Ostpreußen-Warte, Folge 09 vom September 1951

Seite 1   Foto: Heiligenbeil/Rathaus. Aufn.: Walter Schiemann

  

Seite 2   Nach Russland verschleppt!

 Unzählige deutsche Kinder, die 1945 elternlos in Ostpreußen zurückblieben, sind heute zu litauischen Bauernkindern geworden, wissen nichts mehr von ihrer Herkunft und. sprechen kein Wort Deutsch. Unzählige deutsche Kinder wurden in den Jahren nach 1945 von den Sowjets aus Ostpreußen nach Innerrussland verschleppt, wo sie zu Russen erzogen werden, über diese und andere Einzelheiten, über seine Beobachtungen und Erlebnisse in Ostpreußen, Litauen und Lettland berichtet ein aus Litauen in der Bundesrepublik eingetroffener deutscher Junge.

 Was dieser Junge, der 1945 als Zehnjähriger mit seiner Mutter und zwei Geschwistern in seinem Heimatort Königsberg zurückbleiben musste, in den vergangenen sechs Jahren durchmachen musste, wirft ein grelles Licht gerade auf das Schicksal der Jugendlichen in den sowjetisch beherrschten Gebieten.

 Als Mutter und Schwester des Jungen im November 1945 in Königsberg am Hungertyphus starben, wurden er und sein jüngerer Bruder von einer gleichfalls zurückgebliebenen Tante aufgenommen. „Wir wohnten in Scheunen, in verfallenen Hausruinen, in Kellern. Die Deutschen durften nicht in Häusern wohnen", berichtet der Junge in seinem stockenden, slawisch gefärbten Deutsch. „Um nicht zu verhungern, mussten wir stehlen. Am Tage starben Hunderte. Abends wurden sie in Massengräber geworfen. Die Sowjets lachten, wenn sie die Toten sahen. Besonders 1946 starben viele Deutsche."

1947 begann der Junge, gleich vielen anderen Kindern, heimlich nach Litauen zu fahren, um dort bei den Bauern Nahrungsmittel zu erbetteln. Viele dieser deutschen Bettelkinder wurden von den Litauern aus Mitleid auf ihren Höfen behalten und als eigene Kinder ausgegeben.

 

Die Fahrten nach Litauen gingen auf Waggondächern, mit Kohlentransporten und auf Waggonpuffern vor sich. Als die Tante die beiden Brüder 1947 in ein von den Sowjets in Königsberg eröffnetes Kinderheim geben wollte, um wenigstens ihr Leben zu erhalten, entwich der Ältere voller Misstrauen vor den Sowjets nach Litauen, wo er bei einem Bauern als Viehhüter angestellt wurde.

 Als die Sowjets im Winter 1947/48 alle deutschen Kinder ohne Pass in Litauen sammelten und ins Innere Russlands abzutransportieren begannen, floh der nun Zwölfjährige nach Lettland, wo er „eine Frau“ hatte.

 

1948 wieder nach Litauen zurückgekehrt, wurde der Junge Kolchosarbeiter. In seiner Freizeit arbeitete er gleichzeitig gegen Verpflegung bei einem noch selbständigen Bauern, um die schwere Arbeit auf der Kolchose körperlich aushalten zu können.

 

In Litauen, wie auch in Lettland, so berichtet der Junge, herrscht ein immerwährender erbitterter Kampf zwischen den in den Wäldern verborgenen Partisanenarmeen, die noch Tausenden zählen, und den sowjetischen Machthabern. Die Partisanen werden von der einheimischen Bevölkerung weitgehend unterstützt.

 

Nach sechs Jahren ging es heim

1948 hätten die Sowjets in Litauen mit der Aussiedlung der Bauern begonnen. Von den 14 Bauern eines Dorfes, in dessen Nähe der Junge arbeitete, wurden beispielsweise fünf nach Innerrussland verschleppt. Die Höfe wurden nicht wieder besetzt. Ihr Land wurde auf die Kolchosen aufgeteilt und musste von den Kolchosbauern mit bewirtschaftet werden.

 

Im Frühjahr 1951 wurden alle in Litauen noch erreichbaren Deutschen, Erwachsene, Jugendliche und Kinder, in Schulen gesammelt, in saubere Waggons verladen und über die völlig zerstörten Städte Insterburg und Eylau, vorbei am streng abgesperrten Königsberg, in die Sowjetzone Deutschlands abgeschoben.

 

In einem Lager in der Sowjetzone erreichte den Jungen eine Suchkarte seines Vaters aus der Bundesrepublik. Der drohenden Verpflichtung nach Aue schon gewiss, kam er Mitte Juli über die Grenze. Der Junge kann weder lesen noch schreiben, spricht aber fließend Litauisch und Russisch und ein slawisches Deutsch.


 

Seite 2   Deutsche Friedhöfe in Elbing eingeebnet

 

In Elbing (Westpreußen) leben gegenwärtig etwa 35 bis 40 000 Menschen (1939: 86 000), berichtete ein soeben in Berlin eingetroffener Elbinger. Bislang wurde der Gottesdienst unter großem Andrang in der St. Georgs-Kapelle abgehalten, jetzt ist die St. Nikolai-Kapelle wieder hergerichtet. Die Friedhöfe wurden eingeebnet. Während Krankenhaus, Post und die meisten Schulen aufgebaut wurden, sind Rathaus, Kreis- und Stadtbank noch Ruinen. Der Magistrat ist in der früheren Heinrich-von-Plauen-Schule untergebracht. Auf der Schichau-Werft, die verstaatlicht wurde, arbeiten jetzt etwa 4000 Mann, Von polnischer Seite wird versucht, die deutschen Facharbeiter - es sind aber nicht mehr viel - zu halten. Der größte Teil der jetzt in Elbing lebenden Polen stammt aus Wilna und zeigt sich den Deutschen gegenüber verständnisvoll.

  

Seite 2   1000 Ostpreußen kamen

 Im Durchgangslager Friedland trafen Im Monat Juli 1046 Deutsche aus den polnisch besetzten Ostgebieten ein, davon 1017 im Zuge der „Aktion Link" aus Ostpreußen. Die Mehrzahl wurde auf dem Wege der Familienzusammenführung auf die Länder Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen und Schleswig-Holstein verteilt. Aus europäischen und überseeischen Ländern wurden im Juni 555 Personen in Friedland registriert.

  

Seite 2   Motorschiff „Ostpreußen“

 Die Transocean-Schiffahrts GmbH. Hamburg hat aus Schweden ein 3365 BRT großes Doppelschrauben-Motorschiff gekauft, das auf den Namen „Ostpreußen" umgetauft wurde: Es wird alle Ostpreußen freuen, dass der Name ihrer alten Heimat wieder von einem deutschen Seeschiff über alle Meere getragen wird.

