Ostpreußenblatt, Folge 01 vom 05.01.1957

Ostpreußenblatt

Folge 01 vom 05.01.1957

 

Seite 1   Foto: Tag im Januar über ostpreußischem Land

 

Seite 1 und 2   Wenn wir überleben wollen … Ein ernstes Wort zum neuen Jahr.

Dies soll nicht der übliche Rückblick auf das politische Geschehen des vergangenen Jahres sein. Was ist denn ein Jahr? Ein Zeitmaß, astronomisch sinnvoll, doch ohne Bedeutung für das Geschehen in der Welt. Der hysterische Silvesterlärm ist nur Selbstbetrug, ein kurzer Rausch allzu billiger Hoffnung; aber auch Einkehr und Besinnung können Selbstbetrug werden, wenn wir sie nach dem Kalender üben, einmal im Jahr und wie ein altes Zeremoniell.

 

Sinnvoll wäre ein Silvester, an dem wir uns gelobten, fortan an jedem Tag einen Raum freizumachen für Einkehr und Besinnung. Das wäre jetzt, da wir mitten in Ereignissen stehen, die die Welt erschüttern, nötiger denn je.

 

Nicht schlafen

Unerwartetes ist geschehen. Sahen wir in den Satellitenstaaten Moskaus nicht einen festgefügten Block, in dem Millionen und aber Millionen von Menschen apathisch unter einem totalitären Regime hindämmern? Mit dieser Ansicht ist es vorbei, gründlich vorbei. Es gibt, mögen auch noch so brutale Unterdrückungsmaßnahmen angewandt werden, kein Zurück mehr. Vielleicht werden wir am Ende des neuen Jahres wiederum feststellen, dass Dinge geschehen sind, die wir nicht erwarteten, nicht zu hoffen wagten. Vielleicht. Doch müssen wir bedenken, dass nichts einfach geschenkt wird, dass nur der Wache, der Handelnde, nicht aber der Schläfer belohnt wird.

 

„Aber wir können doch nichts tun!“ – oft haben wir im Laufe des vergangenen Jahres gegen diese gefährlich bequeme Einstellung protestiert. Wir haben dabei die Grenzen berücksichtigt, die der Bundesrepublik für eigenes Handeln gesetzt sind, doch mussten wir zum Beispiel in der Frage der Wiedereinsetzung Berlins in seine Funktion als deutsche Hauptstadt feststellen, dass auch das wenige, das getan werden könnte, nicht getan wird.

 

Manchmal meinen wir, in einem Meer lähmender Gleichgültigkeit zu schwimmen. Fernsehen, Ferienreise und Auto lenken von Tatsachen ab, auf die unser Blick immerfort gerichtet sein sollte – dass wir zerstückelt, amputiert sind, dass wir noch keinen Frieden haben, dass unser Wohlstand nur auf schwachen Fundamenten ruht.

 

Viele unter uns gewöhnen sich. Sie sind nicht mehr empört. Empört er uns noch, der Gedanke an die verfallenden Städte und Dörfer, verunkrauteten Äcker unserer ostpreußischen Heimat? Der Gedanke an 17 Millionen Brüder und Schwestern unter bolschewistischem Joch? An die Brandstätten Ungarns, an seine 150 000 Flüchtlinge, an die letzten Botschaften Deportierter, aus verschlossenen Güterwagen auf Bahndämme flatternd?

 

Revolution im Osten

Versuchen wir, uns zu orientieren. Was geschieht in Polen und Ungarn? Beide Länder haben sich, unblutig das eine, blutig das andere, gegen die Gewaltherrschaft des Kreml aufgelehnt. Wie war das möglich, gerade jetzt, nach der Ächtung Stalins und der Absetzung mancher seiner allerschlimmsten Statthalter, nach einem Jahr raffinierter und durchaus erfolgreicher Koexistenz- und Beschwichtigungspolitik Moskaus? Die Antwort fanden wir in dem vor genau hundert Jahren erschienenen Werk des großen französischen Historikers Toqueville:

 

„Revolutionen brechen nicht immer dann aus, wenn die Dinge eine Wendung vom Schlechten zum Schlimmeren nehmen. Meist geschieht es, dass ein Volk, welches ohne Murren und als ob es sie nicht spüre, die härtesten Bedingungen erträgt, sein Joch abwirft, sobald sich dieses etwas lockert. So ist das Regime, das von einer Revolution zerstört wird, meist besser als das ihm unmittelbar voraufgegangene …  Einen Fürsten, der nach langer Unterdrückung seinen Untertanen Erleichterungen gewährt, kann nur ein großes Genie retten. Ein Übel, das man voller Geduld als unvermeidlich hinnimmt, scheint unerträglich zu werden, sobald man Hoffnung schöpft, sich ihm entziehen zu können. Je erfolgreicher man jetzt Missstände beseitigt, umso schärfer scheint das noch verbleibende Unrecht hervorzutreten, umso höher steigt die Welle der Empörung …“

 

Für die Sowjetunion gab es nur zwei Möglichkeiten: den Ostblock in die Freiheit zu entlassen oder den Terror bis zum Äußersten zu steigern. In Ungarn wurde der letztere Weg gewählt. In Polen, wo der Nationalkommunist Gomulka die Zügel der Erhebung in der Hand behielt, haben die Sowjets sich zu einer Lösung entschlossen, die durchaus noch keine endgültige ist. Alles ist noch in der Schwebe, auch in der Sowjetzone, wo sich aber bereits Kräfte der Auflehnung regen.

 

Fest steht, dass die Machtposition des auch in sich uneinigen Moskauer Politbüros erschüttert ist. Man wird sich dort fragen müssen, ob man sich angesichts des militärischen Aufwands, der allein zur Niederhaltung Ungarns erforderlich ist, auch noch einen Aufstand in Polen leisten kann, der die Sowjetzone, die Tschechoslowakei und Rumänien mit in den Strudel reißen würde. Ausgeträumt scheint der leichte Spaziergang zum Atlantik!

 

Ist das Politik?

Das sieht einigermaßen klar aus. Sollte dies nicht eine günstige Stunde für uns sein, für die Wiedervereinigung, für die Frage der Rückkehr der Ostgebiete?

 

Doch der zu diesem Ziel einzuschlagende Weg liegt in dichterem Nebel als zuvor. Es wird spekuliert und phantasiert. Da hören wir die Meinung, man müsse nun mit der Sowjetunion verhandeln, auf Kosten Polens, das sich ja durch seine nationalkommunistische Auflehnung die Sympathie des Kremls verscherzt habe. Ein gefährlicher, an das Jahr 1939 erinnernder Vorschlag!

 

Auf der anderen Seite steht der Chor der Verzichtpolitiker. Verzichten — und damit zugleich dem Polen Gomulkas den Rücken gegen den Kreml stärken. Wäre es nicht verlockend, sich vorzustellen, Deutschland trüge entscheidend zum endgültigen Abfall Polens und damit zum Zusammenbruch des Ostblocks bei und erreichte dadurch die Wiedervereinigung bis zur Oder-Neiße? Aber auch das ist unwirklich, denn den Preis — den feierlichen Verzicht auf den deutschen Osten — könnte kein verantwortlicher deutscher Staatsmann, kein deutsches Parlament zahlen.

 

Wir hören ferner so manches, was zwischen diesen beiden Extremen liegt, Verhandlungen mit einem freien Polen, doch ohne die Sowjetunion zu brüskieren, zu der die diplomatischen, wirtschaftlichen, kulturellen Kontakte verstärkt und gepflegt werden müssten. Oder als neuestes Adenauers Idee, die Frage der Wiedervereinigung vor die Vereinten Nationen zu bringen. Auch der Gedanke an eine neutralisierte Zone taucht wieder auf. Andere verkünden nach wie vor die These, dass die Russen gar nicht so schlimm seien und wir ruhig unsere westlichen Bündnisse kündigen könnten …

 

Ist das alles noch Politik? Es sind Theorien darüber, wie man Politik machen könnte ...

 

Und wenn wir über die Grenzen der Bundesrepublik hinausschauen: sieht Eisenhower vielleicht klarer, hat Nehru ein Patentrezept? Man sollte meinen, dass die westliche Welt in dem Maße stärker wird, als sich die Situation in Moskaus Ostblock kompliziert. Dass es ihr gelingen müsste, die bolschewistischen Welteroberer in die Defensive zu drängen. Das ist nicht der Fall, und es kann nicht allein an dem nunmehr beendeten britisch-französischen Suezabenteuer liegen.

 

Alarmierende Worte

Vielleicht hat der portugiesische Staatspräsident Salazar, recht, als er anlässlich des 20. Jahrestages der Gründung der portugiesischen Legion jene Worte sprach, die in allen Hauptstädten der westlichen Welt erhebliches Aufsehen erregten.

 

„Durch moralische und intellektuelle Überlegenheit allein", sagte Salazar, „können die Barbaren unserer Zeit, die so gute Wissenschaftler und Techniker wie wir selber sind, niemals aufgehalten oder zurückgeworfen werden. Aber Europa hat zu viel Angst vor der Armut und vor dem Leiden, die, schließlich das Leben ausmachen. Es hat Angst vor dem Leben selbst und daher auch Angst davor, in Verteidigung einer lebenswürdigen Existenz kämpfen zu müssen. Ich glaube, diese Angst ist der Hauptgrund unserer Schwäche, und Gott gebe, dass sie nicht unser Untergang werde. Denn unsere Widersacher missachten nicht nur das Leben der anderen, sondern sind auch entschlossen ihr eigenes aufs Spiel zu setzen. Daraus folgere ich, dass wir entschlossen sein müssen, uns zu schlagen, wenn wir überleben wollen“.

 

Hier der verwöhnte und zugleich von Existenzangst gequälte Komfort-Mensch des Westens — und dort der an Leid und Entbehrungen gewöhnte, von skrupellosen Machthabern mit einem Kanten Brot, einer Handvoll Reis in den Kampf zur Welteroberung getriebene Slawe und Chinese. Das ist ein düsteres Bild. Es sei überholt sagen die Militärpolitiker, überholt im Zeitalter der Wasserstoffbombe. O nein. Die H-Bomben von Ost und West heben sich zurzeit gegenseitig auf. Sie werden nicht zur Anwendung kommen. Und dann bleibt das Bild Salazars gültig.

 

Und es wird zum Appell. Es genügt nicht, im UNO-Wolkenkratzer in New York zu debattieren, es genügt nicht, den Ungarn wollene Decken zu spenden. Wir müssen die innere Kraft aufbringen, den Sowjets Halt zu gebieten. Das ist keine Kriegsdrohung, sondern im Gegenteil, erst wenn wir ihnen zeigen, dass wir zum Äußersten entschlossen sind, wird es möglich sein, ihnen auf dem Verhandlungsweg den Frieden abzuringen, Sie haben die Suezkrise zum Weltbrand werden lassen wollen; allein die Alarmbereitschaft der amerikanischen Bomber, Schlachtschiffe und Flugzeugträger hat sie von diesem Vorhaben abgebracht. Im Kreml lacht

 

 man über Moral und Völkerrecht; was man dort respektiert, sind allein Entschlossenheit und Stärke. Wir sollten am Silvesterabend über die Worte des portugiesischen Präsidenten nachdenken. Und über das Beispiel des Ungarnvolkes. Dann sind sie gar nicht mehr so pessimistisch, wie sie zunächst klingen, ja, dann geben sie sogar Hoffnung und einen Ausblick auf eine friedliche Welt. Und für uns Deutsche, besonders für alle Heimatvertriebenen, den Ausblick auf einen gerechten europäischen Frieden.

 

Seite 1 und 2  Politische Gedanken zur Jahreswende. Von Dr. Alfred Gille. Sprecher der Landsmannschaft Ostpreußen

Mit dem zwölften Glockenschlag in der Silvesternacht reiht sich die Bevölkerung des Saargebietes als elftes Land in die politische Gemeinschaft der Bundesrepublik ein. Damit ist der erste Schritt zu Gesamtdeutschland getan. Dank und Freude erfüllen unsere Herzen.

 

Zum ersten Male nach dem chaotischen Zusammenbruch des Jahres 1945 wurde zur Regelung einer territorialen Streitfrage die Meinung der betroffenen Bevölkerung befragt und der völkerrechtliche Grundsatz des Selbstbestimmungsrechtes angewandt. Das vereinbarte Verfahren hatte wesentliche Mängel. Es bot für die Abstimmenden keine echte Alternative. Die Frage hieß nicht: für das Saarstatut oder für Deutschland, sondern lautete: für das Saarstatut oder für die Beibehaltung eines rechtlosen Zustandes. Das rügten die Politiker und auch die Völkerrechtler, und niemand konnte ihnen mit rechtlichen Argumenten widersprechen. Doch was kümmerten die deutsche Bevölkerung an der Saar die Halbheiten des vereinbarten Verfahrens? Sie verneinte mit überwiegender Mehrheit die ihr vorgelegte Frage. Nach dem juristischen Formelkram hätte, auf diese Antwort der Bevölkerung nun alles beim Alten bleiben sollen. Der Versuch einer „Zwischenlösung" war als gescheitert zu betrachten.

 

Doch es geschah etwas ganz anderes. Noch in der Nacht nach der Abstimmung erklärte der französische Ministerpräsident im Namen seiner Regierung und — wie es sich sehr bald herausstellte — auch mit voller Zustimmung des französischen Volkes, dass er das Abstimmungsergebnis an der Saar als ein unmissverständliches Ja für Deutschland ansehe und entschlossen sei, aus diesem Willen der Bevölkerung die politischen Folgen zu ziehen.

 

Es war eine Sternstunde für Europa. Das französische Volk und sein Staatsmann hatten sich ohne Zaudern bereitgefunden, den Willen der deutschen Bevölkerung an der Saar so entgegenzunehmen und anzuerkennen, wie er gemeint war. Alle „Konzeptionen", alle taktischen Überlegungen und alle eigensüchtigen Wünsche und Hoffnungen wurden zur Seite geschoben. Die abendländische Gesinnung, zu deren sittlichen Fundamenten stets eine gerechte Ordnung zwischen Menschen und Völkern gehörte, feierte einen seltenen Triumph. Seine Leuchtkraft durchstrahlt die vielfachen Dunkelheiten und Gefahren der Gegenwart. Niemand zweifelt heute daran, dass dieses bedeutungsvolle Ereignis beiden beteiligten Nationen zum Segen gereichen wird.

 

Auch der Deutsche Bundestag erkannte die Größe der Stunde. Bei der Schlussabstimmung über das umfangreiche Vertragswerk erhoben sich sämtliche Abgeordnete des Bundestages und gaben damit ihre Zustimmung. Sie taten es in vollem Bewusstsein der schweren finanziellen Leistungen, zu denen sich die Bundesrepublik verpflichtete.

 

Vielleicht wäre dieses große Ereignis in seiner zukunftsträchtigen Bedeutung noch mehr gewürdigt worden, wenn nicht zwischen Abstimmungstag und Annahme des Vertragswerkes schwere dunkle Schatten am weltpolitischen Horizont heraufgezogen wären. Kriegerische Auseinandersetzungen am Suezkanal mit Bombengeschwadern und Fallschirmtruppen. In Ungarn der Aufschrei eines ganzen Volkes gegen die Unterdrückung durch ein unmenschliches Terrorsystem und sowjetische Waffen. Bisweilen sah es so aus, als ob wir am Rande eines dritten Weltkrieges stünden. Echte Sorge erfüllte die Staatsmänner vieler Nationen, und die Völker starrten gebannt auf die beiden Brandherde. Wen interessierte schon in diesen Tagen und Wochen die Lösung des Saarkonfliktes, der jahrelang wie ein Verhängnis zwischen Deutschland und Frankreich gestanden hatte! Dort hatten ja nicht die Waffen gedroht oder gar gesprochen. Dort wurden nicht Kinder, Frauen und Greise von sowjetischen Panzern niedergewalzt. Die schlichte Befragung einer betroffenen Bevölkerung war kein dramatisches Schauspiel, das die Blicke auf sich zog. Und doch wurde hier ein Konflikt mit den so viel gepriesenen „friedlichen Mitteln" beendet, also durch Mittel, nach denen die echte Friedenssehnsucht der Menschen immer wieder gebieterisch ruft. Deshalb wird die Zeit kommen, in der das große Beispiel, das an der Saar gesetzt wurde, Einsicht fordern, Zuversicht stärken und neue Wege für die Lösung der schweren Konflikte weisen wird, die noch vor uns liegen. Wir deutschen Heimatvertriebenen haben Anlass genug, alles zu tun, dass diese Zeit der großen Einsicht, nicht lange fern bleibt.

 

Die Ereignisse am Suez und das Schicksal des tapferen ungarischen Volkes wurden in allen Phasen ihres Ablaufes mit brennendem Interesse verfolgt. Man suchte alle Einzelheiten der Ereignisse zu enträtseln und die Kräfte und Gegenkräfte, die aufeinanderstießen, abzuschätzen. Vorschläge, Pläne und Gegenpläne überstürzten sich. Jeder politisch Verantwortliche hatte das Bedürfnis, seinen Standort zu überprüfen. So vieles war schwankend und unsicher geworden. Manche Illusionen waren zerstört. Nur Narren glaubten noch an die These von der „friedfertigen Koexistenz", die Sowjetrussland jahrelang allzu gläubigen Ohren der westlichen Welt gepredigt hatte. Andererseits waren unwichtig erscheinende Einrichtungen zu kaum geahnter Bedeutung gewachsen und schenkten den geängstigten Herzen neue Zuversicht und Hoffnung. Wir denken an die Vereinten Nationen, deren Tagungen in dem großen Glaspalast am Hudson-River von den Völkern häufig kaum beachtet wurden. Und doch hatte die Versammlung der Delegierten von fast hundert Staaten der Welt die Probe bestanden, als die Stunde hoher Kriegsgefahr schlug. Es gelang, den Brandherd am Suez zu löschen. Dabei vergessen wir nicht, dass diese so machtvolle Einrichtung bis zur Stunde nicht in der Lage war, der Knechtung des ungarischen Volkes Einhalt zu bieten und auch hier die brutale Gewalt in ihre Schranken zu weisen.

 

Gewiss, auch wir als Heimatvertriebene empfinden die Notwendigkeit, unseren Standort zu überprüfen und unsere Hoffnungen und Auffassungen dem Neuen, das heraufgezogen ist, gegenüberzustellen. Das bedeutet aber nicht, dass wir bereit sind, den unverantwortlichen Plänemachern einen Freibrief zu gewähren, die meist ungerufen sich überlaut zum Wort melden. Sie kritisieren die angeblich erstarrte, verkrampfte und unwirkliche Haltung der Heimatvertriebenen und beschimpfen und schmähen ihre Wortführer. Sie locken mit Sirenentönen und erdreisten sich zu frechen Drohungen.

 

Wir haben gezeigt, dass wir den Herausforderungen nicht ausweichen. Wir sind ihnen die Antwort nicht schuldig geblieben. Manche von ihnen zogen sich schnell wieder in die Mäuselöcher zurück und sind stumm geworden. Es vergeht aber kaum eine Woche, in der sich nicht neue Rufer im Streit gegen unsere heimatpolitischen Ansprüche vernehmen lassen. An die Stelle der Namen von Rang und Klang sind Unbekannte und Ungenannte getreten. Auch die Methoden wechseln. Dafür heute nur zwei Beispiele, die uns die Gefahren deutlich machen, denen wir im neuen Jahre gegenüberstehen.

 

In der Evangelischen Akademie in Arnoldshain hatten sich vor wenigen Tagen deutsche Heimatvertriebene versammelt, um sich über die heimatpolitischen Ansprüche der Vertriebenen auszusprechen. Wahrlich ein gutes Beginnen. Alle Köpfe und noch mehr alle Herzen sind aufgerufen, sich der schweren Verantwortung zu stellen und den rechten Weg finden zu helfen. Die Schlussentschließung, soweit sie der Zeitungsbericht mitteilt, enthielt nichts, was nicht schon seit Jahren zum selbstverständlichen Gedankengut gehört. So zum Beispiel der Kernsatz, „die Ostvölker müssen dafür gewonnen werden, mit uns zusammen die Gemeinschaft Europas zu bauen" und ein weiteres: „Es bedarf bei allen der Überwindung des nationalstaatlichen Rechtsstandpunktes zugunsten einer europäischen Gemeinsamkeit, die unsere östlichen Nachbarn einschließt“. Soweit ist alles in Ordnung und bewegt sich auf der gleichen Grundlage, auf der wir seit Jahren unsere Überlegungen führen. Nun aber kommt das Entscheidende. Der Berichterstatter überschreibt seinen Bericht mit der Schlagzeile: „Bahnt sich bei den Vertriebenen ein Meinungsumschwung an?" Die Frage, in diesem Zusammenhang und in dieser Form gestellt, könnte eine erschreckende Unwissenheit des Verfassers über unsere Vorstellungen beweisen — wenn man nicht vielmehr der Auffassung sein müsste, dass hier Stimmung gemacht werden soll. Wir merken die Absicht und sind verstimmt. Natürlich lesen wir dieses in der Zeitung „Die Welt", die sich in Vertriebenenfragen schon häufig mangelhaft unterrichtet, schlecht beobachtend und bösartig unterstellend gezeigt hat. Es wird Zeit, sich gegen diese Roßtäuschermethoden zu wappnen.

 

Und nun ein zweites Beispiel aus den letzten Tagen. Wir meinen einen Artikel in der Dezemberausgabe der „Europa-Union" unter der Überschrift „Der Beitrag des Westens". Der Verfasser fordert „eine besonnene Ostpolitik der Bundesrepublik". Der eigentliche Inhalt erfordert kaum eine geistige Auseinandersetzung. Wer könnte sich genötigt fühlen, dem Verfasser zu widersprechen, wenn er meint, die Polen, Ungarn usw. seien „keineswegs die schlechtesten Europäer". Man müsse „endlich der noch weit verbreiteten Meinung ein Ende bereiten", in jedem Polen, Ungarn usw. einen Bolschewisten zu sehen. An diese Banalitäten schließt sich eine Gedankenblüte an: Man könnte Osteuropa nicht entindustrialisieren oder seine Arbeitermassen ins Zwergbauerntum bzw. Landarbeiterproletariat zurückführen, was die Vorbedingung einer deutschen Heimkehr in die Ostgebiete wäre, so wie sie sich manche naiven Gemüter ausmalen". Ich denke, diese Proben genügen. Der eigentliche Inhalt des Artikels ist eine maßlose Beschimpfung der Vertriebenenverbände und ihrer Führungen. Sie verschlössen die Augen vor den Aufgaben, und zwar „aus Gedankenlosigkeit aus Angst um Mitgliederbestände, aus Herzensträgheit oder Unfähigkeit". Es sei „sinnlos, die Klischees einer Vergangenheit anzubeten, die so grauenvoll unterging".

 

Wir hätten diese Proben nicht gebracht, wenn der Artikel nicht in solch einer bedeutenden Zeitschrift wie der „Europa-Union" veröffentlicht worden wäre. Der Präsident der „Europa-Union", Ernst Friedländer, hat häufig genug erkennen lassen, dass er die deutschen Heimatvertriebenen und ihre Verbände als Mitstreiter für Europa wertet. Wir dürfen deshalb wohl von ihm erwarten, dass er von diesem merkwürdigen „Diskussionsbeitrag" abrückt. —

 

Das neue Jahr wird viel Wachsamkeit von uns fordern. Alles, was bisher geschah, war nur die Vorbereitung zu den Auseinandersetzungen, denen wir jetzt entgegengehen. Wir nehmen diese Aufgabe willig und entschlossen auf uns. Wir tun sie für uns, für Deutschland, für Europa und für den Bau einer neuen friedlichen Ordnung, die allen beteiligten Völkern zum Segen gereichen soll. Die letzten Ereignisse in Polen und Ungarn haben unseren Glauben gestärkt, dass auch die europäischen Völker hinter dem „Eisernen Vorhang heute wie seit Jahrhunderten zur abendländischen Gemeinschaft gehören. Sie lehnen die Knechtschaft nicht minder leidenschaftlich ab als wir. Ihr Freiheitswille und ihre Opferbereitschaft für die Freiheit kann uns Vorbild sein. Wir sind davon überzeugt, dass es mit diesen Völkern einen gemeinsamen Weg zu einer neuen europäischen Ordnung gibt. Dieser Weg wird gefunden werden, wenn diese Völker sich in Freiheit ihre eigene staatliche Ordnung haben geben können. Noch lastet die Faust des Unterdrückers auf ihnen.

 

Was soll in dieser Lage die Rufe nach „neuen Konzeptionen"? Die Saarfrage kann uns vieles lehren, bestimmt das eine: Alle künstlichen Pläne und alle ausgeklügelten Überlegungen waren nichts wert, als die Stimme der betroffenen Bevölkerung sich Gehör verschaffen konnte und das französische Volk wie seine Staatsmänner bereit waren, ihrer abendländischen Verpflichtung nachzukommen. Auf die Stärkung der Bereitschaft zu diesen abendländischen Verpflichtungen kommt es allein und ausschließlich an. Viele Wege führen zu diesem Ziel. Wir sollten alle gehen, ehrlich und furchtlos, wenn sie uns auch nur einen Schritt zu dieser Bereitschaft näher bringen.

 

Weil wir das erkennen, deshalb lassen wir uns auch nicht auf Irrwege locken. Auf Raub und Vertreibung lässt sich kein neues Europa gründen. Wer Unrecht verewigen will, versündigt sich genauso gegen den Geist des Abendlandes und seine Gesittung, wie derjenige, der auf die Freiheit verzichtet und die Knechtschaft in der europäischen Gemeinschaft für möglich hält.

 

Wir dienen einer guten und gerechten Sache. Wir werden uns von allem Lärm und Geschrei, von allen Vorwürfen und Verzichtsforderungen nicht verwirren lassen.

 

Seite 1   Bedenke …

Bedenke ohne Unterlass: Wie viele Ärzte tot sind, die oft über ihren Kranken ihre Stirn in Falten legten; wie viele Philosophen, die über Tod und Unsterblichkeit Endloses disputierten; wie viele Tyrannen, die Macht über Tod und Leben mit unbändigem Hochmut übten, gleich als wären sie unsterblich. Sieh daher immer die Menschendinge als vergänglich und nichtig. Durchwandere deine kurze Frist gehorsam der Natur, gleich der Olive, die reif geworden, abfällt, segnend die Mutter Erde, die sie trug, und dankend dem Baume, der sie wachsen ließ.

Marc Aurel

 

Seite 2   Adenauer: „Schmerzliche Trennung" Der Bundeskanzler mahnt zur inneren Ordnung.

In einer Weihnachtsansprache rief Bundeskanzler Adenauer das deutsche Volk zur inneren Einkehr und zur Besinnlichkeit auf. Das erstrebenswerteste Ziel für jeden Einzelnen sieht Dr. Adenauer darin, die „innere Ordnung" zu besitzen. „Innere Ordnung hat der, der zwischen Gut und Böse unterscheidet und der fest entschlossen ist, immer dem Guten treu zu bleiben“. Der Mensch solle zwar ständig und unermüdlich weiterstreben, er müsse aber auch die Gefahren seiner Zeit sehen und aus der Vergangenheit übernehmen, was gut war. „Das Morgen baut sich auf dem Heute auf, aber das Heute und das Morgen ruhen auf dem Gestern. Diese Wahrheit kann nichts in der Welt beseitigen“.

 

Zur Lage Deutschlands sagte der Bundeskanzler: „Die Zerreißung unseres Vaterlandes kommt uns am Weihnachtsfest besonders schmerzlich zum Bewusstsein. Trotzdem dürfen wir hoffen, dass das Jahr 1957 unseren Deutschen in der sowjetisch besetzten Zone, wenn nicht die Erfüllung unseres gemeinsamen Herzenswunsches selbst, so doch diese Erfüllung in greifbare Nähe bringen wird; denn endlich scheint die so lange von uns erhoffte Bewegung in die erstarrten Fronten gekommen zu sein“.

 

Seite 2   Der Papst fordert Geschlossenheit

Eine sehr ernste und eindrucksvolle Mahnung zur Einigkeit aller freien Menschen gegenüber der sowjetischen Bedrohung enthielt die stark beachtete Weihnachtsbotschaft des Papstes in diesem Jahr. Wörtlich sagte Papst Pius XII.: „Gegenüber einem Feind, der entschlossen ist, allen Völkern eine unerträgliche Lebensform aufzuzwingen, kann nur die einmütige und starke Haltung aller derer, die die Wahrheit und das Gute lieben, den Frieden retten. Und sie werden ihn retten“.

 

Das Oberhaupt der katholischen Kirche hat sich mit Nachdruck für eine Stärkung der Autorität der Vereinten Nationen, für eine gefestigte Solidarität Europas und für die Abrüstung ausgesprochen. Er warnte vor einer Verharmlosung der Dinge durch sogenannte „Realisten". Er müsse es mit tiefstem Bedauern aussprechen, dass zuweilen auch Katholiken, Priester wie Laien, der Politik der Vernebelung zu einem ungewohnten Erfolg, verholfen hätten. Einen gemeinsamen Weg und eine gemeinsame Sprache könne es nicht geben, wo die andere Seite die absoluten Werte schlechthin verneine. Schon die Selbstachtung solle es verbieten, die Taktiken gewisser „Gespräche und Begegnungen" fortzusetzen.

 

Der Papst warnte nachdrücklich auch vor Beschwichtigungsversuchen. Vorbereitungen zur Verteidigung und die Führung eines Verteidigungskampfes bei schwerster Bedrohung könne nicht als unerlaubt bezeichnet werden. Wenn aus freien Wahlen hervorgegangene Volksvertretungen und Regierungen mit den rechtmäßigen Mitteln der Innen- und Außenpolitik Vorkehrungen träfen und Maßnahmen durchführten, so sei das niemals unsittlich. Zur Frage der Kriegsdienstverweigerung stellte der Papst fest: „Ein katholischer Bürger kann sich nicht auf das eigene Gewissen berufen, wenn er sich weigert, Dienste zu leisten und die Pflichten zu erfüllen, die gesetzlich festgelegt sind“.

 

Die bewaffnete Intervention der Sowjets in Ungarn brandmarkte der Papst scharf. Es dürfe sich niemals die Situation vor dem Zweiten Weltkrieg wiederholen, wo ein jeder sich auf Kosten des anderen zu retten versuchte.

 

Seite 2   Von Woche zu Woche

Die Frage der Wiedervereinigung Deutschlands soll zu einem günstigen Zeitpunkt vor das Forum der Vereinten Nationen gebracht werden. Dies erklärte der Kanzler auf seiner letzten Pressekonferenz des Jahres 1956.

 

Eine erste Besprechung des Kanzlers mit dem neuen Sowjetbotschafter Smirnow fand überraschend noch zwei Tage vor Weihnachten in Bonn statt. In der dreiviertelstündigen Unterredung sollen die wichtigsten politischen Probleme erörtert worden sein. Smirnow begab sich anschließend nach Moskau.

 

Bundesaußenminister von Brentano äußerte in einem Interview mit einer US-Zeitschrift, er sei zuversichtlich, dass Verhandlungen zwischen einem wiedervereinigten Deutschland und einem freien Polen zu einem für beide Nationen befriedigenden Ergebnis führen würden. Deutschland sei bereit, für die Regelung seines Verhältnisses zu Polen Opfer zu bringen.

 

Eine Moskaureise des Präsidenten des Deutschen Roten Kreuzes ist für den Januar in Aussicht genommen worden. Präsident Dr. Weitz erhielt eine Einladung des sowjetischen Rot-Kreuz-Präsidenten Miterew. Er hofft, in Moskau wichtige Fragen bei der Nachforschung nach zurückgehaltenen Deutschen, Vermissten und Verschollenen besprechen zu können.

 

In eine neue Oberpostdirektion Saarbrücken ist mit dem 1. Januar die bisher selbstständige saarländische Post- und Telegraphenverwaltung umgewandelt worden.

 

Das Urteil des Karlsruher Bundesgerichtshofes gegen Dr. Otto John lautete auf vier Jahre Zuchthaus, war also doppelt so hoch wie der Strafantrag des Oberbundesanwalts. Bundesminister Dr. Schröder wies darauf hin, dass mit diesem Urteil – gegen das es weder Einspruch noch Revision gibt – auch der Verlust aller Beamtenrechte für John verbunden ist.

 

10 000 Ungarn-Flüchtlinge wurden bisher in Westdeutschland aufgenommen. 40 Prozent der Arbeitsfähigen haben bei uns bereits eine Beschäftigung gefunden.

 

Rund 270 000 Zonenflüchtlinge wurden in der Bundesrepublik nach amtlicher Mitteilung bereits bis Mitte Dezember festgestellt. Die Endzahl wird erheblich über der des Vorjahres liegen.

 

Mit der endgültigen Verabschiedung der Rentenreform ist nicht vor Ende Februar zu rechnen. Die Rentner sollen jedoch bereits ab 1. Januar 1957 höhere Leistungen erhalten.

 

Mindestens 540 000 neue Wohnungen sind in diesem Jahr in der Bundesrepublik und etwa 20 000 Wohnungen in West-Berlin gebaut worden. Die vorjährige Bauleistung wurde erreicht.

 

Landrat von der Groeben wurde mit zwölf anderen Persönlichkeiten vom Bundesinnenminister in eine Sachverständigenkommission für die Verwaltungsvereinfachung berufen. Er war früher viele Jahre als Landrat in Ostpreußen tätig.

 

Eine Ausbildung für Straßenkämpfe erhalten nach Berliner Informationen alle Dienststellen der sowjetzonalen Volkspolizei.

 

Zu „freiwilliger Arbeit" in den Braunkohlenbergwerken der Zone hat das Pankower Regime viele hundert Studenten der Leipziger Universität veranlasst. Man sieht darin eine Art Strafmaßnahme. Der Pankower Chef der Staatssicherheitspolizei, Wollweber, wandte sich erneut scharf gegen die Kritik der Studenten am stalinistischen Regime in der Zone.

 

Eine völlige Schulgeldfreiheit auch für Mittel- und Oberschulen hat die Sowjetzone ab 1. Januar eingeführt.

 

Über 68 000 geflüchtete Ungarn haben bisher in achtzehn Ländern eine neue Unterkunft gefunden. Großbritannien nahm etwa 11 900, die Bundesrepublik 10 600, die Schweiz 10 300 und Amerika rund 9000 geflüchtete Ungarn auf.

 

Eine Reform der gesamten Wirtschaftspolitik der Sowjetunion hat das Zentralkomitee der Kommunistischen Partei der Sowjetunion in einer Geheimtagung, die vom 20. bis zum 24. Dezember in Moskau stattfand, beschlossen. Vorgesehen sind eine weitgehende Ankurbelung der sowjetischen Wirtschaft und umfassende Maßnahmen gegen Bürokratie, Unfähigkeit der Wirtschaftsfunktionare und Verschwendung staatlicher Mittel bei der Wirtschaftsverwaltung und Planung. Die Notwendigkeit einer Dezentralisierung der Sowjetwirtschaft wird unterstrichen. Das Zentralkomitee bestätigte erneut den bereits Anfang dieses Jahres auf dem Moskauer Parteikongress dargelegten Grundsatz, dass die Schwerindustrie bevorzugt entwickelt werden müsse. Die unmittelbare Folge der Kritik des Zentralkomitees war die Ablösung des Ministers für die laufende Wirtschaftsplanung, Saburow, durch Perwuchin, dem für seine künftige Arbeit eine Gruppe von sechs Wirtschaftsfachleuten als stellvertretende Vorsitzende der staatlichen Kommission für Wirtschaftsplanung beigegeben wurden.

 

Der chinesische Ministerpräsident und Außenminister Tschou En-Lai  reist in der ersten Januarhälfte auf Einladung der sowjetischen und der polnischen Regierung nach Moskau und Warschau. In Peking wurde amtlich bekanntgegeben, dass die Reise nach Moskau der „Stärkung der brüderlichen Freundschaft und Zusammenarbeit“ zwischen beiden Ländern dienen soll.

 

Israel verweigert die Räumung von Gaza. Im Parlament von Jerusalem wurde erklärt, dass Israel keine Besetzung durch Ägypten im Gazastreifen dulden werde. Ägypten besteht auf der Forderung der Rückgabe.

 

Seite 3   Unruhen in Litauen und in Estland. Moskau sagt: „Rebellische Tendenzen der Studenten"

Die West-Berliner Zeitung „Der Tag" berichtet in den von der Sowjetunion annektierten baltischen Ländern Litauen und Estland habe die Polizei gegen antisowjetische Demonstranten einschreiten müssen. Die Zeitung stützt ihren Bericht auf Angaben ausländischer Studenten, die in der Sowjetunion studieren. Danach sollen Studenten und Arbeiter in den Straßen der estnischen Hauptstadt Reval und der litauischen Stadt Wilna demonstriert, und den Abzug der Russen sowie die Freilassung derjenigen inhaftierten Personen, die für die Befreiung von der sowjetischen Herrschaft kämpfen, verlangt haben. Diesen von den Universitätsstudenten begonnenen Demonstrationen hätten sich zahlreiche Arbeiter angeschlossen.

