburg, aus Angerburg.

 

Nach Fertigstellung der hier veröffentlichten Liste, konnten noch die folgenden Ergänzungen festgestellt werden:

Heimkehrer vom letzten Transport:

 

1. Fischer, Ernst, geb. 10.05.1899 in Galtgarben, Wohnort am 01.09.1939: Königsberg.

 

2. Parschau, Johannes, Domvikar, geb. 15.07.1910 in Rößel, Wohnort 1939: Frauenburg.

 

3. Mit einem der letzten Transporte traf in der Bundesrepublik ein Konrad von Dressler, geb. 23.03.1915, 1939 wohnhaft gewesen in Schreitlaugken, Kreis Pogegen, Sohn des vor kurzem verstorbenen Präsidenten des Memelländischen Landtages Konrad von Dressler-Schreitlaugken.

 

Zwangsverschleppte, die in den vorhergehenden Listen nicht aufgeführt wurden:

 

1. Ilgauds, Ruth, geb. 21.06.1932 in Plicken, Kreis Memel (Wohnort 1939: Plicken, Kreis Memel);

 

2. Kögst, Urte, geb. 01.02.1904 in Oberhof, Kreis Memel;

 

3. Seigis, Adam, geb. 07.01.1895 in Darguszen, Kreis Memel (Wohnort 1939: Purmallen, Kreis Memel);

 

4. Schuschel, Adam, geb. 30.01.1893 in Nimmersatt, Kreis Memel (Wohnort 1939: Nimmersatt, Kreis Memel);

 

5. Schuschel, Maria, geb. 30.05.1896 in Nimmersatt, Kreis Memel (Wohnort 1939: Nimmersatt, Kreis Memel);

 

6. Schuschel, Margarete, geb. 22.05.1926 in Nimmersatt, Kreis Memel (Wohnort 1939: Nimmersatt, Kreis Memel);

 

7. Schuschel, Anna, geb. 15.10.1927 in Nimmersatt, Kreis Memel (Wohnort 1939: Nimmersatt, Kreis Memel);

 

8. Schuschel, Heinrich, geb. 01.11.1928 in Nimmersatt, Kreis Memel (Wohnort 1939: Nimmersatt, Kreis Memel);

 

9. Schuschel, Walter, geb. 29.06.1930 in Nimmersatt, Kreis Memel (Wohnort 1939: Nimmersatt, Kreis Memel);

 

10. Schuschel, Grete, geb. 16.02.1901 in Purmallen, Kreis Memel (Wohnort 1939: Nimmersatt, Kreis Memel).

 

Ausgesiedelte Ostpreußen, die im Dezember 1955 in Friedland eingetroffen sind:

 

1. Glembotzki, Frieda, geb. Drewek, geb. in Piantken, Kreis Johannisburg (Wohnort 1939: Schwansee), kommt jetzt aus Widminnen, Kreis Lötzen.

 

 2. Grünberg, Helene, geb. Schliffke, geb. 26.04.1902 in Mohrungen (Wohnort 1939: Königsberg), kommt jetzt aus Mohrungen;

 

3. Lippert, Klaus, geb. 20.05.1932 in Königsberg (Wohnort 1939: Königsberg), kommt jetzt aus Pamusis/Litauen;

 

4. Ragnitz, Maria, geb. 13.11.1892 in Nußberg, Kreis Lyck (Wohnort 1939: Wiensowka), kommt jetzt aus Wiensowka/Ostpreußen;

 

5. Steiner, Christel, geb. 23.12.1934 in Tapiau (Wohnort 1939: Königsberg-Metgethen), kommt jetzt aus Schaulen/Litauen;

 

6. Steiner, Ruth, geb. 17.05.1933 in Tapiau (Wohnort 1939: Königsberg-Metgethen), kommt jetzt aus Schaulen/Litauen;

 

7. Thran, Lieselotte, geb. 28.08.1925 in Fürstenau (Wohnort 1939: Königsberg), kommt jetzt aus Naumestes/Litauen (Neustadt).

 

Im Monat Januar 1956 sind die folgenden ausgesiedelten Ostpreußen in Friedland eingetroffen:

 

1. Bartsch, Hedwig, geb. 28.03.1905 in Allenstein (Wohnort 1939: Allenstein), kommt jetzt aus Schlesien;

 

2. Ladda, Ida, geb. 22.12.1912 in Jerutten, Kreis Ortelsburg (Wohnort 1939: Jerutten, Kreis Ortelsburg), kommt jetzt aus Stettin;

 

3. Ladda, Manfred, geb. 21.09.1941 in Jerutten, Kreis Ortelsburg (Wohnort 1939: Jerutten, Kreis Ortelsburg), kommt jetzt aus Stettin;

 

4. Ladda, Edelgard, geb. 11.06.1939 in Jerutten, Kreis Ortelsburg (Wohnort 1939: Jerutten, Kreis Ortelsburg), kommt jetzt aus Stettin;

 

5. Schulz, Manfred, geb. 27.06.1935 in Freiort, Kreis Lötzen (Wohnort 1939: Freiort, Kreis Lötzen).

 

 

Seite 6   Begrüßungsgabe auch für politische Flüchtlinge

MID München. Die bisher an Heimkehrer aus der Kriegsgefangenschaft gezahlte Begrüßungsgabe des bayrischen Staates wird nunmehr, nach einer Entschließung des Bayrischen Staatsministeriums für Arbeit und soziale Fürsorge, auch jenen Deutschen gewährt, die wegen ihrer Volks- oder Staatszugehörigkeit oder in ursächlichem Zusammenhang mit den Kriegsereignissen außerhalb des Bundes oder West-Berlins interniert bzw. in einem ausländischen Staatsgebiet in Gewahrsam waren. Außerdem werden jene Personen einbezogen, die in der Sowjetzone oder in Ost-Berlin interniert waren, sofern die Internierung mehr als zwölf Monate gedauert hat und sie das Notaufnahmeverfahren durchlaufen haben. Auch erhalten jetzt Ausländer und Staatenlose die Begrüßungsgabe wenn sie innerhalb militärischer oder militärähnlicher Verbände auf deutscher Seite gekämpft haben und in Gefangenschaft gerieten. Schließlich wird das zusätzliche Entlassungsgeld auch politischen Häftlingen aus der Sowjetzone gewährt, sofern ihre Haft mehr als ein Jahr gedauert hat.

 

Voraussetzung ist in jedem Fall, dass die Internierung oder Haft nicht vor dem 1. September 1953 beendet war und der Heimkehrer oder ehemalige Häftling seinen Aufenthalt innerhalb von zwei Monaten nach der Entlassung in Bayern genommen hat. Die ehemaligen politischen Häftlinge müssen dem Landesversorgungsamt Bayern an Stelle der Heimkehrer-Bescheinigung die Häftlings-Bescheinigung im Original vorlegen, wenn sie die Begrüßungsgabe erhalten wollen.

 

 

Seite 6   Aus den ostpreußischen Heimatkreisen

Königsberg-Land

Mit großer Freude konnten wir feststellen, dass folgende aus unserem Heimatkreis stammende Landsleute jetzt endlich aus sowjetischer Gefangenschaft zurückgekehrt sind:

Ewald Steppat aus Godrienen

Fritz Schönhoff aus Gutenfeld

Erwin Kilanowski aus Lauth

Eva Hoffmann, aus Fuchsberg

Therese Pickert, aus Sandlauken. Die heimgekehrte Frau Therese Pickert hatte seit ihrer Verschleppung keine Verbindung mit ihren nächsten Angehörigen und weiß nichts über deren Schicksal, deshalb bitte ich die Landsleute, die über den Verbleib der Familie Pickert etwas wissen, baldmöglichst hierher Nachricht zu geben. Es handelt sich um die Mutter Karoline Pickert, geb. Rakowski, 78 Jahre alt; die Tochter Brigitte Pickert, geb. am 22.07.1940 zu Königsberg; und die Schwester Gertrud Brettschneider, geb. Pickert. Die Familie Pickert wohnte bis zum Russeneinbruch in Sandlauken.

 

 

Seite 6   Heiligenbeil

Bei einem Ausgleichsamt im Bundesgebiet liegt ein Sparbuch vor, das unter der Nr. 11223 von der Kreissparkasse Heiligenbeil auf den Namen Gustav Lindner oder seine Angehörigen werden gebeten, sich zu melden. Da nicht bekannt ist, in welchem Ort oder in welcher Gemeinde des Kreises Heiligenbeil die Familie Gustav Lindner früher gewohnt hat, werden auch Verwandte, Bekannte oder Nachbarn der Gesuchten um eine diesbezügliche Mitteilung gebeten.

 

Gesucht  werden die nächsten Angehörigen (Ehemann oder Kinder) der Frau Maria Pahlke, geb. 05.04.1884 in Rosocken, Kreis Heiligenbeil. Heimatanschrift: Heiligenbeil, Feyerabendstraße 1.

 

Gesucht wird die Familie Knospe aus Heiligenbeil, Kastanienweg.

 

 

Seite 6   Rößel

Ich danke auf diesem Wege der namenlos gebliebenen 81-jährigen Schicksalsgefährtin aus unserem Kreis für die Zusendung selbstgestrickter Wollsachen für Heimkehrer. Sie gab damit ein Beweis, dass man sich auch im hohen Alter nützlich machen und helfen kann. Die liebe Spenderin darf versichert sein, dass die Gabe auch an die richtige Stelle kommen wird.

 

 

Seite 6   Pr.-Eylau

Es werden gesucht, bzw. genaue Anschrift wird erbeten:

Landsberg: Familie Nachtegall, Drogerie  

Worienen: Familie Emil Kroll  

Schmodillen: Familie Max Riemann, Töpfermeister

Pr.-Eylau: Familie Fritz Pluschke, Teichgasse 6 oder 8.

 

Wer kann Auskunft geben über den Verbleib der Insassen des Siechenhauses in Pr.-Eylau (am Bahnübergang in Richtung nach Kl.-Sausgarten)?

 

Die Heimatkreiskartei bittet alle Kreis-Pr.Eylauer, die ihren Wohnort oder Wohnung gewechselt haben — es sind deren viele — ihre jetzige neue Anschrift ihrer Heimatkreiskartei mitzuteilen. Bei allen Anfragen muß der Auskunftsuchende neben seiner heutigen Anschrift auch immer noch seine frühere Heimatadresse angeben, dies ist notwendig. Alle Schreiben betr. Anschriften, sowie Auskünfte usw. bitte zu richten an: Fritz Schadwinkel, Kreiskarteiführer Heimatkreiskartei Pr-Eylau (23) Verden Aller, Kreishaus

 

 

Seite 6   Ebenrode (Stallupönen)

Gesucht werden:

Das Ehepaar Karl Broweleit mit den Töchtern Erna und Hildegard und Heike aus Schleusen (Pakallnischken)

 

Grützmacher aus Schützenort

Seddig, Bilderweiten und Seddig, Baringen.

 

In einer Rentenangelegenheit wird ein Eden oder Eder gesucht, der 1942 als Oberleutnant eine Nachrichtentruppe in Insterburg führte. Dieser soll im Kreis Ebenrode beheimatet gewesen sein.

 

 

Seite 6   Johannisburg

Gesucht werden:

Elsbeth Ruhm, geb. Dzidzoszeit, Wartendorf

Karl Niewarra, Zollbeamter

Knoth, Schuhmacher

Saunus (der zweite Buchstabe -a- könnte auch anders lauten), Arbeiter

Walinowski - alle aus Johannisburg –

 

Für die Heimatauskunftstelle:

August Hellmann, Bauer und Wilhelm Heinrich, Stellmacher. Beide aus Stollendorf.

 

Für die Kreiskartei:

Charlotte Alexy, Arys

Horst Berger, Lehrling bei Rud. Meyer, Johannsburg

Ewald Beyer, Dreifelde

Karl Biehl (Vater Rendant), Arys

Michael Gardio; Wydra, Fleischermeister und Frau Lewandowski aus Nieden

Frieda Johanna Niechodt, zuletzt bei Alexander

Seegutten aus Nittken

Adam Bendig, Gehlenburg

Orzechowski (bei Zander), Gehlenburg

Lisa Stachinski, Hausgehilfin, Ottenberge

 

Ferner Angehörige des SS-Grenadiers Ulrich Buttler, geb. 26.12.1928 in Seehöhe. Vater in Ublick wohnhaft gewesen. Ulrich Buttler ist bei Lauenburg Elbe gefallen. Der Standesbeamte von Lauenburg gibt nähere Auskunft, dass Ulrich Buttler auf dem Ehrenfriedhof Lauenburg beigesetzt ist.

 

Gesucht wird:

Wilhelmine Sczesny, geb. Sobolewski, geb. 05.10.1877, aus Belzonzen

 

 

Seite 6   Pr.-Holland

Gesucht werden folgende Anschriften:

Aus Pr.-Holland: Einwohner des Hauses Rohgehner Straße 11 (Plitt);

Fräulein Anna Prill

Malermeister Daniel, Markt 30;

Hans-Jürgen Meyer, Markt;

Fräulein Anna Dargel. Fleischerstraße:

Hauptmann a. D. Fritz Krickhahn, Landesschützenbataillon, sowie sonstige im Kreis Pr.-Holland beheimatete und zuletzt bei den Landesschützen in Pr.-Holland eingezogenen Landsleute.

 

Fräulein Margarete Reimer, Markt 30.

Frau Annemarie Lehwald und Kinder, Langemarckstraße 4, zwecks Aushändigung von Nachlasssachen durch eine Dienststelle.

Margarete Stürmer, geb. Brombach und Sohn, Markt 33, sowie deren Mutter, Lehrerwitwe Alma Brombach.

Hermann Klingspohn, geb. 03.12.1905, Herrndorf

Lutz Neuber, Herrndorf

August Guskofski, Döbern

 

Wer kann Auskunft geben über:

1.     Emma Umgelder, Pr.-Holland, geb. am 24.01.1925. Bei der Flucht am 26.02.1945 von Elbing aus von den Russen verschleppt. Sie war zuletzt in Schönfeld tätig.

2.     Soldat Fritz Müller, geb. 07.08.1926 in Kalthof, Kreis Pr.-Holland, zuletzt wohnhaft in Alt-Münsterberg, Kreis Braunsberg. Am 17. Dezember 1944 aus dem Lazarett entlassen, kam er von hier aus zu einem Ersatz-Batl. Nach Oppeln, Letzte Nachricht aus einem Ers.-Batl. Ohne Feldpostnummer. Kämpfe im Kreise Heilsberg am 17.01.1945.

 

 

Seite 7   Kinder aus Ostpreußen, die ihre Angehörigen suchen

1. Aus Adamshausen, Kreis Gumbinnen, suchen die Geschwister Hentschel, Günter Hentschel, geb. am 29.01.1933, Horst Hentschel, geb. am 14.05.1935, und Gerhard Hentschel, geb. am

02. 12.1942, ihre Eltern, Josef Hentschel, geb. etwa 1901, und Kamllla Hentschel, geborene Schlorke, geb. am 23.12.1898.

 

2. Aus Albrechtsdorf, Kreis Pr.-Eylau, sucht Walter Bachor, geb. am 28.12.1935 in Landsberg, seine Mutter, Maria Bachor.

 

3. Aus Auritten, Kreis Heydekrug, sucht Edith Thiel, geb. am 11.09.1939, ihre Mutter, Ida Thiel, geb. etwa 1920/23.

 

4. Aus Biegiethen, Kreis Samland, sucht Harry Weber, geb. am 14.05.1935, seine Eltern. Joseph Weber und Margarete Weber, geborene Dettner.

 

5. Aus Eichholz, Kreis Heiligenbeil, sucht Gerhard Knorr, geb. am 30.07.1934, seine Eltern, Helene Knorr, geborene Weissgräber, geb. am 11.09.1901 (jetzt wiederverheiratete Rautschuss), und Emil Knorr,

 

6. Aus Bergau, Kr. Samland, sucht Erika Kossick, geb. am 20.11.1933, ihren Bruder Gerhard Kossick, geb. etwa 20.11.1932/33.

 

7. Aus Heilsberg sucht Helene Lak, geb. etwa 1942, ihre Eltern oder Angehörige.

 

8 Aus Hohensalzberg sucht Margarete Tiedemann, geb. am 16.02.1936 in Hohensodsburg, ihre Schwester Christel Tiedemann.

 

9. Aus Königsberg suchen die Geschwister Griesard, Claus Griesard, geb. etwa Juli 1939, Rosemarie Griesard, geb. etwa Oktober 1940, und Jutta Griesard, geb. am 29.04.1941, ihre Eltern oder Angehörige.