Es wäre wünschenswert, wenn auch die größte Königsberger Reederei, die bereits wieder eine Reihe von neuen oder angekauften Schiffen besitzt, eines ihrer Schiffe nach ostpreußischen Städten oder Landschaften benennen würde, wie es früher Brauch bei ihr war.

  

Seite 2   Wie kam es zu dem Namen Westpreußen?

 Hat man in Mittel- und Westdeutschland von Ostpreußen noch eine ungefähre Vorstellung, so ist das bei Westpreußen weit weniger der Fall. Was dieser Name bedeutet, wo er seinen Ursprung hat, das müsste aber besonders heute jedem Deutschen eine notwendige staatspolitische Kenntnis sein. Ursprünglich wurde das Gebiet des Deutschen Ritterordens zwischen Weichsel und Memel, das Land der heidnischen Pruzzen, kurzweg „Preußen" genannt.

 

Die Bezeichnungen Ost- und Westpreußen erschienen erstmalig in einer Kabinettsorder Friedrichs des Großen vom 31. Januar 1773, einige Monate nach der Erwerbung des vordem der Krone Polens unterstellten Weichsellandes. „Ich will daher", so hieß es in ihr, „dass ins künftige Meine alte preußische Provinz Ostpreußen und die aquirirten Westpreußen genannt werden sollen." Wohl haben die Pruzzen, dieser Teil der baltischen Völkergruppe, der heute noch die Litauer und Letten angehören, den westlichen Teil der Westpreußen genannte Provinz einstmals nicht bewohnt. Es ist aber von entscheidender Bedeutung, dass der Name „Preußen", der nach der Kolonisation durch den Deutschen Orden den Pruzzen von den deutschen Siedlern beigelegt wurde, allmählich auch auf die neuen deutschen Bewohner des Ordenslandes überging, einschließlich derjenigen, die seinen westlichen Teil, Pommerellen, dem Christentum und der abendländischen Kultur erschlossen.

 

Schon um 1400 war bei den Deutschen im Ordensland ein neues deutschpreußisches Stammesbewusstsein entstanden. Die deutschen Siedler aus allen Gauen fühlten sich nun selbst als „Preußen" und traten auch nach außen hin als solche auf. Der „Preußische Bund" vom Jahre 1440, ein Zusammenschluss von deutschen und altpruzzischen Landesangehörigen gegen den Orden, ist ein Beweis dafür. Als im zweiten Thorner Frieden der westliche Teil des Ordenslandes unter die Herrschaft des Polenkönigs gestellt wurde, blieb dennoch das preußische Stammesgefühl bestehen. Ostpreußen war damals schon ein überwiegend deutsches Land, und unter der Krone Polens bewahrte man weiterhin den preußischen Namen und das preußische Staatsbewusstsein. Daran hat selbst das berüchtigte Dekret von Lublin von 1569, das Westpreußen in den polnischen Staat einzugliedern versuchte, nichts geändert. Noch im 18. Jahrhundert wurde Westpreußen als ,,die preußischen Lande königl. polnischen Anteils'' bezeichnet. Sie wurden nie ein Teil des Polenstaates, sondern besaßen ihre eigenen Verfassungsorgane, einen Landtag und einen Landesrat, der sich bis zum Ende der polnischen Zeit hielt.

 Als Symbol seiner Eigenstaatlichkeit führte Westpreußen schon 1457 ein eigenes Landessiegel. Es zeigt den schwarzen, preußischen Adler, der zum Unterschied von dem Ostpreußens auf seiner Brust eine Krone trägt und aus seiner rechten Brustseite wächst ein Arm heraus der ein Schwert schwingt.

 

 

Seite 4   Konteradmiral a. D. Hans Küsel zum Gedenken

 Am 14. Juni ist Admiral Kusel, einer der ältesten und bekanntesten aus Ostpreußen gebürtigen Seeoffiziere der alten Marine von uns gegangen. Man muss Seemann und Marineoffizier gewesen sein, um das Bild seiner verdienstvollen Laufbahn verstehen und voll würdigen zu können. Als Kommandant der „SMS Iltis" hat er sich Im ostasiatischen Boxerkrieg ausgezeichnet und später auch in anderen bevorzugten Dienststellungen, wie Kommandant der „SMS Hessen", Sein militärisches Leben fand seine Krönung, als er beim heißen Ringen der deutschen Seemacht mit dem bis dahin Welt-beherrschenden England das Panzerschiff „Thüringen" In der Schlacht am Skagerrak führen konnte. Die Versenkung des „Black Prince" galt als besonderes Verdienst der „Thüringen". Seine Marinelaufbahn beendete er 1918 als Chef des Stabes der Ostseestation,

 

Nach dem ersten Weltkrieg kehrte er als treuer Sohn der ostpreußischen Erde In die alte Heimat zurück und reihte sich in den damals gegründeten „Heimatbund Ostpreußen" ein, um mit anderen entschlossenen und tatkräftigen Männern die Provinz vor der drohenden bolschewistischen Gefahr, die damals blutigrot aus dem Baltikum heraufzog, zu retten.

 

Darüber hinaus hatte Admiral Kusel sich für die Wehrertüchtigung der preußischen Jugend und in der geistigen Zielsetzung der vom „Heimatbund Ostpreußen" gescholtenen „Jungpreußischen Bewegung" und des „Kleinkaliber-Schießvereins Ostpreußen", dessen Vorsitzender er war, eingesetzt.

 

Das von ihm verfasste Buch der Heimatbund-Bewegung ist ein wertvolles geschichtliches Dokument, ein Denkmal für die Mitglieder vieler ostpreußischer Familien, die damals durch Opfer und Einsatzfreudigkeit den guten Klang ihrer Namen von neuem bewahrt haben, aber auch dafür, dass die Provinz in klarer Erlassung Ihrer Aufgabe als ostdeutsche Grenzbevölkerung es vorbildlich verstanden hat, die Heimat vor der heranbrandenden bolschewistischen Flut zu retten.

 

Die von Admiral Kusel beispielhaft bewiesene Heimattreue ist ein Vermächtnis für die deutsche Jugend des Ostens.

 

Als Vorsitzender des „Memellandbundes" hat er sich mit seiner ganzen Kraft für die Sorgen und Nöte des damals durch die Litauer beherrschten Teiles Ostpreußens eingesetzt und viel Not gelindert.