 

Zur Lage in den baltischen Ländern schreibt der Osteuropa-Korrespondent der „Neuen Zürcher Zeitung":

 

Nicht nur in Litauen, sondern auch in den beiden anderen baltischen Staaten Lettland und Estland scheint eine rebellische Stimmung unter den Studenten zu herrschen. Aus den Leitartikeln und Berichten der in Riga in russischer Sprache erscheinenden Zeitung „Sowjetskaja Latwia“ geht hervor, dass sich die Einflüsse der „fremden Ideologie kleinbürgerlicher Stimmungen" unter der jungen Generation bemerkbar machen. Es heißt in dem Blatt, unter den jungen Schriftstellern trete in letzter Zeit die Neigung zu einer „naturalistischen" Darstellung des sowjetischen Lebens zutage. In einzelnen Werken würden „formalistische" Anschauungen vertreten, die gegen die sowjetische Ideologie gerichtet seien. Die Studenten der Universität von Riga hätten nach diesen Berichten ihre Informationen nicht aus den sowjetischen Zeitungen bezogen — die von ihnen gar nicht gelesen werden —, sondern aus anderen, „zweifelhaften" Quellen. Die Professoren und Dozenten wüssten nicht, was die Studenten nach den Vorlesungen in ihrer Freizeit treiben.

 

Alarmierende Stimmen über die Haltung der estnischen Jugend waren Anfang Dezember auf der Parteikonferenz in Reval zu hören. In den Schulen der estnischen Hauptstadt soll die Forderung erhoben worden sein, die Symbolik der kommunistischen Jugendorganisation der „Pioniere" durch die traditionellen Formen der Pfadfinderbewegung zu ersetzen. Die Russin Worgunowa, die die Jugendbewegung in Reval leitet, beklagte sich auf der Parteikonferenz, dass ein derartiger Vorschlag die Unterstützung der parteioffiziellen Jugendzeitung Lettlands gefunden habe. Auf einer anderen Konferenz in einem Stadtbezirk der Hauptstadt Estlands erklärten mehrere Redner, die Jugend und vor allem die Studentenschaft sei durch sowjetfeindliche Anschauungen infiziert. Ein Schlüsselproblem scheint dabei die Russifizierung Estlands zu sein; auf den Parteikonferenzen wurde darauf hingewiesen, dass die in Estland lebenden russischen Kommunisten bis jetzt die estnische Sprache nicht beherrschen und damit „einen großen Fehler" begangen hätten. Die kommunistischen Redner beschwerten sich, dass die Jugend das Prinzip der „friedlichen Koexistenz von zwei ökonomischen Systemen" als Verzicht auf den Kampf gegen die bürgerliche Ideologie auslege.

 

Die Ereignisse in Ungarn und in Polen haben in dem von Moskau annektierten Litauen ein starkes Echo hervorgerufen. Hierbei könnten zwei Momente eine wichtige Rolle gespielt haben; das litauische Volk ist katholisch, und im Lande befindet sich eine starke polnische Minderheit, die seit dem letzten Frühjahr nach langen Jahren der Isolierung erstmals wieder in unmittelbaren Kontakt mit dem benachbarten Polen gelangen konnte. Offizielle Delegationen aus Warschau wurden in Wilna empfangen, und sogar Privatpersonen aus Polen hatten die Möglichkeit, ihre Verwandten in Sowjetlitauen zu besuchen. Diese Berührung mit der seit langem unbekannten Außenwelt hat dem latenten Widerstand des von den russischen Kommunisten in den ersten Nachkriegsjahren dezimierten litauischen Volkes neue Impulse gegeben. Die ungarische Freiheitsrevolution und der Umschwung in Polen sind offensichtlich nicht ohne Einfluss auf die Situation in dem mit kolonialen Methoden beherrschten Lande geblieben.

 

Greifbare Beweise dafür erbrachte die letzte Tagung des Obersten Sowjets der Sowjetlitauischen Republik, die Anfang Dezember in der Landeshauptstadt Wilna stattgefunden hat. Die antirussische Stimmung und die Auflehnung gegen die Fremdherrschaft hat offenbar solche Formen angenommen, dass die in Moskaus Diensten stehenden litauischen Kommunistenführer scharfe Angriffe gegen die um sich greifende Stimmung und gegen die in den westlichen Ländern lebende politische Emigration richten mussten. Sowohl der Erste Parteisekretär der litauischen Kommunistischen Partei, Antanas Snetschkus, wie auch der Vorsitzende des Präsidiums des Obersten Sowjets Litauens, Justus Palezkis , haben zu den Selbständigkeitsbestrebungen der litauischen Nation Stellung genommen und heftige Ausfälle gegen die nationalen Emanzipationserscheinungen gemacht. So warf Snetschkus den litauischen Politikern im Exil vor, sie stünden im Solde der „amerikanischen Imperialisten" und spielten sich als „angebliche Verteidiger der Interessen des litauischen Volkes" auf. Snetschkus versuchte immer wieder zu behaupten, dass das Zusammengehen des litauischen Volkes mit Russland im Rahmen der bolschewistischen Ideologie und des sowjetischen Systems die souveränen Rechte des Volkes garantiere und dass das sowjetlitauische Regime niemandem erlauben werde, die Freundschaft des litauischen Volkes mit dem „großen russischen Volk" zu beeinträchtigen. Er verteilte zunächst Komplimente an die Adresse der litauischen Intellektuellen und Studenten, um dann den in diesen Kreisen kursierenden Gedanken der nationalen Selbständigkeit zu verurteilen. Dabei stellte er fest, dass manche Vertreter von Wissenschaft und Kultur „unter dem Deckmantel der Kritik die ideologischen Positionen des sozialistischen Realismus, der Grundsätze der sowjetischen Wissenschaft und der Parteilinie in Wissenschaft und Kunst anzugreifen versuchen und den Einflüssen der kleinbürgerlichen Ideologie unterliegen". Das alles verpflichte zur Verstärkung der ideologischen Arbeit und zur „Demaskierung der Erscheinungen der bourgeoisen Ideologie".

 

Eine besondere Sorge scheinen für das Regime die litauischen Studenten zu sein. Snetschkus erklärte, dass diejenigen Studenten, „die die Gründe der Schwierigkeiten nicht verstehen", unter den Einfluss der Lügen des Klassenfeindes gerieten. Auch die Professoren an den Hochschulen hätten gegen diese „ungesunde Stimmung unter den Studenten" nichts unternommen.

 

Snetschkus machte kein Hehl daraus, dass die ungarische Freiheitsrevolution ihren Widerhall in Litauen gefunden hat. Der sowjetlitauische Statthalter Moskaus erklärte wörtlich:

 

„Die bewaffnete Erhebung der Reaktion gegen das demokratische Ungarn hat auch die Reaktionäre in unserem Lande ermutigt. Die Reste der gegen das Volk gerichteten Parteien sowie die nicht ausgerotteten Restbestände der ausbeutenden Klassen, die bürgerlich-nationalistischen Elemente und ihre verschiedenen Helfershelfer haben begonnen, das Haupt zu erheben. Sei es unter dem Deckmantel der Kritik, sei es unter der Maske der angeblichen Demokratie oder aber in aller Offenheit: sie versuchen zu hetzen, zu verleumden und Misstrauen gegen die Politik der Kommunistischen Partei und der Sowjetregierung in Litauen zu säen. Wir müssen entschieden erklären, dass alle diese Versuche vergeblich sind. Das litauische Volk unterstützt diese Überreste des Feindes nicht. Die werktätigen Menschen Litauens können das Antlitz des Feindes unterscheiden, gleichgültig unter welcher Maske er sich auch verstecken würde. Das litauische Volk wird konsequent und entschieden den sowjetischen Weg gehen“.

 

Der Vorsitzende des Obersten Sowjets Litauens, Justas Palezkis, polemisierte in seiner Rede in aggressiver Weise gegen die demokratischen Parteien Vorkriegs-Litauens, wobei er in erster Linie die Christlichen Demokraten angriff, deren Anhänger offensichtlich den Kern der oppositionellen Bewegung im katholischen Litauen bilden. Aber auch die Sozialdemokraten hätten nach Palezkis „das litauische Volk betrogen“. Der Parteiführer setzte sich in langen Tiraden mit den im Exil lebenden litauischen Politikern auseinander und versuchte, die angeblichen Fortschritte im wirtschaftlichen und sozialen Leben des litauischen Volkes unter der Sowjetherrschaft zum Ausdruck zu bringen.

 

Seite 3   Baltischer Notruf! Wieder Massenverschleppungen nach Sibirien und dem Ural.

Der in Stockholm tätige Nationale Rat von Estland hat an den Generalsekretär der Vereinten Nationen, Hammarskjöld, einen dringenden Notruf gerichtet, um ihn auf die neue Verschleppung von etwa hunderttausend jungen Leuten aus den drei baltischen Ländern hinzuweisen. Der Nationalrat weist durch seinen Vorsitzenden, den früheren estnischen Staatspräsidenten August Rei, darauf hin, dass der sowjetische Parteisekretär Chruschtschow den Befehl zu Massendeportationen gegeben hat, um den großen Mangel an Arbeitskräften in Sibirien und im Ural aufzufangen. Präsident Rei stellte gegenüber den Korrespondenten des Londoner „Daily Telegraph" und des holländischen „Volkskrant" fest, dass am 28. November und 8. Dezember die ersten Gruppen junger Balten durch die Sowjets nach Sibirien und dem Ural abtransportiert wurden. Man teilte den Jugendlichen mit, dass sie in der Sowjetunion eine „Dauerarbeit" finden würden und dass sie nicht auf eine Heimkehr nach Estland, Lettland und Litauen rechnen könnten, da es hier angeblich nicht genug Arbeitsmöglichkeiten gebe. Rei wies darauf hin, dass die Pläne für solche Massenverschleppungen vom Kreml zusammen mit den kommunistischen Marionettenregierungen in Reval, Riga und Wilna ausgearbeitet wurden.

 

In seiner Botschaft an den UNO-Generalsekretär betont der estnische Nationalrat, dass es hier in keinem Fall um eine sogenannte echte Arbeitsplatzlenkung gehe. Wörtlich sagt Rei: „Hier handelt es sich um systematische Vernichtung ganzer Nationen. Es ist nicht wahr, dass es in Estland einen Überschuss an Arbeitskräften gibt, im Gegenteil, Arbeiter aus anderen Teilen der Sowjetunion, vor allem aus der Ukraine, werden laufend nach Estland gebracht“.

 

Die estnische Exilvertretung weist im Übrigen die Vereinten Nationen darauf hin, dass die baltischen Völker sich zwar nicht im offenen Aufstand befinden, dass sie aber den Kommunismus scharf und eindeutig ablehnen. Es sei wohl bezeichnend, dass die kommunistischen Parteileiter im Baltikum darüber klagen, dass die Jugend der höheren Schulen, Universitäten und Fachschulen den Zwangsunterricht im Marxismus boykottieren. Auch am Unterricht in der russischen Sprache wollten weder Studenten noch Oberschüler teilnehmen. Die kommunistischen Trabanten hätten zum Beispiel an den Hochschulen lange Listen mit den Namen der jungen Balten veröffentlicht, die den Parteiunterricht boykottieren. Für die jungen Esten sei es aber geradezu Ehrensache, auf einer solchen Liste zu erscheinen. Die kommunistische Jugendorganisation zähle unter den Studenten nur sehr wenige Mitglieder. So gehörten, nur ein knappes Dutzend der insgesamt 2500 Studierenden des Revaler Polytechnikums dem „Komsomol" an. Auch von den Studenten der Dorpater Universität, der Landwirtschaftlichen Hochschule und der Lehrerbildungsanstalt sei nur ein verschwindender Bruchteil Mitglied der kommunistischen Jugendorganisation.

 

Die Sowjets sollen der Möglichkeit einer Revolte in Estland durch die Versetzung sämtlicher estländischer Offiziere in andere Teile der Sowjetunion vorgebeugt haben, berichtet der Präsident des Estländischen Flüchtlings-Nationalrates in Stockholm, August Rei Nach dem Aufstand in Posen und nach der Revolution in Ungarn seien durch die Sowjets auch die geringsten Spuren einer nationalen estländischen Gruppenbildung innerhalb der sowjetischen Armee in Estland beseitigt worden.

 

Seite 3   Gewitterstimmung in Pommern. Sowjetfeindliche Plakate sogar auf den Oder-Schleppzügen.

Über die Stimmung, die heute unter der polnischen Bevölkerung in Stettin und Ostpommern herrscht, liegen von Augenzeugen, die aus Pommern kürzlich nach Deutschland zurückkehrten, recht interessante Berichte vor. Es zeigt sich deutlich, dass in allen Teilen der ostdeutschen Provinz unter den dortigen polnischen Ansiedlern größte Erbitterung gegen die Sowjets und gegen die polnischen Stalinisten herrscht. Die Unruhen in Stettin waren keineswegs, wie man in Warschau erklärte, nur Ausschreitungen von Jugendlichen. Die Demonstrationen wurden von der ganzen Bevölkerung getragen und besonders bemerkenswert ist die Tatsache, dass auch die gegen die Demonstranten eingesetzten polnischen Soldaten wenig Lust zeigten, ernsthaft gegen die Demonstranten vorzugehen. Polnische Marineangehörige verweigerten den Offizieren den Befehl, als sie zum aktiven Einschreiten gegen junge Schiffer der Oder-Binnenschifffahrtsgesellschaft aufgefordert wurden. Eine von den Stettiner Kommunistenanführern ins Leben gerufene „Stadtwache" wurde mehrfach von der Menge angegriffen, und man erklärte, jeder Angehörige der Stadtwache sei als Volksfeind anzusehen. Es steht fest, dass das Haus einer KP-Ortsgruppenleitung in Stettin-Bredow in Brand gesteckt wurde. Der Streikbewegung schlossen sich Tausende an. In zahlreichen anderen kommunistischen Büros wurden die Fenster zertrümmert. Die Angehörigen der verhassten roten Geheimpolizei schossen mehrfach in die Menge es bildeten sich aber immer wieder spontan große Demonstrationszüge. In großen Mengen wurden Flugzettel verteilt, auf denen man las: „Raus mit den Russen aus Polen und Ungarn, unterstützt die Ungarn“.

 

In Greifenhagen beobachtete man Oder-aufwärts fahrende Schleppzüge, die große Plakate an Deck aufgestellt hatten, in denen ebenfalls der sofortige Abzug der Russen aus Ungarn und Polen gefordert wurde. Zu großen Demonstrationen gegen die Sowjets kam es auch in Stargard, wo die Arbeiter des Eisenbahnreparaturwerks einen Protestmarsch zur kommunistischen Kreisleitung durchführten und dort ebenfalls Tafeln mit der Aufschrift: „Russen raus" anbrachten. Aus Kolberg wird bekannt, dass dort die Russen ihre sogenannten „technischen Berater" auf die eigenen Schiffe zurückzogen. Demonstranten sollen in das Wohngebiet der Russen eingedrungen sein. Die polnische Kriegsmarine in Kolberg erhielt Ausgangsverbot und wurde in Alarmzustand versetzt. Aus Rügenwalde wird gemeldet, dass sowjetisches Marinepersonal eine Reihe von Leuchttürmen und andere wichtige Küstenanlagen an der pommerschen Küste besetzt hat. Wo das polnische Personal nicht entfernt wurde, wurde es unter die Aufsicht russischer Soldaten gestellt. Aus dem Gebiet zwischen der Halbinsel Hela und dem Lebasee werden stärkere sowjetische Truppenbewegungen gemeldet. An der alten Ostbahnstrecke von Küstrin über Landsberg, Schneidemühl nach Bromberg ist nach vorliegenden Meldungen der Eisenbahnschutz erheblich verstärkt worden. In einigen Gegenden, so zum Beispiel in Kreuz, hat offenbar russisches Militär den Eisenbahnschutz übernommen.

 

Seite 3   Die Krise in den „Westgebieten“

 Die kürzlich von der Warschauer Regierung gebildete Oder-Neiße-Sonderkommission wird sich vor allem mit dem Besiedlungsproblem der polnisch besetzten deutschen Ostgebiete beschäftigen und neue „Initiativpläne" ausarbeiten. Die Warschauer Regierung beauftragte die Sonderkommission, insbesondere die Lage der „autochthonen Bevölkerung" und der „deutschen Minderheit" im Hinblick auf die „zahlreichen Ausreiseanträge nach der Bundesrepublik und der DDR" zu untersuchen. Sämtliche von der Sonderkommission ausgearbeiteten Unterlagen sollen unverzüglich den Fachministerien und dem Warschauer Ministerratspräsidium sowie dem Sekretariat des Zentralkomitees der „Vereinigten Polnischen Arbeiterpartei" übergeben werden. Die zuständigen „Woiwodschafts"-Behörden in den polnisch besetzten deutschen Ostgebieten erhielten gleichzeitig die Anweisung, die Arbeit der Sonderkommission „uneingeschränkt zu unterstützen und keinerlei Fehler, insbesondere auf dem Wirtschaftsgebiet, zu verschweigen". In diesem Zusammenhang wurde von polnischer Seite in Warschau erklärt, die „Krise in den wiedererrungenen Westgebieten" könne nur unter Einsatz aller verfügbaren Kräfte und unter Aufgabe der bisher angewandten „dogmatischen Prinzipien" beseitigt werden.

 

Seite 3   Familienzusammenführung „in beiden Richtungen". Neues Abkommen zwischen Warschau und Pankow

Während bisher auf Grund der Vereinbarungen zwischen dem Deutschen und dem Polnischen Roten Kreuz bisher fast ausschließlich eine Familienzusammenführung der in den polnisch besetzten deutschen Ostgebieten verbliebenen Deutschen zu ihren Angehörigen nach Westdeutschland erfolgt ist, plant die Warschauer Regierung nunmehr auch eine „Familienzusammenführung in umgekehrter Richtung" und hat bereits ein entsprechendes Abkommen mit der Sowjetzonenregierung getroffen. Wie soeben bekannt wird, sind auf Grund von Verhandlungen zwischen dem Sowjetzonen-Innenministerium und dem polnischen Innenministerium die „organisatorischen Prinzipien für die Fortsetzung der Arbeiten zur Zusammenführung der Familien" vereinbart worden, die dahin gehen, dass die Familienzusammenführung „sowohl durch Übersiedlung aus Polen in die DDR wie auch aus der DDR nach Volkspolen" erfolgen soll.

 

Die neuen Gesichtspunkte für die Durchführung der Familienzusammenführung gelangten zur Geltung, nachdem polnische Funktionäre in den polnisch besetzten deutschen Ostgebieten angesichts der großen Zahl von Anträgen auf Familienzusammenführung nach Westdeutschland ihre „lebhaften Besorgnisse" darüber zum Ausdruck brachten, dass infolge der Umsiedlung eine Verschärfung des Mangels an Arbeitskräften — vor allem auf den Staatsgütern — eintreten werde. Bisher wurde diesen „Besorgnissen" dadurch Rechnung getragen, dass nur ältere und arbeitsunfähige Antragsteller die Genehmigung zur Aussiedlung erhielten.

 

Inzwischen haben sich auch die ersten „Resolutionen" eingestellt, in denen die Familienzusammenführung auch „in östlicher Richtung" gefordert wird. Nach einer Meldung der Warschauer Zeitung „Zycie Warszawy" übergab eine Delegation von „Autochthonen" — gemeint ist damit die alteingesessene Bevölkerung — aus dem südlichen Ostpreußen bei einer Vorsprache in Warschau dem stellvertretenden Ministerpräsidenten Ignar eine Denkschrift, in der insbesondere eine „Regelung der Auswanderung und Einwanderung von Autochthonen in Übereinstimmung mit dem Staatswohl und den Grundsätzen der Humanität" gefordert wurde. Außerdem wurde die Einleitung amtlicher Ermittlungsverfahren gegenüber Funktionären gefordert, „die sich gegenüber der autochthonen Bevölkerung unrechtmäßige Handlungen und Rechtsbrüche zuschulden kommen ließen“.

 

Seite 3   Unruhen in Kiew. Ungarn von Ukrainern befreit

In der Nacht zum 15. Dezember trafen in Österreich ungarische Flüchtlinge ein, denen es gelungen war, sich von Kiew nach Ungarn und von dort über die Grenze nach Österreich durchzuschlagen. Sie berichteten, dass es in der vorletzten Woche an der Kiewer Universität zu großen Studentendemonstrationen gekommen sei, denen sich große Teile der Bevölkerung angeschlossen hätten. Größere Gruppen zogen zu den Gefängnissen und Gefangenenlagern, wo sie die Wachmannschaften überwältigen konnten. Sie befreiten u. a. dreihundert junge Ungarn, die in den ersten Novembertagen in die Ukraine deportiert worden waren. Die Ungarn berichten, dass sie von der ukrainischen Bevölkerung laufend Hilfe erhielten und dass ihnen sogar russische Eisenbahnschaffner die weitere Flucht ermöglichten.

 

Seite 4   Heimatpolitische Chronik 1956

8. Februar: Im amerikanischen Repräsentantenhaus gibt der Abgeordnete Reece eine Erklärung ab, in der die Vertreibung der deutschen Bevölkerung aus Ostpreußen und den übrigen deutschen Ostgebieten als eine „Verletzung der Menschenrechte, des Völkerrechts und feierlicher Verträge" bezeichnet wird. Der Abgeordnete erhebt die Forderung, dass die Regierungen der Vereinigten Staaten, Großbritanniens und Frankreichs „nicht den Schatten eines Zweifels daran lassen sollten, dass Ostpreußen und die anderen deutschen Provinzen ostwärts von Oder und Neiße völkerrechtlich ein Teil Deutschlands sind".

 

14. und 15. April: Auf der Tagung der ostpreußischen Landesvertretung wird der gesamte Bundesvorstand wiedergewählt. Sprecher der Landsmannschaft bleibt Dr. Alfred Gille.

 

1. Mai: Auf einer Pressekonferenz in London äußert Bundesaußenminister Dr. v. Brentano die Ansicht, dass das deutsche Volk eines Tages vor die Frage gestellt werden könnte, ob es auf seine Ostgebiete zu verzichten bereit sei, oder ob es dies nicht tun wolle, nur um einen etwas problematischen Anspruch auf die Ostgebiete aufrechtzuerhalten.

 

Da diese Ausführungen insbesondere in Westdeutschland heftige Diskussionen und Widerspruch auslösten, erklärt der Bundesaußenminister am 2. Mai in einem Interview mit dem Südwestfunk: „Es gibt keine deutsche Bundesregierung, weder heute noch morgen, die die Oder-Neiße-Linie als Grenze anerkennen kann“. Des Weiteren führt der Minister aus, dass die Grenzziehung weder von der deutschen Bundesregierung, noch von Pankow geregelt werden könne. Sie müsse vielmehr einem Friedensvertrag vorbehalten bleiben, den eine gesamtdeutsche Regierung vorbereitet und ein gesamtdeutsches Parlament ratifiziert. Wörtlich sagt der Minister im Hinblick auf seine Londoner Ausführungen: „Ich sprach nicht von einem problematischen Rechtsanspruch, sondern ich sprach davon, dass wir klar und eindeutig gesagt haben — und ich glaube, diese Erklärung gilt für heute und morgen —, dass es kein Grenzproblem gibt, dass wir etwa mit Gewalt ändern wollten. Hier steckt die Problematik nicht im Rechtsanspruch, der unbestritten und unbestreitbar ist, sondern hier steckt die Problematik in der Verwirklichung dieses Rechtsanspruches“.

 

Ab 3. Mai: Die Ausführungen des Bundesaußenministers in London veranlassen die Organisationen der Heimatvertriebenen und die westdeutschen Parteien zu Stellungnahmen, in denen übereinstimmend eine Bezeichnung des deutschen Rechtsanspruchs auf die Oder-Neiße-Gebiete als „problematisch" zurückgewiesen wird.

 

In einer gemeinsamen Erklärung protestieren der Verband der Landsmannschaften und der BvD dagegen, „dass Bundesaußenminister von Brentano in London den deutschen Anspruch auf die Oder-Neiße-Gebiete bzw. seine Verwirklichung mit friedlichen Mitteln als problematisch bezeichnet und im Zusammenhang mit der west-mitteldeutschen Wiedervereinigung einen Verzicht auf die deutschen Ostgebiete in Erwägung gezogen hat". Die gemeinsame Erklärung stellt ferner fest: „Der Minister ist nicht befugt, deutschen Boden gegen deutschen Boden, Recht gegen Recht auszuhandeln oder solche Möglichkeiten auch nur zu diskutieren. Die internationale Lage bot solchen Erörterungen keinen Anlass. Die nachträglichen Erklärungen des Bundesaußenministers zu seiner Londoner Äußerung sind gleichfalls unbefriedigend“. —

 

3. Mai: Das Auswärtige Amt in Bonn veröffentlicht eine zweite Erklärung des Bundesaußenministers zu dessen Londoner Ausführungen, in der es heißt: „Die Bundesregierung wird niemals die Oder-Neiße-Grenze anerkennen oder die deutschen Ostgebiete zu einem Handelsobjekt irgendwelcher Art machen. Es war indessen meine Absicht, darüber keinen Zweifel zu lassen, dass die Bundesregierung ihre Bündnisse nicht abgeschlossen hat, um nach erfolgter Wiedervereinigung die NATO zu einer gewaltsamen Lösung der deutschen Grenzfragen zu missbrauchen“.

 

Anfang Mai: Der Sprecher der Landsmannschaft Ostpreußen, Bundestagsabgeordneter Dr. Alfred Gille, begibt sich zu einem mehrwöchigen Besuch nach den Vereinigten Staaten. Am 11. Mai überreicht Dr. Gille dem Kongressabgeordneten Reece in Gegenwart anderer deutscher Parlamentarier als Dankesgabe, der Ostpreußen, eine Bernsteinplakette, die den völkerrechtlichen Besitzstand Ostpreußens zeigt. Dr. Gille hat in den USA, zahlreiche Fühlungsnahmen mit amerikanischen Organisationen und bedeutenden Persönlichkeiten. Der Unterstaatssekretär im State Department, Robert Murphy, betont in einer Unterredung mit Dr. Gille, dass die Regierung der Vereinigten Staaten unverändert an ihrem Standpunkt festhalte, dass die Frage der Ostgrenze Deutschlands erst in einem Friedensvertrage mit einer gesamtdeutschen Regierung entschieden werden könne. Der Unterstaatssekretär erklärt dazu: „Das amerikanische Volk und seine Regierung bringen den Wünschen und Hoffnungen der deutschen Heimatvertriebenen auf eine friedliche Rückkehr in ihre Heimatgebiete Sympathie und Verständnis entgegen“.

  

19. - 20. Mai: In verschiedenen Teilen der Bundesrepublik finden große Kundgebungen der deutschen Heimatvertriebenen, insbesondere Bundestreffen einer Reihe großer Landsmannschaften, statt, auf denen Vertreter der Bundes- sowie der Länderregierungen, der Parteien und die Sprecher der Heimatvertriebenen einmütig die unbedingte Aufrechterhaltung des deutschen Rechtsanspruchs auf die Ostgebiete jenseits von Oder und Neiße sowie des Heimatrechtes der Vertriebenen unterstreichen.

 

23. Mai: Der ehemalige amerikanische Hochkommissar McCloy vertritt in dem Vorwort zu einem in New York erschienen Buch „Russland und Amerika“ die Ansicht, dass das deutsche Volk einen Verzicht auf Teile seiner Ostgebiete sowie auf das Heimatrecht der Sudetendeutschen erwägen sollte, um die Bevölkerung der Satellitenstaaten zum Sturz der kommunistischen Regierungen in Polen und der Tschechoslowakei zu ermuntern.

 

Der amerikanische Abgeordnete Reece wendet sich bald darauf in einem persönlichen Brief gegen die Äußerungen McCloys. Er sagt dabei: „Ein echter Friede kann niemals auf dem Triebsand momentaner Zweckdienlichkeit aufgebaut werden; er muss auf dem harten Fels internationaler Gerechtigkeit fundiert sein“.

 

Im Juni:  Die olympischen Reiterspiele in Stockholm werden zu einem großen Triumph der deutschen Reiter; die Pferde ostpreußischen Blutes bewähren sich besonders. Große Anerkennung findet der ostpreußische Reiter Otto Rothe.

 

Als eine Publikation des „Königlichen Instituts für internationale Fragen" in London erscheint eine Studie „Deutschlands östliche Nachbarn" von Elizabeth Wiskemann, in der die Verfasserin für die Beibehaltung der Oder-Neiße-Linie als endgültige deutsch-polnische Grenze sowie für die Übergabe auch Nordostpreußens an Polen eintritt. Ferner spricht sich die Autorin gegen eine Rückkehr der deutschen Vertriebenen in ihre angestammte Heimat aus.

 

1. Juli: Auf dem „Tag der Oberschlesier" in Bochum erklärt Bundesaußenminister von Brentano, dass sowohl das Potsdamer Abkommen als auch die Berliner Deklaration vom 5. Juni 1945 und mehrere andere westliche Stellungnahmen die völkerrechtliche Zugehörigkeit der deutschen Ostgebiete zu Deutschland bindend festlegen.

 

8. August. Gegen die Auffassungen der Elizabeth Wiskemann zur Oder-Neiße-Frage nehmen der Verband der Landsmannschaften und die politischen Parteien Stellung.

 

22. August: Im „Bulletin der Bundesregierung“ wird eine Stellungnahme des Göttinger Völkerrechtlers und Vorsitzenden des Göttinger Arbeitskreises, Prof. Dr. Herbert Kraus, zu dem Wiskemann-Buch „Deutschlands östlicher Nachbar“ veröffentlicht. Prof. Dr. Kraus weist darauf hin, dass es sich bei diesem Buch um eine „einseitige und durchaus mangelhaft fundierte Schrift“ handele. Dem deutschen Rechtsanspruch auf die Oder-Neiße-Gebiete, stellt Prof. Dr. Kraus dazu fest, stehen aber vier Argumente zur Verfügung. Einmal verbiete das geltende Völkerrecht Annexionen, zum anderen mache das geltende Völkerrecht einen Gebietswechsel von der Befragung der betroffenen Bevölkerung abhängig. Drittens enthalte die Atlantik-Charta einen rechtlich bindenden Verzicht auf Gebietserwerb und viertens habe die UdSSR die in dieser Frage gegenüber den Kriegsverbündeten eingegangenen Verpflichtungen — in Jalta und Potsdam — verletzt.

 

3. September: Die „Steuben Society of America" , eine Vereinigung der Deutsch-Amerikaner, fasst auf einem Kongress in Washington eine Entschließung, in der die amerikanische Öffentlichkeit, Regierung und der Kongress aufgefordert werden, die Oder-Neiße-Linie niemals als deutsche Ostgrenze anzuerkennen. Die Gesellschaft stellt in ihrer Resolution fest, dass die USA ihre Stellung in der internationalen Politik gefährlich unterminieren würden, falls sie ihre Deutschlandpolitik im Sinne dieser oder ähnlicher Äußerungen revidieren würden.

 

8. - 9. September: Am „Tag der deutschen Heimat" finden in allen Teilen der Bundesrepublik und in West-Berlin gemeinsame Kundgebungen der vertriebenen und einheimischen Bevölkerung statt, auf denen der Wille zur Einheit Deutschlands zum Ausdruck gebracht wird.

 

9. September: Auf der DLG-Wanderausstellung in Hannover wird eine eindrucksvolle Ostpreußenschau feierlich eröffnet. Sie wird von vielen Zehntausenden  besucht und findet in Presse und Öffentlichkeit wegen ihrer hervorragenden Gestaltung große Beachtung.

 

5. Oktober: Auf einer deutsch-französischen Konferenz des Deutschen Rates der Europäischen Bewegung in Bad Neuenahr sagt Bundestagsvizepräsident Prof. Dr. Carlo Schmid (SPD) als Diskussionsredner, dass in deutsch-polnischen Verhandlungen über die Oder-Neiße-Frage beide Teile sachliche Zugeständnisse machen müssten. Ferner meint Prof. Dr. Schmid, dass die Annahme ein Irrtum sei, das Problem der Wiedervereinigung könne gelöst werden, ohne dass vorher ein Einverständnis über die Gebiete jenseits von Oder und Neiße erzielt werde.

 

8. Oktober: Ein Sprecher der Bundesregierung in Bonn erklärt, dass die Rechtsgrundlage für eine Grenzziehung im Osten nur der kommende Friedensvertrag sein könne. Wörtlich sagt der Sprecher: „Für einen solchen Friedensvertrag muss die Basis die Grenze von 1937 sein. Das Grenzproblern soll und muss ohne Anwendung von Gewalt gelöst werden. Es muss eine Lösung gefunden werden, die geeignet ist, dem tödlichen Kreislauf von Vertreibungen in diesen Gebieten ein Ende zu setzen“. Des Weiteren bezeichnet der Stecher den Gedanken eines deutsch-polnischen Kondominiums in den deutschen Ostgebieten als „überholt".

 

Mitte November: Der Ostdeutsche Kulturrat verleiht der Dichterin Dr. h. c. Agnes Miegel und dem heimatvertriebenen Historiker, Professor Hermann Aubin, für hervorragende Verdienste um den deutschen Osten die Plakette des Kulturrates.

 

Mitte November: Der „Litauische Rat in Amerika" lässt durch einen Kongressabgeordneten vor dem amerikanischen Parlament die Forderung erheben, dass das nördliche Ostpreußen nach einer Befreiung Nordostmitteleuropas zu Litauen geschlagen werden soll.

 

18. November: In einer sowjetisch-polnischen Erklärung in Moskau wird das sowjetisch-polnische Bündnis als wichtigster Faktor „bei der Festigung der Unabhängigkeit der Volksrepublik Polen und der Unantastbarkeit der Grenze an der Oder und Neiße, der Friedensgrenze" bezeichnet.

 

19. November: Ein Sprecher der Londoner Regierung erklärt, dass England nach wie vor auf dem Standpunkt stehe, dass das Problem der Oder-Neiße-Linie einer endgültigen Friedensregelung mit Deutschland vorbehalten bleiben müsse. In Paris wird von zuständiger Stelle die gleiche Ansicht vertreten.

 

19. November: Der Verband der Landsmannschaften und der BvD weisen in einer gemeinsamen Erklärung darauf hin, dass das Ergebnis der sowjetisch-polnischen Verhandlungen in Moskau den bisherigen Zustand einer engen Bindung Polens an die Sowjetunion bestätige. Mit Entschiedenheit wird von den beiden Verbänden die in der sowjetisch-polnischen Erklärung von Moskau enthaltene Bezeichnung der Oder-Neiße-Linie als „Friedensgrenze" zurückgewiesen und als einen Bruch des Potsdamer Abkommens von 1945 bezeichnet.

 

27. November: Die beiden jungen ostpreußischen Sportler Karl Heinrich von Groddeck und Horst Arndt gewinnen bei den Olympischen Spielen in Melbourne als einzige deutsche Ruderer die Silbermedaille. Die erste deutsche Goldmedaille holte eine ostdeutsche Heimatvertriebene, die aus Danzig stammende Hausfrau Ursula Happe. Sie siegte im 200-Meter-Brustschwimmen.

 

1. Dezember: Der Vatikan gibt die Ernennung von fünf hohen polnischen Geistlichen im Bischofsrang zu Generalvikaren der ostdeutschen Bistümer bekannt. Die Generalvikare werden unmittelbar dem katholischen Primas von Polen unterstellt sein. Aus vatikanischen Kreisen wird dazu erklärt, dass die Ernennung polnischer Generalvikare keine Anerkennung der Oder-Neiße-Linie als Grenze durch den Vatikan bedeute.

 

16. Dezember: Der Atlantikrat der NATO billigt eine vom Bundesaußenminister Dr. von Brentano vorgebrachte Unabhängigkeitserklärung für die Länder Osteuropas. Er betont darin, dass es die Pflicht aller friedliebenden Völker sei, das Recht der osteuropäischen Völker auf Selbstbestimmung und Selbstregierung in voller Freiheit zu unterstützen. Die Menschenrechte müssten auch in Osteuropa unverletzlich sein.

 

Seite 4   Die Rückführung der Verschleppten. Nur zwei von tausend als ausreiseberechtigt anerkannt.

Bundesvertriebenenminister Dr. Oberländer berichtete vor der Presse in Bonn über den Stand der Rückführung von deutschen Zivilpersonen, die aus den deutschen Ostgebieten sowie den vorgelagerten Volksdeutschen Siedlungsbereichen in die Sowjetunion verschleppt wurden oder in Ostpreußen zurückgeblieben sind. Unter den zurückgehaltenen Verschleppten befinden sich nach den Ausführungen des Ministers auch eine große Anzahl von Volksdeutschen, die in den Jahren zwischen 1939 und 1941 auf Grund von deutsch-sowjetischen Verträgen — zum Beispiel aus Bessarabien und den Baltischen Staaten — nach Deutschland umgesiedelt wurden (Vertragsumsiedler), und auch eine Reihe von Deutschen, die ihren Wohnsitz in der Sowjetunion hatten, aber im Zuge der Besetzung dieser Gebiete durch die deutsche Wehrmacht ebenfalls nach Deutschland gebracht und eingebürgert wurden (Administrativumsiedler).