 

10. Aus Lakendorf, Kreis Elchniederung, suchen die Geschwister Kimenius, Helmut Kimenius, geb. am 18.05.1938, Horst Kimenius, geb. etwa 1939, und Herbert Kimenius, geb. am 19.05.1941, ihre Eltern, August Kimenius und Herta Kimenius, geb. etwa 1912/10.

 

11. Aus Legden, Kreis Samland, sucht Trautlinde Rossol, geb. am 04.08.1939, ihre Eltern, Eduard Rossol und Hanna Rossol, geborene Zimmer.

 

12. Aus Plautwehnen bei Rauschen suchen die Geschwister Gnass, Lieselotte Gnass , geb. am 26.10.1934. und Gerda Gnass, geb. am 19.04.1937, ihren Vater Alfred Gnass, geb. etwa November 1896 (Beruf Bäcker).

 

13. Vermutlich aus Königsberg sucht Britta Ursula Neumann, geb. am 14.11.1942 in Königsberg, ihre Mutter Gertrud Neumann, die während des Krieges Wehrmachtshelferin gewesen sein soll. Auskunft über die Angehörigen könnte evtl. die ehemalige Oberschwester Emma Schröder aus dem Säuglingsheim Friedland, Ostpreußen, geben.

 

14. Aus Memel, Steintorstraße 10, sucht Hildegard Saballus, geb. am 04.06.1933, ihren Vater Johann Saballus, geb. am 19.12.1903, und die Tante Else Saballus, geb. am 31.08.1900 in Königsberg (Beruf Strickerin).

 

15. Aus Memel-Schmelz, Mühlenstraße 54, suchen die Geschwister Schuschel, Hildegard Schuschel, geb. am 10.06.1937, und Ewald Schuschel, geb. am 20.08.1938, ihre Eltern Heinrich Schuschel und Margarethe Schuschel.

 

16. Aus Memel suchen die Geschwister Steinbach, Heinz Steinbach, geb. am 10.05.1934, Horst Steinbach, geb. am 24.11.1937, Traute Steinbach, geb. am 24.03.1939, und Udo Steinbach, geb. am 03.03.1944, ihren Vater Otto Steinbach, geb. 1909.

 

17. Aus Guttstadt, Kreis Heilsberg, sucht FranzJosef Knof, geb. am 21.09.1939, seine Eltern Franz Knof, geb. am 21.03.1906, und Magda Knof, geborene Grow, geb. am 14.04.1915.

 

18. Aus Osterode, Kaiserstraße 42, sucht Gerhard Schmidtke, geb. am 28.07.1941, seinen Vater Friedrich Schmidtke, geb. am 27.12.1905 in Passenheim. Friedrich Schmidtke war dienstverpflichtet im Industriewerk Heiligenbeil. Kurz vor der Räumung wurde er Soldat und gab zuletzt Nachricht aus Heiligenbeil am 07.03.1945 mit der Feldpostnummer 44 894.

 

19. Aus Postnicken, Kreis Samland, sucht Günther Schreiber, geb. am 06.02.1935 in Tapiau, seinen Vater Fritz Schreiber, geb. am 09.03.1902.

 

20. Aus Radingen, Kreis Tilsit-Ragnit, sucht Elfriede Adomat, geb. am 03.03.1937, die Eltern Helene Adomat, geb. etwa 1897, und Ernst Adomat, geb. etwa 1894.

 

21. Aus Schönfließ suchen die Geschwister Radschun, Margot Gisela Radschun, geb. am 19.05.1939, und Waltraud Christel Radschun, geb. am 07.10.1934, Angehörige.

 

22. Aus Soffen, Kreis Lyck, sucht Renate Schmiegel, geb. am 12.12.1933, ihre Mutter Ida Naporra, verw. Schmiegel, geborene Stinka, und die Schwester Hildegard Naporra, geb. am 04.04.1941.

 

Zuschriften erbittet die Geschäftsführung der Landsmannschaft Ostpreußen, Hamburg 24, Wallstraße 29, unter Kindersuchdienst 1/56.

 

Seite 7   Landsleute aus Insterburg werden gesucht

Nachstehend aufgeführte Landsleute aus Stadt und Land Insterburg werden gesucht:

 

1. Herrmann, Joseph Waldemar, geb. am 24.11.1901 in Lodz, zuletzt beschäftigt gewesen beim Landratsamt Insterburg, letzte Nachricht Anfang Januar 1945. — Neumann, Waldemar, geb. am 07.12.1899, Insterburg, zuletzt als Sattler (Zivil) bei der Art. (mot), Pregeltorkaserne, beschäftigt gewesen, letzte Nachricht Anfang Januar 1945.

 

2. Röhl, Robert, Textilvertreter aus Insterburg.

 

3. Einwohner des Hauses Insterburg, Memeler Str. Nr. 20: Sobottka; Wiechers usw.

 

4. Folgende Landsleute aus Strigengrund: Guddat, Eduard; Guddat, Gertrud; Guddat, Frieda; Juschkat, geb. Guddat, Lina.

 

5. Büttner, Albert, geb. 1901, Erzieher im Waisenhaus Insterburg.

 

6. Leipnath, Heinrich, Organist aus Insterburg.

 

7. Kapust, Lothar, ehem. San.-Oberfeldwebel, Insterburg, Artilleriestraße 4, und Frau Ruth, mit Kindern Lutz, Werner und Lore.

 

8. Condereit, G., aus Lenkutschen, soll vor etwa 1 ¾ Jahren aus der Zone in die Bundesrepublik gekommen sein.

 

9. Frau Erna Müller aus Insterburg. Soll, ein Textilgeschäft gehabt haben. Herr Müller handelte vor dem Kriege ambulant mit Textilien und soll im Polenfeldzug gefallen sein.

 

10. Mertins, Frieda, Ehemann Robert M. verstorben, und Sohn Erich Mertins und Frau, geb. May, hatten ein Möbelgeschäft in Kamswyken.

 

11. Broszeit, geb. Jordan, Berta.

 

12. Mertsch, Hermann, Landwirt aus Ernsthof oder Friedrichshof, Jahrgang 1909, war bei der Fest.-Pak 11 in Allenstein, Feldpost-Nummer 26 740; Thiesis, Paul, Bauarchitekt, Insterburg.

 

13. Gesucht wird der Agent der Lebensversicherung „Volkswohlbund" aus Insterburg.

 

14. Barkowski, Amalie, geb. Pillkahn, Insterburg, General-Litzmann-Straße 4. Frau Barkowski wurde am 28. oder 29. Januar 1945 zuletzt in Königsberg gesehen, seitdem vermisst.

 

15. Heiser, Bruno, Insterburg, Rathausstr. 6a, Generalvertreter des Gerling-Konzerns in Insterburg.

 

16. Wölk, Margarete, Insterburg, Rathausstr. 6, tätig gewesen bei den Stadtwerken. Die letzte Nachricht stammt aus Liebenwalde im Jahre 1946.

 

17. Schmidtke, Hildegard, geb. am 11.06.1926, Insterburg, Hors,t-Wessel-Straße 1a. Fräulein Schmidtke, gab am 06.10.1953 in Bad Hersfeld eine Heimkehrerklärung über Günther Walter aus Breslau ab. Wem ist die jetzige Anschrift von Fräulein Schmidtke bekannt?

 

18. Paukstadt, Walter, Insterburg, Architekt. Der Vater war Bauunternehmer und wohnte in Albrechtshof.

 

19. Wölk, geb. Pallapin, Hedwig, Insterburg, Frau Wölk war bei der Firma Heiser beschäftigt und ist Anfang Januar 1920 oder 1921 geboren.

 

20. Petereit, Wilhelm, geb. am 06.05.1907, und Frau Frieda, geb. Frank, Insterburg, Augustastraße 21.

 

21. Schuschies, Lina, verw. Heske, geb. am 27.01.1887, aus Insterburg, Gartenstraße 1; Zander, Gertrud, geb. am 02.08.1895, Insterburg, Beruf: Photographin bei Gebhardi, Calvinstraße.

 

22. Bewohner des Hauses Insterburg, General-Litzmann-Str. 25: Rieder, Franz; Adomeit, Fritz usw.; Löhnke, Heinz, Insterburg, Ziegelstraße. Aus dem Haus Ludendorffstraße 11, folgende Einwohner: Emma Kleist, Brunhilde Bertram, Krause (ohne Vorname).

 

23. Schröder, geb. Bube, Anna, aus Insterburg, Hindenburgstraße 18, geb. in Pesseln, Kreis Insterburg, am 06.10.1891.

 

24. Oliver, Klaus, geb. am 22.08.1929, aus Birken. Klaus war Schüler und soll 1946 als Zivilinternierter noch auf dem elterlichen Hof gesehen worden sein.

 

25. Steguweit, geb. Rohrmoser, Minna, geb. am 09.05.1894, Lindenhöhe, und Stieftochter Strogies, geb. am 04.08.1930. Beide waren mit dem Treck nach Liebenwalde, Elbing unterwegs; seitdem keine Nachricht.

 

26. Nasner, Albert, geb. 1884, und Frau Lina, geb. Grabowski, geb. 1882 aus Kl.-Bubainen. Letzte Nachricht im Januar 1945 aus Pottanghoff, Kreis Stolp. — Nasner, Heinz Erich, geb. am 03.03.1920, letzte Nachricht als Soldat aus Frauenburg Anfang Januar 1945.

 

27. Elsner, Maria, Eigentümerin von Albert-Stadie-Straße 5, oder deren Sohn.

 

Nachrichten erbeten an die Geschäftsführung der Landsmannschaft Ostpreußen, Hamburg 24, Wallstraße 29, unter der Kennummer: Inst. 21/56/ Sachgebiet H.

 

 

Seite 7   „Kamerad, ich rufe dich!“

Nicht alle Pioniereinheiten aus Ostpreußen haben sich zu Kameradschaften zusammengeschlossen. Es bestehen nur die Kameradschaften des Pionier-Bataillons 11 und 126 (H. H. Neumann, Helmstedt, Friedrichstraße 10) und Pionier-Bataillon 41 (Herbert Bussick, Essen-Altenessen, Fundlandstraße 13). Es kommen Suchanfragen auch an die Suchdienstverbindungsleute dieser Kameradschaften, haben doch viele Vermisste gerade in den Pionier-Bataillonen 1, 11, 21 und 41 im Frieden gedient. Aus dem Pionier-Ersatz-Bataillon wurde die Sturm-Pionier-Brigade 46 (Kampfraum Lötzen-Balga-Pillau), die dann in Pillau die Sturm-Pionier-Brigade 627 aufnahm. Nicht alle Pionier-Einheiten aus dem Kampfraum Balga-Pillau sind bekannt. Sie haben ihre Kriegsgeschichte nicht übergeben. Bei Balga kämpften die Reste des Pi.-Bat. 1 und Pi.-Bat. 243 und wurden zum Pi.-Bat. 156 (südl. Balga 18. - 29.03.) abgestellt. Dort waren ebenfalls die Männer eines Pionier-Parks eingesetzt und bildeten die Kampfeinheit (Nr. ?) des Hauptmanns Hand. Die Geschichte der 21. Infanterie-Division erwähnt in diesen Endkämpfen die ruhmreichen PionierBataillone 21 und die Landvingspioniere des „Papa Henke". Es fehlen aber neben den Divisions-Pionieren der 1. I.-D., 21. I.-D., 61. I.-D., 55. I.-D. und Division Groß-Deutschland die Heerespioniereinheiten. Gleichfalls schwer ist die Suche nach den Vermissten des (He.) Pionier-Bataillons 50 (ostpr.) ehemalige Pionier-Kompanie 665 (Endkämpfe Brandenburg a./Havel) und des Pionier-Bataillons 160 (ostpr.) (in der 60. I.-Div. Danzig) in Stalingrad. Um Hilfe aller ehemaligen ostpreußischen Pioniere wird gebeten. Helmut Gronen, (20a) Celle, Hugoweg 2.

 

 

Seite 8   Die Entscheidung. Von Marlies Franzkowiak-Bischof f

Die Sommerferien verbrachten wir meistens bei dem alten Fischer Perkuhn. Er hatte sein Leben lang in der Nähe von Cranz gewohnt. Das Haus lag dort, wo die Stranddünen nach Osten hin immer flacher werden, wo sie schon fast den Blick auf den blauen Zipfel des Kurischen Haffs freigeben, der sich in einer sanft gerundeten Bucht ziemlich nahe an den Ort heranschiebt. Es war kein schönes Haus mit seinen dunkelbraunen Holzwänden, und die im Vorgarten zum Trocknen ausgespannten Netze versperrten jedem Fremden, der sich vom wohlgepflegten Promenadenweg auf den ausgetretenen Fußpfad durchs Kiefernwäldchen verirrt hatte, die Sicht. Hier war die Welt zu Ende. Es gab keinen anderen Weg außer diesem und einem zweiten Fußpfad, der hinter dem Haus um einige Biegungen herum zum Haff führte und den der alte Perkuhn mit geschlossenen Augen hätte gehen können, so viele ungezählte Male war er auf ihm im ersten Morgengrauen zum Fang ausgezogen und des Abends müde heimgekehrt. Ein leichter Geruch von Räucherfischen und Teer hing hier stets in der Luft. Der Hauseingang war auf der Rückseite, und hier war unser liebstes Plätzchen auf der breiten Bank unter den Sonnenblumen. Des Abends saß der alte Perkuhn dort mit seiner Pfeife, indes die drei hellhaarigen kleinen Enkelkinder die letzte Stunde vor dem Schlafenmüssen ausnutzten, um noch ausgelassener und unbekümmerter als tagsüber herumzutollen. Aus der dunklen, fliesenbelegten Küche kam das Klappern des Geschirrs, bis dann die Schwiegertochter des Alten herauskam, um die Kleinen ins Haus zu holen. Seit ihr Mann in den ersten Kriegsjahren gefallen war, trug sie tagaus tagein ihr schwarzes Kleid, und über ihr Gesicht ging selten ein Lächeln. Auch der Alte war früher gesprächiger gewesen, als sein Sohn noch jeden Morgen mit ihm zusammen ausgezogen war. Nun schien er seine ganze Liebe auf das älteste seiner Enkelkinder übertragen zu haben, ein schmales, dunkelhaariges Mädchen, das der Mutter im Haus zur Hand ging und die Kleinen zu betreue, half. Als wir das erste Mal als Sommergäste gekommen waren, war sie selber noch sehr klein gewesen. Wenn sie jetzt des Morgens den Frühstückskaffee in die vermietete „gute Stube" brachte, machte sie zwar immer noch den schüchternen Kleinmädchenknicks von früher, aber trotz aller Kindlichkeit war etwas in ihrem Gesicht, das weiter zu sein schien als ihre Jahre. Der alte Perkuhn pflegte es gerne zu sehen, wenn sie ihm abends entgegenkam und ihm tragen half. Sie erfuhr es zuerst, ob der Fang gut gewesen war, und sie verstand es am besten, die feuchten Netze geschickt auf die im Sandboden eingerammten Pfähle und Latten zu breiten, damit man sie trocknen und säubern konnte. Wenn sie mit dem Alten zusammen neben den übrigen Fischern am Kahn stand und geschickt und flink überall zugriff und so verständig zu antworten wusste, dann spürte man, dass sie in diese Welt gehörte; und der Alte träumte von einer helleren Zukunft, wenn einmal ein junger Fischer in die Familie käme, bei dem er den Kahn in guten Händen wüsste, wenn ihn seine Füße nicht mehr tragen würden. Aber vorläufig war Krieg, und all die Jungen waren als Soldaten irgendwo im Osten oder im Westen. Als wir in jenem Sommer 1944 das letzte Mal dort waren und über dem Frieden des Fischerhauses fast den Unfrieden der Welt vergessen wollten, fiel es uns auf, dass der alte Perkuhn noch schweigsamer war als sonst. Die Falten in seinem Gesicht schienen noch tiefer gegraben, und die rissigen Hände, wenn sie am Abend ruhten, sahen so müde aus, als hätten sie keine Kraft mehr. Aber er verließ immer noch beim ersten Morgengrauen das Haus. Im Garten und in der Küche ging die Frau aus und ein bei ihrer Arbeit, immer noch im schwarzen Kleid. Die Kinder spielten unter den Sonnenblumen, und das dunkle Mädchen tat still und ernst seine kleinen Pflichten. So war es immer gewesen, und so würde es weitergehen . . .