 

Bis in sein hohes Alter hinein hat er seinem Vaterlande gedient als Landesführer des „Marinebundes" und „Reichskommissar" beim Seeamt In Königsberg (Pr.), nicht gerastet und nicht geruht, bis das tragische Ende des verlorenen Krieges auch ihn aus der Heimat vertrieb. Seit 1945 lebte er mit seiner Frau auf einem Gut In Holstein und hat bis kurz vor seinem Ende noch an dem Geschick unseres Vaterlandes regen Anteil genommen. Wir haben in ihm einen der Treuesten und einen aufrechten Mann verloren, dem unser ehrendes Andenken gebührt.

 

 

Seite 5   Ein versöhnlicher Schiedsspruch

 

Das Münchener Landgericht hat einen Scheidungsprozess entschieden, dessen Tatbestand in ganz Deutschland Aufsehen erregte. Zum ersten Male war die Frage zu klären, ob es Untreue sei, wenn eine nach Russland verschleppte deutsche Ehefrau dort ein Kind empfing, um - nur schwangere Frauen wurden entlassen - das eigene Leben zu retten. Einem grellen Schlaglicht gleich zeigte das von der Öffentlichkeit mit leidenschaftlicher Anteilnahme begleitete Verfahren die ganze Verlorenheit unserer chaotischen Zeit. Lange zögerte denn auch das Gericht mit dem Spruch. Erst als ein Heimkehrer als Sachverständiger genaue Auskunft über das Leben der heute noch zu Zehntausenden in den sowjetischen Bergwerken festgehaltenen Frauen geben konnte, erging das Urteil, welches das uneheliche Kind als außerordentlichen Notstand, nicht aber als Ehebruch wertete.

 Was wissen wir von den Schächten des Kohlenreviers Kospek, tief in den Bergen des Ural. Was vom Dasein der Sechstausend, die man dort lebendig begrub: Rote-Kreuz-Schwestern, die sich vergeblich auf


die Kriegsgesetze beriefen, Wehrmachthelferinnen und zivile Frauen jeden Alters, deren einziges Vergehen darin bestand, dass sie nicht schnell genug flüchteten, als die roten Panzer durch die ostpreußischen Städte rollten. Was wissen wir von den Zehn-Stunden-Schichten unter Tage, von der Manneskräfte übersteigenden Norm, die erfüllt sein wollte, um die karge Brotration zu erhalten, was von den Hungerödemen und Nervenkrämpfen, von den Selbstmorden und nächtelangen Verhören, was von den grausamen Peitschenstrafen für die Sklavinnen des 20. Jahrhunderts!

 

Können wir es mit unseren bürgerlichen Maßstäben messen, was 1948 jene Marianne B. aus einer ostpreußischen Kleinstadt bewegte, als sich zweimal die Lagertore öffneten, um die in Hoffnung gekommenen Frauen zu entlassen? Drei qualvolle Jahre lagen hinter ihr. Neunzehn war sie alt gewesen und ein Jahr kriegsgetraut, als sich die Tür des Viehwaggons schloss, in dem sie drei Wochen lang nach Sibirien rollte. Würde sie die Eltern, den geliebten Mann je wiedersehen? Würde ihr dieser den Preis verzeihen, um den allein es eine Rückkehr zu geben schien?

 

Als Einkäuferin war sie oft zum Markt gekommen und dort einem jungen Königsberger, einem Kriegsgefangenen gleich ihr, begegnet. Willi F. schleppte die Mehlsäcke eines Verpflegungslagers. „Sieh zu, dass du einmal in mein Magazin kommst, da kannst du dich richtig satt essen", hatte ei ihr zugeraunt. Sollte sie ihm folgen? Mit dem Kind eines anderen unter ihrem Herzen zu ihrem Mann zurückkehren?

Alles geschah, wie es die Verzweiflung der Gefangenen eingab. Nur eines hatte sie nicht bedacht, dass jener junge Soldat, durch den sie nichts als die Freiheit erlangen wollte, eine tiefe Liebe zu der Schicksalsgenossin fassen würde. Gleich als sie das Kind verspürte, zog sie sich von ihm zurück; bald darauf wurde er in ein anderes Lager versetzt. Später erst, in Deutschland, sah man sich wieder, als der Heimkehrer von der Heimkehrerin seinen Jungen verlangte. Doch die Gerettete konnte sich von dem unter soviel Schmerzen Geborenen nicht trennen und verleugnete ihre Mutterliebe auch nicht, als ihr wiedergefundener Mann kategorisch forderte, das fremde Kind aus dem Hause zu geben.

 

Er, der sich in den ersten Jahren in qualvoller Sehnsucht nach der Verschleppten verzehrte, wandte sich schließlich, im Glauben, sie nie wiederzusehen, einer anderen zu - zur nämlichen Zeit, als seine Frau ihren verzweifelten Schritt unternahm. Die tragische Verstrickung endete vor dem Scheidungsrichter, wo der Mann die Aufhebung der Ehe wegen erwiesener Untreue seiner Frau, diese aber in ihrer Gegenklage den Schuldspruch des Gatten forderte.

 

Auf Grund des Heimkehrergutachtens befreite das Gericht Marianne B. von aller Schuld und bürdete sämtliche Lasten der Scheidung dem Manne auf. Einen anderen, wahrhaft versöhnenden Spruch aber hielt das Leben bereit: Willi F., der junge Gefangene, der sich inzwischen im Westen eine neue Existenz aufbauen konnte, bat um die Hand der Verlassenen. Er wird nicht nur sein Kind bekommen, sondern auch die Mutter dazu!

 

 

Seite 6   Foto: Zwei Männer, denen der Ostpreußen-Sport viel verdankt: rechts: Georg Brenke, einst Ostpreußens bester Stabhochspringer und Rundfunksprecher, der jetzt als Vorsitzender der VOR für das gute Gelingen der Wiedersehenstreffen verantwortlich zeichnet. Links: Hans Schemionek, der Hervorragendes für die Zusammenführung der Sportler nach dem Kriege leistete.

Foto: Ostpreußische Fuß- und Handballer

 

 

Seite 9   Anna Kueßner gestorben

 

Im 79. Lebensjahr ist Anna Kueßner, die Gründerin und langjährige Leiterin der Frauenabteilung des Königsberger Männer-Turn-Vereins von 1842 an den Folgen eines Schlaganfalls am 26. Juli 1951 verstorben. In tiefer Trauer gedenkt die KMTV-Familie dieser nimmermüden, rastlos für die turnerischen Ideale und Ziele schaffenden Frau, deren Einfluss besonders auf dem Gebiet des Frauenturnens sich weit über die Grenzen ihres Vereins hinaus geltend machte. Das Schicksal hatte sie bei Kriegsende nach Dänemark und dann nach Leipzig verschlagen, wo sie gemeinsam mit einer Schwägerin in einem Altersheim wohnte. Die Zonengrenze ließ ihren heißen Wunsch, an einem Wiedersehenstreffen teilzunehmen, nicht in Erfüllung gehen. Als Beitrag für das Archiv hat sie noch in diesem Frühjahr die Geschichte der 1911 gegründeten Frauenabteilung des KMTV 1842 geschrieben. Die bescheidene Zurückhaltung, die sie dabei hinsichtlich ihrer eigenen Arbeit geübt hat, ehrt sie, kann aber ihre hohen Verdienste um das deutsche Turnen und die Körperertüchtigung der weiblichen Jugend nicht schmälern. In unseren Herzen lebt sie ewig fort. Im Namen der KMTV-Familie:

Wilhelm Alm.