 

Bisher fünf Namenslisten

Die Größe dieses Kreises deutscher Verschleppter in der Sowjetunion wird auf 80 000 bis 100 000 Personen geschätzt. Von ihnen sind rund 35 000 Personen namentlich bekannt, davon 16 000 mit vollständigen Daten. Unmittelbar nach der Rückkehr des Bundeskanzlers aus Moskau im Sommer 1955 wurde die Erfassung der deutschen Verschleppten sowie die Sammlung von Unterlagen verstärkt und beschleunigt. Den Auftrag hierzu erteilte die Bundesregierung dem Suchdienst des Deutschen Roten Kreuzes. Am 22. März 1956 übergab die deutsche Botschaft in Moskau der sowjetischen Regierung eine sorgfältig überprüfte erste Liste mit den Namen von tausend Deutschen, die sich noch in der UdSSR befinden. Die Aufstellung von weiteren Listen wurde fortgesetzt, insgesamt sind bis jetzt vier Listen mit den Namen von je tausend Personen aufgestellt worden. Die fünfte Liste wird zurzeit vom Auswärtigen Amt sorgfältig überprüft.

 

Nur zwei Personen

Wie der Minister weiter berichtete, hat die Sowjetregierung in mehreren Noten zu der überreichten Liste Nummer 1 Stellung genommen. In diesen Stellungnahmen wurden nur zwei deutsche Staatsangehörige als ausreiseberechtigt anerkannt. Von den übrigen der insgesamt tausend Namen enthaltenden ersten Liste wurden 233 als sowjetische Bürger bezeichnet, 93 Personen als inzwischen heimgekehrt deklariert, sowie 57 Personen als unauffindbar, siebzehn Personen als verstorben und drei als staatenlos bezeichnet. Somit wurden bisher nur 405 Personen durch die sowjetische Regierung beurteilt.

 

Die Staatsangehörigkeit

Wie der Minister erklärte, sind sofort alle Anstrengungen unternommen worden, um das Ergebnis der sowjetischen Überprüfung zu widerlegen. Dabei ergab sich, dass eine Meinungsverschiedenheit zwischen der Sowjetregierung und der Bundesregierung über die rechtliehe Beurteilung der Staatsangehörigkeit vorliegt. Während die Bundesrepublik nämlich die Auffassung vertritt, dass eine Entscheidung über die Frage der Staatsangehörigkeit auf Grund der allgemeinen Regeln des internationalen Rechts nur nach der deutschen Gesetzgebung erfolgen könne, ist die Regierung der Sowjetunion der Meinung, dies könne nur nach sowjetrussischen Gesetzen geschehen. Solange diese Meinungsverschiedenheit nicht durch Verhandlungen ausgeräumt ist, wird eine zügige und umfassende Rückführung der verschleppten Deutschen nicht möglich sein. Entsprechende Verhandlungen sind über den deutschen Botschafter in Moskau bereits aufgenommen worden, doch konnte eine Entscheidung oder Verständigung bis jetzt nicht erzielt werden.

 

Die siebzehn Toten

Nach dem Bericht des Ministers liegen für die tausend Personen der Anforderungsliste Nummer 1 auf jeden Fall deutsche Staatsangehörigkeitsbescheinigungen vor. Die Nachprüfung hat im Übrigen schon jetzt ergeben, dass beispielsweise von den als tot bezeichneten Personen nach der Übergabe der Note im Marz eine an die Angehörigen in Deutschland geschrieben hat. Sechs Personen dieses Kreises waren schwerkrank, und in einem Falle liegt eine Verwechslung vor. Auch die übrigen Fälle erscheinen zweifelhaft, da in der Sowjetnote kein Sterbedatum verzeichnet war. Auch ist bis jetzt nicht genau zu erkennen gewesen nach welchen Gesichtspunkten die Sowjetregierung praktisch über die Staatsangehörigkeit der deutschen Verschleppten entscheidet. Hier müssen die Verhandlungen ebenfalls eine Klärung bringen.

 

Obwohl die Aktion zur Rückführung bei der Regierung der Sowjetunion auf großen Widerstand stößt, werden die deutschen Bemühungen um eine Lösung dieser Frage mit Nachdruck fortgesetzt. In einem Zeitraum von vierzehn Tagen erfolgt jeweils die Fertigstellung einer weiteren Anforderungsliste, deren sorgfältige Überarbeitung jedoch viel Zeit erfordert. Darüber hinaus will man versuchen, durch die Einschaltung einer humanitären Organisation die Lösung des Problems zu fördern.

 

Seite 5   Amtliche Bekanntmachungen

Durch Gerichtsbeschluss ist der Tod und der Zeitpunkt des Todes der nachstehend bezeichneten Person festgestellt worden; Die mit Buchstaben bezeichneten Angaben bedeuten: a) Anschrift am letzten bekannten Wohnsitz, c) zuständiges Amtsgericht und dessen Aktenzeichen, d) Tag des Beschlusses, e) Zeitpunkt des Todes.

Walter Hoog, 20.01.1904, Königsberg Pr., Kraftfahrer, a) Königsberg Pr., Cranzer Allee 133, c) Walsrode 1 II 45/56. d) 29.11.1956, e) 31.12.1945, 24 Uhr. Amtsgericht Walsrode

 

Seite 5   Suchanzeigen

Zwei Fotos.

Gerda Fröhlich, geboren 10.08.1942 (geschätzt). Augenfarbe: grau. Haarfarbe: blond.

 

Lucie Fröhlich, geboren: 09.03.1939 (geschätzt). Augenfarbe: graublau. Haarfarbe: mittelblond.

 

Diese Kinder sollen sich zuletzt mit ihren Geschwistern Erika, geb. etwa 1940, und Hans-Joachim, geb. etwa 1942/1943 sowie der Mutter Edith Fröhlich in Landsberg (Warthe) befunden haben. Die Mutter ist angeblich in einem Krankenhaus in Landsberg (Warthe) verstorben. Der Vater, dessen Personalien nicht bekannt sind, soll gefallen sein. Die Familie Fröhlich soll aus Ostpreußen gekommen sein.

Nachr. erb. u. Nr. 70 131 Das Ostpreußenblatt, Anz.-Abt., Hamburg 13.

 

Erben gesucht von:

Hermann Stegmann, aus Elbing, Ostpreußen, nach 1920 dort verstorben; — Sohn:

 

Friedrich A. Stegmann, geb. 1885/1890 — Elbing, Ostpreußen, ausgewandert — Verwandte oder Bekannte bitte melden:

Dr. M. Coutot-Brocker, Straßburg (Elsaß), Allee Robertsau 77

 

Mit Foto: Suche meine Frau, Frida Tausendfreund, geb. Nieswand, geb. 02.04.1901, zuletzt wohnhaft in Neu-Sobrost, Kreis Gerdauen, Ostpreußen, wurde auf der Flucht verwundet und in ein Krankenhaus oder Lazarett in Zinten gebracht. Seitdem fehlt jede Nachricht. Auskunft erb. Adolf Tausendfreund, Radolfzell (Bodensee), Brunnenstr. 32

 

Wer kann Auskunft geben über Auguste Czerlinski, geborene Koslowski. Gertrud Czerlinski, beide früher wohnhaft Ortelsburg, Ostpreußen, Mühlenstraße 1? Wer kennt die Geburtsdaten der beiden? Angaben erbittet Martha Haß, früher Ortelsburg, Niederstraße 5, jetzt Bad Oldesloe, Bergstraße 5.

 

Wer kennt den Töpfermeister Erich Klein, aus Allenstein, Liebstädter Straße 10? Brauche für meine Kriegsschadenrente Zeugen, die meine Verhältnisse kannten. Bitte um ihre werten Anschriften. Unkosten werden vergütet. Erich Klein. (24b) Hohenlokstedt, Holstein, Deutsch-Ordens-Straße 6.

 

Gesucht wird Fr. Hilgendorf, früher Domäne Burggarten, Kr. Ortelsbur. Insp. Emil Grünheidt, früh. Burggarten, zwecks Rentenangelegenheit. Fr. Martha Gutendorf, frühere Hohmann. geb. Reckwald. Berlin-Charlottenburg 1, Quedlinburger Straße 14.

 

Wer kann Auskunft geben über Carl Friedrich Hermann Duwe, geb. 24.05.1871, seit Frühjahr 1945 vermisst? Sein letzter Wohnsitz war Marienburq, Sandhof, von wo er am 23.01.1945 mit seiner Ehefrau geflüchtet ist. Nachr. erb. Werner Kindel, Nachlasspfleger b. Amtsgericht Harburg, Bleicherweg 1.

 

Wer kann Auskunft geben über das Schicksal meiner beiden Nichten Hildegard Hafke und Christel Hafke, aus Klein-Drebnau, Kr. Fischhausen, Ostnreußen, geb. 1934 und 1935 daselbst? Wer kann Auskunft geben über einen Mann, der 1945 die Kinder, als die Russen meine Schwester erschossen hatten, an sich genommen hat? Unkosten werden erstattet. Gustav Dreyer. Grünmorsbach. Landkreis Aschaffenburg, Dorstraße 19

 

Alfred Korinth, aus Kalgen b. Königsberg Pr., wird wegen Lastenausgleich gesucht v. Frau Gedrinsky. Königsberg Pr., Casino Roßgarten, jetzt Köln-Ehrenfeld, Sömmeringstr. 16. Wer kann Auskunft geben? Unkosten werden erstattet.

 

Zwecks Rentenangelegenheit suche ich Zeugen, die bestätigen können, dass mein Mann Kurt Laske in der Waggonfabrik S. Steinfurt A.G., Königsberg, als Tischler gelernt und als Tischlergeselle dort gearbeitet hat. Nachr. erb. Fr. Charlotte Laske, Retzen über Schötmar (Lippe), Lemgoer Str. Nr. 68.

 

Suche meinen Sohn Obgefr. Horst-Günther Pilat, geb. 31.08.1924, Feldpostnummer 01 242 A, letzte Nachricht im Februar 1945, aus Königsberg. Nachricht erb. Martha Mehltretter, Wuppertal-Elberfeld, Sperlingsgasse 50.

 

Franz Albert Klein, geb. 02.09.1900 in Ramsen, Landkr. Königsberg. und Harry Klein, geb. 08.11.1932 in Gollau, Kr. Königsberg, früh, wohnh. Königsberg-Ponarth, Barbarastr. 64. Nachr. erb. Günther Klein, Essen-Kray, Lentorfstraße 79

 

Wer kann Ausk. geben üb. den Verbleib meiner Schwester Antonie Escher, geb. Roppel, Königsberg Pr., Seligenfelder Str. Nr. 21 und deren Sohn Hans-Georg? Letzte Nachr. vom 14.02.1945, Lager Peyse bei Pillau. Nachricht erbittet Frau Gertrud Bessel, Rendsburg, Graf-Zeppelin-Straße 1.

 

Wir melden uns

Fuhrhalter Franz Heß! Königsberg Pr., Graf-v.-Spee-Str. 33. Geschwister und Verwandte, meldet Euch! Jetzige Anschrift: Etelsen-Steinberg, Post Grasdorf über Achim, Kreis Verden

 

Rest der Seite: Unterricht, Bekanntschaften, Stellenangebote, Werbung, Stellengesuche

 

Seite 6   Aus den ostpreußischen Heimatkreisen …

Königsberg-Stadt

Die Königsberger Höheren Mädchenschulen

Die Patenschaftsübernahmen für Mädchenschulen durch entsprechende Anstalten der Patenstadt Duisburg, über die das Ostpreußenblatt in Folge 46 (Ausgabe vom 17. November) berichtete, lenken unwillkürlich die Gedanken zu der Heimatstadt, und sie erinnern auch an das Erziehungswesen für Mädchen in Ostpreußen.

 

Da es zu Beginn unseres Jahrhunderts noch keine These von der „Gleichberechtigung" gab. so blieb die Mädchenschulbildung lange Zeit ein Stiefkind des Kultusministeriums. Im Jahre 1938 bestanden aber bereits 25 ostpreußische Lyzeen und Oberlyzeen, von denen nur sieben staatlich waren. Von jenen 25 beheimatete fünf allein Königsberg. Aber auch dort war die Entwicklung der Mädchenschulen nur langsam vorangeschritten.

 

Wohl hatte Königsberg schon 1908 die Städtische Königin-Luisen-Schule errichtet, deren Gründungsjahr als Privatschule bis 1811 zurückreicht, und im Jahre 1913 die Goethe-Schule. Aber erst 1921 entschloss sich der Staat, das private Sittnicksche Lyzeum als „Hufenoberlyzeum" zu übernehmen. Daneben bestanden immer noch die Privatlyzeen von Herholtz-Günther, Ellendt-Seydel, Hitzigrath-Lemke und v. Frankenberg-Proschlitz, für eine Großstadt also ein beschämender Zustand, der die Notwendigkeit erkennen ließ, nun endlich etwas mehr für die Mädchenerziehung zu tun.

 

Daher begannen im Jahre 1922 die ersten Verhandlungen zwischen Stadt, Staat und den Leiterinnen dieser Schulen zwecks Übernahme in städtische Verwaltung. Bereits seit 1917 waren Studienassessoren vom Staat an diese Privatschulen abgeordnet und staatliche und städtische Subventionen bewilligt worden.

 

Nach fast zweijährigen Verhandlungen entstand aus dem v. Frankenbergschen Privatlyzeum das Bismarck-Lyzeum, aus der Hitzigrath-Lemkeschen Schule das Maria-Krause-Lyzeum und aus den beiden anderen das Körte-Lyzeum, so genannt nach dem tatkräftigen Oberbürgermeister vor dem Ersten Weltkrieg. Dass dieser Plan endlich Wirklichkeit wurde, war in erster Linie das Verdienst des letzten Oberbürgermeisters vor 1933, Dr. h. c. Lohmeyer, und seines rührigen und tatkräftigen Stadtschulrates Professor Dr. Stettiner. Das Gründungsdatum aller drei Schulen wurde auf den 1. Mai 1924 festgesetzt: die Lehrkräfte der einstigen Privatschulen wurden in den städtischen Dienst übernommen, falls sie nicht mit einem Ruhegehalt ausschieden.

 

Die Leitung des Bismarck-Lyzeums erhielt Oberstudiendirektorin v. Frankenberg bis 1926, da in diesem Jahr der bisherige Leiter des Körte-Lyzeums. Dr. Kurt Reicke. als Oberschulrat in das Provinzialschulkollegium berufen wurde, und an seine Stelle Frau v. Frankenberg rückte. Unter ihrer zielbewussten und tatkräftigen Führung wurde das Körte-Lyzeum bereits im Jahre 1929 als Oberlyzeum anerkannt, ebenso das Bismarck-Lyzeum, während das Maria-Krause-Lyzeum als solches erhalten blieb. Es ging 1935 wegen Schülermangel ein, und seine restlichen Klassen sowie seine Lehrkräfte wurden in der Hauptsache vom Körte-Oberlyzeum übernommen. Dadurch wuchs die Schülerzahl, die schon immer beträchtlich gewesen war, oft auf über 950, in 25 Klassen; die Zahl der Lehrkräfte betrug 39.

 

Ruder-Verein Prussia Königsberg Pr. in Duisburg

Während der 700-Jahr-Feier von Königsberg in der Patenstadt Duisburg, Pfingsten 1955, fand auch ein Treffen der Mitglieder des 1902 in Königsberg gegründeten Ruder-Vereins Prussia e. V. statt. Eine unerwartet hohe Zahl alter Prussen war dem Ruf gefolgt, den Kamerad Heinz Schröter vorher durch das Ostpreußenblatt hatte ergehen lassen; über fünfzig Mitglieder waren erschienen, zum Teil mit ihren Angehörigen. Heinz Schröter gedachte des unvergesslichen, auf tragische Weise im Alter von 74 Jahren in der Heimat ums Leben gekommenen Ehrenvorsitzenden Fritz Skrodzki, der sein ganzes Leben der Förderung des deutschen Rudersports gewidmet hatte. Unter seiner Führung — so erklärte der Redner — sei der RV Prussia aus kleinsten und sehr mühevollen Anfängen mit den in der Heimat und im ganzen Vaterlande errungenen zweihundert Siegen zu einer beachtlichen Höhe im deutschen Rudersport emporgestiegen. — Allseits wurde der Wunsch laut: Dieses Erbe eines Fritz Skrodzki darf nicht untergehen, „seine Prussia" muss weiterleben! Daher beschloss die Versammlung, einen neuen Vorstand zu bilden: 1. Vorsitzender Erich Budnowski. Hilden, Rheinland: 2. Vorsitzender Erich Zachrau, Mülheim (Ruhr); 1. Schriftführer Karl Schmeling, Albersloh bei Münster; Kassierer Kurt Bajohr, Bochum-Langendreer. Dazu trat der Beirat: Werner Munk. Heinz Schröter, Paul Schröter, Hilmar Neumann, Alfred Mischnat, Ernst Koch. — Der Vorstand wurde beauftragt, für die Prussia-Familie ein Unterkommen für weitere Treffen zu finden. Der Duisburger Ruder-Verein, der inzwischen die Patenschaft für die Prussia übernommen hat, hat ihr eine Versammlungsmöglichkeit in dem neuerbauten Bootshause gegeben und in echter Ruderkameradschaft sich bereit erklärt, seinem Patenkinde gelegentlich auch Boote zur Verfügung zu stellen. Es wird allen Prussen eine Herzensangelegenheit sein dem Duisburger Ruder-Verein, der gleich unserer Patenstadt bemüht ist, großzügig und uneigennützig den heimatlosen Königsbergern zu helfen, ihren Dank abzustatten! Der Ruder-Verein Prussia wird fortan den Namen tragen: „Ruder-Verein Prussia Königsberg Pr. in Duisburg“. Seine Anschrift lautet: Erich Budnowski (22a) Hilden, Rheinland. Am Stadtwald 15. Alle alten Prussen, deren Anschriften dem Vorstand noch nicht bekannt sind, werden gebeten, die in der Heimat so enggeknüpften Kameradschaftsbande nicht locker werden zu lassen und im Gedenken an das Lebenswerk des stets unvergesslichen Fritz Skrodzki ihre Anschrift möglichst bald dem Verein mitzuteilen.

 

Fischhausen

Mitteilungen für Stadt Fischhausen

Stadtwappen: Der Hersteller unserer Stadtwappen hat mir mitgeteilt, dass er unser Stadtwappen nicht mehr zu dem bisherigen Preise herstellen kann. Es kostet jetzt 4 DM und 40 Pfennig Übersendungskosten. Auch dieser Preis ist in Anbetracht der sauberen Handarbeit noch immer sehr angemessen. Bestellungen nehme ich auch weiterhin entgegen.

 

Bildsammlung: Zwecks Vervollständigung unserer Bildsammlung bitte ich alle Landsleute, mir zunächst mitzuteilen, welche Bildaufnahmen von Fischhausen und Umgebung sie gerettet haben und mir zur Herstellung von Reproduktionen zur Verfügung stellen könnten. Anforderungen werde ich dann zu gegebener Zeit vornehmen. Zunächst liegt mir daran, zu wissen, welche Aufnahmen ich bekommen und an welche Landsleute ich mich dann wenden kann.

 

Heimatortskartei: Alle Anschriftenveränderungen sowie Geburten, Eheschließungen, Sterbefälle und sonstige Veränderungen in der Familie bitte ich mir laufend mitzuteilen, damit unsere Heimatortskartei immer vollständig bleiben kann.

 

Gesucht werden:

Gerda Albers, geborene Schönfeld;

Bandusch, Postschaffnerwitwe, Freiheitstraße Nr. 6;

Gustav Bartel, Maurer, Siedlung IV;

Fritz Bartoch, Maurerpolier;

Bartsch, Schuhmacher, Mittelstraße 4;

Johanna Bartz, verwitwete Bollgehn, Breite Straße 2;

Aloysius Barwinski, Pillauer Straße 31;

Fritz Buck, Arbeiter, Siedlung IV;

Behrend, Maurer, Königsberger Straße;

Witwe Elise Berger, Siedlung II;

Frau Bolz mit Kindern, Schlageterstraße;

Familie Bruse, Siedlung IV;

Franz Degnat, Arbeiter, Königsberger Straße 23;

Franz Eggert, Brauereiarbeiter, Pillauer Straße;

Franz Falk, Zimmerer, Freiheitstraße 11;

Funk, Deputant, Domäne Fischhausen;

Familie Grasmann, Langgasse;

Frau Griggel und Tochter, Langgasse Nr. 24;

Karl Harpeng, Siedlung II;

Albert Hartung, Ingenieur, Bahnhofstraße 11;

Himke, Tischler, Freiheitstraße 6;

Hans Huge, Viehhändler, Langgasse 35;

Eva Joppien, Freiheitstraße 25;

Friedrich Juckel, Kirchenstraße 9;

Willy Kecker, Steinsetzer, Breite Straße 2;

Karl Klein, Freiheitstraße 7;

Alfred Klisch und Frau Margarete, Bahnhofstraße 9;

Gustav Klisch und Frau Auguste Klisch, geborene Holstein, Langgasse 5;

Egon Kliß und Heinz Kliß, Mittelstraße;

Herbert Knodel, Langgasse;

Krebs, Lok.-Heizer, Siedlung IV;

Familie Langenau, Domäne Fischhausen;

Familie Langesaus, Freiheitstraße;

Laupichler, Schlageterstraße 3;

Karl Lemke, Heizer, Bahnhofstraße 15;

Karl Lutz, Arbeiter, Siedlung IV;

Gustav Makuth, Bahnarbeiter, Breite Straße 3;

Familie Manns, Langgasse 50:

Witwe Pichottka, Langgasse 24.

 

Wer über den Verbleib der vorstehend aufgeführten Landsleute oder deren Angehörigen Auskunft geben kann, gebe mir bitte bald Nachricht. Bei Anfragen bitte stets die alte Anschrift in Fischhausen (Straße und Hausnummer) anzugeben und Rückporto beizufügen.

Bruno Guddat, Stadtvertreter (24a) Lübeck, Trappenstraße 2

 

Heiligenbeil

Auf verschiedene Anfragen betr. Karten teile ich mit: Die Messtischblätter (1:25 000) für unsern Kreis können zum Preise von je 2 DM (und Porto) beschafft werden. Eine vollständige Kreiskarte gibt es nicht, es sei denn, dass man sich mit dem „Großblatt 14 Braunsberg-Pillau" (Preis 2 DM) begnügt, das unsern Kreis (1:100 000) fast ganz verzeichnet, nur einige Orte östlich der Linie Zinten—Nemritten—Amalienwalde—Perwilten—Schoyschen fehlen. Man müsste das Anschlussblatt 15 dazu erwerben, wenn man eine Karte des gesamten Kreises Heiligenbeil besitzen will. Anträge auf Lieferung von Karten können bei mir oder bei unserem Kreiskarteiführer, Landsmann Paul Birth. (24 b) Kiel, Hardenbergstraße 15, gestellt werden, am besten gegen Voreinsendung des Betrages nebst 20 Pfennig Porto. — Die Folgen 1 und 2 (1955 und 1956) des „Heimatblatt des Kreises Heiligenbeil" können noch zum Preise von je eine DM geliefert werden. Man fordere sie bei Landsmann Paul Birth an, der auch den Versand der Bilder und Wappen durchführt. Landsmann Birth hat dankenswerterweise mehrere neue Bilder herstellen lassen. Die hier aufgeführten Bilder und Wappen können gegen Voreinsendung des Betrages bei ihm bestellt werden. Lieferzeit: etwa 14 Tage. Bei Einsenden des Geldes durch Postanweisung sind die Nummern und Grüße der gewünschten Bilder auf der Rückseite des Postabschnittes anzugeben; für Karteizwecke wird außerdem die deutliche Angabe des Heimatwohnortes des Bestellers erbeten.

 

Die Bilder sind lieferbar: a) in der Größe von 24,5 X 30 cm (Bildgröße etwa 18 X 24 cm), mit Kartonunterlage und mit gedruckter Bildunterschrift, für 2,50 DM je Stück, für Porto und Verpackung zuzüglich 50 Pf für jede Sendung (nicht für jedes Stück); b) in der Größe von etwa 11 X 15 cm ohne Kartonunterlage und ohne Bildunterschrift, für 1 DM je Stück, für Porto zuzüglich 20 Pf für jede Sendung (nicht für jedes Stück).

 

Nr. 1: Die Burgruine Balga am Frischen Haff (Querformat).

Nr. 2: Die Kirche in Deutsch-Thierau (Hochformat).

Nr. 3: Die Stadt Heiligenbeil (von der Schleusenbrücke aus gesehen, rechts im Bilde die Kirche; Querformat).

Nr. 4: Die Stadt Heiligenbeil, Luftaufnahme, leider nicht sehr klar; (Querformat).

Nr. 5: Leisuhnen am Frischen Haff (Querformat).

Nr. 6: Waltersdorf mit der Kirche im Hintergrund (Querformat).

Nr. 7: Die Stadt Zinten (rechts im Bild die Kirche: Querformat).

Nr. 8: Die Stadt Zinten (Luftaufnahme, von Norden gesehen; Querformat).

Nr. 9: Die Stadt Zinten (Luftaufnahme, Mitte der Stadt; Querformat).

Nr. 10: Die Ordenskirche in Bladiau (Innenansicht, im Hintergrund der Altar: Querformat).

Nr. 11: Die Burgruine am Frischen Haff (Fotografie eines Ölgemäldes von Ida Wolfermann-Lindenau; Querformat).

Nr. 12: Die Ordenskirche in Bladiau (Außenansicht; Hochformat).

Nr. 13: Die Kirche in Eisenberg (Querformat).

Nr. 14: Das Rathaus in Heiligenbeil (Querformat).

Nr. 15: Die evangelische Kirche in Heiligenbeil (Hochformat).

Nr. 16: Das Waldbad in Zinten (Querformat).

Nr. 17: Wappen des Kreises Heiligenbeil (mehrfarbig. Kartongröße 20 X 24 cm, Wappengröße 12 X 14 cm).

Nr. 18: Wappen der Stadt Heiligenbeil (mehrfarbig. Kartongröße 20 X 24 cm, Wappengröße 12 X 14 cm).

Nr. 19: Wappen der Stadt Zinten (mehrfarbig. Kartongröße 20 X 24 cm, Wappengröße 12 X 14 cm).

Nr. 20: Im Stadtwald von Zinten (rechts im Vordergrund der Wegweiser mit den Ortsnamentafeln „Zinten 2 km". „Waldschloss 9,8 km (wahrscheinlich andere Kilometerangabe, schlecht lesbar). „Landsberg 24 km“: Querformat).

 

Neu hinzugekommen sind die Bilder: Bahnhofsweg Heiligenbeil mit dem Blick auf das Bahnhofsgebäude im Hintergrund; Wermkestraße und Amtsgericht in Heiligenbeil; das Rathaus in Heiligenbeil (vom Kaufhaus Doepner aus gesehen); Hafen Heiligenbeil-Rosenberg (mit zahlreichen Booten); Louis-Schröder-Platz in Heiligenbeil; Keitelkähne im Hafen von Heiligenbeil-Rosenberg.

 

Es ist beabsichtigt, weitere Bilder in diese Serie aufzunehmen und den Landsleuten auf Wunsch zu liefern. Alle Landsleute, die im Besitz von hier nicht genannten Bildern aus unserem Heimatkreise sind, werden gebeten, sie unserem Kreiskarteiführer Paul Birth in Kiel, Hardenbergstr. 15, oder dem Unterzeichneten kurzfristig zu überlassen. Nach Feststellung, ob sich das eine oder andere Bild für eine Reproduktion und damit für die Aufnahme in unsere Heimatbildserie eignet, werden alle Bilder den Eigentümern zurückgegeben. Es mangelt an Landschaftsaufnahmen, Guts- und Bauernhäusern, Schulen, Kirchen und Dorfaufnahmen.

E. J. Guttzeit, (23) Diepholz, Wellestraße 14

 

Elchniederung

Kreistreffen in Berlin

Das Elchniederunger Heimatkreistreffen in Berlin findet am Sonntag, dem 27. Januar 1957, in Berlin-Schöneberg, Maxstraße 8, im Saal der Bäckerinnung, statt. Beginn 16 Uhr. Kreisvertreter Klaus wird anwesend sein.

 

Die Fahrverbindungen sind sehr günstig, und zwar: S-Bahn bis Haltestelle Schöneberg bzw. Innsbrucker Platz, U-Bahn bis Innsbrucker Platz, Straßenbahnlinien 66, 73, 74, 88, Autobuslinien 4, 16, 48.

 

Unsere Elchniederunger Landsleute in Berlin werden gebeten, sich schon jetzt auf dieses Treffen vorzubereiten sowie Freunde und Bekannte darauf hinzuweisen.

 

Schloßberg (Pillkallen)

Leopold Wunderlich-Lasdehnen verstorben

Wieder hat unseren Heimatkreis ein schwerer Verlust getroffen. Am 16. Dezember 1956 ist Leopold Wunderlich-Lasdehnen, Landwirt und prakt. Tierarzt, von uns gegangen. Wir haben mit ihm einen unserer besten Männer, Kämpfer und Kameraden verloren.

 

Die Vertreibung aus der Heimat, die trostlosen dreieinhalb Jahre im Lager in Dänemark, die primitiven Verhältnisse, unter denen er hier mit seiner Familie leben musste, und vor allem zur Untätigkeit verurteilt, haben seine Gesundheit vorzeitig zerstört und seine Lebenskraft gebrochen.

 

Zur Untätigkeit verurteilt. Viele, viele Vertriebene müssen dieses Los teilen und gehen dabei körperlich und seelisch frühzeitig zugrunde. Alla, die unseren Leopold Wunderlich kennen, wissen, wie schwer diese Untätigkeit auf ihm lasten musste. Zu Hause war er einer der rührigsten und fähigsten Landsleute, der seinen Betrieb in Lasdehnen zu einem Mustergut gestaltete. Wunderlich-Lasdehnen wr aus allen und weit über die Grenzen des Kreises hinaus ein Begriff.

 

Als in der Notzeit nach dem Ersten Weltkrieg das Landvolk zur Sammlung aufgerufen wurde, war Wunderlich es, der sich als Vorsitzender des Kreisverbandes des Land- und Forstwirtschaftsverbandes Pillkallen zur Verfügung stellte. Es war sein Werk, wenn sich das Landvolk, ob Klein- oder Großbesitz, einig, stark und geschlossen zusammenfand. Sein Einsatz, seine Tatkraft und sein zäher Kampfeswille hat manches Unheil von unserem Berufsstand abgewandt.

 

Auf dem Genossenschaftsgebiet hat Wunderlich Vorbildliches geleistet. Gründer und Leiter mehrerer Genossenschaften in Lasdehnen und im Kreise, sein Wirken im Raiffeisenverband in Königsberg, brachten ihm eine Fülle von Arbeit, die nur ein Wunderlich bewältigen konnte. Auch seine Tätigkeit im Kreistag und Kreisausschuss wird nie vergessen werden. Ein Übermaß von Arbeit lastete auf ihm. Gerade und aufrecht ging er seinen Weg der Pflicht und scheute auch ein scharfes Wort nicht, wenn es galt, Kritik zu üben, zu allen Zeiten. Die einzige Erholung waren ihm stille Stunden in der Familie, im Freundeskreis, die Freude an der Natur und das Waldwerk.

 

Als der Feind an unserer Grenze stand, war der Frontsoldat des Ersten Weltkrieges zur Stelle. Eine schwere Halsoperation in Königsberg zwang ihn, die Heimat zu verlassen, und das Schicksal verschlug ihn und seine Familie nach Dänemark.

 

Als der Heimatkreis ihn rief, stand er sofort wieder mit seinem großen Wissen dem Kreisausschuss zur Verfügung; er arbeitete bei der Schadenfeststellung mit, solange dies sein Gesundheitszustand nur zuließ.

 

Über seinem Leben standen zwei Worte: Ich diene! Er ist als Mann der selbstlosen Pflichterfüllung uns allen Vorbild und Ansporn gewesen, und er hat sich ein bleibendes Denkmal in unseren Herzen gesetzt.

 

In tiefer Trauer senken wir die Fahne zu Ehren eines unserer getreuesten Söhne unserer Heimat.

Der Heimatkreis Schloßberg/Pillkallen.

In Vertretung: F. Schmidt-Schleswighöfen

 

Angerburg

Gesucht werden aus Angerburg:

Jürgen Kosney,

Lisbeth Saluski,

Erich Wowries,

Waldemar Siek,

Erna Eckert,

Helmut Gröning,

Elly Krause.

 

aus Birkenhöhe:

Hedwig Klintworth,

Adolf Nittka.

 

aus Engelstein:

Franz Murach,

Heinz und Christel Pust,

Marta Wiemer,

Werner Bertram.

 

aus Geroldswalde:

Arnold Streich.

 

aus Gurren:

Walter Szemkus.

 

aus Haarschen:

Helene Kohs,

Edeltraut Blask;

 

aus Herbsthausen:

Fritz Siegmundt.

 

aus Jakunen:

Erika Schaaf.

 

aus Kruglanken:

Ernst Parzianka,

Willi Gendrich.

 

aus Lindenwiese:

Käthe Behrendt.

 

aus Ostau:

Gertrud Harpeng.

 

aus Schwenten:

Hermann Naujok.

 

aus Sonnheim:

Martha Dombrowski.

 

An oben genannte Landsleute gesandte Post ist mit dem Vermerk „unbekannt verzogen" zurückgekommen. Es wird nochmals dringend gebeten, jeden Wohnungswechsel mit Angabe des Heimatortes umgehend der Geschäftsstelle mitzuteilen.

Hans Priddat, Kreisvertreter (16) Bad Homburg v. d. H., Seifgrundstr. 15

 

Lötzen

Wir setzen unsere Suchaktion fort und bringen Namen aus unserem Kreise. Wir bitten dringend um Beachtung und Mitarbeit. Bitte stets den Heimatwohnort nennen, da die Kartei nach Heimatwohnorten geordnet ist. Meldungen an die Geschäftsstelle in Neumünster, Königsberger Straße Nr. 72, erbeten.

 

Münchenfelde:

Gustav Symanski. —

 

Neuhoff:

A. Baumann;

Berta Biskup;

Franz Bolz:

Friedrich Broszio;

Hermann Herholz;

Therese Herholz;

Anneliese Herholz;

Gerda Keil. —

 

Pammern:

Franz Kammer;

Heinrich Kammer. —

 

Parteinen:

Meta Fürstenberger. —

 

Perkunen:

Jakob Tilinski. —

 

Preußenberg:

Marie Rohmann;

Frieda Scharna. —

 

Rauschenwalde:

Lisbeth Danisch;

Otto Gebert;

Kurt Krutzinna;

Herta Ludzay;

Charlotte Schuldes;

Gustav Skuttnick;

Franz Vollmer;

Erich Willutzki. —

 

Ranten:

Grete Kiel;

Fritz Lojal;

Albert Nadolny;

Hedwig Ostrowski;

Adolf Urban.

 

Reichenau:

Liesbeth Woskowski. —

 

Reichensee:

Berta Geyer;

Johanna Gronwald;

Johanna Meckelburg;

Hermann Woskowski. —

 

Reichenstein:

Franz Fabritz;

Gustav Nadollech;

Karl Rückstein. —

 

Reichensee: (vielleicht Schreibfehler, da Reichensee bereits aufgeführt ist – siehe oben -)

Erika Sasdrzick;

Gretel Treumann.

 

Rheinfeld:

Johanna Binder. —

 

Rhein:

Otto Abramowski;

Wanda Adres;

Klara Bentkamp;

Dr. Georg Bohlins;

Gertrud Braade;

Ida Bromba;

Johann Buderich;

Arthur Dietrich;

Karl Dulas;

Ernst Fabian;

Emil Fischer;

Käthe Gronwald;

Amalie Kobus;

Helene Kollutzki;

Alfred Kanopka;

Lina Kopp;

Charlotte Lalla;

Erich Larm;

Emma Luszeck;

Elise Mahnke;

Fritz Müller;

Ewald Müller;

Max Pietznick;

Emil Platz;

Anna Prahl;

Georg Prengel;

Paul Pyper;

Willi Reinhardt;

Johann Rohmann;

Gertrud Schieweck;

Elfriede Schories;

Elfriede Schrieer;

Klara Tanferner;

August Tiburtius;

Hans Wessel;

Elisabeth Will;

Horst Wittrin;

Traute Wruck;

Franz Zefer;

Irmgard Zwanzig.

 

Rodenau:

Helmut Borchert;

Franz Brezinski;

Friedrich Butzin:

Dulas;

Emil Moritz;

Emil Bubernus;

Siegfried Reimann;

Sarnoch. –

 

Rodental:

Wilhelm Brzoska;

Elisabeth Fabian;

Else Groppler;

Anna Kewitz;

Christel Kewitz;

Ludwig Kruczyna;

Otto Kuklinski;

Mazinth, Schwester;

Henriette Neumann;

Hermann Rokoß;

Fritz Salmanzig;

Sulimma;

Franz Stremski;

Albert Swazinna. –

 

Rotwalde:

Fritz Czybulinski;

Eigenbrodt;

Herbert Finkowski;

Gerda Gärtner;

Gulan;

Robert Groß;

Karpa;

Hildegard Kristpin;

Franz Lehmann;

Gertrud Meyer;

Pietzarka;

Charlotte Pissarek;

Reypa;

Amalie Sbrzesny;

Gustav Sbrzesny;

Pietrass. –

 

Rudowken:

Johann Makohl.

 

Salza:

Mathilde Baumgardt;

Bernhard Großmann;

Rose Großmann;

Paul Przygodda;

Ida Reck;

Josef Strehl;

Emil Wischnewski. –

 

Spiergsten:

Richard Bastian;

Lina Brassaly;

Anna Dignat;

Wilhelm Janetzko;

Friedrich Kellmereit;

Emma Kosziah;

Wilhelmine Nickel;

Richard Pollack;

Emma Rebin;

Karl Schinarr;

Fritz Schwag;

Ernst Syska;

Erika Topel;

Frau Voß;

Hedwig Wolter.