 

Im Februar 1945 zog der Flüchtlingsstrom vom Osten auch durch Danzig, und für viele gab es hier zunächst kein Weiterkommen. Züge fuhren kaum noch, die Schiffe waren überfüllt. Und hier stießen wir eines Tages völlig unerwartet auf die junge Enkelin des alten Perkuhn. Sie stand allein auf der Langen Brücke und starrte in das schmutzig braune Wasser der Motlau. Von allen Dächern tropfte das Schneewasser, und auf dem Fluss trieben hier und da noch ein paar Eisschollen. Wir hätten das Mädchen sicher nicht erkannt, wenn nicht die Luftschutzsirene plötzlich aufgeheult hätte, so dassin alle Leute nach dem ersten Innehalten ein Hasten und Rennen kam und die Straße sich leerte. Das Mädchen drehte sich unschlüssig um, blieb aber stehen, und da erkannten wir sie. Sie hatte uns auch gesehen, und während es wie ein Schatten über ihr Gesicht ging, wollte sie hastig davonlaufen. Aber wir holten sie ein, und es gelang uns, sie zum Mitgehen zu bewegen. Erst als wir in irgendeinem Keller Schutz gesucht hatten, fanden wir die Ruhe, sie zu fragen, warum sie denn allein hier sei und wo der Großvater und die Mutter und die drei Kleinen wären. Sie zuckte stumm und hilflos mit den Schultern und blickte zur Erde auf die Spitzen ihrer ausgetretenen, derben Schuhe. Dann sagte sie leise, sie hätte sich vor dieser Frage gefürchtet und hätte davonlaufen wollen. Und nach einer langen Pause fuhr sie fort: der Großvater hätte sein Haus nicht verlassen können, das Haff und den Kahn nicht; er sei daheimgeblieben und habe nur auf ihre Bitten stumm den Kopf geschüttelt. Aber sie und die Mutter mit den Kleinen habe er voll Sorge fortgeschickt, seitdem wisse sie nichts mehr von ihm. Ja, und die Mutter?, fragten wir und glaubten damit einen tröstlichen Gedanken für sie zu bringen. Aber ihre Augen füllten sich mit Tränen. Die Mutter sei immer stiller geworden auf dem Fluchtweg und immer verzagter. Sie hätten die Kleinen manchmal tragen müssen, und manchmal hätten sie nichts zu essen gehabt und die Kinder hätten geweint. Und keiner hätte gewusst, wo sie hin sollten, und da sei es wohl zu viel für die Mutter geworden. Eines Tages sei sie kalt und starr und bewusstlos neben ihr im Stroh gelegen und die drei Kleinen auch, und keiner hätte sie mehr zum Leben erwecken können. Auf dem Boden sei ein Fläschchen gestanden — Morphium! . . . „Es war noch nicht leer . . .", fügte sie hinzu.

 

Und nun hatte sich das Grausame und für sie Unfassbare in ihrem Geschick ereignet, dass sie, die noch an der Schwelle der Kindheit stand, auf einmal die Entscheidung über Leben und Tod selber in der Hand hielt. In all ihrer Verzweiflung wollte sie der Mutter Vorwürfe machen, dass sie nicht auch ihr Leben geendet hatte, wie das der kleinen Geschwister. Als sie diesen Gedanken zu Ende dachte, überkam sie erst die Angst vor dem grenzenlosen Alleinsein. Was sollte sie tun? Wohin sollte sie gehen? Wer brauchte sie noch? Im Dämmerlicht des Morgens starrte sie auf das Fläschchen in ihrer Hand und war dankbar für diesen Ausweg, war zugleich mutlos und doch entschlossen und keinen Augenblick ungewiss, was sie tun sollte. Während die Entscheidung in ihr sich festigte und sie die Gedanken an den fernen Großvater wegzuschieben versuchte, die sie beunruhigten, kam ihr Rettung.

 

Bis dahin hatte das Mädchen hastig und nur mit andeutenden kurzen Worten berichtet. Es war alles noch so frisch und keine der Wunden verheilt; und sie selber lief gleichsam hinter einem Teil ihres Innern her, den sie nicht verstand und dem sie doch folgen musste. Sie wusste nun, dass sie vor einem Weg gerettet worden war, von dem es kein Zurück gab. Aber es war ihr dennoch unfassbar, wie es hatte geschehen können. „Ich weiß nicht, wie es kam“, sagte sie, „draußen vor der Tür weinte auf einmal ein Kind und schluchzte laut nach seiner Mutter. Und da war es vorbei. Zuerst habe ich gedacht; das geht dich ja nichts an, du hast ja auch keine Mutter mehr! Aber ich konnte es jetzt nicht mehr tun. Und dann bin ich aufgestanden und zu dem Kind gegangen. Es war noch klein, so wie mein jüngstes Brüderchen. Ich habe es beruhigt, und dann haben wir im ganzen Lager nach seiner Mutter gesucht. Als ich sie gefunden hatte, habe ich das Fläschchen weggeworfen."  

 

Wir haben diese Worte nie wieder vergessen können. Das Mädchen blieb damals noch einige Zeit mit uns zusammen, wurde dann aber durch die vielen Wirrnisse der weiteren Flucht wieder von uns getrennt. Und seltsamerweise kommt der Gedanke an sie trotz ihres schweren Geschickes nie voller Sorge und nie mit der angstvollen Frage; wo mag sie jetzt sein? Vielleicht geschieht das deshalb, weil nicht das entscheidend ist, was jetzt mit ihr in ihrem äußeren Leben vorgeht, sondern das, was damals im Inneren vorgegangen ist; sie wurde um Hilfe angerufen und gab sie, stellte das eigene Leid hinter das eines anderen. Und vielleicht lebt auch deshalb dieses Geschehen so klar in unserer Erinnerung, weil an diesem Leben, das einen solchen Abgrund zu überschreiten vermochte, deutlich wird, wie über uns allen eine höhere Gnade waltet.

 

Seite 8   Familienanzeigen

Rolf, geb. 21.12.1955. Unsere Christiane hat ein Brüderchen bekommen. Dr. med. Hansjürgen Kizio und Frau Margrit, geb. Meyer. Zurzeit Hannover. Früher: Gumbinnen, Ostpreußen

 

Norbert. Unsere Marita hat ein Brüderchen bekommen. In Dankbarkeit und Freude: Käthe Schattauer, geb. Falck. Gerd Schattauer. Schloßberg, Ostpreußen, Rathausstraße 2. Jetzt: Westerwanne-Tivoli (Ne.) Kreis Land Hadeln

 

Ein kleines Marjellchen ist angekommen. Barbara Sabine. Die glücklichen Eltern, Ursula und Hans Hoepfner. Koblenz-Metternich, Johannesstraße 33

 

Ihre Vermählung geben bekannt. Herbert Pauliks und Frau Anneliese, geb. Goullon. Sörby Säteri, Hidingsta, Schweden. Zurzeit Kl.-Boden bei Oldesloe, Holstein

 

Die Verlobung unserer ältesten Tochter Sigrid mit Herrn Martin Steinau geben hiermit bekannt, Alfred Mutzeck und Frau Margot, geb. Müller.

Sigrid Mutzeck, Friedland, Ostpreußen, jetzt: Mettingen, Westfalen, Sunderstraße 7. Martin Steinau, Architekt. Birkenau, Kreis Heiligenbeil, Ostpreußen, jetzt: Glashütte, Bezirk Hamburg, Tangstedter Landstraße 32

 

 

Ihre Vermählung geben bekannt. Günther Ziem, Bremerhaven. Antonie Ziem, geb. Buschmann, Grabowen, Ostpreußen. Jetzt: Hamburg 23, Seumestraße 20. 14. Januar 1955

 

Wir haben uns Weihnachten 1955 verlobt. Erna Klingbeil, Hausach i. Kinzt, früher: Widitten, Kreis Samland, Ostpreußen. Bernhard Hauer, Gutach, Schwarzwaldbahn.

 

Unsere liebe Mutter, Frau Wilhelmine Kleinfeld, früher: Hilden, Rheinland, Grünstraße 23, feiert am 1. Februar 1956 ihren 80. Geburtstag. Viel Glück und beste Gesundheit wünschen die Kinder

 

Mit Gottes Gnade begeht am 27. Januar 1956 unsere liebe Mutter, Schwiegermutter, Großmutter und Urgroßmutter, Frau Berta Rosengart, geb. Rohde, früher: Schönbruch, Kreis Bartenstein, jetzt: Peine, Woltorfer Straße 73, ihren 85. Geburtstag. Es gratulieren herzlichst, ihre Kinder, Schwiegersöhne und Enkel

 

Zum 25-jährigen Geschäftsjubiläum am 1. Februar 1956 gratulieren wir, Herrn Benno Hardt, Zahntechnikermeister, Königsberg Pr., Schiefer Berg 8 – 9, jetzt: Nördlingen, Bayern, Pfarrgasse 2. Wir wünschen für die Zukunft alles Gute! Die Angehörigen und Angestellten

 

Am 5. Februar 1956 begeht Fräulein Margarete Meyer, aus Königsberg Pr., langjährige Angestellte des Schuhhauses R. Jakoby, Junkerstraße, jetzt wohnhaft Hamburg-Rissen, Gudrunstraße 117, ihren 70. Geburtstag. Es gratulieren herzlichst, Frau Gertrud Klett, Bramsche, Elbestraße 21. Fräulein Liesbeth Schimmelpfennig, Heilbronn, Lammgasse 15

 

Am 8. Januar 1956 entschlief plötzlich infolge eines Herzschlages, unsere liebe Mutter, Schwiegermutter, Omi und Tante, Frau Maria Weimann, Lehrerwitwe, früher: Eydtkau, Ostpreußen, im 79. Lebensjahre. Es trauern um unsere liebe Entschlafene: Irmgard Kindereit, geb. Weimann, Hof, Saale, Hans-Merker-Straße 72. Max Kindereit. Kurt Weimann und Frau Margot, geb. Bischoff, Rehau, Ofr., Krötenseestraße 7. Willi Weimann und Frau Theodora, geb. Bischoff, Berlin NW 21, Oldenburger Straße 6. Bruno Weimann und Frau Gretel, geb. Stahnke, Dörverden a. d. Aller. Max Weimann und Frau Hedwig, geb. Schulz, sowj. bes. Zone und 7 Enkelkinder. Wir haben unsere liebe Mutter am 11. Januar 1956 in Hof, Saale, zur letzten Ruhe gebettet.

 

Am 12. Januar 1956 starb nach langem Leiden, Fräulein Frieda Moeller, aus Heinrichswalde, Kreis Elchniederung, Ostpreußen, zuletzt sowj. bes. Zone, im eben vollendeten 66. Lebensjahre. In stillem Gedenken: Familie W. Warzas. München 25, Marbachstraße 50

 

Wer meiner Freundin, Frau Ida von Kondratowitz, zum Tode ihres Gatten, Revierförster i. R. Karl von Kondratowitz, Revierförsterei Wolfsbruch, Kreis Johannisburg, Ostpreußen, ein schriftliches Beileid aussprechen möchte, den bitte ich um Benutzung meiner Anschrift: Frau E. Assmann, Hildesheim, Weinberg 60

 

Danksagung

Allen denen, die unserer lieben Entschlafenen in so liebevoller Weise gedachten, danken wir auf diesem Wege herzlichst. Frau Wilhelmine Rehs. Frau Emma Steppat. Gettorf, im Januar 1956. Früher: Döbern, Ostpreußen

 

 

Seite 10   Heute am Memelstrom

Wie es in dem russisch besetzten Teil unserer ostpreußischen Heimat heute aussieht.

Welches Bild der polnisch besetzte Teil Ostpreußens heute bietet, das können wir uns nach den Erzählungen der Ausgesiedelten und nach anderen Quellen ziemlich gut vorstellen; wir haben über die Lage dort sehr häufig und ausführlich berichtet. Ganz anders ist es, was den nördlichen, den von der Sowjetunion besetzten Teil unserer ostpreußischen Heimat anbetrifft. Aus diesem Gebiet haben die Russen 1948 unsere Landsleute nach dem Westen ausgesiedelt; eine Ausnahme machte nur das Memelgebiet, das zur litauischen Sowjetrepublik gerechnet wird und in dem aus besonderen Gründen eine größere Anzahl von Landsleuten zurückbleiben mussten. Da in der letzten Zeit aus Memel einige Landsleute nach dem Westen gekommen sind, konnte das, was wir von dieser Stadt schon wussten, jetzt vervollständigt werden. Auch über Königsberg sind wir durch Berichte von Landsleuten im Großen und Ganzen im Bilde. Sonst aber ist unser Wissen um das, was im russisch besetzten Ostpreußen zwischen Memelstrom und Pregel vor sich geht, recht dürftig. Jetzt nun ist aus diesem Gebiet bei uns ein Ehepaar eingetroffen, das dort in den letzten Jahren gelebt hat, und zwar nicht nur an einem Ort, aus dem es sich nicht hat entfernen können, sondern es hat größere Teile dieses Gebietes kennengelernt: einmal das ganze Kurische Haff, vor allem die Elchniederung, und dann den Memelstrom. Es hat uns in vielen Stunden von seinen Erlebnissen und Beobachtungen erzählt, und wir werden in den nächsten Nummern berichten, was es gesehen und erfahren hat. „Heute am Memelstrom", — das wird der erste Teil dieser Berichtfolge sein.

 

 

Seite 10   Blätter ostpreußischer Geschichte. Abwehr des Schweden-Einfalls 1679.

Foto: Historisches Bildarchiv Handtke. Der Große Kurfürst auf dem Kurischen Haff. Nach einem Gemälde von W. Simmler, das in der Feldherrnhalle des Zeughauses in Berlin hing.

Die preußischen Stände hatten zwar nach langem Widerstreben am 18. Oktober 1663 dem Großen Kurfürsten auf dem Schlosshof zu Königsberg als ihren Souverän gehuldigt, aber in ihrem Herzen wollten viele den Brandenburger noch immer nicht als Landesherrn anerkennen. Der Krieg, den der Kurfürst am Rhein führte, ließ sie kalt, und selbst der Sieg von Fehrbellin entfachte in Ostpreußen nicht das Feuer patriotischer Begeisterung wie in Brandenburg. Nur ungern und zögernd gaben die ostpreußischen Stände die Mittel her, die der Kurfürst verlangte. Man machte den kurfürstlichen Beamten Schwierigkeiten, ließ die Befestigungen verfallen, und auch als die Schweden im November 1678 von Livland her in Preußen einbrachen, blieb man lässig und unlustig. Als der vom Kurfürsten bestellte Oberst v. Neltelhorst am 12. Dezember in Königsberg eine Musterung der Bürger vornahm, blieben die meisten zu Hause oder schickten Jungen und Invaliden mit unbrauchbaren Waffen als ihre Vertreter. Die Wehrhaftigkeit und Wehrfreudigkeit der Bürger war dahin, ihr Aufgebot für einen Kampf nicht zu brauchen. Auch als der Feind bis Bartenstein vorgedrungen war, lehnten die Stände Lieferungen für die brandenburgischen Truppen ab. Man glaubte, vielleicht nicht ganz ohne Grund, dass ein Teil der Bürgerschaft mit den Schweden sympathisiere.

 

In letzter Stunde rettete der Kurfürst die Lage. Mit einer kleinen Armee kam er am 26. Januar 1679 persönlich nach Königsberg. Schon am 28. Januar früh verließ er die Stadt wieder, aber in diesen wenigen Tagen hatte er die Faulen fleißig gemacht, die Schläfrigen wachgerüttelt und die Unwilligen erschreckt. Dreihundert bespannte Schlitten mussten die Königsberger aufbringen, zwölfhundert Pfund Brot und je dreihundert Last Hafer, Roggen und Gerste liefern. Und dann ging die Jagd los. Dass der Kurfürst über das Eis des Frischen Haffes nach Königsberg gekommen war, und auch bei der Verfolgung der Schweden über das zugefrorene Kurische Haff fuhr, ist an sich nicht überraschend, denn bei dem damaligen schlechten Zustand der Landstraßen bildeten die zugefrorenen Flüsse und Seen überall die besten Verkehrswege. Dass aber eine ganze, wenn auch kleine Armee, in mehreren hundert Schlitten über das Haff fuhr, war doch ein Ereignis, das im Gedächtnis der Nachwelt haften blieb. Der Schlitten, den der Kurfürst benutzt hatte, war bis zur Gegenwart im Prussia-Museum im Königsberger Schloss erhalten.