 

Seite 9   Fotos:

 Das fünfte Wiedersehenstreffen der Turnerfamifie Ost- und Westpreußen in Flensburg-Mürwik. Von links nach rechts: Obere Reihe: Kranzniederlegung durch Tbr. Babbel am Turnerehrenmal in Bau. Schlachtenbummler vor der Turnhalle während der Vorführungen auf dem Sportplatz der Landessportschule — Lustige Seefahrt — Mitte: Volkstanz der Deutschen Jugend des Ostens — Keulenschwingen der Medauschule — Die Veranstalter Fritz Babbel und Wilhelm Alm — Ostpreußenbanner beim Einmarsch am Begrüßungsabend — Einarmiger Handstand am Barren. Unten: Werner Schmuckert und Albert Jagusch (beide Elbing) am Barren — Barrenriege der Frauen des Königsberger Turnklubs. Von links:. 1. Charlotte Loth-Schimmelpfennig, 2. Edith Schütz, 3. Lotte Kritzler-Eichholz, 4. Elsa Jakubzig-Jankowski, 5. Margarete Schütz-Kaspereit, 6. Anna Paßarge, 7. Lotte Mildt-Schiemann, 8. Elsa Helwig-Schiemann.

 

 

Seite 10   Zum Heimgang des Kronprinzen


Viele Ostpreußen mögen das Geschehen der letzten 70 Jahre an sich vorüber haben ziehen lassen, als das Ableben des letzten deutschen Kronprinzen bekannt wurde. War es um Kronprinz Wilhelm von Jahr zu Jahr stiller geworden, so wusste man von ihm fast nur noch, dass er am Fuße seiner Stammburg in Hechlingen wohnte. Man wusste ferner, dass er von Jahr zu Jahr seinem größten Ahn, Friedrich dem Großen, immer ähnlicher wurde.

 Wer nun aber als Ostpreuße, sei es als erster Gardist in Potsdam, sei es als Husar in Danzig oder in den letzten Zeiten des ersten Weltkrieges unter dem Kronprinzen gedient hatte, verweilte wohl in Gedanken bei all dem gemeinsamen Erleben.  

„Lasst die Toten ihre Toten begraben"! ist ein Wort, das uns von Jesus Christus überliefert worden ist. Es erheischt auch heute Beachtung. Millionen Soldaten sind in beiden Weltkriegen gefallen, Millionen Landsleute haben nicht nur ihre Lieben, sondern auch ihr Hab und Gut verloren. Viele, sehr viele, müssen sich auch heute noch um ihr nacktes Leben mühen und sorgen, so dass das Geschick des einzelnen Menschen fast keine Bedeutung hat. Und doch soll auch dieses Toten, der an der Schwelle seines 70. Lebensjahres stand, gedacht werden. Haben sich bei ihm diese Jahre doch noch anders ausgewirkt.

 Geboren als erster Anwärter auf einen Königs- und Kaiserthron, ausgerüstet mit mannigfachen Gaben des Geistes und des Herzens, schien sein Lebensweg als durchaus gesichert. Als Sportsmann, Reiter, Tennisspieler und Fußballspieler stand Kronprinz Wilhelm häufig im Mittelpunkt des allgemeinen Interesses. Der Thronverzicht seines Vaters zwang auch ihn zum Verzicht und machte der Herrschaft der Hohenzollern ein Ende. Sein Stresemann gegebenes Versprechen, sich nicht in die innerpolitischen Verhältnisse einzumischen, hat Kronprinz Wilhelm gehalten. Damit war seine Rolle ausgespielt.

Die Verhältnisse und wohl seine Lebensart führten dazu, dass er sich mehr und mehr in die Einsamkeit zurückzog. Die „Ewige Macht" hat allen Dingen nun ein Ende gesetzt. Die Beisetzung auf der Burg Hohenzollern war für alle Teilnehmer der Abschied von einer Epoche, was auch in der Abschiedspredigt zum Ausdruck kam. Fast alle lebenden Hohenzollern waren anwesend. Auch der letzte Kommandeur des Ersten Garderegiments zu Fuß, Graf zu Eulenburg-Wicken, erwies dem Verstorbenen die letzte Ehre. Unter dem Trauergefolge befand sich auch Prinz Oskar von Preußen, der letzte noch überlebende Sohn des Kaisers.

 

Die Beziehungen des verstorbenen Kronprinzen zu unserer Heimat waren in erster Linie durch Cadinen und Rominten gegeben. War er doch auch Regimentschef des Grenadierregiments Kronprinz. Eng befreundet mit dem Grafen Lehndorf-Preyl, den Finkensteins u. a., war er als Reiter und Freund unserer ostpreußischen Pferde mit unseren Verhältnissen eng vertraut. Die Jagd führte ihn nicht nur nach Rominten, sondern auch in die Elchreviere. Das Schicksal wollte es, dass Kronprinz Wilhelm auch als Heimatvertriebener gestorben ist.

 

 

Seite 10   Goldene Hochzeit

 Am 23. August 1951 konnten die Eheleute Heinrich und Helene Böhm, Wallsbüll, im Kreise ihrer Familie das 50jährige Ehejubiläum in seltener Frische feiern. Das Jubelpaar stammt aus Ostpreußen und ist eine alte Gutsbesitzerfamilie aus Possindern, Kreis Samland (Ostpreußen). Die Gemeinde Wallsbüll, an ihrer Spitze der Pastor und der Bürgermeister, hatte es sich nicht nehmen lassen, die goldene Hochzeit würdig auszugestalten. Zahlreiche wertvolle Geschenke erfreuten das Jubelpaar. Besonders feierlich und erhebend war die Einsegnung in der schmucken Kirche, bei der der Pastor herzliche Worte an die Eheleute richtete. Ministerpräsident Lübke hatte durch den Bürgermeister eine Ehrenurkunde und ein Geldgeschenk überreichen lassen. Ferner überbrachten Vertreter des „Landesverbandes vertriebener Deutscher" und der „Landsmannschaft Ostpreußen" Glückwünsche. Darbietungen des gemischten Chors von Wallsbüll verschönten die Feier.