 

Curt Diesing, Karteiführer, Neumünster, Holstein, Königsberger Straße 72

 

Johannisburg

Die in letzter Zeit wiederholte Veröffentlichung langer Suchlisten ist leider auf die mangelhafte Mitteilung von Anschriftenänderungen zurückzuführen, die zum Teil Vergesslichkeit, zum Teil aber auch auf Nachlässigkeit unserer Landsleute beruht. Von über sechstausend im Frühjahr verschickten Heimatbriefen kamen gegen achthundert als unbestellbar zurück. In diesem Jahre kommt wieder ein Heimatbrief heraus. Gebt daher frühere und zukünftige Anschriftenänderungen entweder an unseren Schriftführer, Landsmann Wielk, (24) Tönning-Neustadt 1 oder an mich bekannt. Ihr erleichtert damit unsere Arbeit und vermeidet unnötige Kosten.

 

Es besteht die Möglichkeit der Gewährung einer kleinen Weihnachtsunterstützung für Vollwaisen. Ich bitte die Beauftragten um Namhaftmachung von Vollwaisen unserer Johannisburger Landsleute unter Angabe des Alters, der genauen Anschrift und des Namens der Pflegeeltern. Berücksichtigung finden in der Regel Kinder bis zu 15 Jahren. Zuschriften unmittelbar an unseren Geldverwalter, Landsmann Amling, Bad Schwartau, Blücherstraße 5, erbeten.

 

Dank der guten Organisation unseres Landsmannes Skock und seiner Mitarbeiter wurde das Berliner Weihnachtstreffen zu einer ernsten Feier, bei der viele Landsleute aus der sowjetisch besetzten Zone betreut werden konnten. Tiefbedauerlich war dagegen der Erfolg meines zweimaligen Spendenaufrufes. Ein Zeichen mangelnden Mitgefühls unserer Landsleute im Westen. Den vereinzelten Spendern aber umso mehr Dank.

Fr. W. Kautz, Kreisvertreter, (20) Altwarmbüchen (Han)

 

Weihnachtsfeier in Berlin.

Zur Weihnachtsfeier fanden sich weit über zweihundert Mitglieder und Freunde der Berliner Kreisgruppe mit ihren Kindern in den Festräumen der Konditorei Bolt, Berlin SW 61, Yorckstraße 80/81, ein. Besonders zahlreich erschienen die Landsleute aus der Zone und dem Ostsektor, um Stunden der Besinnung und Erinnerung im Kreise ihrer Schicksalsgefährten zu verleben. Die altvertrauten Weihnachtslieder, Gedichtvorträge sowie auf den Tischen leuchtende Weihnachtslichter schufen die rechte Weihnachtsstimmung und einen festlichen Rahmen. Kreisbetreuer Skock eröffnete und leitete die Feier. Sein Willkommensgruß galt vor allem den Landsleuten aus der sowjetisch besetzten Zone und dem Ostsektor. Mit tiefempfundenen Worten gedachte er der Schwestern und Brüder, die in unserer alten Heimat zurückgehalten werden sowie der Verschleppten und Kriegsgefangenen die noch heute in Schweigelagern hinter Stacheldraht leben müssen. Kreisvertreter Kautz überbrachte die herzlichsten Grüße der Johannisburger aus dem Westen. Er dankte Kreisbetreuer Skock für seine unermüdliche landsmannschaftliche Arbeit und für die sorgsame Vorbereitung der Feier. Der Vorsitzende der Landesgruppe Berlin, Dr. Matthee, gab der Freude Ausdruck über den starken Besuch der Landsleute aus dem Osten. Dann hielt Pfarrer Moritz die Weihnachtsandacht. Anschließend wurden den Landsleuten aus der Zone und dem Ostsektor bunte Tüten und Geschenke überreicht. Nach der Bescherung wurden allen Teilnehmern Kaffee und Kuchen geboten. Während der Kaffeetafel sagte Kreisbetreuer Skock allen Mitarbeitern, sowie den Spendern, die dazu beigetragen haben, die Feier zu gestalten, herzlichen Dank. Hierbei erwähnte er besonders neben Dr. Matthee und Kreisvertreter Kautz, Landsmann Walpuski.

 

Ortelsburg

Molkereidirektor i. R. Walter Dous, früher Passenheim, gestorben.

Am dritten Adventssonntag 1956 starb im achtzigsten Lebensjahre unser Landsmann Walter Dous, Kiel, Wrangelstraße 35. Obwohl er zum Zeitpunkt der Vertreibung bereits im Ruhestand war, hat er sich hier im Westen sofort wieder im Molkereiwesen betätigt und auf dem Gebiet der Käseerzeugung nochmals beachtliche Erfolge erzielt. Achtunddreißig Jahre lang hat Landsmann Dous den Molkereibetrieb der Genossenschaft Passenheim geleitet und nach mehrmaligem Umbau und Erweiterung des Betriebes, auch durch Ausbau einer Entrahmstation in Gedwangen, die Milchlieferung von 1,5 Millionen Kilogramm im Jahre 1914 auf 8,5 Millionen Kilogramm im Jahre 1940 steigern können. Der Erfolg seiner fachmännischen Leistungen wurde dadurch gekrönt, dass die Molkereigenossenschaft Passenheim als erste Molkerei in Ostpreußen den Wanderpreis für Dauerbutter und viele andere Auszeichnungen auf dem Gebiete der Butterqualität erringen konnte. Der Name Dous hat heute noch in Molkereikreisen einen guten Klang. Wir verlieren in Landsmann Dous einen stets aufrechten Streiter und Mitarbeiter für den Heimatgedanken und für die Belange der Kreisgemeinschaft. Der Heimatkreis Ortelsburg spricht den Angehörigen unseres Landsmannes Dous zu dem schmerzlichen Verlust herzliches Beileid und tiefempfundene Anteilname aus.

 

Das Adventstreffen der Ortelsburger im Bezirk Bielefeld-Herford fand in diesem Jahre am 9. Dezember 1956 in Herford, Weinclub, statt. Gegen zweihundert Landsleute, unter ihnen die vor kurzem aus Ortelsburg-Stadt nach Westdeutschland ausgesiedelte Frau Marie Broszio, nahmen an dieser Feier teil. Im vorweihnachtlich geschmückten Saal wurden Adventslieder gesungen und Gedichte in ostpreußischer Mundart vorgetragen. Lehrer Koppe und Landsmann Gause führten einen Ostpreußenfilm vor und zeigten Bilder aus der Heimat. Landsmann Zekau berichtet, dass diese jährlichen Adventsfeiern bei unseren Landsleuten immer wieder viel Anklang finden.

 

Unser Kreistreffen in der Patenstadt Hann. Münden wird am 17. und 18. August 1957 stattfinden. Als Lokal ist „Der schmucke Jäger" vorgesehen. Bei diesem Treffen soll die Übernahme der Sonderpatenschaft für das Ortelsburger Handwerk durch die Kreishandwerkerschaft Münden in feierlicher Form erfolgen. Das gleiche Vorhaben ist für die Kaufmannschaft vorgesehen.

 

Die hier vorhanden gewesene Anzahl von Kreiskarten 1:100 000 wurde unvorhergesehen schnell vergriffen. Eine weitere Bestellung auf Nachlieferung von Kreiskarteien ist seitens der Kreisgeschäftsstelle  bereits erfolgt, Ich bitte diejenigen Landsleute, die den Betrag für eine Kreiskarte bereits überwiesen haben, sich noch kurze Zeit zu gedulden. Diese Mitteilung bitte ich als Beantwortung von Einzelfragen aufzufassen.

 

Hiermit gebe ich bekannt, dass ich ab 27. Dezember 1956 bis 6. Januar 1957 verreist bin. Beantwortung von Anfragen kann erst nach diesem Zeitpunkt erfolgen.

 

Max Brenk, Kreisvertreter, Hagen (Westf.) Elbersufer 24

 

Osterode

Gesucht werden:

Frau Alma Clary Wiersbitzki, geborene Suchhold, Osterode, Heimstättenstraße;

 

Frau Caroline Strick, geborene Cziborra, aus Ganshorn;

 

Friedrich Matern, zuletzt beschäftigt gewesen am Finanzamt Osterode;

 

Hermann Wallesck, zuletzt auch tätig gewesen am Finanzamt Osterode;

 

Jakob Arnold, Osterode, Bergstraße;

 

Familie Rudolf Ruschkowski, Osterode, Bergkaserne;

 

Heinz Thiel, Osterode, Ritterstraße;

 

Adolf Soßnowski, Hirschberg;

 

Eduard Wolf und Frau Ida Kudoba, aus Manchengut, beide sind im März 1956 aus Ostpreußen nach Westdeutschland gekommen;

 

Frau Marie Jakowski, aus Gusenofen;

 

Frau Ellwitz, aus Makrauten;

 

Frau Teschner, aus Meitzen.

 

Alle Genannten kamen im März 1956 aus Ostpreußen. Ferner Martin Wolfram, aus Weißberg, zuletzt in Weißberg.

 

Ferner werden Postbeamte gesucht, die beim Postamt Osterode Schalterdienst versahen und Invalidenmarken verkauft haben, in den Jahren 1930 bis 1938. Die Beamten werden dringend in einer Rentensache gesucht.

 

Meldungen erbeten an:

von Negenborn-Klonau, Kreisvertreter, Lübeck, Alfstraße 35.

 

Seite 7   Familienanzeigen

Unser dritter Junge ist angekommen. In Dankbarkeit und Freude: Hans Rabe und Frau Christel Rabe, geborene Rothe, Samonienen. Jetzt Sönke-Nissen-Koog, Kreis Husum, den 15. Dezember 1956

 

Verlobte. Eleonore Ennulat, Bornsen über Ebstorf, Kreis Uelzen, früher Bergensee, Kreis Angerburg. Friedrich Th. Voswinkel, Vollme, Westf. Vollme, den 30. Dezember 1956

 

Die Verlobung unserer Tochter, Marianne mit Herrn cand. Rer. Hort. Werner Meyer, zeigen an: Fritz Burchard und Frau Hildegard Burchard, geb. Fendler. Großmoor, Kreis Celle, früher Disselwethen, Ostpreußen. Dezember 1956

 

Meine Verlobung mit Fräulein Marianne Burchard, Tochter des Landwirts Fritz Burchard, Disselwethen. und seiner Gemahlin Frau Hildegard Burchard, geb. Fendler, gebe ich bekannt. Werner Meyer. Hannover, Stolzestr. 12. Früher Königsberg Pr., Dohnastraße 13. Dezember 1956

 

Ihre Verlobung geben bekannt. lngrid Harenberg, Düsseldorf, Berger Allee 3. Hans-Joachim Teyke, Düsseldorf, Luisenstraße 1 a. Früher Königsberg Pr., Nelkenweg 12. Silvester 1956   

 

Die Verlobung meiner Tochter Gretel, mit Herrn Gerichtsreferendar Günter Stamm, gebe ich bekannt. Frau Erna Ehlert, jetzt Langelsheim (Harz), Wolfshagener Straße 4. Früher Insterburg, Thorner Str. 25. Dezember 1956

 

Wir haben uns verlobt. Gretel Ehlert, Günter Stamm. Jetzt Billerbeck, Westfalen, Zu den Alstätten 15. Dezember 1956

 

Als Verlobte grüßen. Helga Sylla, Soltau. Manfred Palluch, Bossel.

 

Als Verlobte grüßen. Edith Umierski, jetzt Hamburg-Neuenfelde, Fährdeich 84. Hans-Heinrich Banedt, früher Allenstein, Ostpreußen, Stärkenthaler Weg 82. November 1956

 

Ihre Verlobung geben bekannt. Christel Barczewski, Erpen, Landkr. Osnabrück, früher Lyck. Ernst Hartmann, Osnabrück, Redinger Straße. Silvester 1956

 

Die Vermählung meiner Tochter Beatrice Claere-Maria mit Herrn Staatsanwalt Dr. Fred Schneider, gebe ich bekannt. Heli Kopatz, geborene Pletrzik. Ulm (Donau) Witten (Ruhr), Marktplatz 1. Früher Gehsen-Nieden, Ostpreußen.

 

Ihre Vermählung geben bekannt. Klaus-Jürgen Stritzel, Unna, Westfalen, Dmaschkeweg 4. Früher Sensburg. Ingrid Stritzel, geborene Mrowska, Döhren, Kreis Minden. Früher Surmau, Kreis Sensburg. Döhren, im Januar 1957

 

Ihre Vermählung geben bekannt. Gerhard Grüning, Königsberg Pr.-Rosenau, Domnauer Straße 39. Ingrid Grüning, geborene Grabowski, Gilgenau, Kreis Osterode. Jetzt Duisburg-W. Ort, Hultschinerstraße 134

 

Vermählte Dr. med. vet. Heinz Lankes Christel Lankes, geb. Riege. Oettingen, Bay., Schloßstr. A 12, den 3. Dezember 1956  

 

Ihre Vermählung geben bekannt. Heinz Fleischer, Oberhausen-Sterkrade, Bahnhofstraße 40. Früher Königsberg Pr., Salzastraße 8 (Oberfinanzpräs.) und Frau Ingeborg Fleischer, geborene Joling, Oberhausen-Holten, Lohfeldstraße 8. 22. Dezember 1956

 

Als Vermählte grüßen. Lothar Walden, Schareiken, Kreis Treuburg. Edith Walden, geborene Wohlgemuth, Pleine, Kreis Heydekrug, Jetzt Wienhausen, Kreis Celle, Hauptstraße 20, den 16. November 1956

 

Ihre Vermählung geben bekannt. Robert Mikuteit, Ingrid Mikuteit, geb. Vooes. Tapiau, Ostpreußen, Dampfmuehle, Königsberger Straße 19, jetzt Krefeld-Oppum ,Maybachstraße 21 und Bohlsen, Kreis Uelzen

 

Wir haben heute geheiratet. Herbert Gehlen. Elsa Gehlen, geb. Klatt. Hannover, 22. Dezember 1956, Mommsenstr. 8, Grimmstr. 5 A

 

Unsere lieben Eltern Rudolf Schmissat und Martha Schmissat, geb. Heimbucher, begehen am 4. Januar 1957 ihre Silberne Hochzeit Dieses teilen allen alten Freunden und Bekannten aus der Heimat mit, die dankbaren Kinder, Edith und Margitta. Allenstein, Kurfürstenstr. 21 a, jetzt Weetzen (Hann.), Sackgasse 3

 

Unsere lieben Eltern Johann Woitscheck und Hanna Woitscheck geb. Herbst, feiern am 4. Januar 1957 ihre Goldene Hochzeit. Die Kinder. Haffwerder, Kreis Labiau, jetzt Bad Schwartau, Königsberger Straße 23

 

Am 5. Januar 1957 feiert unsere liebe Mutter, Großmutter und Schwiegermutter, Helene Rautenberg, geb. Wichert, fr. Königsberg Pr., Besselstr. 1, ihren 60. Geburtstag. Es gratuliert herzlichst und wünschen weiterhin gute Gesundheit, ihre dankbaren Kinder. Familie Köster. Eva Rautenberg, Höxter (Weser), Papestraße 7

 

Am 6. Januar 1957 feiert unsere liebe Mutter, Schwiegermutter und Oma, Berta Westermann, geb. Wollmann, früher Wehlau, Ostpreußen, Oppener Straße 9, jetzt Wildtal b. Freiburg (Br.) Neue Straße 4, ihren 80. Geburtstag. Es gratulieren herzlichst und wünschen weiterhin gute Gesundheit und Gottes Segen, ihre dankbaren Kinder und Enkel

 

Am 5. Januar 1956 feiert unser lieber Vater und Opa, Fritz Schröter, seinen 75. Geburtstag. Bis 1933 war er bei der Eisenbahn in Königsberg-Metgethen und bis 1945 in Lichtenfeld, Kreis Heiligenbeil, beschäftigt. Jetzt wohnt Vater und Mutter in Ulrichstein, Kreis Lauterbach, O/Hessen, Ludwigstraße 23. Es gratulieren herzlichst: Erna Berg, geb. Schröter. Alwin Berg und die Enkelkinder Bodo und Mareike. Dortmund-Huckarde, Dietziusstraße 12

 

Zum 70. Geburtstag, am 6. Januar 1957, unserer lieben herzensguten Omi, Käte Böttcher, verwittwete Dammasch, geborene Kleinat, herzinnige Glückwünsche. Die Kinder und Enkelkinder

 

Am 2. Januar 1957 feiert unser lieber Vati und Opa, Fritz Leymann, früher Drengfurt, Kreis Rastenburg, jetzt M.-Gladbach, Alleestr. 39, seinen 60. Geburtstag. Es gratulieren herzlichst und wünschen weiterhin gute Gesundheit, seine Kinder und Enkelkinder

 

Für die anlässlich meines 80. Geburtstags erwiesenen Aufmerksamkeiten und Glückwünsche möchte ich hiermit allen meinen Lötzener Freunden und Bekannten meinen herzlichsten Dank aussprechen und gleichzeitig allen ein glückliches neues Jahr wünschen. Max Schlinsog, Darmstadt, Riedeselstraße 43b

 

Die besten Neujahrsgrüße dem ehemaligen Lehrerkollegium und den Schülern der Oberschule für Jungen in Heilsberg, Ostpreußen, sowie allen Kleingärtnern von Heilsberg mit Heimatgruß, Paul Dargel, Hausmeister a. D. Liemke, Post Schloß Holte, Westfalen, Rieger Straße 48

 

Unseren Freunden und Bekannten wünschen wir ein glückliches neues Jahr 1957. Fritz Czuprat und Frau. Früher Ausflugsort und Gaststätte Kleine Schleuse, Tapiau. Kreis Wehlau, Ostpreußen, jetzt Hannover-Döhren, Hildesheimer Chaussee 171  

 

Allen lieben Bekannten aus der Heimat danke ich herzlichst für ihre lieben Wünsche zu meinem 75. Geburtstage. Emil Aßmann, früher Bürgermeister der Gemeinde Lomp, Kr. Pr.-Holland, jetzt Weilmünster im Taunus, Marktplatz 13

 

Ein frohes neues Jahr wünscht allen Freunden, Bekannten und Verwandten aus Nikolaiken und Sensburg, Klempnermeister Friedrich Wicktor. Habe erst am 23. November 1956 meine Heimat verlassen und wohne jetzt Helmstedt, Neumärker Straße 1

 

Unserer lieben Mutti, Schwiegermutter und Oma, Auguste Karth, geb. Lilienthal, früher Wilknitt, Kreis Heiligenbeil, Ostpreußen, die herzlichsten Glückwünsche zum 50. Geburtstage. Auch für die weitere Zukunft alles Gute sowie ein recht frohes und gesundes neues Jahr wünschen Dir Deine beiden Töchter sowie Schwiegersohn und Enkelchen Wolfgang. Nienkerk, Kreis Geldern, Kölner Straße 9

 

Frohes neues Jahr allen Landsleuten, Verwandten und Berufskollegen, wünschen Familie Karl und Paul Lehmann, früher Melkermeister. Heinrichshof bei Heiligenbeil, Ostpreußen, jetzt Kolauer Hof, Post Cismar, Kreis Oldenburg, Holstein

 

Allen unseren werten Kunden, Freunden und Bekannten wünschen wir ein gesegnetes neues Jahr. A. Langer u. Sohn, Matratzenfabrik. Lutzhorn über Barmstedt, früher Königsberg Pr.

 

Alle guten Wünsche zum neuen Jahr, Gaststätte Jutta Schulz, Hamburg 23, Eilbeker Weg Nr. 130, Ecke Fichtestraße, früher „Altes Schützenhaus" Königsberg Pr., Schützenstraße 8

 

Ein glückliches neues Jahr 1957 wünscht seinen lieben Freunden und Bekannten, insbesondere allen seinen lieben Schülern und Schülerinnen mit herzlichen Grüßen, Aloys Terlecki, Rektor a. D., Detmold, Wittjestraße 12 I

 

Ein glückliches neues Jahr wünscht allen Bekannten Frau Else Wegner. Liebstadt, Ostpreußen, jetzt Burg in Dithmarschen, Markt-Drogerie 

 

Damen-Frisiersalon Ewald Böttcher — ein Begriff für Qualitätsarbeit und Preiswürdigkeit — schon daheim in Tilsit, Salzburger Str., Ecke Landwehrstr. und jetzt In der Patenstadt Kiel, Feldstr. 85 — Tel. 4 14 51. Allen lieben alten und neuen Kunden, Freunden und Bekannten wünschen wir ein erfolgreiches neues Jahr 1957. Ewald Böttcher und Frau

 

Zum neuen Jahre die besten Wünsche allen unseren Freunden und Bekannten, Frau Margarete Marquardt, früher Plehnen, Kreis Pr.-Holland, jetzt Dillenburg, Hessen, Ilmenkuppe 10

 

Allen Freunden und Bekannten ein herzliches Lebewohl! Heinz Stöpel und Frau Adelheid Stöpel, geborene Froese, Frank Stöpel. 78-05 75. Street, Glendale, I.S. Brooklyn, New York, früher Tapiau, Ostpreußen, und Hamburg-Altona

 

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Seite 8   VW-Werbung

 

Seite 9   Es lag viel Schnee. Eine Erzählung von Paul Brock.

Der Zimmermannsmeister Gerwin war zum Gemeindevorsteher gewählt worden; daneben hatte er auch noch die Geschäfte des Standesbeamten zu besorgen. Bei seinem Baubetrieb, mit Gesellen und Lehrlingen, hatte er schon Arbeit genug; wenn nun noch seine Amtsstunden dazu kamen, blieb ihm zum Ruhen nicht viel Zeit übrig.

 

Die alte Mutter war darum nicht wenig erstaunt, als er sich eines nachmittags zu ihr in die Stube setzte. Sie saß am Ofen und strickte, und aus der Ofenröhre quoll ein Duft von Bratäpfeln.

 

„Na ...?", fragte sie und sah ihn ein bisschen neugierig, ein bisschen besorgt an, „hast nichts zu tun?"

 

„Ich muss dich mal etwas fragen, Mutter", begann er zögernd.

„Ja, was ist?"

„Ich habe mir mal die Geburtsregister angesehn, von früher, weißt du?"

„Na — und?"

„Da steht bei meiner Geburt . . . Die Großmutter war wohl da; sie hat unterschrieben. Wusste sie nicht genau, wann und wo ich geboren bin?"

Ein Zug tiefer Verlegenheit stieg in das Gesicht der Alten; sie schien zu ahnen, worauf er hinauswollte, aber sie wartete und schwieg.

 

 „Da ist nämlich ein besonderer Vermerk eingetragen", fuhr er fort, „da steht: die Stunde der Geburt und der Ort sind unbekannt“.

Und dann saß er und wartete und schaute die Mutter an.

„So, so!", sagte sie, „da hast du es also gemerkt, was außer mir keiner mehr weiß. Und nun denkst du vielleicht, es war etwas Unrechtes dabei?"

 

„Das will ich nicht wissen, Mutter!", sagte der Sohn.

 „Warum kommst du denn?", fragte die Alte und lächelte in sich hinein, „aber ich will es dir sagen, wie es gekommen ist“. Und dann fing sie an zu erzählen.

 

„Als ich deinen Vater geheiratet hatte, zog er mit mir in die Stadt; wir lebten da ganz gut miteinander, wenn ich auch Heimweh hatte nach dem Dorf und den Feldern und den Memelwiesen.

 

Im zweiten Jahr wusste ich endlich, dass du ankommen, solltest, und wir freuten uns; aber kurz vorher starb dein Vater.

 

Und weil ich allein in der Wohnung war und Angst hatte, ging ich ins Krankenhaus, um die Stunde dort zu erwarten. Gehn Sie nur ein paar Tage früher hin, sagten die Leute, da können Sie ruhiger schlafen! Man gab mir ein Bett, in einem großen Saal, wo viele andere Frauen lagen, die große Schmerzen hatten und stöhnten, und einige waren dabei, die wollten gebären, wie ich.

 

Und wie ich da lag, dachte ich an die Stube im Elternhaus, und an die Hände der Mutter, die mir viel hilfreicher vorkamen als andere, fremde. Und ich dachte an dich und meinte, es würde ganz gut sein, wenn du hier zur Welt kämst.

 

Zwei Tage hätte ich noch Zeit, meinte der Doktor; da nahm ich mein Bündel und ging fort aus dem großen steinernen Haus; am liebsten wäre ich gelaufen, aber ich musste hübsch langsam gehn. Ich ging zum Bahnhof und stieg in den Zug und fuhr ab. In Tilsit wartete schon die Kleinbahn.

 

Es war schon dunkel, als wir über die Brücke in Tilsit fuhren, und mir war nicht gut, doch ich dachte, die zwei Stunden werde ich schon noch aushalten, wenn es auch schaukelte und ruckelte. Die kleinen Fenster waren befroren, aber wenn ich mir ein Loch in das Eis hauchte, konnte ich sehen, dass der Himmel voller Wolken war, und auf den Feldern lag viel Schnee, und in Mikieten schneite es wieder, und dann kam ein furchtbarer Sturm. Der Wind heulte, und er trieb die Gräben an beiden Seiten voll Schnee. Hinter Motzischken lag der Schnee schon so hoch auf den Schienen, dass der Zug darin stecken blieb.

 

Da erst fingen wir an, richtig einzustiemen, von hinten und vorn und von allen Seiten. Die meisten Leute ergaben sich in ihr Schicksal, wickelten sich in die Pelze und schliefen, andere stiegen aus und wollten sich einen Weg durch den Wald suchen, dass sie irgendwo in die Häuser kamen. Ich aber saß eingezwängt zwischen Fremden, zwischen Männern, die lachten und rauchten, zwischen Koffern und Schachteln, dass mir ganz übel wurde, plötzlich merkte ich, dass meine Zeit gekommen war. Und ich sah mir dir Männer an und dachte; hier kannst du nicht bleiben. Ich drängte mich hinaus und kletterte aus dem Zug und hoffte, es würden noch ein paar Leute da sein, die mich mitnehmen konnten, aber sie waren schon alle fort. Wir waren mitten im Wald, und es war eisig und dunkel und unheimlich still, bloß der Wind pfiff zwischen den Stämmen hervor und wehte mir eisigen Staub ins Gesicht.

 

In der Schwärze der Nacht suchte ich einen Platz und fand eine Tanne; die Äste waren so groß, dass unter ihnen weniger Schnee lag, und nahe beim Stamm fand ich sogar Moos. Da setzte ich mich denn hin und dachte, jetzt müsste mir Gott helfen.

 

Ein Mann weiß nicht, wie Frauen sind, wenn die ersten Wehen kommen; schon zu Hause meinen sie, jetzt käme nichts als der Tod, und ich erst in meiner Verlassenheit. Ich wurde ganz wild vor Schrecken und Angst. Ich fürchtete mich in den Zug, zu den Menschen zurück zu gehn, und ich hatte Angst dazubleiben, und ich weinte, — mehr um dein Leben als um das meine.

 

Da plötzlich hörte ich einen bekannten Ton. Ich lauschte, und noch einmal kam es zu mir, ganz deutlich; ein Pferd wieherte.

 

Ich meinte, es wäre ganz nahe, und machte mich auf und kämpfte mich durch den Wind und den Schnee; endlich schimmerte zwischen den Bäumen ein Licht, seltsam schwankend. Dann hörte ich das Knarren von Rädern.

 

Jetzt brach für Sekunden der Mond durch die Wolken. In seinem Schein konnte ich deutlich sehn, wie ein Wagen daherkam, von einem Pferd mühsam gezogen, ein Wagen mit Dach und Fenster und Tür.

 

Zuerst erschrak ich. Zwar hatte ich noch niemals Zigeuner im Winter durch das Land ziehen sehn, aber es war kein Zweifel möglich, solche Wagen hatte nur fahrendes Volk. Und ich dachte, vielleicht haben sie irgendetwas begangen, dass sie über die Grenze wollen. Trotzdem hielt ich es für besser, sie anzurufen, als umzukommen.

 

Sie nahmen mich freundlich auf. Der Mann half mir, in den Wagen zu klettern; ich konnte nicht erkennen, wie es drin aussah. Während das Tier sich dann weiterhin die Straße entlang durch den Schnee quälte, während der Wagen schaukelnd dahinrollte, wurde ich auf ein Lager gebracht, und eine Alte mit dunklen Augen half mir beim trüben Licht einer Laterne. Nur die Alte war da, und der Mann, anscheinend ihr Sohn, ging draußen neben dem Wagen her. Die Frau flößte mir etwas zu trinken ein, das auf der Zunge wie Pfeffer brannte, aber es kräftigte mich, und sie tat auch alles andere, was nötig war.

 

Endlich hatte auch der Sturm nachgelassen. Noch war der Morgen nicht da, als du deinen ersten Schrei hören ließt. Es war keine Uhr da, und darum kannte, ich nicht die genaue Zeit, wann du geboren wurdest, und ich konnte auch nicht wissen, zu welchem Dorf die Stelle gehörte. Doch ich hielt dich in meinen Armen. Du atmetest, und ich wusste, dass ich dich lieb hatte. Mir war zumute, als hätte ich dich in doppeltem Sinne geschenkt bekommen. Die Alte beugte sich über uns und lächelte.

 

„Ein schönes Kind“, sagte sie, „ein sehr schönes Kind!“ Und ich war stolz auf dich.

 

Um eine Vormittagsstunde, bei Sonnenschein und Frost, es wehte auch noch ein bisschen der Wind, kamen wir auf dem Hof an. Meine Mutter lachte, und dabei liefen ihr vor Schrecken die Tränen herab, und mein Vater schimpfte, — aber ich hatte dich doch nach Hause gebracht.

 

Die beiden Menschen, die mich gerettet hatten, wurden an den Tisch gerufen, und das Pferd bekam seinen Hafer im Stall.

 

„Nun weißt du, wie alles war", beendete die Mutter ihren Bericht.

Der Sohn nickte und schwieg und wischte sich wie von ungefähr mit der Faust über die Augen, ehe er aufstand und wieder hinausging.

 

Es war inzwischen dunkel geworden, und am Himmel sah man die ersten Sterne. Als er ums Haus herumging, wehte ein scharfer Wind um die Ecke und strieb ihm kalten Schnee ins Gesicht.

 

Und hinter den Feldern, deren breite Ebene weiß glitzerte, stand dunkel der Wald.

 

Seite 9   Große Fische – großes Geld. Was man alles am Silvesterabend beachten muss.

Ja, das ist gar nicht so einfach, am Silvesterabend mit all den Zeichen, die der Aberglaube kennt, zurechtzukommen. Was muss man da nicht alles beachten. Zum mindestens: was musste man nicht, seinerzeit in Masuren!

 

Dass am Silvesterabend die Stube ganz besonders sauber gefegt sein musste, verstand sich von selbst. Auch musste gut geheizt sein. Denn wenn die Engel oder die Toten dann vom Himmel heruntersteigen, müssen sie es schön und behaglich in ihrer alten Stube finden. Selbstverständlich wurden die Dielen noch mit Sand bestreut, und die ganze Stube wurde mit Tannenzweigen geschmückt. Auch stellte man vor den Ofen eine Bank hin, ja, man legte sogar, aus Neugier, noch etwas Asche auf die Bank. Sah man am Morgen dann nach, so fand man noch die Spuren, aus denen man erkennen konnte, dass in der Nacht ein Toter auf der Bank sich gewärmt hatte.

 

Wenn die Menschen am Silvesterabend in die Kirche gingen, so achteten sie auf die Schatten, die sie warfen. Ein Mensch, dessen Schatten keinen Kopf hatte, musste bald sterben.

 

Zum Silvesterabend besorgte die Hausfrau oder, wem es oblag, unter allen Umständen Fische und zwar große Fische. Das war wichtig; denn so groß, wie die Fische, die man an diesem Abend aß, so groß würde das Geld werden, das man im nächsten Jahre haben würde.

 

Auch in Masuren war das Glücksgreifen so bekannt wie überall. Nur beschränkte man sich hier nicht auf die Neunzahl der Gegenstände. Man stellte im Teig nicht nur Ring und Leiter, Brot, Wiege und Geld und diese Dinge dar, sondern überdies noch Männer aus verschiedenen Berufen, Gastwirte, Schneider, Schuhmacher und andere. Beim Zinngießen musste derjenige, der sein Schicksal erfahren wollte, die Schüssel mit kaltem Wasser, in die ein anderer das geschmolzene Zinn goss, selbst über seinem Kopfe halten.

 

Beim Pantoffelwerfen war darauf zu achten, dass man den linken Pantoffel — den linken, nur diesen — rückwärts über den Kopf warf. Stand dann die Spitze des Pantoffels auf die Tür der Stube hin, so würde der oder die, die ihn geworfen hatte, im Laufe des nächsten Jahres das elterliche Haus verlassen.

 

Mit der Ofen- und der Spiegelprobe war es so: sah einer in der Silvesternacht, ohne zu sprechen, in den Ofen, so konnte er in dem Feuer erkennen, was Gutes und was Schlechtes ihm im nächsten Jahre bevor stand. Blickte jemand um Mitternacht, ohne zu sprechen, in einen Spiegel, so sah ein junges Mädchen ihren Zukünftigen, ein junger Mann seine spätere Braut.

 

Man legte auch am Silvesterabend unter das Kopfkissen ein Gesangbuch und schlug es beim Erwachen am Morgen dann auf. Die Nummer des Liedes, auf die man dann stieß, bedeutete eine Glückszahl. Man warf ein Geldstück in eine Schüssel, die mit Wasser gefüllt war. Am Klange, mit dem das Geld in das Wasser fiel, erkannte man, ob jemand erkranken würde. Sprang das Geldstück aus der Schüssel, so war anzunehmen, dass derjenige, der das Geld in das Wasser hineingeworfen hatte, in der nächsten Zeit sterben müsste.

 

Paar und unpaar, das hat ja stets seine Bedeutung in allen möglichen Spielen des Aberglaubens gehabt. So gingen Mädchen in der Gegend von Treuburg am Silvestertag an ein fließendes Wasser mit Kieseln auf dem Grunde, griffen sich eine Handvoll von den Kieseln und zählten sie dann. Ergaben die Kieselsteine Paar, so würde die, die sie gezählt hatte, im nächsten Jahre heiraten, ergaben sie Unpaar, so blieb das Mädchen noch ledig. Aber wehe, wenn ein Wurm zwischen den Steinen sich fand! Dann würde die, in deren Hand er lag, im nächsten Jahre zwar ein Kind bekommen, aber, ohne vorher geheiratet worden zu sein. Bei Gilgenburg gingen die jungen Mädchen in einen Holzschuppen, rafften kleingemachte Ofenhölzer in den Arm und kamen mit diesen in die Stube. Hier zählten sie die Hölzer. Und wieder entschied Paar oder Unpaar über die Aussicht, im nächsten Jahre unter die Haube zu kommen.

 

Einen ähnlichen Sinn hatte der Brauch, nach dem die Mädchen, die noch ledig waren, im Finstern in einen Schafstall gingen und sich eins von den Schafen griffen. Sie durften, das aber jede nur einmal tun. Welche einen Hammel oder Bock ergriff, die würde bald heiraten, die ein Schaf erfasste, musste einstweilen noch warten. Ein Lämmchen war unbeliebt; denn es bedeutet ein Kind, aber eins ohne Heirat.

 

Auch der Zaun spielte seine Rolle. Junge Mädchen traten an ihn, jede an einer anderen Stelle, heran und schrien in die Nacht hinein: „Kommst? Ja?" Wenn das Echo dann antwortete und also mit Ja, dann heiratete das Mädchen, und es passte dabei auf, aus welcher Gegend das Echo sich meldete; aus ihr kam der Zukünftige.

 

Ähnlich dem Lichtschwimmen ist das Schwimmen der Kohlen. In frischem Brunnenwasser ließ man in einer Schüssel zwei Stückchen Kohle schwimmen. Das eine war das Mädchen, das andere ein junger Mann. Erreichten sich die Kohlenstückchen, so würden das Mädchen und der junge Mann vor den Traualtar treten. Auch warf man mehrere Kohlestückchen in eine Schüssel mit Wasser. Ein Stückchen war ein junger Mann, den die Mädchen alle kannten, die übrigen Stückchen waren die einzelnen Mädchen. Nun wartete man ab, zu welcher Mädchenkohle die Kohle des jungen Mannes schwamm. Die also war die, zu der er die größte Neigung hatte.

 

Selbst für die Wirtschaft konnte Silvester einige Voraussagen geben. Man zupfte aus einem Dache ein paar Strohhalme heraus. Wenn an ihnen noch ein paar Körner hingen, so sollte man im nächsten Jahre Brot die Hülle und Fülle haben; war kein einziges Korn an ihnen, so musste man sich darauf gefasst machen, Hunger zu leiden. Wem am Silvestertage zuerst ein Mann einen Besuch abstattete, dem wurden im nächsten Jahre Kühe und weibliche Schafe als Zuwachs beschert; war der erste Besuch ein weibliches Wesen, so war mit männlichen Tieren zu rechnen.