 

Mit dieser „Schwedenjagd" begann ein Gesinnungswandel in Preußen. Die Preußen hatten erkannt, dass der Große Kurfürst imstande war, ihr Land vor den Feinden zu schützen, und die Sicherung des Friedens ist auf die Dauer immer und überall die beste Legitimation für eine Herrschaft. Von da ob verband sich der Stolz auf die preußische Eigenständigkeit mit dem Bewusstsein der Zugehörigkeit zu einem brandenburgisch-preußischen Gesamtstaat. Dr. Fritz Gause

 

(Anmerkung der Redaktion: In seiner Chronik von Labiau berichtet Wilhelm Sahm, dass der Kurfürst, von Königsberg kommend, bereits am 18. Januar 1679 in Labiau eingetroffen sei; Dr. Gause nennt aber den 26. Januar als Tag der Ankunft in Königsberg. Wie erklärt sich dieser Unterschied? — Richtig sind beide Angaben. Die von Dr. Gause mitgeteilte beruht auf der alten Zeitrechnung nach dem Julianischen Kalender, wie sie in den Chroniken aufgezeichnet ist. Wilhelm Sahm rechnet bereits nach dem Gregorianischen Kalender. Papst Gregor XIII. führte 1582 eine Berichtigung der Schaltjahre ein, die Mängel in dem bis dahin geltenden — auf Julius Cäsar zurückzuführenden — Julianischen Kalender ausgleichen sollte. Die protestantischen Länder in Deutschland, zu denen auch Brandenburg - Preußen gehörte, haben aber erst 1700 diesen Kalender angenommen; Schweden und England noch später. In Russland blieb er sogar bis 1923 in Kraft. Die Zeitdifferenz zwischen den beiden Kalendern betrug 1900 dreizehn Tage; zur Zeit des Großen Kurfürsten wird sie zehn Tage ausgemacht haben)

 

 

Seite 10   Musikschriftsteller und Komponist (Foto) Zum 70. Geburtstag von Dr. Erwin Kroll am 3. Februar 1956 / Von Otto Besch

Als ich Ende der neunziger Jahre des vorigen Jahrhunderts das Wilhelms-Gymnasium in Königsberg besuchte, war in meiner Klasse ein Mitschüler, zu dem ich mich vor allen andern mit einem Gefühl aus Neugierde und Sympathie hingezogen fühlte. Er sah anders aus als die andern, blass von Angesicht, mit einem scharf geschnittenen Profil und einem mächtigen schwarzen Haarschopf. In seinem Ausdruck lag etwas wie eine Mischung aus Dämonie und Weltschmerz. Er hieß Erwin Kroll und war erst kürzlich aus seinem Geburtsort Pr.-Eylau nach Königsberg gekommen. Als ich merkte, dass er der Musik mit der gleichen Schwärmerei ergeben war wie ich, war es mit den freundschaftlichen Gefühlen kein Halten mehr. Er war damals schon ein guter Pianist und Vom-Blattspieler. Wie oft habe ich hinter ihm gestanden, wenn er die in jener Zeit ganz neuen Werke von Richard Strauß in üppiger Klangfülle mich ganz verwirrend gestaltete.

 

1904 machten wir das Abitur. Kroll wurde Philologe. Als er am Königsberger Friedrichs-Kollegium als Studienassessor wirkte, wurde Ernst Wiechert sein Kollege und im Anschluss daran Freund auf Lebenszeit.

 

Unmittelbar nach dem Ersten Weltkrieg, den Kroll als Leutnant mitmachte, hängte er den Studienrat „an den Nagel". Er fing an, Musik zu studieren, ging 1920 nach München, um dort seine Studien fortzusetzen und nebenbei als Korrepetitor an der Münchener Staatsoper zu wirken. Sein Hauptlehrer in der Komposition war Hans Pfitzner.

 

1925 wurde Kroll, der inzwischen geheiratet hatte, Nachfolger Dömpkes als Musikkritiker der Hartungschen Zeitung in Königsberg und einige Jahre später auch Leiter des Feuilletons. Von 1933 bis1944 wirkte er in Berlin als Musikkritiker der Deutschen Allgemeinen Zeitung. Im Herbst 1944 kam er als „den Bestimmungen der NSDAP nicht entsprechend" in ein Arbeitszwangslager. Als ihm die Kapitulation die Freiheit brachte, übernahm er die Leitung der Musikabteilung des NWDR Berlin und schrieb nebenbei Kritiken für die „Neue Zeitung" und den „Tagesspiegel"; seit einiger Zeit schreibt er für den „Tag". Es wäre nach dieser Lebensskizze grundfalsch, Kroll in seiner Eigenschaft als Musikschriftsteller nur als Tagesgröße festlegen zu wollen. Ebenso falsch wäre es, das, was er für Tageszeitungen und Zeitschriften in einem Riesenmaß an Arbeit geleistet hat, zu bagatellisieren. In zahllosen Aufsätzen hat er in einer vorbildlich kenntnisreichen, unbestechlichen, überaus klugen und geistreichen Art zu den komplizierten Fragen des heutigen Musiklebens Stellung genommen. Mit großer Wärme hat er gefördert, wo es Echtes zu fördern gab, aber mit unerbittlicher Schärfe abgelehnt, wenn sich Scharlatanerie als Genietum aufzuspielen versuchte.

 

Was sein Wirken mehr noch als dieses weit über den Tag hinaushebt, sind seine großen in Buchform erschienenen Arbeiten. Er schrieb die erste wirklich grundlegende Biographie Hans Pfitzners (Drei. Masken Verlag), ferner ein von liebevollster Einfühlung zeugendes Buch über den Musiker E. T. A. Hoffmann (Breitkopf und Haertel). Der Teil „Oper" im Atlantisbuch entstammt seiner Feder. In einer Broschüre „Aus Louis Köhlers Erinnerungen und Schriften" hat er des Königsberger Musikpädagogen und Kritikers gedacht. Vor allem aber ist seine große, im Athanaion-Verlag Potsdam erschienene Weber-Biographie hier zu nennen.

 

Wer sich in dieses reiche Schaffen einmal vertieft hat, wird nicht anstehen, Kroll als die auf dem Gebiet des musikalischen Schrifttums stärkste Potenz anzusprechen, die Ostpreußen seit Louis Köhler und E. T. A. Hoffmann hervorgebracht hat.

 

Er ist auch des Öfteren als Komponist hervorgetreten. Wenn er diese Arbeiten einmal als „kunstgewerbliche Nichtigkeiten" bezeichnet hat, so dürfte er sich in dieser Bescheidenheit  wohl selbst nicht so ganz ernst nehmen. Er schrieb u. a. für Fritz Jeßner Hörspiemusiken, er schrieb eine Violinsonate, Chore und Lieder (darunter ein schönes Ostpreußenlied) und für Orchester „Ostpreußische Tänze", ein Intermezzo „Ostpreußische Heimat", das Liederspiel „Die wilden Schwäne" und die „Sinfonische Fantasie“ für großes Orchester und Chor „Der Adebar“.

 

Alle diese Arbeiten zeugen von meisterlich technischem Können und inniger Verbundenheit mit der ostpreußischen Atmosphäre in einem bewusst angestrebten volkstümlichen Sinne. Sie sind vor allem ungeschminkt ehrliche Bekenntnisse, wie überhaupt das ganze Wesen dieses Mannes Ehrlichkeit ist. Was sich bei ihm oft hinter einer weltschmerzlichen Maske zu verbergen sucht, ist ein dieser Welt und ihrer Schönheit ungewöhnlich aufgeschlossenes Menschentum mit einer Komponente echter Herzensgüte bei oft rauer Außenschale. Mit seinem Humor, der in beißenden Spott übergehen kann, trifft er oft ins Schwarze der sich mannigfach bietenden Zielscheiben.

 

Doch genug der Worte. Als Schreiber dieser Zeilen bin ich dem nun Siebzigjährigen dankbar für eine in allen Lebenslagen erprobte hilfreiche und fördernde Freundschaft im Verlauf von mehr als fünf Jahrzehnten. In seinem Buch „Jahre und Zeiten" hat Ernst Wiechert der Persönlichkeit Erwin Krolls ein besonderes ehrendes und schönes Denkmal gesetzt.

 

 

Seite 13   Wir gratulieren

 

zum 100. Geburtstag

am 2. Februar 1956, Schuhmachermeister Gustav Wohlgemuth aus Heydekrug, jetzt in der sowjetisch besetzten Zone. Der Jubilar ist durch seine Enkelin Herta Kollecker, Berlin N 31, Hussitenstraße 4 - 5, Aufg. 13, zu erreichen.

 

zum 95. Geburtstag

am 23. Januar1956, Frau Marie Pelet de Narbonne aus Loschen, Kreis Pr.-Eylau, jetzt in Hameln/Weser, Wilhelmplatz 8.

 

zum 93. Geburtstag

am 8. Februar 1956, der Witwe Hedwig Prantz, geb. Schramke, aus Dt.-Eylau, ab 1889 in Allenstein, Roonstraße, dann Königsberg, Bachstraße, und seit 1935 in Gumbinnen, Erich-Koch-Straße 13. Sie lebt jetzt bei ihrer Tochter, Studienrätin Luise Prantz, in Duisburg-Hamborn, Richterstraße 21.

 

zum 90. Geburtstage

(ohne Datum) Frau Julie Ehmke aus Lyck, jetzt in Laer bei Melle, Bezirk Osnabrück.

 

am 22. Januar 1956, Landsmann Gottlich Buss aus Saiden, Kreis Lyck, jetzt in Herne/Westfalen, Wiescherstraße 36, Altersheim.

 

am 29. Januar 1956, der Altbäuerin Auguste Hennig aus Peterstal, Kreis Gumbinnen, jetzt in Hannover I, Nord, Büthnorstraße, Seitenweg 9 a, bei ihrem Sohn, Landwirt Ernst Hennig. Von ihren sechs Kindern leben fünf in und bei Hannover, ein Sohn ist in Amerika.

 

zum 88. Geburtstag

am 19. Januar 1956, dem Altsitzer und Rentner Christof Walpuski aus Glauch, Kreis Ortelsburg, jetzt in der sowjetisch besetzten Zone. Er ist durch Hans Willutzki, (24) Winseldorf über Itzehoe, zu erreichen.

 

zum 87. Geburtstag

am 31. Januar 1956, Fräulein Marie Freundt (bei Till) aus Gerdauen, Bartnerstraße 15, jetzt in Eichstädt/ Bayern (13a), G 174, 1/11.

 

am 2. Februar 1956, Mittelschullehrer i. R. Johannes Albrecht aus Insterburg, jetzt bei seiner verheirateten Tochter Hedwig Wietstock in Mannheim, Lutherstraße 21. Der rüstige und vielseitig interessierte Jubilar nimmt noch regen Anteil am Zeitgeschehen.

 

zum 86. Geburtstag

am 24. Januar 1956, Landsmann Wilhelm Ziemkus aus Buddern, Kreis Angerburg, jetzt bei seiner Tochter Anna Abramowski in Hamburg-Eidelstedt, Pinneberger Chaussee 110. Er kam als hundertprozentiger Schwerkriegsbeschädigter aus dem Ersten Weltkrieg zurück, verlor aber niemals seinen Humor. Im Familien- und Bekanntenkreis erzählt er oft lustige Erinnerungen aus der Heimat.

 

am 30. Januar 1956, Landsmann Gustav Kalnei aus Plutwinnen, Kreis Fischhausen, jetzt bei seiner Tochter, der Kriegerwitwe Frau Funk, in Westerrade, Kreis Segeberg.

 

zum 84. Geburtstag

am 20. Januar 1956, Frau Auguste Schaar, geb. Matzat, aus Tilsit, Königsberger Straße 34, jetzt bei ihrer verheirateten Tochter in Kaiserslautern, Kennelstraße 14.

 

am 30. Januar 1956, Tischlermeister August Kolberg aus Liebenau, Kreis Braunsberg, jetzt in Seelze, Kreis Hannover, Wehrberg 19. Er widmete sich sehr der Kriegerkameradschaft Plaswich, Kreis Braunsberg.

 

am 31. Januar 1956, dem Eisenbahnbeamten i. R. Julius Rogage aus Insterburg, Siehrstraße 20, jetzt in Berchtesgaden-Strub, Altersheim Insula.

 

zum 83. Geburtstag

am 29. Januar 1956, dem Rentner Gustav Igné aus Waldhöhe bei Gerdauen, jetzt mit seiner Ehefrau in Geismar bei Göttingen, Bachstraße 6 a.

 

am 1. Februar 1956, dem Landwirt Fritz Wunderlich aus Patilszen (Brücken), Kreis Stallupönen, jetzt in Lichtensee über Groß-Hansdorf bei Hamburg.

 

am 1. Februar 1956, der Witwe Anna Baldus, geborene Ehrenberg, aus Gumbinnen, Lazarettstraße 11, jetzt in Neuenstadt am Kocher, Dr. Mörickes Frauenstift.

 

am 4. Februar 1956, Frau Auguste Kurow, geb. Preuß, aus Tilsit und Schakendorf, Kreis Elchniederung, jetzt in der sowjetisch besetzten Zone bei ihrer ältesten Tochter. Sie ist zu erreichen durch Gertrud Kuckuck, Unna/Westf., Lessingstraße 27.

 

zum 82. Geburtstag

am 22. Januar 1956, dem Malermeister Gustav Kinnigkeit aus Gumbinnen, jetzt mit seiner Ehefrau, geb. Urbat, in Nindorf am Walde, über Harburg-Hanstedt, Altersheim. Der Jubilar war viele Jahre Prüfungsmeister für das Malerhandwerk bei der Handwerkskammer Gumbinnen-Insterburg, die später nach Königsberg verlegt wurde, und von 1904 bis 1934 bei der Maler-Innungsfachschule zweiter Fachlehrer und Prüfungsmeister. Beim Stadtparlament Gumbinnen war er Ratsherr.

 

am 31. Januar 1956, Telegr.-Assistent i. R. Wilhelm Tennigkelt aus Insterburg, jetzt mit seinen Kindern Margarete und Helmut in Garmisch-Partenkirchen, Breitenau, Block 2.

 

zum 81. Geburtstag

(ohne Datum) Frau Marie Dolega aus Lyck, jetzt in Hasbergen 227 bei Osnabrück.

 

am 17. Januar 1956, Frau Anna Willus, geb. Sieg, aus dem Kreise Heydekrug/Memelland, wo ihr Ehemann Fischer war. Sie wohnt in Borne bei Holdenstedt über Uelzen.

 

am 25. Januar 1956, Landsmann August Lehrmann aus Noßberg, Kreis Heilsberg, jetzt bei seinem jüngsten Sohn In Meßkirch, Kreis Stochach/Baden, FriedrichEbert-Straße 2.

 

am 27. Januar 1956, Frau Gertrud Stadie, geb. Nöthe, aus Tilsit, Hohe Straße 21/22, jetzt in Bremen, Landhaus Horn, Schwachhauser Heerstraße 260.

 

am 29. Januar 1956, der Witwe Minna Arndt, geb. Kongehl, aus Königsberg, Mozartstraße 36, jetzt in Hildesheim, Neue Straße 10 (Stadt. Alters- und Pflegeheim).

 

am 30. Januar 1956, Frau Anna Jablowski aus Wormditt, Bahnhofstraße 1, jetzt in Hohenwestedt/Holst., Altersheim.

 

am 30. Januar 1956, dem Rentner Josef Jerulat aus Ebenrode, Neustädtischer Markt 6, jetzt in Himbergen, Kreis Uelzen, Lüneburger Heide, wo der Jubilar noch das Amt des Kirchenvorstehers versieht. Am 26. September 1955, konnte er mit seiner Ehefrau die Goldene Hochzeit feiern.

 

 am 31. Januar 1956, der Witwe Martha Mecklenburger aus Tilsit, Rosenstraße 29, jetzt mit ihrer Tochter, der Witwe Helene Vogel, und deren Kindern Klaus und Siegward in Minden/Westf., Hahler Straße 1.

 

am 8. Februar 1956, Frau Eva Borchert, geb. Sernus, aus Hüttenfelde, Kreis Tilsit-Ragnit, jetzt bei ihrer Nichte Hanna Sernus in Viersen/Rhld., Friedhofstraße 11.

 

zum 80. Geburtstag

am 11. Januar 1956, Bundesbahninspektor i. R. Franz Bordasch aus Königsberg, Schrötterstraße 43, jetzt mit seiner Ehefrau in Rostrup I, bei Bad Zwischenahn i. O., Flugplatzstraße 75.

 

am 15. Januar 1956, Frau Wilhelmine Schönwald, geb. Blodau, aus Cranz, jetzt in Klinkrade, Post Mölln, Kreis Lauenburg.