 

 

Seite 10   Suchanzeigen

 

Hermann Riemann, geb. 09.12.1896, zul. wohnhaft Königsberg, Yorkstraße 64. War beschäftigt beim Postamt 5.

 

Elisabeth Methner, geb. 24.10.1863, zul. wohnhaft Königsberg, Langenbeckstraße 6.

 

Martha Riemann, geb. Schienagel, geb. im Jahre 1877, und Ida Schienagel, zul. wohnhaft in Groß-Lindenau, Kreis Samland (Siedlung 7). Letzte Nachricht kam aus Danzig-Langfuhr.

 

Emil Barszuhn, geb. 25.03.1897, zul. wohnhaft Königsberg, Lobeckstr. 14. Beruf: Maler, war bei der Zellstoffabrik Cosse beschäftigt und Unteroffz. bei der Leicht. Art.-Ersatz- und Ausb.-Abteilung Heilsberg.

 

Hans Loewedey, zul. wohnh. Königsberg, Gr. Sandgasse 6, war Uffz. im 4. Landesschützen-Bat. 206 Wehlau, Post Taplacken, Jakobsberg.

 

Meta Schiemann und Schwester, zul. wohnh. Königsberg, Steile Straße 2.

 

Frau Schweiger, zul. wohnh. Königsberg, Alte Bastion 2 (Am Arbeitsamt).

 

Elisabeth und August Rehberg, zul. wohnh. Königsberg, Yorkstraße 17.

 

Fritz Minuth, zul. wohnh. Königsberg, Jerusalemer Str. 20. - (Mutter soll verstorben sein).

 

Familie Lux, zul. wohnh. Königsberg, Stägemannstr. 33, war im April 1945 auf Dampfer „Karlsruhe", der gesunken sein soll. Ehemann war blind. Nachricht erb. an Benno Riemann, Stuttgart-Bad Cannstatt, Theodor-Veiel-Straße 122.

 

Helmut Hein, Lager 339/17, wird gesucht von seiner Schwester, Frau Wally Pettelkau, Göttingen, Eiswiese 2.

 

Willi Barkowski mit Ehefrau u. Sohn aus Königsberg, Baezkostraße 37 oder Baczkostraße 37. Barkowski ist 194545 wahrscheinlich in engl, amerik. Kriegsgefangenschaft geraten.

 

Ambrosius Bienert mit Ehefrau und Tochter aus Stablack, Kreis Pr. Eylau. Bienert war 1945 im Baltikum und dürfte in russ. Hände gefallen sein. Nachricht erb. Fritz Teubner, (1) Berlin - Neukölln, Bendastraße 14.

 

Otto Kühne, Ing. im Cellulosewerk „Feldmühle", Königsberg (Cosse), geb. am 08.07.1908 in Berlin. Im Januar 1945 Gefr. im Grend.-Ers.-Batl. 151, 1. Komp., in Dtsch. Eylau. Letzte Nachricht von dort vom

15.01.1945. Führer der 1. Komp. war Oberlt. Perkuhn. Ein Heimkehrer will mit meinem Sohn in Königsberg v. 15. bis 19.04.1945 in Gefangenschaft gewesen sein, Lager am Friedländer Tor. Mein Sohn soll mit anderen Gefangenen nach Insterburg gekommen sein. Kameraden, die in Dtsch. Eylau mit meinem Sohn zusammen waren, werden um Namensnennung gebeten. Um Nachricht bittet Carl Kühne. Borkholzhausen 1, b. Bielefeld in Westf.

 

Wer kann Auskunft geben über den Verbleib von Lehrerin Erna Langmann, früher wohnhaft in Insterburg? Nachricht erb. Helene Reichel, Göttingen, Ni-kolausberger Weg 52, II.

 

Gerhard Kath, geb. 11.02.1919 in Mülsen/Ostpreußen. Linkes Auge künstlich. Letzte Nachr. am

22.01.1945 aus Stablack-Nord, Kreis Pr.-Eylau. Wird gesucht von Frau Herta Kath, Flensburg, Turnierstraße 5.


 

Friedrich Broede, Volkssturmmann, geb. 06.07.1890 aus Königsberg, Hindenburgstraße 27. Broede war eingesetzt bei der 2. Volks-sturm-Batt. Königsberg-Stadt am Paradeplatz. Wer war mit meinem Mann zusammen oder hat ihn später gesehen? Nachricht erb. an Frau Liesbeth Broede, (20b) Billerbeck über Kreiensen Harz.

 

Karl Hotopp, geb. 12.11.1895 in Schlielingen. Wer weiß etwas über das Schicksal meines Mannes? Er befand sich im Januar 1945 im Einsatz - Volkssturm Schloßberg 7. Komp. - in Striegengrund bei Insterburg, Ostpreußen. Heimatanschrift: Nicklashagen, Kreis Schloßberg. Um Nachricht bittet Frau Emma Hotopp, Arpke über Lehrte/Hann.

 

Heinz Löwenberg aus Heiligenbeil, Sportplatz 6, geb. 18.07.1928. Löwenberg wurde am 14.01.1945 zum RAD, Kreis Labiau, einberufen. Dann Flucht nach Königsberg-Ratshof, mit Lungenentzündung in Krankensammelstelle eingeliefert. Nach 3 Wochen über Frontleitstelle zur Einheit Feldpost-Nr. 37 489 B abgestellt. War die Feldpostnr. 37 489 B eine SS-Einheit? Letzte Nachricht vom 11.03.1945.

 

Emilie Ehlert, verw. Rädel, geb. Löwenberg aus Königsberg, Roonstraße 1.

 

Friedel Stange, Königsberg., Straße der SA 87 (Landeshalle).

 

Minna Riesz, Heiligenbeil, Dreßlerstraße 47 (gegenüber der Volksschule), bei Fa. Werning. Soll zuletzt in Danzig gesehen worden sein.

 

Auguste Matzkuhn, geb. Löwenberg, Emil, Erna und Elfriede Matzkuhn aus Neuteich, Gärten 17, Bez. Danzig, werden gesucht von Hildegard Löwenberg, Königsbrunn über Augsburg, Hauptstr. 43 (früher Heiligenbeil und Braunsberg).

 

Gesucht wird Otto Sperling, geb. 24.12.1904, zul. wohnh. in Schönwall, Kreis Angerapp. Im November 1944 zum Volkssturm einberufen und geriet in russ. Gefangenschaft. Letzte Nachricht am 20.11.1945. Meldung erb. Diakoniß Anna Sperling, (22a) Wuppertal-Elberfeld, Ludwigstr. 22.