 

In der Silvesternacht wurden Strohbänder um die jungen Bäume gewunden; dann sollten sie im nächsten Jahre bei jeder Witterung gedeihn. Aus dem Teig zu den Neujahrskuchen wurden die Neujahrspuppen hergestellt, die man trocknete und sorgfältig das ganze Jahr über aufbewahrte. Sie wurden bei Viehkrankheiten, beim Kalben der Kühe, beim Lammen der Schafe gebraucht. Den Teig zu diesen Puppen knetete man in einer großen Mulde auf Stroh. Mit diesem Stroh umband der Hausvater seine Obstbäume.

 

Es gab da einen merkwürdigen Aberglauben in der Gegend um Willenberg herum. Wer mit der Mulde voll Puppenteig — und er musste die Mulde auf dem Kopfe dabei halten — eine Dachleiter rückwärts bis zum Schornstein hinaufstieg, der konnte im Schornstein alle diejenigen erblicken, die im kommenden Jahre sterben würden. Ein Lehrer aus dem Willenberger Kirchspiel berichtete: „Ein Schmied, den ich kannte, hat dieses Wagestück ausgeführt; er kam mit Zittern und Zagen die Leiter wieder herunter und starb nach wenigen Tagen. Er soll im Schornstein sich selber gesehen haben“.

 

Zu Neujahr hatte man ebenfalls noch so einiges zu beachten. Wer am Neujahrstage als erster aus der Kirchentür kam, der wurde auch als erster mit seiner Ernte fertig. So erklärte man die große Eile, in der sich am 1. Januar die Bauern nach dem Gottesdienst aus der Kirche zu kommen bemühten.

 

Man sagt zum Beispiel: wenn am Neujahrstage die Sonne auch nur so lange zum Vorschein kommt, dass sich ein Mann in der Zeit auf ein Pferd schwingen kann, so wird der Flachs gut geraten; aber nur dann, sonst nicht. Ist es zu Neujahr windig, so wird es viel Obst geben. Schneit es in der Neujahrsnacht, so werden die Bienen viel schwärmen. Je mehr Sterne in dieser Nacht am Himmel zu sehen sind, desto mehr werden die Hühner fleißig ihre Eier legen.

 

Am Abend vor dem 6. Januar, vor dem Tage der Heiligen Drei Könige, wurden auch in Masuren noch lange auf die Tür des Viehstalls drei Kreuze gemalt. K. H. K

 

Seite 9   Im Deutschordensmuseum Schloss Ellingen (bei Weißenburg, Bayern) wurde als Leihgabe das von der landsmannschaftlichen Gruppe Nienburg/Weser geformte Modell der Marienburg wieder aufgestellt. Es ist ein Hauptstück der Sammlungen. Das Modell war inzwischen zur DLG-Ausstellung nach Hannover gebracht worden, wo es von Zehntausenden von Besuchern aufmerksam betrachtet wurde. — Eine Abbildung des Marienburg-Modells erschien in Folge 37; in Folge 43 berichtete das Ostpreußenblatt über die Einrichtung des Deutschordensmuseums Ellingen.

 

Seite 9   Lesen Sie bitte:

Die beiden Beiträge „Kleiner Bruder" und „Der Taufengel" von Agnes Miegel —

 

„Ich ging in der falschen Richtung", eine Geschichte, die sich jetzt so in unserer Heimat ereignet hat, von Hedy Groß —

 

„Unsere Kinder, die Heimat und wir" von Maria Elisabeth Franzkowiak - Bischoff —

 

„Wyspa Kormoranow" von Georg Hoffmann —

 

„Das höchste Glück der Erde", eine Jungens- und Pferdegeschichte, von Otto Anger —

 

„Ei denn, so wollen wir", eine Wolfsgeschichte aus Rominten von Fritz Skowronnek —

 

„Wenn der Faulbaum blüht und der Bressem laicht", eine Geschichte aus Masuren von Gustav Baranowski —

 

„Paddelboote entdecken ein Paradies" von Dr. Max Krause —

 

„Um einen Schrank", eine Erzählung von Charlotte Keyser —

 

„Das Salzburger Hospital in Gumbinnen" von Dr. Grunert —

 

„Laura oder der Markt zu Wehlau" von Katarina Botsky —

 

„Die Küken in der Männerhose" von Berta Groß —

 

„Wir angelten am Oberteich" von Ruth Geede. —

 

Diese und manche anderen fesselnd geschriebenen Beiträge und viele schöne Bilder aus unserer Heimat finden Sie in „Der redliche Ostpreuße 1957"; er wird eingeleitet durch einen Artikel von Dr. Gille, dem Sprecher unserer Landsmannschaft. Der Kalender ist 128 Seiten stark und kostet 2,-- DM. Bitte bestellen Sie ihn bei der Versandbuchhandlung Gerhard Rautenberg in Leer (Ostfriesland).

 

Rest der Seite: Wir hören Rundfunk

 

Seite 10   Heimatliches Kunterbunt

Der gemütliche Ohm — gern gesehen und geachtet von der Verwandtschaft und von der Nachbarschaft — leitet diesmal die Fortsetzung unseres lustigen und erklärenden ABC der ostpreußischen Umgangssprache ein. — Der letzte Beitrag zu dieser Reihe erschien in Folge 42, Ausgabe vom 20. Oktober 1956.

 

Ohm

Ohm klingt verwandtschaftlich, nachbarlich vertraulicher als, das übliche Onkel. Der Ohm — meist der Bruder des Vaters oder der Mutter, mitunter auch ein von den Eltern geschätzter Verwandter oder Freund — war eine Respektsperson, die Achtung und Verehrung genoss. Im gesamten niederdeutsch-flämischen Sprachraum war diese Bezeichnung gebräuchlich; bei „Ohm Krüger" ist „Ohm" sogar zum Teil des Namens einer geschichtlichen Gestalt geworden. Wie Kinder jeden zu Besuch kommenden Erwachsenen mit „Onkel" anreden, so sagten sie früher „Ohm". „Göff dem Ohm de Hand!", ermunterten die Eltern die Kinder. Verlangten die vom Spielen und Toben hungrig gewordenen Jungen ungeduldig bei Tisch gleich zulangen zu dürfen, so wies die auf gute Erziehung bedachte Mutter sie ab: „Erscht Ohm, danau Ohms Sähn (dann auch Ohms Söhne}!" Kam die Rede auf einen Menschen, dessen Namen man nicht kannte, so sagte man: „Dat ös Ohm Pluum“. Auch auf wohlbegüterte Landbesitzer wurde das Wort übertragen. „Dat ös en dickrigg'ger Ohm (ein Ohm mit breitem Rücken). In den Kreisen der Mennoniten hießen die Gemeindelehrer „de lewe (liebe) Ohmkes".

 

Aber alle Würde enthaltenden Begriffe sind nicht davor gefeit, in den gegenteiligen Sinn abzurutschen. Der Racker — der Abdecker —, dessen Gewerbe, im Mittelalter als unheimlich und unehrlich galt, wurde nämlich ebenfalls als „Ohm" bezeichnet. Und äußerte ein Junge im Samland, auf den Himmel weisend: „Doa koame dem Ohmke siene Duve (Tauben)", so bedeutete dies: ein großer Schwarm Krähen nähert sich.

 

Pigg

Wenn dunkle Wolken den Himmel verdüsterten, der Regen die Ackerkrume aufweichte und der Sturm von See und Haff her über die Felder fegte, dann war die dicke Pigg das richtige Kleidungsstück. Sie schützte ihren Träger davor, bis auf die Haut nass zu werden, und sie hielt ihn warm, ob auch der Wind noch so scharf über die Stoppeln strich. Wie so manche nützliche Sache, wurde die Pigg weniger geehrt, als sie es eigentlich ihrer geleisteten guten Dienste wegen verdient hätte. Sie hing nicht im Schrank mit dem guten Zeug zusammen, sondern im Flur an der Knagge. Und doch war sie für den Landmann weit wichtiger als der feierliche Bratenrock, den er nur zu besonderen Gelegenheiten anzog. Undankbar war ihr Besitzer zwar auch nicht, denn ein echter Bauer trennte sich nicht so leicht von seiner Pigg, und sollte sie auch zwei oder mehr Flicken aufweisen. Sagte die Hausfrau: „Schaff Dir doch endlich mal eine neue Joppe an!", so brummte der Gatte: „Ach, was, die alte ist noch ganz gut — mit der brauch' ich mich nicht so in acht zu nehmen“. Auch zum bildlichen Vergleich wurde sie herangezogen. „Dat ös Jack wie Pigg", bedeutete: es ist völlig gleich.

 

Pigg ist die ostpreußische Form für das wetterfeste Wams, der Hamburger sagt Pey, der Bremer Pije. — In der Gegend von Osnabrück, dem Patenkreis des Allensteiner Landkreises, bezeichnet man das gleiche Kleidungsstück mit Pigge und Pieke. Gebraucht wird es überall, wo Männer im Hafen zupacken, auf Schiffen fahren, im Walde arbeiten, oder hinter dem Pflug gehen. Natürlich nur, wenn es von oben her rieselt.

 

Quebbe

Heute tragen die Jungen praktische Sachen: Buschhemd, Anorak, kurze Kord- oder Lederhosen. So vernünftig gekleidet waren die Kinder vor Jahrzehnten nicht. Der Schreiber dieser Zeilen entsinnt sich noch sehr wohl des Missbehagens, das er als Neunjähriger empfand, als eine Tante aus der Stadt ihm einen weißen Matrosenanzug (mit langen, weiten Hosen) als Geschenk sandte. In aufkeimender Ahnung, dass sich bald einige Dutzend Flecken auf dem prallweißen Zeug zeigen würden, weigerte er sich standhaft, das gute Stück anzuziehen. Die Mutter — dies sei gesagt — hatte hierfür Verständnis. Aber alles Sträuben nützte nichts, als die Tante ihren Besuch ankündigte; er musste in das verdammte Ding hinein! Die Eltern fuhren zum Bahnhof, um die Tante abzuholen. Als sie mit ihr wiederkamen, war es geschehen . . . Am Abend zuvor war nämlich ein Kalb in eine Quebbe geraten, und die Unglücksstelle musste ein wissbegieriger Junge doch betrachten, und ein bisschen probieren, wieso das Kalb dort einsinken konnte Es ist wohl unnötig, hier näher zu beschreiben, wie der piekfeine Matrosenanzug danach aussah. (Die Tante hat mir nie wieder einen geschenkt.)

 

Quebbe ist der moorige Boden, der bei jedem Tritt in Bewegung gerät: er quabbelt. Quabbeln ist beben vor Weichheit oder Fettheit. Was sich weich anfühlt, ist oft — nicht immer! — quabblig. Ganz gewiss ist eine quabblige Marjell sportlich nicht trainiert . . .

 

Raren

„Hör endlich auf zu raren!“ Manche Mutter hat mit dieser Zurechtweisung das Heulen des ungebärdigen Töchterchens zu stoppen versucht. Und wenn dies nichts nützte, so konnte nur noch ein Backenstreich helfen. Die Wahl der Mittel, um etwas zu bekommen, was verweigert wird, ist verschieden, je nach Stellung und Alter. Das Kind hat ja nur zwei Möglichkeiten: entweder durch Bitten das Gewünschte zu erlangen, oder es zu ertrotzen. Und eben das Raren, das Heulen, kann die Erwachsenen weich machen. Es kann zur Kraftprobe mit der mütterlichen Autorität führen, bei der es Niederlagen und auch Siege gibt. Der Rarhals ist ein tüchtiger Brüller, der schreien kann ohne aufzuhören.

 

Von einem groben Patron, der sich dann gefiel ihm unterstellte Leute anzuschreien, sagte man in Ostpreußen: „Er rart wie ein Stück Vieh“. Schmeichelhaft ist dieser Vergleich zwar nicht, aber er passt. Wie sehr das Rindvieh raren kann, wenn die Weide abgenutzt ist, und die schönen saftigen Gräser im anliegenden Garten locken, weiß wohl jeder, der mit Kühen zu tun gehabt hat. Unheimlich ist es, wenn — wie die Ostseefischer sagen — „die See rart". Mit wildem Getöse brechen sich dann die Wogen am Strand. Nach altem Fischerglauben sucht die rasende See ein Opfer. — Abgeleitet wird das Wort raren von dem althochdeutschen reren; es ist verwandt mit dem englischen to roar.

 

Wippkezoagel

An den Ufern der Flussläufe, auf der feuchten Wiese, auf der Dungstätte des Hofes und auch unter der Schar der Gefiederten, die dem pflügenden Landmann folgte, um Beute aus den frisch aufgeworfenen Erdschollen zu erhaschen, beobachteten wir daheim die Bachstelze. Der muntere, kleine Vogel ist in ganz Europa zu finden. Er ist ein gewandter Flieger. Auf dem Erdboden stelzt er geschäftig hin und her, bei jedem Schritt mit dem Kopfe nickend und mit dem Schwanz wippend. Diese Eigentümlichkeit brachte ihm den Namen „Wippkezoagel“ ein, der im ganzen niederdeutschen Sprachgebiet mit kleinen Abweichungen (Wippzagel, Wipperzagel) verbreitet ist. In Natangen und im Samland gab es außerdem noch den Ausdruck „Queekstert“ (Queckstert). Im südlichen Teil des Kreises Pr.-Eylau und auf der Elbinger Höhe war dieses Wort zu „Queestorch“ entstellt und im nördlichen Ermland war es zu „Queekstaff“ (Staff = Stab, Schwanz) abgewandelt. Auch hier hob sich das nach der Mundart der aus Mitteldeutschland eingewanderten Siedler kenntliche Gebiet deutlich heraus: im mittleren Ermland hieß es „Queeksterz“, im Oberland „Wippsterz“. In Masuren trat das mundartliche „Wippzoagel“ hinter der hochdeutschen Bezeichnung „Bachstelze schon zurück.

 

Sturgel

Heute wird die Butter fast ausschließlich mit elektrisch betriebenen Maschinen in Molkereien bereitet. Es lohnt sich nicht mehr, selbst zu buttern, und der Landwirt erhält die Butter für den Haushalt aus der Meierei, in die er die Milch liefert. Dies war natürlich auch in Ostpreußen üblich; die Butterfässer standen irgendwo auf der Lucht oder in einer Abstellkammer. Es gab früher solche mit einem Radgestell, das geduldig an einer Kurbel mit der Hand gedreht werden musste, die älteren Modelle haben einen Sturgel. Der Sturgel (Sturl) war eine Stange mit einer Scheibe am Ende, die in einem hohen, tonnenartigen, sich nach oben zu verjüngenden hölzernen Behälter auf und ab gestoßen wurde, bis sich die goldgelben Butterklümpchen bildeten. Dieses Butterfass mochte sechs bis acht Liter fassen. Es wurde niemals ganz voll gegossen, damit die Milch nicht überschwadderte. Das Sturgeln war bequemer als das ewige Herumrudern am Dreh-Butterfass. Die Marjellen sangen gern bei dieser Arbeit. Beliebt waren gefühlvolle Spinn- und Moritaten-Lieder, möglichst solche mit fünfzehn und noch mehr Versen. Waren drei, vier Lieder gesungen, dann war auch die Butter da. Auf die frische Buttermilch, in der noch kleine Butterkrümel schwammen und die überhaupt nicht mit der blassen säuerlichen Flüssigkeit verglichen werden kann, die im städtischen Milchladen erhältlich ist, freute sich Jung und Alt, und die kleine Tochter der Nachbarsfamilie stellte sich rechtzeitig mit der Kanne ein, um ja etwas Buttermilch zu bekommen. Die Hausfrau wusste aus der Buttermilch allerlei zu machen: Buttermilchspeise, Buttermilchmus, Buttermilchflinsen und –kartoffeln und andere während der heißen Somerzeit sehr geschätzte Gerichte.

 

Mit dem Knopfsturgel scheuchten die Fischer die Fische aus dem Uferversteck. Wie lange mögen sie sich des Sturgels bedient haben?

 

Erraten hat es wohl niemand, dass Sturgel und Sturl alte prussische Worte sein können. Dies hat, wie uns Dozent Dr. habil. Riemann, der Bearbeiter des „Preußischen Wörterbuches“ an der Landesuniversität Kiel, mitteilt, jedenfalls der Sprachforscher Nesselmann vermutet.

 

Verpirren

Auf den Sitzungen der Stadtverordneten ging es meist recht gemächlich zu. Wenn bei den Beratungen über das Wohl der Stadt Meinungsverschiedenheiten aufflackerten, so verstand es der Bürgermeister durch gütliches Zureden, die Streitenden schnell zu versöhnen. Er hatte die Gabe, rasch einen Vorgang zu erfassen, überschlug flugs die Kosten und Nutzen, und trug dann mit wenigen Worten seine Ansicht vor.

 

Nie zuvor hatten ihn die Stadtverordneten so erregt gesehen, wie an dem Tage, als über den Fall „Eichenhain" verhandelt wurde. Es ging hierbei um das Schicksal eines kleinen Laubwaldes vor den Toren der Stadt. Die vollen Kronen alter, knorriger Eichen spiegelten sich in dem See wider, der dem Städtchen den Namen gegeben hatte. Der Hain war in Privathand, doch hatte die Stadt auf Betreiben des Bürgermeisters dem Besitzer ein Darlehen gewährt, das als Hypothek auf dessen Grundstück eingetragen worden war. Gar zu gerne hätte der Bürgermeister den kleinen Wald für die Stadt erworben, und insgeheim hatte er schon Pläne erwogen, wie man den Hain zu einer Erholungsstätte der Bürger und zur Zierde der Umgegend gestalten könne. Jedoch verweigerten ihm die Stadtväter bisher die hierfür erforderlichen Mittel.

 

Nun drohte Gefahr; Ein reicher Sägemühlenbesitzer, der in seinen Unternehmungen nicht zag war, hatte dem Eigentümer einen ansehnlichen Preis für das Waldstück geboten. Kam der Kauf zustande, so war zu befürchten, dass die Eichen abgeholzt würden. „Dem werd' ich das Geschäft verpirren!", hatte der Bürgermeister im Zorn zu seiner Frau geäußert, als er morgens den Gang zum Rathaus antrat. Und mit Feuereifer beschwor der sonst so ruhige, beherrschte Mann die Stadtverordneten, den Konkurrenten zu überbieten. Sie ließen sich beeindruckt von der Redegewalt ihres Stadtoberhauptes, überzeugen, und der Wald war gerettet.

 

„Verpirren" bedeutet verhindern, vorbauen hintertreiben, verwehren. Wer die ihm Schaden bringende Absicht eines anderen rechtzeitig erkennt und sie durch einen klugen Schachzug zu vereiteln weiß, der „verpirrt“ sie also seinem Widersacher.

 

Seite 10   Ostpreußische Späßchen

Gaunerstreich auf der Fischbrücke

Die Königsberger nannten den Fischmarkt an der Schmiedebrücke beharrlich „Die Fischbrücke". Hier nun standen an einem Tag in der Mitte des vorigen Jahrhunderts zwei gutgekleidete Gauner und sahen scheel auf die Handelsfrauen, wie diese beim Verkauf von Fischen ein Geldstück, nach dem anderen in die Ledertasche steckten, die sie um die Hüften trugen. Sie tuschelten miteinander, und der eine der beiden Gauner ging zu der Frau, deren Geldtasche ihm am meisten in die Augen stach. Er kaufte einen besonders großen Fisch und erzählte ihr nun, dass er eine Wette gewinnen wolle.

 

„Ich habe auf zehn Taler gewettet, dass ich mir einen Fisch hinten in den Nacken stecken lasse, so dass er zur Hälfte herausragt. So will ich durch die Straßen laufen, wenn auch die Leute lachen. Stecken Sie mir doch bitte mal den Fisch ins Genick unter den Rockkragen“.

 

Die Frau fand den Spaß köstlich. Der Gauner beugte sich nieder, und während sie ihm nun auftragsgemäß den Fisch zwischen Rock und Hals schob, löste er geschwinde das Lederband mit der Geldtasche von ihren Hüften, ohne dass sie es bemerkte. Die Fischfrauen johlten vor Freude, als der fein angezogene Kavalier mit dem noch zappelnden Fisch im Nacken mit hurtigen Schritten über die Schmiedebrücke eilte. Viel zu schnell entschwand er ihren Blicken. Als nun die Handelsfrau sich vor Lachen den Bauch halten wollte, erfasste sie ein jäher Schreck: die Tasche war weg!

 

Berichtet von Superintendent D. Hermann Braun in den „Erzählungen eines Urgroßvaters aus seinem Leben".

 

Schnell geraten

Ein Hausvater kommt mit seiner bauchigen Lomme von Passarge — meinethalben auch von Frauenburg — heim. Diesmal hat er drüben, auf dem „Hohen Lande", eine Kuh oder ein Schweinchen gekauft und steuert nun der Frischen Nehrung zu. Kurz ehe er Anker wirft, fährt ihm sein etwa zehnjähriger Sohn mit einem Boot, das er durch Staken (also mit einem seitlich geführten langen Stangenruder) vorwärts bewegt, entgegen. Als der Junge auf Hörweite an die Lomme herangekommen ist, legt er das Schieberuder ein, lässt den Kahn treiben und ruft durch die hohlen Hände: „Voader, road moal, wat tohus Nie'et passeert ös?" — „Jung", schreit der Vater zurück, „wo sall eck dat roade?" „Na, road doch moal", wiederholt der Sprössling. Also verlegt sich der Vater aufs Raten und es entspinnt sich folgendes Frage- und Antwortspiel: „Ös de Omama krank?" — „Nä!" — Hefft Selma (die bereits verheiratete älteste Tochter) wat Kleenet jekräje?" — „Nä!" — „Ös Tante Minna opp Besoch jekoame?" — „Nä!" — „Hefft onse ohle Su jefarkelt?" — „Nä!" „Hast am End' (am Ende) Schicht jekräje (Prügel bekommen), wiel du onnersch (unnütz) wärst?" — „Nä!" (protestierend!) — „Na, dann wet eck nuscht mehr“. — „Na, road doch moal, Voader", beharrt der Bengel, „mött junge Katten fangt et an“. — „Jung", schreit der Vater, der dem Boot unterdessen immer nähergekommen ist, jetzt hellhörig und lachend zurück, hefft de Miez' all wedder (wieder) jejungt? Weß on waraftich? (gewiss und wahrhaftig, ein seinerzeit recht beliebter beteuernder Zusatz dort, auch als Einschaltung gebraucht) — „Oawer opp eenen Schlach jeroaden!", verwundert sich der „aufgeweckte" Filius. R. K.

 

Die schwere Zunge

Auf dem Königsberger Kleinbahnhof war es. Die paar Wagen waren ziemlich voll und der Schaffner fing schon mit dem Kassieren an. Jetzt kam er zu einem jungen Mann, der nach Schaaken wollte. „Noa Sch ... sch ... sch ...“, begann er, brachte aber den Namen der Station nicht heraus. Mit rotem Kopf, denn alles hörte ihm zu, sagte er noch einmal: „Noa, Sch ... sch . .. sch ... Schiet, eck goah to Foot", kam es schließlich ganz fließend heraus, und damit wollte er aufstehen. Aber da hatte ihm der Schaffner schon unter dem Schmunzeln der Mitreisenden seine Fahrkarte gereicht. W. W.

 

Schon geschehen

Mein Urgroßvater benutzte, wie viele andere Anlieger, im kalten ostpreußischen Winter auch den zugefrorenen Mauersee als Schlittenweg. Man musste nur darauf achten, nicht in die großen Risse zu geraten, die sich aber in jedem Jahr so ungefähr an denselben Stellen bildeten. Die Einheimischen kannten diese gefährlichen Stellen schon. Als der Urgroßvater eines Nachts über den See fuhr, sagte er zu seinem Kutscher: „Halt, Johann, geh man voraus. Hier müssen gleich die Risse kommen“. Johann entfernte sich, und nach einiger Zeit rief der alte Herr in die Dunkelheit: „Na, Johann, häst se schon?" Hierauf tönte es aus der Dunkelheit etwas kläglich: „Ach, Heerke, eck legg all bönne!" L. A.

 

Seite 11   Sie wollte ihrem Bruder helfen. Tragischer Tod einer ostpreußischen Pfarrerschwester.

Es war ein ungewöhnlich langer Trauerzug, der sich an einem kühlen, nebligen Wintermorgen kurz vor Weihnachten von der Kirche in Hamburg-Eidelstedt zum offenen Grab auf dem Friedhof bewegte. Ungewöhnlich auch deswegen, weil er angeführt wurde von einer langen Reihe katholischer Priester in ihren weißen, spitzenbesetzten Chorhemden; sie gaben zusammen mit der Gemeinde der Schwester ihres Amtsbruders das letzte Geleit.

 

Eine Ostpreußin wurde hier zu Grabe getragen, eine Frau, die durch ein tragisches Geschick in dem Augenblick aus dem Leben gerissen wurde, als sie nach langen, ruhelosen Jahren endlich wieder ein wirkliches Zuhause gefunden hatte. Die Anteilnahme der Bevölkerung zeigte, dass das Schicksal dieser Frau nicht nur den Landsleuten, sondern auch den einheimischen Mitgliedern der Gemeinde sehr zu Herzen ging.

 

Wenige Tage nach ihrem 49. Geburtstag war sie, Antonie Eberlein, die Schwester des Pfarrers der Gemeinde St. Gabriel in Hamburg-Eidelstedt, in der Nacht im Pfarrhaus von Einbrechern hinterrücks niedergestochen und getötet worden. Dieser Mord erscheint umso sinnloser, als in dem Flüchtlingshaushalt des jungen Pfarrers, der erst seit dem 15. August 1956 in Eidelstedt amtiert, wirklich keine Kostbarkeiten zu holen waren. Das tragische Geschehen kann man sich, da die Tat keine Zeugen hatte, nur ungefähr vorstellen.

 

Die Schlafräume des Pfarrers und seiner Schwester liegen im ersten Stock des Einfamilienhauses. Im Erdgeschoss befindet sich das Geschäftszimmer, daneben das Wohnzimmer, das auch für Besprechungen und Besuche benutzt wird. In der ersten Zeit ihrer Tätigkeit erlebte Antonie Eberlein einen nächtlichen Anruf mit, der den Pfarrer zu einer Schwerkranken rief. Da das Telefon in den unteren Räumen angeschlossen ist, war das Läuten im ersten Stock nur schwer zu hören, und es dauerte lange Zeit, bis der Pfarrer, müde nach einem langen Arbeitstag, das Rufzeichen vernahm. Daraufhin erbot sich seine Schwester, während der Zeit, bis die Post einen neuen Anschluss in den Schlafräumen gelegt haben würde, im Wohnzimmer im Erdgeschoss zu übernachten, damit sie jederzeit die Verbindung zu ihrem Bruder herstellen konnte.

 

Der Einbrecher, der in der Nacht vom 15. zum 16. Dezember das Oberlicht der Küchentür einschlug und so in die unteren Räume gelangte, muss die Verhältnisse im Pfarrhaus gut gekannt haben. Er vermutete wohl Geld oder Wertsachen im Geschäftszimmer, und da er wusste, dass die unteren Räume im allgemeinen nachts nicht bewohnt waren, muss er sich durch das plötzliche Auftauchen der Pfarrerschwester so bedroht gefühlt haben, dass er zum Messer griff. Dieser Mord ist umso unbegreiflicher, als ja der Fluchtweg für den Täter offenstand; er entkam auch, ohne irgendeine Beute mitgenommen zu haben. Niemand im Haus hatte in der Nacht etwas gehört. Als der Pfarrer am nächsten Morgen in die unteren Räume kam, fand er seine Schwester tot.

 

Die Polizei, die sofort die Fahndung nach dem Mörder aufnahm, hat bis jetzt wohl mehrere Verdächtige verhört, den Täter trotz der ausgesetzten Belohnung von tausend DM aber noch nicht gefunden. Es bleibt zu hoffen, dass die entsetzliche Tat nicht ungesühnt bleiben wird. Wie der amtierende Priester, Dechant Krüssel von der Gemeinde St. Theresien, in seiner Ansprache bei der Trauerfeier betonte, wäre dieses Verbrechen wohl nicht geschehen, wenn es dafür auch von der irdischen Gerichtsbarkeit her die einzig mögliche Sühne geben würde: den Tod.

 

Die Familie Eberlein, die aus Arnsdorf im Kreise Heilsberg stammt, — die Eltern hatten dort eine Land- und Gastwirtschaft —, ist durch die Vertreibung in alle Winde verstreut worden. Die Eltern waren bereits vor dem Kriege gestorben, eine ältere Schwester ist 1945 in einem Lager in der Heimat umgekommen. Außer dem Pfarrer und seiner Schwester Antonie, die jetzt auf so tragische Weise aus dem Leben gerissen wurde, leben noch fünf Geschwister. Sie alle sind hart getroffen durch den Verlust der geliebten Schwester, die sie von Kindheit an als herzensguten und hilfsbereiten Menschen kennen.

 

Als der Bruder am 15. August dieses Jahres die Pfarrstelle in Eidelstedt bekam, konnte er endlich Antonie, die als einzige der Geschwister nach dem Kriege noch kein richtiges Zuhause gefunden hatte, zu sich nehmen. Er selbst war in verschiedenen Gemeinden als Kaplan tätig gewesen, und er war froh, nun eine eigene Wohnung zu bekommen. Antonie Eberlein arbeitete sich rasch in ihre Aufgaben als Helferin und Haushälterin ihres Bruders ein. Durch ihr fröhliches und selbstloses Wesen gewann sie in der kurzen Zeit ihrer Tätigkeit die Herzen der Gemeindeglieder, unter denen sich viele Vertriebene befinden. Es war ihr wirklich eine Herzenssache, als Mittlerin zwischen den etwa 1500 Seelen der Gemeinde mit ihren vielerlei Anliegen und dem Pfarrer tätig zu sein. Endlich hatte sie, die bislang immer etwas im Schatten gestanden hatte, eine Lebensaufgabe gefunden, die sie ganz ausfüllte. Immer wieder sprach sie in den vier Monaten dieser Tätigkeit davon, wie glücklich sie sei, dem Bruder zur Seite stehen zu können. Mitten in den Vorbereitungen für das Weihnachtsfest, auf das sie sich so sehr gefreut hatte, wurde dieses Leben ausgelöscht.

 

Viele Landsleute, die die Familie Eberlein aus ihrer engeren Heimat kennen, werden tiefen Anteil nehmen an dem tragischen Geschick, das diese ostpreußische Familie getroffen hat. Wir kennen den Täter nicht; die Motive, die zu der entsetzlichen Tat führten, können wir nur vermuten. Sicher ist nur, dass durch den Krieg, die Bombennächte, durch die Unrast und innere Haltlosigkeit der Nachkriegszeit die Ehrfurcht vor dem Leben bei vielen Menschen verschüttet worden ist. Diese Ehrfurcht wieder zu wecken, sie den heranwachsenden jungen Menschen tief ins Herz zu senken, — das ist eine Aufgabe, die jeden von uns angeht.

 

Seite 11   Landsleute, die jetzt aus Ostpreußen kamen.

Mit dem 41. Aussiedlertransport sind 264 ostpreußische Landsleute aus Ostpreußen und aus den anderen unter polnischer Besetzung stehenden deutschen Ostgebieten im Durchgangslager Friedland bei Göttingen eingetroffen.

 

Wir bringen im Folgenden die Namen dieser Ausgesiedelten. Aus Gründen, die darzulegen hier zu weit führen würde, ist es schwierig, über jeden Ausgesiedelten genaue Angaben zu erhalten, und so sind die Zahlen und die Ortsangaben nicht in jedem Fall ganz richtig. Auch diese Liste enthält, was die Orte anbetrifft, Fehler. Der Wohnort von 1939 ist in der Liste in Klammern gesetzt. Wir brachten in der letzten Folge den ersten Teil der Liste; hier folgt der Schluss.

 

106. Ida Labusch, geb. Olschewski, 07.08.1888 (Salpkeim, Kreis Sensburg), kommt aus Salpkeim. —

 

107. Luise Laduga, 18.03.1884 (Dornbarsch, Kreis Johannisburg), kommt aus Dornbarsch, Kreis Johannisburg. —

 

108. August Lange, 17.08.1879 (Basien), kommt aus Göttken (?) —

 

109. Klara Lankowski, 17.08.1891 (Reichenau, Kreis Osterode), kommt aus Osterode. —

 

110. Minna Legat, geb. Adomeit, 15.08.1893 (Stirkallen, Kreis Insterburg), kommt aus Danelowen, Kreis Mohrungen. —

 

111. Wilhelmine Lendzian, 06.10.1890 (Castrop-Rauxel), kommt aus Farinen, Kreis Ortelsburg. —

 

112. Charlotte Lenski, geb. Rippschläger, 25.06.1882 (Wappendorf, Kreis Ortelsburg), kommt aus Wappendorf. —

 

113. Emma Leymann, geb. Samorag, 19.12.1911 (Nikolaiken), kommt aus Nikolaiken, Kreis Sensburg. —

 

114. Karin Leymann, 02.08.1941, kommt aus Nikolaiken. —

 

115. Marlies Leymann, 01.02.1939 (Nikolaiken), kommt aus Nikolaiken. —

 

116. Maria Link, geb. Zimmek, 21.03.1887 (Erben, Kreis Ortelsburg), kommt aus Erben. —

 

117. Auguste Lipka, geb. Krakohl, 08.07.1892 (Hirschberg, Kreis Allenstein), kommt aus Hirschberg. —

 

118. Josef Lipka, 13.09.1888 (Hirschberg), kommt aus Hirschberg. —

 

119. Frieda Lipka, geb. Sabielny, 11.08.1899 (Mittelpogobien, Kreis Johannisburg), kommt aus Mittelpogobien. —

 

120. Marta Lissek, geb. Lissek, 09.12.1895 (Gehlen, Kreis Ortelsburg), kommt aus Gehlen. —

 

121. Günter Lojewski, 26.12.1938 (Millau, Kreis Lyck), kommt aus Pulfnik, Kreis Osterode. —

 

122. Marta Lojewski, geb Schrubba, 18.10.1913 (Pulfnik, Kreis Osterode), kommt aus Pulfnik. —

 

123. Margrit Lojewski, 12.12.1943, kommt aus Pulfnik. —

 

124. Auguste Lucka, geb. Koniath, 09.06.1874 (Hohenstein, Kreis Osterode), kommt aus Tafelbude, Kreis Osterode. –

 

125. Monika Lunkowski, 10.05.1944, kommt aus Neu-Bestendorf. –

 

126. Marie Lumma, geb. Rosdisch, 30.03.1892 (Gr.-Blumenau, Kreis Ortelsburg), kommt aus Romahnen, Kreis Ortelsburg. –

 

127. Wilhelm Lumma, 12.04.1884 (Gr.-Blumenau), kommt aus Romahnen.

 

128. Elisabeth Lumma, 19.03.1888 (Rudau, Kreis Ortelsburg), kommt aus Rudau, Kreis Ortelsburg. —

 

129. Viktor Lumma, 09.03.1905 (Essen), kommt aus Rauschke.

 

130. Maria Maczey, geb. Döring, 31.10.1887 (Allenstein), kommt aus Allenstein. –

 

131. Marta Magalski, 09.06.1881 (Rogallen, Kreis Ortelsburg), kommt aus Mensguth, Kreis Ortelsburg. —

 

132. Maria Malessa, geb. Pelk, 07.06.1880 (Samplatten, Kreis Ortelsburg), kommt aus Samplatten. —

 

133. Samuel Malessa, 05.11.1878 (Samplatten), kommt aus Samplatten. —

 

134. Hedwig Marx, geb. Wessolek, 14.11.1915 (Tollaik, Kreis Allenstein), kommt aus Reuschhagen, Kreis Allenstein. —

 

135. Erika Marx, 04.04.1945 kommt aus Reuschhagen, Kreis Allenstein. —

 

136. Dietrich Massannek, 02.09.1940, kommt aus Osterode. —

 

137. Hildegard Massannek, geb Zywitzki, 10.04.1916 (Osterode), kommt aus Osterode. —

 

138. Frieda May, 21.12.1933 (Herzogshöhe, Kreis Sensburg), kommt aus Wuplauken, Kreis Sensburg. –

 

139. Emma Mazekowitz, geb. Leibfacher, 06.06.1892 (Großpreußenwald, Kreis Gumbinnen), kommt aus Osterwein, Kreis Osterode. —

 

140. Marta Meding, geb. Nagel, 05.04.1895 (Gr.-Stürlack, Kreis Lötzen), kommt aus Rastenburg. —

 

141. August Meiritz, 28.03.1886 (Saalfeld, Kreis Mohrungen), kommt aus Saalfeld. —

 

142. Wolfgang Melzer, 25.04.1943 kommt aus Stabigotten. —

 

143, Margarete Mertins, geb. Dinski, 16.12.1893 (Albrechtswalde, Kreis Mohrungen), kommt aus Albrechtswalde.