 

am 21. Januar 1956, dem Landwirt und Ortsvorsteher Julius Oberst aus Schenkendorf, Kreis Labiau, jetzt bei seinem Sohn Willy in Essen-Altenessen, Hövelstraße 26.

 

am 21. Januar 1956, Reichsbahninspektor i. R. Ferdinand Dreher aus Königsberg, jetzt bei seiner Tochter Charlotte Jäger in Helmstedt, Gr.-Katthagen 13.

 

am 22. Januar 1956, Landsmann Gottlieb Buss aus Neuendorf, jetzt in Herne'Westf., Wieschers 36, Altersheim.

 

am 22. Januar 1956, dem Bauern Hermann Goetz aus Locken, Kreis Osterode, wo er auch über 25 Jahre Standesbeamter war. Nach dem Tode seiner Ehefrau im August 1945, musste er im Jahre 1946 seinen Hof verlassen. Er wurde von den Polen ausgewiesen und lebt jetzt in Lützelbuch bei Coburg, Altenheim.

 

am 28. Januar 1956, Frau Johanna Frank, geb. Gerlach, Witwe des Betriebsleiters Adam Frank (Städtische Betriebswerke) aus Liebstadt, Kreis Mohrungen, jetzt in Petersberg/Fulda, Stiffoller Weg 6.

 

am 28. Januar 1956, Landsmann Fritz Knorr aus Kanditten, Kreis Pr.-Eylau, jetzt in Sarllhusen über Kellinghusen, Kreis Steinburg, bei Gutsbesitzer Brokmann. Er hat hier mit seiner Ehefrau, mit der er 1950 die Goldene Hochzeit feiern konnte, liebevolle Aufnahme gefunden. Sechs Kinder, zwölf Enkel und drei Urenkel leben heute ebenfalls in Westdeutschland, drei Enkel sind verschollen.

 

am 30. Januar 1956, dem Bauern und Schmiedemeister Karl Hartmann aus Tiefensee. Er lebt heute noch mit seiner Tochter Margarete, seinem Schwiegersohn und den Enkelkindern in der Heimat. Zu erreichen durch seinen Sohn Willy Hartmann, DortmundSchuren, Auf dem Hövellande 3.

 

am 1. Februar 1956, Frau Wilhelmine Kleinfeld aus Königsberg, Krausallee 57/59, jetzt bei ihrer jüngsten Tochter Charlotte Josting in Hilden, Gründstraße 23.

 

am 1. Februar 1956, Landsmann Gustav Baumann aus Tilsit, Arndtstraße 21, jetzt mit seiner Ehefrau in Frelsdorf, Kreis Wesermünde.

 

am 2. Februar 1956, Fräulein Anna Buttkereit aus Paszieszen/Schillwen, Kreis Heydekrug. Die Jubilarin, die sehr vereinsamt im Altersheim Jevenstedt, Kreis Rendsburg, lebt, war viele Jahre in der Heimat Standesbeamtin.

 

am 14. Februar 1956, Schneidermeister Rudolf Großmann aus Schippenbeil, jetzt in der sowjetisch  besetzten Zone. Der kaum jemals krank gewesene Meister erlitt im Herbst einen Verkehrsunfall und liegt noch im Krankenhaus, ist aber sonst recht rüstig. Sein Sohn Heinz, als Fliegeroffizier allen Schippenbeilern durch seine Flüge über der Stadt bekannt, wird seit den letzten Kriegstagen vermisst. Der Jubilar ist durch seinen Sohn Erich Großmann, (22c) Villerath über Overath, Olpener Straße 16, zu erreichen.

 

zum 75. Geburtstag

am 29. Januar 1956, Friseurmeister A. Plohmann aus Mehlsack, Kreis Braunsberg, jetzt bei seiner Tochter Edith und Enkelin Gisela Knorr in Oberkollwangen, Kreis Calw/Württ., Ortsstraße 19.

 

am 30. Januar 1956, Frau Martha Legal, geb. Pinkall, aus Alt-Christburg, Kr. Mohrungen, jetzt in Schleswig, Moltkekaserne.

 

am 30. Januar 1956, der Witwe Minna Gribat, geb. Schiburies, aus Schinkuhnen (Schenkenhagen), Kreis Stallupönen, jetzt bei ihrem Sohn Ernst in Biene, Kreis Lingen/Emsland (23).

 

am 1. Februar 1956, dem Bäckermeister Georg Belgard aus Pobethen, Kreis Samland, jetzt bei seiner Schwester Elise Tollkühn in Neumünster, Holstenstraße 6, II.

 

am 2. Februar 1956, Kreisoberinspektor i. R. Robert Diederich aus Heilsberg, Seeburger Straße 3. Bis zur Vertreibung war er Leiter des Wohlfahrtsamtes. Er wohnt in Offenbach a. M.-Bieber, Im Frankfurter Grund 18.

 

am 3. Februar 1956, Landesoberinspektor i. R. Franz Teschner aus Königsberg (Landesbank der Provinz Ostpreußen), jetzt in München 13, Akademiestr. 11/0.

 

am 3. Februar1956,  Frau Meta Scharmacher aus Königsberg, jetzt in Itzehoe, Bismarckstraße 19.

 

am 3. Februar 1956, Landsmann Heinrich Kerwien aus Lyck, jetzt Karpfenhardt, Kreis Calw/Württ.

 

am 3. Februar 1956, Landsmann Otto Naujok aus Birkenhain/Tilsit, jetzt bei seinem Sohn Arno in Wolfsburg, Beuthener Straße 5.

 

 

Seite 13   Diamantene Hochzeiten

Das Fest der Diamantenen Hochzeit begingen am 26. Januar 1956, der Landwirt Robert Sonnenberg und seine Ehefrau Anna, geb. Kloy, aus Bergfelde, Kreis Johannisburg. Von den zwölf Kindern des heute 85 und 80 Jahre alten Ehepaares leben noch neun; mehrere Urenkel sind der Stolz der Urgroßeltern. Sie leben gegenwärtig bei ihrem Sohn Wilhelm in der sowjetisch besetzten Zone und sind zu erreichen durch Landsmann Otto Sonnenberg, Lütgendortmund, Portmannsweg 40.

 

Landsmann Julius Stahl und seine Ehefrau Martha, geb. Sehwederski, aus Stumbragirren, Kreis Tilsit, jetzt in Fischbeck/Weser, Kreis Grafschaft Schaumburg, begehen am 31. Januar 1956 das Fest der Diamantenen Hochzeit. Das rüstige, im 88. und 85. Lebensjahre stehende Ehepaar erzog neun Kinder, von denen ihnen sechs verblieben sind. Die Schwiegertochter Martha Stahl, geb. Klein, lebt noch in der Heimat im Kreise Heydekrug mit ihrer Tochter Hildegard.

 

 

Seite 13   Goldene Hochzeiten

Am 9. Januar 1956, feierten Landsmann Franz Preiss und seine Ehefrau Auguste, geb. Leiss, aus Allenstein, Frantziger Straße 5, jetzt bei ihrem jüngsten Sohn Rudi in Schussenried/Württ., Hochkreuzstr. 17/2, das Fest der Goldenen Hochzeit.

 

Bäckermeister Ferdinand Kassner und seine Ehefrau Auguste aus Gumbinnen, Sodeiker Straße, jetzt in der sowjetisch besetzten Zone, feierten am 27. Januar 1956, das Fest der Goldenen Hochzeit. Das Ehepaar ist durch Landsmann Hans Knutze, Hamburg-Bergedorf, Kupferhof 4, zu erreichen.

 

Das Fest der Goldenen Hochzeit begehen am 30. Januar 1956, Landsmann Fritz Pinz, früher Prokurist bei der Feldmühle AG, Werk Cosse, und seine Ehefrau Anna, geb. Hessemer, aus Königsberg, Passargestiaße 5. Das Ehepaar lebt in Bremen, Ilmenauer Straße 13.

 

Landsmann Johann Konietzka, Bauer aus Roggen, Kreis Neidenburg, und seine Ehefrau Auguste, geb. Thybusch, feiern am 1. Februar 1956, das Fest der Goldenen Hochzeit. Das Ehepaar lebt in der sowjetisch besetzten Zone in der Nähe der ihm noch verbliebenen sechs Kinder (zwei Söhne sind im letzten Kriege gefallen); es ist durch Frau Karoline Jobski, Salzgitter-Watenstedt, Waldenburger Straße 2, zu erreichen.

 

Bäckermeister i. R. Carl Voutta aus Insterburg, Gartenstraße 11, jetzt in Berge, Kreis Witzenhausen (Werra), und seine Ehefrau Anna, geb. Nagorny, begehen am 2. Februar 1956, das Fest der Goldenen Hochzeit.

 

Am 2. Februar 1956, feiern Landsmann Eduard Balschun und seine Ehefrau Anna, geb. Gembalies, aus Balsehdorf, Kreis Angerapp, jetzt in Ebersdorf über Coburg, das Fest der Goldenen Hochzeit.

 

Rottenführer Josef Neumann aus Bartendorf und seine Ehefrau Magdalene, geb. Totzkowski, jetzt in (14a) Lindau, Barfüßerplatz 8, begehen am 4. Februar 1956, das Fest der Goldenen Hochzeit. Landsmann Neumann wurde am 14. Januar 1956, 81 Jahre alt.

 

 

Seite 13   Jubiläen

Kreisoberinspektor Arthur Galda aus Allenstein, Prinzenstraße 10, jetzt in Oldenburg i. H., begeht am 31. Januar 1956 sein vierzigjähriges Dienstjubiläum. Zuletzt war er beim Landratsamt Allenstein Leiter der Finanz-, Steuer- und Wirtschaftsabteilung. Er wurde nach Kriegsende bei der Kreisverwaltung Oldenburg i. H. eingestellt und 1953 wieder zum Kreisoberinspektor ernannt. Seit der Verabschiedung des Lastenausgleichsgesetzes ist er stellvertretender Leiter des Ausgleichsamtes Oldenburg i. H. Landsmann Galda erhielt für seine Verdienste vom Bundesvorstand des Reichsbundes der Kriegs- und Zivilbeschädigten, Sozialrentner und Hinterbliebenen, Sitz Hamburg, die goldene Ehrennadel; außerdem wurde er in den Bundesvorstand dieser Organisation berufen.

 

 

Seite 13   Prüfungen

Zum Dr. rer. nat. E mit einer Doktorarbeit auf dem Gebiete des Fernsehens promovierte in Kiel L. A. Wegner, Sohn des Forstmeisters Wegner vom Forstamt Purden, Kreis Allenstein. Anschrift: (24) Reinfeld, Forstamt.

 

Willy Marx, Sohn des Gutsbesitzers Gustav Marx aus Klöwenhorst, Kreis Treuburg, hat die Meisterprüfung als Fleischer bestanden. Er wohnt in Mölln, Gudower Weg 146.

 

Hans-Joachim Neumann, Sohn des Malermeisters Paul Neumann aus Heiligenbeil, Rotgerberstraße 5, jetzt in Anspach i. Ts., Bahnhofstraße 94, hat in Wiesbaden die Meisterprüfung im Malerhandwerk bestanden.

 

Manfred Pusch, Sohn des Bauunternehmers Gustav Pusch aus Siegmundsfelde, Kreis Insterburg, jetzt in Günzburg a. D., Amselstraße 2, bestand vor der Industrie- und Handelskammer Augsburg die Facharbeiterprüfung als Strickeinrichter.

 

 

Seite 13   Vermisst, verschleppt, gefallen, gesucht …

Auskunft wird gegeben Es liegt eine Nachriebt vor über ...

. . . Karl Neumann aus Königsberg, Artilleriestraße 45/46.

. . . Frieda Dzaeck, geborene Neumann, aus Königsberg-Schönfließ.

. . . Julius Neumann aus Königsberg-Ponarth, Bergstraße 4.

. . . Krüger (ehemaliger Geschäftsführer von Zigarren-Peters, Münzstraße) aus Königsberg-Ponarth, Horst-Wessel-Straße, Ecke Konitzer Straße.

. . . Frau Müller aus Königsberg, Artilleriestraße 45/46.

. . . Arthur Wenk aus Königsberg, Artilleriestraße 26.

. . . Wilhelm Hinzer (Heereszeugamt) aus Königsberg, Artilleriestraße 29

. . . Ernst Schirrmacher aus Königsberg, Artilleriestraße 26.

. . . Liesbeth Flach aus Königsberg, Artilleriestraße 43/46.

. . . Grete Schiemann, geborene Flach, aus Königsberg, Artilleriestraße 45/46.

. . . Lina Bönke aus Königsberg, Artilleriestraße 25.

. . . Karl Bledau aus Königsberg, Artilleriestraße 27.

. . . Anna Kohn , geborene Rodloff aus Königsberg, Mühlhausener Straße (?)

. . . Frau Jackstädt aus Königsberg, Roonstraße 12.

 

Zuschriften erbittet die Geschäftsführung der Landsmannschaft Ostpreußen n Hamburg 24, Wallstraße 29.

 

Über nachstehend aufgeführte Landsleute liegen Nachrichten vor; gesucht werden die Angehörigen.

 

1. Schuhmann, Philipp, geb. am 28.11.1910; gesucht wird Landsmann Schuhmann aus Allenstein, Schubertstraße 32.

 

2. Schwenk, Erich, geb. am 21.02.1921 in Altrüdnitz; gesucht wird Anna Schwenk aus Altrüdnitz bei Königsberg.

 

3. Schwill, Erich, geb. am 27.10.1918: gesucht wird Ellen Schwill aus Barten, Kreis Rastenburg.

 

4. Schulz, Günther, geb. am 15.12.1915 in Neuhof: gesucht wird Familie Schulz aus Böhsau, Kreis Rößel, Post Rotfließ.

 

5. Uspinsk, Johann, geb. am 26.11.1921 in Borken; gesucht wird Johann Uspinski aus Borken, Kreis Lyck.

 

6. Wähner, Gerhard, geb. am 22.04.1921 in Diebau; gesucht wird Richard Wähner aus Diebau 17, Kreis Wehlau.

 

7. Wähner, Erwin, geb. am 01.11.1925 in Diebau; gesucht wird Emma Wähner aus Diebau, Kreis Wehlau. Lonkstraße 31.

 

8. Pitzer, Willi, geb. 26.02.1920 in Wickenfelde; gesucht wird Maria Pitzner aus Ebenrode, Jungstraße 22.

 

9. Schulz, Gustav, geb. am 01.01.1908; gesucht wird Helene Elisabeth Schulz aus Goldbach.

 

10. Warstat, Albert geb. am 25.05.1911 in Krebschen; gesucht wird Sofie Warstat aus Gumbinnen, Brunnenstraße 9.

 

11. Schulz, Franz, geb. am 04.02.1905 in Regerteln; gesucht wird Frau Schulz aus Heilsberg.

 

12. Walinowski, Walter, geb. am 02 .03.1923 in Korschany; gesucht wird Auguste Walinowski aus Johannesburg, Lupkerstraße 10.

 

13. Walter, Heinz, geb. am 07.01.1906 in Königsberg; gesucht wird Familie Walter aus Königsberg, Steindamm 54.

 

14. Schulz, Ernst, geb. am 24.09.1925 in Skolwitten; gesucht wird Anna Hollantz aus Mohrungen, Pr.-Holländer Straße 46.

 

15. Witkowski, Alexander, geb. am 06.11.1922 in Plowenz; gesucht wird Marie Witkowski aus Plowenz bei Straßburg.

 

16. Volk, Helmut, geb. am 28.02.1913 in Freiburg; gesucht wird Familie Volk aus Schmoditten, Kreis Pr.-Eylau.

 

17. Witt, Erich, geb. am 03.03.1902 in Berlin; gesucht wird Dorothea Witt aus Springborn, Fürstenberger Straße 124.

 

18. Wandowski. Edmund geb. am 07.03.1922 in Städtisch-Bochlin; gesucht wird Johann Wandowski aus Städtisch-Bochlin.

 

Zuschriften unter Nr. Su. Mü. 11/56 an die Geschäftsführung der Landsmannschaft Ostpreußen, Hamburg 24, Wallstraße 29, erbeten.

 

Seite 13   Auskunft wird erbeten Auskunft wird erbeten über ...

... Zimmermann Gerhard Rieck, geb. am 08.07.1921 in Domnau, Kreis Bartenstein. Die Eltern Otto Rieck und Frau Anna, geb. Wachholz, wohnten in Domnau, Adolf-Hitler-Straße 9.