 

Otto Schrötter, nebst Familie. Lehrer und Organist in Paaris bei Korschen. Geb. in Gr.-Brausen, Kreis Rosenberg, am 22.02.1890. Dienstgrad: Hauptmann. Wird gesucht von seiner Schwester Henriette Schrötter, Gimmersdorf über Mehlern. Bonn-Land.

 

Theodor Gillmeister, geb. im Januar und Ehefrau Thea Gillmeister, geb. im April, und Elsa Gillmeister, geb. 07.10.1897, zul. wohnhaft Königsberg, Gesekusstraße 3. Sollen sich in Niederbayern befinden, werden gesucht von Joseph Gerigk, Bischofswiesen-Winkel, Jägerhäusl.

 

Wer kennt die Anschrift von Frau Hildegard Anton, früher in Königsberg-Ponarth, Unter den Birken 31, III wohnhaft. Soll angeblich mit ihrer Tochter Edeltraut in Thüringen ansässig sein. Nachricht erb. Meta Gerigk, (13b) Bischofswiesen-Winkel, Jägerhäusl.

 

Gesucht wird Uffz. Ernst Lukas, 3./Kfz.-Ers.-Abt. 1 Osterode, war Pfarrer in Mühlen-Tannenberg bei Hohenstein, Kreis Osterode. Seine Frau hat L. zuletzt am 18.01.1945 in Osterode gesehen. Soll später in Gilgenburg u. in der Gegend von Frögenau — in seinem früheren Pfarrbezirk — als Infanterist gesehen worden sein. Nachricht erb. Pfarrer Hans Brehm, (16) Frankfurt/M., Cronstettenstraße 57.

 

Gesucht wird Walter Fischer, geb. 03.03.1926, zul. wohnh. Montau, Kreis Königsberg, war Fahnenjunkergefr. beim Fallschirmjäger-Regt. I in Halberstadt. Nachricht erb. Frau Anna Fischer, (20b), Ohrum 46, Post Hedwigsburg, Kreis Goslar.

 

Gesucht wird Frau Frieda Bloege, geb. Busse, zul. wohnh. Waldau, Krs. Königsberg. Letzte Nachricht 1946/47 aus Litauen. Ferner Frl. von Fritschen, zul. wohnh. Löwenhagen? Nachricht erb. Busse, Dammersbach über Hünfeld.

 

Wer kann Nachricht geben über Franz Goerge, geb. 06.01.1901 in Bischdorf. Beruf: Schlosser. Letzter Wohnort: Allenstein, Willenbergstraße 21? War Obergefr. bei einer Instandsetzungskomp. 604, Allenstein, Feldpost-Nr. 38 381. Einsatz Ende Januar 1945 bei Korputza Zinten. Am 01.02.1945 am linken Arm verwundet, nach Danzig ins Lazarett gekommen. Letzte Nachr. Mitte Februar 1945. Nachricht erb. Frau Klara George, Freising, Vimystraße 3.


 

Wer gibt Auskunft, wo sich der Oberpostinspektor Anton Degner aus Allenstein (Ostpreußen) oder seine Frau, befindet? Kann sich vielleicht in Westfalen aufhalten, da er dort Verwandte hat. — Wo befindet sich Viktor Dombrowski aus Grieslienen, Kreis Allenstein (Ostpreußen) Nachricht erbittet Kaufmann Paul Engelke, Weilheim-Teck, Kreis Nürtingen, bei Stuttgart

 

Wer kann Auskunft geben über den Uffz. Herbert Gulatz, geboren am 26.09.1919 in Lyck (Ostpreußen), letzte Feldpostnummer L 54 708 E (1), Luftgaupostamt Posen, letzte Nachricht 03.02.1945; soll März 1945 im Lazarett „Weißer Hirsch" in Dresden gewesen sein. Auskunft erbeten an Dr. Heinz Gulatz, Minden (Westfalen), Hahler Straße 95.

 

Emil Rudat, geb. 10.12.1896, Landwirt aus Dreibuchen, Krs. Schloßberg. War beim Volkssturm in Striegengrund, Kampfabschnitt III, 5. Komp., Bat. II, Schloßberg. Habe meinen Mann um den

25. Januar 1945 bei Heiligenbeil gesehen. Seitdem keine Nachricht mehr. Wer kann über meinen Mann Auskunft geben? Frau Maria Rudat (20a Kl.-Lobke über Lehrte, Kr. Burgdorf/Hann.

 

Königsberger! Wer kann Auskunft geben über den Verbleib oder das Schicksal von Frau Minna Katzmann, wohnhaft Königsberg, Luisenallee Nr. 7, ca. 68 Jahre alt. Nachricht erbittet Karlheinz Glagowski, (13b) Haag Oberbayern, Wasserburger Straße 15.

 

Gesucht wird der Volkssturmmann Ewald Radzautzki, Btl. 25/97, geb. 29.11.1905 in Timber, Kreis Labiau. Zuletzt gesehen bei den Kämpfen um Poßnicken (bei Pronitten) Ostpreußen. Kameraden, wer weiß näheres über seinen Verbleib? Nachricht erbittet Frau Minna Radzautzki, Rittergut Ankensen. Peine-Ld.

 

 

Seite 10   Familienanzeigen

 

Oswald. Die Geburt unseres siebenten Kindes zeigen voller Dankbarkeit an: Heide und Walter Schiemann. Werl, den 20. Juli 1951, Waldburisstraße 52

 

Wir wissen, dass denen die Gott lieben, alle Dinge zum besten dienen. Röm. 3,28Allen Freunden und Bekannten zur Nachricht, dass mein lieber Mann, Carl Froese, am 27.07.1951 verschieden ist. In tiefem Schmerz: Hedwig Froese, geb. Podszuweit. Seubersdorf, Kreis Parsberg (Opf.), früher: Königsberg, Oberlaak 23

 

 

Seite 11   Landsleute bitte herhören!