 

144. Edeltraut Naguschewski, 28.08.1936 (Sembersdorf, Kreis Osterode), kommt aus Sembersdorf. —

 

145. Marta Naguschewski, geb. Bieber, 05.06.1917 (Sembersdorf, Kreis Osterode), kommt aus Sembersdorf. —

 

146. Ida Narewski, geb. Moser, 20.02.1895 (Bischofsburg), kommt aus Bischofsburg, Kreis Rößel. —

 

147. Johannes Narewski, 13.03.1891 (Bischofsburg), kommt aus Bischofsburg. —

 

148. Auguste Naujek, geb. Koch, 13.02.1886 (Passenheim, Kreis Ortelsburg), kommt aus Bartenstein. —

 

149. Gertrud Niemierski, 10.11.1910 (Allenstein), kommt aus Allenstein. —

 

150. Erika Nowak, geb. Erwin, 09.05.1921 (Gimmendorf, Kreis Allenstein), kommt aus Gimmendorf. —

 

151. Helene Nowak, 12.04.1955, kommt aus Gimmendorf. –

 

152. Friedrich Odrian, 29.10.1893 (Dimmen), kommt aus Wappendorf, Kreis Ortelsburg. –

 

153. Julius Olinski, 30.04.1882 (Heilsberg), kommt aus Heilsberg. –

 

154. Theresia Olinski, geb. Tietz, 04.02.1886 (Heilsberg), kommt aus Heilsberg. —

 

155. Auguste Olschweski, 13.03.1880 (Gehsen, Kreis Johannisburg), kommt aus Gehsen. —

 

156. Brigitte Orlowski, 13.05.1942, kommt aus Klonowen, Kreis Osterode. —

 

157. Elfriede Orlowski, 06.05.1922 (Klonowen), kommt aus Klonowen/Osterode. —

 

158. Hermann Orlowski, 07.03.1888 (Ketzwalde, Kreis Osterode), kommt aus Konowen. —

 

159. Manfred Orlowski, 19.11.1940, kommt aus Passenheim. —

 

160. Emma Orlowski, geb. Pickel, 08.12.1914 (Gr.-Ballau, Kreis Rastenburg), kommt aus Rastenburg. —

 

161. Siegfried Orlowski, 22.10.1944, kommt aus Ballau, Kreis Rastenburg. —

 

162. Waldemar Orlowski, 30.01.1940, kommt aus Rastenburg. —

 

163. Hedwig Otta, 21.10.1930 (Reuschhagen, Kreis Allenstein), kommt aus Reuschhagen. —

 

164. Ottilie Otta, 16.03.1895 (Reuschhagen, Kreis Allenstein), kommt aus Reuschhagen. –

 

165. Fritz Paga, 11.02.1898 (Ridwen, Kreis Lötzen), kommt aus Soltenau, Kreis Angerburg. —

 

166. Erwin Pallasch, 28.01.1898 (Alt-Kirchen), kommt aus Friedrichshof, Kreis Ortelsburg. —

 

167. Anna Palmowski, geb. Kraska, 22.05.1898 (Allenstein), kommt aus Allenstein. —

 

168. Heinrich Patorra, 01.09.1901 (Bischofsburg), kommt aus Mensguth, Kreis Ortelsburg. —

 

169. Karoline Parzianka, 04.03.1874 (Angerburg), kommt aus Angerburg. —

 

170. Luise Patschinski, geb. Uwes, 20.07.1885 (Grieslack, Kreis Angerburg), kommt aus Angerburg. —

 

171. Minna Paprotka, geb. Gaede, 02.06.1881 (Rosoggen, Kreis Sensburg), kommt aus Rosoggen. —

 

172. Auguste Pawellk, 29.08.1885 (Ortelsburg), kommt aus Ortelsburg. —

 

173. Wladislaus Pawlak, 20.04.1890 (Gr.-Wolken, Kreis Rößel), kommt aus Gr.-Wolken. —

 

174. Otto Pawsowski, 12.08.1906 (Saffronken, Kreis Neidenburg), kommt aus Neidenburg. —

 

175. Luise Poayda, geb. Grabosch, 26.09.1898 (Markshöfen, Kreis Ortelsburg), kommt aus Markshöfen. —

 

176. Marie Pelz, geb. Salewski, 22.04.1889 (Osterode), kommt aus Osterode. —

 

177. Albertine Peter, geb. Olk, 07.06.1895 (Mingfen, Kreis Ortelsburg), kommt aus Mingfen. —

 

178. Wilhelm Peter, 14.02.1892 (Mingfen, Kreis Ortelsburg), kommt aus Mingfen. —

 

179. Auguste Piessarek, geb. Filou, 16.09.1886 (Sucholasken, Kreis Lötzen), kommt aus Sucholasken. —

 

180. Ida Piotrowski, geb. Kordas, 02.03.1884 (Woynen, Kreis Johannisburg), kommt aus Weißenburg. —

 

181. Marie Piontek,  geb. Chileck, 07.09.1889 (Ehrenwalde, Kreis Lyck), kommt aus Skaibotten. —

 

182. Mathias Piontek, 10.03.1890 (Ehrenwalde, Kreis Lyck), kommt aus Skaibotten. —

 

183. Amalie Platzek, geb. Czerwanski, 28.12.1881 (Sensburg), kommt aus Sensburg. —

 

184. Paul Plata, 21.08.1900 (Johannisburg), kommt aus Johannisburg —

 

185. Charlotte Plotzki, geb. Latza, 28.12.1893 (Kalenzien, Kreis Ortelsburg), kommt aus Kalenzien. —

 

186. Katarina Podeszwa, 23.12.1885 (Gr.-Leschienen), kommt aus Gr.-Leschienen. —

 

187. August Pompetzki, 07.02.1875 (Pandling, Kreis Rößel), kommt aus Pandling.. —

 

188. Paula Pompetzki, geb. Klein, 20.08.1919 (Rotfluß, Kreis Rößel), kommt aus Pandling, Kreis Rößel. —

 

189. Ingrid Pompetzki, 28.12.1942, kommt aus Pandling. —

 

190. Alma Prystawik, geb. Nischik, 19.12.1898 (Wigrinnen, Kreis Sensburg), kommt aus Wigrinnen. —

 

191. Auguste Pyko, geb. Weiss, 21.03.1893 (Wiesenhöhe, Kreis Treuburg), kommt aus Wilkendorf, Kreis Sensburg. —

 

192. Gottfried Pyko, 19.12.1876 (Wiesenhöhe, Kreis Treuburg), kommt aus Wilkendorf, Kreis Sensburg. –

 

193. Franziska Rauscher, geb. Munday, 11.11.1886 (Wieps, Kreis Allenstein), kommt aus Wieps. —

 

194. Maria Rautenberger, geb. Schlebeck, 24.11.1897 (Erlenau, Kreis Sensburg), kommt aus Erlenau. —

 

195. Robert Reinhard, 13.07.1890 (Johannisburg), kommt aus Johannisburg. —

 

196. Hermann Reinhard, 31.07.1879 (Batniska?), kommt aus Batniska. —

 

197 Luise Reinhard, geb. Philipp, 04.07.1879 (Batniska), kommt aus Batniska. —

 

198. Agnes Reiss, 22.09.1903 (Allenstein), kommt aus Allenstein. —

 

199. Charlotte Rogowski, 11.11.1895 (Wallen, Kreis Ortelsburg), kommt aus Wallen, Kreis Ortelsburg. —

 

200. Gustav Rogowski, 25.01.1891 (Schwalgenort, Kreis Treuburg), kommt aus Grabenhof, Kreis Sensburg. —

 

201. Emma Rose, geb. Kupisch, 07.05.1885 (Theuernitz, Kreis Osterode), kommt aus Theuernitz. —

 

202. Hildegard Ruch, 26.07.1821 (Süßenthal, Kreis Allenstein), kommt aus Süßenthal. –

 

203. fehlt

 

204. Berta Sakolski, geb. Gayk, 17.11.1892 (Goran, Kreis Neidenburg), kommt aus Kandienen, Kreis Neidenburg. —

 

205. Ida Salewski, geb. Flada, 07.01.1896 (Königshöhe, Kreis Lötzen), kommt aus Königshöhe. —

 

206. Konrad Samson, 11.09.1872 (Allenstein), kommt aus Allenstein. —

 

207. Maria Samson, geb. Brginski, 23.11.1877 (Allenstein), kommt aus Allenstein. —

 

208. Helene Samuleit, geb. Appel, 07.01.1895 (Gumbinnen), kommt aus Osterode. —

 

209. Emma Salewski, geb. Gladda, 08.05.1886 (Posorten, Kreis Mohrungen), kommt aus Mohrungen. —

 

210. Erich Salewski, 08.04.1922 (Posorten), kommt aus Mohrungen. —

 

211. Emma Sander, geb. Wittek, 12.12.1886 (Osterode), kommt aus Osterode. —

 

212. Gottlieb Saszik, 05.03.1871 (Alt-Keykuth, Kreis Ortelsburg), kommt aus Alt-Keykuth. —

 

213. Lotte Seeska, 05.05.1918 (Eichtal, Kreis Treuburg), kommt aus Bansen, Kreis Rößel. —

 

214. Marie Seeska, geb. Neumann, 16.02.1887 (Eichtal, Kreis Treuburg), kommt aus Bansen, Kreis Rößel. —

 

215. Agnes Slubowski, geb. Prenschkowski, 20.07.1885 (Allenstein), kommt aus Allenstein. —

 

216. Paula Smodzin, geb. Alexander, 08.08.1893 (Arlenau, Kreis Sensburg), kommt aus Arlenau. —

 

217. Johanna Sommer, 31.05.1907 (Karwik, Kreis Johannisburg), kommt aus Karwik. —

 

218. Ellen Sommer, 12.04.1945, kommt aus Karwik. —

 

219. Luise Sokolowski, 04.10.1889 (Warpuhnen, Kreis Sensburg), kommt aus Warpuhnen. —

 

220. Marie Sottka, geb. Zastrau, 02.02.1886 (Kl.-Gröben, Kreis Osterode), kommt aus Kl.-Gröben. —

 

221. Marta Staskowski, 21.07.1904 (Rochlack, Kreis Rößel). kommt aus Rochlack. —

 

222 Luise Staszak, geb. Patalla, 06.06.1890 (Warhallem, Kreis Ortelsburg), kommt aus Warhallem. —

 

223. Gustav Sueska, 13.12.1887 (Marksoby, Kreis Ortelsburg), kommt aus Marksoby. —

 

224. Regina Sueska, 03.10.1881 (Marksoby), kommt aus Marksoby. —

 

225. Marie Surry, geb. Schaffrinski (Neudims, Kreis Rößel), kommt aus Neudims. —

 

226. Marie-Renate Surry, 08.10.1939 (Neudims), kommt aus Neudims. –

 

228. Elisabeth Schaffrinna, geb. Maduch, 17.10.1890 (Gr.-Steinfelde, Kreis Ortelsburg), kommt aus Gr.-Steinfelde. —

 

229. Josef Schaffrinna, 06.06.1888 (Gr.-Steinfelde), kommt aus Gr.-Steinfelde. —

 

230. Pauline Schaffrinski, geb. Toschka, 10.08.1879 (Neudims, Kreis Rößel), kommt aus Neudims. —

 

231. Anna Scharnowski, geb. Schittko, 21.09.1881 (Wetzhausen, Kreis Neidenburg), kommt aus Alt-Jablonken, Kreis Neidenburg. —

 

232. Anton Schilakowski, 19.06.1881 (Mohrungen), kommt aus Gronitten, Kreis Mohrungen. —

 

233. Konrad Schmidt, 06.09.1889 (Osterode), kommt aus Osterode. —

 

234 Luise Schmidt, geb. Treschanke (Osterode), kommt aus Osterode.

 

235. Auguste Taday, geb. Konetzka, 17.12.1883 (Walldorf, Kreis Neidenburg), kommt aus Neidenburg. —

 

236. Christof Taday, 25.03.1880 (Wallendorf, Kreis Neidenburg), kommt aus Neidenburg. —

 

237. Karoline Tanski, geb. Sumplatzki, 03.08.1885 (Wallen, Kreis Ortelsburg), kommt aus Wallen. —

 

238. Hedwig Tarnowski, 02.07.1882 (Insterburg), kommt aus Wartenburg. —

 

239. Ignatz Thamm, 30.09.1878 (Wartenburg), kommt aus Wartenburg. —

 

240. Maria Thamm, geb. Gäbler, 08.12.1880 (Wartenburg), kommt aus Wartenburg. —

 

241. August Telge, 13.12.1883 (Angerhöhe, Kreis Gumbinnen), kommt aus Schildeck, Kreis Osterode. —

 

242. Selma Telbach, geb. Nagel, 03.03.1902 (Eichhöhe, Kreis Sensburg), kommt aus Eichhöhe. —

 

243. Anna Teschner, geb. Galowski, 21.11.1905 (Adl. Blumenau, Kreis Pr.-Holland), kommt aus Jepswalde, Kreis Pr.-Holland. —

 

244. Walter Teschner, 10.06.1944, kommt aus Jepswalde. —

 

245. Anastasia Tessmann, geb. Schwabe, 19.03.1892 (Stoßnen, Kreis Treuburg), kommt aus Welkendorf, Kreis Rastenburg. —

 

246. Annemaria Toffel, 21.11.1875 (Königsberg), kommt aus Allenstein. —

 

247. Agnes Tolksdorf, geb. Kujawa, 11.01.1916 (Gillau, Kreis Allenstein), kommt aus Gillau. —

 

248. Hedwig Thybusch, geb. Skotzek, 29.09.1892 (Liebenberg, Kreis Ortelsburg), kommt aus Mingfen, Kreis Allenstein. –

 

249. Maria Urban, geb. Stefan, 27.12.1809 (Olschienen, Kreis Ortelsburg), kommt aus Olschienen. —

 

250. Urban, 01.01.1883 (Olschienen), kommt aus Olschienen. —

 

251. Lieselotte Urgin, 23.09.1938 (Insterburg), kommt aus Kamionken, Kreis Sensburg. –

 

252. Wilhelmine Wack, 15.06.1881 (Balsen, Kreis Osterode), kommt aus Balsen. —

 

253. Wilhelmine Walendy, geb. Barek, 01.02.1872 (Wronken, Kreis Sensburg), kommt aus Sensburg. —

 

254. Luise Walpuski, 27.01.1874 (Lötzen), kommt aus Ortelsburg. —

 

255. Michael Walden, 22.09.1879 (Osterode), kommt aus Lötzen. —

 

256. Karl Warda, 23.07.1892 (Moithienen), kommt aus Gr.-Borken. —

 

257. Wilhelmine Werner, geb. Schruba, 22.12.1872 (Reusch), kommt aus Warendorf, Kreis Allenstein. —

 

250. Friedrich Wicktor, 09.01.1875 (Nikolaiken), kommt aus Nikolaiken. –

 

259. Franziska Winterlich, geh Hermanski, 30.11.1895 (Sofienthal, Kreis Osterode, kommt aus Ostrowitz, Kreis Osterode. —

 

260. Marie Wettek, geb. Wazinski, 25.12.1882 (Dlusgen, Kreis Osterode), kommt aus Dlusgen. –

 

261. Johann Zapatka, 08.09.1891 (Gr.-Blumenau, Kreis Ortelsburg), kommt aus Liebenberg, Kreis Ortelsburg. —

 

262. Maria Zapatka, geb. Zisk, 08.09.1894 (Gr.-Blumenau), kommt aus Liebenberg. —

 

263. Luise Zywitzki, geb. Maike, 16.03.1891 (Osterode), kommt aus Osterode. –

 

264. Wilhelm Radek, 20.01.1891 (Lehmanen, Kreis Ortelsburg), kommt aus Lehmanen.

 

Rest der Seite: Rätsel-Ecke

 

Seite 12   „Kamerad, ich rufe dich!“

Prinz-Albrecht-Dragoner, Tilsit

Allen ehemaligen Angehörigen des Dragoner-Regiments Prinz Albrecht von Preußen Nr. 1, Tilsit, gebe ich zur Kenntnis, dass unser 1. Vorsitzender, Kamerad Franz Barkam, Lübbecke, Bergertorstraße 16, am 15. Dezember 1956 plötzlich im 68. Lebensjahr verstorben ist. Wir betrauern das Scheiden dieses treuen und braven Kameraden. Er war uns ein leuchtendes Vorbild.

 

Es wird gebeten, Zuschriften usw. in Zukunft an folgende Anschrift zu richten: Kamerad Bruno Masurat, Hofgeismar, Marktstraße 13. – Fritz Bajorat, Rittmeister a. D.

 

Inf.- und Gren.-Regiment 131 (44. I.-D. Hoch und Deutschmeister)

Alle ehemaligen Angehörigen werden zwecks Vermisstennachforschung und Kameradentreffens 1957 um ihre Anschriften an Oberstleutnant a. D. Karl Lamprecht, Hannover, Davenstedter Straße 6, gebeten.

 

Seite 12   Aus der landsmannschaftlichen Arbeit in …

BERLIN

Vorsitzender der Landesgruppe Berlin: Dr. Matthee, Berlin-Charlottenburg, Kaiserdamm 83, „Haus der ostdeutschen Heimat".

 

Am 16. Dezember trafen sich die Landsleute aus dem Heimatkreis Gerdauen in Berlin zu einer vorweihnachtlichen Feierstunde. Kreisbetreuer Dr. Jahncke konnte unter den Landsleuten viele Gäste aus der sowjetisch besetzten Zone begrüßen. Pfarrer Wierutsch sprach über den tiefen Sinn der stillen ostpreußischen Weihnacht im Gegensatz zu der Unruhe der Großstadt und der allgemeinen Unrast unserer Zeit. Erfreulich war die rege Beteiligung der Landsleute; eine Reihe von ihnen trug durch verschiedene Darbietungen zum Gelingen der Feierstunde bei.

 

6. Januar, 15 Uhr, Heimatkreis Wehlau, Jahrestreffen, Lokal: Vereinshaus Heumann, Bln. N 65, Nordufer 15, S-Bahn Putlitzstraße, Bus A 16.

 

6. Januar, 16 Uhr, Heimatkreis Heilsberg, Weihnachtsfeier, Lokal: Hansa-Restaurant, Berlin NW 87, Alt Moabit 47/48, Straßenbahn 2, 3, 23, 25, 35 und 44.

 

6. Januar, 15.30 Uhr, Heimatkreis Rastenburg, Kreistreffen, Lokal: Pilsner Urquell, Bln.-Wilmersdorf, Bundesplatz 2, S-Bahn Wilmersdorf, Straßenbahn 44, Bus A 16.

 

6. Januar, 16 Uhr, Heimatkreis Lyck, Kreistreffen, Lokal: Konditorei Boldt, Berlin SW 61, Yorckstraße Nr. 80/81, S-Bahn Yorckstraße, U-Bahn Mehringdamm.

 

Etwa 200 Landsleute aus dem Kreis Neidenburg fanden sich in Berlin zu einer vorweihnachtlichen Feierstunde zusammen. Die Festansprache hielt der ehemalige Neidenburger Superintendent. Zum Abschluss der Feier führten Mitglieder der Jugendgruppe ein Krippenspiel auf.

 

HAMBURG

Vorsitzender Landesgruppe Hamburg: Hans Kuntze, Hamburg - Bergedorf; Geschäftsstelle: Hamburg 13, Parkallee 86; Postscheckkonto Hamburg 96 05.

 

Bezirksgruppenversammlungen

Es wird gebeten, zu allen Bezirksgruppenversammlungen die Mitgliedsausweise mitzubringen.

 

Altona: Donnerstag, 3. Januar, 20 Uhr, im Hotel Stadt Pinneberg, Altona, Königstraße 260, nächster Heimatabend mit Filmvorführung.

 

Harburg-Wilhelmsburg: Sonnabend, 5. Januar, 19.30 Uhr, im Restaurant Zur Außenmühle, Außenmühlenweg (Haltestelle Reeseberg). Bunter Abend mit Tanz, veranstaltet von der Jugendgruppe. Gäste können eingeführt werden. Unkostenbeitrag 1 DM.

 

Fuhlsbüttel: Dienstag, 8. Januar, 20 Uhr, im Landhaus Fuhlsbüttel, Brombeerweg 1, nächste Zusammenkunft mit Filmvorführung der Bundesbahn.

 

Kreisgruppenversammlungen

Insterburg: Sonnabend, 5. Januar, 20 Uhr, in der Alsterhalle, An der Alster 83.

 

Treuburg: Sonnabend, 12. Januar, ab 19 Uhr, in der Gaststätte Steenbuck, Hamburg 13, Beim Schlump 29.

 

Unsere Jugend trifft sich

Altona: Jugendgruppe: Heimabend alle 14 Tage Mittwoch, 19.30 - 21.30 Uhr, Jugendheim Altona, Bahrenfelder Straße 131, Hof. Nächstes Treffen am 9. Januar. — Kindergruppe: Heimabend jeden Donnerstag, um 16 Uhr, im Jugendheim Altona, Bahrenfelder Straße 131, Hof. Nächstes Treffen am 3. Januar.

 

Barmbek: Jugendgruppe: Heimabend jeden Donnerstag von 18.30—20.30 Uhr, im Jugendheim, Wittenkamp 17a.

 

Billstedt: Jugendgruppe: Die Gruppe Billstedt schließt sich der Wandsbeker Gruppe an.

 

Eimsbüttel: Kindergruppe: Heimabend jeden Mittwoch ab 16 Uhr, im „Heim der offenen Tür", Bundesstraße 101.

 

Eppendorf-Eimsbüttel: Jugendgruppe: Jeden Mittwoch von 19.30 - 21.30 Uhr. im Gorch-Fock-Heim, Loogestraße 21 (U-Bahnhof), Kelllnghusenstraße.

 

Elbgemeinden: Unsere Kinder und Jugendlichen schließen sich den Veranstaltungen in Altona an.

 

Fulsbüttel: Kindergruppe: Jeden Montag von 17.30 - 19.30 Uhr, in der Schule Ratsmühlendamm. Nächstes Treffen am 7. Januar.

 

Harburg - Wilhelmsburg: Jugendgruppe: Nächstes Treffen wird noch bekanntgegeben. Kindergruppe: Jeden Freitag von 16 - 18 Uhr, in der Schule Eissendorfer Straße 26. Nächstes Treffen am 11. Januar.

 

Junge Spielschar Ostpreußen

Jeden Montag, 20 Uhr, in der Turnhalle Schule Winterhuder Weg 128, Volkstanz und gesellige Tänze. Wegen des geplanten Elternabends fallen die Abende des Musischen Kreises aus.

 

SCHLESWIG-HOLSTEIN

Vorsitzender der Landesgruppe Schleswig-Holstein: Fritz Schröter, Kiel, Holstenstraße 46 II.

 

Lübeck. In der Zeit vom 13. bis einschließlich 16. Dezember fanden die Weihnachtsfeiern im Haus Deutscher Osten statt. An allen vier Tagen waren die beiden Säle überfüllt. An den Nachmittagen wurden die Kinder mit Kakao, Kuchen und Festgebäck bewirtet. Der Weihnachtsmann brachte jedem Kind eine große bunte Tüte. Die DJO-Kindergruppe führte ein Weihnachtsspiel auf. An den Abenden versammelten sich die Erwachsenen. Die Festredner gedachten in ihren Ansprachen der Heimat und forderten die Landsleute auf, in dem Kampf um das Recht auf die Heimat nicht nachzulassen und sich noch fester zusammenzuschließen. Die Feierstunden wurden verschönt durch Darbietungen des Ost- und Westpreußen-Chors und die Aufführung eines Krippenspieles durch die Jugendgruppe. Bei der letzten Weihnachtsfeier wurde außerdem ein von Landsmann Simsson zusammengestellter Ostpreußenfilm gezeigt. — Am 13. Dezember waren 260 ältere Landsleute zu einem Adventskaffee gebeten worden. Die Betreuerin der Sozialabteilung, Ruth Ankermann, und der 1. Vorsitzende, Ernst Guttmann, sprachen über den Sinn des Weihnachtsfestes. Die Festrede hielt der ehemalige Pfarrer aus Arys, Woytewitz. Durch Singen von gemeinsamen Weihnachtsliedern und die Aufführung eines Weihnachtsspieles durch die DJO-Kindergruppe gestaltete sich der Nachmittag zu einer eindrucksvollen Adventsfeier für die älteren Landsleute.

 

Elmshorn. Bei der Adventsfeier der Gruppe sprach der erste Vorsitzende. Behrendt, über den Gegensatz zwischen dem Weihnachtsevangelium und der inneren Unrast unserer Zeit. Ein Streichquartett von W. A. Mozart, gespielt von Primanern der Bismarckschule, leitete über zu einem fröhlichen Adventsspiel. Jüngere und ältere Mitglieder der Gruppe trugen mit Gedichten und musikalischen Darbietungen zum Gelingen des Abends bei.

 

Uetersen. Jahreshauptversammlung am Sonnabend, dem 5. Januar, 20 Uhr, im Kaffee von Stamm. — Auf der Adventsfeier begrüßte Landsmann Tinschmann die Mitglieder. Die Gestaltung des bunten Programms mit musikalischen Vorträgen, Gedichten und Erzählungen aus der Heimat hatte Landsmann Kollex übernommen. Eine Sammlung für die Ungarnhilfe ergab einen Betrag von 59,50 DM.

 

NIEDERSACHSEN

Vorsitzender der Landesgruppe Niedersachsen: Arnold Woelke, Göttingen, Keplerstraße 26, Telefon 2 47 01: Geschäftsstelle: Hannover, Humboldtstraße 21/22 (Hofgebäude), Tel. 13 221.

 

Hildesheim. Zu der Adventsfeier war Landsmann Pastor Badt aus Hannover herübergekommen, um zu den Mitgliedern zu sprechen. Die Spielgruppe leitete die Feier mit Liedern und Gedichten ein. Am 23. Dezember wurden die Landsleute in den Altersheimen mit Geschenken bedacht. — Auf dem ersten Treffen im neuen Jahr am 8. Januar in der Alten Münze, wird die Lichtbildserie vorgeführt werden.

 

Seesen. Im Mittelpunkt des Heimatabends am 5. Januar wird eine große Lichtbildserie stehen: „Ostpreußen, Weichselland, Danzig“. — Das Danziger Wappen in gediegener Intarsienarbeit übersandte der Kunsttischler Willi Sander jun. aus Rüsselsheim (früher Münchehof bei Seesen) der hiesigen Gruppe zum Weihnachtsfest zum Zeichen seiner steten Verbundenheit. Es ist dies bereits das dritte Geschenk des in Gurnen, Kr. Goldap geborenen jungen Kunsthandwerkers: Die Wappen von Ostpreußen, Westpreußen und Danzig zieren jetzt den Festraum der Gruppe am Ratskeller.

 

Nienburg. Bei der vorweihnachtlichen Feierstunde wirkten die Ostdeutsche Singgemeinschaft, das Schülerorchester der Mittelschule und einige Landsleute mit, die vor allem klassische, auf Weihnachten abgestimmte Musik zu Gehör brachten. In der Ansprache wurde vor einer fortschreitenden Veräußerlichung des Weihnachtsfestes gewarnt. An die Landsleute erging die Mahnung dieses bedeutende christliche Fest in seinem ursprünglichen Sinn zu bewahren und zu erhalten. Die übliche Weihnachtsfeier für die Kinder fiel dieses Mal aus, stattdessen wurde ein namhafter Betrag für die Ungarn-Hilfe überwiesen.

 

Osnabrück. Am Silvesterabend ab 19 Uhr in der Bergquellschänke am Schloßwall Silvesterfeier mit Tanz. — Am Sonnabend, 12. Januar, Fleckessen im Lokal von Landsmann Gudat, Goethestraße Nr. 46,  — Nächste Mitgliederversammlung am Sonnabend, dem 19. Januar, im „Grünen Jäger". Auf der Jahreshauptversammlung stellte Landsmann Hinz in seinem Jahresbericht fest, dass noch mehr Landsleute als Mitglieder gewonnen werden könnten. Es meldeten sich Helfer für die Mitgliederwerbung- und betreuung. Der seit einigen Monaten wegen Krankheit zurückgetretene, sehr verdienstvolle erste Vorsitzende, Landsmann Matz, wurde einstimmig zum Ehrenvorsitzenden ernannt. Landsmann Henning kann aus beruflichen Gründen nicht mehr das Amt des zweiten Vorsitzenden übernehmen, bleibt aber im Kulturausschuss. Landsmann Hinz wurde zum ersten Vorsitzenden gewählt, Landsmann Krämer zum zweiten Vorsitzenden, Landsmann Mörchel zum ersten Schriftführer, Landsmann Bialojahn zum ersten Kassierer.

 

NORDRHEIN WESTFALEN

Vorsitzender der Landesgruppe Nordrhein-Westfalen: Erich Grimoni. (22a) Düsseldorf 10, Am Schein 14, Telefon 6 24 14

 

Feierstunde mit Prälat Dr. Marquardt

Bei einer Feierstunde des „Jungen Ermland" wurden die Landsleute von dem Sprecher der Jugendgruppe, Clemens Herrmann, willkommen geheißen. Mit besonderer Herzlichkeit wurde der letzte Generalvikar des Ermlandes, Domdechant Prälat Dr. Marquardt, begrüßt. Er konnte in diesen Tagen sein fünfundzwanzigjähriges Domherrnjubiläum feiern; vor einem Jahr ist er aus zehnjähriger sowjetischer Gefangenschaft zurückgekehrt. Im Laufe der Feierstunde gab Prälat Dr. Marquardt einen Überblick über die Entstehung und den Amtsbereich des Frauenburger Domkapitels. Er schilderte die heutigen Verhältnisse in Frauenburg und die Wiederherstellung der Kopernikusstätten. die von den Polen als kulturelle Tat propagandistisch ausgewertet wurde.

 

Er betonte, dass dieses Land, das mit dem Blut unserer Gefallenen geweiht ist, niemals etwas anderes sein kann als ein Teil Deutschlands.

 

Lieder und Gesänge aus dem Ermland, Gedichte von Agnes Miegel und Otto Miller verschönten die Feierstunde. Besonders eindrucksvoll war das gesungene Stundengebet „Engel des Herrn" das seit dem Einfall der Türken im 16. Jahrhundert im Ermland zu einem Teil der kirchlichen Feierstunden wurde. Christel Wermter gab ihren Landsleuten eine Einstimmung in den Advent. Nicht die Entwicklung der Atomenergie und die Hetze der Zeit würden ein neues Leben schaffen, sondern die Geborgenheit in der Familie und die Liebe zu den Mitmenschen. Aus der Frömmigkeit des ermländischen Menschen und aus der Besonnenheit unserer ostpreußischen Vorfahren können wir die Kraft schöpfen, aus einer Welt des Materialismus den Weg zum Gutsein zu weisen.

 

Köln. Auf der Vorweihnachtsfeier der Kreisgruppe im großen Börsensaal der Industrie- und Handelskammer gab der erste Vorsitzende, Biber bekannt, dass der Vorstand beschlossen habe, diesmal auf den Kuchen für die Mitglieder zu verzichten und dafür namens der Kreisgruppe einen Betrag von hundert DM für die Ungarnhilfe zu spenden. Gedicht- und Liedervorträge, eine Ansprache von Pfarrer Niederstrasser, ein Laienspiel und die Bescherung der Kinder durch den Weihnachtsmann brachten den Landsleuten frohe vorweihnachtliche Stunden.

 

Duisburg-Mitte. Bei der Adventsfeierstunde wirkten außer dem Ostpreußenchor der Knabenchor und die Instrumentalgruppe der Realschule an der Wachholderstraße unter der Leitung von Fritz Werner mit. Die Jugend- und Kindergruppe Duisburg-Nord führte ein Weihnachtsmärchen auf, das Traute Köppen geschrieben und mit den Kindern sorgfältig einstudiert hatte. Im Mittelpunkt der Feierstunde stand die Weihnachtskantate „Susannine“ von W. Hensel.

 

Essen-Rüttenscheid. Mittwoch, 9. Januar, wird sich die Jugendgruppe „Königsberg“ in der Gerswidaschule, Raum 9 (Gerswidastraße, gegenüber Verlag Girardet) zum ersten Mal im neuen Jahr treffen. Auf der Tagesordnung stehen: 1. Jahresbericht 1956. 2. Neuwahl der Gruppenleitung. 3. Verschiedenes. Alle Jugendfreunde sind hierzu eingeladen. Auskünfte erteilen: Christian Charitius, Essen-Stadtwald, Rüstermach 65 (vom 23.12.1956 bis 01.01.1957 in Urlaub). Wolfgang Görgens, Essen-Rüttenscheid, Cäsarstraße 17 I.

 

Siegen. Donnerstag, 17. Januar, Jahreshauptversammlung, und 21. Februar Zusammenkunft jeweils 20 Uhr, im Handwerkerhaus. - Pfarrer Müller (Eisern) las im Handwerkerhaus auf der letzten gehaltvollen Zusammenkunft der Kreisgruppe eine innige Weihnachtsgeschichte von Bodelschwingh. Der Vorsitzende Gorski trug das Gedicht „Auf eine Krippe" von Ernst Wiechert vor und übermittelte den Landsleuten die aus dem Finnischen übertragene spannende Erzählung von Johann Ludwig Runeberg „Ein Weihnachtsabend in der Lotsenhütte“. Drei Frauen sprachen die begleitenden Worte des von Margarete Kudnig zusammengestellten Textes zu der Farbdia-Reihe „Die Kurische Nehrung“.

 

Herford. Nächster Heimatabend am Donnerstag, dem 3. Januar, 20 Uhr, in Kropps Kasino, Unter den Linden. — Bei der Adventsfeier am 16. Dezember erzählte Rektor Koepke einige Erlebnisse aus der Zeit der Gefangenschaft. Kinder und ältere Landsleute trugen Gedichte und Lieder vor, darunter auch einige in ostpreußischer Mundart.

 

Groß-Dortmund. Dienstag, den 29. Januar, 20 Uhr, Jahreshauptversammlung im Hotel Industrie, Mallinkrodstraße 210 - 215. Stimmberechtigt sind alle Mitglieder, die ihren Beitrag 1956 bezahlt haben, ebenso beitragsfreie, ordentliche Mitglieder. Sollte der Ehemann verhindert sein, dann ist die Frau stimmberechtigt. Auf der Tagesordnung stehen neben einem Bericht über das vergangene Jahr die Neuwahl des Vorstandes und eine Besprechung über die zukünftige Arbeit. Anschließend ein Heimatabend. — Auf der Weihnachtsfeier am 16. Dezember sprach Dr. Rogalski über den Sinn der landsmannschaftlichen Arbeit. Die Jugendgruppe brachte Lieder und musikalische Darbietungen zu Gehör; die Kindergruppe führte ein Adventsspiel auf. Mitglieder der Frauengruppe hatten etwa hundertfünfzig Handarbeiten, darunter wertvolle Stücke, zur Verlosung gestiftet. Die Landsleute über siebzig Jahre und die Kinder wurden mit Geschenken bedacht.

 

Bergsteinfurt. Nach den erfolgreichen Lichtbildervorträgen der letzten Jahre tritt die hiesige Gruppe am Sonnabend, dem 5. Januar, 20 Uhr, im großen Saal des Ludwigshauses mit dem Lichtbildervortrag „Am See der Adler und Kormorane" wiederum vor die Öffentlichkeit. Der Vogelkundler Georg Hoffmann wird seine Zuhörer diesmal in die einzigartige Tierwelt am Drauensee führen. Karten (Erwachsene 75 Pfg., Schüler 50 Pfg.) sind ab sofort bei den Betreuern und in den Buchhandlungen Kriedte und Winter zu haben. — Nachdem sich am 9. Dezember die Mitglieder des Singkreises mit ihren Angehörigen zu einer besinnlichen Adventsfeier trafen, kamen am 16. Dezember die Landsleute mit ihren Kindern zu einer vorweihnachtlichen Feier in das Parkhotel. Darbietungen der Kindergruppe und der DJO fanden bei Groß und Klein Anklang. Als dann der Weihnachtsmann kam und seine Gaben verteilte, war die Freude bei den Kleinen vollkommen. Auch bei den Alten gab es freudige Gesichter, da der Weihnachtsmann in diesem Jahr auch für sie etwas mitgebracht hatte. Der ursprünglich vorgesehene Geldbetrag für eine Kaffeetafel wurde der Ungarnhilfe überwiesen.

 

Minden. Am 2. Januar 1957 wird Landsmann Eduard Peterat, Kreisamtmann i. R., jetzt im Dankersen, Blumenstraße 30, siebzig Jahre alt. Am 2. Juli 1953 wurde der Jubilar zum ersten Vorsitzenden des Kreisverbandes Minden gewählt; vorher war er bereits als 1. Schriftführer tätig. Der Kreisverband Minden verdankt der tatkräftigen Planung von Landsmann Peterat seinen Aufschwung. Bis zur Vertreibung war der Jubilar Stadtamtmann in Memel (Moltkestraße 15). 1945 wurde er als Amtmann von der Kreisverwaltung Minden übernommen. Nach Erreichung seines 65. Lebensjahres ist er am 1. Februar 1952 als Kreisamtmann in den Ruhestand getreten.

 

Paderborn. Die Kreisgruppe wird am Sonntag, dem 6. Januar um 16 Uhr, im Hotel Haase Kilianstraße, einen Heimatabend mit Musik und heimatlichen Vorträgen veranstalten. Außerdem wird der überall mit großem Beifall aufgenommene Tonfilm „Das deutsche Pferdeland" sowie ein Tonfilm „Die Rominter Heide" vorgeführt werden.

 

Lübbecke. Auf dem Adventsfest am 9. Dezember wechselten gemeinsam gesungene Lieder, Sologesänge, Gedichte und Lesungen miteinander ab. Der Vorsitzende der Bezirksgruppe, Michelau (Bielefeld), und der erste Vorsitzende der Gruppe, Hardt, hielten kurze Ansprachen. Verdiente Mitarbeiter erhielten Bücher als Weihnachtsgaben. Ein einheimischer Freund der Gruppe stiftete als Beitrag für die Feierstunde eine Kiste guter Zigarren.