. . . Paul Frank, geb. am 04.11.1901, wohnhaft gewesen in Lindental, Kreis Elchniederung, Feldpostnummer: 34 029, 7. Fahrschwadron, 206 Inf.-Div., vermisst seit dem 21.06.1944 bei Witebsk, und Tochter Gerda, geb. am 02.02.1933, letzte Nachricht am 19.03.1945 aus Gr.-Kuhren/Samland, bei Familie Muschlin.

. . . Ida Podien, geb. Barkutsch, geb. am 04.03.1886, in Neusorge, wohnhaft gewesen in Lindental, Kreis Elchniederung, mit Tochter Meta, geb. am 26.03.1916, und Sohn Dieter, geb. am 04.02.1942, sind 1947 nach Litauen gegangen, seitdem verschollen.

. . . August Rauter und Frau Helene, aus Lindental, Kreis Elchniederung, seit Frühjahr 1945 vermisst. Frau Rauter ist im Frühjahr 1945 in das Krankenhaus in Mewe/Westpr., gekommen.

. . . Kurt Scharwies, geb. am 26.01.1926, wohnhaft gewesen in Lindental, Kreis Elchniederung, Feldpostnummer: 45 559 c, seit 1945 in Kurland vermisst.

 ... Erna Hermanowski, geb. am 02.02.1927, wohnhaft gewesen in Lindental, Kreis Elchniederung, zuletzt in Tilsit in Stellung gewesen, letzte Nachricht 1945 aus Braunsberg.

... Emma Voß, geb. Hein, und Tochter Hedwig Ney, geb. Voß, aus Lindental, Kreis Eichniederung, seit 1947 in Litauen verschollen.

. . . Herta Westphal, geb. am 15.05.1928, aus Lindental, Kreis Elchniederung, 1945 bei Marienburg von den Russen verschleppt.

 . . . Otto Fabian, geb. 1898, aus Dreidorf, Kreis Tilsit-Ragnit, seit 1945 in Ostpreußen beim Volkssturm vermisst.

... Familie Muschlin aus Gr.-Kuhren, Kreis Samland.

 Zuschriften erbittet die Geschäftsführung der Landsmannschaft Ostpreußen In Hamburg 24, Wallstraße 29.

 

 

Seite 14   Tote unserer Heimat.

Der „Vater der Blinden" Franz Wittmann starb nach einem Verkehrsunfall

Jeder Blinde kennt den Namen Franz Wittmann, und der Dank der Blinden war ihm der schönste Lohn für seine mühevolle Arbeit. In fünfzig Jahren bildete er etwa 2500 Führerhunde für Blinde aus, und 5000 Hunde prüfte er auf ihre Eignung. Er galt als der führende Blindenhundausbilder der Bundesrepublik.

 

Franz Wittmann wurde am 11. Dezember 1863 als Sohn eines Bauern in Gr.-Daguthelen (Kreis Pillkallen) geboren. Sein Beruf als Eisenbahningenieur führte ihn in das Ruhrgebiet. Seit 1904 widmete er sich der Ausbildung von Hunden. 1914 meldete er sich freiwillig zum Sanitätsdienst an der Front, um mit seinen Hunden Verwundete im Kampfgebiet aufspüren zu können. Er erlitt eine vierzigprozentige Dienstbeschädigung, verzichtete aber auf die ihm zustehende Rente. Gestützt auf seine Erfahrungen verfasste er Broschüren, in denen er Ratschläge über die Behandlung der Blindenhunde erteilte. Der Bundespräsident zeichnete den unermüdlichen Mann mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande aus. Im Juni 1955 flog er, der Einladung einer kanadischen Blindenorganisation folgend, mit seinem besten Hund nach Kanada, um dort auf einer Vortragsreise Anregungen für die Ausbildung und Verwendung von Führerhunden zu geben. Trotz seines hohen Alters von 92 Jahren überstand er die mit einer solchen Reise verbundenen Strapazen gut. Einige Tage nach der Rückkehr wurde er in seinem Wohnort Unna von einem Motorroller angefahren. Nach wochenlangem Krankenlager erlag er jetzt seinen Verletzungen. Um ihn trauern alle, denen er Gutes erwiesen hat und denen er helfen konnte, vor allem die Blinden. (Das Ostpreußenblatt würdigte die Verdienste von Landsmann Wittmann in Folge 5 des Jahrganges 1954 und Folge 28 des Jahrganges 1955.)

 

Georg Vorfalt gestorben

In Schleswig verstarb im Alter von 77 Jahren der Kaufmann Georg Vorfalt, der sich nach der Vertreibung in der Nordmark ein großes Ansehen erworben hat. Georg Vorfalt wurde am 10. September 1878 in Braunsberg geboren. Er sah den tiefsten Sinn seines Lebens in der Treue zu seiner geliebten ostpreußischen Heimat und im Dienst für die Heimatvertriebenen in Schleswig-Holstein. Schon 1946 wurde er in Struxdorf bei Schleswig durch das Vertrauen seiner Mitbürger zum Gemeindevertreter gewählt. Er gehörte verschiedenen Kreistagen an und versah geraume Zeit auch das verantwortungsvolle Amt des stellvertretenden Landrats und war Mitglied des Kreisausschusses. Dem unermüdlichen Mann wurde auch der Vorsitz im Kreisflüchtlingsausschuss übertragen, ferner bemühte er sich im Kreiswohnungsausschuss von Schleswig darum, die Interessen der Gesamteinwohnerschaft gerecht zu vertreten. Der Kreisverband Schleswig des Landesverbandes vertriebener Deutscher, dessen zweiter Vorsitzender er mehrere Jahre gewesen war, ernannte ihn zu seinem Ehrenvorsitzenden. Wie so viele seiner ostpreußischen Landsleute war Georg Vorfalt ein begeisterter Jäger, und er wirkte zum Wiedererstehen der Schleswiger Kameradschaft ehemaliger Jäger und Schützen als Vorstandsmitglied mit.

 

Altgeselle Hermann Landsberger gestorben

Auf dem Waldfriedhof Mainz-Gonsenheim wurde ein Vertreter der Königsberger Uhrmacherzunft, der Altgeselle Hermann Landsberger, beigesetzt. Der am 11. Dezember 1896 in Königsberg Geborene erlernte wie auch zwei Brüder den Beruf des Vaters. Von 1913 bis zur Ausbombung im August 1944 war er im Geschäft Bruno Peters tätig. Seit 1924 leitete er als Vorsitzender den Uhrmacher-Gehilfen-Verein; später war er als Altgeselle Vorstandsmitglied der Uhrmacherinnung. 1938 wurde Hermann Landsberger wegen seiner Kenntnisse und Verdienste von der Handwerkskammer Ostpreußen mit der Meisternadel ausgezeichnet. Er überstand die Hungerjahre nach dem Fall Königsbergs und kam 1948 nach Schleswig-Holstein. In Glückstadt und Itzehoe arbeitete er wieder im vertrauten Gewerbe, und nach seiner Umsiedlung im Mai 1955 half er als Heimuhrmacher seinem Sohn Günter in Mainz.

 

 

Seite 13   Bei der Körung durch Herzschlag verstorben

In einem Bericht von der 403. Zuchtvieh-Absatzveranstaltung am 12. Januar 1956 in der Holstenhalle in Neumünster wird ausgeführt: Der Vorsitzende des Verbandes gedachte in ehrenden Worten des gestern bei der Körung plötzlich durch Herzschlag verstorbenen Melkermeisters Richard. Er betreute die Herde von Peter von Drathen, Seestermühle, Kreis Pinneberg. Er war ein erfahrener Viehpfleger und wurde von seinem Arbeitgeber sehr geschätzt. Nachdem er bei Kriegsende seine ostpreußische Heimat hatte verlassen müssen, war es ihm endlich ermöglicht worden, in einem der bekanntesten Zuchtbetriebe Schleswig-Holsteins seine ganze Kraft und Passion in den Dienst der Rotbuntzucht zu stellen.  

 

 

Seite 13   Für Todeserklärungen

Emma Radau, geb. Rode, aus Königsberg, Unterhaberberg 22, wird seit 1945 vermisst. Wer kann über ihren Verbleib Auskunft geben?

 

August Sommerfeld, geb. 20.03.1889 in Makranthen, Kreis Osterode, wird seit Anfang 1945 in Ostpreußen vermisst. Er soll zuletzt von einer Landesschützeneinheit zur Gefangenenbewachung eingesetzt worden sein. Wer kann über seinen Verbleib Auskunft geben?

 

Karoline Kompa, geborene Grzanna, geb. am 10.06.1884 in Lentzienen, aus Ortelsburg, Bismarckstraße 2, wird seit Januar 1945 vermisst. Wer kann über ihren Verbleib Auskunft geben?

 

Eva Kloth, geborene Posnien, geb. am 02.03.1911. aus Königsberg, Unterhaberberg 16, wird seit März 1945 vermisst. Wer kann über ihren Verbleib Auskunft geben?

 

Albert Koblitz, geb. 28.10.1864, und seine Ehefrau Koblitz, geborene Gronig, geb. 15.10.1869. aus Königsberg, Kolwstraße 13, werden seit dem 10.02.1945 in Ludwigsort, Kreis Heiligenbeil, vermisst. Wer kann über ihren Verbleib Auskunft geben?

 

Zuschriften erbittet die Geschäftsführung der Landsmannschaft Ostpreußen in Hamburg 24, Wallstraße 29.

 

 

 

Seite 13   Bestätigungen

Wer kann bestätigen dass Ilse Else Elias, geb. am 07.09.1923 in Königsberg , seit mindestens 31.12.1937 bis zum Jahre 1945 in Königsberg bei den Eltern (Vater: Maurer August Elias) wohnhaft gewesen ist?

 

Es werden Landsleute gesucht, die über die Dienstlaufbahn des ehemaligen Kriminalsekretärs Heinrich Babbel, geb. am 08.11.1890, Auskunft geben können. Babbel ist von 1923 bis 1935 bei der Landeskriminalpolizei Preußen in Allenstein und Tilsit und von 1942 bis zum 08.05.1945 bei der ehemaligen Geheimen Staatspolizei in Allenstein, zuletzt als Kriminalsekretär, tätig gewesen.

 

Wer kann bestätigen, dass Martha Bartsch, geb. am 01.04.1909, früher wohnhaft gewesen in Allenstein, Jägerstraße 5 – 7, von 1935 bis 1940 als Hausmädchen in der Gaststätte Lokat, Allenstein, Jägerstraße 5 – 7, von etwa 1940 bis 1941 als Hausmädchen bei Krause (Drogerie), Kleeberger Straße, von 1941 bis 1944 bei Bäckermeister Drews, Roonstraße, und bei Kirstein (Alkoholfreies Speisehaus), Kaiserstraße, und von etwa 1944 bis zum 28. Januar 1945 im Lazarett (Hindenburg-Schule) tätig gewesen ist und während der Zeit der Tätigkeit ordnungsgemäß Beiträge zur Invalidenversicherung abgeführt wurden?

 

Es werden Zeugen gesucht, die bestätigen können,  dass Josef Gust. geb. am 09.12.1926 in Königsberg, seit mindestens 1937 bis zur Einberufung zur Wehrmacht, in Königsberg, Samitter Allee, bei den Eltern (Vater Landwirt Franz Gust), wohnhaft gewesen ist. — Außerdem weiden Landsleute gesucht, die etwas über den Verbleib von Landwirt Franz Gust. geb. am 07.01.1902, Frau Juliane, geb. Koselowski, geb. am 27.06.1904, und Tochter Hilde, geb. im August 1933, wohnhaft gewesen in Königsberg, Samitter Allee, aussagen können. Franz Gust ist 1944 zum Volkssturm gekommen, die Ehefrau und Tochter sind seit Januar 1945 vermisst.

 

Gesucht werden die Eltern, Angehörige oder andere Landsleute, die über die Beschäftigungsverhältnisse des Autoschlossers Paul Buchholz, geb. am 07.08.1924, zuletzt wohnhaft gewesen in Königsberg, nähere Angaben nicht bekannt, gefallen am 03.01.1945, Auskunft geben können.

 

Es werden Lötzener gesucht, die bestätigen können, dass Ferdinand Brausewetter, geb. am 03.11.1891, aus Lötzen, in der Zeit von 1929 bis 1939 bei Kinobesitzer Max Schulz als Filmvorführer beschäftigt gewesen ist.

 

Zuschriften erbittet die Geschäftsführung der Landsmannschaft Ostpreußen in Hamburg 24, Wallstraße 29.

 

 

 

Seite 14   Suchanzeigen

Benötige dringend die Anschriften meiner früheren Mieter, Otto Boltz u. Frau Minna, geb. Rahnenführer, Otto Hardt u. Frau Frieda, geb. Boltz, Gustav MaIinke u. Frau Helene, geb. Zaihrau. Frau Johanne Klinke, Göttingen, Stadt-Krankenhaus, Grojier Landstraße.

 

Suche Anschr. von Frl. Inga Erfurth, die von 1943 - 1945 Lehrerin im Seminar in Königsberg-Ratslinden war. Nachricht erb. Frau Elisabeth Frey, Treysa, Herbstgasse 3.

 

Wer kann Auskunft geben über unseren Sohn Hundertmark, Rudi, geb. 06.02.1935 in Gr.-Allendorf, Kr. Wehlau, Ostpreußen? Er ist 1947 nach Litauen gefahren, seitdem fehlt jede Spur. Nachr. erb. Familie Otto Hundertmark, Husum, Ochsenkamp B.B.

 

Wer kann Auskunft geben über Knopke, Erwin, geb. 26.01.1907 (Craam), letzte Feldpostnummer 37 397 (5 D), Anfang Januar 1945 von Rauschen, Ostpr., aus als Soldat in Richtung Memel in Marsch gesetzt? Nachr. erb. Fr. Knopke, (23) Leer, Alleestr. 72, früh. Rauschen, Ostpreußen.

 

Suche einen Herrn Ernst Wilde, Alter jetzt gegen 40 Jahre. Heimatanschr. unbekannt. Herr Wilde war Feldwebel b. d. ehemalig. Deutschen Wehrmacht, zuletzt wahrscheinlich in Nordfrankreich gewesen, evtl. Belgien, zuvor Polen, und hatte angeblich eine Schwester in Berlin. Nähere Angaben erb. Elfriede Hannak, Gelsenkirchen, Gewerkenstraße 13.

 

Sperrholzwerke Krages & Kriete, Königsberg Pr., Heilsberger Straße. Wo befinden sich Arbeitskameraden, die in den Jahren 1934 bis 1943 in oben genanntem Werk gearbeitet haben und mich kennen? In einer wichtigen Rentenangelegenheit bitte ich um gef. Zuschriften. Unkosten werden erstattet. Ich habe damals in der Werksiedlung Schönfließ Nr. 77 gewohnt. Albert Eisenblätter, Herne i. W., von-Waldthausenstraße 282

 

Wer kennt die Anschrift von Fritz Manzau, Heimatort: Ostwethen, Kreis Tilsit-Ragnit, Ostpreußen? Wegen dringender Zeugenaussage suche ich ihn. Fritz Naujeck, Salzgitter-Bleckenstedt, Engeinstedter Straße 3

 

Ich suche meinen Berufskollegen Fritz Nolte. Er ist Pommer und wohnte bis 1945 in Reblin, Kreis Schlawe. Im Jahre 1946 hat er sich angeblich in Holstein aufgehalten. Nachricht erbittet Otto Rogge, Kassel-Bettenhausen, Königinhofstraße 149

 

Horst Taruttis, geb. 06.03.1921, aus Skören, Kreis Elchniederung, Ostpreußen, wird seit Februar 1945 vermisst. Er befand sich zuletzt als Infanterist im Einsatz bei Tilsit, Feldpolstnummer 07 975. Wer kann über seinen Verbleib Auskunft geben? Nachricht erbittet Paul Taruttis, Haddenhausen 28, Kreis Minden, Westfalen.

 

Königsberger! Ehemalige Einwohner des Hauses Wrangelstraße 41 werden gebeten, mir ihre Anschrift mitzuteilen. Unkosten werden erstattet. Franz Heinrich, Hannover-Bothfeld, Kurze Kampstraße 25 F

 

Oberwachtmeister Friedrich Strötzel, Feldpostnummer 65 100 U, Heimatanschrift: Königsberg-Lauth. Wer kann mir Nachricht von ihm geben? Frau Marie Strötzel, Bad Hersfeld/Wilhelmshof

 

 

 

Seite 14   Amtliche Bekanntmachung

Amtsgericht I, Karlsruhe-Durlach, den 30. Dezember 1955

UR II 58/59 55      Aufgebot.