Nach Druck unserer Anschriftenliste haben sich folgende Arbeitskameraden gemeldet, deren Adressen ermittelt oder hierher gereicht wurden:

 

Waltraut Feuchtner, geb. Alberti (Straßenbau), Bauing. G. Amonat, Angest. Horst Brenk, St.-Insp. Erich Binder, Ursula Steinort, geb. Bitzer (Pers.-Amt), Witwe Ella Boettcher, Angest. Alice Borchert (Wi.-Amt), St.-Sekretärin Liesbeth Bandelow, geb. Dauksch, Angest. Fuchs (Wohlf.-A.), Witwe Else Gomm, Bote Karl Hübner, St.-Insp. Wilhelm Häsler, Prof. Dr. Hoffheinz, Margarete Hildebrandt (Wi.-Amt), Angest. Victor Johannson (St.-Amt 93) Frau Else Faust, geb. Klietz (Vorz. d. O. B.), Arbeiter Karl Knopf (K. W. S.), St.-Insp. a. D. Theodor F. K. Krohm, Angest. Emil Karsten (St.-Amt 93), Frau Helene Knorr (Wi.-Amt), Baumeister Leo Kogoj, Vorarbeiter Erich Klein _ (Schlachthof), Frau Käthe Klute, Angest. Otti Klement (Spark.-Viehmarkt), Wolfgang Laechelin (Jug.-Amt), Angest. Gerhard Meschonat Witwe Leni Maritz, Dr. Arno Neumann (Meßamt), Angest. Liebhild Peterssen (Messeamt), Else Peto (Röntg.-Ass. St.-Kr-Anstalt) Frau Emilie Przyborowski (Wi.-Amt), Lehrer Otto Peppel, St.-Insp. Pakulat,  Hauptwachtmeister d. Feuerlöschpolizei Kurt Reimann, Angest. Alfred Röhl (Spark.), Witwe d. Steuererhebers Saager Meister d. Feuerlöschpolizei Gerhard Schönsee, Angest. Erich Ullich (St.A. 93), St-O.-Sekr. Hermann Utke, Spark -Angest. Walter Uhlich Arbeiter Friedrich Venzke (Str.-B.-Amt), Frau Minna Wächter (Fuhrees) Frau Anna Wolff, Angest. Hermann Willamowski (St.-Amt 11) Arbeiter  Otto Westfahl (Fuhrges.), apl. St.-Insp. Hans-Joachim Waske, Frau Gertrud Wied, geb. Kascheike (Pers.-Amt), Schlosser Fritz Woog (Masch.-Amt), Dr. Johannes Wiemer (Ges-Amtt Aneest Max Wetzki, Hausdiener Willy Will (Schlachthof), Spark.-Angest. Hilde Wagner, Spark.-Angest. Eva Werner, Meister d. Feuerlöschpolizei Wöllmann, Witwe Frieda Ziese, Ella Hahn, Kranführer Ernst Zidorn.

 

Wir suchen und wer berichtet:


Ursula Krause geb. Chmielewski, Witwe des Oberregierungsrat Krause in Frankfurt/Oder. 1945 in der Gegend Cottbus-Lüben von einem Sanitätsauto mit verwundeten Soldaten und Pflegerinnen mitgenommen (Richtung Berlin). Wer war mit der Vorgenannten zusammen? - Von den 23 Autoinsassen müsste doch  überstanden haben und über Frau Krause berichten können.

 

Angest des Wi-Amtes Karl Klute, 1885 geb., bis Stolp gekommen, 09.03.1945 in Gefangenschaft mit unbestimmten Ziel abtransportiert. Wohin kam Klute?

 

Tischlerlehrling Emil Reiß, von Görkendorf Kreis Rößel, Ostpreußen, mit anderen Jungen und Mädels nach Russland abtransportiert. Wer war mit Reiß zusammen? Wo blieb er? -

 

Stadtsekretär Gottfried von Bouillon. Wer kannte diesen Arbeitskameraden?

 

St.-Insp. Willi Ruth: Am 12. Mai 1945 verstorben (Ostpreußen). Wer kann Einzelheiten über den Tod des Ruth geben? — Wo blieb Arbeitskamerad Herold ab, der mit Ruth bis zum Schluss zusammen war?

 

St.-O -Insp. Lukan: Rechnungsprüfungsamt, fehlt bis heute jede erfolgreiche Spur. Wir bitten alle Arbeitskameradinnen, die nach der Besetzung Ostpreußens als Sanitäterinnen in der russ. Unfallstelle gearbeitet haben, über Lukan zu berichten. Vielleicht kommen wir einen Schritt weiter.

 

St.-O.-Insp. Wermin, St.-O.-Insp. Tiedtke, St.-O.-Insp. Rudolf Dembowski, Lehrer Dedat, Rechnungsdirektor Fielinski. Auch hier konnte bis jetzt keine Spur gefunden werden. Wer war mit diesen Arbeitskameraden auf einem der Schiffe, die nach Swinemünde fuhren, zusammen? Schon mancher Überlebende gab uns in anderen Fällen eingehenden Aufschluss. Denkt bitte daran, dass die Angehörigen noch heute auf einen Bericht warten.

 

St.-O.-B.-Inspektor Paul Jürgens, zuletzt bei der Flak, Feldpost-Nr. L 52102/1 Lg. Berlin.

 

Gasrohrprüfer Emil Hock, zuletzt Volkssturm. Wohnung: Albrechtstraße 14. Volkssturmkameraden, meldet Euch doch!

 

Friedrichstraße 12. Es fehlen noch folgende Einwohner: Liesbeth Heim und Otto Fritsch.

 

St.-Amtmann Hermann Thiele: Die Kameraden aus Georgenburg b. Insterburg haben sich immer noch nicht gemeldet, die mit Thiele zusammen waren. Frau Neumann, die Thiele im August 1945 gesprochen hat, wird um Angabe ihrer Adresse gebeten. Die vielen vorliegenden Beweise, dass sich fast jeder Fall klären lässt, muss auch hier Aufschluss gegeben werden können.

 

Ledergroßhändler Eduard Kittler. Am 17.07.1945, 11 Uhr, ins Lazarett Georgenburg eingeliefert. Wo blieb Kittler dann?

 

St.-Insp. Rusch, zuletzt 08.04.1945 in Zivil mit umgehängtem Gewehr vor dem Wirtschaftsamt gestanden. Von da ab fehlt jede Spur.

 

St.O.-Sekr. Bruno Kirbach, Betriebskrankenkasse. Bis jetzt keine Anhaltspunkte gefunden.

 

Brückenaufseher Ernst Wolff: Seit 28.10.1943 als Soldat in Russland vermisst.

 

Oberbauleiter Bruno Wiemer: Seit 02.04.1945 kein Anhaltspunkt mehr.

 

Angest. d. Fuhrgesellschaft Friedrich Wächter: Zuletzt Stadthof-Süd. Seit der Besetzung Königsberg keine Spur zu finden. Wer war mit Wächter evtl. beim Volkssturm zusammen?

 

St.-O.-Sekr.in Hedwig Olivier, blieb krank zurück auf Schiff „Potsdam". Wer von dem Sanitätspersonal dieses Schiffes weiß über das weitere Schicksal zu berichten?