 

RHEINLAND-PFALZ

Vorsitzender der Landesgruppe Rheinland-Pfalz: Landrat a. D. Dr. Deichmann, Koblenz. Simmerner Straße 1, Ruf 3 44 08. Geschäftsführung und Kassenleitung: Walter Rose, Neuhäusel (Westerwald), Hauptstraße 3.

 

Koblenz. Nächster Filmnachmittag am 13 Januar im Hotel Burg Hohenzollern, um 16 Uhr.-  Im Februar Jahreshauptversammlung im Haus Metternich. - Am Sonntag vor Rosenmontag Festabend mit Tanz im Hotel Burg Hohenzollern.

 

BADEN-WÜRTTEMBERG

Vorsitzender der Landesgruppe Baden-Württemberg: Hans Krzywinski, Stuttgart-W. Hasenbergstraße 43. Zweiter Vorsitzender- Regierungsrat de la Chaux, Reutlingen Karlstraße Nr. 19.

 

Heidelberg. Im festlich geschmückten Saal des Lokals „Schwarzes Schiff“ feierte die Gruppe gemeinsam mit den Westpreußen und Danzigern einen vorweihnachtlichen Abend. Ein Posaunenchor, ein Flötentrio und ein Klavierduo verschönten die Feierstunde.

 

Weilheim. Am 15. Dezember beging die Gruppe im Oberbräu ihre Weihnachtsfeier. Die Ansprache hielt der erste Vorsitzende, Alfred Ketelhut. Die Kindergruppen der ostpreußischen und pommerschen Landsmannschaft führten ein Märchenspiel auf. Landsmann Winter sprach über weihnachtliche Bräuche in der Heimat.

 

Ebingen. Auf einer vorweihnachtlichen Feierstunde sprach der 1. Vorsitzende, Erich Bothke, über den Sinn der Adventszeit. Er rief die Mitglieder zu einer Spende für die Ungarnhilfe auf, die den Betrag von 80 DM erbrachte. Die Kinderspielschar unter Leitung von Frau Krause führte ein Krippenspiel auf.

 

Ellwangen. Auf dem vorweihnachtlichen Heimatabend am 15. Dezember sang der Chor des Ostdeutschen Heimatbundes unter der Leitung von Leo Frania Adventslieder aus Ostpreußen. Der erste Vorsitzende, Rehfeld, führte aus, dass nur die Bereitschaft, Nächstenliebe zu üben, dem Frieden dienen könne. – Am 16. Dezember hatte die Gruppe die ältesten Mitglieder zu einer Feierstunde eingeladen, Lieder, Gedichte und Geschichten aus der Heimat ließen die Anwesenden ihre Einsamkeit vergessen und gaben ihnen das Gefühl, mit zur großen Heimatfamilie der Ostpreußen zu gehören.

 

Lindau (Bodensee). Auf der Weihnachtsfeier beschwor der erste Vorsitzende, Walter Brenneisen, Kindheitserinnerungen aus der Heimat; die seligen Tage der Vorfreude, an denen heimlich gezimmert und gebastelt wurde. Pfefferkuchenduft das Haus durchzog und die Wünsche aufblühten. Die Zeiten seien verklungen, die unverlierbare Erinnerung aber sei geblieben. Dann erschien der Nikolaus, ließ sich Gedichte aufsagen und belohnte die Kinder mit leckeren Tüten. Eine Verlosung schloss sich an, wobei als Hauptpreis ein Mantelstoff vergeben werden konnte. Der Vorsitzende dankte allen Helfern und Mitwirkenden, die den schönen Abend gestaltet hatten. Ehrenvorsitzender Graf zu Eulenburg schloss sich diesem Dank an, in den er insbesondere den Vorstand der Landsmannschaft einbezog.

 

BAYERN

Vorsitzender der Landesgruppe Bayern e V.: Rechtsanwalt Heinz Thieler, München 23, Trautenwolfstraße 5/0, Telefon 33 85 60, Postscheckkonto-Nr. 213 96 PSA München.

 

Landesdelegiertentagung am 19./20. Januar

Die nächste Landesdelegiertentagung wird am Sonnabend, dem 19. und Sonntag dem 20. Januar, in Augsburg, Hotel Riegele, Bahnhofsvorplatz, stattfinden. Beginn am Sonnabend um 14 Uhr, am Sonntag um 9 Uhr. Auf der Tagesordnung stehen als wichtigste Punkte eine grundlegende Satzungsänderung und die Neuwahl des Landesvorstandes.

 

Erlangen. Nächste Zusammenkunft am 12. Januar im Hofbräustübl, am Bohlenplatz 4. Ein Landsmann wird über seinen kürzlichen Besuch in Danzig berichten und einige neue Lichtbilder zeigen — Zu einer weihnachtlichen Stunde bei Kerzenschein hatten sich die Landsleute mit ihren Kindern am 16. Dezember zusammengefunden. Der 1. Vorsitzende, Schoel, hielt die Begrüßungsansprache. Ein Weihnachtsspiel, Lieder und musikalische Darbietungen bereicherten die schöne Feierstunde.

 

Würzburg. Jahreshauptversammlung am 3. Januar, 19 Uhr, im oberen Saal des Kolpinghauses. Auf der Tagesordnung stehen der Geschäftsbericht, der Kassenbericht und die Neuwahl des Vorstandes. — Bei der gut besuchten Vorweihnachtsfeier am 16. Dezember bat der Vorsitzende die Landsleute, auch an unsere Brüder und Schwestern in der sowjetisch besetzten Zone sowie an die noch in der Heimat Verbliebenen zu denken, die keine Weihnachtsfeiern veranstalten können. Pfarrer Großkreutz hielt eine zu Herzen gehende Ansprache. Die Jugendgruppe brachte Gedichte, Lieder und einen Blockflötenchor zu Gehör. Die Vorlesung „Wie der Elchbauer Weihnachten erlebte" fand viel Beifall. Für die Kinder gab es noch ein Kasperle-Spiel. Der Weihnachtsmann konnte an sechzig Kinder bunte Tüten verteilen.

 

Aschaffenburg. Am 5. Januar wird die Jahreshauptversammlung stattfinden. — Ein gründlich fragender Knecht Ruprecht überhörte und belohnte in der Frankenstube von Heyland-Schwindt 31 Kinder der ostdeutschen Landsmannschaft. Aus der Heimat kam — wie er sagte — auch der Weihnachtsmann und brachte Grüße von den Daheimgebliebenen, bei denen die Gedanken jetzt inniger weilen als je. Der Vorsitzende Deybrich bat danach um eine Schweigeminute, um der Freiheitskämpfer des 17. Juni und in Ungarn zu gedenken. — Das Märchenspiel vom Sterntalerkind, aufgeführt von der DJO, fand aufmerksame Zuhörer.

 

Bad Windsheim. Im großen Bürgerbräusaal hatten sich die Mitglieder des Bundes der heimattreuen Ostpreußen, Westpreußen und Pommern zu einer Begrüßungsstunde für die neugegründete Jugendgruppe eingefunden. Nach einem einleitenden Musikstück trug der 1. Vorsitzende, Max Wienhold, das Gedicht „Bekenntnis zur Heimat" vor. Der 2. Vorsitzende, Wilhelm Fast, der zugleich der Betreuer der Jugendgruppe ist, forderte die Landsleute auf, die Bestrebungen der Jugendgruppe, das Brauchtum der Heimat zu pflegen, weitgehend zu unterstützen. Er überreichte dann der Jugendgruppe einen Fahrtenwimpel, der die landmannschaftlichen Symbole Elchschaufel und Balkenkreuz zeigt. Die Jungen und Mädel, die die Wappen von Ost- und Westpreußen, Danzig und Pommern mit sich führten, antworteten im Sprechchor. Großen Anklang fand ein von ihnen verfasstes und aufgeführtes Weihnachtskrippenspiel. An einer sich an die Feierstunde anschließenden Kaffeetafel ging der Weihnachtsmann reihum. Überraschungen bereitete eine Verlosung von wertvollen Preisen. Zur Unterhaltung trug die Kapelle „Lustige Sieben“ bei.

 

Memmingen i. Allgäu.  Die Landsmannschaft verband ihre Dezember-Monatsversammlung in der „Weizenbierbrauerei“ mit einer schlichten Adventsfeier, auf der auch die schlesische Landsmannschaft vertreten war. In einem Lichtbildervortrag wurden Aufnahmen vom Waldgebiet der Johannisburger Heide mit dem Holzeinschlag zur Winterzeit und dessen Verwertung sowie von der Eisfischerei auf den masurischen Seen gezeigt. Eine zweite Bildserie brachte neben anderen ostpreußischen Gebieten Bilder aus der Vogelwelt an der Ostseeküste und der kurischen Nehrung.

 

Ebersberg/Obb. Die Kreisgruppe traf sich am 9. Dezember zu einer Adventsfeier, verbunden mit einem Lichtbildervortrag „Ost- und Westpreußen mit Danzig“. – Die Vorstandswahl hatte folgendes Ergebnis: 1. Vorsitzender Dr. Schmelzer; 2. Vorsitzender Albert Bluhm; Schriftführer Landsmann Riemer; Kassierer Landsmann Dietschmons; Kulturwarte Frau Scherler und Dieter Bluhm. Der neue Vorstand wird am 5. Januar 1957, 15.30 Uhr, in Ebersberg, Ulrichstraße 7, zu einer Besprechung zusammenkommen.

 

Seite 13   Wir gratulieren …

zum 93. Geburtstag

am 2. Januar 1957, dem Bauern und Bürgermeister der Gemeinde Wangritten, Kreis Bartenstein, Gustav Treptau, jetzt bei seiner Tochter Herta Molgedey in Düsseldorf-Holthausen, Werstner Friedhofstr. 210.

 

zum 92. Geburtstag

am 28. Dezember 1956, Lehrer i. R. Julius Langhagel. Er wirkte bis zu seiner Versetzung in den Ruhestand in Kl.-Gehlfeld bei Bergfriede, Kreis Osterode und lebte dann in Osterode. Heute wohnt er mit seiner Ehefrau bei seinem Sohn Fritz in Hannover, Jakobistraße 56.

 

zum 91. Geburtstag

am 13. Dezember 1956, Oberschullehrer i. R. Carl Hoffmann, aus Lötzen, jetzt in (24 b) Wesselburen bei seiner Tochter, Lehrerin Annemarie Hoffmann. Der Jubilar war als Turn- und Sportlehrer am Lyzeum, dann 25 Jahre hindurch am Gymnasium in Lötzen tätig. Noch in der Heimat konnte er sein 50-jähriges Dienstjubiläum begehen. Sein Name hatte in den Kreisen ostpreußischer Sportler einen guten Klang.

 

zum 90. Geburtstag

am 4. Januar 1956, Frau Emma Czekay, geb. Kienitz, aus Arys, Kreis Johannisburg, jetzt bei ihren Kindern in Berlin-Zehlendorf, Schützallee 43.

 

zum 89. Geburtstag

am 2. Januar 1957, dem Landsmann Ferdinand Bonk, aus Reuschenfeld, Ortsteil Wilhelmssorge, Kreis Gerdauen, jetzt in Fahrnau, Südbaden, Mühlenhof Nr. 1.

 

zum 88. Geburtstag

am 31. Dezember 1956, Töpfermeister Rudolf Noetzel, aus Drygallen, Kreis Johannisburg, jetzt bei seiner jüngsten Tochter Elisabett (vielleicht Schreibfehler?) Pfeil in Fahrstedt-Marne, Post Marne, Holstein. Er übte seinen Beruf als Töpfermeister von 1895 bis zur Vertreibung aus und war als tüchtiger Fachmann im weiten Umkreis geschätzt.

 

am 15. Januar 1957, Frau Ernstine Lenk, geb. Eggert, aus Königsberg, Domnauer Straße 5, jetzt in Gelsenkirchen, Alters- und Pflegeheim Kurfürstenstraße.

 

zum 87. Geburtstag

am 4. Januar 1956, Frau Berta Schaudinn, aus Angerburg, Theaterstraße 13, jetzt in Lübeck-Kücknitz, Samlandstraße 9, in der Nähe ihrer fünf Kinder, zwanzig Enkel und achtzehn Urenkel.

 

zum 85. Geburtstag

am 18. Dezember 1956, Landsmann August Kaschubs, aus Gr.-Warkau, Kreis Insterburg, jetzt in Burgdorf (Hann), Sorgenser Straße 44.

 

am 28. Dezember 1956, Frau Toni Papendieck, geboren in Schönbaum, Kreis Friedland, Witwe des Magistratsbaurates Fritz Papendieck, aus Königsberg. Sie ist durch ihren Sohn Dr. Hans Papendieck, Ludwigsburg, Bozener Straße 1, zu erreichen.

 

am 31. Dezember 1956, Landsmann Wilhelm Sipply, aus Königsberg, Bismarckstraße 13, jetzt bei seiner ältesten Tochter Hertha Gerundt in Ahndorf bei Dahlenburg, Kreis Lüneburg. Landsmann Sipply war 25 Jahre bei der KWS tätig und viele Jahre Kirchenältester der Lutherkirchengemeinde.

 

am 5. Januar 1957, Frau Anna Meyer, aus Eydtkuhnen, Hindenburgstraße 19, jetzt bei ihrem Sohn Richard Meyer in München 45, Lincolnstraße 59.

 

zum 84. Geburtstag

am 6. Januar 1957, Landsmann Julius Geidies, aus Gilgenburg, Bahnhofswirtschaft, jetzt mit seiner Tochter Elsa Royeck in (20 b) Kalefeld 249 über Kreiensen.

 

zum 83. Geburtstag

(ohne Datum) Landsmann Martin Rilloks, aus Rogainen, Kreis Goldap, jetzt bei seiner Tochter Meta Scheffler in Hannover-Linden, Sporlederweg 12.

 

am 11. Februar 1957, Landsmann Otto Lenzing, aus Königsberg, jetzt in Gelsenkirchen-Horst, Heinrich-Heine-Straße 12. Der Jubilar war in Ostpreußen bekannt als Dirigent und als Komponist von Walzern und Märschen, die häufig bei den Heimattreffen erklingen.

 

zum 82. Geburtstag

am 29. Dezember 1956, Frau Friederike Thomas, aus Stobingen, Elchniederung, jetzt bei ihrer Tochter Berta Schlenther in Bonn, Weberstraße 10. Sie schenkte 16 Kindern das Leben, aber nur noch zwei Töchter blieben ihr erhalten,

 

zum 81. Geburtstag

am 27. November 1956, Landsmann August Schlomm, Eisenbahner i. R., aus Insterburg, jetzt in Oker/Harz, Bergstraße 3.

 

zum 80. Geburtstag

am 20. Dezember 1956, Frau Bertha Laabs, geb. Tuhlke, aus Böttgersdorf, jetzt mit ihrem Ehemann Arthur und ihren Töchtern Gisela und Ilse in Dortmund-Wambel, Gottesacker 70 a.

 

am 23. Dezember 1956, Frau Meta Kirschning, geb. Peschel, aus Palmnicken, Samland, jetzt bei Familie Ernst Ammon in Burgdorf (Hann.), Am Föhrenkamp 13.

 

am 28. Dezember 1956, Landsmann Friedrich Plotzitzka, aus Kl.-Deutscheck, Kreis Treuburg, jetzt in Lauenburg (Elbe), Brunnenstraße 6.

 

am 29. Dezember 1956, Landsmann Emil Schulz, aus Tawe, Kreis Elchniederung, wo er bis 1918 ein Geschäft mit Gastwirtschaft und eine Motormahlmühle besaß. 1919 wurde er in seinem Geburtsort Alt-Seckenburg zum Bürgermeister, 1924 in den Kreistag, 1926 zum Mitglied des Kreisausschusses und 1928 zum Mitglied der Landwirtschaftskammer der Provinz Ostpreußen gewählt. Nach 1933 wurden ihm diese Ämter genommen, doch behielt er bis zur Vertreibung die Verwaltung der Poststelle 1. Anschrift: Breiholz, Kreis Rendsburg.

 

am 30. Dezember 1956, Frau Marie Taube, geb. Rochelmeyer, früher in Königsberg, Hippelstraße 13, jetzt In Trier (Mosel), Maximiner Acht 19.

 

am 1. Januar 1957, Frau Martha Luschnat, geb. Hoyer, Witwe des Hauptlehrers Hans Luschnat, aus Tilsit, Ringstraße 10. Sie wohnt heute bei ihrem Sohn, Hauptlehrer Erich Luschnat, (22 b) Ramsen (Rheinpfalz).

 

am 3. Januar 1957, Emma Domnick, geb. Pietsch, aus Osterode, Schulstraße 9, jetzt in Celle (Hann), Spoerkonstraße 21.

 

am 6. Januar 1957, Landwirt Ferdinand Schwede, aus Klemenswalde, Kreis Elchniederung. Der Jubilar war hier viele Jahre Gemeindevertreter und Gemeindekassenrechner. Heutige Anschrift: Detmold, Klütstraße 29.

 

am 7. Januar 1957, Frau Marie Lange, geb. Faust, aus Königsberg-Rothenstein, dann Kurfürstenstraße 16. Sie wohnt jetzt mit ihrem Ehemann, Bundesbahnsekretär i. R. Friedrich Lange, in Düsseldorf, Jürgenplatz 56.

 

am 7. Januar 1957, Justizoberinspektor i. R. August Schulz, aus Königsberg, Tragheimer Kirchenstraße Nr. 86. Er war zuletzt beim Standortgericht der Festungskommandantur Königsberg tätig. Anschrift: Höfen (Enz), Uferweg 19, bei seiner Tochter Johanna Kalcher.

 

am 11. Januar 1957, Witwe Martha Brodowski, geb. Wichmann, aus Königsberg, Steindammer Wall 15, jetzt in Hohenlockstedt über Itzehoe, Breite Str. 29.

 

zum 75. Geburtstag

(ohne Datum) Maurer Friedrich Krumrey, aus Neidenburg, jetzt in Berlin-Heiligensee. Am gleichen Tage feierte auch seine Ehefrau ihren Geburtstag. Die Heimatgruppe der Neidenburger in Berlin gratuliert herzlich.

 

am 24. Dezember 1956, Frau Auguste Simernzik, aus Muntau, Kreis Sensburg, jetzt bei ihrem Sohn Gustav in Warendorf, Ludgeristraße 15.

 

am 30. Dezember 1956, Frau Berta Kossin, geb. Schliewe, aus Medenau, Kreis Samland, jetzt bei ihrem jüngsten Sohn Erich in Essen-Stoppenberg, Am Freistein 170/172.

 

am 30. Dezember 1956, Landsmann Franz Löwentat, aus Lindenhaus, Kreis Schloßberg. Er lebt jetzt in der Mittelzone und ist zu erreichen durch Walter Schneller-Lindenhaus, Lilienthal über Bremen 5, Falkenberger Landstraße 45.

 

am 30 Dezember 1956, Landwirt Albert Peter, aus Schloditten, Kreis Pr.-Eylau, jetzt in Itzehoe, Holstein, Schulstraße 6. Er war Jahrzehnte hindurch Bürgermeister der Ortschaften Schmoditten, Schloditten, Leidtkeim und Karlshöfehen. Auch als Kreisausschussmitglied, Kirchenältester und Leiter der Freiwilligen Feuerwehr diente er der Allgemeinheit. Er galt als ein hervorragender Pferdekenner und ihm war als Züchter des edlen ostpreußischen Pferdes auf seinem Musterbauernhof viel Erfolg beschieden.

 

am 1. Januar 1957, Frau Auguste Bartsch, geb. Lick, aus Maritten, Kreis Pr.-Eylau, jetzt mit ihrem Ehemann, der am 5. Dezember 1956, seinen 75. Geburtstag feierte, bei der Enkeltochter Waltraud Kempf in Osnabrück, Friedlandweg 12.

 

am 2. Januar 1957, Lehrer i. R. Otto Seiler, aus Insterburg, Ufergasse 1, vorher Blüchersdorf und Schönwaldau. Anschrift: Bremen-Farge, Uppe Höchte 11.

 

am 3. Januar 1957, Witwe Karoline Lippek, geb. Czichy, aus Ortelsburg, Kaiserstraße 13, jetzt bei ihrer Tochter Olga Wnend, Hamm, Westfalen, Markgrafenufer 10.

 

am 5. Januar 1957, Landsmann Friedrich Henke, aus Reichertswalde, Kreis Mohrungen, jetzt bei seinem Sohn Fritz in Essen-Holsterhausen, Janssenstraße 26.

 

am 6. Januar 1957, Schreinermeister August Braun, aus Heilsberg, jetzt in Köln, Jakobstraße 27/31, Augustinerkrankenhaus.

 

am 8. Januar 1957, Hauptlehrer i. R. Gustav Jakubzik, aus Jakobsdorf, Kreis Sensburg, zuletzt Ukta, Kreis Sensburg. Heutige Anschrift: (13 b) Moosburg, Münchener Straße 20.

 

am 9. Januar 1957, Frau Auguste Behr, geb. Joswig, aus Brennen, Kreis Johannisburg, jetzt bei ihrer Tochter Hertha Arbaczewski in Raisdorf, Kreis Plön.

 

am 15. Januar 1957, Frau Lisbeth Martini, geb. Teucke, aus Königsberg, Unterhaberberg 22, jetzt bei ihrer Enkeltochter Marianne Fröhlich, geb. Meyer, in Friedrichstadt (Eider), Schleswiger Straße 13.

 

Goldene Hochzeiten

(ohne Datum) Die Eheleute Adolf Konrad und Frau Berta Konrad, geb. Wallat, aus Tilsit, Stollbecker Straße 13, jetzt in der sowjetisch besetzten Zone, feierten ihre Goldene Hochzeit. Sie sind durch Eduard Wallat, Itzehoe, Holstein, Wilhelmstraße 14, zu eireichen. Landsmann Konrad war Werkmeister bei der Zellstofffabrik Tilsit.

 

Am 25. Dezember 1956, feierten ihre Goldene Hochzeit die Eheleute Wilhelm Kalkstein, Postbetriebswart i. R., und Frau Bertha Kalkstein, geb. Oswald, aus Geierswalde, Kreis Osterode, jetzt in der sowjetisch besetzten Zone. Sie sind durch Heinrich Migge, Hannover-Süd, Modersohnweg 5, zu erreichen.

 

Die Eheleute Fritz Sbosny und Frau Henriette Sbosny, geb. Raulin, aus Lyck, Siedlung Gaswerk, jetzt in Lehrte, von-Bork-Straße 21, feierten am zweiten Weihnachtstag 1956, das Fest der Goldenen Hochzeit.

 

Gutsbesitzer Leo Zimmermann, aus Kuinen, Kreis Angerapp, und seine Ehefrau Helene Zimmermann, geb. Schmidtke, feierten am 29. Dezember 1956, ihre Goldene Hochzeit. Viele Landsleute aus der Umgebung werden sich noch an das schöne Gutshaus an der Trampen-Sodehner Chaussee erinnern. Das Ehepaar wohnt mit seiner ältesten Tochter in Hann. Münden, Schöne Aussicht 60.

 

Das Fest der Goldenen Hochzeit feiern am 11. Januar 1957 der Bäckermeister Franz Breyer und seine Ehefrau Lina Breyer, geb. Leppach, aus Lötzen, Königsberger Straße, jetzt in der Mittelzone. Sie sind durch Ernst Breyer, Kelheim (Donau), Regensburger Straße I. 43, zu erreichen.

 

Kreisbürodirektor i. R. Adalbert Kramer und seine Ehefrau Anna Kramer, geb. Fittkau, aus Braunsberg, Am Stadtgraben 2, jetzt in Berlin-Neukölln, Donaustr. Nr. 94/95, feiern am 14. Januar 1957 das Fest der Goldenen Hochzeit.

 

Jubiläen

Oberlehrer Wilhelm Dost, aus Lyck, Yorckstraße Nr. 9, jetzt in (14 b) Schwenningen a. N., Spittelstraße 24, konnte sein 40-jähriges Dienstjubiläum feiern. Er wirkte von 1919 bis zur Vertreibung in Lyck. Seit 1948 ist er in Schwenningen tätig, nachdem er mit seiner 1950 verstorbenen Frau und sechs Kindern bis 1947 in verschiedenen Flüchtlingslagern Dänemarks war.

 

Prüfungen

Ingetraut Paleit, Tochter des verstorbenen Volksschullehrers Max Paleit und seiner ebenfalls verstorbenen Ehefrau Gertrud Paleit, geb. Knorr, aus Gaistauden, Post Altenkirch, Kreis Tilsit-Ragnit, hat an der Universität Hamburg die Diplom-Handelslehrerprüfung bestanden. Anschrift: Osnabrück-Eversburg, Kuhstraße 56.

 

Horst Hoffmann, Sohn des Fleischermeisters Emil Hoffmann, aus Langendorf, Kreis Sensburg, jetzt in Gelsenkirchen-Buer, Polsumer Straße 125, bestand vor der Handwerkskammer Münster die Meisterprüfung im Fleischerhandwerk.

 

Tote unserer Heimat.

“Elchvater“ Weber-Kastaunen verstorben

Kurz vor Weihnachten 1956, ist Forstamtmann a. D. Heinrich Weber, früher Oberförsterei Kastaunen, Forstamt Tawellenbruch (Tawellningken), in Dillenburg, Hessen, wo er seinen Lebensabend verbrachte, im 82. Lebensjahre verstorben.

 

Als Forstamtmann Weber am 30. September 1950, 75 Jahre alt wurde, haben wir ein ausführliches Lebensbild von ihm im Ostpreußenblatt gebracht, und wenn es nun auch hier nicht mit allen Einzelheiten wiederholt werden soll, so wollen wir jetzt, wo er heimgegangen ist, dieses verdienstvollen Hegers unseres Elchwildes in Dankbarkeit und heimatlicher Verbundenheit gedenken. Heinrich Weber stammte nicht aus Ostpreußen, sein Großvater und sein Vater waren Förster auf dem Forsthaus Neuhaus bei Dillenburg, wo Heinrich Weber geboren wurde, und im Westerwald hat er auch seine Forstlehre durchgemacht, — aber als er 1902 nach Ostpreußen kam, da blieb er auch dort, und wahrscheinlich hat dabei auch seine Heirat mit einer Ostpreußin eine ausschlaggebende Rolle gespielt. Nach kurzer Tätigkeit in den Oberförstereien Wischwill und Jura wurde er 1903 als Forstaufseher nach Kastaunen in der damaligen Oberförsterei Tawellningken, dem Mittelpunkt des ostpreußischen Elchreviers, versetzt; 1934 wurde er zum Oberförster und 1941 zum Forstamtmann ernannt.

 

Während des Zweiten Weltkrieges verwaltete er das Forstamt Tawellenbruch, in dem er bis zum letzten Augenblick aushielt. Erst am 20. Januar 1945 verließ er sein geliebtes Elchrevier mit einem Treck. Nach gefahrvollen und abenteuerlichen Fahrten, mehrmals schon von den Polen und den Russen überholt, gelangte er dann im Sommer 1945 nach Dillenburg, seiner Heimat, die er vor 43 Jahren verlassen hatte. Nachdem er hier vertretungsweise mehrere Forstämter verwaltet hatte, trat er am 1. März 1949 in den Ruhestand.

 

Als ihm aus Anlass seines achtzigsten Geburtstages für seine großen Verdienste um die Hege des deutschen Elchwildes das Hegeabzeichen des Deutschen Jagdschutzverbandes verliehen wurde, da war das ein äußeres Zeichen für die Anerkennung und die Wertschätzung, welche seine Leistungen und seine Lebensarbeit gefunden hatten. Obwohl nicht geborener Ostpreuße, war er doch in seinem Wesen und in seiner Art ganz und gar Ostpreuße, er war ein Stück unserer Heimat geworden, die er liebte wie nur einer von uns. Und alle, die ihn kannten, schätzten ihn als lauteren und aufrechten Charakter. Wir nehmen Abschied von Heinrich Weber, und wir legen in Gedanken einen grünen Bruch aus den weiten Wäldern der Elchniederung auf sein Grab.

 

Vermisst, verschleppt, gefallen, gesucht …

Auskunft wird gegeben über

 

. . . Rudolf Bartel, geb. am 28.07 1898 in Girrehnen, Kreis Tilsit/Ragnit. Gesucht wird Frau Emma Bartel, aus Königsberg, Luisenallee 8.

 

Franz Paul Lenk, geb. am 04.09.1915 in Maulen bei Königsberg. Gesucht wird Frau Elise Lenk, aus Königsberg, Wiesenstraße 38.

 

Günter Hildebrandt, geb. am 22.07.1921 in Dresden. Gesucht werden Angehörige aus Gutenfeld bei Königsberg.

 

Richard Hildebrandt, geb. am 20.07.1911 in Langnitten, Kreis Fischhausen. Gesucht wird Frau Käthe Hildebrandt, aus Königsberg, Tragh. Kirchenstraße 41.

 

Walter Erich Kausch, geb. am 09.06.1925 in Königsberg. Gesucht wird Frau Liesbeth Baumgart aus Königsberg, Unterhaberberg 58.

 

Reinhold Müller, geb. am 09.09.1911 in Romanowka/Wolhynien. Gesucht wird Frau Berkadie Müller, aus Barten, Kreis Rastenburg.

 

Richard Sollands, geb. am 07.01.1925. Gesucht wird Karl Sollands, aus Rastenburg, ehem. Adolf-Hitler-Straße 5.

 

Paul Opitz, geb. am 08.04.1893. Zivilberuf: Kriminal-Obersekretär. Letzte Heimatanschrift: Tilsit. Mitte April 1943 noch in Halle gesehen worden, dann angeblich zur Dienststelle nach Potsdam kommandiert worden. Wer weiss etwas über den Verbleib?

 

Otto Orlowski, geb. am 30.07.1922. Gesucht werden Angehörige.

 

Willi Orlowski, geb. am 23.10.1924 in Hornbuch-Ebenrode. Gesucht wird Herr Johann Engelhardt aus Zapfengrund, Kreis Goldap.

 

Emil Lams, geb. am 17.01.1900 in Lehlesken, Kreis Ortelsburg. Gesucht wird Frau Berta Lams, aus Lehlesken, Kreis Ortelsburg.

 

Adolf Werner, Geburtstag unbekannt. Gesucht werden Angehörige aus Quittainen. Kreis Pr.-Holland.

 

Bruno Witt, geb. am 20.07.1904 in Schönwalde, Kreis Allenstein. Gesucht wird Frau Hanna Witt, aus Schönwalde, Kreis Allenstein.

 

Paul Wieczorrek, geb. am 28.03.1925 in Grabenau, Kreis Allenstein. Gesucht wird Frau Martha Wieczorrek, aus Fitliusdorf, Kreis Allenstein.

 

Fritz Weinberger, geb. am 16.01.1914 in Königsberg. Gesucht wird Ernst Weinberger, aus Königsberg, Kleine Sandgasse 14.

 

Otto Lehwald, geb. am 03.09.1907 in Podlacken. Gesucht werden Angehörige, aus Mahnsfeld.

 

Helene Bahr, Geburtsdaten fehlen. Gesucht werden die Angehörigen aus Königsberg, Paradeplatz 2.

 

Max Lekat, geb. am 14.04.1914 in Groß-Ostwalde, Kreis Tilsit-Ragnit. Gesucht wird Arthur Lekat, aus Groß-Ostwalde.

 

Willy Bahr, geb. am 26.11.1899 in Königsberg. Gesucht wird Frau Herta Bahr, geborene Pockaar, aus Königsberg, Manteuffelstraße 10 III.

 

???nz Schaal, (Vorname unlesbar), geb. am 10.09.1916 in Königsberg. Gesucht wird Frau Auguste Schaal, Rastenburg, Sensburger Straße 29 a.

 

Zuschriften erbittet die Geschäftsführung der Landsmannschaft Ostpreußen. (24a) Hamburg 13, Parkallee 86

 

Auskunft wird erbeten über

 

Leo Helwig und Fritz Zeitzmann, aus Königsberg.

 

... Amalie Grohnert. geborene Milz, geb. am 05.12.1870 und Auguste Milz, geb. 08.10.1878, aus Heyde-Waldburg, Kreis Königsberg. Sie sollen 1945 in Neutief bei Pillau gesehen worden sein.

 

Ewald Dronz, geb. am 05.04.1888 aus Tuchlinnen, Kreis Johannisburg, vermisst seit Mai 1945. Er soll von den Russen verschleppt worden sein.

 

Paul Dronz, geb. am 16.01.1898, aus Vierbrücken, Kreis Lyck. Zuletzt beim Volkssturm. Er soll Ende Januar 1945 bei Rößel gesehen worden sein.

 

Frau Helene Durchholz, geborene Gogel, aus Schuppinnen, Kreis Angerapp.

 

Anna Werner, aus Allenburg, Ortsteil Progen.

 

Irmgard Rosky, Heimatwohnort wahrscheinlich Insterburg, aus Rendsburg unbekannt verzogen.

 

… Oberregierungsrat Dr. Herbert Jentzsch, geb. am 28.12.1906 in Weißenburg und Familie, aus Johannisburg.

 

Fräulein Liesbeth Becker, geb. am 29.08.1900, aus Groß-Teelen, Kreis Schloßberg. Der Vater war Gastwirt. Im Januar 1945 von den Russen gefangengenommen. Zuletzt im Lager Tscheliabinsk. Emmy Senkel, aus Steinhagen, Kreis Goldap, Auskunft geben?

 

Familie Arwed, aus Baggendorf, Kreis Gumbinnen, sowie Familie Heinrich Hagemeister, aus Gumbinnen und Frau Auguste Hardt, aus Gumbinnen, Bismarckstraße 74.

 

Richard Kauschus, aus Labiau. Mühenstraße 10.

 

Fritz Schneidereit, aus Deimetal, Kreis Labiau.

 

Frau Schulz, etwa 70 Jahre alt und Tochter, etwa 48 Jahre alt, aus Valtinhof oder Valtindorf, Kreis Niederung.

 

... Paul Schories, geb. am 24.05.1905. Letzter Wohnort: Tilsit, Gartenstraße. Zuletzt bei der Wehrmacht eingezogen.

 

Liesbeth Goebel, geborene Ketschewitz, aus Rastenburg, Hohenloher Weg 44.

 

... Kurt Olschewski, geb. am 23.07.1925. Letzter Wohnort: Rodental, Kreis Lötzen. In Holland seit 1944 vermisst.

 

Liesbeth Gallmüller, geb. am 21.03.1923 in Königsberg. Bis April 1945 in der Munitionsfabrik in Königsberg gearbeitet.

 

Gertrude Treppenau, aus Königsberg, Besselstraße 17.

 

Familie Mehlhorn, Bauer, aus Skerdienen, Kreis Insterburg. Gesucht werden auch Verwandte der genannten Familie.

 

... Ewald Neufeld, etwa 30 Jahre alt, verheiratet, ein Kind, aus Ragnit. Er soll zuletzt im Januar 1945 beim Volkssturm in Labiau gesehen worden sein.

 

Leo Neufeld, etwa 40 Jahre alt, verheiratet, aus Tilsit, Ragniter Straße.

 

über Marta Kowalzik, geborene Turowski, aus Schwiddern, Kreis Johannisburg.

 

Ida Krohn oder Krohm, aus dem Kreise Insterburg.

 

über Lydia Kiesling, geb. etwa 1920, beschäftigt gewesen bei Maschinenbaumeister Fritz Krüger, Gerdauen.

 

… die Landsleute Boehnke und Beyer vom Finanzamt Ebenrode und August Mrowka vom Landratsamt Ebenrode.

 

... Walter Willuhn, geb. am 13.08.1897, früher wohnhaft gewesen in Werschen, Kreis Gerdauen. Er soll 1946/1947 noch in Ostpreußen gesehen worden sein.

 

... Herbert Borkowski, aus Gumbinnen.

 

Franz Buhrke, geb. am 01.04.1883 und seine Ehefrau Johanna Buhrke, geb. 15.12.1884, aus Königsberg, Dohnastraße 11 a.

 

Robert Cramer, seine Ehefrau Pauline Cramer, geborene Polei und deren Kinder Elisabeth, Irma, Gertrud und Ursula, aus Milken. Kreis Lötzen.

 

Adoline Müller, aus Friedenstal, Kreis Rastenburg.

 

Emil Todtenhaupt, geb. 20.04.1900, aus Königsberg-Charlottenburg, Bahnstraße 14.

 

... Bauer Max Orlowski , geb. am 29.05.1890 in Liebwalde, Kreis Mohrungen. Am 07.02.1945 als Zivilist von Liebwalde verschleppt. Im Oktober 1945 von Sibirien abgefahren und nach Mecklenburg gekommen.

 

Frau Blondine Hartmann, aus Friedberg, Kreis Treuburg.

 

Frau Salefski, aus Nazuten, Kreis Goldap.

 

Marta Riemer, geborene Kischel, geb. am 29.09.1914 in Tharden, Kreis Osterode. Letzter Wohnort: Tharden. Kreis Osterode.

 

Emil Kukat,  geb. 27.08.1911 in Grenzheide, Kreis Schloßberg. Er war früher Justizwachtmeister beim Amtsgericht in Königsberg, Krugstraße 4.

 

Emma Kukat und Willy Kukat, aus Grenzheide, Kreis Schloßberg.

 

... August Krieszat, aus Grenzheide, Kreis Schloßberg.

 

Frieda Jedamski, geb. am 16.10.1920 in Jucha, Kreis Lyck. Zuletzt beschäftigt gewesen in Jucha bei Henschel (Bürgerlicher Garten).