Der Goldschmied Johannes Koschinski, Karlsruhe-Durlach, Amtshausstraße 21, hat beantragt, seine Mutter, Gertrud Koschinski, geb. Manski, geb. am 18.08.1878 in Stargard, und seine Schwester, Elisabeth Koschinski, geb am 28.02.1898 in Lehrhof, Kreis Tilsit, beide zuletzt wohnhaft in Tilsit, Fabrikstraße 20, für tot zu erklären. Die Genannten werden aufgefordert, sich spätestens am Samstag, dem 10. März 1956, vormittags 10 Uhr, vor dem Amtsgericht hier, II. Stock, Zimmer Nr. 25, zu melden, widrigenfalls sie für tot erklärt werden können. Alle, die Auskunft über Leben oder Tod der Verschollenen geben können, werden aufgefordert, dies spätestens bis zu diesem genannten Zeitpunkt dem Gericht anzuzeigen.

 

 

 

Seite 15   Familienanzeigen

Nach langer schwerer Krankheit erlöste Gott unsere gute treusorgende Mutti, unsere liebe unvergessliche Tochter, Schwester, Schwiegertochter, Schwägerin und Tante, Frau Ella Lange geb. Schrade geb. 22.01.1916, gest. 11.01.1956, Kuckerneese, Elchniederung. Jetzt: Erbstorf, Kr. Lüneburg, Am Ebensberg 22.In tiefer Trauer: Dieter, Gabriele und Ulrich Lange. Grete Schrade, geb. Lobdowski. Anton Schulz und Frau Hedwig, geb. Schrade. Gerd Radszuweit u. Frau Margarete, geb. Schrade. Kläre Schrade. Karl-Heinz Schrade. Hermann Lange und Frau Therese, geb. Prieß. Familie Werner Lange. Ihr Gatte, Zahnarzt Dr. Hermann Lange, ist noch in Russland vermisst. Wir haben die liebe Entschlafene zu Lehrte (Hann.) zur letzten Ruhe gebettet.

 

Nach schwerer Krankheit ist unsere liebe Mutter, Schwiegermutter, Großmutter und Schwester Gertrud Baehring geb. Ewert, Gr.-Plauschwarren, Kreis Tilsit, Witwe des Zollrats Walter Baehring,

geb. 01.07.1886, gest. 09.01.1956, von uns gegangen. In tiefer Trauer: Margarete Ulm, geb. Baehring, Mannheim, Kaimitstraße 39. Horst Trautmann, Hedderhagen 4, Post Heiden, Lippe, früher: Gerhardswalde, Skaisgirren. Else Kolitz, geb. Ewert, Bremen, früher: Heydekrug, Memelland. Anna Jacobeit, geb. Ewert, Heidelberg, früher: Heydekrug, Memelland. Margarete Jurgutat, geb. Ewert, Wesel, früher: Plauschwarren, sowie 4 Enkelkinder und alle Anverwandten. Tilsit und Osterode, jetzt: Mannheim, Kalmitstraße 39

 

Nach einer Operation ist am 29. Dezember 1955 plötzlich und unerwartet meine liebe gute Frau, unsere gute Mutter, Schwiegertochter, Schwiegermutter, Großmutter, Schwester, Schwägerin und Tante, Maria Weiss geb. Bagger, im 65. Lebensjahre sanft entschlafen. Ihr Leben war Treue und Fürsorge. Im festen Blick auf Gott ging sie von uns. In stiller Trauer: Paul Weiss sen., Rb.O.S. i. R. Erich Kalinowski und Frau Hildegard, geb. Weiss, jetzt Hagen i. W., Nelkenstraße 7. Gerhard Weiss, vermisst. Paul Weiss jun. und Frau Gertrud, geb. Tietz, jetzt: sowj. bes. Zone. Traugott Weiss, als Schwiegervater, jetzt: Herne-Horsthausen, Ludwigstraße 52 und drei Enkelkinder. Königsberg Pr., Knochenstr. 57, und Zinten, Kr. Heiligenbeil, jetzt: sowj. bes. Zone

 

Am 10. Januar 1956, vier Tage nach ihrem 76. Geburtstage, entschlief nach schwerer Krankheit meine liebe gute Frau, unsere nur für uns sorgende Mutter und Schwiegermutter, unsere gute unvergessliche Oma und Tante, Anna Marschall geb. Sprung. In stiller Trauer im Namen aller Angehörigen: Gustav Marschall, früher: Labiau, Ostpreußen, Marktstraße 1,  jetzt: Meyerdamm, Bez. Bremen. Wir haben unsere Entschlafene am 16. Januar 1956 auf dem Bremen-Osterholzer Friedhof zur letzten Ruhe gebettet.

 

Der Herr über Leben und Tod nahm am 6. Januar 1956 unsere liebe gute Mutter, Schwiegermutter und Oma, Frau Hedwig Marks,geb. Dudek, im 66. Lebensjahre durch einen sanften Tod in sein ewiges Reich. In stiller Trauer: Ruth-Erika Gebhard, geb. Marks. Hasso Marks und Frau Gertrud, geb. Imielski. Gregor Swetlitschkin und Frau Edith-Carmen, geb. Marks und 5 Enkelkinder. Königsberg Pr., Tiergartenstraße 55, jetzt (22b) Alzey, Langstraße 26

 

Am 6. Januar 1956 nahm Gott, der Herr, nach mit großer Geduld getragenem Leiden unsere geliebte Mutter, Schwiegermutter, Oma, Schwester, Schwägerin und Tante, Bertha Warnat geb. Dammin, früher Ebenrode, Ostpreußen, im fast vollendeten 80. Lebensjahre, zu sich in die Ewigkeit. In tiefer Trauer im Namen aller Hinterbliebenen: Familie Hans Becker, Fuchshagen, Kreis Ebenrode, jetzt: Gönningen, Kr. Reutlingen, Rostelweg 12. Die Beisetzung hat am 9. Januar 1956 in Gönningen stattgefunden.

 

Zum zehnjährigen Gedenken. Es ist bestimmt in Gottes Rat, dass man vom Liebsten, was man hat, muss scheiden. Im Januar 1956 jährt sich zum zehnten Male der Tag, an dem mein lieber Mann, Vater seines einzigen Kindes, unser lieber Sohn, Bruder, Schwiegersohn, Schwager, Onkel und Neffe, Stabsgefr. Heinrich Schneider, geb. 18. September 1917, im blühenden Alter von 28 Jahren in russischer Gefangenschaft verstorben ist. Gleichzeitig gedenken wir In tiefer Wehmut und Trauer meiner lieben Frau, unserer guten Muttel, Schwiegermutter, Großmutter und Urgroßmutter, Frau Elise Kroß geb. Darge, geb. 8. Januar 1881, die seit Januar 1945 verschollen ist. Wer weiß etwas über ihr Schicksal? In stiller Trauer: Olga Schneider, geb. Kroß. Sohn Peter. Wilh. Schneider und Anna Schneider, Eltern. Willy Schneider. Karola Schneider. Ferdinand Kroß. Anni Störmer, geb. Kroß. Gustel Engel, geb. Kroß. Gertrud Heß, geb. Kroß. Fritz Kroß. Fridel Krejelius, geb. Kroß. Lisel Kübler, geb. Kroß. Schwiegertöchter, Schwiegersöhne, Enkel und Urenkel. Königsberg Pr., Ostbahnhof 1, jetzt: Düsseldorf-Benrath, Börchemstraße 37

 

Zum einjährigen Gedenken Wir gedenken in Liebe und Dankbarkeit meines lieben Mannes, unseres treusorgenden Vaters, Ernst Hopp, geb. 11. November 1887, der am 19. Januar 1955 für immer von uns gegangen ist. Auf dem Wege zur Arbeit ereilte ihn der unerbittliche Tod durch Herzschlag. Gleichzeitig gedenken wir unseres lieben Sohnes und Bruders, Feldwebel Walter Hopp, geb. 16. Februar 1915, vermisst seit September 1944 im Raume Riga, sowie meines, lieben Mannes, Wachtmeister Walter Sawatzki, geb. 20. Juni 1917, vermisst seit August 1944 in Rumänien. Wer kann uns Näheres über das Schicksal unserer lieben Vermissten mitteilen? In tiefem Schmerz: Auguste Hopp, Hemer, Westf. Mesterscheider Weg 13. Willy Hopp. Margarete Jaeger, geb. Hopp. Helene Holl, geb. Hopp. Gertrud Sawatzki, geb. Hopp, früher: Osterode, Ostpreußen, Straße der SA 23

 

Der Herr ist mein Hirte mir wird nichts mangeln. Heute früh um 7.30 Uhr entschlief nach kurzer schwerer Krankheit mein innigst geliebter Mann, treusorgender Vater, Schwager und Onkel, derPostbetriebsassistent a. D. Heinrich Kiupel, im Alter von 71 Jahren. Bis zur Vertreibung war er langjährig beim Postamt Labiau, Ostpreußen, tätig. In tiefer Trauer: Helene Kiupel, geb. Kaspereit, Sohn Werner und alle Anverwandten. Dortmund-Dorstfeld, den 16. Januar 1956, Spicherner Straße 80 a, früher: Klein-Kreuzweg bei Labiau, Ostpreußen.

 

Am 11. Januar 1956 entschlief kurz vor Vollendung seines 80. Lebensjahres in der sowj. bes. Zone unser lieber Vater, Schwiegervater und Großvater, Bauer Karl Tolkmitt, früher: Abb. Groß-Rödersdorf, Kreis Heiligenbeil. Ferner gedenken wir unseres lieben Bruders Willi Tolkmitt, im Osten vermisst und unseres, lieben Bruders Bruno Tolkmitt, gestorben 1946. In stiller Trauer: Auguste Tolkmitt, sowj. bes. Zone. Bernhard Tolkmitt, Herzebrock-Pixel 80. Oskar Tolkmitt, Herzebrock-Pixel 51. Gertrud Tolkmitt, geb. Neumann. Alfred Tolkmitt, Niederjöllenbeck bei Bielefeld. Lydia Tolkmitt, geb. Scheibler und sechs Enkelkinder

 

Jer. 31, 3   Unerwartet nahm Gott, der Herr, meinen über alles geliebten Mann und Vater, unseren geliebten Bruder, Schwiegersohn, Schwager und Onkel, Dodo-Heinrich Freiherr zu Innhausen und Knyphausen-Kalittken, Assessor des Forstdienstes a. D., zu sich in sein Reich. Im Namenaller Hinterbliebenen: Irmingard Freifrau zu Innhausen und Knyphausen geb. von Puttkamer-Plauth und Alexandra. Breitenburg, Holstein den 30. Dezember 1955

 

Am 10. Januar 1956 verstarb nach kurzer schwerer Krankheit, fern seiner geliebten Heimat, mein lieber guter Mann, unser herzensguter Vater, Schwiegervater, Großvater, Bruder, Schwager und Onkel, Hermann Landsberger, im Alter von 59 Jahren. In tiefer Trauer: Elfriede Landsberger geb. Neumann, Glückstadt (Elbe) Familie Günter Landsberger, Mainz (Rh.). Familie Helmut Landsberger, Düsseldorf (Rh.) Hans-Jürgen Landsberger und zwei Enkelkinder. Königsberg Pr., Kaplanstr. 7, jetzt: Mainz, den 10. Jan. 1956, Dominikanerstraße 6. Die Beerdigung fand am 13. Januar 1956 auf dem Waldfriedhof in Mainz-Gonsenheim statt.

 

Fern seiner unvergesslichen ostpreußischen Heimat entschlief sanft am 11. Dezember 1955 unser lieber Vater, Schwiegervater, Großvater und Urgroßvater, Gustav Dehler aus Bieherswalde, Kreis Wehlau, im 90. Lebensjahre. Er folgte seiner lieben Frau, unserer lieben Mutter, Amalie Debler, geb. Schwermer, die am 3. Juni 1948 verstarb. Beide ruhen in Hamburg-Altona. Im Namen aller Hinterbliebenen: Lena Klipfel, geb. Dehler, Hamburg-Bahrenfeld, Valparaisostraße 20. Minna Abel, geb. Dehler und Kinder. Tapiau, Ostpreußen, Memellandstraße 11, jetzt: Krautsand Nr. 776 über Stade

 

Schmiedemeister Erdmann Kugies, geb. 29.12.1879, gest. 27.12.1955. Maria Kugies geb. Müller, geb. 08.01.1884, gest. 28.12.1955. Beide starben an den Folgen eines Schlaganfalls. In tiefer Trauer im Namen aller Hinterbliebenen: Evamarie Subruweit, geb. Kugies. Neuhof-Ragnit, Ostpreußen, jetzt: Betheln üb. Elze (Hann.)

 

Viel zu früh ging mein lieber Mann, unser liebes Väterlein, Hauptlehrer Walter Herrmann, früher: Tilsit-Splitter, im 62. Lebensjahre von uns. In tiefer Trauer: Ida Herrmann, geb. Gudelius. Georg Herrmann. Gerdi Herrmann, geb. Schwarz und Enkelchen Meike. Hagen i. W., Am Hange 10

 

Nach langem schwerem Leiden verschied am 19. Januar 1956 mein lieber Mann, guter Vater, Schwiegervater, Opa, Bruder, Schwager und Onkel, Franz Reich, Gendarmeriewachtmeister a. D.,  im Alter von 74 Jahren. In tiefer Trauer im Namen aller Verwandten: Liesbeth Reich, geb. Knuth. Königsberg-Quednau, Ringstraße 62, jetzt: Fürstenfeldbruck, Goethestraße 6

 

Am 13. Januar 1956 entschlief unser verehrter Landsmann und erster Vorsitzender der Landsmannschaft Ost- und Westpreußen, Gruppe Königslutter, Fahrschullehrer Ernst Scheffler, früher: Schloßberg, Ostpreußen, im Alter von 41 Jahren. Er war unermüdlich im Wirken für das Wohl seiner Landsmannschaft. Wir werden ihm ein ehrendes Andenken bewahren. Landsmannschaft Ostpreußen Gruppe Königslutter (Ems) Am Markt 11. Im Auftrag: Springfeld

 

Christus ist mein Leben, sterben ist mein Gewinn. Nach langer schwerer, mit großer Geduld ertragener Krankheit nahm Gott meinen lieben guten Mann, unseren treusorgenden Vater, Schwiegersohn, Bruder, Schwager und Onkel, Adolf Kalinna, fern von der Heimat, im Alter von 55 Jahren, zu sich in das ewige Reich. In tiefer Trauer: Anna Kalinna, geb. Skowski. Erika Kalinna. Otto Kalinna. Warnold, Kreis Johannisburg, Ostpreußen, jetzt: Ahlden (Aller) den 13. Januar 1956

 

Erst jetzt erhielten wir die traurige Nachricht, dass mein lieber Mann, unser guter Vater, Bruder und Onkel, der Volkssturmmann Friedrich Loell, aus Lixeiden, Kreis Samland Ostpreußen, am 1. April 1945, auf dem Hauptverbandsplatz Hexengrund-Oxhöft, Westpreußen, infolge schwerer Verwundung, verstorben ist. In stiller Trauer: Minna Loell, geb. Richau. Werner Loell und Frau Elfriede. Horst Loell. Marie Stolzke, geb. Loell. Hermann Stolzke und alle Anverwandten. Hetzbach i. Odw., Unterdorf 82, Hessen.

 

Am 28. Dezember 1955 verstarb ganz plötzlich, unser guter, treusorgender Vater und Großvater, der Bauer und Pferdehändler Rudolf Messedat, kurz vor Vollendung seines 66. Lebensjahres.In stiller Trauer: Elisabeth Messedat. Westerland (Sylt). Margarete Kegat, Scholen. Familie G. Kegat, Hamburg-Altona. Früher: Hochmühlen, Kreis Ebenrode, Ostpreußen, jetzt: Scholen, Kr. Diepholz

 

Es hat Gott, dem Alimächtigen gefallen, meinen lieben Mann, den liebevollen Vater unseres bis jetzt noch vermissten Sohnes, unseren lieben Bruder, Schwager, Vetter, Onkel und Großonkel,Bauer Albert Klamm, Quellbruch, Kreis Stallupönen, Ostpreußen, im 74. Lebensjahre in die Ewigkeit abzurufen. In tiefer Trauer: Elisabeth Klamm, geb. Felgendreher. Paul Klamm, vermisst. Bretel, den 13. Januar 1956 Kr. Rotenburg (Hann.)