 

Fahnenjunker Feldwebel Hans-Georg Worna. Seit den Kämpfen bei Klautsch (Dessau) vermisst. Wir bitten unsere dort wohnenden Arbeitskameraden, Nachfrage zu halten. Stellt bitte auf den Heldenfriedhöfen Nachforschungen an; vielleicht gelingt es dann, Klarheit in die Angelegenheit zu bringen (Pi-Batl. Ullrich von Hutten 3. Kompanie).

 

St.-Verm. Oberinspektor Max Kördel. Nach den Berichten 1945 auf dem Wege von der Nachrichtenkaserne Ballieth nach Fort Juditten gefallen. Wo befindet sich seine letzte Ruhestätte?


 

Frau Elisabeth Rosenstock, geb. 04.09.1875, letzte Wohnung Luisenhöh 3, dann Gefangenenlager Carmitten. Wer von den Lagerinsassen kann über Frau Rosenstock Bericht erstatten?

 

St.-O.-Inspektor Werner Bartnick, geb. 09.10.1905. Soll im Dezember 1945 in Königsberg verstorben sein. Wer kann Einzelheiten angeben?

 

St.-O.-Sekr. Kurt Stolzenberg, letzte Wohnung Samitter Allee 91. Einem Bericht zufolge Ende 1945 in Königsberg verstorben (Barmherzigkeit). Wo ist Stolzenberg geblieben?

 

St.-Assistent Adolf Wischnewski: letzte Wohnung Freystraße 11. Ab August 1944 zu Verwandten nach Pörschken, von da ab keine Spur mehr. Wischnewski war 100% Kriegsbeschädigter. Landsleute aus Pörschken, meldet Euch, wenn Ihr über das Schicksal des Vorgenannten zu berichten wisst!

 

Obergefr. Horst Schreiber, geb. 07.04.1922, Feldpost-Nr. 04 447 d, 1944 bei den Kämpfen bei Baranowitschi vermisst.

 

Grenadier Fritz Hirth, geb. 03.08.1927. Bei den Kämpfen um Schloßberg 20.10.1944 als vermisst gemeldet. Fedp.-Nr. 05 833.

 

Frau Minna Einsiedler, letzte Wohnung Kalthöffischestr. 37. Blieb mit ihrer Mutter in Königsberg zurück. Wer kann Näheres über das Schicksal der Genannten angeben?

 

Elektromeister Willi Lopp, zuletzt städt. Hafengesellschaft. Soll nach Riga gekommen sein? — Vielleicht als Facharbeiter dort verpflichtet. Wer kann Bericht erstatten?

 

St.-Insp. Karl Sellner. Voraussichtlich im Lager Pr.-Eylau gewesen. Wer sah und sprach ihn dort?

 

St.-Insp. Otto Sahm, zuletzt Betriebskrankenkasse, dann evtl. Volkssturm. Seit 22.03.1945 kein Lebenszeichen.

 

Betriebssekr. Fritz Bartsch, Städt. Druckerei, Januar 1945 zum Volkssturm, dann verwundet ins Lazarett, Rettungsstelle 2, Schenkendorfplatz, eingeliefert. Von da ab kein Lebenszeichen mehr.

 

Buchhalter d. Stiftung Albert Lemke. Seit März 1945 vermisst.

 

Stenotypistin Ilse Voigt, zuletzt Standesamt III. Kneipf. Rathaus. Lager Poderitten, dann voraussichtlich Zivilgefangenenlager bei Pillkallen gebracht worden. Lagerführerin Frau Drews wird um weitere Auskunft gebeten, evtl. Sanitäter dieses Lagers.

 

Christel Juergasch-Saul. Fehlt bis heute jede Spur.

 

Verwaltungsgehilfe Gustav Schwarz. Letztes Lebenszeichen 21.03.1945. Wi.-Amt für Bäckereibetriebe.

 

Hochbauing. Paul Lokau, zuletzt gesehen worden 1945 Landesfinanzamt

 

St.-O.-Insp. Bruno Trasp. Wohnung Brismannstr. 4a. Wer sah und sprach Trasp nach der Besetzung Königsbergs?

 

Sparkassenangest. Erich Neumann. Als verstorben gemeldet, jedoch fehlen Einzelheiten über seinen Tod.

 

Sparkassenangest. Herta Hoelge. geb. Guske. Am 27.01.1945 versucht von Königsberg nach Berent/Westpreußen zu gelangen. Wer sah Genannte nach dem 27.01.1945?

 

Ferner suchen wir für die Angehörigen:

 

Frau Waldemar Anstädt, St.-B.-Insp. Erich Albien, Straßenreiniger Franz Arndt, Spark.-Angest. Maria Arndt, Rudi Ankermann (Lt. d. Genes.-Komp. Braunsberg), St -O.-Insp. Wilhelm Barkhorn, St.-O.-B.-Insp. Erich Becker, St.-Sekr. Albert Benson, Spark.-Angest. Gerhard Bludau, St.-Insp. Fritz Behrendt, St.- Insp. Gustav Boß, St.-Sekr. Borawski, St.-Insp. Kurt-Gerhard Barschkies, St.-Insp. Kurt Bischoff, Spark.-Angest. Kurt Bogdan, Schlosser Alfred Behrendt, Büroangest. Braumann (Fuhrges.),


 

Bibliothekarin Frau Brinkmann, Mag.-Rat Horst Böttcher, Frau Margarete Bolius, Fürsorgerin Bleise, Elfriede Bubel.

 

Die städt. Hafenangestellten: Bakowies, Bönig, Banuscha, Bock, Buckbesch, Bartsch, Gartenarbeiter Wilhelm Bartel, Walter Behr (Plan.-Amt), von Bruchhausen, Franz Brodde, Borchert (Beton- u. Monierbau A.-G.).

Bei Anfragen bitte Freiumschlag

Anschriftensammelstelle der Königsberger Magistratsbeamten, -Angestellten und -Arbeiter (16) Biedenkopf, Hospitalstraße 1.

 

 

Seite 11   Nachfolgende Personen sollen verstorben sein:

 Paul Kretschmann, Alter ca. 40 bis 45 J., zul. wohnh. in Königsberg, verstorben im Jahre 1947 in Georgenswalde.

 

Hermann Funk, Alter ca. 55 bis 60 J., Wohnort unbekannt, verstorben im Jahre 1947 in Rauschen.

 

Adele Wiechert, Alter ca. 47 bis 48 Jahre, zul. wohnh. in Ruß bei Memel, verstorben 1947 in Georgenswalde. war Landwirt.

 

Angehörige, meldet Euch! H. Riemann, Stuttgart-Bad Cannstatt, Theodor-Veiel-Straße 122

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