 

… Lehrer Alfred Giuogno oder Gluogno (schlecht lesbar), geb. 06. 06.1914, aus Reichenbach; Lehrer Armin Ziemen, geb. 07.05.1914, Wanderlehrer in Zinten, Kreis Heiligenbeil, bzw. Tiedmannsdorf, Kreis Braunsberg und Lehrer Willi Schapohl, geb. 06.05.1915, Wanderlehrer in Landsberg, Kreis Pr.-Eylau bzw. Altkirch, Kreis Heilsberg.

 

… Gefr. Heinrich Sokolowski, geb. 01.05.1913 in Olschöwen, Kreis Lyck. Letzte Anschrift: 2. schw. mot. Art.-Reg. 37. Ers.-Bat., Marschbatterie Mohrungen. Am 11.09.1943 nach Russland kommandiert, seitdem fehlt jede Spur.

 

... Otto Dietrich, Hilfszollassistent, geb. 05.12.1897 in Eydtkau. Letzte Feldpost-Nr. 64 590 E, seit 1944 vermisst.

 

Edith Odau (Heimatwohnort wahrscheinlich Insterburg), da für sie eine Nachricht vorliegt.

 

Gefr. Hönig, aus Ostpreußen. Am 27.07.1944 von Stablack zur Front beordert. Bei den Abwehrkämpfen bei Stabin als vermisst gemeldet.

 

Hildegard Rudat und Hedwig Grigull, aus Tilsit, Hohe Straße 70. Im Oktober 1944 noch in Tilsit gesehen worden.

 

Gastwirt Hugo Liliental, aus Plauten, Kreis Braunsberg, etwa 75 Jahre alt. Letzte Anschrift im Dezember 1944, bei Franz Grunwald, Worplak bei Rößel.

 

Arthur Gräfe, Schneidermeister aus Königsberg, Junkerstraße 12 sowie die Schneidermeister Fritz Szillies, Mitteltragheim 32 und Rudolf Kelm, Unterhaberberg 20.

 

Zuschriften erbittet die Geschäftsführung der Landsmannschaft Ostpreußen, (24a) Hamburg 13, Parkallee 86.

 

Seite 14   Anfang 1957 erscheint der im Druck befindliche, auf Initiative und unter Mitwirkung von Landrat von Poser durch Dr. Meyhöfer erarbeitete Band „Der Kreis Ortelsburg“. Dies Buch, rund 420 Seiten umfassend, mit etwa 30 Bildern und zahlreichen Karten, in Ganzleinen gebunden, enthält u. a.:

 

Die Geschichte und Vorgeschichte des Kreises, insbesondere die Besiedlungsgeschichte; eine Darstellung sämtlicher Wirtschaftszweige, insbesondere Landwirtschaft, Forstwirtschaft, Handel, Handwerk, Genossenschaftswesen; das kirchliche Leben und das Schulwesen; die Verwaltung; die Darstellung der kulturellen und wirtschaftlichen Leistungen; die Zeit des Ersten Weltkrieges, die Volksabstimmung und vieles andere mehr.

 

Der Band ist ein Heimatbuch im besten Sinne des Wortes. Bei einem Ladenverkaufspreis von etwa 20,-- DM ist ein Vorzugspreis von 7,-- DM allen Ortelsburgern eingeräumt worden. Bestellungen zu diesen verbilligten Bezugsbedingungen müssen bis spätestens 15. Februar 1957 unter gleichzeitiger Überweisung der 7,-- DM eingegangen sein bei: Der Göttinger Arbeitskreis, Göttingen, Sternstraße 2, Postscheckkonto: Hannover 585 31

 

Seite 14   Familienanzeigen

Im festen Glauben an seinen Erlöser schloss mein treuer Lebensgefährte, Dr. Paul Freytag, Studienrat i. R., aus Allenstein, am 10. Dezember 1956, im 77. Lebensjahre, seine Augen für immer.

Helene Freytag, geb. Schöntag, sowj. bes. Zone.

 

Zum zehnjährigen Todestag gedenken wir, fern der Heimat, meines lieben strebsamen nimmermüden Mannes und Vaters, Landwirts- u. Fleischermeisters Hermann Böhm, geb. 31.12.1891. Gleichzeitig gedenken wir zum 30. Geburtstag unseres noch vermissten lieben Sohnes und Bruders, Gerhard Böhm (Forstanwärter), Feldpostnummer L 51 827 E. Meta Böhm und Kinder. Wanghusen, Kreis Labiau, Ostpreußen. Jetzt Höfen, Kr. Offenburg, Kreisstraße 5

 

Nach langem schwerem, mit großer Geduld ertragenem Leiden und im festen Glauben an ihren Erlöser entschlief sanft und ruhig am 8. Dezember 1956 meine liebe Frau, unsere gute Mutter, Schwester, Schwägerin und Tante, Auguste Pfeifer, geb. Kabeck, kurz voll Vollendung ihres 65 Lebensjahres. Im Namen aller Angehörigen: David Pfeifer. Haffwerder, Kreis Labiau. Jetzt Heiligenstedten bei Itzehoe

 

Fern seiner geliebten ostpreußischen Heimat entschlief sanft am 15. Dezember 1956 unser lieber Vater und Großvater, William Riechert, früher Klein-Strengeln, Kreis Angerburg, im 74. Lebensjahre.

In stiller Trauer: Charlotte Dreyling, geb. Riechert. Frankfurt am Main, Kettenhofweg 100

 

Zum Gedenken. Am 25. Dezember 1956 hätte mein geliebtes Töchterchen, unser herzliches Schwesterchen, Annemarie Hochfeldt, ihren 15. Geburtstag feiern können. Sie starb infolge der Fluchtstrapazen am 12. Mai 1945 in Struer, Dänemark. Sie folgte meinem geliebten Mann, unserem lieben Papa, Gustav Hochfeldt, geb. 16.01.1908, gefallen 22. März 1944, bei einem Einsatz gegen Partisanen bei Könitz, Westpreußen und meiner lieben Muttel, unserer guten Oma, Bertha Volkmann, geb. Domnick, geb. 10.02.1884, gestorben 1. Oktober 1943 in Königsberg Pr. Ferner gedenken wir meines lieben Vatels, unseres guten Opas, Max Volkmann, Bäckermeister i. R. geb. 12.11.1877, vermisst seit der Übergabe Königsbergs. Wer weiß etwas über sein Schicksal? Wir werden unsere Lieben nie vergessen. Im Namen aller Hinterbliebenen: Hildegard Hochfeldt, geb. Volkmann mit Werner. Gisela und Hildegard. Ebingen, Württemberg, Marienstraße 12, früher Königsberg Pr., Yorckstraße 29

 

Nach kurzer Krankheit entschlief am 15. Dezember 1956, Oberrangiermeister Leopold Rückert, früher Königsberg, Hippelstr. 17, im 77. Lebensjahre. In stiller Trauer: Johanna Rückert, geb. Dietrich. Marga Nickel, geb. Rückert und Familie, Soltau, Feldstraße 2. Bruno Rückert und Familie, Düsseldorf, Grillparzerstraße 2

 

Am 29. November 1956 ging unser lieber Vater, der Schmiedemeister Julius Tiedtke, Dönhofstädt, Kr. Rastenburg, im Alter von 77 Jahren, für immer von uns. In tiefem Schmerz für alle Angehörigen: Auguste Tiedtke, sowj. bes. Zone (Zu erreichen über Schmiedemeister Emil Tiedtke, Honnewarf über Norden, Ostfriesland.)

 

Nach einem arbeitsreichen Leben entschlief am 1. Dezember 1956, unsere liebe Mutter, Schwiegermutter, Großmutter, Schwester, Schwägerin und Tante, Auguste Else Philippzig, im Alter von 64 Jahren. Sie folgte ihrem Sohn Hans, der am 26. September 1943 in Russland gefallen ist, in die Ewigkeit. In stiller Trauer: Gertrud Philippzig, Australien. Wilhelm Philippzig, Australien. Hildegard Philippzig, geborene Haberlag, Australien. Uwe und Hannelore, als Enkel nebst allen Verwandten. Lissen, Kreis Angerburg, jetzt Kirchweyhe, Bezirk Bremen, Richtweg Nr. 58

 

In Liebe und Dankbarkeit gedenken wir zum elfjährigen Todestag unserer geliebten Eltern, die an den Folgen der Flucht verstorben sind. Heinrich Gellisch, geb. 29.09.1874, gest. 04.01.1946 in W.-Barmen. Auguste Gellisch, geb. Schramma, geb. 24.09.1878, gest. 07.03.1946 in W.-Barmen. Ferner gedenken wir unserer lieben Brüder, Alfred Gellisch, geb. 05.11.1918, gef. 31.12.1944, Artur Gellisch, geb. 06.10.1923, vermisst seit 03.071944 in Russland. In stiller Trauer im Namen aller Geschwister: Walter Gellisch. W.-Barmen, Schimmelsburg 36, früher Pappelheim, Ostpreußen

 

Ein treues Mutterherz hat aufgehört zu schlagen. Unser geliebtes Mütterchen, Schwieger-, Groß- und Urgroßmutter, Mathilde Neumann, geb. Zander, früher Osterode, Ostpreußen, ist im 87. Lebensjahre sanft entschlafen und wurde in Dortmund zur letzten Ruhe gebettet. In stiller Trauer: Harry Neumann und Frau Gertrud Neumann, geb. Walter. Emil Walter und Frau Elfriede Walter, geb. Neumann. Elly Lattoch, geb Neumann. Helmut Neumann und Frau Liselotte Neumann, geb. Gebureck. Hildegard Liedtke geb. Neumann. Betty Kühlmann, geb. Neumann. Heinriette Neumann, geb. Falkowski sowie Enkel und Urenkel. Dortmund, Kurze Straße 9, den 7. Dezember 1956

 

Nach langer schwerer Krankheit verschied am 12. Dezember 1956, fern seiner geliebten Heimat, mein lieber Mann, unser guter Vater, Bernhard Ewert, Kfz.-Meister, Fliegerhorst Seerappen, im Alter von 67 Jahren. In stiller Trauer: Louise Ewert, verw. Graeper, geb. Scharna. Lieselotte Graeper. Ernst Graeper. Barnten (Hannover), Siedlung Nr. 95, früher Königsberg Pr. – Metgethen.

 

Am 14. Dezember 1956 entschlief plötzlich an Schlaganfall, unsere liebe Mutter, Schwiegermutter, Oma und Uroma sowie Tante, Berta Kuhr, verw. Zöllner, geb. Okraß. In stiller Trauer: Johanna Berger, geb. Okraß. Gretel Grohnert, geb. Zöllner, sowj. bes. Zone. Frieda Thorpe, geb. Kuhr. Albert Thorpe, Nottingham. Königsberg Pr., Nikolaistraße 27, jetzt Krumbeck, den 19. Dezember 1956

 

Am 14. Dezember 1956 verstarb meine liebe Frau, mein tüchtiger Lebenskamerad, Thea Radtke, geb. Wulf, geb. am 5. Februar 1885 in Königsberg Pr. Ich werde sie sehr vermissen. Joh. Radtke, Königsberg Pr., Königstr. 40, jetzt Delmenhorst, Im Winkel 6

 

Zum zehnjährigen Gedenken. Im November 1946 verstarb an Hungertyphus mein geliebter guter Mann, Adolf Kohn, geb. 22.10.1901. Gemeinsam von den Sowjettruppen aus Königsberg verschleppt, dann getrennt, ist mein guter Mann fern der Heimat verstorben. Nach unsagbarem Leid kehrte ich 1953 schwerkrank nach Deutschland zurück. Möge mein lieber Mann in fremder Erde in Frieden ruhen. Geliebt, beweint und unvergessen: Elise Kohn, geb. Stobbe. Königsberg Pr., Rosenau-Mühlenhof, L'Estoq-Straße 30, jetzt Berlin NW 87, Paskalstraße 1

 

Unser lieber herzensguter Vati und Opa, Landwirt August Schwetlick, geboren am 28.01.1878, ist durch einen Herzschlag für immer von uns gegangen. In tiefer Trauer: Irmgard Schwetlick. Werner Pitzl und Frau Erna Pitzl, geborene Schwetlick. Waltraud Pitzl und alle Verwandten. Gr.-Schmieden, Kreis Lyck, Ostpreußen. Jetzt Bremerhaven, Plesserstraße 61, den 9. Dezember 1956

 

Am 31. Dezember 1956, dem zehnjährigen Todestag unserer lieben Mutter, Berta Urbat, geborene Rux, Königsberg Pr., Bachstraße 19, gedenken wir ihrer in Dankbarkeit. Mary Urbat. Willy Urbat und Familie. Düsseldorf, Köln.

 

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Seite 15   Familienanzeigen

Heute entschlief nach langem, mit großer Geduld ertragenem schwerem Leiden, mein innigst geliebter Mann, Bruder, Schwager, Onkel und Großonkel, Friedrich Weissner, Verw.-Obersekretär i. R., im Alter von 78 Jahren. In stiller Trauer im Namen aller Angehörigen: Elisabeth Weissner, geb. Gronwald. Königsberg Pr. – Neukuhren. Jetzt Hannover, den 15. Dezember 1956, Heyden-Linden-Straße 9

 

Gott nahm heute unerwartet meinen lieben Mann, unseren guten Vater, Schwiegervater, Großvater, Schwager und Onkel, Franz Schibalski, Pfarrer i. R. aus Neuhausen bei Königsberg, im 85. Lebensjahre zu sich in sein himmlisches Reich. In stiller Trauer: Marie Schibalski, geb. Veidt. Franz Schibalski und Familie. Dr. med. Heinz Schibalski und Familie. Dr. med. vet. Martin Schibalski und Familie. Helene Veidt. Bornhausen, den 16. Dezember 1956

 

Am 4. Dezember 1956 ist nach langer schwerer Krankheit mein lieber Mann, unser guter Vater, Schwiegervater und lieber Großvater, Lehrer i. R. Kurt Wolf, früher Königsberg Pr., im 69. Lebensjahre sanft eingeschlafen. Ella Wolf, geb. Kecker und Angehörige. Lübeck-Travemünde, Kurgartenstraße 119/121. Die Trauerfeier fand am 8. Dezember 1956 in der Friedhofskapelle Travemünde statt.

 

Es hat Gott dem Allmächtigen gefallen, am 15. Dezember 1956 nach einem erfüllten Leben unsere liebe gute Mutter und Großmutter, Minna Arndt, geb. Kongehl, im fast vollendeten 82. Lebensjahre heimzurufen. Gleichzeitig gilt unser Gedenken unserem am 1. März 1945 in Königsberg Pr. verstorbenen lieben Vater und Großvater, dem Kaufmann Friedrich Arndt. Wir werden unserer Heimgegangenen immer in großer Dankbarkeit gedenken, denn bis zur letzten Stunde war ihr Leben Liebe und Sorge für uns. Amtsgerichtsrat (Oberamtsrichter a. D.) Fritz Arndt und Frau Elsa Arndt, geb. Günther Oberregierungsrat. Siegfried Arndt und Frau Marie-Luise Arndt, geb. Hennings und sieben Enkelkinder. Königsberg Pr., Mozartstraße 36, jetzt Hildesheim, Bleckenstedter Straße 5 und Bonn, Verdistraße 31

 

Am 10 Dezember 1956 entschlief, unerwartet nach längerem Leiden, unsere herzensgute Mutter, Schwiegermutter, Großmutter und Tante, Alwine Todtenhaupt, geb. Kricklies, früher Kalkfelde, Kreis Labiau, Ostpreußen, im Alter von 73 Jahren. In tiefer Trauer: Erwin Todtenhaupt und Frau Charlotte. Reinhard Todtenhaupt und Frau Anna. Helmut Todtenhaupt und Frau Margarete. Alfred Todtenhaupt und Frau Elsbeth und sieben Enkelkinder. Salzgitter-Lebenstedt, Kattowitzer Straße 8

 

Am Mittwoch ist unsere liebe Mutter, Frau Magdalene Paschke, geb. Faust, geb. 18.01.1894, gest. 12.12.1956, aus Königsberg Pr., General-Litzmann-Straße 110, verstorben. Ihre tieftrauernden Kinder und Verwandten. Kreuzwertheim (Main). Am Samstag, dem 15. Dezember 1956, haben wir sie zur längsten Ruhe gebettet.

 

Nach einem arbeitsreichen Leben entschlief sanft unser lieber, treusorgender Vater, Schwiegervater, Opa, Schwager und Onkel, Forstamtmann i. R. Heinrich Weber, im 82. Lebensjahre. In tiefer, stiller Trauer: Dr. Friedrich Weber und Frau Ingeborg Weber, geb. Schumacher. Margarete Reinecker, geb. Weber. Emil Reinecker. Erika Weber, geb. Perl und die Enkelkinder Klaus Reinecker und Verlobte Lieselotte Wendt. Margot Reinecker, Christine, Martin, Jochen, Dorothea, Margarete und Ernst Weber. Frohnhausen (Dillkreis), den 20. Dezember 1956. Die Beerdigung fand am Sonntag, dem 23. Dezember 1956, von der Friedhofskapelle in Dillenburg aus statt.

 

Am 19. Dezember 1956 entschlief nach langer Krankheit unser lieber Vater, Schwiegervater und Großvater, Max Butsch, im 79. Lebensjahre. In stiller Trauer: Familie Kurt Knorr. Familie Bruno Butsch. Buchholz, Ostpreußen, jetzt Dahlenburg, Bahnhofstraße 16

 

Unsere liebe Mutti und Omi, Frau Minna Adomat, geb. Ketturkat, ist heute in ihrem 70. Lebensjahre für immer von uns gegangen. Sie folgte ihrem lieben Vater, Landwirt Gustav Adomat, der 1945 in Mecklenburg starb. Martin Adomat und Frau Ursel Adomat, geb. Gottschalk und Carola und Hans-Dieter, 656. Douglasstr. Prince-George B. C. Kanada. Ernst Adomat und Frau Annelise Adomat, geb. Schmoll und Rainer und Ulrich, Kölln-Reisieck bei Elmshorn (Holst.). Johannes Adomat und Frau Reintraut Adomat, geb. Lorenz und Angelika, Horst bei Elmshorn (Holst). Karl Adomat, Göppingen (Württ), Christophsbad. Kuno Adomat, Hamburg 23, Leibnizstraße 16. Hamburg 23, den 6. Dezember 1956, Leibnitzstraße 16. Früher: Gut Marunen, Kreis Tilsit-Ragnit, Ostpreußen. Beerdigung fand am Mittwoch, 12. Dezember 1956, statt.

 

„Herr, Dein Wille geschehe“. Frau Emma Kalina, geb. Mehl, geb. 24. Juli 1895, gest. 15. Dezember 1956. Wer sie gekannt, weiß, was wir verloren. In tiefem Schmerz: Arnold Kalina, Justizamtmann i. R. Lotte Waschkau. geb. Kalina. Hans Waschkau. Gerhard Kalina. Dorothea Kalina, geb. Lellwitz. Hartmut Waschkau, als Enkel. M.Gladbach, Lübeck. M.Gladbach-Rheindahlen, Zeppelinstraße 162. Die Trauerfeier war am Mittwoch, dem 19. Dezember 1956, um 11.30 Uhr im Krematorium Krefeld. Die feierliche Beisetzung der Urne fand am Sonnabend, dem 22. Dezember 1956, um 11.30 Uhr in der Totenhalle des städt. Friedhofes in M.Gladbach statt.

 

Weinet nicht an meinem Grabe, gönnet mir die ewige Ruh, denkt, was ich gelitten habe, eh' ich schloss die Augen zu. Viel zu früh hat Gott der Herr am 5. Dezember 1956 nach viereinhalbjähriger Ehe, meine geliebte Gattin, unsere liebe Tochter, Schwiegertochter, Schwester, Schwägerin und Tante, Frau Irmgard Sagromski, geb. Lenz, nach kurzer, aber schwerer Krankheit, im Alter von 32 Jahren zu sich in die Ewigkeit genommen. In tiefer Trauer im Namen aller Angehörigen: Kurt Sagromski, Schmiedemeister. Mensguth, Kreis Ortelsburg, Ostpreußen, jetzt Rastatt, Leopoldring 2 a. Die Beerdigung fand am Samstag, dem 8. Dezember 1956, von der Friedhofskapelle Rastatt aus statt.

 

Nach kurzer Krankheit entschlief am 2. Dezember 1956. für uns plötzlich und unerwartet, meine geliebte Frau, unsere liebe Mutter, Schwiegermutter und Großmutter, Käthe Marzinzig, geb. Krewitzki, im Alter von 51 Jahren. In stiller Trauer im Namen aller Hinterbliebenen: Familie Otto Marzinzig. Königsberg Pr., jetzt Hemmelte i. O.

 

Mein lieber Mann, unser guter Vater, Schwiegervater, Großvater und Bruder, Steuerinspektor a. D. Franz Barkam, starb heute Vormittag, plötzlich und unerwartet, im Alter von fast 68 Jahren. In tiefer Trauer: Frieda Barkam, geb. Schmidt. Elisabeth Groh, geb. Barkam. Werner Barkam. Alfred Groh. Lieselotte Barkam, geb. Verrel. Alfred Groh, als Enkel. Lübbecke, den 15. Dezember 1956, Bergertorstraße 16. Die Beerdigung fand am Mittwoch, dem 19. Dezember 1956, um 15 Uhr, von der Friedhofskapelle aus statt. Trauerfeier eine halbe Stunde vorher.

 

Am 11. Dezember 1956, kurz vor Vollendung ihres 82. Lebensjahres, ist nach einem arbeitsreichen Leben unsere liebe, herzensgute Mutter, Oma, Schwiegermutter, Schwägerin und Tante, Marie Pawlowski, geb. Schwiderski, für immer eingeschlafen. In stiller Trauer im Namen aller Angehörigen: Geschwister Pawlowski. Berlin-Charlottenburg 9, Akazienallee 28, früher Johannisburg, Ostpreußen, Graf-Yorck-Straße

 

Am 11. Dezember 1956 verschied plötzlich infolge Herzversagens im 68. Lebensjahre, unser lieber Bruder, Schwager und Onkel, Walter Gettkant, früher Grünwalde, Samland. Im Namen der Angehörigen: Dr. med. Bruno Gettkant. Berlin-Schöneberg, Bozener Straße 4. Die Trauerfeier hat am Montag, dem 17. Dezember 1956, um 12.30 Uhr im Krematorium Wilmersdorf stattgefunden.

 

„Dem Auge fern, dem Herzen ewig nah". Gebeugten Schicksals gedenke ich in Liebe meiner einzigen innig geliebten unvergesslichen Tochter Heidchen Golob, die mir am 24. Dezember vor einem Jahr im blühenden Alter, zwei Wochen vor ihrem 13. Lebensjahre, durch eine kurze tückische Krankheit entrissen wurde. Sie war mein Stolz und einzige Freude. Sie folgte meinem geliebten Mann, ihrem lieben Papi, Hans Golob. gefallen Februar 1945, in die Ewigkeit. In tiefem Schmerz ihre untröstliche Mutti und Gattin Hildegard Golob, geb. Unruh. Karl Unruh. Ernestine Unruh, geb. Schöttke, als Großeltern sowie alle Verwandten, die sie sehr lieb hatten. Früher Zimmerbude, Kreis Samland, Ostpreußen. Jetzt Wilhelmshaven, Heppenser Straße 40

 

Fern der Heimat entschlief nach kurzer Krankheit mein herzensguter Mann, unser lieber Schwager und Onke,l Uhrmachermeister und Juwelier Franz Rasch, früher Schloßberg, Ostpreußen, im 76. Lebensjahre.In stiller Trauer: Grete Rasch, geb. Quittkat, sowj. bes. Zone. Erich Quittkat und Frau, geb. Strauß. Ida Quittkat, geb. Schüttke. Christa Quittkat. Flensburg, Waldstraße 2

 

Nur Arbeit war dein Leben, du dachtest nie an dich, nur für die Deinen streben hieltst du als höchste Pflicht. Nach kurzem schwerem Leiden verschied mein lieber Mann, unser herzensguter Vater, Schwiegervater, Großvater, Bruder, Schwager und Onkel, Gustav Alexy, Postbeamter a. D., Oberhausen, Rheinland, Knappenstraße 96, im Alter von 66 Jahren. Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: Frau Maria Alexy, geb. Michlo und Anverwandte. Klein-Rauschen, Kr. Lyck, jetzt Langenberg, Rheinland, Forsthaus am Sender

 

Wir gedenken unserer lieben Verstorbenen Fritz Dilba, gest. 16.12.1946 und Margarete Schleweit, geb. Dilba, gest. 09.03.1948, Buschdorf, Kreis Tilsit. Minna Dilba, sowj. bes. Zone. Gertrud Ziegler, geb. Dilba, sow. bes. Zone. Kurt Dilba, sowj. bes. Zone. Edith Dilba, Bad Goseberg, Uhlandstraße 27. Elsa Dilba, Bad Godesberg, Uhlandstr. 27

 

Zum Jahreswechsel gedenken wir meines lieben Mannes, meines treusorgenden Vaters, Schwiegervaters, Großvaters, Bruders, Schwagers, Onkels, Oscar Petermann, früher Pr.-Holland, der am 28. Juli 1956, im Alter von 77 Jahren, plötzlich und unerwartet zur ewigen Ruhe ging. In stiller Trauer: Clara Petermann, geb. Schumacher, sowj. bes. Zone. Dipl.-Ing. Oswald Petermann, Wunstorf. Margot Petermann, geb. Groß. Hayo Petermann und alle Angehörigen.

 

Am 30. November 1956 entschlief sanft nach langem schwerem Leiden, meine liebe Frau, unsere gute Mutter, Schwiegermutter, Oma, Schwester, Schwägerin und Tante, Anna Kropeit, geb. Urban,

im 79. Lebensjahre. In stiller Trauer im Namen aller Hinterbliebenen: Rudolf Kropeit. Schallen, Kreis Wehlau, Ostpreußen, jetzt Coburg, Neustadter Straße 1

 

Nuch 34 Jahren gemeinsamer Wanderung durch ein von Freude und Leid erfülltes Leben, nahm Gott am 15. Dezember 1956, im Alter von 73 Jahren, meine geliebte Freundin, Erica von Meibom, ehem. Provinzial-Fürsorgerin in Königsberg Pr., Wallenrodtstraße 45, zu sich in sein himmlisches Reich. Katharina Haase, Schwester i. R. im Evgl. Diakonieverein. Bad Sachsa, Evgl. Altersheim, im Advent 1956

 

Seite 16   Familienanzeigen

Nach Gottes heiligem Willen entschlief heute mein lieber Mann, Schwiegersohn, Bruder und Schwager, Julius Volker, Oberschullehrer, Kantor und Organist, im 64. Lebensjahre. In tiefem Schmerz im Namen aller Angehörigen: Hedwig Volker, geb. Wenzel. Neidenburg, Ostpreußen. Jetzt sowj. bes. Zone. Bad Dürkheim (Pfalz), am 11. Dezember 1956, Im Letten 37. Die Beerdigung fand am Freitag, dem 14. Dezember 1956, nachmittags 14 Uhr, von der Friedhofskapelle Bad Dürkheim aus statt.

 

Am 2. Januar 1957, vor zehn Jahren starb fern von seiner Familie in der geliebten Heimatstadt Königsberg Pr., wohin er unmittelbar nach Kriegsende in treuer Pflichterfüllung glaubte zurückkehren zu müssen, der Reichsbahnoberamtmann Friedrich Wilhelm Siegmund, im Alter von 63 Jahren. In tiefem Schmerz und in Dankbarkeit und Liebe über das Grab hinaus: Emma Siegmund, geb. Nath. Gerhard Siegmund und Frau Charlotte Siegmund, geb. Holtschmidt. Willi Neufeld und Frau Christel Neufeld, geb. Siegmund, verw. Dingel. Manfred, Gudrun, Christa und Wolfgang, als Enkelkinder. Königsberg Pr., Straußstraße 17, jetzt Arolsen/Waldeck, Rauchstraße 14

 

Nach langem schwerem, geduldig getragenem Leiden entschlief heute, mein lieber Mann, unser guter Vater, Schwiegervater und Großvater, Karl Olk, Verw.-Angestellter, im 62. Lebensjahre. In tiefer Trauer: Emma Olk, geb. Krüger. Dr. med. Walter Olk. Hildegard Olk, geb. Büssem. Michael. Thomas und Gertrud-Maria. Ortelsburg, Ostpreußen, Hindenburgstraße 5. Jetzt Oldenburg i. H., den 10. Dezember 1956, Mühlenkamp 55. Die Beerdigung fand am Samstag, dem 15. Dezember 1956, statt.

 

Nach einem erfolgreichen Leben entschlief am 3. Adventssonntag 1956, unser immer treusorgender lieber Vater, Schwiegervater und Großvater, Bruder, Schwager und Onkel, der langjährige Molkereidirektor und 1. Beigeordnete der Stadt Passenheim, Ostpreußen, Walter Dous, im 80. Lebensjahre. Er folgte seiner Frau, Elma Dous, geb. Eisenblätter, geb. 13. März 1879, verst. bei der Evakuierung Ostpreußens am 16. September 1944 in Tolkemit, seinen beiden Söhnen Molkereidirektor Walter Dous jun., aus Angerburg, geb. 23. März 1910, verst. als Soldat in russischer Kriegsgefangenschaft im Donezgebiet am 16. Februar 1947 und Fliegerhauptmann, Ritterkreuzträger Willy Dous, geb. 16. Februar 1916 vom Feindflug an der Newa nicht zurückgekehrt am 02.09.1941 und seinem Schwiegersohn Baumeister Gustav Schewe-Kiel, geb. 13 August 1907, verst. als Soldat in franz. Gefangenschaft am 3. Oktober 1945. In tiefer Trauer: Molkereidirektor Emil Dous und Frau Charlotte Dous, geb. Krüger, Hamburg 27, Gust.-Kunst-Straße 2. Elfriede Schewe, geb. Dous, Kiel, Wrangelstraße 35. Martha Dous, geb. Seigel, Kiel, Howaldtstraße 10. Reg.-Rat Friedr. Biella und Frau Charlotte Biella, geborene Dous-Hoyer, Hannover, Rambergstraße 38 und 14 Enkelkinder. Kiel, Wrangelstraße 35. Die Beerdigung fand am Donnerstag, dem 20. Dezember 1956 auf dem Nordfriedhof in Kiel statt.

 

Nach kurzem schwerem Leiden entschlief am 17. Dezember 1956, fern seiner geliebten Heimat, mein lieber Mann, unser treusorgender Vater, Schwiegervater, Großvater, Urgroßvater, Schwager und Onkel, Herr Johann Berger, Landesinspektor i. R., im 85. Lebensjahre. In tiefer Trauer: Lina Berger, geb. Eckermann und Kinder. Würzburg, Gerbrunner Weg 9, früher Königsberg-Lauth, Siedlung 7. Im engsten Familienkreise erfolgte am Mittwoch die Beisetzung auf dem Hauptfriedhof in Würzburg.

 

Unser Bundesbruder, Studienrat i. R. Prof. Dr. Artur Schulz, rec. 21. Oktober 1898, ist am 8. Dezember 1956 in Hildesheim in seinem 80. Lebensjahre sanft entschlafen. Wir betrauern sein Ableben und werden sein Andenken in Ehren halten. R. i. p. Kath. Deutsche Stud.-Verb. Tuisconia-Königsberg, in Bonn, Immenburgstraße 21, Dr. Mielcarczyk, Oberstudienrat.

 

Mein geliebter und getreuer Kamerad, mein überaus gütiger Vater, unser guter Bruder, Onkel und Schwager, der Schriftleiter Martin Wegener, aus Königsberg Pr., ist am 16. Dezember 1956, für immer von uns gegangen. Für die Trauernden: Lena Wegener, geb. Wessel. Dorothee-Marlene Wegener. Frankfurt/M., Brüder-Grimm-Straße 32

 

Zum stillen Gedenken. Einst waren wir glücklich und hatten ein Heim. Jetzt bin ich vertrieben, verlassen, allein. Das Liebste entrissen, zerstört alles Glück. Das kehrt nun nie wieder zu mir zurück.

Zum zehnjährigen Todestag meines am 4. Januar 1947 verstorbenen lieben Mannes, Paul Kurkowski, Regierungsrat und Leiter des Finanzamtes Wehlau, Ostpreußen. Frau Elsa Kurkowski, geb. Piontkowski. Bielefeld, Kreuzstraße 21, früher Wehlau, Ostpreußen, Finanzamt

 

Fern seiner geliebten Heimat entschlief am 12. Dezember 1956 nach kurzer schwerer Krankheit mein lieber Mann, mein guter Vater, Schwiegersohn, Bruder, unser lieber Schwager, Onkel und Großonkel, der Oberzahlmeister z. Wv. Leodegar Kistler, aus Cranz, Ostpreußen, im Alter von 59 Jahren. Gleichzeitig gedenken wir unseres lieben Sohnes und Bruders, des Grenadiers Siegfried Kistler, geb. 09.12.1926, gef. 23.10.1944. In tiefer Trauer: Hildegard Kistler, geb. Kappe und Sohn Lothar.

Seerappen, Kreis Samland, jetzt Schacht-Audorf, Kreis Rendsburg

 

Plötzlich und unerwartet entschlief am 17. Dezember 1956 an den Folgen eines Verkehrsunfalls, nach 47 Jahren gemeinsamen Lebensweges, mein geliebter Mann, mein guter Vater, unser lieber Schwiegervater, Großvater, Schwager und Onkel, Oberpostmeister a. D. Walter Strauch-Wassmann, letzter Amtsvorsteher des Postamtes Johannisburg, Ostpreußen, im 72. Lebensjahre. Es war ihm nicht vergönnt, seine geliebte Heimat Masuren, um die er sich schon im Abstimmungskampf im Jahre 1920 verdient gemacht hat, wiederzusehen. Er folgte seinen Söhnen, Hans Strauch-Wassmann, geb. 11.01.1913 und gef. Dezember 1942 vor Stalingrad; Günter Strauch-Wassmann, geb. 01.12.1915, gef. 10.01.1942 bei Kursk, in die Ewigkeit. In stiller tiefer Trauer: Herta Strauch-Wassmann, geborene Gruber. Gerhard Strauch-Wassmann. Grete Strauch-Wassmann, geborene Lowski. Lutz Strauch-Wassmann. Löhne, Westfalen, Königstraße 27. Nortorf, Schleswig-Holstein, Marienburger Straße 28. Die Beerdigung hat am 21. Dezember 1956 auf dem Friedhof in Löhne, Westfalen, stattgefunden.

 

Wenn Liebe könnte Wunder tun und Tränen Tote wecken, dann würde dich gewiss noch nicht die kühle Erde decken. Nach Gottes heiligem Willen entschlief am 6. Dezember 1956 nach langem, mit großer Geduld ertragenem Leiden, unser lieber Vater, unser herzensguter Opa, lieber Bruder, Schwager und Onkel, der Kaufmann Julius Laaser, im 73. Lebensjahre. In tiefer Trauer im Namen aller Angehörigen: Familie Kurt Laaser und Enkelkinder. Lengerich, Westfalen, Lienener Straße 217, früher Willenberg, Ostpreußen, Markt 54

 

Nach einer schweren Operation entschlief fern seiner geliebten Heimat am Memelstrom, am Sonnabend, dem 15. Dezember 1956, um 21.30 Uhr, mein geliebter Mann, unser herzensguter Vater und Opa, Heinrich Borm, früher Landwirt in Kawohlen, Kreis Heydekrug, im 65. Lebensjahre. In tiefer Trauer: Else Borm, geb. Backschies, Sulz am Neckar, Holzhauser Straße 96. Arthur Borm und Frau Brunhilde Borm, geb. Zimmermann, Hirschlanden bei Stuttgart, Kappelstraße 16. Wilfried McCabe und Frau Gertrud McCabe, geb. Borm, 165 Daventry Road, Coventry, England. Enkelkinder Bernhard Borm, Michael u. Peter McCabe

 

Unser guter Papa, mein lieber Bruder und Schwager, Karlheinz Geßner, ist plötzlich im Alter von 49 Jahren, wenige Stunden, nachdem wir uns mit ihm an der ersten Adventskerze erfreuten, von uns gegangen. Tieftrauernd, Christa Geßner. Knut Friedrich Geßner. Erna Stolzenwald, geborene Geßner. Architekt Ernst Stolzenwald. Gumbinnen / Insterburg, jetzt Berlin-Charlottenburg, den 6. Dezember 1956, Niebuhrstraße 3

 

Am 17. Dezember 1956 entschlief nach einem langen schweren Krankenlager, unsere über alles geliebte, stets nur für uns sorgende Mutter, Schwiegermutter und Großmutter, Elsa Kallinich, geborene Bass, geboren am 12. Januar 1890 in Königsberg Pr. Sie folgte ihrem Mann, unserem lieben Vater, Schwiegervater und Großvater, Obersteuerinspektor Paul Kallinich, der im Alter von 69 Jahren – drei Tage vor der Heimreise nach Deutschland – im Flüchtlingslager Oxböl, Dänemark, einem Herzschlag erlag und auch dort beigesetzt wurde. Dr. med. Wolfgang Kallinich. Irmgard Kallinich, geborene Fechner. Jutta Kallinich und Sabine Kallinich. Stade (Niederelbe), Wilhelm-Sietas-Straße 6.

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