 

Fern seiner geliebten Heimat entschlief nach einem langen schweren Leiden am 4. Januar 1956 mein lieber Mann, guter Vater, Schwiegervater, Großvater, Bruder, Schwager und Onkel, derZimmermann Karl Kaminski, geb. 12.11.1894, gest. 04.01.1956. In tiefer Trauer: Frieda Kaminski, geb. Dzikus und Kinder, Leip, Kreis Osterode, Ostpreußen, jetzt: Breithülen, Kr. Münsingen

 

Gott der Herr nahm meinen lieben Mann, unseren guten Vater, Schwiegervater und Großvater, Eduard Markschies, im Alter von 78 Jahren zu sich in die Ewigkeit. Emma Markschies, geb. Seek. Kinder und Enkelkinder. Insterburg, Ostpreußen, Ludendorffstraße 12, jetzt: Frankenthal, Pfalz, Max-Friedrich-Straße 3

 

Zum Gedenken. Am 25. Januar 1956 jährte sich zum elften Mal der Todestag meines lieben Sohnes,Walter Krajewski. In stiller Trauer: Ida Krajewski, Friedrichsflur, Kreis Gerdauen und Schönau, Kreis Allenstein, Ostpreußen, jetzt: Levern, Kr. Lübbecke

 

Fern der Heimat entschlief am 17. Januar 1956 plötzlich und unerwartet mein lieber Mann und guter Vater, Schwager und Onkel, Kaufmann Otto Scheffler, aus Wehlau, im 80. Lebensjahre. In stiller Trauer im Namen aller Angehörigen: Frau Minka Scheffler geb. Bindzus und Tochter Gertrud.Die Trauerfeier fand am 20. Januar 1956 statt.

 

Wir können Euch nichts bieten, mit nichts Euch mehr erfreu'n, nicht eine Handvoll Blumen auf Eure Gräber streu'n. Wir konnten Euch nicht sterben seh'n, auch nicht an Euren Gräbern steh'n. In großer Liebe und Dankbarkeit gedenken wir unserer Lieben, anlässlich des zehnten Todestages unserer lieben Mutter, Johanna Dorsch geb. Liedtke geb. 21.04.1898, sie starb bei der Vertreibung am 23. Januar 1946 an Typhus in Pommern, unseres lieben Vaters, des Landwirts Friedrich Dorsch geb. 04.11.1893, er wurde am 7. Februar 1945 in Maxkeim, Kr. Bartenstein, von den Russen verschleppt. | Wer weiß etwas über sein Schicksal?, unseres lieben, ältesten Bruders, Willy, geb. 20.06.1927, am 1. September 1946 aus russischer Kriegsgefangenschaft krank entlassen, starb er am 27. April 1947 nach achtmonatigem Krankenlager in der sowj. bes. Zone. In stiller Trauer: Georg Dorsch. Ruth Dorsch. Elfriede Dorsch und alle Verwandten. Borchertsdorf, Kreis Pr.-Eylau, jetzt: Lünen, Westf. Bauerheide 14

 

Es ist bestimmt in Gottes Rat, dass man vom Liebsten, was man hat, muss scheiden. Am 24. Dezember 1955 entschlief nach kurzer tückischer Krankheit meine innig geliebte Tochter, mein einzig Glück und Sonnenschein, unsere liebe Enkeltochter, Nichte und Base, Heidemaria Golob im blühenden Alter, kurz vor Vollendung ihres 13. Lebensjahres. Sie folgte meinem geliebten Mann, ihrem lieben Vati, Hans Golob, gefallen im Februar 1945 in Ungarn, Raum Budapest, in die Ewigkeit.In tiefer Trauer ihre untröstliche Mutti: Hildegard Golob, geb. Unruh. Großeltern und alle Angehörigen. Zimmerbude, Kreis Samland, Ostpreußen, jetzt: Wilhelmshaven, Heppenser Straße 40

 

Fern der Heimat, plötzlich und unerwartet, nahm Gott, der Herr, unsere liebe Mutter, Schwiegermutter und Oma, Frau Anna Raschkowski geb. Naujokat, aus Urfelde, Kreis Ebenrode, Ostpreußen, im 73. Lebensjahre, am 8. Dezember 1955 zu sich. Im Namen der Hinterbliebenen: Elisabeth Raschkowski, jetzt: Landshut, Ulmenstr. 16, Niederbayern

 

 

Seite 16   Familienanzeigen

Zum Gedenken. Heute vor elf Jahren musste mein einziger Junge, Klaus-Dieter Banz, geb. 7. September 1925 zu Allenstein, als Leutnant und VB im Volks-Artl.-Korps 403, am Plattensee sein junges Leben lassen. Er ruht auf dem SS-Heldenfriedhof in Veszprem, Ungarn. Fritz Banz, Waldwinkel, Kreis Labiau, jetzt: Großburgwedel, den 3. Februar 1956

 

Fern der unvergesslichen geliebten ostpreußischen Heimat hat Gott nach seinem unerforschlichen Ratschluss am 15. Januar 1956 unseren innig geliebten treusorgenden herzensguten Vater, Schwiegervater, Großvater und Urgroßvater, den Schuhmachermeister Emil Ziegler, früher: Goldap, Ostpreußen, im 89. Lebensjahre durch einen sanften und unerwarteten Tod in seine himmlische Heimat abberufen. Selbstlose, aufopfernde Liebe für die Seinen, treue Mitarbeit in seiner Kirchengemeinde, heiße Vaterlandsliebe, rastloser Einsatz für die Turnerjugend waren der Inhalt seines Lebens. In tiefer Trauer: Margarete Dziobaka, geb. Ziegler. Hans Ziegler, Kaiserslautern. Alfred Dziobaka. Eva Ziegler, geb. Canon. Olga Ziegler, geb. Gürtler, Göttingen. Christel Philipp, geb. Dziobaka. Wolf-Dieter Dziobaka. Hans-Jürgen Ziegler. Edda Ziegler. Jobst Philipp. Elisabeth Kihn. Simone Philipp. Berlin-Zehlendorf, Kilstetter Straße 23 a. Die Trauerfeier war am Sonnabend, dem 21. Januar 1956, um 12 Uhr im Krematorium Berlin-Wilmersdorf.

 

Unsere liebe treusorgende Mutter, Schwieger- und Großmutter, Frau Klara Wenzek, geb. Heyland, frühe: Lyck, Ostpreußen, ist nach langem Leiden, jedoch für uns unerwartet, plötzlich am 20. Januar 1956 im 78. Lebensjahre entschlafen. In tiefer Trauer: Heinrich Wenzek, Kaufmann, Käte Wenzek, geb. Wichmann, Bad Bramstedt, früher: Sensburg, Ostpreußen. Gustav Fricke, Stadtinsp. i. R., Antonie Fricke, geb. Wenzek, Schwanebek, früher: Lyck, Ostpreußen. Christel Fricke, Enkeltochter und alle Verwandten. Die Trauerfeier und Beerdigung fanden am 24. Januar 1956 in Bad Bramstedt statt.

 

Nach Gottes heiligem Willen entschlief am Mittwoch, dem 18. Januar 1956, nach schwerem, mit großer Geduld ertragenem Leiden im 72. Lebensjahre, mein geliebter Mann, mein herzensguter treusorgender Vater, Schwiegervater und Großvater, Artur Tobias, Oberpostinspektor a. D. In tiefer Trauer: Elfriede Tobias, geb. Saffran. Dr. Ernst Tobias, Regierungsrat. Jutta Tobias, geb. Löwe. Grünheide v. Insterburg, Ostpreußen, jetzt: Schapdetten, Kr. Münster, Westf., den 18. Januar 1956

 

Fern seiner geliebten ostpreußischen Heimat entschlief nach langem schwerem, mit großer Geduld ertragenem Leiden, jedoch plötzlich und unerwartet, mein lieber Mann, unser guter Vater, Schwiegervater, Großvater, Bruder, Schwager und Onkel, Johann Wichert, im Alter von 60 Jahren. In stiller Trauer: Antonie Wichert, geb. Sommer. Fritz Wichert. Fritz Klippel. Elisabeth Klippel, geb. Wichert. Rudi Klippel. Hanni Klippel, geb. Wichert. Hans-Friedrich, als Enkelkind. Kurwien, Kreis Johannisburg, jetzt: Recklinghausen, den 1. Januar 1956. Flachsbeckweg 2 a

 

Zum einjährigen Gedenken. Am 30. Januar 1956 jährt sich der Tag, an dem mein innig geliebter Mann, unser herzensguter Vater, Schwiegervater, Opa, Bruder, Schwager und Onkel,Tiefbauunternehmer Richard Rischkau, geb. 20.04.1905, gest. 30.01.1955, für uns alle unfassbar durch einen Herzschlag aus unserer Mitte gerissen wurde. In tiefem Schmerz: Gertrud Rischkau, geb. Pluschke. Harry Rischkau. Günther Rischkau. Hannes Henne und Frau Gerda, geb. Rischkau und Klein-Regina. Strobjehnen, Kreis Samland, jetzt Buxtehude, Am Walde 7

 

Nach kurzer schwerer Krankheit entschlief am 7. Januar 1956 unser lieber Vater, Schwiegervater, Großvater, Schwager, Onkel und Großonkel, Kaufmann Georg Vorfalt, geb. am 10. September 1878 in Braunsberg, Ostpreußen. Sein Leben war Liebe zu seinen Angehörigen, Pflichterfüllung für die Gemeinschaft und Treue zu seiner geliebten ostpreußischen Heimat.Im Namen der Hinterbliebenen: Heinz Vorfalt und Frau Anneliese, geb. Weiß, Frankfurt M.-Fechenheim, Alt-Fechenheim 60. Ursula Matthes, geb. Vorfalt, Frankfurt/M.-Höchst, Zuckschwerdtstraße 12 und sechs Enkelkinder. Hedwig Wenk, geb. Wegendorf, Schleswig, Neuwerkstraße 8. Schleswig, im Januar 1956. Die Trauerfeier hat in Schleswig stattgefunden. Nach erfolgter Einäscherung wurde die Urne In Frankfurt auf dem Hauptfriedhof, Eckenheimer Landstraße, beigesetzt.

 

Am 14. Januar 1956 ist mein lieber Mann, unser guter Vater, Schwiegervater und herzensguter Opi, Gustav Schaefer, Tischlermeister, nach kurzer schwerer Krankheit,  im 72. Lebensjahre, fernseiner geliebten Heimat, in den ewigen Frieden eingegangen In stiller Trauer: Maria Schaefer, geb. Holz. Magda Sakuth, geb. Schaefer. Liselotte Schaefer. Ernst Sakuth. Hannelore und Siegfried als Enkel.  Früher: Adolf-Hitler-Straße 55. Bergisch-Gladbach, Kriemhildenpfad 11

 

Am 26. Januar 1956, jährte sich zum elften Male der Todestag meines lieben Mannes, desKaufmanns Martin Göbel, geb. 09.05.1875,  gest. 26.01.1945. Katharina Göbel, geb. Kuhaupt, Kronau, Kreis Lötzen, jetzt: Volkmarsen-Kassel, Steinweg 69

 

Am 5. Januar 1956 trugen wir unsere liebe Muttel, Schwiegermutter und Omi, Helene Dunkel geb. Gawenus, Hebamme aus Großwaltersdorf, Kreis Gumbinnen, in Bad Kissingen, im 69. Lebensjahre zur letzten Ruhe. Sie folgte unserem lieben Vater, August Dunkel, der im Oktober 1944 in Ostpreußen auf der Flucht den Tod fand. Hanna Sellien, geb. Dunkel, und Rominte ( Bad Kissingen, Hemmerichstraße 28. Richard Wriedt mit Frau Gertrud, geb. Dunkel und Herbert, Brigitte, Arno, Künzelsau, Comburgstraße 11. Erich Dunkel mit Frau Edeltraut, geb. Marquardt und Hans-Erich, Gunter Rottweil a. N., Am Stadtgraben 12. Paul Buyny mit Frau Margarete, geb. Dunkel, Gummersbach, Schützenstraße 8.

 

Zum zehnjährigen Todestag gedenken wir in Liebe und großer Dankbarkeit unserer in Ostpreußen verstorbenen lieben Eltern, Schwiegereltern und Großeltern, Oberpostschaffner Friedrich Meier, geb. 14. Januar 1872;  Minna Meier geb. Neumann, geb. 27. Mai 1373 aus Tapiau, Ostpreußen, Schleusenstraße 1. In stiller Trauer: Gertrud Link, geb. Meier und Familie, Hannover-Dohren, Landwehrstraße. Emil Meier und Familie, Hannover-Waldhausen, Linzer Straße 1. Fritz Meier und Kinder, Bamberg, Bayern, Seehofstraße 26. Ernst Meier und Familie, Tidofeld üb. Norden, Ostfriesland

 

Am 23. Januar vor zehn Jahren starb den Hungertod in Königsberg mein lieber Mann, mein guter Vater, Regierungsrat Bernhard Rohde, Rittergutsbesitzer auf Glommen, Pr.-Eylau. Elfriede Rohde, geb. Mayweg. Dr. jur. Klaus Rohde, Diplom-Kaufmann. Essen-Bredeney, Graf-Spee-Straße 13, früher: Königsberg, Steinstraße 18.

 

Ich habe dich je und je geliebt, darum habe ich dich zu mir gezogen aus lauter Güte. Jeremia 31, Vers 3    Am 8. Januar 1956 entschlief sanft in Berlin unsere geliebte gute Mutter, Schwiegermutter, Großmutter, Schwester, Schwägerin und Tante, Frau Auguste König, geb. Mertins, im 83. Lebensjahre. Sie folgte ihrem Mann, unserem lieben Vater und Opa, dem Schneidermeister und Gemeinderechner Franz König, früher: Schillfelde, Kreis Schloßberg, Ostpreußen, der vor elf Jahren beim Verlassen der geliebten Heimat in Liebstadt, Ostpreußen, sein Leben ließ. In tiefer Trauer und Verehrung: Walter Dreyer und Frau Frida, geb. König Berlin SO 112, Jablonskistraße 11.  August Roese und Frau Berta, geb. König, Aglasterhausen i. Baden, früher: Osterode, Ostpreußen. Willi König und Frau Erna, geb. Nickel, Bielefeld, Heinrichstraße 8, früher: Gr.-Lenkenau und Wischwill, Ostpreußen und 8 Enkelkinder.  Aglasterhausen i. Baden, den 20. Januar 1956, Weingartenstr. 19.Die Beerdigung hat am 13. Januar 1956 auf dem Luisenfriedhof in Berlin-Steglitz stattgefunden.

 

Am 22. Dezember 1955 erlöste Gott, der Herr, nach kurzer Krankheit durch einen sanften Tod unsere geliebte, herzensgute Mutter, Großmutter und Tante, Auguste Gutowski geb. Scheller, im gesegneten Alter von fast 84 Jahren. Ihr sehnlichster Wunsch, Gewissheit über das Schicksal ihres geliebten Sohnes Fritz, der seit Februar 1945 vermisst ist, zu erhalten, ging nicht in Erfüllung.In stiller Trauer: Auguste Bonacker geb. Gutowski Margarete Gutowski. Eva Bonacker. Seidlershöhe, Kreis Schloßberg, Ostpreußen, jetzt: Untermusbach, Kr. Freudenstadt (Schwarzwald)

 

Am 21. Dezember 1955 ist unsere innig geliebte, herzensgute und treusorgende Mutter, Schwiegermutter und Oma. die Lehrerwitwe Ida Seidler verw. Treskatis, geb. Bartoschewski aus Neidenburg, nach einem längeren Herzleiden, im 76 Lebensjahre plötzlich für immer von uns gegangen.  Am Heiligabend haben wir unsere liebe Entschlafene in Albaum (Sauerland) zur letzten Ruhe gebettet. Frika Borowski. geb. Treskatis. Max Borowski, Viersen, Rahserfeld 11. Erna Szengel, geb. Treskatis. Hermann Szengel, Dortmund, Landgrafenstraße 135. Meta Seidler, geb. Treskatis, Albaum, Kr. Olpe. Ernst Seidler (vermisst). Ruth Dohmann, geb. Treskatis. Lothar Dohmann, Hattingen, Rathausplatz 7

 

Heute entschlief nach kurzem Krankenlager unsere geliebte Mutter und Oma, Minna Schiefke, geb. Schulz, im Alter von 76 Jahren. In stiller Trauer: Rudi Rudolf und Frau Elfriede, geb. Schiefke, Irmtraut und Ingrid. Hamburg-Niendorf, den 24. November 1955, Brookkampsweg Nebenweg 1 Nr. 9. Die Beerdigung fand am 28. November 1955 auf dem neuen Friedhof in Hamburg-Niendorf statt.

 

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